jernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſ 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte e Hochsommerkleider und Complets bernbelmer Tageblatt.— Bierubelmer Nachridies) (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) bel W deren Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ — f Sämtliche Linda⸗Schnittmuſter G. 26505. Kleid und Jäckchen aus mimoſenfarbenem Crèpe Georgette. Die Bluſe iſt in Bieſen abgenäht. Der Nock beſteht aus ſchmalen Blenden, deren jeder ein Glockenteil angeſchnitten iſt. zäcchen unter K. 26505. Hackebell Uindaſchnin Ar. 20508(90 pf.), Größe Ii. G. 25482. Abendkleid aus dunkelblauem, weiß getupf— tem Chinakrepp. Im Vorder- teil palſenartige Teilung und eingearbeitete Weſte. Kragen und Aermelaufſchläge aus Georgette. 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Molling hat auch eine große Rolle bei den Beratungen des Staa⸗ tenausſchuſſes und des Beirates der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Lotteriegemeinſchaft geſpielt. Molling hatte bekanntlich den Vorſchlag ge— macht, die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie zu einer Art Sparkaſſe umzuformen, wodurch nach ſeiner Anſicht die Sammlung ganz bedeu⸗ onder Summen ermöglicht würde, die Verwen- ung finden könnten zur Finanzierung vor gllem der Wohlfahrtsetats. Wir hatten ſchon früher darauf hingewieſen, daß, wenn der Mol⸗ ling'ſche Plan überhaupt durchführbar wäre, man doch auch an die Verwendung der ſo er— ſparten Summen für den Wohnungsbau denken 0 ſollte. Im geſchäftsführenden Organ der Lotterie⸗ gemeinſchaft, nämlich dem Staatenausſchuß, war teine einheitliche Auffaſſung über den Molling⸗ Plan. Während die ſüddeutſchen Mitglieder ſich gegen den Plan ausſprachen, enthielten ſich die preußiſchen Mitglieder der Stimme. Hätten ſie für den Plan geſtimmt, ſo hätte das auch noch nicht zu einer Annahme des Reformprofjekts führen können, da nach dem Lotterie-Staatsver⸗ rag die ſüddeutſchen Staaten nicht durch Preu⸗ ßen majoriſiert werden dürfen. Der Beirat der Staatslotterie aber, der ſich in der Hauptſache aus Parlamentariern zuſam⸗ Menſetzt und der eine Art Aufſichtsrechts aus⸗ übt, ſoll den Molling⸗Plan einſtimmig abgelehnt haben. Damit dürfte vorläufig die Diskuſſion über den Reformplan beendet ſein. Eine Mög⸗ ichkeit beſtünde allerdings noch, daß nämlich zu einer anderen Zeit, vielleicht das Preußiſche Fi⸗ nanzminiſterium ſich noch einmal des Projektes annimmt und ſeine Durchſetzung verſucht. Wir ſind aber der Anſicht, daß die ſüddeutſchen Staa⸗ ten ihren Widerſtand nicht aufgeben werden, odaß eine Verwirklichung des Planes nur nach Auflöſung der Lotteriegemeinſchaft ſelbſt möglich ein würde. Vorläufig bleibt alſo alles beim alten. Für die kommende Ziehung ſind Aenderungen zu kei— er Weiſe geplant. Dagegen ſollen ſpäter die Debatten über zwei Pläne wieder aufgenommen werden. Der eine beſchäftigt mit einer durchgrei⸗ fenden Reform des bisherigen Syſtems, viel⸗ leicht unter Anlehnung an den Mollingplan. Der andere dagegen ſieht nur eine Erhöhung des Vospreiſes auf 200 Mark vor, bei gleichzeitiger Vermehrung der Gewinne, aber unter Beibehal⸗ ung der bisherigen Loszahl. Wie wir erfahren, vird aber eine Entſcheidung vor dem kommenden Herbſt nicht erwartet werden dürfen. Deutſches Reich. Pulitiſcher Prozeß. Elberfeld, 3. Juli. Vor dem hieſigen erwei— terten Schöffengericht hatte ſich der National- ſozialiſt Roſenberg zu verantworten. Er wurde beſchuldigt, ſich an dem Ueberfall auf Reichsban⸗ nerleute anläßlich der Elberfelder Reichsbanner— tagung beteiligt zu haben. Zu der Gerichtsver— handlung im Juni, in der die übrigen an dem Ueberfall beteiligten Nationalſozialiſten zuſam⸗ men 18 Monaten Gefängnis verurteilt worden waren, war Roſenberg nicht erſchienen. Geſtern wurde er zu neun Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Außerdem hat er den Mißhandelten eine Buße zu zahlen. N Das Schitkſal der Ler Brüning. Das Schickſal der Lex Brüning und der mit ihr zuſammenhängenden Vorlage über Erhöhung der Leiſtungen im Reichsrat iſt noch ungewiß. An ſich ſind die Länder, vor allem Preußen, Sachſen und Bayern, nicht abgeneigt, die Drohung wahrzumachen und Einſpruch gegen die Lex Brüning zu erheben, weil ſie ſich durch die Zweckbeſtimmung dieſes Geſetzes, namentlich durch aus der Invalidenverſicherung ſeinerzeit ausgeſprochene die Verwendung der Ueberſchüſſe aus der Lohn⸗ ſteuer für die Knappſchafts⸗ und Invalidenver⸗ ſicherung benachteiligt fühlen. Ein Teil der Län⸗ dei hat aber Bedenken, damit gleichzeitig auch das zweite der Geſetze, nämlich das über die böhung der Leiſtungen aus der Invalidenver⸗ erung, zu Fall zu bringen. Unter dieſen Um⸗ den beſteht eine Möglichkeit, wenn auch bis⸗ er keineswegs eine Gewißheit, daß in der am Donnerstag abend ſtattfindenden entſcheidenden Sitzung des Reichsrats doch noch eine Mehrheit für beide Geſetze zuſtande kommt. Kleiner Grenzverkehr Deutſchland⸗ Frankreich. Paris, 3. Juli. Die franzöſiſche Regierung hat heute in der Kammer das Ratifikationsgeſetz für die am 17. Mai zwiſchen Deutſchland und Frankreich zuſtande gekommenen Vereinbarun⸗ gen zur Regelung des kleinen Grenzverkehrs eingebracht. Die Zone für die Sonderbeſtim⸗ mungen erſtreckt ſich auf zehn Kilometer zu bei— den Seiten der Grenze, je nach den lokalen Be— dürfniſſen. Die ſachlichen Erleichterungen ſol— len, wie es in dem Geſetz heißt, der Grenzbe— völkerung den freien Verkehr gewährleiſten„im Rahmen der Bedürfniſſe, wie ſie durch die Not⸗ wendigkeit der täglichen Arbeit des Berufes, der Nahrungsmittelverſorgung, durch das Beſtehen von freundſchaftlichen oder verwandtſchaftlichen Beziehungen oder durch ſonſt legitime Gründe gegeben ſind“. Es kommen alſo für die Grenz— dergünſtigungen in erſter Linie in Frage die Landwirte, die Aecker auf beiden Seiten der Grenze beſitzen, die Arbeiter in Induſtrie und Landwirtſchaft, die Geiſtlichen., die Aerzte, die Feuerwehren uſw. Die Bewohner der Grenzorte erhalten einen beſonderen Ausweis, auf Grund deſſen ſie ihr Arbeitsmaterial ſowie Nahrungs— und Genußmittel zum täglichen Gebrauch zoll— frei mitnehmen können. Nnnlend. Italien hofft auf Macdonald. Rom, 4. Juli. Im Zuſammenhang mit der italieniſchen Zuſtimmung zur Wahl Londons als Konferenzort ſchreibt der diplomatiſche Kor— reſpondent des„Popolo d'Italia“, daß hiermit die italieniſche Regierung habe beweiſen wollen, daß ſie den neuen außenpolitiſchen Kurs der engliſchen Regierung in der Hoffnung unterſtützen könne, die franzöſiſch-engliſche Entente völlig zu ſprengen. Das Mittelenroväiſche Reiſebüro um 90000 Mk. beſtohlen. Berlin, 3. Juli. Ein bisher unbekannter Dieb ſtahl heute nachmittag aus der Wechſelkaſſe des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros Unter den Lin⸗ den das ganze Portefeuille, mit einem Inhalt von 30 000 Mark. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an Der Angeſtellte, der die Wechſelkaſſe bedient, wurde von einer Filiale des Büros telefoniſch ungerufen und begab ſich einen Augenblick in ſeinen Verſchlag, um das mit dem Telefonge— ſpräch erbetene Geld bereitzzulegen. Die geringe Zwiſchenzeit ſeiner Abweſenheit wurde von dem Täter zu dem frechen Diebſtahl ausgenützt. Prozeß St. Ingbert. Zweiter Tag.— Nachmittagsverhandlung. Saarbrücken, 3. Juli. Nach der Mittagspauſe wurden auf Antrag des Augsburger Verteidigers des Angeklagten Pircher zwei Sachverſtändige als befangen abgelehnt. Es wird alsdann in die Zeugenvernehmung eingetreten. Zunächſt werden einige Beamte der Sparkaſſe St. Ingbert vernommen, die über⸗ einſtimmend ausſagen, daß ihnen irgendwelche Aeußerungen über die Kaſſenlage verboten wor— den ſeien. Oberſekretär Winkler hat telefoniſch Anweiſung erhalten, ein Wechſelobligobuch während einer Reviſion durch einen Direk⸗ tor des Bayeriſchen Girokaſſenverbandes wegzuſchließen. Dann wird der nach einem Diſziplinarverfahren wegen des Sparkaſſenſkandals außer Dienſt ge— ſetzte Bürgermeiſter Dr. Kempf als Zeuge aufgerufen und bekundet, die Angeklagten ſeien im großen und ganzen mit Arbeit über laſtet geweſen. Eine im Jahre 1927 im Sparkaſſenaus— ſchuß beſchloſſene Reviſion habe der Angeklagte Pircher— der Protokollbuchführer war— nicht eingetragen. Auf Vorhalten des Verteidigers Omlors muß Kempf zugeben, daß er ſelbſt unter Umgehung des Sparkaſſenausſchuſſes eine Bürg⸗ ſchaft in Höhe von 6000 Mark für einen Ver⸗ wandten beſorgte. Regierungsrat Dr. Barth vom Bezirksamt St. Ingbert hält Pircher für einen hervorragen⸗ den und vorbildlichen Finanzbeamten. Er habe im Februar 1928 ſeiner vorgeſetzten Behörde— Oberregierungsrat Heim von der Innenabteilung der Saarregierung— Mitteilung von übermä— ßigen Kreditgewährungen ſeitens Pirchers ge— macht und dabei eine Summe von zwei Millio⸗ nen Mark genannt. Heim habe das jedoch für ungefährlich gehalten und eine Reviſion nicht veranlaßt. Oberregierungsrat Heim wird nunmehr im Saal mit großem Intereſſe erwartet. Er wurde bekanntlich auf Gund des St. Ingberter Skan⸗ dals ſeines Amtes enthoben. Der Zeuge muß zugeben, daß er ſich über die wirkliche Höhe der gewährten Kredite nie überzeugt hat, weil er Pirchers Kaſſenführung in Ordnung glaubte. Deutſchlands Verſchuldung ans Ausland. D Hsbsleg. 20 Cemncio ler Zelchene rs. Gemeſpden u. J sen- les ſoſecden 4% ber: Jchlesſen J ecbr-dchles/en J enenburg 2 Beriin Ie Homõ ur 7 Gemen . Haenö urg A Haon nove, 1 Schedimbg.-Lſabe 7e lſooe 2 Hfdunschueßg Hon Ssch sei D Anhels 27 Sschs en 52 Hesi, Hen 2 Hoe 2 Hesseι A S huringen Shen rorinæ essen 28 Hroſæ 2 gen 8 fechl-Strelitæ 30 Hohen ollen 9 feel-Schuefin V lubα 7 Schlesug-Hofs fein 4 Hrfembeng 2 A, ef Su- Hern Die Auslandsſchulden von Reich, Ländern und Gemeinden. Unſere Darſtellung zeigt die drückende finan zielle Abhängigkeit vom Ausland, in die Deutſch⸗ land durch Kapitalnot und Reparationslaſten geraten iſt. Auf den Kopf der Reichs bevölkerung fallen faſt 40 Mark an Auslandsſchulden. Dabei ſind aber Städte wie Bremen, Hamburg und Berlin weit ſtärker verſchuldet, ſodaß dort auf jeden Einwohner mehr als 100 Mark an Aus⸗ landsverpflichtungen laſten. Maße ten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Als letzter Zeuge des Nachmittags wird dann der Bruder des Angeklagten Pircher, Kaufmann Hans Pircher aus Augsburg, vernommen. Er hat zunächſt von ſeinem Bruder in St. Ing⸗ bert nur kurzfriſtige Darlehen angefordert und nachher, als der Geſchäftsgang immer ſchlechter wurde, mehr und mehr um Geld gebeten, und ſogar Finanzrat Pircher veranlaſſen wollen, auf den Namen der Stadtſparkaſſe St. Ingbert in der Schweiz Geld für Augsburg aufzunehmen. Nächſte Verhandlung Donnerstag vormittag um 9 Uhr. Zum Flugzeugunglück auf dem Bodenſee. Karlsruhe, 3. Juli. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat das Ergebnis ihrer Feſtſtellungen zu dem Flugzeugunglück auf dem Bodenſee ver— öffentlicht. Wir entnehmen den ausführlichen Darlegungen: Das Flugboot war in der Bucht von Bad Schachen in den See geſtürzt, etwa um die Zeit, als das Dampfboot Baden ſich an— ſchickte, den Hafen von Lindau zu verlaſſen. We— der der Kapitän noch die beiden im Steuerhauſe am Steuerrad ſtehenden Perſonale hatten das Flugzeug niedergehen ſehen Das übrige Perſo— nal verſah ſeinen Dienſt auf dem mit etwa 450 Reiſenden beſetzten Dampfer. Kurz vor dem Ablenken des Dampfbootes auf die Landeſtelle Schachen hatte ein Ruderboot die Kurslinie des Dampfers gekreuzt und erſt durch Zuruf des In- ſaſſen dieſes Ruderbootes erfuhr der Kapitän, daß in der Nähe ein Flugzeug im See läge. Der Kapitän, der 42 Jahre im Dienſt ſteht und in ſeiner langen Tätigkeit an mancher Rettungs⸗ aktion beteiligt war, hat erklärt, daß er nicht einen Augenblick im Zweifel geweſen wäre, ſo— fort nach der Unfallſtelle zu fahren, wenn er das Flugzeug hätte abſtürzen ſehen oder erfah— ren hätte, daß das Flugzeug erſt vor 10—15 Minuten abgeſtürzt ſei. Erſt an der Landeſtelle Schachen erfuhr der Kapitän Näheres. Er fuhr darauf nach der Unfallſtelle zurück, wo er etwa zwölf Minuten ſpäter eintraf als beim ſoforti— gen Zuhilfeeilen. Dort ſuchte man mittels einer Stahldraht-Troſſe das 50 Zentner ſchwere Flug⸗ zeug hochzuwinden, aber ohne Erfolg. Das Ab— ſchleppen nach dem Ufer zu war dem Dampfer nicht möglich Es hätte ſich in ein Fahrwaſſer mit Untiefen und Felſen und damit in Gefahr begeben müſſen. Das durfte der Kapitän des ſtark beſetzten Dampfbootes nicht wagen. Auch in den weiteren Ausführungen wird dargelegt, daß auch ein ſofortiges Zuhilfeeilen des Dampfbootes Menſchenleben nicht hätte ret— ten können und daß andererſeits die techniſchen Einrichtungen des Dampfers nicht ausgereicht haben, das 50 Zentner ſchwere Flugzeug aus dem Waſſer zu heben, um ſein Inneres zugäng— lich zu machen. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hält es bei dieſer Sachlage für ein Unrecht, wenn vor⸗ eilige Vorwürfe gegen den Kapitän erhoben wurden. Wenn auch nur der geringſte begrün⸗ dete Vorwurf gegen den Kapitän zu erheben wäre, ſo hätte die Reichsbahndirektion nicht gezö— gert, die Folgerungen zu ziehen. Aus aller Welt. Schwere Bluttat im Rauſch. Halberſtadt, 3. Juli. Der nervenkranke 49 Jahre alte Handſchuhmacher Behrend von hier durchſchnitt ſeinen beiden Enkelkindern, einem Zwillingspaar im Alter von etwa drei Monaten, mit einem Raſiermeſſer den Hals. Dann erhängte er ſich in einem Schrebergarten. In einem hin— terlaſſenen Brief gab er an, die Tat in geiſtiger Umnachtung infolge allzu reichlichen Alkoholge— nuſſes begangen zu haben. Vom Unglück verfolgt. Weimar, 4. Juni. In Schleiz in Thüringen ſtürzte auf einem Neubau eine Wand ein und begrub den Maurerlehrling Otto Adler unter ſich. Der Junge ſtarb ſpäter im Krankenhaus. Vor einiger Zeit war ſein Vater im Steinbruch tödlich verunglückt, während ein Bruder, der das Zimmerhandwerk erlernte, voriges Jahr gleich⸗ falls bei Bauarbeiten ſchwer verunglückt iſt. Azetylen⸗Exploſion. Erfurt, 4. Juli. Auf dem Erfurter Güter⸗ bahnhof geriet geſtern abend aus noch unbekann⸗ ter Urſache ein Wagen mit etwa 30 Azetylen⸗ Flaſchen in Brand. die Flaſchen explodierten mit lautem Knall. Ein Bahnbeamter wurde leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt unbedeutend. Nütklehr entlaſſener Reichs⸗ wehrſoldaten in das beſetzte Gebiet. Mannheim, 3. Juli. Dem Oberrheiniſchen Landesdienſt wird geſchrieben: Eine Nachricht aus Mainz berichtete dieſer Tage von einer grundſätzlichen Entſcheidung des franzöſiſchen Militärpolizeigerichtes Mainz, wo⸗ nach ein entlaſſener Reichswehrſoldat, der in das beſetzte Gebiet ohne Einholung der notwendigen Genehmigung bei den franzöſiſchen Dienſtſtellen zurückkehrte, von der Anklage einer Uebertretung der Verordnungen der J. R. K. freigeſprochen wurde mit der Begründung, daß die Verord— gungen der J. R. K. nur für aktive Reichswehr⸗ ſoldaten in Anwendung gebracht werden könn— ten.— Dieſe Nachricht iſt, wie uns von berufener Seite mitgeteilt wird, in dieſer Form unrichtig. Das Militärgericht Mainz verhandelte in jener Sitzung gegen einen aus dem unbeſetzten Deutſch⸗ land zur Reichswehr gekommenen deutſchen Staatsangehörigen. Dieſer ſiedelte nach ſeiner Entlaſſung in das beſetzte Gebiet über. Der Frei⸗ geſprochene hatte ſich eines Verſtoßes gegen Ar⸗ tikel 5, Abſ. 2, der Ord. 295 nicht ſchuldig ge— macht. Dieſer Artikel ſieht nur die Einholung der Einreiſegenehmigung zur Rückkehr entlaſſe— ner Reichswehrſoldaten in das beſetzte Gebiet vor. Alle deutſchen Staatsangehörigen, die vor ihrem Eintritt zur Reichswehr im beſetzten Ger biet ihren Wohnſitz hatten und nach ihrer Enr— laſſung dahin zurückkehren wollen, belangt die angeführte Verordnung der Rheinlandkommiſſion nicht. Frühere Reichswehrſoldaten, die in dem beſetzten Gebiet vor Eingang ihres Dienſtver— hältniſſes ihren Wohnſitz hatten und nach ihrer Entlaſſung dahin zurückkehrten, ſind von den franzöſiſchen Militär-Gerichten ſchon wiederholt beſtraft worden, weil ſie zuvor die vorgeſchrie— bene Einreiſegenehmigung nicht eingeholt hat— ten.— Verſchiedenes. Trnurige Folgen des Mordprozeſſes Richter. Bonn, 3. Juli. Die Verhandlung der Reviſion im Mordprozeß Dr. Richter vor dem Reichsge— richt iſt auf den 20. Juli angeſetzt. Der Prozeß, der, wie erinnerlich, mit der Ver⸗ urteilung Dr. Richters zum Tode endete, hat nach zuverläſſigen Nachrichten auch für ſeine nächſten Anverwandten überhaupt traurige Fol—⸗ gen gehabt. Die bei Andernach beheimateten Ver— wandten haben weit über ihre Mittel hinaus für die Verteidigung Dr. Richters beträchtliche Sum— men zur Verfügung geſtellt, ſo daß ſie jetzt vor dem wirtſchaftlichen Ruin ſtehen ſollen. Die Schweſter Dr. Richters, die vom Augenblick der Kenntnisnahme der Verurteilung ihres Bruders zum Tode in nervöſe Erregungszuſtände fiel, mußte jetzt in die Provinzial-Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt übergeführt werden. Mehr kann man nicht verlangen! Die Garantie der Automobilfabriken erſtreckt ſich auf den Erſatz aller zerbrochenen Teile. Kommt da kürzlich zu einem Automobilhändler ein Mann, der wenige Wochen vorher ſich einen neuen Wagen gekauft hatte:„Alſo Sie erſetzen jedes zerbrochene Teil?“—„Aber ſelbſtverſtänd⸗ lich.“—„Nun gut, geben Sie mir bitte ein Paar neue Fußknöchel, eine Rippe, ein linkes Auge, hundertundfünfzig Quadratmeter Menſchenhaut, eine Streichholzſchach“nl gutſortierte Fingernägel, vier Backenzähne, einen Schneidezahn, zwei Schul⸗ terblätter und ein Ohrläppchen.“ 5 Eine unerhörte Schiebung. Das„Kölner Tageblatt“ berichtet über ein Radrennen in Hannover:„Der Lokalmatador Möller fuhr auf ſeiner Heimatbahn einen ganz glatten Sieg heraus. In beiden Läufen endete er auf dem 4. und 6. Platz.“ Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (V. Fortſetzung.) Bisher hatte er die zweite Gattin ſeines On⸗ tels immer noch für eine gutmütige, wenn auch eitle und kokette Frau gehalten. Jetzt zum er⸗ ſtenmal offenbarte ſich ihm die ganze Erbärm⸗ lichkeit ihres Charakters. Wie hatte er ſich nur ſo täuſchen können! Er, der Menſchenkenner, der gewitzigte Juriſt, der in den Seelen ſeiner Klienten wie in einem offenen Buch las, jede Lage ſofort durchſchaute und bei ſeinen Argumenten ſtets den Nagel auf den Kopf traf! Sollte doch noch ein Atom der einſtigen Schwärmerei des Jünglings für die berückende Tänzerin ihm bisher die ſonſt ſo ſcharfſichtigen Augen getrübt haben? Doch er hatte nicht Zeit, lange darüber nach⸗ zugrübeln. Was ging ihn die Sache ſchließlich auch an? Nolf Hinrichſen würde ſchon ſelbſt ſei⸗ ne Braut vor üblen Einflüſſen ſchützen— er war ganz der Mann dazu! Und Rechtsanwalt Klaus Landvogt ſetzte ſich wieder an ſeinen Schreibtiſch und vertiefte ſich in ſeine Akten. Sein ſcharfes, glattraſiertes Juriſtengeſicht mit der kühngebogenen Abler⸗ naſe und den ſchmalen Lippen erſchien wieder ebenſo undurchdringlich wie vor dem Beſuch der Baronin Totto v. Prillwitz. 9. Kapitel. Gerhilde Wybrands ſelbſt fühlte ſich tief be⸗ Bunte Zeitung. Der älteſte Rebſtock in Deutſchland, deſſen Alter man auf ungefähr 400 Jahre ein⸗ ſchätzte, iſt jetzt den Nachwirkungen der abnormen Kälte des letzten Winters zum Opfer gefallen. Der Stock befand ſich am Hauſe des Kaufmanns Ott in Oberluſtadt in der Rheinpfalz und brachte in guten Jahren haufig mehr als 300 Liter Moſt. Ueber die Rettung eines Schnellzuges durch die Klugheit eines Hundes teilt die böhmiſche Zeitſchrift„Natur u. Kultur“ folgendes mit: Kürzlich begann auf der Line Saaz— Prag der Hund eines Streckenwärters in der Nacht ſo wütend zu bellen, daß der Strecken⸗ wärter hierdurch erwachte. Der Mann glaubte zunächſt. daß er von Einbrechern heimgeſucht werde, ſtellte dann jedoch feſt, daß der Hund ei⸗ nen Gegenſtand auf dem Bahndamm verbellte Dieſer Gegenſtand entpuppte ſich als eine ſchwere Eiſenwalze, die quer über den Gleiſen lag und ſich trotz größter Anſtrengung von dem Strecken⸗ wärter nicht zur Seite ſchieben ließ. Dabei war höchſte Gefahr im Anzuge, da dem Streckenwärter bereits der Prager Schnellzug gemeldet wurde. Durch die Halteſignale des Beamten gelang es gerade noch den Zug wenige Meter vor dem ge⸗ fährlichen Hindernis zum Stehen zu bringen Die Walze konnte dann mit Unterſtützung des Zugperſonals von den Schienen geſchoben wer⸗ den. Die Unterſuchung ergab, daß kurz vorher die Walze von einem in entgegengeſetzter Rich- tung fahrenden Güterzuge heruntergefallen und auf dem Nebengeleiſe liegen geblieben war. Der Hund muß das Gepolter gehört und ſofort er⸗ kannt haben. daß es ſich um ein ungewobntes Hindernis auf den Schlenen handelte. Oyne die Wachſamkeit und die Intelligenz des Tieres wäre der Schnellzug entgleiſt und unter Umſtän⸗ den ein unabſehbares Unglück entſtanden. Die gefährliche Freiheitsſtatue. Die berühmte Freiheitsſtatue, die die Paſſa⸗ giere der in den Hafen von Newyork einfahren⸗ den Dampfer ſchon von fernhin grüßt, muß eine höchſt gefährliche Sirene ſein. Sie hat auf ein iriſches Auswanderermädchen einen derart über⸗ wältigenden Eindruck gemacht, daß„dieſes vor Entzücken ihren Paß und ihre mitgeführten Er⸗ ſparniſſe über Bord des Auswandererſchiffes fallen ließ. Was aver bei fehlendem ordnungs⸗ mäßigen Paß und mangelndem Zehrgeld anderen Einreiſenden zum Verhängnis zu werden pflegt, brachte der Irin Glück, wegen der für das ame⸗ rikaniſche Selbſtbewußtſein beſonders ſchmei⸗ chelhaften Umſtände. Der Arbeitsminiſter, der von dem Pech des Mädchens erfuhr, geſtattet⸗ ihm auch ohne Legitimationspapiere die Einwan⸗ derung und ließ ihm überdies noch einen Betrag von 100 Dollar auszahlen. Woraus man wieder erſieht, daß man die Menſchen nur bei der Eitel⸗ keit zu faſſen braucht. Bekanntlich iſt die Frei⸗ heitsſtatue das Steckenpferd, ja, geradezu eine Art Nationalheiligtum der Yankees. Großtier⸗Dokumente aus Oſtafrika. Martin Johnſon und ſeine Frau Oſa ſind als „Großtierfilmer“ bekannt. Beide haben an Furchtloſigkeit Erſtaunliches geleiſtet. gingen ſie och oft auf zehn, zwanzig Meter an die Beſtien n Buſch und Steppe heran, um die erſchreckend⸗ ten Tierbilder zu erlangen, die es je gegeben ſat. Da die Johnſons es außerdem meiſterhaft zerſtanden, Rückſicht auf die Eigenart und Le⸗ ſensgewohnheiten der Tiere zu nehmen, konnten le Filme ſchaffen, die einzig daſtehen. Demnächſt vird im Verlage F. A. Brockhaus der Bericht iber die Erlebniſſe des mutigen Ehepaares er⸗ cheinen. Buch und Film verfolgen das Ziel, dokumente der langſam ausſterbenden jetzigen rierwelt Oſtafrikas zu ſein. Der„Herr“ Oberſt. In der Vorkriegszeit, in der es dem Poſten im Eingang zu den Kaſernen ſtrengſtens verbo⸗ en war, einen Ziviliſten ohne weiteres die Ka⸗ erne betreten zu laſſen, bemerkt eines Tages in Hauptmann, daſt der Poſten einen Ziviliſten, ihne ihn anzuhalten, in die Kaſerne gehen läßt. der Hauptmann tritt auf den Poſten zu und ährt ihn an:„Wiſſen Sie nicht, daß Sie jeden Ziviliſten anzuhalten haben, der den Eingang zaſſiert?“ Darauf antwortet der Poſten ſtot⸗ ernd:„Verzeihung. Herr Hauptmann, der O—o -oberſt...“ Der Hauptmann ſchreit ihn an: „Zum Donnerwetter, das heißt nicht der Oberſt, ondern der Herr Oberſt!“— Der Poſten:„Ja⸗ vohl, Herr Hauptmann.“— Darauf der Haupt⸗ nann:„Alſo, was haben Sie zu ſagen?“ „Verzeihung, der Herr oberſte Abort iſt entzwei, ind der Mann ſoll ihn in Ordnung bringen.“ S bedeutend 9 1. 3-1 Manmfieim Jon s Melsdlager- Inge 16. 26. 36. 46. 56. 66. 16. 66. erkreuen sich nach wie vor einer Riesen-Nachfrage wegen großer Geld- erspörnlsse und flottem itz neben bewährten Qualitäten und aller- neuesten Stotfarten sowie dankbaren Mustern U Sämtliche Semmar- u. Relsekleidung fabelnaft billig, Sportanzüge2Hosem, Weckendanzüge Lelnenloppen, LUstersakkos, Sporthosen, Mnlekerbocker, Regen- mäntel, Trencheoats, Tennishosen, Windjacken, Lumberlacks. Knaben-Waschanzüge und Blusen Tiroler Hosen, Hemdchen und Jöppchen ermägigk 51. 3 ſchämt 1 ihre Unvorſichkigkeit geraten war. Sie hatte ſich ſo feſt vorgenommen, ſtark zu ſein, durch keinen Blick, kein Wort zu verraten, wie nahe Rolf Hinrichſen ibr ſtand. hatte ſie es Und mit welcher Konſequenz durchgeführt, über ein Jahr lang! Aber als ſie geſtern abend nach vielen Mo⸗ naten plötzlich den geliebten Mann wiederſah— da war ihr Herz für einen Augenblick mit ihr durchgegangen und hatte über die ſonſt uner⸗ bittliche Vernunft triumphiert. Wie hätte ſie auch ahnen können, daß gerade an dieſem Abend die Baronin früher aus dem Theater nach Hau⸗ ſe zurückkehren würde, weil irgendetwas dort ihrer Laune nicht bebagte! Sie hatte ſich ſo ſicher gefühlt in dem Mufikſaal, den nie jemand von der Dienerſchaft betrat! Ein einziges Mal wieder den Kopf an ſeine Schulter lehnen, ſeine liebe treue Hand halten. ihm in die Augen ſehen voller Empfindung, nicht verhüllt durch den Schleier der Verſtel⸗ lung! Dann wollte ſie ihm gern aufs neue kühl⸗ freundlich, aber fremd begegnen, wollte ruhig ausharren bis zu dem Tage, an dem er ſie zu ſeinem Eheweib würde machen können. Nur dieſes einzige Mall So ganz gingen die beiden auf in dieſem be⸗ ſeligenden Empfinden, daß ſie das Heranrattern des Autos unten überhörten. Erſt als Madame grell auflachend auf der Schwelle ſtand, als ſie Gerhilde behandelte wie eine abgefeimte Kokette, die hinter dem Rücken ihrer Gebieterin eine Liebelei mit deren Stief⸗ ſohn angefangen und das Haus entehrt hatte— da kamen ihr die Konſequenzen ihrer Unvorſich⸗ tigkeit klar zum Bewußtſein. Dabei vermochte Gerhilde in ihrem ſtrengen Gerechtigkeitsgefühl der Baronin nicht einmal unrecht zu geben. Nur die Art, wie die Dame ihren Unmut äußerte, war unfein. Aber recht che Lage, in die ſie durch bas Haus der gfozen vortelile Ii hatte ſie! Abſolut vecht! Mußten nicht ſowohl ſie ſelbſt wie Rolf im ungünſtigſten Licht vor ihr ſtehen? ö Und plötzlich bäumte ſich ihr Stolz auf gegen die Rolle, die ſie nun ſchon ſeit vielen Monaten ſpielte und die ſie noch viele, viele Monate würde weiterſpielen müſſen ſie, ſonſt die Offenheit und Ehrlichkeit ſelber! Was würde ihr lieber guter Vater droben im Himmel ſagen zu dieſer Erniedrigung ſeines Kindes, das er ſtets gelehrt hatte in Worten wie durch eigenes Beiſpiel: „Bei allem, was du tuſt, fliehe Lüge und Heuchelei! Die Wahrheit über alles! Nur ein Leben gibt es, das lebenswert iſt: das Leben in Wahrheit und in Freiheit! Das bedenke ſtets, mein Kind!“ Und wie hatte ſie dieſe Lehre beherzigt? Zum erſtenmal in ihrem Leben war Gerhil⸗ de Wybrands im Zwieſpalt mit ſich ſelbſt. Sie wußte nicht, was tun. Wie ſich aus dieſer drük⸗ kenden und erniedrigenden Lage befreien. Zuerſt hatte ſie Rolf telephoniſch bitten wol⸗ len herzukommen. Die Baronin war vor einer Viertelſtunde in ihrem kleinen blauen Brenna⸗ bor davongerattert— wahrſcheinlich wieder eine Rundfahrt durch die Modehäuſer und Schön⸗ heitsſalons; da blieb ſie bis zum Abend unſicht⸗ bar. Aber wer weiß! Vielleicht behagte es ihrer Laune, bald zurückzukommen. Und wenn ſie dann Rolf hier vorfände— nach der geſtrigen Szene, und die Beleidigungen wiederholten ſich— Ger⸗ hilde war ſich darüber klar, daß ſie ſich nicht mehr in der Gewalt hatte, daß wieder etwas eintreten würde, das der Baronin Grund zur Unzufrie⸗ denheit geben müßte. Und einer zweiten beſchä⸗ menden Auseinauderſetzung, wie der geſtrigen, fühlte ſie ſich nicht gewachſen. Nervös preßte ſie die Hände an die Schläfen. Was tun? Was tun? Um auf andere Gedanken zu kommen, nahm gwiſchen den luttfahr rel men und den Filmherſteller man mit der Aufnahme von To il 16 ligt iſt. Die Hollywoode- Kurbelleute hänge“ ſobald ſie an die Aufnahm von Tonfilmen gehen. einen Feſſelballon als Warnungszeichen für alle Flieger hoch der den Flugzeugführer ſchon von ſachende Anweſenheit kanntlich auch des Nachts Tonfilme gedreht wer leuchteten Ballon. Die Sintflut. Das Land war überſchwemmt, ſchädigt, ſo daß die Reiſenden ihre Fahrt in einem kleinen Ort unterbrechen mußten. Ein Rei- onder kam in einen Gaſthof und erklärte dort das iſt ja wie die Sintflut.—„Wie bitte?“— „Die Sintflut! Haben Sie nichts geleſen von der Sintflut, Noah, der Arche und dem Berg Ararat?“—„Nein, mein Herr, wiſſen Sie, wir haben ſeit 3 Tagen keine Zeitung bekommen!“ Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 3. Juli.(miniſter a. D. Ra a ab 60 Jahrealt.) Der frühere Mini⸗ ſter für Arbeit und Wirtſchaft, Georg Raab, beging am Sonntag in ſeinem Wohnort Pfung⸗ ſtadt b. Darmſtadt in aller Stille ſeinen 60. Geburtstag. Verſchiedene Ortsvereine brachten dem Jubilar am Montag abend ein Ständ⸗ chen. Darmſtadt, 3. Juli.(Doch Selbſtmord.) Zu dem Ableben des Volontärs Kurt Martin erfahren wir, daß die Obduktion ergeben hat, daß mit großer Wahrſcheinlichkeit Selbſtmord angenommen werden kann. Die Waffe wurde bisher noch nicht gefunden. Man nimmt weiter an, daß Martin ſich an einer anderen Stelle die ſchwere Schußverletzung beigebracht und ſich dann noch bis zu der Stelle geſchleppt hat, wo die Leiche gefunden wurde. Mannheim, 3 Juli.(Um eine Baga⸗ telle...) In der Jungbuſchſtraße wurde ein Mann dabei beobachtet, wie er einen fünf Jahre alten Mädchen die Ohrringe auszog und damit flüchtig ging. Eine Augenzeugin machte einen Schutzmann auf den Vorgang aufmerkſam. Der Mann wurde trotz ſeines Leugnens feſtgenom⸗ men. Bei ſeiner ſpäteren Vernehmung legte er dann ein Geſtändnis ab. Es handelte ſich um den den Polen Stanislaus Blytt, einem ſtark vorbe⸗ ſtraften Menſchen. Seine Tat grenzt hart an 18 Monate ins Gefänanis. Am die Dauerkontrolle im Rheinland Berlin, 5. Juli. Wenn auch über die Ab ſichten der franzöſiſchen Regierung bezüglich ihre Politit in der Frage der Rheinlandtontrolle nach verſucht die franzöſiſche Preſſe doch, dieſe Frag in eine beſtimmte Richtung hinzulenken. Man gegenüber zu bemerken iſt, hat Dr. Streſeman: n September 1928 an der fraglichen Völker bundstagung in Genf, auf der die Einſetzung de Verſöhnungsausſchuſſes angeblich beſchloſſen wor den iſt, garnicht teilgenommen und konnte dahe kanzler Müller, der damals die politiſchen Ver Gegenstand und die Dauer dieſer Funktion für die nächſte Zukunft— einer Verhandlung zwiſchen den Regierunge heilten“ merden. ſie ein Buch zur Hand und begann zu leſen.— Aber bald ertappte ſie ſich dabei, daß ſie wie me⸗ weitem erkennen läßt. daß ſeine geräuſchverur⸗ unerwünſcht iſt. Da be. und auch den Eiſenbahndamm war an mehreren Stellen be⸗ den, hilft man ſich im Dunkeln mit einem be⸗ Straßenraub. Der Einzelrichter ſchickte ihn auf 1 wie vor das größte Stillſchweigen bewahrt, ſo auch nicht ſeine Zuſtimmung geben. Auch Reichs 1 handlungen in Genf führte, hat ſich lediglich mi! einer Formulierung einverſtanden erklärt, in den „Die Zuſammenſetzung, das Funktionieren, den chaniſch die Blätter umdrehte, ohne daß die Au⸗ gen dem Hirn das Geleſene übermittelt hatten. Sie ſetzte ſich ans Klavier und wollte ein Noc⸗ turno von Chopin ſpielen, das ſie ſonſt ang gefangen nahm. Schon nach wenigen Minuten 5 ruhten ihre Finger, indes ihr ſehnſüchtiger Blick über den Flügel hinweg zum offenen Jen hinausſchweifte Sie fühlte, wie ihr ganzes Sinnen, ihr ganzes Empfinden nur bei ihm war: bei Rolf, Einziggeliebten. Ach, wäre er doch hier! Bei ihrl Könnte ſie ſter dem mit ihm ſprechen, ſeine Hand halten— ſie würde ruhiger werden. Sie ſtand auf und ging hinunter in den Garten. Hin und her wandelte ſie zwiſchen den knoſpenden Hecken und blühenden Blumenbeeten — mit Gewalt ihr zwingend. dachte? Ob er ſich ebenſo nach ihr ſehnte, wie ſte nach ihm Sie ſetzte ſich auf eine Bank und träumte vor ſich hin——. In ihrer Verſunkenheit überhörte ſie Oeffnen und Zuſchlagen der Gartentür. raſch näherkommende Schritte. Bis plötzlich jemand vor ihr ſtand. Und eine liebe, ach ſo vertraute Stimme ſagte: das Und „Gerhilde! Liebling! Nicht böſe ſein, daß ich ſchon wieder da bin! Aber ich konnte nicht au⸗ ders. Ich mußte einfach her.“ „Rolf, Rolf!“ jubelte ſie und ſchlang die Ar⸗ me um ſeinen Hals. Und lachte und weinte in einem Atem Jeſt drückte der Mann das Mädchen an ſich. Dann nahm er ihren Arm und ging mit ihr auf und ab. Und entwickelte ihr dabei ſeinen beſchieden ſein möge. Unſeren herzlichen Glückwunſch! Rathausſtraße, kann auf eine 25jährige Berufs⸗ rebelliſches Herz nieder⸗ ö i 5 zurückblicken. Ob auch er wohl in dieſem Augenblick an ſie 5 Nes Bi eingeſtürtzt.— 1 Frankfurt a. M., 4. Juli. Auf dem Bau⸗ gelände der J. G. Farbeninduſtrie, auf dem bekanntlich das Verwaltungsgebäude dieſer Geſellſchaft errichtet wird, ereignete ſich heute mittag gegen 13,30 Uhr ein bedauerlicher Un⸗ glücksfall dadurch, daß die Pfeiler eines Stahl⸗ ſkeletts, die weder in den Boden eingelaſſen, noch miteinander verbunden waren, nach— gaben und auf den dahinter ſtehenden Pfei⸗ ler, ſowie einen Kran fielen, der dadurch voll— kommen zertrümmert wurde. Durch die nie⸗ derſtürzenden Pfeiler wurde ein Arbeiter ge⸗ tötet, während vier Arbeiter mehr oder weni⸗ ger ſchwere Verletzungen davontrugen. Sani— tätsmannſchaften waren ſofort zur Stelle und ſchafften die Verunglückten in die Krankenhäu⸗ ſer. Die Unglücksſtelle bietet ein wüſtes Gewirr durcheinanderliegender Maſten und Kranteile Nur dieſem Zufall iſt es zu verdanken, daß nicht eine größere Anzahl von Toten und Ver— letzten zu beklagen iſt. Getötet wurde der 28 Jahre alte Schloſſer Emil Iſakeit aus Dort- mund. Die Eiſenkonſtruktion, die zu Schaden tam, iſt durch die Firma J. H. Jucho in Dort⸗ mund ausgeführt worden, die eine Reihe von Arbeitern aus Dortmund auf dem Neubau be— ſchäftigt. Ueber die Urſache des Unglücks ſteht Ge— naues noch nicht feſt. Die Bauſachverſtändigen, die kurz nach dem Unglück eintrafen, neigen zu der Anſicht, daß der Winddruck, der die oberſte Etage der Konſtruktion ſtark bedrängte(die Windſtärke war nicht beſonders groß) das Eiſen— gerippe nach Oſten abdrängte. Das ſei umſo wahrſcheinlicher, als die Ver— flechtung mit dem Mittelbau noch nicht reſtlos durchgeführt war. Sie war erſt in den zwei un— teren Etagen vollendet. Daß die Stützreihen auf zementierten Fundamenten ruhen, muß nicht als Urſache des Unglücks angeſehen werden. Es handelt ſich hier um eine Baukonſtruktion, die heute von einzelnen Firmen öfters ange— wandt wird. Schwere Unwetterſchäden. Bautzen. 4. Juli. Die Lauſitz wurde von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht, das außer— ordentliche Verheerungen angerichtet hat. Am ſchwerſten betroffen iſt die Gegend zwiſchen Bautzen und Jiſchofswerder. Ueberall wurden hier alte Bäume wie Streichhölzer geknickt. Stel lenweiſe wurden ganze Alleen umgelegt. Der Zyklon hat auch an den Häuſern ſchweren Scha⸗ den angerichtet. Von manchen Häuſern wurden die Dächer vollſtändig abgetragen. Augsburg, 4. Juli. Ein Unwetter, wie man es ſeit langem in dieſer Gegend nicht mehr erlebte, ging heute nachmittag über Ulm nieder Kirſchengruße Hagelkürner fielen zehn Minuten lang und überzogen in kürzeſter Zeit Straßen und Gärten, ſo daß man ſich in eine Winterland⸗ ſchaft verſetzt wähnte. Die Kanäle vermochten die Waſſermengen nicht mehr zu faſſen und in we⸗ nigen Augenblicken glichen die Straßen einem einzigen See. Sämtliche Häuſer ſtanden unter Waſſer, Fenſter, die nicht geſchützt waren, wurden eingeſchlagen. Beſonders großer Schaden ent ſtand in den Gärten. Nürnberg, 4. Juli. Nach abends hier ein Aauflenen Wachviblen int none duachmifta, ene Eine Eiſentonſtrultion beim Neubau der J. G. Farbeninduſtrie Toter, 4 Verletzte. b über dem weſtlichen Teil der Oberpfalz ein furchtbares Unwetter mit Hagelſchlag ge⸗ wütet. In den betrefenden Gebieten wurde die blühende Erne in kurzer Zeit total vernichtet. Das Unwetter hat auch Menſchenopfer gefordert. So wurden bei Winnrichs zwei Bauern auf freiem Felde durch Blitzſchlag getötet und bei Deinſchwang wurden eine Bauersfrau und eine Schafherde durch Hagelkörner erſchlagen. Bad Reichenhall, 4. Juli. In der Ge⸗ gend zwiſchen Lofer und Bad Reichenhall wütete heute abend ein Orkan, der zahlreiche Häuſer ab⸗ deckte, ganze Waldflächen verwüſtete und die Autoſtraße Lofer— Reichenhall durch umgeſtürzte Bäume gefährdete. In einem Umkreis von einem halben Kilometer erfolgte ein gefährlicher Steinſchlag. Grauſiger Mord an einer ſeihslöpfigen Familie. Newyork, 4. Juli. In Detroit wurde die ſechsköpfige Familie des Zimmermanns Paul Evangeliſt ermordet aufgefunden. Die furcht— bare Bluttat iſt mit beiſpielsloſer Brutalität ausgeführt worden. Als die Polizei in das Haus eindrang, fand ſie im Erdgeſchoß die Leiche des Evangeliſt, der der Kopf vom Rupmf getrennt war. Im Obergeſchoß fand man die gleichfalls enthauptete und völlig entkleidete Leiche ſeiner Frau. Die Leiche des 19jährigen Sohnes war quer über den Körper der Frau gelegt. Die drei Töchter im Alter von vier bis 7 Juhren wurden in ihren Betten ermordet aufgefunden. Auch ſie wieſen entſetzliche Ver— ſtümmelungen auf. Der Mörder konnte noch nicht ermittelt werden. Die grauſige Tat erregt größtes Aufſehen, da ſchon vor zwei Wochen ein ähnliches Verbrechen verübt worden iſt. Damals wurde eine Frau von einem noch un— entdeckt gebliebenen Täter durch Axthiebe ge— tötet. Man nimmt an, daß der Täter geiſtes— geſtört iſt. Nieſenunterſchlagung beim GA. Berlin, 4. Juli. Zu einer Meldung, wa⸗ nach dem Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten durch die Untreue eines führenden Beamten. des Dr. Marius Matthieſen, ein in die Hun⸗ derttauſende gehender Schaden zugefügt und Dr. Matthieſen nach Argentinien geflüchtet ſei. wird von der Leitung des geſchädigten Verban⸗ des, nach einer Meldung der B. Z., mitgeteilt: „Dr. Matthieſen hat am 12. März eine Reiſe angetreten, die angeblich in dienſtlichem Inte⸗ reſſe ſein ſollte und an die er ſeinen Urlaub anzuſchließen gedachte. Er iſt vondieſer Reiſe nicht zurückgekehrt. Einige Tage vor der Reiſe hat er für geſchäftliche Zwecke eine Summe von 150 000 Mark abgehoben und das Geld mitgenommen. Als er von ſeinem Urlaub nicht zurückkehrte, wurde der Verdacht rege, daß Dr. Matthieſen das von ihm erhobene Geld un⸗ terſchlagen habe und damit geflüchtet ſei. Die Staatsanwaltſchaft iſt in Kenntnis geſetzt und es ſind alle Maßnahmen ergriffen worden, um Flüchtigen habhaft zu werden.“ Lokale Hachrichten Ein 70-Jähriger. Am Montag, den 8. Juli, begeht ein achtbarer Mitbürger unſerer Gemeinde, Herr Hermann Weißman n ſeinen 70. Geburtstag. Trotz ſeines Alters iſt der Jubilar noch geiſtig und körperlich rüſtig. Auch ſonſt iſt er noch geſchäftlich regſam. Das von ihm betriebene Tabakhandelsgeſchäft brachte Herr Weiß⸗ mann auf beachtliche Höhe. Bei den Tabakver⸗ brauchern ſteht die Firma in beſtem Ruf. Als Arbeitgeber war er ein ſozial denkender, gerechter Mann. Die israelitiſche Gemeinde ſah ihn lange Jahre als Vorſtand, deren Intereſſen von Herrn Weißmann ſtets würdig vertreten wurden. Der Wunſch ſeiner zahlreichen Freunde iſt der, daß dem Jubilar ein noch langer und ungetrübter Lebens⸗ abend mit ſeiner ihm treu zur Seite ſtehenden Gattin * Arbeitsjubiläum. Herr Gg. Müller, tätigkeit bei der Firma Brown, Boveri und Cie. Bei der Firma und ſeinen Mitarbei⸗ ua Sora 13., 16. und 15. ul 1929 Alabr. Jaden der Snori-Vergg. Amleitia 09 tern iſt er gleich beliebt und geachtet, wie ihn auch großes Pflichtbewußtſein ſtets ausgezeichnet hat. Unſere Gratulation! Filmſchau. Pat und Patachon und Stuart Wehbs Unr heute Freitag im Central⸗Theater. Heute zur 15. Propaganda⸗Vorſtellung zeigt man den Beſuchern abermals zwei Filmſchlager 1. Ranges, die nicht zu übertreffen ſind nebſt Ufa⸗ Woche. 1. Pat und Patachon, die Könige des Humors in ihrem neueſten Schlager„Pat und Patachon in Pelikanien“ 7 überaus luſtige Akten. 2.„Stuart Webbs“ in dem gewaltigen Kriminal- Großfilm„Der große Unbekannte“ oder„Der Un⸗ heimliche“ in 6 ſpannenden Rieſenakten. Wollen Sie genußreiche und vergnügte Stunden verleben, ſo beſuchen Sie die heutige Sondervorſtellung. Ein jeder Beſucher erhält beim Löſen einer Karte eine Freikarte wieder für den nächſten Freitag. Die Parole kann für jeden Kinofreund nur heißen: Auf ins Central⸗Theater. Ein Beſuch überzeugt. Bericht von der Haupt⸗ Verſammlung d. Odenwald⸗ b Klubs in Buchen (Schluß). Donnerndes Beifallklatſchen begrüßte den ein⸗ ſtimmigen Beſchluß, der Oberbürgermeiſter Mueller ⸗ Darmſtadt zum 1. Vorſitzenden des Geſamtklubs erhob. Der Neugewählte, ein treuer Freund der Wanderſache, überzeugt von den idealen, kulturellen und nationalen Aufgaben des Klubs, fügte zu ſeinem Danke das feierliche Verſprechen, im Sinne ſeines Vorgängers zu wirken und das in ihn geſetzte Ver⸗ trauen zu rechtfertigen. Der Hauptausſchuß wur⸗ de durch Zuwahl von Schott⸗Worms, Mayer⸗Buchen und Pollack⸗Sinsheim ergänzt. Ehrenmitglieder 45 Plg pro Paket s 2 Ne * Bei Suma istIhre weisse und farbige Wäsche gut aufgehoben. Suma enthält keine schädlichen Chemi- Kalien, die das Gewebe rauh und fadenschieipig machen. Suma hol! viel mehr Schmutz heraus als an- dere Wascluniftel. Deshalb mach es die Wäsche so wunderbar rein und weiß. Bei Suma ist das 80 schädliche Bleichen überflüssig. Suma enthält schr viel beste Seife; daher seine grohe Milde und Wäaschkraft. Priifen Sie zwischen den Fingern, Erhalten Sie sich weisse und farbige Mäsche wie feflig es ist ganz anders als die gewohnfen Seiſenpulver. Auch beim Waschen werden Ihre Hände den Unferschied heraàus- finden; sie werden nich mehr rauh. Suma erhält Ihre Hände weich und Weiß. Das beweist wWwie gut Suma 181. Sammeln Sie die Suma Pakei- Abschniffe mif der Marke„Sun- licht- Institut“. Schon für sechs Solche Abschnitte erhalfen Sie kostenlos eine wert. volle Schrift. SUNMLICHT GESELLSCHAFT A. G. MANNHEIA wurden: Wolf⸗Gießen(früher Worms), Krutina⸗ Heidelberg und Dr. Frey-Darmſtadt. Als Ort der nächſten Hauptverſammlung wurde einſtimmig Dieburg gewählt. Nahezu 100 Ortsgruppen hatten zu der Hauptverſammlung Vertreter entſandt und gegen 3000 Mitglieder nach Buchen geführt. Die hieſige Ortsgruppe war durch 10 Mitglieder vertreten. Am Nachmittag bewegte ſich uach altem Brauch ein ſtattlicher Feſtzug durch die geſchmückten Straßen. Die wohlgelungene Tagung beſchloß ein Volksfeſt auf dem Feſtplatz. Der Abend zerſtreute die Gäſte nach Nord, Süd und Weſt. Es bleibt aber eine Erinnerung an ſchöne Stunden des Ver— bundenſeins im badiſchen Frankenland. Vereins ⸗ Anzeiger Turnerbund. Freitag Abend 9 Uhr Vereins- turnen, anſchließend Mitgliederverſammlung und Vorſtandsſitzung im Lokal. Hoffe, daß alles erſcheint, da es wegen dem bevorſtehenden Gau— turnfeſt dringend notwendig iſt. Möchte doch die dringende Bitte an die Mitglieder richten, daß ſie alle pünktlich da ſind. Der Vorſttzende. Aan. u. Geflügehuchtverein Viernheim 1916. Samstag, den 6. Juli, abends 9 Uhr findet im Lokal z.„Kaiſerhof“ unſere Monats- verſammlung ſtatt. Da noch einige wichtige Punkte, betr. der am 1. Dez. ſtattfindenden groß. allgemeinen Kaninchen⸗ und Geflügelſchau noch zu erledigen u. werden die Mitglieder gebeten, alle reſtlos und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. .-.„Amiritia“.(Gegr. 1904). Samstag Abend 9 Uhr Mitglieder Verſammlung, zwecks Beteiligung am Bezirksſportfeſt in Peterſtahl. Um vollzähliges erſcheinen bittet Der Vorſtand. .-.„Vorwärts“. Wegen ſchlechter Witterung konnte am letzten Sonntag das Photographieren des Vereins nicht ſtattfinden. Die Mitglieder des Vereins verſammeln ſich deshalb am nächſten Sonntag, den 7. Juli vormittags um 9 Uhr im Lokal zum Brauhaus. Das Photographieren findet punkt halb 10 Uhr im Schillerſchulhof ſtatt. Pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Mit⸗ glieder, beſonders der Gründer des Vereins er- wartet Der 1. Vorſitzende. Auto- und Motorrad Klub, Viernheim (D. M. V.). Freitag, den 5. Juli, Abends halb 9 Uhr im Lokal wichtige Verſammlung. Tages- ordnung: 1. Geſchicklichkeitsprüfung; 2. Fuchs⸗ jagd; 3. Feſtſetzung von Pflichtfahrten; 4. Ver⸗ ſchiedenes. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung wird um reſtloſes Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Geſangverein Fängerbund. Freitag Abend vollzählige Singſtunde, wegen Inangriffnahme neuer Chöre. Der Dirigent. Reiſevereinigung der Krieftaubenzüch⸗ ter. Au kommenden Samstag, den 6. Juli, findet der nächſte Preisflug ab St. Pölten in Oeſterreich 600 Klm. ſtatt. Einſatzzeit Mitt⸗ woch von 3—6 Uhr. Uhrenſtellen Freitag abd. — 0— punkt 9 Uhr. Uhrenöffnen je nach Schluß des Preisfluges. Es iſt bei dieſem Flug eine ßer Serie(Bezeichnung mit E) zu beſtimmen. Geht der Preisflug am Auflaßtage nicht zu Ende, ſo iſt am Abend Vereinsweiſe die eingetroffene Taubenzahl beim Vorſitzenden zu melden, auch iſt alsdann abends zwiſchen 8—9 Uhr eine blinde Konſtatierung zu machen. NB. Bundeseinſatzblöcke verwenden. Verein f. Sport u. Körperpflege 1896. Sonntag, den 7. Juli findet das Kreisfeſt in Dieburg ſtatt. Deshalb hat der Verein den 2. Großkampftag auf Sonntag, den 21. Juli verlegt. Die Veranſtaltung findet wieder auf dem Waldſportplatz hinterm Gaswerk ſtatt. Wir machen die Sportsintereſſenten darauf aufmerkſam. Kr. u. 5.-B.„Teutonia“ Schützenabteilung). Sonntag, den 7. Juli von nachm. 3,15 Uhr ab Uebungsſchießen und auf die Reichsverbandsſcheibe Der Vorſtand. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Wit⸗ wen Deutſchlands. Ortsgr. Viernheim. Sonntag, den 7. Juli Nachmittags 2 Uhr findet in der Goetheſchule unſere Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Es wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten, da ſehr wichtige Punkten zur Tagesordnung ſtehen z. B. Vorläufige Rentenerhöhung aus der In⸗ validen⸗Verſicherung und Bericht des Verbands- tages. Der Vorſtand. Furngenoſſenſchaft 1893. Heute Freitag Abeud 9 Uhr wichtige Mitglieder-Verſammlung im Lokal. Sämtliche Mitglieder, die nach Nürnberg fahren, müſſen anweſend ſein. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. .-.„Liederkranz“. Samstag Abend halb 9 Uhr Singſtunde im Lokal. Alles erſcheinen! Wichtige Bekanntgaben. Der Vorſtand. .-.„Flora“. Sonntag morgen halb 10 Uhr im Lokal Singſtunde. Ferner werden die Sänger gebeten ſich an dem Waidfeſt des Brudervereins „Sängerbund“ zu beteiligen. Reſtloſes Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Mäunergeſaugverein 1846. Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Da eine neue Sängerliſte aufgeſtellt wird, iſt es Pflicht eines jeden Sängers in dieſer Singſtunde zu erſcheinen. Der Präſident. Wald-Sporlgtale 13., 14. und 15. Juli 1929 A lnur. Jühltaen der Snori-Vergg. Imleltia 69