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Die Mitglieder werden gebeten, zu oben angegebenen Zeiten ſich pünktlich einzufinden. 5 Der Vorſtand. f 1 ſaadhn ved dg h Ah U n 0 Hofreite-Verſeäigerung e f 1/2 Uhr Predigt und Aufnahme der Aſpiranten 8 benm, Sandſtraße 7, das onen eigentümlich ge. .... ͤ LATIN Aeschelts Frbiguag und Tptehug eee K C Am Mittwoch, den 8. d. Mts., Vorm. 9 Ahr! (läßt Matth. Hoock 1. nachgenannte Allmend— grundſtücke als Erlen 3. Gewann Nr. 31, qmtr. 1744 Erlen 5. Gewann Nr. 70, qamtr. 1831 Oberbruchweidſtück 9. Gewann Nr. 12, qmtr. 1919 auf dem Ortsgerichtsbüro auf die Dauer der Geuungzeit öffentkich freiwillig verpachten. Viernheim, am 3. Mai 1929. Hef Ortsgericht Viernheim Schuchmann. WIENER . Der geehrt. Einwohnerſchaft Viernheims zeige ich hiermit ergeb, an, daß ich mit Heutigem im Hauſe meiner Eltern chloſserei und Fahrrad. Neparatur⸗Werbflätte mit Autog. Schweiß⸗ und Schneideanlage eröffnet habe. 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WI enge 68 * raße 53 der Geſchäftsſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 24. April 1929. Heſſ. Ortsgericht Viernheim Schuchmann. . be Beſuchen Sie meine Ausſtellung, moderner Landwirt- ſchaftlicher Maſchinen i auf dem Maimarkt Stand 42. Zu zahlreichem Beſuche la⸗ f det freundl. ein Jean Wunderle Landmaſchinenvertrieb. e Es ladet frenndlichſt ein enbaen 8 Rant Blank A We, Sage— Achlung Lundmirte Konferenz entſprechen, das wir unter keinen Umſtänden (Biernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) r 1 1 r det Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 3 5 kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle 2 95 Seltungö träger Eiſtes, illeſes u. erislgreichtes Lobel⸗Auzeigeblett in lernheln r, Bernheim— Poſiſcheckkont. ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: 358 Nun esch dttaged. Reiben rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeige ur. 105 eint taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. dat addtfetge tlluſtrierte Geſch Montag, den 6. Mai 1929 Anzeigenpreiſe: 85 4 N, 5653 lil N 5 eden m r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von A i unſere Atepelle und bon fämtlichen Annoncen⸗Expe bitlonen Deut alauds a en Auslass Amlsblatt der Heſſiſchen Bärgermeiferei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit bern t.— Fär die A. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, 925 1— 50 Seas a—— (Siernheimer Bürger- Zig.— Siernh. Bolbsblatt) His einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pig, bie Reklamezeile 60 Piz. 91 der Nase 115 Nelken— 5 wernemmen Rote Frontkämpfer verboten Zuerſt nur für Preußen.— Heute Entſcheidung über Ausdehnung auf das Reich Warum bleibt Deutſchland in Genf! f Die deutſchen Anträge abgelehnt. D Genf, 4. Mai. Die für das geſamte Abrüſtungsproblem entſcheidende Frage der Beſchränkung des Kriegsmaterials iſt am Samstag nunmehr formell mit einer amtlichen Proteſt⸗ erklärung der deutſchen Regierung abgeſchloſſen worden, die Graf Bernſtorff zur Verleſung brachte. Die Ab⸗ rüſtungskommiſſion nahm vormittags mit 22 gegen 2 Stimmen bei deutſcher Stimmenthaltung eine gemeinſame Entſchließung an, in der die von Deutſchland geforderte birekte Methode der Beſchränkung des Kriegsmaterials abgelehnt und die allgemeine Beſchränkung und Herab⸗ ſetzung der Nüſtunegn lediglich auf dem Wege der Ver⸗ öffentlichung der Rüſtungsſtand⸗Ziffern beſchloſſen wird. Gegen dieſe Entſchließung ſtimmten Sowjietrußland und China. Graf Bernſtorff enthielt ſich der Stimme. Der franzöſiſch⸗amerikaniſche Entſchließungsentwur bedeutet eine vollſtändige Einigung zwiſchen den behel ſchroff einander gegenüherſtehenden Auffaſſungen der fran⸗ zoſiſchen und ameritaniſchen Abordnung. Der franzöſiſche Vertreter Maſſigli teilte zu Beginn der Sitzung mit, daß Frankreich ſeinen Antrag zurückziehe und ſich mit der ame⸗ rikaniſchen Abordnung auf einen einheitlichen Wortlaut geeinigt habe. Der amerikaniſche Botſchafter Gibſon be⸗ tonte, daß Frankreich ein weſentliches Zugeſtändnis ge⸗ macht habe und beantragte namentliche Abſtimmung über den gemeinſamen Entſchließungsentwurf. Eine deutſche Regierungserklärung. Nach der Abſtimmung gab Graf Bernſtor ol⸗ gende amtliche Erklärung der deutſchen 1 519 15 90 Meine Herren, Sie haben ſicher alle wie ich das Gefühl, daß wir an einem bedeutenden und vielleicht entſcheidenden Punkt unſerer Verhandlungen angekommen ind. Erlauben Sie mir daher, die Lage, in der wir uns befinden, zuſammenzufaſſen. Aufgabe der Abrüſtungskom⸗ miſſion iſt die Vorbereitung eines Abrüſtungsplanes, auf Grund deſſen die Abrüſtungskonferenz einen erſten Abrü⸗ ſtungsſchritt tun ſollte. Das Maß der Abrüſtung ſoll die Konferenz beſchließen, die Abrüſtungskommiſſion hat aller⸗ ding dieſe letztere Aufgabe nicht. Beſonders aber hat ſie die Aufgabe, entſprechend den Beſtimmungen der Verträge und des Völkerbundspaktes alle Möglichkeiten zu einer ſubſtantiellen Herabſetzung der Rüſtungen offen zu halten und die Wege dahin zu 1 0 Von den Elementen der Landabrüſtung hat man in den letzten Tagen weſentliche Faktoren i wenn e die in einer Konvention nicht fehlen dürfen, wenn ſie mehr als eine bloße Scheinlöſung bringen ſoll. Meine Regierung hat aber nie einen Zweifel dar⸗ über gelaſſen— ich erinnere an die Rede des deutſchen Reichskanzlers auf der letzten Völkerbundsverſammlung, ſowie an meine wiederholten Erklärungen vor der Kom⸗ miſſion— daß ſie eine Löſung ohne Erfaſſung aller Rüſtungsfaktoren und ohne fühlbare Verringerung der noch vorhandenen übermäßigen Rüſtungen längſt als eine erſte Etappe nicht akzeptieren könne. Denn ſie entſpricht nicht den Grundgedanken des Paktes und der Verträge. J ſehe mich daher gezwungen, klar abzurücken von dem Programm, das die Kommiſſion hier aufgeſtellt hat und ihr von jetzt ab die volle Verantwortung für die Vor⸗ bereitung der Konferenz, wie ſie ſich jetzt abzeichnet, zu überlaſſen. ü Nicht in dieſer Kommiſſion, ſondern in anderen In⸗ anzen, insbeſondere auf der Abrüſtungskonferenz ſelbſt, wird die endgültige Entſcheidung über das Abrüſtungs⸗ galten fallen. Ich lehne es daher ab, das jetzige Ver⸗ dale der Mehrheit der Kommiſſion in der 155 der tenen Nen als das letzte Wort der in ihr vertre⸗ here Regierungen und der Regierungen, die an dem bis⸗ Ken Arbeiten nicht teilgenommen haben, aber auf d f onferenz Vertreter entſenden werden, anzuſehen. Ange⸗ Ai des Ernſtes der Lage appeliere ich an alle dieſe egierungen: Mögen ſie bis zum Tage des Zuſammentritts der Abrüſtungskonferenz den Willen der öffentlichen Meinung, die immer dringlicher werbenden Nufe der Völker aller Länder endlich verſtehen lernen und ihre Delegationen 1 andern Weiſungen verſehen, als es diesmal geſchehen ſt und zwar mit Weiſungen, die dem Ziele ber künftigen Mackai, der 46 Jahre alt ift, war Korreſpondent der Eine neue Lage für Deutſchland. Die Proteſterklärung der deutſchen Regierung, dis Graf Bernſtorff am Samstag im Abrüſtungsausſchuß gegen die Entſchließung in der Frage des Kriegsmaterials abgegeben hat, hat für die deutſche Abordnung eine grundſätzlich neue Lage geſchaffen, aus der jetzt die un⸗ vermeidlichen Folgen gezogen werden müſſen. Man hält es in den Kreiſen der verſchiedenen Ab⸗ ordnungen für eine ſelbſtverſtändliche und normale Folge, daß die deutſche Regierung ſich jetzt von den weiteren Arbeiten des Abrüſtungsausſchuſſes bis zur Einberufung der allgemeinen Abrüſtungskonferenz fernhält. Allgemein iſt der überaus vorſichtige Charakter der Erklärung der deutſchen Regierung aufgefallen. Man er⸗ wartet jedoch, daß die deutſche Regierung nach ihrer grund⸗ ſätzlichen Ablehnung der Beſchlüſſe der Abrüſtungskon⸗ ferenz in allen Hauptpunkten daraus die Folgen ziehen werde und die weiter in der bisherigen Entwicklung ver⸗ laufenden Arbeiten des Ausſchuſſes nicht mehr mitmacht. Neue Zuſammenſtöße in Neu⸗Kölln. Bisher 21 Tote ſeit dem 1. Mai. Berlin, 4. Mai. „Während es am Wedding verhältnismäßig ruhig blieb, kam es in Neu⸗Kölln in dem beſonderen Maß⸗ nahmen unterſtellten Bezirk, zu Zuſammenrottungen und Schießereien. Während die Panzerwagen durch die Stra⸗ zen fuhren, um mit ihren Scheinwerfern in die Fenſter zu leuchten und die Schützen ausfindig zu machen, ſtießen ſie gegen 11 Uhr abends auf eine Barrikade in der Ziethenſtraße, die unbemerkt errichtet worden war. Die Täter hatten nicht nur Steine aufeinander ge⸗ häuft, ſondern dieſe mit Sand umgeben, um gegen Stein⸗ ſplitter geſchützt zu ſein. Ein Panzerwagen überrannte die Barrikade, die Beamten ſprangen, ehe ihre Gegner zum Schießen gekommen waren, herab, und nahmen fünf Aufrührer feſt. Nach einer Zuſammenſtellung beträgt die Zahl der Todesopfer ſeit dem 1. Mai, einſchließlich der nach⸗ träglich an Verletzungen Verſtorbenen insgeſamt 21. Am Samstag früh in Neu⸗Kölln. Das Neuköllner Unruheviertel iſt Samstag morgen gegen 9 Uhr von 450 Schutzpolizeibeamten abgeriegelt worden. Die Nacht zum Samstag iſt, gegenüber den an⸗ deren Nächten, ziemlich ruhig verlaufen. Die Polizei hat dort, um gegen heimtückiſche Ueberfälle geſichert zu ſein, den Straßenblock Hermann⸗Straße, Prinz Handjeryſtraße, Falk⸗ und Ziehtenſtraße durch Drahtverhaue gänzlich ab⸗ geſperrt. Verſchiedene Barrikaden ſind in der Nacht wieder ge⸗ nommen worden. Die Polizei hofft im Laufe des Sams⸗ tags den Widerſtand der Aufrührer gänzlich brechen zu können. Man glaubt jedoch nicht mehr an ſchwere Kämpfe, da die Aufrührer in dem abgeſperrten Stadtteil ſehr er⸗ ſchöpft zu ſein ſcheinen. Die Wafſenſuche wird auch noch weiter fortgeſetzt. Der Straßenbahnverkehr durch die Hermann⸗Straße iſt am Morgen wieder aufgenommen worden. Für den Fuhrverkehr bleiben die Straßen nach wie vor geſperrt. Die Straßenbahnen halten in der Unruhegegend nicht. Ein Journaliſt getötet, einer verletzt. Der auſtraliſche Journaliſt Charles E. Mackay, der ſich ſeit einiger Zeit in Berlin aufhält und in der Win⸗ terfeldſtraße 8 wohnt, iſt nach Beginn der Sperrzeit in das Aufruhrgebiet gegangen. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen iſt Mackay ausdrücklich beim Paſſieren der Sperre verwarnt worden. Er ging dennoch nach der Hermannſtraße. Dort ift er gegen 22.30 Uhr vor dem Hauſe Hermannſtraße 32 tot aufgefunden worden. Die Leiche wurde zunächſt nicht erkannt und nach der Leichenhalle in Buckow gebracht, wo man in den Kleidertaſchen eine Preſſelegitimation fand. „Waitara Dally News“. Waltara iſt eine Stadt auf det Nordinſel von Neuſeeland. In dem zweiten Fall handelt es ſich um einen Re⸗ aus dem Auge verlieren dürfen, nämlich eine tatſächliche *———— Herabſetzung der Nüſtungen. datteur der„Voſſiſchen Zeitung“ Paul Weymar, der einen Schuß ins Bein erhielt. Auslandsgehälter deutſcher Oiplomaten. Merkwürdige Mißverhältniſſe. Bei Beginn der Beratungen des Haushalts des Aus⸗ wärtigen Amtes im Haushaltsausſchuß des Reichstages hat ſich Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann gegen die Vorſtellung gewandt, daß die im Ausland beſchäftigten Beamten fürſtlich bezahlt würden. Man kann bead daß ſich der deutſche Reichsaußenminiſter für ſeine Aus⸗ landsbeamten einſetzt, Nichtsdeſtoweniger muß auf das merkwürdige Mißverhältnis hingewieſen werden, das zwi⸗ ſchen den Auslandsbeamten und den Inlandsbeamten beſteht, und das beſonders in dieſen Notjahren ſchwer erträglich iſt. Vonſeiten des Reichstages iſt bereits mehr⸗ 110 gefordert worden, dem Reichshaushaltsplan eine eberſicht über die Beſoldung der Bꝛam⸗ it 15 5 bel 5 adeſſe us la c heiß 9» 88 0 n beizufügen. Das 5 ndeſſen nie geſchehen, obgleich eine ſolche Nach⸗ weiſung leicht zu erbringen wäre. n Aus der vorhandenen Nachweiſung, die für den in⸗ neren Dienſtgebrauch gilt, geht nun hervor daß ein⸗ zelne deutſche Diplomaten mehr Gehalt beziehen als der deutſche Reichspräſident. Selbſt wenn man die oft weitgehenden Repräſentgtions⸗ pflichten anerkennt, und wenn man auch die verſchiedenen Teuerungsverhältniſſe in den einzelnen Ländern in Be⸗ tracht zieht, ſo 0 doch nicht einzuſehen, warum etwa der deutſche Botſchafter Herr von Neurath in Rommo⸗ 10 Dan e e ſich Gehalt andsentſchädigung des Reichspräſidenten nur auf monatlich 15000 Mark 19 6 5 Höhere Gehälter als der Reichspräſt⸗ dent beziehen der Botſchafter in Waſhing⸗ ton. bei dem ſich die monaflichen Bezüge auf 17833 Mart belaufen, der Botſchafter in ostau, der Bot⸗ ſchafter in Madrid, der 15 400 Mark monatlich bezieht, ja ſelbſt der Geſandte in Buenos Aires erhält als Verheirateter mehr als der deutſche Reichspräſident, nämlich 15303 Mark im Monat, Der Botſchafter in London bekommt an Grundgehalt, Aufwandsentſchädi⸗ gung und Auslandszulage die gleiche Summe wie der Reichspräſident. Der Reichskanzler erhält ein Jahresgehalt von! 45000 Mark und Aufwandsgelder in Höhe von 1800 Mark monatlich, alſo insgeſamt 4250 Mark monatlich. Größere Gehälter als der Reichskanzler er⸗ halten u. a. der Geſandte in Budapeſt, 9809 Mark mo⸗ natlich, der Geſandtſchaftsrat 1. Klaſſe in Buenos Aires, 7144 Mark, der Generalkonſul in Dublin 6301 Mark, der Generalkonſul in Newyork 6941 Mark, der Geſandte in Kabul 8521 Mark, der Geſandte in Teheran 10 589 Mark, der Botſchaftsrat in London 5298 Mark, ein Geſandtſchaftsrat 2. Klaſſe in Waſhing⸗ ton 4492 Mark, ein Geſandtſchaftsrat 1. Klaſſe in Athen 8872 Mark, ja 941 der Legitationsſekre⸗ tär in Teheran erhält mehr als der deutſche Reichskanzler, nämlich 4565 Mark. Aber damit noch nicht genug. Auch der deutſche Konſul in Curi⸗ tyba bezieht monatlich mehr als der Kanzler des Deut⸗ ſchen Reiches, nämlich 5354 Mark. Noch grotesker wird das Mißverhältnis, wenn man den Reichs außenmin iſter Dr. Streſemann mit ſeinen Diplomaten vergleicht. Reichsaußenmi⸗ niſter Dr. Streſemann erhält 36000 Mark Gehalt und 8000 Mark Aufwandsgelder jährlich, im Monat alſo insgeſamt 3666 Mark. Die meiſten der höheren Diplo⸗ maten beziehen mehr, mehr bezieht außerdem der 1. Le⸗ gationsſekretär in Waſhington, der 3727 Marxk erhält und beſonders kraß iſt das Mißverhältnis zwiſchen den Bezügen des Reichsaußenmintſters und dem Generalkonſunin Danzig, der immerhin noch 174 Mark mehr im Monat als der deutſche Reichsaußen⸗ miniſter erhält. Im Auswärtigen Amt ſteht überdies der Staatslekretär von Schubert mit monat⸗ lich 2333 Mark unter dem Konſul in Danzig, der 2432 Mark im Monat erhält. Die Bezüge gelten bei den meiſten Botſchaftern nach Abzug des Wer⸗ ſes der Dienſtwohnung. Auch in den Kinderzulagen für die Auslandsdiplomaten iſt man nicht kleinlich. So be⸗ Buber ſie monatlich bei den Vertretungen in Britiſch⸗ indien für Kinder bis zum 6. Lebensfahr 135 Mark, bis zum 14. Lebensjahr 169 Mark und bis zum 21. Le⸗ bensfahr 202 Mark. Den Höchſtſatz der Kinderzuſchläge der Auslandsbeamten erhalten nach der Rachweſſung die Beamten bei der Vertretung in Perſien. Hier ſteigen ſie von 160 bis auf 240 Mark. Es iſt natürlich dringend notwendig, daß da ſofort Abhilfe geſchaffen wird. In der Zeit größter Not des ganzen Volkes iſt eine derartige Repräſentation nicht an⸗ ebrgcht. Beſcheidenes Maßzhalten wäre würdiger und im Intereſſe es Landes beſtimmt wirkungsvoller. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Einbruchsdiebſtahl.) In der Hei⸗ denreichſtraße wurde in Abweſenheit der Wohnungsinha⸗ ber ein Einbruch verübt. Den Tätern ſind Werte in Höhe von etwa 10000 Nm. in die Hände gefallen. Als Täter kommt das Kaufmannsehepaar Engelbert Heim von hier in Betracht. Der Ehemann wurde in Darmſtadt, die Ehefrau in Frankfurt a. M. feſtgenommen. Die geſtoh⸗ baue wurden zum großen Teil im Leihhaus verſetzt. Babenhauſen.(Selbſtmord oder Unglücks⸗ fall?) Unweit der Landesgrenze wurde auf dem Bahn⸗ damm der Strecke Babenhauſen—Aſchaffenburg der in den 30er Jahren ſtehende Gaſtwirt und Metzger Wilh. Puth von hier tot aufgefunden. Er hat ſich am Vormit⸗— tag mit ſeinem Fahrrad von Haus entfernt mit dem Be— merken, in Aſchaffenburg geſchäftliche Angelegenheiten zu erledigen. Der Tote, der von einem Güterzug erfaßt Glede lag mit eingedrücktem Geſicht direkt niben dem eis. 5 b Mainz.(Am das Deutſchlandlied im be⸗ Neänzof Gebiet.) Die in der letzten Zeit von den Franzoſen vorgenommenen Maßregelungen wegen Sin⸗ gens des Deutſchlandliedes, ſelbſt in Fällen, in denen es nach Urteilen der Beſatzung geſtattet geweſen wäre, ge⸗ ben Veranlaſſung, bei einem demnächſt zur Verhandlung ſtehenden Fall in Mainz die Frage des Deutſchlandlie⸗ des im beſetzten Gebiet generell aufzurollen. Wie der „Mainzer Anzeiger“ hört, iſt beabſichtigt, in der nächſten Woche vor dem Mainzer Kriegsgericht eine prinzipielle Klärung herbeizuführen und die Franzoſen zu vperanlaſ⸗ ſen, nun endgültige Richtlinien herauszugeben, die keinen Zweifel mehr zulaſſen und jede Unſicherheit beſeitigen. Mainz.(Das geſtohlene Ruderboot.) Im Winterhafen in Mainz wurde ein Ruderboot geſtohlen. Als der Dieb mit dem Boote bei Bingerbrück landen wollte, wurde er von der Polizei überraſcht, worauf er unter Zurücklaſſung desſelben die Flucht ergriff. Die Po— lizei in Bingerbrück hat das Boot beſchlagnahmt und an den Eigentümer in Mainz zurückgegeben. Worms.(Selbſtmord auf den Schienen?) Hier hat ſich anſcheinend ein junges Mädchen unter den Zug geworfen, der auf der Strecke Worms— Ludwigs⸗ hafen verkehrt. Man nimmt an, daß das Mädchen, von der Nachtſchicht aus der Fabrik kommend, ihrem Leben ein Ende machte. Etwa 200 Meter vom Bahnübergang nach Bobenheim fand man ihren Leichnam, von dem der Kopf abgetrennt war. Oppenheim.(Juſammenſtoß.) In der Mainzer Straße ſtieß an der Stelle, an der die Straße zum Poſt⸗ platz ſteil abfällt, ein Auto und ein Motorrad zuſammen. Der Motorradfahrer wurde aut den Büragerſteia gewor Wieder ein Sittlichkeitsattentat im Saargebiet. Der gefährliche„Bahnſchutz“. V Saarbrücken, 5. Mai. Einige franzöſiſche Soldaten, die von einer heimkeh⸗ renden Schießabteilung als Nachzügler zurückgeblieben waren, griffen im Stadtwald eine dort arbeitende Land⸗ arbeiterin tätlich an. Erſt als ſich das Mädchen energiſch wehrte, ließen die Unholde von ihrem Vorhaben ab. Angeſichts dieſer neuen unglaublichen Ausſchreitun⸗ gen interalliierter Bahnſchutztruppen ſchreibt die„Saar⸗ brüder Zeitung“: Wie und wann würden die verant⸗ wortlichen Stellen für den Schutz der ſaarländiſchen Be⸗ völkerung dieſen fortgeſetzten Uebergriffen und Beläſti⸗ gungen ſogenannter Beſatzungstruppen ein Ende machen? Das hat gerade noch gefehlt, daß nun auch noch unſere Wälder unſicher werden. Wir ſchlagen vor, einmal dem Völkerbund eine Gegenüberſtellung derjenigen Fälle einzu⸗ reichen, in denen Beſatzungstruppen ihrer Aufgabe ent⸗ ſprechend irgend eine Schutztätigkeit ausüben müßten und ſolche, wo ſich ein Schutz der Bevölkerung vor dieſen „Schutzleuten“ notwendig zeigte. eee e die nch des Oeger Ie Baan ROMAN von J. SCHNEIDER-FOFERS FI banESENRRECUHTSSCMUTZ Dun cH VERLAG OSKAR MEISTER WERDAU g. Fortſetzung)(Nachdruck verboten.) Die Decken beleuchtung hing, eke gläſernes Meer über dem ganz in Gold und weiß gehallenen großen Raum. Tau- ſendkerzige Birnen warfen Sturzbäche von Licht auf das ſpiegelnde Parkett und ließen jede, auch die verborgenſte Ecke in Tagesklarheit aufleuchten. Die Fräcke und Smokings der Herren ſtachen wie rieſige Tintenflecke aus der koſtbaren Pracht der Toiletten ihrer Damen. Man begrüßte, ver⸗ neigte, küßte und umarmte ſich, man kritiſierte, ſpöttelte und zuckte die Achſeln, wenn man ſich den Rücken wandte. Die Geſellſchaft iſt ſich in dieſem Punkte überall in der ganzen Welt gleich. Auch die fünfte Avenue Newyorks macht hierin keine Ausnahme. Ein feines Klingelzeichen rann durch die Korridore und zitterte bis hinunter in die weite Halle des Veſtibüls. Spätlinge rauſchten über die Schwelle, haſteten nach ihren Plätzen, verneigten ſich, lächelten, hoben die Hand zu in⸗ timem Gruße. Ein zweites, ſübernes Glockenſtimmchen. Die Laute ebbten ab. Man flüſterte oder verſtändigte ſich durch ein Lächelu. „Er konunt von Chikago—“, haucht die junge Aſtor ihrer Freundin Ruth Vanderbildt zu.„Er iſt herrlich. Noch viel, viel männlicher, als damals im Herbſt—.“ Sie ſuchte die Logen entlang und fand den Ruhepunkt für ihre Blicke. „Wie ich ſte haſſe, dieſe Ellen van der Veldt. Wie ſie ſich gibt, als ob er ſchon ihr eigen wärel“ Und dann ein raſches Oeffnen der Türe im Rücken des palmengeſchmückten Podiums und im ſelben Augenblicke ein beinahe amphitheaterartiges aufſchreiendes Jubeln der Hunderte von Konzertbeſuchern. 85 i b„Radanyi!— Radanyil“ 0 Er berneigt ſich. Ein Maor von Blüten, ein hilfloſer Blick, ein rührend beſcholdenes bittende Geſte der Linken. 19 Er will ſprechen!— Laßt ihn raden!— e Radangil— Radanyil“ Er hebt beide Hände zum Daz 386 S diaufben. den Vellchenſträuße geſchickt lien i auf und ſteckt ihn in daz gl leltes Frackes. 1 i ugt ſich. Gine 1. Heſſiſche Polizeiwoche in Darmſtadt. Darmſtabt, 2. Mai. Auf Einladung des helliſchen Miniſteriums des Innern und des Polizeiamtes Darm, ſtadt veranſtaltet in Gemeinſchaft mit ihnen die„Freie Vereinigung für Polizei⸗ und Kriminalwiſſenſchaft“ vom 3. bis 8. Juni in Darmſtadt die 1. Heſſiſche Poltzei⸗ woche. Auf dieſer Tagung werden Vertreter pon Baden, Bayern, Heſſen, Preußen, Thüringen und Württemberg zu Worte kommen, und es werden Fragen erörtert wer⸗ den, die für die Polizei aller deutſchen Länder und dar⸗ über hinaus aller Kulturſtagten von hoher Bedeutung ſind. Das Programm der Tagung wird in den Fach⸗ zeitſchriften und den Miniſterialblättern der genannten. Länder veröffentlicht werden. Die Vorleſungen finden in Im Uniontheater zu Darmſtadt, Rheinſtraße 6, ſta. An eine Reihe von Vorleſungen wird ſich eine Ausſprache anſchließen, die den Teilnehmern die Möglichkeit bietet, auch ihrerſeits zu den im Vortrage erörterten Fragen Stellung zu nehmen. Die Hörgebühr beträgt für die ganze Woche 12 Mark und für die Mitglieder polizei⸗ wiſſenſchaftlichen Vereinigungen und die immatkrikulier⸗ ten Studenten der techniſchen Hochſchule Darmſtadt 8 Mark und allgemein für je einen Tag der Woche 3 Marl. Anmeldungen ſind unter gleichzeitiger Ueberwei⸗ ſung der Hörgebühr(Poſticheckkonto Berlin 86 618) mög⸗ lichſt frühzeitig an die Geſchäftsſtelle der Freien Vereini⸗ gung für Polizei und Kriminalwiſſenſchaft Berlin W 35, Flottwellſtraße 3 zu richten. Lokales und Allgemeines. Der Sternenhimmel im Mai. Im Monat Mai iſt die günſtigſte Gelegenheit des Jahres, den Planeten Merkur mit bloßem Auge auf⸗ zufinden. Im Anfang des Monats iſt er 20 Minuten nach Sonnenuntergang ſichtbar, am 16. Mai kann man ihn beinahe eine ganze Stunde lang ſehen. An dieſem Tage geht er erſt gegen 10 Uhr abends unter. Er ſteht dann ganz dicht bei der ſchmalen Mondſichel. Ferner zieht man als weiteren Planeten Mars am Sternen⸗ himmel, der in den Zwillingen in der Nähe der beiden Sterne Kaſtor und Pollux ſteht. Im Norden des Ster⸗ nenhimmels befinden ſich während des ganzen Monats das ſich leicht einprägende Bild der Kaſſiopeia, im Nord⸗ oſten die Sternenbilder Schwan und Leier, im Oſten Herkules, Schlangenträger mit Schlange und die nörd— liche Krone. Im Süden leuchtet die Jungfrau mit dem hellen Stern erſter Größe Spika, darunter das kleine Sternbild des Raben. Im Weſten ſind Löwe, Waſſer⸗ ſchlange, der kleine Hund und die Zwillinge, im Nord- weſten Fuhrmann und Stier. Hoch am Himmel ſteht der Große Bär, der Drache und das Sternenbild Boo⸗ tes, von dem Arktur mit ſeinem rötlich⸗gelben Schimmer in dieſem Monat das auffallendſte Geſtirn iſt. Der Mond ſteht im letzten Viertel, Neumond iſt am 9., erſtes Viertel am 15., Vollmond am 23. und am 31. iſt wieder abnehmendes Viertel. Am 9. Mai findet eine totale Sonnenfinſternis ſtatt, die aber nur in Südafrika, Aſien und Auſtralien beob⸗ achtet werden kann. Ihre Dauer beträgt mehr ais 5 Minuten. — Die ſoziale Zuſammenſetzung der Sparer. Die Zunahme der ele l pee wird vielfach zu Un⸗ recht als ein Beweis für den wachſenden Wohlſtand der Bevölkerung ins Feld geführt. Es wäre durchaus falſch, etwa den Beſitz eines Sparkaſſenguthabens oder gar die Zunahme des Sparkaſſenguthabens als ein Zeichen des Wohlſtandes anzuſehen. Das geht ſchon daraus her⸗ vor, daß nach einer bemerkenswerten Statiſtik in Preu⸗ zen mehr als 75 Prozent aller Sparkonten nicht mehr als 500 Mark betragen. Hiervon entfallen allein 29 Prozent auf die ganz kleinen Einlagen bis zu 20 Mark, weitere 19 Prozent auf Einlagen von 20 bis 100 Mark. und 27 Prozent auf ſolche von 100 bis 500 Mark, Von einem Wohlſtand kann natürlich in allen dieſen Fällen überhaupt nichl die Rede ſein, ſondern höchſtens von Er⸗ ſparniſſen für Fälle äußerſter Not. Auf Beträge über 1 5000 Mark, bei denen also vereins bon ver Anſammiung eines Sparvermögens geſprochen werden könnte, lauteten nur 1,3 Prozent. 8 5 — Zurückforderung von Poſtſendungen. Nach den maß n den im Paragraphen 35, 3, der Poſtordnung muß mit dem Antrag auf Rückforderung einer Sendung außer einem Doppel des Briefumſchlags, der Poſtan⸗ weiſung, der Paketkarte uſw. der etwa erteilte Einlie⸗ ſerungsſchein vorgelegt— nicht nur vorgezeigt— werden. Die vorgelegten Einlieferungsſcheine uſw. verbleiben bei der Poſt. Dieſe Beſtimmung gilt allgemein, gleichviel, ob die Sendung bereits bepant iſt oder ſich noch im Ge⸗ wahrſam der Aufgabepoſtanſtalt befindet. Der Einlie⸗ ferungsſchein wird nur, zurückgegeben, wenn dem Rück⸗ forderungsantrag aus irgendwelchen Gründen nicht ent⸗ ſprochen werden kann. Iſt die Einlieferung einer Sendung in einem Einlieferungsbuch beſcheinigt, ſo wird im Ein⸗ lieferungsbuch an entſprechender Stelle der Vermerk„zu⸗ rückgefordert“ geſetzt. Darunter druckt der Beamte den Aufgabeſtempel ab unter Hinzufügung ſeines Namens. —. Wann haftet der Tierhalter? Wird durch ein Tier eine Sache beſchädigt, ſo iſt der Tierhalter im allgemeinen zum Schadenerſatz verpflichtet. Die Erſatz⸗ pflicht tritt jedoch nicht ein, wenn der Schaden durch ein Haustier verurſacht wird, das dem Beruf der Er⸗ werbstätigkeit, oder mit dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen beſtimmt iſt und der Tierhalter die erfor⸗ derliche Beaufſichtigung der Tiere beobachtet hat oder der Schaden auch bei der Beobachtung dieſer Sorgfalt entſtanden wäre. Von der Tötung eingedrungener Tiere ſollte man demnach um unliebſamen Weiterungen vorzu⸗ beugen, Abſtand nehmen. Sollte es aber doch einmal vorkommen, ſo wird man das getötete Tier am beſten ſeinem Beſitzer zurückgeben. — Die gebräuchlichſten Sprachen der Welt. Die letzte bekannte Statiſtik über die Sprachenverbreitung iſt von Engländern aufgeſtellt und geht bis in das Jahr 1920 zurück. Demnach wäre Engliſch die verbreitetſte Kulturſprache der Welt. Es wird von 160 Millionen Menſchen in England, Amerika, Südafrika und Auſtralien Pan 5 Dann folgen Ruſſiſch(100 Millionen), Deutſch(90 Millionen), Franzöſiſch(70 Millionen) und Italloniſch(55 Millionen). ö Her Mal ſ gekonmen 5 Und mit ihm prächtiges, warmes Frühlingswetter. Ob⸗ wohl es in den erſten Tagen regneriſch und kalt war, hatten wir geſtern einen, von warmem Sonnenſchein überfluteten Maientag. Der Wonnemonat zeigt ſich von ſeiner beſten Seite. Der herrliche Sonnenſchein hat die Wanderluſtigen herausge- lockt und in die wunderſchöne, friſche grüne Gotteswelt geführt. Viele waren an der„Deutſchen Riviera“, an der Bergſtraße, die in einem wahren Blütenmeer erſtarrte und dem ſchönheits⸗ durſtigen Auge ein buntes, prächtiges Bild bot. Wieder andere waren zur Maimeſſe und Maimarkt nach Mannheim gefahren um ſich dort zu amüſieren. Der Beſuch im Schlachthof wird als ausgezeichnet und die Zahlen des Vorjahres weit über⸗ ſchreitend bezeichnet. Die Marianiſche Jünglings ⸗Sodalität feierte ihr Titularfeſt verbunden mit Aufnahme neuer Mitglie⸗ der. Um 1½8 Uhr war feierliche Kirchenparade mit anſchlie⸗ ßender heil. Meſſe und Generalkommunion. Am Nachmittag fand die feierliche Aufnahme der Aſpiranten, die 1 Jahr ge⸗ prüft wurden, und die Weihe an die heilige Gottesmutter ſtatt. 68 Jünglinge verſprachen Treue der Fahne der Sodalität. Möge ihnen Gott die Gnade verleihen, dieſen Treueſchwur zu halten. Mögen ſie immer eifrige Mitglieder bleiben, getreu dem Wahl⸗ ſpruch:„VBapfer nd Treu!“ Die Operetten und Theatergeſellſchaft 1928 Viernheim hatte geſtern einen muſikaliſchen Theaterabend im neu, ſehr ſchön hergerichteten Kaiſerhofſaale, der recht gut NN S Die ſünge Aſtor fälſel die Finger wie zum Gebete ineln: ander. Sie hat jede der Blüten zuvor geküßt und nun ſſegen ſie an ſeiner Bruſt. Ganz nahe ſeinem Herzen. Sie vergißt ſogar Ellen van der Veldt zu haſſen. Nun lautloſe Stille. Er ſetzt den Bogen an. Die Hunderte ſcheinen den Atem eingeſtellt zu haben. Wie eine Welle Frühlingsluft ſchwingt Beethovens Muſik ſich über all das Licht, den Glanz und das Duftgewoge. Das tändelt, flirtet, liebt, heiße Sonne läßt Blüten reifen, ſchwerhalmige Aehren⸗ felder wogen im Sommerwind, Wälder rauſchen auf, ver⸗ ſtummen, ſäuſeln im Abendwehen, Mondſilber fließt darüber, Bäche murmeln, aus tiefen Schatten ſtrecken ſich unſichtbare Hände, winken und locken, ein Jauchzen, trunken vor Wonne, dann ein jähes Erwachen aus Seligkeit und Glück und Gebor⸗ genſein— am Wegrand verweint, Verzweiflung im Blicke. Ein Kämpfen, Ringen,— es ſind nicht mehr Radanyis Hände, die den Bogen führen— Beethoven ſelbſt ringt mit dem Schickſal.— Dann ein Müdewerden, ein Sichergeben, ein Ruhen nach unerhörter Qual und Angſt, ein Hinüber⸗ 1 8 im Allvergeſſen, ein letztes Hauchen: es iſt voll⸗ ra a Die Geige ſchweigt. Wie ein Sturm brauſt es über Radanyi hin. Das ganze Blütenwunder amerikaniſchen Frühlings ſchüttet die bis zur Ekſtaſe begeiſterte Menge über und vor ihn auf das Podium. Das Klatſchen, Rufen und Händewinken nimmt kein Ende. Er wird nicht müde zu danken. Sein Geſicht ſtrahlt. Aber in ſeinem Lächeln iſt ſo gar nichts Vonſicheingenommenſein und Künſtlereitelkeit. Nur Wonne und Befriedigung, daß er die Seelen ſeiner Zuhörer für Beethoven erobert hat. Aus einer der mittleren Logen kam ein kleiner Lorbeer⸗ kranz geflogen und blieb am Hals der Geige hängen. Elemer ſah empor und blickte in ein tiefdunkles Augenpaar, ſchwarzes, dichtes Haargebauſch wölbte ſich über einer hohen, weißen Stirne. Eine brennend dunkle Glut lag auf den ſchmalgeformten Wangen. Es war Ellen van der Veidt. 8 Er ſchloß für Sekundendauer die Ader. e ift die kleine Tore— Zoch ich liebe blonde en— f Blonde Locken nicht und ſonnig— wie der Flachs an Freijas Ro.“ Er lächelte, aber er ſah nicht meihe empor, verneigte ſich und nach einmal und abermals, fiwifte den kleinen Kranz über den rechten Ober ans Kinn. Eine Stunde ſpäter ſaß er erſchöpft in einer der blumen⸗ geſchmückten Niſchen des Aſtor⸗Hotels. Der große, tiefe Klub⸗ ſeſſel aus braunem Leder umſchloß ſeine Geſtatt wie ein muskelſtarker, ſchutzgewährender Arm. Zwiſchen Aerger und Lachen ſah er in das ſchmunzelnde Geſicht Harald Anderſons, der ihm gegenüber ſaß. Der junge Mann verzog kaum merklich die Mundlinie, kniff die grauen Augen etwas zuſammen und ſchob die Man⸗ ſchetten bedächtig hinter die Aermel ſeines Frackes. Die langen, ariſtokratiſch geformten Finger, von denen einer mit einer Ausleſe von Perle geziert war, griffen nach der Sekt⸗ flaſche, die in dem Eiskühler neben dem Tiſch ſtand und ließen den Pfropfen an die Decke knallen. Geſchickt, ohne einen Tropfen zu verſchwenden, goß er die hohen, goldgerandeten Kelche voll und ließ den ſeinen an den Radanyis klingen. 70 „Auf deine Kunſt, Elemer!“ 5 „Ach——.“ Radanyi trank leer, lehnte ſich zurück und ſchloß die Augen.„Noch einmal Harald— aber diesmal nicht auf meine Kunſt!“ 8 „Auf was dann, mein Lieber?“ i Harald Anderſon zeigte beide Reihen ſeiner feſten, weißen Zähne, ſein Geſicht, dem ſo ganz und gar jede Rundung und Weichheit fehlten, verriet nicht nur Neugier. Die ſtraft gezogenen Naſenflügel ſprachen von Erregung. Ein Ober trat mit devoter Verbeugung an den Tiſch und überreichte Radanyi zwei verſiegelte Wertöriefe. Elemer ſetzte, ohne ſich im Seſſel aufzurſchten, ſeinen Namen unter die Empfangsbeſtätigung und legte eine Zehndollarnote da neben. Die Miene des Kellners veränderte ſich nicht, aber die Verneigung, als er wegtrat, hätte bei jedem Hofzeremo⸗ niell als Ehrfurchtsbezeugung für eine Majeſtät gepaßt. Noch ehe die Briefe in Elemers Bruſttaſche verſchwanden, hatte Anderſon ſeine Hand auf die freie Linke des Freundes gelegt.„Sag einmal, du, Geigerkönig, für wen wucherſt du denn ſo?“ Radanyis Geſicht wurde weich und kinderhaft jung. Seine Augen glänzten in dem hellen Licht der Lüſter auf, wie Sonnenflecken auf ſpiegelnden Waſſern. Abweſend ſah er an Anderſon vorbei, während ber ihm ſein Geſtändnis machte: „Für ein ſüßes blondes Mädchen, das ich liebe!“ „Du liebſt?“ entfuhr es Anderſon.— 15 ö 1 8(Cortſehung folgt.) arm und ſetzte von neuem die Geige Des großen Erfolges wegen letztmals heute Montag Die Heilige und ihr Marr nebſt wunderb. 2. Schlager Verſäumen Sie nicht noch Heute Montag den ſchönſten Wilh. Dieterle Film anzuſehen. Ein Beſuch überzeugt beſucht war. Ein reichhaltiges Programm ſtand zur Verfügung, das auch exakt und in abwechslungsreicher Folge abgewickelt wurde und ein dankbares Publikum fand. Aus der Reihe des Gebotenen iſt beſonders hervorzuheben die Liedervorträge des Herrn Valt. Froſchauer, der mit ſehr ſchöner Stimme ſang. kenden, beſonders von den Gebrüder Gutperle und dem Jul. Dieter, ſehr anſprechend geſpielt wurde. Nicht zu ver⸗ geſſen iſt Herr Emil Martin, der 2 heitere Szenen brachte u. 8 Im Anfang war er etwas un⸗ in einer Trioſzene mitwirkte. ſicher, das aber ſehr bald ſchwand und er ſich als wohlge⸗ lungener Darſteller von komiſchen Geſtalten entpuppte. Das Triomarſchlied„Wir gründen jetzt ne Feuerwehr“, von drei Damen hatte Charme und Schneid. Flott und feſch. Das ge⸗ fiel ſehr gut. Die Kapelle Hanf-Blank umrahmte das Ganze mit Muſikvorträgen; Perlen aus ihrem Reportiore. Der Violin⸗ Solo des Herrn Jakob Hanf und der Kylophon-Solo des Herrn Karl Blank waren Kunſtgenüſſe ſeltener Art. So verlief der Abend zur Zufriedenheit aller Beſucher. * Leben und Tod im April. 1929 wurden in unſerer Gemeinde 20 Kinder zur bracht. 9 Perſonen ſind geſtorben. Bund fürs Leben. » Polizeibericht. In der letzten Woche wurden fol⸗ gende Aneeigen eingebracht: 4 wegen Verſtoß gegen die Rad⸗ fahrerverkehrsordnung; 1 wegen Vergehen gegen das Kraftfahr— zeuggeſetz; 2 wegen Diebſtahl; 1 wegen Körperverletzung und 1 wegen Unterſchlagung. * Das Arbeitsamt ab heute wieder im alten Heim. Das Arbeitsamt bezw. Erwerbsloſen-Büro, des in— folge des großen Brandes die innegehabten Büro-Räume im Hauſe Franz Brechtel, Rathausſtraße 32, geräumt werden mußten wurde heute, nachdem die Brandſchäden behoben waren, wieder dorthin zurückverlegt.— Die augenblickliche Erwerbsloſenzahl ſoll z. Zt. ca. 500 Perſonen betragen. Im Vormonat waren es noch ca. 1400. *„Die Heilige und ihr Narr“. Ein wunderbares Filmwerk dieſer Wilhelm Dieterle Film. Es iſt der erfolg— reichſte Film der Welt und wirklich ein Meiſterwerk der deut- ſchen Filmkunſt eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges. Ein jeder Kunſt⸗ und Kinofreund möchte ſich die letzte Gelegenheit nicht entgehen laſſen und ſich das einzig daſtehende Spitzen-Filmwerk anſehen. Der weiteſte Weg lohnt ſich heute im Zentraltheater zu gehen nur ein außergewöhnliches und hervorragendes Film— werk zu ſehen das die größte Beſucherzahl aufzuweiſen hat. Ein Beſuch lohnt ſich. a Sport und Spiel Waldſportplatz. „Amicitia“ 1.— V. f. T. u. R. Feudenheim 1. , 27 7 1 2. + 3.— 7 5 3. D. J. K.⸗Sport. Hüttenfeld 1.— Viernheim 1. Privat g Sport am Wieſenweg „Turngenoſſenſchaft“ Viernheim 1.— Aſchbach 1. Turner-Handball T.⸗B. Viernheim 1.— T.⸗V.„Badenia“ Feudenheim 1. 2.— D.⸗T. Hüttenfeld 1. Igd.— T.⸗V.„Badenia“ Feudenheim Igd. Am die ſüdd. Meiſterſchaft „Gintracht“ Frankfurt— Karlsruher F.-V. 1. F.⸗Cl. Nürnberg—„Germania“ Brötzingen „Bayern“ München— V. f. L. Neckarau Wormatia“ Worms—„Boruſſia“ Neunkirchen Im Monat April Welt ge⸗ 12 Paare ſchloſſen den 9 77 N 77 Vereins⸗ Anzeiger. 8 in de undefreund Mitt den 8. Mai Weiter das Luſtſpiel„Der Hexenſchuß“ das von den Mitwir⸗ 0 Verein r Hundefre 10 ittweß den al, Abends halb 9 Uhr Monatsverſammlung im Vereins— lokal. Wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung, werden die Mitglieder, ganz beſonders diejenigen, die ſich an der Dreßur beteilgen gebeten pünktlich und zahlreich zu er— ſcheinen Der Vorſtand. Turnerbund. Wochenplan: Montag Abend 8 Uhr vollzähl Turnſtunde für alle Turnerinnen. Neuanmeldungen wer— den entgegengenommen. Dienstag Abend von 8 10 Uhr Sportler, Geräteturner und Altersriege. Mittwoch Abend von 6—7 Uhr Schülerturnſtunde, 5 Uhr ab Training ſämtlicher Handballer im Sport Donnerstag Abend von 6 Uhr ab Training ſämtlicher Leichtathleten auf dem Sport- platz. Freitag Abend von 8— 10 Uhr Geräteturner und Sportler, 9 Uhr Handballſpielerverſammlung. Der Turnausſchuß. Die Bulgaria⸗Zigarettenfabrik bittet um Entſchuldigung! Seit einiger Zeit hörten die Raucher zu ihrer Verwunderung von den Sigarettenhändlern, daß Bulgaria-Sigaretten ausverkauft ſeien. Dieſe über— raſchende Tatſache hat ihren Grund darin, daß der Umſatz dieſer bekannten Fabrik in wenigen Wochen auf das Doppelte geſtiegen iſt. Die Raucher werden gebeten, zu verzeihen, daß ſie infolgedeſſen einige Seit die gewohnten guten Sorten entbehren und andere Marken rauchen mußten. Gleichzeitig werden ſie um Geduld gebeten, denn weitere neue Maſchinen von moderner, geradezu raffinierter Konſtruktion ermöglichen in aller Kürze wieder den ungeheuren Bedarf der Bulgaria tagtäglich zu decken. Ferner bittet dieſe Zigarettenfabrik ihre Ge— ſchäftsfreunde, die Sigarrettenhändler, zu ent— ſchuldigen, daß ihnen durch das Fehlen der Bul— garia⸗Figaretten ein Verdienſt entgangen iſt, und daß ſie ihre Kundſchaft nicht ſo gut wie ſonſt be⸗ dienen konnten, ſondern gegen ihre Ueberzeugung andere Marken verkaufen mußten. Dieſer peinliche Huſtand iſt— wie geſagt— in den nächſten Tagen behoben, ſodaß Händler und Aundſchaft wieder zufrieden ſein werden. Der Alkoholverbrauch in Rußland. Eine Moskauer Arbeiterzeitung berichtet entrüſtet, daß die Einwohner Mos aus mehr Wodka als Milch trinken. Nach der Berechnung des Blattes trinkt dort eine Perſon durchſchnittlich 1,06 Liter Milch im Monat oder weniger als 13 Liter im Jahr. Dagegen beträgt der Wodlaverbrauch für ein?: Perſon 15 Flaſchen jähr⸗ lich, was einer Menge von über 13 Litern gleichkommt. Wodka iſt bei einem Alkoholgehalt von 40 Prozent ein ſchwer berauſchendes Getränk. Zur Zeit der Zarenherr⸗ ſchaft war das Branntweinmonopol eine der Hauptein⸗ nahmequellen des Staates. Die Sowietregierung be⸗ kämpfte zunächſt den Branntweingenuß, indem ſie die Her⸗ ſtellung alkoholiſcher Getränke unterſagte, es gelang ihr jedoch nicht, die privaten Brennereien auszurotten, und deshalb entſchloß ſie ſich, die Fabrikation und den Ver— trieb von Spirituoſen wieder in eigene Regie zu nehmen. Wodkaproduktion und Wodkakonſum ſind ſeit der Wieder⸗ einführung des ſtaatlichen Alkoholmonopols am 28. Auguſt 1925 gewaltig im Zunehmen begriffen. Im Jahre 1927 überſtieg der Konſum 300 Millionen Liter: in der erſten Hälfte des Jahres 1928 reichte er bereits an die 500 Millionen heran, ſo daß das ganze Jahr 1928 einen Konſum von 1 Milliarde Liter auſweiſen dürfte. Dieſe Summe umfaßt nur die ſtaatlich kontrol⸗ lierte Produktion, zu der noch die bedeutenden Mengen Schnaps zu rechnen wären, die von Privatleuten heimlich, beſonders auf dem Lande ſelbſt gebrannt werden. Das Branntweinmonopol hat ſich alſo auch unter den neuen Verhältniſſen als eine reichlich fließende Einnahmequelle bewährt. Vom Standpunkt der Handelsbilanz aber er— ſcheink es bedauerlich, daß wichtige Volksnahrungsmittel zur Schnapserzeugung verwandt werden und ſtatt eines Ueberſchuſſes an Agrarproduktion heute nicht zuletzt wohl auch wegen der geſteigerten Verwendung von Roggen, Gerſte, Kartoffeln uſw. zur Schnapsfabrikation, in Ruß⸗ land Getreidemangel herrſcht, der eine Einfuhr aus dem Ausland nötig macht. Leichte Getränke, wie Bier und Wein, genügen dem Ruſſen nicht, um ihm das Elend des Alltags vergeſſen zu machen, und die Regierung wird ſich hüten, ſelbſt eine Steuerquelle, die recht ergiebig iſt, zu verhüten. An eine Trockenlegung des Rieſenreichs iſt daher nicht zu denken. * 9 1 1 Winke und Natſchläge. Eine vorzügliche, ungebackene Schokoladentorte kann man auf folgende, einfache Weiſe zubereiten. 200 Gramm Zucker, 4 Eßlöffel Kakao, 2 bis 3 Eßlöffel geraspelte Kokosnuß oder geriebene Mandeln werden mit zwei gan⸗ zen Eiern vermiſcht und mit 180 Gramm Palmin, das vorher ſehr heiß gemacht worden iſt, überbrüht, wobei man recht tüchtig rühren ſoll. Nun legt man den Boden einer Kuchenform,(am beſten eignet ſich eine Kaſtenform) mit Kekſen aus und ſtreicht von der Schokoladenmaſſe darauf, legt dann wieder eine Schicht Kekſe die beſtrichen wird uſw. bis etwa fünf Schichten übereinander liegen. Das Beſtreichen der Keksſchichten ſoll recht ſchnell ge⸗ ſchehen, ehe die Schololgdenmaſſe zu erkalten beginnt. Die oberſte Schicht muß Schokolade bilden.— Die Torte wird nun zum Erſtacren an einen kühlen Ort geſtellt und kann nach einigen Stunden leicht aus ber Form ge⸗ nommen werden. Die Kuchenform muß vor dem Hinein⸗ legen der Kekſe mit Butterbrotpapier ausgelegt werden, das an den beiden Längsſeiten etwas überſteht. Auf dieſe Weiſe läßt ſich dann die Torte rt gut aus der Form heben.— Dieſe Schokoladenton!« zum Tee oder Wein gereicht, ſchmeckt ganz prächtig, Am geeigneten, kühlen Ort aufbewabrt. bält ſie ſich mochenlana. Willſt gewinnen, ſo inſeriere! E. 0 b 1ʃ]nʃnʃ)nʃnununmnmm ¼—-———kU—⅜ Der Fünfzigmillionen⸗Dampfer. Die„Bremen“ in Bremen. 2000 Menſchen gehen täglich in den unvollendeten Dampfer„Bremen“, der draußen an der Weſer vor den Toren Bremens liegt, 3000 Menſchen kommen jeden Abend heraus, 3000 Menſchen ſchaffen täglich, um dieſes neue Schiff des Norddeutſchen Lloyd, um die„Bremen zu vollenden, die ſchon in drei Monaten auf dem Ozean ſchwimmen ſoll. Es war ein guter Gedanke, dieſe Schiffs beſichtigung vorzunehmen in einer Zeit, in der das Schiff noch nicht vollendet iſt. Man ſieht ſozuſagen mehr von dor Seele dieſes Schiffes, man ſieht dieſe Fülle von Arbeit, die geleiſtet werden muß und man weiß dann auch, was nötig iſt, um ein ſolches Wunderwerk herzuſtellen. Die Kriegsmarine der übrigen Länder wartet mit Spannung auf unſeren neuen Panzerkreuzer, die Handelsmarine mit der gleichen Spannung auf den Dampfer„Bremen“. Da⸗ bei drängen ſich doch ſehr merkwürdige Vergleiche auf. Das fünfmal ſo große Schiff„Bremen“ koſtet 30 Mil⸗ lionen weniger als der Panzerkreuzer. Selbſt wenn man die Armierung und die beſonderen Eiſenkonſtruktionen des Kriegsſchiſfes abrechnet, bleibt doch noch eine erhebliche ifferenz, beſonders wenn man bedenkt, daß die Luxus⸗ ausguben für die„Bremen“ ja auch nicht gerade billig ſind, Auch die Tatſache der einmaligen Konſtruktion kann nicht als Beiſpiel für die teuren Baupreiſe des Pagzer⸗ reuzers herangezogen werden, denn auch die Konſtruk⸗ tion der„Bremen“ iſt ja nur eine einmalige Angelegen⸗ heit. Sie unterſcheidet ſich in ihren Einzelheiten auch von denen der„Europa“ und mußte beſouders angefertigt werden. Das aber nur nebenbei. Dieſer Fünfzigmillionen⸗ Dampfe wird, ſoviel kann man heute ſagen, in der Tat ein neues Wunderwerk der Technik werden und das In⸗ tereſſe des internationalen Schiffbaues iſt ſchon berech- tigt. Erſt bei der Arbeit ermißt man auch die Fülle von Gedanken, die in dieſem Schiff ſtecken. Berge von Plänen und Zeichnungen waren notwendig, und Kompagnien von Ingenieuren hatten monatelang alle Hände voll zu tun. Der Dampfer iſt ein Turbinendampfer mit zwölf Tur⸗ binen. Jede Turbine läuft mit 1800 Umdrehungen in der. Dieſe n iſt 0 0 e bender n tauchbar, und darum werden die für 5 au baten N drepunaszablen um das Zebufache ver⸗ lelnert durch ſogenannte Nitzel⸗-Getriebe, des und große Gelrieberäder 5 vielen eiſernen Zähnen. Um dieſe Zähne einzuſchneiden, mußten die Werkzeugmaſchinen un⸗ unterbrochen drei Wochen laufen. Die Präziſionsarbeit für den letzten Schnitt aber verlangte eine ununterbrd⸗ chene Arbeit der Fräsmaſchine von ſechs Wochen. 1000 Stunden lang ſtand die Maſchine nicht ſtill, um dieſes Rad herzuſtellen. Auch die Werke der modernen Wärme⸗ technik ſind auf dieſem Schiff zu ſtudieren. Ein einziger großer Doppelkeſſel iſt mit 482 großen Glasgeſpinſt⸗ matten iſoliert, die dem Keſſel die koſtbare Wärme er⸗ halten ſollen. Für den, dem die Technik ſich in Zahlen ausdrückt, kann noch mitgeteilt werden, daß die elektkl⸗ ſchen Hilfsmaſchinen eine Lilowattleiſtung erzeugen kön⸗ nen, wie ſie die ſtädtiſchen Elektrizitätszentralen in Lübeck und Heidelberg erzeugen. 356 Elektromotoren müſſen aus der Elektrizitätszentrale an Bord geſpeiſt werden. Auf der„Bremen“ liegt ein Kabelnetz von einer Million Me⸗ ter. Dazu kommen noch 200 000 Meter Schwachſtrom⸗ leitung, denn von ungefähr 10000 verſchiedenen Stellen im Schiffe können Klingeln und Kammerlichtſignale in Bewegung geſetzt werden. Gerade im jetzigen Zuſtand, in dem die Decken und Böden noch nicht ihre Verkleidung erhalten haben, ſieht man, daß das Labyrinth von 1110 ren und Kabeln, das Charakteriſtilum dieſes Schiffes ſſt. Einſtweilen ſieht es noch aus wie ein wüſtes Gef wirr, Aber es hat alles ſeine Ordnung. Jeder Draht if auf dem Plan verzeichnet und iſt im Bedarfsfalle Jofor zu reparieren. Zu dieſem Gewirr von Röhren und Dräh'⸗ ten kommt aber eindrucksvoll das Gewirr der Kabinen, Gänge und Räume. Man hat den Eindruck, daß, wer hier einmal ſeine Zimmernummer vergeſſen hat, nie wis der in ſeine Kabine gelangt, und wenn man nach dem erſten Frühſtück einen Rundgang durch das Schiff ma 100 will, 1 95 5 i um zum Lunch rechtzeitig wieder im Speiſeſgal zu ſein.. 0 Im ganzen iſt feſtzuſtellen, daß die Schiffsgeſellſchaf⸗ ten fortgeſetzt 8 Wert darauf legen und legen müſſen, den Luxus zu ſteigern. Das iſt eine Angelegenheit der amerikaniſchen Milſionäre und Milliardäre, Aber eine 9055 Rechnung auf die amerikaniſchen Millionäre iſt für ie Schiffsgeſellſchaften von ſehr realer Bedeutung, denn 50 Millionen wollen verzinſt und amortiſiert werden, und ſo kann man ſich nicht wundern, daß die größte ür die Ueberfahrt koſtet, das ſind 14 490 Mark, und 1 man die Ueberfahrt mit ſechs Tagen rechnet, 210 den Tag 2415 Mark. Das iſt eine ſchöne Stange Ge und nur wenig Glücklichen in Deutſchland wird 5 8 beſchieden ſein, dieſe Summe für eine Trip nach 715 Vereinigten Staaten aufzubringen. Um die deutſchen ei ſenden zufriedenzuſtellen. hat man für die ſen⸗Klaft eine neue Klaſſe geſchaffen, nämlich die Touriſten⸗& 0 ie, die zwiſchen der 2. und 3. Klaſſe liegt. Es iſt 188 1715 ſcheinend ein guter Gedanke geweſen, hier eine 1 00 bie klaſſe für diejenigen zu ſchaffen, denen das Geld 100 i Hauptrolle im Leben ſpielt, ſondern die auch no 10 an⸗ dere Dinge ſchätzen. Aber ſelbſt in der 3. Klaſſe läß 919 auf der„Bremen“ ſehr gut leben, und viele der 143 wanderer, die in den Vereinigten. Staaten ihr 1 ſuchen, werden wohl ſobald nicht wieder ſo untergebreß werden, wie auf dieſem Rieſenſchifl. Wenn man die frühere 3. Klaſſe mit der heutigen 3. Klaſſe vergleicht, ſo iſt das ein Unterſchied wie Tag und Nacht, ein Unter⸗ ſchied, der beweist, daß die Neuerungen der Technit er⸗ freulicherweiſe nicht nur den Leuten mit dem großen 0 zugute kommen. g f e ie emen, deren Vorläufer in der Luft Haupt. mann Köhl über den Ozean ſteuerte, iſt ſchon wegen ihres Namens mit der Fliegerei verknüpft. Sie hat als 1 techniſche Neuerung ein Flugzeug, das vom oberſten 55 etwa 1000 Kilometer vor der Landungsſtätte mit Pre 0 luft abgeſchoſſen werden kann, um eilige Paſſagiere 80 eilige Poſt einige Tage früher an Land zu bringen. 152 Verbindung zwiſchen der Schiffahrt und der Ozeanflie⸗ gerei iſt alſo auch auf dieſe Weiſe hergeſtellt. A alle Einſtweilen haben aber die Ingenjeure noch 950 Hände voll zu tun, aber es wird berſſchert, daß as Schiff zu dem bezeichneten Termin fertig wird. Dann gilt es noch eine ſchwere Arbeit, denn um die e 0 ö aus dem niedrigen Waſſer bei Bremen in ug dal ſerverhältniſſe zu bringen, muß eine Springflu mie wartet werden und außerdem iſt Weſtwind vonnöten, damit ſtarke Schlepper bei guten Waſſerverhältniſſen das Schiff zur Abfahrtſtelle, der Kolumbuskaje, bei Bremer⸗ haven bringen können. Wenn dann das Schiff zum erſten Male in Newport gelandet iſt, wird es ſelbſt, das darf man ohne Uebertreibung, ſagen, die verwöhnten Amer zun; Staunen zwingen. Lurusmohnung an Bard der„Bremen“ 3450 Dollar