Mar. Anolags⸗Soüslual. Dienstag Abend halb 9 Uhr Verſamm⸗ lung im„Freiſchütz“ Einführung des neuen Präſes und Vortrag, wozu alle Mit⸗ glieder und Ehrenmitglieder herz- lich eingeladen ſind. Der Vorſtand. Das billiesle füch. Must Haus welches alles hat, ist in Mannheim Schwetzingeratr. 49 Seste Bezugsquelle f. Sehörden, Vereine und Wiederverkäufer. Ger. 1904. Srog- u. Kleinverkauf. Prima Eehariolteig Zentner 4 Mk. hat abzugeben Oelenſchläger Moltkeſtraße 44 Kaſten⸗ und Leiten ⸗Wagen mit Holz- und Stahlnaben in jeder Größe, ſowie Erſatzräder auf Lager— Teilzahlung geſtattet!— Nikol. Wunderle, Lelefen 152 Sonder- Angebot! la Malaga 1.50 Rathaus⸗Drogerie P. Moskopp 1 Abbruch- Materialien Steine, Bauholz, Falz- und Flachzlegel u. dergl billig abzugeben. Marl Götz, Mannheim Spelzenstr. 10 Tel. 52504. 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Aber ſelbſt dieſe Summe iſt nicht eingegangen. Noch nicht einmal 180 Millionen Reichsmark— genau 177,7 Millionen— ſind gezeichnet worden; an dem doch zum mindeſten erwarteten Ergebnis von 300 Millionen Mark fehlen alſo nicht weniger als 120 Millionen Mark. Das Reich, das glaubte, mit dem Ergebnis dieſer Anleihe und auch ſchon mit der erſten noch im Juni fälligen Einzah⸗ lungsrate die Kaſſennot beheben zu können, ſieht ſich erneut in die peinliche Lage verſetzt, Gelder bei den Banken aufzunehmen. Denn der Banken⸗ vorſchuß für dieſen Monat beträgt 120 Millio⸗ nen, die erſte Einzahlungsrate bringt aber nur etwas über 70 Millionen, ſo blieben alſo noch 50 Millionen zu decken, ganz abgeſehen von den nach mehreren Hunderten zählenden Millionen, die im geſamten Kaſſenbefizit noch nicht zur Deckung gebracht werden können. Sicherlich gibt es eine Menge Gründe für dieſes enttäuſchende Ergebnis. Sie ſind politi⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Art. Die Entſpannung in Paris iſt leider zu ſpät gekommen, als daß ſie noch in ſtärkerem Maße dieſer Anleihe hätte zu⸗ gute kommen können. Das ſchlimmſte waren aber wohl die Vorgänge auf dem Deviſenmarkt, als auf die erſte Kunde von einem drohenden Ab⸗ bruch der Pariſer Verhandlungen jene berüch⸗ tigte„Flucht aus der Mark eintrat, die mit ihren unſeligen Wirkungen wir ja genügend kennen. Die Kapitaliſten haben ihre Gelder auf allen möglichen Wegen in das Ausland gebracht, das Neich hat zu ſcharfen Krediteinſchränkungen übergehen müſſen, ohne daß es gelungen wäre, auf dieſe Weiſe die nach dem Ausland gebrachten Kapitalien wieder zurückzubringen. So waten ſehr erhebliche Summen durch die ganze Entwicklung auf dem Geld⸗ und Kapitaſmnerkt gebunden und konnten für die Zeichnung der Anleihe nicht frei⸗ gemachi werden. Der, übrigens auch von amtlicher Reichsſeite zu⸗ gegebene Verſuch, mittels dieſer ſteuerfreien Reichsanleihe nach dem Ausland gebrachte Ka⸗ pitalien wieder dem deutſchen Geldmarkt zuzu⸗ führen, iſt indeſſen glatt geſcheitert. Daraus eraibt ſich, daß die deutſchen Kapitaliſten, ſoweit ſie über größere Summen verfügen, viel lieber ihre Gelder im Ausland laſſen, als daß ſie ſie dem Reich zur Verfügung ſteſten. Das Finanzkapital iſt freilich nie national ge toeſen, aber es iſt doch von Intereſſe, daß gerade diejenigen Kreiſe, die am allerwenigſten an der Zeichnung dieſer Anleihe ſich beteiligt hoben, aun die allerſchärfſte Kritik an den Pariſer Ver⸗ Ainbarungen Aden. Dieſe ſelben Kreiſe, die auf das erſte Heranziehen von Gewitterigolken und auf den drohenten Abbruch der Pariser Beſpre⸗ chungen nichts eiligeres zu tun hatten, als re und gründliche ſyſtematiſche und oroaniſche 1 derungen an den Deviſenmarkt auch noch die deutſche Währung gefährden, haben nun nicht; Beſſeres zu tun, als gegen die Pariſer Abmach ungen anzurennen. Es gibt eben immer noch,— und das haben wir in den letzten Wochen zu un⸗ ſerem tiefen Schmerz wieder einmal er⸗ leben müſſen,— bei uns weite Schichten, die nicht an einer Beruhigung, ſondern an einer Kataſtrophe ein Intereſſe haben, die ſie für ihre eigenen egoiſtiſchen Zwecke ſehr gut auszunutzen wiſſen. So kam es auch, daß das große Finanzkapital das gewaltig durch dieſe ſteuerfreie Anleihe be— vorzugt wurde, ſich faſt gar nicht an der Zeich nung beteiligt hat. Die 180 Millionen, die müh⸗ ſam zuſammengebracht wurden, ſtammen in der Hauptſache aus dem kleineren und mittleren nach Anlage ſuchenden privaten Publikum. Die Banken ſelber haben eine bemerkens⸗ werte Intereſſenloſigkeit gezeigt. Sie haben die Anleihen nicht feſt, ſondern nur in Kommiſſion übernommen und manche dieſer Banken haben bezüglich der Propagierung dieſer Anleihe ſo gut wie garnichts unternommen während ſie für alle möglichen anderen Objekte bei denen vielleicht für ſie ein größerer Gewinn locken mag, ſich doch recht gut ins Zeug zu legen wiſſen. Aber auch die Propaganda der Reichs⸗ bank ſelber iſt ein einziges großes Fiasko. In völlig ungeeigneter Weiſe iſt die Hilfe der Preſſe in Anſpruch genommen worden. Bedeu⸗ tende, in ihrer Werbekraft in größerem Leſer⸗ kreiſe ausgezeichnete Zeitungen wurden in der Zuteilung von Anzeigen bezüglich dieſer Anleihe vollkommen übergangen und wieder andere Zei⸗ tungen, die für eine Werbung in größerem Kreiſe überhaupt nicht in Frage kommen kön⸗ nen, wurden mit der Zuteilung ſolcher Anzeigen bedacht. Hier müſſen noch ganz uralte Methoden angewandt worden ſein, von denen man nur wünſchen könnte, daß ſie gründlich abgeſtellt würden. Dieſes ſchlechte Zeichnungsergebnis wird aber auch politiſche Folgen haben. Schon kündigt die ſozialbemokratiſche Preſſe an, daß nunmehr unter keinen Umſtänden zu vor⸗ zeitigen Steurerleichterungen und Stenerſenkun⸗ gen geſchritten werden darf. Tatſächlich wird der deutſche Bürger an ſeinen: Steuerzettel die peinlichen Auswirkungen des Fiaskos dieſer An⸗ leihe erfahren müſſen. Das alles darf aber nicht daran hindern. doß die Reichsregierung ſelbſt nunmehr alles daran ſetzt, um eine groſtzügige Finanz⸗ und Steuerreform in die Wege zu leiten. Der Ausgangspunkt dafür iſt in dem Reſultat der Pariſer Abmachuregen gegeben. Antererſeits wird man ſich aber are an den berufenen Stellen überlegen müſſen, ol bisher immer alles getan wurde, um den vom Reiche begebenen Anleiben an der Börſe die nö⸗ tige Kurszürſorge zuteil werden zu laſſen. Die Erfahrungen, die auf dieſem Gebiete in den letz ⸗ ten Jahren gemacht murden, haben ſicherlich Gelder nan dem Ausland in Sicherheit zu brin⸗ eee ee bee wier. 1 3 ö 1 e 1 1 89 1 nicht gerade zu einer begeiſterten Poelligung des 5 4 2 32 Landung geg. „Gelben Vogel“. Durchſchnittsgeſchwindigkeit 180 Km. Ein blinder Paſſagier an Vord Paris, 15. Juni. Havas meldet aus San⸗ tander: Die Landung des Flugzeuges„Kana⸗ ienvogel“ erfolgte— wie bereits gemeldet um 20 Uhr beim Strand von Oymbra, vier Kilometer von Comillas entfernt. Sie ging normal vonſtatten. Die Flieger erklärten, daß ſie in der Annahme gelandet ſind, ſie befänden ſich an der franzöſiſchen Küſte. Sie haben nach Santander telephoniert, um für den Weiter⸗ flug 500 Liter Benzin anzufordern. Das Flug⸗ zeug wird von Carabinieri bewacht. ſtätigt ſich, daß ſich an Bord des Apparates ein blinder Paſſagier, Amerikaner namens Arthur Schreiber, befindet. An Bord war ferner als Fetiſch, ein 25 Zenti⸗ Es be⸗ und zwar ein meter langes lebendes Krokodil.— Die fernung Ol Orchard— Satander beträgt etwa 5 300 Kilometer. Die Flieger, die nach Pariſer Zeit am Donnerstag um 15 Uhr ge— ſtartet ſind und mit dem Flugzeug um 20 Uhr in Santander ankamen, ſind alſo 29 Stunden lang unterwegs geweſen und haben eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von über 180 Kilometer erreicht. Es ſoll dies, zeitlich geſehen, die ſchnellſte Ueberquerung ſein, die bis jetzt erzielt wurde. Ihr Flug fand gerade an dem Tage ſtatt, an dem vor 10 Jahren die amerikaniſchen Flieger Alack und Brown den erſten Ozeanflug von Neufundland nach Ir— land ausgeführt hatten. Die Flieger werden im Laufe des heutigen Tages auf dem Flughafen Le Bourget erwartet. Geſtern hat bis nach Mitternacht eine Menge von mehreren tauſend Perſonen auf dem Flug⸗ platz Le Bourget die Ankunft der Flieger er— wartet. Die Menge zerſtreute ſich erſt, als die Nachricht von der Landung des Flugzeuges beſtätigt wurde. Wie dem Matin aus Santander gemeldet wird, war die Ueberquerung ſchwie⸗ rig. Es herrſchte ſtarker Nebel, Regen und Wind. Außerdem zwangen verſchiedentlich Ent⸗ jum Abweichen und den Kurs nach Süden zu nehmen, um an der portugieſiſchen Küſte einen Landungsplatz zu ſuchen. Bei den Fliegern Aſſolant und Lefevre han⸗ delt es ſich um Fliegerunteroffiziere. Aſſolant iſt 24 Jahre alt und ſeit ſechs Jahren Flieger. Lefevre, der erſt einige Monate vor ſeiner Ab⸗ fahrt nach Amerika ſein Pilotenexamen abge⸗ legt hat, iſt 26 Jahre alt. Der Kommanditeur des Flugzeuges Lotti iſt der Sohn eines Pariſer Hotelbeſitzers und iſt ebenfalls im Beſitze eines Pilotenzeugniſſes. Aus Heſſen. Stürme die Flieger von der Dampferlinie Mainz. 15. Juni.(Das Recht auf Räu⸗ mung.— Der Mainzer Stadtrat an die Reichsregierung.) Der Mainzer handlungen abgeſchloſſen ſind, bei den bevor⸗ ſtehenden diplomatiſchen Verhandlungen mit aller endlich ihre Freiheit wieder erhalte und von den ſchweren Laſten der Beſatzung befreit werde. Als ſelbſtverſtändlich wird es angeſehen, daß die Ucbernahme neuer Verpflichtungen von der Reichsregierung energiſch abgelehnn wird. Der Acker Nähe des Ortes zu ver⸗ kaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Den von einem Acker am Straßenheimer Weg, aufs Jahr zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. Molorrad N. S. U. Sportmaſchine mit Sportbeiwagen billig Zwei geräumige Inner und Hüche ſofort zu vermieten. Wo ſagt, d. Verlag Eine Glucke mit 10 Jungen zu verkaufen und 7 Jungen evtl. auch Glucke dazu.] zu verkaufen Wiltzelmſtraße ö.! Kiesſtr. 20 bömplelte Hage. Fünrlehlungen liefert und montiert gebrauchsfertig Valentin Winkenbach Weinheimerſtraße 53 Auch Volksbadewannen ſehr billig am Lager Ferner empfehle: Gasherde, Gas Vackherde ſowie comb. D aͤußerſt billig tadtrat richtete an die Reichsregierung das drin⸗ gende Erſuchen. nachdem nun die Pariſer Ver⸗ Entſchiedenheit die Räumung des beſetzten Ge⸗ biets zu verlangen, damm auch die Stadt Mainz In München: Oberburgermeiſter wurde beauftragt ſchließung als den Willen des geſamten Mainzer Stadtrats an die Reichsregierung weiterzuleiten. Mainz, 15. Juni.(Die Mainzer Ein. gemeindungen.) Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mainz ſtellt den Stand der Eingemein⸗ dungsverhandlungen im Mainzer Wirtſchaftsge⸗ biet wie folgt dar: Die Verhandlungen mit den einzelnen Gemeinden ſind derartig ſchwierig, daß eine Beſchleunigung zur Zeit unmöglich iſt. Es iſt nach wie vor die Abſicht der Verwaltung, vor dem Herbſt die Geſamteingemeindung zuſtande zu bringen. Die Verträge mit Weiſenau und Bretzenheim ſtehen vor dem Abſchluß. Mit Hechtoheim und Laubenheim iſt der Abſchluß der Verhandlungen zu erwarten. Auch mit Gins⸗ heim, Guſtavsburg und Biſchofsheim iſt eine Einigung zu erhoffen. Nur Gonſenheim und Budenheim verhalten ſich zur Zeit ablehnend. Pfälziſche Nachrichten Pirmaſens, 15. Juni.(Ein ſchwerer Junge gefaßt.) Vor einigen Tagen wurde bekanntlich von der hieſigen Polizei der aus Köln ſtammende angebliche Kaufmann Karl Vogt verhaftet, der mit einem franzöſiſchen Ci⸗ troen⸗Wagen, den er vermutlich in Frankreich ge⸗ ſtohlen und über die Grenze geſchmuggelt hatte, hier verhaftet. Vogt hatte den Wagen mit ge⸗ ſälſchten holländiſchen Kennzeichen verſehen. Er trug gefälſchte Wagenpapiere und einen falſchen Paß bei ſich. Die Unterſuchungen haben nun er⸗ geben, daß es ſich bei Vogt um einen vielfach vorbeſtraften, gefährlichen Hochſtapler handelt, der zur Verbüßung einer längeren Gefängnis⸗ ſtrafe geſucht wird. Von der Staatsanwaltſchaſt Köln liegen bereits neue Haftbefehle gegen Vogt wegen Münzverbrechens und wegen Opium⸗ ſchmuggels vor. Vogt iſt augenblicklich noch im Pirmaſenſer Unterſuchungsgefängnis. Pirmaſens, 15. Juni.(Un veränderte Lage in der Schuhinduſtrie.) Die Ge⸗ ſchäftslage in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hat ſich in der vorigen Woche kaum verändert. Die Arbeitsloſenzahl beträgt nach einer kurzen Erhöhung augenblicklich. nachdem verſchiedene Arbeitsloſe zu Notſtandsarbeiten herangezogen werden konnten, 9886. Im Gegenſatz zur Vor⸗ woche iſt das eine Erhöhung um etwa 150. Badiſche poſt. Mannheim, 15. Juni.(Schlimmer Aus⸗ gang eines Wirts hausſtreites.) Ge⸗ ſtern abend nach 10 Uhr ſind etwa fünf Arbeiter in eine in der Waldhofſtraße gelegene Wirtſchaft eingedrungen, nachdem ſie ſchon vorher dort ohne Bezahlung gezecht hatten. Der Wirt hatte den Leuten ſein Lokal wegen ihres Benehmens ver⸗— boten. Trotzdem wollten dieſe weiter Getränke haben. Zeugen behaupten, daß die Arbeiter ver⸗ abredet hätten, dem Wirt die Einrichtung zu de⸗ Nolieren, falls ſie nichts mehr bekämen und einer der Männer ſoll mit einem Meſſer auf den Wirf losgegangen ſein. Der Wirt hat darauf aus einer Piſtole einen Schuß abgegeben. Ein 25 Jahre alter lediger Hafenarbeiter aus der Nel⸗ farſtadt wurde in den Bauch getroffen und mußte lebensgefährlich verletzt in das ſtädt. Krankenhaus eingeliefert werden. Zwei andere Beteiligte wurden vorläufig in Haft genommen Die Er⸗ mittelungen ſind noch im Gange. Vorrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaſt, In Nürnberg: SpVgg Fürth— Fortuna Düſ⸗ ſeldorf 51 1:1); Bayern München— S. C. 3:0(1:0); Hamburg: Holſtein iel— 1. FC. Nürnberg 1:6(1:5); Berlin: Tennis-Boruſſia Berlin— Stettin 3:2 n. V. In Leipzig: Wacker Leipzig— Schalke 0 155(0:4); Duisburg: Meidericher Sp..— Hambur⸗ ger S. V. 2:3(0:2). Qualifiziert für die 1. Zwiſchenrunde haben ſich Dresdener In In Titania In von Süddeutſchland ſämtliche drei Vertreter: 1. FC. Nürnberg Sp⸗ Vgg. Fürth. Bayern München; von Berlin die beiden Vertreter: Hertha Boruſſta; von Norddeutſchland: Hamburger Sp. V.; von Weſtdeutſchland: B. S. C Fans Schalte 04 von Südvoſtdeutſchland: Breslau 08. Ganz ausgeſchieden hingegen ſind die Vet⸗ bände Mitteldeutſchland und Baltenverband, die Wahlen in Südafrika. London, 15. Juni. Bis auf neun Reſultate liegt jetzt das Ergebnis der füdafrikaniſchen Wahlen vor. Danach hat Miniſterpräſident Hertzog einen großen Erfolg errungen. Das bisherige Ergebnis lautet: Nationaliſten 69, Smuts⸗Partei 59, die beiden Arbeiterparteien 8 Sitze. In England nennt man das Wahlergeb⸗ tis eine Enttäuſchung, da man mit einem Si“ des englandfreundlichen Smuts rechnete. Mar kaubt, daß deſſen Niederlage nicht zuletzt darauf urückzuführen iſt, daß er in der Frage des deut⸗ Handelsvertrages eine ſo ablehnende f ſung eingenommen hat. Dieſe Frage hat im Wahltampf eine erhebliche Rolle geſpielt und ist beſonders von d ionaliſten stark ſcht 9 8 0 e (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Ar. 139 ee Deutſcher Reichstag Berlin, 17 Juni. Der Reichstag ſetzte heute die zweite Beratung des Wehretats fort. Abg. Erſing(3tr.) ſtimmte den Ausführun⸗ gen des Miniſters über die Abrüſtungsfrage zu und erklärte, Deutſchland, des ſeine Verpflich⸗ tungen aus dem Verſailler Vertrag erfüllt habe, habe ein Recht, die anderen Nationen an ihre vertraglich feſtgelegte Abrüſtungspflicht zu erin⸗ nern. Die Reichswehr müſſe von politiſchen Ein⸗ flüſſen freigehalten werden. Abg. Dr. Leber(Soz.) erktürte, die Sozial, demokraten handelten nach dem Grundſatz: Wer den Frieden will, der arbeite für ihn und be⸗ kümpfe den Krieg. Auf das Prinzip der Landes⸗ verteidigung könne nicht verzichtet werden, ſolange rinasumher die Welt in Waffen ſtarre. Abg. Schmidt⸗ Hannover(Dnutl.) bezeich⸗ nete die Streichungen am Pferdeetat als wirt⸗ ſchafts⸗ und wehrpolitiſch verhängnisvoll. Die Wehrpolitik der Sozialdemokraten ſei verwirrend zwieſpältig. Abg. Brüninghaus(DV.) wandte ſich gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Leber, die er als demagogiſch und nicht im Intereſſe der Koalitionspolitik liegend bezeichnete. Abg. Kippenberger(Kom.) kritiſierte verſchiedene Poſitionen des Etats, die zu hoch angeſetzt ſeien. Verſchiedene Redner einiger Parteien brachten dann Sonderwünſche und Beanſtandungen vor. Die Beratungen wurden dann durch die am Freitag zurückgeſtellten Abſtimmungen über den 50 des Reichsverkehrsminiſteriums unterbro⸗ en. 15 Der Etat wurde in der vom Ausſchuß vorge⸗ ſcklagenen Jaſſung angenommen. Die Beratung wurde dann durch eine Feier unterbrochen, die das Haus aus Anlaß, des 80. Geburtstages von Abg. Dr. Kahl, der inzwiſchen im Hauſe erſchienen war, veranſtaltete. Unter lebhaftem Beifall ſprach Präſident Löbe dem Ju⸗ bilar die Glückwünſche des Hauſes aus. Die Glückwunſchrede des Reichstagspräſidenten, die den lebhaften Beifall des ganzen Hauſes fand (die Kommuniſten waren nicht im Saal), wurde von den Abgeordneten ſtehend angehört. Als Ab⸗ geordneter Dr. Kahl zur Rednertribüne ging, um dem Präſidenten zu danken, ſchüttelte ihm Reichskanzler Müller gratulierend die Hand. Abg. Dr. Kahl führte in ſeiner Rede u. a. aus: Den Gruß und Glückwunſch. den ich von der deutſchen Volksvertretung heute entgegen⸗ nehmen darf, muß ich neben dem Gruß und Glückwunſch des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung als die höchſte Auszeich⸗ nung erkennen und bekennen, die ich auf dieſem Höhepunkt meines Lebens überhaupt erfahren kann. Der Dienſt, den ich hier leiſte, iſt Dienſt zu meinem höchſten Lebensglück, gerade in der ernſteſten Zeit des Vaterlandes. Was mich getrie⸗ ben hat, in die Nationalverſammlung und den Reichstag einzutreten, war die heiligſte Liebe zum Vaterlande. Lediglich in dieſem Sinne habe ich hier meine Tätigkeit ausgeübt, um kleine Bau⸗ ſteine beitragen zu können zum Wiederaufbau des Vaterlandes. Das iſt auch mein Vorſtz für die Zukunft. Dieſe Rede wurde mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommen. Die Fraktionsführer beglückwünſch⸗ ten den Abgeordneten noch perſönlich. Das Haus ſetzte dann die Abſtimmungen zum Verkehrsetat fort. Abg. Dr. Quaatz erklärte dabei, die Deutſchnationalen müßten der Mehrheit die Verantwortung für die Strei⸗ chungen am Luftetat überlaſſen. Die meiſten An⸗ träge und Entſchließungen wurden dem Ver⸗ kehrsausſchuß überwieſen. Angenommen wurde ein Antrag der Volkspartei, der beſchleunigten Umbau der Eiſenbahnwagen vierter Klaſſe in ſolche der Holzklaſſe verlangt. „In der Ausſprache über den Marineetat er⸗ llärte Abg. Treviranus(Dutl.), die Abſtriche 940 dieſem Etat würden verhängnisvolle Folgen en. Nachdem noch Redner kleinerer Parteien Son⸗ derwünſche vorgebracht hatten, ſchloß die Aus⸗ ſprache. Die Abſtimmung zum Etat wurde auf Dienstag 11 Uhr vertagt. Auf der Tagesord⸗ nung dieſer Sitzung ſteht weiter der Haushalt r allgemeinen Finanzverwaltung. det tuhere Kronprinz will nach England. 4 London, 17. Juni. Londoner Blätter e daß der ehemalge deutſche Kronprin, m die Einreiſeerlaubnis nach England zum wecke eines Privatbeſuches einoekommen ſei. 9 n nehme an, daß das Geſuch bewilligt werde. S — Erſ 1 0 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. bel Wiederholung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Letzter Mahnruf der Bauern an die Reichsregierung. Entſchließung der deutſchen Bauernvereine Auf der Sommertagung der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine, die in Berlin ſtattge⸗ funden hat, wurde eine Reihe landwirtſchaftli— cher Fragen beſprochen. Im Vordergrund ſtan— den die Beratungen des landwirtſchaftlichen Aktionsprogramms. Im Anſchluß an die Plenar— ſitzung fand unter dem Vorſitz des Präſidenten der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine, Abgeordneten Dr. Hermes, eine Vorſtands⸗ ſitzung und eine Mitgliederverſammlung der Vereinigung ſtatt. In der Vorſtandsſitzung wur⸗ den vornehmlich organiſatoriſche Fragen behan⸗ delt und hierbei volle Einmütigkeit feſtgeſtellt. Die Mitgliederverſammlung war getragen von dem feſten Willen, unverzügliche Hilfe für die deutſche Landwirtſchaft zu ſchaffen. Nach einem ausführlichen Bericht des Präſidenten Dr. Her⸗ mes über den Stand und die Ausſichten des Ret⸗ tungsprogramms für die deutſche Landwirtſchaft und einer eingehenden Ausſprache wurde einſtim⸗ mig nachfolgende Entſchließung gefaßt: Am 20. Februar 1929 haben die Führer der deutſchen Landwirtſchaft, Brandes, Schiele, Her⸗ mes, Fehr, einen dringenden Appell der deutſchen Landwirtſchaft an die Reichsregierung gerichtet, indem ſie darauf hingewieſen haben, daß die wirtſchaftliche Notlage der Landwirtſchaft aufs höchſte geſtiegen ſei, daß trotz größter Einſchrän⸗ kung aller Ausgaben für die perſönliche Lebens⸗ haltung insbeſondere beim Bauernſtande, trotz aller Selbſthilfeverſuche die Betriebsverluſte der Landwirtſchaft andauern. Sie haben darauf hin⸗ gewieſen, daß die Geſamtverſchuldung der Land— wirtſchaft im weiteren Steigen begriffen iſt und daß der landwirtſchaftliche Niedergang zu einer ſchweren ſozialen Notlage des Bauernſtandes geführt hat, die vielfach ſchon Zeichen einer Ver— elendung an ſich trägt. Angeſichts dieſer allge⸗ meinen Kriſe haben die Führer der Landwirt⸗ ſchaft von der Reichsregierung unverzüglich außerordentliche Hilfsmaßnahmen verlangt. In Verfolg dieſer Kundgebung haben die landwirt⸗ ſchaftlichen Führer der Reichsregierung am 19. März beſtimmte Vorſchläge zur Hebung der dringendſten Not der Landwirtſchaft ſchriftlich und münblich unterbreitet. Die Reichsregierung hat damals die Prüfung dieſer Vorſchläge in Ausſicht geſtellt. Seitbem ſind faſt drei Monate verfloſſen, ohne daß die Reichsregierung etwas über das Ergebnis dieſer Prüfung hat verlauten laſſen oder ſelbſt einen poſitiven Schritt zur Abwendung der verhängnisvoll weiter Wegen dieſer Untätigkeit der Reichsregierung haben bereits die genannten Führer der Land— wirtſchaft am vierten Juni an den Reichsernäh— rungsminiſter Dietrich ein dringende; Mahnſchreiben gerichtet, worin ſie darau hingewieſen haben, daß die in der Landwirtſchaff zunächſt durch die Kundgebung zurückgedämmte Unruhe erneut in bedrohlicher Weiſe verſtärk' iſt. Sie haben auf die kataſtrophale Preisentwick. lung auf den deutſchen Getreidemärkten hinge— wieſen, ſowie auf die Tatſache, daß einzelne fremde Staaten aus der Entwicklung des Welt— getreidemarktes die praktiſchen Schlußfolgerun⸗ gen für den Schutz ihrer Landwirtſchaft gezogen haben, daß dagegen in Deutſchland nichts geſche⸗ hen ſei. Die Mitgliederverſammlung der Vereinigung der deutſchen Bauernvereine vom 14. Juni 1922 ſieht in den Vorſchlägen der vier Führer der Landwirtſchaft einen geeigneten Weg, um die Landwirtſchaft aus ihrer unerträglichen Lage herauszubringen. Die Bauernvereine ſtellen mit größtem Bebauern feſt, daß die Reichsregierung trotz wiederholter Notrufe ihrer Führer keinen wirkſamen Verſuch unternommen hat, um der Landwirtſchaft Hilfe zu bringen. Die Bauernvereine ſind nach wie vor entſchloſ— ſen, alles zu tun, um das deutſche Bauerntum auch wirtſchaftlich zu erhalten und die Höfe der deutſchen Bauern vor dem Untergang zu retten. Sie werden daher keinen Schritt unterlaſſen, dieſe ihre Aufgabe zu erfüllen. In vollem Be⸗ wußtſein ihrer Verantwortung für das deutſche Bauerntum und deſſen Erhaltung für das ge— ſamte Volk fordern die Bauernvereine angeſichts des tiefen Ernſtes der Lage die Reichsregierung und die Parlamente erneut auf, die von den Führern der Landwirtſchaft gemachten Vorſchläge zur Durchführung zu bringen, und zwar ſo rechtzeitig, daß vor der neuen Ernte wirkſame geſetzgeberiſche Maßnahmen in Kraft treten. Die Bauernvereine werden nicht untätig zuſehen können, daß dem Bauern abermals der gerechte Lohn für ſeine Arbeit vorenthalten wird. Die Bauernvereine haben volles Vertrauen zu ihren Führern und ſind entſchloſſen, ihnen auf jedem Wege zu folgen, den dieſe als unerläßlich erach⸗ ten, um die gerechten Forderungen des Standes wachſenden landwirtſchaftl. Not getan hätte. Auguſt Nogens auf dem Gebiete der Geſetzgebung durchſetzen. zum Tode verurteilt. Die anderen Angellagten erhalten ſchwere Zuchthaus⸗ und Geſi Inisſtrafen. (Eigener Drahtbericht.) Neu⸗Strelitz, 17. Juni. Im Nogens⸗ Prozeß wurden folgende Urteile gefällt: Der Angeklagte Aug uſt Nogens wurde wegen Mordes zum Tode und wegen Meineides zu 1 Jahre und 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte Fritz Nogens erhält wegen Beihilfe zum Mord und wegen Meineides 4 Jahre und 3 Monate Ge⸗ fängnis. Er muß zwei Jahre verbüßen und erhält dann Vewährungsſfriſt. Die Angeklagte Frau Kähler erhält wegen Beihilſe zum Mord und wegen Neineides 9 Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte Blöcker erhält wegen Meineides 1 Jahr und 6 Monate Zucht⸗ haus. Bei Frau Kähler, Auguſt Nogens und Fritz Nogens werden 8 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Aus aller Welt. Flugzeugabſturz. Deſſau, 17. Juni. Geſtern mittag ſtürzten be einem Uebungsflug aus geringer Höhe über den Junkersflugzeugplatz das Flugzeug D 1645 al und wurde zertrümmert. Der Pilot wurde leicht verletzt, während ſein Begleiter, ein 15 jährigen Lehrling, ſchwere Verletzungen erlitt. Rennwettſchwindler Keil wieder verhaftet. Berlin, 17. Juni. Der bekannte Rennwett; ſchwindler Keil iſt am Samstag in ſeiner Woh⸗ nung verhaftet worden. Keil iſt bekanntlich ſchon früher w. in derartiger Schwindeleien beſtraff worden betrieb ſein neues Rennwettbüre unter dem Namen ſeines Schwagers Haak, ge, gen das aber ſchon bald nach Eröffnung Straß anzeigen»inſiefen.. 22 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2 schweres Schiffsunglück an dei amerilaniſchen Weſtlüfte. An der Weſtküſte Amerikas hat ſich ein ſchwe⸗ res Schiffsunglück ereignet. Ein amerikaniſchen Dampfer iſt auf eine Sandbant gelaufen und durchgebrochen. Die 32 köpfige Beſatzung des Dampfers wird noch vermißt. Ein anderer Dampfer, der an die Unglücksſtelle abgegangen iſt, konnte über den Verbleib der Mannſchaf nichts feſtſtellen. Nach einer ſpäteren Meldung aus Aſtorio (Oregon) iſt es nach längerem Suchen zwei Ret⸗ tungsbooten gelungen, die Mannſchaft an Bord zu nehmen. Gasernloſion vor dem Londoner Parlamentsgebände. London, 15. Juni. Eine heftige Exploſion er⸗ folgte heute am frühen Morgen in einer Gas⸗ leitung in der Nähe des Parlamentsgebäudes. Die Straße wurde eben wegen Bauarbeiten auf— geriſſen. Die Flammen, die bis zu 10 Meter Höhe emporloderten, erhellten die ganze Umge⸗ bung. Die Bemühungen der Feuerwehr, das Feuer zu löſchen, waren zuerſt erfolglos, erſt nachdem die Gasleitung abgeſchnitten worden war, konnte der Brand erſtickt werden. eee die Anklage in der Iſcherwonzen⸗ Affäre erhoben. Berlin, 15. Juni. In dem Strafverfahren wegen Herſtellung falſcher Zſcherwonzennoten hat die Berliner Staatsanwaltſchaft jetzt gegen 8 der Beteiligten Anklage erhoben, und zwar wegen Betruges. Fünf weitere der Beteiligten ſollen nach Antrag der Staatsanwaltſchaft außer Verfolgung geſetzt werden. Bei der Aufhebung der Falſchmünzerwerkſtatt in Frankfurt a. M. waren ſeinerzeit 120 000 gefälſchte Zſcherwonzen⸗ noten beſchlagtnahmt worden. Keine Arbeitsloſenverſicherung der freien Berufe. Berlin, 17. Juni. Zu den Beſtrebungen, auch für die freien Berufe die Arbeitsloſen⸗ verſicherungspflicht einzuführen, wird in einem Gutachten, das das Reichsarbeitsminiſterium von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung eingeholt hat, ausgeſprochen, daß eine ſolche Maßnahme weder erwünſcht noch durchführbar ſei. Das Reichsarbeitsminiſterium hat nun dem ärztlichen Spitzenverband ſowie dem preußiſchen Kultus⸗ miniſterium eine entſprechende Mitteilung zugehen laſſen. Votlſchafter General dawes beim König von England. wtb. London, 15. Juni. Der amerikaniſche Botſchafter General Dawes begab ſich heute in Begleitung des Staatsſekretärs des Außern, Herderſon, nach Schloß Windſor, wo er von dem König in Audienz empfangen wurde. Die für morgen vorgenommene Zuſammenkunft zwiſchen Dawes und Macdonald wird im Hauſe Alexan⸗ der Grants, eines alten Freundes des Miniſters in der Nähe von Forres in Schottland ſtatt⸗ finden und etwa 3 Stunden dauern. Aus aller Welt. N Vootsunglück. München, 17. Juni. Bei Schäftlarn geriet ein Paddler, der 18 jährige Schmidbauer aus München, unter treibende Baumſtämme eines Floßes. Das Boot kippte um. Schmidbauer konnte ſich zwar herausarbeiten, wurde aber von den Wellen mitgeriſſen. Am Abend wurde ſeine Leiche geländet. Schweres Unglück durch Starkſtrom. Audernach, 17. Juni. Bei Reparaturarbeiten auf dem Dach geriet ein Landwirt in Pölig an die Starkſtromleitung, blieb daran hängen und ſtarb nach kurzer Zeit. Der Sohn des Verunglückten, der ihm zu Hilfe kommen wollte, geriet ebenfalls an die Leitung, erhielt einen Schlag und ſtürzte ſieben Meter tief auf die Straße, wo er bewußtlos und mit erheblichen Verletzungen liegen blieb. 1 5 —. geſtnahme eines Schwerverbrethers. Bad Kreuznach, 17. Juni. Nach monate⸗ langen Fahndungen iſt es der Polizei gelungen, den bekannten Schwerverbrecher Joſef Velten feſtzunehmen, Er wurde hier in dem Augenblig verhaftet, als er ein Fahrrad zum Verkauf anbot. Velten, der bereits acht Jahre Zuchthau verbüßt hat, iſt an einer Reihe ſchwere⸗ Einbrüche in Bad Kreuznach, Bingen, Binger, brück, Münſter a. St. und Wiesbaden beteiligt Er gibt dieſe Einbrüche zum großen Teil zu und geſteht u. a., daß er in Köln ein Gold⸗ warengeſchäft ausgeplündert hat, wobei ihm für 185 000 Mark Schmuckſachen in die Hände fielen. In ein Bingener Goldwarengeſchäft war ebenfalls ein Einbruch geplant. der aber verhindert werden könnts. 100 000 Mark unterſchlagen. Siegen, 16. Juni. Hier wurde der Buchhalter Hans Breuer unter dem Verdacht Unterſchla⸗ gungen begangen zu haben, in Haft genommen. Der Verhaftete iſt ſeit faſt drei Jahrzehnte bei der Blechwarenfabrik H. Bertrams in Siegen angeſtellt. Die Höhe der unterſchlagenen Summe wird auf etwa 100 000 Mark geſchätzt Zwei Teilnehmer an den Wechſelfälſchungen im Bankhaus Löwenberg in Rio de Janeiro ermittelt. Berlin, 15. Juni. Durch Funkſpruch wird dem Berliner Polizeipräſidium mitgeteilt, daß in Rio de Janeiro der Bankier Dr. Iſaae Lewin und der Prokuriſt Leonhard Rappaport, die im Zuſam⸗ menhang mit den Wechſelfälſchungen im Bank- haus Löwenberg ſteckbrieflich geſucht wurden, dort ermittelt und feſtgenommen ſind. Die Bil- der der Feſtgenommenen werden funkentelegra— phiſch nach Südamerika übermittelt werden, um die beiden vollſtändig zu identifizieren, denn ſie leugnen, die Geſuchten zu ſein. Schweres Bauunglück. Marktheidenfeld, 16. Juni. Ein entſetzlicher Unfall ereignete ſich geſtern am Stadtausgang nach Erlenbach bei Kanaliſationsarbeiten. Beim Bau eines Grabens von 3 Meter Tiefe ſtürzte der Sandboden ein und begrub mehrere Arbeiter. Trotz fieberhafter Ausgrabungsarbeiten konnten vier junge Leute nur als Leichen geborgen wer— den. Einen Schwerverletzten hofft man am Leben erhalten zu können. Politiſche Schlägerei in Kirchheimbolanden. Kirchheimbolenden, 17. Juni. Anläßlich der Reichsbannertagung in Kirchheimbolanden kam es zu einer ſchweren Schlägerei zwiſchen Teil⸗ nehmern an dieſer Tagung und Angehörigen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter- partei. Eine auf der Burg von Kirchheimbo— landen gehißte Flagge der Nationalſozialiſten wurde von einer Abteilung der Reichsbanner— leute heruntergeholt und auf Laſtkraftwagen durch Kaiſerslautern gefahren. Ueber den Fahnenſtange hatten ſie ein Strohbündel ang« bracht. Inzwiſchen war von Kaiſerslautern aus die Ortsgruppe Landſtuhl der NSDAP. alar⸗ miert worden und als die drei Laſtwagen der Reichsbannerleuete durch Landſtuhl fahren woll⸗ ten, ſtürzten ſich die dortigen Nationalſoziali⸗ ſten auf die Wagen. Es entſtand dabei eine wüſte Schlägerei, bei der mehrere Nationalſozia⸗ liſten erheblich verletzt wurden. Die Verletzun⸗ gen auf der Seite der Reichsbannerleute, die aus dem Saargebiet gekommen waren, konnten nicht feſtgeſtellt werden, da ſie ſich der Feſtſtellung durch die Polizei durch die Flucht über die Saar— grenze entzogen. Das Nätſelraten um die politiſche Konferenz. Streſemann am Donnerstag wieder in Verlin. Berlin, 17. Juni. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, hat ſich Reichsaußenmi⸗ niſter Dr. Streſemann heute von Madrid aus, einer Einladung der ſpaniſchen Regierung fol⸗ gend, zur Weltausſtellung nach Bareelona bege⸗ ben. Ueber die weiteren Reiſedispoſitionen des Außenminiſters wird amtlich mitgeteilt, daß Dr. Streſemann am Mittwoch vormittag in Paris eintrifft, um noch am gleichen Nachmittag mit dem Nord⸗Expreß nach Berlin zurückzukehren. Er wird vorausſichtlich am Donnerstag vormit⸗ tag in Berlin eintreffen. Ueber die große politiſche Konferenz, die ſich mit dem Poung⸗Plan und den damit zu⸗ ſammenhängenden politiſchen Fragen beſchäftigen wird, iſt in Berlin in maßgebenden politiſchen Kreiſen noch nichts Näheres bekannt. Es wird darauf hingewieſen, daß insbeſondere Zeit und Ort der Konferenz noch nicht feſtſtehen. In ei⸗ nem Berliner Montagsblatt wurde von einem Brief geſprochen, den Reichskanzler Müller mit Zuſtimmung des Kabinetts während der Pari⸗ ſer Verhandlungen an die deutſchen Sachverſtän⸗ digen geſchrieben haben ſoll. Dieſer Brief ſoll nach der Anſicht dieſes Blattes beweiſen, daß die Reichsregierung„einen Druck auf die deut⸗ ſchen Sachverſtändigen ausgeübt“ habe. Hierzu wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß ſelbverſtändlich während der ganzen Konfe⸗ renz ein Meinungsaustauſch zwiſchen Sachver⸗ ſtändigen und Reichsregierung ſtattgefunder habe. Dieſer Meinungsaustauſch habe ſich dar⸗ auf beſchränkt, daß die Sachverſtändigen üben den Stand der Verhandlungen berichten und daß die zuſtändigen politiſchen Reſſorts dieſe Be⸗ richte zur Kenntnis nahmen. Es wird aber von zuſtändiger Stelle beſtritten, daß irgend eine Stellungnahme der Reichsregierung erfolgt ſei die als eine Anweiſung an die Sachverſtändigen oder als eine Beeinfluſſung derſelben aufgefaßt werden könne. Es wird in dieſem Zuſammenhang auf ein Telegramm, das der Reichsaußenminiſter in der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes am 4. Juni bekannt gegeben hat, verwieſen. Es handelt ſich dabei um das Telegramm der deutſchen Sach⸗ verſtändigen an den Reichskanzler, worin erklärt wird, daß die deutſchen Vertreter aus freiem Ermeſſen die Verhandlungen geführt hätten und daß keine irgendwie maßgebende Stelle ſie zu beeinfluſſen verſucht habe. Es wird weiter an die Pariſer Preſſekonfe⸗ venz unter Geheimrat Kaſtl erinnert, in der die⸗ ſer die Erklärung abgegeben hat, daß in keinem Stadium der Verhandlungen irgendeine Einfluß⸗ nahme ſeitens der politiſchen Stellen erfolgt ſei. Reichskanzler Müller hat übrigens heute ein Telegramm Owen Youngs erhalten, worin dieſer in überaus anerkennenden Worten ſich über die „gründliche und gewiſſenhafte Arbeit“ der dent⸗ ſchen Sachverſtändigen ausſpricht. Sachverſtändigen⸗Gutachten im Mordprozeß Richter. Bonn, 16. Juni. Der erſte Sachverſtändige, Profeſſor Grünberg, der Leiter der Hals-, Naſen- und Ohrenklinik in Bonn, war lange Zeit Vorgeſetzter des Ange— klagten und beſtätigte in der geſtrigen Verhand— lung, daß er als Arzt in jeder Beziehung ein— wandfrei geweſen ſei. Er könne ihm nur das beſte Zeugnis ausſtellen. Er habe eines Tages mal einen Brief von dem Ehemann der Frau Mertens bekommen, in dem ſein Volontärarzt Richter des Ehebruchs beſchuldigt wurde. Er habe ſich damals Richter kommen laſſen und die— ſer hätte ihm verſprochen, die Beziehungen abzu⸗ brechen. Befragt über eine Verwendung des Strophantin erklärte der Sachverſtändige, daß er in ſeiner 23jährigen Praxis noch nie Strophan— tin zur Reizung der Naſenſchleimhaut angewandt habe. Auch in ſeiner Klinik ſei es nie gebraucht worden oder nur für das Herz. Er hat auch noch niemals in der Fachpreſſe darüber geleſen. Er kann auch nicht ſagen, ob Strophantin eine Reizwirkung ausübt. Er habe die Fachliteratur der letzten 10 Jahre nachprüfen laſſen, ohne dabei auf die Verwendung von Strophantin in der Form zu ſtoßen, wie ſie von Dr. Richter angege— ben wird. Der Sachverſtändige beſtätigt aber, daß für die Naſenſchleimhäute ſchon ſtärker wirkende Mittel angewandt worden ſind, z. B. Strichnin. Es ſei kein Novum, Gifte auf die Naſenſchleimhäute anzuwenden. Der zweite Sachverſtändige, Oberapothetker Schüller, hat einen Verſuch mit Strophantin gemacht. Er hat ſich 0,6 Milligramm, etwas mehr als die Maximaldoſis genommen und auf ein Schälchen gelegt und es mit zwei Tropfen Waſſer verbun⸗ den. Jetzt nach 31 Stunden ſei von einer Lö— ſung noch nichts zu bemerken. Dr. Richter wird daraufhin von dem Vorſitzenden vorgehalten, daß er doch mit dem Strophantin eine Patientin am 3. Dezember morgens habe behandeln wollen, er habe doch nicht ſtundenlang auf die Löſung war⸗ ten können. Daraufhin gibt der Angeklagte die Erklärung ab, er habe das Schälchen vorher mit Alkohol gereinigt. Der Pharmakologe Profeſſor Fuhry aus Würzburg beſtätigt, daß Strophantin verbunden mit Waſſer und Alkohol ſich bedeutend ſchneller löſt. Er habe ſchon ſeit Jahren in ſeinem Inſtitut in Würzburg Verſuche mit Strophantin angeſtellt. Er hält Verſuche an Patienten für gefährlich. Aber jeder Arzt habe das Recht, ein neues Mit⸗ tel zu probieren, natürlich nur auf eigenes Ri⸗ ſiko. Der Sachverſtändige hält es nicht für un⸗ zuläſſig. daß ſich ein Arzt dieſer Verſuche bedient. Er weiſt darauf hin, daß viele wichtige Heilmit⸗ tel durch Aerzte aus der Praxis eingeführt wor⸗ den ſind, vor allem ſei ja auch Digitalie zuerſt von einem Landarzt in England angewandt worden. Der Sachverſtändige Oberapotheker Schüller bat auch die chemiſche Unterſuchung der in der Küche vorgefundenen Sachen vorgenommen. Er hat nirgenddo Spuren von Strophantin finden können. Ebenfalls ſind von ihm Dickdarm, Ma⸗ gen, Gehirn und Blut der Leiche unterſucht wor⸗ den. Auch dort habe er nirgends Strophantin gefunden. Der Sachverſtändige hat im übrigen die Unterlagen für die Unterſuchung des Pro⸗ feſſors Fühner geſchaffen. Die Sitzung war mit der Vernehmung dieſes Sachverſtändigen zu Ende, die weitere Verhand⸗ lung findet am Montag 10.30 Uhr ſtatt. Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (Nachdruck verboten.) (2. Fortſetzung.) „Ja, Liebſter! Ja!“ jubelte ſie.„Was bedeu⸗ ten ſchließlich drei Jahre, wenn man jung iſt!“ „Ja. Wenn man jung iſt und— geſund! Wie wir!“— Und im Vollbewußtſein ſeiner Jugendkraft veckte und ſtreckte er ſeine ſportlich geſtählten Glieder. Da bemerkte er zu ſeiner Verwunderung, daß ein Schatten auf ihrem ſeoben noch ſonnenhellen 2 ckitz lag. „Was haſt du, Liebling?“ „Du biſt plötzlich ſo ernſt—“ „O nichts! Nichts!“ wehrte ſie raſch ab. „Habe ich dich ivrgendwie gekränkt?“ „Nein! O, nein!“ Er hatte ſich zu ihren Füßen in den Sand ge⸗ worfen und faßte bittend ihre Hände. „Was ſonſt? Was quält dich? Sag es mir!“ „Nichts weiter Liebſter! Ich mußte nur ge⸗ rabe an Melitta denken—“ „An deine Schweſter, von der du mir neulich erzählteſt?“ „Ja. An meine kleine Schweſter.“ „Und das ſtimmt dich traurig?“ Ein leiſer Seufzer entrang ſich Gerhildes Bruſt, und in ihren Augen ſchimmelte es feucht. „Seit Jahren iſt ſie kränklich,“ ſagte ſie leiſe. „Ich mußte unwillkürlich daran denken, daß das liebe kleine Geſchöpf wohl niemals im Leben rief er beſtürzt. alücklich werden wird— ich meine, glücklich in Kranken 1 dem Sinne, wie ich es bin. Und in dieſem Be⸗ wußtſein empfand ich mein eigenes unverdientes 118 faſt wie ein Unrecht der Schweſter gegen⸗ über!“ Jungfrohes Lächeln umſpielte Rolfs Lippen, das ſeinen ſcharfgeſchnittenen Zügen einen be⸗ ſonderen Reiz verlieh. „Das iſt nun mal der Lauf der Welt, Ger⸗ hilde. Nicht jedermann iſt dazu geſchaffen, glück⸗ lich zu ſein und glücklich zu machen. Dazu ge⸗ hört Geſundheit. Vollſte Geſundheit. Geſund⸗ heit an Leib und Seele. Nur ein geſunder Menſch kann wahrhaft glücklich ſein. Wenig⸗ ſtens, was ich„Glück“ nenne: einem geliebten Menſchen alles auf der Welt ſein, eine geſunde Familie gründen. Komm, ſei nicht traurig, Lieb⸗ ling! Gewiß, auch mir tut die arme kleine Me⸗ litta leid. Aber ſollen wir uns deshalb nicht über unſer eigenes Glück freuen? Wir können ihr ja doch nicht helfen! Vielleicht wird ſie auch wieder ganz geſund!l Ganz junge Mädchen ſind oft blutarm. Das gibt ſich mit den Jahren. Ich kenne mehrere ſolcher Fälle. Paß auf! An unſe⸗ rer Hochzeit iſt die kleine Melitta die begehrte⸗ ſte Tänzerin! Ich ſehe ſie ſchon vor mir: ſchlank und roſig, wie du! Mit langem Blondhaar, wie dul Mit ſtrahlenden Blauaugen, wie du! Stimmt's?“ ö Sie lachte, obgleich ihr dabei nicht ganz leicht ums Herz war. „Hoffentlich, Liebſter!“ „Nein, ſicher! Und nun danken wir dem Ge⸗ ſchick, das uns beide mit ſolch gottgeſegneter Ge⸗ ſundheit bedacht hat! Daß wir frohen Herzens in die Zukunft blicken können! Du biſt ja das Urbild der Geſundheit, Gerhilde! Ich glaube, ich male dich noch mal als Hygiea, die Göttin der Geſundheit! Wundervoll, wenn jemandem die Kraft und Geſundleit ſo Weißt du, ich glaube. ich 18 den Augen ſtrablt!“ dee a men wollte, 1 Leb wohl Abrrz eines Fiütbeuges tet.— wtb. Paris, 17. Juni. Auf dem Wege von Croydon nach Calais iſt heute mittag um 11,30 Uhr ein von dem Flieger Brailly ge⸗ ſteuertes Perſonenflugzeug mit elf Paſſagieren und 200 Kilogramm Poſt an Bord auf der Höhe von Dungeneß ins Meer geſtürzt. Nach in Calais eingetroffenen Meldungen ſind die elf Paſſagiere und der Mechaniker ves Flug⸗ zeuges von einem Fiſcherboot worden, während der Pilot Brailly an Bord des Flugzeuges geblieben iſt, das durch die Strömung abgetrieben wurde. Erklärung des Luftſchiffbaue⸗ Zeppelin. Friedrichshafen, 17. Juni. Zu dem Aus⸗ ſcheiden des Kommerzienrats Colsmann aus dem Luftſchiffbau Zeppelin veröffentlicht der Luftſchiffbau eine Erklärung, in der es heißt, daß die Geſchäfte des Luftſchiffsbaues Zeppe⸗ lin ſeit acht Jahren von drei in ihrem Be⸗ reich relativ ſelbſtändigen Abteilungen beſorgt werden: Der Werft⸗Abteilung, der Verkehrs⸗ abteilung und der ſogenannten Konzern⸗Abtei⸗ lung. Die beiden erſtgenannten Abteilungen, als deren Geſchäftsführer Dr. Dürr und Dr. Eckener beſtellt ſind, haben als Aufgabe den Bau und den Betrieb von Luftſchiffen, betrei⸗ ben alſo die eigentliche eee des Grafen Zeppelin. Die Konzern⸗Abteilung, deren Geſchäftsführung Dr. Colsmann oblag, kon⸗ trolliert im weſentlichen die Tochtergeſellſchaf⸗ ten des Luftſchiffbaues und dient nebenher noch als Ausgleichsſtelle für die finanziellen Bedürfniſſe der einzelnen Unternehmungen. Der Geſchäftsumfang der Konzerne iſt in den letzten Jahren allmählich kleiner geworden, weil der Luftſchiffbau Zeppelin alle nicht lebensnotwendigen Unternehmungen abſtieß, um deren Mittel ſeiner eigentlichen Aufgabe zuzuführen. In dieſem Umſtand liegen vor⸗ nehmlich die Gründe für das übrigens bereits ſeit geraumer Zeit feſtſtehende Ausſcheiden 7. Tolsmanns. Bollsbegehren der Deutſchnatſonalen gegen den Pariſer Plan. Berlin, 17. Juni. Wie die deutſchnationale Preſſeſtelle meldet, hat der Vorſtand der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei im Einvernehmen mit der geſamten Reichstagsfraktion am Samstag uinſtimmig beſchloſſen, den Weg für ein Volks⸗ zegehren gegen den Pariſer Plan freizumachen. Schwerer Autounfall. Fuſtgönheim, 17. Juni. Etwa 1 Kilometer oon Fußgönheim ſtieß auf der Hochheimer Land— ſtraße in letzter Nacht gegen 3 Uhr ein Laſtkraft⸗ wagen gegen einen Baum. Der Wagen nahm von unterwegs 3 Schicht arbeiter mit. Kurz vor Fußgönheim verlor der Zenker des Wagens plötzlich die Herrſchaft über das Fahrzeug, wodurch zuerſt eine Telegraphen— ſtange umgefahren wurde und das Auto gegen einen Baum rannte, ſodaß der Kühlerbau voll— ſtändig eingedrückt wurde. Sämtliche Inſaſſen wurden dabei aus dem Wagen geſchleudert. Der Chauffeur Auguſt Jörg aus Hochdorf erlitt erhebliche Schnittwun⸗ den durch Glasſplitter, brauchte aber nicht ins Krankenhaus geſchafft zu werden, während dies bei den drei mitfahrenden Arbeitern namens kiefer, Siegel und Schmitt, alle aus Fußgön⸗ heim, die ſchwer verletzt wurden, der Fall war. Sie wurden mit erheblichen Arm⸗, Bein⸗ und 1 ins Ludwigshafener Krankenhaus überſührt. meine Schaffenskraft lähmen, mich ſelbſt krank machen. Ich ſchelte mich deswegen. Kämpfe oft gegen dieſe Empfindung an. Kann ſie aber nicht los werden. Doch wozu darüber grübeln? Du biſt ja geſund, mein Lieb! Kerngeſund!“ Und ſein leuchtender Blick umfaßte ihr ſchönes ſtolzes Antlitz, ihre ſchlanke und doch kräftige Geſtalt. „Ja, Rolf! Ich bin kerngeſund!“ erwiderte ſie voll Stolz.„Du haſt recht: laß uns froh ſein! Ich bin ja ſo glücklich! So glücklich!!“ Und weit breitete ſie die Arme aus, als ver⸗ langte ſie danach, das ganze warmpulſierende Leben in ſich aufzunehmen. Noch lange wanderten die beiden jungen Menſchen am Strande auf und ab. In ſeliger Verſunkenheit. Und ſprachen von ihrem Glück. Und ſchmiedeten roſige Pläne für die Zukunft. Keinem von beiden kam in den Sinn, daß das launiſche Schickſal oft raſch ſein Geſicht ver⸗ ändert, daß Glück zum Unglück werden kann, Unglück zum Glück. Das ewige Spiel von Ge⸗ genſatz zu Gegenſatz im Weltenall. 2. Kapitel. Als Rolf Hinrichſen am nächſten Morgen auf der Terraſſe ſeines Hotels ſein Frühſtück einneh⸗ 37 fand er neben ſeiner Taſſe einen rief. Er kannte die Handſchrift nicht, da er nie Gerhildes Schrift geſehen hatte. Gleichgültig öffnete er deshalb den Umſchlag. Eine Karte fiel heraus, mit folgenden weni⸗ gen Worten: „Mein Vater iſt tot. Niedergefahren von einem Auto. Ich kehre mit dem Frühſchiff nach Hauſe zurück. Alles iſt anders geworden. Ich darf aer, Me an mein eigenes Glück denken. nnn 6 Karte. Ihm war, vor ſeinen Augen. vom erſten Augenblick an, kaum drei Wochen war es geweſen, als er gegen Abend unten am Strand spazieren ging und das Aäbertommen der Flut be ſpiel das ihn jeden Tag verſetzte. Sandbank eine weiße Geſtalt, die, der ſteit Waſſer nicht achtend, im Sande lag und Buch vertieft war. Nichts weiter. Wie geiſtesabweſend ſtarrte Rolf auf die als tanzten die Buchſtaben Dann raffte er ſich auf. Haſtig zog er die Uhr. Der Dampfer war ſchon fort. Alſo raſch hin zum Fiſcherhäuschen unten am Strand, in dem Gerhilde ein kleines, billiges Zimmer bewohnt hatte, um wenigſtens ihre Adreſſe zu erfahren. Er wußte ja noch nicht einmal den Ort, wo ſie wohnte. geſagt. Schiff! In der Nähe von Heide, hatte ſie mal Und dann ihr nach mit dem nächſten Die ganzen Stunden über bis zur Abfahrt des Nachmittagsdampfers befand Rolf ſich in einer ihm ſelbſt unerklärlichen Erregung. Etwas in Gerhildes Zeilen befremdete ihn. Was mußte ſie an Seelenqual durchgemacht ha⸗ ben beim Empfang der Nachricht von dem plötz⸗ lichen Tode des Vaters, bis ſie dieſe kalten, un⸗ verſtändlichen Zeilen ſchrieb! Als ob er der Mann wäre, der ſo ſchnell ſein Glück fahren läßt! Wie ihm dies ſchöne blonde Mädchen ans Herz gewachſen war— er hatte es noch nie ſo deutlich empfunden, wie in dieſen Stunden ban⸗ gen Zweifels. Ja, er hatte Gerhilde Wybrands geliebt da er ſie ſah. Vor chtete— ein Schau ufs neue in Entzücker 8 einer Da gewahrte er weit zen auf * Pilot gilt als verloren aufgenommen nischen Flugzeugs. onb Berlin, 17. Juni. Am Sonntag abend nach 7 Uhr zog der polniſche Militärdoppeldecker 2 Nr. 41 198 faſt eine Viertelſtunde lang Kreiſe über der Stadt Beuthen und warf über der tauſendköpfigen Menſchenmenge, die ſich zur Einweihung des Hindenburgſtadions eingefunden hatte, und zwar aus ganz geringer Höhe, in gro⸗ ßen Maſſen Propagandazettel ab, die in polniſcher Sprache zum Eintritt in den polniſchen Luft⸗ ſchutz aufforderten. Die Erbitterung der Be⸗ völkerung über dieſe neuerliche Verletzung der deutſchen Grenze iſt um ſo verſtändlicher, als in dieſem Falle keinesfalls ein Irrtum des Fliegers in Frage kommen kann Er entledigte ſich ſeiner Propaganda⸗Aufgabe über dem Stadion in ſo geringer Höhe, daß er nicht nur an den Oertlich⸗ keiten, ſondern auch an den deutſchen Fahnen unbedingt erkennen mußte, daß er ſich innerhalb des deutſchen Hoheitsgebietes befunden hat. Man darf erwarten, daß die Reichsregierung in Warſchau entſchiedene Schritte unternimmt, um dieſem wiederholten polniſchen Unfug ein für allemal ein Ende zu machen. 19 Aus Nah und Fern. Pirmaſens, 15. Juni.(unveränderte Lage in der Schuhinduſtrie.) Die Ge⸗ chäftslage in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie zat ſich in der vorigen Woche kaum verändert. die Arbeitsloſenzahl beträgt nach einer kurzen Erhöhung augenblicklich, nachdem verſchiedene Arbeitsloſe zu Notſtandsarbeiten herangezogen verden konnten. 9886. Im Gegenſatz zur Vor⸗ voche iſt das eine Erhöhung um etwa 150. Wien, 17. Juni.(Sieben Perſonen deim Baden in der Donau ertrunken.) Zeſtern ertranken hier ſieben Perſonen beim Ba— den in der Donau. Zwei Perſonen ſtürzten bei iner Kletterpartie im Wiener Wald ab. Schwerin, 17. Juni.(Vier Höfe nieder- lebrannt.) In dem benachbarten Dorfe Suk— ow brannten in der letzten Nacht vier mit Stroh— zächern verſehene Büdnereien mit den dazu ge— hörigen Wirtſchaftsgebäuden und Stallungen lieder. Die Bewohner konnten nur das nackte zeben retten. Mitvernichtet ſind ſämtliche Ma⸗ chinen der Büdnereien, die Futtervorräte, drei ühe und eine größere Anzahl Schweine. Ausland Schweizeriſch⸗italieniſcher Zwiſchenfall. Lauſanne, 17. Juni. Die Lauſanner Sektion des Schweizeriſchen Alpenklubs hat ein Aufnah— megeſuch des italieniſchen Generalkonſuls in Lauſanne abgewieſen. Dieſe Entſcheidung iſt auf die in Touriſtenkreiſen herrſchende Verſtimmung über die rigoroſen Maßnahmen der italieniſchen Behörden gegen den Grenzüberſchritt auf gewiſ— ſen Bergketten zurückzuführen. Seit Jahren ſind von Seiten des Vorſtandes des Schweizeriſchen Alpenklubs bei der italieniſchen Geſandtſchaft in Bern Schritte unternommen worden, um die Aufhebung dieſer Maßnahmen zu erreichen, aber immer erfolglos. Die Beſprechung Maedonald⸗Dawes. London, 17. Juni. Die geſtrige Beſprechung Maecdonalds mit General Dawes dauerte eine Stunde. Nach Verleſen des Kommuniques be— merkte Macdonald:„Dies wird vielleicht eines Tages ein hiſtoriſches Staatsdokument werden. Auf Bitte ihres Gaſtgebers Sir Alexander Grant oflanzten die beiden Staatsmänner zwei junge Bäume als Erinnerungszeichen der Zuſammen⸗ kunft. General Dawes trat am Abend die Rück— reiſe nach London an. Handel und Induſtrie. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 17. Juni. Dem heutigen Groß⸗ biehmarkt waren zugefahren und wurden die 50 Kilogramm Lebendgewicht je nach Klaſſe in Reichsmark gehandelt: 166 Ochſen 38 bis 63. 211 Bullen, 42 bis 56, 299 Kühe 18 bis 54. 33 Färſen 51 bis 64, 2647 Schweine 66 bis 86, 30 Schaſe 55 bis 58, 853 Kälber 50 bis 82, 9 Ziegen 10 bis 25. Marktverlauf: Mit Groß⸗ vieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt: mit Schweinen lebhaft, aus⸗ verkauft Frankfurter Viehmarkt. Frankfurt a. M., 17. Juni. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 50 bis 66, Bullen 50 bis 60, Kühe 30 bis 50, Färſen 50 bis 66, Kälber 62 bis 80, Schafe nicht notiert; Schweine im Gewicht von 120 Pfund 77 bis 80, Sauen—. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 17. Juni. Auf weniger günſtige Berichte von Kanada waren die Forderungen für Manitoba⸗Weizen erhöht. Auch die argen⸗ tiniſchen Ablader haben ihre Offerten herab⸗ geſetzt und der Konſum verhält ſich indes wei⸗ 1 zurückhaltend wegen der noch ungeklärten Lage der amerikaniſchen Börſen infolge der Farmer⸗Relief⸗Bill. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr wurde in RM. per 100 Kilogramm gegen 12,30 Uhr waggonfreſ Mannheim genannt: Welzen hierl.—, ausl. 24.25 bis 26.50, Roggen hierl. 22.75, ausl. 22,75, Hafer hierl. 22.50 bis 23. 2000 20,75 bis 21, Futtergerſte 19.75, bis 20,50, Mais mit Sack 20,50, füddeutſches Wei⸗ zenmehl, ſpezial Null, offizieller Großmühlen⸗ res 32.50, doch fanden auch unter dieſem Abgaben ſtatt, ſüddeutſches Roggenmehl 32,50, Kleie 10.75 bis 12, Biertreder denn Suma ist frei Chemikalien. Waschmittel. Neu und wertvoll! Völlig kostenlos erhalten alle Verbraucherinnen von Lux Seifenflocken, Sunlicht Seife, Suma oder Vim die Lehr- hefte des Sunlicht-Instituts über„Den Haushalt,“„Das Schneidern,“„Die Gesund- heitspflege.“ Verlangen Sie Prospekt. 0 A 303-œ⁹ faRB EN, HANDFE IE verdoppeln die Lebensdauer Ihrer Wäsche, wenn Sie mit Suma waschen, von schädlichen Ihre Hände werden Ihnen sagen, wie milde und vollkommen dieses neue wunderbare Waschmittel ist. 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Ehatt, iſt eine ehrbare Menſchenfreundin dahinge⸗ gangen, die ſehr viel ſoziale Not zu lindern ver⸗ ſtand. Gemäß dem Wunſche der Verſtorbenen und der Angehörigen, findet die Ueberführung der Leiche nach hier ſtatt. Die Beiſetzung erfolgt in der Familiengruft, vom Stammhauſe„Ehatt“ aus, am Donnerstag nachmittag um 4 Uhr. * Vorſicht auf der Firaße. Heute früh vor 7 Uhr wurde ein Mädchen, das ſich auf dem Wege zur Schule befand, beim Eingang in die Hügelſtraße von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren. Das Kind ſchrie laut auf. Scheinbar hat es keine ſchwerere Verletzungen erlitten. Der Motorradfahrer, der noch einen Beiſitzer hatte, nahm das Mädchen mit und verbrachte es in die elterliche Wohnung. Wieder eine Mahnung an die Eltern, ihre Kinder ſtets zu verwarnen, daß dieſe die Fahrſtraße zum Gehen nicht benützen ſollen. Der Fahrweg dient nur dem Verkehr, der auch hier und beſonders in den Nachmittagsſtunden von 4—7 Uhr ſehr lebhaft iſt. Das Ueberſpringen der Fahrſtraße, von einem Fußfteig auf den ande ⸗ ren, das beſonders von Kindern unbedachter Weiſe geſchieht, iſt mit Lebensgefahr verbunden. Es kann daher nicht oft genug gewarnt werden. * Fahrraddiehſtahl. Einem hieſigen 1 wurde ſein Fahrrad, das er am Sonntag of eines Gaſthauſes unterſtellte, geſtohlen. 2 t neu, Marke„Goricke“, blauer Anſtrich. Um den Fahrradmarder einen ordent— lichen Denkzettel beizubringen, wird um ſachdien— liche Mitteilung an die Polizeibehörde gebeten. *Der Ausfall au Einnahmen, der der Reichsbahn durch die Konkurrenz der Kraft— wagen entſteht, wird auf jährlich etwa 125 Mil- lionen Mark geſchätzt. Gewerkſchaftsbeiträge. Die Mit⸗ glieder des Allgemeinen deutſchen Gewerkſchaftsbun— des haben 1927 rund 182 Millionen Mark an Beiträgen aufgebracht. Die Sportvereinigung ſchlägt Neckarhauſen ſicher 5:1 Man hatte eigentlich von Neckarhauſen, das Friedrichsfeld auf eigenem Platze ſchlug, mehr er“ wartet. Die Gäſte verfügen nur über eine robuſte Spielweiſe, man ſah nichts was tatſächlich kreis- ligafähig geweſen wäre. Der Torwart und ſchlioß⸗ lich auch der Halblinke waren der Halt der Mann⸗ ſchaft. Von Viernheim kann man ruhig ſagen, daß es durch ſeinen Eifer und ſchöne techniſche Lei⸗ ſtungen den Sieg vollauf verdient hat. Das Reſul⸗ tat drückt nicht ganz die Ueberlegenheit Biernheims aus, es hätte 2ſtellig werden konnen. Die Schülermannſchaft gab ſich mit einem 2: 2 gegen Olympia Lampertheim zufrieden. Der kommende Sonntag ſteht im Zeichen des Jugendtages des Gaues Mannheim. Ein Fußballauswahlſpiel Stadt gegen Land dei dem die beſten Jugendſpieler von Waldhof, V. ſ. R., Neckarau uſw. mitwirken, deren Können die Fuß⸗ ballkenner entzückt. Die beſten Spieler von Wald⸗ hof und B. f. R. ſind aus den Jugendmannſchaf⸗ ten hervorgegangen. Es wird auch ein Jugend- handballſpiel Mannheim-Nord gegen Mannheim Süd ausgetragen. Als leichtathletiſche Uebungen kommen Staffeln, Weitſprung, Tauziehen und Me— dizin⸗Staffellauf in Betracht. Vor den Kämpfen findet ein Feſtzug durch Viernheim ſtatt und die verehrl. Einwohnerſchaft wird heute ſchon gebeten, zu flaggen. Auf dem Platze wird auch die bekannte Muſikkapelle Hanf⸗Blank für muſikakiſche Unterhal⸗ tung ſorgen. Es gilt großzügige Propaganda für den D. F. B.⸗Jugendſport zu machen und wir er⸗ warten von den Viernheimer Sportintereſſenten, daß ſie ſich wirklichen Jugendſport nicht entgehen laſſen. Wochenplan der Sportvereinigung. Dienstag Abend Leichtathletik für alle Mannſchaf⸗ ten ſowie Schülertraining. Mittwoch Abend Training 1. Mannſchaft Donnerstag Abend Training 2., 3. und Privat- mannſchaft Freitag Abend Training Jugendmannſchaft. NB. Die Spieler, die ſchwarzblaue Trikots im Be⸗ ſitz haben, müſſen ſolche bis ſpäteſtens Mitt- woch Abend im Lokal abliefern. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung der verjährten Fundſachen aus dem Rechnungsjahr 1928. Am Samstag, den 22. Juni 1929, 9 Uhr wird im Wachtlokal des Polizeiamts wegen Ver⸗ jaͤhrung 1 Zugwaage mit 2 Sillſcheit für Pferde⸗ fuhrwerk öffentlich meiſtbietend verſteigert. In⸗ tereſſenten wollen ſich zu dieſem Termin einfinden. Viernheim, den 17. Juni 1929. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig.