ISS Verkaul. WEISSE WAREN , V 0 Unser Sonder-Verkauf„Weiße Waren“ ist die denkber günsſigste Gelegenheit für Braulleule, Hausfrauen, Hoteliers u. Wirte zur Neubescheflung Weißer Weren aller Art und zur Auffüllung der Vorräſe. Qualitäten und Preise beweisen, daß es richig ist, bei Konder zu kaufen. Sie morgen in dieser Zeilung unsere Beilage, die einige Beispiele unserer Leistungslähiqkeit enthält. MibER 2 222 1 Beachſen Am Donnerstag beginn der NANNH EIN Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Schutzſportabteilung) Heute Dienstag Abend Training auf dem Sportplatz. Um halb 9 Uhr Verſammlung der Handballer im Anker, betr. Aufſtellung der Mannſchaft— c Wer nnentſchuldigt fernbleibt, kann nicht geſtellt werden. Es iſt daher Pflicht eines jeden Spielers zu erſcheinen. Donnerstag Abend 7 Uhr Hand ballſpiel gegen Schutzſportabteilung Mannheim. Der Schutzſportleiter. Sr e 2———— 2—— Achtung! Achtung! Ihre koſtbaren Betten find in Gefahren. Sie ſtehen bald vor großer Geldaus— gabe, denn Ihre Federn ſind verbraucht, weil ſie ſchon jahrelang benutzt werden. Laſſen Sie deshalb Ihre Bettfedern aufarbeiten durch meine moderne elektr. betriebene Bellfeden A intaunds⸗ Und O Senf hhieng- Anlage Keine Hausfrau ſollte verſäumen, Ihre Bettfedern von Zeit zu Zeit reinigen zu laſſen. Betten können ſofort in Ihrem Beiſein fertiggeſtellt werden. Reinigungstage jeden Montag, Bienstagu Mittwoch Franz Bechtel Polſtergeſchäft— Rathausſtraße 32. ND e * N Die d Turnlerprunsssonl 7 Fküindelts-Rerzen i Illumt. Lömpehen Gyrlanden u. Ffähneken Valt. Hofmann, Glöckner Franz Hofmann, Binderei eta u Folk B etten Ztahlmatratzen, Kinder- betten, Schſafzimmer. Chaiselongues an Pri- ul vate, Katenzuhlung, Kat talog frei 233. Eisenmöbehabrik Verloren am Sam tag Mittag 1 Nofizheft mit der Aufſchrift Im- u. Unt 1. Böller, kor, Ig, Belgel. k M u F T zu ſagespreisen Hug. Visih⸗ Dortmund. Lebeus mittel, Fliederſtraße 3. 1 Mig. Warst, Schinken u. 8. h. Dees Antitl. Vereine, Flaſchenbierhändler und ſonſtige Korporationen! Da während der letzten Sonntage bei den hieſigen Wirten noch ziemlich Stühle frei waren und dies nach aller Vorausſicht auch in Zu⸗ kunft noch ſo ſein wird, hat ſich die Gaſtwirte⸗ vereinigung entſchloſſen Stühle und Tiſche zu verleihen, evtl. kann auf Wunſch auch Be⸗ dienung geſtellt werden, eine Maßnahme, um unſeren ſteuerlichen Verpflichtungen einiger⸗ maßen nachkommen zu können. Reger Unterſtützung ſieht entgegen Gaſtwirte⸗ Vereinigung Viernheim. Zu vermieten 3-1 Ammer an ruhige reelle Leute bis 1. Juli zu vermieten. dieſes Blattes. Neve und getr. Mag- Anzüge von 10 Mark an. Mäntel, Alltel, Hosen, Holler, Schuhe Hochrelis Anzüge Wohnung auch leihweise. mit Küſch e F mannheim J 1, 20 Im Eine ſchöne Zu erfr. in der Exped.! Aaleen-Frus 5 Ralteenpllanzen Mech. Belz Ku 5 Hakteen-Samen 1. z. Beimischken für alle Pflanzen Alles frei allhin einschl. Vetpak- kung gegen Voreinsen- dung des Betrags. prewa Bingen. Gegen Suhl(Thür.) Brasmagen mit Maschine Postsack 2.— Mk. empfiehlt ſich ittl. 10 M 1 Ludwigſtraße 10 HRumnus-Erde Ka df e: Gold. Sil- ber, Brillanten, bessere Anzüge, Ptandscheise, Musikinstrumente, Schailplatten Münzen, alte Wäffenu.sonstiges Bartmann Mans heim Ankaafsladen R 4, 18 Postsack 2 Haus über Man Jr gor. Franbꝶ furt à. Main, Belohnung abzugeben in der Exped. ds. Bl. ommer- prollen auch in den hartwäck Füllen, werden eisig. Tagen unter Garentie d das echte u schädl. Teintverschönerungs— mite]!„Venus“ Stärke U beseitigt. Keine Schälkur. Pr. 2,75 RM. Nur zu haben dei Flora- Dregerie E. lichter RN thansstrasste 13 Die Jubiläumswoche des Naunheimer Nationaltheaters Von Dr. S. Kayſer, Mannheim Ein Theaterfeſt. Hat das deutſche Theater gegenwärtig ein ſo großes Recht, Feſte zu ſeiern? Sieht man die Ziffern, die der Haushalt der Städte auf der Seite„Theater“ einſetzt, lieſt man die Nachrichten über Einſparung im Theaterbe⸗ trieb oder gar über die Schließung von Müh⸗ nen, ſo kann man daran zweifeln. ob es dem deutſchen Theater ſo beſonders ſeſtlich zu Mute iſt. Dennoch kann niemand glauben, daß die deutſche Theaterkultur ihrem Ende entgegengeht. Die Grundlagen des Theaters werden ſich gewiß verändern, künſtlerſſch und ſozial, aber das Theater als ſolches wird bleiben wie es vorhan⸗ den iſt, ſeiidem es ein Schaubedürfnis der Men⸗ ſchen gibt. Spät, ſehr ſpät hat ſich in der Zelt nach dem Untergang der Antike aus der Befriedigung die⸗ ſes Schaubedürſniſſes wieder eine Kunſt mit höhe⸗ ren Zielen entwickelt. Bis ins 18 Jahrhundert waren die Stücke, wenigſtens hrer Wirkung nach, nichts anderes als Abkömmkenge der alten derben Mimuskomödie oder höfiſches Spiel für die Fülrſten. Im 18. Jahrhundert aber vollzieht ſich in Deutſchland die große Wandlung. Das Theater, beſonders die Sprechbühne, erhält ein Ziel; ſie wird zum Ausdruck einer Kunſt. die ſich neue, nationale, freiheitſſche Aufgaben ſtellt. Zwei Theater ragen hier beſonders hervor, das Ham⸗ burger und das Mannheimer Nationaltheater. Die Hamburgiſche Dramaturgie Leſſings hat noch keine Stücke von wirklichem Wert zum Ge⸗ genſtano, abel der neu Th at ewele mae deut- ſchen Schauſpielkunſt iſt vorhanden. Die Bühne des Mannheimer Nationaltheaters, die zu die⸗ ſer Zeit gegründet wird, erfüllt die Hoffnungen durch das freiheitliche Stück der Deutſchen, durch Schillers„Räuber“. Nur ſie können die Feſt⸗ woche des Mannheimer Nationaltheaters eröff⸗ nen, deren Charakter, ſo geſehen, eine tiefere Be⸗ deutung beſitzt. Die 150 Jahre dieſer Schau⸗ bühne weiſen auf jene Zeit hin, in der ſich die Theaterkunſt auf die Güter nationaler Art und Dichtung beſann und ſich in einer bis dahin ſtark franzöſterten Stadt eine Stätte ſchuf, von der das freieſte Wort im Deutſchland der letzten Zeit des 18. Jahrhunderts geſprochen wurde: in ty⸗ rannos! Die Loslöſung von der Theaterſpielerei der Franzoſen geſchah auch in Mannheim wie an⸗ derwärts durch Shakeſpeare. Er hat Leſſing in ſeinem Kampf gegen die Franzoſen beſtärkt, ihm verdankt die deutſche Schaubühne der klaſſiſchen Zeit den Sinn für die Dramatik der Rede. Des⸗ halb darf Shakeſpeare im Feſtſpielplan nicht ſeh⸗ len. Sein„Kaufmann von Venedig“ ſteht auf dem Programm der Feſtwoche. Die dramatiſche Kraft, die Shakeſpeare dem deufſchen Schauſpiel verlieh. der flammende Ausdruck, den Schiller der deutſchen Bühne gab,— ſind ſte in unſerer Zeit ſo lebendig, daß ſich ein Werk finden läßt, das ihnen entſpricht. wenn auch nicht gleich⸗ kommt? Bei Vorbereitung des Mannheimer Theater⸗Jubiläums hat man dieſe Frage lang und eingehend geprüft und hätte ſie gerne zu Gunſten eines jungen, zeitbürtigen Dramatikers beantwortet,— wenn er wirklich auffindbar ge⸗ weſen wäre. Daß es nicht möglich war, ſoll nicht etwa heißen, daß das Mannheimer Natio- Tünnplete Baca. Enrtebtongen liefert und montiert gebrauchsfertig Valentin Winkenbach Auch Volksbadewannen ſehr billig am Lager Gasherde, Gas Backherde ſowie comb. Herde, nur beſte Fabrikate, äußerſt billig. Hacken, Senſen, Rechen, Fliegengewebe u. ſ. w. Heidestr. 102. 1——— Weinheimerſtraße 53 Ferner empfehle: Bekanntmachung. Betr.: Die Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grundſtücken. ee e Die zur Anmeldung der mit Tabak bepflanz⸗ ten Grundſtücke erforderlichen Formulare können während der üblichen Büroſtunden bei uns— Zimmer Nr. 26— in Empfang genommen wer⸗ den. Bis ſpäteſtens 15 Juli ſind dieſelben ge⸗ nau ausgefüllt, bei dem hieſigen Zollamt an Wochentagen von vormittags 7— 12 Uhr und N von nachmittags 1½—5½½ und Samstags von vormittags 7 bis nachmittags 1 Uhr bei dem Zollamt abzuliefern. Genaue Angabe über Lage und Größe der Grundſtücke iſt erforder⸗ lich. Wer die Anmeldung in der vorgeſchriebenen Zeit unterläßt, wird zur Anzeige gebracht. Viernheim, den 24. Juni 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Sie finden mir immer große Auswahl in modernen Anzugſtoffen 5 in allen Preislagen. Meine fertigen Anzüge find bekannt für guten Sitz, beſte Verarbeitung und äußerſt billigen Preiſen Robert Steiert Weinheimerſtraße 62 Manufaktur und Modewaren Wäſche, Ausſteuer, Konfektion Zu vermieten Schöne J- Amer- Wonaugg evtl. auch getrennt, zu vermieten Ader, Traube. Kaſten⸗ und Leiten Wagen mit Holz- und Stahlnaben in jeder Größe, ſowie Erſatzräder auf Lager— Teilzahlung geſtattet!— Nikol. Wunderle, Laien 165 ALeichteruge delarden Firnis⸗Lacke in allen Farbtönen zum Anstrich von Puß- böden Küchenmöbeln, Blumenbrettern, Lau- ben usw. Eiſenlacke zum Anstrich von Ei- sengefäten Gebrauchsfertige Faſſadenfarben Leinöl, Sikkattv, Ter- pentinöl, Fitnes, Weih- bindarleim, Lacke, trockene Farben, und Schlämmkreide Emil Richter Flora-Drogerie Das duese fact. Must Hans welckes alles hat, ist in Mannheim Schwetzingerstr. 49 Seste Bezugsquelle f. Schörden, Vereine und Wiederverkäufer. Gegr 1904 Srog- ud. Kleinverkauf. icht a m üher die deutſche Dramatik der G8 genwart einſetzen wollte; das kommt ihm nicht zu Aber die Mannheimer Bühne. die noch im Kriege die bedeutſame Ur⸗ aufführung von Haſenclevers„Sohn“ ſah, ver⸗ mag ſich für kein Werk der heutigen Dramatik zu entſcheiden, das die Zeit ſo repräſentieren würde, wie Schillers„Räuber“, die Zeit ihrer Grün⸗ dung und erſten Arbeit. Sind dieſe Kräfte ver⸗ loren gegangen? Wer mag das entſcheiden? Aber daß ſie nicht verloren gehen ſollen, weil die deutſche Theaterkunſt von ihnen lebt ſeit anderthalb Jahrhunderten,— das will das Mannheimer Theater⸗Jubiläum zeigen und des⸗ halb will es nicht nur ein Feſt zur 150⸗Jahres⸗ feier eines Hauſes ſein, ſondern eine Kundge⸗ bung des Geiſtes, von dem dieſes Haus getragen wurde und wird. Aus dieſem Geiſt geboren iſt Beethovens„Fi⸗ delio“. Er erſcheint auf dem Feſtſpielplan nicht nur, weil Cherubinis„Waſſerträger“, der eigent⸗ liche Anreger des„Fidelio“ ſeine Uraufführung in Mannheim erlebte, ſondern weil Beethovens Oper das Erbe des 18. Jahrhunderts in der mu⸗ ſikaliſch⸗dramatiſchen Kunſt darſtellt.„Es ſucht der Bruder ſeine Brüder“— dieſe Worte drük⸗ ken den Geiſt der Befreiung aus, der in Beet⸗ hovens„Fidelio“ ſeine Geſtaltung findet; die Verwandtſchaft mit dem Dichter der„Räuber“ tritt in dieſem Sinne von einer ganz anderen Seite hervor, als ſie ſich durch Beethovens Wahl von Schillers„Ode an die Freude“ in der 9. Symphonie ſonſt darſtellt. Furtwängler, der lange in Mannheim wirkte, wird die Feſtvor⸗ ſtellung dirigieren. Wie der„Fidelio“ die Ideen zarts im 18. Jahrhundert ſelbſt als deſſen ſtär⸗ ſtes Zeugnis auf der Rokotobühne zuſammen. Mozart darf auch deshalb im Spielplan der Mannheimer Feſtwoche nicht fehlen, veil Mann⸗ heim die einzige deutſche Stadt ist, die im Le⸗ Hier lernte er den neuen muſikaliſchen Espreſ⸗ ſivoſtil, der„Mannheimer Schule“ kennen. Und denn Conſtanze Mozart war eine Mannhei⸗ merin. Nach Mozart hat beſonders die muſitaliſche Romantik in Mannheim eine Heimſtätte geſun⸗ den, deshalb ſoll ihr letzter Meiſter, der vor kur⸗ zem ſeinen 60. Geburtstag feierte, Hans Pfitz⸗ ner, mit ſeinem„Paleſtrina“ erſcheinen. Und das Werk, das den Schimmer des 18. Jahrhun⸗ derts für unſere Zeit erneuert und beſeelt hat, der„Noſenkavalier“ von Richard Strauß ſoll unter Leitung des Meiſters die Feſtwoche be⸗ ſchließen. Damit aber auch die neue Zeit nicht gänzlich zum Schweigen gebracht ſei, wird im Mann⸗ heimer Stadion eine große bewegungschoriſche Feier unter Rudolf v. Labans Leitung veran⸗ ſtaltet. der die Idee des Theaters, die Darſtel⸗ lung ſeiner bewegenden Kräfte zu Grunde lie⸗ gen ſoll. Ein Theaterſeſt. Gewiß beſchreitet es ausge⸗ tretene Bahnen, aber nicht aus„bloßer Tradi⸗ tion“, ſondern um die Kräfte zu zeigen, die in dem Jubiläumshauſe ſelbſt ſeit 150 Jahren wirkſam geweſen ſind und um zu ſordern, daß des 18. Jahrhunderts in de Kultur des 19. herübernimmt, ſo faßt ſie die„Jauberſlöte“ Mo⸗ Theater ſelbſt keinen Grund hat, zu felern. aber allen Anlaß. dahin zu ſtreben, daß es wie⸗ ſie weiter wirken mögen in einer Zeit, in der der eine Feie 3 kttollkommiſſion nicht ben Mozarts eine bedeutſame Rolle geſpielt bar, mit Mannheim blieb er buchſtäblich verheiratet. gegen halb 8 Uhr nheimer Anzeiger Geernbeimer Tageblatt— Liernheimer Nachrichten Viernh ei e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 Sonntags . 970 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fran Neueſte Telegramme Familiendrama in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 26. Juni. Geſtern ver⸗ gifteten ſich in einem Hauſe in der Torwaldſtraße eine Frau und ihre beiden erwachſenen Töchter durch Einatmen von Leuchtgas. Der Grund zur Tat iſt unbekannt, doch nimmt man, da wirt⸗ den Ehe⸗ ſchaftliche Notlage nicht in Frage kommt, vor einigen Wochen erfolgten Tod des mars der Frau an. Italien ehrt Malmgreen. 9m, 26. Juni. Die italieniſche Regierung hat beſchloſſen. dem ſo heldenhaft geſtorbenen ſchwediſchen Forſcher Malmgreen zum Ge⸗ dächtnis die(oldene Zipimedaille zu verleihen. von jährlich 2000 Schwedenkronen ausg⸗ſetzt worden. Der Mutter des Forſchers iſt eine Rente Muſſolini empfing die Schmeſter Malmgreens, die ihm den Dank der Familie des Toten aus⸗ ſprach. Kriegsbeſchädigte und Poungplan. onb. Berlin, 28. Juni. gabe an die Reichsregierung ſordert die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Verbände der Liqui⸗ dationsgeſchädigten eine energiſche Auswertung aller Freigabemöglichkeiten, die der Voungplan biete, ferner die Beſeitigung der Kapitaler⸗ tragsſteuer für Schuldbuchforderungen, ferner neue Entſchädigungen in Höhe von durch⸗ ſchnittlich 2 Prozent, die Schaffung eines Son⸗ derſonds für Kleingeſchädigte und Verzinſung der als Wiederaufbauzuſchläge gegebenen Schuldbuchſorderungen. Die Mittel ſeien vor allem durch Einſparungen im laufenden Schlußentſchädigungsverfahren aufzubringen. Verzichtet Paris auf eine ſtändige Kontrolle? onb. Berlin, 26. Juni. Die letzten aus Pari⸗ vorliegenden Meldungen und Informatione; über den Eindruck der außenpolitiſchen Debatt⸗ auf die franzöſiſche öffentliche Meinung un) die Regierungskreiſe lauten wenig einheitlich. Die Rechtspreſſe, ſo das„Journal des debats“ und vor allem der„Temps“, leugnen entſchie⸗ den, daß Deutſchland ein Recht auf Räumung des Rheinlandes habe. Was die ſtändige Kon⸗ trollkommiſſion betreffe, ſo könne Deutſchland ſich nicht auf Artikel 2 des Locarnopaktes be⸗ rufen, denn dieſe Beſtimmungen fänden keine Anwendung auf Ausübung des Selbſtver⸗ teidigungsrechtes. Es folge daraus klar, daß der Locarnovertrag durch eine ſtändige Kon⸗ entwertet, ſondern in ſeinem Wert erhöht werde. Aehnlich künſtlich konſtruierte Gedankengänge finden ſich auch im„Journal des debats“, das glattweg behauptet, daß Frankreich bas Geſamt⸗ riſiko für die Reparationsleiſtungen trage, ſo⸗ lange die deutſche Schuld noch nicht mobiliſter: ei und darum ſolange im Rheinland bleiben müſſe, bis die deutſche Schuld vollkommen ſicher geſtellt ſei. Abgeſehen von dieſen Preſſeäußerungen ſcheint in Pariſer politiſchen Kreiſen nach einer heute früh in Berlin vorliegenden Information doch eine vernünftigere Beurteilung des gegen⸗ wärtigen Standes der Dinge Platz gegriffen zu zu haben. Der Pariſer Korreſpondent der„Voſſ. Stg.“ berichtet, in Paris verſtärke ſich der Ein⸗ druck, daß in Frankreich in der Frage der Kon⸗ trollkommiſſion eine entſchiedene Aenderung der Meinungen im Gange ſei, die nicht zuletzt auf den politiſchen Umſchwung in England zurück⸗ geführt werden müſſe. der Transport der„Bremen“ Bremen, 24. Juni. Die Verholung des Rie⸗ jenſchnelldampfers„Bremen“ von ine bis. hr gen Liegeplatz nach dem Freihafen iſt heut, acht um 3 Uhr trotz ſtürmiſchen Wetters 0 und glücklich vor ſich Wee 1 755 5 Inzwiſchen haben ſich heute die verantwort ichen Stellen der Werft und der Reederei ent⸗ essen, die„Bremen“, hente mittag gegen 12 yr unter Aſſiſtenz der zehn ſtärkſten Schleppen nach Bremerhaven überführen zu laſſen, wo ſi, In einer Ein⸗ eintreffen wird rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. mer Zeitung Anzeigen (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) reiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Macdonald lüdt nach London ein. Die holitiſche Konferenz jou in der engliſchen Hauptſtadt stattfinden. Berlin, 25. Juni. Aus London kommt die Nachricht, die engliſche Regierung habe nach Berlin und nach Paris mitteilen laſſen, daß ſie entſcheidendes Gewicht darauf lege, die große politiſche Konferenz über die Liquidierung des Krieges auf der Grundlage des Pariſer Sachver— ſtändigenplanes nach London einzuberufen. Dieſe engliſche Meldung wird, lt.„Neue Bad. Ldsztg.“ hier beſtätigt. Es ſcheint, daß das eng⸗ liſche Kabinett mit Rückſicht darauf, daß es erſt ſeit kurzer Zeit im Amte iſt, eine längere Ab⸗ weſenheit Macdonalds von London nicht für wünſchenswert hält und daher in gegenwärtigen Augenblick eine Konferenz außerhalb Englands nicht begrüßen würde. Wenn alſo die große Re— parations- und Liquidationskonferenz, deren raſche Einberufung von Frankreich gewünſcht wird, nicht weiter hinausgeſchoben werden ſoll, dann müßten die Regierungen wohl den engli— ſchen Wünſchen Rechnung tragen. Die deutſche Reichsregierung iſt, wie man hört, durchaus bereit, London als Konferenzort zu akzeptieren. Die engliſche Regierung wird von dieſer Bereit⸗ willigkeit verſtändigt werden. Sobald die ent⸗ ſprechenden Mitteilungen aus Paris vorliegen, dürfte der engliſche Premierminiſter Macdonald die Einladungen zur Londoner Konferenz er— gehen laſſen. Die Konferenz würde dann im Juli tagen. Der Entdecker der Anleihe⸗ ſchiebungen. Der Pariſer Bankier Levit wird im Stinnesprozeß vernommen. Im Stinnes⸗Prozeß wurde am Montag der Pariſer Bankdirektor Siegfried Levit, geſchäfts⸗ führender Verwaltungsrat der Banque Central, und Vorgänger von Schrandt, als Zeuge»nver⸗ eidigt vernommen. Levit iſt es geweſen, der, nachdem er von den illegalen Anleihegeſchuften, die von Waldow und Schrandt über die Banque Central getätigt wurden, Kenntnis erhalten hatte, dem Deutſchen Sonderkommiſſar Heinz⸗ mann Anzeige erſtattete. Bei einer Buchreviſion, die Levit in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Verwaltungsrats vornahm, fand er, kt.„Tempo“, ein Konto Wolf v. Waldow⸗Zürich. Er befragte die Bankbeam⸗ ten darüber und erfuhr bruchſtückweiſe von dem! Anleihegeſchäft, das getätigt worden war. Er gelangte auch in den Beſitz einer Briefkopie, in der Schrandt Waldow Mitteilungen machte. Levit wandte ſich zunächſt an den Präſidenten der Bank, der es jedoch, da er politiſch an expo⸗ nierter Stellung war, ablehlete, ſich mit der Sache zu befaſſen. Der Amſterdamer Banlier Horn der Haupt⸗ aktionär der Banque Ceateu, beauftragte Levit zann, das Nötige zu veranlzſſen Levit wollte Arzeige erſtatten. Das war aber nicht maglich. denn er war nicht ger hsbigt, ſondern ols Ge⸗ ſchäbigter kam nur das Deutſche Reich in Frage. Aus dieſem Grunde brndie ſich Levit an das Sonderlommiſſariat, wo er ſeine geſamten Be— obachtungen zu Protokoll gab. Levit proteſtiert energiſch dagegen, daß er ſeine Mitteilungen erſt gemacht habe, als man ihm eine Belohnung von 30 000„ zugeſichert habe. Die Belohnung ſei ihm in Ausſicht geſtellt worden, nachdem er alles, was er wußte, zu Protokoll gegeben hatte. Rechtsanwalt Ehlers: Der klagte v. Waldow behauptet, daß das Ange⸗ Konto Waldow bei der Bank Central fingiert war. Levit: Das kann unmöglich ſein. Vorſitzender: Wie iſt Ihr heutiges Ur⸗ tell über Schrandt? Levit: Schrandt iſt ein großes Kind und ſich der—ragweite ſeiner Handlungen nicht be⸗ wußt. Er iſt ſehr unzuverläſſig, aber er verſteht es, die Leute für ſich einzunehmen, beſonders ſein Augenaufſchlag wirkt wie der einer ſchönen Frau. Sein freier Blick nimmt jeden ſofort für ihn ein. Rechtsanwalt Ehlers: Das iſt genau die Beſchreibung, die Herr v. Waldow von Schrandt gab. Auch er hat ſich ebenſo wie Herr Levit von Schrandt täuſchen laſſen. von Schrandt Die Veſatzung bereitet die Näumung vor?? Mainz, 24. Juni. Die franzöſiſche Beſat⸗ zung ſcheint ſich nuf Räumung der zweiten Zone einzurichten. Da vorerſt ein großer Teil der Truppen in der dritten Zune untergebracht wer⸗ den muß, werden die hieſigen Truppenteile ſo dicht wie möglich zuſammengelegt, um Platz zu ſchaffen. In Mainz werden auf dieſe Art einige Kaſernen frei. Verſchiedene Ortſchaften, die lange Zeit keine Einquartierung mehr hatten, ſollen vorübergehend erneut belegt werden. Man nimmt an, daß ein Teil der abziehenden Trup⸗ pen in der dritten Zone bleiben wird. In fran⸗ zöſiſchen Kreiſen rechnet man mit dem Beginn der Räumung der zweiten Zone zu Anfang Herbſt. Das fliegende Schiff. 10 000 Kilogramm über 1000 Kilometer im Flugzeug. Friedrichshafen, 24. Juni. Bei der Eröffnung der Fluglinie Böblingen Friedrichshafen äußerte ſich Dr. Dornier über das kommende Flugſchiff. Er ſagte dabei laut„Seeblatt“: Unter einem Flugſchiff verſtehe ich ein fliegendes Schiff, alſo ein Fahrzeug, das im Waſſer und in der Luft gleichermaßen zu Hauſe iſt, in ſei⸗ nen Abmeſſungen aber weſentlich über alles hinausgeht, was bis heute an ſogenannten Flug⸗ zeugen geſchaffen wurde. Während der Vergrö⸗ zerung der Luftflugzeuge mit Rückſicht auf die zerſchiedenen Landeplätze verhältnismäßig enge renzen gezogen ſind, werden die Flugzeuge vor⸗ zusſichtlich in wenigen Jahren Dimenſionen reichen, von denen man ſich bis vor kurzem aum träumen ließ. In wenigen Wochen wird im Bodenſee der Stapellauf eines mit 12 Mo⸗ oren mit ungefähr 6000 PS. ausgerüſteten Flugſchiffes ſtattfinden, das üher Strecken von etwa 800—1000 Kilometer in der Lage ſein wird, ohne Zwiſchenlandung 10000 Kilogramm zah⸗ lende Laſt zu befördern. Stellen Sie ſich vor, was dies bedeutet. 10 000 Kilo entſprechen 100 Perſonen zu je 100 Kilo gerechnet. die ohn Zwiſchenlandung von hier in 4—5 Stunden nach Southampton, nach Kopenhagen, nach Bor⸗ deaux, Barcelona, Rom oder Belgrad transpor- tiert werden können. Durch die ſtarke Untertei⸗ lung der Triebwerksanlagen iſt im Vergleich mit den heute exiſtierenden Luftfahrzeugen eine weſentlich erhöhte Betriebsſicherheit gewährlei, ſtet. Denn auch bei Ausfall mehrerer Motor- wird das Flugſchiff unbeirrt ſeinen Weg fort ſetzen können. Mit der Entwicklung ſtärkſter Motoren wird das Flugſchiff raſch auf Leiſtun⸗ gen gebracht werden, die ein Vielfaches des An⸗ gegebenen betragen werden. 46. Jahrgang Die Fahrt der„Bremen“. Bremerhaven, 24. Juni. Um 6 Uhr paſſierte die„Bremen“ die Colunibus-Koje bei Bremer— haven. Auf den Bremerhavener Deichen, vor der alten Lloydhalle und beim Columbus⸗Bahn⸗ hof hatten ſich Tauſende verſammelt, die das impoſante Schiff durch Tücherſchwenken und Hurrarufe begrüßten. Nachdem die„Bremen“ das Blexener Knie paſſiert hatte. warfen die Schlepper die Leinen bos. worauf das Schiff mit eigener Kraft die Bremerhavener Reede paſſierte und weiter ſee⸗ wärts dampfte. An Bord befanden ſich u. a. der Senatskommiſſar für die Hafenstädte, Senator Dr. Adbelt und Direktor Gläſſel vom Norddeut— ſchen Lloyd. Mord in Gau⸗Algesheim. Gau⸗Algesheim(Rheinh.), 24. Juni. Am Sonntag früh gegen 1 Uhr lauerte der 21 Jahre alte Joſef Schmidt von hier dem im 35. Lebens⸗ fahr ſtehenden Wilhelm Wolff, ebenfalls von hier, auf, überfiel ihn und zertrümmerte ihm mit einem Schlagring die Schädeldecke. Außerdem brachte er dem Wolff, der ſofort bewußtlos war, mit einer Packnadel von rückwärts mehrere Stiche bei. Der Schwerverletzte wurde alsbald in das Hoſpital nach Bingen überführt, wo er, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, verſtarb. Der Täter, der zunächſt geflüchtet war, lonnte durch die Gendarmerie verhaftet werden und wurde in das Urterſuchungsgefüngnis nach Mainz verbracht. Naubmord im O⸗Zug? Berlin. 24. Juni. Am Montag früh wurde. wie die Abendbläiter berichten, auf der Berlin— Breslauer Strecke zwiſchen den Staſionen Amtitz und Guben die Lerche des volniſchen Inge⸗ tiers Dr S. N. Pinkus. der in Berlin wohnte, zefunden. Die Leiche wies Zertrümmerung des Schädels. ſowie Stichverletzungen auf Es be— ſteht der dringende Verdacht, daß Dr. Pinkus von einem unbekannten Täter beraubt, ermor⸗ det und aus dem Zuge geworfen worden iſt. Dr. Pinkus ermordet. Bertin, 24. Juni. Zu dem Auffinden der Leiche des polniſchen Ingenieurs Dr. Pinkus, nahe dem Bahndamm zwiſchen den Stationen Guben und Amtitz meldet die„Voſſiſche Zeitung“, 28 beſtehe der dringende Verdacht, daß Dr. Pin⸗ kus, der in der letzten Woche für eine polniſche Stadt eine Anleihe in Höhe von anderthalb Millionen Mark vermittel: hatte. auf dem Rück. weg von Warſchau im Zuge das Opfer eines Faubmordes geworden iſt. 5oziales. Her Schiedsspruch für den Nuhrbergbau angenommen. Eſſen. 24. Juni. Der Zechenverband hat den Schiedsſpruch über Manteltarif und Ar⸗ beitszeit für den Ruhrbergbau, wie gemeldet, angenommen. Die Annahme erfolgt, wie der Zechenverband dazu bekannt gibt, trotz ſchwerer Bedenken, die dahin gehen, daß der Schiedsſpruch nicht die von ihm erſtrebte Entlaſtung der Selbſtkoſten⸗ lage der Arbeitszeit und der Ueberſchichtenfrage, ſondern im Gegenteil eine weitere Belaſtung insbeſondere in den Ueberlaufsbeſtimmungen bringe. Der Beſchluß des Zechenver bandes ſei vor allem auf die Rückſicht auf die Erhaltung des Arbeitsfriedens der durch die Laufgent des Abkommens für längere Zeit geſichert erſcheint, zurückzuführen. die Landtagswahlen in Mecklenburg. Schwerin, 24. Juni. Bei den Wahlen zum Landtag wurden Stimmen abgegeben für die Sozialdemokraten 119555, Einheitsliſte 138 597, Kommuniſten 16 313, Volkswohlfahrt 7499, De⸗ mokraten 8885, Nationalſozialiſten 12 705. Bau⸗ ernpartei 7858. 9,2 mm Regen zu wenig. Berlin, 25. Juni. Die Flugveranſtaltung auf dem Tempelhofer Feld am vergangenen Sonntag war bei einer großen Verſicherungs⸗ geſellſchaft gegen Regen verfchert Die Verſiche tuunsſumme verrug do doo* boch vraumr f nicht ausgezahlt zu werden, da, wenn es auch ge⸗ regnet hat, doch nicht genug Regen fiel, um di im Verſicherungsvertrag feſtgelente Höhe zu er⸗ reichen. Es fehlten ganze 0,2 Millimeter. Neue Schreilensſahrt eines raſenden Autos. Der Autofahrer geflüchtet. Berlin, 25. Juni. Während noch der Fall des Gatower Todesfahrers die Polizei beſchäf⸗ tigt, wird lt.„Tempo“, bereits von der Pots⸗ damer Kriminalpolizei nach einem anderen wilden Automobiliſten gefahndet, der ſich, genau wie Riecke, der Verantwortung für zwei von ihm verurſachte Unfälle durch die Flucht entzogen hat. Am Sonntag nachmittag wurde in Glindow vor dem Lokal von Wagener ein Mann von einem Kraftwagen überfahren und ſchwer verletzt. Der Fahrer hielt nicht an, ſondern ſauſte mit voller Geſchwindigkeit weiter. 20 Minuten ſpäter rammte derſelbe Wagen bei Geltow ein anderes Auto, das durch den Anprall in den Chauſſeegraben geſchleudert wurde. Auch hier fuhr der raſende Automobiliſt mit Höchſtgeſchwindigkeit weiter, ohne ſich um die verletzten Inſaſſen des umgeſtürzten Wa- gens zu kümmern. Die rechte Seite des Wagens, der die bei⸗ den Unfälle verurſacht hat, muß Beſchädigun⸗ gen aufweiſen, die hoffentlich zu ſeiner Feſt⸗ ſtellung führen werden. Nach Zeugenausſagen handelt es ſich um einen Berliner Privat⸗ wagen von blaugrauer Farbe. ** 5 Zum Autounglück bei Gatow. Berlin, 25. Juni. Im Verfahren gegen den Kaufmann Riecke aus Berlin, der bekanntlich mit ſeinem Auto das Ehepaar Engelke aus Ga- tow überfahren hatte, fand geſtern an der Un. glücksſtelle ein Lokaltermin ſtatt. Riecke wurd, ſpäter aus der Haft entlaſſen, da nun keine Ver dunkelungsgefahr mehr beſteht. Rüuberunweſen im Saargebiet. Ludweiler, 24. Juni. Die Nachforſchunger nach dem Räuber, der vor einigen Tagen, wie bereits gemeldet, in der Nähe der lothringiſchen Grenze einen Lehrer und deſſen Kollegin durch Revolverſchüſſe ſchwer verletzt hat, ſind bis jetzt ohne Erfolg geblieben. Es konnte lediglich das Waldlager des Burſchen entdeckt werden, in dem ſich ein Fahrrad vorfand, das der Räuber kurz vorher einem 12 Jahre alten Schüler unter Be— drohung mit der Schußwaffe abgenommen hatte. Wemmetsweiler, 24. Juni. Vorgeſtern nacht ſpielte ſich im nahen Walde ein ſchweres Feuer— gefecht zwiſchen Landjägern und einer mehr— köpfigen Räuberbande ab. Die Diebe hatten in der vorausgegangenen Nacht etwa 60 Kilo Kup— ferdraht geſtohlen und eine Landſjägerſtreiſe hatte ſie im Walde entdeckt. Die Flüchtenden tra⸗ fen mit einem Doppelpoſten der Pclizei zuſam⸗ men und eröffneten auf Anruf ein wildes Feuer, indem ſie ungefähr 30 Schüſſe auf die Beamten abgaben, ohne jedoch zu treffen. Nachdem her⸗ beigerufene Verſtärkungen angekommen waren, berſchwanden die Räuber im Walde, und konn— ten bisher noch nicht gefaßt werden. Saargemünd, 24. Juni. Die Gendarmerie bon Buſendorf beſchäſtigt ſich zurzeit mit der Aufklärung des am Sonntag morgen im Hauſe eines Landwirts zu Wölfingen verübten Raub— mordes. Während der Landwirt in der Kirche weilte, drangen zwei Banditen in das Haus ein, erbrachen ſämtliche Schränke und Schubladen. Als ſie von der allein im Hauſe weilenden 15 Jahre alten Tochter überraſcht wurden, durch— ſchnitten ſie dieſer mit einem Dolchmeſſer die Kehle und warfen die noch Lebende in den Schweineſtall, wo ſie der Vater nach der Rückkehr ruffand. Einer der Täter iſt vermutlich ein tus dem Saargebiet ſtammender Knecht. Zur 150-Jahrſeler des Mannheimer Nationalthenters. cum„ w e. 0 af der hieſigen Maulenel · Bühne Sie Kinbet. Me delrvt Mattewalbülhue Schiller nen denbelen. 9%%% — 2. 2 2 * e A en, c, s Cee 7 7 —— 2 7 24 22 e Dos Stück ſyech in Derzhlund in Judt, als fear Mart Ulla den ewigrn Pantfütden für Deutglars gilt Du beteten Giastvetelbet Gas feen; e e eee ue e. 7 . 5——* rr e e a.* Theaterzettel der Dot Verfaſſer an das Publikum. Abbe- bes Genes einer uerirtiem gwoſen Ga in Neßber, bis er initu an der Siu eine Man- anerbande fund. Geäutt an Gtdutt häuft, ou Ab und zu uungrund kante, in alle N teſen der Benwelſetung- dur erhaben u. ehrwdtdig, ubs und wafeſtätted im Unqzück, und durch Un giörk gebeſſer, cückhe fh zum Fürrtefſncden.— Gtnen fo chen Mann wird man tun Mäuber Mot beuetumm und haſſtu, Oer alte Wiest, ein aun schwacher acherhenber eures, ud Stifter 66m Werberben und Giend fine Aluder Jo Umatien die Echuutien ſchwürnuſtder Liebe, und die — can des Naſters Blicke werfen, and waßturhmen, wie alle Wergetdungen des Olücks den mern Gewiſſuewurm ul tidten und Stecken, Aph, Nene, Werzweiſctung bar bite keinen Firfen ſtd.— Der Jängung ſehe mit Schrecken dem Ende der gen oßen Ausſidwelſungen nach, und der Wau“ gebe nicht ode den Unterticge don dem Schauſpiel, daß die unßichtbarr Hand der Buiſicht, auch den Büß wicht zu Wen. kugen tötet bhidt und Eeichse brauchen, und ben verwor; tenen noten des Cthtde zum Erhanten aufläben thun. Räuber uraufführung in Mannheim. gehnte Jahrestagung des Heſſiſchen Beamtenbundes. Darmſtadt, 25. Juni. Am Sonntag fand in Darmſtadt die zehnte Jahrestagung des Heſſi⸗ ſchen Beamtenbundes ſtatt, der zur Zeit 33 Fachvereine und 10 300 Mitglieder umfaßt, und dem ſich am 1. Juli auch der Landesver⸗ band der Heſſiſchen Polizeibeamten anſchlie— ßen wird. Die Verſammlung erbrachte mehr— mals ein freudiges Bekenntnis zur Republik und beſchäftigte ſich im übrigen mit der neuen Beſoldungsreform und mit Fragen des Be⸗ rufsbeamtentums. Dr. Claß, der 1. Vorſitzende, bemerkte zu dem Geſchäftsbericht, die mit der Gruppeneinteilung des Beſoldungsgeſetzes von 1925 verbundenen Vorſchläge ſeien durch die Neuregelung von 1928 verloren gegangen. Daran laſſe ſich jetzt nichts mehr ändern. Die Beamtenbewegung müſſe jetzt, wo zunächſt nicht mehr die materiellen Intereſſen in den Vor⸗ dergrund treten können, erwieſen, ob ſie von Idealismus getragen ſei. Redner beſchäftigte ſich vor allem mit der bedrohten Stellung des Berufsbeamtentums. Ueber die Penſionen würden oft falſche Zah— len in Umlauf geſetzt. Man ſpreche von 174 Millionen, ohne zu beachten, daß allein 155ʃ Millionen für Kriegsbeſchädigte und Hinter bliebene darin ſtecken, auf Beamtenpenſionei kämen nur 105 Millionen. In den Vorſtand wurde als Polizeivertrete: Oberleutnant Flechſenhaar gewählt. Im übri gen iſt der Vorſtand der gleiche. Eine Reih Anträge, die ſich mit Einzelfragen befaſſen wurden teils angenommen, teils dem Vorſtank zur Bearbeitung überwieſen. Die Beicträg. wurden nach der neuen Beſoldungsordnung geregelt. Am Nachmittag hielt der Leiter den Rechtsabteilung des Deutſchen Beamtenbunde: einen mit größerem Beifall aufgenommener Vortrag über die Neugeſtaltung der Rechts verhältniſſe der Beamten in Reich und Län der, der an der Forderung nach einem neuer einheitlichen Beamtenrecht gipfelte. Eine Ent ſchließung dazu verlangt beſchleunigte Neuge ſtaltung des Beamtenrechts und Schaffung geſetzlicher Beamtenvertretungen, wie ſie in del Welmarer Verfaſſung gefordert ſind. Verteuerungder Klaſſenlotterie! Berlin, 24. Juni. Seit Monaten ſchwe⸗ ben bekanntlich Verhandlungen zwiſchen der Verwaltung der Preußiſchen Klaſſenlottevie. der Preußiſchen Regierung und den beteiligten Ländern über eine Reform der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie. Dieſe Verhand⸗ lungen haben inſofern ein Ergebnis gezeitigt, als ſich der Staatsausſchuß und der Beirat der Lotterie grundſätzlich für eine Erhöhung des Lospreiſes von 120 auf 200 Mark ausgeſpro⸗ chen haben. Dieſer Beſchluß wird erſt dann end⸗ gültig werden, wenn die weiteren Beratungen. die wahrſcheinlich wiederum längere Zeit dauern dürften, zum Abſchluß gekommen ſind. Dieſe Lospreis⸗Erhöühung wird ohne Berück⸗ ſichtigung des bekannten Mollingſchen Reform⸗ Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (9. Fortſetzung.) Die Reiſen wirkten mächtig und wohltuend auf das empfängliche Gemüt des jungen Künſt⸗ lers ein. Tatkräftiger denn je kehrte er in die Heimat zurück. Den nächſten Winter gedachte er noch in Italien zuzubringen, dort im Anſchauen und Studieren der Meiſterwerke eines Raffael, eines Van Dyck, eines Michel Angelo ſeinem Können die Reife zu geben. Um ſich dann ſelbſt an einem größeren Werke zu verſuchen, das ihm vielleicht mit einem Schlage einen Namen machen würde. Da ereilte ihn auf Helgoland, wohin er aus dem reichshauptſtädtiſchen Sommertrubel floh— auf ein paar Tage nur, hatte er gedacht— ſein Schickſal in Geſtalt eines liehreizenden jungen Mädchens. Er blieb und blieb. Alles andere, ſogar ſei⸗ ne himmelſtürmenden Künſtlerpläne, mußten momentan zurückſtehen vor dieſem einen, ſtarken ihn ganz beherrſchenden, allumfaſſenden Gefühl. Er dachte kaum mehr an Berlin, an den Stief⸗ vater und deſſen ihm ſo unſympathiſche zweite Gemahlin. Selbſt ſeine geplante Studienreiſe nach Italien trat in den Hintergrund. Gerhilde Wybrands! Dies war ſein einziger Gedanke. Und wie er ſich in allem mit ihr verbunden fühlte, ſo auch in der Sorge um ihre Mutter und Schweſter. Er nur z ſchwer es für ein gebil⸗ zu gut, wie Mädchen iſt, eine paſſende Stellung zu er⸗ 0 Planes zur Durchführung kommen. Ausſicht genommene Preiserhöhung komm ſelbſtverſtändlich für die laufende Ziehung nicht mehr in Frage, auch nicht für die kom, mende. ſondern wahrſcheinlich erſt für die 34 Ziehung, wobei aber die Geſamtzahl der Lost (800 000) unverändert bleiben ſoll. Bei dei Preiserhöhung iſt man davon ausgegangen daß auch andere Staatslotterien, z. B. die Hamburgiſche, den Lospreis auf 200 Mark ſeſt⸗ geſetzt haben. Aus den bisher bekannt gewor denen Einzelheiten geht noch nicht hervor, in wieweit durch die Mehreinnahme von 64 Mil. lionen Mark den Spielern größere Gewinn in Ausſicht geſtellt werden. Die in 1 8 0 Aale en chu der Generalſuynode zur Kontordatsſrage. Berlin, 25. Juni. Der hier zuſmamengetrete. nen außerordentlichen Generalſynode wurde dom Verfaſſungsausſchuß nach u En gan tatungen eine einmütig gefaßte Entſchließung vorgelegt, in der es u. a. heißt: Die General⸗ ſynode der evangeliſchen Kirche der Altpreußi⸗ ſchen Union ſpricht ihr Bedauern darüber aus, daß im Staate Preußen mit einer zu zwei Drittel evangeliſchen Bevölkerung einer der beiden gro⸗ zen chriſtlichen Kirchen durch förmlichen Vertrag eine geſicherte Rechtsſtellung und weitgehende Möglichkeiten zum Ausbau ihrer Organiſation zegeben werden ſollen, während der evangeli⸗ ſchen Kirche eine entſprechende Sicherung ver⸗ ſagt bleibt. Verhandlungen mit den evangeliſchen Landes, kirchen ſind ſtaatlicherſeits zwar begonnen, aber ohne Begründung abgebrochen worden. Die vor kurzem an die Staatsregierung gerichtete ernſte Vorſtellung der ſämtlichen evangeliſchen Kirchen Preußens, die die Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen forderten, iſt befremdlicherweiſe ohne Antwort geblieben. Gegen dieſes Vorgehen, das die Generalſynode als eine Verletzung der Pari— tät empfindet, erhebt ſie vor dem ganzer preußiſchen Volk nachdrücklich Einſpruch. Di Generalſynode ſtellt feſt, daß die öffentlich aus geſprochene Behauptung, nach der den evangeli⸗ ſchen Kirchen durch Geſetzgebung von 1924 im voraus in der Hauptſache das gegeben worde ſei, was die katholiſche Kirche jetzt erhalten ſolle unzutreffend iſt. In dieſer Lage ſpricht die Generalſynode di, Erwartung aus, daß die geſetzgebenden Körper ſchaften des preußiſchen Staates ſofern ſie dit ſchwere Verantwortung für die Zuſtimmung zr dem Vertrag mit der katholiſchen Kirche auf ſick nehmen wollen, ihn nicht genehmigen werden ohne gleichzeitig einen die evangeliſchen Kircher befriedigenden Vertrag zu verußſchieden. Dit Zuſage eines ſpäter abzuſchließenden Vertrage kann den evangeliſchen Kirchen nicht eine Befrie⸗ digung ſein, da der Ausgang künftiger Ver handlungen völlig ungewiß iſt. Nur die gleich zeitige Verabſchiedung beider Verträge würde den elementaren Grundſätzen der Gerechtigkeit entſprechen. Die Generalſynode hat ſich über die Richtli⸗ nien für den Inhalt eines ſolchen Vertrages mit der Kirchenleitung verſtändigt. Sie beauf⸗ tragt den Kirchenſenat, bei der Staatsregierung die Wiederaufnahme der abgebrochenen Verhand— lungen unverzüglich zu beantragen und ermäch— tigt ihn, aufgrund der Richtlinien einen Ver⸗ trag abzuſchließen. Die evangeliſche Kirche iſt jederzeit bereit, dem Staate zu geben, was des Staates iſt. Sie wird es auch in Zukunft daran nicht fehlen laſ⸗ ſen. Sie fordert aber, daß der Staat auch ihr gebe, was Parität und Gerechtigkeit erheiſchen, damit ſie nach ihr geſchichtlich geſtellten großen Aufgaben freie Bahn für ihre Arbeit an der Seele des Volkes gewinnen. Anpolitiſche Gloſſen. Wegen einer Schwalbe wird die Feuerwehr alarmiert. Vor einigen Tagen ereignete ſich in einem Berliner Telegraphenamt folgender köſtlicher Vorfall: Wegen der großen Hitze waren einige Fenſter geöffnet worden. Eine Schwalbe, die ſich ſcheinbar verirrt hatte, flog nun in das durch tiefes Amtsgeheimnis der Außenwelt verſchloſ⸗ ſene Telegraphenzimmer. Darob großes Entſet⸗ zen bei der Und was geſchah? Sie alarmierte die Feuer⸗ wehr! Was weiter kam, daüber ſchweigen wir lieber. Alles wegen einer Schwalbe. 0 Das ſchwierige Amt eines Auskunfts⸗ poſtens. In faſt allen größeren Städten Deutſchlands begeanen wir beute an den Hauptverkehrsplätzen herumlaufen muß, bis ſich etwas findet. Und wie ſchlecht dieſe Stellungen bezahlt werden. Mußte er es nicht als ein beſonderes Glück, als einen Wink des Schickſals betrachten, daß er Ger⸗ hilde in der Familie ſeines Stiefvaters unter⸗ bringen konnte? Noch dazu gegen ein Gehalt, mit dem ſie die Mutter und die kleine Schweſter vor Not ſchützen konnte? So überlegte Rolf Hinrichſen hin und her, als er mit aufgeſtütztem Kopf an ſeinem Schreibtiſch ſaß und das Für und Wider erzog, wobei ſich die Wagſchale mehr und mehr zugunſten des„Für“ ſenkte. Freilich— die Baronin war launenhaft, wie alle reichen Frauen, die nichts zu tun haben. Und oberflächlich und gefall⸗ und genußſüchtig, was noch mit ihrer früheren Theaterlaufbahn zuſam⸗ menhing. Aber ſicher hatte ſie auch ihre guten Seiten! Vielleicht würde Gerhilde mit ihrem ruhigen Weſen ſogar einen günſtigen Einfluß auf ſie ausüben! Vielleicht würden die beiden ſich gut vertragen! Auch könnte ſie ja immer kündigen, falls irgendetwas ihr nicht zuſagte! Und war nicht auch er ſelbſt in der Nähe, um über ihr zu wachen? Und die Zeit des Hangens und Bangens ging ja vorbei! Was bedeuten ſchließlich drei Jahre im Leben junger Menſchen, vor denen die Zukunft im roſigſten Lichte liegt, ſelbſt wenn die Prüfungszeit auch Schattenſeiten aufweiſen ſolltes So ſuchte er auch noch die letzten Bedenken zu zerſtreuen. Raſch griff er nach dem Federhalter und ſchrieb an ſeine Braut. Offen und klar, wie er alles ſah, ohne Beſchönigung und Bemänte⸗ Lung, aber auch ohne Vorurteil. Und überließ die Entſcheidung ihr. Mit wiedergewonnener Energie und Hoff⸗ uungsfreubigkeit ſchloß er den Brief. Armer Tor! Wie konnte er auch ahnen, daß dieser autgemeinte Brief Reihe v Menſche ee e, 5. Kapitel. Es war am vierten Tage nach der Beiſetzung des braven Dr. Wybrands. Mutter und Tochter ſaßen einander gegen⸗ über in dem bleinen, durch die herabgelaſſene Jalouſie halbdunklen Wohnzimmer. Gerhilde mar mit Strümpfeſtopfen beſchäf⸗ tigt. Ihre Mutter hatte vor ſich auf dem Tiſch einen Haufen ſchwarzer Stoffe ausgebreitet, in denen ſie herumwühlte. „Dein Trauerzeug iſt fertig, Hilde,“ ließ ſich ihre leiſe weinerliche Stimme vernehmen.„Jetzt kommt Melitta an die Reihe.“ Mit einer lebhaften Gebärde ließ Gerhilde den groben Baumwollſtrumpf, an dem ſie gerade den Hacken repariert hatte, in den Schoß ſinken. „Aber Mutter! Du willſt doch nicht auch das Kind in ſchwarzen Krepp ſtecken?“ „Natürlich! Das gehört ſich ſo! Wo der arme Vater geſtorben iſt!“ Und die waſſerblauen, wie vermaſchen ausſehenden Augen der kleinen, ſchmalſchultrigen Frau füllten ſich aufs neue mit Tränen, während ihre Mundwinkel ſich weh⸗ leidig zum Weinen herabzogen, wie bei einem kleinen Kind. Gerhilde ſchüttelte unmutig den Kopf. Ihrer geſund und ursprünglich empfindenden Natur war alles Konventionelle zuwider. Wenn ſie ſchon ſelbſt aus Rückſicht für die Mutter ein ſchwarzes Kleid trug— aber die kleine Schwe⸗ ſter, dieſes ohnehin krankhaft empfindſame Kind, das faſt nur von Luft und Licht lebte— Sie blickte ſich um in dem halbdunklen Raum, deſſen ſtickige Luft ihr faſt den Atem benahm. Stand raſch auf, öffnete das Fenſter und zog die Jalouſie hoch. f Heller Sonnet N 1 „Nicht doch! Nicht! Was würden die Leute ſagen! Acht Tage nach Vaters Tod ſchon die Ja⸗ louſien aufziehen! Auch haſt du einen weißen Kragen um!“ jammerte Fraun Wybrands und rang die Hände. Frau Dr. Dina Wybrands rang bei jeder Gelegenheit die Hände. Es war charakteriſtiſch für ihre ganze Perſon. Welke, ſchlaffe Hände waren es— ſtets zag⸗ haft zugreifend, wenn es galt, irgendeine Tat im Leben auszuführen— kraftloſe Hände, die eine: andern feſten Hand als Stütze bedurften, um ſich ihr bedingungslos unterzuordnen Auch jetzt zitterten dieſe Hände wieder vor Angſt, während Träne um Träne die eingefalle⸗ nen Backen herunterrollte. Gerhildes ernſter Blick ſtreifte das fahle Ge ſicht mit dem graumelierten unordentlichen Scheitel, den herabgezogenen Mundwinkeln und dem lurzen, gewiſſermaßen wegrutſchenden Kinn, das den Zügen eine peinliche Ratlloſigkeit gab— etwas Gebrochenes, Schattenhaftes. Glitt hin⸗ ab über die eingefallene Bruſt und den ganzen vornüberhängenden Körper, um den das raſch zuſammengeſchneiderte ſchwarze Kleid wie ein loſer Sack hing. Und wie ſo oft, empfand ſie auch heute wieder tiefſtes Mitleiden mit der Schwäche der Mutter. Sie ließ die Jalouſie wieder herab. So bleibt im Dunkeln, wenn es ſich beruhigt und in deinem Kummer tröſtet, liebe Mutter!“ ſagte ſie mit ruhigem Ernſt, ihre kühle, kräftige Hand auf die zagen, krampfhaft verſchlungenen Finger der kleinen blaſſen Frau legend.„Ich werde einmal nachſehen, was Melitta macht. Sie ſcheint den Vater kaum zu vermiſſen. Merkwür⸗ dig!“ 5 a i Fortſetzung folgt) dienſttuenden Aufſichtsbeamtin. unter den wackeren Poltziſren ſolchen mit roter Armbinde. Sie haben das ſchwierige Amt der Fremdenaufklärung, der Wegweiſung. Mit gel⸗ ben Buchſtaben iſt auf der roten Armbinde die Sprache aufgeſtickt, die der Beamte beherrſcht. Wir finden ſehr oft ſolche die 3 u. 4 Sprachen be⸗ herrſchen. Die ſchwierigen Unterkommensverhält⸗ giſſe ließen ſehr viele dieſen nicht gerade immer angenehmen Beruf ergreifen, der wohl Inte⸗ ceſſantes bietet, aber auch große Anforderungen an den Einzelnen ſtellt. In Berlin gibt es ogar einen Hauptwachtmeiſter, der 8 verſchiedene Sprachen beherrſcht. Er iſt viel in der Welt ge⸗ ceiſt und kann nun ſeine ſeltenen Fähigkeiten für die Belebung des Fremdenverkehrs auf dieſem Poſten ausnutzen. Y Der Sternhimmel. Es gibt kaum etwas, was die Menſchen vergangener Zeiten je be⸗ chäftigt hat, was ſie nicht auch am Sternen⸗ himmel wiederzufinden glaubten. Bald ſind die Sterne für die Menſchen vergangener Kulturen, die mehr mit der Natur und auch nit dem geſtirnten Himmel ſich verbunden ühlten als wir, die Wohnplätze von lichten „öttern, bald die von wilden Dämonen. An⸗ vefangen in der älteſten Zeit antiker Stern⸗ religion bis zum Beginn der neuen Kultuv⸗ önnen wir aus allen olchen engen Beſchäftigung mit dem geſtirnten himmel in den Namen der Sternbilder finden. Aber auch praktiſchen Wert hatten die Sterne ür die Menſchen früherer Zeiten. Was uns Uhr und Kompaß ſind, waren ihnen die Sterne; Hilfsmittel für die Zeiteinteilung und ür die Orientierung auf der Erdoberfläche Auch dieſe Bedeutung der Sterne läßt ſich in hren Namen wiedererkennen. Pfälziſche Nachrichten Zweibrücken, 25. Juni.(Zum Saarbrük⸗ ker Zwiſchenſfall.) Das am Freitag von zwei Beſatzungs⸗ Unteroffizieren vergewaltigte 185 jährige Mädchen wurde am Samstag einer An— zahl von Unteroſſizieren gegenübergeſtellt. Die Konſroniation war jedoch ergebnislos. Nachmit— tags 4 Uhr ſollten ſämtliche Unteroffiziere der Garniſon den beiden gegenübergeſtelln werden. Inzwiſchen hatten ſich jedoch die beiden Täter freiwillig gemeldet.. Sie wurden von dem Mäd— chen und dem Feldhüter, der bei der Untat hin— zukam, wiedererkannt. Rheingönheim, 25. Juni.(Vom Auto ge⸗ tötet.) Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich in der Nähe der Zuckerſabrik Friedensau auf der Rheingönheimer Straße. Von einem Auto, das ein die Autoſührung nur unzulänglich beherr⸗ ſchender junger Mann lenkie, wurde eine aus Ludwigshafen ſtammende Frau mii ihrem Kin⸗ derwagen überfahren. Die Frau war ſofort tot. Das Kind im Kinderwagen wurde in das an⸗ grenzende Feld geſchleudert und kam ohne grö— ßeren Schaden davon. Pirmaſens, 25. Juni.(Straßenſch lacht.) In der vergangenen Nacht— gegen Mitternacht — entſtand inmitten der Stadt, am Oppenheimer Tor, zwiſchen etwa 25 Fabrikarbeitern, die in zwei Parteien geſpalten waren, eine ſchwere Schlägerel, bei der mit Stöcken, Eiſenſtangen, Schlagringen und Pflaſterſteinen gegeneinander gearbeitet wurde. Vier der Teilnehmer an der Schlacht, die eine große Menſchenmenge in der Nähe verſammelte, wurden ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus bezw. in eine Privat⸗ klinik gebracht werden. Die Verletzungen rühren von Würfen mit Pflaſterſteinen, von Meſſerſti⸗ chen und von Schlägen mit Eiſenſtangen her. Die Polizei konnte ſpäter die Ruhe wiederher⸗ ſtellen. Der Streit ſoll wegen eines Frauen⸗ zimmers entſtanden ſein. Pirmaſens, 25. Juni.(Meim Wildern erſchoſſen.) Heute morgen erſährt man, daß geſtern abend etwa um 9 Uhr der Rentier Philipp Schwenk von Pirmaſens in ſeinem Jagdrevier in der Nähe von Petersberg auf einen Wilderer geſtozen iſt. Als der Wilderer auf Anruf das Gewehr gegen Schwank in Anſchlag brachte, ſchof dieſer, konnte aber nicht feſtſtellen, ob er getrof⸗ ſen hatte, da der Wilderer die Flucht ergrifſ.— Heute vormittag durch Gendarmerie und Forſt⸗ beamte vorgenommene Streifen hatten das Er⸗ gebnis, daß nicht weit von der Schußſtelle die Leiche des in Pirmaſens wohnhaften etwa 40. jährigen Fabrikarbeiters Alwin Wagner gefun den wurde. Er iſt zweifellos mit dem geſter abend angeſchoſſenen Wilddieb identiſch. Das Gewehr Wagners konnte trotz eifrigſten Suchens nicht gefunden werden, ſodaß die Gendarmerie annimmt, daß Wagner noch Helſer hatte, die nach dem Schuß auf ihn das Gewehr in Sicherheit brachten. Die Erhebungen werden fortgeſetzt. Hütet die Senſen! Die Zeit der erſten Grasſchnitte rückt im⸗ mer näher. Alljährlich fordert in dieſer Zeit die Anvorſichtigkeit ihre Opfer. Es iſt daher wohl angebracht. an die alte Vorſchrift zu erinnern daß die Senſen nur verdeckt durch geſchloſſene Ortſchaften getragen werden dürſen, und daß man auch während der Aiteitspauſe auf den Wieſen mit den offenen Semen ganz beſondere vorſichtig umgehen muß, damit niemand in die Schneiden tritt und ſich vielleicht Zeit ſeines Lebens Schaden zufügen könnte.„Hütet die Senſen!“ iſt daher ein Mahnwort, das ſich zu Beginn dieſer Zeit ein Jeder ein ſer 3 zu Herzen nehmen 119. Juni 1929 Zeiten Beiſpiele einer „ Auerkennung für Ausbreitung des 1 5 85 Liedes. Die Gemeinde Hed⸗ desheim hat aus Anlaß des 20 jähr. Gründungs⸗ feſtes des Arbeiter- Geſangvereins„Vorwärts“ Heddesheim, dem Chormeiſter genannten Vereins, Herrn Guſtin Lamberth von hier, in Aner⸗ kennung der geleiſteten Dienſte für die Pflege des deutſchen Männergeſanges, eine goldene Sprung⸗ deckeluhr überreicht. Wir gratulieren zu dieſer gewiß verdienten Ehrung! Zum Kapellenbergfeſt. Vonſeiten des Vereins„Club der Gemütlichen“ wurde uns ein Gedicht zu obiger Veranſtaltung zum Abdruck übergeben. Als Verfaſſer desſelben wurde unſer Landsmann, Herr Amtsgerichtsdirektor Keller genannt. Dieſer läßt uns nun heute folgende Be richtigung zugehen:„Wie ich nachträglich erfahren habe, veröffentlichten Sie in der Nummer vom in Ihrem geſchätzten Blatt ge— legentlich der Aufforderung zur Teilnahme am Volksfeſt am Oberdorf auf dem Kapellenberg ein Gedicht über den Viernheimer Kapellenberg, das in meiner Feſtſchrift enthalten iſt, die ich gelegent- lich der Kircheinweihung der Viernheimer Pfarr- kirche im Jahre 1900 verfaßt habe und welches, wie aus der Feſtſchrift erſichtlich iſt, nicht von mir ſelbſt, ſondern aus dem Nachlaß des verſtorbenen Herrn Peter Ehatt ſtammt. Die Publikation in Ihrem Blatt könnte den Anſchein erwecken, als ob ich ſpeziell das Gedicht für das Bierkellerfeſt gedichtet und geſtiftet hätte. Zur Richtigſtellung bitte ich Sie dies gelegentlich in Ihrem Blatte bekannt zu geben.“ * 25 Jahre im Gemeindedienſt. Wie wir erſt heute erfahren, konnte der Feldſchütz, Herr Jakob Kempf am 1. Juni 1929 ſein 25jähriges Dienſtjubiläum begehen. 25 lange Jahre ſteht Herr Kempf nun ſchon im Dienſte der Gemeinde und damit in dem der Allgemeinheit und hat ſich durch ſtete treue und ſtrenge Pflichterfüllung die Achtung und den Dank ſeiner Mitbürger in weiteſtem Maße erworben. Herrn Kempf zu dieſem ſchönen Jubiläum auch unſere herzlichſten Glückwünſche. * Weiße Waren bei Kander. Unſerer heutigen Geſamtauflage iſt eine reich illuſtrierte Beilage des altbekannten Warenhauſes Kander, Mannheim beigegeben, welche eine Reihe von vor⸗— teilhaften Angeboten enthält. Wir empfehlen da— her unſeren geſchätzen Hausfrauen die Beilage ge— nau durchzuſehen und von dieſer günſtigen Gelegen- heit im Warenhaus Kander, Gebrauch zu machen. Haupt Verſammlung des Oden⸗ maldklubs in Buchen. Eine kurze Zeitſpan⸗ ne trennt uns noch von der Hauptverſammlung des Odenwaldklubs, die am 29. u. 30. Juni in Buchen im ſchönem Buchenwald ſtattfindet. Buchen rüſtet mächtig zur Hauptverſammlung und verheißt uns ein frohes Feſt. Es wird daher unſeren Mitglie⸗ dern einen möglichſt ſtarken Beſuch der Hauptver- ſammlung wärmſtens ans Herz gelegt. Das Ge⸗ fühl der Einigkeit, Kameradſchaftlichkeit und Freund⸗ ſchaft muß alle, aber auch alle Ortsgruppen ver- anlaſſen, jedes Mittel anzuſetzen, um den Bucher nern den Dank für ihre Mühe und Arbeit durch einen möglichſt würdigen und eindrucksvollen Ver⸗ lauf der Verſammlung abzuſtatten. Das Bezirks- muſeum wird bei dieſer Gelegenheit eingeweiht und eine Gemäldeausſtellung im Rathaus verheißt er— leſene Kunſtgenüſſe. Buchen muß den Eindruck er⸗ halten, daß wir alle mit ihnen eng verbunden ſind und gerne das Opfer der größeren Reiſe auf uns nehmen, um in ihrem Städtchen zu zeigen, daß der Odenwaldklub eine Gemeinſchaft iſt, die Treue mit Treue vergilt und in der Kameradſchaft und Soli— daritätsgefühl, auch, wenn ſie Opfer verlangen, eine Selbſtverſtändlichkeit find. Näheres über die Ab- fahrtzeiten wird noch bekannt gegeben. J. E. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell 4 1 4 Viernheim. Möchte heute nochmals darauf hinweiſen, daß auf vielſeitigen Wunſch von geſtern Abend ausnahmsweiſe unſer Kulturfilm„Geſprengte Feſſeln“ heute abend erſt nach Kirchenſchluß zur Aufführung gelangen wird. Man bittet dies beachten zu wollen. Das Geſehene von geſtern Abend im Central⸗Theater. Immer mehr wird der Film zu einem wert— vollen Werbemittel der Gewerkſchaften, das insbe— ſondere dem jüngeren Werkvolk plaſtiſch vor Augen führt, wie nur das gemeinſchaftliche Zuſammenſtehen dem Einzelarbeiter das notwendige Rückgrat und Anſehen gibt, wie er nur durch ſelbſtbewußte Soli— darität ſein Recht erhalten und behaupten kann. Sehr fein und lebendig tut das der Kulturfilm „Geſprengte Feſſelln“, den der Zentralverband chriſtlicher Fabrik- u. Transportarbeiter geſtern Abend an die Oeffentlichkeit gebracht hat. Er führt uns in das einfache und ſaubere Häuschen des alten Wacker, der ſeinem unorganiſierten Sohne, der glaubt, die Gewerkſchaft nicht notwendig zu haben, Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart des ſchaffenden Volkes zeigt und ihn ſo für den Gewerkſchaftsge— danken begeiſtert. Die troſtloſen Wohn- und Ar- beitsverhältniſſe, ſowie die Rechtloſigkeit des arbei⸗ tenden Volkes vor dem Zuſammenſchluß werden an draſtiſchen Beiſpielen geſchildert, ebenſo der langſame, aber ſtete Aufſtieg nach der Schaffung der Selbſthilfeorganiſation. Von überraſchend ſchöner Wirkung ſind die Aufnahmen auf der Ar- beitsſtätte, die die Tätigkeit der einzelnen vom chriſtlichen Fabrik- und Transportarbeiterverband betreuten Berufsgruppen dem Zuſchauer greifbar nahebringen. Alles in allem: Der Film iſt vor— Beginn des Prozeſſes Manaſſe Friedländer. Berlin, 25. Juni. Der Prozeß gegen den 19⸗ jährigen Manaſſe Friedländer, der im Januar in der Wohnung ſeiner Eltern in der Faſſauer⸗ ſtraße ſeinen Bruder Waldemar und deſſen Freund Tibor Földes erſchoſſen hat, bat heute vor dem Schwurgericht begonnen. Trotz ſtrömen⸗ den Regens hatten ſich ſchon lange vor Beginn des Prozeſſes große Menſchenmaſſen, die der Sitzung beiwohnen wollten, vor dem neuen Kri⸗ minalgerichtsgebäude in Moabit eingefunden. Die Verhandlung begann verſpätet, weil einer der Beiſitzer erkrankt war und erſetzt werden mußte Unter den ſechs Geſchworenen befindet ſich auch eine Dame. Den Vorſitz führt Landge⸗ richtsdirektor Ohnſorge, der vor Eintritt in die Verhandlung darauf hinwies, daß Photogra⸗ phenapparate in den Saal gebracht ſeien, er bitte jedoch dringend, nicht zu photographieren, da im Mittelpunkt dieſes Prozeſſes ein Jugendlicher ſtehe. Der Angeklagte iſt ein ſchmächtiger, blaſſer und etwas kränklich ausſehender junger Mann, der einen rubigen und gefaßten Eindruck macht und mit klarer und deutlicher Stimme auf die Fra⸗ gen ſeiner Perſonalien antwortet. Er iſt in Petersburg geboren, wo ſein Vater früher als wohlhabender Kaufmann gelebt hat. Sein von ihm getöteter Bruder Waldemar war um 11 Monate jünger als der Angeklagte. Manaſſe hat eine Berliner Oberrealſchule bis zur Tertia be⸗ ſucht, die Schule dann aber, weil er ſitzen blieb. verlaſſen und in einer Vorbereitungsanſtalt das Einjährige gemacht. Er iſt dann in dem photo⸗ graphiſchen Verlag, in dem der von ihm erſchoſ⸗ ſene Tibor als Laborant tätig war. als Lauf⸗ burſche bezw. Lehrling eingetreten. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde heute die Frage er⸗ örtert, woher Manaſſe ohne Waffenſchein die Waffe, mit der die Tat geſchah, b. nen hat. Manaſſe blieb bei ſeiner ſchon in der Vorunter⸗ ſuchung aufgeſtellten Behauptung, daß der Re⸗ volver ihm im Norden Berlins von einem Un⸗ bekannten auf der Straße angeboten worden ſei Von einem anderen Unbekannten, über den nä⸗ here Auskunft zu geben der Angeklagte ſich weigerte, will er Patronen bekommen und auck in der Handhabung der Waffe unterrichtet worden ſein. Zum Brudermordprozeß Friedländer. Der Mörder und die Opfer. Waldemar Friedländer Manaſſe Friedländer Tibor Földves. In dieſen Tagen ſteht in Berlin⸗Moabit Manaſſe Friedländer vor ſeinen RNichtern. Manaſſe Friedländer *. hat ſeinen Bruder Waldemar und deſſen Freund Tibor Földes im 0 chen Hintergründe der traurigen Bluttat ſind noch gänz⸗ trefflich gelungen, und man darf dem Griftlichen Meiſterwerk freudigen Dank zollen. Deshalb auf, verſäume niemand, dies geſehen zu haben. .J. M. Kr.⸗ u. S.⸗B.„Teutonia“ Beim letzten Gauſchießen auf dem Stand der „Teutonia“ erreichten die erforderliche Ringzahl von Mitgliedern ihrer Schützenabteilung. 1. für die bronzene Ehrennadel: Alter Hans, Bauer Nikolaus, Brechtel Franz, Brechtel Nikolaus, Dölcher Georg, Groh Georg. Bugert Karl, Kredel Adam, Kromm Heinrich, Men⸗ zer Adolf, Niebler Fritz, Winkenbach Stephan. Im Einzelpreisſchießen errangen: Menzer Adolf den 1., Kredel Adam den 3., Albus Otto den 9., Bauer Nikolaus den 11. und Niebler Fritz den 12. Preis. Im Einzelſchießen um die große ſilberne Me daille erzielten die Höchſtringzahl und mithin Me⸗ daille: Noky Eugen die 1., Menzer Adolf die 2. und Ackermann W. die 3. Medaille. Das Gauſchießen auswärtiger Schützen, da⸗ runter einer größeren Anzahl aus Darmſtadt, wickelte ſich zunächſt zwiſchen halb 9 und 1 Uhr ab. Anlage des Standes, Leitung und Durch— führung des Schießens fanden allſeits Anerkennung und Lob.„Teutonia“ Viernheim hat in ſchieß⸗ ſportlicher Leiſtung ſehr gut abgeſchnitten. DJK ⸗Spori „Phönix“ Saarbrücken die Klaſſemannſchaft gewinnt den Entſcheidungskampf gegen Homburg⸗Kirdorf 9:2 Wer am Sonntag die„Phönix“ Saarbrücken hat ſpielen ſehen, der wird ſagen müſſen, daß in den Reihen der Di bereits ganz hervorragende Mannſchaften auftreten. Die Hoffnung unſeren Meiſter zu ſehen, muß mit Recht begraben werden. Die Heſſen-Naſſauer waren aber doch nicht ſo ſchlecht, wie das Reſultat beſagt. Wäre der Torwart nicht ſo ſchlecht geweſen, dann hätte im Unterſchied von 3—4 Toren ſchon genügt. Der Kreis Heſſen⸗Naſ⸗ ſau iſt gegenüber anderen Kreiſen Deutſchlands ſpieleriſch ſchwächer. Man ſah wohl ſtrichweiſe ſehr gute Kombinationen, die manchmnl zu ganz gefähr⸗ lichen Aktionen geführt haben, aber für ſolch einen großen Gegner fehlt den Leuten noch die nötige Kampfkraft. Die Laäuferreihe war eine große Lücke in der Mannſchaft und dies führte zuu Zuſammen⸗ bruch der Heſſen. Und bei Saarbrücken? Da gibt es nichts zu kritiſieren, da hatte die Zuſchauermenge nur ſeinen Spaß daran. Jeder Spieler beſitzt das, was für einen Klaſſe⸗Fußball notwendig iſt. Alle ſind gegenſeitig genau abgeſtimmt, der Matador der Mannſchaft iſt der Mittelläufer welcher ein großes Spiel vorführte. Er dirigiert das ganze Spiel. Bewunderungswert war ſeine Ballabnahme, die ihm faſt immer glückte. Insgeſamt führten beide Mann⸗ ſchaften ein ſehr lehrreiches Spiel vor, woran jeder Beſucher ſehr befriedigt war. Der Schiri Herr genau und einwandfrei. Dieſes Spiel auf dem DK⸗Sportplatze bleibt ein Markſtein in der Ge⸗ ſchichte der DI Viernheim. Möge die 1. Elf von Viernheim recht bald in die Fußtapfen ſolch großer Verbands⸗Spiele treien. Wir hoffen es, nächſtes Jahr! H. Vereins ⸗ Anzeiger Turngenoſſenſchaft 1893. Donnerstag, den 27. ds. Mts., abends halb 9 Uhr in der „Erholung“ Vorſtandsſitzung. Freitag, den 28. ds. Mts., abends halb 9 Uhr Mitgliederver- ſammlung. Ich bitte, daß jeweils alles vertre⸗ ten iſt. Am Sonntag, den 30. ds. Mts. nimmt alles an den Wettkämpfen in Weinheim teil. Der Vorſitzende⸗ Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegshinterblieben, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 28. Juni l. J., abd. halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum Mit⸗ gliederverſammlung. Vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder erwartet Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Mittwoch Abend halb 6 Uhr Schülerturnſtunde. Alle früheren Schüler und ſolche die neu an den Turnſtunden teilnehmen wollen, können ſich heute im Lokal anmelden. Der Turnausſchuß. R. VP.„Einigkeit“ 1913. Samstag, den 29. Juni, abends halb 9 Uhr findet in der Wirtſchaft zur Eintracht(Alexanderſtraße) eine wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt, wozu wir es jedem Mitglied ans Herz legen, reſtlos zu erſcheinen. Kein Mitglied verſäume dieſe Ver⸗ ſammlung. Mehrere Mitglieder des R.⸗V.„Einigkeit“. Die unentgeltliche Beratungsſtunde für Lungenkranke fällt morgen Donnerstag, den 27. Juni 1929 aus und findet Donnerstag, den 4. Juli 1929 von 2—4 Uhr nachmittags im Krankenhaus 18 Eberhardt aus Mannheim⸗Sandhofen war ſehr Nach der Verſammlung Gemütlichkeit. Fabrik- und Trans portarbeiterverband für dieſes 2. für die ſilberne Ehrennadel: Albus Otto, 1 5 Kreismeiſter Homburg als angehender Weſtdeutſcher 4 1