Pfinnel- Montag S D ö ab 4 Uhr KapelteHant- Blank SDS — Pfngsl-Janz b ase Berta Söbelein Walter Schnabel Verlobte — iernheimerinzeiger 0 ener Beikung—. Oterm beter Nachrichten) Tageblatt An n relſe: Die eiuſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pt., die Reklamezeile 80 Pig. bel af Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Gretel Knapp brldeint agu ait Ausnahme der Senn- und Fetertage.— Bezugehzetg menal. 1 1 1 1.5% Nr. frei ins Haus gebracht.— Sratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte leberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für erate unb Nolizen ver⸗ Viernheim 9 einz Britſch Manz 1 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, Mache e einen Fahrplan ſewie einen Wanb⸗ mittags 8 Uhr, 12525 Artikel einen Tag vorher. 1 Annahme von Unzeigen e . Ofingſten 1920 5 g Aulender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger a 5 2 8 0 Ceſchäftsſtelle und von fämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und dez Auslands. bn fangen 3 Erſtes, älleßes 1. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernheim F dla der Heſſiſchen Bürgermeiſterei un des Polizeiants — i ſprecher 111.— Telegramme: eiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnabene re— K 29 Baallfart a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr.. bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kaun Jedoch 4— t enen Leere 7 0 Statt Karten!. Ihre Verlobung geben bekannt. Nr. 116 Dienstag, den 21. Mai 1929 Anna Burkert Nikolaus Dieter Pfingſten 1929 I Statt Karten! Als Verlobte grüßen: Anna Benz Nikolaus Winkenbach Viernheim Plingsten 1929 F f U. I. Palast — Sternhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernz. Volksblatt) Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Maria Jöſt Jakob Werle Pfingſten 1929 Beſchleunigung der Reparaturen Nach der Landung. noc. Ulcntsplele— Dle führende u. schönste fümbunne U heims C ameummmennenmummmnzuntnmmmnitg nun tan rnnmmnnulunnugknküunlnauuundnundunnme. Viernheim Viernheim Das kolossale Plingstfest-Hiesen-Programm——— Ein Gabotageakt?! 4 4 .—— — 9 — — eee — 92—— — 2 e Ah heute Samstag, morgen Sonntag, Plingsimontag Hur 3 lage Das größte und gewaltigſte Kunſtwerk des Jahres Naeh Wai 5 5 2 9 f Viernheims.— Ein Rieſenfilmwerk allererſten Ranges Achtung— Tom Mix— Achtung Der König der Prärie in ſeinem ſpannenden Wildweſt- und Abenteuer-Großſilm— Tom Mix f 0 6 2 1 71 rizona- Tiger Der beſte Tom Mix Wildweſtſchlager Eine Groteske vervollſtändigt den Spielplan An allen Tagen Anf. 7 Uhr, ab 9 Uhr nochm., Ende 12 Uhr Achtung l. Feiertag I. Gn, Familien- u. Kinder- Vorstellung Anfang 3 Uhr. Zur Aufführung kommt„Charlie Chaplin“ im Zirkus— nebſt dem anderen Beiprogramm.— Halt K 2. Feiertag 2. Gr. Familien- u. Kinder- Vorstellung. Zur Aufführung kommt der Wildweſt⸗ ſchlager„Tom Mix“ Arizona-Tiger. Das Kinderprogramm in 14 Akten. Alle Kinder, Mütter, Väter, alle müſſen Zirkus ſehen. Zu den Abendvorſtellungen bittet man früh⸗ zeitig zu erſcheinen. Keine Preiserhöhung, daher Parole über Pfingſten— Auf zu Charlie Chaplin und Tom Mix. Kommen Sie früh, der Andrang wird groß.— Achtung demnächſt den z. Zt. in M'heim laufend. Rieſenfilm Titanik. 0 1 e 0 5 N Unſern werten Beſuchern ein„Frohes Pfingſtfeſt“ Der Unternehmer. —— N — DDr f Zum dentſchen Kaiſe Pfingstmontag IIR Ae mit Gartenwirtſchaftsbetrieb, wozu höflichſt einladet Der Wirt: Karl Lamberth Kapelle: Gärtner Seibert rst Aenander Pfingstmontag Saftladen. Y * Der große Erfolg für Viernheim— Das Tagesgeſpräch 0 l 7405 2 * 10 5 10 N * 10 122 Viernheimer Einwohnerſchaft wird auf dieſe ſel⸗ fin gſtmontag — mit Wieder⸗Eröffnung meiner Garten⸗Wirtſchaft Es ladet herzl. ein Ad. Beckenbach Hanf⸗Blank Wirt. Blas⸗Orcheſter NB. Jedem Gaſt wird am Pfingſtmontag von 3—6 Uhr nachm. aus dem Matthias Träger- fonds,(in Höhe v. ca. 1000 Silberm.) ein 3 Mk.⸗ Stück zum ſofortigen Verzehren überreicht. Die tene Gelegenheit aufmerkſam gemacht. D. J. K. — Sportplatz— IE Pfingst- Programm: Montag nachm. 3,30 Uhr Handball- Freundschattssplele Viernheim 1.— Wallstadt 1. Um 5 Uhr, Viernheim 2.— Wallstadt 2. Fußball- Vorspiel um 2 Uhr: Viernneim 2. Priv. gegen Heppenheim Jugend. In Laugenbach: iernheim Jugend— Laudenbach Jugend. Statt Harten! V Ihre lounge beehren ſich anzuzeigen ö Eliſabeth Neff Friedrich Scharpf 5 Viernheim, Pfingſten 1929 . DB Fur die uns anläßlich unſerer Vermählung ſo zahlreich übermittelten Slückwünſche und Geſchenke d ſagen wir hierdurch herzlichſten Dank 5 Valentin Hofmann und Frau 5 Eva geb. Winkler. 1 S s MWirtschafts-Uebergabe und Empfehlung. Der geehrten Einwohnerſchaft, Nachbarn, Freunden, Be— kannten, ſowie meiner ſeitherigen Kundſchaft zur Kenntnis, daß ich die Leitung des Gaſthauſes 58 Tun Schützen Herrn Emil Fieger übergeben habe. Indem ich allen für d meinen beſten Dank ausſpreche, bitte ich, dasſelbe auch meinem Nachfolger übertragen zu wollen. Hochachtungsvoll L L + Emil fieger Hlois Englert Geſchäftsführer. Ferner lade ich zu der heute Abend ſtattfindenden Uebergabefeier höflichſt ein. e pPfingſt⸗Montag gaben Die Sportleitung. ferderennen in Heddeshein Beginn 2 Uhr. Totaliſator. 1. Platz 2.—, 2. Platz 1.—, 3. Platz 0.50 ö Pferdezuchtverein Heddesheim. S 0 ee, Reform der Arbeitsloſenverſicherung Nach der erregten Diskuſſion, die der Beſchluß des Reichskabinetts, in eine Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung einzutreten, in der Preſſe aller Schattierun⸗ ö gen ausgelöſt hatte, iſt auf dieſem Gebiete wieder eine ſonntägliche Ruhe zu verzeichnen, die den Schluß zuläßt, daß das„Sofortprogramm“ der Reichsregierung weniger dringlich behandelt wird, wie es die zutage getretenen Mißſtände ſowohl im Geſetz, als auch in der Organi⸗ ſation und in der Durchführung der Verſicherung erfor⸗ dern ſollten. Zwar iſt in der Zwiſchenzeit eine Verord⸗ nung der Reichsverſicherungsgnſtalt erſchienen, in der dieſe beſtrebt iſt, die auf dem Verwaltungswege erfaßbaren Mißſtände abzuſtellen und es muß anerkannt werden, daß die einzelnen Verwaltungsſtellen im Lande auch bemüht ſind, dieſer Verordnung den ebe en Nachdruck zu verleihen, ſodaß bereits eine erhebliche Anzahl von Schma⸗ rotzern von der Arbeitsloſenverſicherung abgeſchüttelt wurde. Allein auf dieſem Wege läßt ſich ſelbſt bei aner⸗ kannt beſtem Willen dem Uebel allein nicht ſteuern, da die Wurzel desſelben tiefer ſitzt und nur eine wirkliche Reform des Geſetzes Abhilfe ſchaffen kann. Wie ſehr die Reform der Arbeitsloſenverſicherung augenblicklich drängt, geht daraus hervor, daß nach einer ſoeben bekannt gewordenen Zuſammenſtellung des Reichs⸗ finanzminiſteriums die Zuſchüſſe, welche das Reich der Er⸗ werbsloſenfürſorge gewähren mußte, ſich bis Juli auf rund 350 Millionen Mark belaufen dürften und daß dieſe Zuſchüſſe lediglich dadurch notwendig geworden ſind, daß die Saiſonarbeiter der allgemeinen Erwerbsloſenfürſorge zugeteilt ſind. Allgemein wird auch anerkannt, daß gerade hinſichtlich dieſer Saiſonarbeiter eine Aenderung vorge— gommen werden muß, wenn erreicht werden ſoll, daß die Arheitsloſenverſicherung, in die Lage verſetzt wird, ſich ſelbſt zu tragen und bei gleichen Beiträgen dieſelben An⸗ terſtützungen zu gewähren, wie bisher. Denn die Erfah⸗ tungen des vergangenen Winters haben mit erſchrecken— der Deutlichkeit gezeigt, daß von dieſer Kategorie von Verſicherten nicht nur die größten Anforderungen an die Verſicherung geſtellt werden, ſondern daß auch Mißſtände mit ihr verbunden ſind, die nach Abſtellung direkt ſchreien. Denn auf die Dauer geht es einfach nicht an, daß die Sai⸗ ſonarbeiter zur Zeit ihrer berufsmäßigen Arbeitsloſigkeit! ein Mehrfaches von dem aus der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung herausholen, das ſie während ihrer übrigen Zeit an Beiträgen beigeſteuert haben und daß zum Beiſpiel ein Maurer während der Winterszeit mehr an Erwerbs⸗ loſenunterſtützung erhält, wie ein Landarbeiter zur gleichen Zeit an Lohn. Dieſe, während des vergangenen Winters beobachtete Erſcheinung iſt unmoraliſch, denn ſie läuft di⸗ rekt auf eine Ausnützung wenn nicht gar auf eine Aus⸗ beutung der Verſicherung und jener Verſicherten hinaus, die, nicht wie die Saiſonarbeiter, nur einer berufsmäßi⸗ gen Arbeitsloſigkeit unterworfen ſind. Auf dieſe Erſchei⸗ nung, ſind aber jene ungeheuren Zuſchüſſe zurückzuführen, die das Reich der Verſicherung während des ganzen Winters gewähren mußte und die jetzt, nachdem die Sai⸗ ſonarbeiter me gefunden haben, nahezu voll⸗ ſtändig wieder verſchwunden ſind, ſodaß die Verſicherung aus den eingehenden Beträgen ſich zu tragen wieder in der Lage iſt. Und zwar ohne daß die ſonſt beobachtete Arbeitsloſigkeit irgendwie fühlbar zurückgegangen wäre. Wenn daher gefordert wird, daß die Saiſonarbeiter aus der allgemeinen Verſicherung herausgenommen wer⸗ den, ſo iſt das lediglich eine logiſche Folgerung aus den gemachten Erfahrungen, wobei zu erwägen bleibt, ob man die Saiſonarbeiker von jeder Beitrags⸗ und Verſiche⸗ rungspflicht befreien, oder ob man ſie in eine beſondere Klaſſe einrangieren ſoll. Da dieſe Klaſſe die Unterſtützung ſelbſtändig regeln müßte, wäre damit auch eine geſon⸗ derte Beitragsregelung verbunden, wobei es dahin ge⸗ ſtellt ſein mag, ob es beſſer wäre, beſonders hohe Bei⸗ träge von den einzelnen Unterſtützungspflichtigen zu er⸗ heben, oder dieſen während einer beſtimmt feſtzuſetzenden Normalzeit ihrer berufsmäßigen Arbeitsloſigkeit keine Un⸗ terſtützung zu gewähren und ſie erſt während der darüber hinausgehenden Zeit unterſtützungsberechtigt zu machen. Mit der glücklichen oder unglücklichen Löſung dieſer Frage hängt das Schickſal der ganzen Arbeitsloſenver⸗ ſicherung aufs engſte zuſammen und aus dieſem Grunde muß der Mut und die Kraft aufgebracht werden, die Re⸗ ſorm des Geſeßes vorzunehmen. Denn weder für die Arbeitgeber noch für die Arbeitnehmer iſt eine Beitrags⸗ erhöhung tragbot, Zuſchüſſe aus öffentlichen Mitteln kön⸗ nen gleichfalls nicht mehr gegeben werden, wenn aber die Saiſonarheſter in Zulunft die Perſicherung nicht entlasten, aun bleiben die unhaltbaren Zuſtände des vergangenen Winters fortbeſtehen, was mit einer einſchneidenden Bei⸗ tragserhöhung ſämtiicner Verticherter, d. h. mit der Ban. lerotterklärung der Verſichsrung ſelbſt gleichzuſetzen wäre. Beſchleunigung der Reparaturen. Toulon, 18. Mai. „Graf Zeppelin“ iſt, wie bereits gemeldet, in der Flugzeughalle von Cuers⸗Pierrefeu wohl geborgen, die früher zur Unterbringung des auf Reparationskonto an Frankreich gelieferten Zeppelinluftſchiffes„Dizmuiden“ ge— dient hatte. Schon viele Stunden vorher hatte ſich in Toulon die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet, daß das franzöſiſche Luftfahrtminiſterium dem„Graf Zep— pelin“ den Rat gegeben hatte, eine Landung bei Toulon u verſuchen. Alles, was ſich irgendwie in Bewegung ſezen konnte, verließ die Stadt und begab ſich zum Flug— hafen hinaus. Bei dem klaren Abendhimmel konnte man den Zep— pelin ſchon von weitem in langſamer Fahrt herankom⸗ men ſehen. Die Militärverwaltung hatte eine ausreichende Anzahl von Soldaten zur Verfügung geſtellt und auf dem Flugplatz aufgeſtellt, die genau unterrichtet waren, wie ſie ſich bei der ſchwierigen Landung zu verhalten hatten. Nach der glücklichen Landung drängten ſich die Schauluſtigen an das Luftſchiff heran und konnten von den Abſperrungsmannſchaften nur mit Mühe zurückge- halten werden. Dr. Eckener zeigte ſich bei Verlaſſen der Führergondel ſehr gerührt über den Empfang, der ihm auf franzöſiſchem Boden bereitet wurde und über das Entgegenkommen, das ihm von allen franzöſiſchen Stellen, vom Luftfahrtminiſterium angefangen, bewieſen wurde. Die Teilnehmer an der Sturmfahrt machten aus ihrer Befriedigung keinen Hehl, wieder feſten Boden unter den Füßen zu haben. Viele waren infolge der Gemüts⸗ bewegung und durch die Anſtrengungen der abenteuerlichen Fahrt ſtark mitgenommen, manche von der Seekrank⸗ heit befallen. Ueber die weitere Abſicht Dr. Eckeners iſt noch nichts bekannt. Seine Entſcheidung wird davon abhängig ſein, wie lange es dauern wird, die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Inzwiſchen ſind bereits am Samstag mor⸗ gen von Friedrichshafen aus vier Reſervemotore nach Toulon abgegangen, wie ſie ſofort in das Luftſchiff em— gebaut werden.. Von. den Motoren des„Graf Zeppelins“ lag beit den zuerſt ausgefallenen Motoren ein Kurbelwellenbruch vor, der inſoferne ein techniſches Rätſel darſtellt, als die von der deutſchen Verſuchsanſtalt für deutſche Luftfahrt abgenommene Werkprüfung ſich auf volle 250 Stunden Spitzenleiſtung belief, während der ſogenannte Typen⸗ lauf nur eine Marſchleiſtung von 50 bis 100 Stunden und eine Spitzenleiſtung von 10 Stunden vorſchreibt. Die Werkabnahme ſtellt ſomit eine Höchſtleiſtung dar, die einer übernormalen Belaſtungsprobe gleichzusetzen iſt. In⸗ eden pub müſſen ganz unbekannte Einwirkungen vorge⸗ egen haben, welche bewirkten, daß die gewaltige Welle des ſorgfältig konſtruierten Motors zerhrach. Das Intereſſe der franzöſiſchen Oeffentlichkeit. Paris, 18. Mai. Die ſranzöſiſche Oeffentlichkeit hat mit lebhafter Anteilnahme den Verlauf der Fahrt des „Graf Zeppelin“ verfolgt. Die Sachverſtändigenkonfe⸗ renz, die ſeit Monaten das öffentliche Intereſſe ausſchließ⸗ lich in Anſpruch nimmt, iſt trotz der ſchweren Kriſis, die ſie im Augenblick zu überwinden hat, ſtark in den Hintergrund getreten. In allen öffentlichen Lokalen war das Schickſal des„Graf Zeppelin“ bis zum ſpäten Abend das einzige Unterhaltungsthema. In den Theatern wur⸗ den von den Nachrichtenbüros die neueſten Meldungen auf dem Vorhang gezeigt. Ueber die glückliche Landung in Toulon erfuhr das Pariſer Publikum am Freitag abend jedoch keine Einzelheiten mehr, da die Abendblät⸗ ter längſt vorher erſchienen waren. Erfreulich war die Feſtſtellung, daß politiſches und nationales Empfinden völlig zurücktrat und die rein menſchlichen Gefühle für das drohende Schickſal der deutſchen Fahrer durchſpra⸗ chen. Auf der deutſchen Botſchaft erhielt man die Mittei⸗ lung von der Landung kurz vor 10 Uhr. In der deut⸗ ſchen Kolonie verbreitete ſich die Nachricht in der ſpäten Abendſtunde mit Windeseile. Von Haus zu Haus ſprach man ſich das frohe Ereignis zu. Die deutſchen Lands⸗ leute empfanden in dieſen kritiſchen Stunden erneut, wie ſtark ſie mit der Heimat in ihren Herzen verbunden waren. greude n Newyork. Newnorl. Mai. Die glückliche Landung des „Graf Zeppelin nach der Sturmfahrt iſt in Newyort und darüber hinaus in ganz Amerika mit großer Be⸗ friedigung und Freude aufgenommen worden. Die Mel⸗ dung wurde allenthalben durch Eskrablätter verbreitet, nachdem die Zeitungen ſchon vorher das Publikum fort⸗ geſetzt durch Extra⸗Ausgaben über den Sturmflug des deutſchen Luftſchiffes unterrichtet fatten. Die Beſchafſenheit der Motoren. Friedrichshafen, 18. Mai. Die Motoren, die während der Fahrt ausgefallen find, haben an Bord des Luftſchiffes Marſchleiſtungen von 400 bis 500 Stunden hinter ſich. Bekanntlich haben die Motoren bei dem im amerikaniſchen Beſitz befindlichen Z. N. 3 über 1000 Betriebsſtunden hinter ſich, ohne daß dort irgendwelche Schäden aufgetreten waren. Selbſtver⸗ ſtändlich wurden die fünf Motoren vor der Amerikafahrt vom Maybach-Motorenbau gründlich überholt. Umſo verwunderlicher iſt es daher, daß dieſe jetzt bereits nach 12ſtündiger Fahrt wegen eines Material⸗ fehlers verſagt haben ſollten, und es läßt ſich daher nicht von der Hand weiſen, daß begründeter Verdacht vorliegt, daß hier nicht höhere Gewalt mitgeſpielt hat, ſondern daß das Verſagen auf abſichtlich herbeigeführte Umſtände zurückzuführen iſt. Genaueres hierüber wird wohl der Bericht Dr. Eckeners und die nähere Unterſuchung er⸗ geben. Auch iſt in dieſem Zuſammenhang zu beachten, daß die Motore ſo konſtruiert ſind, daß das Verſagen eines Motores allein nicht den raſchen Verſchleiß der übrigen Motore auslöſen kann, vielmehr wurde der fünfte Motor überhaupt nur deshalb eingebaut, damit bei dem Aus⸗ ſetzen einer Antriebskraft auf alle Fälle eine Reſerve vor⸗ handen iſt. Das bedeutet, daß der„Graf Zeppelin“ auch mit vier Motoren ſeine Fahrt hätte fortſetzen können, zu gleicher Zeit iſt es aber auch ein Beweis dafür, daß Dr. Eckener triftige Gründe daſür gehabt haben muß, auch den übrigen erprobten Motoren nicht mehr zu trauen und den Amerikaflug abzubrechen. Wie war„Graf Zeppelin“ verſichert? Ueber die Verſicherung des Luftſchiffes wird bekannt, daß der Geſamtinhalt gegen ein Zugrundegehen verſichert war und zwar jeweils auf vier Monate zu einer Prämie von 9 v. H. bei einer Abzugsfranciſe von 200 000 Mark und einer Selbſtbeteiligung des Verſicherten von 25 v. H. Die Verſicherungsgeſellſchaften übernehmen alſo nur das Riſiko zu drei Vierteln des Wertes. Die Haftpflicht⸗ verſicherung wird auf Jahresdauer geſchloſſen, mit einer Deckungsſumme von 600000 Mark, für Perſonenſcha⸗ den⸗Ereignis 300000 Mark je beſchädigte Perſon und 50000 Mark je Sachſchadenereignis. Für die Unfallver⸗ ſicherung der Fluggäſte iſt jeweils Tagesdauer vorge— ſehen und zwar 25 000 Mart für den Todesfall, 50 000 Mark für Invalidität und 25 000 Mark tägliche Entſchä⸗ digung. Die Prämie beträgt 65000 Mark je Tag. Für die Unfallverſicherung der Beſatzung iſt ein Jahresver⸗ trag genommen, an dem die Angehörigen der Beſatzung je nach Rang mit verſchieden hohen Verſicherungsſummen beteiligt ſind. Insgeſamt waren die Verſicherungen bei Ausreiſe des„Graf Zeppelin“ in Riſiko mit 2,4 Millionen für die Kasko⸗Verſicherung, mit 1465 000 für die Be⸗ ſatzung, mit 250000 Mark für Verſicherung der Flug⸗ gäſte und mit 650 000 Mark für die Haftpflichtverſiche⸗ rung. Die Auffaſſung der Berliner Preſſe Berlix, 18. Mai. In den Stellungnahmen der Ber⸗ liner Blätter zu der Notlandung des„Graf Zeppelin“ in Frankreich kommt vor allen Dingen die Freude dar⸗ über zum Ausdruck, daß es der Führung gelungen iſt, das Luftſchiff durch alle Gefahren hindurchzuſteuern und glücklich zu landen. Die„D. A. 3.“ erkennt beſonders an, daß die Führer während den 265 ſtündigen Havarie-Fahrt niemals den Kopf verloren haben, ſondern ſtets zum Handeln entſchloſſen waren. Die„Börſenzeitung“ ſpricht von einer Glanzleiſtung der Führung und weiſt darauf hin, daß der Dank auch den franzöſiſchen Behörden gelte, die alle Möglichkeiten wahrgenommen hätten, ſich hier mit Erfolg für eine ſchöne Tat der Menſchlichkeit einzu⸗ ſetzen. Der„Lokalanzeiger“ ſagt, Dr. Eckener habe bewieſen, das ee Fähigkeit und ſein Wille ſchließlich im Kampfe mit wir gen Umſt en immer ſiegreich geweſen ſeien. Das„Berliner Tageblatt“ meint, die bangen Stunden des 17. Mai zeigten, daß alle Amerikafahrten bei der beſchränkten Dimenſion des„Graf Zeppelin“ nur als Pionierarbeit bewertet werden dürften. Der„Vorwärts“ ſagt, daß es gelungen ſei, das Luftſchiff nach Toulon zu⸗ rückbringen ſtelle der Umſicht und Tatkraft ſeiner Führung das allerbeſte Zeugnis aus. Dabei gedühre auch den Fran⸗ zoſen Dauk, duͤrch deren tatkräftige Hilſe das ſchwere Ret⸗ tunaswork eorſt mßolich geworden ſei. o de re. Für eilige Leſer. 18: Das Verſagen von vier Motoren des Luftſchifſes „Graf Zeppelin“ läßt vermuten, daß der Abbruch der Ameritafahrt nicht auf höhere Gewalt, ſondern auf Sabo⸗ tageakte zurückzuführen iſt. Insbeſondere wird dieſe Auf⸗ faſſung damit begründet, daß Materialfehler nicht in vier Motoren gleichzeitig auftreten können und daß der Aus⸗ fall eines Motors, der ohnehin ſchon als Reſervemotor au⸗ zuſehen iſt, die Leiſtung der übrigen Motore nicht in Mit⸗ leidenſchaft ziehen könnte. : In Paris hat ſich der Widerſtand der frauzöſiſch⸗ belgiſchen Gruppe gegen die deutſchen Vorbehalte verſtärkt, wobei der Anſchein erweckt wird, als ob auf vieſe Weiſe Deutſchlaud zu neuen finanziellen Zugeſtändniſſen gepreßt werden ſoll. : neber den Inhalt des Entwurfs zum preußiſchen Konkordat wird berichtet, daß insbeſondere die Frage der Bistümer und Erzbistümer neu geregelt wird, während die Schulbeſtimmungen der Weimarer Verfaſſung uſcht be⸗ rührt werden. Das letzte Stadium. Nochmals Ziffernhandel in Paris. Paris, 18. Mai. Die Sitzungen der Gläubiger, welche der Prüfung des Berichtsentwurfs gemidmet ſind, dauern fort, wo⸗ bei die ſpärlichen Informationen, welche in die Oeffent⸗ lichleit gelangen, den Eindruck erwecken, als ob ſich ein neuer Kuhhandel um die Höhe der deutſchen Reparations⸗ verpflichtungen vorbereiten würde. Hierbei geben die deutſchen Vorbehalte den Vorwand dafür ab, um mit Dr. Schacht in einen neuen Ziffernhandel zu ge⸗ ſangen. Zwar hat man aus taktigen Gründen noch, leine offiziellen Schritte unternommen, um Dr. Schacht zu neuen Zugeſtändniſſen zu bewegen, allein die Bedenken, die von franzöſiſcher und belgiſcher Seite insbeſondere ge— gen die Moratoriums- und die Reviſionsklauſel vorge⸗ bracht werden, ſind als Kom p enſations objekte anzuſehen, gegen die die deutſchen Sachverſtändigen eine höhere Ziffer eintauſchen ſollen..„ Im Hintergrund ſtehen hierbei die eigentlichen ſach⸗ lichen Schwierigkeiten der Alliierten, nämlich der Ver⸗ teilungsſchlüſſel, über den die Gläubigermächte dich immer noch nicht einigen konnten. Zwar wurde dieſer Ver⸗ teilungsſchlüſſel offiziell zurückgeſtellt, allein die Taktik der Verhandlungen läuft doch darauf hinaus, zuerſt über dieſen eine Einigung herbeizuführen und dann ert das Poung'ſche Memorandum zu erledigen. Das löſt natürlich den Verſuch aus, Deutſchland zu höheren Zah- lungen zu bewegen, wobei die franzöſiſchen und belgiſchen Sachverſtaͤndigen im Begriffe ſind, Gegenvorſchläge auszuarbeiten, zu welchen ſich die Deutſchen äußern ſollen. Anter dieſen Umſtänden iſt nicht damit zu rechnen, daß die Konferenz ſo raſch zu Ende geht, wie es ur⸗ ſprünglich den Anſchein hatte, vielmehr wird die Woche nach Pfingſten noch ernſte Auseinanderſetzungen bringen, in welchen von Seiten der deutſchen Delegation den Gläubigern klargemacht werden dürfte, daß weder eine Erhöhung der deutſchen Jahreszahlungen noch eine Preisgabe der deutſchen Vorbehalte in Frage kommen 5 beides für die deutſche Wirtſchafk nicht trag— har iſt. Der preußiſche Konkordatsentwurf. Keine Beſtimmungen über die Schule. Berlin, 21. Mai. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat die Chefbeſprechung der an dem Konkordatsentwurf beteilig⸗ ten Reſſort⸗Miniſtern noch keine Entſcheidung darüber ge⸗ bracht, wann dieſer Entwurf im preußiſchen Kabinett zur Verabſchiedung gelangen wird. Infolgedeſſen iſt auch noch kein Zeitpunkt für die Behandlung des Konkordats in den geſetzgebenden Körperſchaften beſtimmt. Ueber den Inhalt des Entwurfs in ſeiner vorliegenden Form wird bekannt, daß er u. a. die Frage der Bistümer und Erz. bistümer regelt. Die preußiſche Regierung hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß Breslau und Pader⸗ born zu Erzbistümern erhohen merden. Das bis⸗ Negele gane ng nen UnHeESERRRECUHTSScHUTZ buRcH VERLAG OSKAR HEISTERNHWERDAN (50. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Er ſchlief ſchlecht die erſte Nacht. Seine Träume waren ein wüſtes Durcheinander. Schmutzige Waſſer hatte er geſehen, und einen Berg zerbrochener Seltgläſer und Rauch und der Cſikos zu Hauſe ritt auf ſeinem Braunen und brach ſich das Genick. 1 Er begrüßte aufatmend das erſte ſchwache Frühlicht und ſtieg hinauf an Deck. Niemand war noch anweſend von den Paſſagieren. Nur die kleine Rotſchild ſtand neben dem Offi⸗ zier, der die Nacht Jour gehabt hatte, und ſchnubberte ver ⸗ gnügt die Morgenluft ein. Er wandte den beiden den Rücken und bog ſich über die Brüſtung. 5 Mittags ſaß er im Speiſeſaal. Das war doch ein wenig unterhaltender als ſo mutterſeelenallein auf ſeiner Kabine zu dinieren. Am Nachmittag ſchlief er und das Abendbrot ließ er ſich wieder allein ſervieren. a Es war gräßlich, wie die Zeit ſich ſchleppte und die edanken mit. Ob ſie wohl ſchon wieder geſund war— ob lie ſehr viel gelitten hatte?— Sehr viel?— Ob ſie erwartete und ahnte, daß er kam. Er begrüßte die Nacht ſo dankbar. wie er das Frühlicht begrüßt hatte. „ Am dritten Tage ſaß kaum mehr die Hälfte der Paſſagiere beim Mittagstiſch. Nur er ſaß noch vollkommen unbehelligt von der gefürchteten Seekrankheit an ſeinem Fenſterplatz und ſchief von ihm hinüber die kleine Rotſchild. Sie aß mit Behagen. ließ ihre großen, braunen Rehaugen nach Muſe wandern und entwickelte einen Appetit, der Neid erregte. Erſt Tage ſpäter bevölkerte ſich das Promenadendeck beleben, Wleiche, übe nächte Geſichter kamen zum Vorſchein. 1 ahe alle VLiegeſtühle waren beſetzt. Man hörte wieder achen, reckelte ſich in der Sonne, trant ſeinen Mokka, machte em Spieichen und tat zuletzt, als ſei gar nichts geweſen. Rodunyl lag in einem hellen Flanellanzug langausgeſtreckt in ſeinem Faulenzer und las zur Abwechſlung. Aber wenn ter die Seite umblätterte, wußte er meiſt nicht mehr. was er geleſen hatte. Durch eine Wand von Blattpflanzen halb- „wegs getrennt, hörte er die Unterhaltung einet größeren herige Kollegtalſtift in Aachen wird in eln Bistum umgewandelt werden. Außerdem wird ein Bistum Berlin neu geſchaffen werden. Die Neugründung eines Bistums Berlin iſt von der Kurie mit dem Hinweis en daß über 500 000 Katholiten in Berlin leben, gewünſcht worden und die preußiſche Staatsregierung wird ſich dieſen Wünſchen nicht ver⸗ ſchließen können. Der Konkordatsentwurf enthält weiter Beſtimmungen über die Wahl der Biſchöfe und über die Zuſammen⸗ legung der Domkapital. Außerdem iſt in dem Entwurf die finanzielle Auseinanderſetzung zwiſchen dem Sta at und der katholiſchen Kirche geregelt. Von beſonderer Bedeutung für die parlamentariſche Behandlung und für das Schickſal des Konkordats im preußiſchen Landtag iſt die Tatſache, daß ſich in dem vorliegenden Entwurf kein Wort über die Schule findet. Ein techniſches Meiſterwerk in der Mark Braudenu⸗ burg im Werden. In Niederfinow, einem der beliebteſten Ausflugsorte in in der Nähe Berlins, wird ein Schiffshebewerk von ge⸗ waltigen Ausmaßen errichtet. Durch eine einzige Schleu⸗ ſung werden 36 Meter Niveau-Unterſchied überwunden. Laſtkähne verlaſſen eine Kammer der alten vierſtufigen Schleuſentreppe, die durch das neue grandioſe Schiffs hebewerk erſetzt werden wird. Neues aus aller Welt. Frantfurt a. M.(420 000 Mark Schulden!) In dreitägiger Verhandlung beſchäftigte ſich das erwei⸗ terte Schöffengericht mit einem ſehr umfangreichen Be⸗ ſrugsmanöver. Angeklagt war der Kaufmann Karl Ott, ver es verſtanden hatte, in einigen Jahren vier verſchie⸗ dene Firmen zu gründen. Zuletzt war er Alleininhaber der Firma Frommel u. Nabe. Obwohl das Geſchäft von Anfang an den Todeskeim in ſich trug, hat Ott es verſtanden, ſeinen Betrieb als ein flottgehendes Geſchäft zu bezeichnen. Auf dieſe Weiſe gelang es ihm, größere Darlehen aufzunehmen, die er nicht zurückzahlte. Schließ⸗ lich waren die Schulden des Angeklagten im Oktober 28 auf 420000 Mark angewachſen, Neben ſieben Betrugs⸗ fällen hatte er ſich auch in drei Fällen der Untreue ſchul⸗ dig gemacht. So verwandte er als Bevollmächtigter eines Schützenvereins etwa 22 000 Mark für ſein Geſchäft, ob⸗ wohl er damit rechnen mußte, daß er dieſen Betrag niemals werde zurückzahlen können. Nach eingehender Ver⸗ handlung verurteilte das Gericht den Angeklagten we⸗ gen Betrugs und Untreue, ſowie wegen Konkurspergehens zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten. Wiesbaden.(Furchtbare Folgen kindkicher Un vernunft.) In Abweſenheit der Mutter ſpielte das dreijährige Töchterchen der Familie Nagel in der Lud⸗ wWiaſtraße mit ſeinem einjährigen Brüderchen. Es gab Geſellſchaft. Er blickte unauffällig hinüber. Es waren ein alter Herr und ein paar Damen, jüngere und ältere. Sie unterhielten ſich ſehr diſtinguiert und ſprachen von Börſen⸗ geſchäften und Reiſerouten. Eine helle, glockenreine Mädchenſtimme miſchte ſich mitten inein. 0„Aber Siddi!“ ſagte die eine der älteren Damen rügend. „Das macht man doch nicht.— Was iſt das nur wieder für ein Benehmen!“ „Ach, Mama!— Benehmen!—“ Sie hing ſich in den Arm des eben hinzutretenden Herrn.„Iſt das nicht zum Davonlaufen. Vater?— Nun renne ich ſchon ſeit fünf Tagen hinter dem Geigerkönig Radanyi her und kann dieſen gräß⸗ lichen Menſchen nicht auf meine Platte bringen!“ Elemer biß ſich auf die Lippen. Ein ſchadenfrohes Lachen ging über ſein Geſicht. Er neigte ſich ein bißchen vor, ſo daß ſein Geſicht gerade der Sprecherin zugekehrt war. „Wenn er ſo gräßlich iſt, möchte ich ihn gar nicht auf meitzer Platte haben. Miß Rotſch'ld.“ Vollkommen verblüfft ſtarrte ſie ihn an. Sie halte ihn erſt gar nicht erkannt. Weiße Flanellanzüge es zu Dutzenden an Bord. Daß in dieſem einen gerade der Geiger⸗ könig ſteckte, das konnte ſie doch nicht ahnen. f Aber ſchnell gefaßt, hob ſie die Kamera. g Ebenſo raſch hatte Radanyi ſich umgewandt und ſteckte den Kopf tief in ſein Buch. Sie ſtampfte auf und gebrauchte ein amerikaniſches Schelt · wort, das ihr einen ſcharfen Tadel der Mutter eintrug. Dann lief ſie an ihm vorüber, die Treppe hinunter, nicht ohne ſich noch einmal nach ihm umgeſehen zu haben. Er hielt beharrlich das Geſicht geſenkt. Nur ſeine Mundwinkel zuckten in vergnügtem Lachen. 1910 Sie war ſo recht der Typ einer Tochter aus der fünften Avenue. t f f Nun war er ja wohl für heute ſicher vor ihr. Er erhob ſich ohne Elle und ging nach dem Rauchſalon. Es ſaßen nur wenige Herren dort. Meiſt ältere und Junggeſellen. Er ſuchte ſich einen Platz an einem der Fenſter und verfolgte ankenverloren das Wellenſpiel, das draußen in ſtetem me von Farbe und Form vorbeiglitt. Seine Gedanten ſteten vorwärts durch die Waſſerchüſte, hin zu ihr. Er ſuchte ſie bald in der Her renſtraße, bald im Landhaus G. lern. dann in der Klinſt. Uad fand ſie nirgends. Je mehl et an dem daraus in Kleinen eine Flaſche, die es even erreichen kon 170 ae n furchtba n ſta darauf das Bübchen. In der Flaſche war Sal 1 0 das Kind ſchwere innere Verbrennunge e. 30 ö Kaſſel.(Aus dem 5. Sto geſtürzt.) 0 n e em Neubau in der Kaiſerſtraße ereignete ſich ee Unglücksfall. Der 14 Jahre alte Dachdeckerlehrling Georg in as 5 Koch aus Martinhagen ſtürzte vom fünften Stock von einer im Treppenhausſchacht aufgeſtellten Leiter ab. Wie durch ein Wunder kam er mit zwei einfachen Knochen⸗ brüchen— rechter Oberarm und rechter Unterſchenkel— davon. Arbeiterſamariter überführten den Verunglückten in das Krankenhaus„Rotes Kreuz“. Koblenz.( Verbrecherjagd.) Ein ſchwerer Junge, der vom Geticht zu mehrjähriger Gefängnisſtrafe verurteilt worden war und ins Anterſuchungsgefängnis zurücktransportiert werden ſollte, ergriff unterwegs die Flucht. Der ihn begleitende Gerichtsbeamte zog ſeine Pi⸗ ſtole und feuerte mehrmals auf den Fliehenden, ohne ihn allerdings zu treffen. Eine wilde Jagd durch ver⸗ ſchiedene Straßen der Altſtadt entwickelte ſich darguf, ohne daß es gelang, den Schwerverbrecher zu faſſen. Paſſanten halten nicht den Mut, ihm entgegenzutrelen. Nach langer Verfolgung konnte er von Polizeibeamten auf dem Markt, wo ſich infolge der wilden Jagd eine rieſige Menſchenan⸗ ſammlung gebildet hatte, geſtellt und ins Gefängnis gebracht werden. Der Kampf um die Schule im Saarges ee Um den fakultativen franzöſiſchen Anterricht. * Saarbrücken, 18. Mai. Die Regierungskommiſſion des Saargebiets hat einen Bericht über ihre Täligkeit erſtattet, in dem beſon⸗ ders die Bemühungen um die Schulpolitik bemerkens⸗ wert ſind. Der Verſuch, dieſe zu rechtfertigen, darf nicht ohne Widerſpruch bleiben. Zwiſchen der Lehrerſchaft des Saargebiets und der Regierungskommiſſion geht ſeit län⸗ gerer Zeit ein zäher Kampf um den fakultatiben Unter⸗ richt in franzöſiſcher Sprache, und die Regierungskommiſ⸗ ſion ſucht in ihrem Bericht den von ihr eingeſchlagenen Weg zu rechtfertigen. 0 Wenn man aber die ausführliche Darſtellung ken⸗ nenlernt, in der die ſaarländiſche Lehrerſchaft ſich gegen die Methoden der Regierungskommiſſion zur Wehr ſetzt, und deren wirkliches Ziel aufdeckt, dann muß man ſeſt⸗ ſtellen, daß hier angebliche kulturelle Abſichten zu rein politiſchen Zwecken mißbraucht werden und daß dabei Methoden in Anwendung kommen, die, durchaus rechtswidrig und gewalttätig ſind. Der Sinn des fakultativen Unterrichts in franzöſiſcher Sprache ſollte ſein, für beſonders begabte Schüler eine Ergän⸗ zung des Lehrſtoffes zu bieten. Praktiſch müſſen aber nach den Vorſchriften der Regierungskommiſſion alle Schüler an dieſem franzöſiſchen Unterricht teilnehmen, es erfolgt keine Begabtenausleſe, die Stunden ſind ſo zahlreich und mit Abſicht ſo gelegt, daß der andere planmäßige Schulunterricht dadurch geſchä⸗ digt und dem fakultativen franzöſiſchen Unterricht ein Vorrang eingeräumt wird, der ohne weiteres deutlich macht, wie wenig dabei der Wunſch einer kulturellen Förderung ausſchlaggebend iſt. Aus dem In⸗ und Auslande. Streit der Gemeinde⸗ und Staatsarbeiter in Rhein⸗Main⸗Bezirk. Frankfurt a. M. 18. Mai. Für die Gemeinde⸗ und Staalsarbeiter im Bereich des Rhein⸗Mainiſchen Be⸗ zirks⸗Arbeitgeberverbandes der Gemeinden⸗ und Kom⸗ munalverbände hat am 15. Mai der Zentralausſchuß für Kommunalarbeitertariſſätze in Berlin einen Schieds⸗ ſpruch gefällt, der den Schiedsſpruch der Bezirksſchieds⸗ telle in Darmſtadt aufhob und eine Lohnerhöhung von rei Pfennigen billigte. Dieſer Schiedsſpruch wurde von den Arbeitnehmerverbänden als unzureichend empfunden und in einer Urabſtimmung in den Betrieben beſchloſſen, in den Streik zu kreten. Dieſer Streikbeſchluß wurde am Samstag vormittag verwirklicht. Von den 12900 ſtäd⸗ tiſchen Arbeitern in Frankfurt ſtreiken rund 75 v. H. ſie dachte, deſto unklarer wurde ihm ihr Bild. Mit jeder Stunde wurde er ungeduldiger und gedrückter. 5 Den Arm auf die Lehne des breiten Klubſeſſels geſtützt, träumte er mit wachen Augen. In ſeinen Zügen lag wieder jenes Etwas, von dem Anderſon ſagte, daß es einen weinen machen könnte. Siddi Rotſchild kam ſoeben aus dem Damenſalon, die Kamera unter dem Arm. Ueberraſcht blieb ſie vor der offenen Türe des Raucherabteils ſtehen. Sie getraute ſich kaum zu atmen. Vorſichtig hob ſie den kleinen Apparat.— Ein leiſes Knacken.— Radanyi wandte den Kopf. Da knixte ſie auch ſchon mit einem ſchadenfrohen Lächeln. „Ich danke vielmals, Herr Geigerkönig!“— und weg war ſie. 5 „Der Kobold!“ ſagte ein Herr ihm gegenüber.„Einziges Kind!— Jeder Wunſch wird erfüllt.— Aber unverdorben!“ Radanyi wunderte ſich über ſich ſelbſt. Er empfand nicht einmal Nerger darüber. Nachdem er ſich eine Zigarre in Brand geſteckt und dieſe zur Hälfte geraucht hatte, ging er an Deck. Die Nacht verſprach wunderbar zu werden. Hinter dem „Columbus“ zogen Delphine. Springende Fiſche ſchoſſen über den Giſcht, der am Bug des Schiffes ſich hochtürmte. Rings ⸗ um blaugoldne Einſamkeit. Eilende Wolken über und Wellen ⸗ geplätſcher unter ſich. f Und ſo verglänzte, verrann in Träumerei und Nichtstun ein Tag nach dem anderen.— Morgen noch und übermorgen. Ein leichter Schritt näherte ſich ihm. Er ſah zurück und blickte in Siddi Rotſchilds feingerötetes Mädchengeſicht. Die feſten, braunen Zöpfe baumelten ihr über die Schuftern. Sie war entwickelt— mehr als vielleicht gut war für ihre ſechzehn Jahre. Nur das Geſichtchen war kindlich rührend. Die braunen Augen ſahen offen und ohne jedes Berechnen in die Welt. N Ohne Schüchternheit zu zeigen, trat ſie dicht neben Radanyi und hielt ihm ſein Bild in einem fürſorglichen Abſtand ent gegen.. 15 „Das iſt aber raſch gegangen“ ſagte er lobend. „Nicht wahr??“ 90 Er betrachtete es lächelnd.„Und ſo hüdſch haben Sie mich Em 200 fer fn See— Ve⸗ omme f— für e N eee Ip ien ne e. ö 1 1 1157 1 44.7* Tre in„ Wortſehunt ſoiat) 1 * 8 5 5 11 5441 4 Nenn Ereignis, das noch vor wenigen Jahren unmöglich geweſen wäre: unſere 1. Fußballmannſchaft, unſere Jugendkraft, unſere Soda⸗ lität! Ein Ehrentag, an dem unſere Freunde und Gönner, an dem die kath. Gemeinde freudigen Anteil nehmen! Ein Ehren- ſchichte eines Vereins bildet, ſchaut man unwillkürlich in die Vergangenheit zurück. Blickt man auf die erſten Anfänge zurück ſo kann man ſich heute eines Lüchelns nicht erwehren. Als unſcheinbares Pflänzchen wurde unſere Jugendkraft im Jahre der„Goalſtangen“ vor wüſte, die„Sportplatz“ genannt wurde. EAN. Auf vielſeitiges Verlangen, ſowie des großen Erfolges wegen zeigen wir Das trlumphale ute Dienstag-Abend zum letzten Male. A müſſen ſich das wunderbare deutſche Filmwerk anſehen es iſt wirklich ſeheuswert. 11 Heute die letzte Gelegenheit. Keine Preiserhöhung. Anf. 8 Uhr ab 6 Uhr nochmals das ganze Programm zuſehen. K nn 88 2. n ae. Lokale Nachrichten Verrauſchte Feiertage Die Pfingſtfeiertage, die Tage der Freude und Luſt ſind vorüher. Das herrliche Frühlingswetter lockte jung und alt hinaus in die blühende Nakur. Sankt Petrus, der gefürchtete Wettermacher meinte es mit den vielen Ausflüglern und Spaziergängern herzlich gut. Je nach Bedarf gab er ihnen Licht und Schatten. Entweder ließ er die liebe Sonne vom blauen Himmel herabſtrahlen, oder er verſteckte ſie hinter fliegenden Wolken, wenn es auf der Erde allzu warm wurde. Es war ein luſtig' Le⸗ ben im grünen Feld, im dunklen Wald. Nun ſind die Tage der Erholung und Frohnatur wie ein kurzer Märchentraum verweht. Nur die Erin⸗ nerung iſt geblieben, die im hetzenden Jagen des Alltags bald verblaſſen wird; es ſei denn, was gar zu oft ge⸗ ſchieht, daß Freund Amor, der kleine Schäker, dich in ſeine zarten Bande ſchlug und die goldene Freiheit nahm. Betrachte auch nachdenklich das große Loch, die gäh⸗ nende Leere in deiner Geldbörſe und du wirſt erkennen, daß nichts ſchwerer zu ertragen iſt, als eine Reihe von guten Tagen. Mag auch heute noch die rechte Arbeitsluſt fehlen, du mußt dich doch wieder an das alte Geleiſe gewöhnen. i Sieh dir die Frauen an. Sie ſagen:„Gott ſei dank. daß die Feiertage vorüber ſind!“ Sie hatten viel zu ſchaffen, viel zu tun. Sie mußten wiſchen, ſcheuern, bak⸗ len und braten, und das alles zu deiner Bequemlichkeit. Das hat dir gefallen, lieber Freund, nicht wahr? Und möchteſt gern, daß es immer ſo bleiben möge. „Aber es geht nicht. Finde dich ab mit deinem mo⸗ raliſchen, ſeeliſchen oder ſonſtigen Kater, ergreife den Pflug den Hammer oder die Feder und werde wie— der ein Glied in der großen Kette der Arbeit. Betrachte die beiden Feiertage als Tage der Erholung in dem Haſten und Jagen des Lehens, die uns neue Kraft und friſchen Tatendrang für die kommenden Wochen des grauen Alltags gegeben haben, deſſen wir in dieſen ſchweren Zeiten doppelt bedürfen. Unſeren Landwirten brachte der Pfingſtſonnabend den langerſehnten Regen. Dieſer hielt an bis zum Pfingſtſonntag, wo ſich zur Freude Aller der Himmel entwölkte und uns un— unterbrochen prächtiges Pfingſtwetter beſcheerte.— Die Bäume haben ihre Blüten abgeſchüttelt und erfreuen uns durch ihr ſattes Grün. Während die Kaſtanienbäume überraſchend ſchnell ihre Blütenkerzen aufgeſteckt haben und dem Auge ein herrliches Bild von ſprießendem blühendem Frühling bieten. In Wald und Fluren, allüberall ſieht man infolge des Regens und des warmen Sonnenſcheins ein geſegnetes Wachſen und Gedeihen. Der erſte Pfingſttag war allgemein ruhig und wurde von der Kirche würdig gefeiert. In feierlichem Gottes- dienſte, wobei die Erſtkommunikanten noch einmal feierlich die hl. Kommunion empfingen, und in der Predigt das Pfingſt⸗ Evangelium verleſen und ausgelegt wurde, wurde der Erleuch— tung der Jünger Jeſu durch den heiligen Geiſt gedacht. Nachm. war Veſper, woran die Gläubigen regen Anteil nahmen. * Der zweite Pfingſttag war mit Vergnügungs- und Zerſtreungsangeboten überfüllt. Hauptſächlich wurde der tradi⸗ tionelle Pfingſt⸗Ausflug gemacht um ſich in der herrlichen Got⸗ tesnatur zu erholen.— Viele Viernheimer waren beim Pferderennen in Heddesheim, wo durch gutes Pferde— material ein flottes Rennen vorgeführt und recht gute Zeiten erzielt wurden.— Und auch dort,„Wo die alten Eichen rau— ſchen.... beim Waldfeſt des Radfahrer⸗Vereins Ein- tracht am Ochſenbrunnen wurde bei den Klängen der Feuer- wehrkapelle, gemütliche Stunden verlebt.— In vielen Sälen lockten die feurigen Tanzweiſen der Muſikkapellen die Tanzfreudigen, ſich in fröhlichen Tänzen zu wiegen. Ueber⸗ all herrſchte Freude und Frohſinn, ſowie die Luſt am Leben. — In verſchiedenen Lokalen, ſo im„Tannhäuſer“ wurden den Gäſten angenehme Unterhaltungen durch Stimmungskonzerte gegeben.— Die beiden Kinos, die Prachtprogramme zur Vor— führung brachten, hatten auch einen recht guten Beſuch.— Ueber⸗ haupt waren faſt alle Veranſtaltungen gut frequentiert u. warum? 9 7 U weil alles Lebeweſen aus dem Bau gekr freuen und zu amüſieren. a. D. Geburtstag. Dem Jubilar, der ſich noch geiſtig und körperlich ihm noch lange Jahre die wohlverdiente Feierabendszeit be— ſchieden ſein. § Not Frout auch in Viernheim aufgelöſt. Lt. Anordnung des Miniſters des Innern vom 15. Mai 1929 wurde der Rot-Frontkämpfer-Bund uſw. auch für Heſſen aufge— löſt. Das vorhandene Vermögen wird für das Reich eingezogen. In dieſem Sinne wurde auch die hieſige Ortsgruppe des Rot— Frontkämpfer-Bundes aufgelöſt. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet fol gende Anzeigen: 1 wegen Diebſtahl; 1 wegen Notzuchtverſuch letzten Delikten wurden die Ausüber in Polizeigewahrſam 9 nommen und in Unterſuchungshaft nach Lampertheim gebracht. Ferner wurden 4 Anzeigen wegen Vergehen gegen das Kraft fahrzeuggeſetz eingebracht. * Auio und Pferd. Am Samstag ereignete ſich am Weinheimerweg, ca. 100 m vom Ortsausgang ein Zuſammen— ſtoß zwiſchen Auto und Pfuhlwagen. Kurz vor dem Auto gegen das Auto. Perſonenſchaden entſtand zum Glück keiner. Das Pferd trug eine Fleiſchwunde davon. Am Auto beträgt der Materialſchaden ca. 250 RM., für den wohl die Ver ſicherung aufzukommen hat. * Viernheimer Rünſtler auswärts. Herr Joſef Kempf, ſeither am Stadttheater in Heidelberg, iſt ab 18. Auguſt 1929 unter ſehr günſtigen Bedingungen an das Städ— tiſche Theater in Düſſeldorf verpflichtet worden. Seine Wahl erfolgte nach einmaligem Vorſingen unter ca. 60 Bewerbern. Dem ſympathiſchen Künſtler kann man zu dieſem Erſolg nur beglückwünſchen. Seine künſtleriſche Ausbildung genoß Kempf bei Frl. Brandes, Mannheim. Zum Abſchied von ſeiner Hei— matgemeinde Viernheim, wird Herr Kempf ein großes eigenes Konzert veranſtalten, wozu die Bürgerſchaft freundlichſt einge— laden iſt. Vieruheim-Kreuzuach gewinnt Viersheim ** 3. Mannſchaft gegen Heidelberg 3: 3. Privatmannſchaft in Baden Baden 2: 2. Der Name Viernheim in Deutſchlands Gauen durch die Sport— vereinigung glänzend vertreten! Wer am 1. Pfingſttage den Waldſportplatz beſuchte, wurde wirklich nicht enttäuſcht, denn die Grünen legten ein Spiel hin, wo man geradezu ſtaunen mußt. Da lief die Kombination wie am Schnürchen und die Kreuznacher Mannſchaft wollte garnicht glauben, daß dieſe Mannſchaft durch 7 Spieler ſeit Weihnach— ten verjüngt iſt, daß ſich ſolche in ſolch kurzer Zeit ſchon ſo glänzend eingeſpielt haben. Da wanderte der Ball von Mann zu Mann und im entſcheidenden Augenblick wurde zum Torſchuß ausgeholt. Kaum hat das Spiel begonnen, hat ſchon Kreuz— nach das erſte Tor geſchoſſen und man glaubte ſchon an das gleiche Schickſal wie im Vorſpiel, aber da erwacht ein Geiſt in der Viernheimer Elf und mit Feuereifer wird Angriff auf An— griff vorgetragen, bald heißt es 3: 1. Und ſo läuft die Mann- ſchaft zu einer Hochform auf, daß jeder Zuſchauer reſtlos be— friedigt wurde. Dazu war bas Spiel bis zur letzten Minute in einem Höllentempo durchgeführt und die Gäſte anerkannten reſtlos die große Ueberlegenheit des Platzvereins und daß ſich die Spielweiſe ſeit dem Vorſpiel weſentlich verbeſſert hätte. Eine ſolche Leiſtung war von niemand erwartet worden und man kann mit beſonderer Freude ſagen: Wenn die Mannſchaft in dieſer Weiſe weiterſpielt, wird man im Laufe der nächſten Monate noch manch wunderbares Spiel auf dem Waldſportplatz zu ſehen bekommen. Den Auftakt dazu bietet die Serie der Mar. Jünglings⸗Sodalität 425 Freunde! Das Ende dieſer Woche bringt unſerer Jugendkraft ein Der Reichsmeiſter der Deutſchen Jugendkraft, die Din Sparta Nürnberg, wird auf unſerem Sportplatz unſerer 1. Mannſchaft im freundſchaftlichen Kampfe gegenüberſtehen! Ein Ehrentag für tag, der ein weithin leuchtendes Zeichen des Aufblühens und der Erſtarkung unſerer Bewegung iſt!—— An einem ſolchen Tag, der einen Markſtein in der Ge⸗ 1906 als„Sportabteilung der Mar. Jünglings-Sodalität“ ge- gs nachmittags zog man unter Vorantragen vom„Eichbaum“ aus hinunter in die Sand ⸗ Aufblühen. Allen Hemmungen, und Schwierigkeiten, allen Wi⸗ muß ſie werden! Segen auf unſer gemeinſames Werk herabgefleht. Sichtlich und der und Führer und die kräftige Unterſtützung ſeitens zahlreicher Freunde geſegnet. Und ſo werden wir mit Gottes Hilfe auch weiter vorwärtsgehen, werden dabei weder nach rechts noch nach links ſchauen, uns weder durch Lob noch durch Tadel beirren laſſen. Immer wird uns dabei das Ziel der DK vor Augen ſchweben, das Ziel dem wir nachſtreben: Körperpflege und See; lenpflege! Und in dieſem Sinne rufe ich Euch zu: Freunde, Ingendkraft und Sport find nicht Selbſt⸗ zweck! Wenn der Körper ertüchtigt iſt, dann iſt Ener Werk noch nicht zu Ende; denn Ener Körper ſoll der Seele in ochen war um ſich zu 0 75 Jahre alt. Herr Hugo Noky, Lokomotivführer feiert heute Dienstag, den 21. Mai ſeinen 75jährigen wohlauf befindet auch unſere herzlichſten Glückwünſche. Mögen und 1 wegen ſchwerer Körperverletzung. Wegen der beiden ſcheute das den Pfuhlwagen ziehende Pferd und rannte direkt Spiele gegen die oberſte Spielklaſſe, gegen Bezirksligavereine und zwar: Am Samstag Abend auf dem Waldſportplatz um halb 7 Uhr: Pieruheim 1— Spielogg. Seudhofen! Weiteres folgt. Bezirksliga. Vereius- und Tralntugsabende der öportugg. Amicitia 99 . Waldſportplatz mit Vereinshaus. Dienstag Abend leichtathl. Training für alle Mannſchaften Mittwoch Abend 1. M. Fußballtraining, alle erſcheinen. Generaltraining, unſere Sportfreunde wollen ſich dabei einfinden; gleichzeitig Alte Herren Lauftraining. Auf— ſtellen einer weiteren A. H. Mannſchaft. ö Donnerstag Abend 2. und 3. M. Fußballtraining Donnerstag Abend 9 Uhr Spielausſchuß und Sportausſchuß Freitag Abend alle Jugendmannſchaften Fußballtraining Samstag Abend 5 und Privatmannſchaft Uhr Schülermannſchaften Samstag Abend halb 7 Uhr Freundſchaftstreffen 1. M. gegen Spielvgg. Sandhofen(Bezirksliga) 85 Sonntag, den in Mannheim Pokalſpiel gegen 07 Die Sportleitung. 8 e 4 A W 5 N 2 5 F N 5 2 2 N Dienstag Uebungsſtunde für Im 2 am 26. N Turngenoſſeuſchaft. ſämtliche 8:— 0 mil in Ober flockenbach mitwirken. Es wird gebeten, daß alle ſchein NB. 2 erſcheinen. s er- mit Inſtrumente Der Vorſtand. Klub der Gellügelzüchter 1926. Aus beſter Zucht verkauft der Verein cirka 200 Eintagskücken weißer amerikaniſcher Leghorn. Beſtellungen können bei den Mitgliedern und ſonſtigen Intereſſenten bei den Kollegen Michael Reinhard, Steinſtraße, Michael Hook, Friedrich⸗ ſtraße und Adam Dewald, Blauehutſtraße 6 fortlaufend erfolgen. Mitglieder, die noch Eier in den Brutapparat einlegen möchten, wollen dieſes ſofort melden. Geſaugverein Längerbund. Mittwoch halb 9 Uhr Zu— ſammenkunft im Lokal zwecks Darbringung eines Ständ— chens. Der Vorſtand. Sport und Spiel Sportvereinigung Amicitia 09 Viernheim 1.— Kreuznach 07 1. DI KR.⸗Sport(Handball) Viernheim 1.— Wallſtadt 1. 5 „ 2.—„ 2. Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft VfL. Neckarau— Wormatia Worms 1•1 SV. Waldhof— Union Frankfurt-Niederrad 2:1 Einen großen Triumph feierte der 1. F.-C. Nürnberg, der am Pfingſtſonntag im Berliner Poſtſtadion vor 40 000 Zuſchauern den langjährigen Berliner Meiſter Hertha BSC. mit 6:1(4:1) Treffern ſchlug. Wolga-Wolga! Das Tagesgeſpräch Viernheims. Wirklich eine Pfingſt⸗Sehenswürdigkeit 1. Ranges, war dieſes gewaltige deutſche Filmwerk. Es war für jeden Beſucher ein Ereignis, ein Miterleben, für jeden das ſchönſte und billigſte Pfingſtvergnügen. Heute Abend iſt die letzte Gelegenheit ge— boten, das Verſäumte nachzuholen. Für die, die über Pfingſten verreiſt waren, iſt heute der letzte Tag das Standartwerk deut— ſcher Filmkunſt anzuſehen. Er iſt wirklich wert, von allen Leuten geſehen zu werden, was deutſcher Filmgeiſt vollbracht hat. Am Pfingſtſonntag bekamen Hunderte keinen Platz mehr, die zum Teil geſtern Abend da waren und zum Teil heute kommen. Auch Sie müſſen ſich dem letzten Trupp anſchließen und heute zur letzten Vorſtellung kommen, um wirklich was ſehenswertes zu ſehen. Damit noch recht viele dieſes erfolg— reiche Filmwerk anſehen können, iſt heute keine Preiserhöhung und normale Preiſe. Auf ins Central-Theater. Die Spielleute müſſen — Stangen in die Erde, ſpannte oben eine Schnur herüber, und das„Goal“ war fertig. Und dann gings los!— Spazier— gänger gingen vorüber u. ſchüttelten verwundert und verſtänd— nislos die Köpfe: Wie kann man nur ſo einem einfältigen Ball nachjagen?— Und doch waren jene erſten Fußballſpieler die Pioniere des Fußballſportes in Viernheim! Jahre vergingen; Weltkrieg und Revolution rauſchten vor— über: Die„Sportabteilung“ wurde der„Deutſchen Jugend— kraft“ eingegliedert, konnte aber auch jetzt nicht ſo recht gedeihen. Auf jener Sandwüſte konnte ſich kein rechter Sportbetrieb ent— wickeln. Da kam 1926/27 mit der Erbauung unſeres neuen mächtigen Sportplatzes die große Wendung, das raſche, ſtetige derſtünden zum Trotz hat ſich die Jugendkraft nun durchgeſetzt. Groß und ſtark iſt die Jugendkraft geworden. Noch viel mehr Als wir den Sportplatz einweihten, haben wir Gottes offenkundig hat Gott die unverdroſſene Arbeit unſerer Mitglie- Man ſteckte die noa on nome, 5 bie ee Reinheit und Kraft dienen! Wittke 1 1 Siege der„Sparta“ Nürnberg. 1 850 In dem Hauptorgan des„Reichsverbandes der D. J. K.“ leſen wir in einem Bericht aus dem Monat April:„Der Ver— bandsſpielwart Bürger kam gerade recht nach Nürnberg, um das Spiel um die nordbayr. Meiſterſchaft zwiſchen Schweinfurt und „Sparta“ zu erleben. Er traf den Reichsmeiſter in einer glän— zenden Verfaſſung an; denn die wackeren Schweinfurter hatten trotz einer erſtklaſſigen Verteidigung keinen Augenblick eine Chance, den Titel zu holen Eine ähnliche Niederlage holte ſich die rheinländiſche Di Alt-Godesberg, die zu Be— ſuch in Nürnberg weilte, bei einem Spiele gegen„Sparta“. Soeben meldet„Sparta“ einen glatten Sieg im Endſpiel um die bayr. Kreismeiſterſchaft gegen Zentral⸗Augsburg“. Wochenplan: Dienstag 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch: 6 Uhr Pflichttraining der 1. u. 3. M. in Sport. Freitag halb 8 Uhr morgens Schülerübungsſtunde auf dem Sportplatz. Empfang der Dan„Sparta“ Nürnberg am Bahnhof. Zeit wird bekanntgegeben. Abends Begrüßung der Gäſte in der„Harmonie Samstag halb 7 Uhr Spiel des DIng⸗Deutſchlandmeiſters gegen die 1. M., Vorſpiel der 3. M. Dienstag bis Donnerstag Arbeiten am Sportplatz. Sonntag Jünglingswallfahrt nach Gernsheim. Abfahrt wird noch bekanntgegeben. Montag 5 Uhr Schulerturnſtunde auf dem Sportplatz— Bei ſchlechtem Wetter im Eichbaum. 6 Uhr Training ſär Fußball 1. Jugend und 2. Privat. TTT