ommor- Schwägerin und Tante entschlafen. vom Trauerhause aus statt. Unsere liebe gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Fràu Dernharu Inpenheimer dbäe. Frieda geb. Welßmann ist heute Vormittag, im Alter von 66 Jahren, nach schwerer Krankheit sanft VIERNHEIM, den 1. Juli 1929. Ile krauernaen Aünterhnebenen. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 3. Juli 1929, vorm. 10½ Uhr Schwester, prollen auch in den hartnäck. Eüllen, werden in einig. Tagen unter Garantſe d. das echte u schädl. Teintverschönerungs- mittel„Venus“ Stärke B beseitigt. Keine Schälkur. Fr. 2,75 RM. Nur zu haben bei Flora- Drogerie E. Nichter Rathausstrasse 13. Kaufe: Gold, Si- ber, Brillanten, bessere Anzüge, Pfandacheine, Musikinstrumente, Schallplatten, Münzen, alte Waffenu. sonstiges Bartmann Mannhein Ankaufsladen R 4, 18 „Betten 2 Stahlnatratzen, Kir-deu betten, Schlafzimmer, Chaisslongues an Pri- ul Vate, Ratenzahlung, Kat taloz frei 283. Eisenmöhekahrik Suni(Thür.) von Mittwoch, 3. Juli bis Montag, 8. 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Wohl war auch ſchon auf den bisherigen Bezirksfeſten Viernheim tonangebend. Aber eine ſolche glänzende Ueberlegen⸗ konnte es noch nie erringen. Viernheim war in Wald⸗Michelbach eine Extraklaſſe. Faſt in ſämt⸗ lichen Konkurrenzen, die wir beſtritten, heimſten wir den 1., oft auch noch den 2. Preis ein. 18 erſte und 8 zweite Preiſe! Nur in Hochſprung, Weitſprung und Kugelſtoßen waren uns die Bruder⸗ vereine glatt überlegen, und auch das muß noch anders werden! Daß unſere Senioren wieder die erſten Prei⸗ ſe holten, na ja, das ſind wir gewöhnt! Ein Lob aber unſerer Jugend und Schülern, ſowohl den Turnern wie den Loichtathleten, die zeigten, daß ſie gewillt find, den Spuren der Senioren zu folgen. Andere Vereine konnten mit einer größeren Schüler⸗ zahl als wir, die Wettkämpfe ausfechten. Aber unſere Schüler errangen ſämtliche erſten Preiſe (von einer Ausnahme abgeſehen). So machte ſich die ſtetige, zielbewußte Arbeit der Leiter dieſer Ab⸗ teilungen u. die regelmäßige Uebung reichlich belohnt. Vergeſſen wir aber über dieſen glänzenden äußeren Erfolgen nicht, daß hoch über allen Leibes⸗ übungen ſteht der chriſtliche Geiſt, die kathol. Lebensführung! Schauen wir auch über die Viernheimer Mauern hinaus! Mit Freude und Stolz konſtatieren wir, daß unſere Bewegung immer mehr anwächſt, daß es überall an äußerem Ausbau und innere Kraft vorwärtsgeht, ſogar ſehr raſch vorwärtsgeht, wenn man berückſichtigt, daß die Jugendkraft erſt 9 Jahre beſteht. Ueberall Zugang neuer Vereine, Bau neuer Sportplätze. In unſerem Kreis wuchs die Zahl der Vereine in den letzten 3 Jahren von 125 auf 193. Die Pfalz zählte 1924, acht DJK Vereine; in dieſem Herbſt werden 82 Vereine an den Verbandsſpielen teilnehmen. Daß auch die Spielſtärke entſprechend der ſtärkeren Konkurrenz wächſt, zeigte das Spiel Deutſchland-Holland. Wenn nicht alle Vorzeichen trügen, marſchiert auch die ſüdweſtdeutſche Jugendkraft(Kreiſe: Baden, Pfalz, Württemberg, Heſſen und Heſſen- Naſſau, Mittelrhein) anläßlich des Ländertreffens in Mann⸗ heim einem großen Tag des Gelingens und des Erfolges entgegen.— Auch in anderen europäiſchen Ländern hat bereits die kath. Sportbewegung feſten Fuß gefaßt, ſodaß man kürzlich eine kath. Sport⸗ internationale gründen konnte. Folgende Länder ſind ihr bereits beigetreten Deutſchland, Holland, Frankreich, Belgien, Oeſterreich, Tſchechoflowakei und Polen. Als nächſtes Fußball⸗Ländertreffen wurde vorgeſehen: Deutſchland gegen Frankreich in Deutſchland, Holland gegen Belgien in Holland. Die Sieger werden ſich in einem Schlußkampf ge⸗ genüberſtehen.— Unabhängig hiervon findet vom 4.— 7. Juli in Prag die 1. kath. Olympiade ſtatt. Die Mehrzahl der europäiſchen Länder wird ver— treten ſein. Die DK entſendet eine Turnerriege und eine Reihe Leichtathleten— So geht es über- all vorwärts! Darum:„Jugendkraft Heil! Wochenplan: Dientag, 6 Uhr, Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, halb 2 Uhr, Schülerübungsſtunde auf dem Sportplatz. 6 Uhr Fußballtraining der 1. und 1. Privat⸗Mannſchaft. Donnerstag, 5 Uhr, Schülerturnſtunde im Eichbaum. 6 Uhr, Training f. Leichtathleten u. Handball. Freitag, 6 Uhr, Fußballtraining der 2. u. 3. Mann- ſchaft. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. 8,30 Uhr Spielerzuſammenkunft in der„Harmonie“. Montag, 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem Sport⸗ platz. 6 Uhr Fußballtraining der 1. u. 2 Jug. und Junioren. 8,30 Uhr Zuſammenkunft der Gruppe 6 im„Löwen“ und der Gruppe 1 im Kettelerſälchen. 92.-Sport Das Freundſchaftsſpiel zwiſchen Viernheim 1. und Mannheim⸗Waldhof 1. am Samstag Abend endigte nach überlegenem Spiel der hieſigen mit 7:2 Toren. Bei Waldhof fehlte der Torwart Das Spiel war im beſten Sinne des Wortes, ein Trainingsſpie unſerer 1. Elf für die kommende Zeit. i Viernheim ſpielte mit 3 Mann Erſatz Lokales. Zum 2. Heſſiſchen Sängerbundesfeſt. Zu einer eindrucksvollen Darbietung wird ſich am Sonn⸗ tag, den 14. Juli die vaterländiſche Kundgebung des Heſſiſchen Sängerbundes geſtalten. Den ſtim⸗ mungswirkenden Schauplatz für dieſes Bekennt⸗ nis zu Volk und Vaterland gibt der in Sommer⸗ pracht grüßende Orangerie-Garten. Unter der hinreißenden Stabführung des Bundeschormei⸗ ſters Otto Naumann aus Mainz ſingen 20000 Sänger Chöre zu Deutſchlands Preis, die in herzbezwingender Tonfülle die Verbundenheit der deutſchen Brüder rechts und links des Rheins zum Ausdruck bringen. Außer den Deutſch⸗ landsliedern von Keldorfer und Heinrichs erklingt ein altes Volkslied. Schenkenbachs Reiterlied. Die Weihe dieſes Sonntagmorgens erhöhen die Anſprache des Bundesvorſitzenden Miniſterialrat Dr. Siegert ſtandsmitgliedes Schulrat Haſſinger. Während des Aufmarſches der Sänger ſpielen friſchfrohe Weiſen des Stadtorcheſters und der Reichsbund ehemaliger Militärmuſiker. Die Kündigung am Erſten des Monats zum Munatsſchluß beim Vorliegen der Monatskün⸗ digungsfriſt iſt verſpätet. Aus einem Urteil des Arbeitsgerichts Hamburg, das von der Gauge⸗ ſchäftsſtelle Hamburg des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten in einer Arbeitsſtreitigkeit ſür ein Mitglied erſtritten wurde, iſt folgender Aus⸗ zug intereſſant, der beſagt, daß eine Kündigung ſpäteſtens einen vollen Monat vor Beendigung des Arbeitsverhältniſſes die Kündigungsfriſt dürfe nicht weniger einen Monat betragen, ſo hat das die Bedeutung, daß zwiſchen Erklärung und Wirkſamwerden der Kündigung immer eine Friſt von mindeſtens einem Monat liegen muß. Nipperdey, Arbeitsrecht, 1928, Bg. 1. S. 266; Loewenberg in Gew. Kfm. Ger. 1926, Seite 412.) Dieſe Friſt iſt geſetzt zum Schutz desjenigen, dem gekündigt wird, einerlei, ob dies der Arbeitneh⸗ mer oder der Arbeitgeber iſt; und ſie muß auf jeden Fall gewahrt werden. Für eine Anwen⸗ dung der Auslegungsregel des 8 193 BGB. iſt demnach gar kein Platz, denn dieſe Vorſchrift ſpricht nur von dem Ablauf einer Friſt, inner⸗ 0 derer eine Erklärung abgegeben werden muß. Im Hinblick auf vie jetzt voll einſetzende Bade⸗ zeit erſcheint es geboten, immer wieder vor leicht⸗ fertigem Verhalten in den Freibädern zu war⸗ nen. Nicht nur die Nichtſchwimmer, ſondern auch geübtere Schwimmer, ſoweit ſie nur wäh⸗ rend der Sommerzeit ſich in der freien Natur im Schwimmen betätigen, können durch unzweck⸗ de eee dieſes ſonſt ſo wertvollen und die Feſtrede des Ehrenvor⸗ ausgeſprochen werden muß. Er lautet:„Wenn es im§ 37 56. heißt als (Vergt, u. a Hueck⸗ Sportes ſich geſundheitlichen Schädigungen aus⸗ ſetzen. Vor allem ſoll man nicht mit vollem Magen in das Waſſer ſteigen. Sodann wählt man am richtigſten eine Zeit, in der das Waſſer von der Sonne gut durchwärmt iſt, alſo eine nicht zu ſpäte Nachmittagsſtunde. Beim erſten Bade überſchreite man möglichſt nicht eine Badezeit von etwa 5 Minuten, die letztere iſt aber au- ſpäter keinesfalls über eine halbe Stunde aus zudehnen. Die ungünſtigen Nachwirkungen einer Ueberſchreitung dieſer Grenze zeigen ſich meiſt ſtändlich ſind alle Rekordverſuche im Freibade durch ein Gefühl des Fröſtelns an. Selbſtver⸗ zu unterlaſſen. Ebenſo ſoll man nur die frei⸗ gegebenen Badeſtellen aufſuchen. Sofort nach Verlaſſen des Waſſers befrele man ſich von dem naſſen Badezeug und reibe den ganzen Körper mit einem Frottiertuch gut a. Vorſicht, Rundfunkhörer! Das augenblicklich herrſchende ſommerliche Wetter führt zur Ge⸗ witterneigung und hat vielen Gegenden ſchwere Gewitter gebracht. Für die Rundfunk⸗ teilnehmer ſoll dies eine Mahnung ſein, nie das Erden der Antennen zu vergeſſen und bei einem örtlichen Gewitter ſofort den Apparat auszuſchalten, da man ſonſt mit ſeinem Leben ipielt. Der Genuß rohen Obſtes, der uns erfreu⸗ licherweiſe jetzt wieder bevorſteht, iſt zwar durch den reichen Gehalt friſchen Obſtes an lebens⸗ wichtigen Vitaminen und an Mineralſalzen für die Reinigung und Auffriſchung unſerer Säfte und unſeres Blutes in hohem Maße erwünſcht,, Leider kommt es jedoch häufig durch unzweckmäßige Verwendung rohen Obſtes auch zu Darmſtörungen, vor allem zu Durchfall. Dieſer läßt ſich vorzüglich bekämpfen durch pulveriſterten milchſauren Kalk, von dem man ſtündlich etwa eine Meſſerſpitze voll zu ſich nimmt. Amtliche Denkmünzen zum Verfaſſungstage. Wie uns aus Regierungskreiſen mitgeteilt wird, kommen aus Anlaß des diesjährigen Verfaſſungstages amtliche Denkmünzen zur Ausgabe. Das iſt das erſte Mal, daß ſich die Regierung zu ſolchem Schritt entſchließt. Die neuen Stücke werden in den Werten von drei und fünf Mark herausgegeben. Der Entwurf, der von dem bekannten Bildhauer Profeſſor Boſelt angefertigt wird, ſieht für die Vorder⸗ ſeite den Kopf des Reichspräfidenten vor, während über das Bild der Rückſeite noch kein Beſchluß gefaßt iſt. ee K. 5 betreffe, ſo liege der Regierung genau wie 1924 ernheimer Anzeiger (Eiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten Sonntagsblatt„Sterne und Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus 11— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeitige illuſtrierte un nen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 152 e Neueſte Telegramme Am 10. Auguſt Wellfahrt des „Graf Zeppelin“. Dr. Eckener in Berlin. Berlin, 2. Juli. Dr. Eckener, der heute in Begleitung des Kapitäns Lehmann in Berlin eingetroffen iſt, um noch verſchieden mit ſeinem Weltrundflug zuſammenhängende Fragen zu re⸗ geln, erklärte, daß er zuverſichtlich hofſe, etwa am 10. Auguſt die Weltfahrt antreten zu können. Das genaue Datum des Abfluges hänge von dem Ergebnis der Unterſuchung der Motoren und der noch ausſtehenden Probefahrten ab. Das Programm für den Weltflug ſtehe feſt. Es ſei zunächſt eine Landung in Tokio vorge⸗ ſehen, weitere in Kalifornien und in Lakehurſt. Von dort ſoll der Weiterflug nach Friedrichshafen angetreten werden. e ee eee Keine Tariferhöhung bei der Reichsbahn. Der Antrag abgelehnt. Berlin, 2. Juli. Der Antrag der Reichs⸗ bahn an die Reichsregierung auf Erhöhung der Eiſenbahntarife iſt, wie die Germania mitteilt, und wie hier auch mit Sicherheit zu erwarten war, abgelehnt worden. Die Ablehnung erfolgte mit der Begründung, daß eine Eutſcheidung über die zukünftige Finanzierungspolitit der Reichs⸗ bahn ſolange nicht für opportun gehalten werde, als die bevorſtehenden politiſchen Verhandlungen über den Youngplan zu einer Entſcheidung nicht geführt haben. Gedenkmünzen für den Verfaſſungstag Berlin, 2. Juli. Der Reichsrat nahm heute ben Antrag des Reichsinnenminiſteriums an, wo⸗ nach aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Reichsverfaſſung 9 Millionen Dreimark⸗ und 3 Millionen Fünfmarkſtücke als Gedenkmünzen aus⸗ geprägt werden ſollen. Auf der einen Seite ſollen ſie den Kopf des Reichspräſidenten, auf der ande⸗ ren Seite eine Schwurhund tragen mit der Auf⸗ ſchrift:„Treu der Verfaſſung!“ Reparatlonskonferenz am 5. August. Reparationskonferenz am 5. Auguſt? 5 Paris, 3. Juli. Ueber die Unteredung zwi⸗ ſchen dem deutſchen Botſchafter und Briand ſind von den offiziellen Stellen nur unvollkommene Augaben zu erhalten. Es ſteht jedoch feſt, daß ſich die Unterredung nicht nur auf die techniſchen Fragen, ſondern auch auf den zu löſenden Auf⸗ gabenkreis erſtreckt hat, ohne daß ſedoch eine Ent⸗ ſcheidung herbeigeführt worden ſei, die den an der Konferenz beteiligten Regierungen allein obliegt. Macdonalds Nede im Unterhaus. London, 3. Juli Die Unterhausdebatte über die Thronrede brachte geſtern, wie bereits kurz berichtet, auch die erwartete große Rebe des neuen Premierminiſters. Macdonald führte zu den außenpolitiſchen Fragen u. a. aus, die eingeleiteten Beſprechungen mit den Vereinigten Staaten ſeien vorläufig nur eine Fühlungnahme. Es werde alles getan werden, um die Beziehungen zu Amerika glücklicher und beſſer zu geſtalten. Ein engliſch⸗amerikaniſches Einver⸗ nehmen ſei die Vorbedingung für einen Erfolg der Flottenabrüſtung. Was die Reparationen ein Ausſchußbericht vor und heute wie damals ſei mit den Verhandlungen über dieſen wichtigen Ausſchußbericht die Rheinlandfrage verbunden. Großbritanniens Standpunkt in die⸗ ſer Frage ſei durch die Thronrede hinlänglich ge⸗ klärt. Der Sachverſtändigenbericht ſei ein äußerſt kompliziertes Dokument, das umfaſſende Erläu⸗ terungen erforderlich mache. Nach der Veröffent⸗ lichung dieſes Berichtes könne ſelbſtverſtändlich der Dawesplan nicht mehr lange in Kraft bleiben. Die Verhandlungen zur Herbeiführung des Schluß⸗ abkommens würden die Großherzigkeit Englands ſeinen frü⸗ heren Verbündeten gegenüber zeigen und nie⸗ mand werde hoffentlich an der Pünktlichkeit, mit der Großbritannien ſeinen Zahlungen nachkom⸗ men werde, zweifeln können. Das werde allerdings nicht immer in dem wünſchenswerteſten Maß an⸗ erkannt. England trage eine Bürde, die, gemeſſen an der Leiſtungsfähigkeit anderer dem Lande 5 itte auferlegt werden dürfen.(Lebhafter Beifall bel der Arbeiterpartei.) e (Viernheimer Bürger⸗Itg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden England will räumen, aber Frankreich bremſt. Die von der engliſchen Preſſe, ſo u. a. von der „Daily Mail“ und dem„Obſerver“, veröffentlich⸗ ten Informationen, denen zufolge die engliſche Regierung eine baldige Räumung des Rheinlandes beabſichtige, haben naturgemäß bei der franzöſiſchen Rechten große Nervoſität hervorgerufen. Das„Echo de Paris“ ſtellt heute die Frage, ob es wahr ſei, daß in der engliſchen Thronrede am Dienstag die Räumung der Rhein⸗ lande durch die britiſchen Truppen angekündigt werde. Frankreich wiſſe ſeit langem, daß Eng⸗ land der Beſetzung ein Ende bereiten wolle und zugunſten Deutſchlands den Artikel 431 des Ver⸗ ſailler Vertrages auszuführen wünſche. Das Blatt macht Macdonald den Vorwurf, daß er oſſenbar ſchon vor dem Ende der internationalen Konfe⸗ renz die Räumung ankündigen wolle. Im übri⸗ gen laſſen die aus England vorliegenden Preſſe— äußerungen und Informationen erkennen, daß tatſächlich eine Dreiteilung der politiſchen Kon⸗ ferenz ins Auge gefaßt wird. Nachdem bereits am Sountag der„Vorwärts“ eine entſprechende Information zu veröffentlichen in der Lage war, meldet heute„Times“, daß Briand durch den engliſchen Botſchafter Lord Tyrrell habe mittei— len laſſen, daß auch er für eine Aufſchiebung der Konferenz bis Mitte Auguſt ſei unter der Vor— ausſetzung, daß zunächſt die führenden Regie- rungschefs und intereſſierten Miniſter zuſam— mentreten würden, um eine Vereinbarung über die Grundſätze zu erreichen. Alsdann würde das Feld für die verſchiedenen techniſchen Ausſchüſſe freigegeben, die ein paar Monate Zeit brauchen würden, um ihre beſondere Arbeit zu erledigen. Hierauf würde eine neue Konferenz im Spätherbſt abgehalten werden müſſen. a In Berlin finden die engliſchen Mitteilungen insbeſondere über die Räumungsvorbereitungen große Beachtung. Den amtlichen Stellen iſt bis⸗ her keine Mitteilung über die Alſichten des Lon⸗ doner Kabinetts zugegangen. Infolgedeſſen ent⸗ hält man ſich auch an zuſtändiger Stelle jeder Aeußerung. Man verweiſt darauf, daß ſowieſo die zweite Zone am 10. Januar geräumt werden muß, ſodaß es an ſich nicht unwahrſcheinlich iſt, daß bereits in Bälde die Räumungsvorbereitun— gen beginnen. An eine en bloc-Räumung durch d engliſchen Truppen vermag man auch nach den aus dem Rheinland vorliegenden Mitteilun— gen bis jetzt nicht zu glauben. Immerhin wird mit Genugtuung in Berliner politiſchen Kreiſen die Nachricht aufgenommen, daß England uf die üblichen Sommermanöver anſcheinend verzichten will, die gerade angeſichts der bevorſtehenden Entſcheidung über die Geſamträumung zumin— deſtens als grobe Taktloſigkeit erſcheinen nüſſeg. Die hohe Politik macht Ferien. Eine Dampferpartie des Auswärtigen Amtes. g Wie alljährlich vereinigten ſich auch in dieſem Jahr die Beamten des Auswärtigen Amtes zu einer luſtigen Dampferpartie über die Havelſeen. Unſer Bild zeigt die Abfahrt des Damspſers mit den Diplomaten. e e eee ee Die Motorenhavarle des„Graf Zeppelin“. Friebrichshafen, 2. Juli. Der Luftſchiffbar Zeppelin und der Maybach⸗Motorenbau veröf— fentlichen eine Mitteilung über die Unterſuchung der Havarien der Zeppelinmotoren bei der letz ten Fahrt des Luftſchiffes. Die habe ergeben, daß bei einer gewiſſen Steifigkeit der Kuppelung kritiſche Drehzahlen in den Be⸗ reich der bei Marſchfahrt üblichen Drehzah! rücken, ſodaß die vor der letzten Fahrt vorgenom— menen geringfügigen Aenderungen der Kuppe lungsſteifigkeit genügt hätten, um die Marſch⸗ drehzahl zu einem hinſichtlich der Materialbe⸗ anſpruchung kritiſchen Gebiet zu machen. Da den Fehler einwandfrei erkannt ſei, würden Maß⸗ nahmen getroffen, um Betriebsſtörungen der Motorenanlage künftig auszuſchließen. Es wur⸗ den neue Kupplungsſyſteme ausprobiert, die geeignet ſeien, die Schwingungen des Wellen: ſyſtems zu dämpfen. In den nächſten Tagen würden vorausſichtlich die Verſuche abgeſchloſſen ſein. An den Motoren ſei ſonſt keine Aenderung Nötig geweſen. Das Flugzeugunglück auf dem Bodenſee. Als ſechſtes Opfer iſt der Apotheker Firler zus Friedberg, der dem Krankenhaus Hovern zu⸗ g ö Unterſuchung Unter ihnen Streſemann(57), neben ihm Staatsſekretär v. Schubert. geführt war, ſeinen Verletzungen erlegen. Von der Reichsbahndirektion in Karlsruhe wird zu dem Verhalten des Kapitäns des Bo— denſeedampfers„Baden“ bei dem Flugzeugun— glück am Samstag eine Darſtellung gegeben. in der es heißt, der Kapitän, der durch Inſaſſen eines Ruderbootes auf das Unglück aufmerkſam gemacht wurde, habe feſtgeſtellt, daß ſich an der Unſallſtelle bereits zwei Motorboote und zehn bis zwölf Ruder- und Segelboote zur Hilfelei⸗ ſtung befanden. Er ſei deshalb zu der Annahme gekommen, daß ſchon genügend Hilfskräfte vor— handen waren und daß er deshalb, weil ſein Schiff ohnehin mit 400 Fahrgäſten ſchwer bela⸗ ſtet war, im Intereſſe der Sicherheit ſeiner Paſ— ſagiere dieſe erſt in Bad Schachen hätte abſetzen müſſen. Zudem habe der Kapitän geglaubt, daß das Manövrieren des großen Dampſſchiffes, deſſen Räder ſehr ſtarke Wellen erzeugen, nur die Hilfsmaßnahmen an Ort und Stelle behindern würde. 503fales. Stillegung der ſaarländiſchen Tafelglas⸗ induſtrie. Saarbrücken, 1. Juli. Die Richardhütte A.⸗G. ür Glasfabrikation in Sulzbach, deren Minder⸗ zeit ſich im Beſitz der Vereinigten Vopeliusſchen ind Wetzelſchen Glashütten St. Ingbert befin⸗ ſet, beabſichtiat nach der„Pfälziſchen Preſſe“, 558 46. Jahrgang hren Derriebo niuzulegen. Op die Fabrikation noch einmal aufgenommen wird, ſteht noch nicht feſt. Es erſcheint ſicher, daß die Produktion der Hütte im Falle der Stillegung auf das ganz modern eingerichtete St. Ingberter Werk der Vereinigten Vopeliusſchen und Wetzelſchen Glas⸗ hütten umgelegt werden wird. Zur Zeit dürfte die Produktion der Richardhütte etwa 40 Proz. der St. Ingbertr Produktion betragen. Irgend⸗ welche Folgerungen für die Gläubiger wird die Stillegung nicht nach ſich ziehen. Die Belegſchaft von rund 230 Mann wird in benachbarten Wer⸗ en Unterkunft finden. Aus aller Welt. Die Fürther Mörder verhaftet? Koburg, 1. Juli. In einem Koburger Gaſt⸗ zof wurden zwei Reiſende feſtgenommen, die n dem Verdacht ſtehen, in der Nacht vom Frei⸗ ag zum Samstag die Gaſtwirtswitwe Stärker n Fürth in Bayern ermordet zu haben. Die beiden Verhafteten ſind nach Fürth überführt worden. 5 Zug⸗Zuſammenſtoß. Paris, 1. Juli. Ein aus 79 Wagen beſtehender Güterzug, der meiſtens Schlachtvieh enthielt, fuhr heute in Paris im Bahnhof Vougirard auf einen dort haltenden Perſonenzug. 15 Wagen wurden vollkommen zertrümmert. Die Tiere (Pferde, Ochſen und Schweine) wurden zum gro⸗ ßen Teil verſtümmelt oder getötet. Der Lokomo⸗ tivpführer, der Heizer und ein Bahnbeamter wur— den ſchwer verletzt. groß. Für 500 000 Franken Münzen geſtohlen. Paris, 1. Juli. Ein Kaufmann, der in ſeinem Auto 29 Kiſten mit ausländiſchen Silber- und Goldmünzen hatte, wollte bei einem Geſchäfts⸗ freund eine kleine Beſorgung erledigen, und ver— ließ einen Augenblick den Wagen. Als er zurück⸗ kam war der Chauffeur mit den Münzen ver⸗ ſchwunden. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Der Sachſchaden iſt ſehr Schweres Autounglück. Riga, 2. Juli. Auf der Heimfahrt von einer Feier geriet unweit von Wenden in Livland ein Auto mit angeheiterten Feſtgäſten in den Stra⸗ ßengraben. Drei Perſonen wurden getötet, 15 ſchwer verletzt. Der Chauffeur ging flüchtig, konnte aber im nahen Wald verhaftet werden. Die Wiedereröffnung der mexikanischen Kirchen. Lebensgefährlicheyx Andrang der freudig erregten Menge. Mexiko, 1. Juli. Zum erſten Male ſeit etwa drei Jahren wurbe geſtern in dreißig Kir⸗ chen des Bundesbezirkes die Meſſe geleſen. An dem Schrein dey Heiligen Mutter Gottes von Guadaloune drängte ſich die freudig erregte Menge derart, daß 50 Perſonen im Gedränge faſt erſtickten und durch das Rote Kreuz in Be⸗ handlung genommen werden mußten. Zwei Frauen erlitten ernſte Verletzungen. Eine Reihe anderer Perſonen wurden leicht verletzt. Ausland. Die Beſprechungen Maedonalds mit den Grubenbeſitzern. London, 2. Juli. Die angekündigten Beſpre⸗ hungen Macdonalds mit den engliſchen Gruben⸗ zeſitzern über die geplante Verkürzung des Acht⸗ ſtundentages haben erſt geſtern ſtattgefunden. Wie man annimmt, prüft die Regierung auch die Möglichkeit, von ſtaatswegen Bergwerksrechte ju erwerben. Die Grubenbeſitzer ſind gegen eine Verkürzung der Arbeitszeit und haben während ihrer Beſprechungen mit Macdonald dem Pre⸗ mierminiſter auf die Folgen hingewieſen, die eine Aufhebung des Achtſtundentages für den engliſchen Bergbau nach ſich ziehen müßte. der Dolumentenfälſcherprozeß Irlow Berlin, 1. Juli. Vor dem Schöffengericht Schöneberg begann heute der Prozeß gegen zen früheren kruſſiſchen Staatsrat Wladimir Orlow und ſeinen Mtibeſchuldigten, den frü⸗ heren ruſſiſchen Offizier Pawlonow, der unter den verſchiedenſten Namen aufgetreten iſt. Die Angeklagten ſollen Urkunden und Doku⸗ nente, durch die polizeiliche Persönlichkeiten in Amerita und Rußland bloß geſtellt wurden, derlauft haben. 4 Franzöſiſche Stimmen der Vernunft. Gegen die weitere Veletzung des Nheinlauds. Für den Noung⸗Plan. Am Samstag hat Caillaux in einer Ort⸗ ſchaft des Sarthe⸗Departements eine Rede ge⸗ halten, die ſich mit der Inkraftſetzung des Moungſchen Plans und der Ratifi⸗ zierung der Schuldenabkommen befaßte. Er bezeichnete den Verſailler Vertrag als ein Ereignis der Leidenſchaften. Es ſer jedenfalls kein überlegter Friede geweſen. Die Vernunft klopfe aber jetzt an die Tür des europäiſchen Beratungsſaals. Wenn man den Sachverſtändigenplan annehme mit all ſeinen Folgerungen und nur die etwas ausſchweifende Satzung einer rieſen⸗ haften internationalen Bank ändere, deren gewagter Entwurf von in zu großem Maßſtad denkenden Finanzleuten ſtamme, ſo werde zum mindeſten die Vereinigung der europäiſchen Völker vorbereitet, dieſe Vorausſetzung zur wirtſchaftlichen Unabhängigkeit, ja des Daſeins Europas. Das wichtigſte iſt, ſo fuhr nach einem Be— richt der„K. Ztg.“ Caillaux fort, daß die Sach⸗ verſtändigenvorſchläge dadurch, daß ſie eine Finanzverſtändigung zwiſchen den früheren Gegnern beſiegeln, jeden Vorwand zur Aufrechterhaltung einer militä⸗ riſchen Beſetzung am Rhein, die in Widerſpruch zu der in Locarno umriſſenen Politik ſteht, auslöſcht. Mit Recht ſagte ein Abgeordneter, deſſen bedeutende Fähigkeiten edermann anerkennt, Pietri: Wie ſoll man an die wirtſchaftliche oder gar moraliſche Annähe— rung zwiſchen uns und unſeren Nachbarn denken können mit franzöſiſchen Schildwachen zuf dem rechten Ufer des ſymboliſchen Fluſſes? Weſentlich iſt, daß der Geiſt der Mäßigung bei der Arbeit des Voungſchen Ausſchuſſes bei der Feſtſetzung der deutſchen Entſchädigun⸗ gen gewaltet hat. i g 0 Caillaux ſprach ſich dann für die Ratifizierung der Schuldenabkommen aus. Er konnte mit Triumph darauf hin⸗ weiſen, daß die(allen voran natürlich Poin⸗ care), die einſt ſeinen Vorſchlägen am feind⸗ ſeligſten gegenübergeſtanden hätten, jetzt am eifrigſten für die Ratifizierung einträten. Der Führer der Sozialradikalen Partet, Daladier, beſchäftigte ſich gleichfalls, und zwar bei einer Veranſtaltung der Oſtfranzöſt— ſchen radikalen Vereinigung in Beſancon, mit dem PYoungſchen Plan und der Schulden⸗ frage. Die Sozialradikale werde die Schulden— abkommen und den Plan ratifizieren, ſo ſchmerzlich und unangenehm ihr das auch ſei. Sie tue das, um die Organiſierung des Friedens zu erleichtern. die Völker Euro⸗ pas müßten ſich zuſammenſchließen, um nicht der Vaſallenſchaft unter dem aus⸗ ländiſchen Gold zu erliegen. Auf alle Fälle müſſe man aber wiſſen, daß Frankreich nie⸗ mals einen Pfennig mehr zu bezahlen ge— denke, als es von Deutſchland bekomme, und daß einige Vorbehalte in den zu beſchließenden Geſetzestent aufgenommen werden müßten. Zweitens müſſe die Zuſtimmung der Partet zum Poungſchen Plan eine tiefgreifende Veränderung der Satzung für die Bank der internationalen Zahlungen zur Vorausſetzung haben; denn es ſei unſtatthaft, daß die Großfinanzdeneuropäiſchen Demokratienihren Willen auferlege. Der 7t. Ineberter Sparuussenshundal Vor dem Sehourgericht. Saarbrücken, 2. Juli. In einer außer⸗ ordentlichen Tagung des Schwurgerichts Saar⸗ brücken begann heute vormittag unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Oſter die Verhandlung gegen Finanzrat Joſef Pir ſcher von St. Ingbert und den Verwaltungsober⸗ inſpektor Joſef Omlor. In der 28 Seiten umfaſſenden Anklageſchrift werden beide be⸗ ſchuldigt, in den Jahren 1924-28 fortgeſetzt ſchwere Amtsunterſchlagungen zum Nachteil der Städtiſchen Sparkaſſe St. Ingbert und zu Gunſten des Kaufmanns Hans Pirſcher, eines Bruders des Angeklagten, begangen zu haben. Ferner wurde den Baltiva⸗Werken in Heidel⸗ berg ein— teilweiſe gedeckter— Kredit von 25 Millionen Franken eingeräumt, wozu die Genehmigung fehlte. Die verurteilte Summe beläuft ſich auf insgeſamt 12,5 Millionen Franken. f Omlor allein iſt außerdem der ſchweren Ur⸗ kundenfälſchung beſchuldigt, wobei die verun⸗ treute Summe 14000 RM, 2 000 und 14 000 Franken betragen ſoll.— Die Anklage wird vertreten von den Staatsanwaltsräten Luder und Welſch. Pirſcher wird durch die Rechtsan⸗ wälte Dr. Tempel⸗Saarbrücken und Dr. Rei⸗ ſert⸗Augsburg, Omlor durch Rechtsanwalt Weiler 2.⸗Saarbrücken, verteidigt. Geladen ſind etwa 60 Zeugen und neun Sachverſtändige darunter ein Vertreter der Rheiniſchen Treu⸗ hand⸗Geſellſchaft in Mannheim und der be⸗ kannte Gerichtschemiker Dr. Popp⸗Frankſurt am Main. Der Andrang des Publikums war heute außerordentlich groß. Die Verhandlung wird vorausſichtlich fünf Tage in Anſpruch nehmen. Der heutige Verhandlungstag wird durch die Vernehmung der Angeklagten ganz ausgefüllt werden. Pirſcher iſt 1882 in San Franciſco geboren. Er kam als Sechsjähriger nach Deutſchland, beſuchte in der Pfalz die Volksſchule und an⸗ ſchließend das Pro⸗Gymnaſium St. Ingbert. Nach Abſolvierung des Einjährigen kam Pir 9 icher nach Hauſtadt an das dortige Finanzamt, ſpäter nach Kaiſerslautern und Zweſbrücken, machte verſchiedene Prüfungen unt kam 1906 als Einnehmer zu den Betriebswerken nach St. Ingbert. Während des Krieges war Pir⸗ ſcher nicht im Militärdienſt, ſondern blied bei der Stadt, wo er 1919 zur Stadthauptkaſſe St. Ingbert verſetzt und Leiter des geſamten Finanzweſens wurde. Im Herbſt 1919 wurde die Städtiſche Sparkaſſe St. Ingbert gegrün⸗ erfolgte am 1. April 1923. Omlor entſtammt einer St. Ingberter Steigerfamilie und ſchlug 1907 nach dreijähri⸗ gem Beſuch des Gymnaſiums die Verwaltungs⸗ laufbahn ein. 1917 wurde er vom Heeresdienſt reklamiert, kam nach St. Ingbert, wurde 1919 Stadtſekretär und kam durch Vermittelung Pirſchers zur Stadtſparkaſſe als Verwaltungs⸗ oberinſpektor. Nicht lange danach wurde die Gründung der Städtiſchen Sparkaſſe St. Ing⸗ Die R. M. V. veröffentlicht in ihrer Nr. 11a eine ſehr intereſſante Statiſtik über die reichſten Deutſchen, die mit ihrer Gegenüberſtellung von Vor- und Nachkriegszeit beachtliche Verſchiebun— gen der Vermögensverhältniſſe aufweiſt. Vor dem Kriege waren die ſieben reichſten Deutſchen: Kaiſer Wilhelm II. 394 Mill. Großh. A. Fr. von Mecklbg.⸗Str. 355„ Frau Krupp v. Bohlen und Halbach 320„ König Ludwig III. von Bayern 300„ Fürſt Henckel von Donnersmarck 2990„ Fürſt Albert von Thurn und Taxis 270„ Freifrau Math. v. Rothſchild 193. Der Verfaſſer des„Jahrbuchs der Millio⸗ näre“ Rudolf Martin ſtellt die reichſten Deur⸗ ſchen der Nachkriegszeit nie folgt zuſammen: det, die Anſtellung Pirſchers als Finanzrat. Oer Sind die reichsten Deulsthen? vert durch die Negierungstommif migt und ein Sparkaſſenausſchuß e zeſſen Spitze Bürgermeiſter Dr. K Die Reviſiſon ſollte alle drei Jahre men werden, doch 155 11 Birſche L in den Jahren 1920-25 überh revidiert. N Pirſcher hat ſtändig mit verſchleierten Vilanzen gearbeitet, ſodaß jeihſt durch ge⸗ legentliche, aber oberflächliche Kontrollen nichts entdeckt werden zeen'e. Durch Fri: ſieren der Bilanzen iſt es ihm möglich ge⸗ weſen, die Unſtimmigkeiten jahrelang zu verheimlichen. Wie es mit der Kaſſenkontrolle beſtellt war geht aus einer Aeußerung Pirſchers hervor, der behauptete, nicht einmal formell hätten die Bilanzen geſtimmt. Pirſcher erklärte, der Revi⸗ ſor habe ſich düpieren laſſen. Die Verhandlung wurde auf den Nach⸗ mittag vertagt. 430 Mill. 320„ e 100„ 100 100„ 100„ Wilhelm II. Frau Krupp v. Bohlen u. Halbach Fürſt Thurn u. Taxis Jakob Michael Fürſt Hohenlohe-Oehringen Fürſt v. Fürſtenberg Fürſt Henckel v. Donnersmarck Großinduſtrielle: Fritz Thyſſen Othmar Strauß Otto Wolf Zeitungsbeſitzer: Hugenberg Die fünf Brüder 50 Milt. 50 50 50 Mill. Allſtein je 50„ Bankiers: Mendelſohn 43 Mill. L. Hagen, Goldſchmidt, Oppenheim je 40 Warburg 40 Sühne für die Mordtat eines Beſatzungsfranzoſen. Trier, 2. Juli. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte geſtern den aus Lothringen ſtammen⸗ den franzöſiſchen Staatsangehörigen Peter Michel, der am 6. Dezember 1928 in Groß⸗ langenfeld in der Eifel die Ehefrau des Ar⸗ beiters Heinen in Gegenwart ihres vier⸗ jährigen Sohnes vergewaltigt und in beſtiali⸗ ſcher Weiſe ermordet hatte, zu 15 Jahren Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte die Todes⸗ ſtrafe beantragt, das Gericht nahm jedoch an, daß die Tat nicht mit Ueberlegung ausgeführt wurde. der Pankower Primanermord. Berlin, 2. Juli. Vor dem Schwurgericht des Landgerichts 3 Berlin ſtand heute die Ermor⸗ dung des Primaners Herbert Kleier am 22. Fe⸗ bruar am Clausthaler Platz in Pankow zur Ver⸗ handlung. Wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags und Beteiligung an einem Raufhandel ſind der Arbeiter Karl Schultz und der Bäckergeſelle Ger⸗ hard Röber angeklagt. Am Abend des 22. Fe⸗ bruax waren die beiden miteinander befreunde⸗ ten Angeklagten im kommuniſtiſchen Jugendheim bei der Pankower Kirche geweſen. Als ſie mit ih⸗ ren Rädern heimwärks fuhren, begegneten ſie einem Trupp junger Leute, die dem Stahlhelm angehörten. Unter ihnen befand ſich auch der nachher von Schultz mit einem Revolver erſchoſ. ſene Primaner Kleier. In der heutigen Verhandlung behauptete der Angeklagte Schultz unter Tränen, er könne ſickh an die Tat nicht mehr erinnern. Das ſei ihm auch ſchon bei anderen Gelegenheiten paſſiert. Die englische Thronrede. London, 2. Juli. Die heute im Oberhaus bei der Eröffnung des Parlaments vom Lord⸗ kanzler verleſene Thronrede beginnt mit dem Ausdruck der Zuverſicht des Königs auf völlige Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit und mit dem Dank für das ihm während ſeiner langen ernſten Krantheit bewieſene Mitgefühl. Die Thronrede fährt fort: „Meine Beziehungen mit den auswärtigen Mächten ſind weiterhin freundſchaftlich. Die unabhängigen Finanzſachverſtändigen, die er⸗ nannt worden ſind, um Vorſchläge für eine vollſtändige und endgültige Regelung des deutſchen Reparationsproblems zu entwerfen, haben einen einſtimmigen Be⸗ richt überreicht, der augenblicklich von meiner Regierung zur Vorbereitung für eine Konferenz von Vertretern der in Betracht kommenden Regierungen erwogen wird. Eine Regelung dieſes Problems wird die Beſatzungsmächte in den Stand ſetzen, Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Dor Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (15. Fortſetzung.) Daß ſie ſelhſt dor Magnet war, darüber berrſchte bei Madame kein Zweifel. Sie gehörte zu jenen Ichmenſchen, für bie es nur einen Gott gab: die eigene werte Perſönlichteit, um die ſich alles dvehte. 8. Kapitel. Ginige Monate waren vergangen.. Rechtsanwalt Klaus Landvogt gehörte jetzt trotz ſeiner Jugend— er war erſt Anfang der Dreißiger— ſchon zu den geſuchteſten Anwäl⸗ Er hatte vor kurzem ten der Reichshauptſtadt. ö durch die Gewalt ſeiner Rede und die Ueber⸗ zeugungskraft ſeiner Argumente die Freiſpre⸗ chung einer Frau erwirkt, die in der Verzweif⸗ Und da⸗ ihn der Weg frei zu Ruhm und lung ihr kleines Kind getötet hatte. mit war für Reichtum. In ſeinem Bureau drängten ſich die Klien⸗ ben längſt vorbei war. Endlich war der letzte abgefertigt. Dr. Land⸗ Er läutete ſeinem Bureau⸗ vorſteher und ordnete an, heute niemand mehr vogt atmete auf. ulaſſen, er habe noch Akten zu ſtudieren. e wohl, Herr Doktor!“ De kleine Bureauvorſteher verſchwand. Und laut Landvogt zog ein dickes Aktenbündel zu ſich heran und begann darin zu blättern. Er wurde durch ein Hupenſignal aufgeſchreckt, So auch heute. Obgleich ſeine Sprechſtunde Haustür folgte. Klaus achtete nicht weiter darauf. der Bureauvorſteher den Kopf zur Tür herein⸗ ſteckte, wurde er aufmerkſam. „Was iſt los, Schmiedecke?“ „Es iſt noch jemand da, Herr Doktor—“ „Ich habe Ihnen doch geſagt—“ „Ja ja, Herr Doktor. Ich weiß. Aber es iſt die Frau Baronin v. Prillwitz. Da dachte ich—“ Argerlich zuckte Klaus Landvogt die Achſeln. Die Frau kam wirklich ungelegen. Aber abwei⸗ ſen? Unmöglich. Erſtens war ſie durch ihre Hei⸗ rat mit ſeinem Onkel ja eine Verwandte gewor⸗ den, der er Rückſicht ſchuldete. Zweitens genoß er oft Gaſtfreundſchaft in ihrem Hauſe. Und drittens gehörte ſie zu ſeinen erſprießlichſten Klienten; denn die ſchöne Frau hatte ihre klei⸗ nen Privatangelegenheiten, wie Börſenſpekula⸗ tionen und ähnliches. Und konſultierte deshalb öfters den jungen Anwalt in ſeinem Bureau. Er gab alſo den Befehl, die Dame vorzu⸗ laſſen, und ſchob mit einem Seufzer das Akten⸗ bündel beiſeite Da kam auch ſchon Madame hereingetänzelt. Sie war ſehr erregt, das ſah das ſcharfe Au⸗ ge des Rechtsanwalts auf den erſten Blick. Ihr Geſicht glühte unter der dick aufgetragenen Schminke. Ihre dunkelumzogenen Augen ſprüh⸗ ten. Dr. Landvogt ſtand auf und veichte ihr die Hand. „Herzlich gegrüßt, verehrte Frau Tantel Ach ſo— jal Tante darf ich ja nicht ſagen! Alſo— verehrte Tottol Habe lange nicht das Vergnü⸗ gen gehabt hier in meinem Bureau. Neue Spe⸗ kulationen in Papieren, wie? Auch nicht?... Was denn ſonſt?“ 5 „Etwas viel Wichtigeres!“ ſtieß ſie aufge heraus, indem ſie ſich in einen Seſſel warf — dem das kurze Stoppen eines Autos vor der Nicht? Oder vbelleicht ſüdafrikaniſche Diamantminenaktien?., mit den kleinen, in ſeinſtem grauem Glace ſtek⸗ benden Händen auf der Tiſchplatte herumtrom⸗ Erſt als melte.„Etwas, das mich wahnſinnig ärgert und weshalb ich deinen Rat in Anſpruch nehmen muß. Denn—“ ſie bog den Oberkörper etwas vor und warf ihm einen ihrer kokett ſchmachten⸗ den Blicke zu—„in mancher Beziehung ſtehſt du mir doch näher als mein teurer Gatte.“ Ein ironiſches Lächeln zuckte über das ha⸗ bert ſcharfgeſchnittene Geficht des jungen An⸗ walts. ö „Sehr liebenswürdig! Alſo— bitte!“ Madame ſenkte die Lider vor dem ernſt for⸗ ſchenden Blick der. Augen, die ſie zu durchbohren ſchienen. Sie ſchwieg. a „Nun? In welcher Sache wünſcheſt du mei⸗ nen Rat?“ „Wegen——“ „Wegen?“ „ie dieſer Gerhilde Wybrands!“ 752 ie—72* 5 Ein leichter Schimmer von Röte ſtieg in das blaſſe Geſicht des Anwalts. „Ja, wegen meiner ſogenannten Geſell⸗ ſchafterin!“ fuhr die Baronin, der der Farben⸗ wechſel in den Zügen ihres Gegenübers nicht entgangen war. in ſteigender Erregung fort. „Du haſt ſie ja bei mir öfters zu Geſicht bekom⸗ men. Ganz nettes Mädel ſonſt— aber Land⸗ pomeranze. Durch und durch—“ „Ich finde Fräulein Wybrands ſehr ſchön und intereſſant,“ bemerkte Klaus Landvogt ruhig. Totto v. Prillwitz lachte; aber dieſes Lachen klang ſchrill und gezwungen. „Alſo auch du, mein Sohn Brutus?“ höhnte ſie.„Ihr Männer ſeid doch alle gleich! Eine glatte Larve, ein bißchen 1— und futſch leid ir! Ich baſſe ſolche Madonnengeſichter, hinter denen der Teufel lauert— „Wirklich?“ Der ironiſche Zug um Klaus ben wir bei der Sache! Was hat denn dieſe bö⸗ ſe junge Dame ſo Furchtbares verbrochen, ver⸗ ehrte Frau Tante?“ Ein empörter Blick zu ihm hinüber. Wenn er„Frau Tante“ ſagte, wollte er ſie ärgern. Das kannte ſie ſchon. Wütend zupfte ſie an den hauchzarten Spitzen ihres Taſchentuchs herum — ſo heftig, daß das feine Gewebe hie und da zerriß. „Es iſt direkt unverantwortlich von der Per⸗ ſon—“ preßte ſie zwiſchen den Zähnen hervor. „Aber ich werde es ihr verſalzen! Und dabei war ich doch ganz zufrieden mit ihr. Ueber ein Jahr iſt das Mädel nun ſchon in meinem Hauſe— und ſie kriegt ein ſo hohes Ge⸗ ö halt! Dreitauſend Mark im Jahr und vier⸗ hundert Mark zu Weihnachten! Viel zu viel für ihre Leiſtungen! Aber mein Her Stief⸗ ſohn wünſchte es und mein Herr eemahl opponierte nicht. Na, wir haben's ja anch da⸗ zul... Und hübſche Sachen ſchenke ich ihr— ſonſt kriegte meine abgelegte Garderobe immer die nette. Jetzt teile ich das Zeug. Noch kürzlich ein himmliſches blaues Chiffonkleid mit Silberſtickerei—“ „Sehr ſchön von dir!“ nickte Dr. Landvogt etwas ungeduldig, während vor ſeinem geiſtigen Auge ein ernſtes Mädchen auftauchte, den ſei⸗ nen Kopf mit einer Krone goldblonder Flechten geſchmückt, die ſchlanken Glieder in ein loſes zartblaues Gewand gehüllte, deſſen Falten durch einen ſilbergeſtickten Gürtel unter der Taille zu⸗ ſammen gehalten wurden— ein wunden Bild keuſcher Jungfräulichkeit und her nahbarlkeit, das am letzten muſikaliſche . der N unauslöſcht druck auf ihn gemacht hatte— „And jetzt,“ ſuyr Baronin Totto empört fort, 1 dankt ſie mir alle meine Gifte und Nach⸗ U ſol⸗ a 4 1 unt rd 13., 14. und 15. Iuli 1929 Aldhk. Jubnaum der Sport-Vergg Umieitia 09 die Räumung des Rheinlandes vorzunehmen. Mit dem Botſchafter der Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika haben über die Frage der Flottenabrüſtung Beſprechungen begonnen. Demzufolge hat meine Regierung die ernſte Hoffnung, eine baldige Verminderung der Rüſtungen in der ganzen Welt ſicherſtellen ju können. Meine Regierung prüft auch die Bedingun— vieder aufgenommen werden können.“ Weiter betont die Thronrede, daß es ein Hauptbemühen der Regierung ſein wird, das dortdauernde Uebel der Arbeitsloſigkeit wirkſam zu be— kämpfen. Zum Schluß nimmt die Thronrede Bezug auf das dei den letzten Neuwahlen in Kraft getretene erweiterte Wahlrecht, das, wie es in der Thronrede heißt,„in die Hände meines ge— ſamten Volkes reifen Alters die ernſte Ver⸗ antwortung für den Schutz der Wohlfahrt die⸗ ſer Nation als einer konſtitutionellen Demo⸗ kratie legt,“ und betont, daß die Regierung in eine Prüſung der bei der Wahl gemachten Frfahrungen einzutreten beahſichfiat Lokales. Der Wert der Brenneſſel. Die Gartenbeſitzter haben jetzt ihre liebe Not mit dem allgemein ver⸗ achteten Unkraut. der Brenneſſel. Und doch iſt dieſe Pflanze ſehr nützlich. Sie iſt außerordent⸗ lich heilkräftig und beſitzt außerdem ökonomiſchen Wert.„Die jungen Sproſſen der Reſſel lleſern im Frühjahr ein dem Spinat ähnliches Gemüſe, das ſehr blutreinigend wirkt. Sie ſind auch ein geſundes, nahrhaftes Futter für Kühe, Schafe, Schweine und Gänſe. Als Hühnerſutter ſollen die friſchen. gehackten Blätter wie auch die rei⸗ chen Neſſelſamen mit anderem Futter vermiſcht, häufigeres und früheres Eierlegen bewirken. Tee aus friſchen gedörrten, zerſchnittenen Brenn⸗ eſſelwurzeln wirkt gegen Bruſtverſchleimung. Auch ſoll die Brenneſſel ein ausgezeichnetes Haar⸗ erhaltungsmittel ſein und ſoll, wo die Haar⸗ zwiebeln noch nicht abgeſtorben ſind, nebenbei Haarwuchs erzeugen. 200 gr. feingeſchnittene Brenneſſelwurzeln werden in einem Liter Waſſer und einem halben Liter Eſſig eine halbe Stunde gekocht und dann durch ein Sieb abgegoſſen. Mit LDieſer Flüſſigteit wird der Kopf vor dem Schla⸗ engehen gut gewaſchen. um das Sprödwerden zer noch vorhandenen Haare zu verhüten, kann nan den Kopf wöchentlich einmal mit Salatöl breiben.„„ bee 2. Heſſiſches Sängerbundesfeſr in Durmſtadt vom 12. bis 15. Juli. Ein buntbewegtes Bild bildet am Feſtſonntag der von Kunſtſachverſtän⸗ digen aufgebaute und geleitete Feſtzug. Der Auf⸗ marſch der heſſiſchen Sänger mit ihren Fahnen iſt an ſich ein ſinnvoller Ausdruck der Geſchloſ⸗ euheit und engen Verbundenſeins.„Heimat und zied“ könnte Kernwort dieſer großartigen Ver anſtaltung ſein. Beſondere Bewunderung werde die Feſtwagen erregen, die, 35 an der Zahl, far⸗ benfreudig die Heeresſäulen der Sängerſcharen unterbrechen. Die bekannteſten Volkslieder ern⸗ ſter und heiterer Art werden zu Fleiſch und Blut.„In einem kühlen Grunde“,„Am Brun⸗ nen vor dem Tore“,„Jetzt geh' i ans Brünnele“, „Da? Wandern iſt des Müllers Luſt“. Andere Vereine betonen die Eigenart ihrer engeren Heimat, die Oberheſſen mit der Schlitzer Spinn⸗ ſtube, der Mümlinggau mit dem Odenwälder Hochzeitszug, die Neckarſteinacher mit dem Schwal⸗ benneſt, die Nieder⸗Beerbacher mit dem Franken⸗ ſteiner Eſelslehen. Wieder andere knüpfen an ihren Namen an, z. B. der Mozartverein mit dem Feſtwagen„Mozart bei der Kaiſerin Maria The⸗ reſia“. Ernſt und Freude des Handwerks zeigen die Wagen, die von den verſchiedenen Innungen gezeigt werden. Dem ganzen Reichtum der Prunkſchau kann rutürlich dieſer kurze Hinpeis, der ein paar Beiſpiele herausgegriffen hat, nicht gerecht werden. g Unheimliche Geſchichten. Man weiß, daß jetzt eine ganze Reihe fälſch⸗ lich Totgeſagter ſektionsweiſe wiederkehren, und ſo iſt es nicht weiter verwunderlich, wenn man neulich in einer märkiſchen Zeitung leſen konnte: „Am 11. März, einem Sonntag, trank der Er⸗ ſchoſſene bis zum ſpäten Abend und kam betrun⸗ ken nach Hauſe. Er bedrohte ſeine Frau mit Tot⸗ ſchlag und wollte mit einem Beil auf ſie los⸗ ſchlagen.— Erſcheint es ſchon recht verwunder⸗ lich, wenn hier ein Erſchoſſener mit einem Beil in der Hand auf ſeine Frau losgeht, ſo iſt die Geſchichte, die man vor wenigen Tagen in einer Berliner Zeitung leſen konnte, noch erheblich un⸗ heimlicher. Da ſtand ſchwarz auf weiß:„Die Kri⸗ minalpolizei in Stettin iſt gegenwärtig mit der ſelärung der Frage beſchäſtigt. was der Fiſch⸗ händler, der vor 9 Jahren als Leiche geländet und beerdigt wurde, während der Zeit nach ſei⸗ nem Tode gemacht hat.“— Da wird ſich die Po⸗ llzei allerdings Kopf und Tſchako zerbrechen müſſen, ehe ſie das berausbekommt. Pom Gnadenort zurück. Die Wall⸗ fahrer von Maria⸗Einſiedel kamen geſtern Abend, wohl etwas ſpäter als ſonſt, um 10 Uhr wieder wohlbehalten hier an. Recht zahlreich war die Beteiligung, die zum Empfang herbeigeeilten Ein⸗ wohner gingen in die Hunderte. Mögen die Bit⸗ ten und Gebete alle erhört werden.(Behufs der Abholung der Wallfahrer ging uns heute wegen der Muſik ein Bericht zu. Wir müſſen die Auf⸗ nahme zurücklegen und den Intereſſenten in ihrem eigenen Intereſſe raten, ſich in dieſem Punkt ſelbſt in Güte zu einigen. Die Red.) Das Leſtbuch zum ll. Heſſiſchen Sänger⸗ Bundesfeſt, das in Darmſtadt vom 12. bis 15. Juli 1929 ſtattfindet, iſt ſoeben erſchienen. Es iſt 100 Seiten ſtark, hat farbigen Umſchlag, und ent⸗ hält auf Seite 3 Grüße des heſſiſchen Staats- präfidenten und des Oberbürgermeiſters der Landes— hauptſtadt. Das Feſtbuch dient gleichzeitig als Führer und weiſt zahlreiche Abbildungen auf. In den Ausſchüſſen finden wir auch den Namen des Uhrmachermeiſters Herrn Lud wig Krug von hier. Alle Vorbereitungen werden fieberhaft getroffen, um den Sangesbrüdern aus dem Heſſen— land wirklich genußvolle Stunden zu bieten. Gemeinderats ſitzung zen, unter denen diplomatiſche Beziehungen mit der Regierung der Union der Sowjetrepubliken am Dienstag, 2. Juli 1929. Das Plenum war beſchlußfähig. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth, das Protokoll Herr Verw.-Inſp. Alter. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden verſchiedene Kommiſſionsbe- ſchlüſſe bekanntgegeben von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Dem Kinobeſitzer Wamſer wurde die Stundung von 450 Mark Vergnügungs— ſteuer, gegen Sicherheit genehmigt.— Pachtgelände für eine Hühnerfarm wurde für 3 Pfg. pro qm vergeben.— Ein Geſuch um Erlaß von Vermeſ— ſungsgebühren wurde abgelehnt.— Eine Schreib- maſchine iſt für 320 Mark angekauft worden.— Die Ortsbürgeraufnahmegebühren werden nach dem Goldmarkſtand vom Januar 1918 aufgewertet.— Pflaſter- und Bordſteinlieferungen uſw. ſowie die Ausführungsarbeiten wurden vergeben.— Für die Freiw. Feuerwehr wurde 1 Schrank angeſchafft. — Durch den Tod des Oekonomen Reinhard iſt deſſen Anweſen in der Rathausſtraße, an der Poſt feil geworden. Das Baubüro ſoll überprüfen, ob ſich ein Ankauf für die Gemeinde lohnt.— Ein Geſuch des Turnerbundes betr. Turn- und Spiel- platz ſollen die Vorſchläge durch das Baubüro ge— prüft werden.— Die Beſprengung der Lampert heimer⸗ und Annaftraße wurde genehmigt. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Gegen die Vergebung von Arbei⸗ ten für Herſtellung des Sickerbrunnens an der Zeppenwegtränke an den billigſten Submittenten, den Unternehmer W. wurde von den übrigen drei Mitſubmittenten Einſprache erhoben, da die Arbeit zu billig ſei. Es beſtehen Differenzen bis zu 50% und bei einer ähnlichen bis zu 300% mehr. Da die Folgen bei Ablehnung des Billigſten für fol— gende Submiſſionen zu groß ſind und gegen die bis jetzt gelieferten Arbeiten des W. nichts einzu- wenden iſt, wird gegen 2 Stimmen beſchloſſen, dem Billigſten die Arbeit zu übertragen. Punkt 2. Feier des Verfaſſungstages. Der Verfaſſungstag iſt jetzt zu einem Staatsfeiertag er⸗ hoben. Die Gemeindeverwaltung iſt gehalten eine des Tages würdige Feier zu veranſtalten. Es wird nach ausgedehnter Diskuſſion, ob Vor- oder Nachmittags, gegen 6 Stimmen beſchloſſen, die Feier wie ſeither, Vormittags abzuhalten. Punkt 3. Einleitung der Fäkalien-Abwäſſer uſw. ſeitens der Stadt Weinheim in den Landgra⸗ ben. Der Gemeinderat beſchließt hier zur Erhärt⸗ ung des bereits durch die Verwaltung eingeleiteten Proteſtes auch hiergegen Stellung zu nehmen, da die Stadt Weinheim noch mehr Möglichkeiten hat, ihne Abwäſſer los zu werden.(Siehe auch diesbez. Artikel in vorliegender Nummer.) Punkt 4. Die Umwandlung der Gewerbe⸗ ſteuer 1928 wird erneut abgelehnt, da es befremd- lich iſt, daß jetzt, wo das Jahr herum iſt, noch- mals Steuern erhoben werden ſollen. Punkt 5 Prozeß um den Waldrezeß. Herr Dr. Joſef Darmſtadt hat in dieſer Sache ſchon 9 Monaten die Akten in der Hand und bis jetzt überhaupt noch nichts getan. 2malige Monierung der Gemeinde mit Friſtangabe wurden überhaupt nicht beachtet. Der Gemeinderat beſchließt deshalb die nochmals eingeleitete Verhandlung des Herrn Landtagsabgeordneten Keller mit dem Herrn Dr. Joſef abzuwarten und je nach Ausgang entſprechende Schritte zu unternehmen. Bedenkliche Pläne! Die Stadt Weinheim hat ein Projekt zur Genehmigung durch die zuſtändigen Behörden vor— gelegt, wonach dle Gebrauchsabwäſſer und Fäkalien in den ſogenannten Landgraben eingeleitet werden ſollen. Dieſes Projekt hat begreiflicher Weiſe in den unterhalb liegenden bad. und heſſ. Gemein- den große Beunruhigung hervorgerufen. Man be— fürchtet nicht nur geſundheitliche Schäden, da der Landgraben ganz ungeeignet iſt, etwa wie die gro— ßen Ströme ſolcher Abwäſſer aufzunehmen, ſondern man iſt auch in Sorge darüber, ob nicht bei ſtar— kem Regen gefährliche Ueberſchwemmungen mit Dammbrüchen ſtattfinden können, zumal die Waſſer— maſſen, die dem Landgraben durch die Stadt Wein— heim zugeführt werden ſollen, recht beträchtlich ſind. Die üblen Erfahrungen, welche die beteilig- ten Gemeinden mit den in den Landgraben ein— geleiteten Abwäſſer der Hefenfabrik Großſachſen ge— macht haben, laſſen für die jetzt beabſichtigte Ein— leiiung die ſchlimmſten Befürchtungen aufkommen. Aus dieſen Befürchtungen heraus verſammel— ten ſich in dieſen Tagen Vertreter der betroffenen Beteiligten in Hemsbach, um den gleichfalls an— weſenden Vertretern des Kreisamtes Bensheim u. Kulturbauamtes Darmſtadt ihre ſchwerwiegeuden Bedenken gegen ein derartiges Projekt vorzutragen. Es iſt zu hoffen, daß es den amtlichen Stellen ge— lingen wird, zu verhindern, daß die Projekte der Stadt Weinheim durchgeführt werden. Die gro— ßen Flüſſe ſind ſchon alle zu Schmutzwaſſer führen⸗ den Kanälen geworden, man ſollte doch unter allen Umſtändeu verhindern, daß auch die Bäche nunmehr verſeucht werden. Es muß doch Mittel und Wege geben, die Fäkalien der Städte zu beſeitigen, ohne daß alle Gewäſſer verſchmutzt werden, und die an und für ſich ſchöne Gegend größten Seuchengefahren und Geruchsbeläſtigungen ausgeſetzt iſt. Man hofft, daß die heſſiſche Regierung ſich der Angelegenheit annimmt und energiſche Schritte unternimmt. Bericht von der Haupt⸗ Verſammlung d. Odenwald⸗ Klubs in Buchen Sehr ſchöner Verlauf! Buchen, das ſchone Städtchen im badiſchen Frankenland, mit ſeinen reichen geſchichtlichen Er— innerungen und landſchaftlichen Reizen, war zum Tagungsort der Odenwaldklub-Hauptverſammlung auserkoren. Die Lockrufe des Hauptausſchuſſes und des örtlichen Feſtausſchuſſes hatten eine gewaltige Menge rüſtiger Klüblerſcharen in die Feſtſtadt ge⸗ führt, die mit fleißigen Händen die alten winkligen Straßen und ſauberen Häuſern mit Fahnen und Waldgrün überreich geziert hatte. Ein würdiger Auftakt der Odenwaldklubtagung war die am Sams⸗ tagNachmittag erf. Wiedereröffnung d. Bezirksmuſeums ein Werk des Heimatforſchers, Herr Hauptlehrer Trunzer. Am Abend fand in der Schützenhalle der Begrüßungs abend ſtatt, der von den ſtaatlichen, ſtädtiſchen Behörden, nebſt der Orts- geiſtlichkeit und den bereits eingetroffenen Klüblern überaus zahlreich beſucht war. Dieſer bot neben Gruß und Dank der Buchener in gepflegtem Vor⸗ trag Lieder von Frau Forſtrat Fichtl und Herrn Berberich, beifallerweckende Darbietungen von Geſangverein„Liederkranz“ und Stadtkapelle. Nach einer Gedächtnisfeier für die im letzten Jahre heim⸗ gegangenen Führer Dr. Gläſſing und Rudi Wünzer, ſprach der 2. Vorfitzende, Herr Haupt⸗ Lebrer Meier t- Mannheim, die Mahnung aus, 5 Autofahrer! Auch der Nadfahrer hat ein Necht auf die Straße! Vorſichtig überholen! Weit ausbiegen! Fühle dich 15 Rad fa unfehlba Fahrkünſtler, nicht gleich als„König der Land ſtraße“, ſobald du im Auto ſigt. Nimm Rückſicht und Fußgänger. Biege weit aus beim Ueberholen. der teine Vorſicht braucht! . Halte dich nicht für einen (Oriainazeichnung v. Oehlſchlägel.) i Halt Sportplate 13., 14. und 15. Juli 1929 Aolhr. dubnaum der Sport-Vergg. Amicitia 09 den Idealen des Klubs, auch ferner treu zu bleiben. Bürgermeiſter Daub-Darmſtadt zeichnete die äl- teſten Mitglieder der Ortsgruppe Buchen mit Ehren- zeichen aus. Den Schluß machte Profeſſor Dr. Köſer⸗Darmſtadt, der mit ſeiner Gegenwartsbe— leuchtung„Sie können nicht leſen, nicht ſingen, nicht tanzen“ die unvergänglichen Kulturaufgaben des O.⸗W.⸗K. pries. Viel Beifall ernteten die in die Feſtfolge eingelegten Tänze der trachtengeſchmückten Jugendgruppe Erbach und die anmutigen Singſpiele der Mädchengruppe König.(Fortſetzung folgt). Bekanntmachung. Zugelaufen: 1 Hahn und 2 junge Do- bermannhunde. Die Beſitzer wollen ſich als— bald bei uns melden, andernfalls die Tiere am Samstag, den 6. Juli 1929, um 9 Uhr öffentlich verſteigert werden. Dieſe Bekanntmachung gilt gleichzeitig als Verſteigerungsanzeige. Viernheim, den 2. Juli 1929. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. Zum Prozeß gegen die rufſiſchen Dokumentenfälſczer. — „Staalsrat“ Orloff. In Berlin beginnt der Prozeß gegen der ruſſiſchen Emigranten Orloff und ſeine Helfer die durch gefälſchte Schriftſtücke bekannte ameri kaniſche Polititer zu kompromittieren verſuch hatten. Nur durch die Aufmerkſamkeit eines ame rikaniſchen Journaliſten konnte man den Fäl ſchern auf die Spur kommen. Aus Heſſen. Frankfurt a. M., 1. Juli.(Die Deich. ſel in den Leib gerannt.) Zwei Hand lungsgehilfen, die in der Nacht zum Sonntag nach einem gemütlichen Beiſammenſein in Bees kow noch eine Motorradfahrt unternahmen fuhren in der Nähe des Landratsamts mi! voller Wucht gegen einen Bierwagen. Dem Führer des Motorrads drang die Wagendeichſe' in den Leib, ſodaß er auf der Stelle tot war Der Soziusfahrer trug bei dem Zuſammenſtoß einen Schädelbruch davon. Er liegt in hoff⸗ nungsloſem Zuſtande im Beeskower Kranken— haus. Das Pferd des Vierwagens wurde ſchwer verwundet. Rüſſelsheim a. M., 1. Juli.(Opel errich⸗ tet eine Gummifabrit.) Wie wir erfah⸗ ren, beabſichtigen die Opelwerke den Ankauf einer Gummifabrik oder die Fuſion mit einer ſolchen und verhandelten mit maßgeblichen deutſchen Gummiwerken. Nach Beſichtigung dieſer Werke ſoll die Verwaltung der Opelwerke aber die Ueberzeugung gewonnen haben, daß deren Ein⸗ richtungen, Maſchinenpark und Arbeitsmethoden nicht den großen Fortſchritten entſprechen, die in den letzten Jahren andernorts auf dieſem Gebiete gemacht worden ſind. Die Firma Opel hat jedenfalls von einer Fuſion mit einer ſolchen Gummifabrik Abſtand genommen. Um ſich für ihre Automobil⸗ und Fahrradfabrikation hoch⸗ wertige Reifen zu niedrigem Preis zu ſichern, hat Opel entſprechende Terrains zur Errichtung einer eigenen Gummifabrik gekauft. Badiſche woſt. Karlsruhe, 1. Juli.(Schwerer Un⸗ fall beim Pferderennen.) Bei den geſtrigen Pferderennen auf den Rennwieſen bei Rüfppurr ereigneten ſich infolge des tiefen Bodens bei den Jagdrennen mehrere Stürze. Beim Preis von Herrenalb, einem Jagdren⸗ nen über 3 000 Meter, ſtürzte der Joey Kreter⸗ Ladenburg bei der Hürde vor der Tribüne ſo unglücklich, daß er bewußtlos vom Platze ge⸗ tragen werden mußte. Er hatte einen Schlüſ⸗ ſelbeinbruch ſowie ſtarke Quetſchungen im Ge⸗ ſicht erlitten und mußte ins Krankenhaus tlebracht werden. 3 2 5 1 8 1 ECC