N aer Fuchs-Preise und die guten e 1 5 iernhei 1 er f f J 4 werden ade urtelsfählge Hausfrau auch desmal weder zon der Less unssfthlgteid des it geführten Spezialgeschäfts bemeugen(Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichtegz Viernh eim ngeiger 1 Zeitung Vierubeimer Bürger- Ztg.—. Viernh. Volksblatt) 15 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden andluchs ue 42 Grubenhandtuchstoffe rot- u. blau kariert, 40 em breit 20 Bott. 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Bezirk— Mitgl. des Arb.-Turn- u Sportbundes— 10. Kreis Fest- Programm Zu dem am Samstag, 15., Sonntag, 16. u. Montag, 17. Juni auf d. Sportplatz a. Wiesenweg stattfind. Bezirks- Sport- Fest Samstag, den 15. Juni: Abends halb 9 Uhr: Lam- pionszug durch die Lorscher-, Rathaus-, Schul- und Wasserstr. auf den Festplatz.(Aufstellung beim Karpfen). Dortselbst Festbankett. Sonntag, den 16. Juni: Morgens 6 Uhr Weckruf, 8 Unr Kampfrichtersitzung im Lokal„Karpfen“, Halb 9 Uhr Beginn der Wettkämpfe, Nachm. halb 2 Uhr Aufstellung des Festzuges Gambrinushalle, Abmarsch Rathaus:, Lorscher-, Ludwig-, Bürstädter-, Alexander-, Kirschen-, Waldstr nach dem Festplatz. Daselbst Ansprache, Einzelwettkämpfe, Handball- spiele d Turnerinnen, Fußballspiel Turngenossen- schaft 1.— 1. Fr. F.-C. Ludwigshafen I., 6 Uhr Verteilung der Teilnehmerkarten, abends 8 Uhr Konzert auf dem Festplatze. Montag, den 17. Juni: Nachm. 5 Uhr Allgemeine Volksbelustigung auf dem Festplatze. Bei ein- tretender Dunkelheit turnerische Vorführungen Postsack 2.— Mk. 5 Hakteenpilanzen Kl. 5.—, mittl. 10. Mk. Hakteen-Samen 1. Humnus-Erue z. Beimischen für alle Pflanzen Postsack 2. Alles frei Haus über kung gegen Voreinsen- dung des Betrags. Aan Jürg. Frankfurt a. Main, Heidestr. 102. Machts unruhigen Hindern gebe man Dr. Buflebs wohlſchmeckenden Kindertee. Kasthaus Urogerie Moskann an Betten Wannen- kus allhin einschl. Verpak- mit bengalischer Beleuchtung. Mit der freundlichen Bitte an die Viernheimer Einwohnerschaft über die Festtage reichlich zu flaggen, laden wir dieselbe zum Besuche herzlichst ein. Der borstand der TIurngenossensenalt Ulernheim Der dusschuß des d. Berus im Arb.-Turn- u. Sportbd., 2 Stahlmatratzen, Kinder- betten, Schlafzimmer, * Chaiselongues an Pri- vate, Ratenzahlung, Kat ul talog frei 233. Eisenmöbe fabrik Suhl(Thür.) Prima Ear aten Zentner 4 Mk. hat abzugeben Oelenſchläger Moltkeſtraße 44 10. Kreis Gemeindekaſſe. Morgen Freitag Vormittag Auszahlung der Winkenbach. Bekanntmachung. Betr.: Kirſchenverſteigerung. Am Samstag, den 15. Juni vorm. 10 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes der Ertrag der gemeinheitl. Kirſchenbäume öffentl. verſteigert. Viernheim, den 13. Juni 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Hiernheim Untererhebſtelle. Wir ſehen uns veranlaßt nochmals auf die in Frage kommenden Beſtimmungen bei Holzverkäufen aus den Staatsmeldungen beſonders aufmerkſam zumachen, wonach alle Holzgeldſchuldigkeiten über 100.— RAI. bis 500.— RM. innerhalb 3 Monaten nach der Verſteigerung zn bezahlen— und nach Ablauf dieſer Friſt in Beitreibung zu nehmen find, menn nicht von den betr. Steigerern weitere Stundung bis Mar- tini 1929. bei den Forſtämtern eingeholt und der Untererhebſtelle vorgelegt wird. RNirchner. bolgplatte Bade- Eariehtüngen liefert und montiert gebrauchsfertig Valentin Winkenbach Weinheimerſtraße 53 Auch Volksbadewannen ſehr billig am Lager Ferner empfehle: Gasherde, Gas Vackherde ſowie comb. Herde nur beſte Fabrikat und äußerſt billig. Hacken, Senſen, Rechen, Fliegengewebe u. ſ. w. Militärzuſatzrenten pro Juni. Feuerwehr ⸗Uebung. 92 Am Sonntag, den 16. Juni, vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der freiw. 75 Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft * des Jahrgangs 1905 ſtatt. Signal 5 Uhr— Antreten am Rathaus Entſchuldigungen, welche durch Unterlagen be gründet ſein müſſen, können bis ſpäteſtens Sams- tag, mittag 12 Uhr bei der Bürgermeiſterei— Zimmer 23— vorgebracht werden. Wer unent⸗ ſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Das Kommando. Versteigerungs-Anzeige. Morgen Freitag nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim im Gaſthaus zum Pflug öffent⸗ lich, meiſtbietend gegen ſofortige Barzahlung Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchsgegenſtände ſowie einige Fahrräder. Lampertheim, den 13. Juni 1929. Köhler, Gerichtsvollzieher kr. A. in Lampertheim. Bauernverein Prima Weizenkleie eingetroffen Ab Lager Zentner 6.40. Der Vorſtand. Der große Japfenftreich. König Fuad erlebt ein wunderbares militäriſches Schauſpiel. Kurz vor 8 Uhr abends fuhren die Wagen des Königs und ſeines engeren Gefolges wieder vor; der König und die übrigen Herren ſtiegen ein und fuhren zum Reichspräſidenten, wo ein Diner zu Ehren König Fuads ſtattfand. An dem Eſſen nahmen auch das Diplomatiſche Korps, der Reichskanzler, der Reichstagspräſident, die Mi⸗ niſter und die Spitzen der Behörden teil. Der Reichspräſident und König Fuad hielten kurze Tiſchreden. Den Höhepunkt der Veranſtaltung im Reichs⸗ präſidentenpalais bildete der große Zapfenſtreich. Lange vor dem Anrücken der Kapellen hatten ſich viele tauſend Schau⸗ und Hörluſtige vor dem Reichspräfidentenpalais eingefunden, die von Schupo in Schach gehalten wurden... Aber es ging, in Anbetracht der feierlichen Handlung, friedlich zu. Das Palais lag zunächſt in tiefer Abend ille, nur einige Fenſter im Erdgeſchoß und im erſten Stock waren erleuchtet. Beinahe müde— es wehte kein Lüftchen an dieſem war⸗ men Juniabend— hingen die Fahnen an den Maſten. „Sie kommen!“ Aber die Stunde des Wartens wurde einem nicht lange, denn man hatte das Vorgefühl: es lohnte ſich! Man ſah immer wieder auf die Uhr, und endlich— war es ſo weit.„Sie kommen!— Sie kommen!“ geht von Mund zu Mund; ſie, das ſind unſere Soldaten! Das klingende Spiel Leipz 1 a ſchließlich vermiſcht mit dem Dröhnen des Pa⸗ . radeſchritts, die Straße wird magiſch erhellt, hunderte brennender Fackeln, Stahlhelme im Feuerſchein. Wie fliegen die Beine, wie ſchlagen die Trommler aufs Fell, wie ſchmettern die Trom⸗ peten, wie raſſeln die Schellenbäume! Da hält es die vielen Hunderte um uns berum, auf Straße und in den Fenſtern nicht länger, und ein Hurra und ein Bravo brauſt auf für unſere Soldaten. Während die Kapellen des Wehrkreiſes und der Reiterregimenter unter den Klängen vertrau⸗ teſter Marſchmuſik in den Garten des Palais ein⸗ ziehen, ſieht man in grellſtem Scheinwerferlicht auf einem Sockel eine militäriſche Geſtalt mit Stahlhelm. Ein lebendes Monument deutſcher Wehrmacht? Es iſt der Obermuſikinſpizient des Wehrkreiskommandos, Prof. Hacken berger, der den Taktſtock ſchwingt. Fuad und Hindenburg auf dem Balkon. Jetzt öffnet ſich die große Balkontür und her⸗ aus treten König Fuad, ſein Außenminiſter, Nuntius Pacelli in violettem Gewand und in Schwarz und Zylinder— von jubelndem Beifall begrüßt— die kraftvolle, hehre Geſtalt Hinden⸗ burgs. Die Augen des Generalfeldmarſchalls ſe⸗ hen auf das Flammenmeer der Fackeln und ſeine Ohren vernehmen— zum wievielten Male?— jene preußiſche Marſchmuſik, die ihn als blutjun⸗ gen Leutnant vor Paris ins Feuer führte und die dem Sieger von Tannenberg ſo oft nach welthiſtoriſchem Waffenſieg zufauchzte und ⸗brauſte... neben ihm ſchweigend der König der Aegypter, der Sproß einer alten orientaliſchen Dynaſtie, und der Nuntius, der Fürſt der katho⸗ liſchen Kirche 5 Und die Kapellen ſchmettern ihr Lied, ſchme 1 iolog breußif ſche Potpourri der aus Märſche“, ſpielen und jubeln von der Tradition der tapferſten Armee der Welt. Sätze vom„Ho⸗ henfriedberger“ brechen ab, um den„Deſſauer“ vordringen zu laſſen und eben erbrauſt in hell⸗ ſter Freude das„So leben wir, ſo leben wir...“ da wird es auch ſchon abgeriſſen und wehmütig und doch ſoldatiſch erklingt's:„Adieu Luiſe, mach' kein Geſicht— ein je⸗de Ku⸗gel, die trifft Wasen Die Märſche der preußiſchen Sol⸗ aten!— Der Choral brauſt zum Himmel. Eine Atempauſe, die uns ein Stück Welt be⸗ deutet, das dazwiſchen liegt, und die heitere ägyp⸗ fällt auf die Newyorkerin Irene Ahlberg. Auch tiſche Nationalhymne wird intoniert. Fuad und die Aegypter die Rechte am Tarbuſch. Und dann: „Stillgeſtanden!“ der alte Heerführer auf dem Balkon weiß, was kommt. Er zieht den Zylin⸗ der wie ein Helm und Stahlhelm. Und alles lüftet die Kopfbedeckung.„Ich bete an die Macht der Liebe...“ erſt leiſe und zart, dann lauter und ſtärker und ſchließlich brauſt der Choral zum Himmel hoch, um nur noch von dem Deutſchland⸗ lied, das alle mitſingen, überſtimmt zu werden Damit iſt der Große Zapfenſtreich zu Ende. König Fuad hat ein militäriſches Schauſpiel er⸗ lebt, das für ihn von nachhaltigem Eindruck blei⸗ ben dürfte. Er hat den Geiſt preußiſch⸗deutſcher Militärtradition erlebt. Eben noch das Deutſchlandlied... noch hal⸗ len die Akkorde wider und nun, als gehöre es zur ſelben Muſik:„Stillgeſtanden! Mit Grup⸗ pen rechts ſchwenkt, marſch...“ Trommelwir⸗ bel... Spielleute... es gehört zur ſelben Muſik. Und als unſere Soldaten vorbeimarſchie⸗ ren, da werden ſie wieder mit Bravos und Hurras überſchüttet. (Entnommen der„Verliner illustrierten Nacht⸗ abe.) 3. n 15 3 Eine Oeſterreicherin zur Miß Aniverſum gelrönt. Galveſton, 12. Juni. Auf dem hieſigen inter nationalen Schönheitswettbewerb wurde die Ver treterin Oeſterreichs Lisl Goldarbeiter als Mi! Univerſum zur Schönheitskönigin der Welt gekrönt. Die Oeſterreicherin erhielt ſechs Stim⸗ men gegen eine, die für die Vertreterin Rumä⸗ niens, Fräulein Magda Demetreſcu, abgegeben wurde. Fräulein Goldarbeiter erhält einen Preis von 2000 Dollar in Gold und eine Silber⸗ plakette. Der zweite Preis von 1000 Dollar die übrigen Preiſe wurden amerikaniſchen Ver⸗ treterinnen zugeſprochen. Geſtern abend fand ein großes Bankett zu Ehren der neugekrönten internationalen Schönheitskönigin ſtatt, an dem die Preiſe überreicht wurden. An dem Wettbe⸗ werb nahmen Vertreterinnen aller Nationen teil. In engere Konkurrenz kam ſchließlich eine Gruppe von elf jungen Mädchen. Der Preis wurde Fräulein Goldarbeiter, wie es in dem Urteil der ſieben Richter heißt, nicht nur ihrer vornehmen Erſcheinung wegen zuerkannt. * Erkrankung sven Hedins. Boſton, 12. Junt. Der ſchwediſche Forſchungs reiſende Dr. Sven Hedin traf aus Peking hier ein, um ſich wegen einer Nervenentzündung in der Schulter ärztlich behandeln zu laſſen. Er iſt von ſeiner Schweſter und dem Wundarzt der Expedition begleitet. Die anderen Mitglieder der Erpediien ud i Pune Dr. Streſeman verſchiedene Beſuche. Zuerſt er⸗ ſchien der engliſche Botſchafter, Sir Grahame, dem der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Sir Erneſt Wilton, folgte. Am Abend waren die Mitglieder der ſpaniſchen Regierung, des diplomatiſchen Korps und des Völkerbundsrates zu einem Empfang in die deutſche Votſchaft geladen. Nolandung des Seddinger Kleinluftſchifſes. Stolp i. Pommern, 14. Juni. Das Sed⸗ dinger Kleinluftſchiff DRP. 28, das geſtern nachmittag zu einer Probefahrt aufgeſtiegen war, mußte nach einer halben Stunde wegen eines Nuderſchadens wieder notlanden. Es wurde von Haltemannſchaften in die Halle zu⸗ e wo die Reparatur vorgenommen W 0 „Gelber Vogel“ zum Weſt⸗Oft⸗ Flug geſtartet. Newyork, 13. Juni. Das Flugzeug „Gelber Vogel“ iſt heute vormittag in Old Orchard erneut aufgeſtiegen um den Traus⸗ ozeanflug mit dem Endziel Paris zu unter⸗ nehmen. Auch das Flugzeug„Grüner Blitz“ verſuchte zu ſtarten, um über den Ozean nach Rom zu fliegen. Es ſtellte ſich bei dem Startverſuch jedoch auf den Kopf und wurde beſchädigt. Wie der Start vor ſich ging. Old Orchard, 13. Juni. Das Traus⸗ ozeanflugzeug„Gelber Vogel“ mit den Fliegern Aſſolant, Lefevre und Lotti an Bord hat ſich nach einem kurzen Anlauf in die Luft erhoben und erreichte bald eine Höhe von 1000 Fuß. Ein Flugzeug der Küſtenwache gab ihm das Geleit und kehrte dann zurück. Außerdem liegen für den Fall einer Notlandung bis auf 50 Seemeilen von der Küſte entfernt Küſtenwach⸗ ſchiffe bereit. Das Flugzeug berichtete auf radiotelefoni⸗ ſchem Wege, daß der Flug gute Fortſchritt: mache. Der Verlauf des Fluges wird in Ame⸗ rika durch Nundfunk verbreitet. Der„Gelbe Vogel“ über dem Ozean. onb. Newyork, 14. Juni. Von dem franzöſiſchen Ozeanflugzeug„Gelber Vogel“ liegen nähere Meldungen bisher nicht vor. Zuletzt wurde es 300 Kilometer von der amerikaniſchen Küſte entfernt geſichtet. Bei glöc. lichem Verlauf des Fluges müßte die Maſchin: in der Nacht zum Samstag in Le Vaurges eintreffen. Hartnäckig erhält ſich das Gerücht, daß ein 18⸗jähriger Burſche als blinder Paſſo⸗ gier an Bork ſei. Heſſiſcher Landtag. Darmſtadt, 13. Juni. Der heſſiſche Landtag beendete heute die Debatte über die Notariate und nahm unter Ablehnung aller übrigen An⸗ träge einen Antrag Schreiber(Dem.) und Dr. v. Helmold(Landbund) an, wonach die Regie⸗ rung baldigſt einen Geſetzentwurf vorlegen ſoll, der eine Senkung der Stempel und Gebühren insbeſondere im Grundſtücks⸗ und Grundbuch⸗ verkehr vorſieht. Ferner ſoll die Regierung prü⸗ ſen, ob eine Beſeitigung der ſtaatlichen Hinter⸗ bliebenenfürſorge der Notare durch Schaffung einer ſelbſtändigen Zwangspenſionskaſſe möglich ſei.— Die übrige Zeit der Sitzung wurde haupt⸗ ſächlich durch eine lange Debatte ausgefüllt über den Zweck und die Beibehaltung der Beamten⸗ altersgrenze. Die Deutſchnationalen und Volks⸗ rechtler drangen mit ihrem Antrag auf Aufhe⸗ bung der Altersgrenze, der vom Landbund un⸗ terſtützt wurde, nicht durch. Der Landtag, dem eine Nachtragstagesordnung zugegangen iſt, wird auch in der nächſten Woche noch, am Mitt⸗ woch beginnend, tagen. Am Freitag unternimmt der Landtag einen Ausflug nach Worms und Oppenheim. Die Sitzung des Völkerbundsrates. Mabrid, 13. Juni. Nach Dr. Streſemann gab Tituleſeu im Namen ſeiner Regierung dem Bericht ebenfalls ſeine Zuſtimmung. Die be⸗ ſchloſſene Verhbeſſeruna des Verfahrens ſei eng verknüpft mit dem jetzigen Regime und laſſe die Er mißtraute nicht dem Geſchäft, nur den Menſchen. Am 10. Verhandlungstage im Anleihe⸗Prozeß wurde der Hauptangeklagte Stinnes jr. ſelbſt vernommen. Stinnes führte lt.„Tempo“ aus: . Ich habe nicht einen Augenblick die gering⸗ ſten Zweifel gehabt, daß es ſich bei dem Anleihe⸗ geſchäft um ein nicht einwandfreies oder unfai⸗ res Geſchäft handeln könne. Ich bin mir heute darüber klar, daß, wenn man mit der Logik des Journaliſten hinterher an das Geſchäft heran⸗ geht, ſich Fragen auftun die einen damals ſchon hätten ſtutzig machen müſſen. „Aus Waldows Mitteilungen über das fran⸗ zöſiſche Geſchäft hatte ich allerdings den Ein⸗ druck, daß ſich bei der Durchführung Herr Schrandt und die anderen nicht ganz fair be⸗ nahmen, und ich hatte Bedenken gegen ihre Per— ſönlichkeiten, aber nicht gegen die Rechtsmäßig⸗ keit der Anſprüche und das Geſchäft überhaupt. Ich faßte dann den feſten Entſchluß, aus dieſem Geſchäft herauszugehen, und gab dementſpre— chend ſtrikte Inſtruktionen. An dieſer Stelle ſtockt Stinnes, der ſchon die ganze Zeit langſam und tief erregt geſprochen hatte. Er kann minutenlang nicht weiterſpre— chen. Er bittet den Vorſitzenden um Entſchul— digung. Es rege ihn außerordentlich auf, hier zu ſtehen. Dann fährt er fort: „Mein Name ſollte im Zuſammenhang mit dieſen Leuten nicht genannt werden, auch wollte ich mein Geld wiederhaben. Man hat mir den Vorwurf gemacht, ich hätte eingreifen müſſen, um eine Schädigung des Reiches zu verhüten. An eine ſolche Schädigung habe ich nie gedacht. Das mag ſehr kurzſichtig und dumm von mir geweſen ſein. Ich hatte auch eine Scheu gegen Leute vor— zugehen, die mir unlauter ſchienen, denn ich wollte den Skandal vermeiden. Wenn ich Alt⸗ beſttz bekommen hätte, ſo hätte ich in Anbetracht der Bedenken, die ich über die Perſönlichkeit fung meiner Anſprüche durch die Behörden ver wird. Vorſitzender: Es hätte doch nahe gelegen gefragt hätten, ob denn wenigſtens das Geſchäf in Ordnung ſei. Stinnes: heute ſelbſt unverſtändlich. Ich mache mir einen großen Vorwurf daraus, Dr. Hoek gewandt habe. dem wir das Fundament des Lebenswerkes Ihres Vaters mühſelig gerettet haben, laſſen Sie ſich auf ſolche Sachen ein, Herr Stinnes“! den ſei, daß die Unterlagen nicht ſtimmten, und daß der Reichskommiſſar alles aufgedeckt habe Die Forderung, die der Reichskommiſſar angeb— lich an den Abgeordneten Calmon geſtellt habe daß nämlich Stinnes eine Buße von 500 000 Mk meiden, lehnte Stinnes rundweg ab. „Waldow gebärdete ſich ſo, daß Stinnes ihn für vollſtändig verſtört hielt. Stinnes ſchlug deshalb ſeinem Sekretär vor, in Urlaub zu ge⸗ hen und die ganze Angelegenheit dem Rechtsan⸗ walt Hoek in Hamburg zu übergeben. Ueber das rumäniſche Geſchäft, das von Bothmann betrie⸗ ben wurde, wußte Stinnes noch viel weniger als über das franzöſiſche. Er hörte nur immer von Bothmann, daß das Geſchäft ordnungsmüßig durchgeführt ſei, und daß die Abrechnung noch ausſtehe. 1 Verhandlung wird am Freitag fortge⸗ ſetzt. Engliſche Rheinlandmanöver ſtatt Räumung. nob Berlin, 12. Juni. Eine Londoner Meldung beſagt:„Wie„Mancheſter Guardian“ berichtet, hat das britiſche Oberkommando die Abſicht, in der Zeit vom 20. Auguſt bis Ende September im Gebiet des Hunsrück ungewöhn⸗ lich große Manöver abzuhalten, wozu ſchon Vor⸗ bereitungen getroffen werden. Das Blatt weiſt dabei auf die Pariſer Einigung hin, wanach die Räumung des Rheinlandes zum 1. September ſelbſtverſtändlich geworden ſei und wendet ſich ſehr ſcharf dagegen, daß die engliſchen Militär⸗ behörden im Rheinland Manöverpläne ausar⸗ zeiten, ſtatt Vorbereitungen für die Räumung ju treffen. Würden die Truppen am 1. Septem⸗ zer das Rheinland nicht verlaſſen, dann müßten die engliſchen Steuerzahler aus eigener Taſche zie hohen Beſatzungskoſten bezahlen. Dieſe Nachricht bietet eine gute Gelegenheit, den Willen und das Können des neuen engli⸗ ſchen Kabinetts auf die Probe zu ſtellen. Nun wird es darauf ankommen, ob das Kabi⸗ nett gegenüber den Militärbehörden und den immer noch großen, namentlich auch publiziſti⸗ chen Einflüſſen, auf die ſie ſich ja ſtützen kön⸗ früheren Beſchlüſſe des Völkerbundsrates unan⸗ getaſtet. In gleichem Sinne äußerte ſich der pol⸗ niſche Außenminiſter Zaleſki. Dann beglückwünſchte Briand den Völker⸗ bund zur Löſung dieſer Frage, die vielleicht die heikelſte geweſen ſei, die ihm je vorgelegen habe. Seine Erklärung vom März über die Minder⸗ heitenrechte halte er aufrecht. Den Rechten der Minderheiten ſtehe aber der Grundſatz der Son⸗ veränität des Staates als Baſis des ganzen Völ⸗ kerbundsgedankens gegenüber. Briand ſprach die Befürchtung aus, daß, wie in der Vergan⸗ genheit auch jetzt wieder die Minderheitenfrage als Ausganspunkt von Verwicklungen und Kon⸗ flikten benutzt werden könne. Das würde eine ſtarke Erſchütter nung des Völkerbundes mit ſich bringen. nen, die ſchnelle Entſchloſſenheit aufbringt, diefe Sabotage der friedlichen Abſichten der offiziellen Politik Englands zu unterbinden. Franzöſiſche Niederlage in Marollo. Paris, 12. Juni. Nach den letzten Meldun⸗ gen aus Rabat hat es den Anſchein, daß der Kampf in der Gegend von El Bordi, bei dem bisher 13 franzöſiſche Soldaten getötet, 10 ver⸗ letzt und 81 vermißt ſind, noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen iſt. Die Feindſeligkeiten ſcheinen von den Fran⸗ zoſen eröffnet worden zu ſein. Ein Teil der fran⸗ zöſiſchen Gruppen hat ſich in die Berge geflüch⸗ tet, und es beſteht Gefahr, daß die Soldaten von den Aufſtändiſchen eingeſchloſſen werden. * Paris, 13. Juni. Wie bereits berichtet, iſt im Gebiet von El Bordj eine franzöſiſche Abtei⸗ lung von den Eingeborenen aufgerieben worden. Nach den letzten Meldungen haben die Franzo⸗ ſen 13 Tote und elf Verletzte, darunter zwei Or⸗ fiziere. 19 weiße und 70 farbige Frauzoſen werden noch vermißt. Jubelſeſer in Amſterdam. Amſterdam, 12. Juni. Heute morgen wurde hier auf dem Schloßplatz der Königinmutter anläßlich ihres Beſuches in Amſterdam und der Feier ihres 50⸗jährigen Jubiläums als Königin der Niederlande eine Geſangsmaſſen⸗ kundgebung dargebracht, an der 11000 Kinder teilnahmen und der die geſamte königliche Familie vom Balkon des Schloſſes aus bei⸗ wohnte. Geſtern abend fand aus dem gleichen An⸗ laß ein Galaempfang im Konzertgebäude ſtatt, Schrandts und der anderen hatte, eine Nachprüä langt. Ich weiß nicht, ob man mir das glauben wenn Sie Waldow auf Grund Ihrer Bedenken 5 dieſer Zeit iſt gewiß in den einzelnen Bezirken und Kreiſen unſeres dieſer Richtung geſchehen, ja da und dort gute Warum ich das nicht iſt min Welk. 5 5 ch das nicht tat. iſt min Organiſationsarbeit geleiſtet worden. Doch bleibt daß ich mich damal! noch viel zu tun übrig. nicht an meinen Anwalt und väterlichen Freun! 5 er Aber ich ſchämte mich vor Hoek. Ich dachte, Hoek würde ſagen,„nach ö darf die Organiſation beſonders in der Partei nicht zu ödem Mechanismus führen. Geiſt und Seele gehört auch in die politiſche Organiſation. Erſt am 17. Auguſt 1927 teilte Waldow Stin⸗ geile in ber Cietenrart de. Hane 18a 8 5 3 N rade i f iſati 2 nes mit, daß er in dem Geſchäft betrogen wor. gerade in der Gegenwart der Organiſationsge⸗ und wirtſchaftlichen Verhältniſfen. lerdings dabei nicht an Auswüchſen, manchmal lächerlicher, aber auch gefährlicher 5 zahlen ſollte, um die Strafverfolgung zu ver⸗ bei dem ebenfalls die Königin mit Gefolge. mehrere Mitglieder des Kabinetts und der f geſamte diplomatiſche Korps und die Spitzen der Rotterdamer Geſellſchaft vertreten waren organisation in Heſſen. Von H. Gahr. 1 Schon der Parteitag der Heſſiſchen Zentrums⸗ partei im Juli 1922 in Darmſtadt wies in einem Referat auf den Ausbau t a und die Geſtaltung lebensfähiger Parteiorganiſationen hin. Sein Heſſenlandes Manches in Man mag ſich zum Or⸗ ganiſationsbetrieb ſtellen wie man will, die Tat⸗ ſache bleibt beſtehen, daß durch ſtraffe Organiſa⸗ tion der Erfolg geſicherter iſt als ohne ſie. Doch anke ſo ſtark zur Auswirkung kommt. Die Ur⸗ ſache dafür liegt zum Teil in den neuſtaatlichen Es fehlt al⸗ Art. Die Organiſation der einen ruft die Organiſation der anderen auf den Plan zum Schaden der Ge⸗ meinſchaft. Es iſt nun leider ſo, daß wir Katholiken in der Zuſammenfaſſung der Maſſen gar oft hinterher kamen. Dieſe Unterlaſſungsſünde haben auch dadurch begangen, daß wir erſt in zwölf⸗ ter Stunde an die Schaffung und den Ausbau unſerer politiſchen Organiſation gedacht haben. Man mag hierfür in der Zeit des alten Staates manche berechtigte Entſchuldigungen ins Feld geführt haben, im Zeitalter des Parlamentaris⸗ mus und des Volksſtaates dürfen wir den Weg der unorganiſierten Wähler nicht weiter gehen, es ſei denn, daß wir für die Zukunft darauf verzichten wollen, einen erfolgreichen Kampf auf politiſchem Gebiete im Sinne der Zentrumspar⸗ tei zu führen. Der Mangel, daß es bei der Zentrumspartei des Reiches an einer einheitlichen ſtraffen Or⸗ ganiſation fehlte, wurde ſchon in den Umſturz⸗ tagen 1918—19 erkannt. Deshalb gründete man nach dem erſten Reichs⸗ parteitag im Jahre 1920 das Reichsgeneralſekre⸗ tariat in Berlin mit der Aufgabe, den Auf⸗ und Ausbau der Zentrumspartei im ganzen Reiche organiſch durchzuführen. Der frühere Reichsar⸗ beitsminiſter Dr. Brauns führte auf dem Par⸗ eie Uu. a. zur Organiſationsfrage das Folgende aus: „Träger der Staatsgewalt iſt das Volk. So lautet der oberſte Grundſatz jeder demo⸗ kratiſchen Staatsauffaſſung. Das Volk aber lebt politiſch durch die Parteien. Infolgedeſ⸗ ſen kommt den politiſchen Parteien im neuen Deutſchland eine weit größere Bedeutung zu als im Deutſchland der monarchiſtiſchen Staatsverfaſſung. Parteipolitiſch wirken heißt, pflichtmäßigen Dienſt tun an der Volksgeſamtheit und dem Staate. Parteipo⸗ litiſches Wirken iſt darum nicht nur natio⸗ nale ſondern auch religiös⸗ſittliche Pflichter⸗ füllung.“ f Eine Anzahl politiſch arbeitender Menſchen aus unſeren Reihen war früher vielleicht mehr als heute der Auffaſſung, daß im Rahmen ka⸗ tholiſcher Vereine genügend politiſche Aufklä⸗ rung geſchehen könne. Ganz außer Acht gelaſ⸗ ſen, daß die Zentrumspartei keine konfeſſionelle Vereinigung ſein will und auch nicht iſt, wird es nicht möglich ſein, im Rahmen der klatholiſchen Vereine eine politiſche Durchbildung, wie ſie heute erforderlich iſt, durchzuführen. Partei und Verein haben nicht die gleiche Zielſetzung. Die ſo geſchilderte Auffaſſung ſoll nicht ſagen, daß wir in unſeren katholiſchen Vereinen über Po⸗ litik nichts reden ſollten. Ich bin ſogar ſtark der Auffaſſung, daß politiſche Vorträge und eine po⸗ ſitive Stellung zu den politiſchen Problemen und den politiſchen Parteien Pflicht der katho⸗ liſchen Vereine werden können. (11. Teil folgt) wir ſicherlich W R* W N o Eigenartiger Bombenanſchlag in Irland. Dublin, 13. Juni. Am Dienstag ging bei der Polizei ein anonymes Schreiben ein, worin mitgeteilt wurde, daß auf einem beſtimmten Felde bei Kilruſh(Grafſchaft Clare) eine Kiſte mit hoch⸗ verräteriſchen Dokumenten vergraben ſei. Drei Polizeibeamte fanden die Kiſte am bezeichneten Ort und üffneten ſie. Im gleichen Augenblick er⸗ folgte eine Exploſion. Die Kiſte hatte mehrere Bomben enthalten, die beim Oeffnen der Kiſte explodierten. Einer der Beamten wurde in Stücke geriſſen, die beiden anderen wurden verwundet., Daun einer ſchwer. Varrikadenkampf zwiſchen Vater und Söhnen. Berlin, 13. Juni. In der vergangenen Nacht kam es zu einem beftigen Kampf zwiſchen dem 45jährigen Schlächter Schliſſki und ſeinen drei Söhnen im Alter von 21 bis 27 Jahren. Schon ſeit langen beſtanden in der Familie Streitig⸗ keiten. Geſtern hatte der Schlächter in Abwe⸗ ſenheit der Söhne ſeine Frau vor die Tür ge⸗ ſetzt und verſuchte darauf, ſich vom Dach auf die Straße hinabzuſtürzen. Nachdem Hausbewoh⸗ ner ihn daran gehindert und ihm zugeredet hat⸗ ten, begab er ſich in ſeine Wohnung zurück und berbarrikadierte die Tür. Die heimkehrenden Söhne überwanden ſchnell das Hindernis und drangen auf den Vater ein. Dieſer griff zu ei⸗ nem Schlächtermeſſer und verletzte ſeine Angrei⸗ fer, darunter den Jüngſten ſchwer. Den Polizei⸗ beamten gelang es, die Kämpfenden zu trennen. Der Schlächter wurde zu ſeiner eigenen Sicher⸗ heit in Schutzhaft genommen. Aus aller Welt. Unheimlicher Fund. Bayreuth, 13. Juni. Bei Erdaushebarbeiten ſtieß man auf einen gut erhaltenen Schädel und Knochenteile. Es ſoll ſich um die Ueberreſte eines vor 50 Jahren ſpurlos verſchwundenen 18jähri⸗ gen Mädchens handeln, das von einer Hochzeit oder einem Ball nicht mehr nach Hauſe kam. Auch ein früherer Hausmeiſter ſoll damals ab⸗ gängig geweſen und nicht mehr gefunden wor⸗ den ſein. Sturm tötet zehn Menſchen. Newyork, 13. Juni. Ueber acht Staaten des mittleren Weſtens von Amerika ging ein heft ger Sturm hinweg, wobei zehn Perſonen getö⸗ tet wurden. Der angerichtete Schaden iſt be⸗ trächtlich. Giftmordprozess Dr. Nichter. Bonn, 12. Juni. Dr. Richter erklärte bei ſei⸗ ner Vernehmung, daß er Frau Mertens gelegent⸗ lich der Impfung ihres Kindes kennen gelernt habe. Er habe ſie ſpäter verſchiedentlich aufge⸗ ſucht, in ihrer Wohnung in Gegenwart ihres Mannes. Sie ſtand auch längere Zeit wegen eines Leidens in Behandlung Dr. Richters. Der Angeklagte gibt zu, Frau Mertens wiederholt be⸗ ſucht zu haben, jedoch habe er nur freundſchaft⸗ liche Gefühle für ſie gehabt, da ſie in ihm einen Ratgeber geſehen habe. Der Eheſcheidungsprozeß ſei von Frau Mertens angeſtrengt worden auf Veranlaſſung ihrer Geſchwiſter und ihrer Mut⸗ ter, nachdem ihr Mann verhaftet worden war und ſeine Verurteilung zu einer Zuchthaus⸗ oder Gefängnisſtrafe bevorgeſtanden habe. Die Ehe wurde dann am 6. Dezember 1927 geſchieden. Es ſei bekannt geweſen, daß Frau Mertens da⸗ mals ſchon mit einem Staatsanwaltſchaftsrat Be⸗ ziehungen angeknüpft habe. Er habe ſpäter den Eindruck gehabt, daß Frau Mertens einen an⸗ deren Herrn heiraten wollte. Im Juli 1928 habe er die Koſten ihres dreiwöchigen Kuraufent⸗ haltes in Kreuznach bezahlt und empfahl eine Nachkur in Remagen. Eines Tages ſei Frau Mertens unerwartet in ſeiner Sprechſtunde erſchienen. Als Dr. Richter ihr erzählte, daß er eine Klinik einrichte und auch ſchon' eine Krankenſchweſter angenommen habe, kam es zu heftigen Szenen, in deren Verlauf Frau Mertens mit Selbſtmord brohte und ſich, wie der Angeklagte ausſagt, ſo ungebührlich benahm, daß er ihr eine Ohr⸗ feige gab. Er habe ſich ſpäter wegen der Ohrfeige entſchul⸗ digt, iht aber erklärt. daß er ſie nicht in ſein Haus züfnehmen könne. Frau Mertens habe trotzdem die Wohnung nicht verlaſſen, ſondern ſich auf das Sofa gelegt. Ein Abendeſſen habe ſie abgelehnt ind wiederum die Abſicht geäußert, Selbſtmord u begehen. Am nächſten Tage ſei Frau Mer⸗ mehrere Male mit Frau Mertens getroffen.— Nach der Verhandlungspauſe wurde auf Antrag des Staatsanwaltes die Oeffentlichkeit vorläufig ausgeſchloſſen. Zum Schluß des heutigen Verhandlungstages ſtellte die Verteidigung noch einige Beweisan⸗ träge von beſonderer Bedeutung, und zwar ver⸗ langte ſie die Ladung der Ehefrau F. Kogel aus Bonn, die bekunden ſoll, daß Frau Mertens kurz vor ihrem Tode Selbſtmordabſichten geäußert habe. Ferner gab ſie ein Schreiben bekannt von einem gewiſſen Herrn Baumann aus Neuſtrelitz, in dem dieſer erklärt, daß er am 10. Oktober 1928 mit der verſtorbenen Frau Mertens von Köln nach Frankfurt am Main gefahren ſei. Auf die⸗ ſer Fahrt habe Frau Mertens ihn einen Ein⸗ blick in ihr Leben tun laſſen und ſich geäußert, ſie habe vor, ſich das Leben zu nehmen, und zwar ſo, daß Dr. Richter in den Mordverdacht komme. Dem erſten Beweisantrag wurde ſtattgegeben. Ueber die Perſon des Herrn Baumann wird der Staatsanwalt Erkundigungen einziehen, um feſt⸗ zuſtellen, ob es ſich um eine Myſtifikation han⸗ dele. Urteil gegen die Kulmbacher Bahnräuber. Bayreuth, 13. Juni. Das Schwurgericht Bayreuth verurteilte geſtern den 32 Jahre alten Maler Wilhelm Werner wegen Totſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus. Werner hatte im vo⸗ rigen Jahre gemeinſam mit einem Komplizen in der Bayreuther Gegend verſchiedene Bahn⸗ ſchalter ausgeraubt und bei der Verfolgung einen Hauptwachtmeiſter erſchoſſen und einen anderen ſchwer verletzt. Außerdem hatten die beiden drei Schalterbeamte bei ihren Raub⸗ zügen durch Revolverſchüſſe verwundet. Der Komplize des Werner hatte Selbſtmord be⸗ ens abgeteiſt. Er habe ſich in der Folge noch gangen. Der rätſelhaſte Bonner Git mord. Bonn, 11. Juni. Ueber den Bonner Gift⸗ mord, der ab heute vor dem hieſigen Schwur⸗ zericht zur Verhandlung kommt, iſt, wie es in der KV. heißt, viel Falſches und wenig Rich⸗ tiges geſchrieben worden. Nachdem Dr. med. Richter inzwiſchen von Prof. Dr. Hübner auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht worden iſt, liegt nunmehr das Materiat des Prozeſſes ziemlich klar zutage. Die tatſächlichen Ereig⸗ niſſe der Mordnacht ſind folgende: Dr. Richter war aus Bingen nach Bonn gekommen, um Frau Mertens. mit der ihn ſeit Jahren eine enge Freundſchaft verband, zu beſuchen. Er gibt zu, Frau Mertens bei dieſer Gelegenheit auch ärztlich unterſucht zu haben. Es kam dann im Verlauf des Abends zu erheblichen Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen beiden, die wohl darauf zurückzuführen waren, daß Frau Mertens von Dr. Richter geheiratet ſein wollte. Richter hatte aus Koblenz eine Schachtel Pralinen mitgebracht, von der er und Frau Mertens gegeſſen haben. In ſpäter Abendſtunde fühlte ſich Frau Mertens ſehr ſchlecht und ſie behaup⸗ tete, von Richter vergiftet worden zu ſein. Er brachte ſie zunächſt zur mediziniſchen Klinik, wo ſie ſich derart aufführte, daß der behandelnd⸗ Arzt erklärte, mit ihr nichts anfangen zu ön⸗ nen, weshalb er ſie an die Pſychiatrie über⸗ wies. Es wurde dann ein Sanitätswagen be⸗ zellt, in dem man Frau Mertens zunächſt in zie Nervenklinik, von dort in die Provinzial⸗ deil⸗ und Pflegeanſtalt brachte. Sie wurde da⸗ dei dauernd von Dr. Richter begleitet, den ſie unterwegs immerfort beſchuldigte, ſie vergiftet zu haben. In der Provinzial⸗ Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt wurde ſie kurz unterſucht. Als Dr Richter hier erfuhr, daß es ſchlecht um ſie tehe, bat er kurz darauf den dienſttuenden Arzt nochmals, Frau Mertens zu beſuchen. Man fand ſie bereits tot im Bett. Dr. Richter ging nun ſofort zur Polizeiwache, um dort die Angelegenheiten aufzuklären. Er wurde dort vorläufig feſtgenommen und am anderen Tage, als des Giftmordes verdächtig ver⸗ haftet. Mannheim, 12. Juni. Vor dem Schwur⸗ gericht Mannheim wurde heute die Verhand⸗ lung des Weinheimer Totſchlagsprozeſſes fort⸗ geſetzt. Einige Zeugen wurden beſonders über Bär's Neigung zum Trunk vernommen. Die Zeugen ſprachen wohl von Bär's Angetrunken⸗ heit, nicht aber von einer Betrunkenheit. Dann ſchritt man zur Vernehmung derjeni⸗ zen Zeugen, die unmittelbar nach der Tat Beobachtungen gemacht haben. Die Verkäuferin Kurz, die eine halbe Stunde nach der Tat den Hof betrat, fand Frau Bär gamz aufgeregt. Sie erklärte, ihr Mann ſei betrunken von Heidellerg gekommen und habe Streit ange⸗ fangen. Sie habe ihm dann das Beil abnehmen wollen, doch ſei ihre Tochter hinzugekommen und darauf habe ſie nichts mehr geſagt. Aus den Bekundungen des Wirtes, bei dem Bär an dem betreffenden Tage eingekehrt iſt und aus den Bekundungen eines Arbeiters, deſſen Vorgeſetzter Bär war, ergab ſich, daß Bär im allgemeinen zwar gerne trank. aber nicht oft betrunken war. Ein Zeuge aus Leu⸗ tershauſen will einmal von Bär die Aeußerung der feierliche Unterzeichnungsakt im Vatikan. jehört haben, er werde ſeine Frau und ſeine 1 Während der ganzen Zeit der Vorun ſuchung hat er die Tat beſtritten. Er gibt zu am Tage vor ſeiner Abreiſe nach Bonn in einer Bingener Apotheke ein tödlich wirkend⸗ e Mittel, Strophantin, gekauft zu haben; er e. klärt ſogar weiter, dieſes Strophantin in ſei⸗ ner Aktentaſche mit nach Bonn gebracht zu haben, Hier ſei es dann ſpurlos verſchwunden Das Meditament wird in der Hauptſache als ſtark wirkendes Reizmittel bei krankhaften Herz⸗ ſtörungen gebraucht. Richter verwandte es nach ſeinen Angaben auch als Aetzmittel in ſeiner Praxis als Naſen⸗ und Halsarzt. Er will eine Patientin für die Woche nach dem rätſelhaften Tode der Frau Mertens zu einer ſolchen Be⸗ handlung beſtellt haben. Er habe beabſichtigt. bei ſeiner Abreiſe das Strophantin nebſt an⸗ deren Medikamenten ins Krankenhaus zu brin⸗ gen, habe dann aber auf dem Wege zum Zuge nicht mehr die Zeit gefunden. So weit die tatſächlichen Vorgänge und die Darſtellung Dr. Richters. Die Anklage wird aber noch auf weitere Verdachtsmomente ge⸗ ſtützt. Zunächſt gibt Dr. Nichter zu, an einem vor mehreren Jahren bei Frau Mertens vor genommenen Eingriff beteiligt geweſen zr fein. Man folgert hieraus, daß damit Frar Mertens ein Mittel gegen Dr. Richter in Hän⸗ den gehabt habe. Wegen dieſes Eingriffes if keine Anklage erhoben, da er verjährt iſt Weit ſchwieriger aber iſt der Verdacht des Meineides. wegen deſſen vom Gericht auch An mage erhoben wird. Der Meineid wird damit begründet, daß Dr. Richter im Scheidungs⸗ prozeß der Frau Mertens ausgefſagt haben joll, keinerlei engere Beziehungen zu ihr ge⸗ habt zu haben. Nun hat man im Laufe der Vorunterſuchungen eine Reihe von Briefen in der Mertensſchen Wohnung gefunden, aus de⸗ nen zwar nicht einwandfrei geſchloſſen werden „ann, daß tatſächlich ein ſolches Verhältnis beſtand, die aber immerhin von ſolchem Charak⸗ ter ſind, daß man glaubt, nähere Beziehungen annehmen zu können. Die Anklage folgert aus dieſer Vermutung, daß Dr. Richter damit voll⸗ kommen in der Hand von Frau Mertens war, daß ſie alſo verſuchen würde, mit dieſer Mein⸗ eidsdrohung alles von ihm zu erreichen, daß meiterbin ſich Dr Richter damit in deine Der Oeinheimer Totschluesprozess. Tochter noch totſchießen. Wenn er Bär geſehen habe, ſo ſei er betrunken geweſen. Das Gericht vernahm dann die Stieftochter des Erſchlagenen die 32 Jahre alte Näherin Anna Wetzel. Die Zeugin äußerte, daß zu Hauſe faſt immer Streit geweſen ſei. Der Erſchlagene habe oft die ge⸗ meinſten Schimpfworte gebraucht. Als ſie an dem betreffenden Tage von der Familie Oberſt gekommen ſei, habe ihre Mutter geſagt, aus Angſt ſchlöße ſie ſich ein. Die Tochter ſolle ruhig wieder zu Frau Oberſt gehen. Nach der Darſtellung ihrer Mutter hade dieſe das Beil ihrem Manne»nommen und in der Nos⸗ wehr zugeſchlagen Die Zeugin Witwe Knoch hat nach ihrer Ausſage, während ſie mit Frau Oberſt auf dem Feldwege ſtand, eine Streiterei gehört und dann dumpfe Schläge, als ob Holz geſpalten würde. Frau Bär ſei nach der Tat gar nicht erregt geweſen. Nach der Vernehmung einiger weiteren Zeugen wurde die Verhandlung, da am Nach⸗ mittag ein Meineidsfall zur Beratung tand, auf Donnerstag vorm. 8.30 Uhr vertagt. r NN 28 5 N igerkönigs Raban ib ſiobs oes Geigerkönigs Babu ROMAN von J. ScHNEIDER-FOFERSTI. 1ER ECUHTS SCHUTZ bunch veERLAG OoSsKAAn MEISTER WENN Schluß.)(Nachdruck verboten.) 1 Der Glühwein, den er brachte, war zwecklos, es glückte nicht. ihr welchen einzuflößen. Die Lippen waren feſt geſchloſſen. „Alles was die Cſarda an Decken deſaß, ſchleppte Luise herbei. Der Roßhirt nickte Beifall. Wenn fie erſt schwitzt. wird alles gutt“ tobte er. Draußen ging die Haustüre in den Angeln. Sie iſt ſchon da!“ Der Cſikos zeigte Elemer, der keuchend vor ien ſtand, mit den Augen nach deſſen Zimmertüre. Luiſe Radanyi trat eben heraus. „Mein Bub!“ 96 1 Er lehnte ſich mit geſchloſſenen Lidern gehen n Unter den Wimpern kollerten ihm die Tränen auf die hohlen Wangen. „Kommi“ bat ſie und wollte ihn mit ſich in das Zunmer ziehen. e „Nimm erſt dein naſſes Zeug abl“ erinnerte der Ifikos. „Du machſt mir ſonſt alles wieder voll Waſſer k“ Ohne Elemers Zuſtimmung abzuwarten. ſchälte er ihn aus dem Mantel, der in der Wärme bereits zu tropfen begann. die ab und ſchob ihm einen Stuhl 14 00 4 9910„ holte, und drückte ihn darauf. Mit kundigen Händen half er dem Willenloſen aus den hohen Stiefeln. Sind meine Pferde doch verſorgt?“ fragte er zwiſchenhimein. Glemer nickte und lüeß ſich trockene Socken und Hausſchuhe 5 5 weiterk“ ſagte der Cſik 2 letzt, daß ich erkommel“ ſagte der os. 2 74 ſie 6 ſetzt. Elemer, und mach ihr keine Vorwürfe mehr. Wenn ſie liegen geblieben wäre. hätteſt du ſie morgen tot gefunden bei deinem Fenſter. An das mußt du denken, wenn du dich mu ihr aus lprichſt. heute!“ ſich nicht mehr zurückdammen ließen, damit auf. Ehe Radanyi noch ein Wort erwidern konnte, war er ver⸗ ſchwunden. Zuſammen mit der Mutter trat er an Eva Marias Bett. Beide Hände vor das Geſicht ſchlagend, ſank er davor nieder. Schweigend entfernte ſich Luiſe. Der Sohn konnte in dieſer Minute niemanden brauchen. Selbſt die eigene Mutter gicht. Als ſie nach einer halben Stunde zurückkam, kniete er immer noch in der gleichen Stellung. „Geh ſchlafen, mein Bub.“ bat ſie. Ich bleibe bei ihr, kein Auge will ich zutun und wenn ſie aufwacht, rufe ich dich!“ Er verneinte. ohne aufzuſtehen. „Ich habe ihr ſo vieles abzubitten, Mutter!“ „Du. Elemer7“ Er nickte. „Dann morgenl“ drängte ſie in ihn.„Laß es gut ſein für Er erhob ſich und beugte ſich über das blaſſe Antlitz in den Kiſſen. 5 0 „Mutter!“ Jyre Lippen bewegten ſich leiſe. Sie ſing die Tränen, die „Mutter!“ „Ja, mein Bubl“ a „Glaubſt du, daß ſie mich lieb hat?“ „Elemerl“ klagte ſie vorwurfsvoll. Eva Marias Mund dinete ſich lallend. Radanyl ſchob ſeinen Arm unter ihren Rücken und lehnte ſein Geſicht gegen das ihre. „Eve Mi!——“ Ihre Augen öffnete ſich weit. Ein Schrecken ließ ihren Körper zuſammenzucken. „Vater, ich will betteln gehen für dich, nur verkauf mich nicht.“ Glemers Kopf fiel auf ihre Bruſt herab. „Was wird aus mit, wenn du mich vergißtl“ klang es dicht an ſeinem Ohr. Luiſe Radanyl ſah, wie ſeine Schultern geſchüttelt wurden. N 195 N 100 das dane Damm begann ück wer 30 1 autem. N Eva Marias Fieberausbrüche enthüllten alles. Ihre un 2 ſeine ganze, ſchwere Schuld. Wog eine ſo viel wie die andere. Gegen Morgen wurde Eva Marta ruhiger. Ihre Hände lagen regungslos zwiſchen denen Radanyis. Ein Lächeln glitt, wie ein huſchender Sonnenfunke über ihr Geſicht. Erſt gegen Mittag. als eine matte, ſchwache Helle ſich Leer die Steppe legte, erwachte ſie, ſah ihn an ihrem Bette ſitzen und ſchloß mit einem Erſchauern die Augen wieder. Er rief ihren Namen Ein angſtvoller Blick traf ien. 10 „Vergib mirl——7 i Ihre kraftloſen Hände fielen im vergeblichen Bemühen. ſie zu falten, übereinander. Er legte ſein Geſicht darauf und küßte ſie. Wortlos liebkoſte er ihre Wangen, die nun frei von Fleber⸗ röte in tödlicher Bläſſe lagen.. Sie bemerkte ſeinen ſuchend forſchenden Blick. „Du biſt es nicht mehr. Eve Mil“ „Nein, ich bin eine andere!“ ſagte ſie leiſe. „Wer hat das aus dir gemacht, mein Mädchen?“ klagte er. „Du. Elemer!“. cker ſprach nichts mehr. Schwer fiel ſein Ober trper ber ihre Decke. „Liebſt du mich noch?“ hörte er ſie ſagen. „Elemerl“ ſchrie ſie auf, als ihr keine Antwort ee. Da hob er den Kopf und zwang den Blick ihrer Augen in die ſeinen. „Was frägſt du mich, Eve Mi?“— Kann man ein Weib mehr lieben, als bis zum Wahnſmn?7 Ein Erſchauern ging durch ihren Körper. beiden Arme hoben ſich nach ihm. 1 schloß die ſeinen um ſie und bettete ihr Geſicht an feine ruſt. Leiſe hatte Lutſe Nadauzi die Tire geöffnet. Ebenſo ge- Menſchen ſtören in „Elemerl“ Ihre rüuſchlos ſchloß ſich dieſe wieder. Nichts ſollte dieſe beiden der Stunde, in der endlich das — Ende für ſie gekommen war. chem 1 ccc 0 ſcaaafaacacanmganeh fc fa Eriſtenz bedroht ſay und ſo den Entſchluß faßte, Frau Mertens zu beſeitigen. Dr. Richter bleibt nach wie vor dabei, mit Frau Mertens lediglich ein Freundſchaftsver⸗ hältnis gehabt zu haben. Er beſtreitet jede mittelbare und unmittelbare Schuld an den berhängnisvollen Vorgängen jener Nacht. Will man dieſer Ausſage Glauben ſchenken, bliebe nur ein Selbſtmord denkbar. Wie aber wäre dieſer Selbſtmord zu erklären? Es ſſt anzunehmen, daß Frau Mertens das Strophantin und ſeine Gefährlichkeit als Kran⸗ kenſchweſter kannte. Weiter iſt bekannt, daß ſie öfters Selbſtmordabſichten geäußert hat. Nun kommt noch hinzu, daß ſie offenſichtlich hyſte⸗ riſche Züge zeigte, alſo leicht dazu neigte, Drohungen auszuſprechen, ja, ſie zu einem Teil durchzuführen, daß ſie alſo— vielleicht in Un⸗ kenntnis der tödlichen Wirkung einer ſolchen Doſis— das Strophantin genommen hat, um durch dieſen erneuten krankhaften Zuſtand Dr. Richter zu einem Jawort zu zwingen, vielleicht „her auch, um ihn in ihrem tödlichen Haß— am Augenblick ſeiner Weigerung entſtanden— durch einen Mordverſuch in ſeiner Exiſtenz zu bernichten. Dieſe Vermutung gewinnt ſehr biel an Wahrſcheinlichkeit, wenn man die bei⸗ den Charaktere miteinander vergleicht. Dr. Richter iſt als hilfsbereiter Arzt bekannt, gleich zeſchätzt von ſeinen früheren Vorgeſetzten, ſeinen Freunden und ſeinen Patienten. Frau Mertens war demgegenüber eine leichtlebige, äußerſt willensſtarke Frau von faſzinierender Wirkung auf Männer von meichem Schlage Dr. Richters. Aus aller Welt. Waſſerrohrbruch. Berlin, 12. Juni. In der Kantſtraße ent⸗ ſtand heute bei Bauarbeiten ein Waſſerrohr⸗ bruch. Die Kantſtraße war ſchnell überſchwemmt. Ein rieſiger Waſſerſtrahl in Höhe eines Stockwerkes ſchießt ununterbrochen aus der Erde. Die Feuerwehr erſchien gegen 1 Uhr in der Straße und verſucht. den Schaden abzu⸗ ſtellen. Liebestragödie. Regensburg, 12. Juni. In Regenſtauf wurde Montag früh die 28-jährige Thereſe Schmalzbauer mit ſchweren Stichverletzungen aufgefunden, deren ſie alsbald erlag. Der Täter⸗ ſchaft verdächtig war der 23⸗jährige Hilfs⸗ arbeiter Dahlmeier, der Liebhaber der Getö⸗ teten. Die Nachforſchungen ergaben, daß Dahl⸗ meier Selbſtmord begangen hatte. Er wurde in einem Kornacker mit einem Kopfſchuß tot aufgefunden. Giftmord⸗Prozeß Nichter. Bonn, 13. Juni. Zu Beginn des heutigen zweiten Verhandlungstages im Giftmordprozeß Richter gab der Vorſitzende ein Telegramm aus Neu⸗Strelitz bekannt, wonach der geſtern vor der Verteidigung geladene Zeuge Johann Bau⸗ mann ein Illuſioniſt und durchaus unzuverläſſie ſei. Die Verteidigung verzichtete daraufhin aul dieſen Zeugen. Prof. Hans Schmidt aus Düſſeldorf hat im Auguſt des vergangenen Jahres Frau Mertens operiert. Die Verſtorbene habe ihm damals er⸗ därt, daß ihr Unterleibsleiben auf die Behand⸗ zung durch Dr. Richter zurückzuführen ſei. Es kolgen weitere Zeugenvernehmungen, u. a. er⸗ klärte Frau Gertrud⸗Wipperfürth, eine Bekannte der Nerſtorbenen. Frau Mertens habe ihr gele⸗ gentlich einmal erzählt, daß Dr. Richter die Ehe⸗ ſcheidung engeraten habe. Dr. Richter, ſo habe Fran Wertens weiter erzählt, habe bei ſeiner La⸗ dung als Zeuge in dem Eheſcheidungsprozeß des Fhemannes Mertens erklärt:„Ich werde nichts zugeben, man kann mir nichts nachweiſen.“— Nachdem Dr. Richter dieſen Eid geleiſtet habe, habe Frau Mertens erklärt, ſie fühle ſich ſehr be⸗ drückt un doch müßien ſie beide ſchweigen, ſchon um der Ehre von Dr. Richter willen, da er in furzer Zeit eine Praxis eröſſnen wolle und ſie heiraten werde. Frau Meriens habe ihr auch hmeftanden, daß das Verhältnis mit Dr. Richter Zolgen gehabt habe.— Die Vernehmung dieſer Zeugin dauert noch an. Handel und Induſtrie. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 13. Juni. Dem heutigen Klein⸗ viehmarkte waren zugefahren und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe in Reichsmark gehandelt: 141 Kälber 56—76, 182 Schweine 75 bis 80, 556 Ferkel und Läufer, für Ferkel bis vier Wochen 30—36, über 4 Wochen 38—46, Läufer 54—60. Marktwverlauf: Mit Kälbern ſchleppend; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Fer⸗ keln und Läufern lebhaft. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 13. Juni. Die Auslandsbörſen ſtehen noch immer unter dem Einfluß der unge⸗ wiſſen Haltung hinſichtlich des Farmer⸗Relief⸗ Geſetzes Am hieſigen Platze iſt man inſolgedeſ⸗ ſen zurückhaltend. da man nicht weiß, wie die Preisgeſtaltung ſich weiter entwickeln wird. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.30 Uhr in Reichsmark ver 100 Kilo. waggonfrei Mannheim: Weizen ausl. mit 24— 26,50; Roggen hierländiſchen mit 22.75; ausl. mit 22.50 22.75; Hafer inl. mit 225028; ausl. mit 2050—21.50; Futtergerſte mit 19.502000 Mais mit Sack mit 20.50; ſüdd. Weizenmehl Spezial Null offi⸗ zieller Großmühlenpreis mit 32.50; füdd. Rog⸗ genmehl mit 2932.50; Weizenkleie mit 11 und Biertreber mit Sack mit 16.75.—18.50. zum Verkauf stellen. Anzüge, Simon will des Weltsystem einführen, das heißt er will in wenigen Serienpreisen seine Haupikraft zeigen u. dem Publikum immer bessere Anzüge für immer weniger Geld Die Haupfschlagkreft ſieqt in den 8 ERIENPREISEN: 16 26 36 46 36 66 76 86 fl. Zur Einführung gebe ich suf meine sprichwört- liche BilliekK EI noch einen Nachlaß von 10-20% 0 Nabatt Es kommen nur erstklassige Fabrikate und bestbewährte Stoffe in nur modernen Formen zum Verkauf. Sommerjoppen, Hosen für Sonntag, Sport und Alltag Lüster-Saccos, Knaben Wasch- Trenchcoat und Gummi- Mäntel zu den billigen Simonspreisen. VMANNH ENV S 1, 3-4 Srenestr. Jeder erwachſene Katholik über 14 Jahre ſoll Mitglied dieſer beiden Vereine (Päpſtliches Werk und Bonifatiusverein) werden. Kardinal Staatsſekretär Gaſparri ſchreibt am 2. Feb. 1928 bezl. des Päpſtlichen Werkes:„Der Hl. Vater drückt noch einmal ſeinen brennenden Wunſch(il Suo ardente voto) aus, daß alle Gläubigen dem Werke der Glaubensverbreitung beitreten“. Der ordentliche Vereinsbeitrag für das Päpſt⸗ liche Werk(Franziskus Kaveriusverein) iſt wöchent⸗ lich 5 Pfg., monatlich 22 Pfg. oder jqährlich 2,60 Mk. Der ordentliche Vereinsbeitrag für den Boni⸗— fatiusverein monatlich 10 Pfg., jährlich 1,20 Mk. Die Mitgliedſchaft in beiden„Durch keinen anderen Spezial⸗Miſſionsverein zu erſetzenden“ Ver- einen beträgt demnach jährlich bei Entrichtung des ordentlichen Beitrags zuſammen 3,80 RM. das entſpreche alſo einer Tagesleiſtung von abgerundet einem einzigen Pfennig für„Weltmiſſion“ und „Deutſche Diaſpora“ zugleich. Welchem glaubens- begeiſterten katholiſchen Herzen möchte dieſe eine Pfennig für die Ausbreitung des Reiches Gottes auf Erden und in Deutſchland zu viel erſcheinen? elelez Die ev. Gemeinde Viernheim gibt ihren Glaubensangehörigen bekannt: Am 16. Juni 1929 ſind es 150 Jahre her, daß Pfarrer Oberlin u. Luiſe Scheppler im Steintal die erſte Stätte evangeliſcher Kinderpflege eröffnet haben. In dankbarer Erinnerung an dieſes für die Folgezeit und bis auf den heutigen Tag ſo ſegens⸗ reiche Ereignis will die evangeliſche Chriſtenheit dieſen Tag feſtlich begehen. Auch unſere heſſiſche Landeskirche und mit ihr unſere evangel. Gemeinde Viernheim wird ſich an dieſer Gedächtnisfeier be- teiligen. Die Pflicht gegenüber dem Kleinkind und die Wichtigkeit des Kinderſchulwerkes ſoll an dieſem Tage der Gemeinde warm an's Herz gelegt werden. Handelt es ſich doch gerade hier um ein Arbeits- gebiet der evangeliſchen Liebestätigkeit, das der Kin⸗ derheiland als ſein eigenſtes bezeichnet hat. Jede Gemeinde ſolle ſich an dieſem Tage einmal darüber Rechenſchaft geben, ob in ihr für die Kinder im noch nicht ſchulpflichtigen Alter alles getan wird, was getan werden muß. Es muß in der Familie der wichtigſten Kleinkinderſchule, und in den be⸗ ſtehenden Kleinkinderſchulen alles geſchehen, um ſchon die Kleinen zu dem großen Kinderfreund zu bringen der ihnen ſo zu verhelfen vermag, wie keine Macht der Erde. Zur Förderung der evangel. Kinderpflege auch in unſerer Gemeinde wird an dieſem Tage nicht bloß im Gottesdienſt auf die Wichtigkeit dieſer Lie⸗ besarbeit hingewieſen werden, ſondern es findet auch am Nachmittag um 4 Uhr eine Tombola⸗ verloſung in der Kinderſchule zum Beſten dieſes Liebeswerkes ſtatt. Die Gewinne ſind um dieſe Zeit zur Beſichtigung für jedermann ausgeſtellt und kön⸗ nen um halb 5 Uhr gegen Vorzeigen des Gewinn- loſes in Empfang genommen werden. Alle Freun ⸗ de und Gönner unſerer Kleinkinderſchule, ſowie alle glücklichen Gewinner ſind herzlichſt eingeladen. * Meiſterſchaftslauf rund um Schot; ten am 16. Juni 1929. Verſchiedene Mitglieder des hiefigen Auto- und Motorradklubs werden zu dieſem Rennen fahren, an dem der Klubſportwart Herr Breidert aktiv teilnehmen wird. Abfahrt derjenigen die auf die Erlangung einer Plakette Wert legen, um 6 Uhr am Sonntag morgen ab Klublokal. 8 3 3460 Mark unterſchlagen. Ein Buchhalter der Frank'ſchen Guts verwaltung in Straßenheim hat durch Fälſchung einer Voll— macht bei der Mannheimer Milchzentrale vor vier Monaten 1100 Mark und dann am 1. Juni 1929 2360 Mk. erhoben u. unterſchlagen. Der ungetreue Angeſtellte wurde jetzt in Heddesheim verhaftet und in das Bezirksgeſängnis nach Mannheim eingelieſert. In ſeinem Beſfitz fand man nur noch 68 Mark. » Vergleichsverfahren. Um den Kon- kurs zu verhüten, hat die Maſchinen-Fabrik „Badenia“ in Weinheim das Vergleichsver— fahren eingereicht. Wirtſchaftsübernahme. Herr Frz. Schneider 3., hat ab 15. Juni das Bahnhofs- Reſtaurant am O. E. G.⸗Bahnhof übernommen. Die Uebernahmefeier findet morgen Samstag Abend ſtatt. Nachruf! Anläßlich des ſo ſchnellen Hinſcheiden des Herrn Irie dich de deck 1. wurde dem Verblichenen von ſeinen Arbeitskollegen und Freunden folgender warmer und ehrender Nach— ruf gewidmet: Als wir am vergangenen Sams— tag, den 8. 6. 1929 in froher Stimmung unſere Arbeitsſtätte verließen, hätte keiner von uns ge— glaubt, daß der unerbittliche Senſenmann„Tod“ ſobald darauf unſeren lieben Freund Fer l ittz ab— rufen würde. Auch er iſt nun eingekehrt in jene Gefilde. aus deſſen Bezirk kein Wanderer wieder kehrt. Wenn uns heute das Scheideweh anwan— deln will, ſo wiſſen wir doch, daß treue Freund ſchaft bis übers Grab hinaus dauert und ſo wol— len auch wir in dieſer Stunde, bei einem ſtillen Glaſe das Gelöbnis ablegen, unſerem lite ben Fritz jederzeit ein ehrondes Andenken zu be— wahren. Mannheim, den 9. Inni 1929. gez. Lanz. Waldſportplatz! In der nächſten Zeit finden auf dem Wald⸗ ſportplatz ſehr intereſſante ſportl. Veranſtaltungen ſtatt. Am kommenden Sonntag weilt F. C. Vik⸗ toria Neckarhauſen der am Sonntag Friedrichsfeld auf eigenem Platze bezwungen hat, bei der Sp. Vgg. Man kann wohl annehmen, daß die Sp. Vgg. am letzten Sonntag aus dem Spiel A. S. V. die nötigen Lehren gezogen hat und ſich nicht von den ſcharf ſpielenden Gäſten überrumpeln läßt. Der 23. Juni Abwechslung. Die Sp. Vgg. hat von der Gau-Jugend⸗Behörde den ehrenvollen Auftrag er⸗ halten den D. J. B.— und D. S. B.— Ju- gendtag in Viernheim zu organiſieren. Es ſind ca. 400 Teilnehmer gemeldet, darunter die be⸗ kannten Jugend⸗Mannſchaften von Waldhof, V. f. R., Neckarau uſw. Das Programm iſt ſehr reich- haltig: Leichtathletik, Turn⸗ und Handball. Wir weiſen auch auf den Jubiläums⸗Monat der Sp.⸗Vgg.09 hin, der mit dem Spiel Rotweiß⸗ Frankfurt am 30. Juni eröffnet wird. Am 13. u. 15. Juli iſt das Hauptfeſt mit großem Pokal⸗ Tournier! Weinheim, Käfertal, Olympia Lam⸗ pertheim und Heddesheim ſpielen um den Jubi⸗ läums⸗Pokal! Gegner die ſich die intereſſanteſten Kämpfe liefern. Zwei bekannte Bezirksliga-Vereine werden den Viernheimer Fußballer ein Propagan⸗ ba-Spiel vorführen das ein Hochgenuß ſein wird. Obſtgroßmarkt Weinheim. Marktbericht vom 13. Juni 1929. Stachelbeeren unreif 18— 20 Pfg., Kirſchen ſüße 25—35 Pfg., Erdbeeren 40— 60 Pfg. An⸗ fuhr: Gut. Nachfrage: Gut. Nächſte Verſteigerung: Täglich 16 Ut. e Am Zentral ⸗Aheater Herrn Fieger iſt es gelungen, den ſchon lange erwarteten Großfilm„Schinderhannes“ dieſe Wochen auf den Spielplan zu bringen. Es ſind wahre Begebenheiten. Anfangs des 19. Jahrhunderts war es da Schinderhannes als Räuberhauptmann auch unſere Gegend unſicher machte. Schinderhan⸗ nes war unter der breiten Volksſchicht mehr beliebt als verhaßt. Es war der Schrecken der Wucherer und der Beſchützer der Armen. Morgen mehr da⸗ von. Heute zeigt man zur 12. Propaganda⸗Vor⸗ ſtellung wiederum ein Doppelſchlager⸗Programm 1. Ranges in 14 Akten. 1.„Die Ratte von Paris“ 2.„Der Kellner vom Palaſt⸗Hotel“. Erſtere war ſeither verboten, wurde jetzt wieder freigegeben. Letzterer iſt ein überaus ſpannender Abenteuerfilm voll Hotelgeheimniſſen. Wieder eine Sehenswür⸗ digkeit für die Freitags-Beſucher. Heute erhält wieder jeder Beſucher eine Freikarte für nächſten Freitag. Ein jeder Beſucher werbe für die Frei⸗ tags-Vorſtellungen, damit wir ſtets wie ſeither erſt⸗ klaſſige Filmwerke bringen können zu begünſtigten Eintrittspreiſen. Drum heißt heute die Parole: „Auf in's Zentral-Theater!“(Siehe Inſerat). Im I. T. Palaſt Ab heute Freitag kommt im U. T. Palaſt wieder ein erſtkl Programm, man möchte faſt ſagen ein Volksprogramm, zur Vorführung das ſich keiner entgehen laſſen ſollte.„Ein Mädel aus dem Volke, heißt der Harry Liedtke-Film, der im lachenden ſchäumenden Wien ſpielt. Dieſer Film iſt noch ſchöner wie„Förſterchriſtl“ und wird wieder alle Herzen rühren. Als 2. kommt der Abenteuer und Senſationsflim„Das Geheimnis der Calton Bank“ ein ganz ſtarker Reißer, deſſen Handlung den Be— ſucher gefangen hält. Der U. T. Palaſt beweiſt mit dieſem Programm, daß er verſteht ſeinen Be— ſuchern die ſchönſten Filmſchöpfungen zu bieten und mit ſeinen Leiſtungen auf der Höhe iſt. Deshalb alles auf in den U. T.-Palaſt, das Haus der guten und ſchönen Filme. Kein Freund der Flimmer— wand verſäume ſich dieſen Film anzuſehen, es iſt der Volkstümlichſte der je gezeigt wurde. Das Opfer der GerhildewWybrands heißt der neue Roman mit deſſen Abdruck wir morgen Samstag beginnen. Der Roman iſt von dem beliebten Schriftſteller Erich Frieſen ge⸗ ſchrieben und behandelt die Geſchichte einer Liebe. Dieſer ſehr ſpannende und ſchöne Roman wird unseren Lesern viel Freude bereiten Vereins ⸗ Anzeiger Medizinal⸗Verband Viernheim. Freitag, den 14. Juni, abends halb 9 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im Gaſthaus zum Roten Kreuz bei E. Schneider. Um vollzähl. Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Turnerbund. Am Sonntag beteiligt ſich unſer Verein am Jubil äumsfeſt in Feudenheim. Wir bitten unſere Mitglieder um rege Beteiligung. Abfahrt der Preisturner 7,16 Uhr O. E. G. Muſik und ſonſtige Teilnehmer Abf. 12,16 Uhr. Lokal Goldenes Schaf. Der Vorſtand. V. f. Bp. u. K. 1896. Der Verein beteiligt ſich am Samstag Abend an dem Lampionszug der Turngenoſſenſchaft. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. Radfahrerverein Eintracht. Mitglied der Deutſchen tadf.⸗Union. Sonntag, den 16. Juni beteiligt ſich unſer Verein anläßlich des 25jähr Stiftungsfeſtes des Radfahrervereins„Einheit“ in Wünſchmichelbach⸗Steinklingen am Preiskorſo⸗ fahren. Die Mitglieder auch die Damen, die im Beſitze von Sportkleidung ſind, werden drin- gend gebeten, ſich an dieſer einmaligen Ausfahrt vollzählig zu beteiligen. Abfahrt pünktlich 12 Uhr vom Vereinslokal aus. Der Vorſtand. NB. Mitglieder, die Mützen und Stulpen und dergl. benötigen, wollen ſich bei unſerem Vor- ſtandsmitgliede Herrn Math. Ehrhardt, Wein⸗ heimerſtr. 55, melden. D. O. Turngenoſſenſchaft. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitgliederverſammlung im Lokal. Alles er⸗ ſcheinen Der Vorſtand. Odenwaldklub.(Ortsgr. Viernheim). Freitag, den 14. Juni Abends 9 Uhr Sitzung des Vor- ſtandes im„Tannhäuſer“. Der Vorſitzende. Hängerbund. Statt Freitag Abend iſt Sonn⸗ mittag um 1 Uhr Singſtunde. Samstag Abend Mitgliederverſammlung im Bahnhofsreſtaurant an der O. E. G. zwecks Beteiligung an der Ueber⸗ nahmefeier unſeres Vereinsmitgliedes Fer a nz Schneider. Der 1. Vorfitzende. Kan. und Geflügelzuchtvorein. Samstag Abend findet um 9 Uhr bei Mitglied Lantz, Gaſth. z. Waldſchlößchen, eine Vorſtandsfizung ſtatt, wozu auch die beiden Kommiſſions⸗Mitgl. zwecks Anſchluß an den Bad. Landesverband, frdl. eingeladen ſind. Um vollzähl. Erſcheinen bittet Der Vorſitzende. Nadfahrerbund 1914. Mitgl. der D. R. Samstag Abend halb 9 Uhr wicht. Mitglieder⸗ verſammlung im Lokal. Nach der Verſammlung gemütl. Beiſammenſein bei einem Faß Freibier. Der Vorſtand