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Nach⸗ dem nun aber Dienstag abend um 8 Uhr keinerlei Aeuße⸗ rung aus Paris oder Berlin vorgelegen hatte, habe Dr. Eckener den Start abgeſagt und ihn auf Mittwoch mittag 12 Uhr verſchoben. Auch dieſer Start könne nicht ſtatt⸗ finden, ſondern müſſe bis Donnerstag früh um 6 Uhr ver⸗ ſchoben werden, denn die Franzoſen erklärten plötzlich, daß ſie den Einflug nach Frankreich nur in der Zeit von 7 bis 9 Uhr morgens geſtatten könnten. Außerdem müſſe Dr. Eckener ſich verpflichten, das eytl. mitgeführte photographiſche Material unter Ver⸗ ſchluß und Verſiegelung zu nehmen, ſolange er fran⸗ Zöſiſches Gebiet überfliege. Weiterhin müſſe der erfolgte Start ſogleich telegraphiſch dem franzöſiſchen Luftfahrt⸗ miniſterium, dem Heeresminiſterium und dem Marine⸗ miniſterium mitgeteilt werden, ebenſo welchen Weg das. Luftſchiff einzuſchlagen gedenke. Alle dieſe Vorſchriften ſeien ſelbſtverſtändlich von den Franzosen nur dazu er⸗ laſſen worden, um einmal den Zeppelinflug überhaupt zu erſchweren, andererſeits aber eine Handhabe zu be⸗ kommen, den Flug gleichzeitig zu einer großen frean⸗ zöſiſchen Luftübung zu benutzen. Franzöſiſche Flugzeuge ſollen dem deutſchen Luftſchiff offiziell natürlich das »Ebrengeleite“ über den franzöfiſchen Grund und Boden geben. Tatſächlich aber würden wohl dieſe fran⸗ Luftſchiff „herunterholen“. Um nun zu dieſem Luftmanöver recht⸗ zeitig ſtarten zu können, brauche man in Frankreich na⸗ türlich die genaue Zeit des Ab⸗ und Einfluges und den genauen Kurs, den das Luftſchiff nehmen werde. Die Wetterlage.— Ankunft am Gamstag? Die Wetterlage iſt ſeit Dienstag unverändert und verhältnismäßig günſtig. Dagegen herrſchen in England und im Norden Europas heftige Winde, die noch immer bis zur Stärke 7 anwachſen, Jedoch iſt die ſüdliche Route über London von gutem Wetter begleitet und über dem Atlantic liegt bis zu den Bermudasinſeln ein anſcheinend recht ſtablles Hochdruckgebiet. Nur an der amerikaniſchen Küſte befindet ſich ein kleiner Streifen ſchlechten Wetters, das aber, wie man hofft, bis zur Ankunft des Zeppelin ch verziehen wird. Wahrſcheinlich wird der Zeppelin im Laufe des Vormittags des Samstags in Amerika eintreffen. Der Name der Amerikanerin, der einzigen Frau die mitfährt, iſt Mary Pierco aus Newyork. Die tote und lebende Fracht. Das Intereſſe an der Zeppelinſahrt iſt ebenſo groh, wie bei der erſten Ozeanüberquerung. Ganz Friedrichs⸗ hafen iſt ein einziges Heerlager von Journaliſten und ſonſt irgendwie an dem Flug Beteiligten. Die Fahrgaſtliſte weiſt acht Deutſche, fünf Amerikaner, zwei ehemalige Ruſſen, einen Spanier, einen Engländer und eine vor⸗ äufig nur dem Vornamen nach bekannte Amerikanerm auf. Intereſſant iſt übrigens, daß auch Ingenieur Ale⸗ rander von Kryha, der Erfinder der bekannten Chiſfrier⸗ maſchine, zu den Fahrgäſten des Luftſchiffes zählt. Herr von Kryha, deſſen Maſchinen in Europa weitgehendſt eingeführt ſind, beabſichtigt die Verwertung ſeiner Er⸗ findung in den Vereinigten Staaten von Amerika mit einer erſten Finanz⸗ und Fabrikationsgruppe an Ort und Stelle durchzuführen. Gleichzeitig wird er auf der Fahrt des Luftſchiffes, deſſen Chiffrierdienſt mit den Chiffriermaſchinen ſchon auf der gain Amerikafahrt ge⸗ tätigt wurde, perſönlich wiſſenſchaftliche und praktiſche 10 0 e mit ſeinen Maſchinen anſtellen. Außer den 18 Paſſagieren führt das Luftſchiff noch rund 2000 Kilo⸗ gramm Fracht und zahlreiche Poſt mit a5 Beſonderes Aufſehen macht ein junger dreieinhalbjähriger Gorilla, der für den Zoologiſchen Garten in Chicago beſtimmt iſt und der wohl als erſter Menſchenaffe einen Luftweg du Nr künftigen Beſti! lungsort einſchlägt. Weiter ird nach Amerika mit dem Luftſchiff ein Rubensgemälde nach Amerika 3 das man dort für rund 30 000 Dollar zu verkaufen hofft. We he „Graf Zep Kriegsſpiel mit dem Zeppelin. Viernheimer Tageblatt ee 0 bel ee abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für 8 Uhr, größere Artikel einen Taz vorher.— Annahm Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands Anlsblatt der Heſſiſchen Värgermeierei und des Polizeients latzv ten bei Anzeigen werb ch Möglichkeit berückſichtigt.— Für die e A Weges— ee— jedoch elne 5 5 LI zer finzeiger (Gternhetmer Bürger- tg,—. Sierug, Delite Oi einſpaltige Petitzeile koſtet 25 15 ae e ee 222 N 8 von 90 5 be Aeta Donnerstag, den 16. Mai 1929 Heute früh 5,58 Uhr aufgeſtiegen Franzöſiſcher Neid. Die Urſache des verzögerten Zeppelinſtarts. Friedrichshafen, 15. Mai. Der Zeppelinſtart nach Amerika, der am Mittwoch früh um 6 Uhr erfolgen ſollte, mußte am Dienstag abend um vorläufig 6 Stunden auf Mittags 12 Uhr verſchoben werden. Der Störenfried der Fahrt war ſe⸗ doch, wie ſich ſpäter herausſtellte, nicht das ungünſtige Wetter, ſondern abermals Frankreich, das ja bekanntlich bereits bei den Mittelmeerſtarten ziemlich wenig Ent⸗ gegenkommen gezeigt hatte. Es beſteht nämlich ein Abkommen zwiſchen Frank⸗ reich und Deutſchland, wonach deutſche Flugzeuge und Luftſchiffe, ſoforn ſie keinerlei Funk⸗ und Photo⸗Gerät an Bord' haben, Frankreich ohne weiteres nach Au⸗ meldung überfliegen dürfen. Soforn ſie jedoch mit Funk⸗ und Photo-Material ausgeſtattet ſind, bedarf es. einer beſonderen Genehmigung der franzöſiſchen Regierung. Frankreich iſt nun aber auf die Anfrage der Zeppelin⸗ werft hin in paſſive Reſiſtenz getreten, d. h. es hat bis Dienstag überhaupt nicht für nötig befunden, die An⸗ frage zu beantworten. Erſt auf erneute Reklamationen von Seiten der Zeppelinwerft und wohl auch unter dem Eindrud, daß die fortgeſetzte Weigerung Frankreichs die⸗ ſes in den Augen der ganzen Welt herabſetzen würde, hat ſich dann das franzöſiſche Verkehrsminiſterium in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch entſchloſſen, eine Ueberfliegen des franzöſiſchen Grenzgebiets in der Zeit von 7—9 Uhr vormittags zu geſtalten. Infolgedeſſen wurde dann am Mittwoch der Start des„Graf Zep⸗ pelin“ erneut verſchoben und auf Donnerstag vormittag 5,30 Uhr feſtgeſetzt. Nicht unerwähnt darf dabei bleiben, daß die in Friedrichshafen anweſenden zahlreichen Auslandsſourna⸗ liſten, und insbeſondere die Amerikaner über das ſchika⸗ nöſe und unhöfliche Verhalten der franzöſiſchen Regierung, das nur von Neid diktiert ſein kann, aufs äußerſte empört ſind und ſich dahin ausgeſprochen haben, daß ſie das Verhalten Frankreichs in ihren Blättern nachdrücklichſt Harlegen werden. Für eilige Leſer. 1: Die Gründe, die den Start des Luftſchifſes„Gra Zeppelin“ verzögert haben, wurden von Dr. Eckener den Paſſagieren und Preſſevertretern mitgeteilt. is: Das Reichsfinanzminiſterium verhandelt gegenwär⸗ tig mit den Großbanken wegen eines Vorſchuſſes von 200 Millionen auf die neue Reichsanleihe. ꝛ6: Der zweite Entwurf des Pariſer Schlußberichts wurde am Mittwoch fertiggeſtellt und wird nunmehr den Vertretern der alliierten Mächte übergeben werden. Anleihevorſchuß für das Reich. Verhandlungen mit den Banken über 200 Millionen. Berlin, 15. Mai. Wie von zuſtändiger Seite verlautet, iſt das Reichs⸗ finanzminiſterium in Verhandlungen mit den Banken über einen Vorſchuß auf die aufzulegende Reichs anleihe eingetreten. Die Verhandlungen nehmen einen glatten Verlauf und man hofft, ſie demnächſt abſchließen zu können. ſo daß die hieraus zu erwartenden Gelder noch zur Deckung des Ultimobedarfes der Reichskaſſe dienen können. Die Höhe des Vorſchuſſes ſcheint noch nicht end⸗ gültig feſtzuſtehen. Die Anleihe ſelbſt ſoll im Laufe des Juni aufgelegt werden. Doch verlautet, daß es ſich um eine Summe von 200 Millionen drehen ſoll. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Lateran⸗Verträge angenommen. Nom, 15. Mai. Die italieniſche Ständekammer hat den Verſöhnungsvertrag zwiſchen Italien und dem Vati⸗ kan mit ſeinen Anhängen, dem Konkordat und den Ge⸗ ſetzen über die kirchlichen Geſellſchaften und deren Ver⸗ mögen mit überwiegender Mehrheit angenommen, nach⸗ dem der Juſtizminiſter zu dem letzten Geſetz Exläuterun⸗ 150 gegeben hatte. Das Konkordat und das Geſetz über ie firchlichen Geſellſchaften wurde einſtimmig angenom⸗ men. Für den Vertrag wurden 357 Stimmen und 2 dagegen abgegeben. 46. Jahrgang pelins“ neue Ame rikafahrt Kataſtrophenreden im Reichstag. Eine ſcharfe Rede Hilferdings. b Berlin, 15. Mai. Auf der Tagesordnung der Mittwochſitzung des Reichstags ſtand die zweite Beratung des Geſetzentwur— fes über Maßnahmen zur Beſſ᷑rung der Kal⸗ ſenlage. Abg. Dr. Bang(Dn.) nannte dieſe Vorlage den Verzweiflungsakt eines zum Pumpgenie gewordenen Syſtems. Der Entwurf biunge nicht eine Sanierungsanleihe, ſondern die Angſtanleihe einer ratlos gewordenen Finanzwirtſchaft. Die Steuer⸗ befreiung mache die Anleihe zu einem neueſten Welt⸗ wunder, zu einer ſozialiſtiſch geborenen überkapitaliſtiſchen Mißgeburt. Das ſei gewiſſermaßen eine Kreuzung zwi⸗ ſchen Moskau und Wall-⸗Street.(Heiterkeit). Der An⸗ leiheplan ſehe aus wie ein illegitimes Kind aus einer Kameradſchaftsehe zwiſchen Hilferding und Goldſchmidt. (Erneute Heiterkeit). Wenn die jetzige Reparationspolitit und marxiſtiſche Innenwirtſchaft fortgeſetzt werde, dann werde das deutſche Reich unter allen Umſtänden zahlungs— unfähig werden. Abg. Dr. Cremer(D. Vyp.) lehnte es ab, dem Vorredner auf das von ihm gewählte Niveau zu folgen. Er habe lediglich zuſammenhanglos aneinandergereihte Dinge vorgetragen, die man nicht als Argumente bezeichnen könne.(Zuſtimmung bei der Mehr⸗ heit.) Die Ruhe der Wirtſchaft ſei auf das ſchwerſte ge⸗ fährdet durch die fortwährenden phantaſtiſchen Redereien über Kataſtrophen.(Lebhafte Zuſtimmung). Reichsfinanzminiſter Dr. Hilfer ding ſprach die Hoffnung aus, daß die Rede des Abgeordneten Bang nicht noch unerfreuliche Folgen für den Kredit des Reiches haben möge. Er habe dieſe Rede gehalten, nach⸗ dem der Vertreter des Zentrums, der Abg. Brüning und er, der Miniſter, den Appell an die Parteien gerichtet hätten, ſie möchten, nachdem die Ausſchußverhandlungen keinen anderen Weg gezeigt hätten, die Debatte in Plenum ſo führen, daß keine Schädigung des Reiches eintritt. Ich hatte gehofft, ſo erklärte der Miniſter, daß dieſer Appell bei den Deutſchnationalen Verſtändnis fände. Die Ausführungen des Abgeordneten Dr. Bang waren unverantwortlich. Sie waren von Richtwiſſen und böſem Willen getragen. Als die Regierung ihr Amt antrat, war ein Kaſſenbedarr von 1075 000 000 vorhanden. Die Vorwürfe müßten alſo meine Amtsvorgänger treffen. Die weſentliche Ver⸗ ſchlechterung, die ſpäter eintrat, iſt, wie alle wiſſen, auf den außerordentlich ſtrengen Froſt und die damit ver⸗ bundene Erwerbsloſigkeit zurückzuführen.(Gelächter rechts.) Iſt es richtig oder nicht, ſo rief der Miniſter er⸗ regt den Deutſchnationalen zu, daß die Zuſchüſſe zur Ar⸗ beitsloſenverſicherung auf Grund einer geſetzlichen Ver⸗ pflichtung geleiſtet werden mußten, die ſie mitgeſchaffen haben?(Hört, hört). Ich frage ſie weiter, wo ſind während ihrer Re⸗ gierungszeit irgendwo Ausgaben des Reiches geſenkt oder eingeſchränkt worden? Warum haben ſie die Reparations⸗ zahlungen nicht eingeſtellt, als ſie in der Regierung ſaßen? Warum haben ſie dafür geſorgt, daß die Zweidrittel⸗ mehrheit für die Dawesgeſetze zuſtande kam? Sie haben die Zahlungen nicht eingeſtellt, weil ſie ſich nicht getraut haben, die Verantwortung dafür zu übernehmen! Abg. Dr. Neubauer(K.) nannte die Vorlage die Krönung einer abſolut arbeiterfeindlichen Finanzpolitik. Abg. Heinig(S.) warf den Deutſchnationalen vor, daß ſie nicht den Mut gehabt hätten, ihre rein ſachliche Stellungnahme im Ausſchuß zu wiederholen.(Lebhafter Widerſpruch des Abg. Hergt). Gegenüber dem kom⸗ muniſtiſchen Redner wies Heinig darauf hin, daß die ruſſiſchen Anleihen gleichfalls abſolut ſteuer⸗ und ab⸗ gabenfrei ſeien. Abg. Dr. Bredt(Wirtſch.) wies darauf hin, daß ſeine Partei ſeit Jahren gewarnt habe. Die Stellung unſerer Pariſer Unterhändler wäre weſentlich beſſer, wenn die Finanzen vor dieſen Verhandlungen ge⸗ ordnet worden wären. Abg. Dr. Brüning(3.) er⸗ klärte, es ſei bedauerlich, daß eine große Partei hier Ka⸗ taſtrophenreden halte, die letzten Endes nur den Zweck haben, das Preſtige der Anleihe vor ihrer Auflegung herabzumindern. Das ſei ein Mangel an Verantwor⸗ tungsbewußtſein, wie man ihn im Reichstag ſelten erlebt habe(Zuſtimmung bei der Mehrheit). Das Anleihegeſetz wurde in dritter Leſung bei der Schlußabſtimmung mit 197 gegen 173 Stimmen, bei 11 Enthaltungen, angenommen. Gegen das Geſetz ſtimm⸗ ten Deutſchnationale, Kommuniſten, Wirtſchaſtspartet, Nationalſozialiſten, Chriſtlich⸗Nationale Bauernpartei und Deutſche Bauernpartei. ———— PPP Mo ſiobs os ada Lokale Tagesrundſchau. Wetterbericht vom 16. Mai. Die atlantiſche Zyklone hat ihre Zuggeſchwindi keit bedeutend verlangſamt und beherrſcht in weitem Um⸗ kreiſe die Witterung Nordweſtdeutſchlands. Die gleich⸗ mäßige Temperaturverteilung im Bereiche des Wirbels deutet auf ſeinen bereits begonnenen Zerfall. Ueber dem Aermelkanal entwickelt ſich jedoch ein Nandwirbel, der für unſere Witterung Bedeutung erhalten wird. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Etwas kühler, wolkig mit Regenſchauern bei fri⸗ ſchen und böigen Winden. Frühling zwiſchen Häuſern. Gibt es nicht zweierlei Frühling: den draußen auf dem Plan der freien, ungebundenen Natur und den drinnen zwiſchen den Mauern und Häuſern menſchlicher Wohnungen? Ja, es giht auch dieſen Frühling der Stadt, den Frühling des Dorfes, jenen Lenz, der gleichſam extra für diejenigen unter uns erblüht iſt, die den großen, freieren Bruder draußen nicht ſehen und fühlen können. In der Großſtadt namentlich erſetzt der grüne Baum im Vorgarten, die paar blühenden Sträucher und Kaſta⸗ nienbäume in den Anlagen und an den Alleen, die jau- beren Blumenbeete und die ſaftig⸗ſchwellenden Raſen der Parks dem Großſtadtmenſchen den Frühlingsbegriff. Währe end er gehetzt der Arbeit nachgeht, blaut über ihm der! Früh lingshimmel und irgendwo hört er ins Geräuſch des Verkehrs die Lieder der Amſel tönen——— Und dem Kranken, auf das Bett in vier Wänden feſtgebannt, lündet ein Aſt, der ſeine Zweige bis ins Fenſterrechteck hereinhält, mit jungen erſten Blättchen vom Lenz, kündet ein Strahl der Sonne vom neuen Leben, ein Streifchen blauer Himmel.— 4 Frühling zwiſchen Häuſern— doppelt lieber Früh⸗ ling, weil du auch zu den Vergeſſenen und Ausgeſchloſſe⸗ nen des Lebens kommſt, blühe und überziehe dieſe Stadt mit dem Abglanz jener größeren Wonne, die wir ahnen. — Sonntagskarten zu Pfingſten. Sonntagsrückfahr⸗ karten gelten an Pfingſten zur Hinfahrt am Freitag, 17. Mai, von 12 Uhr an, ferner am Samstag, 18. Mai, am Pfingſtſonntag, 19. Mai und am Pfingſtmontag, 20. Mai; zur Rückfahrt: am Pfingſtſonntag, 19. Mat, am Pfingſtmontag, 20. Mai, ſowie am Dienstag, 21. Mai, bis 9 Uhr vormittags. Sonntagsrückfahrkarten gelten im allgemeinen nur für Perſonenzüge. Eilzüge dürfen gegen Zahlung des tarifmäßigen Eilzugszuſchlags benutzt werden; ſämtliche Schnellzüge ſind zu Pfingſten ausgeſchloſſen. — Die Freigabe von Schnellzügen auf Sonntags⸗ rückfahrkarten, die vom 15. Mai 1929 an neu geregelt iſt, kann unzweifelhaft als eine ſehr weitgehende Ver— beſſerung des Wochenendverkehrs angeſehen werden. Wie ſchon kurz gemeldet worden iſt, ſind mit dem Inkrafttreten des neuen Fahrplans verſuchsweiſe ſämtliche die 3. Wa⸗ genklaſſe führenden Schnellzüge für die Benützung mit done ae e freigegeben, 130 00 iſt mindeſtens der Schnellzugzuſchlag für die Zone 2, die ſich auf Ent⸗ fernungen bis zu 150 Kilometer erſtreckt, zu entrichten. Da⸗ durch wird der Reiſeverkehr auf große Entfernungen be⸗ ſonders erleichtert, indeſſen ſind, was ausdrücklich bemerkt werden ſoll, die Schnellzüge auch auf kürzere Entfernun⸗ gen benützbar, nur muß in jedem Fall zu der Sonntags- karte der Mindeſtzuſchlag von 2 Rm. entrichtet werden. Der Zweck dieſer Maßnahme iſt der, die Belaſtung der Schnellzüge durch einen allzu ſtarken Verkehr auf nahe Entfernungen und damit eine Beläſtigung der Fernrei— ſenden zu vermeiden. An den großen Feſten(Oſtern, Pfingſten und Weihnachten) bleiben die Schnellzüge im geſamten Reichsbahngebiet allgemein für Sonntagsrück⸗ fahrkarten gesperrt. Dagegen ſind ſämtliche Eilzüge je⸗ derzeit mit Sonntagsrückfahrkarten gegen Zahlung des einfachen Zuſchlags für die verſchiedenen Zonen benützbar. Der einfache Zuſchlag beträgt bis 35 Kilometer 0,25, von 36 bis 75 Kilometer 0,50, von 76 bis 150 Kilometer 1,00, von 151 bis 225 Kilometer 1,50 Reichsmark in der dritten Wagenklaſſe. In der zweiten Wagenklaſſe be⸗ laufen ſich die Auſchläge emeils aur das Doppelte. Die OMAN vom J. ScHNMEIDER“ Nan „ neSENRECUTSsSscHUTZ donc VERLAG OSK AA HEISTEA WENDAU (47. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Radanyi begann ziellos hin⸗ und herzulaufen und ſtieß dabei eine der zierlichen Alabaſtervaſen, die auf einem Sockel von Ebenholz ſtand, zu Boden, daß ſie in tauſend Scherben ſplitterte. Er wurde leichenblaß.„Siehſt du— wie es— anfängt—“ ſagte er erregt. Er wollte ſich bücken, die Splitter aufzuleſen, aber Anderſon ſtellte raſch den Fuß darauf. Elemer, laß es einmal genug ſein, mit dem Aberglauben. Wenn ich ſo durch meine Zimmer rennen würde, wie du eben jetzt, iſt morgen kein ganzes Stück mehr in der Wohnung. Das muß dir doch einleuchten. Beruhige dich! Das iſt das beſte, was du tun kannſt. Du bleibſt bei mir, ſchläfſt, lieſt, ſpielſt oder träumſt, wie dir's eben behagt. Das andere er⸗ ledige alles ich. Die Ueberfahrt, den Paß, überhaupt alles, was mit darum und daran hängt. Späteſtens nach zwölf Uhr bin ich wieder da. Ich ſtelle keine weitere Bedingung. als daß ich dich ruhig und vernünftig finde.— Ein⸗ verſtanden?“ Radanyi reichte ihm beide Hände. Anderſon trat in die nebelfeuchte Nacht, die über der Rieſenſtadt lag. Er wollte nicht fahren. Er mußte gehen, mußte ſich erſt zurecht legen, was er zu Ellen van der Veldt ſagte, wenn ſie ihn nach Radanyi frug. Mit keinem Worte hatte er ihrer gedacht. Nur das Bild der anderen erfüllte ihn voll und ganz. Er fuhr aufs Geratewohl hinüber und wußte gar nicht, wie ſie ihn aufnahm. Das Wiederſehen konnte womöglich eine fürchterliche Enttäuſchung werden. Wer brachte ihn da zu Vernunft, wenn ſie ihn fallen ließ. Es gab unberechenbare Frauen. Vielleicht wäre es beſſer, ihm das Ganze auszureden. Er ſollte ihr ſchreiben oder kabeln, ob er kommen dürfe. Dann wußte er doch, wie er daran war. Aber da würde natürlich alles Reden vergeblich ſein. Das wußte er nur zu gut. Wenn nur erſt noch das Geſpräch mit Ellen erledigt war. Dann würde er ruhig überlegen und denken können. In keinem der Geſellſchaftszimmer war ſie zu finden. Er wakam ein Gefühl des Unbehagens. Wo konnte ſie denn noch lum?— In ihren Privaträumen? U Den Nfiugst-Auæug nur von Herden und Knaben- Kleidung 8 Geb dle ble Besichtig e S unsere 8. Schauff e veſchleunigt geſuyrren Perſonenzuge ſind, evenſo wie bis⸗ her, auch künftig ſämtlich mit Sonntagsrückfahrkarten benützbar. — Verhaltungsmaßregeln für Schulausflüge. Da es bei Schulausflügen mehrfach vorge tommen iſt, daß Schü⸗ ler durch Selbſtverſchulden infolge Nichtbeachtung der all⸗ gemeinen Sicherheitsvorſchriften ſchweren Schaden erlit⸗ ten, ordnete das Unterrichtsminiſterium an, daß vor je⸗ dem Ausflug, bei dem die Eiſenbahn oder ſonſtige öffent⸗ liche Verkehrsmittel benutzt werden, die Schüler eingehend auf die damit verbundenen Gefahren hingewiesen und zur genauen Einhaltung der beſtehenden? Borſchriften er⸗ mahnt werden. Neues aus aller Welt. Fran'furt a. M.(Ein Kind überfahren und getötet.) In der Sonnemannſtraße wurde der 4 Jahre alte Berthold D. von einem Lieferwagen überfahren. Auf dem Transport ins Krankenhaus iſt er geſtorben. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht geklärt. Der Führer des Lieferwagens wurde vorläufig feſtgenommen. Höchſt a. M.(Gefährlicher Katzenbiß.) Ein Unterliederbacher Jäger ſchoß während der Jagdaufſicht eine ſtreunende Katze. In der Annahme, das Tier ſei tot, hob er es auf, als ihn plötzlich die Katze in den Finger biß. Der Jäger legte der Wunde zunächſt keine Bedeu⸗ tung bei, aber nach kurzer Zeit fing der Finger an zu ſchwellen und es zeigten ſich Merkmale einer Infektion. 515 Verletzte mußte ins Krankenhaus, wo man jetzt die Frage einer Amputation erwägt. Godesberg.(Seinen Schwager niedergeſto⸗ chen.) Der che e Brenig fuhr auf einem Rad mit einer Peitſche zur Bachſtraße und überfiel dort ſeinen Schwager, einen Techniker, als dieſer zur Elektriſchen nach Bonn wollte. Der Schwager eilte in ſein naheliegendes Haus, holte ſich ein Meſſer und ſtieß den mit der Peitſche auf ihn einſchlagenden Brenig nieder. Von mehreren Stichen durchbohrt ſtarb dieſer kurze Zeit darauf. Fa⸗ milienſtreitigkeiten ſind die Urſache zu der Bluttat. Van der Veldt kam aus dem Rauchſalon und hielt ihn am Aermel fefſt.„Mach ein Spielchen mit uns, Harald. Es iſt gemütlich drinnen. Nicht einmal Blaeckerfield ſtreitet.— Die Ellen ſuchſt du?— Ich habe ſie vorhin nach ihren Zimmern gehen ſehen. Sie hat ein bißchen Kopfſchmerz. nimmt ein Pulverchen und kommt dann wieder.“ „Glaubſt du, Onkel, daß ich zu ihr gehen darf?“ „Ja, warum nicht?— Du biſt doch kein Fremder.— Und ein Liebespaar ſeid ihr auch nicht. Da kannſt du es alſo ruhig machen!“ Pier van der Veldt ſchob ſeinen korpulenten Leib wieder durch die Türe des Rauchſalons, man hörte Lachen und ein Dutzend Männerſtimmen, die durcheinander ſprachen. Die Luft war blau von Rauch. Die beiden Ventilatoren ſtanden offen, aber es war noch zu wenig. Sachte drehte der Haus⸗ herr den Schlüſſel, um jeden unberufenen Blick fern zu halten. Die Bürger der freien Republik huldigten dem verpönten Gotte Alkohol. Ellen van der Veldt ſprang von ihrem Bette auf, als Anderſon bei ihr eintrat, aber er hatte trotzdem geſehen, wie ſie etwas raſch hinter ihr Kiſſen geſteckt hatte. Sie war Sen angekleidet und ſtrich haſtend eine Haarwelle aus der tirne. „Was— willſt du, Hareld?“ „Nichts—7 ſagte er gleichmütig.„Dein Vater ſetzte mich in Kenntnis, du habeſt Kopfſchmerz und wollteſt ein Migräne ⸗ pulver nehmen.— Haſt du das ſchon getan?“ „Nein—“ brachte ſie langſam, hervor.—„Ich wollte es eben.— Es hat keine Eilel“ Sie gab ſich unbefangen, aber ſeinen 9 Augen wich ſie konſequent aus. „Haſt du Waſſer?“ frug er nebenbe. Sie nickte und zeigte auf das Glas, das 10 den Maha⸗ gonitiſchchen in einer Ecke ſtand. „Gib mir das Pulver!— Ich miſche dir's darein!“ Er griff nach dem Glas und hielt die Fläche der freien Hand entgegen. Sie begann zu zittern und rückte immer weiter gegen das Bett zurück. Jhre Hände taſteten unter das Kiſſen. Dabei wurde ihr Körper wie im Froſt hin und her geſchüttelt. Anderſon gab ſich den n als 9. 4 er nichts. „Bittel“ ſagte er und hielt nach lummer die Handfläche 9 gie legte mit ſtarr Wat Augen eine Zeiße, rundliche Kaynſel darein. Familientragödie in Mannheim. ein Kind mit dem Beil erſchlagen, ein zweites lebens⸗ gefährlich verletzt. i Mannheim, 15. Maj. Am Dienstag nachmittag zwiſchen 4 und 6 Uhr hat der 37 Jahre alte verheiratete Straßenbahnſchaffner Alban Fehr ſein zweieinhalb Jahre altes Kind Hellmuth in ſeinem Kleingarten hinter dem Erlenhof mit einem Beil erſchlagen. Nach der Tat er⸗ zählte der Mann ſeiner Frau, daß ſich der Knabe be einer bekannten Familie befinde. Während die Frau ihr Kind vergeblich ſuchte, hat der Mann ſeinen acht⸗ jährigen Sohn Erich, der krank zu. Bett lag, mit einem harten Gegenſtand und vermutlich mit einem Meſſer, ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß er in einer Blutlache von der heimkehrenden Mutter bewußtlos aufgefunden wurde. Das Kind ſchwebt in Lebensgefahr. Der Mann ſelbſt hat ſich von ſeiner Frau mit dem Bemerken entfernt, daß er dahin gehe, wo ſein kleines Kind ſei. Bis jetzt konnte ſein Aufenthalt nicht ermittelt werden. Die Urſache der Tat iſt noch ungeklärt. Das Ende des Familien⸗ Dramas Tehr läßt ſich von einem Inge überfahren. Das entſetzliche Verbrechen, das der Straßenbahnſchaffner Alban Fehr durch Tötung ſeines 2½ jährigen Söhncheus Hellmuth und ſchwere Verletzung des Sjährigen Erich beging hat durch Selbſtmord des Täters ſeinen Abſchluß gefunden. Geſtern nachmittag um 4,45 Uhr, als Fehr durch eine Streife der Kriminal- und Fahndungspolizei verfolgt wurde, warf er ſich auf der Gemarkung Seckenheim vor einen von Schwetzingen in den hieſigen Güterbahnhof einfahrenden Güterzug, wobei ihm der Kopf abgefahren wurde. Fehr war ſofort tot. Der im Krankenhauſe liegende kleine Sohn Erich hatte bis geſtern Abend noch nicht das Bewußtſein wiedererlangt. Verfehlungen im Dienſt, deren Folgen Fehr zu befürchten hatte, übergroße Nervofität und auch Kummer in der Familie ſcheinen den Mann, der im Dienſt als ein den Fahrgäſten ge— genüber ſtets höflicher Beamter geſchildert wird, geiſtig verwirrt und zu der unſeligen Tat veranlaßt zu haben. „Für die Pfingſt⸗Ausgabe unſerer Zeitung be— ſtimmte Inſerate wolle man möglichſt ſchon im Laufe des morgigen Tages aufgeben. Späteſter Annahmeſchluß für Inſerate Samstag früh 8 Uhr. 5 » Waldſportplatz. Am 1. Pfingſttage kommen Gäſte aus dem ſchönen Nahetal, aus dem bekannten Weltbadeort Kreuznach, eine ſehr ſpielſtarke Kreisliga-Mannſchaft des Fußballſportvereins 07, die Viernheim an Weihnachten in Kreuz— nach 5:0 in voller Beſetzung mit Gölz, Haas, Kiß und Hotz ſchlagen konnte und man wird geſpannt ſein müſſen, wie dies— mal die Grünen gegen dieſe Mannſchaft abſchneiden werden. Nach den letzten Reſultaten zu urteilen befindet ſich die Mann— ſchaft der Sportvereinigung in aufſteigender Form und vor allem der Mittelläufer Schmidt ſowie Kiß werden ſich nicht ſo leicht überrumpeln laſſen und vorn wird man dafür ſorgen, daß mehr als o Tore erzielt werden. Auf dieſen Kampf kann man wirklich geſpannt ſein. Iſt Kreuznach als Weltbadeſtadt be— kannt, ſo ſollen die elf Grünen dafür ſorgen, daß ſie auf lange Zeit in Kreuznach den Namen Viernheim hoch einſchätzen müſſen. * Für Pilzſammler. In der Zeit der Pilzernte werden alljährlich zahlreiche Erkrankungen und Todesfälle durch den Genuß giftiger Pilze verurſacht. Dabei handelt es ſich in den meiſten Fällen um den Gennß ſelbſtgeſuchter Pilze. Je—⸗ dem Pilzſammler kann nicht dringend genug empfohlen werden, nur Pilzarten zu verwenden, die ihm zweifellos als eßbar be— kannt ſind. Einen Ueberblick über die wichtigſten eßbaren und ſchädlichen Pilze gibt das im Reichsgeſundheitsamt bearbeitete „Aſpirin?“ meinte er leichthin. Sie nickte und griff mit den Händen nach der Seiden⸗ beſpannung des Meſſingbettes. Anderſon warf es ohne Zögern in das Glas und begann mit dem Silberlöffel zu verrühren. „Trink, Kind!“ ſagte er ohne jede Erregung in der Stimme. Sie ſtreckte die Hand darnach aus. Er ſchob ſie beiſeite und blickte ihr in die fiebernd glänzenden Augen. „Mir könnte auch ein Trunk davon nicht ſchaden.“ ſetzte er das Glas raſch an die Lippen. „Harald!“ Mit einem Schrei umklammerte ſie ſeine Hand und riß ihm das Glas vom Munde. Die Flüſſigkeit rann über ihr helles Geſellſchaftskleid. Sie glitt an ihm nieder und drückte ihr Geſicht gegen ſeine Knie. „Haſt du getrunken, Harald?— Haſt du getrunken?“ „Jal“ bekräftigte er feſt. Ihre Hände löſten ſich von ihm, hoben ſich mit einem gurgelnden Laut, dann ſank ſie ſchwer gegen den gold⸗ farbenen Teppich. Er hob ſie vorſichtig in die Arme und ſah in ihr leichen⸗ blaſſes, noch ſchreckerſtarrtes Geſicht, in dem ſich keine Muskel bewegte. Da war er alſo zur rechten Zeit gekommen. Er hatte genau geſehen, was die Kapſel war. Gift! Woher hatte ſie es? Aber das war ſchließlich Nebenſache. Behutſam legte er den Körper Ellens auf das Bett. Et drückte auf die Klingel daneben und ſagte dem erſtaunt ein⸗ tretenden Mädchen, das gnädige Fräulein ſei unwohl gewor⸗ den. Er hätte es hierher gebracht. Sie möchte nicht von der 1 1 gehen, bis dieſe wieder vollſtändig bei Be ⸗ n 905 warf noch einen Blick nach Ellen. Ste hatte die Augen geſchloſſen und lag reglos. Dieſe Ohnmacht war vielleicht das beſte, was es für ſie gab. Ein Windſtoß fegte durch die Straßen, als es ber ins Freie trat. Mit dem Taſchentuch rie er i dae 17. 6— blutig. Das Zeug hatte ſcheußlich geſchmeckt, ode er faum den Mund davon naß bekommen hatte. Das ar als einen gereicht.— So alſo liebte ſte Glenn Da blieb allerdings für Lohnte laubt. Damit N Odenwälder Blaue, Heinrich Faltermann 3. Pilzmerkblatt, das im Jahre 1924 in neuer, erweiterter Aus⸗ gabe im Verlage von Julius Springer, Berlin W 9, Linkſtr. ö 23/24, erſchienen iſt und von dort oder im Wege des Buch⸗ handels bezogen, werden kann. Der Preis für 1 Stück beträgt 30 Pfg.(einſchließlich Porto 33 Pfg.), für 10 Stück 27,.— RM., für 1000 Stück 220.— RM. zuzüglich Porto. In der Neuausgabe des Pilzmerkblattes werden 42 Pilzarten beſchrie⸗ ben, es enthält eine farbige Tafel mit 34 Abbildungen, ſowie eine Reihe von Belehrungen über das Sammeln von Pilzen und die Behandlung von Pilzvergiftungen. 5—— Vereins ⸗ Anzeiger. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 17. Mai, abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder bittet Der Vorſitzende. Geſangverein Fängerbund. Freitag Abend halb 9 Uhr Alles pünktlich erſcheinen. Der Vorſitzende. Klub der Geflügelzüchter 1926. Aus beſter Zucht verkauft der Verein cirka 200 Eintagskücken weißer Beſtellungen können bei den Mitgliedern und ſonſtigen Intereſſenten bei den Kollegen kunft. Michael Reinhard, Steinſtraße, Michael Hook, Friedrich⸗ ſtraße und Adam Dewald, Blauehutſtraße 6 fortlaufend Mitglieder, die noch Eier in den Brutapparat Singſtunde. amerikaniſcher Leghorn. erfolgen. einlegen möchten, wollen dieſes ſofort melden. Gefang-Verein„Flora“ derverſammlung. Tagesordnung: Betr. Pfingſtmontag ſtattfindenden Waldfeſtes. und unbedingtes Erſcheinen der Mitglieder bittet Unſeres Der Vorſtand. Freitag Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Badfahrer⸗Verein„Eintracht“. Freitag, den 17. Mai Abends ½9 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglie- Um zahlreiches Mitgliederverſammlung im Schützenhof. abends 8 Uhr, findet im Lokal z. Brauhaus ſitzung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet D. f. Sp. u. K. 1896. Samstag Abend 8 Uhr Um reſtloſes Erſcheinen bittet am Am 2. Pfingſtfeiertage, mittags 2 Stern wichtige Mitgliederverſammlung. vorſtehenden Feſtes am 26. Mai iſt es Pflicht, Mitglied zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Vor⸗ ſtandsſitzung bei Mitglied Müller zum Prinz Friedrich. Der Vorſitzende. Uhr iſt im Lokal z. Wegen des be— jedes Der Vorſtand. Nadſport Germania. Freitag Abend 9 Uhr wichtige K. u..- B. Teutonia. Für die Schützenabteilung am Freitag Abend halb 9 Uhr Verſammlung im Lokal. Die Spielleute ebenfalls um halb 9 Uhr daſelbſt Zuſammen⸗ Der Vorſtand. Radfahrer-Perein„Vorwärts“. Samstag, den 18. 5. „Vorſtand⸗ FORME ELEGANZ DABFI BESONDERS PRE SWURODIG NScHEONHEIT UAL Morgen Freitag nachm. 3 Uhr ab Ia. hausgemachte Für die kleriäbe: zu haben bei Ad. Herschel TA AT Friedrichſtraße 39 kann abgef ahnen werden 1 Neubau 5 Bertholdus 1 Glucke mit 10 Jungen (weiß amerk. Leghorn) und 2 ausl. Raſſegänſe billig zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Leipziger Allerlei F. 5 Hallo! 1 119 Hallo! 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