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Achtung Landwirte! 2 Glatt⸗Walzen 1 Ringel⸗Walze ſtehen leihweiſe zur Verfügung Jean Wunderle Landwirtſchaftsmaſchinenvertrieb. fod Herr nzeige Nach Gottes unerforschlichem Ratschluße ver- schied gestern Nacht um 2 Uhr unser lieber guter Vater Großvater, Schwieger vater, Bruder, Schwager, Onftel Ualenün Schneider nach längerem Leiden wohlvorbereitet durch den Em- pfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 69 Jahren. Wir bitten seiner Seele im Gebete zu gedenken. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Dienstag nachm. 5 Unr vom Trauerhause Rathausstr. 44 aus statt. Nach RNotfront⸗ auch Stahlhelmverbot! Neues in Kürze. 16: Der Reichstag hat in ſeiner Montagſitzung die erſte Leſung des Geſetzentwurſs über die Maßnahmen zur Lin⸗ derung der Kaſſennot des Reiches beendet. z: Im preußiſchen Landtag ereignete ſich am Montag anläßlich der Debatte über die Berliner Maiunruhen ſtür⸗ miſche Tumultſzenen, die zu fünſmaliger Unterbrechung und dem ſchließlichen geſchloſſenen Abmarſch der Kommuni⸗ ſten aus der Sitzung führten. ꝛ6: Der Rot⸗Frontkämpferbund iſt nunmehr auch in Baden und Thüringen mit allen Zweigorganiſationen ver⸗ boten und aufgelöſt worden. ꝛ6: Die Gemeindewahlen im Elſaß ergaben eine über⸗ wältigende Mehrheit für die Autonomtiſten in allen grö⸗ ßeren Städten mit Ausnahme von Mühlhauſen. Tumultſzenen im preußenlandlag. Grzeſinſki mit Fäuſten bedroht. de Berlin, 13. Mat. Im preußiſchen Landtag kam es am Montag zu äußerſt ſtürmiſchen Szenen, als der kommuniſtiſche Miß⸗ trauensantrag gegen den Miniſterpräſidenten und den Innenminiſter wegen der Maivorgänge zur Debatte ſtand. Bereits bei ſeinem Erſcheinen wurde der Innenminiſter Grzeſinfki von den Kommuniſten mit den Rufen„Blut⸗ hund“ und„Arbeitermörder“ empfangen und erſt den Bemühungen des Landtagspräſidenten gelang es, den Tumult zu lindern. Als dann Abg. Caſpar den kom⸗ muniſtiſchen Mißtrauensantrag begründete, und hierbei gegen die Sozialdemokraten und den Berliner Polizei⸗ präſidenten der Mitſchuld an dem Blutbad des 1. Mal beſchuldigte, kam es bei den Kommuniſten abermals zu ſtürmiſchen Kundgebungen. Als dann der Innenminiſter ſich zum Rednerpult begeben wollte, ſtreckten ſich ihm drohende Fäuſte der Kommuniſten entgegen und ein un⸗ geheurer Lärm ſetzte ein, der minutenlang andauerte. Obwohl der Präſident ununterbrochen die Glocke ſchwang, konnte ſich der Miniſter nicht verſtändlich machen und als mehrere Kommuniſten vor der Rednertribüne eine drohende Haltung einnahmen und Präſident Bartels ſchließlich den Abg. Hoffmann aus dem Saal verwies, wurde, da dieſer der Weiſung nicht folgte, die Sitzung aufgehoben. a In der fünf Minuten ſpäter beginnenden zweiten Sitzung erſchien ein Abgeordneter in Rotfrontunifſorm und Abzeichen und abermals begann der Lärm, als Innenminiſter Grze⸗ ſinſti reden wollte. Hierauf wurde wieder ein kommu⸗ niſtiſcher Abgeordneter des Saales verwieſen, und da dieſer der Aufforderung keine Folge leiſtete, wurde die Sitzung zum zweiten Male aufgehoben. Aber auch in der dritten Sitzung g wiederholte ſich dasſelbe Spiel und das Geheul„Arbei⸗ termörder“,„Bluthunde“ uſw. machte jede Rede un⸗ möglich Abermals wurde ein Kommuniſt des Saales verwieſen, ſo daß, nachdem auch dieſer dem Gebot nicht Folge leiſtete, die Sitzung zum dritten Male aufgehoben werden mußte. Die vierte Sitzung begann hierauf mit dem Ausſchluß eines Nationalſoza⸗ lien und als hierauf der Innenminiſter ſeine Nede halten wollte, ſetzte abermals der Lärm ein, ſo daß auch dieſe Sitzung unterbrochen werden mußte. In der ſich hieran anſchließenden fünften Sitzung konnte ſich endlich Grzeſinſti für einige Minuten verſtändlich machen, als er aber erklärte, daß an eine Aufhebung des Verbots nicht zu denken ſei, brach der Herenſabbat aufs neue los und die Vorgänge wiederhol⸗ ten 05 o daß eine ſechſte Sitzung anberaumt werden mußte. Dieſe hatte nach einer Viertelſtunde dasselbe Schick⸗ ſal, ſo daß abermals auf fünf Minuten pauſiert werden mußte. In der neuen Sitzung mußten dann wiederum Ausweiſungen vorgenommen werden, worauf der Abg. Abel 0 om.) an ſeine Parteigenoſſen eine Anſprache hielt und dieſe aufforderte, den Saal zu verlaſſen. Unter dem Geſang der Internationale zogen dann die Kommunſſten ab, worauf der Innen⸗ miniſter eine Rede halten konnke. Hierbei führte er aus, daß die Polizeibeamten am 1. Mai von den Kommuniſten überfallen worden ſeien und infolgedeſſen gezwungen wa⸗ ren, 15 ihres eigenen Lebens zu wehren. Im übrigen 8 teten die 1 90. die ee nicht Organe zur Aufrechterhaltung der als unangenehmes Hindernis für ihre Mordvolitit. 71 Ordnung, ondern 10 2* Beſinnung in Paris. Einlenken der Pariſer Preſſe. O' Paris, 13. Mai. Nachdem die letzte Sitzung der Sachverſtändigen do⸗ kumentiert hat, daß die Abſicht der nichtfranzöſiſchen De— legationen dahin geht, die in dem YVoung'ſchen Zahlungs- plan niedergelegten Ziffern zur Grundlage der deutſchen Reparationsverpflichtung zu machen und daß ein Veto Frankreichs dieſem vor aller Welt die Schuld an dem Scheitern der Verhandlungen zuſchieben müßte, findet jetzt auch die franzöſiſche Preſſe den Weg auf den Boden der Wirklichkeit zurück, ſo daß auch hier die bisherigen über- triebenen Forderungen einer beſonneneren Kritik gewichen ſind. So ſchreibt der„Paris Midi“ in einer ruhig ge— haltenen Betrachtung des gegenwärtigen Standes der Verhandlungen: „Wenn man die Tragweite einer Sicherheit oder eines Scheiterns der gegenwärtigen Verhandlungen beur⸗ teilt, ſo muß man ſich fragen, ob ſie an einem Unter⸗ ſchied von drei Milliarden zwiſchen Angebot und For⸗ derung ſcheitern darf. Die Vernunft ſagt nein. da der Einſatz zu hoch iſt, um dies zu geſtatten.“ Das gleiche Blatt fordert dann die Gläubigermächte auf, Deutſch⸗ land einen Schritt entgegenzulommen, nachdem dieſes den Alliierten in faſt zu weitgehender Weiſe entgegengekom⸗ men iſt. Im gleichen Sinn drückt ſich auch der ſonſt ſehr peſſemiſtiich geſtimmte„Agent Oeconomique et Financiere“ aus, welcher ſchreibt, daß vor Ablauf der Woche entweder der Bruch der Verhandlung, oder noch viel wahr ⸗ ſcheinlicher, eine grundſätzliche Einigung erfolgen werde, die im Verlauf einer weiteren Woche in ihren Einzelheiten feſtgelegt werden würde. Den Sachverſtän⸗ digenverhandlungen würde eine allgemeine polr⸗ tiſche Konferenz folgen, an der auch die kleinen Staaten, wie Jugoſlawien, Rumänien uſw. teilnehmen würden. Dieſe Konferenz werde Ende Juli oder Anfang Augyſt in Paris oder Genf einberufen werden, um dann die„'sſchlüſſe der Sachverſtändigen zu Dilligen und der ben für internationale Zahlungen Satzungen zu geben. Das künſtige Geſichtder Ausgleichsbank Ihr Aufbau und ihre Aufgaben. e Berlin, 13. Mai. Der Pariſer Korreſpondent der„Herald Tribune“ übermittelt ſeiner Zeitung den vollen Inhalt des Poung⸗ ſchen Entwurfes der internationalen Bank. Der Entwurf läßt den Platz frei, auf welchem die Bank gegründet wird, jedoch wird ein holländiſcher Platz als wahrſchein⸗ 10 angenommen. Die Kontrolle der internationalen Bank f ein Direktorium von 25 Perſonen aus, wovon die ſechs Hauptgläubigerſtaaten und Deutſch⸗ land je 2 ſtellen, die übrigen Mächte neun, außerdem! Deutſchland und Frankreich einen weiteren Vertreter. Das Geſamtdirektorium wählt den Generaldirektor, der die bis⸗ herige Poſition des Reparationsagenten übernimmt. Die Bank wird mit 100 Millionen Dollar autoriſiertem Ka⸗ pital in frei handelbaren Shares ohne Stimmrecht ge⸗ gründet, wovon jedoch ande i nur 25 5 e Pere werden. Einem Reſervefonds fließt ſo lange ein Viertel der Gewinne zu, bis der Fond den doppelten Betrag des eingezahlten Kapitals erreicht hat. Der darüber hinaus⸗ gehende Gewinn wird zur Zahlung in ſechsprozentiger Di⸗ vidende verwandt. Die Aufgaben der Bank erfallen in„weſentliche“ und„erlaubte“ Aufgaben. In die erſte Kategorie fallen Empfang, Verwaltung und Verteilung der Reparationszahlungen in ihrer Eigenſchaft als Treuhänder, in die zweite Kategorie fallen Erleich⸗ terung, Transfer, Schaffung einer Zentralorganiſation für Notenbanken und die Durchführung der allgemeinen Bankoperationen. Der Aufgabe des Transferſchutzes wird die Bank gerecht, in dem ſie bei vorübergehender Einſtellung des Transfers die Zahlungen weiterſührt, entweder aus eige⸗ nen Deviſen oder durch Aufnahme eines Kredites in fremder Währung gegen Sicherſtellung. Im Falle eines Moratoriums übernimmt die Baul die Verwaltung und Vermarſtung der Bonds aus Deutſchland. Betreffs Kom⸗ merzialiſterung ſieht der Entwurf vor, daß jeder Gläu⸗ bigerſtaat berechtigt iſt, Antrag auf Kapitaliſierung ſeines Anteils hinſichtlich der Transfers am ungeſchützten Be⸗ trage der Annuitäten zu ſtellen. Stimmt das Direktorium dem Antrage zu, ſo muß Deutſchland die Emiſſion der feet durchführen, deren Ausgabekreis das Direktorium feſiſetzt.. ö C . 4 1 Hilferding zur neuen Reichs anleihe. Die erſte Leſung im Reichstag. d Berlin, 13. Mai. Am Montag nachmittag trat der Reichstag zu ſei⸗ nem letzten Tagungsabſchnitt vor Pfingſten zuſammen, um zunächſt die Verabſchiedung der Maßnahmen zur Beſſerung der Kaſſenlage des Reiches vorzunehmen. Vor Eintritt in die Tagesordnung beantragte Abg. Mas⸗ lowſti(K.) ſofort den kommuniſtiſchen Antrag auf Aufhebung des Verbots des Roten Frontkämpferbundes und die kommuniſtiſche Interpellation zur gleichen Ange⸗ legenheit zu beraten. In ſeiner Begründung betonte der Redner, daß das Verbot bewußt dem Faſchismus in Deutſchland den Weg ebnen würde. Hierauf ſtimmte die kommuniſtiſche Fraktion unter ſchallender Heiterkeit des Hauſes in einen dreifachen„Rot Front“-Ruf ein. Da ge⸗ gen den kommuniſtiſchen Antrag aus der Mitte des Hauſes heraus ſofort Widerſpruch erhoben wurde, konnte dieſer nicht zur Beratung gelangen. Gegen die Stimmen der Deutſchnationalen. Kommuniſten und kleinen Grup— pen wurde ſodann beſchloſſen, in die erſte Beratung des Geſetzentwurfs über Waßnahmen zur Beſſerung der Kaſſenlage einzutreten. Hierzu leitete Peichsfinauzminiſter Dr. Hilferding die Beratung mit der Begründung ein, daß die Vorlage zur Ueberwindung der gegenwärtigen ernſten Kaſſenlage dringend notwendig ſei. da die Aufnahme von Anslandsgeld ſchwerwiegenden Bedenken unterliege und auch die Banken angeſichts der geſpannten Geldlage nicht hinreichend helfen könnten. Mit dem vorliegenden Geſetzentwurf werde ein neuer Weg beſchritten. Der Miniſter ſoll ermächtigt werden, die Vorzuksaktien der Reichsbahn an öffent⸗ liche Kreditanſtalten und an die Träger der Sozialverſi⸗ cherung unter Uebernahme der Garantie für eine Vorzugsdividente von 7 Prozent zu veräu⸗ ßern. Da aber auf dieſem Wege nur eine langſame Hilfe zu erhoffen ſei, ſollen darüber hinaus Schuldenverſchrei— bungen von Schatzanweiſungen des Reichs bis zum Be— trage von 500 Millionen Mark von der Vermögens- Erbſchafts und Einkommenſteuer befreitwer⸗ den. Die Bedenken gegen dieſe Maßnahme würden von der Reſchsregierung nicht verkannt. Sie müßten aber an⸗ geſichts der Notwendigkeit der Beſchaffung von Kaſſen⸗ mitteln zurücktreten. Die Einbuße an Steuereinnahmen werden ſich in erträglichen Grenzen halten. Der Miniſter betonte, daß die ſteuerlichen Vergünſti⸗ gungen eine einmalige Maßnahme bleiben müßten. Eine Ausdehnung der Vergünſtigung auf Länderanleihen könne die Reichsregierung daher nicht zugeſtehen. Es handele ſich bei dem Geſetzentwurf um einen erſten wichtigen Schritt zur Ordnung der Reichsfinanzen. dem ein umfaſſendes Fin anzprogramm folgen müſſe, das uns in der Zukunft vor Wiederholungen ſchützt. Es han⸗ dle ſich um einen einmaligen begrenzten Notſtand. Der Miniſter bat, die Vorlage beſchleunigt zu ver⸗ abſchieden. In der hierauf beginnenden allgemeinen Ausſprache in welcher Abg. Ende(K.) die Vorlage als Steuer⸗ hinterziehungsanleihe bezeichnete, nannte Abg. Graf We⸗ ſtarp(Dn.) die Ausführungen des Finanzminiſters nie⸗ derdrückend. Größere Bedenken wie gegen die Steuer— freiheit habe ſeine Partei jedoch gegen die Veräußerung der Vorzugsaktien. Abg. Schmidt(S.) behielt ſich, wie der Vorredner, ebenfalls die endgültige Stellungnahme ſeiner Partei vor(Gelächter e betonte aber gleich⸗ zeitig, daß alle Bedenken gegenüber der Notlage des Reiches verſtummen müßten. Abg. Mollath(wWirtſch.) glaubte, daß die jetzige Maßnahme hätte vermieden wer⸗ den können, wenn ſchon früher bei der Etatsgeſtaltung die Natſchläge der Wirtſchaftspartei befolgt worden wären. Abg. Goebbels(Nat.⸗Soz.) bemerkte, ſeine Fraktion habe ſchon ſeit Jahren die große Pleite vorausgeſagt und werde an das Volk appellieren. Nachdem dann noch Abg. von Sybel(Chriſtl. Nat.) die Steuerbegünſtigun⸗ gen der Anleihe als unlauteren Wettbewerb bezeichnet hatte, ſchloß die Ausſprache. ö Das Haus ſetzte ſodann die zweite Beratung des Haushalts des Reichsernährungsminiſteriums fort, wo⸗ bei Abg. Hamkens(DVp.) durchgreifende Hilfe in der Landwirtſchaft forderte, wobei er bemerkte, daß vor allen Dingen die Preiſe für die landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte nerbeſſert werden müßten. Abg. Frey be(Wirtſch.) warnte vor einer Erhöhung der Viehzölle und ſetzte ſich ein für eine 15 9 5 der Fleiſch⸗ und Fettzölle. Hierauf wurde die Weiterberatung vertagt. ee 8 8 8 — — Die Landtagswahl in Sachſen. Verſchiebung der bisherigen Koalitionsſtärke. Dresden, 13. Mal. Am Sonntag fanden in Sachſen die Wahlen zum Landtag ſtatt, bei welchen eine etwa 75prozentige Wahl⸗ beteiligung zu verzeichnen war. Nach einer vorläufigen Zuſammenſtellung der in ganz Sachſen abgegebenen Stim⸗ men ſielen dieſe auf die einzelnen Parteien wie folgt: Sozialdemokraten: 922 117(Keichstag 1928: 999 420, Landtag 1926: 758 007). Deutſchnationale: 218 363(Reichstag: 254 488, Land⸗ tag: 341 154). Deutſche Volkspartei: 363 421(Reichstag: 316 017, Landtag: 292 113). Wirtſchaftspartei: 304 403(Reichstag: 232 052, Land⸗ tag: 237 626). Offizielle Kommuniſten: 345 817(Reichstag: 392 068, Landtag, 342 384). Demokraten: 125097(Reichstag: 142 844, Landtag: 111 467). Kommuniſtiſche Oppoſition: 22 594 Landtag:—). Aufwertler: 70092 87 545, Landtag: 39 624(Reichstag: 34869, Landtag: 98 479). 97 885). Nationalſozialiſten: 132 212(Reichstag: 74098, Land⸗ tag: 35 163). Jentrum: 25 440 23 519, 24084). Sächſ. Landvolk(deutſchnational): 140 519 tag: 130 828, Landtag:—). Hiernach entfallen ebenfalls nach einer vorläufigen Berechnung die 96 Mandate des Landtags folgender— maßen auf die einzelnen Parteien: Sozialdemokraten 33(Gewinn 2). Deutſchnationale u. Sächſ. Landv. 13(Verluſt 1). Deutſche Volkspartei 13(Gewinn J). Wirtſchaftspartei 11(Gewinn J). Kommuniſten 12(Verluſt 2). Demokraten 4(Verluſt J). Volksrechtpartei 3(Verluſt J). Altſozialiſten 2(Verluſt 2). Nationalſozialiſten 5(Gewinn 3). Inſolge dieſer Ergebniſſe, welche eine Verſchiebung der bisherigen Regierungsmehrheit von 49 auf 46 mit ſich gebracht hat, iſt eine Wiederkehr der bisherigen Koalition nicht mehr möglich. Notfront⸗Verbot auch in Baden. Gleichzeitig Genehmigungspflicht öffentlicher Demonſtrationen. 6) Karlsruhe, 13. Mai. Der Miniſter des Innern hat nach einem Beſchluß des Staatsminiſteriums angeordnet: Auf Grund des Paragraphen 14 in Verbindung mit Paragraph 7, Ziffer 4 des Geſetzes zum Schutze der Nepublik vom 21. Juli 1922, Paragraph 1 des Reichs⸗ geſetzes vom 22. März 1921 in Verbindung mit der Verordnung zur Ausführung dieſes Geſetzes vom 12. 2. 1926 und auf Grund des Paragraphen 2 des Reichs⸗ vereinsgeſetzes in Verbindung mit Paragraph 129 des N. Str. G. B. wird für das Gebiet des Freiſtaates Baden in Aebereinſtimmung mit der Reichsregierung der Rot⸗ frontkämpferbund einſchließlich der Roten Jungfront mit allen Zweigorganiſationen und Einrichtungen verboten und aufgelöſt. Das Vermögen der aufgelöſten Organi⸗ ſationen wird zu Gunſten des Reiches beſchlagnahmt. Die Durchführung obliegt den Bezirksämtern bezw. Polizei⸗ direktionen. Die Regierung hat gleichzeitig eine neue Verfügung über die Genehmigungspflicht öffentlicher Demonſtrationen erlaſſen. Auf Grund des Artitels 123, Abſatz 2 der Reichsverfaſſung in Verbindung mit (Reichstag und (Reichstag: (Reichstag: Landtag: (Reichs⸗ L Vio ſiobo os Gaͤgerkönigs Raban ROMAN von J. ScHMEIDER-FOERST nHESGERRECHTSScHUTZ donc ve nk osKAR HEISTEN WERDAU (45. Fortſetzung.) Machdruck verboten.) Dieſes Meer von Licht machte beinahe die Augen tränen. Man war dankbar, wenn ein Schleier gedämpftes Grün, Gelb oder Roſa durch einen der intimen Räume ſchickte. Radanyi lehnte ſich an eine Säule, über welcher ſich nus tiefblauem, ſchillerndem Brokat eine ſtrahlenarkig gefaltete Decke wölbte. Er empfand die Kühle, welche eine unſicht⸗ bare Ventilation durch den Naum ſchickte, als ungeheure Wohltat. Seine Augen waren müde— er hatte ungezählte ſchlafloſe Nächte hinter ſich— aber ſie ſuchten harmäckig immer wieder um ſich. Kam ſie denn nicht“ ie mußte es doch vorher an ſeinem Blick geſehen haben, daß er auf ſie wartete. Wie lange würde es dauern, dann war er hier nicht mehr allein. Alles würde überfüllt ſein. Und er wollte beute eine Entſcheidung herbeiführen um jeden Preis. Er wußte, er brauchte nur zu ſprechen. Aber er hatte es immer wieder hinausgeſchoben, die Vergangenheit war noch zu ſebendig in ſeinem Erinnern.„Eve Mi!“ Er ſchloß die augen. Sein Kopf ſenkte ſich, als ruhe der ihre an ſeiner Bruſt und er dürfte ſich abwärts neigen, ihn zu küſſen. Zwei Hände ſtrichen ſcheu über die ſeinen. Er hielt ſie feſt und hob langſam die Lider. „Ellen!“ Ihre Blicke trafen ineinander. In dem ihren ſprach eine zitternde Frage. Der ſeine war rätſelhaft, nach der Wirk⸗ lichkeit ſuchend. Er zog ſie an beiden Händen näher zu ſich, hob ihr Geſicht empor und wandte kein Auge mehr von ihr. Er fühlte, daß ſie ihn fiebte, und fand kein Wort für das, was er ihr ſagen wollte. „Ellen!— Sehen Sie mich an, Cllent“ n unbewußt begann er ihr dunkles Haar zu lieb⸗ oſen. Dunkel iſt die kleine Tora— doch ich hehe dlonde Locken Blonde Locken licht und ſonnig— Wie der Flachs an Freijas Nocken. Seine Hände ſielen herabl Wortlos legte ſie ihre Stirne gehe eiu. Hrn Haben Sie Vertrauen zu I, Hen Na bon. leicht kann ich Ihnen helfen.“ 0 5 . 5 5 1 1 Paragraphen 29 und 30 des Poltzeiſtrafgeſetzvuches, Pa⸗ ragraph 366, Ziffer 10 des R. Str. G. B. wird für das Land Baden bis auf weiteres beſtimmt:. a „ 1. Demonſtrationszüge bedürfen der vorherigen poli⸗ zeilichen Genehmigung, die durch die zuſtändige Polizei⸗ behörde(Bezirksamt, Polizeidirektion) zu erteilen iſt. 2. Nicht genehmi bude en e ſind Veranſtaltungen Nen oder kirchlicher Art, ſoweit ſie herkömm⸗ ich und ohne politiſchen Charakter ſind. 5 3. Die Genehmigung iſt dong g tets zu verſa⸗ gen für die in letzter Zeit üblich gewordenen Propa⸗ gandafahrten gewiſſer politiſcher Gruppen mit Laſtkraft⸗ ſahrzeugen, welche erfahrungsgemäß zur Störung der öffentlichen Ordnung führen. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein Kind tödlich verun⸗ 10 lückt.) Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich in dem Laufhaus Debewa auf der Kaiſerſtraße. Die achtjährige Schülerin Liſel Bauer, wohnhaft in der Würzburger⸗ Kun 34, ſteckte in einem unbewachten Augenblick ihren Auf in einen dem Transport dienenden Paternoſter⸗ toufaug. Der Bedauernswerten wurde der Kopf voll⸗ ommen abgeriſſen, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. , Frankfurt a. M.(Tödlich verunglückt Beifahrer G. Schön wurde von einem Aa hand zerquetſcht und erlitt erhebliche innere Verletzungen. Er wurde nach dem Heiliggeiſtſpital verb **— 1 ra 9 e einigen Stunden verſtarb. 5 33 HSommertshauſen(Heſſ. Naſſaunß).(Vom Auto überfahren.) Auf der Dorfſtraße fuhr ein Auto in eine Schar ſpielender Kinder. Das 6 Jahre alte Kind des Fagenwärters kam zu Fall und wurde überfahren die Räder des Wagens gingen dem Kinde über den Hals und verurſachten den Tod auf der Stelle. Den Autolenker ſoll keine Schuld treffen. 1 — 500 Jahre Nürnberger Stadtbibliothek. Dieſe, wohl älteſte ſtädtiſche Bibliothek Deutſchlands kann jetzt auf ein 500jähriges Beſtehen zurückblicken. Die Bib⸗ tiothek geht auf das Teſtament des Nürnberger Rat⸗ ſyndikus Konrad Konhofer zurück, Doktor der Theologie, beider Rechte und der Medizin, der der Stadt im Jahre 1429 alle ſeine Bücher vermachte. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. Mai. Vom Mittelmeer hat ein Tiefdr iet ü i e 8 efdruckgebiet f 9 nach Norden übergegriffen und uns Beule hen iſt dabei in we Kess dee den, 58 e i e geteilt worden, die übe i und 1 n Baltikum liegen. Unſere Witterung Ah Nafztet dem Einfluß des Mittelmeertiefs bleiben orausſichtliche Wilterung bis Mitt woch: ig, ſtrichwei And ende wolkig, ſtrichweiſe Regen, Temperaturen Magie im Sonnenſchein. Er wirkt Wunder, dieſer Sonnenſchein; er iſt ein gro⸗ ßer Zauberer, einer, der die Welt und die Menſchen ver⸗ hert. Lang haben wir ihn entbehrt und jetzt, da ſich in die Straßen blendendes Sonnenlicht ergießt, jetzt ſchlie⸗ zen wir vor 10 die Augen. Unſere Umwelt hat ſich verändert, ſie liegt beglänzt da und ſchier kennt man ſeine Häuſer und Dächer, ſeine Gärten und Felder nicht mehr, ſo ſehr ſind ſie von Sonne vergoldet. Im warmen Gold der Sonne erſteht uns neu das herrliche Grün der Natur. Und der Blütenbaum in ſeiner ſtrahlenden Helle hält alle ſeine Blüten in die Flut des Lichts. Da ſtrömen ſie in Maſſen hinaus, die in den Häu⸗ ſern wohnen, die Landſtraßen ſehen Auto an Auto, Mo⸗ torrad an Motorrad und die vielen Fahrräder; die Züge ſind gedrängt voll von ſonnenhungrigen Menſchen und die Wälder und Täler durchziehen ſie, ſie fahren in ſchlanken, leichten Booten auf den Flüſſen zutal und keh⸗ ren abends gebräunt ins Heim zurück. Die große Magie⸗ rin Sonne entfeſſelt einen wahren Kultus natürlichen Lebens, ſie zerrt ſie alle heraus in ihren Bereich, und die Kranken rollt man in den wärmenden Strahl, die Kinder ſpielen auf ſonnigem Platz, während die Greiſe und freundlichen Alten das graue Haupt in Beruhſam⸗ keit beſcheinen laſſen. N Alle Lebeweſen ſind der Sonne untertan, alles ſtrebt nach ihrem Licht. Und in die Herzen kehrt Son⸗ nenſchein ein. Wenn die Sonne ſcheint, ſo iſt's ein Tag der Begnadung. 5 — Poſtverkehr zu Pfingſten. Ohne Umſchlag ver⸗ ſandte gedruckte einfache Pe ingſtlarten, die hinſichtlich der Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmungen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten ſowohl im Orts⸗ bereich des Aufgabeortes, als auch im Fernverlehr 3 Pfennig. Es dürfen in dieſen Karten außer den ſogen. Abſenderangaben(Abſendungstag, Rame, Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere fünf Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zu⸗ ſammenhang ſtehen müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zuſätze„ſendet“,„Ihre“,„Dein Freund“, „endet Dir“,„ſendet mit beſten Grüßen Ihre“ usw. Werden ſolche Poſtkarten im offenen Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich des Aufgabenortes als auch außerhalb 5 Pfennig. Ungenügend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr belaſtet. Zur Ver⸗ meidung von Anhäufungen und Verzögerungen empfiehn es ſich, die Pfingſtpakete möglichſt frühzeitig aufzulie⸗ fern, ſie gut zu verpacken, die Anſchrift haltbar zu be⸗ feſtigen und den Beſtimmungsort unter näherer Be⸗ zeichnung ſeiner Lage beſonders groß und kräftig nieder⸗ zuſchreiben. Auf dem Paket ſoll die vollſtändige Anſchrift des Abſenders angegeben und in das Paket ein Doppel der Anſchrift gelegt werden. Auch die Päckchen ſind recht haltbar zu verpacken und zu verſchnüren, Hohlräume in ihnen mit Holzwolle uſw. auszufüllen, damit die Aendun⸗ gen nicht eingedrückt werden können. Die deutliche Be⸗ 4„Briefpäckchen“ oder„Päckchen“ darf nicht fehlen. — Schutz der Wegezeichen an Wanderwegen. Zum Schutze der Wegezeichen iſt es verboten, die mit Genehmi— gung der Ortspolizeibehörde und dem ausdrücklichen oder ſtillſchweigenden Einverſtändnis der Verfügungsberechtig⸗ ten ſowie der zuſtändigen Stelle für Naturdenkmalpflege angebrachten Wegemarken, die dem Zwecke der Orien— tierung dienen. zu verändern oder zu entfernen. Als der— arlige Wegen, eu uno insbeſonoere Tafem in reckt⸗ eckiger oder dreieckiger Form, Scheiben und Pfeile aus Holz oder Metall ſowie aufgeſtrichene Farbenzeichen auf⸗ geführt. Zuwiderhandlungen werden mit den üblichen Geld⸗ bezw. Haftſtrafen beſtraft. — Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich ſeine Poſtſachen nachſenden zu laſſen, tut, wie von poſtaliſcher Seite mitgeteilt wird, gut daran, zu dem Nachſendungsantrag an das bisherige Zuſtellungs⸗ poſtamt die amtlichen Formblätter zu benutzen, die an den Poſtſchaltern und von den Briefträgern abgegeben werden. Die Verwendung der amtlichen Formbläkter ge⸗ währleiſtet die pünktliche Nachſendung. Er ſchüttelte den Kopf und ſing wiederum an, ihren Scheitel zu ſtreicheln.„Ich habe Schiffbruch gelitten. Ellen. Und nun finde ich mich nicht mehr zurecht. Ich kann nicht mehr lieben, nicht mehr glauben, nicht mehr vertrauen.— Es iſt alles tot in mir!“ Er drückte ihr Geſichtchen feſt gegen ſeine Bruſt. „Sie lieben mich, Ellen— ich weiß es— nein, nicht davon⸗ laufen, mein Mädchen. Es iſt ja keine Schande, wenn Sie mich lieben, Ellen. Ich bin ja kein Ehrloſer, auch kein Ver⸗ brecher. Aber ich kaun Ihnen nicht in gleichem Maße geben, wie Sie mir. Hat Ihnen Harald nie erzählt, daß ich ſchon einmal verlobt geweſen bin?“ Sie verneinte, ohne den Kopf von ſeiner Bruſt zu heben. „Elemer!“ rief eine ſuchende Stimme im Rücken der Säule. Radanyi wandte ſich halb zur Seite, ohne Ellen van der Veldt von ſich zu laſſen. Im nächſten Augenblick ſtand Harald Anderſon vor ihnen. Sein Geſicht war farblos und der Blick verſchwommen „Entſchuldige, daß ich ſo zur Unzeit gekommen bin, Elemer!“ Radanyi hielt ihn am Gelenke der Linken feſt.„Hilf mir, Ellen van der Veldt überzeugen, daß ich keiner Mädchenliebe wert bin. Du weißt alles, Harald, mach mich ſo ſchlecht, als du kannſt. Und dann— dann wählen Sie, Ellen, zwiſchen mir und ihm. Seine Liebe iſt ſo treu und ſo groß wie die Ihre und die meine iſt ein klägliches Stückwerk, das keine Frau mehr zu höchſter Seligkeit entflammt. Und wenn Sie alles von ihm gehört haben, dann bringen Sie mir Ihr Urteil.“ Er nahm ihr blaſſes Geſicht zwiſchen ſeine erregten Hände und ſah ſie mit einem verzweifelten Blick an. Er fühlte, wie alles in ihr ihm entgegendrängte, daß ſie ſein war, wenn er ſie an ſich riß. Aber in ihm war alles tot. Er empfand Furcht und Schrecken vor ſich ſelbſt. Ohne noch ein Wort zu ſagen, entfernte er ſich. Ellen van der Veldti ſchlug beide Hände vor das Geſicht und weinte lautlos. Anderſon wußte ſich nicht mehr zu helfen. „Ich bitte dich, Ellen, beherrſche dich.“ Sie kannten ſich ſeit den Kindertagen und waren obendrein verwandt.„Was ſoll man denten, wenn Gäſte kommen und dich ſehen. Wenn du Rabanyi ſo ſehr liebſt, dann will ich ja gewiß alles verſuchen, daß du dein Glück findeſt. Aber ich bitte dich, weine nicht, Ellen! Ich kann das nicht ſehen. Er iſt ein Ehrenmann bis in die Knochen. Du brauchſt keine Angſit⸗ zu haben, daß er ſein Wort nicht gält, wenn er dir's einma gegeben hat.— Auch als Mann nicht. Er wird dich nie betrügen.— Aber wein um Gotteswillen nicht mehr, Ellen. Er hat eben die andere noch nicht ganz vergeſſen. Das iſt alles. Wenn du erſt ſeine Frau biſt, denkt er nicht mehr an ſie.— Das bringſt du doch ſicher zuwege!“ Sie konnten nicht mehr weiterſprechen. Ein Schwarm von Gäſten drängte ins Zimmer. Im Nu waren ſie umringt. Auch Radanyi war darunter. Man hatte ihn ohne weiteres mitgezogen, alles Sträuben war vergeblich geweſen. Er ſah nach Ellen van der Velt. Aber ſie wagte ihn nicht anzuſehen. Sie fürchtete ihr eigenes Ich. Ihre Augen ſprachen zu deut⸗ lich, was ſie für ihn empfand. Konſul Hettmann legte dem Geigerkönig die eine Hand auf den Unterarm.„Sie ſind doch Wiener, Herr Radanyi, nicht!“ „Wenigſtens ein halber!“ ſagte diefer mit einem ſchwe hen Löcheln. „Die Warrens haben Sie aber jedenfalls gekannt— und den Herrenreiter Gellern auch!“ Radanyi nickte und ſah nach der äußerſten Ecke des blauen Brokathimmels. „Der Graf iſt voriges Jahr geſtorben. Das hat ja in allen Blättern geſtanden und die alte Baronin Gellern auch. Und die junge, ich weiß nicht, ob Sie die kennen, das war die Tochter des Grafen Warren. Eine Schönheit. Blond!— Schlank! Zum Verlieben. Die hat der Gellern vergöttert, als ſie ſein Weib wurde. Die Sterne hätt er ihr vom Himmel geholt, wenn ſie es verlangt hätte. Aber irgend einen dunklen Punkt muß es doch gegeben haben. Man ſagte nämlich, ſie ſei die treueſte Frau Wiens, aber lieb hätte ſie einen anderen, der ihr Mädchenherz betörte und dann in die weite Welt zog und nichts mehr von ſich hören ließ. Es muß ſchon irgend etwas Wahres an der Sache ſein, denn Gellern hat ein paar Wochen nach ſeiner Hochzeit den Hauptmann Raden, der in der Weinlaune eine Andeutung darüber machte, im Duell erſchoſſen. Na, und jetzt iſt er dem Raden ſo bald nach⸗ gefolgt. In der vorigen Woche hat er ſich bei dem großen Hürdenreiten das Genick gebrochen. Schade um dieſen herr⸗ lichen Menſchen. Die junge Witwe ſoll ſchwer krank in einer Klinik liegen, ſie hatte Mutterfreuden zu erwarten, damit iſt natürlich jetzt Schluß. Der Schrecken, als man ihr den Gatten tol ins Haus brachte, hat ſie vollſtändig nieder⸗ geworfen.— Sie ſehen ja aus wie eine Leiche, lieber Radanyi.— Warten Sie, ich hole Ihnen ein Glas Kognakl — Hoffentlich kann ich eins erwiſchen. Dieſes verdammte Alkoholverbot!“ e Fortſetzung folgt.) zes kann weder die Bum Abdruck zu bringen. ö Allmendgrundſtücken zu. Juflation? Staatsminiſter a. D. Dr. Dehne⸗Dresden. Der Verlauf der Pariſer Verhandlungen hat in Deutſchland vorübergehend eine Parik erzeugt. Aengſt⸗ liche Gemüter fürchteten für die Stabilität der Währung und begannen ſich von der Reichsmark zu trennen, Devj⸗ ſen zu„hamſtern“. Auch im Lande höre ich jetzt immer wieder die beſorgte Frage:„Kommt eine neue Infla⸗ tion?“ Es iſt begreiflich, daß die Vorgänge des Unheils⸗ jahres 1923 noch friſch in der Erinnerung ſind, leiden doch weite Kreiſe unſeres Volkes heute noch in voller Schwere an den verheerenden Folgen des damaligen Zusammenbruchs der Währung. Es wäre in der Tat entſetzlich, wenn die jammervollen Reſte der früheren Vermögen, wenn die ſeitdem mühſam zuſammengeſparten geringen Reich⸗markguthaben einer zweiten Vernichtung anheimfielen. Aber ſo begreiflich und erklärlich dieſe Angſt und Furcht iſt, ſo iſt ſie doch unbegründet. Eine Infla⸗ tion, eine Vernichtung der Reichsmarkwährung durch ufer⸗ lose Ausgabe von Reichsbanknoten iſt heute eine Un— möglichkeit. Das Reichsbankgeſetz vom 30. Auguſt 1924 hat eine reinliche Scheidung der Reichsbank von den Finanzen des Neiches durchgeführt. Das Reich kann nicht mehr Kre⸗ dite in beliebiger Höhe bei der Reichsbank aufnehmen: die Reichsbank andererſeits iſt in der Ausgabe ihrer Bank⸗ noten durch die geſetzlich vorgeſchriebene Deckung be— ſchränkt. Der Geſamtbetrag des Notenumlaufs muß min- deſtens mit 40 Prozent durch Gold und Deviſen gedeckt ſein. Und dieſe Beſtimmung des Bankgeſet⸗ Reichsbank, noch die Reichsregierung, noch der Reichstag än⸗ [dern! Das Bankgeſetz iſt durch das Londoner Schluß⸗ protokoll der Londoner Konferenz Teil eines internatio⸗ nalen Vertrages geworden und kann ohne Zuſtimmung ſämtlicher Vertragsſtaaten, zu denen die Vereinig⸗ ten Staaten, England und Frankreich gehören, nicht ge- ändert werden. Die veinliche Innehaltung der Gold— und Veviſendeckung wird nicht nur durch das Reichsbank direktorium, ſondern auch durch den zur Hälfte aus Aus. ländern beſtehenden Generalrat der Reichsbank kontrol⸗ liert und außerdem durch den zum Generalrat beſtellten Kommiſſar für die Notenausgabe, der ebenfalls ein Aus⸗ länder iſt. Seine Aufgabe beſteht im weſentlichen darin (Paragraph 27 des Bankgeſetzes),„die Durchführung der⸗ jenigen Beſtimmungen des Geſetzes und der Satzung zu gewährleiſten, die ſich auf die Ausübung des Noten⸗ ausgaberechts und die Erhaltung der Golddeckung für die im Umlauf befindlichen Noten beziehen“. Keine Note darf die Reichsbank verlaſſen, die nicht den Ausfertigungs⸗ kontrollſtempel des Notenkommiſſars trägt. So ſchmerz⸗ lich und niederdrückend dieſe Beſtimmungen vom nationa⸗ len Standpunkte aus ſind, ſo ſind ſie doch unleugbar ein e Schutz für unſere Währeng auch in Kriſen⸗ zeiten. Nun hat die Reichsbank ſeit dem 1. Januar über eine Milliarde in Gold und Deviſen ab— geben müſſen. Die Folge davon iſt nicht eine infla⸗ tioniſtiſche Vergrößerung, ſondern wegen der vorgeſchrie— benen Golddeckung eine Verringerung des Notenumlaufs. Wir werden an Geld Mangel leiden. Das Geld wird knapp und teuer ſein, und für die geſamte Wirt⸗ ſchaft, die private wie die öffentliche, ergeben ſich hier— aus ſchlimme Folgen. Die öffentlichen Körperſchaften, Reich, Länder und Gemeinden werden ſich vergeblich nach Anleihen zur Durchführung ihrer Bauten uſw. um⸗ ſehen, und die private Wirtſchaft wird im gleichen Maße in ihrer Betätigung durch Geldmangel behindert ſein. Steigende Erwerbsloſigkeit iſt die unausbleibliche Folge. In ſolchen Zeiten wirtſchaftlicher Kriſe muß alles vermieden werden, was das Unheil vergrößern und ſeine Dauer verlängern könnte. Nichts verträgt die Wirtſchaft in ſolchen Zeiten der Not ſchlechter, als Störung durch eine falſche Politik. Iſt es an ſich ſchon ſchwer, in der Kriſe die Betriebe aufrechtzuerhalten, die Angeſtellten und Arbeiter weiter zu beſchäftigen, ſo wird es unmöglich, wenn die Not noch durch innere Unruhen, durch Desorga— niſation der öffentlichen Verwaltung und durch volks— wirtſchaftlich unſinnige radikale Experimente geſteigert vird. Der Radikalismus iſt der Todfeind der Wirtſchaft! Die Doppelbeſteuerung der Allmend Wie wir bereits in unſerer letzten Samstags-Nummer melden konnten, iſt die Doppelbeſteuerung des Waldrezeſſes endgültig gefallen. waltungsgerichtshofes in Darmſtadt, in der Herr Bürgermeiſter Lamberth die Intereſſen unſerer Gemeinde vertreten hat, gehen uns nachfolgende Berichte zu: Ueber den Verlauf der Sitzung des Ver— Darmſtadt, 13. Mai 1929. An die Redaktion des Viernheimer Anzeigers. Sehr geehrter Herr Redakteur! Am Samstag, den 11. Mai 1929 hat vor dem Ver⸗ waltungsgerichtshof in Darmſtadt die Verhandlung betr. Dop⸗ pelbeſteuerung der Allmend und des Waldrezeſſes angeſtanden. Aus informatoriſchem Gründen habe ich der Verhandlung bei— gewohnt insbeſondere auch im Hinblick darauf, daß die Er- örterung der ſtrittigen Geſichtspunkte das Präludium, den Auf- takt zu weiteren prozeſſualen Auseinanderſetzungen mit den zuſtändigen Behörden bilden wird. Trotz der gegenteiligen Einſtellung der Vorderinſtanzen, namentlich auch des Finanzminiſteriums, hat die im Anſchluß an die Sitzung verkündete Entſcheidung des Verwaltungsgerichts⸗ hofs einen ſehr ſtarken Teilerfolg herbeigeführt. Den energiſchen Bemühungen des Herrn Bürgermeiſters Lamberth iſt es alſo gelungen, ſich gegen die ablehnenden Entſcheidungen der 74 Finanzbehörden durchzuſetzen u. eine Durchbruchsſtelle für weitere g Erfolge in der außerordentlich wichtigen Frage zu ſchaffen. Bei der hohen Bedeutung der erörterten Rechtsfragen für die Finanzen der Gemeinde Viernheim iſt es angebracht, ö der breiteren Oeffentlichkeit hiervon Kenntnis zu geben. Ich richte daher das ergebenſte Erſuchen an Sie, den anliegenden Bericht des Darmſtädter Tagblattes in Ihrem geſchätzten Blatte Hochachtungsvoll Dr. Hs. Hofmann III., Rechtsanwalt. 1 Verwaltungsgerichtshof. Rechtsbeſchwerde der Gemeinde Viernheim gegen ihre Heranziehung zur ſtaatlichen Grundſteuer. Die Gemeinde Viernheim bezieht nach dem Waldrezeß⸗ vertrag von 1786 und deſſen Abänderungen und Zuſätzen von der Heſſiſchen Domanialverwaltung eine in eine Geldrente um— gewandelte Bauholzberechtigung und eine gewiſſe Menge Brenn⸗ holz, die ſie an die Ortsbürger als Ortsbürgernutzung verteilt. Neben dieſer Nutzung der Ortsbürger an dem Rezeßbrennholz ſteht dieſen eine weitere Nutzung an den der Gemeinde gehörigen Auf Grund dieſes Tatbeſtandes iſt ie Gemeinde vom Finanzamt Heppenheim unter Zugrundlegung eines Steuerwertes der Berechtigung an dem in der Gemarkung Viernheim liegenden Staatswald von 1896900 RM. u. eines ſtaatlichen Grundſteuer für das Rechnungsjahr 1927 herange⸗ zogen werden. 5 Die Gemeinde betont, hinſichtlich der Ortsbürgernutzung 555 Regreßbrennholzes, deren Steuerwert 426 500 RM. betrage, 1 inſofern Doppelbeſteuerung, als einmal die Rezeßholz⸗ erechtigung der Gemeinde und zum andern die Ortsbürger⸗ nutzung an dem Rezeßbrennholz zur Steuer herangezogen worden ei. Dasſelbe gelte auch hinſichtlich der Allmendgrundſtücke, weil die Gemeinde hinſichtlich dieſer Grundſtücke ohne Laſten⸗ und des Waldrezeſſes vor dem Verwaltungsgericht abzug und andererſeits die einzelnen Ortsbürger mit dem Nut- zungsrecht dieſer Allmendgrundſtücke zur Grundſteuer veranlagt worden ſeien. Demgemäß ſei die auf den Wert der Ortsbürger— nutzungen entfallende, der Gemeinde angeforderte Grundſteuer zu erlaſſen. Das Finanzamt hat den Einſpruch, das Finanzgericht die Berufung der Gemeinde zurückgewieſen. Das Finanzgericht erachtet, die Beſteuerung geſchehe nach dem Gemeindeumlagengeſetze zu Recht, von einer Doppelbe— ſteuerung könne keine Rede fein, da die Identität der Perſon, die beſteuert werde, fehle, auch ganz verſchiedene Gerechtſame bei Gemeinde(Rezeßholz) und Allmendberechtigten zur Beſteue⸗ rung gelange. Die Gemeinde hat Rechtsbeſchwerde an den Verwaltungs⸗ gerichtshof verfolgt. Erſchienen iſt Bürgermeiſter Lamberth, vom Heſſiſchen Finanzminiſterium niemand. In temperamentvollen Wendungen behandelt der Bürger- meiſter die Not der Gemeinde Viernheim und die Unzulänglichkeit der heſſiſchen Steuergeſetzgebung: das heſſiſche Gemeindeumlagengeſetz vom 8. Juli 1911 ſei veraltet. Man ſolle der Gemeinde in einer geringeren Be— ſteuerung entgegenkommen. Für Hergabe und Verteilung des Rezeßholzes habe die Gemeinde ſogar Um ſatzſteuer bezahlen müſſen, bis der Reichsfinanzhof zu ihren Gunſten entſchieden habe, allerdings ohne rückwirkende Kraft und ohne nach den Grundſätzen ungerechtfertigter Bereicherung die Rückerſtattung des zu Unrecht Gezahlten herbeiführen zu können. Das Urteil hebt die Entſcheidung des Finanzgerichts vom 21. Dezember 1928 inſoweit auf, als ſie ſich auf die Beſteuerung der Rezeßholzberechtigung bezieht, und verweiſt inſoweit die Sache an das Finanzgericht zurück. Im übrigen f „ gommer⸗ Fahrplan. Von morgen, den 15. Mai ab, verkehrt ein neuer Fahrplan. Unſere Leſer finden einen ſol— chen in vorliegender Nummer. Es empfiehlt ſich, denſelben auf— zubewahren. Im Sonderabdruck iſt dieſer zu 10 Pfg. in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle erhältlich. * Gin Niernheimer auf der Opelreunbahn preisgekrönt. Unſer einheimiſcher Sportsmann, Herr Frz. Breidert, hat als Clubſportwart den hieſigen Auto- und Motorradklub im Opelbahnrennen am vergangenen Sonntag, 12. Mai, mit beſtem Erfolg vertreten. Es gelang ihm trotz ſchärfſter Konkurrenz im Rennen der Bei wagenmaſchinen bis 600 cem einen ehrenvollen 2. Preis zu erringen. Seine Fahrkunſt fand uneingeſchräukte Anerkennung und es iſt wohl nur der zu hohen Ueberſetzung ſeiner Maſchine zuzuſchreiben, daß der 1. Preis knapp verloren ging. Dem Sieger und ſeinem Club ein dreifaches Töff, Töff Heil! * Auswanderung. Ein Mitglied der„Deutſchen Jugendkraft“, Herr Georg Ger ea b, Alicenſtraße, tritt heute ſeine Ausreiſe nach Amerika an. Zum Abſchied verſammelt Steuerwertes der Allmendgrundſtücke von 2335900 RM., zur ich die D. J. K. heute Dienstag nachm s Uhr am O. E. c. Bahnhof, um ſeinem lieben Sportsbruder das letzte„Lebewohl“ zuzurufen. Herr Grab hat bereits andere Angehörige ſchon über dem großen Teich. Wenn nun auch er heute ſeinen Lieben nach Amerika folgt, iſt hoffentlich daraus zu folgern, daß es drüben gut geht. Dem DiKler wünſchen wir alles Gute. Möge er ſeine Heimat nie vergeſſen. Nochmals: Glückliche Ueberfahrt! * Sünger-Einheit. Morgen Mittwoch Abend halb 9 Uhr Zuſammenkunft im Lokal zwecks Darbringung eines Ständ⸗ Die Schwalben fliegen. N Da war ein Zwitſchern in der Luft, ein Zwitſchern in einem ſegelnden Flug. Man horchte auf und dachte beinahe verwundert, ſollten die Schwalben ſchon zurück⸗ gekehrt ſein? Und ſah hinaus: ja, wirklich da oben ſe⸗ gelten ſie, die ſchwarzen ſchlanken Geſellen und ſangen ihr nimmermüdes Lied. Die Schwalben fliegen. um Dach und Haus, um Hof und Baum ſuchen ſie pſeilgeſchwind ihre kunſtreichen, oft verwegenen Bahnen und Kurven. Ihr Gezwitſcher tönt weithin, es iſt ein Ruf der Freude, ein Ruf des Sommers. Ihre Leiber ſpielen mit der Luft, aber ihre Heimſtätten kleben an den Häuſern der Menſchen, wo ſie Symbole des Glückes ſind, wo ſie als liebe Gäſte gerne willkommen geheißen werden. Es iſt Sommer, denn die Schwalben ſind wieder bei uns. Ihr Gruß an das ſommerliche Leben iſt auch unſer Gruß. Ihre Lebensbejahung, die ſie ſelbſt ſo lebendig verkörpern, flößt ſich auch unſerem Gemüt ein. And ſo begrüßen wir die erſten Schwalben und grüßen den Sommer. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 13. Mai. Verliner Effetteunotierungen. Berliner Handelsgeſell— ſchaft 211,50; Comm.⸗ und Privatbank 186,25; Darmſtäd⸗ ter- und Nationalbank 258; Deutſche Bank 160,75; Dis⸗ konto-Komm. 157,875: Dresdner Bank 158; Hapag 110,50; Nordd. Lloyd 111,25; Allg. Elektrizitätsgeſellſchaft 170,50; Bemberg 333; Chade 433; Linoleum 339,50; J. E. Far⸗ ben 246,75: Geffürel„75: Holzmann 111; Karſtadt 210,50; Metallbank 12 Polyphon 453: Rhein. Braun⸗ kohlen 283,75: Rhein. Elektrizität 164: Rhein. Stahl 115,50 R. W. E. 5,50: Schultheiß 297: Siemens 378: Tietz 287: Glanzſtoff 425; Ver. Stahl 90,50; Zellſtoff Waldhof 251,25. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7.50, Lomb. H.: London 20,443— 20,483; Newyork 4,2135— 169,41— 169,75; Danzig 81,69— Kopenhagen 112,31— 112,53; Oslo 112,32— Paris 16,46— 16,50: Schweiz 81,135— 81,295; kholm 112,55— 112,77: Wien 59,20— 59,32. Mannheimer Produktenbörſe. Am heutigen Produkten⸗ markt verkehrte die Börſe bei unveränderten Forderungen des Auslandes in ſtetiger Haltung. Man nannte im nicht⸗ offiziellen Verkehr: Weizen inl. nominell bis 24,25; ausl. 24,50 bis 26,50; Roggen inl. 23 bis 23,25; Hafer inl. 23,25 bis 24,25; ausl. 21,75 bis 22,50; Braugerſte man⸗ gels Angebot ohne Geſchäft; Futtergerſte 19,50 bis 22; Mais mit Sack 22; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, 32; ſüdd. Roggenmehl 29,50 bis 32; Kleie 13: Biertreber mit Sack 19,25 bis 20,25; Wieſenheu 12,90 bis 13,60; Luzerne Kleeheu 14,10 bis 14,90: Preßſtroh Roggen und Wei⸗ zen 5,5 bis 6; Hafer und Gerſte 5 bis 5,8; gebundenes Roggen⸗ und Weizenſtroh 5,2 bis 5,9; gebundenes Gerſten⸗ und Haferſtroh 5,2 bis 5,9: alles in Rm. pro 100 Kilo⸗ gramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmartt. Dem Schlachtviehmarkt waren bei guter Zufuhr und flottem Geſchäft insgeſamt zugetrieben: 147 Ochſen, 186 Farren, 731 Rinder, 1333 Kälber, 3000 Schweine und 8 Ziegen. An allen Märkten beſtand Nachfrage nach ecſttlaſſigem Vieh, während die anderen Qualitäten etwas vernachläſſigt wurden. Fette, vollfleiſchige Färſen wurden über Notiz gehandelt bis zu 62 Rm. pro Zentner Lebendgewicht. Für Ochſen und Bul⸗ len wurden Vormarktspreiſe genannt. Am Kälbermarkt konnten ſich die Preiſe ebenſalls behaupten, während die Schweinepreiſe etwas zurückgingen. Der nächſte Großvieh— markt wird wegen der Pfingſtfeiertage am Dienstag, den 22. Mai abgehalten. Viernheim ſchlägt Käfertal 4:1 War das ein ſchnelles Spiel, ein harter Kampf, denn Käfertal mollte gegen die Vereinigten fiegen, aber hier ſtand eine Mauer: Schmidt—Kiß— Schüßler, das Bollwerk, das ſich in letzten Kämpfen ſo oft bewährt hat. Immer wieder rollte Käfer⸗ tals Angriff gegen dieſe Stellung, aber es war vergebens. Im Sturm klappte vieles nicht, dazu fiel wieder der Halblinke ge⸗ wohnheitsgemäß aus der Rolle und die 4 Mann mußten alles ſchaffen. Das 1. Tor eine Prachtleiſtung von Pfenning und Linksaußen ſtellt ſpäter durch ſcharfen Schrägſchuß die Partie auf 2:0 bei Halbzeit. Käfertal holt jetzt ein Tor auf, aber Mitte und Rechtsaußen können durch forſches Nachdrängen mit 2 ſchönen Toren das Endrefultat auf 4: 1 ſtellen und jubelnd verlaſſen die vielen Viernheimer Anhänger den Platz in der Ge— wißheit, daß trotz aller Umſtände die Vereinigungself noch ſelten ſo eifrig ſpielte mit einer Ausnahme, nur ſollten die Leute im Sturm ihren Platz mehr noch einhalten und durch gegenſeitiges Verſtändnis ſich im Kampf unterſtützen.— Viernheim ſteht mit 3 Spielen mit 6 Punkten an der Spitze und man ſollte ſolche auch bis Schluß behalten, würdig der Pokalmannſchaft von 1924, die große Ehren errang. Das wäre im Jahre des 20jährigen Jubiläums ein ſchönes Geſchenk für die Sportvereinigung Amicitia 09.— Jug. in Altrip 2: 2, 1. Priv.⸗M. gegen Heidelberg und die 3. M. gegen 07 Mannheim haben gewonnen. Vorſchau für Pfingſten auf dem Waldſportplatz: um 4 Uhr 1. M. gegen Fußball-Sportverein 07 Kreuznach(Nahekreis— Kreisliga um halb 3 Uhr Vorſpiel: Alte Herren gegen Alte Herren 07 Mannheim. Beide Spielen dürften unbedingi in- tereſſant werden, zumal mit der 1. M. von Kreuznach, die die Vereinigung an Weihnachten 5:0 ſchlagen konnten. Es gilt hier Revanche zu nehmen, daher werden die Elf der Sportver— einigung diesmal alles daran ſetzen, um dem Namen Viernheim wieder bei den Kreuznachern Ehre und Geltung zu verſchaffen Dazu als Vorſpiel einen Leckerbiſſen: die Viernheimer„Alten“ gegen 07 Mannheim A.-H. Haben uns doch die hieſigen beim letzten Trainingsſpiel bewieſen, daß ſie noch ſpielen können und daher iſt erſt recht ein Meſſen der Kräfte mit anderen A.-H.“ Verbandsmannſchaften von großer Bedeutung für unſere ein- heimiſche Sportbewegung. Ihr Freunde kommt alle auf den Waldſportplatz am 1. Pfingſttage. Wochenplan der Rportvereinigung Amicitia 09. Dienstag Abend allgemeine Leichtathletik für alle Mannſchaften Mittwoch Abend 1. M. und A.⸗H. Training im Sport, jeder Spieler hat pünktlich zu erſcheinen. Donnerstag Abend 2. u. 3. M. Training im Sport, halb 9 Uhr Spielausſchußſitzung und Zuſammenkunft des Vorſtandes. Freitag Abend 1. u. 2. Jugend ſowie 1. Privat⸗M. Fuß ball⸗ Training. Samstag Abend 6 Uhr Schülermannſchaften. Achtung Mitglieder! am 2. Pfingſttag gemeinſchaftl. chens. Donnerstag Abend präcis 8 Uhr Singſtunde. Ausflug nach Weinheim⸗Buchwald uſw. Abfahrt 1,43 Uhr O. E. G.