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Ludwigshafen gegen Sportvereinigung 09 Ligamannſchaften Vorſpiel halb 2 Uhr Erſatz⸗ Liga⸗Mannſchaften.— Nach 8975 Ligaſpiel halb 5 Uhr Ver⸗ bandsſpiel 1. Igd. Viernheim geg. JV. 09 Weinh. In Ludwigshafen Beginn 3 Uhr: A. S. V. 3.— Spoygg. 3. Abf. 1,31 Uhr OEG. In Lampertheim Beginn 3 Uhr FC. Olympia— Spogg. Schüler- mannſchaften. Abf. 1,27 Uhr Staatsb. Schülerm. trifft ſich heute Abend 6 Uhr Sportplatz. Zum dentſchen Kaiſer Morgen Sonntag II app mit Gartenwirtſchaftsbetrieb, wozu höflichſt einladet Der Wirt: Karl Lamberth Kapelle: Gärtner Seibert Zum„Schwarzen Peter“ Habe laufend Ia. hausmacher in altbekannter Güte abzugeben Weitlauff. s mochts billig und schonend. 8 d 8 I N IN I. tochen uno oe sche Js, fooellos, 2 eee N Wirtſchafts⸗-Uebernahme und ⸗Empfehlung Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe⸗ 2 ſondere allen werten Verwandten, Freunden u. Gönnern die höfl. Anzeige, daß wir mit dem 2 heutigen Tage die Gaſtwirtſchaft 8 A Ian osenparten. 8 2 übernommen haben. Es wird unſer eifrigſtes 5) Beſtreben ſein, alle unſere werten Gäſte mit 2 guten Speiſen u. Getränken zu bedienen.— Zur Uebernahme⸗Feier heute Samstag Abend laden wir Nachbarn, Freunde und Gönner höf— lichſt ein. Hochachtend rennen Bekanntmachung. Betr.: Rotkreuztag am 9. Juni 1929. Am Sonntag, den 9. Juni 1929 findet ein allgemeiner Rotkreuztag in ganz Deutſchland ſtatt, an dem Samm- lungen für die Wohlfahrtseinrichtungen des Roten Kreuzes vorgenommen wer— den. Das heſſiſche Miniſterium hat dieſe Sammlungen genehmigt, die die Zweigvereine und Sanitätskolonnen des Roten Kreuzes allgemein in Heſſen durchführen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis und empfehlen die Sammlungen nach Möglichkeit zu unterſtützen. Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Neparaturarbeiten muß am Sonntag, den 9. Juni 1929 in der Zeit von vor- mittags 10 bis nachm. 4 Uhr von ſeiten des Kraft⸗ werks Rheinau die Strombelieferung unterbrochen werden. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 5. Juni 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Hiernheim Lamberth. findet in Viernheim eine allgemeine ſtatt. 9288859899699 bis 23. Juni 1929 genehmigt. zur Verfügung geſtellt. haus Sammlung Dieſelbe wurde vom Miniſter des Innern laut folgender Anordnung genehmigt! Der Herr Miniſter des Innern hat mit Verfügung vom 1. Mai 1929 zu Nr. M.d. J. 20254 bezw. vom 18. Mai 1929 zu Nr. Md. J. 22730 Straßen- u. Haus. ſammlungen verbunden mit der Werbung neuer Mitglieder in der Zeit vom 27. Mai Die Mitglieder der hieſigen Freiw. Sanitätskolonne haben ſich für die gute Sache FFP ffphualtioe danltats⸗-Ablonge-- „Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut“ Anläßlich des am Sonntag, den 9. Juni 1929 ſtattfindenden Rotkreuztages 8 1 4 * 2 50 * A 19 2 2 50 2 2 a Der Vorſtand. c οο οοοτοοοοοτττττο Heugras⸗ von etwa 1000 Morgen Wieſen I. Holgdter Hüttenteld-Ssehol-Renqnol Am Donnerstag, den 13. und Freitag, den 14. Juni 1929 von den zu dem Hofgut Hüttenfeld⸗Seehof bei Lampertheim gehörigen Wieſen. Tusammenzupti je vorm. 9 Uhr In der Witscnalt Delg, Hüteatet Am Donnerstag, d. 13. Juni 1929 von den zu dem Hofgut Rennhof gehörigen Wieſen. Tusammenkunſ nachmiags 2 Ulf In der Mirtschan nein zu fHümentell Hüttenfeld bei Lampertheim, den 6. Juni 1929. faurtird len m Herr. Nei sene dulsberwaltung iiaitie-Serüs-FAerni R. S. S. F. Rheuma ⸗Senſit⸗Tatſachen Das unerreichte Vorbild der Rheumabe⸗ kämpfung iſt die durch Deutſches Reichs⸗ patent geſchützte Rheuma ⸗Senſit⸗Methode, die vieltauſendfach gelobt und ärztlich em⸗ pfohlen wird. Rheuma bedroht nicht Ihr Leben— iſt aber eine Volkskrankheit, von der der 9. Teil aller Kranken betroffen wird und hiervon 11,14% zu Invaliden macht. Warten Sie deshalb nicht, bis das Kran⸗ kenhaus Sie aufnehmen muß, ſondern beu⸗ gen Sie vor. Vorbeugen iſt beſſer als heilen und auch billiger. Rheuma ⸗Senſit gegen Rhenmatismus, Gicht, Idchais, Hexen⸗ ſchuß und Nervenſchmerzen koſtet die Tube M. 0.75, die Doppeltube M. 1.50. 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Ar. 132 Eee Neueſte Telegramme Raab ⸗Katzenſtein⸗Luftſchiff zerſtört. Hannover, 9. Juni. Das am Samstag Morgen in Hannover eingetroffene Luft⸗ ſchiff von Naab⸗Katzenſtein, das an einem Ankermaſt auf dem Flugplatz befeſtigt war, wurde am Sonntag Morgen gegen 9 Uhr bei einem ſtarken Sturm von einer Boe erfaßt und zerſtört. Nur die Kabine und Motoren ſind heil geblieben. gchweres Fiſcherunglück in der Iſtſee. wtb. Memel, 8. Juni. In der vergangenen Nacht hat ſich bei Polangen ein ſchweres Fiſcher⸗ unglück ereignet. Am Tage vorher war eine große Anzahl von Fiſcherbooten ausgelaufen, die von einem ſchweren Sturm auf See über⸗ raſcht wurden. Letzte Nacht kenterten bei der Rücktehr zwei Boote. Drei Fiſcher ertranken. 16 weitere Boote werden vermißt und man befürchtet das ſchlimmſte. Ein däniſches Rettungsboot gekentert.— Drei Tote. Lökken(Jütland), 10. Juni. Als das Löük⸗ tener Rettungsboot geſtern abend unterhalb Lökkens vor Anker lag, um die Ankunft einiger Fiſcherbbote zu erwarten, denen es an Land helfen wollte, wurde es von einer plötzlichen Flut überraſcht und kenterte. Drei Mann der Ret⸗ tungsmannſchaft ertranken. 5 Laubenthals Todesſturz. Stuttgart, 10. Juni. Auf dem Flugplatz Böblingen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Ein Klemm⸗Kleinflugzeug konnte beim Trudeln von dem Piloten nicht mehr abgefan⸗ gen werden und zerſchellte am Boden. Der Füh⸗ rer Laubenthal war ſofort tot, ſein Fluggaſt, der Polizeihauptmann Fiſcher aus Friedrichshafen, wurde lebensgefährlich verletzt. Straßenbahnzufammenſtoß in Dresden. wtb. Dresden, 10. Juni. Auf der Tha⸗ randter⸗Straße ſtießen geſtern nachmittag beim Rangieren an einer Weiche zwei Straßenbahn⸗ züge zuſammen. Der Anprall war außer⸗ ordentlich heftig. Verletzt wurden etwa 15 Perſonen, davon vier ſchwer. Die Feuerwehr rückte mit einem Pionierzug zur Hilfeleiſtung aus. Die mit großer Gewalt zuſammengepreßten Wagen mußten unter Zuhilfenahme ines Sauerſtofſſchweißapparates auseinandergezogen werden. Der Sachſchaden iſt erheblich. ** König Fuad hat am Sonntag nachmittag um 5 Uhr be; Singen deutſcbhen Boden betreten und iſt vom Reichsminiſter a. D Dr. Roſen herz⸗ lich begrüßt worden. Im Lehrter Bahnhof wird Hindenburg den König empfangen. A Streſemann iſt am Samstag in Madrid eingetroffen und von Primo de Rivera feierlich empfangen worden. Urteil im Mordprozeß Gartner. 12 Jahre ſchwerer Kerter. Wien, 9. Juni. Geſtern nachmittag fällte das Schwurgericht das Urteil im Mordprozeß des ehemaligen Rittmeiſters Felix Gortner, den Mörder im Konzerthausſaal. Die Geſchworenen bejahten die Hauptſchuldfrage auf Mord mit 12 Stimmen und verneinten die Zuſatzfrage auf Sinnesverwirrung bei Begehung der Tat mit 12 Stimmen. Auf Grund dieſes Verdiktes wurde der An⸗ geklagte zu 12 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt verſchärft durch Faſttage und Dunkelhaft. Der Verurteilte Gartner nahm zunächſt das Urteil ruhig entgegen, ſpäter ſchrie er und ſagte:„Als ich Dſchidſchi erſchoſſen habe, habe ich geweint heute fühle ich mich ruhig und unſchuldig. Ich leide eben aus Liebe zu meiner Dſchidſchi.“ Im Publitum wurden Pfuirufe laut. Der Vor⸗ ſitzende ordnete die Räumung des Saales an (Auf die Vorgeſchichte des Prozeſſes kommen wir ch zurück. Red.) f Fruchflose Verhan Madrid, 8. Juni. In der heutigen Sitzung des Ratskomitees wurden die 11 Richtlinien, die Adatſchi und Quinones de Leon geſtern aus dem Londoner Bericht herausgezogen haben, verleſen. Sie ſtellen eine kurze Zuſammenfaſſung der Ideen dar, die von dem Dreier-Komitee ausge— arbeitet worden ſind, und enthalten nur drei ge— ringfügige Vorſchläge zur Verbeſſerung der Pro— zedur als einzigen konkreten Inhalt. Die von Deutſchland verlangte Aufhebung der Beſtim— mung, wonach ſtammverwandte Staaten dem Dreierkomitee nicht angehören dürfen, ſowie die Erweiterung des Dreierkomitees wurden heute abgelehnt. Die 11 Punkte wurden dann nachein— ander ohne Diskuſſion angenommen. Staatsſekretär von Schubert erklärte, er müſſe ſeine Vorbehalte wegen der grundſätzlichen Dis— kuſſion der Minderheitenrechte trotz ſeiner Teil— nahme an den Beratungen aufrechterhalten.— Titulescu ſprach ſich für Annahme der gering— fügigen Verbeſſerungen des Verfahrens aus, aber nur unter der Bedingung, daß der Londo⸗ ner Bericht als ganzes angenommen werde. Adatſchi erklärte, nach den geſtrigen Beſchlüſſen ſeien weſentliche Verbeſſerungen nicht mehr mög— lich Die Beratungen im Ratskomitee haben damit eine denkbar ungünſtige Wendung genommen. Es beſteht nur noch die Möglichkeit. daß der Rat die Fortſetzung der Debatte auf September ver— tagt. Der Ausgang iſt umſo mehr zu bedauern, als Dandurand und Prokope ſich tatkräftig für eine beſſere Löſung eingeſetzt hatten. Deutſcher Reichstag g Berlin, 9. Juni. In der geſtrigen Sitzung des Reichstages wurde die zweite Beratung des Haushalts des Miniſteriums des Innern fort⸗ geſetzt. Zuerſt ergriff Abg. Külz(Dem.) das Wort. Er erklärte das Einverſtändnis ſeiner 78 lungen in Hadrid. Partei mit der vom Miniſter eingehaltenen ge— ſamtpolitiſchen Linie. Abg. Leicht(BVP.) meinte, die Frage Reich und Länder dürfe nicht durch einen Ge— waltakt, auch nicht durch eine Abſtimmungs— mehrheit gelöſt werden, ſondern nur auf dem Wege freier Vereinbarung. Reichsinnenminiſter Severing führte u. a. aus: Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß wir nicht private Organiſationen als Schützer der Staatsſicherheit gebrauchen können Wenn aber die Parlamente und Gerichte den Stahlhelm und andere rechtsgerichtete Organiſationen dul— deten und ſchützten, dann konnte man die Bil— dung ähnlicher Organiſationen von links nicht verhindern. Was die Reichsreform betrifft, ſo halte ich es für verfrüht, Volksentſcheide oder Reichstagsbeſchlüſſe herbeizuführen gegenüber leiſtungsfähigeren Ländern, die ihre Selbſtändig— keit aufrecht erhalten können. Wir wollen die Reichseinheit nicht mit Reichsverdroſſenheit er— kaufen. Am Schluſſe ſeiner Rede erklärte der Miniſter, daß die Regierung den weiteren Putſch— Ankündigungen der Kommuniſten zu begegnen wiſſen werde. Weiterberatung am Montag, 15 Uhr. Neue Anklage gegen den Wettſchwindler Keil. Der Wettſchwindler Arthur Keil, der durch ſeine zahlreichen betrügeriſchen Gründungen hunderte von Sparern um ihr Hab und Gut gebracht hat, iſt jetzt dem„Tempo“ zufolge wie— der unter Anklage des mehrfachen Rückfallbe— truges geſetzt worden. Die Staatsanwaltſchaft hat auf Grund mehrfacher Anzeigen das Ver— fahren gegen Keil bereits eingeleitet. Er ſelbſt befindet ſich noch auf freiem Fuße, iſt aber weder in ſeinem Büro noch in ſeiner Wohnung anzu— treffen. Dr Wr eee eee eee Deere n N Die Schweden zum Amerika⸗ flug geſtartet. „Hberige“ unterw witb. Oslo, 9. Juni. Wie aus Bergen gemeldet wird, iſt das Transozeanflugzeug „Sperige“ gegen 15 Uhr zum Flug nach Is⸗ land geſtartet. Da das Flugzeug verhältnis⸗ mäßig ſchwer beladen war und Windſtille ein⸗ trat, dauerte es einige Zeit, ehe der Start unter den Jubelruſen der vielen tauſend Zu⸗ ſchauer gelang. Nach den letzten Wettervoraus⸗ ſagen werden die Flieger zwiſchen Shetland und den Faroer⸗Inſeln auf Nebel und Regen ſtoßen. Die Wetterſtation in Bergen hat ihnen deshalb empfohlen, einen mehr nördlichen Kurs zu halten. Die Flieger hoffen, um Mitter⸗ nacht in Reykjavik auf Island einzutreſſen. onb. Berlin, 10. Juni. Das ſchwediſche Ozeanflugzeug„Sverige“, das von Stockholm zum Zwiſchenlandungsflug nach Newyork ge⸗ ſtartet war, iſt am Sonntag abend gegen 8,30 Uhr über den Faröern geſichtet worden. Die Witterungsverhältniſſe waren wenig günſtig. Das Flugzeug hatte mit ſtarkem Gegenwind zu kämpfen. In Reikjavik(Island) und Anti Koſti(Grönland) werden die Flieger je zwei Stunden Aufenthalt haben. Nene Aus ichreitungen in Lemberg. Lemberg, 8. Juni. Geſtern iſt es abermals zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der Po⸗ lizei und nationaliſtiſchen Studenten gekom⸗ men. Kaum hatte der Miniſter des Innern, General Skladkowſki, der ſich perſönlich im egs nach Island. 7 Uhr abends die Rückreiſe angetreten, als die Studenten neuerlich auf die Straße zogen. 2— 3000 Studenten beteiligten ſich an dem Umzug, der von der Jeſuitenkirche ſeinen Aus⸗ gang nahm. Nach Beendigung des Umzuges ſtreiften die Studenten unter dem Rufe„Nie— der mit der Regierung!“ in zwei großen Trupps durch die Straßen. Am Dombrowſki— Platz ſtürzten ſich einige Burſchenſchaftler auf einen dort ſtehenden Polizeipoſten und ſchlugen ihn blutig. Polizei zu Pferde und zu Fuß eilte herbei und verſuchte, die Studenten auseinander zu treiben. Hierbei kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen, wobei ein Poliziſt und zahlreiche Studenten Verletzungen durch Kolbenſchläge und Meſſerſtiche davontrugen. Auf dem Marienplatz demonſtrierte eine andere, aus etwa 1500 Studenten beſtehende Gruppe, der ſich allerlei Geſindel angeſchloſſen hatte. Es begann damit, daß unter dem Ruf „Nieder mit der Regierung!“ einige Schau— fenſterſcheiben eingeſchlagen wurden. Sofort erſchienen ſtarke Polizeiabteilungen, um die Ruhe wieder herzuſtellen. Den ſtellvertretenden Staroſten, mitteln wollte, bewarfen die Studenten mit Steinen. Daraufhin drang die Polizei auf die Menge ein, um ſie auseinander zu treiben. Auch hier kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen. ſodaß auf beiden Seiten insgeſamt etwa 20 Perſonen verwundet wurden. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden von der Polizei verhaftet. der ver⸗ Ausland Das däniſche Königspaar in Deutſchland. Kopenhagen, 8. Juni. Der däniſche König Flugzeug nach Lemberg begeben hatte, um iſt der vor einigen Tagen bereits abgereiſten Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Annahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Königin nach Schwerin gefolgt. des Königspaares anläßlich der Hochzeit des Großherzogpaares burg⸗Schwerin. Der Beſuch Silbernen von Mecklen⸗ Königin Suraja von einer Tochter entbunden. witb. Bombay, 8. Juni. von Afghaniſtan wurde entbunden. Königin Suraja von einer Tochter Kirche und Staat verſöhnen ſich. Mexiko, 8. Juni. Präſident Gil gab geſtern der Preſſe die erſte offizielle Beſtätigung der ſeit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte, doß der Beſuch des Erzbiſchofs von Morila, Ruiz Flores, der morgen abend eintreffen wird, Verhandlungen über die Kirchenfrage zum Zweck hat. Erzbiſchof Ruiz wird von dem Viſchof Diaz begleitet ſein. Die eigentlichen Verhandlungen werden vorausſichtlich am Montag aufgenom— men. Der eſtniſche Staat erwirbt die ruſſiſch⸗baltiſche Werft. Reval, 8. Juni. Die eſtniſche Preſſe meldet, daß der eſtniſche Staat die auf der ruſſiſch⸗ baltiſchen Werft ruhende Forderung der Firma Vickers für 20000 Pf. gleich etwa 33 v. H. ihres Wertes übernommen hat. Da die Staatskaſſe und die Staatsbank außerdem Forderungen an die Werft in Höhe von etwa 2,2 Millionen Kronen habe. die die Aktionäre ſchwerlich ablöſen können, iſt hamit zu rechnen, daß der Staat Eigentümer der Werft iſt. Anweiſung litauiſcher Emigranten aus Lettland. Riga, 8. Juni. Die lettländiſche Regierung hat die fünf litauiſche, politiſche Emigranten, die ſich ſeit längerer Zeit in Lettland auf⸗ halten, aufgefordert, das lettländiſche Gebiet bei Vermeidung der zwangsweiſen Abſchiebung über die Grenze innerhalb einer Woche zu verlaſſen. Lehrerſtreik in Frankreich. Paris, 7. Juni. Der am 16. Mai abgehaltene Kongreß der franzöſiſchen Lehrer hatte ſich mit der Frage der Gehaltserhöhungen beſchäftigt und gegen die von der Regierung geplanten Maßnahmen Einſpruch erhoben unter Andro⸗ hung eine Lehrerſtreiks, bei den nunmehr begin- nenden Abſchlußprüfungen. Da die Regierung den Forderungen bisher nicht Rechnung getra— gen hat, iſt der Streik in einzelnen Departe⸗ ments, ſo in den Departements Loire, Allier, Saone, Morbihan, Finiserre und Var bereits verwirklicht worden. Auch die Lehrer des Seine— Departements haben geſtern beſchloſſen paſſiven Widerſtand bei den Examina zu leiſten. 9. Tagung des Bündes ö der Saarvereine. Münſter i. W., 8. Juni. Die Stadt Münſter ſteht unter dem Eindruck der neunten Tagung es Bundes der Saarvereine, zu der Reichs⸗ kanzler a. D. Dr. Marx das Protektorat über⸗ nommen hat. Der Tagung ſind wieder zahlreiche ſchrift⸗ liche und telegraphiſche Grüße der Reichs⸗ und Länderregierungen, der Parlamente, politiſchen Parteien, der wirtſchaftlichen, gewerkſchaftlichen und ſozialen Organiſationen uſw zugegangen. An der Spitze ſtehen die Begrüßungstele⸗ gramme des Reichspräſidenten, des Reichskanzlers im Namen der Reichsregierung, der preußiſchen Staatsregierung uſw. Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann hat außer⸗ dem der aus Anlaß der Tagung heraus⸗ gegebenen Feſtnummer des„Saarfreund“ ein Geleitwort gegeben. Der Samstag war in erſter Linie geſchäft lichen Beratungen gewidmet. Die Berichte über die Tätigkeit des Bundes der Saaxr⸗ vereine laſſen eine erfreuliche Lebendigkeit d Arbeit in den Ortsgruppen und eine erfe reiche Aufklärungsarbeit über die ſaarpolitiſch Vorgänge erkennen. W 2 Lebenslüngliches Zuchthaus für Varataud. Paris, 8 Juni. Das Schwurgericht von Limoges verurteilte heute den Fabrikanten⸗ ſohn Charles Barataud zu lebenslänglichem Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte die Todes⸗ ſtrafe beantragt. Anläßlich der Urteilsſtellung in dem Sen⸗ ſationsprozeß Barataud kam es geſtern in Limoges zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und der Menge, die das gegen den Angeklagten ergangene Urteil als zu milde empfand. Es handelte ſich um einen Doppel— mörder. Die Geſchworenen hatten jedoch in— ſolge eines Irrtums ihm mildernde Umſtände zugebilligt, ſo daß nur noch die Verurteilung zu lebenslänglichem Zuchthaus in Frage kam. Vor dem Gefängnis entwickelte ſich darauf ein regelrechter Kampf zwiſchen der Polizei und der Menge, die ſich mit herausgeriſſenen Git— terſtangen bewaffnet hatte. Drei höhere Poli— zeibeamte, 14 Poliziſten und zahlreiche an den Tumulten beteiligte Zivilperſonen haben Ver— letzungen davongetragen. Es wurde daraufhin Militär zur Aufrechterhaltung der Ordnung mit herangezogen und ein Patrouillendienſt in den Straßen eingerichtet. Der Prozeß. der das Intereſſe in ungewohn— tem Maße in Anſpruch genommen hat, war von kommuniſtiſcher Seite zu einer Hetze gegen die bürgerlichen Kreiſe der Stadt, denen der Angeklagte angehörte, ausgenutzt worden. Man führt den Ausbruch des Tumuültes auf dieſe Propaganda zurück. Jozigles. Schiedsſpruch für den aberſchleſiſchen Kohleubergbau. Gleiwitz, 8. Juni. Die Verhandlungen zur Beilegung des Lohnkonfliktes für den oberſchle— ſiſchen Kohlenbergbau, die geſtern hier unter Hinzuziehung des früheren Schlichters für Ober— ſchleſien, Regierungsrat Prof. Dr. Brahn, ſtatt— fanden, führten am ſpäten Abend zu einem Schiedsſpruch, demzufolge die Löhne der Berg— arbeiter um 4 Prozent erhöht werden ſollen. Der Vertrag ſoll bis zum 31. Oktober 1930 Geltung haben. Die Parteien haben ſich bis zum 12. Juni über Annahme oder Ablehnung des Schieds— ſpruchs zu erklären. Die Verhandlungen zur Bei— legung des Lohnkonfliktes im Erzbergbau wur— den vertagt. Das Vootsunglück auf der Iller. Ulm, 8. Juni. Ueber das Bootsunglück au— der Iller erfahren wir noch folgende Einzelhel— ten: Bei einer Flußinſpettion auf der Iller, die gemeinſam von Beamten der württembergiſcher und der bayeriſchen Miniſterialabteilung für Straßen- und Waſſerbau abgehalten wurde, ſtief der Kahn an einen Brückenpfeiler der Brück, von Senden nach Unter-Kirchberg und ſchlug voll. Die Inſaſſen wurden durcheinandergewor fen. In der Aufregung ſprangen fünf Perſoner über Bord; zwei davon erreichten ſchwimmenk das Ufer, darunter der Vorſtand des Ulme; Straßen- und Waſſerbauamtes. Oberbaurat Köh— ler, der zwar lebend an Land kam, aber fünf Mi nuten ſpäter einem Herzſchlag erlag. Von de; übrigen drei Perſonen wurden 500 Meter u. terhalb der Unglücksſtelle durch Baggerarbeite: der Regierungsrat Egger-Stuttgart und de— Miniſterialrat Kellerer-München tot aus den Fluß gezogen. Der Flußbauarbeiter Hägele: Unterkirchberg wurde weitere 500 Meter unter halb ohne Lebenszeichen in der Iller treiben! geſehen. Die Leiche konnte bisher nicht geborger werden. Die im Kahn verbliebenen Perſoner wurden durch ein Schiff der Baggerarbeiter ein zeln gerettet. — Fragen, die ihm zur Klärung am Freitag der Privatſekretär Stinnes', Waldow, vernommen, der zunächſt eingehend ſeinen Lebenslauf ſchilderte. erklärt der Angeklagte Exster Versuch mit dem Kreuzverhör. Berlin, 7. Juni. Ueber einen erſten Verſuch mit dem Kreuzverhör auf Hrund des § 239 der Strafprozeßordnung, gibt eine Ber⸗ liner Korreſpondenz folgende Einzelheiten: Nach engliſchem Vorbild werden die Zeugen nicht vom Vorſitzenden vernommen, ſondern der Staatsanwalt läßt ſeine Zeugen aufrufen und vernimmt ſie. Anſchließend kommt der Verteidiger mit ſeiner Frageſtellung an die Reihe. Darauf läßt der Verteidiger die von ihm geladenen und beſtellten Zeugen aufrufen, um an dieſe ſeinerſeits die notwendigen Fragen zu ſtellen. Der Vorſitzende bleibt während dieſes ganzen Kreuzverhörs paſſiv. Nach der deutſchen Strafprozeßordnung fehlen die Beſtimmungen des engliſchen Vorbildes, wonach der Vorſitzende Fragen ablehnen kann. Erſt hinterher kann er nach§ 240 weitere und Richtig⸗ ſtellung für das Urteil notwendig erſcheinen. ſtellen. Bei dieſen erſten Verſuchen müſſen erſt Erfahrungen ſich herausſchälen, die ſpäter für eine Aenderung der Geſetzgebung verwendet werden können. Schon im voraus kann aber nach dieſen erſten Verſuchen das eine geſagt werden, daß die Prozeßführung zwar eine gründlichere iſt, dafur aber auch umſtändlicher und zeitraubender Der heutige Fall wäre in der alten Form in einer Stunde erledigt geweſen. während jetzt vorausſichtlich viele Stunden notwendig ſein werden. Es iſt dabei zu berückſichtigen. daß es ſich gewiſſermaßen um einen Paradefall handelt, bei dem Anklage— vertreter und Verteidiger zu beweiſen ſich bemühen, daß ſie die Zügel der Beweisauf⸗ nahme ſelbſt in der Hand haben können Zu der Verhandlung, die in einem kleinen Sitzungsſaale ſtattfand, hatten ſich zahlreiche Richter, der Generalſtaatsanwalt Wilde, Ver⸗ treter der Behörden und viele Anwälte ein— gefunden. i 1 im Stinnes⸗ Prozeß. Berlin, 8. Juni. Im Stinnes-Prozeß wurde von Ueber das Anleihegeſchäft ſelbſt befragt, Nothmann habe, wie im— mer, ſehr klangvolle Namen aus dem deut— ſchen Wirtſchaftslgeben genannt, die das gleiche Geſchäft gemacht haben. Er, v Waldow, wolle dieſe Namen nicht nennen, um nicht die Aufmerk— ſamkeit von ſeiner Perſon abzulenken, aber es ſeien Perſönlichkeiten. die jeder Deutſche kenne. Die Nennung dieſer Namen habe einen großen Einfluß auf ihn ausgeübt und ihn zu dem Ge— ſchäft ermuntert. In ſeiner weiteren Verneh— t mung bekundet der Angeklagte, er habe, nachdem Nothmann ibm die Sache vorgetragen habe. Hugo Stinnes davon unterrichten Hugo Stinnes in— tereſſierte ſich dafür erkannte aber ebenſo wie er, der Angeklagte von Waldow, und ſelbſt Noth— mann den eigentlichen Sinn des Geſchäftes noch nicht. Noihmann habe dann Stinnes das Ge— ſchäft nochmals vorgetragen, aber auch dann habe Stinnes das Geſchäft noch nicht ganz verſtanden. Es klinge zwar etwas komiſch, daß alle drei das Geſchäft nicht verſtanden hätten, aber es ſei tat— ſächlich ſo geweſen, und er habe Beweis davon. Wenn ſie damals das Geſchäft gleich in ſeinem ganzen Zuſammenhang erkannt hätten, wäre es F von ihnen nicht gemacht worden. Bayrischer Landtag. Kultusetat. München, 7. Juni. In der heutigen Voll— ſitzung des Landtags, zu der ſich die Zuhörer hauptſächlich Beſucher der Deutſchen Landwirt— ſchaftlichen Wanderausſtellung auf den Tribü—⸗ nen drängten, wurde di? Ausſprache über den Kultusetat fortgeſetzt. Sie wurde eingeleitet ven dem pfälziſchen Abg. Burger(PP.)— In met ſtündigen Au-uyrungen ging hierauf Kultusminiſter Dr. Goldenberger auf alle Frogen ein, die mit ſeinem Etat zuſammen— hängen und auf die Wünſche und Beſchwerden, die in der Ausſprache zutzze getreten waren Nach den Ausführungen des Miniſters kam es zu Auseinanderſetzungen zwiſchen den Nationalſozialiſten und dem Präſidium. In der weiteren Debatte der Redner der zweiten Garnitur behandelte Abg. Scharnagl insbe— ſondere die Angelegenheit der Vereinigung der landwirtſchaftlichen Hochſchule Weihen⸗ ſtephan mit der landwirtſchaftlichen Abteilung der Techniſchen Hochſchule in München. Er betonte, daß die praktiſche Ausbildung für die bayeriſchen Landwirte ganz beſonders in Weihenſtephan geſichert ſei. Darauf vertagte ſich das Haus auf Diens⸗ tag nachmittag. RR. rb dre Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtags. Darmſtadt, 7. Juni. Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages genehmigte heute u. a. eine Regierungsvorlage, die zur Sicherung und Erhaltung von Baudenkmälern, meiſt Kir⸗ chen, eine Erhöhung des im Voranſchlag vor— geſehenen Betrages von 9000 auf 35000 Mark vorſieht. Eine weitere Regierungsvorlage be— trifft die Umwandlung eines Lehrauftrages für Betriebswirtſchaftslehre in eine ordentliche Profeſſur an der Techniſchen Hochſchule. Auch dieſe Vorlage wurde genehmigt. rr Privatauto überfallen. Hamburg, 7. Juni. Auf der Hamburg-Berli⸗ ner Chauſſee bei Zahrendorf wurde ein Privat⸗ wagen von vier Landſtreichern überfallen. Sie haten an einer Kurve große Reiſigbündel quer über die Straße gelegt, um ſo den Wagen zum Halten zu zwingen. Einer der Räuber ſprang auf das Laufbrett, wurde jedoch, da der Chauf⸗ feur ſich nicht verblüffen ließ und Vollgas gab, ſofort wieder heruntergeſchleudert. Die Land— ſtreicher mußten daraufhin von ihrem räuberi⸗ ſchen Vorhaben ablaſſen. ſeine Nunmehr iſt in den letzten Tagen neue Annlage gegen den ettſchwindler Keil. Der Wettſchwindler Arthur Keil, der durch zahlreichen betrügeriſchen Gründungen hunderte von Sparern um ihr Hab und Gut gebracht hat, iſt jetzt dem„Tempo“ zufolge wie⸗ der unter Anklage des mehrfachen Rückfallbe⸗ truges geſetzt worden. Die Staatsanwaltſchaft hat auf Grund mehrfacher Anzeigen das Ver⸗ fahren gegen Keil bereits eingeleitet. Er ſelbſt befindet ſich noch auf freiem Fuße, iſt aber weder in ſeinem Büro noch in ſeiner Wohnung anzu⸗ treffen. Aus Heſſen. Die Mainzer Spionageaffäre in einer neuen Phaſe. Mainz, 8. Juni. Ueber ſechs Monate ſind verfloſſen, ſeit die aufſehenerregenden Verhaf⸗ tungen deutſcher Beamten und Arbeiter der Reichsvermögensämter Mainz und Koblenz wegen Spionage und Gefährdung der Sicher⸗ den franzöſiſchen Geheimdienſt erfolgten. Es handelt ſich um folgende Perſonen: den ledigen 32 Jahre alten Reiſenden und früheren Bank⸗ beamten Franz Fritſch aus Elberfeld, wohn⸗ haft in Düſſeldorf, den verheirateten 54 jährigen Verwaltungsoberinſpektor Heinz Kratz, den verheirateten 50-jährigen Haus⸗ verwalter Adam Schmitt, den verheirateten 47⸗jährigen Heizer Joſeph Wocker, alle drei von hier, den verheirateten 48-jährigen Kaſer⸗ nenwärter Johann Seegräber aus Weiſenau und den verheirateten 43-jährigen Dolmetſcher Jean Reynders aus Wegberg, wohnhaft hier, die mit Ausnahme von Fritſch, vermögensamt Mainz angehören. Ferner be— finden ſich in franzöſiſcher Unterſuchungshaft der verheiratete 37-jihrige Verwaltungsober— ſekretär Willi Schmidt, der verheiratete 485 jährige Verwaltungsoberſekretär Johann Ko— haupt und der verheiratete 52 Jahre alte Ver— waltungsaſſiſtent Wilhelm Klees, ſämtlich vom dem Reichs⸗ Reichsvermögensamt Koblenz und dort wohn— naft. Seit Wochen iſt ſchon die Vorunter— unterſuchung abgeſchloſſen und den Beſchuldig— len die Anklage zugeſtellt worden. Groß iſt die Qual der Inhaftierten, die die Sorge um ihr Schickſal dem Wahnſinn nahegebracht hat. Von der Welt abgeſchnitten, iſt es als ein Wunder anzuſehen, daß dieſe verzweifelten Menſchen noch nicht vollſtändig zuſammengebrochen ſind. die Sache in ein anderes Stadium getreten und es fragt ſich, ob es überhaupt zu einer Verhandlung kommt. Die deutſche und die franzöſiſche Regie— rung ſind in Unterhandlungen über den Aus— tauſch von Spionageverdächtigen auf beiden Seiten eingetreten. Zur Zeit befinden ſich die Akten über die Feſtſtellungen der Mainzer und Koblenzer Spionageaffäre in Paris zur Prü— fung und Entſcheidung der Austauſchmöglich— keiten. Darmſtadt, 8. Juni.(Der Verfaſ⸗ ſungstag ſoll in Heſſen ſtaatlicher Feiertag werden.) Staatspräſident Adelung hat dem Landtag den Entwurf eines Geſetzes über den Verfaſſungstag zugeleitet, in dem verlangt wird, daß der Verfaſſungstag am 11. Auguſt als ſtaatlich anerkannter Feier⸗ tag und Feſttag im Sinne der Reichsverfaſſung gelten ſoll. Da mit einer rechtzeitigen reichs⸗ geſetzlichen Regelung dieſer Feier bei der Geſchäftslage des Reichstages vor dem 11. Auguſt nicht mehr zu rechnen iſt, iſt das heſſ. Miniſterium ſelbſtändia vorgegangen. dami“ die dete zes Oagertällg Haan! ROMA N von J. ScHNEIDERN-FOFERSTI van E BERHRHECHTS SCHUTZ donc VERLAG OSKAR MEISTER WERDAU (66. Fortſetzung.) „Vater!“ ſchrie ſie unterdrückt auf. „Haſt du es noch nicht bemerkt?— Er ſitzt ſtundenlang, ohne etwas zu ſagen, er horcht, ohne etwas zu hören. Seit der Amerikaner dageweſen iſt und die andern, geht's ab⸗ wärts mit ihm.— Früher hat er geſprochen, jetzt ſchweigt er. Keine zehn Worte bekommſt du im Tage von ihm zu hören.“ „Sag. was ich tun ſolll“ klagte die arme Mutter.„Soll ich zu ihr fahren?“ „Zu wem?“ „Zur Baronin Gellern!“ Nadanyi antwortete nicht ſoſort. „Ja— fahr zu ihr. und kommt.“ ſtieß er heraus. „Soll ich heute noch reiſen, Vater?“ „Du weißt nicht mehr. was du ſprichſt, Luiſe!“ meinte „Das beſte Pferd brächte dich heute nicht die Hälfte Wegs nach Debreszin. Aber morgen vielleicht. gar lange dauert der Hexentanz da draußen nicht. Das wäre noch zu früh jetzt im November. Packe für alle Fülle was du brauchſt für ein paar Tage. Und bring ſie mit. Alles andere er beſchwichtigend. iſt umſonſt!“ „Und du biſt immer um ihn, Vater, du läßt ihn nicht aus den Augen, wenn ich weg bint“ „Nein— ich laß ihn nicht aus den Augen.— Schon ſeit Tagen nicht mehr, ſonſt wüßt ich nicht, daß es allerhöchſte Zeit iſt, ihn wegzubringen!“ Mit beiden Armen umfaßte Luiſe Radanuyi den alten Mann und drückte ſich gegen ihn. „Nur n' at den Kopf verlieren, Luiſe,“ mahnte er.„Nichts merken laſſen. Es gibt ſich ganz von ſelbſt, daß, wo er iſt, Weder bei Tag noch bei Nacht. Wenn du in Wien biſt, teile ich mit ihm ſein In auch ich bin. Er kann mir nicht aus. Zimmer.“ „Er wird es merken, Vater!“ „Nein! Er wird mir (Nachdruck verboten.) „Vielleicht hat ſie ein Herz im Leib glauben, wenn ich ihm ag, daß meine Dachſtube zu kalt iſt für ſo alte Knochen, wie ich ſie bange. finden!“ Elemers Zimmer zu gehen. ſie angſtvoll. Sie taſtete ſich vorwärts. ſtand. ſchimmerte ein weißes Fell. f e Raume, daß er fröſtelte. ja nichts. „Nein!“ kam es haſtig. ich habe mich gefürchtetl“ „Wen denn?“ r „Und wenn er geht, den Cſikos aufzuſuchen?“ frug ſie „Dann geh ich eben mit. Ich habe lange nicht mehr nach den Pferden geſehen. Das weiß er und wird nichts dahinter Luiſe nahm ihr Taſchentuch und verwiſchte damit die letzten Tränenſpuren, ehe ſie aus der Gaſtſtube trat, um nach Es lag vollſtändig in grauſchwarzem Dämmer, als ſie bei ihm eintrat. Sie konnte nichts unerſcheiden.„Elemer!“ rief „Mutter?“ kam es aus dem Dunkel, dorther, rieſige, grüne Kachelofen eine angenehme Wärme ausſtrahlte. griff nach ihrem Arm und zog ſie mit ſich nach dem Divan, der vor dem weißbezogenen Bette neben der Längsmauer Zwei Korbſtühle leuchteten aus dem Dunkel, am Boden Ein unbeſtimmter Duft von Blüten und Obſt bag über dem der in ſeiner ſchlichten Einfachheit Behagen zu geben vermochte. trotz der Wärme, die der Ofen ausſtrahlte, kalt waren und „Frierſt du, mein Bub?“ ſagte ſie beſorgt und wollte ſich heben. das Feuer neu anzufachen. Er drückte ſie auf das Sofa zurück.„Laß, Mutter, es nützt Es kommt alles von innen.“ „Willſt du es nicht hell haben, Elemer?“ frug ſie. Sie konnte nicht einmal ſein Geſicht erkennen.“ „Aber es iſt gut, daß du da biſt, Sie erſchrak. Er ließ ihre zitternde Hand nicht los.„Wo⸗ vor haſt du dich gefürchtet, mein Bub?“ „Ich hab ſie heute geſehen, Mutter!“ raunte er ahr „Mutter, du frägſt noch?“ „Wo willſt du ſie denn geſehen ha n.— Ich bin heute hinubergeritten, meine Poſt zu holen, da hat ſie an einer Straßenecke geſtanden!“ „Eiemer!— Bedenke doch kommen. Eine Aehnlichkeit! Sonſt nichts!“ „Mutter!“ er beugte ſich nahe zu ihr.„Du glaubſt alſo dazu!“ „Nein, mein armer Junge, gewiß nicht!“ „Sie reißt mir noch das Herz aus dem Leibe und lacht „Sei nicht ungerecht, Elemer! Sie Weißt du nicht, was die kleine Ellen dir geſagt hat?“ „Das iſt ja alles nicht wahr, Mutter. ſo gut wie ich.— Ich bin vor ihr gekniet— gekniet Matter iſt nicht grauſam! Niemand kennt ſie — und ſie hat„nein“ geſagt!— Zweimal„nein“!“ wo der Er kam ihr langſam entgegen, unendliches Sie fühlte, wie ſeine Finger „Schon in der nächſten Minute, nachdem du gegangen warſt, hat ſie vielleicht bereutl“ „Sie hat gelacht!“ „Ich hab es mit eigenen Ohren gehört, Mutter!“ „Du haſt dich getäuſcht, mein Sohn— geweint wird ſie haben, gerufen— aber nicht gelacht.“ Er widerſprach nicht mehr. Qualvoll in tiefſter Seelen⸗ pein ſtöhnte er auf. „Ach, Mutter, wär ich doch ein Zigeuner geblieben.“ Sie fuhr wortlos raſch über beide Augen. Dunkel konnte er wenigſtens nicht ſehen, daß ſie weinte. Ja, es war wirklich höchſte Zeit, daß er fort am. ſo gar keine Ablenkung hatte, wo er nur unmer den gleichen Gedanken nachhing, ging er zugrunde. Jammer und ſuchte ihrer Stunme einen gleichmütig⸗ ruhigen Klang zu geben. „Wenn du wieder reiſen wollteſt, Glemer, hier iſt es ſo furchtbar eintönig im Winter, du biſt die Geſellſchaft und wirſt dich langweilen!“ 1777 „Ach, nein!— Es iſt ja alles nicht der Mütze wert. Tf „Du irrſt, mein Bubt— Jeder Tag bringt draußen in der großen Welt etwas Neues!“ „Füc mich nicht, Mutter! Mir bringt er immer das Gleiche!“ Mit unſicheren Händen machte ſie Licht. Als ſie die dunkten Vorhänge zuziehen wollte, wehrte er bittend:„Nicht, Mutter! „Wenn alles ſo feſt verſchloſſen iſt, meine ich immer, ich lisge Jetzt, im Hier, wo er Sie verwand ihren 1 gewöhnt in einer Totenkammer.“ erg; Wie ſollte ſie dens dorthin es dir Ruhe!“ „Solche Gedanken trögſt but- jagte ſie borwenfsbodl. „Ja— ſolche Gedanken und noch andere— noch ande e die viel gräßlicher ſind— dich ewas. e 15 50 4. e e ich auß dich fragen „Frage alles, was d in Bun Vielleicht bringt Gort f N aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr den Verfaſſungsgebung in dieſem Jahr dieſer Tag durch die Feiertagserklärung ſeine beſondere Weihe erhalte. Aus der Wetterau, 8. Juni.(Froſt⸗ ſchäden.) Auch in der Wetterau, und zwar hauptſächlich im nördlichen Teil und in unge⸗ ſchützten Tallagen, machen ſich jetzt die Schäden bemerkbar, die der Froſt des letzten Winters an den Obſtbäumen angerichtet hat, beſonders am Steinobſt. Auffallend iſt, genau wie nach dem harten Winter 187980, die Erſcheinung daß viele der froſtgeſchädigten Bäume in dieſen Wochen noch reichlich geblüht haben und jetzt ganz unerwartet anfangen zu vertrocknen und ganz oder teilweiſe einzugehen. Pfälziſche Nachrichten Pirmaſens, 8. Juni.(Weitere Ver⸗ ſchlechterung der Pirmaſenſer Arbeitsmarktlage.) In der vergange⸗ nen Woche hat ſich die Lage in der Pirmaſen⸗ ſer Wirtſchaft, die ja ausſchließlich durch die Schuhinduſtrie diktiert wird, weiter ver— ſchlechtert. Die Stimmung unter den Pirma⸗ ſenſer Anternehmern iſt ſehr gedrückt. Die Aufträge, vor allem für gutes Schuhwerk, haben faſt völlig nachgelaſſen. was neben der immer noch ſehr bedrohlichen Ausfuhr aus dem Aus⸗ lande in der Hauptſache auf die geſchwächte Kaufkraft des Publikums zurückzuführen iſt. Die Arbeitsloſenzahl hat erheblich zugenommen und beträgt gegenwärtig 9778, ſodaß die gefürchtete Zehntauſendgrenze wieder ſehr in die Nähe gerückt iſt. Dazu kommen noch etwa 500 Kurzarbeiter. Hausweiler, 8. Juni.(die Winter⸗ kälte.) Beim Mauerſteinbrechen wurde in einer Tiefe von 1.50 Metern noch eine Eis⸗ decke von 60 Zentimeter angetroffen. Bunte Zeitung. Der einzige Zedernhain Deutſchlands. Wiſſen Sie, daß es in Deutſchland einen wirklichen Zedernhain gibt? Dicht bei dem freundlichen badiſchen Städtchen Weinheim an der Bergſtraße dehnt ſich dieſer Zedernwald, der einzige ſeiner Art in ganz Deutſchland, der nach forſtmänniſchen Grundſätzen angelegt wurde und durch tüchtige Forſtleute gehegt wird. Bei Weinheim ſteht auch in dem Schloßpark des Gra— fen von Borckheim die größte Zeder Deutſch— lands. Das gute Gedeihen dieſer exotiſchen Gäſte erklärt ſich daraus, daß die Gegend um Weinheim mii das mildeſte Klima in Deutſchland auſweiſt. Ein jugendlicher Schlauberger. Ein Londoner Junge, der ſich von ſeinem ge— i ſparten Teſchengeld ein Dampfbootmodell gebaut halte, fand es geraten, ſeinen Dampſer bei Lloyds zu verſichern, die ihm tatsächlich eine Police über 8 Pfund für Verluſt des Bootes durch Feuer, Zuſammenſtoß oder Strandung ausſtellten. Im Teich von Kenſington iſt der Dampfer nun tat⸗ ſächlich untergegangen. und Lloyds hat, nachdem zwei Sachverſtändige erklärt hatten, es ſei un⸗ möglich, das Boot zu bergen, die Verſicherung ausge zahli. Leuchizeichen für Fahrräder.(Ab 1. Juli Rückſtrahler vorgeſchrieben.) Am 1. Juli 1929 wird auch in Heſſen die Vorſchrift in Kraft treten, daß Fahrräder, ſowie zweirädrige Kraſt⸗ und Kleinkrafträder mit hinteren Leuchtzeichen zu verſehen ſind. Danach muß jedes Rad leinerlei ob Fahrrad oder Kraft⸗ rad bezw. Kleinkraftrad) bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel mit einem hinteren Leuchtzeichen von gelbroter Farbe verſehen ſein. Dieſes Leuchtzeichen, deſſen wirkſamer Durchmeſſer nicht größer als 5 Zentimeter ſein darf, muß an der Rückſeite des Rades angebracht und darf niemals verdeckt ſein. Für die techniſche Beſchaffenheit dieſer hinteren Leuchtzeichen— auch Rückſtrahler oder Katzenaugen bezw. Schlußlicht genannt— ind genaue Vorſchriften erlaſſen worden, da⸗ mit ſie auf eine Entfernung von 150 Metern in einem gewiſſen Winkel nach beiden Seiten von der Längsrichtung des Rades aus auch wirklich für ein normalſichtiges Auge erkenn⸗ bar ſind. Andernfalls wäre keine Sicherheit für den Radfahrer bezw. das von hinten auf⸗ holende Fahrzeug gegeben. Die Fahrer ſind verantwortlich, daß ſich das Leuchtzeichen in vorſchriftsmäßigem Zu⸗ ſtande befindet. Sie haben den Rückſtrahler den Polizeibeamten auf Anfordern zu Unter⸗ ſuchungszwecken auszuhändigen. Auf Zuwider⸗ handlungen ſind Geldſtrafen geſetzt; bei Klein⸗ krafträdern bezw. Fahrrädern bis zu 150 RM. (oder Haft). Um eine einwandfreie techniſche Beſchaf⸗ fenheit der Rückſtrahler zu gewährleiſten, ſind nur ſolche Leuchtzeichen zugelaſſen, die mit einem amtlichen Prüfzeichen eines der deut⸗ ſchen Länder und außerdem mit dem Namen und Wohnort des Herſtellers verſehen ſind. Alle Beſitzer von Krafträdern, Kleinkraft⸗ rädern und Fahrrädern werden gut daran tun, ſich ſofort in den Beſitz von Nückſtrahlern zu ſetzen, die dieſen Vorſchriften entſprechen, damit am 1. Juli ds. Is. ihnen keine Schwie⸗ tigkeiten mit der Polizei entſtehen. Das Prüf⸗ ſeichen iſt rechteckig und enthält die Abkür⸗ jungsbezeichnung der betreffenden Landes⸗ behörde nebſt der Nummer der Eintragung in das Prüfverzeichnis nach folgendem Muſter kurden F. a 103.— Für Heſſen iſt vor⸗ ufig noch keine beſondere Prüſſtelle in Aus⸗ me! ſcheint die liebe Sonne wieder. gens überall wieder ein luſtiges Wachſen und Gedeihen beobachten.— Neues aus Viernheim Der Junimonat und Du. 1. Der Junimonat iſt Herz-Jeſu- Monat— darum werde Du Mitglied der„Weltmiſſion“ (Päpſtliches Werk der Glaubensverbreitung, deſſen deutſcher Zweig der Franziskus Kaverius Miſ— ſionsverein iſt.) Es iſt der allgemein in jeder Pfarrei einzuführende Miſſionsverein der katholiſchen Kirche als ſolcher, das„Juſtrumentum Apoſto— licae Sedis“, das Werkzeug des Apoſtoliſchen Stuhles(Acta Apoſtolicae Sedis XX, 266). Der Junimonat iſt zugleich Bonifatius⸗- monat— darum werde zugleich Mitglied des Bonifatiusvereins! In dem gemeinſamen Hirtenſchreiben der Fuldaer Biſchofskonferenz vom 17. Januar 1919 heißt es:„Wir verordnen, daß in allen Pfarreien der Bonifatiusverein(„Einigungen“) eingeführt wird:„Auf die Diaspora- Seelſorge und ihre Unterſtützung müſſen alle Katholiken hinge— wieſen werden“, Diözeſanſynode in Mainz 1926 VA. 3 S. 54. 3. Ergo: Als Verehrer(in) des Göttlichen Herzens werde ich Mitglied des Päpſtlichen Werkes der Glaubensverbreitung. Als Verehrer(in? des großen Apoſtels der Deutſchen, Bonifatius— ihm verdanken wir ja die Kenntnis des heiligſten Herzeus Jeſu in Deutſchland!— werde ich Mitglied des Boni— fatiusvereins. ebe. Vom Sonntag. Trüb und verhangen zog er ins Land, wenig Gutes verheißend für die geplauten Verauſtaltungen. Nachdem in der Samstag Nacht heftige Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen über uns hinwegge— bdrauſt waren, regnete es noch bis in den Sonn— tag Mittag hinein. Dann aber heiterte ſich das Wetter auf und blieb, man wollte es faſt nicht glauben, ſchön bis in die Nacht und auch heute Infolge des Re— und des jetzigen Sonnenſcheins kann man Die geplante Prozeſſion iſt ein Opfer des Regens geworden und mußte in der Kirche abgehalten werden. Größere Veranſtaltun— gen waren hier nicht. Auf den Sportplätzen und in den Wirtſchaften herne der übliche Betrieb. Heute rot— morgen tot! Schnitter Tod auf der Kegelbahn. Ein tragiſcher Vorfall hat ſich geſtern Nacht bei der Kegelgeſellſchaft im„Fürſten Alexander“ zugetragen. Die Kunde ging gleich von Mund zu Mund. Der im beſten Mannesalter ſtehende 40 Jahre alte Eiſendreher Fritz Hoock wurde wäh— rend des Kegelſpiels von Unwohlſein befallen. Er mußte ſich ins Freie begeben. Während er ſich außerhalb der Kegelbahn befand wurde das Unbe— hagen immer ſtärker u. fiel er gleich danach zu Boden. Große Aufregung hatte die Kegelgeſellſchaft ergriffen. Ihr Kegelfreund, der noch vor wenigen Minuten ſich noch mitten unter ihnen vergnügte, war eine Leiche. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte Tod durch Hirnſchlag feſt. Der auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedene brave Mann war Fa— milienvater, den Frau und 2 Kinder, ſowie ſeine Angehörigen beweinen. Bereit ſein heißt alles, das iſt das Schaurige dieſes Vorfalles, der das Herze— leid aller findet. N * Auruhige Nacht. Geſtern Nacht um 12 Uhr und noch darüber waren die Hauptſtraßen noch ſehr belebt. Am Rathaus ſtanden noch trupp— weiſe Menſchen, die den ſchnellen Tod des Herrn Hoock beſprachen; auch hatte die Polizei noch Arbeit bekommen, die etliche Perſonen wegen Ruheſtörung ins Rathaus brachte. Ganz willig wollte man den Weg dahin nicht gehen, doch der bekannte Gummiknüppel half„ſanft“ mit, daß es ging. Der nachfolgende Strafzettel iſt wieder eine Warnung. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Sachbeſchädi— gung, 1 wegen Diebſtahl, 1 wegen Unterſchlagung, 5 Kraftfahrzeugführer wegen zu ſchnellem Fahren, 1 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Ver— kehrsordnung. * Herſtellung der Fußſteige. Mit der vom Gemeinderat beſchloſſenen Herſtellung der Weshalb haßte Frau Kähler Jakubowſki? 92 Neuſtrelitz. 7 Juni. In der heutigen Ver— handiung des Jakubowſki-Ptozeſſes teiln Rechts⸗ anwalt Brandt mit. daß er von einem Brie Kenntnis erhalten hat. den Frau Kähler einem ihrer Söhne in das Gefängnis geſchrieben gaben ſoll. In dieſem Briei ſoll lt.„Tempo“ geſtanden haben, Auguſt Nogens wage ſich nicht nach Pa⸗ lingen, weil er den Jatubowſkti nicht genug be— laſtet habe. a Frau Kähler beſtreitet. dieſen Brief geſchrie⸗ ben zu haben, und Auguſt Nogens will ihn nicht erhalten haben. Der Brief ſelbſt kann dem Ge— richt noch nicht vorgelegt werden. Rechtsanwalt Brandt fragt Auguſt Nogens, ob er nicht die Aeußerung getan hätte, er werde nach Palingen zurückkehren, wenn er auch ſich ſelbſt und die Mutter ins Zuchthaus bringe. Auguſt gibt zu, daß er einmal geſag: habe: die Mutter bringe ich noch ins Zuchthaus. ö Rechtsanwalt Brandt: das geſagt?“ Auguſt:„Weil ich dachte die Mutter ſei böſe, weil ich den Joſef Jakubowfki zu wenig belaſtet habe.“ „Warum haben Sie Ein Freund der Frau Kähler. Der Zeuge Gottlieb Karau hat in intimen Beziehungen zu Frau Nogens geſtanden. Er ſagi aus: Eines Tages war ich dabei daß Awauft Nogens erzählte er habe gehört Jakubowifti hätte vor der Hinrichtung geſagt: Ich bin unſchuldia. Das har meine Schwiegermufter getan.— Bei dieſer Aeußerung fing Frau Nogens brileerlich zu weinen an. Vorſigender: Stimmt das. daß Sie das ge— ſagt haben? Jakubowſki hat doch nie ſo etwas angedeutet und Sie wären der einzige geweſen der wußte. daß Ihre Mutter mitſchuldig war. Auguſt Nogens: Ich kann mich nicht erinnern Es häufen ſich dann Ausſagen van Zeugen, die alle gehört haben wollen, daſ: Trau Nogens und ihr Sohn Auanſt ausdrüchltich erflärt ha ben, daß Jakubowfſki unſchuldig geweſen ſei Einmal ſoll Frau Nogens geſagt haben: Wenn der Ruſſe nicht ſo dumm geweſen wäre! Die Angeklagte Kähler beſtreitet auf Vorhal— ten immer wieder, dieſe Aeußerung oder ähnliche gemacht zu haben. Früher hat ſie aber, wie in der Verhandlung feſtgeſtelln wurde. zugegeben, daß ſie zu einigen Zeugen derartige Aeußerun— gen gemacht habe. —— zwiſchen Vatikan und Italien. Das Bronzetor des Vatikans wieder geöffnet. Rom, 7. Juni. Zum Zeichen der Ausſöh⸗ nung zwiſchen dem Heiligen Stuhl und Italien wurde lt. K. V. beim Glockenſchlag 12 Uhr von St. Peter das ſeit 59 Jahren geſchloſſene Bronze⸗ tor des Vatikans unter dem Jubel zahlreicher Zuſchauer. darunter hoher geiſtlicher und welt⸗ icher Würdenträger der Kurie, weit geöffnet. Gleichzeitig wurden die italieniſchen Polizei⸗ organe aus dem Bereich der vatikaniſchen Stadt zurückgezogen. Die Schweizergarde beſetzte die Grenzpoſten am Arco delle Campane., am Kampo⸗ ſanto und an der Kirche Santa Anna bei der Porta Angelica. Eine halbe Stunde ſpäter verſammelte ſich der päyſtliche Hofſtaat in der Sala Ducale, wo in Gegenwart des Papſtes und der Kardinäle Belmonte, Ehrle, Frühwirth, Laurenti. Verde, zahlreicher Mitglieder des Epiſtopats und der höheren Prälatur die Dekrete zum Abſchluß des Seligſyrechungsprozeſſes des Jeſuitenpaters de la Colombiere und des Kaynziner Laienbruders Franziskus von Camporoſſo ſowie das Dekret über den heldenhaften Tugendgrad der Ordens⸗ ſtifterin Johanna Delaeroix verleſen wurden. Der Papfſt, deſſen Antlitz von innerer Freude und Bewegung ſtrahlte, hielt eine zündende reli⸗ giöſe Anſproache, in der er auf die glückliche Fügung einging, daß die Dekretverleſung gerade am Feſte des heiligen Herzens ſtattfinde, gleichzeitig 055 Den außergewähnk ages. ichen Ereigniſſen des Der Statthalter Chriſti glaubt, in ihnen und in ihrer Entwicklung die Hand der Vorſehung zu ſehen. Gott leite ſeine Kirche: daraus fließe ein weiteres ruhiges, ſicheres Vertrauen in die Zu⸗ kunft. Als der Papſt endete, brachen in begeiſterten Jubel und Hochrufe aus. Deutſche, darunter Freiherr v. Kramer⸗Klett, wohnten der unvergeßlichen Stunde bei. Auf dem Petersplatz herrſchte ſtarker Zudrang des Publikums. In der vatikaniſchen Baſilika haben püpſtliche Gendarmen an Stelle der italieniſchen Polizei den Ordnungsdienſt übernommen. Das hand⸗ ſchriftliche Segenstelegramm des Papſtes an den König, die königl. Familie und den Regierungs⸗ chef wurde in der Oeffentlichkeit freudig aufge⸗ nommen. Telegramm des Papſtes an den König von Italien. Rom, 7. Juni. Nach dem bereits gemeldeten Austauſch der Ratifikationsurkunden zum Late⸗ ranvertrag zwiſchen Muſſolini und Kardinal⸗ ſtaatsſekretär Gaſparri wurde als erſtes durch das neue vatikaniſche Telegraphenamt befördertes Telegramm eine Depeſche des Papſtes an den König von Italien geſandt, in der der Heilige Vater dem König, der Königin, der königlichen Familie, Italien und der ganzen Welt den Apo⸗ 1 ſtoliſchen Segen erteilt. die Zuhören Viele Fußſteige bezw. Plattenbelag wurde heute früh in der Weinheimerſtraße von Engl. Fräulein bis Bismarckſtraße begonnen. »Einſt und Jetzt. Noch vor 2 Jahr⸗ zehnten waren zur Herſtellung einer Tonne Zeitungsdruckpapier 6— 7 Arbeiter nötig, heute nur noch 1,5. Aeberfall? Am Samstag Abend gegen halb 9 Uhr wurde eine Frau aus Waldhof die auf dem Pfad neben dem O. E. G.⸗Schienenſtrang einherfuhr, von einem Manne angefallen, der, nachdem die Frau ſich zur Wehr ſetzte und heſtig ſchrie, worauf Leute hinzukamen, auf ſeinem Rade die Flucht ergriff. Ueber das Vorhaben dieſes Burſchen dürfte man ſich klar ſein. Wertungsſingen in Mörlenbach. Maſſenbeteiligung Viernheimer Sänger Zum 2. Wertungsſingen des Weſch— nitzgaues, das geſtern in Mörlenbach ſtattfand, waren auch die dem H. S. B. angehörenden Geſangvereine: Männergeſangverein, Geſang-Verein Liederkranz, M.⸗G.⸗V. Harmonie, Sängerbund und Flora hin— geeilt, um im friedlichen Wettſtreite ihr Können einer Kritik aus berufenem Munde zu unterwerfen. Es kann ohne jegliche Scheu geſagt werden, daß die Piernheimer Geſangvereine im Weſchnitzgau dominierend find. Es wurde ſehr ſchön geſungen und Vorzügliches geleiſtet. Nachmittags wurden auf dem Feſtplatze einige von deutſchem Sängergeiſt getragene Stunden verbracht. In froher, eines Sängers würdiger Eintracht traten die 5 Vereine gemeinſam den Heimweg an und zogen ab OEG. geſchloſſen zum Engel, wo nochmals aus munteren Sängerkehlen der Maſſenchor„Deutſchland, Dir mein Vaterland“ und der Heſſ. Sängerſpruch er⸗ tönte, worauf nach kurzer kerniger Anſprache des Herrn Rektor Mayr den heimiſchen Penaten zu— geſtrebt wurde. Ein froher Tag in ſchöner Ein— tracht mit deutſchen Sängern verbracht, war vor— bei. Die Ehre des deutſchen Liedes war wieder einmal begeiſtert gefeiert worden. Geſangswettſtreit in Bodenheim. Beteiligung der 3.⸗E. mit 97 Sänger. Nettes Ergobuis. Die Sänger-Einheit weilte beim Ge— ſangswettſtreit in Bodenheim am Rh. und errang in der 1. Landklaſſe unter 4 Konkurrenten, den 3. Klaſſenpreis S 150 Mark. Es wurde geſun⸗ gen der aufgegebene Chor„Der Rabenauer Jägers— mann“ und„Roland“ von Heuſer. Weiter im höchſten Ehrenſingen das Volkslied„Des Lilien— mädchens Wiegenlied“. Die Konkurrenten waren: M. G. V. Einigkeit, Heidesheim(1. Preis), Sänger⸗ vereinigung Ginsheim und M G. V. Münſter bei Dieburg. Der Sänger⸗Einheit zu dieſem ſchönen Erfolge, Viernheim ſtand nur ½ Punkt dem 2. Preisträger zurück, auch unſere herzlichſten Glück— wünſche! Vom Brieftaubenſport. An die Sportanhänger! Zur allgemeinen Kenntnis der Sportanhänger und Gönner unſeres Sportes möchten wir auf unſere am 15. und 16. Juni ſtattfindende ſport⸗ liche Veranſtaltung im Kaiſerhof verbunden mit Tanz, Preisſchießen und Preiskegeln heute ſchon hinwirken. Es werden an fraglichem Sonntag früh zirka 15 Wagen(20000 Stück) Brieftauben vom Rheinlande hier eintreffen und gemeinſam in die blauen Lüfte ſchwirren. Gleichzeitig werden ſechs Motorradfahrer und ſechs Brieftauben in Wettbe— werb ab Frankfurt treten und es wird was ſpan— nendes den Zuſchauenden geboten werden. Darum auf ihr Gönner unterſtützt unſere Sache und tragt zur Förderung herbei. Da wo's rukſt, da laßt Euch nieder. Wir haben alles arrangiert um die ſer Veranſtaltung einen ſchönen Verlauf zu geben, ſodaß einem jeden Teilnehmer nach allen Rich- tungen hin Rechnung getragen iſt. Das bekannte Hanf⸗Blank, 15 Mannſtarke Blas- und Streich- orcheſter wird Samstag und Sonntag zur Ver— ſchönerung beitragen. Darum auf in den Kaiſerhof. ——— Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 268 Stück Verkauft: 204 Stück Milchſchweine das Stück 23—38 Mk. Läufer das Stück von 40—60 Mk. Vereins ⸗ Anzeiger Kath. Arbeiter-Verein. Dienstag, 11. Juni, abends halb 9 Uhr findet Vertrauensleute⸗Sitzung im„Walfiſch“ ſtatt. Tagesordnung: Bezirkstagung am 16. Juni. Um vollzähliges Erſcheinen bittet D. Präſident. Geſangverein Flora. Heute Abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Dienstag und Freitag Abend halb 9 Uhr Turnſtunde für alle Abteilungen. Zwecks Einüben der Pyramiden zu dem am nächſten Sonntag ſtattfindenden Sportfeſt müſſen auch ſämtliche Fußballer er⸗ ſcheinen. Der Turnwart u. Spielausſchuß. eine Vorſtand⸗ und