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Krankenpflege Rathaus⸗ Drogerie Peter Moskopp 8 Tel. 198 Der Jahlungsplan für Deutſchland Der Zahlungsplan Owen Hounas. Im Jahres durchſchnitt 2049 Million Paris, 6. Mai. Bei dem ſogenannten Voung⸗Vorſchlag, der zur Zeit als Unterlage für die Verhandlungen der Sachverſtändi⸗ gen dient und zu dem Deutſchland bereits ſeine Zuſtim⸗ mung gegeben hat, handelt es ſich um keine Denkſchrift, ſondern um eine tabellariſche Aufſtellung einer Zahlenreihe, der ein Verteilungsſchlüſſel für die Gläubigermächte beigefügt iſt. Der Vorſchlag Youngs geht von folgenden Jahresraten aus: Die deutſchen Zahlungen ſollen mit 1675 Millio⸗ nen Marl(oder 1650 Millionen) beginnen und jährlich um je 25 Millionen anſteigen. Im Laufe der 37 Jahre werden ſie einen Durchſchnitt von 1980 Millionen ergeben. Ein Teil dieſer Zahlungen iſt transferungeſchützt, das geo⸗ meiriſche Mittel der erſten zehn Jahre beläuft ſich auf 1760 bis 1787. Der Zinſendienſt für die Dawesanleihe iſt hlerbei nicht einbegriffen. Falls man ihn hinzurechnet, ergibt ſich ein Jahresdurchſchnitt während der erſten 37 Jahre von 2049 Millionen, während die Gläubiger einen geometriſchen Jahresdurchſchnitt von 2198 in ihrer be⸗ kannten Denkſchrift auf der Grundlage von 5.5 v. H. gefordert hatten. Es fehlten jedoch bei dieſer Forde⸗ rung der Gläubiger die 55 Millionen für die amerikani⸗ ſchen Beſatzungskoſten, die in dem jetzigen Voung⸗Vor⸗ ſchlag gufgenommen ſind. Die deutſchen Vorbedingungen. 8 Die deutſchen Vorbedingungen für die Annahme des Young⸗Vorſchlages ſind in der Nacht zum Montag um ein Ühr fertiggeſtellt worden und Montag früh durch Dr. Schacht Owen Poung überreicht worden. Sie ſollen bekanntlich als Grundlage für die weiteren Beſprechun⸗ gen Youngs mit den alliierten Vertretern dienen. Es ſteht in ihnen nichts, was nicht bisher in den Verhand⸗ lungen zwiſchen den Abordnungen beſprochen wurde. Die Bedingungen ſind ausſchließlich wirtſchaftlicher Art, wie beſonders betont werden muß. Die ameri⸗ kaniſche Abordnung hat durch den Mund Owen Voungs bereits mitgeteilt, daß ſie deren Annahme für angebracht erachtet. 5 Die deutſchen Sachverſtändigen ſehen ſich gezwungen wenn ſie von den Zahlen abweichen, die ſie wirkſchafklich allein vertreten zu können glaubten, in ihren Bedingungen Schutzmaßnahmen zu verlangen, die nicht nur für den Schuldner, ſondern auch für die Gläubiger im gleichen Maße von Wert ſein müſſen. Die Auffaſſung der deutſchen Sachverſtändigen iſt bekannt. Sle glauben nicht, daß es möglich ſei, ein wirt⸗ ſchaftlich begründetes Urteil über eine längere Zeitſpanne als über zehn Jahre abgeben zu können. Eine Regelung über zehn Jahre hinaus ift nichts anderes, als elne 1 ohne Rückſicht auf die politiſchen Zweckmäßig⸗ eiten. Schon ſeit mehreren Wochen hat ſich gezeigt, daß die Sachverſtändigenkonferenz nach rein wirt daf tlichen Geſichtspunkten nicht zu einem Ergebnis kommen kann. Es handelt ſich nach dieſer Erkenntnis nur noch um dir Frage, in welchem Ausmaße die Sachverſtändigen auf politiſche Zweckmäßigkeit Rückſicht nehmen ſol len. Die Reſivionsklauſel gefordert. Sowohl für die Mitglieder des Sachverſtändigenaus⸗ ſchuſſes, als auch für den Schuldner muß die Möglichkeit beſtehen, die ſetzt in Ausarbeitung befindliche Regelung einer neuen Betrachtung zu unterzjehen, wenn ſich mit den Jahren ergeben ſollte, daß die Ausführung des neuen Zahlungsplanes nicht möglich iſt. Es handelt lich hierbei um eine Art Neviſionsllauſel, die auf Antrag des Reiches eine neue Schätzung der deut⸗ ſchen Leiſtungsfähigteiten auslöſen muß. Es würde dabei wohl ein auf zwei Jahre berechnetes Transfer⸗Morato⸗ rium vorgeſehen ſein, das notwendigenfalls auch dadurch ergänzt wird, daß die innere Aufbringung der Kriegs⸗ entſchädigungen für eine gewiſſe Zeit eingeſtellt werden könnte. Unter keinen Umſtänden kommt dabei, wie dies im Dawesplan der Fall war, eine Schätzung der Lei⸗ tungs fähigkeit auf Grund eines Wohlſtandsſchlüſ⸗ fes in Frage. Dieſe Reviſſonsllauſel dürfte für die Anwendung des zukünftigen Ponngſchen Zahlungsplanes von beſonder er Bedeutung ſeln. Die Entſcheidung wird bekanntlich erſt 10 der Rück⸗ ehr des franzöſiſchen tachverſtändigen Moreau fal⸗ en, der am Vieh ag 1 ban s zurückerwartet wird. Bis dabin wird kühle Zurüdballung notwendia ſein. Schluß der Genfer Abrüſtungskomödie. Vertagung auf unbeſtimmte Zeit. Genf, 6. Mai. Die ſechste Tagung des vorbereittenden Abrüſtungs⸗ ausſchuſſes iſt am Montag vormittag abgeſchloſſen und auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. Die Einberufung des Ausſchuſſes zu ſeiner nächſten Tagung, die jedoch nicht vor der Vollverſammlung des Völkerbundes im Septem⸗ ber ſtattfinden wird, iſt dem Präſidenten des Ausſchuſſes, Politis, überlaſſen worden. Der Ausſchuß wird erſt dann wieder zuſammentreten, wenn die fünf großen Seemüchte dem Präſidenten Mitteilung von einer erfolgten Eini⸗ gung in den Flottenverhandlungen gemacht haben werden. Die Schlußſitzung brachte programmatiſche Erklärun⸗ gen der Vertreter der fünf großen Seemächte, in denen übereinſtimmend eine Vertagung der See ⸗ abrüſtungsfragen gefordert wurde mit der Be⸗ gründung, die amerikaniſchen Flottenvorſchläge bedürften einer eingehenden und ſachlichen Prüfung durch die Re⸗ gierung, um ein direktes Abkommen zwiſchen den großen Seemächten in der Flottenabrüſtungsfrage zu ermöglichen. Der amerikaniſche Botſchafter Gibſon hob hervor, das weſentliche des amerikaniſchen Vorſchlages gehe dahin, daß man eine gleichwertige Tonnage für die einzelnen Flotten ſchaffe, die als Wertmaßſtab gelten könne. Litwinow gab eine lange Proteſterklärung ab, nach der die ſowjetruſſiſche Abordnung die weitere Ver⸗ antwortung für die Arbeit des Abrüſtungsausſchuſſes ablehne. Ein Bericht über die gegenwärtige Tagung ſoll dem Völkerbundsrat erſt dann erſtattet werden, wenn die zweite Leſung des Konventionsentwurfes in der näch⸗ den 11 des Ausſchuſſes zum Abſchluß gebracht wor⸗ en iſt. Graf Bernſtorff erklärte, die deutſche Regierung verlange ſo bald wie möglich die Einberufung der Ab⸗ rüſtungskonferenz und er fordere deshalb den baldigſt möglichen neuen Zuſammentritt des vorbereitenden Ab⸗ rüſtungsausſchuſſes. Verbot des Notfrontkämpferbundes. Ein Erlaß des preußiſchen Innenminiſters. Berlin, 6. Mai. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt für das Gebiet des Freiſtaates Preußen mit Zuſtimmung der Reichsregierung der Rotfrontkämpferbund e. V. einſchließlich der Roten Jungfront und der Roten Marine mit allen ſeinen Ein⸗ richtungen aufgelöſt, weil aus ſeinem Verhalten hervor⸗ geht, daß ſein Zweck im Widerſpruch mit den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen ſteht. Das Vermögen der betrof⸗ fenen Organiſationen wird gemäß Paragraph 8 des Ge⸗ ſetzes zum Schutze der Republik und gemäß Paragraph 3 des Geſetzes vom 22. März 1921 zugunſten des Reiches beſchlagnahmt und eingezogen. Die Durchführung der Beſchlagnahme und Einziehung obliegt den örtlichen Po⸗ lizeiverwaltungen. Aufhebung der Polizeimaßnahmen. Der Berliner Polizeipräsident teilt amtlich mit: Nach: dem in den bisherigen beiden Unruhezentren Neukölln und Wedding die Ruhe ſeit 48 bezw. 60 Stunden keine nennenswerten Störungen mehr erfahren hat, hat der Pollzeipräſident am Montag die für die beiden Gebiete erlaſſenen Sperrvorſchriften aufgehoben und die poltzei⸗ lichen Maßnahmen rückgängig gemacht. In Durchführung des vom Herrn preußiſchen Min ſter des Innern erlaſſenen Verbot des Rotfrontkämpfer bundes, einſchlleßlich der Roten Jungfront und der Noten Marine, ſind Montag früh bei der Bundesleitung und der Gauleitung Berlin⸗Brandenburg und bei den Abteilungs. leitern der genannten Organiſationen das Inventar, das geſamte Material und die Banknoten beſchlagnahmt und ſichergeſtellt worden.„ Der Kampf um die Straße ſoll weitergehen. Die kommuniſtiſche„Montagszeitung der Werktäti⸗ gen“ teilt mit, daß eine Berliner Funktionärverſammſung der K. P. D. beſchloſſen hat, den Kampf„gegen den Poli⸗ eiterror, für Demonſtrations⸗, Verſammlungs⸗ und Koali. klonsfreiheit“ weiterzuführen und zu verſtärken. 1 das Begräbnis der bei den Unxuhen ume Leben gekommenen Arbeiter ſoll zu einer großen Kund⸗ gebung ausgeſtaltet werden. Entſrechend den Anweiſun⸗ gen der zentralen Kampfleitung ſollen alle Kräfte ein⸗ Pie werden, daß die Arbeiter am Zegräbnistag die triebe verlaſſen. 5 9 Auch in Bayern verboten. München, 6. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: Das Staatsminiſterium des Innern hat mit Entſchließung vom heutigen Tage den Rotfrontfämpferbund und die Rote Jungfront in Bayern mit allen Nebenverbänden ver⸗ boten und aufgelöſt. Das Vermögen wurde beſchlagnahmt. Der Lohnkonflikt bei der Reichsbahn. Eiſenbahner drohen mit Streik. Berlin, 6. Mai. Die in dem ſozialiſtiſchen Einheitsverband der Eiſen⸗ bahner Deutſchlands vereinigten Eiſenbahnarbeiter haben in einer Tagung, die in Leipzig ſtattfand, eine Entſchlie⸗ zung gefaßt, die einen ſofortigen Streik der Eiſenbahn⸗ arbeiter fordert. Urſprünglich lag in der Tagung in Leip⸗ zig ein Antrag der mitteldeutſchen Organiſationen vor, in der der ſofortige Eintritt in den Streik gefordert wurde. Nach langer Debatte wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, in der eine ſofortige Aufbeſſerung der Löhne gefor⸗ dert und feſtgeſtellt wurde, daß alle Bemühungen, auf friedlichem Wege zu einem Erfolg zu gelangen, bisher vergeblich geweſen ſeien. Die Hauptverwaltung der Deut- ſchen Reichsbahn habe durch die Ablehnung der Forderung die Lage verſchänft und die Eiſenbahnarbeiter provoziert. Der Vorſtand iſt ermächtigt, mit den übrigen beteiligten Organiſationen den Streik zu proklamieren. Mit dieſer defeat und der ſozialiſtiſchen Eiſen⸗ bahnarbeiter iſt die letzte Möglichkeit zur Verhinderung des Streiks der Eiſenbahnarbeiter nur noch dadurch ge⸗ geben, daß nod einmal mit den Vorſtänden der übrigen Eiſenbahnerger ſchaften Fühlung genommen werden ſoll. Dieſe Verhan! gen ſollen am Dienstag in Berlin ſtatt⸗ finden. Auße un müſſen die Spitzengewerkſchaften noch einmal befrag werden. Die Gefahr eines Eiſenbahner⸗ ſtreiks iſt jetzt aber ſehr nahe gerückt. Die 300⸗Millionen⸗Mark⸗Anleihe. Der Geſetzentwurf dem Reichsrat zugeleitet. ö Berlin, 6. Mai. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt der Geſel ntwurf über die Reichsanleihe in Höhe von 500 Millionen Mark dem Reichsrat bereits zugeleitet worden, Die Beratung des Enkwurfes dürfte vorausſichtlich ani Mittwoch erfolgen. Es iſt anzunehmen, daß der Entwurf 55 kärzeſter Zeit bereits dem Reichstag übermittelt wer⸗ en kann. Aus dem In⸗ und Auslande. Anſchlag auf Marſchall Feng. Peling, 6. Mai In der Nähe der Stadt Kaifong wurde ein Mordanſchlag gegen Marſchall Feng verübt. Die Attentäter verſuchten, den Zug Marſchall Fenge, der ſelbſt zufälligerweiſe nicht in ihm fuhr, in die Luft zu ſprengen. Vier Wagen wurden dabei vollkommen zerſtört. Sieben Soldaten der Leibwache des Marſchalls ſind ums Leben gekommen. Ein Sieg Aman Allahs gegen Habib Allah. Kairo, 6. Mai. Nach den letzten Meldungen aus Afghaniſtan haben die Truppen Aman Ullahs unter ſeiner perſönlichen Führung in der Nähe der Stadt Karabag einen Sieg über Habib Ullah erringen können. Nach den amtlichen Meldungen aus Kandahar haben die Truppen Aman Ullahs 4000 Gefangene gemacht. Habib Ullah iſt in ſeinem Flugzeug nach Kabul abgeflogen, um nene Truppen für den Kampf gegen Aman Allah zu ſan n. Kleine politiſche Meldungen Berlin. Der 1 en hat dem neuen öſterreichi⸗ en Bundeskanzler Streeruwitz auf deſſen Begrüßungs⸗ elegramm ein herzlich gehaltenes Antworttelegramm ge⸗ ſandt. Berlin. Wie aus der chineſiſchen Geſandtſchaft mit⸗ geteilt wird, iſt Oberſt Bauer in der Nacht 00 ontag an den Folgen der Pockenerkrankung im changhaier Ho⸗ ſpital geſtorben. Kiel. Georg Blaſchke, einer der bekannteſten, Naben des deutſchen Füͤßballbundes, iſt im Alter von 53 Jahren, an Lungenentzündung geſtorben. Baſel. Der vom ſchweizeriſchen Ständerat eingeſetzte Ausſchuß für die Reform des de Vink en Strafgeſetz⸗ hat mit Stimmenmehrheit bu le Ein besftraße in der Schweiz abgelehnt. Paris. Die franzöſiſchen Gemeinderatswahlen Aebi ich nach den disher vorliegenden Meldungen ſowohl in 25 wle im 5 in bes arbüten Rude vollzogen. hrung der To⸗ Neues in Kürze. 16? Die Staatsregierungen von Preußen und Bayern haben den Rot⸗Front⸗Kämpferbund mit ſeinen Unterver⸗ bänden im preußiſchen und baheriſchen Staatsgebiet ver⸗ boten. :s: Der Polizeipräſivent von Berlin hat die für die Berliner Unruheviertel erlaſſenen Sperrvorſchriften wie⸗ der aufgehoben. 1s: Die Tagung des vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſ⸗ ſes in Genf iſt am Montag vormittag abgeſchloſſen und auf unbeeſtimmte Zeit vertagt worden. : Die deutſchen Vorbedingungen zu dem neuen Re⸗ parationsvorſchlag des Amerikaners Houng ſind am Mon⸗ tag früh von Dr. Schacht Herrn Noung überreicht wor⸗ den. L ie elſäſſiſchen Gemeinderatswahlen. Fortſchritte der Heimatbewegung. D Straßburg, 6. Mai. Die Gemeinderatswahlen im geſamten Elſaß zeigen, wie ſtark ſich das politiſche Geſicht des Landes unter dem Einfluß des noch immer verfemten Autonomismus in den letzten Jahren gewandelt hat. In den großen Induſtrie— ſtädten Straßburg und Mühlhauſen, die bisher völlig im Beſitz der Linksparteien waren, ſind die Liſten der ſozialiſtiſchen Bürgermeiſter Peirotes und Wicky we⸗ gen der franzöſiſch-nationaliſtiſchen Politik der Parte ſtark bedrängt, während die heimatrechtlich eingeſtellten Kommuniſten ſtarke Fortſchritte gemacht haben. In Straßburg iſt Peirotes nur in einem Kan⸗ ton in ausſichtsreiche Nachwahl gekommen, in den drei anderen Kantonen jedoch von ſeinem kommuniſtiſchen Geg⸗ ner Hueber eingeholt. Von den drei heimatlichen Liſten, deren Zuſammengehen im zweiten Wahlgang erwartet werden kann, ſteht die rein autonomiſtiſche Liſte, des jetzt in Beſancon gefangen gehaltenen Dr. Roos (Landespartei) überall an erſter Stelle vor der ka⸗ tholiſchen Liſte Walter. Die Fortſchrittler mit dem Abge— ordneten Dahlet als Spitzenkandidaten ſtehen ſtark zurück. Die national-franzöſiſche Liſte Haug hat nur im Univerſitätsviertel größeren Erfolg, der zu beträcht⸗ lichem Teil den eingewanderten Franzoſen zuzuſchreiben iſt. Für die Stichwahl wird viel davon abhängen, ob die Sozialiſten ſich durch ihre Gegnerſchaft gegen die Autonomiſten zu einer offenen Bündnis mit den franzöſiſchen Nationaliſten beſtimmen laſſen. Auch in die⸗ ſem Falle werden ſich Freunde und Gegner der Heimat— bewegung im Straßburger Gemeinderat zum mindeſten die Wage halten. Noch größer iſt der Amſchwung in Kolmar, deſſen Gemeinderat bisher gleichfalls nur aus Gegnern der Hei— matbewegung zuſammengeſetzt war. Hier hat die auto⸗ nomiſtiſche Roſſe-Liſtſe mit durchſchnittlich 3600 Stimmen ſchon allein die gegneriſche Geſamtzifer er⸗ reicht und wird noch auf Verſtärkung durch einen Teil der 1300 Kommuniſten rechnen können. Die Entſcheidung bringt erſt die Stichwahl. In Mühlhauſen ſtehen ſich Anhänger und Geg⸗ ner des Autonomismus mit 5700 und 7800 Stimmen gegenüber, während bisher der Gemeinderat völlig auto⸗ nomiefeindlich war. In Gebweiler und Schlett⸗ ſtadt ſind die Hei matliſten zum Teil ſchon jetzt ſiegreich, zum, Teil in ausſichtsreicher Stichwahl. In Hagenau, wo im Februar 1928 der Autonomiegedanke ſeinen erſten großen Sieg errungen hatte, ſind ſechs An⸗ gehörige des alten Gemeinderats bereits jetzt wieder gewählt. Die Gemeindewahlen in Frankreich. Paris, 6. Mai. Die am Sonntag in rund 38 000 franzöſiſchen Gemeinden durchgeführten Gemeinderats⸗ wahlen ſind ohne beſondere Zwiſchenfälle verlaufen. Ein enoguniges urken uver den Ausgang der Wahlen iſt noch nicht möglich. Für Paris ſteht feſt, daß die franzöſiſche Hauptſtadt ihre Rechtsmehrheit behalten wird. In den 80 Pariſer Wahlbezirken ſind im erſten Wahl⸗ gang 44 Gemeinderäte gewählt worden, während die ühri⸗ gen 36 in Stichwahl treten müſſen. Nach Anſicht der Mlätter ſind die Ausſichten der Rechtsgruppen ſo günſt., ouß ſich die Zahl ihrer Vertreter im Pariſer Rathaus von 47 auf 52 erhöhen wird. Man erwartet, daß die Kommuniſten trotz großer Anſtrengungen einige Sitze ver⸗ 1 5155 Bemerkenswert iſt der große Erfulg Herriots in Lyon. Forgeot wieder gewäblt. Aus Nah und Fern. Beſchädigung des Naab⸗Katzenſtein⸗Luftſchiffes. Kaſſel, 6. Mai. 1 Werken Kaſſel gebaute Kleinluftſchiff„R 27“, das am Samstag eine ausgezeichnet gelungene Probefahrt gemacht hatte, wurde am Sonntag, als es auf dem Flugplatz Waldau verankert lag, beſchädigt. Vertikale Böen hoben das Schiff vom Boden ab und warfen es mit großer Wucht wieder zurück. Da ſchließlich ein Stahl rohr des Kiels einknickte, ſah man ſich gezwungen, die Reißleine zu ziehen und das Schiff zu entleeren. Infolge des heftiges Windes wurde dabei die Kielſpitze abge⸗ knickt und das Leitwerk beſchädigt. Die Hülle wurde ab⸗ montiert und auch der Kiel mit Gondel wird in das Werk zurückgebracht werden, um dort gerichtet und ver— ſtärkt zu werden. Zwei ſchwere Verkehrsunfälle in Frankfurt. Frankfurt a. M., 6. Mai. In Frankfurt ereigneten ſich zwei ſchwere Verkehrsunfälle. An der Ecke Brau⸗ bach⸗ und Domſtraße fuhr ein Motorrad gegen ein Per- ſonenauto. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß der Lenker des Motorrades und ſein Beifahrer tödlich ver⸗ unglückten. während der Führer des Autos ſchwere Ver— letzungen erlitt. Ein weiterer Zuſammenſtoß ereignete ſich am Wäldchesweg. Hier wurden der Lenker eines Motor- rades und ſein Mitfahrer ſchwer verletzt. Das ſchwere Autounglück bei Frankfurt. Frankfurt a. M., 6. Mai. Zu dem ſchweren Auto— unglück auf der Bahnſtrecke Oberroden— Frankfurt a. M., bei welchem ein Auto von einer Lokomotive erfaßt wurde und welches bereits 3 Todesopfer gefordert hat, iſt noch nachzutragen, daß das verunglückte Auto dem 19jährigen Chauffeur Klemm aus Heuſenſtamm gehörte, der mit vier jungen Mädchen aus Dietzenbach und drei Freunden einen Ausflug nach Dreieichenhain unternommen hatte. Von hier wurde abends um 10 Uhr die Rückfahrt an⸗ getreten und hierbei ein ſehr ſcharfes Tempo gefahren. Als der Wagen dann an der Unglücksſtelle den ſchranken⸗ loſen Bahnübergang überquerte, wurde er von einer Leermaſchine erfaßt, etwa 150 Meter weit geſchleift und total zertrümmert. Hierbei fand der Chauffeur des Wa⸗ gens, ſowie ein 17jähriges Fräulein Roth ſofort den Tod, während ein 21jähriges Fräulein Müller auf dem Trans⸗ port nach dem Krankenhaus Langen verſtarb. Auch an dem Aufkommen der drei Schwerverletzten wird gezwei— felt. Wie durch ein Wunder kamen zwei Wageninſaſſen mit ſo unbedeuteten Verletzungen davon, daß ſie ſich allein nach Hauſe begeben konnten. Die Unterſuchung des ſchweren Unglücks hat ergeben, daß der Lokomotivführer andauernd laute Signale gegeben hatte, die aber von dem Chauffeur nicht beachtet wurden. Kaſſel.(Zuchthaus für einen Wohnungs⸗ räuber.) Der 48 Jahre alte Schneider Joh. Ochs aus Kaſſel hatte ſich im vorigen Spätjahr in vielen Städten möblierte Zimmer mit Verpflegung gemietet. Regelmäßig ließ er ſich den Wohnungsſchlüſſel aushändigen und einen Tag Verpflegung, worauf er in der erſten Nacht ver⸗ ſchwand und jedesmal Geld, Uhren und andere Sachen mitnahm, was ihm gerade in die Hände fiel. Ochs iſt wegen 12 anderer Fälle vorbeſtraft. Das erweiterte Schöffengericht verurteilte ihn zu einem Jahr ſechs Mo— naten Zuchthaus und 200 Mark Geldſtrafe. Drei wei— tere Strafverfahren ſind anderweitig gegen ihn anhängig. Weiter werden die Miniſter Cheron und Das von den Raab ⸗Katzenſtein⸗ Limburg.(Zuchthaus für einen Bürgermei⸗ ſter.) Nach mehrtägiger Verhandlung wurde der Bürger⸗ meiſter Diefenbach von Niederhadamar wegen forkge⸗ etzten Vergehens gegen die Paragraphen 348 und 349 es Strafgeſetzbuches zu zwei Jahren Zuchthaus und 5000 Mark Geldſtrafe, im Nichtbeitreibungsfalle zu einem weiteren halben Jahr Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt, verurteilt. Der Bürgermeiſter hatte etwa 15 000 Mark Aae doe unterſchlagen und rund 9000 Unterſchriften von Erwerbsloſen gefälſcht. Neuwied.(Der Bruſtkorb eingedrückt.) In dem dem Ort Neuſtadt nahegelegenen Jungfernhof ſpielte ein dreijähriges Kind hinter einem beſpannten Kuhwa⸗ Par als die Tiere den Wagen nach rückwärts zerrten. em Kind ging das Hinterrad des ſchwerbeladenen Wa⸗ gens über den Bruſtkorb, und der Tod trat auf der Stelle ein. Ründeroth.(Todesſturz vom brennenden Motorradbeiwagen.) Auf der Fahrt nach Köln geriet der Beiwagen eines Motorrades plötzlich in Brand. Die in dem Wagen ſitzende Frau des Kraftradfahrers ſprang kurz entſchloſſen wäh end der Fahrt heraus, er⸗ litt aber hierbei ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bald darauf ſtarb. ——-— Aus Heſſen. Darmſtadt.(Der Nachfolger des verſtor⸗ nen Abgeordneten Lückel.) Für den verſtorbe⸗ nen ſozialdemokratiſchen Landtagsabgeordneten Lückel⸗ Alzey tritt der Gemeinderechner Schwöbel aus Siedels⸗ brunn im Odenwald in den Landtag ein. Schwöbel hat ſich politiſch insbeſondere um kommunale und kommunal⸗ foziale Fragen intereſſiert und iſt namentlich im Wahlkampf wiederholt hervorgetreten. 4.„ Darmſtadt.(maubüberfall.) In der Marſtall⸗ ſtraße wurde eine Dame von einem jungen Mann ange⸗ fallen. Er entriß der Dame die Handkaſche, in der er wahrſcheinlich einen größeren Betrag vermutete. Die Polizei iſt dem Täter auf der Spur. Pfungſtadt.(Wieder ein Leichenfund an der wucbe bie ce Im Pfungſtadter Wald bei Bickenbach wurde die ſchon ſtark in Verweſung übergegangene Leiche eines Mannes in mittleren Jahren aufgefunden. Der Tote war mit einem grauen Anzug bekleidet. Wie aus den Umſtänden zu ſchließen iſt, hat ſich der Unbekannte Mitte Dezember erhängt. Der dazu benutzte Strick hing noch an dem Baum, unter dem man die Leiche ge⸗ funden bat. Die Perſonalien ſind noch nicht bekannt. Erdbebenkataſtrophe in Perſien. 1000—3000 Menſchen umgekommen. a London, 6. Mal. Bei einem Erdbeben im Gebiet von Aſhabad in Turkmeniſtan ſind, nach Moskauer Meldungen 1000 bis 3000 Menſchen getötet worden. Mehrere Dörfer wurden vollkommen zerſtört. Die Sowjetregierung hat auf das Erſuchen der perſiſchen Ortsbehörden Nahrungsmittel und Arznei nach dem Erdbebengebiet entſandt. Der„Chicago Tribune“ zufolge muß das Erdbeben als eines der ſchwerſten bezeichnet werden, die ſich jemals in Perſten ereignet haben. Der Schaden iſt noch nicht an⸗ nähernd abzuſchätzen. Innerhalb 24 Stunden wurden in ſehr weit auseinanderliegenden Orten der Provinz 12 Erdſtöße verſpürt. Die Erſchütterungen dehnten ſich von Meſchhed bis nach Benderiges, einem bedeutenden Hafen am Kaſpiſchen Meer, aus. Die Dauer der einzelnen Erd⸗ erſchütterungen ſchwankte zwiſchen 20 Sekunden und drei Minuten. In Schirwan, Budjnurd und zahlreichen an⸗ deren Orten entging nicht ein einziges Gebäude der Zer⸗ ſtörung. In dem letztgenannten Ort wurden allein 400 Tote gezählt. Zwiſchen Kahi und Baghan entſtand eine Erdſpalte von etwa 25 Kilometern Länge mit einer Breite bis zu drei Metern. Die Not im Erdbehengebiet wird durch Waſſermangel erhöht, da die Bewäſſerungs⸗ anlagen vielfach verſchüttet worden ſind. Rektungserpe⸗ ditionen ſind unterwegs. dis fiahe des Geägerkönigs Raban NO MAN von J. SCHNEIDER-FOERST I.. RHE ENHHECHTS SCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU (40. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Ueberraſcht wandte ſich ihm Radanyis Blick zu.„Ich liebe. Ja!— Du erlaubſt es doch?“ Er lachte vergnügt auf Anderſons Hand drückte die ſeinen zitternd auf den weißen Seidendamaſt des Tiſches.„Und blond iſt dein Mädchen?“ Elemer nickte raſch hintereinander.„Ja— blond— und blaue Augen hat es, ſo blau, wie der Himmel zu Hauſe über der Pußta und lieben kann es— ach, Harald, wenn du wüßteſt, wie es lieben kann!“ Anderſons Geſicht zeigte zwei dunkelrote Flecken, das un- trüglichſte Zeichen, daß er aufs äußerſte erregt war.„Dann iſt es gar nicht Ellen van der Veldt?“ „Wie kommſt du darauf?“ Radanyi zog die Hand unter der des Freundes heraus. „Ich dachte nur—“ „Du dachteſt?— Untergrund!“ „Man ſagt es allgemein!“ b„So?— Sagt man das?— Dann nimmt man es eben mit der Wahrheit nicht ſehr genau. Die Zeitungen hahen kürzlich auch ſolch großen Unſinn in die Welt geſetzt. Wenn mir noch einmal ein Reporter auf das Zimmer kommt, fliegt er hinaus.“ Radanyi goß raſch nacheinander zwei Gläſer Sekt hin⸗ unter. Rückſichtslos fuhr er mit ſämtlichen fünf Fingern der Rechten in ſein ſorgfältig friſiertes Haar.„Daß du ſo⸗ etwas glaubſt, hätte ich am wenigſten für möglich gehalten, Harald!“ 1„Du biſt ſo oft bei van der Veldt!“ ſagte Anderſon zögernd. „Du auch!“ kam es prompt. „Ich zähle nicht für Ellen!“ eine gewiſſe Wehmut. »Und ich will nicht gezählt ſein!“ erwiderte Elemer ſchroff. Die hochaufgeſchoſſene, überſchlanke Geſtalt des Ameri⸗ kaners reckte ſich.„Und dein Mädchen— ich meine dein blondes Kind— iſt dir das Braut oder nur Geliebte?“ Radanyi antwortete nicht. Aber die Abweiſung ſtand nur zu deutlich auf ſeinem Geſichte geſchrieben.„ Erkaube, auch Gedanken haben einen Aus Anderſons Ton klang „Verzeih, Elemer!“ Harald reichte ihm die Hand über den Tiſch.„Ich habe ungeſchickt gefragt!— Nicht wahr?“ „Sie iſt mir Braut!“ kam es erregt. Elemers Finger ſpannten ſich feſt um den hohen Stiel des Sektglaſes. Harald goß es voll, daß es überſchäumte„Ein Hoch auf die Braut und auf dein Glück, mein Lieber, und auf das ihre!“ Sie tranken die Kelche bis zum letzten Tropfen leer. Als Elemer den ſeinen zurückſtellte, hielt er zwei Hälften in der Hand. Er war faſt geometriſch genau in der Mitte ab⸗ geſprungen. Radanyi ſah ihn aus jäh erblaßtem Geſichte an und blickte dann auf den Freund.„Was bedeutet das, Harald?“ „Nichts!“ lachte Anderſon.„Was ſollte es auch bedeuten! Du haſt ein bißchen feſt zugefaßt, das iſt alles. Ich wußte übrigens gar nicht, daß du abergläubiſch biſt!“ „Das ſind die Zigeuner alle!“ „Biſt du ein Zigeuner, Elemer?“ „Ein halber!“ „Wie intereſſant.— Ich wollte ich könnte mit dir tauſchen!“ „Um Ellen van der Veldt willen?“ Anderſon nickte reſigniert und beſah ſein Bild in dem wandhohen Spiegel, der ihm gegenüber zwiſchen zwei Mar⸗ morſäulen eingelaſſen war. Hagere Formen, ein eckiges, ſcharf geſchnittenes Geſicht, das jeden Tag vom Friſeur bearbeitet wurde, von dem etwas widerſpenſtigen Blond⸗ haar angefangen bis zu der allerkleinſten Bartſtoppel. Gar ce das ein Mädchen zur Begeiſterung entflammen onnte. Radanyi lachte. Er hatte die ſchweigende Selbſtkritik des Freundes mit aufmerkſamen Augen verfolgt. „Du biſt nicht mit dir zufrieden, Harald?“ „Nein!“ Es wurde obendrein von einem heftigen Kopf⸗ ſchütteln begleitet. „Wir ſind ſamt und ſonders undankbar. Bedenke doch, daß unſere Stammeltern nach Darwin Affen geweſen ſind. Haben wir uns trotz allem nicht herrlich entwickelt, ins ⸗ beſondere wir beide?“ Anderſons Lachen, das dieſem Ausſpruch Radanyis folgte, rief ein halbes Dutzend von Amerikanern herbei, dle ſich alle in der Niſche häuslich niederließen. Man lachte, trank, poli- tiſterte, ſchloß Wetten ab, vereinbarte Zuſammenkünfte, nur von Geſchäften ſprach man nicht. Es wa ſchon gegen ein Uhr, als Radanyl die breite, mit tiefrotem Plüſch belegte Treppe ſeines Hotels hinaufſtieg. Er hatte vier Zimmer der erſten Etage für ſich gemietet. Der Wein prickelte ihm in den Gliedern, nur ſeine Füße waren etwas unbeholfen ſchwer. Aber gerade deshalb wollte er den Lift nicht benützen. Das Gehen brachte wieder etwas Leben in die Schenkel. Er fühlte keinen Schlaf und warf ſich angekleidet auf dle breite Ottomane in ſeinem Schlafzimmer. Er rückte etwas zur Seite, um dem Bild ſeiner Träume Platz neben ſich zu machen.„Süße, kleine Eve Mi!“ Er glaubte ihren Körper dicht an dem ſeinen zu fühlen. Weich und zärtlich ſtrichen ſeine Finger über die Seide des Kiſſens, das neben ihm lag. Genau ſo zart waren ihre Wangen. Seine Arme hoben ſich, ſein Blut erregte ſich bis zum heißeſten Verlangen. Er griff haſtend in die innere Taſche ſeines Rockes, warf die beiden Wertbriefe achtlos auf den zunächſtſtehenden Stuhl und holte ſeine Brieftaſche her⸗ aus. Sie hatte ihm damals beim letzten Abſchiednehmen ihr Bild in ſeinen Mantel geſchoben. Er hatte es erſt einige Stationen ſpäter entdeckt. Das war ſein keſbarſter Beſitz, den er immer mit ſich trug und auch nun wieder in Händen hielt, ihn zu beſehen.„Eve Mi!— Eve Mi!“ Er umſchloß es in der Wölbung ſeiner Handflächen, als ſei es die Braut ſelbſt, die er umfangen halte. Seine Küſſe brannten auf ihrem Munde. Jeder Jug ihres Geſichtes ent⸗ fachte neue Sehnſucht in ihm. Er vermochte nicht mehr ruhig zu liegen, ſprang auf und begann hin und her zu laufen, immer noch das Bild umſchließend. 5 „In vier Wochen, Eve Mil— In vier Wochen!“ ſagte er vor ſich hin. Ob ſie ſich wohl Gedanken machte, warum er nicht ſchrieb. Aber ſie wußte ja, daß er ganz ihr eigen war, daß er wiederkam, daß ſie auf ihn zählen durfte. Nein, ſie würde nicht an ihm zweifeln. Er griff mit der Rechten nach ſeinem Taſchentuche, es war ihm mit einem Male ganz heiß geworden. Er hatte es in ſeinem Fracke ſtecken gehabt und fühlte wie etwas Schneiden ⸗ des ihm das Blut von den Fingern rinnen ließ. Erſchrocken riß er den ganzen Inhalt der Taſche heraus und hielt die untere Hälfte des zerbrochenen Sektglaſes in der Hand. Ratlos erſtaunt drehte er das Stück zwiſchen den Fingern. Wie kam das an dieſen Platz? Er konnte ſich abſolut nicht erinnern, es eingeſteckt zu haben. Das war doch zu fonderbat. 0 8— FCoriſetung leigt.) Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vem 7. Mal. Die Temperatur ſtieg durch Naß e warmer Laft und kräftige Einſtrahlung zum erſtenmal ſeit langer Zeit über den Normalwert. An der Vorderſeite der atlantiſchen De. preſſion h eine 155 kräftige Teilzyklone über der Suͤbweſtecke Englands gebildet. Ihr Vorüberzug wird eine durchgreifende Verſchlechterung des Wetters zur Folge haben, die bei ihrem Einſetzen von ſtrichweiſe auftreten⸗ d den Gewittern begleitet ſein kann. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Zunächſt noch weiterer Temperaturanſtieg bei auf⸗ friſchenden, ſüdweſtlichen Winden, raſche Bewölkungszu⸗ nahme, Niederſchläge, ſtrichweiſe begleitet von Gewittern. Schonet die Anlagen! Kaum ſteht die Natur im erſten Maiengrün, ſo er⸗ tönen auch ſchon wieder die Klagen über rohe Akte der Zerſtörung in öffentlichen Anlagen. 1 Dieſe Anlagen— ſind ſie nicht ein Schmuckſtück jeder Gemeinde? Setzt nicht jede Stadtverwaltung ihre Ehr! drein, dieſe Anlagen, die nicht nur Lungen der Stadt, ſondern auch ſozuſagen ihr Lächeln, ihre Viſitenkarte ſind, zu pflegen und in gutem Zuſtande zu erhalten? Und freut ſich nicht jeder naturliebende, jeder heimattreue Menſch, dieſes gemeinſamen Werkes der Natur und der ſtadtväterlichen Obſorge? 7 5 e Aber was wird da alles gegen die öffentlichen An⸗ lagen geſündigt! Schulbuben und junge Burſchen müſſen ausgerechnet auf dem grünen Raſen ihre Fußballſpiele treiben. Unvernünftige Mütter müſſen unbedingt ihre Kleinen auf die eingefriedete Wieſe ſetzen, damit Mädt und Bubi„Blumen pflücken“ und ſie im Handumdrehen wieder in Wieſe und Sand werfen kann. Alte Düten, Papierfetzen und Obſtreſte—— in die Anlagen! Und erſt in der Nacht! Da demolieren gewalttätig; Burſchen Ruhebänke und Warnungstafeln, reißen Eim⸗ friedungspfähle und Drähte aus und betätigen ihre zwei, felhafte Unternehmungsluſt und ihre überſchüſſige Kör⸗ perkraft in Verwüſtung und Zerſtörung. So rufen wir auch heuer: Schont die Anlagen! Schließt ſtillſchweigend eine Gemeinſchaft der Anſtändigen, die die öffentlichen Anlagen ſchonen und pflegen hilft, die ſie liebt und ſich ihrer freut und die Front mach gegen alle die, die ſchlechte Erziehung und brutale In⸗ ſtinkte durch Schändung öffentlicher Erholungsſtätten aus toben zu müſſen glauben. * — Für die kurbedürftigen Kriegsbeſchädigten. In der Sitzung des 16. Ausſchuſſes des Reichstages vom 25. April 1929 brachte bei Beratung einer Eingabe der Abg. Leibl(B. Vp.) die Klagen zum Ausdruck, welche von Kriegsbeſchädigten darüber erhoben werden, daß auf Geſuche um Gewährung von Kuraufenthalten zur Wie⸗ derherſtellung oder Feſtigung der Geſundheit häufig ſo ſpät Beſcheid ergeht, daß ein Kurgebrauch überhaupt in Frage geſtellt wird. Der anweſende Vertreter des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums nahm davon Kenntnis und hat Prüfung zugeſagt, inwieweit die Durchführung eines ra⸗ ſcheren Geſchäftsganges möglich iſt. Es darf aber auch den Kriegsbeſchädigten empfohlen werden, ſolche Geſuche möglichſt frühzeitig vorzulegen. i N — Wichtig für Reiſende nach Südtirol. Schon wie⸗ derholt wurde in der Preſſe darauf aufmerkſam gemacht, daß in beſtimmten Grenzgebieten des Auslandes aus mi⸗ litäriſchen Gründen photographiſche Aufnahmen jeder Art, die Anfertigung von Zeichnungen und Skizzen, ſowie das Sammeln von Notizen über örtliche Verhältniſſe verboten ſind. Nichteinheimiſche Reiſende, die dieſen Vor⸗ chriften. wenn auch aus Unkenntnis und ohne böſe Ab⸗ icht zuwiderhandeln, ſetzen ſich unter Umſtänden neben der Beſchlagnahme ihrer photografiſchen Apparate, noch empfindlicher Beſtrafung aus. Wie ſchon einmal gemeldet wurde, hat Italien für Südtirol neue Beſtimmungen die⸗ ſer Ar- erlaſſen. Allen Reiſenden, die Südtirol beſuchen wollen, ſei daher dringend geraten. alles Photoarafieren. Deichnen uſw. in dieſen Grenzgebieten zu unterlaſſen. — Sypelulative Verwertung von Wohnheimſtätten. Das Reichsarbeitsminiſterum weiſt darauf hin, daß mit der neueſten Durchfü ee e zum Beamten⸗ eimſtättengeſetz Wohnheimſtätten nur dann gegen ſpeku⸗ ative Verwertung geſchützt ſind, wenn die Verwertung Nan die Zustimmung einer Gemeinde oder eines gemei“ nützigen Unternehmens geknüpft iſt. Die Verordnung chließt jedoch nicht aus, daß bezüglich der zu beleihenden ohnheimſtätten ein Schuldvertrag geſchloſſen wird, kraft deſſen zugunſten einer der genannten Körperſchaften ein Ankaufsrecht beſtellt wird, das binglich durch Eintragung einer Vormerkung im Sinne de, BGB. ſichergeſtellt wird. Der Schuldvertrag muß dabr' e' ßoerſtändlich den Vor⸗ ſchriften des BGB. genügen. Flechrerbrauch in Deutſchland Auf den Rapf der Bevöllerung entfielen: Sportvereinigung Amicitia 09 gewinnt gegen Feudenheim 2:1 3. M. gewinnt 12:1, die Privatmannſchaft verliert knapp 4:3 Auf dem Waldſportplatz konnte man wieder ein ſehr ſchönes Spiel ſehen zweier Mannſchaften, bei dem Feudenheim ſehr flink war, aber gegen die Deckung des Platzvereins nichts auszurichten vermochte, obſchon heute die Läuferreihe der Grünen nicht ganz in Form war. Im Sturm klappte es heute ſo gut wie garnicht, da die linke Seite zu langſam und eigen- ſinnig ſpielt, zu lange den Ball behält, wodurch der ganze Sturm aufgehalten wird. Das machte ſich beſonders in der 2. Halbzeit bemerkbar, als der Sturm der Grünen in Fahrt kam, von rechts Flanken kommen und die linke Seite zu weit im Feld zurückſteht. Hier ſollte man ſich an viel ſchnelleres Spielen gewöhnen. Im allgemeinen hatte Viernheim mehr vom Spiel und das Reſultat könnte um 3—4 Tore beſſer ſein, wenn das oben Beanſtandete und manches Ueberhaſten abgeſtellt werden würde. Auch die Elfmeterbälle ſollten ver— wandelt werden, ſonſt können ſchließlich wertvolle Punkte da⸗ durch verloren gehen. Hoffentlich wirds wieder beſſer. Vereins- und Trainingsabende: Dienstag Abend: Leichtathl. Training für alle Mannſchaften. Mittwoch Abend: 1. M. in Sport mit allen Erſatzleuten. Donnerstag(Himmelfahrtstag) nachm. 3 Uhr Senſations⸗— Fußballſpiel: A.⸗H. Viernheim— Privatmannſchaft. Aufſtellung der A.-H.: Schmidt Jean Weidner Valt. Sommer Gg. Martin Leonh. Haas Phil. Meier Willi Weidner J. Martin J. Bender Fr. Dewald A. Bergmann J. (Schiedsrichter Schmidt Joh.) Donnerstag 5 Uhr im Vereinshaus: Zuſammenkunft d. Gründer uſw. zwecks Ausſprache über wicht. Vereinsangel. Freitag 6 Uhr: 1. und 2. Jugend. Samstag 6 Uhr: Schüler. Sonntag: Pokalſpiel 1. M. in Käfertal, untere Mannſchaften gegen Poſtſportverein Mannheim, 2. Jugend in Altrip. Welche Jugend in Altrip ſpielt, wird Freitag Abend im Sp. A. beſtimmt wegen des Nichtantretens der 2. Jug. in Seckenheim. Die Sportleitung. 2 — Fortbildungskurſus für Lehrer an Hilfsſchulen. Das heſſiſche Kultusminiſterium hat das ſtaatliche pä⸗ dagogiſche Inſtitut in Mainz mit der Abhaltung eines Fortbildungskurſes für Lehrer und Lehrerinnen an Hilfs⸗ ſchulen beauftragt. — Schutzſtreifen gegen Waldbrände. Zur Verhin⸗ derung von Waldbränden durch Funkenflug aus Loko— motiven hat die heſſiſche ſtaatliche Oberforſtbehörde ange⸗ ordnet, daß in Wäldern, durch welche Bahnlinien ſüb— ren, längs des Waldrandes aufgehackte Boden-Schutz ſtreifen von 8 bis 10 Metern Breite anzulegen ſind. — Förderung des Wohnungsbaues. Mitte April 1929 iſt das neue Reichsgeſetz über die Bereitſtellung zur Förderung des Kleinwohnungsbaus(Baukreditgeſetz) in Kraft getreten. Dieſes Geſetz hat für die Förderung des Wohnungsbaus inſofern allgemeine Bedeutung, als es dem Reichsarbe niniſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen die Befugnis erteilt, in den Jahren 1929—31 für Darlehen an die Deutſche Bau⸗ und Boden⸗Bank, Bürgſchaften bis zu dem Betrage von 200 000 000 Mark zu übernehmen. Dieſe Darlehen dür⸗ jen von der Deutſchen Bau- und Bodenbank, als Zwi⸗ ſchenkrebite für den Wohnungsbau gegeben werden und zwar dann, wenn die volle Finanzierung des Bauvor— habens als geſichert anzuſehen iſt. Private Bauunter— nehmer, auch Han berkerbaugenoſſenſchaften, ſollen in weitem Umfange an den Zwiſchenkrediten beteiligt werden. Vereins⸗ Anzeiger. Geſangverein Liederkranz. Heute Abend halb 9 Uhr Geſamtchor im Lokal. Am Donnerstag 11 Uhr Saal⸗ probe im„Engel“. Paſſive Mitglieder, die am Pfingſtmontag mit nach Wörrſtadt fahren und am ge— meinſamen Mittageſſen teilnehmen wollen, mögen es am Donnerstag beim Herrn Schriftführer Valt Müller, melden. Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Mittwoch, den 8. Mai, Abends halb 9 Uhr Monatsverſammlung im Vereins- lokal. Wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung, werden die Mitglieder, ganz beſonders diejenigen, die ſich an der Dreßur beteilgen gebeten pünktlich und zahlreich zu er— ſcheinen Der Vorſtand. Eine unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke iindet morgen Mittwoch, den 8. Mai 1929, nachm. von 2—4 Uhr im Krankenhaus ſtatt. Abonniert den Viernheimer Anzeiger Kleintierzucht. Krämpfe bei Tauben ſind gar nicht ſo ſelten, wie der Taubenfreund gewöhnlich annimmt. Sie ſind we⸗ niger auf Erkältungen zurückzuführen, als vielmehr auf Würmer mancherlei Art. In der Regel wiſſen die Be⸗ ſitzer der Tauben leider nicht, wie dieſem Uebel zu be⸗ gegnen iſt. Es handelt ſich doch natürlich darum, daß die zu große Zahl der Würmer bekämpft wird, Hiergegen tun Pillen, aus Arekanuß bereitet und in Erbſengröße den Tauben eingeſtopft, prächtige Dienſte. Man gibt hiervon vormittags eine und gegen Abend zwei Pillen. Auch Einflößen von Rizinusöl hat ſich bewährt. Des⸗ gleichen empfehle ich gegen die Würmer der Tauben Pillen aus zerkleinertem Knoblauch unter Hinzunahme von Butter und Weizenmehl hergeſtellt. Es iſt alſo durchaus nicht nötig, edle Raſſetauben ſofort einen Kopf fürzer zu machen, wenn ſie ſich unter Krämpfen auf dem Schlage oder Hofe wälzen. In der Regel bringen die hier genannten Mittel nach zwei oder drei Tagen bereits Linderung. Gebt den Ziegen Bewegung! „Bei der Ziegenzucht, beſonders in der Stadt, haben die Tiere durchweg zu wenig Bewegung, zumal die Ziege, ein Tier der Berge, ſich für die Stallhaltung eigentlich nur wenig eignet. Darum ſoll man jeden günſtigen Tag benutzen, um die Ziege in den Hof zu laſſen, wo ſie ſich nach Belieben tummeln kann. Hat man einen Garten, oder ein Stück Raſen, dann läßt ſich für die Ziege oft leicht ein Raum ſchaffen, in dem ſie ſich frei bewegen kann. Im Notfalle genügt es, die Ziege mit einer langen, aber leichten Kette, in der aber die Wirbel nicht fehlen dürfen, an einen Pfahl zu binden. Neben der Bewegung itt friſche Luft und Sonne von allergrößter Bedeutung. och ſoll die Ziege nicht zu ſehr den Sonnenſtrahlen aus⸗ geſetzt werden, Bei der ausſchließlichen Stallhaltung ver⸗ kümmern die Tiere trotz der beſten Pflege ſchließlich doch, wenigſtens nach Generationen. Darum ſind unſere Ziegen⸗ züchter gezwungen, immer wieder Zuchttiere einzustellen, die aus Gegenden ſtammen, wo die Ziegen freien Weide⸗ gang, alſo viel Bewegung haben. Für die Bewegung pielt auch die Klauenpflege eine große Rolle. Wenn die Hufe zu lang wachſen, dann wird die Bewegung den Tieren ſchwer. Barum ſollen die Klauen der Ziege von Zeit zu Zeit beſchnitten werden. Man überlaſſe das aber kundigen Leuten. Bemerkt ſei noch, daß Milchergiebigkeit Die Grundſteinlegung zur Nordſchleuſe in Bremer⸗ 5 . haven, 5 der größten Schleuſe Deutſchlands, die den modernſten und größten Paſſagierdampfern, vor allem den künftigen Lloyddampfern„Bremen“ und„Europa“ das Einlau⸗ fen in die See 5 ſoll, erfolgte am Mai. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 6. Mai. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ chaft 217; 0 0 und Privatbank 191; Darmſtädter⸗ u. Neatſonalbank 262; Deutſche 164; Diskonto⸗Komm. 154,503 Dresdner Bank 180; Hapag 124; Nordd. Lloyd 115,50; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 71,75; Bemberg 349; Chade 4475 Linoleumwerke 347,75; J. G. Farben 252,75; Geſ⸗ fürel 224; Goldſchmidt 85,25; Holzmann 160 Metallbank 131; Phönix 92,125; Polyphon 460; Rhein. Braunk. 2841 Rhein. Elektrizität 159; Rhein, Stahl 120; R. W. E. 243; Schultheiß 304; Siemens 381,75; Tietz 286; Glanz⸗ ſtoff 447,751 Ver. Stahl 94; Zellſtoff Waldhof; 258. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7,50, Lomb. 8,50 v. H.: London 20,444— 20,484; Newyork 4,2130 bis 4,2210; Amſterdam 169,38— n Brüſſel 58,50 — 58,62; Danzig a n en e e i— 7, Kopenhagen„81— 533 eden. 88. 18.92: Bela 112. 5— 112.57: Paris und Milchmenge von der Bewegung des Tieres in beſter Weiſe beeinflußt werden. 16,465— 16,505; Prag 12,463— 12,483; Schwe J 81,17 — 81,33; Spanien 60,17— 60,29; Stockholm 112,59— 112,81; Wien 59,175— 59,295.. Mannheimer Schlachtviehmarkt(Maimarkt). Am erſten Verkaufstag(Montag) war der Handel auf dem Großvieh— markt in erſtklaſſigen Tieren gut und trotz des großen An⸗ gebots darin wurden bisher gute Preiſe erzielt, da außer den einheimiſchen Käufern auch zahlreiche auswärtige In⸗ tereſſenten am Platze ſind. Das Geſchäft in gering ge⸗ nährtem Jungvieh und Wurſtkühen wickelt ſich dagegen ruhig ab. Der Auftrieb auf dem Kälbermarkt ſetzte ſich aus 541 Stück norddeutſchen und ca. 300 Stück ſüddeut⸗ ſchen Tieren züfammen. Bei beiden Zufuhren iſt viel erſt— klaſſiges Material vorhanden. Der Handel war trotz des großen Zutriebs am erſten Tage im allgemeinen lebhaft. Der Handel auf dem Schweinemarkt, der ebenfalls mit ſehr viel Qualitätstieren befahren iſt, war zu Beginn des Marktes mittelmäßig, ſpäter jedoch lebhaft. Bei Schwei⸗ nen kam bisher eine Preiserhöhung zuſtande. Die offiziel⸗ len Notierungen werden erſt am Dienstag feſtgeſetzt. Mannheimer Produktenbärſe. Am heutigen Produkten⸗ markt waren die Forderungen des Auslandes für Brotge— treide, Gerſte, Hafer und Mais reduziert und damit zu⸗ ſammenhängend verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen inl. 24,50, ausl. 25,25 bis 27; Roggen inl. 23,25 bis 23,50; Hafer inl. 23,25 bis 24,25, ausl. 22 bis 23; Braugerſte 24,75 bis 251 pfälziſche Gerſte 25,25 bis 26: Futtergerſte 20 bis 22; Mais mit Sack 22 bis 22,25; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 32,75: ſüdd. Roggenmehl 30 bis 32,251 Weizenkleie 13 bis 13,25; und Biertreber mit Sack 20 bis 20,25; alles in Rm. pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannbeim. Gebackenes Spargelgemüſe. Man kocht zwei Pfund Spargel, die man in Skücke geſchnitten hat, weich. Ein halbes Pfund geputzte Morcheln werden klein geſchnitten. Darauf bereitet man eine Tunke, zu der man Mehl und elwas Spargelwaſſer rührt und mit Salz, Pfeffer und Zitrone ſchärft. Man bringt alles zum Kochen und. ichmeckt mit Fleiſchbrühwürfeln ab. Die Tunke wird B..! vigelb abgezogen. Darauf wird das zu Schnee geſchlagen⸗ Eiweiß darunker gemengt, worauf alles wieder auf den Herd kommt um bis zum Heißwerden mit dem Schnee ⸗ beſen geſchlagen zu werden. Der Spargel und die Mor⸗ cheln kommen jetzt in eine ausgefettete Form, darüber wird die falſche holländiſche Tune gegoſſen. Das Gericht wird eine halbe Stunde lang im Ofen gebacken..