— 8 2. 5 P 2— 3 5 k. t de 5 ö neunte Samstag und morgen Sonntag W. 5—— tn 0 in 9 gewaltigen Akten.— Als 2. Großfilm das erſtklaſſige Filmwerk in 7 feſſelnden Akten Moderne Llehtsplele eee eee n. E f Anfang 7 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Sonntag mittag r. Kinder-Vorstellung. e Fur Aufführung kommt Tom Mix„Das Teſtament des Goldſuchers“ ese e r Volkschor 1 des Deutſchen Arbeiterſängerbundes. ö Für die anläßlich unſerer Verlobung in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten und übermittelten Geſchenke, ferner dem Geſangverein„Sänger⸗Einheit“ für die dargebrachte ſchöne Ovation ö danken wir herzlichſt Anna Benz. Nikolaus Winkenbach. F ee benira- Theater; Moderne Lichtſpiele— Telefon 27 Das erſte und führende Theater Viernheims Maße dargebrachten Glückwünſche und Geſchenke danken herzlichſt Greta Niebler. Heinrich Pfützer. f Für die anläßlich unſerer Verlobung in ſo reichem f Heute Samstag Abend Gingſtunde des Frauen- u. Männer⸗ chors. Keine Sängerin u. kein Sänger darf fehlen. Heute abend letzte An⸗ meldung für Mittageſſen * nach Seckenheim. Mittag⸗ eſſen, die nicht gemeldet ſind, können nicht in Empfang genommen werden. Gaaſevärtelfeſcht 1929 N Der Vorſtand. Zum deutschen Kaiſer Morgen Sonntag Sonntag, den 26. u. Montag, den 27. Mai findet wie alljährlich unſer diesjähriges N 0 ee Volksfeſt Sonntag, den 26. Mai: Vorm. 10 Uhr: Frühſchoppen mit Hunderennen. lehtung Samstag und Sonntag 1. Das gewaltige deutsche Snitzenfilmwerk Ich hatte einſt ein ſchönes Vaterland Der ſchönſte Film von Liebe und deutſcher Treue im Aus- land in 6 wunderbaren Akten. Abenteuerliche Schickſale eines Offiziers und eines jungen Mädchens in Krieg und Frieden, im deutſchen Vaterland und in der Fremde Ein deutſcher Film der von Herzen kommt und zu Herzen 1 geht. In der Hauptrolle Greis Reinwald, tes Feukert, Ernst Rückert.— Als 2. Gronfüm kommt Ein Film auf dem Hunderttausende warten Funkzauber Ein hochintereſſantes Schauſpiel aus der alten und neuen 5 Welt in 6 ſenſationellen Akten. Sie hören täglich Rund⸗ funk.. wiſſen Sie, wie es hinter ſeinen Kuliſſen ausſieht? Der Film Funkzauber zeigt alles Wiſſenswerte innerhalb einer amüſanten Handlung. In den Hauptrollen Ania Desni, Werner Kraus, fern Andra, Alfred Braun und Marg. KHunler. Dieſe Namen bürgen ſicher für einen Qualitätsfilm 1. Ranges. Die neuste Ufa-Woche bringt die neuſten Ereigniſſe aus aller Welt. Dieſes hochaktuelle Weltſtadtprogramm bietet jedermann ein Hochgenuß. Ein Beſuch lohnt ſich, ein Beſuch überzeugt. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bietet das Central Theater. Samstag ab 8 Uhr, Sonntag ab halb 8 Uhr, ab 9 Uhr letztmals das gauze Programm zu ſehen. een abe Erd gr. Mnder-Uopslelung Sonntag mittag 1. Freibeuter der Prärie 2. Ich Ratte einst ein schän. Vaterland— 3. Zwei gr. Lastsplel-Sehlager IIA agghgagnamanagg mit Gartenwirtſchaftsbetrieb, wozu höflichſt einladet Der Wirt: Karl Lamberth Kapelle: Gärtner Seibert Zu dieſen Veranſtaltungen ladet frdl. ein 5 9 2 l Die Gaaſevärtler. 45 lr 13 reid. NB. Wurſt⸗ u. Bierverkauf wie alljährlich z. Einkaufspreis. Nachm. halb 3 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges an der Burg Windeck mit geſchmückten Gꝛiſen und Abmarſch zum Feſt⸗ platz(Tambourwäldchen). Geiſenprämiierung, Bockſtechen ſowie Volksbeluſtigung aller Art. Montag, den 27. Mai: Ab 5 Uhr nachm.: Große Volks- und Kinder Beluſtigung. Die Herren Kollegen, die ſich am Verbandstag en Oppenheim beteiligen, wollen am Dienstag, den 28. ds. Mts. mit dem Zug 6,48 Uhr(Staatsbahn) ab⸗ fahren. Der Vorſtand. minemor unn nm ran: alan aaa öldddgd an adde J Turngenoſſenſchaft 1893 Viernheim. ſſaeaaagaaaagaaqaaccacaagaggaaggaagdaanaamanaggagagadaaagaggagn Sonntag, den 26. Mai Bezirks„Turnfeſt in O bler⸗Flockenbach, verbunden mit 5 Familien⸗Ausflug des ganzen Vereins Hierzu ſind alle ganz beſonders unſere Paſſiven Mitglieder mit Kind und Kegel recht herzlich eingeladen. Abfahrt der Ausflügsteilnehmer 8.43 Uhr O. E. G Flop aua udp dn: dümnnv apügpd amp, hdg p Aua: ulla — 1 Dünger- Preise! Harnſtoff 46,30% im Orginalſack 100 kg. 45.— Schwefls. Kali 50% im Orginalſack 100 kg. 16. Schwefels. Ammoniak 21.11%% loſe 50 kg. 10. Special Dickrübendünger Zentner Rm. 5.50 Kalkſalpeter— Leunaſalpeter— Natronſal⸗ peter— Kalkammonſalpeter Kaliſalz 42%— Kainit feingemahlen Düngerkalk Obige Preiſe verſtehen ſich bei ſofortiger Kaſſe. Alois Walter Kückenfutter(Muskator) Geflügel⸗Kraftmiſchfutter Eierlegemiſchfutter Garueelen Garneelenſchrot Weizen, Gerſte, Mais Beſtes Taubenfutter Sämtl. Futterartikel wlan ung uke palin adam add daga flak alda dd add pd h ng Wg Ae die deulschs Feuer- Versicherungs g.-G. hat für die Stadt Viernheim ungebung Auentur mit Beſtand zu vergeben. bei Johann Adam Adler 2. Rathausſtraße 67 Tabakbau⸗Verein Am Montag wird von 7 Uhr ab am Staatsbahnhof v. Tabakbauverein ſchwefelſaures ausgegeben. Die Mitglieder werden erſucht, denſelben abzuholen. Auf eine nochmalige Aus⸗ gabe werden die Unkoſten dazu gerechnet. Diejenigen Mitglieder welche noch keinen Harnſtoff abgeholt haben, können denſelben auch am gleichen Tage bei Peter Belz in Empfang nehmen. Der Vorſtand. Schlafzimmer, Speisezimmer, Herrnazimmer, Küchen In groler Auswahl Polster waren Divan, Chalselongue u. Matrazen in nur allerbester Verarbeitung Mäöbhbelmaus Hoock Weinheimerstr. 43 Rathaustr. 13 Bewerbungen erbeten unter M. K. 100 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. ö Sternheimez Beitung BSternheimer Nachrichten) Srſcheint tätlich ait Ausnahme der Sonn⸗ und kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Ges ſprecher 1171.— Telegramme: Anzeiger, zanlſurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. ur. 120 Die Welt a Rückblick. 1 Feiertage.— Bezugspreis monatl. N 1.5% f. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wechentl. bas achtſeitige iuftrierte. Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“,. Cee eee ſowie einen Wand⸗ tsſtelle u. beim Zeitungs träger Elſtes, ällettes u. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernhein Blernheim— Poſtſcheckkents Nr. 21577 Amt erlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. 481 Große internationale Konferenzen pflegen zu ver⸗ laufen wie ein Theaterſtück: noch einmal eine Kriſis kommen. 5 daß die Franzoſen etwa uns böſen Willen vorwerfen, genau ſo zwecklos wäre es, ſungspartnern das Gleiche zufügen wollten. ſtändlich verſucht jeder, ſeine Intereſſen ſo g irgend möglich zu vertreten, ſelbſtverſtändlich verſuchen die Delegierten ihren Standpunkt mit den ſachlichen Not⸗ wendigkeiten in Einklang zu nicht zuletzt darauf an, einmal verhandeln, Wie es heißt, hat Selbſtver⸗ daß diejenigen Männer, die nun auch Herren ihrer Nerven bleiben. Owen Poung bereits für Ende dieſer Woche einen Platz auf einem amerikaniſchen Dampfer be⸗ legt. Das dürfte eine Stimmungsmeldung ſein, denn wenn es hier um Einigung oder Nichteinigung in einer der wichtigſten weltpolitiſchen Fragen geht, dann wird man auch noch mit dem nächſten Dampfer fahren können. Es muß zugegeben werden, daß die Nerven von allen Beteiligten durch die faſt viermonatlichen Verhandlungen überaus ſtark in Anſpruch genommen ſind. Um ſo mehr iſt jetzt Ruhe und fachliches Urteil auf beiden Seiten notwendig, um eine wirkliche Einigung zu erzielen. Das wird dann möglich ſein, wenn auch in den letzten Tagen der Konferenz die Auffaſſung lebendig iſt, daß es ſich hier um ein Geſchäft handelt, bei dem beide Teile Vor⸗ teil haben ſollen. Die deutſche Delegation wird, wie wir hoffen, einmütig ihren Standpunkt in Paris weiter ver⸗ treten, und es wird dann hoffentlich auch gelingen, durch den Wert ihrer fachlichen Argumente die Gläubiger zu überzeugen. 7 Generaldirektor Vögler hat nicht bis zum Ende durch⸗ gehalten, er hat ſeinen Rüctritt von dem Amte eines Delegierten erklärt. In unterrichteten Kreiſen war eit ſängerer Zeit bekannt, daß Dr. Vögler Gewiſſensbeden⸗ len der verſchiedenſten Ark gegen die vorgeſchlagene Re⸗ parationsregelung hatte. Von Perſönlichleiten, die den Generaldirektor Vögler ſehr genau kennen, wird ver⸗ ſichert, daß für ihn, der ja doch der Sachverſtändige der deutſchen Wirtſchaft eigentlich war, nicht die Stellung⸗ nahme gewiſſer ſchwerinduſtrieller Kreiſe ausſchlaggebend ben iſt. Das mag zutreffen, und man kann es glau⸗ ben, daß Vögler aus ſich ſelbſt heraus zu der Entſcheidung gekommen iſt, der Reichsregierung ſeinen Rücktritt anzu⸗ zeigen. Die Sachverſtändigen der Gläubigerländer in Paris mögen ſich ſagen, wie ſchwer innerhalb der deut⸗ ſchen, Delegation gerungen wird. Die Gläubiger müſſen damit rechnen, daß eine Einigung dann nicht zuſtande ſommen kann, wenn den deutſchen Sachverſtändigen Dinge zugemutet werden, von denen die Konferenzteilnehmer an⸗ nehmen müſſen, daß ſie untragbar für uns ſind. Das kleine, durch den Verſailler Vertrag von Deutſch⸗ land gewaltſam getrennte Gebiet von Eupen⸗Malmedy ſteht im Zeichen eines Wahlkampfes, der im Grunde nichts weiter iſt als ein Kampf deutſcher Landsleute gegen die ihnen aufgezwungene Eingliederung in ein fremdes Stagtsweſen. Dieſer Kampf wird ſeit Jahren unentwegt geführt, ohne daß an der ee e Bevölkerung irgendetwas geändert wird. Das Wahlergebnis des kommenden Sonntags kann und wird nichts anderes ſein als ein neues Treugelöhnis zum Deutſchtum. Den ſtärk⸗ ſten Anhang hal die chriſtliche Volkspartei gefunden. Aber auch die liberale Partei und die Sozialdemokraten finden ihre, Unterſtützung. Sie alle haben die Parole Volks⸗ abſtimmung auf ihre Fahnen geſchrieben. Schon das allein 55 ihnen den Erfolg, denn daran iſt kein Zwei⸗ fel, daß die Bewohner von Eüpen⸗Malmedy darauf bren⸗ nen, ihr Votum abzugeben, mit welchem Staat, mit wel⸗ cher Nation ſie ſich ſchickalsverbunden fühlen, Es muß abgewartet werden, ob man in Brüſſel endlich geneigt ſſt, aus dieſer Bekundung der Bevölkerung, die den Wil⸗ len zu Deutſchland bezeugt, endlich die Konſequenzen zie⸗ hen will. 5 Die Bürgermeiſterwahl in Straßburg hat eine Ueber⸗ raſchung gebracht, die in Paris außerordentlich unange⸗ nehm empfunden werden wird. Zur Wahl ſtanden neben dem Bürgermeiſterpoſten vier Gemeinderatsſitze. Der in Beſancon internierte Autonomiſt Rode wurde— eine deutliche Spitze gegen Paris, die lein Mißver tändnis zu⸗ läßt!— zum Bürgermeiſter vorgeſchlagen und zwar von dem ſchließlich gewählten Kommuniſten Hueber, der be⸗ zeits früher der Kammer angehört hat. Die Wahl ſiel lielich auf ihn, weil Roos ſelbſt ſchriftlich auf dieſes Amt verzichtete. Jedenfalls zeigt bieſe Entwiclung deut⸗ lich die Früchte, die die autonomiefeindliche Politik von aris in Elſaß⸗Lothringen trägt. Ob man nicht in Paris ch wird doch zu der Einſicht belehren müſſen, daß ein Kurswechſel am Platze erſcheint? e ſo gut wie nur bringen— und es kommt 1 zum Schluß muß immer So zwecklos es iſt, wenn wir unſeren Verhand⸗ ö Viernheimer Tageblatt (Giernhetmer Bürger- Zig.— Sierng. Voltsblal!) de Old einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Bg., die Reklamezeils 60 ig. a e abgestufter Rabatt.— Annahmeſchlu mittags 8 Uhr ardßere Artikel einen Taz vorher.— Geſchäftsſtelle und don fämtlichen Annencen⸗Expeditionen Deutſchlands und bes Auslands. Anlsblatt det Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiezis Wlagvorſchriften bel Anzeigen werben nach Möglichkeit berückftchtigt.— Für die Aufna dur an deſtimmt vorgeschriebenen Tagen, kann jedoch fur Inſerate und Notizen ver- unahme von Anzeigen in unſerer eine Gewähr nicht übernommen werden. Samstag, den 25. Mai 1929292 MAuslanòds⸗Chronik. a Preſſeleute vor Gericht. Vor dem Kattowitzer Gericht hatten ſich gleichzeitig die Redakteur; Helmrich von dem ſozialiſtiſchen Organ„Volkswille“, Dr. Hoff⸗ manr von der„Kattowitzer Zeitung“ und Redakteur Kroczek vom„Oberſchleſiſchen Kurier“ wegen Preſſever⸗ gehens zu verantworten. Der erſte Prozeß wurde wegen Erkrankung des Beklagten vertagt, ebenſo wurde der gweite Prozeß vertagt, weil Dr. Hoffmann den Wahr⸗ heitsbeweis für die beanſtandeten Behauptungen antreten will. In dem Verfahren gegen Redakteur Kroczek wurde dieſer wegen eines Artikels unter der Ueberſchrift„Gut bezahlte Hetze“ zu 300 Zloty Geldſtrafe oder einem Mo⸗ nat Gefängnis verurteilt. Außerdem ſtand der verant⸗ wortliche Redakteur des Korfantyblattes„Polonia“, We⸗ ſolowſti, vor dem Richter und wurde wegen mehrerer Preſſevergehen zu insgeſamt 24 Tagen Gefängnis und Abfindungsſummen verurteilt. ai Ein grauenvoller Mord. In der Gemeinde Vra⸗ nov(Karpakho⸗Rußland) wurde die Gattin des Kom⸗ mandanten der Artilleriebrigade, des Oberſtleutnants Paclik, ermordet aufgefunden. Der Täter hatte die Frau zu vergewaltigen verſucht, wobei ſich ein furchtbarer Kampf entſponnen haben muß. Der Zäter ſchlitzte ihr ſchließlich den Leib auf. Des Mordes verdächtig iſt der soldat Belava, der ſich öfters frech und zudringlich gegen die Frau benommen hatte, ſo daß ſie ſich bei dem ſtell⸗ vertretenden Kommandanten beſchwerte. Belava erſchien ſpäter in der Kaſerne und nahm ein Gewehr und ſcharfe Patronen zu ſich. Es gelang ihm, in die Wälder zu ent⸗ kommen. Man nimmt an, daß er ſich gegen die polniſche Grenze gewandt hat. Die ermordete Frau zählte erſt 18 Jahre und galt als eine große Schönheit. E Doyppelter Start von Amerika nach Europa. Der für Donnerstag angekündigte Start der amerifaniſchen Ozeanflieger nach Rom iſt wegen ungünſtiger Wetterbe⸗ dingungen auf dem Atlantik verſchoben worden. Im Ver⸗ laufe des Donnerstag ſind in Old Orchard im Staate Maine noch letzte Probeflüge mit voller Brennſtoffladung durchgeführt worden. Auch die franzöſiſchen Flieger hal⸗ ten, ſb für den Start bereit, ſo daß im Falle günſtiger Witterungsverhältniſſe möglicherweiſe beide Flugzeuge nach Paris und Rom ſtarten werden. Das Flugzeug„Fort Worth“ über 100 Stun⸗ den in der Luft. Das in Texas aufgeſtiegene Flugzeug „Fort Worth“ befindet ſich bereits ſeit über 100 Stunden 1 1915 Luft. Das Tanken ging bisher ſtets glatt von— atten. Blutiger Zwiſchenfall an der jugoſlawiſch⸗bulga⸗ riſchen Grenze. Nach einer Meldung aus Sofſa ſchoß eine bulgariſche Grenzwache auf drei bewaffnete Per⸗ onen, die die Grenze von Jugoslawien kommend über⸗ chreiten wollten. Alle drei Perſonen wurden getötet. Die Leichen liegen auf jugoſlawiſchem Gebiet, 15 bis 20 Meter von der bulgariſchen Grenze entfernt. a. Die Weltreiſe mit einem Kinderwagen beendet. Von einer Weltreiſe, die ſie mit einem Kinderwagen zurücklegte, iſt Miß de Havilland, die Schweſter des be⸗ kannten engliſchen Flugzeugkonſtrukteurs, nunmehr in Dover angekommen. Sie legte mit ihrem Kinderwagen insgeſamt 10000 Meilen zu Fuß zurück. Sie war im Oktober vorigen Jahres in Birmingham zu ihrer Welt⸗ reiſe aufgebrochen. Die Rekordſucht treibt doch Blüten jeglichen Unſinns. Ankunft der Mailänder Scala zur Teilnahme an den Berliner Feſtſpielwochen. Auf dem Anhalter Bahnhof langte der Extrazug To. canis und ſeiner Mailänder Künſtler an, die von ihrem Wie⸗ ner Gaſtſpiel für ihr Berliner Auftreten eintrafen. m wochenende —— 46. Jahrgang Neues aus aller Welt. Kaſſel.(Ein Wahnſinniger im Zug.) In einem Abteil dritter Klaſſe des Mittagszuges Frankfurt a. M.—Kaſſel ſpielten ſich aufregende Szenen ab. Ein in Cappel bei Marburg wohnender Schreiner, der ich mit Frau und Kind auf der Rüclreiſe von Frankfurt be⸗ fand, wurde vom Wahnſinn befallen. Nachdem er ſchon einige Zeit irre Reden und religiöſe Vorträge gehalien hatte, zog er mit dem Ruf:„Gott hat mir die Macht gegeben, in fünf Minuten ſeid ihr alle Leichen!“ die Not- bremſe. Er wurde beruhigt, zog aber bald zum zweiten Male die Notbremſe, ſo daß ſich das Zugperſonal ge⸗ nötigt ſah, den Geiſteskranken in Butzbach abzuſetzen. Der Mann fügte ſich ſofort und verließ mit ſeinen An⸗ gehörigen den Zug. Durch ein herbeigerufenes Auto wurde er ins Krankenhaus gebracht. Mülheim(Ruhr).(Einbruch in das M ülhei⸗ mer Amtsgericht.) Im hieſigen Amtsgericht wurde ein Einbruch entdeckt. Der oder die Täter waren durch ein neben dem Hauseingang gelegenes Fenſter in den Vor⸗ raum eingeſtiegen und von dort mit Hilfe eines Nach⸗ ſchlüſſels in den Kaſſenraum eingedrungen. Im Rendan⸗ tenzimmer erbrachen ſie die ſogenannte kleine Kaſſe. Dann verſchafften ſie ſich mit einem Nachſchlüſſel Eingang in den Treſor. Es fielen ihnen jedoch nur 500 bis 600 Mark in die Hände, da die großen Beträge jeden Abend zur Bank gebracht werden. Von den Tätern hat man bisher noch keine Spur. 5 Herford.(Den Vater erſchoſſe n.) Ein furcht⸗ bares Familiendrama ſpielte ſich im benachbarten Dünne ab. Der Werkmeiſter Strathmann, der in betrunkenem Zuſtande nach Hauſe kam, fing mit ſeinen Familienan⸗ gehörigen, die bereits im Bett lagen, Streit an. Er drang mit einem Meſſer auf einen Sohn ein, ſodaß ein anderer Sohn eine ernſte Bedrohung ſeines Bruders annahm. Um ihm Hilfe zu leiſten, holte er aus einem Nebenzimmer einen Revolver und richtete die Waffe auf ſeinen Vater, der ſich jetzt gegen ihn wandte. Plötzlich krachte ein Schuß und der Vater ſtürzte tödlich getroffen zu Boden. Der Täter wurde verhaftet. Horſt⸗Emſcher.(Schwerer Raubüberfall.) Ein Mann von Horſt wurde von zwei Männern zu einer Motorradfahrt eingeladen. Unterwegs hielten plötzlich die Fahrer an, fielen über den Mann her und bedrohten ihn mit einem Revolver. Dann nahmen ſie ihm die Uhr und 10 Mark an Bargeld ab. Die Täter ergriffen dar⸗ aufhin die Flucht, konnten jedoch ſpäter von inzwiſchen herbeigeholten Polizeibeamten geſtellt werden.„ Halle a. d. S.(Schweres Autounglüd bei Schkeuditz.) Auf der Landſtraße nach Leipzig ereignete ſich kurz vor Schkeuditz ein ſchwerer Autounfall! Ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad wollte einen Per⸗ ſonenkraftwagen überholen, kam zu Fall und ſchleuderte die beiden Fahrer auf das Straßenpflaſter. Sie erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarhen. Der Kraftwagen bremſte plötzlich ab, wobei die Inſaſſen des Autos in den Graben geſchleudert wurden und eben— falls ſchwer verletzt wurden. Frankfurt—Berliner 5 ⸗Jug entgleist. 13 Reiſende verletzt. Frankfurt a. M., 24. Mai. Im Bahnhof Kerzell bei Fulda entgleiſte der Fern⸗ ſchnellzug FD. 5 Frankfurt— Berlin bei der Durchfahrt durch ein Ueberholungsgleis. Die Lokomotive, der Pack⸗ wagen und zwei Perſonenwagen fielen um. Drei Wagen blieben im Gleis ſtehen. Eine Dame wurde am Fuß ſchwer verletzt, 12 Reiſende leichter. Die Unfallſtelle bildet einen wüſten Trümmerhaufe!. Die drei entgleiſten Perſonenwagen, die vollſtändig In. einandergeſchoben ſind, liegen neben den Gleiſen. Der ſchwervecletzten Dame, es handelt ſich um ein Fräulein Suſi Rothe aus Berlin, wurde der Fuß am Knöchel vollkommen abgequetſcht. Außer dem Lokomotivführer, Heizer und Zugführer ſind noch weitere neun Reiſende leicht verletzt worden. Der Lokomotivführer wurde hin⸗ ter ſeinem Stand unter einem Haufen Kohlen vollkom— men verdeckt aufgefunden und mußte herausgeſchaufelt werden. Der Heizer, der von der Lokomotive abgeſprun⸗ gen war, lag neben den Gleiſen. Die drei hinteren Wa⸗ gen, darunter der Speiſewagen, blieben auf den Gleiſen ſtehen und wurden ſpäter nach Fulda weitergeleitet. Wie verlautet, ſoll noch ein Reisender vermißt werden, Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er noch unter den Trümmern liegt. Nur dem Umſtand, daß der Zug, der nur 1. und 2. Klaſſe führt, ſchwach beſetzt war, iſt es zu verdanken, daß die Katastrophe kein größeres Ausmaß annahm. ain Sanitäter und Aerzte aus Fulda ſowie die Fee der Station Fulda, waren zur Hil⸗ feleiſtung ſchnell zur Stelle. „ — B iU— 25———— — — . . 5 — W — Jahresbericht des Reichsverſſcherungsamtes. 1429 000 Unfälle im Jahre 1928. Aus dem Jahresbericht des Reichsverſicherungsamtes 101 das Jahr 1928 iſt zu entnehmen, daß in der Un⸗ allverſicherung rund 26 Millionen Perſonen verſſchert waren, und daß ſich der Geſamtaufwand für die An⸗ fallverſicherung ſchätzungsweiſe auf 372 Millionen be⸗ lief, was gegenüber dem Vorjahre ein Mehr von etwa 35 Millionen bedeutet. Von dem Geſamtaufwande ent⸗ fallen 310 Millionen auf Entſchädigungen, 8 Millionen auf die Unfallverhütung, 39 Millionen auf Verwal⸗ tungskoſten und 15 Millionen auf ſonſtige Ausgaben. Die Zahl der im Berichtsjahre gemeldeten Unfälle wird mit 1429 000 gegenüber 1 320 000 im Vorjahre ange⸗ geben. Auch die Zahl der erſtmalig entſchädigten An⸗ fälle iſt von 136000 auf 158 000 geſtiegen. Berufs⸗ krankheiten wurden in 4343 Fällen angezeigt, jedoch nur in 404 Fällen entſchädigt. In der Invalidenverſicherung liefen am 1. Januar 1929 1888 000 Invalidenrenten 22000 Krankenrenten, 59 000 Altersrenten, 389 000 Wi. wen- und Witwerrenten und 736000 Waiſenrenten. Un⸗ ter dieſen laufenden Renten befanden ſich 401000 im Berichtsjahre neu bewilligte Renten. Für NRenten⸗ leiſtungen wurden insgeſamt 982 Millionen, für frei⸗ willige Leiſtungen(Heilverfahren uſw.) 74 Millionen verausgabt. Die geſamte Beitragseinnahme wird mit 1074 Millionen angegeben. Der Vermögenszuwachs wird auf 360 Millionen, das geſamte Vermögen auf 1242 Millionen geſchätzt. Auf dem Gebiete der Krankenver⸗ ſicherung beſchränkt ſich die Zuſtändigkeit des Reichs⸗ verſicherungsamtes im weſentlichen auf die Rechts⸗ ſprechung. Auch bezüglich der Angeſtellten⸗, Knappſchafts⸗ und Arbeitsloſenverſicherung iſt das Reichsverſicherungs⸗ amt nicht an der Verwaltung beteiligt. Buntes Allerlei. Intereſſante Wiederbelebungsverſuche an Tieren. Bereits vor längerer Zeit haben die Bemühungen der Wiſſenſchaft, immer tiefer in die Urgeheimniſſe des Le⸗ bens einzudringen, zu dem Verſuch geführt, Tiere, die man in einen Zuſtand ſcheinbar gänzlicher Lebloſigteit gebracht hatte, wieder ins Leben zurückzubringen. So hat man vor etwa zehn Jahren in einem phyſiologiſchen Pariſer Inſtitut ein Dutzend Katzen unter Einwirkung ungeheuerer Kälte vollkommen erſtarren laſſen. Es lonn⸗ ten damals aber nur zwei dieſer Katzen wieder lebendig gemacht werden. Ungemein günſtiger waren Verſuche, die man unlängſt in dem gleichen Inſtitut an zwölf Ratten vorgenommen hat. Man ſchloß die Tiere in einen Schrank ein, der hermetiſch abgedichtet war. In dem Schrank herrſchte eine Temperatur von über vierzig Grad Celſius. Als man ſpäter die Tiere wieder herausholte, fehlte an ihnen jegliches Zeichen einer Lebensäußerung. Auch mit den vollkommenſten Hilfsmitteln, die heute der Forſchung zur Verfügung ſtehen, konnte nicht die leiſeſte Regung vorhandenen Lebens feſtgeſtellt werden. Nach unſeren heutigen Begriffen mußten infolgedeſſen die Ratten als tot bezeichnet werden. Nach dieſen Feſtſtellungen ging man daran, die Tiere unter Beobachtung der größten Sorgfalt wieder den Strahlen ganz allmählich anwach⸗ ſender Wärme auszuſetzen. Bereits nach anderthalb Stun⸗ den entwickelten ſich bei einem Teile der Verſuchsratten die erſten Regungen. Nach einer weikeren Stunde waren acht Ratten wieder zum vollentfalteten Leben erwacht, während die übrigen allerdings leblos blieben und zwar deswegen, weil dieſe vier Ratten trotz der außerordent⸗ lichen Vorſicht, die bei den Verſuchen obwaltete, Gefäß⸗ verletzungen davongetragen hatten. Die Unterſuchung der wieder lebendig gewordenen acht Tiere ergab auch nicht den geringſten Anhalt dafür, daß das Experiment irgend⸗ welche organiſche Beeinträchtigungen nach ſich zog. Der Torf als Heilmittel. Bis auf den heutigen Tag haben ſich als ein ucaltes. Heilmittel gegen e i Schmerzen Einbettungen in Heu forterhalten. Ein Mittel der Volksheilweiſe zwar, aber von unbeſtrittener Wirkung. Auf der uralten Sitte weiterbauend, hat man in neuerer Zeit auch den Torf für dieſen Zweck herangezogen. Das Verfahren wird deſonders in oſterreichſchen und franzoſnchen Kranken⸗ häuſern mit Vor de angewandt. Der Erfolg war, wie in einer mediziniſc en Zeilſchrift erklärt wird, ganz über⸗ raſchend. Die gute Wirkung geht vor allem darauf zurück, daß das Torfbad, und zwar ohne eine andere Wärme ⸗ guelle, aus ſich ſelbſt heraus Hitzegrade bis zu mehr als „A Grad entwickelt. Die wärmeerzeugenden Energien we“ den von den im Torf enthaltenen Bakterien ausgeſtrahn, hie durch ihren Eſgenſtoffwechſel die Temperatur zu ſolch ſohen Graden ſteigern. Wie verſichert wird, ſoll der Er⸗ olg dieſer Torfbäder noch mehr als die Heubehandlung ſewährt haben. f Fertigſtellung des„L. Z. 128“ bis Sommer 1930. Die Bauarbeiten für das deutſche Handelsluftſchiff „L. Z. 128“ werden nächſtens, ſobald die Konſtruttion der Montagehalle in Friedrichshafen fertiggeſtellt iſt, in Angriff genommen werden. Der Hauptvorteil des neuen Luftſchiffes wird in einer größeren Schnelligkeit liegen, eine Geſchwindigkeit, die es ermöglicht, unter Einrech⸗ nung von meteorologiſchen Schwierigkeiten und von ſon⸗ ſtigen Zwiſchenfällen die Strecke von Deutſchland nach den Vereinigten Staaten in rund 48 Stunden zu bewäl⸗ tigen. Dieſer Leiſtung iſt eine Stundengeſchwindigkeit von 120 Klm. zugrundegelegt, während es das Handelsluft⸗ ſchiff normaler Weiſe zu einer Geſchwindigkeit von etwa 140 Stundenkilometern bringt. Ungefähr Mitte des kom⸗ menden Jahres dürften die Bauarbeiten am„L. Z. 128 zum Abſchluß gelangt ſein. Dem Vernehmen nach iſt für das neue Luftſchiff ein Gasinhalt von 145 000 Kubik⸗ metern vorgeſehen. Das iſt mehr als das Doppelte des Gasinhaltes der„Los Angeles“, deren Gasinhalt nur rund 70000 Kubikmeter umfaßt. Das Großluftſchift „Graf Zeppelin“ hat einen Gasinhalt von 105 000 Kubik⸗ metern, das engliſche Luftſchiff„R 101“ ein Gasfaſſungs⸗ vermögen von 141 600 Kubikmetern. Morphium— Kokain— Alkohol. Jeder zehnte Trinker in Deutſchland— eine Frau. Entziehungsanſtalt! Hat das nicht einen ſehr herben Beigeſchmack? Auch ich hatte mir andere Bilder von emen Alkohol-Entziehungsanſtalt gemacht, ich ſtellte mir dar, unter etwas ähnliches wie eine Fürſorgeerziehung oder wie ein Gefängnis vor. Vielleicht war an dieſer Vor ſtellung die Tatsache ſchuld, daß das Abſtinenz⸗Sanato, rium im Bereiche der Städtiſchen Irrenanſtalt liegt. Das geheimnisvolle Signum St. J. A., das neben jedem Bet Luf dem Patientenſchränkchen zu finden iſt, wird aller vings, wie ich mir von einem der Kranken ſagen lic von keinem Inſaſſen gern geſehen. Deshalb nicht, wei der Außenſtehende. der den Zuſammenbang der Dina MNöbel in musterreſcher Auswahl hochwertig in Arbeit unerreicht bllligl Weissberger Mannheim, 8 1, 12 daß das Abſtinenzſanatorium gewiſſermaßen als Vor 11. der Städtiſchen Irrenanſtalt betrachtet werden unte. i Mit dem Abſtinenzſanatorium hat die Irrenanſtalt 15 kennt,(zich mit der dle bel der Oand i, e ö 15 belehrte man ſich, und behauptet, nichts zu tun. Höch. tens das eine, daß ſie auf dem gleichen Grund und Boden liegt. Vielleicht auch das andere noch, daß der Raumverhältniſſe wegen im Lazarett für Alkoholiter, Morphiniſten und Kokainiſten zeitweiſe einige völlig harmloſe Geiſteskranke mit untergebracht werden. Das iſt ſchon deshalb unbedenklich, weil die Patienten im La⸗ zarett in der Regel nur etwa acht bis zehn Tage ver⸗ bleiben und dann eine Treppe höher im eigentlichen nach neuzeitlichen Geſichtspunkten gerichteten Sanatorium Un⸗ terkunft finden, wo ihnen auch ein großer Unterhaltungs- ſaal mit Klavier, Radio, Geſellſchaftsſpielen uſw. zur Verfügung ſteht. „Auf welche Weiſe, Herr Chefarzt, vollzieht ſich eigentlich die Alkoholentziehung? Gibt es eine mediini⸗ ſiche Heilung oder——“ „Das Wort„Entziehung“ enthält bereits das Sy⸗ item der Heilung. Der Alkohol wird dem Kranken ent⸗ zogen. Solange ſich alſo der Patient in der Anſtalt be⸗ findet, iſt ihm der Alkohol in jedweder Form unerreich⸗ bar. Das iſt die ganze Kunſt der Entziehung, der Ent⸗ wöhnung. Und mit dieſem S yſtem ſind bei einem ehr⸗ lichen, zähen Willen des Kranken auch die ſicherſten Er⸗ folge zu erzielen. Wir haben Kranke, die mit dem erſten Schritt, mit dem ſie die Anſtaltsräume betraten, dem Alkohol mit der gleichen Selbſtverſtändlichkeit entſagen lonnten, mit der ſie ihm vorher ergeben waren. Das ſind aber doch gewiſſermaßen Ausnahmefälle. Es ſind das jene Glücklichen, die ſich Energie bewahrt haben, daß ſie ſich wieder trotz ihrer ſchweren Trunkſucht noch ſe viel zuſammenreißen können, um zu beweiſen, daß ſie immer noch Mannes genug ſind, ſich ſelbſt vor dem vpöl⸗ ligen Verfall zu bewahren, bei manchen anderen freilich, namentlich langjährigen Gewohnheitstrinkern, fällt e“ mitunter recht ſchwer, ſich mit der neuen Situation ad zu kinden. In kürzeren oder längeren Zeitabſchnitten mehrt ſi, das Verlangen nach Alkohol immer wieder, wenn auch nicht in jenen ausgeſprochenen Formen, in denen der Kokain⸗ und Morphiumkranke nach der großen Gewohn⸗ heit der Gifte verlangt. Jeder Spezigliſt in den Ent⸗ zehungsanſtalten kennt die ſeeliſchen Leiden dieſer Armen, ie ſis wie ein kleines Kind weinen laſſen. Kleintierzucht. Die Singervorſchwärme. Wenn ein Bienenvolk zum Schwärmen herrichtet, bläſt es beſonders an den Saiten der Brutwaben, ſog. Weiſelnäpfchen an; das ſind kleine, halbrunde Gebilde. die in Form und Größe genau den Näpfchen gleichen, in welchen die Früchte des Eichbaumes ſitzen. Wenn Tracht und Wetter günſtig ſich geſtalten, beſtiftet die Königii in Zwiſchenräumen von zwei Tagen je ein ſolches Näpf⸗ chen mit einem Ei; die Arbeiterinnen umgeben dieſes mit reichlichem Futterbrei und ziehen dabei die Näpfchen zur Weiſelzelle aus. Iſt die erſte davon gededelt, ſo kommt der Schwarm am nächſten Tage, gutes Wetter voraus⸗ geſetzt. Nun kann aber der Abgang durch langandauern⸗ des kühles oder regneriſches Wetter verzögert werden. Dann wird in den meiſten Fällen die alte Königin ge⸗ tötet und der Schwarm geht dann mit der erſten mittler⸗ weile geſchlüpften Königin ab. Auch ſind die Fälle nicht ſelten, daß die alte Mutter beim Schwarmakt zugrunde⸗ geht, zu Boden fällt und zertreten wird. Dann geht der Schwarm wieder auf das Muttervolk zurück und kommt nach einigen Tagen wieder, bedeutend durch junge Bienen verſtärkt, mit einer jungen Mutter als Singervorſchwarm. Seinen Namen hat er davon, daß die Königin, mehrere Abende oder auch nur einen einzigen am Tage vor dem Auszuge tütet, d. h. einen Ton von ſich gibt, der wie „tü—tü—tü“ klingt und jedem an die Beute gelegtem Ohre deutlich wahrnehmbar iſt. Hühnerhaltung ohne Hähne. Wer nur Hühner der Eier wegen hält, aber keine Bruteier haben will, halte am beſten keinen Hahn. Einmal betragen die Futterkoſten für den Hahn pro Jahr weniaſtens 10 Mark. Dann aber ae en banEBEHRECHTSScHOUTZ don cH VERLAG OSKAR MEISTER WERDAN (54. Fortſezung.)(Nachdruck verboten.) Nun gab es keine Schonung mehr für ſie. Er gedachte nicht mehr ſeiner und ihrer Liebe, nur mehr an all das Leid, das ihm durch ſie geworden war. Sein ganzer Körper zik— terte.„Hab ich nicht recht gehabt damals, ehe ich ging, daß der Zigeuner dir nicht gut genug iſt? Kaum hatte ich den letzten Kuß noch von dir auf den Lippen, biſt du wohl ſchon in Gellerns Arm gelegen und haſt gelacht über den Narren, der ſein Herzblut für dich gegeben hätte. So eine biſt du! Und ich habe gewuchert drüben für dich,“ er hielt keuchend inne.„Wie ein Bettelgeiger bin ich von Ort zu Ort gezogen. damit du leben könnteſt, wie eine Fürſtin, wenn ich dich ein⸗ mal holen kann. Mit keinem Wort haſt du mich vorbereitet auf den Schlag, mit dem du mich treffen wollteſt, von einem anderen mußte ich's erfahren, und da war es zu ſpät. Das haſt du gewußt und mit deinem Liebſten ausgeklügelt, daß es nichts mehr zu ändern gab, wenn die Nachricht drüben mich erreichte. Was aus mir wird, daß war dir neben⸗ ſächlich!“ Sie ſagte kein Wort. 5 5„Sprich!“ ſchrie er ſie zornig an.„Warum haſt du mir das Wort gebrochen und haſt den andern genommen und ich bin faſt zugrunde gegangen daran.— So armſelig war deine Liebe! So armſeligl— Und ich habe an dich geglaubt!“ „Elemer l.“ Er ſchnitt ihr die Rede mit einer Geſte ab.„Verteidige dich doch, wenn du kannſt!— Aber du kannſt ja nicht. Er war da und hat dich geküßt und im Arm gehalten und ich habe drüben für dich gegeigt. Aber ſeine Küſſe waren dir mehr! — Seine Küſſe und— und— ſein Geldl“ „Ja, ſein Geld!“ zitterte ihre Stimme in die ſeine. Sie hielt die Augen geſchloſſen und den Kopf zurückgelehnt. Wußte er oder ſagte er es nur, um ihr wehe zu tun. »Alſo verkauft haſt du dich!“ ſagte er wegwerfend. „Ja, verkauft!— Aber du trägſt die Schuld. Nicht ich,— du biſt es geweſen, der mich feil hielt!“ — 4 F eEve Mil? ö N 1 „Wir waren in Notl— Es gab ſonſt keine Rettung!“ »Und ich?— Warum haſt du dich nicht an mich gewandt? — Du wußteſt, daß ich meinen letzten Pfennig für dich gab!“ „Ich wußte nichts!“ ſagte ſie ruhig.„Die Zeitungen nann⸗ en dich den zukünftigen Schwiegerſohn Piers van der Veldt Man geht nicht zu dem Geliebten einer anderen betteln!“ Er biß die Zähne aufeinander und wiſchte ſich über die Stirne.„Das war Lüge— nichts als Lüge. Was die Zei⸗ tungen ſagten, das glaubteſt du. Was ich ſagte, das galt dir nichts. Du haſt dich nicht gefürchtet und nicht geſcheut, Gellerns Weib zu werden, und warſt doch mein Eigen!“ Sie ſah zum erſtenmal voll zu ihm auf.„Du hatteſt kein Anrecht mehr an mich!“ Er ließ ſie nicht aus dem Auge.„Und der Schwur, den du mir gabſt?.. Dein..“ Sie unterbrach ihn raſch.„Den haſt du ſelbſt gelöſt, als du ſo lange ſchwiegſt, daß ich denken mußte, du habeſt mich längſt vergeſſen.“ Sie hörte, wie ſein Atem ging. Seine Augen flimmerten Sein war die Schuld. Er konnte alles drehen und deuten wie er wollte. Eine einzige Zeile von ihm, ein einziges Wort der Liebe und des Gedenkens hätte ihm die Braut erhalten und ſie nicht in die Arme Gellerns getrieben. „Eve Mil“, ſagte er, nach ihren Händen greifend.„Eve Mil— Ich nehme alles auf mich.— Ich habe gefehlt. Das hätte ich nicht tun dürfen. Harald Anderſon hat Recht gehabt. Aber Eve Mi, nimm dafür alles, was ich gelitten habe. Frage Harald und Ellen van der Veldt, wenn du mir nicht glauben kannſt. Sie wiſſen, wie es um mich ſtand.“ Sie entgegnete kein Wort. ö Er begann ihre Hand zu ſtreicheln wie er es früher immer getan hatte.„War Gellern gut zu dir?— Sag, Liebes, warſt du glücklich an ſeiner Seitel“ Sze nickte und ſuchte ihre Hände von den ſeinen frei zu machen. Er ſtöhnte kaum hörbar auf. Glücklich war ſie geweſen!— Und er?— Und er?— Seine Finger hielten die ihren immer feſter umſchloſſen. „Biſt du wieder wohl jetzt?— Du biſt krank geweſen, habe ich drüben gehört!“ Er liebkoſte ſie mit den Augen. Wie Abinal das ſchöne Geſicht geworden war.— „Freuſt du dich, daß ich gekommen bin, Eve Mi?“ Er blickte ſie erwartungsvoll an. 25 „Jal“ ſagte ſie ohne Erregung.„Es iſt gut von dir, daß du mich beſuchſtl“ Ich werde nie mehr fortgehen, Eve Mil“ Sie nickte nur und ſah den Schatten zu, wie ſie gaukelnd vom Abendwind geſchoben über die Tercaſſe huſchten. „Du wirſt wieder Konzerte geben?“ i f „Ja, Eve Mi! Und wenn du erlaubſt, werde ich öfters zu dir kommen!“ „So oft du willſt! Ich werde aber nicht mehr lange bleiben.— Ich gedenke nach Schottland zu gehen.“ „Nach Schottland, wiederholte er erſchrocken.„Schon bald?“ „Noch vor dem Winter!“ Er rechnete. Jetzt hatte man Anfang Juli. Aber er konnte nicht warten bis zu der Stunde, in der ſie ging. Gleich wollte er ſich den Beſcheid holen, von dem das Schickſal ſeines ganzen zukünftigen Lebens abhing. Nur Hoffnung wenn ſie ihm gab. Dann wollte er geduldig warten. Erſt hier und dann, wenn ſie nach Schottland ging, wollte er hinüber nach Eng⸗ land, damit er ſtets in ihrer Nähe blieb. „Eve Mi!“ Er hörte die Unſicherheit ſeiner eigenen Stimme.„Ich möchte dich etwas fragen— laß mir deine Hände— du brauchſt keine Furcht vor mir zu haben,“ ſagte er bittend, als ſie verſuchte, ihre Finger aus den ſeinen zu ziehen.„Wenn ich nun beginne, ein zweitesmal um deine Liebe zu werben, wirſt du mir dann wieder Braut werden, wie damals, als ich ging?“ 95 ſchüttelte den Kopf. Er erſchrak. „ ein, Eve Mi?“ e. „Weshalb?“ ſtieß er heraus. „Ich ſchulde dir keine Rechenſchaft darüber!“ ſagte ſie freundlich, aber mit einer merklichen Kühle im Ton. An 595 Augen ſah er, daß alles In⸗ſie⸗Dringen zwecklos ſein würde. Alle Faſſung verlierend, ſtürzte er vor ihr in die Knie und beide Arme in ihren Schoß legend, barg er das Geſicht hinein. Sie ſah das verſtreute Silber in ſeinem Haar aufblitzen und erſchrak ſo ſehr darüber, daß ihre Hände reglos blieben. Sie fand kein Wort. Das Mitleid und die Liebe in ihr ſtritten ſich mit dem Weibesſtolz. der ſich ſolange verraten geglaubt hatte..(Fortſetzung folat.) gezlefer achten. ſchont. N b erden diar deind. Die Eier höher bezahlt, weil ſie anger haltbar ſind. Die Hennen legen ohne Hahn auch nicht schlechter. Man ſoll das ganze Jahr hindurch auf das Un⸗ n Ungeziefer befallene Hühner werden mit einem ile Ipfettenpaver eingeſtreut. Die Ställe werden ge⸗ wei alle Fälle muß ein Staubbad eingerichtet wer⸗ del das nen 9 0 großen Kiſte aus Kallſtaub, feiner d feinem Sand herſtellt. Bei Verwendung von ae bleiben die Hühner vom Ungeziefer leichter ver⸗ Haus, Hof und Feld. Unſer Gemüſegarten im Juni. Der Juni bringt reiche Ernte. Beim Gemüſe die größten und ſtärkſten Pflanzen zuerſt herausnehmen. St erhalten die weniger entwickelten mehr Platz und wachſer ſchneller nach. Erbſen und Puffbohnen alle 2—3 Tag, durchpflücken. Abgeerntete Beete zum zweitenmal be⸗ ſtellen. Beet gut graben und düngen. Mit der Frucht wech⸗ ſeln. Beſtellung mit Erbſen, Buſchbohnen, Salat, Mohr⸗ rüben, Kohlrabi, Blätterkohl; gepflanzt werden noch ſämt⸗ liche Kohlarten. Alle Beete fleißig hacken und jäten. Oef; teres reichliches Gießen tut Wunder. Erbſen, Bohnen, Gurken. Tomaten anhäufeln. Die Häufelerde ſchützt dil Wurzeln und ſteigert die Fruchtbarkeit. Mit Johanni die Spargelernte einſtellen. Kräftige Pflanzen und ſpättrei⸗ fende Sorten bis Ende des Monats ſtechen. Nach der Ernte die rechte Zeit zur Düngung der Beete. Mit Ende des Monats auch die Rhabarherernte beenden. Die Pflanzen müſſen ſich vor Herbſt wieder kräftigen. Da⸗ rum jetzt kräftig düngen. Für den Winter beſtimmte Ge⸗ müſearten auspflanzen. Gewürzkräuter kurz vor der Blüte ſchneiden. Von der Erbſe. Man unterſcheidet drei Erbſenarten. Die Pahl- oder Kneifelerbſen, die Markerbſen und die Zuckererbſen. Die Kneifelerbſen ſind glattkörnig, die Markerbſen ſind run⸗ zelig. Die Zuckererhſen werden mit der Hülſe verſpeiſt, müſſen aber 162005 geerntet werden. Innerhalb die⸗ ſer Arten gibt es niedere(20 bis 40 Zentimeter), halb⸗ hohe(60 bis 80 Zentimeter) und hohe Sorten(100 bis 200 Zentimeter). Und unter dieſen wieder frühe, mittelfrühe und ſpäte Spielarten. Die Kneifelerbſen, als allgemein frühe Sorten (Buchsbaum, Saxa), verlangen eine erſte Aussaat Jchon in den Monaten Februar bis März, was in dieſem Jahre allerdings wegen des Froſtes unmöglich war. Die Mark⸗ erbſen(Telephon, Gradus, Senator), wie auch die Zucker⸗ erbſen(Fürſt Bismarck, Mammut) werden im April, Mai und Juni im Gartenbau mit vierzehntägigen Spiei⸗ räumen gelegt, damit man eine ununterbrochene Ernte ach Die ganz niedrigen Sorten ſind weniger ertrag⸗ reich. Die Standweite bei hohen und halbhohen Sorten, die mit Reiſern geſtiefelt werden müſſen, iſt auf etwa 120 Zentimetern breiten Beeten in einem Reihenabſtand von 60 Zentimetern mit 5 Zentimeter Körnerweite in der Reihe zu wählen. Niedrigen Sorten gibt man einen dreireihigen Stand in 40 Zentimeter Entfernung. Die erſte Hacke erfolgt ſofort nach Aufgehen, während nach einer Pflanzenhöhe von 10 Zentimetern gehäufelt und geſtiefelt wird. Das Geflügel ſoll häufiger unterſucht werden. Dazu benutzt man vorteilhaft ein Vergrößerungs⸗ Ar.*I. 1s Wischtücher, rot oder blau kariert. Gr. 1 p. Stek. 3 5 4/5 eim l 20 —.25 —29 12 Küchen handtücher. Gr. ca. 400100 cn 41 Vorgezelehn. Klssenplatten, in Richelieu aus Haustuch od. Lino, Gr. en. 40/0 em 11 Frottéhandtücher, weilt mit fard. Strelfen. wasch- and kochecht. ca,. 40/80 em 23 Ungebl. Baumwolltueh(Roheret.). en. 70 ein breit—,33 17 Hemden- u. Blusenzefir, gute Strapazier- ware. farb. gestr., pr. 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Bis vor etwa fünfzehn Jahren lagen die Dinge faſt allgemein ſo, daß ſich die Bevölkerungs— zunahme etwa zur Hälfte aus Geburtengewinn und zur übrigen Hälfte aus ſogenanntem Wanderungsgewinn (Zuwanderung) zuſammenſetzte. Bei den Städten mit ſtark geſunkener Geburtenziffer iſt die Bevölkerungszu— nahme heute zum großen Teile nur noch eine Folgeer⸗ ſcheinung der Zuwanderung. Bei der Reichshauptſtadt, die bekanntlich den traurigen Ruhm für ſich beanſprucht, Deutſchlands kinderärmſte Stadt zu ſein, iſt ſei neuerer Zeit die ſonderbare Erſcheinung eingetreten, daß der Zu⸗ wachs der Bevölkerungsziffer ſich— faſt ausſchließlich aus der Zuwanderung ergibt, eine Merkwürdigkeit, die im Laufe der nächſten Jahre vermutlich 89 ins Grotes; kere wachſen wird, denn das augenblickliche Berliner Ge⸗ burtendefizit von 1,5 Prozent dürfte bei ſeinem tiefſten Stand noch nicht angekommen ſein. Mag man ſich grundſätzlich zu der Frage der Ein⸗ gemeindung und des Wachstums der Großſtädte ſtellen, wie man will, eines liegt wohl außerhalb jeden Zweifels, daß die ſtarke Abwanderung vom Lande und aus den Kleinſtädten von Jahr zu Jahr zu einer inneren ungeſün⸗ deren ſozialen und wirtſchaftlichen Umgeſtaltung der wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Verfaſſung der Großſtädte iſt die unmittelbare Folge der Freizügigkeit, deren Riſik) nicht von dem Zuwandernden, ſondern von den Groß⸗ ſtädten getragen werden muß, denn zuwandern kann jeder⸗ mann, ohne Rückſicht darauf, mit welchen beruflichen Ausſichten er in die Großſtadt kommt. Vielleicht gelingt es fürs erſte. irgendwo für kurze Zeit eine Saiſonarben Nr. Dose lns 25 Kissenplatten, vorgezeich,, in Rips, nur in braun mit dazugehörig. Stickseide 27 Damenbhemden, Trägerf. mit Bogen fins. u. dekor. schön. dez. Fülteh., gute Qual. 35 Paradekopfklssen, aus schneew. gebl. starkf. Linon, beste Strapazlerqual., mit ea. 8 em breit. 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Sind hier die Mög⸗ lichkeiten erſchöpft, dann wendet man ſich an die Kriſe“ urſorge und das Wohlfahrtsamt. Neuerdings mehre, zh die Stimmen, die gegen dieſe Schematiſierung der Fürſorge vor allem deshalb Stellung nehmen, weil eie ſich gerade in den Weltſtädten und in den Großſtädten zum Schaden auswirken müſſe. Auf die Dauer werde dieſe riſikoloſe Freizügigkeit zu einer immer drückenderen Laſt für die großſtädtiſchen Gemeinden, eine Laſt, die bei der tauſenderlei ſonſtigen Inanſpruchnahme des Etats gerade unter den jetzigen Zeitverhältniſſen als beſonders ſchwer empfunden werde. Der Gedanke der Freizügig⸗ keit, der ſich im vorigen Jahrhundert aus einer huma⸗ neren und freimütigeren Einſtellung zum Staats- und zum Einzelleben heraus entwickelt hat, und erſt durch eifrige Vorkämpfer zur Tatwerdung gelangt iſt, hätte ſeiner urſprünglichen Ideenform nach niemals zur Laſt für die Großſtädte werden können, denn nach dem Willen derer, die der Freizügigkeit den Weg bereitet haben, ſollte durch dieſe Unbeſchränktheit nicht ein riſikoloſer Menſch erzogen werden, ſondern jedem, der abwanderte, ſollte das Riſiko der Abwanderung in höchſteigener Perſon überantworket bleiben. Es iſt natürlich, daß dem fortdauernden Wachstum das Riſiko der Großſtädte immer ſtärkeren Umfang an⸗ nimmt. Es ergibt ſich die Frage, wie der zunehmenden ſozialen und wirtſchaftlichen Verſchlechterung zu begegnen wäre. Ein Problem, das allerdings mit dem ſchwerſten der Gegenwart überhaupt gehört. Ob man freilich mit der natürlich gegebenen Folgerung am weiteſten käme, die auf nichts anderes hinaus lief als auf die Reglemen⸗ tierung des Aufenthaltsortes und der beruflichen Arbeit des Einzelnen, das iſt eine Frage, über die ſich ſehr ſtrei⸗ ten läßt, eine Frage, die auch wohl kaum jemals vollauf jufriedenſtellend gelöſt werden dürfte. N Aus Heſſen. Darmstadt.(Meſſerſtechereimit tödlichem Ausgang.) Der in der Nacht zum 19. Mai durch Meſſerſtiche ſchwerverletzte Kaufmann Franz Langmann in Darmſtadt iſt im Stadtkrankenhaus geſtorben. Der Täter, der 23jährige Hilfsarbeiter Friedrich Schmidt aus Darmſtadt, wurde in Unterſuchungshaft genommen. Waldmicheibach.(Die Klaſſe ſtreikt.) Seit dem 13. Mai d. J. ſtreikt eine Schulklaſſe des evange⸗ lliſchen Lehrers Heß. Von den Eltern der Kinder wird geltend gemacht, daß der Lehrer die Kinder mit ſeinem religiboſen Wahn„verſcheuche“. Gütliche Verhandlungen des Kreisſchulrates und des Kreisdirektors mit den Eltern der Kinder blieben bisher erfolglos. Mainz.(Der„Pfälzer Hof“ ſtädtiſches Hotel?) Der früher im„Pfälzer Hof“, untergebrachten Handels⸗ und Induſtriekammer iſt gekündigt worden. Auch die anderen Büros, die gegenwärtig in dem Bau ſind, die Kommunale Landesbank, Verkehrs⸗ und Kreditbank, Mainzer Börſe, der Reichsverband des deutſchen Nah⸗ rurgsmittel⸗ Großhandels, müſſen ausziehen. Die ſtädti⸗ ſchen Büros werden gleichfalls verlegt. Der„Pfälzer Hof iſt Eigentum der Städkiſchen Sparkaſſe. Dem Verneh⸗ men nach beabſichtigt die Stadt, in dem Hauſe ein Hotel in eigener Regie einzurichten. 5 — Ueber eine Million Handwerksmeiſter. Gegen ⸗ wärtig zählt das deutſche Handwerk 1271 000 Meiſter. Davon ſind 63 Prozent oder 829 000 ſogenannte Allein⸗ meiſter. Die Zahl der Betriebe mit Geſellen beläuft ſich auf 286 000, die Zahl der Betriebe mit zwei oder drei Geſellen erreicht immerhin noch 123 000, und die Zahl der Betriebe mit vier bis fünf Geſellen beträgt 33 900. Die d der im Handwerl beſchäftigten Meiſter, Geſellen und Lehrlinge beläuſt ſich nach Erhebungen des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages auf 3.“ lillionen, denen noch etwa 400 000 mitarbeitende Fa⸗ milienmitglieder zuzuzählen ſind. — Wohlfahrtsbriefmarken. Auch im laufenden Jahre Gut die Abſicht, wieder Wohlfahrtsbriefmarken zu unſten der deutſchen Nothilfe herauszugeben. Der Wohlfahrtsaufſchlag der diesjährigen Marken ſoll herab⸗ geſetzt werden, um dadurch einen größeren Abſatz zu er ⸗ jelen. Zur Ausgabe 0 0 Eine 5 Bfennig⸗Marke, erkaufspreis 7 1 appen von Bremen: eine 8 Pfennig⸗Marke, Verkaufspreis 12 Pfennig Wappen von Lippe: eine 15 Pfennig⸗Marke, Verkaufspreis 20 bela appen von Lübeg; eine 25 Pfennig⸗Mart, erkaufspreis 35 Pfennig, Wappen von Mechenburg⸗ m. J eine 50 Pfennig⸗Marke, Verkaufspreis 90 Pfen · nia. Wappen von Schaumbura⸗Lin.. Botſchafter Schurman 75 Jahre alt. Botſchafter Jacob Gould Schurman ſtudierte in den Jahren 1878 bis 1880 an den AUniverſitäten Heidel⸗ berg, Berlin und Göttingen. 72 9 e 5 2 2 i — Urwolltische geitbeætoactuunge r Ein Leutnant als Armeeoberkommandant. Ein kleiner Leutnant als Befehlshaber einer ganzen Armee iſt für deutſche Begriffe eine Unmöglichkeit; ähn⸗ liche Scherze leiſtete ſich bisher nur die Sowietregierung. Jetzt folgt Nicaragua dieſem Beiſpiel. Der Außenmini⸗ ſter dieſer mittelamerikaniſchen Republik, Ma Parlos, hat kürzlich mit dem Geſchäftsträger der Vereinigten Staaten, Dana Munro, einen Vertrag abgeſchloſſen, nach dem eine Nationalgarde aufgeſtellt und nach ameritani⸗ ſchem Muſter organiſiert wird. Die jüngſte Armee der Welt weiſt einen Beſtand von 93 Offizieren und 1136 Mann auf; ſie iſt die erſte und einzige militäriſche For⸗ mation des etwa eine halbe Million Seelen zählenden Landes. Das Oberkommando der neuen Nationalarmee wurde— ähnlich wie 1918 in den„Siegerſtaaten“ Tſche⸗ choflowakei und Polen!— zunächſt einem Ausländer Uhertraaen- dem Bürger Beard. Herr Beard hatte, ob⸗ wohl er nur ein ganz gewöhnlicher Marineleurnant der USA. war, bereits des öfteren hohe und höchſte Würden in Nicaragua bekleidet. Er macht ſeiner Heimat im Aus. lande alle Ehre und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er in Anbetracht ſeiner Stellung als„Oberſtkommandierender“ bei Gelegenheit auch zum— amerikaniſchen Oberleutnant befördert wird. Kunſt am falſchen Platze. Taſchenſpielerei iſt eine nette Kunſt, die ein großes Publikum ſtundenlang intereſſieren, erheitern und ſtau⸗ nen machen kann, und es gibt große Talente in dieſem Genre, die internationalen Ruf beſitzen. Aber, wie jede andere Kunſt, muß auch dieſe an dem ihr gebührenden Platze angewandt werden, wenn ſonſt nicht ihre Aus⸗ übung in Konflikte mit den Autoritäten des Staates geraten ſoll. Davon weiß heute ein Lied zu ſingen Herr Noel Cremont, ein Zauberkünſtler, der allabendlich in einem bekannten Pariſer Variete auftritt und dieſer Tage zu 200 Franks Geldſtrafe wegen groben Unfugs ver⸗ urteilt wurde. Dem Urteil liegt folgender, immerhin er— heiternder Vorfall zugrunde: Cremont wohnt während ſeines Pariſer Gaſtſpiels bei einem Freunde in einem nahegelegenen Städtchen, das er abends immer mit dem letzten Zuge zu erreichen pflegt. An dem fraglichen Abend ging er durch die Sperre, wurde aber vom Schaffner am Aermel zurückgezogen: „Mein Herr, Ihre Fahrkarte!“„Was wollen Sie? Ich habe ſie Ihnen doch eben erſt überreicht!“„Das ſtimmt nicht, mein Herr, ich habe von Ihnen keine bekommen!! „Ich weiß es aber genau!“„Dann ſind Sie wahrſcheinlich auch ohne Karte gefahren; ich muß Sie bitten, ſich zum Stationschef zurückbemühen zu wollen!“„Fällt mir ja nicht im Traume ein! Ich haben Ihnen meine Karte gegeben!“(Im Hintergrunde murren wartende Paſſa⸗ giere.) Der Disput nimmt immer erregtere Formen an, weder Cremont noch der Schaffner wollen nachgeben, bis Cremont ſchließlich, ſcheinbar aufs höchſte überraſcht, laut ausruft:„Aber mein Herr, Sie haben die Karte ja — unter Ihrer Mütze ſtecken!“ Der verdutzte Beamte lüftet die Mütze— tatſächlich: die Fahrkarte liegt darin! Winke und Natſchläge. Aluminiumgeſchier reinigt man mit Seife und wei⸗ zem Sand in heißem Waſſer. Es erhält dadurch ſeinen ane Glanz zurück. Sodawaſſer greift das Me⸗ all zu ſehr an und ſollte darum vermieden werden. Iſt das Geſchirr ſehr mitgenommen; ſo erleichtert man ſich die Arbeit, indem man auf 1 Liter Waſſer 30 Gramm Borax und einige Tropfen Salmiakgeiſt gibt, und damit dae Moſchirr ſäuhert. 8