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Von amtlicher Seite ſtammende Meldungen erklären, daß ſich die amerikaniſche Regierung bereit erkläre, be⸗ züglich ihrer Beſatzungsanſprüche die gleichen Aenderun⸗ gen eintreten zu laſſen, wie ſie Frankreich und England tun würden. Aus den Waſhingtoner Berichten geht her⸗ vor, daß Amerika die Herabſetzung ſeiner Beſatzungs⸗ anſprüche in dem Maße erwäge, daß ſich daraus eine Ver⸗ minderung ſeines Reparationsanteiles um etwa 10 v. H. ergebe. Es wird dabei jedoch unterſtrichen, daß Amerika trotzdem nichts verliere, wenn der Zinsſatz auf 5 oder 5,5 v. H. erhöht und Jahreszahlungen auf eine längere Zeitdauer verteilt würden. Die übrigen amerikaniſchen Anſprüche ſollen durch dieſe Maßnahme nicht berührt werden und Amerikas Schuldenpolitik gegenüber Europa bleibe unverändert. Die amerilanſſche Regierung wolle nur dazu beitragen, durch dieſe Entſcheidung die Unſicherheit der Sachverſtändigen⸗ beratungen zu beſeitigen. Der Entſchluß der amerikani⸗ ſchen Regierung wurde unmittelbar dem ameritaniſchen Botſchafter in Paris zur Weiterleitung an die amerika⸗ utſchen Sachverſtändigen übermittelt. Der Eindruck in London. London, 21. Mai. Der Geldwert des amerikaniſchen in den ahi in der Frage der Beſatzungskoſten wird in den Waſhingtoner Berichten verſchieden angegeben, ſcheint aber insgeſamt zwiſchen 116 und 126 Millionen Mark zu ſchwanken. Ein Ausgleich der Spanne zwiſchen den Forderungen der Alliierten und dem amerikaniſch⸗ deutſchen Vorſchlag iſt dadurch nicht möglich. Moraliſch wird die amerikaniſche Geſte dagegen hier allgemein ſehr hoch bewertet, da man hierdurch für die Pariſer Ver⸗ handlungen in dem kritiſchen Schlußſtadium eine günſtige Beeinfluſſung erwartet. Die Gläubiger⸗Einigung erzielt. Optimismus in der Alliiertenpreſſe. Paris, 21. Mai. Die Vertreter der Gläubigermächte tagten am Diens⸗ tag vormittag von 11 bis 13 Uhr und beendeten im weſentlichen die Prüfung der Schacht'ſchen Vorbehalte. ſowie des Verteilungsſchlüſſels. Eine Einigung unter den Alliierten dürfte damit erreicht ſein. Ein einwandfreies Bild über die letzten Abſichten der Gläubigernationen zu gelingen, iſt vorerſt nicht ganz leicht. Daß eine Erhöhung der Summen gefordert wird, die nach dem Poungplan den Alliierten angeboten wurde, darüber ſcheint man ſich einig zu ſein. Nach der Dar⸗ ſtellung der franzöſiſchen Preſſe würde es ſich hierbei im weſentlichen um die Verwendung der Gewinne der Zen⸗ tralbank für internationale Zahlungen handeln, die aber Dr. Schacht ſeinerſeits zur teilweiſen Begleichung der alliierten Forderungen nach dem 37. Jahre der deutſchen Zahlungen bis zum 28. Jahre der alliierten Schuldenver— pflichtungen vorgeſehen hatte. Die engliſche Preſſe erwartet außer der Zuteilung dieſer Gewinne eine Erhöhung des transfer⸗ungeſchützten Teiles der deutſchen Schuld, der nach ihrem Wunſch mit 750 Millionen beginnen und bald auf eine Milliarde anſteigen ſoll. So mmdeſtens ſpricht ſich die ſtets gut unterrichtete„Financial Times“ aus. Die weiteren deutſchen Vorbehalte ſcheinen zum gro⸗ zen Teil von den Gläubigermächten mit geringen Ab⸗ änderungen angenommen zu werden, mit Ausnahme aller⸗ dings der wichtigen deutſchen Vorſchläge für ein Auf⸗ bringungsmoratorium und für die Mitheranziegung der Nachfolgeſtaaten zur Deckung der alliierten Anſprüche vom 37. bis 59. Jahre. Soviel ſteht aber feſt, daß auf deutſcher Seite an eine Erhöhung der Jahreszahlungen als ſolche nicht ge⸗ dacht werden kann. Ebenſo wenig könnte der Verwendung der Gewinne der internationalen Zentralbank zu Gun⸗ ten der Erhöhung der Gläubiger anteile zugeſtimmt wer⸗ den. Alles in allem bleibt die Lage noch recht ungellärt, trotz des einſeitigen Optimismus, den die Preſſe der Gläubiger mächte gegenwärtig zur Schau trägt. atzſekretär, ſowie fämtlichen republitaniſchen und Der Bericht des Minderheitenausſchuſſes Gänzlich ungenügendes Ergebnis. i G Genf. 21. Mai. Der Bericht des Dreierausſchuſſes des Völkerbunds⸗ rates für die Minderheitsfragen(Chamberlain, Quinones de Leon, Adatſchi), der auf ſeiner Londoner Tagung aus⸗ gearbeitet worden war, iſt jetzt den Mitgliedern des Völ⸗ 5 1 ferbundsrates in i Ei t als Mitgli es. der Kriegsentſchädigungsfrage im Zuſammenhang mit den e ee 7 derausſchuſſes des Rates für die Minderheitenfragen überſandt worden. Der Bericht ſtellt ein umfangreiches Dokument dar, dem alle 16 Denkſchriften der einzelnen Regierungen angefügt ſind. Unter dieſen befindet ſich auch eine Denkſchrift der deutſchen Reichsregierung. Es iſt hierzu feſtzuſtellen, daß der Bericht ſich die grundſätzliche deutſche Auffaſſung von dem Minderheiten⸗ ſchutz des Völkerbundes nicht zu eigen gemacht hat, ſon⸗ dern die ſachlichen deutſchen Vorſchläge, insbeſondere den Antrag auf Einſetzung eines Studienausſchuſſes zur Prü⸗ fung des Gedankens einer ſtändigen Minderheitenkom⸗ miſſion beim Völkerbund mit einer kurzen Begründung grundſätzlich ablehnt. Der Dreierausſchuß hat ſich, wie zu erwarten war, eindeutig auf den Standpunkt der minder⸗ heitenfeindlichen Regierungen geſtellt. Die Vorſchläge in dem Bericht laufen auf lediglich geringfügige rein formale Abänderungen des bisherigen Beſchwerdeverfahrens hinaus, ohne daß zu dem bisheri⸗ gen völlig ungenügenden und ſchädigenden Verfahren ir⸗ gendwelche entſcheidende Aenderungen vorgeſchlagen wer⸗ den. Die Befürchtungen, die bereits auf der Märztagung des Völkerbundsrates hinſichtlich der deutſchen Zuſtim⸗ mung zu der Einſetzung des Dreierausſchuſſes beſtanden, haben ſich als voll begründet erwieſen. Der Dreieraus⸗ ſchuß hat, wie es nach ſeiner Zuſammenſetzung nicht anders zu erwarten war, mit ſeinem Bericht zunächſt eine Grund⸗ lage für die Arbeiten geſchaffen, die in ſchroffem Wider⸗ ſpruch zu der deutſchen Auffaſſung ſtehen. ö Nußlands Friedenspolitik! Nykow über die außenpolitiſchen Beziehungen Sowjetrußlands.. Moskau, 21. Mai. Rukow hielt auf dem Räte⸗Kongreß der Sowjfet⸗ union eine Rede über die politiſchen Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und anderen Ländern. Ryukow erklärte, daß die ruſſiſch-amerikaniſchen Handelsbeziehungen ich jetzt in einem günſtigen Entwicklungsſtadium befänden, die bedauerlicherweiſe nur durch das Fehlen geregelter diplomatiſcher Beziehungen behindert würden. Ueber die Beziehungen zu England führte er aus, daß trotz der ruſſiſchen Bemühungen die normalen Beziehungen wieder herzuſtellen, die Spannung zwiſchen den beiden Ländern noch nicht behoben ſei. Bezüglich Deutſchland betonte Rykow, daß Deutſch⸗ land das Land geweſen ſei, das die Vorteile eines engeren Verkehrs mit der Sowjetunion erkannt hätte. Deutſch⸗ land habe nicht nur Vorteil aus dem wirtſchaftlichen Ver⸗ kehr mit der Sowjetunion gezogen, ſondern auch auf an⸗ deren Gebieten die Beziehungen ausgebaut, die auch als durchaus freundſchaſtlich zu bezeichnen ſeien und Aus⸗ ſicht für eine weitere günſtige Entwicklung böten. Was die Vorfälle angehe, die deutſcherſeits ſtellenweiſe als unfreundliche Haltung der Sowjetregierung ausgelegt wor⸗ den ſeien, ſo ſeien die Anläſſe zu einer ſolchen Auslegung beſeitigt worden, das deutſch⸗ruſſiſche Verhältnis erſcheine ſomit zur Zeit als ungetrübt. Die Beziehungen der Sowjetregierung zu Frank⸗ reich hätten ſich in den letzten Jahren nach der Abbe⸗ rufung Rakowſtis nicht geändert. Die Sowjetregierung habe Frankreich manche Angebote übermittelt, ſo über die Regelung der Kriegsſchulden, die von der franzöſi⸗ ſchen Regierung aber nicht angenommen worden ſeien. Ueber die Beziehungen zwiſchen Polen und Nußland führte er aus, dieſe hätten ſich trotz der Unterzeichnung des Litwinow⸗Protokolls nicht gebeſſert. Rykow betonte noch, daß die Sowjetregierung und alle Völler der Sowjetunion ſich Mühe geben müßten, die Rote Armee und die Rote Flotte zu verſtärken und die techniſchen Waffen der roten Vexrteidiaung auszubauen. Maſſenbeſuch beim Zeppelin. Nückflug vor ausſichtlich Donnerstag. . O Toulon, 21. Mai. Die ſtrahlenden Pfingſttage hatten eine unüberſeh⸗ bare Menſchenmenge angeregt, dem Zeppelin einen Be⸗ ſuch zu machen. Die liebenswürdige Gaſtfreundſchaft der Luftſchiffleitung ermöglichte es allen den„Graf Zeppelin“ von Innen und Außen zu ſehen. Truppweiſe wurde die Schar der Neugierigen von Marineſoldaten in die Halle geführt. Vor der Treppe zu der Paſſagiergondel dräng⸗ ten ſich hunderte ungeduldig Wartende, bis die Reihe an ihnen war. Es iſt inzwiſchen Chefingenieur Dr. Dürr, der Kon⸗ ſtrukteur des„Graf Zeppelin“, mit zwei Erſatzmotoren eingetroffen. Von den drei anderen Motoren, die wäh⸗ rend des Fluges ausſetzten, glaubt man den einen ſoweit reparieren zu können, daß er bis Friedrichshafen in Be⸗ trieb bleibt. Der„Graf Zeppelin“ wird alſo höchſtwahr⸗ ſcheinlich mit vier ſtabllen Motoren am Donnerstag den Heimflug antreten. Im„Hauptquartier“, dem Grand⸗Hotel in Toulon, herrſcht ſonntägliche Ruhe. Die Journaliſten ruhen aus von dem Kampf ums Telephon, bis auf die Amerikaner, die unermüdlich kabeln müſſen. Auch Dr. Wilkins, der Polflieger und Arktisforſcher, arbeitet fieberhaft an ſen⸗ nem Bericht über die Eindrücke, die er als Fachmann erhalten hat. Die ihm von einem franzöſiſchen Jour⸗ naliſten zugeſchriebene Aeußerung, Dr. Eckener habe mit dieſem Fluge die Unbrauchbarkeit des Zeppelins bewiesen, hat Wilkins kategoriſch widerrufen. Er iſt nach wie vor von der Zuverläſſigkeit und Verwendbarkeit des lenk— baren Luftſchiffes überzeugt. Vor neuen Kämpfen in China. Kriegserklärung Fengs an Tſchianglaiſchek. London, 21. Mai. In Beantwortung der von Tſchiangkaiſchek an Feng und deſſen Unterführer gerichteten Forderung auf Er⸗ läuterung ihrer militäriſchen Bewegungen, haben 28 hin⸗ ter Feng ſtehende Generale unter der Führung von Hant⸗ ſu⸗Tſchu eine Kundgebung erlaſſen, in der der Rücktritt Tſchiangkaiſchels verlangt und Feng aufgefordert wird, die Strafexpedition gegen ihn auszuführen. Feng ſelbft hat gleichzeitig eine Erklärung erlaſzen, die auf eine Kriegserklärung gegen Tſchiangkadhek hinausläuft. Tſchiangkaiſchek hat auf den Angriff ſeiner Gegner in dir gleichen Form geantwortet und einen Kriegsrat in Nan⸗ king zuſammenberufen laſſen. Die geplante Abreiſe Tſchiangkaiſcheks nach Peking zur Teilnahme an den Beerdigungsfeierlichkeiten zu Ehren Sunpyatſens iſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden und die Feier ſelbſt wird wahrſcheinlich abgeſagt werden, da verſchiedene Diviſionen benötigt wurden, um die Eiſen⸗ bahnlinie nach Nanking zu bewachen. General Feng zieht alle verfügbaren Streitkräfte in der Richtung auf Tſchang⸗ tſchau zuſammen und zerſtörte in rückwärtiger Richtung fliehend die wichtige Eiſenbahnlinie der Lunghei⸗ und Peking— Hankau-Eiſenbahn. Man rechnet damit, daß es bereits in wenigen Tagen zu ernſten Zuſammenſtößen zwiſchen den Nankinger Regierungstruppen und den Ver— bänden General Fengs kommen wird. Aus dem In⸗ und Auslande. Zwangsaufenthalt für Pribitſchewitſch. Belgrad, 21. Mai. Der Führer der ehemaligen unabhängigen demokratiſchen Partei Pribitſchewitſch, der trotz der Warnung der Agramer Polizei nach Belgrad gereiſt war, iſt von der Polizei in Belgrad dahin unter⸗ richtet worden, daß er als Aufenthalt die Ortſchaft Brus bei Kruſevatſch zugewieſen erhalten habe. Dieſe Maßnahme wird mit ſeinem angeblich geſetzwidrigen Ver⸗ halten begründet. Die Maßnahme der Belgrader Polizei gegen Pribitſchewitſch hat in Belgrad großes Aufſehen erregt und auch zu einer Reihe von Gerüchten Anlaß gegeben. Eröffnung der Madrider Tagung der internationalen 5 Völkerbundsligen. Madrid, 21. Mai. Hier wurde die Tagung der in⸗ ternationalen Völkerbundsligen unter dem Vorſitz von Graf Bernſtorff eröffnet. Unter anderem ſind Lord Cecil und de Jouvenel anweſend. Nach Begrüßungsanſprachen des Vorſitzenden der ſpaniſchen Liga und des Madrider Bürgermeiſters hielt Graf Bernſtorff eine große Rede, in der er die Hauptaufgaben der Ligen entwickelte und betonte, daß die Pflicht zur Abrüſtung und zum Min⸗ derheitenſchutz nach dem Verſailler Vertrag beſtehe. R—ſ— Für eilige Leſer. 16: Der Bericht des Dreierausſchuſſes des Völter⸗ bands rates über die Winderheitenfragen iſt jetzt ſämtlichen Mitgliedern des Völkerbundsrates überſandt worden. Er hat ſich eindeutig auf den Standpunkt der minderheiten⸗ ſeindlichen Regierungen geſtellt. 2: Die Vertreter der Gläubigermächte in Paris be⸗ endeten im weſentlichen die Prüfung der ai Vor⸗ behalte ſowie des Verteilungsſchlüſſels, womit eine Eini⸗ gung unter den Alliierten erreicht ſein dürfte. ꝛ6: Bei dem lebhaften Wahlkampf in Eupen⸗Malmedy 8 ſich das energiſche Beſtreben, eine neue unbeeinflußte olksabſtimmung herbeizuführen. ꝛ6: Rykow hielt auf dem Rätekongreß der Sowjetunion eine großangelegte Rede über die politiſchen Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und anderen Staaten. Der Wahlkampf in Eupen⸗Malmedy. Beleidigung des Reichspräſidenten. „ Eupen, 21. Mai. Am 26. Mai wird die Entſcheidung über 187 Kam⸗ merſitze und 93 Senatsſitze in Belgien gefällt. Mög⸗ licherweiſe gelingt es der Bevölkerung von Eupen⸗Mal⸗ medy einen eigenen bodenſtändigen Vertreter in die Kammer zu entſenden. Die Begeiſterung in den Kreiſen und vor allem in der Chriſtlichen Volkspartei, der Hei⸗ matpartei, iſt groß. Die Verſammlungen ſind überall ſtark beſucht. Die Kundgebungen für eine neue Volksab⸗ ſtimmung treten ſtark in den Vordergrund. Die katholiſche belgiſche Partei leiſtet ſich die Un⸗ geheuerlichkeit, ſogar den deutſchen Reichspräſidenten in den Wahlkampf hineinzuziehen. Ein Wahlplakat dieſer Partei zeigt links ein Kopfbildnis des deutſchen Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg mit Pickelhaube, in der Mitte Vandervelde und rechts den ruſſiſchen Volſchewiſtenſührer Stalin, der in ſeinem Munde einen Dolch hält. Von dem Plakat fließt Blut herab. Dieſe Ungehenerſichteit läßt ſich wohl kaum noch überbieten Neues aus aller Welt. Speyer.(Die 400 Jahrfeier der Prote⸗ ſtation in Speer.) Am Pfingſtmontag begann die 400⸗Jahrfeier der Proteſtation in Speyer, die eine un⸗ überſehbare Menſchenmenge aus allen Teilen des evange⸗ liſchen Deutſchlands nach Speyer geführt hat. Auch zahl⸗ reiche Vertreter aus den Nachbarſtaaten ſind erſchienen. Reichspräſident von Hindenburg hat ein Telegramm ge⸗ fandt, in dem er allen Feſtteilnehmern die herzlichſten Grüße ſendet. Koblenz.(marokkanerplündern eine Kirche) In einer der letzten Nächte drangen Diebe in die Vor⸗ halle der Wallfahrtskapelle Mariä Hilf in Koblenz⸗ Mützel ein. Durch Einſchlagen der Fenſter und Abſchla⸗ gen des Turſchloſſes hatten ſich die Diebe gewaltſam Zu⸗ gang in die Vorhalle verſchafft und dort Geldbeträge und Leuchter geſtohlen, die zu Miſſionszwecken beſtimmt waren. Roſenkränze, Kerzen und Bilder hatten die Diebe auf dem Boden zerſtreut. Fußſpuren und Fingerabdrücke konnten ſichergeſtellt werden, ſodaß zu erwarten ſteht, daß die Diebe gefaßt werden. Allem Anſchein nach handelt le um Angehörige marokkaniſcher Beſatzungstruppen⸗ eile. Magdeburg.(Auf der D⸗Zugslokomotive während der Fahrt tödlich verunglückt.) Auf der Lokomotive des D- Zuges 31 Magdeburg— Berlin iſt in der Nähe des Bahnhofes Genthin auf der Heizerſeite ein Dampfrohr, das zur Dampfſtrahlpumpe führt, ge. platzt. Der Heizer wurde durch den ausſtrömenden Dampf ſchwer verletzt. Auch der Lokomotivführer erlitt dadurch Verbrühungen. Trotzdem behielt er ſoviel Geiſtesgegen⸗ wart um den Zug ſofort zum Halten zu bringen. Der verletzte Heizer konnte durch das Auto des Kreisarztes ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Verletzungen waren jedoch ſo ſchwer, daß er noch in der Nacht verſtor⸗ ben iſt. Der Lokomotivführer konnte nach Anlegung von Verbänden ſeine Heimat aufſuchen. N FFFFFT * Das Schiff des Chriſtoph Columbus, die„Sanka Ma⸗ Ta“ im Hafen von Sevilla, wo ſie während der Dauer der Internationalen Ausſtellung verankert liegt. Auto vom Perſonenzug überfahren. Zwei Tote.— Die nervenſchwache Autlerin. Frankfurt, a. M., 21. Mai. Auf einem Uebergang am Bahnhof Ingelbach auf der Strecke Weſterburg— Altenkirchen wurde ein Perſonenauto von einem Perſonen⸗ zug überfahren. Der Beſitzer des Wagens, ein Herr Künſtler aus Köln, war ſofort tot. Die Ehefrau desſelben ſtarb auf dem Transport nach dem Krankenhaus in Altenkirchen. Die Tochter, die das Auto lenkte, erlitt leichtere Verlet⸗ zungen. Nach Angabe eines Paſſanten hat die Lokomotive vor dem Uebergang Signale gegeben. Die Fahrerin hatte dieſe aber anſcheinend überhört. Als ſie auf den Gleiſen war und den herankommenden Zug bemerkte, hat ſie die Herrſchaft über ihre Nerven verloren und blieb, an⸗ ſtehe ſchneller zu fahren, mit dem Wagen auf den leiſen ehen. Schwere Autounfälle. Sieben Tote, zahlreiche Verletzte. Düſſeldorf. Hier ereigneten ſich zwei ſchwere Verkehrsunfälle, wo⸗ bei zwei Perſonen getötet, zwei ſchwer und eine leicht vec⸗ letzt wurden. Ein Laſtkraftwagen ſtieß mit einem Motor⸗ rad mit voller Wucht zuſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß die auf dem Soziusſitz ſitzende Dame kopfüber auf das Straßenpflaſter flog und tot liegen blieb. Der Führer des Motorrades wurde ſchwer verletzt ins Kran⸗ kenhaus geſchafft. Bei dem Zuſammenſtoß zweier Per⸗ ſonenkraftwagen überſchlug ſich ein Wager zweimal und wurde vollſtändig zertrümmert. Von den drei Inſaſſen dieſes Wagens war eine Dame ſofort tot, während eine andere ſchwer und ein junger Mann leicht verletzt wurden. Köln. 5 Auf der Köln—Düſſeldorfer Landſtraße prallten orei Mo⸗ torradfahrer mit je einem Beiſitzer in voller Fahrt gegen⸗ einander. Hierbei wurden alle vier ſchwer verletzt. Im Laufe des Tages ſind zwei von ihnen ihren ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. Paderborn. ö Auf der Rückfahrt von einem Ausfluge wurde oas vollſtändig neue Auto eines Gutsbeſitzers an einem un⸗ eſchützten Bahnübergang von einem von Bielefeld nach Paderborn fahrenden Zuge erfaßt und etwa 50 Meter mitgeſchleift. Hierbei wurde der Wagen vollſtändig zer⸗ ört. Von den Inſaſſen wurde die Schweſter und eine junge Verwandte des Beſitzers getötet, während der Wa⸗ genlenker und der Beſitzer mit ſehr ſchwecen Verletzungen ins Krankenhaus in Neuhaus zugeführt werden mußten. du ches euren Biden OMAN von J. ScHNEIDER-FOERS TI. vanesEAnEScAUTsscuUTZ bunch ve ANAG oa NEIsTEA WEU .(51. Fortſetzung.) Nachdruck verboten) Sie blitzte ihn entrüſtet an.„Bewahrel— Wenn Sie ſich ſehen wollen, Herr Radanyi, dann gucken Sie gefälligſt in den Spiegel. Der zeigt Sie noch beſſer, wie meine latte, —. Aber unterſchreiben dürfen Sie!“ 17„Wirklich?“ ſtaunte er. 939 5 g Er nahm ſeine Brieftaſche heraus und ſeßte auf das freie Rändchen unter dem Photo ſeinen Namen. Mit einer Ver⸗ neigung gab er es ihr zurück. „Das kann aber unmöglich jemand leſen!“ zankte ſie ver⸗ ärgert. ö „Das Schiff ſchlentert ſol“ entſchuldigte er ſich mit ber haltenem Lachen. 395 4 „Schreiben Sie immer ſo ſchlecht!? 7 „Nein, nicht immer.— Nur bei beſonderen Gelegenheiten.“ Sie nagte an ihrer Unterlippe und warf beide Zöpfe zurück. Ich hatte Ihnen was ſagen wollen, Herr Radanvi.— Aber nun mag ich nicht mehr!“ ö „Warum denn?“ Er griff nach ihren weißen, gepflegten Kinderhänden und ſah ihr freundlich in das hochgerötete Geſichtchen. Das ſtimmte ſie weich. Sie überließ ihm willenlos ihre kühlen Finger und neigte ſich etwas gegen ihn.„Würden Sie jemand helfen, Herr Nadanyi, wenn Sie könnten?“ „Selbſtverſtändlich.— Es kommt darauf an!“ ſchwächte er ſeine Zuſage ab. „Nein, es kommt nicht darauf an. Wenn man jemand helfen will, dann tut man es doch.— Gehen Sie ein bißchen mit mir promenleren. Herr Radanyi.“— Sie ſah ſich in aller Geschwindigkeit ſuchend um.„Die Mama ſagt nämlich unmer, es ſchickt ſich nicht, wenn man mit einem Herrn ſo perumſteht.— Mit Ihnen am allerwenigſten.“ „„i. ſiehe dal“ Er tat halb gekränkt.„Warum denn gerade mit mir?— Bin ich gefährlicher als die anderen!? Sie hob beide Achſeln.„Die Mama ſagt es.— Das heißt, es ſagen's alle, man müſſe ſich unbedingt in Sie ver lieben.— ob man will oder nicht!“ . „Oh——17 ſagte er beluſtigt.„Aber Sie machen eine Ausnahme, liebe, kleine Siddil— Nicht wahr?— Dafür niere ich jetzt mit Ihnen.— Vor aller Augen.— Darf ſch mir erlauben? Er bot ihr mit ſeiner ganzen gewinnen den Liebenswürdigkeit den Arm. Sie erglühte ſelig und legte ohne Zögern ihre Hand darauf. Er merkte wie ſie zitterte. Er dachte an Eve Mi. Genau ſo hatte dieſe in den Kindertagen ſich an ihn geſchmiegt. So halb Kind— halb unbewußtes Weib. Er zog ihren Arm feſter in den ſeinen.„Nun kriege 9 aber Ihr Geheimnis zu hören! Ja, Siddi!“ Sie nickte raſch.„Ich habe gelauſcht!“ ſagte ſie und freute ſich über die maßlos erſtaunten Blicke, die ihr folgten. „Das darf man aber nicht!“ tadelte er gutmütig. „Sie brauchen's ja nicht zu klatſchen, Herr Radanyi.— Oder?“ f „Nein, nein!“ beruhigte er.„Was eine Dame mir anoer⸗ traut, das ſag ich doch nicht weiterl“ „Alſo, ich habe in der Kapitänskajüte geſtanden. Und da hat der Schiffsarzt einem Deckoffizier erzählt, daß auf Zwiſchendeck eine Familie iſt, die heute Selbſtmord begehen wollte. Der Mann hatte ſich bereits die Pulsader geöffnet und wollte es noch ſeiner Frau und den Kindern tun, aber der Steward kam gerade dazwiſchen. Man hat ihnen näm⸗ lich die ganze Barſchaft geſtohlen, als ſie an Deck gingen. — Nun hat er nichts mehr!“ ö Das letzte klang ſo rührend kindlich mitleidig, daß Radanyi die Hand ſeiner Begleiterin an ſeine Lippen hob. Ihre Augen glänzten ihn zwiſchen Tränen an. f „Der arme Menſchl“ ſagte er teilnehmend, zog ſeine Brlef⸗ taſche und entnahm ihr eine Hundertdollarnote.„Das wollen wir dem Kapitän geben für ihn, ja?“ f Er ſah die Enttäuſchung in ihrem Geſichte.„Das habe ich mir gedacht, daß Sie das tun,“ meinte ſie offenherzig.„Aber das wollte ich ja nicht. Wenn ich ein paar Dollar haben wollte, dann hätte ich ja nur zu Papa zu gehen gebraucht. — Der gibt mir, ohne zu fragen. Aber ich hatte mir etwas anderes gedacht? 0 Was denn?“ frug er neugierig. Er zog ſie n 7 f 11. 33 ö gen ſich. Die Sechzehnjährige begann ihn zu intereſſieren. ſe war nicht bloß der kleine, derwöhnte Kobold. für den er und die anderen ſie bielten. Die iunge Amerikanerin batte 1 Panik im Newyorker Jankee⸗Siablon. Die Zuſchauer buchſtäblich zermalm. i f BD Newnork, 21. Mai. Ein ſchwerer Wollenbruch, der in Newyork während eines Baſeballſpieles niederging, führte zu einer Panil der etwa 50 000 anweſenden Zuſchauer, wobei ein jun⸗ ges Mädchen und ein Mann von der Menge niederge⸗ treten und buchſtäblich zermalmt wurden.. Die Polizei verſuchte, die zu den Ausgängen ſtür⸗ menden Zuſchauer, die ein ſchützendes Dach aufſuchen wollten, mit dem Revolver im Schach zu halten, war je⸗ doch der Uebermacht nicht gewachſen. Erſt nach Eintreffen eines ſtarken Polizeiaufgebotes konnte die Ordnung eini⸗ germaßen wieder hergeſtellt werden. Ueber 190 Ver⸗ wundete fanden in Krankenhäuſern Aufnahme. Die Po⸗ lizei hat zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Gchweres Erdbeben in Kleinaſien. In der Umgegend von Karahiſſar wurde nach Kon⸗ ſtantinopeler Meldungen ein ſehr ſchweres Erdbeben ver⸗ ſpürt. Die Ortſchaft in der Nähe von Sivas in Klein⸗ Aſien wurde ſchwer mitgenommen. Die Zahl der Toten wird dort mit 58, die der Verletzten mit 100 angegeben. Der Materialſchaden iſt ſehr bedeutend. Tauſend Häuſer ſind ganz oder teilweiſe zerſtört. a Auslands⸗Chronik a Unglück bei einer japaniſchen Bombenabwurf⸗ übung. Bei einer Bombenabwurfübung eines japanischen Flugzeuggeſchwaders in Korea ereignete ſich in der Nähe von Wuſung ein ſchweres Unglück. Unter den Uebungs⸗ bomben befand ſich auch eine ſcharfe Bombe, die das Dorf Tangai traf und dort großen Schaden anrichtete. 17 Koreaner wurden durch die Bombe getötet. * 17 Perſonen an Milchvergiſtung erkrankt. Nach dem Genuß von ſchlechter Milch erkrankten in Madrid 17 Perſonen und mußten zum Teil ins Krankenhaus überführt werden. Bei allen ergab die Unterſuchung ſchwere Vergiftungserſcheinungen. . Ein amerikaniſcher Dauerflug. Im Staate Texas verſucht gegenwärtig das Flugzeug„Fort Worth“ eine neue Höchſtleiſtung im Dauerflug aufzuſtellen. Das Flugzeug befindet ſich bereits 39 Stunden in der Luft, es will den Höchſtleiſtungsdauerflug des Flugzeuges„Que⸗ ſtion Mark“ überbieten. Das Flugzeug wird fortlaufend von einem anderen Flugzeuge aus mit Brennſtoff ver⸗ ſnrat Aus Heſſen. Darmſtadt.(Die Ferngasverſorgung vor dem Propinzialtag.) Am Donnerstag, den 23. Mai, nachmittags 2,30 Uhr, tritt im ſtädtiſchen Saalbav zu Darmſtadt der Provinzialtag der Provinz Starken⸗ burg zu einer außerordentlichen öffentlichen Sitzung zuſam⸗ men, um ſich mit der Ferngasverſorgung zu beſchäftigen. Michelstadt(Das Feſt des Lichtes und des Waſſers.) Die altehrwürdige Stadt im heſſiſchen Oden⸗ wald beging in althergebrachter Weiſe das Feſt des Lichtes und des Waſſers. Die Brunnen der Stadt waren mit feſtlichen Grün und Lichtern geſchmückt. Sinnſprüche wieſen auf die Bedeutung dieſes Waſſerfeſtes hin. Der modernen Zeit folgend hatte man das Rathaus zur feſtlichen Beleuchtung in den Abendſtunden mit einer rachtvollen vielfarbigen Lichtanlage verſehen. Nachdem agsüber bereits eine große Anzahl von Fremden in Michelſtadt eingetroffen waren, fand abends 128 dem Marktplatz vor dem alten Rathaus ein kurzer Feſtakt ſtatt. Die Brunnen und das Rathaus leuchteten in pracht⸗ vollem Lichterglanz, muſikaliſche Darbietungen und ge⸗ meinſamer Geſang der Menge gaben der Veranſtaltung ein beſonderes Gepräge. Mit Monſtrefeuerwerken fan⸗ den die Feſtſtunden ihren Abſchluß. i Worms.(In einer Grube erſtickt.) Einen ſchrecklichen Tod fand der Arbeiter Schreiber aus Neu⸗ auch ein Herz— ein gütes Herz. Edel und mitfühlend. Sie war zum lieb haben. „Alſo, liebe Siddil“ ermunterte er ſieG „Alſo— ich— ach, Herr Nadanyi,— es kraut ſich ja kein Menſch wes zu Ihnen zu ſagen. Der Kapitän hat es ſelbſt erzählt bei Tiſch, daß Sie ſtrickte erklärt haben, Sie würden keinen Ton ſpielen, ſo lange Sie an Bord ſind.— Nun und da hat es eben auch keiner mehr gewagt, Sie darum zu bitten. — Aber heute!“ Ihre braunen Augen bettelten!„Sehen Sie, Herr Radanyt, bloß ein einziges Stück auf Ihrer Geige und dem armen Menſchen iſt geholfen!“ Radanyi ſchwieg, ſteckte den Hundertdollarſchein achtlos in die Außentaſche ſeines Jackettanzuges und kniff die Lippen zufammen. i b Er fühlte, wie Siddis Hände über die ſeinen ſtrichen. Ihre Augen bettelten noch immer.„Nicht böſe ſein. Herr Radanyl. 11 7 0 Sie durchaus nicht wollen, dann helfe ich ihm allein!“ i 10 J „So?“ meinte er verwundert.„Wie denn?“ „Sehr einfach, Herr Radanyi.— Ich mache tauſend Bilder⸗ abzüge von Ihnen. Die verkaufe ich.— Jeden für einen Dollar. Darunter nicht, höchſtens darüber!“ 1 0555 „Das iſt Erpreſſung!“ warnte er„und Wucher! „Das iſt ganz gleich. Dann hat jeder Halunke, der hier auf dem Schiff herumläuft, ein Bild von Ihnen. Wer am meiſten bezahlt, der hat den Vorrang!“ ö Er lachte ihr in die großen Kinderaugen.„Sie ſind ein tadelloſes Kerlchen, Miß Siddi!— Laſſen Sie die tauſend Abzüge.— Ich geige heute abend.— Für Sie— und den armen Menſchen!“ „Herr Radanyil“ f Sie ſah ſich um, warf blitzſchnell beide Arme um ſeinen Hals und küßte ihn. f Das war ein Augenblick geweſen.— Er ſah im nächſten nichts mehr als ein paar ſchwere, baumelnde Zöpfe, die hinter der Kajütentreppe verſchwanden. 110% Das Schiff ſtampfte ſeinen Trott, Meile um Meile, Immer näher der Küſte. Das helle Licht des Vollmondes badete ſich in der Unendlichkeit des Meeres. Die 2 80 trugen ſulb 1 g 0 5— 5 „ e e e e eee eee haufen, Vater von ſechs Kindern, der in einem Schreber. garten in der Gewann Oxenplatz für den Beſitzer des artens einen etwa 1516 Meter 11 00 Brunnen grub und abends gegen 6 Uhr von herabſtürzenden Erdmaſ⸗ ſen zugeſchüttet wurde und ſo den qualpollen Tod des Erſtickens fand. Man nimmt an, daß die Wände des Brunnens nicht genügend abgeſprießt waren. Bingen.(Bubenſtreich.) Wieder wurden, wie im vergangenen Jahr, nachdem die Tulpenbeete in den Rhein⸗ anlagen erblüht ſind, nachts eine Menge Blüten von Frevlern abgeſchnitten. Die Täter, es handelt ſich um junge Burſchen, wurden in Mainz beim Eintreffen des Fruͤhzuges durch die Bahnpolizei geſtellt und ermittelt. Alzey.(Entdeckte Schwarzbrennerei.) Bei dem Landwirt Daniel Fries in Weinheim bei Alzey wurde von vier Beamten der Zollfahndungsſtelle Frank⸗ ſurt a. M., die auf Grund einer anonymen Anzeige nach⸗ ſorſchten, eine Schwarzbrennerei aufgedeckt. Die Trieb⸗ feder der Schwarzbrennerei iſt der 29 Jahre alte Martin Koch aus Alzey, der den Branntwein auch vertrieben hat. Beide wurden verhaftet. Die Brennereiapparate wurden beſchlagnahmt. Klein⸗Auheim.(Tod durch das eigene Fuhr⸗ werk.) Ein 59 Jahre alter Arbeiter von hier verun⸗ lückte dadurch tödlich, daß er, als er zum Düngen auf das Feld fuhr, von dem Jauchefaß herunter und vor die Räder ſeines Fuhrwerkes fiel. Die Räder gingen ihm über den Kopf, ſodaß der Tod nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus erfolgte. 5 Nieder⸗Wieſen.(Gefährliches Spiel.) Der a a Heinrich Wannemacher wurde von dem Bull⸗ ogganhänger des Karuſſellbeſitzers Petri aus Uffhofen überfahren und am Anterleih derart ſchwer verletzt, daß die Gedärme heraushingen. Im Kreiskrankenhaus wurde eine Operation vorgenommen. Trotz aller Bemühungen iſt das Kind verſtorben. Einige Jungens hatten ſich auf die Deichſel des Anhängers geſetzt, der Verunglückte wollte auch aufſpringen, fiel jedoch hin und geriet unter den Anhänger des Bulldoggs. Der Führer, den keine Schuld treffen ſoll, wurde erſt durch das Schreien der anderen Kinder auf das Unglück aufmerkſam. Bad Nauheim.(Der Faſſadenkletterer.) Der Faſſadenkletterer, der ſich vor einiger Zeit in Bad Hom⸗ burg betätigte, ſcheint ſein% verlegt zu haben. Durch Einſteigen in ein hieſiges Hotel wurden Wertſachen geſtohlen, deren Preis auf 40000 Mark geſchätzt wird, ſowie mehrere tauſend Mark Bargeld. Gießen.(Eigentümliche Jagd.) Der Förſter Hochheiſer aus dem benachbarten Krofdorf ſtieß in ſpäter Abendſtunde, als er ſich mit ſeinem Motorrad unterwegs nach dem Forſthaus Waldhaus befand, mitten im Walde mit einem ſtarken Rehbock zuſammen, der auf der Straße durch das grelle Scheinwerferlicht geblendet wurde. Da ich das Tier unmittelbar vor das herankommende Mo⸗ orrad stellte, die Maſchine aber trotz Bremſens nicht mehr zum Stehen gebracht werden konnte, erfolgte der Juſanmenſtoh. Der Motorradfahrer kam zu Fall, wurde aber nus leicht verletzt. Der Rehhog wurde ſo ſchwer ge⸗ denſchuß zu geben. ae nichts anderes übrig blieb, als ihm den Gna⸗ Handel und Wirtſchaft. Amtliche Notierungen vom 21. Mai. Berliner Eſſektennotierunſen. Berliner Handels ſeſell⸗ ſchaft 2143 Comm. und Privatbank 186; Darmſtädter⸗ und Nationalbank 161,50; Deutſche Bank 162, Diskoutd⸗ Komm. 152,50; Dresdner Bank 158; Hapag 119,75; Nordd. Lloyd 111,625; 1 Elektrizitätsgeſellſchaft 186 Bem⸗ derg 345; Chade 437; Daimier 54; Linoleum 332 J. G. Farben 248; Geffürel 220; Goldſchmidt 84,25; Holz⸗ mann 114; Karſtadt 211,75; Metallbank 129,75; oly⸗ phon 460; Rhein. Braunk. 290,50; Rhein. Elektrizttät 163 Rhein. Stahl 116,50: R. W. E. 242: Schultheiß 302 Siemens 384; Tietz 294,50; Glanzſtoff 431; Ver. Stahl 92, 757 Zellſtoff Waldhof 254,50. Berliner Debiſen. Diskontſätze: Reichsb. 7,50, Lomb. 8,50 v. H.: London 20,35— 20,39; Newyork 4,196— 4,204; Ainſterdam 168,65„ 168,99; Brüſſel 58,24. 58,36; 1, 81,34— 81,50; Italien 21,96— 22.00; Ju oſlawien 7,377— 7,391; Kopenhagen 111,79 112,01 iſſabon 18,68— 18,72; Oslo 111,80— 112,02; 37786 16,39— 16,43; Prag 12,415— 12,435; Schweiz 80,785 380,945; Spanien 59,66— 59,78; Stockholm 112,07— 112,29; Wien 58,96— 59,08. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Dienstag waren zugeführt: 170 Ochſen, 170 Farren, 302 Kühe, 333 Färſen, 768 Kälber, 7 Schafe 10 ee 2972 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Le- l in Rm.; Ochſen 58 bis 60, 44 bis 48, 44 bis 48, 36 bis 40,—,—: Bullen 52 bis 54, 46 bis 48, 40 bis 42,—; Kühe 50 bis 52, 34 bis 36, 30 bis 32, 16 bis 20; Färſen 60 bis 62, 52 bis 54, 42 bis 44: Kälber—, 80 bis 83, 72 bis 76, 64 bis 68, 52 bis 58: Schafe 56 bis 58 Schweine—, 73 bis 74, 74 bis 77, 14 bis 76, 71 bis 72, 66 bis 68, 58 bis 62; Ziegen 12 bis 24. Marktverlauf: mit Großvieh gute Ware geſucht, geringe Ware langſam, kleiner Ueberſtand; mit Kälber mit⸗ telmäßig, geräumt: mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Haus, Hof und Feld. Grünfutter bei der Kükenaufzucht. Das Grünfutter ſpielt bei der Aufzucht von Jung⸗ geflügel eine ſehr große Rolle. Ohne Grünfutter ent⸗ wickeln 101 die Küken nur ſchlecht, auch treten Ver⸗ dauungsſtörungen ein, weil dem Körper dann Stoffe fehlen, die er zum Aufbau unbedingt braucht. Hierher gehören z. B. die in der Pflanze enthaltenen Mineral- ſalze, die man zwar künſtlich erſetzen kann, die aber mit er Pflanze aufgenommen eine beſonders günſtige Zu⸗ ſammenſetzung haben und zum Aufſchluß der Vitamine Nienen. Das beſte Grünfutter iſt Löwenzahn, auch Ketten⸗ Aume genannt. Der weiße, bittere Saft dieſer Pflanze not einen wohltuenden Einfluß auf den Organismus aus und verhindert Verdauungsſtörungen. Da aber die Blät⸗ ter der Pflanze recht zähe ſind, gebe man ſie nur fein zerſchnitten. Sodann iſt gekeimter Hafer zu Sure Eine flache Kiſte, in deren Boden man einige Löche bohrt, wird etwa funf entimeter hoch mit gutem Hafer fett und dann mit fauem Waſſer über h ieſes ſt täglich zu wiederholen. Die 8 f in ein lichten, warmen Raum geſtellt und der kann na etwa ach Tagen verfüttert werden. Auch für erwachſene 1 Tiere iſt der gekeimte Oafer ſeyr zu empfehlen. Er befördert namentlich die Legetätigkeit. Auch Gemüſeab⸗ fälle, z. B. Weißkohl, Roſenkohl, Blumenkohl und Wir⸗ 110 laſſen ſich als Grünfutter verwerten. Es iſt prak⸗ iſch, ſie durch eine Fleiſchhackmaſchine zu drehen und dann dem Weichfutter beizumengen. Auch die Küchen⸗ reſte Jas ſich auf dieſe Weiſe verwerten, ſie geben mit einem künſtlichen Kükenfutter vermengt, ein vorzügliches Weichfutter. Gemüſereſte find in allen Geſchäften dieſer Art zu haben. Winke und Natſchlage. „Spargelſuppe mit Haferflockenklößchen. In einem Liter Waſſer kocht man ein Pfund geſchälten und dlein⸗ geſchnittenen Spargel weich, nimmt ihn aus dem Koch⸗ waſſer, löſt darin einige Fleiſchbrühwürfel auf und dickt die Suppe mit einer hellen Mehlſchwitze. Nun legt man die Spargelſtüdchen wieder in die Suppe und richtet Jie über Haferflockenklößchen an. Zu dieſen rührt man 75 Gramm Haferflocken, 30 Gramm Mehl und einen hal⸗ ben Liter Magermilch zu einem Teig bei gelindem Feuer ſolange, bis er ſich vom Topfe löſt. Man ſchmeckt ihn mit Salz und Muskat ab, gibt ſchließlich ein Eigelb hinzu und zieht den Eierſchnee darunter. Mit dem Teelöffel ſticht man Klößchen ab, die in Salzwaſſer sar gekocht nar don —— Die Urbarmachung der Zuiderſee. Unſer Bild veranſchaulicht die gewaltige Dicke der Eiſen⸗ betonmauern einer Schleuſe, die die Austrocknung der dem Meere abgenommenen Ländereien reguliert. Lokale Tagesrundſchau. Wetterberlcht vom 21. Mai. Das nordeuropäiſche Hochdruckgebiet, an deſſen Oſt⸗ rand während der letzten Tage Kaltluft in breitem Strome nach dem Feſtland vordrang und uns vorwie⸗ gend trübes und naßkaltes Wetter brachte, iſt inzwiſchen von einer atlantiſchen Zyklone nach Süden gedrängt wor ⸗ den. Ein flaches Hoch überdeckt daher ganz Mitteleuropa, wo bereits verbreitete Aufheiterung eingetreten iſt. Un⸗ ſere Witterung wird vorerſt unter Hochdruck⸗Einfluß leiben. a Vorausſichtliche Witterung bis Don. nerstag: Vielfach heiter, meiſt trocken und zunehmend wärmer, örtliche Wärmegewitter. Erwachender Wald. Allmählich zieht der Wald da draußen ſein grünes Gewand an, Bisher lag er noch da wie im Schlafe. Nun haben ihn die Vögel wachgeſungen und die Sonne hat die vielen unzähligen Knoſpen geküßt, ſodaß ſie aufſprin⸗ gen und ihre jungen grünen Blättlein in die Welt gucken laſſen. Es iſt 08 J über ihnen. Da reiben ſie ſich die Augen und recken ſich, werden größer und grüßen die vie⸗ len Brüder ringum, und durch das Geäder des garten Blattes ſchimmert goldigglänzend ein Sonnenſtrählchen hindurch. So erwacht der Wald und ſein Haupt, bisher grau und kahl, verjüngt ſich und wird voll Leben, bekommt Gedanken und Sprache, die auch zu den Menſchen ver⸗ ſtändlich tönt. Denn der Wind fegt durch das junge Blät⸗ termeer und rüttelt das grüne erſte Laub und neigt die Aeſte und Zweige. Da geht ein Flüſtern und Rauſchen durch den ganzon Wald, ein großartiges Gefühl der natürlichen Kraft, der Natururſprünglichkeit. Und nun laßt uns hinauswandern in den Tempel des Waldes, unter das herrliche Blätterdach des Buchen⸗ waldes und laßt uns wieder die alten prächtigen Lieder von unſerem Walde ſingen und wandern über waldige Höhen! Und an die Märchen wollen wir glauben, die da aufblühen hinter den grünen Geheimniſſen, Pfaden und Dickichten des deutſchen Waldes. Nückſtrahler ab 1. Juli. Die im Reiche beſtehendn geſetzmäßigen Maßnah⸗ men zur Hebung der Verkehrsſicherheit auf den Landſtra⸗ ten erfahren mit Wirkung ab 1. Juli 1929 in allen Län⸗ dern eine einheitliche Erweiterung. Mit Nückſicht darauf, daß die zahlreichen Verkehrsunfälle vielfach durch Beſitzer von Kleinfahrzeugen und Radfahrer verurſacht werden. hat das Reichsverkehrsminiſterium mit Zuſtimmung des Reichsrates eine neue Verordnung erlaſſen. wonach alle zweirädrigen Kraft⸗ und Kleinkrafträder ſowie alle Fahr⸗ räder mit einem hinteren Leuchtzeichen, dem ſogenannten Rückſtrahler ausgerüſtet ſein müſſen. Die Verordnung beſagt im weſentlichen, daß jedes Nad bei Dunkelheit und ſtarkem Nebel mit einem hin⸗ teren Leuchtzeichen von gelbroter Farbe verſehen ſein muß. Dieſes Leuchtzeichen, deſſen wirkſamer Durchmeſſer Raute tößer als fünf Zentimeter ſein darf, N an der Rückſeſte f n anzubringen und darf niemals verdeckt ſein. en tragen und mit Namen und Wohnort(S erſtelſers verſehen ſein. Die vorgeſchriebenen Prüfzeichen für einzelnen Länder folgendermaßen beſtimmt 83 10 1% das Zeichen P, für Bayern By, achſen S uſw. f g eder Rückſtrahler muß ein 15 5 es »Viernheimer Gaaſevärtelfeſcht. Wie bereits bekanntgegeben wurde, läuft am nächſten Sonntag im Tambour⸗ wäldchen am Bürſtädterweg das althergebrachte Gaaſevärtel⸗ feſcht vom Stapel. Schon in den Morgenſtunden findet ein Frühſchoppenkonzert ſtatt, welches mit Vorführung von Dreſſur⸗ hunden begleitet iſt. Den Auftakt des eigentlichen Feſtes gibt der Feſtzug unter Vorantritt der geſchmückten Gaaſen, die der Mittelpunkt der ganzen Veranſtaltung ſind. Dort findet An⸗ ſprache, Vorführung und Prämiierung der Gaaſen ſtatt. Auch iſt für die Gäſte Gelegenheit geboten, das Tanzbein zu ſchwingen. An weiterer Unterhaltung iſt für die Jugend ein Kaſperl⸗ Theater, Schiffſchaukel und Schießbude aufgeſtellt. Falls un⸗ zünſtige Witterung eintreten ſollte, iſt für gedeckte Unterkunft Sorge getragen. Auch kann mit Eintritt der Dunkelheit das Feſt degangen werden, da das ganze Tambourwäldchen mit elektriſchem Licht beleuchtet wird. Alles in allem verſpricht das diesjährige Gaaſevärtelfeſcht ein Volksfeſt im wahrſten Sinne des Wortes zu werden, auf das die ganze Einwohner- ſchaft und Umgebung mit Spannung entgegenſieht. A. Vereins⸗Anzeiger. K. R. B. Donnerstag Abend halb 9 Uhr Unterhaltungs- Abend in der„Vorſtadt“. Der Vorſtand. Geſangverein Längerbund. Mittwoch halb 9 Uhr Zu⸗ ſammenkunft im Lokal zwecks Darbringung eines Ständ— chens. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſern Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Kücken geſtern geſchlüpft ſind und können ſolche abgegeben werden an jedermann bei Kollege Mich. Hook, Friedrichſtr. Raſſe: weiße amerik. Leghorn per Stück 80 Pf. Der Vorſtand. Turnerbund. Donnerstag Abend Fauſtballtraining der 1. und 2. Mannſchaft. RNadfahrer⸗Verein„Amicitia“ Gegr. 1904. Samstag Abend halb 9 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung, vor— hergehend Vorſtandsſitzung. Tagesordnung: Vereins- rennen. Der Vorſtand. „Sparta“ Nürnberg kommt! Wer von den Sportlern kennt heute noch nicht die bayriſche Extra-Klaſſe? Schaut in die Sportblätter, in die Sportverbände hinein, der Bayer iſt immer voran. Am Sams- tag Abend wird der Viernheimer Sportsgemeinde ein ſport⸗ licher Hochgenuß geboten werden, wie ihn Viernheim noch nicht erlebt hat. Die DK. iſt zum Ortsgeſpräch V'heims geworden. An allen Straßenecken wird diskutiert über den kommenden Deutſchen Meiſter und das Abſchneiden gegen die wackeren Viernheimer. Eine Mannſchaft wie Sparta Nürnberg, die die höchſten Lorbeeren trägt ſeit 1927 ſich Deutſcher Meiſter zu nennen, wird eine gewaltige Anziehungskraft aus- üben. Sie wird jede andere ſportliche Veranſtaltung, von welcher Seite ſie auch kommen mag, glatt in den Schatten ſtellen. Sportler von Viernheim! Für euch kann am Sams⸗ tag nur der DI K.⸗Platz der Treffpunkt ſein, dort ſeht ihr ſie kämpfen die Vertreter von Viernheim in der Aufſtellung von: Buſalt 1 Adler ad. Schmitt Joh. Effler Ad. Hotz H. Hofmann B. Kiß H. Kiß J. Stumpf Sommer Kiß K. gegen„Sparta“ mit: Drumm Kupfer 1. Pretſcher 950 Rückel Kupfer 2. Riedel Schmidt Riedel Brendel Frank Ruppert Techniſcher Leiter der Sparta Jobſt. Die Namen Ruppert und Jobſt ſind dekannte Fußballgrößen, die vor Jahren ſchon im FC. Nürnberg 1.(DFB.) um die Deutſche Meiſterſchaft gegen HSB. Hamburg gekämpft haben. Alle Ehre unſerer 1. Elf von Viernhein, die heute würdig iſt, gegen einen ſolchen Gegner kämpfen zu können, und den Namen unſerer Gemeinde dadurch weit in die Deutſchen Lande tragen. Selbſt die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe Viernheims, werden dadurch in nicht geringem Maße gehoben werden. Ihr Bürger von Viernheim, erkennt die gute Idee der DK. Viernheim und unterſtützt ſie durch einen Maſſenbeſuch auf dem Sportplatz am Lorſcherweg. Der DiK.⸗Platz wird für euch jederzeit eine ſportliche Er⸗ holungsſtätte bleiben. Sportler! Erſcheint am Samstag in Maſſen! Die Gäſte aus Bayern werden von Viernheim den allerbeſten Eindruck mitnehmen in die Großſtadt Mannheim, in der ſie am darauffolgenden Sonntag ſpielen. Anf zum DK.⸗Platz! Sport am Wieſenweg. Am Pfingſtſonntag hatten die Leichtathleten der Genoſſen einen großen Tag. Sie konnten bei den Genoſſen in Neckarau auf dem dortigen großen Feſte ſchöne Erfolge verzeichnen. Ein Beweis, daß die Leichtathletik bei den Turngenoſſen immer noch auf voller Höhe ſteht und der Nachwuchs verſpricht ein Erſtklaſſiger zu werden. Wie immer, es ſind halt Turnge⸗ noſſen.— Am Sonntag zeigt nun unſere älteſte Sparte ihr Können. Denn es geht auf das Bezirksturnfeſt nach Oberflockenbach. Es hat ſich ein jeder gerüſtet und kann deswegen der Erfolg nicht ausbleiben. Natürlich verbindet der Verein mit dieſem Feſt ſeinen Familienausflug. Es kann ſich jedes Mitglied mit Kind und Kegel daran beteiligen. Haupt- ſächlich die Alten, echten Turngenoſſen dürfen nicht fehlen. Fußballer und aktive Teilnehmer fahren 8,43 Uhr O. E. G. Jehle alſo keiner.— Freitag Abend letzte B eſprechung aller aktiven Geräteturner, Leichtathleten, Handballer und Fuß⸗ baller mit Jugend. Pflicht iſt es, daß jeder Sportler erſcheint. NB. Bei Fußballer iſt dringendes Erſcheinen erwünſcht wegen Wichtigkeit, ſowie iſt es Ehrenpflicht des Trommler⸗ u. Pfeifer⸗ korps natürlich mit Mandolinenabteilung, daß auch ſie am Freitag Abend nicht fehlen können. A. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 280 Stück Verkauft; 236 Stück b 0 Milchſchweine das Stück 30—35 RM. Läufer das Stück von 40— 60 Mk.