Den Stoſſe fur die 5 ſommerlichen Kleider und K und be. Georgette, Chiffon, Crepe de Chine, Foulard, Japon, und neuerdings hat der faſt e Complets und Sommerkleider 25 re, Dreneiugr⸗ zemplet; Rock und Jacke aue heilmarineblauem Well⸗ ſtoff, Der Rock iſt in Falten ⸗ gruppen gelegt. Bluſe aus weißem Crepe de Chine, der ſchon löngſt vergeſſene Muſſelin ſeine Auferſtehung erlebt. Dieſen hübſchen, gefälligen Stoff gibt es in Wolle, Baumwolle, Kunſt⸗ ſeide und Seide. Seiden muſſelin iſt hauchfein und zart wie Chiffon.— Die Muſter für die Vormittags kleider find klein, ſe ſpäler der Tag, deſto größer werden ſie dann: die Blüten, Ranken und Phantaſieornamente. Je doch iſt hier Vorſicht geboten: Kleine Perſönchen werden durch allzu große Muſter erdrückt und wirken dadurch noch kleiner, dagegen wirken ſehr kleine Muſter für große Figuren oſt ſpieleriſch. Der Stil der Machart iſt dem Matertal entſprechend leicht und graziös, durch Glocken, volants und gipfel wird die Vorliebe für alles anmutig Leichte unterſtrichen. Am angezogener zu er- ſcheinen, weroͤen dieſe Kleider, namentlich von all denen, die ſich keinen Fuchs leiſten können, durch loſe Weſtchen oder Jäckchen im Material des Kleides oder bei ge— muſterten Stoffen im ein— farbigen Grundton, ergänzt. Wollgeorgette, Woll-Crèpe de Chine oder ⸗Marocain iſt für die kleinen, einfachen Kleider mit langen Aermeln, die für kühle Sommertage erforderlich ſind, geeignetes Material. Dieſe Art Kleider werden in Prinzeßform ge⸗ arbeitet und mit Lingerien ausgeſtattet. Im Gegenſatz zu den eleganten Kleidern iſt der Stil für den Vormittags⸗ anzug ſtreng ſportlich. Die hier gezeigten Modelle ſind dem Linda⸗ Sonderheft „Was wird im Sommer getragen“ entnommen zu beziehen durch den Verlag Guido Hackebeil, Berlin Sw 48. Lindenſtraße 20. 1——. N Sämtliche Linda⸗Schnittmuſter und Mode jouruale vorrätig bei Seitſchriftenve ſücunmannamgenaanamumanamaaapmaganna Amgen n— II 5 7 5 5 7 10 Nl U 19 0 8 0. 5 . 85 1 3 i — S —— — t, Mainz, Kragen iſt mit einer bleufar⸗ benen und einer ſchweſelgel⸗ ben Blende berandet. Jacke mit gleichem Paſpel. gackebell Ae 55 II. ess 7 G. 25428. Complet, be⸗ ſtehend aus Nock, Jumper und Mantel. Rock und Mantel mimoſenfarben, aus Afghalaine. Der Nock iſt in breite, pattenartig abge⸗ ſteppte Tollfalten gelegt. Bluſe aus weißem Woll⸗ georgette mit gelbem Wild⸗ ledergürtel. Auf der Bluſe Applikationen aus dem Stoff des Mantels. gackebell Linda⸗ schnitt Größe II u. III. o pf.) G. 20504. Prinzeßkleid aus grünem Woll ⸗Chinakrepp mit zwei Volants am unteren Rand. Dem oberen Volant iſt vorn und rückwärts eine ſchmale durchgehende Blende angeſchnitten, die hohl auf⸗ genäht iſt. In der Taille ergeben ſich durch leichtes Einreihen kleine Quer- fältchen. Kragen aus ekrü⸗ farbener Spitze. Hackebeil Tindaſchntt Gr. II(90 pf.). Einzel ⸗ ſchnltt des Krogens K 75119 20 57 G. 265 12. Kleid aus weißem, blau und kirſchrot geblümtem Georgette mit weißem ärmel⸗ loſen Georgettejäckchen, das im Kücken hoch ſpitz aus⸗ geſchnitten iſt. Jäckchen und Halsausſchnitt ſind mit kirſch⸗ roten und bleufarbenen Blenden berandet. Auf dem Nock zwei rückwärts verlän⸗ gerte Volants, die ſich vorn überschneiden. gacebell Einda⸗ ſchnitt Größe II, III.(90 Pfennlg'. G. 26509. Sommerkleid aus gelbem Seidenmuſſelin mit buntbedruckter Bordüre, die den Abſchluß der ſeit⸗ lich zipfligen RNockvolants bildet. Die Zipfel entſtehen dadurch, daß der Bordüren⸗ ſtreifen zum rechten Winkel abgenäht iſt. gackebell Einda⸗ ſchnittmuſt. Gr. II, ile Prele 50. Mittlere Bleiche 41 Suan amnnnnumammp annere In allen Größen Gemüſegroßmarkt und in preiswerten guten Quali⸗ Weinheim a. d. Bergſtraße täten ſind eingetroffen. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 124/ Was will der Volks⸗ verein? Non Generaldirektor van der Velden, M. Gladbach. Die Gegenwartslage des deutſchen Katholi— ziomus zeigt nicht gerade ein erfreuliches Bild. Die erhoſſte Neubelebung der religiöſen Kräfte hat nicht einmal im Kriege durchgehalten. Die ernſtliche Sehuſucht der Jugend nach einem leben— digeren, weſentlichen Chriſtentum endete in einer Tragik. Die neue Jugend iſt ſchon wieder eine ganz andere als die, welche die Jugendbewegung ſchuf. Wir ſtehen in einer Zeit der Entfrem⸗ dung weiter Maſſen, wenigſtens von der kirch— lichen Frömmigkeit. Die zentrale Einflußmacht des Glaubens weicht mehr und mehr einem Sä⸗ kularismus des geſamten Lebens. Noch halten gewiß weite Kriſe feſt an ihrer Kirche, aber manchmal hat man den Eindruck, daß die Reli⸗ gion in die Ferne eines Nur-Kultus rückt und ein allzu ſcharfer Schnitt zwiſchen Religion und Leben gemacht wird. Die ſtatiſtiſchen Ziffern derer, die ihren Austritt aus der Kirche erklärt haben, reichen bei weitem noch nicht heran an die Zahl derer, die innerlich und in ihrer Lebens— führung vom lebendigen katholiſchen Glauben abgewandert ſind. Weite Kreiſe verſtehen die Sprache der Kirche und ihrer Glaubenslehren nicht mehr. Die Kirche ſteht auch in unſerem Vaterlande vor der gewaltigſten und ſchwierig⸗ ſten Miſſionsaufgabe; denn viel ſchwerer iſt die Rückeroberung der Verlorenen, die Gewinnung der Neuheiden, als die Bekehrung von Völkern, die noch im alten Heidentum leben. Verheerend wirkt in dieſer Notzeit, daß die Katholiken unter ſich zerriſſen und geſpalten ſind. Selbſt die Treuen ſind am Sonntag nur äußerlich im Raum der Kirche vereint, die Pfarrgemeinde iſt kaum noch die religiöſe Familie, die alle eint. Das mag ſie wohl noch in etwa auf dem Dorfe ſein, wo die Gewalt der Tradition noch wirkt und der Kirchturm noch alles überragt, aber auch hier nagt ſchon der Zahn der Zeit an der kirchlichen Einheit. In der Großſtadt, wo gewaltige Stein⸗ maſſen, zu Hochhäuſern aufgetürmt, die Kirche aus dem Blickfeld mehr und mehr verdrängen, iſt die Einheit kaum mehr vorhanden. Es iſt allzuſehr zu begreifen. daß mancher Seelſorger dieſen Verhältniſſen mit ſchwerer Sorge, hoffent— Lich nicht mit müder Reſignation, gegenüberſteht. Auch die Organiſationen vermögen nicht der im⸗ aner ſtärker werdenden Ind widualiſierung zu arotzen; ſie erfaſſen weite Maſſen nicht mehr und ühre Mitglieder ſind nicht immer die agilſten Kräfte. Ja, vielleicht hat eine gewiſſe Ueber— organiſation nicht immer einigend gewirkt und micht immer das Weſentliche erſtrebt, nämlich die eine in Chriſtus geeinte Schar der Gläubigen, die Pfarrfamilie. Mit formaler Vereinigung der Organiſationen iſt daher die Einheit der Katho— liken nicht zu ſchaffen, wohl wird ein einheit⸗ licheres Zuſammengehen von Bedeutung ſein. Politiſch iſt die Einheitsfront der Katholiken ebenfalls geſchwücht. Materialiſtiſche Geſinnung hat zudem manche in reine Zweckſplitterungen hineingeführt, wobei die Rückſicht auf religiös⸗ kulturelle Belange leider allzuſehr zurücktritt— eine tragiſche Schwächung für den deutſchen Ka⸗ tholizismus in ſchwerer Stunde! In dieſer Zeit ruft der Hl. Vater die Katho⸗ liken der Welt, alſo auch uns. zur Katholi⸗ ſchen Aktion auf, deren Grundgedanke iſt: die religiöſen Kräfte aktiver, geſtaltungskräftiger durch die Mithilſe der Laien in die verworrene Gegenwart hineindringen zu laſſen. Der Prie⸗ ſter ſteht ohnmächtig da, wenn er dieſe Arbeit allein bewältigen ſollte. Darum ſoll der Laie mit ihm und in Einordnung unter die Hierarchie der Kirche das gewaltige Werk der Erneuerung aus dem Glauben ſchaffen. Die Katholiſche Aktion wird deshalb definiert als die„Einordnung der Laien in das hierarchiſche Apoſtolat der Kirche“. Der Gedanke iſt nicht neu, nicht von außen her⸗ eingetragen, nicht nur für italieniſche Verhält⸗ niſſe paſſend. Der Gedanke wurzelt in der katho⸗ liſchen Lehre vom allgemeinen Prieſtertum, das jeder Chriſt in der Taufe empfängt. Kirchen⸗ politiſche Gründe, Irrlehren haben die Lehre vom allgemeinen Prieſtertum lange allzu ſtark zurückgedrängt. In der Not der Zeit ſtellt der Papſt ſie wieder ans Licht. Allerdings wird nicht jetzt auf der ganze! Linie ſofort ein ver⸗ antwortungsvolles, gläubiges Laientum in gro⸗ ßen Scharen an die Seite der Prieſter treten; denn einerſeits iſt der Geiſt der Zeit allzu tief in die Seelen gedrungen, andererſeits hat man allzu lange geglaubt, dem Geiſtlichen allein Ar⸗ beit und Führung überlaſſen zu müſſen. Man kann leider auch mit einer gewiſſen nervöſen Aengſtlichkeit eine verantwortungsloſe Mittel mäßigkeit am Werke ſehen. die auf all ihren Be— trieb die Etikette„Katholiſche Aktion“ kleben möchte. Laſſen wir die Katholiſche Aktion zum Schlagwort werden. dann haben wir ſie damit ſchon vernichtet. Die Katholiſche Aktion kann nur wachſen aus der ſtillen, ernſten Führer— bildung. Der Führer kann nicht fabriziert werden trotz beſter Fließbandtechnik; er kann nur in ſtiller, ausdauernder Bildungsarbeit heran— reifen. Das hat der Volksverein erfahren, der ſchon ſeit langen Jahren zielbewußt daran ſchafft, das gläubige Laientum zur verantwortungsbe— wußten Mitarbeit zu erziehen. Wenn ſich der Volksverein der Katholiſchen Aktion eingliedert, dann will er insbeſondere an der Führerbildung Anteil nehmen. Hier ſind aber gewaltige Vor⸗ arbeiten zu leiſten, die der Seelſorger nicht allein ſchaffen kann, die auch der Pfarrausſchuß nicht ohne weiteres bewerkſtelligen wird. Hier müſſen alle Kräfte einheitlich dem großen Ziele dienen. Auch die katholiſchen Organiſationen müſſen von einem gewiſſen Betrieb, von einem Minimismus, der ſich im Vergnügen. Nur⸗Sport und oberfläch⸗ licher Vereinsarbeit ergeht, meilenweit abrücken. Sie haben es, Gott ſei Dank, zum großen Teile bereits energiſch, wenigſtens in ihren leitenden Stellen getan. Wir müſſen auch allen Egoismus von uns tun, allen Vereinsegoismus auch; denn das muß unſer Ziel ſein, nicht Kompetenzen und Grenzpfähle als das Wichtigſte anzuſehen, ſon⸗ dern aus der gemeinſamen Not heraus, gemein— ſam am Wiederaufbau des deutſchen Katholizis— mus zu ſchaffen. Der Volksverein will hier zu⸗ ſammen mit den Organiſationen, die teilweiſe ſeine Kinder ſind, energiſch dieſe Arbeit weiter— tun. Die Erwachſenenbildung, die er zu⸗ erſt begonnen, wird er als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben betrachten. Aus der Schule des Volks⸗ vereins ſind viele wackere Männer hervorgegan— gen, die als Führer dem deutſchen Volke dien⸗ ten, Männer, die mit einem gründlichen Wiſſen ein lebendiges Berufsethos verbanden, Männer, auf die Kirche und Volk ſtolz ſein dürfen. Jahr⸗ zehntelang hat der Volksverein in vielen Kurſen im Lande. an der Zentralſtelle in M.-Gladbach und zuletzt auch in ſeinem Volksbildungsheim im Franz⸗Hitze-Haus in Paderborn geſchafft. In Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Annahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden den letzten Jahren hat er beſonders Bauernſtand ſeine Aufmerkſamkeit (Jungktand-Kurſe, Bauernhochſchule Paderborn; Dabei will er nicht einen neuen Verein ſchaſſen Führer will er hier wecken und bilden, die katho— liſche Männer, fortſchrittliche und echte Bauern ſind. (Schluß folgt.) auch dem zugewandt: Das kommende engliſche Kabinett. London, 4. Juni. Man erwartet hier, daß alle Mitglieder des parlamentariſchen Vollzugs- ausſchuſſes der Arbeiterpartei im neuen Kabinett Macdonald vertreten ſein werden. Wie verlautet, ſollen erhalten: Thomas das Miniſterium des Aeußern, Snowden das Schatz⸗ amt, Lord Sankey den Poſten des Lordkanzlers, Henderſon oder Dalton das Innenminiſterium, Lord Olivier das Miniſterium für Indien, Tre⸗ velyan das Unterrichtsminiſterium, Graham das Handelsamt, Johnſton das Miniſterium für Schottland, Attlee das Kriegsminiſterium, Lee Smith die Admiralität, Lord Thomſon das Luft- fahrtminiſterium, Greenwood das Geſundheits— miniſterium und Roberts das Penſionsminiſte⸗ 46. Jahrgang e rium. Man 1923 und erwartet, daß Clunes wee ui Privy ſbellvertretender werden wird. Jahre Od Seam(Loraſſegel bewahre) Führer des Unterhanuſes Morgen Zuſammentritt des Vollzugsaus⸗ ſchuſſes der Arbeiterpartei. London, 4 donald, Juni. Vorausſichtlich wird Mac⸗ nachdem die Kabinettsbildung vollzogen iſt, und bevor das neue Unterbans zuſammentritt, einen kurzen Urlaub nehmen. Sein Geſundheits— zuſtand iſt nicht ſehr geſeſtigt und der Wahl— kampf hat ihn ſtark ermüdet. Der Vollzugsausſchuß der Arbeiterpartei wird morgen zuſammentreten, um die Richtlinien der Politik zu beſprechen, die nach Eröffnung des Parlaments befolgt werden ſollen und um ſich über die geſetzgeberiſchen Maßnahmen ſchlüſſig zu werden, die dem König vorgeſchlagen werden ſollen. Die Haltung der Oppoſitionsparteien wird natürlich zum großen Teil von dem Programm der Arbeiterpartei abhängen. Macdonald beim engliſchen König. London, 4. Juni. Einem heute ausgegebenen Bulletin zufolge hat der König eine gute Nacht verbracht. Macdonald iſt eingeladen worden, morgen nach Schluß in Windſor zu einer Audienz beim König zu kommen. Angespunnte Bilunz der Reichsbunn. Berlin, 4. Juni. Die Deutſche Reichsbahn⸗ geſellſchaft legt nunmehr den bereits vom Ver⸗ waltungsrat genehmigten Geſchäftsbericht für das Jahr 1928 vor. Zu Beginn des abgelaufe— nen Jahres gelang es, 200 Millionen Reichsmark Vorzugsaktien zu begeben, wodurch eine Erleich⸗ terung in der geſpannten Finanzlage eintrat. Weitere Verſuche der Geſellſchaft neue Mittel zuzuführen, haben bisher zu keinem Erfolge ge— führt. Es iſt jedoch zu hoffen, daß es nach Ab⸗ ſchluß der Pariſer Verhandlungen möglich ſein Vatilan und Italien. 5 N Der Dom von St. Peter im Licht. Als Ausdruck der Befreiung des Vatikans über den Abſchluß des Lateranvertrages erglänzt die Peterskirche im Lichte von unzählichen Glühlampen. Der Austauſch der Natiſilations⸗ urtunden des Lateran vertrages. Rom, 4. Juni. Die Blätter melden, daß der Austauſch der Ratifikationsurkunden über den Lateran⸗Vertrag am 7. Juni mit einer feierlichen Zeremonie im Palazzo Venezia erfolgen wird, und zwar 24 Stunden nach der Veröfſentlichung des Vertragstextes und des Konkordats im Amts- blatt. Vor einer Papſtrede. Rom, 4. Juni. Am Freitag, dem Tage des Austauſches der Ratifikationsurkunde wird lt. K V. der Papfſt anläßlich der Verleſung des ſogenannten Dekrets für die Seligſprechung des Jeſuitenpaters de la Colombiere vor der Riten⸗ kongregation eine öffentliche Rede halten, von der in wohl unterrichteten Kreiſen ange⸗ nommen wird, daß ſie wiederum den Friedens⸗ ſchluß zwiſchen Vatikan und Italien mit behan⸗ deln wird. wird, langfriſtige Anleihen, die innerhalb eines Zeitraumes von etwa 60 Jahren zu tilgen ſind, zu erhalten. Die Tariferhöhung im Oktober v. Is. hatte eine Einnahmeſteigerung von etwa 54 Millionen„ zur Folge. Die Einnahmen der Betriebsrechnung ſind mit 5159 Millionen Reichsmark etwa 120 Mil⸗ lionen„ größer als im Vorjahre.(5039 Mil⸗ lionen&.) Die Ausgaben für Betrieb und Unterhal⸗ tung erhöhten ſich um 3438 auf 3646 Millionen Mark. Die Ausgaben für Erneuerung der Reichseiſenbahnanlagen betrugen 73 Millionen weniger. Es ergibt ſich ſomit ein Betriebs⸗ überſchuß von 865(881) Millionen&, von dem für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchrei⸗ bungen 658(590) Millionen l, davon Verzin⸗ ſung 545(554) Millionen und Tilgung 113 (37) Millionen, für den Dienſt der neuen Anleihen 2,5(2,1) Millionen„ Verwendung finden. Es verbleibt ſomit einſchließlich 178(168) ö N f Millionen/ Vortrag, ein Reingewinn von 249 (235) Millionen, wovon an Vorzugsdividende 76(62) Millionen„ zu zahlen ſind, ſodaß der Vortrag für 1929 faſt unverändert 173 Millionen beträgt. Zu der in der Oeffentlichkeit beſtehenden An⸗ ſicht, daß der Vortrag auf neue Rechnung zu groß iſt, iſt zu bemerken, daß dieſer Betrag nicht mehr liquide iſt, er mußte in den vergangenen Jahren mangels andrer Deckungsmittel bis auf einen kleinen Reſt(15 Millionen /) zur Finan⸗ zierung des Anlagezuwachſes herangezogen wer— den. Von den aus der Kriegs- und Nachkriegs⸗ zeit in der Oberbauerneuerung vorhandenen Rückſtänden von 7700 Kilometern konnten nur 100 Kilometer aufgearbeitet werden. Das Strek⸗ kennetz iſt mittels der Reichs- und Länderkredite um 215 Kilometer vergrößert worden, ſo daß ſich die Geſamteigentumtslänge der Reichsbahn auf 53750 Kilometer erhöhte. Ein Bedarf an Lo⸗ komotiven iſt nicht vorhanden, es ſind im Gegen⸗ teil noch mehrere Hundert zu viel da. Mangel herrſcht dagegen an Perſonenwagen. Ueber das neue Geſchäftsjahr wurde anläßlich der Beſprechung des Berichtes noch mitgeteilt, daß die Einnahmen im Januar und Februar infolge der Kälte um etwa 50 Millionen& hin⸗ ter dem Voranſchlag zurückgeblieben ſind. Im März konnten W Millionen& wieder aufgeholt werden, während die Aprileinnahmen wieder 6 Millionen niedriger waren. Für die erſten vier Monate ergibt ſich ſomit ein Einnahmeaus⸗ 1 fall von etwa 31 Millionen /, der faſt aus⸗ ſchließlich auf den Perſonenverkehr entfällt. Der Güterverkehr hat ſich befriedigend entwickel Durch den Froſt ſind allerdings zuſätzliche Aus⸗ gaben in Höhe von 7 Millionen& entſtanden, ſodaß ſich gegenüber dem Voranſchlag ein Min⸗ deraufkommen von 57 Millionen& ergibt. Neueſte Telegramme Der Laugerguß des Veſuvs iſt im Abnehmen jegriffen. In dem etwa 100 Meter breiten Schlund des neugebildeten Eruptionkegels ereig⸗ nen ſich noch immer ſtarke Exploſtionen mit Auswurf glühender Maſſen. a. Im Oſſervatore Romano wird ein Brief des Papſtes an den Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri zeröffentlicht, in welchem der Papſt ſich ſehr ent⸗ ſchieden gegen die beiden letzten Reden Muſſoli⸗ nis wendet Mit großem Nachdruck betont der Papſt zum Schluß des Schreibens, daß der Aus⸗ ſöhnungsvertrag und das Konkordat ein unteil⸗ bares Ganzes bilden und daß mit dem einen auch das andere fallen mürß⸗ 0 Durch einen geſtern gefällten Schiedsſpruch für das Holzgewerbe wurde ein etwa ſechs Monate inhaltender Tarifſtreit beendet. * Durch die Exploſion einer Ammonio! nage im Staate Louiſiana wurden elf Perſonen ſchmer berletzt und die Fabrik»erſtört. * Die Rede des Reichswirtſchaftsminiſters im Reichstag hat in der ſozialdemokratiſchen Frak⸗ tion großes Befremden hervorgerufen. Sie zeigt neue Gefahren für die Koalition. Bunte Zeitung. Der letzte Glockengießer von Konſtanz. In dieſen Tagen iſt der Letzte des Geſchlechts zer Konſtanzer Glockengießer, das ſeit dem Jahre 1652 in Konſtanz eine berühmte Gießerei unter— hielt, verſtorben: Joſef Roſenlaecher, der ſeit dem Jahre 1900 ſeine Werkſtätte aufgegeben hat. Die aus der Werkſtätte von Roſenlaecher her— vorgegangenen Glocken hängen zum Teil noch im Dachreiter des Konſtanzer Münſters. Die Gießerei arbeitete aber auch im großen Maß. für die Schweiz und ſelbſt für Amerika, wohin die Werkſtätte im Jahre 1853 ihre berühmten Werke zur Induſtrieausſtellung in Newyork ſchickte. In St. Gallen, im Freiburger Münſter und in der Heidelberger Jeſuitenkirche hängen die Glocken der Roſenlaecher, denen die Stadt im 17. Jahrhundert ihre Werkſtätte im Sträßchen „Im Hirſchgraben“ zur Verfügung ſtellte unter der Bedingung, daß die Stadt dort auch ihre Ranonen gießen laſſen konnte. Eine höchſt eigenartige Propaganda machte in Schottland ein Kino für die Premiere eines Films, der den Titel„Rothaar“ führt. Die Direktion ſagte nämlich jedem Rothaarigen freien Eintritt für dieſen Film zu. Die Konkurrenz parierte den Schlag, indem ſie die Verlautbarung verbreiten ließ, daß der größte Teil der Bevöl— kerung der Stadt beabſichtige, ſich die Haare rot färben zu laſſen. Die heute in Nordveutſchland lebende Säugetierwelt bietet ein kümmerliches Bild. Von größeren Formen iſt es eigentlich nur das Reh, daß noch weitere Verbreitung hat. Hirſche gehören zu den Seltenheiten, und der Elch wird in Oſtpreu— ßen in ein paar Exemplaren gehegt. Wieviel reicher iſt die Säugetierwelt. die während der Eiszeit in unſeren Gebieten lebte, deren Reſte wir in den Ablagerungen des Eiſes oft in gro⸗ ßen Mengen finden. Elche und Rieſenhirſche, Auerochſen und Wiſente treten uns in großer Fülle entgegen. Bär, Wolf und Löwe geſellen ſich dazu, Wildpferde gibt es in großen Herden. Selbſt Mammute und Elefanten. das Rhinozeros und andere große Säuger haben bei uns gelebt und ſind uns in Skeletten überliefert. London, 5. Juni. Macdonald, der, heute vormittag in Windſor von König in Audienz empfangen worden iſt, hat den Auftrag zur Re⸗ gierungsbildung übernommen. Macdonald über die Lolitik der Arbeiter⸗ regierung. wtb. Paris, 5. Juni. Der Führer der engli⸗ ſchen Arbeiterpartei, Maedonald, bat einer Mit⸗ arbeiterin des Petit Pariſien ein Interview ge⸗ währt, das Ausblicke auf die künftige engliſche Politik unter der Regierung der Acbeiterpartei ergibt. Macdonald bbetonte, daß die Arbeiter⸗ partei eine praktiſche Abrüſtung und Friedens⸗ politik nachdrücklich verfolgen werde. Hinſichtlich des Zuſammenarbeitens der Nationen erklärte Macdonald, es handle ſich nicht um Ententen und Bündniſſe. Dieſer Zuſtand ſei veraltet. Die Arbeiterpartei wolle eine ganz neue Aera europäiſcher Zuſammenarbeit einleiten. Ein Menſch trägt fünf Elefanten. Bei einem Menſchen von ungefähr 130 Pfund Körpergewicht nimmt die Hautoberfläche etwa 2 Quadratmeter ein, insgeſamt alſo 20000 Qua- dratkubikmeter. Auf jede Fläche von einem Quadratzentimeter drückt eine Luftmenge im Gewicht von 20 660 Kilogramm, mit anderen Worten nicht weniger als 413 Zentner. Das Ge— wicht eines ausgewachſenen indiſchen Elefanten beläuft ſich auf durchſchnittlich 80 Zentner. Alſo ein Menſch von 130 Pfund Körpergewicht trägt die Laſt von fünf Elefanten. Natürlich nur theo— retiſch! Denn die Natur hat ſelbſt für das ent— ſprechende Gegengewicht geſorgt. Die Luft drückt auch von innen heraus und verhütet ſomit. daß die gewaltigen Luftdruckmengen dem Menſchen zum Schaden werden. Macdonald bildet das Kabinett Die Arbeiterpartei erstrebt eine neue Aern der europäischen Zuſammenarbeit. Es ſoll keine Rivalitäten, keine Geheimbündniſſe mehr geben, keine Verträge zu Gunſten eines Landes oder gegen ein Land gerichtet, ſondern alles müſſe verſchwinden. Man brauche Luft, Licht und guten Willen unter den Völkern. Auf die Frage:„Glauben Sie, daß die Regelung, die hinſichtlich der Sachverſtändigenkonferenz in Pa⸗ ris bevorſteht, die Frage der Reparationen und der interalliierten Schulden endgültig geregelt wird?“ antwortete Macdonald: Man dürfe nicht zwei verſchiedene Probleme verwechſeln. Die Reparationen und die Schulden ſeien nicht das⸗ ſelbe. Bei der Prüfung der letzteren Frage würden die Vereinigten Staaten viel zu ſagen haben. Die Diskuſſion ſolle auf neuen Grund⸗ lagen wieder aufgenommen werden. Hinſichtlich dieſer Frage wie hinſichtlich der Frage der Ab⸗ rüſtung beabſichtige die Arbeiterpartei, ſich un⸗ verzüglich mit Hoover in Verbindung zu ſetzen und in enger Fühlungnahme mit dieſem Zuſam⸗ menzuarbeiten. Die Anſchauung von der Genügſämkeit in der guten alten Zeit hat nur eine ſehr beſchränkte Berechtigung. Die⸗ ſer Satz galt nur für die Maſſe des Volkes. wäh⸗ rend die reiche Oberſchicht oft einen geradezu un⸗ geheuren Luxus zur Schau trug. So erzählt uns ein ausländiſches Blatt, daß im Schloſſe des be⸗ kannten Rohan in Zabern 700 Gaſtbetten für durchreiſende Bekannte und andere Perſonen. die die Gaſtfreundſchaft des Beſitzers in Anſpruch nehmen wünſchen, bereit ſtanden. Cs gab Schlöſ⸗ ſer, in denen jeder leidlich repräſentable Menſch nach Belieben einkehren konnte. So wohnte bei⸗ ſpielsweiſe der berühmte A enteurer Caſanova völlig inkognito und ohne daß ihn jemand um Aufklärung über ſeine Perſon erſucht hätte, län⸗ gere Zeit im Schloß der Choiſeus in Chanteloup. Und er wurde hier geradezu fürſtlich bedient —— unentſchieden 111. Beide Länder hatten ihre be einen außerordentlich ſpannenden Kampf gab. eee eee e eee Vom großen Fußball⸗Länderkampf Deutſchland⸗Schottland. Der deutſche Tormann Stuhlfauth wehrt einen Angriff ab. 1 Der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland⸗Schott land, der in Berlin zum Austrag kam, ende ls 155 ſte Mannſchaft ins Treſſen geſchickt, ſodaß a⸗ 5 S e eee eee Helene Schneider ar bei den Wiler ihr imburg 10 0 4. ee ums Uhr wurde, wie ſchol 5 8 et, bier ein gräß⸗ licher Mord verübt. Der 28jährige Tiſchler R. Reiter aus Kaiſerslautern lockte die 20 jährige ider aus Kaiſerslautern, die hier ö es Bräutigams zu Beſuch weilte, unter einem Vorwand aus dem Hauſe und ging mit ihr zu der unbelebten alten Dom⸗ Treppe. Hier zog er plötzlich ein Meſſer aus dex Taſche und brachte dm Mädchen eine Anzahl Stiche in Leib, Herz und Kopf bei. Dann ſchnick er ihr an beiden Armen die Pulsadern dure Das Mädchen brach blutüberſtrömt tot zuſam⸗ men. Reiter hatte früher mit dem Mädchen ein Verhältnis anbahnen wollen, war aber von ihm abgewieſen worden. Er hatte des halb früher ſchon mehrmals das Mädchen mißhandelt und war deshalb beſtraft worden. Nach der Tat er⸗ griff der Mörder die Flucht; er konnte aber in kurzer Zeit von der Polizei feſtgenommen wer⸗ den.— — Leute. Von Hans Pelegrin. Es hat einmal wer behauptet: die meiſten Menſchen würden von der Stunde an glücklich ſein: wo es keine— Leute mehr gäbe Leute: das iſt wie ein geſchliſſenes Schwert an einem Seidenfaden über dem Kopfe eines Schlafenden! Iſt: wie eine unfehlbare irdiſche Allmacht, der ſich ein jeder— nach geheimem Ge— ſetz— angeblich beugen muß. Iſt: wie ein Prägeſtempel, der den Wert des Menſchen— nach den lächerlichen Launen— des Tages fixiert. Iſt: immerwährende Unruhe und Angſt oder eitle Beglückung und Sonnenſchein. Iſt immer etwas: wider den— Geiſt und das Gött— liche in uns! Es gibt Menſchen, die ſelten nach Gott und nach ihrem Gewiſſen fragen. Aber deſto mehr nach den Meinungen der Leute... Ob ſie loben und anerkennen; ob ſie hämiſch lächeln und ſpot— ten; ob ſie verurteilen und beſtrafen: immer ſind ſie unſere— leicht beſtechlichen Richter! Ihre Wertſprüche ſind unſere Führungszeugniſſe Es lohnte ſich der Mühe, einmal ernſthaft nachzudenken: was wir alles an einem Tage tun und was wir alles an einem Tage nicht tun der— Leute wegen.. Von Form und Farbe unſeres Kleides bis zur Vergewaltigung unſeres Gewiſſens! Es gibt keine größere und koſtbarere Freiheit: als die Freiheit von den Meinungen der andern! Tauſendfacher Streit in und um uns— in Fa⸗ milie und Geſellſchaft— wäre für immer unmög⸗ lich, wenn wir den Mut hätten: nach eigenen Erkenntniſſen und eigener Geſetzlichkeit unſeren — berechtigten Lebensſtil zu leben! So aber opfern wir unſer und der anderen Glück den Tagesanſichten der Gaſſe. Und meinen noch: wie kultiviert und gut erzogen wir wären. Alles Geiſtige und alles Große in der Welt hat ſich durchgeſetzt—— gegen die Leute! Her geſtörte Leichenzug. Von Berend de Vries. In früheren Zeiten war Jagdrecht Herren⸗ recht. Bauernrecht allenfalls. Paſtor und Schul⸗ meiſter aber mußten ruhig Blut bewahren und geduldig zuſchauen, wenn die Haſen ihren Kohl fraßen, das Rotwild die magere Jungſaat zer⸗ trat und das Schwarzwild die kargen Aecker zer⸗ wühlte. Hunde zu halten war dieſen rechtloſen Geiſtesbefliſſenen, ja in noch älteren Zeiten ſo⸗ gar auch den Bauern, nicht geſtattet— es ſei denn, daß man dem armen Tier eine der Vor⸗ derpfoten abhackte Dennoch ſteckt vielen Leuten, ohne Unterſchied des Standes und der Herkunft, Jagenmüſſen im Blut. Dafür mangelt es nicht an Beispielen. N e a ROMAN von J. ScHNMEIDER-TOERSTI. dbnHeESERECUTSScHUTZ bone VERLAG OSsKAN MEISTER WERDA (63. Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Ich ließ ihn an mir vorbeikommen und ſchlich ihm dann nach. So oft ein Aeſtchen unter oder neben ihm krachte, ſah er ſich um. Daraus erkannte ich ſchon, daß er irgend etwas vor hatte, wovon niemand wiſſen ſollte. Auf eine der Bänke ſtellte er ſeine Geige hin, nahm ein Bild heraus, beſah und küßte es und ſteckte es wieder zu ſich. Aber es fiel zu Boden, ohne daß er es merkte. Als er weiterging, ſtreckte ich raſch meine Hand darnach aus und hob es auf. 4 „Es war die Baronin Gellern.“ 5 f Anderſon hatte Eva Maria in das kleine Soſa ncden der Stehlampe gedrückt. Reglos kauerte ſie in ihrer Ecke. Nintzer ſah mit keinem Blick zu ihr hinüber. „Nun konnte ich mir das andere nicht mehr gar zu ſchwer zuſammen reimen!“ erzählte er weiter. Ich mußte caſch machen, wenn ich ihm zuvorkommen wollte. Aber mit einem Male war er mir ganz aus den Augen verſchwunden.. achtete nun nicht mehr auf das Knacken des Aſttwerkes und lief geradeaus durch das Buſchwerk dahin. Da ſäh ich ihn neben dem kleinen See an eine Weide gelehnt. Ich ſprang vorwärts, da müßte er mich erblickt haben. Ich war keine fünf Meter mehr von ihm entfernt. Ein Griff nach der Taſche. — Ich ſah, wie er etwas Blitzendes hob,— ich konnt's nicht mehr ändern— es krachte, da brach er auch ſchon zuſammen und fiel nach vorne über.“ Ninker hielt eine Sekunde inne und dechte die Hand über die Augen. Und kein Menſch war in der Nähe niemand, der mir hätte helfen können. taſſen. weil ich mir nicht getraute, ihm geben. So bim ich in meinem Leben damals, zurück in die erſten Häuſer. Bielleic gott doch Mitleid mit ihm und mit geha der in die Hände rannte oder er mir. f ſeine Beſuche und batte an der stehen. Et kam ſofort mit mir. * und daun ſind wir z obwohl all Herr Ningsum war alles voll Blut. Aber er lebte. 8 Als er mich erblickte, mag er wohl ein bißchen erſchtocken ſein, vielleicht war ſeine Hand dadurch nicht mehr ſo ſicher. Die Kugel ging knapp am Herzen vorbei. a Der Arzt frug mich, ob er ein Verwandter von mir ſei und ich ſagte ja, weil ich mir dachte, daß es am beſten wäre, wenn niemand etwas on der Sache erfuhr. Ich gab ihn ale den Bruder meiner Frau aus. Man brachte ihn mit dem Sanitätswagen ins Krankenhaus, wo die Kugel entfernt wurde. Als er ein bißchen transport ⸗ fähig war, ließ ich ihn ſofort zu uns bringen. Meine Frau und ich wichen nicht von ſeinem Bett. Es war ein ſchreckliches Machen mit ihm. Er wollte ſo gar nicht leben. Jeden Tag fing er von vorne an, warum man ihn nicht ſterben hatte laſſen. Manchesmal hieß er mich undank bar und herzlos, weil ich ihm das Morphium, das der Arziefür die Nacht verordnet hatte, nicht alles gleich auf einmal gab. Mit Geld wollte er mich beſtechen., wenn ich ihm den Willen te. Es war eine ſchwere Zeit das. Jeden Biſſen mußte man ihm abbetteln, er wäre ſonſt ver⸗ hungert, lede Medizin mußte man ihm einſchwötzen. Er waftte en nicht Ne Wenn ich selbt nichts mehr mit ihm machen konnte, ſchickte ich meine Frau zu ihm hinein. Der ſchlug er nie etwas ab, Mahn dle Ar rent. kran emen Wein und ſchlief, wenn ſie es haben wollte. 0 Als er ein bißchen aus dem Gröbſten war, trug ich ihn in den Garten.— Es iſt ja nicht viel damit: ein paar Roſen⸗ ſtöcke, ein bißchen Reſeden, Flachs und ſo, aber er war doch gerne draußen. Die Kinder haben mit ihm geplaudert und wenn ſie dann etwas Drolliges ſagten, hab ich ihn ab und zu ſogar lächeln ſehen. Aber das tat mir weher. als wenn er „ September war er ſo weit. daß er allein zu geben vermochte. Daun ging 5 1 Fd 10 1 ſonnigen Jeſert e ich einen Wagen beſtellt. a— welt ich gie 2 das könnte ihn beſſer freuen, i ˖ mmen ein* 5 3 1 den rater hinunter nach ng hinaus. e — mit ihrem Jubel angeſteckt. Er war ſogat vergnügt und ſagte etwas von Schulden bezahlen. mein Hab und Gut mit Ausnahme des kleinen Radanyi lag noch genau ſo, wie er gefallen war. ö Hauſes von ihm iſt, von ſeinem Geld, und dem, was er mir durch ſeine Geige verdient hat. Aber dann hat es nicht mehr lange gedauert. Eines Tages war er nicht mehr zu halten. Alles Betteln, er ſollte noch bei uns bleiben, hat nichts geholfen. Er wollte fort. heim. ſagte er. In Wien könnte er nie ganz geſund werden. Meine Frau hat ihm ſeine Koffer gepackt und ich hab ſie ihm zur Bahn gebracht. Zwei Tage ſpäter habe ich ihn daun fortbegleitet. Auch ſeine Geige haben wir mitgenommen, die hade ich, als man ihn in die Klinik geſchafft hatte, noch in der 1 Nacht bei ſtrömendem Regen mit meiner Radfahrlaterne im den Anlagen geholt. Sie ſtand noch auf der Bank, ober de habe lange gebraucht, bis ich den Platz wieder gefunden hatte. Ich bin bei Herrn Radanyi geblieben, bis es Zeit zum Mo gang ſeines D⸗Zuges war. Ich wußte nicht, wohin er fuhr, weil er das Billett ſelbſt gelöſt hatte. Aber ich glaubte gar teine Angſt um ihn mehr haben zu müſſen. Er war sehr ruhig und vernünftig und mir hat es ſogar den Eindruck gemacht, als freue er ſich auf etwas. Aber ich habe ihn nicht 1 0 gefragt. Als er in ſeinem Abteil ſtand, ließ er noch eilig das Fenster herunter, griff nach einer Viſitenkarte in ſeiner Brieftasche und ſchrieb eine kurze Notiz darauf. Die Maſchine war chen 1 1 ö in Gang und ich lief neben ſeinem Abteil der und ſing die Karte im Hute auf. „Meine Adreſſe,“ hörte ich ihn ſagen,„für den Fall, daß Sie oder die Ihren mich einmal brauchen ſollten.“ Ich ſchwang mich aufs Trittbrett, griff nach ſeiner Haun und küßte ſie, dann ließ ich mich raſch heruntergleiten. 1 1 0 ö ö ö ö 0 In ein paart Minuren war der Zug um eine Biegung ver ⸗ ſchwunden. Er hat noch mit ſeinem Hute gegrüßt. bis nichts mehr zu ſehen war. And jetzt— und jetzt— Herr Anderſon, dat 8 trotzdem noch ein höſes Ede gen m. ine en e G doch den Aufruf nicht in die Zeitufſg, ſedt haben!* Harald ſtand mit glänzenden Auge! 5 Schultern und reſkte ſeinen ſehmgen Körper. Rinker. Ihre Nachricht lt mit Millionen 1 ke Nicht waht, Gn* 25 te et 0„Eda Ma Sie hatte in laut 102 einen ihr Au bei gepreßt. Einmal mußte ſich die furchtbare Spe ſetzten Tage und Wochen entladen. S zu ertragen geweſen. f Das Tollſte auf let leiſtete i gen Jahren ein Dorſſchulze im Niederländiſchen Dieſem guten Mann war die Frau geſtorben Am Beerdigungstage ſchreitet er betrübten Her. zens hinter der Totenbahre her. Neben ihm läuf ſein Hund; denn ohne Hund pflegte er niemalz auszugehen. Miteins ſpürt das Tier einen Haſer auf, der ſich im Krüppelholz längs des Weges herumtreibt. Was tut da, als er dieſes wahr. nimmt, unſer Dorſſchulze? Beim heiligen Hu, bertus! Er läßt die Bahre ſtillſtehen, wirft der Trauermantel ab, jagt mit ſeinem Hund den Haſen nach, der Hund erwiſcht ihn und bring ihn ſeinem Herrn. Dann begibt ſich das ſauber⸗ Kleeblatt wieder dahin, wo um die Bahre das händeringende Gefolge ſteht. Der Schulze häng ſich ohne viel Umſtände den Mantel wieder um die Schultern, birgt das Wildbret darunter, und der Leichenzug geht weiter. So benahm ſich jener von der Jagdleidenſchaft hingeriſſene Dorfſchulze, zum nicht geringen Entſetzen des biederen Domine und des anderen Gefolges. Hätte man aber durch die ſchwarzen Bretter der Totenkiſte hindurch das blaſſe Geſicht der geſtorbenen Frau ſehen können, dann wäre allen klar geworden, daß der gute Mann einfach nicht anders konnte, daß ſie ſo tun mußten, wie ſie taten, er und ſein Hund; denn während die Bahre wartend auf dem harten Weg ſtand, lag es wie gütiges, verſtändnisvolles Lächeln auf dem Geſicht der auch im Tode noch geduldigen Gattin dieſes unerhörten Jagdfanatikers. japaniſchen Dampfer. Das Schickſal von 700 Paſſagieren. Tokio, 5. Juni.(Europapreß.) Der japaniſche Dampfer„Ugo Maru“ iſt durch Feuer zerſtört worden. An Bord ſollten ſich angeblich 700 Paſſagiere befinden. Einzelheiten über die Verluſte an Menſchenleben ſind noch nicht be⸗ kannt, da die zur Hilfe eilenden Dampfer die Unglücksſtelle noch nicht erreicht haben. Die „Ugo Maru“ befand ſich auf der Fahrt von Wladiwoſtok nach Kamtſchatka. Verheerender Hagelſchlag in Ungarn. Verheerender Hagelſchlag in Ungarn. Budapeſt, 5. Juni. In Szolnok und ſeiner näheren Umgebung ging geſtern ein Wolken⸗ bruch mit Hagelſchlag nieder. Während des Hagelſchlags, der elf Minuten lang dauerte, fie⸗ len nußgroße Schloßen, zahlreiche Menſchen und Tiere trugen Verletzungen davon. Die Ernte wurde vernichtet. Zuviel Aerzte in Deutſchland. Nach einer Zuſammenſtellung des jetzt zum 50. Mal erſchienenen deutſchen Reichsmedizinal⸗ Kalenders gab es in Deutſchland ohne das Saar⸗ gebiet 1928 48507 Aerzte, ſo daß auf 10000 Ein⸗ wohner 7558 Aerzte kommen. Nach den allgemei⸗ nen Erfahrungen aber iſt die Ziffer von 7 Aerz⸗ ten auf 10000 Einwohner ſchon ein Maximum. Die Zunahme der Aerzte gegen das Vorjahr r trägt 1169. In den 49 Großſtädten leben 22615 Aerzte, wobei auf 10000 Einwohner 1243 Aerzte kommen, während im übrigen Deutſchland 25876 Aerzte wirken und auf 10000 Einwohner 5,65 Aerzte kämen. Mit Ausnahme weniger Landes⸗ teile iſt 1928 überall eine Zunahme der Aerzte zu verzeichnen; die Zahl der weiblichen Aerzte iſt mehr geſtiegen als die der männlichen. Sie be⸗ trug 1926 1627, 1927 2078 und 1928 2378. ſich vor lan bdDiaoundert Prozeſſe in einem Jahre 8 ſtrengte an und verlor prompt eine Frau in Wien, die jetzt für geiſteskrank erklärt und einer Heilanſtalt übergeben wurde. Die Frau ſtand ſeit mehreren Jahren mit ihren ſämtlichen Be⸗ kannten und Anverwandten in ſtändigem Streit und ſtrengte gegen dieſe fortgeſetzt Ehrenbeleidi⸗ gungsklagen und Prozeſſe anderer Art an. Ob⸗ ſchon ſie ſtets abgewieſen wurde, ging ſie grund⸗ ſätzlich bis in die letzte Inſtanz, ein koſtſpieliges W das ſie jetzt mit dem Irrenhaus be⸗ zahlt. Aus aller Welt. Die Briefträger ſtreilen. Paris, 4. Juni. In Paris iſt ein 24 ſtündiger Proteſtſtreik ſämtlicher Briefträger ausgebrochen, wodurch der geſamte Poſtverkehr ſtillgelegt iſt. Erkrankungen unter der Beſatzung der „Sierra Cordoba“. Bremen, 4. Juni. Von Bord des auf der Heimreiſe von Südamerika begriffenen deutſchen Dampfers„Sierra Cordoba“ wird gemeldet, daß 18 Mitglieder der Beſatzung wegen Erkrankung an typhöſem Fieber im Krankenhaus von Liſſa⸗ bon zurückgelaſſen werden mußten. Paſſaglere des Dampfers ſind nicht erkrankt. Lokale Flieger⸗Rekorde. Darmſtadt, 4. Juni. Die Akademiſche Flie⸗ gergruppe teilt mit: Die von dem Flieger Neh⸗ ring am 2. April erreichte Entfernung auf gera⸗ der Linie von 20.2 Km. und die am 25. April erreichte Entfernung von 72,2 Km. wurden als iokale Rekorde anerkannt. Auch die beim zweiten Flug von Nehring erreichte Höhe von 2600 Me⸗ tern über dem Königsſtuhl wurde als Rekord beantragt, doch iſt eine Entſcheidung bisher noch nicht getroffen. Schweres Autounglück. Darmſtadt, 4. Juni. In der Villenkolonie Eberſtadt ſtieß heute nacht ein Rennwagen aus Mainz auf eine dortſtehende Autotaxe. Hierbei burden zwei Perſonen ſchwer verletzt. Der Rent⸗ ner Karl Moldenhauer aus Darmſtadt ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. ——.—— Toale hachnehten T Todesfall. Heute Nacht um 3 Uhr hielt der unerbittliche Schnitter Tod wieder Ern— te. Der im 71. Lebensjahre ſtehende Herr Adam Reinhard, ein angeſehener und wohlachtbarer Landwirt unſerer Gemeinde, wurde nach ganz kur— zem Krankſein, von Gott in ſein ewiges Reich hin- weggenommen. Herr Reinhard war bis in die letzten Tage ſeines Lebens ein gefeſtigter, aufrechter Mann, weshalb ſein plötzlicher Tod allgemein über raſchend kam. Ihm möge die Erde leicht ſein. R. J. P. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag um 5 Uhr, vom Trauerhauſe, Rathaus ſtraße aus, ſtatt. Aruchleidende, ſowie die Herren Aerzte werden auf die Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach(Pfalz) in der heutigen Nummer ganz beſonders aufmerkſam gemacht. » Waldſportplatz. Am kommenden Sonn— tag ſetzt die Sportvereinigung ihre ſeither ſo er— folgreichen Privat⸗Pokal⸗Spiele fort und zwar em⸗ pfängt ſie den ſpielſtarken A.⸗S.⸗V. Ludwigshafen. A.⸗S.⸗V. iſt kein zu unterſchätzender Gegner, denn bei dem Auswahlſpiel zur Aufſtellung einer Städte- mannſchaft von Lndwigshafen am letzeen Sonntag haben 3 Spieler vom A.⸗S.⸗V. mitgewirkt und zwar der linke Flügel Winkler⸗Hechelhammer und der rechte Verteidiger Stoll. Die Sportvereinigung ſelbſt iſt in der Pokalrunde der gefürchteſte Gegner. Es iſt noch keinem der Gegner gelungen die Viern— 7b ³⁰·.wA A TAT ĩðx2y Vewährungsfriſt mit Heiratsverbot. Berlin, 5. Juni. Wegen ſchweren Straßen⸗ raubes wurde heute die 22⸗jährige Verkäuferin Gertrud Bembenick unter Zubilligung mildern⸗ der Umſtände zu der Mindeſtſtrafe von 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Sie hat in einer März⸗ nacht gegen 230 Uhr als Mann verkleidet ihre frühere Arbeitgeberin, die eine Anzahl Limo⸗ nadenverkaufsſtellen betreibt und deren 18⸗jäb⸗ rigen Gehilfen auf der Straße überfallen, ihnen Pfeffer in die Augen geworfen und ihnen die Geldtaſchen geraubt, wurde aber ſofort von Paſ⸗ ſanten eingeholt und feſtgehalten. Der Angeklagten, die pervers iſt, wurde unter der eigenartigen Bedingung Bewährungs⸗ friſt bewilligt, daß ſie während der Zeit von drei Jahren bis zum Ablauf der Friſt nicht heiratet und ſich in eine Stellung als Hausangeſtellte in uner geſchloſſenen Anſtalt begibt. Dieſer Gerichtsbeſchluß erregte unter den Unweſenden ebenſo großes Aufſehen wie die Entſcheidung des gleichen Richters in einem frü⸗ beren Falle, in dem er eine Bewährungsfriſt mit der Bedingung bewilligte, daß der Ange⸗ klagte das junge Mädchen, das er aus Eiferſuch durch ein Salzſäureattentat entſtellt hatte, nun⸗ mehr heiraten müſſe. ter am Staatstheater als Oberregiſſeur gewirkt hat, hat ſich in der vergangenen Nacht, vermut⸗ lich infolge einer ſchweren Nervenzerrüttung, in der Wohnung von Bekannten durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genommen. Benzinexploſion in Maſſachuſetts. „ wtb. Newpork, 5. Juni. Wie aus Braintrec in Maſſachuſetts gemeldet wird, iſt dort in der Nacht die Tankanlage der Cities Service⸗Raf⸗ finieren explodiert. Sämtliche 20 Tanks der großen Anlage gelten als verloren. Die rieſige Flammengarbe war auf 70 Meilen im Umkreis fichtbar. Anſcheinend iſt nur eine Perſon ver⸗ letzt worden. Weitere Leichenteilfunde in der Havel. Berlin, 5. Juni. In der Havel bei Spandau iſt heute morgen etwas unterhalb der bisherigen Fundſtellen ein weiterer Teil der zerſtückelten Leiche aufgefiſcht worden, über deren Auffin⸗ dung bereits berichtet wurde. Es bandelt ſich diesmal um den rechten Unterſchenkel mit Fuß, den Anſtreicher gefunden haben. Erinnerungen an das Phosgen unglück. Hamburg, 5. Juni. Die Entſchädigungstlage. die der Chemiker Dr. Stolzenberg wegen de nach der bekannten Wilhelmsburger Giftgas⸗ kataſtrophe erfolgten der ihm ge⸗ hörenden Phosgenbeſtände gegen den Hampbüuͤr⸗ aiſchen Staat angeſtrengt hatte, wurde heute zu⸗ wüickgewleſen. Zuma enthält viel beste Seife und t vollkommen frei von schädlichen hemikalien. Deshalb schont es hre Wäsche und verlängert deren Lebensdauer. N Da Suma allen Schmutz entfernt, gibt es Ihret Wäsche das natürliche Weiss vollkommener Reinheit, ohne schädliches Bleichen. Und dann die Farben Suma erhält ihre ganze Sa 808-43 ernden Suma Zur Schonung Ihrer Wäsche Zartheit und Tiefe, ihren vollen Glanz. 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Kameraden, welche am Reichskriegertag in München teilnehmen wollen, müſſen ſich bis nächſten Samstag mittag beim 1. Vorſitzenden anmelden.— Für die Schützenabteilung iſt Mittwoch, 5. Juni und Samstag, 8. Juni, nachm. von 4—6 Uhr Ge⸗ legenheit zum Uebungsſchießen. Sonntag, 9. Juni beteiligen wir uns in Käfertal an dem Wander- eröffnungsſchießen uſw. des Vereins Schützenluſt Mannheim⸗Käfertal. Am 23. Juni Gauſchießen auf unſerm Stand. Der Vorftand. K. R. B. Donnerstag Abend halb 9 Uhr im Kettelerſälchen Verſammlung mit Vortrag. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. SFänger⸗- Einheit. Donnerstag Abend punkt halb 9 Uhr Saalprobe im„Deutſchen Kaiſer“. Im Anſchluß hieran Bühnenprobe im„Frei— ſchüntz“. Alle Sänger und ſonſtige Mitfahren⸗ den nach Bodenheim haben am Donn ers— tag Abend im„Freiſchütz“ das Fahrgeld, 3,40 RM. pro Perſon abzuliefern, da die verbilligten Karten am Freitag beſchafft werden. Nachzügler können die Vergünſtigung nicht mehr genießen. Perſonalausweiſe müſſen einzeln beim Polizeiamt beſchafft werden, inſoweit noch ſolche fehlen! Alles weitere am Samstag! Der Vorſtand. Brieftauben- Vereinigung. Sonntag, 9. Juni findet der 3. Preisflug ab Paſſau(420 Klm.) ſtatt, und werden die Tiere am Freitag zwiſchen 3—6 Uhr eingeſetzt. Die Uhren wer⸗ den am Samstag Abend um 9 Uhr gerichtet, geöffnet werden dieſelben am Sonntag Abend halb 9 Uhr. An die Züchter geht die dringende Bitte die Zeiten pünktlich einzuhalten Goſaugverein„Flora“. Samstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal. Kein Sänger fehle. Der Vorſtand. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 8. Juni Bamidbor Perek 6 29. Jjar Sabbat⸗Anfang 78 Uhr Sabbat⸗Ausgang 9 Uhr „ Morgen 8 Uhr Wochentag⸗Abend 9“ Uhr „Nachmittag 4 Uhr„ Morgen 6˙ Uhr Bekanntmachung. Samstag, den 8. Juni, vorm. 10 Uhr, wer- den im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Loſe Früh⸗Kirſchen verſteigert. Betr.: Rotkreuztag am 9. Juni 1929. Am Sonntag, den 9. Juni 1929 5 findet ein allgemeiner Rotkreuztag in ganz Deutſchland ſtatt, an dem Samm- 1 lungen für die Wohlfahrts einrichtungen des Roten Kreuzes vorgenommen wer— den. Das heſſiſche Miniſterium hat dieſe Sammlungen genehmigt, die die Zweigvereine und Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes allgemein in Heſſen durchführen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntuis und empfehlen die Sammlungen nach Möglich keit zu unterſtützen. Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Reparaturarbeiten muß am Sonntag, den 9. Juni 1929 in der Zeit von vor⸗ mittags 10 bis nachm. 4 Uhr von ſeiten des Kraft⸗ werks Rheinau die Strombelieferung unterbrochen werden. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 5. Juni 1929. Beſſiſche Bürgermeiſterei Oiernheim Lamberth. Untererhebſtelle. Es wird bekannt gegeben, daß ab nächſter Woche für verſchiedene Steuerrückſtände aus 1928 Pfandkoſten entſtehen. Alle Gewerbeſteuerpflichtigen, denen die Ge⸗ werbeſteuerbeſcheide für 1928 zugegangen ſind, wer⸗ den erſucht, die Verrechnung bei der Untererhebſtelle in den nächſten Tagen vor zunehmen. Aufzahlungen ſind in dieſer Zeit zu leiſten und die Rückzahlungen gegen Quittung in Empfang zu nehmen. Kirchner. Bruchleidend verwenden nachweisbar mit beſtem Erfolg„Fleiſcher's eee eee* atent— ohne Feder, ohne 5 Gummi, ohne Schenkelriemen— für alle Arken bon Brüchen. Es iſt dies die nen und ſicherſte Bandage, weil die Pelotte in einem Ku⸗ elgelenk nach allen Seiten drehbar iſt und genau die Bruchpforte„abriegelt“. Das Kugelgelenk Bruchbaub übt an keiner Körperſtelle einen läſtigen Druck aus. Wundſcheuern, ſelbſt bei ſchwerſter Arbeit und der größten Hitze, iſt gänzlich ausgeſchloffen; es hält auch zurück. Wo noch Ausſicht auf natürliche Heilung des Bruches vorhanden iſt, wird dieſe— durch das Tragen meines Bandes bei Tag und Nacht— natur⸗ gemäß beträchtlich gefördert. Nur Maßanfertigung. 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