255595535595 3585 5553835555955 Vereins ⸗ Anzeig er Medizinal⸗-Verbaud Viernheim. Die Mit⸗ glieder werden gebeten bis zum 15. Juli ſämt⸗ liche Rechnungen an den Geſchäftsführer Adler abzugeben, zwecks Abrechnung und Auszahlung. Später einlaufende Rechnungen können nicht berückſichtigt werden. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Die jeweiligen Turnſtunden finden wieder Dienstag u. Freitag Abends halb 9 Uhr ſtatt. NB. Donnerstag Abends halb 9 Uhr Turnerinnen. Ich erſuche, daß wieder alles anweſend iſt. Die techn. Leitung. K. u. 3. P. Teutonia. Nächſten Sonntag feiert der Kriegerverein Schönberg ſein 50 jähr. Stiftungsſeſt. Der Verein hat uns auch beſucht und verbinden wir mit dem Gegenbeſuch einen Fur alle die vielen zu Herzen gehenden Zeichen liebe- voller Anteilnahme kernheiimer funzeiger, Gernbeimer aden. Uiernbelmer Nadridig Viernh eim er 8 eitun g 8 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. l Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 150 Nl frei 1155 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands schönen Ausflug in das herrliche Schönberger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Tal. Alle Mitglieder ſind hierzu frdl. einge⸗ ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme laden, beſehden a 19 e 5 f i Gan aba. M. Schriftetung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden dieſes Jahr noch nicht mit waren. Anmeldung gelegentlich meiner Heimatprimiz, in erster Linie der Hochw. Geistlichheit gedenkend, sagen für die vielen Glückwünsche, Geschenke, sowie für den festlichen Fahnen- u. Blumensckmuck, allen Freunden, Nachbarn, Gebern und Mithelfern jinnigsten Dank P. Johannes Koob. S. V. D. 2555559595555 95 9959995 Famille Johann Koob. Viernheim, den 9. Juli 1929. 8255555535333 35 35395888 eecccccccccec cee eee eee eee Sensationelle praktische Neuheit! Lochen Kamm mit Doppelwellenzähnung ges. gesch. 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Daß Leibesübungen und tiefe Religioſität mit⸗ einander im Einklang ſtehen, dafür iſt ein glänzen⸗— des Beiſpiel Don Bosco, der am 2. Juni ſelig geſprochen wurde. Darum hat er für die ſport— treibende kath. Jugend eine ganz hervorragende Be— deutung. Als armes Dorfkind 1815 in Oberita— lien geboren, mit außerordentlichen Geiſtesgaben ausgeſtattet, ſtudierte er, wurde Prieſter und Stif- ter der heute über die ganze Welt verzweigten Ordensgeſellſchaft der Saleſianer, die ſich im Sinne ihres Stifters hauptſächlich der Jugendpflege wid⸗ men. Don Bosco ſtarb 1888. Es iſt gewiß göttliche Fügung, daß dieſer Selige, welcher der größte Jugendapoſtel des modernen Zeitalters genannt wird und Peſtalozzi turmhoch übertrifft, in unſerem Jahrhundert der Sportbe⸗ geiſterung gerade auf dem Gebiete der Körperpflege ſo Hervorragendes leiſtete. Dadurch iſt er für un⸗ ſeren modernen Jugendtypus, den Sportjungen, ein herrliches Vorbild geworden. Darum wollen wir hier an dieſem Platze nicht auf ſein heldenhaftes Tugendleben eingehen, ſondern nur kurz einiges aus ſeinem Leben berühren, das jeden Sportler intereſſiert. Seine turneriſchen Leiſtungen ſtiegen bis zur Kunſt der Akrobatik. Schon als Knabe war Rabatt Versäumen die U. Hanshis dete benh. Mehl Robert Weißmann FEE c Sommer- prollen auch in den hartnäck. Fällen, werdenin einig. Tagen unter Garantſe d. das echte u schädl. Teintverschönerungs- mittel„Venus“ Stärke B beseitigt. Keine Schälkur. Pr. 2,75 RM. Nur zu haben dei Flora- Drogerie E. Nichter Rathausstrasse 13. er auf den Einfall gekommen, ſein Apoſtolat unter ſeinesgleichen mit Leibesübungen zu beginnen. Er beobachtete ſcharf die Gaukler, kam hinter ihre Ge— heimniſſe und brachte es ſo weit, daß er es ihnen gleichtun und artiſtiſche Vorſtellungen in ſeinem Dorf geben konnte. Beſonders verſtand er ſich auf die Seiltänzerei, auf das Klettern und Laufen. Er forderte einmal einen Akrobaten heraus, der trotz wiederholter Verwarnung ſeine Vorſtellungen während des Gottesdienſtes gab, und beſiegte ihn in jedem Punkte, ſo daß dieſer Artiſt das Dorf verlaſſen mußte.— Don Bosco beſaß Körper- kräfte, die jedem Schwerathleten Ehre gemacht hätten. Er zerbrach Münzen mit den Händen, knackte Pfirſichkerne mit 2 Fingern auf, zerbrach Eiſenſtäbe, wie ſie für Geländer gebraucht werden, wie Holzſtäbe. Im Alter von 69 Jahren trieb er auf dem Krankenbette einen Kraftmeſſer, den ſein Arzt auf 42 Grad drückte, bis zur äußerſten Grenze, nämlich auf 62 Grad. Als junger Mann trug er einmal 4 Jungen, die ihm auf Rücken und Schul⸗ tern ſaßen, vom 2. Stockwerk in den Hof und wie- der hinauf!— Auch im Reiten leiſtete er Außer- ordentliches. Manchmal ſprang er in vollem Laufe auf ein Pferd und trabte auf demſelben ſtehend davon.— Es iſt zu verſtehen, daß in ſeinen Jüng⸗ lingsjahren ſeine Kameraden ihren jungen Sport- helden, der neben ſeiner großen körperlichen Ge⸗ wandheit ſo viele vortrefflichen Geiſtes⸗ u. Herzens⸗ aulagen beſaß, manchmal im Triumphe in das Dorf zurücktrugen. So iſt Don Bosco ein willkommenes Vorbild für unſere kath Sportjugend. Er iſt der lebendige Beweis dafür, daß vollendete Körperbildung und Körperbeherſchung vereint mit höchſtem Seelenadel kein unerreichbares Ideal iſt. bis Samstag 12 Uhr beim 1. Vorſ. erbeten. Der Vorſtand. Reichsbauner Schwarz ⸗Rot⸗Gold. Am Mittwoch Abend halb 9 Uhr Mitglieder ⸗Ver⸗ ſammlung im Gaſthaus zum„Anker“. Vom Vorſtand darf erwartet werden, daß er vollzählig iſt. Der Vorfitzende. Turnerbund. Heute Abend Durchproben der Uebungen mit Muſik im Freiſchütz. Alles erſcheint. G.⸗B. Sängerbund. Mittwoch Abend 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus z. grünen Baum bei Mitglied Mich. Hoock. Wegen wichtiger Beſchlüſſe bitte ich, daß alle Vorſtandsmitglieder hierzu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Humor. N Das Adamskoſtüm. In einer Bekanntmachung der Polizei zu Nordhauſen heißt es:„In den Waldungen zwi⸗ ſchen Benneckenſtein und Tanne treibt ſich ein junger Mann herum in Adamskoſtüm und be. läſtigt Frauen und Mädchen. Es wird gebeter ihn feſtzunehmen. Er iſt 20—23 Jahre alt und mit grauem Rock und dunkler Weſte bekleidet.“ Die Seereiſe. „Sie fürchten für die Geſundheit Ihrer Frau Gemahlin? Iſt ſie denn noch nie zur See ge⸗ fahren?“—„Doch. Von Dover nach Calais.“— „Na, das iſt nicht weit.“—„Trotzdem hat ſie unterwegs die Ehe, ein Waſchbecken und ein men für ſieben Schilling gebrochen.“ humor des Auslandes. ———— 9 U 1 N a u 0 Die Macht der Gewohnheit. Der Reiſevertreter Müller verwechſelt zwiſchen wei Touren ſein Bett mit dem Liegewagen. W 0 G 8 8 e 25 Wochenplan: Dienstag: 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Halb 9 Uhr Gruppe 7 im Löwen. 7„ 5. Freiſchütz. Mittwoch: Halb 2 Uhr Schülerübungsſtunde auf dem Sportplatz. 6 Uhr Training 1. M. und Privat. Halb 9 Uhr Gruppe 2 im Freiſchütz. „ 3 im Löwen. 1„Is in der Harmonie. Donnerstag: 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum. 6 Uhr Training f. Leichtathleten und Handball. Halb 9 Uhr Gruppe 4 im Freiſchütz. 0„ 9 im Löwen. Freitag: 5 Uhr Schülerleichtathletikſtunde. 6 Uhr Fußballtraining 2. u. 3. M. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft: Harmonie. Montag: 5 Uhr Schülerturnſtunde auf Sportplatz. 6 Uhr Fußballtraining 1. u. 2. Jug. u. Junior. 5 N DK ⸗Sport Ein wertvoller Sieg der DK. Viernheim gegen Neckarſtadt⸗Weſt 2:0. Und die zahlreich Erſchienenen kamen ganz auf ihre Rechnung! Wer ſollte bei dieſem Spiel nicht geradezu berauſcht geweſen ſein, von dem vorgeführten Qualitäte fußball der beiden Mann⸗ ſchaften Viernheim—Neckarſtadt. Es war ein 8* Walter Sa wal, 5 der Sieger im Steherderby. —— Vor 12000 Zuſchauern ſiegte in Dresden der Weltmeiſter Steherderby. Sawall iſt erſt vor wenigen Tagen in Berlin als Sieger aus dem Kampf um das im Radrennen Sawall im Goldene Nad hervorgegangen. Feinsten in 1 Pfund Einheits. Gläser abgefüllt à 2.20 Mk. zu haben bei I, Froschauer Kühnerstraße 8. D rr, n n Kaufe: Gold. Sil- ber, Brillanten, bessere Anzüge, Pfandscheine, Musikinstrumente, Schallplatten, Münzen, alte Waffenu.sonstiges Bartmann Mannheim Ankaufsladen R 4, 18 Achtung! Achtung! Ihre koſtbaren Betten ſind in Gefahren. Sie ſtehen bald vor großer Geldaus⸗ gabe, denn Ihre Federn ſind verbraucht, weil ſie ſchon jahrelang benutzt werden. Laſſen Sie deshalb Ihre Bettfedeun aufarbeiten durch meine moderne elektr. betriebene Bellfedern Reinigungs⸗ Aub Oesinf tions- Anlage Keine Hausfrau ſollte verſäumen, Ihre Bettfedern von Zeit zu Zeit reinigen zu laſſen. Die Betten können ſofort in Ihrem Beiſein fertiggeſtellt werden. Reinigungstage jeden Montag, Dienstagu Mittwoch Franz Brechtel Polſtergeſchäft— Rathausſtraße 32. 0 8 1 PPP ELN Freundſchaftskampf voller Reize mit ſpannenden Momenten vor den Toren, im Feldſpiel ſah man gleichwertige Leiſtungen. In 90 Minuten Spiel⸗ zeit war keine Erlahmung der einen oder anderen Partei zu verſpüren. Die Stürmer ſchoſſen aus allen Lagen recht ſaftig, ſodaß beiden Torhütern reichlich Gelegenheit gegeben war, ihr Amt in braviöſer Weiſe zu erfüllen. N. hatte im Tor viel Glück, wenn ſo ab und zu ein Latten⸗ oder Bombenſchuß, und mehreremals ganz gefährliche Schrägſchüſſe ihr Ziel verfehlt hatten. Die V. Mannſchaft iſt z. Zt. in allen Teilen ſehr gut beſetzt Der Sturm hatte in Schußgewalt ein klares Plus, obwohl der Internationale Lechleiter von N. ſeinen Sturm in hervorragender Weiſe geführt hat. B. im Tor hat manchen Treffer von ihm zunichte gemacht, der mit aller Wucht recht gut plaziert geſchoſſen war. N. Torwart hat die ſchwerſte Arbeit zu verrichten und zweimal mußte er unhaltbare Schüſſe paſſieren laſſen. Die Tore fielen einmal auf einen Strafſtoß hin, den der M. St. von V. aufnimmt und unhaltbar ein⸗ ſchießt. Halbzeit 120. Gleich nach Halbzeit fällt durch den L. A. nach einem Trippel das 2. un⸗ haltbare Tor. Ein 11 M. gegen N. wird direkt auf den Torwart geſchoſſen, ohne Erfolg. Der Schiri Herr Eberhard, Sandhofen war der richtige Mann für dieſes große Spiel. Für V. war dies eine Feuerprobe für den Lokalkampf am nächſten Sonntag: Voranzeige: Lorſch 1.— Viernheim 1. das ſeine Anziehungskraft in Viernheim nicht ver⸗ fehlen wird. Die 1. Handball⸗Elf ſpielt nächſten Sonn⸗ tag in Wies baden-Biebrich. 1 80 Ar. Neueſte Telegramme Großfeuer vernichtet ruſſiſche Fabrilfiedelung. 1000 Häuſer niedergebrannt. Moskau, 9, Juli. Durch ein Großfeuer in der Fabrikſiedlung Kutiſchwa bei Swerdlowſk (Jekaterinenburg) wurden etwa 100 Häuſer, dar⸗ unter alle üfſentlichen Gebäude, vernichtet. Auch Perſonen ſind ums Leben gelommen. Drei Arbeiter vom Starlſtrom getötet. Rom, 10. Juli. Beim Ausbeſſern einer Stark⸗ ſtromleitung bei Amantea kamen dadurch drei Arbeiter ums Leben, daß die Zentrale den Strom 1555 Stunde vor der feſtgeſetzten Zeit wieder ein⸗ eitete. Zum Untergang des engliſchen Unter⸗ ſeebootes. Potsdam, 9. Juli. Auf die Nachricht von dem Untergang des Unterſeebootes H 47 wurden unverzüglich die Schleppdampfer „Grapper“ und„Reſolve“ mit einer Rettungs⸗ ausrüſtung an die Stelle des Unglücks entſandt. London, 9. Juli. Der Kommandant des nach einem Zuſammenſtoß mit einem anderen Unterſeeboot geſunkenen Unterſeebootes H 47 iſt gerettet worden. Außer ihm iſt, wie bereits die früheren Meldungen vermuten ließen, nur noch ein Mitglied der im Augenblick des Un⸗ glücks 23 Köpfe ſtarken Beſatzung des Vootes geborgen worden. Sowohl das geſunkene Boot, wie das Fahr⸗ zeug mit dem es zuſammengeſtoßen iſt, werden als ältere Fahrzeuge bezeichnet. London, 10. Juli. Der erſte Lord der Ad⸗ miralität teilte heute über den Verluſt des U-Bootes H 47 mit: Der Zuſammenſtoß erfolgte in der iriſchen See, ungefähr 20 Meilen weſtlich von Fiſhguard. Das U-Boot liegt in ungefähr 50 Faden Tiefe. Ueber die näheren Umſtände des Zuſammenſtoßes liegen noch keine Ein⸗ zelheiten vor. Es ſind Schritte getan worden, um den Ort. wo H 47 geſunken iſt. feſtzuſtellen. Aber eine Bergung in ſo tiefem Waſſer iſt ſehr unwahrſcheinlich. Die beſten verfügbaren Tauch⸗ apparate ſind an Ort und Stelle geſchickt wor⸗ den. Ich bedauere, daß keine Hoffnung mög⸗ lich iſt, daß irgend ein Mitalied der Peſatzung noch am Leben iſt. Die Zahl der Toten wird auf 22 geſchätzt. Es verlautet, daß die U⸗Boot⸗Kataſtrophe kurz nach 9 Uhr erfolgt iſt. Die Admiralität hat ein Schlachtſchiff, drei Zerſtörer, vier Minenſucher und noch eine Anzahl anderer Kriegsfahrzeuge an die Unfallſtelle beordert. Zwei Flugboote ſind von Plymouth abgeflo⸗ gen. Die Landung der„Antin Bowſer“ Newyork, 10. Juli. Nach einer Meldung aus Chicago iſt dort von dem Flugzeug„Untin Bowler“ folgender Funkſvruch aufgefangen wor⸗ den: Eingetroffen in Port Burwell Dienstag 6,10 Uhr morgens. Kämpften in den letzten zwei Tagen mit Nebel, verweilten 36 Stunden lang auf dem Erdboden 40 Meilen ſüßdlich von hier. beſſers Wetter ahwartend. Die Meldung traf auf dem Wege üfer Neu⸗Schottland ein, da die Ver⸗ bindung der Elain⸗Roßdio⸗ Station mit Mart Bur⸗ well auf dem Wege über Ottawa durch Nordlicht geſtört war. „Pathfinder“ bei Santander gelandet. Madrid, 10. Juli. Das am Montag in Old Orchard en einem Transozeanflug nach Rom ge⸗ ſtartete Feugzeug„Pathfinder“ iſt am Dienstag kurz nach 21 Uhr bei der ſpaniſchen Stadt San⸗ tander in der Nähe des Strandes gelandet. „Großfeuer in einer Brauerei. Berlin, 10. Juli. In dem Mülzereigebände der Brauerei Engelhardt in Alt⸗Stralau brach im Dachſtuhl Feuer aus, das ſich trol der ener⸗ giſchen Bekämpfung durch zahlreiche Feuerwehren auf das Gebäude aus dehnte und dieſes vollſtündig vernichtete. Bei der Bekämpfung des Großfeuers erlitten zwei Feuerwehrleute Verletzungen. Gegen 1.30 Uhr war das Feuer gelöſcht. Die französische Antwort Überreicht. Noch immer Streit um den Konferenzort. Paris, 10. Juli. Am Dienstag nachmittag wurde die Antwortnote der franzöſiſchen Re⸗ gierung auf die am Samstag vom britiſchen Votſchafter überreichte Verbalnote wegen der Regierungskonferenz zur Aeberreichung an die britiſche Regierung dem engliſchen Botſchafter übergeben. Ueber den Inhalt ſind zwar keine amt⸗ lichen Mitteilungen ausgegeben worden, doch erfährt man aus gut unterrichteten Kreiſen daß nach dem Inhalt der franzöſiſchen Note bis auf die Wahl des Konferenzortes vollkom⸗ mene Einmütigkeit herrſcht. Vor allem hat die franzöſiſche Regierung jetzt endgültig den Gedanken aufgegeben, die Regierungskonferenz in mehreren Fortſetzungen ſtattfinden zu laſſen. Sie erklärt ſich heute be⸗ reit, die Inkraftſetzung des Voung⸗Planes und die Regelung der damit aufgeworfenen politi⸗ ſchen Probleme in einem Aufmarſch zu voll⸗ ziehen. Die franzöſiſche Note ſoll ſogar noch weiter gehen und den konkreten Vorſchlag machen. daß neben der öffentlichen diplomati⸗ ſchen Konferenz zwei Sachverſtändigenkon⸗ ferenzen ſtattfinden, von denen die eine das Statut der internatianalen Neparationsbank, die andere die Rheinlandräumung zu regeln hätte. An dieſen beiden Sachverſtändigen⸗ konferenzen ſollen lediglich diejenigen Mächte teilnehmen, die den Genfer Beſchluß vom 16. September 1928 gefaßt haben. An der diplo⸗ matiſchen Konferenz dagegen follen nicht nur die kleinen Gläubigerſtaaten, ſondern eventuell auch die engliſchen Dominions teilnehmen. Man glaubt aber in Paris, daß ſich die Rolle dieſer zuſätzlichen Teilnehmer wie bei der Dawes⸗ konferenz von London im Jahre 1924 auf die eines ſtummen Zuhörers beſchränken werde. Im übrigen erklärt Briand in ſeiner Note ſein prinzipielles Einverſtändnis damit, daß die Konferenz am 6. Auguſt beginne. Zum Schluß aber wiederholt er nochmals in den heftigſten Ausdrücken den Wunſch der fran⸗ zöſiſchen Regierung, daß die Konferenz nicht in London, ſondern in einem neutralen Orte ſtattfindet, da in neutralem Lande die Ver⸗ handlungsatmoſphäre freier iſt. Die Saar⸗Frage. Frankreichs Schacherverſuthe. Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter: Zur endgültigen Löſung der Reparationsver⸗ pflichtungen gehört die Geſamtliquidie⸗ rung des Krieges und der Kriegsfolgen, alſo auch neben der ſofortigen Räumung der beſetz⸗ ten Gebiete die Rückgabe des Saarlan⸗ des. Wir müſſen uns daran erinnern, daß Frankreich im Jahre 1919 zuerſt die Annek⸗ tion des Saargebietes gefordert hat, aber damit vor allem auf den amerikaniſchen Widerſtand ſtieß. Es folgte dann die Feſtſetzung im Verſailler Vertrag, wonach das Saargebiet im Jahre 1935 wieder an Deutſchland zurückfal⸗ len ſoll, wenn die Saarbevölkerung in der dann zu erfolgenden Abſtimmung die Rück⸗ kehr zum Mutterlande verlangt. Die ganzen Jahre hindurch ſeit dem Verſailler Zwangsdiktat hat Frankreich es niemals an den ſchlimmſten Schikanen und Drangſalierungen der Saarbevölkerung fehlen laſſen, um ſie mit Ge⸗ walt zu Franzoſen zu machen. Alle Mittel ſchlu⸗ gen fehl. Je ſtärker der franzöſiſche Druck wurde, deſto geſchloſſener ſtand die Saarbevölkerung gegen ihre Unterdrücker auf und bekannte ſich bei allen Gelegenheiten frank und frei zum Deutſchtum. Denken wir doch noch an die 150000 Saar-Franzoſen, von denen einſt der„Tiger“ Clemencau bei Verſailles zu ſprechen beliebte. Heute kann Frankreich ſolche Operationen und ſolche Mätzchen nicht mehr machen. Daher ver⸗ legt man ſich auf das„Handelsgeſchäft“. Man möchte die Saar-Frage auf der volitiſchen Kon⸗ ferenz ausſchalten, weil ſie angeblich nicht zum Young⸗Plan gehöre, um Spezialverhandlungen zu verſuchen mit dem Zweck, neue finanzielle Vorteile für die Zuſtimmung Frankreichs zur Saarge— biets⸗Rückgabe herauszuſchachern. Wir können uns denken, daß Frankreich das Saargebiet gern behalten möchte, weil es gerade bezüglich der Saargruben eine unerhörte räube⸗ riſche Ausbeutung betreibt. Es will aus den Saargruben bis zu dem Tage, wo die Saarbe⸗ völkerung verlangt, wieder dem deutſchen Mut⸗ terlande einverleibt zu werden, herauspreſſen, was nur herauszupreſſen iſt. Und leider hat das Deutſche Reich wiederum nach dem Berſail⸗ ler Zwangsdiktat die Verpflichtung, im gegebe⸗ nen Augenblick die Saargruben in Gold zurück⸗ zukaufen. Das ſcheint Frankreich aber nicht zu genügen. Es will ſich auch die Rückgabe des Saargebietes noch beſonders bezahlen laſſen, ob⸗ wohl eigentlich die Erfahrungen, die Frankreich im Saargebiet machen mußte, für die franzöſi⸗ ſche Politik nur als fortgeſetzte Mißerfolge be⸗ zeichnet werden können. a Gerade in handelspolitiſcher Beziehung müſ⸗ ſen wir den allergrößten Wert darauf legen, ſo ſchnell wie möglich das Saargebiet vom franzöſiſchen Einfluß frei zu machen. Eine zeit⸗ lang war es Frankreich gelungen, als wir durch den Ruhreinbruch in unſerer wirtſchaftlichen Entwicklung um Jahrzehnte zurückgeworfen wurden, als die Inflation uns ſchwerſte Wun⸗ den ſchlug, den Saarmarkt etwa zu erobern, ob⸗ wohl ſich die Saarbevölkerung ſtets gegen den Kauf franzöſiſcher Waren auflehnte. Seit 1925 jedoch haben wir langſam wieder mit unſerer Einfuhr nach dem Saargebiet beginnen können und die deutſche Ware beherrſchte und beherrſcht jetzt noch den Saarmarkt. Wenn jetzt auf der politiſchen Konferenz in Verbindung mit dem Reparationsproblem die Saar⸗Frage angeſchnitten wird, dann muß un— ſere Regierung mit aller Sorgfalt die künftige Rechtsgrundlage vorbereiten. Immer wieder müſſen wir darauf hinweiſen, daß wir uns zwar mit der Regelung der Repa— rationen abfinden werden, aber nur dann wenn es ſich aus den Verhandlungen ergibt, daß Deutſchland die notwendige volle Souveränität für alle Zukunft erhält. Niemals erkennen wir das Friedensdiktat als eine Rechtsgrundlage an, weil es einen Vertragsbruch darſtellt, der ſchon deswegen rechtsungültig iſt, da die Friedensbe⸗ dingungen nach ihrer eigenen Konſtruktion nur unter der Vorausſetzung der Alleinſchuld Deutſchlands gelten, was aber heute ſchon nahe⸗ zu von allen Staaten und vor allem auch von der Geſchichtswiſſenſchaft als unrichtige Behaup⸗ tung gewertet wird. Miniſterialdirektor Dr. Ernſt, der Leiter der Zollabteilung im Handelsmini⸗ ſterium, ſoll anſtelle des früheren deutſchen Er⸗ nährungsminiſters Dr. Hermes die Führung der deutſchen Delegation bei den Verhandlungen über einen deutſch-polniſchen Handelsvertrag übernehmen. Man erwartet von dieſer Neube⸗ ſetzung des wichtigen Amts einen Umſchwung in den langwierigen Verhandlungen mit Polen. Ausland Neues Miniſterium in Portugal. Liſfabon, 9. Juli. Das neue Miniſterium ißt nunmehr gebildet worden. Zum Miniſterpräſi⸗ denten iſt General Ivenz Forraz ernannt worden, der zugleich das Innenminiſterium und intere⸗ miſtiſch das Miniſterium für auswärtige Ange⸗ legenheiten übernimmt. Deutſcher Vorſchlag zur Organſſation der Regieruns slonferenz. Paris, 9. Juli. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hat im Verlauf ſeiner geſtrigen Unter⸗ redung mit Außenminiſter Briand über die Vorbereitung der Regierungskonferenz dem franzöſiſchen Außenminiſter eine Aufzeichnung unterbreitet, die ſich mit dem organiſatoriſchen Aufbau dieſer Konferenz beſchäftigt und diesbe⸗ zügliche deutſche Vorſchläge enthält. Dieſes Do⸗ kument iſt, wie verlautet, auch in London, Rom und Brüſſel überreicht worden. Es wird der Vorſchlag gemacht, in beſchleunigter Weiſe die im Anhang Nr. 5 im Poungplan vorgeſehenen Organiſationskomitees zuſammentreten zu laſſen, und zwar, wenn irgend möglich, bereits am 15. Juli in Berlin. Eine Entſcheidung über dieſe Frage dürfte bereits in den nächſten Tagen zu erwarten ſein. Das Preußenkonkordat in dritter Leſung angenommen. Berlin, 9. Juli. Im preußiſchen Landtag ſtand heute die dritte Leſung des Staatsvertrags mit der katholiſchen Kirche zur Debatte. Nach längerer Ausſprache nahm das Haus zunächſt den Artikel 1 des Vertrags, der die Zuſtimmung zu dem Ver— trage ausdrückt, mit 324 Stimmen der Regie⸗ rungsparteien, der Deutſchnationalen, der Wirt⸗ ſchaftspartei und kleinerer Gruppen gegen 92 Stimmen der Kommuniſten, Nationalſozialiſten und der Deutſchen Volkspartei an. Auch über Ar⸗ tikel 2 wurde namentlich abgeſtimmt. Dieſer Ar⸗ tikel ſieht vor, daß das Geſetz mit dem auf die Verkündung folgenden Tage in Kraft treten ſoll. Der Artikel wurde mit 243 gegen 173 Stimmen der Oppoſition angenommen. In der Schlußabſtimmung wurde ſchließlich der Vertrag mit dem Heiligen Stuhl mit 246 gegen 172 Stimmen angenommen. Da⸗ gegen ſtimmten die Deutſchnationalen, die Deutſche Volkspartei, die Nationalſozialiſten und Kommuniſten ſowie Teile der Deutſchen Fraktion. Dann wurde der kommuniſtiſche Mißtrauens⸗ antrag gegen das Staatsminiſterium aus Anlaß der Vorlegung des Konkardatsvertrages mit 227 gegen 52 Simmen bei 13 Enthaltungen abgelehnt. Die Deutſchnationalen und die Deutſche Volks⸗ partei beteiligten ſich nicht an der Abſtimmung. Neuer Dauerſlugweltrelord. Culver City(Kalifornien), 10. Juli. Die Flie⸗ ger Mendel und Reinhart ſtellten am Dienstag mit dem Doppeldecker„Angelano“ einen neuen Weltdauerflugrekord auf. Als ſie ſich 175 Stun⸗ den 50 Minuten in dar Luft befanden, übernah⸗ men ſie 76 Gallonen neuen Betriebs ſtoff und ſetz⸗ ten ihren Flug fort. —— Schwerindustrie Und Voungplan. Eine Entſchliezung des Langnamvereins. Dr. Vöglers Kriti Der Verein zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtri⸗⸗ bezirks nahm am Schluſſe ſeiner heutigen Tagung folgende Entſchließung an: „Der Poungplan ſtellt eine politiſche und keine wirtſchaftliche Löſung der Repara⸗ tionsfrage dar. Die im Langnamverein zu⸗ ſammengeſchloſſenen rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Wirtſchaftskreiſe lehnen daher die Verant⸗ wortung für die Möglichkeit der Erfüllung ab.“ In der Ausſprache über die auf der Tagung gehaltenen Referate unterſtrich Geheimrat Kaſtl die Münchener Ausführungen des Reichsbankpräſidenten, da auch er ebenſo wie die anderen deutſchen Vertreter die volle perſönliche Verantwortung für das e was in Paris beſchloſſen worden ei. Wenn es nicht gelungen ſei, eine der deut⸗ ſchen Leiſtungsfähigkeit einigermaßen an⸗ gepaßte Löſung zu finden. ſo ſei dies daraus zu erklären, daß die Tagung nicht lediglich nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten habe geführt werden können. ſondern daß ſie auch die Liquidierung des Krieges zur Aufgabe gehabt habe. Die deutſche Wirtſchaft werde durch den Poungplan vor ganz neue Verhältniſſe geſtellt, die eine 0 Umkonſtruktion der Wirtſchaft bedingen, die wir uns ſelbſt ſchaffen müſſen. Wir müſſen in viel ſtärkerem Maß als bisher dafür ſorgen, daß bei uns in unſerem eigenen Hauſe ein Höchſtmaß von Leiſtungs⸗ fähigkeit erreicht wird. Wir haben bisher durch das Einſtrömen der Auslandsanleihen aus dem Vollen gelebt, was für unſere Wirt⸗ ſchaft Erſchwerungen mit ſich gebracht habe. In Zukunft müſſen wir Bilanz ziehen bezüg⸗ lich der Eingänge und der Ausgaben. Es darf nicht dazu kommen, daß die Summe, die wir nach dem Youngplan weniger aufzubringen haben, durch Mehrbewilligungen an falſchen Stellen ausgegeben wird. Unſer Ausfuhrhandel muß geſteigert und die Kapitalbildung geför⸗ dert werden. oungplan. Eine Beſſerung der Lebenshaltung auf ge⸗ borgter Grundlage ſei unmöglich. Den Ar beitsloſen müſſe Arbeit aus der Wirtſchaft heraus geſchafft werden. Das deutſche Voll müſſe vor allem lernen, ſich den geänderten Verhältniſſen anzupaſſen. Nur durch Abkehr von den Methoden fahrläſſiger Staats⸗ und Wirtſchaftsführung könnten die Folgen. die der Krieg brachte, beſeitigt werden. Dr. Vögler führte unter großem Beifall aus: Er müſſe feſtſtellen, daß er die Formel der politiſchen Löſung nicht aczeptieren könne, Sodann beſprach er den Poung⸗-Plan, der eine einwandfreie Reviſion nicht enthalte, es wurde im Gegenteil die endgültige Regelung betont. Sei aber der Voungplan entgültig, dann komme man zu der ſchwerwiegenden Frage: Annahme oder Ablehnung. Er ſei der Meinung, daß in Paris nichts beſſeres zu erreichen geweſen ſei. Daß dieſe Regelung erreicht worden ſei, wäre der zähen Arbeit der deutſchen Delegation zu danken. Er habe in dem Augenblick, als ſeine Ein⸗ ſtellung mit der ſeiner Mandatin nicht mehr in Einklang zu bringen war, die Konſequenzen gezogen. Es habe ihm geſchienen, daß es über das Verantwortungsgefühl eines Menſchen hinausgehe, ſein Land auf 60 Jahre mit einer Belaſtung zu verſehen, die nach aller Meinung untragbar ſei. Wir hätten uns ſehr wohl auf den Dawes-Plan zurückziehen können. Die deutſche Delegation habe die Möglichkeit als ihr ſtärkſtes Aktivum gebucht gehabt. Wenn wir den Poung-Plan annehmen, ſeien wir automatiſch zu einer neuen Verſchuldung in fremden Deviſen von mindeſtens 2 Milliar— den im erſten Jahr verpflichtet. Im Poung— Plan ſei von Export⸗Ueberſchuß, wie im Da⸗ wesplan nicht mehr die Rede. Wenn wir zum Export⸗Ueberſchuß kommen wollten, dann hätten wir eine brutale Exportpolitik zu trei⸗ ben. Es bleibt alſo nur der Weg der Ver⸗ ſchuldung, bis der Gegner der Meinung ſei, daß ein Deutſchland, das ſich immer mehr»er— ſchulde, nicht mehr zu den allerſicherſten Bür⸗ gen gehöre. Dann tritt der Ausverkauf der wirtſchaftlichen Subſtanz ein. J AAA ow». e Der Beſuch der„Emden“ in Neu⸗ ſeeland. Wellington, 8. Juli. Die neuſeeländiſche Re⸗ gierung hatte den Kommandanten und die Offi⸗ ziere des Kreuzers„Emden“ zu einem Frühſtück gebeten. Premierminiſter Ward brachte einen Trinkſpruch auf die Gäſte aus, in dem er u. a. ausführte: Vor elf Jahren lagen Neuſeeländer und Deutſche miteinander im Kriege, nun aber ſind beide Mitglieder des Völkerbundes und Unter⸗ zeichner des Kellogg⸗Paktes. In Gemeinſchaft mit anderen Nationen machen ſie Seite an Seite einen vereinten und aufrichtigen Verſuch, das Problem des internationalen Friedens zu löſen, und arbeiten daran, daß eine Wiederholung der Kataſtrophe von 1914 unmöglich wird.“ Der Pre⸗ mierminiſter zitierte dann die Aeußerung des Prinzen don Wales hei dem Eſſen der Treu⸗ händler der Rhodes-Stiftung in Oxford am Freitag, bei dem die Einrichtung zweier Stipen— dien für deutſche Studenten bekannt gegeben wurde. Den Worten des Prinzen von Wales, daß in der Zukunft die Feindſchaften der Ver⸗ gangenheit vergeſſen ſeien und die Freundſchaf⸗ ten neu belebt und gefeſtigt werden ſollen, fügte der Premierminiſter hinzu, er ſei gewiß, daß dieſe Gefühle in den Herzen der Bevölkerung von Neuſeeland einen Widerhall finden. Der Kommandant der„Emden“, Kapitänleut⸗ nant Arnaud de la Perriere, brachte im Namen Deutſchlands den aufrichtigſten Dank für den den Offizieren und Mannſchaften des Kreuzers in Neuſeeland zuteil gewordenen wundervollen Empfang zum Ausdruck und ſprach die Hoffnung aus, daß der Beſuch des Schiffes dazu beitragen möge, eine Atmoſphäre der Freundſchaft beider Länder zu ſchaffen. Vor der Weltfahrt des raf Zeppelin“. Elener tritt nicht zurük. Die Organiſation der Jer Jelin⸗Stiftung. Berliner Blätter kündigen für den 1. Okto⸗ ber Dr. Eckeners Rücktritt von der Leitung der Verkehrsabteilung des Luftſchiffbaus Zeppelin an und nennen den zweiten Führer des„Graf Zeppelin“, Diplomingenieur Lehmann, als ſei⸗ nen Nachfolger. Dieſe Meldung entſpricht nach der Berliner Landesztg. in keiner Weiſe den Tatſachen. Dr. Eckener wird ſowohl die Ver⸗ kehrsabteilung als auch die großen Fahrten per⸗ ſönlich weiter leiten. Das Ausſcheiden des Ge— neraldirektors Dr. Colsmann hat keinen Ein⸗ fluß auf die innere Struktur des Zeppelin-Un⸗ ternehmens, das aus der Zeppelin⸗Stiftung als Nachorganiſation und den beiden Hauptabtei⸗ lungen Luftſchiffbau und Zeppelin⸗ Wohlfahrt beſteht. Eckener führt ſowohl den Vorſitz der Geſellſchaft der Zeppelin-Stif⸗ tung wie den des Luftſchiffbaus Zeppelin In dieſem letzteren unterſtand ihm ferner bereits Jirekt die Unterabteilung Verkehr, während die Abeilung Werft vom Chefkonſtrukteur Dr. Dürr und die Abteilung Konzern von Dr. Colsmann geleitet wurde. Seit dem Ausſcheiden Dr. Cols— manns unterſteht auch deſſen Abteilung, zu der die verſchiedenen Tochtergeſellſchaften Maybach— Motorenfabrik, Dornier-Metallbautengeſellſchaft und Zahnradfabrik gehören, Dr. Eckener unmit⸗ telbar. Die zweite Hauptabteilung der Zeppelin⸗ Stiftung, die Zeppelin-Wohlfahrt, umfaßt die Grundſtücksverwaltung, den Haus- und Hotel⸗ beſitz, die landwirtſchaftlichen Betriebe und ſo— ziale Einrichtungen und wird von Direktor Wurm geleitet. Selbſt wenn alſo die gehäufte Laſt der Arbeit Dr. Eckener ſpäter eramal zu einer Aenderung der Arbeitseinteilung beſtim— men würde, ſo würde auch das nichts in ſeinen Kompetenzen als Vorſitzenden des Ge— ſamtunternehmens ändern. Die Berliner Meldung erſcheint um ſo ver⸗ ſtändlicher, als Eckener gerade jetzt wieder ſeine ganze Kraft den Aufgaben der Verkehrsabtei⸗ lung zuwendet, um zunächſt die für den Auguſt angeſetzte Weltfahrt des„Graf Zeppelin“ durchzuführen. Dr. Eckener ſelbſt ſagt mir dar— über:„Dieſe ſogenannte Weltfahrt iſt von unz nicht als Senſation gedacht, ſondern ſoll ebenſo wie die geplante Polarfahrt, eine regelrecht Erkundungsfahrt ſein, um die Eignung des Zeppelin⸗Luftſchiffes unter alen erdenkba⸗ ren meteorologiſchen Bedingungen zu erpro⸗ ben“. Die Weltfahrt wird 300 bis 400 6)) Marl koſten und dieſe Unkoſten muß der Duftſchiffbau Zeppelin durch Mitnahme von Fahrzgäſten, Fracht und Poſt aufbringen. Das Luftſchiff wird außer ſeiner vierzigköpfigen Beſatzung zwan⸗ zig Paſſagiere an Bord haben. Von dieſen zwanzig Paſſagierplätzen hat Eckener die Hälfte für Preſſevertreter reſerviert. Hearſt hat für ſeine Leute, darunter wieder Karl von Wie⸗ gand und Lady Drummond-Hay, fünf Plätze gekauft; drei haben ſich deutſche Zeitungen ge— ſichert(Ullſtein, Scherl und Frankfurter Zeitg h), zwei die japaniſche Preſſe; einen Platz dürfte die franzöſiſche Preſſe(Matin) beſetzen. Für die erſte und längſte Teilſtrecke über 10 000 Kilometer wird„Graf Zeppelin“ ſo viel Betriebsſtoff benötigen, daß dadurch die Mit— nahme der Nutzlaſt etwas ſtärker beſchränkt iſt, als für die beiden anderen Teilſtrecken. In To⸗ kio findet„Graf Zeppelin“ Unterkunft in der dortigen Luftſchiffhalle, die genau ſo wie die franzöſiſche Halle von Cuers-Pierrefeu, als Re— parationsleiſtung von Deutſchland abgetreten und in der Fremde wieder aufgebaut worden iſt. Auch zur erſten Teilſtrecke benutzt das Luft⸗ ſchiff als Triebgas wieder das Leuna-Gas der J. G. Farbeninduſtrie, das jetzt geruchlos ge— macht worden iſt. In Tokio und in Amerika lie- fert die Newyork Carbide and Carben Chemical Corporation ein aus faſt reinem Kohlenwaſſer— ſtoffgas beſtehendes Triebgas, das unter hohem Druck in Stahlflaſchen verflüſſigt und ſo trans- portiert wird. In Kalifornien ſteht dem„Graf Zeppelin“ der Ankermaſt der Marineluftſtation San Diego, in Lakehurſt die ihm ſchon bekannte Halle zur Verfügung. . A ò!' ⏑]ßÜðÜ—«,eC: ͤ⁰ꝛö˙ÜÜ——————— Ausland. Amerika intereſſiert ſich für die Sowjetunion. London, 8. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, erwartet man dort für den 16. Juli eine aus hundert Perſonen beſtehende Abordnung der Newyorker Handelskammer. Die Abordnung be⸗ abſichtigt ganz Rußland zu bereiſen und beſon⸗ ders die Petroleumquellen bei Baku zu beſichtigen. Benoit freigeſprochen. Paris, 8. Juli. Der Elſäſſer George Benoit, der im Dezember vorigen Jahres auf den Ge⸗ neralſtaatsanwalt im Colmarer Prozeß, Fachot, mehrere Revolverſchüſſe abgegeben hatte und ſich deswegen vor dem Pariſer Schwurgericht verantworten mußte, iſt heute freigeſprochen worden. Hoeſch bei Briand und Berthelot. Paris, 9. Juli. Am Montag vormittag hatte der deutſche Botſchafter von Hoeſch eine weitere Unterredung mit dem Generalſekretär des franzöſiſchen Auſtenminiſteriums, Berthelot, und am Abend eine ſolche mit Außenminiſter Briand. Beide Unterredungen dienten der Fort⸗ führung des Meinungsaustauſches über Geſtal⸗ tung und Aufgaben der bevorſtehenden Regie⸗ rungskonferenz. 4 Dias Opfer der Gerhilde ybrands. Der Roman einer Liebe. 255 Von Grich Frieſen. (21. Fortſetzung.) Nur Gerhilde blieb völlig ungerührt von der Wut der Baronin— ſie, die doch die eigentliche Veranlaſſung dazu war. Seit ihrer Unterredung mit dem Rechtsanwalt Klaus Landvogt fühlte ſie ſich gegen jede Bosbeit gewappnet. Ihr Bräu⸗ tigam hatte alle Schritte zu eimer raſchen Heirat getan. Die nötigen Papiere waren zur Stelle. Was konnte ihr alſo noch geſchehen? Binnen kurzem gehörte ſie dem Mann ihrer Wahl. Bis dahin tat ſie hier ihre Pflicht. Und kümmerte ſich um nichts, was außerhalb dieſer li 5 Auch heute ſaß ſie gleichmütig in einem der vielen Heinen Salons an einem perlmutterein⸗ gelegten Schreibtiſch aus Roſenholz und kopierte für die Baronin eine Anzahl Briefe, die Mada⸗ me niemand anders anvertrauen wollte. Denn trotz ihrer Wut hatte Totto eine unbegrenzte f ung vor ihrer jungen Geſellſchafterin. Eine Hochachtung, die ſie im ſtillen ärgerte und die ſich nach und nach in Neid und Haß zu ver⸗ wandeln begann. Als Madame an der offenen Tür des kleinen lauen Salons vorbeiſchlich und das ſchöne, blonde Mädchen dort ſo ruhig und ſtolz am Schreibtiſch ſitzen ſag— die Sonnenſtrahlen warfen goldene Reflexe auf das blonde Haar und den zarten Taint,„alles echt“, wie Madame zäh⸗ weinirſchend murmelte,„während ich überall nachhelfen muß!“— da wühlten Neid und Haß faſt ſchmerzhaft in ihr. Am liebſten hätte ſie ihr die Augen ausgekratzt, dieſe großen, klaren, blauen Augen, die ſo ſtolz und ruhig blickten und niemals etwas hinter geſenkten Lidern zu verbergen hatten. Während ſie ſelbſt———— aber ſie würde es ihr ſchon beſorgen! Dieſe him⸗ melblauen Augen ſollten nicht mehr lange ſo unbekümmert in die Welt blicken! Und auch die hochmütigen braunen Augen ihres Herrn Stief⸗ ſohnes nicht. Hahl i 5 Faſt unbewußt nahm ſie den Weg hinauf zu Gerhildes Zimmer, als ziehe ſie eine geheime Macht dorthin. Madame war noch nie in dieſem Zimmer ge⸗ weſen. Was gingen ſie auch die Dienſtboten an! Heute jedoch klinkte ſie behutſam die Türe auf und lugte hinein. Vielleicht ließe ſich etwas ausſpionieren! Mal ſehen! i Eine peinliche Ordnung herrſchte in dem netten Raum. Auf dem Tiſch ein Strauß Herbſt⸗ blumen. Duneben einige wertvolle Bücher. Ein paar Photographien in Rahmen auf der Kom⸗ mode: ein kluger, bebrillter Männerkopf mit weißem Haar und Bart und eine langwellige, vergrämt daherguckende Frau in bhalbbäueri⸗ ſchem Kleid. Wohl die Eltern, kalkulierte Ma⸗ dame, zog die Schultern hoch und blickte auf ein kleines Bild in geſticktem Rahmen, das ein halb⸗ wüchſiges Mädchen mit unnatürlich großen Augen und langem, aufgelöſten Haar darſtellte. Madame rümpfte die Naſe. Langes, aufgelö⸗ ſtes Haar! Wie unmodern! Intereſſiert ſie ab⸗ ſolut nicht! Und ſie wandte ſich den Schubläden der Kom⸗ mobe zu. Sie waren alle unverſchloſſen. Mißtrauen war einer ſo offenen und ehrlichen Natur wie Gerhilde Wybrands fremd. 5 zog Madame die oberſte Schublade 1 Schiffbruch eines litauiſchen Dampfers Tilſit, 8. Juli. Der geſtern Abend in Ruß eingetroffene lettiſche Dampfer„Scharzort“ meldete, daß er unterwegs den in ſchwerer See⸗ not befindlichen Paſſagierdampfer„Venera“ ge⸗ troffen habe, der mit der Memeler Heilsarmee und ihren Gäſten, insgeſamt 400 Perſonen von Ruß nach Memel unterwegs war. Infolge des hohen Seegangs und der Gefährdung der ei⸗ genen Fahrgäſte habe er nach langem mühevol⸗ lem Verſuchen, dem Schiff Hilfe zu bringen, von weiteren Rettungsverſuchen abſehen müſſen. Das Waſſerbauamt Ruß entſandte auf dieſe Meldung hin den Dampfer„Siulute“ und den kleinen Tilſiter Dampfer„Trude“. Die Trude fand die Venera und es gelang ihr, längsſeits des ſchwer beſchädigten und manövrierungsun⸗ fähigen Schiffes, deſſen Rad zertrümmert war, zu kommen und 300 Fahrgäſte, Frauen und Kin⸗ der zu übernehmen. Da der Dampfer Trude nur für 165 Perſonen bemeſſen iſt, mußten 80 Männer auf der Verena zurückbleiben. Sie wur⸗ den von dem Dampfer Siulute übernommen, der die beſchädigte Verena im Schlepptau nach Ruß brachte. Die Geretteten waren ſchwer erſchöpft, die Frauen und Kinder bei der Rettung zum Teil ohnmächtig. 5 Ihr erſter Blick fiel auf ein Kabinettbild Rolf Hinrichſens. Mit höhniſchem Lachen ſchob ſie es beiſeite. Eine Schreibmappe kam zum Vorſchein. Madame öffnete und bemerkte ein Ku⸗ vert mit einem Brief darin. Diskretion gehörte nicht zu Madame Tottos Haupttugenden. Madame inſpizierte deshalb zu⸗ erſt den Poſtſtempel. Dann langte ſie ſich mit ſpitzen Fingern den Brief aus dem Umſchlag und guckte nach der Unterſchrift. „Aha! Von der Mutter! Der langweiligen Perſon im Bauernkleid. Madame war lebhaft inteveſſiert. Zumal ih⸗ re junge Geſellſchaſterin faſt nie von ihrer Fa⸗ milie ſprach. Madame beſchloß alſo, von dem Brief mehr als die Unterſchrift zu leſen. Nach einem verächtlichen Blick auf das billige Briefpapier und die ſchwerfällige Handſchrift entzifferte ſie mühſam die beiden engbeſchrie⸗ benen Seiten. Es waren ſchlecht ſtiliſierte, ungeübte Sätze, ebenſo holprig wie die Handſchrift. Und doch ſchien Madame befriedigt. Denn als ſie den Brieſ wieder ins Kouvert ſteckte, ihn in die Schreibmappe zurücklegte und die Schublade zumachte, funkelten ihre Augen wie die eines Raubtiers, das Blut wittert, und ihre vollen Lippen umſpielte ein grauſamer Zug. „Unſerer guten Melitta geht es immer ſchlechter—“ memorierte ſie vor ſich hin.„Jeden Tag wird der kleine Engel ſchwächer, und ihr Gedächtnis nimmt immer mehr ab. Ach Gott, ach Gott, wo ſoll das noch hinaus!“ Madame dachte ein paar Sekunden nach—— „Nimmt immer mehr abs“ philoſophierte ſie. „Dieſe Melitta muß alſo von jeher krank und gedächtnisſchwach geweſen ſein! Hm, hm,— ſoll⸗ te da am Ende———“, N a Auf dieſer logiſchen Schlußfolgerung baute Madame Tottos erfinderiſches Hirn einen Plan auf, der ihre Nerven angenehm aufkitzelte! Viel⸗ leicht, daß ſie ihrem verhaßten Stiefſohn damit eins verſetzen konnte— ihm mitſamt ſeiner Braut, dieſem Tugendſpiegel von Mädchen, das mit ſeiner gemachten Zurückhaltung und ſeinem Madonnengeſicht alles gefangennahm. Nicht nur Rolf Hinrichſen, ſondern auch die andern, wie den ſonſt ſo gewitzigten Klaus Landvogt und ſo⸗ gar neuerdings ihr blödes„Alterchen“. Na, warte!!! Als Madame gleich darauf wieder hinunter nach ihven eigenen Gemächern trippelte und dabei auch die offene Tür paſſierte, hinter der Gerhilde noch immer ahnungslos bei ihrem Briefkopieren ſaß, war ihr Geſicht vor Eifer heiß gerötet, und ihre lachenden Lippen träller⸗ ten einen flotten Operettenſchlager. Bewundernd folgten ihr die Blicke der gan⸗ zen Dienerſchatt. „Wie ſchön Madame ausſieht!“ begeiſterte ſich Jeanette. 8 1 5 ee ee Friedrich, der mmerdiener.„Madame muß eine gro Freude gehabt haben!“— 1 1 Die nächſte Zeit war Baronin Totto bei be⸗ ſonders guter Laune. Ein Plan reifte in ihrem intriganten Hirn, der ſie ganz in Anſpruch nahm. Die Folge davon war, daß ſie eines ſchönen Tages in ihrem kleinen blauen Brennabor zum Lehrter Bahnhof fuhr. Und dort mit dem Schnellzug weiter. Niemand wußte, wohin. Nich einmal der Baron Bodo, ihr Herr Gemahl. 1 Gortſetzung folgt). 1 N brücken f! Rise des Zaren Nilölaus 2. gefunden Leningrad, 6. Juli. Im Puſchkinhaus der Aka⸗ demie der Wiſſenſchafſten wurde ein Kaſten, der Briefe des Zaren Nikolaus 2., der Zarin Alexan⸗ dra und der Zarentöchter enthielt, gefunden. Die Briefe ſtammen aus der Zeit nach der Februar⸗ revolutios, als ſich Nikolaus 2. vor ſeinem Ab⸗ transport nach Tobolſk in Detſkoje Selo(früher Zarſkoje Selo) aufhielt. Aus den Briefen iſt zu erſehen, daß Nikolaus 2. ſich mit dem Gedanken trug, nach der Februarrevolution ſich nach Eng⸗ land zu begeben, und verſchiedene Pläne dazu erwog. Außerdem vermitteln die Briefe eine Vor⸗ ſtellung über die Lebensverhältniſſe Nikolaus 2. und ſeiner Familie in Detſkoje Selo und ſind nach der Meinung von Spezialiſten von hohem ge— ſchichtlichen Intereſſe. Wie es ſich herausſtellte, wurden die Briefe dem Puſchkinhaus zur Aufbe⸗ wahrung vom Vertreter des Hofmarſchalls von Benkendorff übergeben mit der Bitte, daß der Ka⸗ ſten mit den Briefen nur nach einem Wunſch der Familienmitglieder Nikolaus 2. oder aber erſt im Jahre 1946 geöffnet werden möge. Der Kaſten mit der perſönlichen Korreſpondenz Nikolaus 2. wurde dem Zentralarchivamt der UdSSR. in Moskau übergeben. Aus Nah und Fern. Wriezen, 8. Juli. Wriezen. Bei dem Großfeuer in der Hafen— mühle A.⸗G., über das bereits berichtet wurde, erlitten 28 Mann der Feuerwehr Brandwunden an Geſicht und Händen. Infolge der umſichtigen Mitwirkung des Direktors Havranek gelang es, den Mehlſpeicher zu retten und das Benzinlager rechtzeitig zu räumen. München, 8. Juli. Raubüberfall im Finanzamt Tölz. Heute vormittag wurde im Finanzamt Bad Tölz ein Raubüberfall ver— übt. Ein früher in Lenggries beſchäftigter Ar— beiter namens Oexle drang mit gezogenem Re— volver in das Finanzamt ein, riß eine Schub— lade auf und raubte 400 Mark. Er wurde aber gleich darauf verhaftet und ins Gefängnis ein⸗ geliefert. Neumark(Oberpfalz), 8. Juli. Eine halbe Million Unwetterſchaden. Eine Kom— miſſion unter Führung des Landtagsabgeord— neten Prechtl nahm eine vorſichtige Schätzung des durch das Gewitter vom letzten Donnerstag angerichteten Schadens vor. Darnach beträgt der Geſamtſchaden im Bezirk Neumark etwa 500 000 Mark. Grünſtadt, 8. Juli.(Die Hand ab⸗ gequetſcht.) Am Samstag mittag wurde dem im Schamottewerk beſchäftigten 18-jährigen Arbeiter Alfons Janſon aus Quirnheim, der an einer Preſſe beſchäftigt war, beim Heraus⸗ nehmen eines defekten Steines die linke Hand unterhalb des Handgelenkes vollſtändig ab⸗ gedrückt. Nach Anlegung eines Notverbandes fuhr man den Verunglückten ins Krankenhaus Frankenthal. Stuttgart, 8. Juli.(Starkes Fernbe⸗ ben.) Die Erdbebeninſtrumente der Hohenhei— mer wie auch der Ravensberger Erdbebenwar— ten verzeichneten in der Nacht zum Montag ein ſtarkes Fernbeben. Die erſten Bebenwellen tra⸗ fen in Hohenheim um 22.35 Uhr und 22 Sekun⸗ den ein. Die Herdentfernung beträgt etwa 9300 Kilometer. Dieſe Entfernung weiſt auf ein Herd⸗ gebiet in Zentralamerika oder auch im nördli⸗ chen Japan hin. Offenbach a. M., 8. Juli.(Kommerzien⸗ rat Wallerſtein geſtorben.) In der ver⸗ gangenen Nacht iſt der allſeits bekannte Mitin⸗ haber der bekannten Schuhfabrik Eugen Waller⸗ ſtein, Herr Eugen Wallerſtein an den Folgen einer Darmoperation geſtorben. ARuſſelspeim, 8. Juli.(Nach amertkant ſchem Vorbild.) Die Opelwerke haben ein Reihe von Werkmeiſtern und Vorarbeitern ihre: Automobilbauabteilung den Auftrag gegeben auf ihre Koſten eine längere Reiſe nach den Ver einigten Staaten von Nordamerika zu unterneh men um in Detroit die Automobilwerke dey General Motors Cooperation zu beſichtigen, di. dortigen Arbeitsmethoden zu ſtudieren und ihr. Einführung in den Opelwerken durchzuführen d Zweibrücken, 8. Juli.(Stiftung.) General direktor Prof. Dr. Noe(Danzig) hat, wie des 2Pfälziſche Merkur“ mitteilt zum Heimattaf ſeiner frühere namhafte Stiftung für die Ober realſchule erneuert. Dieſe Stiftung war durch die Inflation wertlos geworden. Das neu zun Verfügung geſtellte Kapital erbringt ein jähr⸗ liches Zinserträgnis von 5000, das zur Unter, ſtützung an unbemittelte, begabte Schüler be⸗ ſtimmt iſt. 5 1% „Grünſtadt, 8. Juli.(20 0 Jahre Grün⸗ ſtädter Gymnaſium.) Ein bedeutendes Fest wird die 200⸗Jahrfeier des hieſigen Progymna⸗ fiums werden, die am kommenden Samstag, Sonntag und Montag ſtattfindet. Der Feſtfolg⸗ ſei nachſtehendes entnommen: Der Samstag bringt zunächſt einen Feſtabend in„Luitpold⸗ ſaal“, der gewiſſermaßen eine Wiederſehensfelen für die ehemaligen Schüler der Anſtalt ſein ſoll Sonntag früh ertönt Coralmuſik vom Turm der Martinskirche, um 9.30 Uhr finden Feſtgottes⸗ dienſte in der prot. und kath. Kirche ſowie in der Synagoge mit Gefallenenehrung ſtatt, bei denen bedeutende Geiſtliche, die ehemalige Schü⸗ ler der Anſtalt waren, predigen werden. Um 11.15 Uhr vereinigt die Feſtteilnehmer eine muſi⸗ Tlaliſche Morgenfeier des Progymnaſiums im Luitpoldſaal. Von 11—12 Uhr iſt Standmuſik auf dem Schillerplatz. Nach dem Feſteſſen im Saal⸗ bau der„Jakobsluſt“ ſind geſellige Veranſtal⸗ tungen, die am Montag verbunden mit Beſich⸗ tigungen, fortgeſetzt werden. Germersheim, 8. Juli.(Wann werd geräumt.) Als Seitenſtück zu der aus Zwei⸗ berichteten Anforderung weiterer Wahn nungen durch die Beſauunasbebörde kann Das Großfeuer in jammlung des John D. Rockefeller. Ich habe allen Grund, an meinem neun⸗ zigſten Geburtstag dankbar zu ſein. Alle ſind ſo freundlich und gut zu mir geweſen in dem verfloſſenen Jahr. In guter Ge⸗ ſundheit und mit frohem Gemüt empfinde ich nichts anderes als Wohlwollen für alle Menſchen. John D.“ (Funkmeldung aus Newyork.) Ueber den 90⸗jährigen Oelkönig ſchreibt das „Tempo“ anläßlich ſeines Geburtstages: Ein Roman iſt ſein Leben geweſen, wie es ein Dichter nicht hätte ausdenken können.(Man leſe C. A. Bratter, Amerikaniſche Induſtrie⸗ magnaten, Richard Lewinſohn, Wie ſie groß und reich wurden). Sohn eines kleinen Kauf⸗ manns, Dorfſchule, Handelsſchule, Lehrling in einem Kommiſſionsgeſchäft. Mit 19 Jahren ſelbſt Chef von Clark u. Rockefeller, Agentur und Kommiſſion. Er profitierte vom Oelfieber(1862), aber nicht als armer Oelſchürfer, ſondern ſchon als Raffineur. Als die Sache klappte, drängte er ſeinen Kompagnon aus der Firma heraus, nahm einen anderen, einen Petroleumfach— mann hinein, legte als einer der erſten große Röhrenleitungen(anſtatt Verſand in Fäſſern) wechſelte wieder einige Kompagnons aus und n 1870 die Standard Oil Company of io. Sie war damals noch klein— eine Million Dollar Kapital—, aber John D. hatte den rückſichtsloſen Willen zur Macht, zum Mono— pol. Da der Schlüſſel dazu beim Transport lag, kaufte er eine Röhrenleitung nach der anderen auf und ſtieß dann gegen die großen Eiſenbahn⸗Geſellſchaften vor. Hier ging er be⸗ ſonders mit Harriman zuſammen. 1882 waren alle beſſeren Oelgeſellſchaften in die Arme des Polypen geraten. Es entſtand der große Petroleum⸗Truſt mit 70 Millionen Dollar Kapital, an deſſen Spitze Rockefeller trat. Dann wurde die Weltausſtellung ausge⸗ baut, die Abſatzmärkte, beſonders in Oſtaſien und Afrika, erobert. Die amerikaniſche Oeffent⸗ lichkeit gewahrte mit Schrecken die Macht, die da aufwuchs; ſeinetwegen entſtand die Anti⸗ truſt⸗Bewegung, und der Standard⸗-Oil⸗Truſt wurde 1889 zur Auflöſung verurteilt. Man blieb aber praktiſch doch familiär und als Gentleman beieinander, und 1899 entſtand auch formell wieder der neue Truſt wie ein Phönix aus der Aſche des alten, die Standard Oil Company of New Jerſey mit 100 Millio⸗ nen Dollar Kapital. 1907 ging ſein erbitterter Gegner, Präſi⸗ dent Rooſevelt, wieder gegen ihn vor. Es gab eine Geldſtrafe von 29 Millionen Dollar, die allerdings niemals gezahlt wurde; ferner abermals Auflöſung des Truſts. Seit 1895 war John D. formell von der Leitung des Geſchäftes zurückgetreten, überließ die Geſchäfte immer mehr ſeinem Sohn und fühlte ſelbſt das Bedürfnis, ſein Lebenswerk nach der anderen Richtung auszugleichen: er wurde fromm und mildtätig, machte Stiftun— gen(Schulen, Univerſitäten uſw.), die ihn bis fetzt ungefähr eine halbe Milliarde Dollar ge— koſtet haben ſollen. Mit frohem Gemüt empfindet er heute nichts anderes als Wohlwollen für alle Men— ſchen. Auf der Ferienreiſe. Der Nieſenbetrieb der Mitropa. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: Wenn wir an die Vorkriegszeit zurückdenken, ſo hatten wir auf unſeren Reiſen bei der Mehr⸗ zahl des Publikums die Beobachtung machen können, daß es noch lange nicht die große An⸗ nehmlichkeit des Einnehmens einer Mahlzeit im fahrenden Schnellzug erkannte. Wie ganz anders heute. Selbſt Reiſende, die mit ihren Geldern ſehr ſparſam wirtſchaften müſſen, haben bei genauer Berechnung feſtge⸗ ſtellt, daß ſie bei weitem vorteilhafter ſich ſtellen. wenn ſie auf einer langen Reiſe im Speiſewagen e 0 ben die Verſorgung der Speiſewagen mit allen eine Mahlzeit einnehmen, als wenn ſie an den Zwiſchenſtationen da und dort für nicht gerade billiges Geld kleinere Waren zur Stillung des Rieſenmenge von Hungers und des Durſtes kaufen. Viel zu die⸗ ſer Umſtellung hat auch die Preisgeſtaltung der Mitropo beigetragen. Ueber die Mitropa wollen wir heute einige intereſſante Ziffern mitteilen: Zum Betrieb der Mitropa gehören 650 Speiſe und Schlafwagen. Dieſe Wagen legen täglich eine Strecke von über 200 000 Kilometer zurück. Ein Blick in die Statiſtik der Speiſe⸗ wagen zeigt uns, daß täglich über 40 000 Gäſte zu verzeichnen ſind, alſo jährlich ungefähr drei Millionen. Man iſt erſtaunt, wie die Verpfle⸗ gung dieſer gewaltigen Zahl von Gäſten möglich wird, da der Küchenraum im Speiſewagen nur 20 Meter lang und 1.90 Meter breit iſt. Doch mitgeteilt werden, daß die Beſatzungsbehörden in Germersheim das Kaſernement der Be— ſatzungstruppen durch Um- und Ausbauten für Wohnzwecke— natürlich für die Be— ſatzung— erweitern. Man bringt dieſe Aus⸗ bauten mit der wenig erfreulichen Ausſicht in Zuſammenhang, daß für den Fall der Räu— mung der zweiten Zone abrückende Truppen⸗ teile in die dritte Zone verlegt werden. Nette Ausſicht! Bad Dürkheim, 8. Juli.(Obſtmarkt⸗ vergrößerung gefordert.) Eine Ver⸗ Dürkheimer Obſtbauvereins an den Stadtrat gerichtete Entſchließung:„Die am 6. Juli im Winzer⸗ vereinsſaale verſammelten Obſtzüchter der Stadt und Bürger der Stadt und Bad Dürk⸗ heim, ſowie die Obſtzüchter der Umgebung ſtehen auf dem Standpunkt, daß die derzeitigen Obſtmarktverhältniſſe nicht ausreichend ſind. Wir bitten deshalb die Stadtverwaltung und den Stadtrat dringend, den Staatszuſchuß von 25 000 Mark und die Zinsverbilligung zur Obſtmarktſchuld anzunehmen.“ faßte folgende, Benzinexploſion.— Zwei Knaben getötet. Ludwigsburg(Württemberg), 9. Juli. Bei einer geſtern abend in dem Lagerraum der Ko⸗ lonialwarenhandlung Hagen erfolgten Benzin⸗ exploſion wurden die beiden acht⸗ und neunjäh⸗ rigen Knaben des Stadtpfarrers D. Sting, die ſich in dem Lagerraum aufhielten, getötet. Der ſehr gefährliche Brand konnte auf den Lager⸗ raum beſchränkt werden. Bei den Aufräumungs⸗ arbeiten fand man die Leichen der Knaben. Tödlicher Unfall zweier Ferienkinder. Zelle, 9. Juli. In Scheuen bei Zelle ſind zwei Berliner Ferienkinder tödlich verunglückt. Die Kinder ſpielten in einer Kiesgrube, als ſich plötzlich am Rande der Grube ein großer Ze⸗ mentblock löſte und auf die Kinder fiel. Beide erlitten ſchwere Verletzungen, denen ſie unmit⸗ telbar nach ihrer Einlieferung in das Kranken⸗ baus in Scheuen erlagen. iſt des Rätſels Löſung ſehr einfach Man iſt ſchon lange bei der Mitropa dazu übergegan— gen, Vorküchen einzurichten, in denen beſtimmte Gerüchte, vor allem Suppen, Gemüſe und Fleiſch vorher zubereitet werden, ehe ſie in die Küche des Speiſewagens kommen. Solche Vor— küchen ſind z. B. in Berlin, in Hamburg und an den meiſten großen Eiſenbahnknotenpunkten, wozu dann noch Betriebsabteilungen im In⸗ und Auslande kommen, mit eigenen Fleiſche⸗ reien und Konditoreien. Dieſe Abteilungen und Niederlaſſungen ha⸗ erforderlichen Lebensmitteln und Getränken, aber auch mit der Wäſche vorzunehmen. Eine Bett⸗, Tiſch⸗ und Küchen⸗ väſche wird im Betrieb der Mitropa täglich zebraucht. Nach den neueſten Feſtſtellungen ſind monat⸗ ich im Speiſewagen ungefähr 120 000 Kilo Kar⸗ zoffeln, 100 000 Kilo Fleiſch, Geflügel und Wild, 10 000 Kilo Fiſch, 6000 Kilo Kaffee, 200 Kilo Kakao, 300 Kilo Tee und über eine Million Eier verbraucht worden. Das rechne man nun einmal zuſammen, um die Summe herauszuge⸗ winnen, die täglich in den Speiſewagen umge⸗ ſetzt wird. Dabei wollen wir von den weiteren Getränken garnicht ſprechen. — * Auto-Unglück. Geſtern nachm. kurz vor 4 Uhr ereignete ſich auf der Weinheimer Landſtraße, hinter dem Kapellchen, ein Auto-Un⸗ glück, das noch glücklich verlief. Einem Fahrer aus Frankfurt, der mit einem Opel-Wagen gen Weinheim fuhr, platzte an der Unglücksſtätte der linke Vorderreifen, wodurch der Wagen ſchlenkerte, ſich drehte und zweimal überſchlug. Der Fahrer hatte Glück und erlitt im Geſicht nur einige Schnitt- wunden. Das Auto wurde ſtark demoliert. Der Kühler war eingedrückt, die Kotflügel verdrückt, die Achſe verborgen ſowie- die Glasſcheiben zer— ſplittert. Der Wagen wurde abends von der Fa. Hoock u. Heckmann abgeſchleppt und in Reparatur genommen. Zuſammenſtoß au der Erlenbrücke. Geſtern Vormittag zwiſchen 9 und 10 Uhr ereig— nete ſich an der Erlenbrücke auf der Weinheimer Landſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und einem hieſigen Fuhrwerk, dem folgende Urſache zu Grunde lag. Der hieſige Fuhrmann wollte nach Weinheim. An der Erlenbrücke begegnete ihm ein Perſonenwagen von Weinheim kommend. In dem Moment, als die beiden Fahrzeuge aneinander vor— beifahren wollten, fuhr ein weiterer Perſonenwagen, der auch nach Weinheim wollte, zwiſchendurch und rannte dabei den Wagen des Fuhrmanns ſowie das Geſchirr entzwei. Das Pferd ſoll auch geringe Verletzungen erlitten haben. Perfonen wurden nicht verletzt. Der Fahrer des Perſonenwagens hat ſich bereit erklärt, den angerichteten Schaden zu vergüten. Der„Giſenkönig“ von Viernheim gab der hieſigen Einwohnerſchaft geſtern Abend einen Beweis ſeines Könnens. Radner zog ein Pfuhlfaß, das er mit einem Riemen feſtgemacht hatte, mit den Zähnen durch die Ortsſtraßen und erregte mit dieſem Kunſtſtück berechtigtes Aufſehen. * Motorrad u. Radfahrer. Kurz vor 8 Uhr geſtern Abend rannte in der Mannheimeſſtr., am Anker ein Motorradfahrer mit Beiwagen von Auswärts, der einen Heuwagen überholte und da⸗ fahrer an, wobei das Fahrrad im Werte von 100 Mark in Trümmer ging. Der Motorradfahrer wurde angezeigt und wird zum Schadenerſatz her⸗ angezogen werden. Waldſportplatz. Die Jubiläums⸗Veranſtaltung der Sportvergg. Amicitia 09 v. Samstag, den 13. bis 15. Juli! Die Sportvergg. hat zu ihren Jubiläumsver⸗ anſtaltungen ein ganz auserleſenes Programm zu⸗- ſammengeſtellt, das beweiſt, daß die Vergg. es ver⸗ ſteht Feſte zu arrangieren. Am Samstag Abend findet ein Lampionszug ſtatt, dem ſich ein Feſt⸗ kommers auf dem Waldſportplatze anſchließt. Bei dem Feſtkommers wirken hieſige Geſangvereine, Reigenfahrer und Luftakrobaten mit und den mu— ſikaliſchen Teil füllt die beſtens bekannte Muſik- kapelle Hanf⸗Blank aus. Der intereſſanteſte Teil dieſer Veranſtaltung wird die Feſtrede:„20 Jahre Fußball in Viernheim“ ſein. Für jeden alten Fußballer wird es von größtem Intereſſe ſein, wenn wieder einmal die alten Zeiten aufgerollt werden und manche unvergeßliche Erinnerungen aus den Vorkriegszeiten werden wieder in das Ge— dächtnis zurückgerufen und heute können die alten Viernheimer D. F. B-Fußballer mit Stolz auf ihr Werk ſchauen. Das gut ausgewählte Kommers Programm gibt die Gewähr, daß man am Sams— tag abend bei der Sportvergg. 09 nur ſchöne Stunden verleben wird. Am Sonntag finden auf dem Waldſportplatz die Pokalſpiele um den Jubiläums-Pokal der Ver- einigung ſtatt. Näheres iſt ja aus den Plakaten erſichtlich. Das Haupttreffen iſt das Jubiläums⸗Ehrungs⸗ ſpiel des Heſſenmeiſters Wormatia, Worms gegen die ſpielſtarke Spielvereinigung Sandhofen. Beide Mannſchaften kommen in ſtärkſter Aufſtellung. Bei Wormatia ſpielen: Gispert, Kloſet, Völker; Kie— fer, Fries, R. Müller; Siegler, Gölz, Philipp, L. Müller und Dietz. Man ſieht alſo in den Reihen der Wormſer den früheren Viernheimer Gölz als Rechtsverbinder. In der Mitte ſteht Philipp, der altbekannte internationale Mittelſtür⸗ mer und Ex⸗Nürnberger, auf Halblinks der Lieb ling des Wormſer Publikums: Bubi Müller. Ueber den Torwächter Gispert braucht man kein Wort zu verlieren, er iſt eine Klaſſe für ſich. Für dieſes Spiel wird ein Flugzeug die Bälle abwerfen, wie es gewöhnlich nur bei ganz gro⸗ ſien Spielen der Fall iſt. Abends findet wie ge— wöhnlich das beliebte Sommernachtsfeſt mit Wald- feuerwerk ſtatt, das weit und breit bekannt iſt. Am Montag hat die Jubiläumsmannſchaft den bekannten MFC. 08 Lindenhof als Gaſt. Lindenhof tritt zu dieſem Spiel in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung an; anſchließend große Volksbeluſtigung. Auf dem Platze befindet ſich ein großes, ge⸗ decktes Zelt und das Vereinshaus, das zuſammen 1000 Sitzplätze hat, Elektro-Karuſell, Schießbude, Waffelbäckereien ſind auch auf dem Platze. Der Verein hat in bekannter Weiſe für vorzügliche Speiſen und Getränke geſorgt. Vereins ⸗ Anzeiger G.⸗B. Sängerbund. Mittwoch Abend 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Gafthaus z. grünen Baum bei Mitglied Mich. Hoock. Wegen wichtiger Beſchlüſſe bitte ich, daß alle Vorſtandsmitglieder hierzu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Neichsbanner Schwarz Rot-Gold. Am Mittwoch Abend halb 9 Uhr Mitglieder-Ver⸗ ſammlung im Gaſthaus zum„Anker“. Vom Vorſtand darf erwartet werden, daß er vollzählig iſt. Der Vorfitzende. K. u. 5. P. Teutonia. Nächſten Sonntag feiert der Kriegerverein Schönberg ſein 50 jähr. Stiftungsfeſt. Der Verein hat uns auch beſucht und verbinden wir mit dem Gegenbeſuch einen ſchönen Ausflug in das herrliche Schönberger Tal. Alle Mitglieder ſind hierzu frdl. einge- laden, beſonders erwarten wir diejenigen, die dieſes Jahr noch nicht mit waren. Anmeldung bis Samstag 12 Uhr beim 1. Vorſ. erbeten. Der Vorſtand. Radf.-B. Amicitia. Gegr. 1904. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag, den 14. Juli an der Bannerweihe des Radf.⸗Vereins Unterabſteinach. Sämtl. Mitglieder, die im Beſitze von Sport⸗ anzüge ſind, werden gebeten ſich reſtlos zu be— teiligen. Abfahrt punkt 11 Uhr im Lokal.— NB. Samstag, 13. Juli Mitgliederverſammlung punkt 9 Uhr. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sänger-Einheit. Die Abfahrt⸗Termine zum 2. Heſſ. Sängerbundfeſt in Darmſtadt ſind fol⸗ gende: a) Samstag 6,27 Uhr OE G.- Wagen⸗ bauer. b) Samstag 14,53 Uhr OEG.-Fahnen⸗ deputation ectr. c) Sonntag 7,26 Uhr Stb. - Sonntagsteilnehmer. Die Fahrer unter poſ. b Sonntagskarten ab hier, die unter c ab Wein- heim löſen.— Samstag Abend Singſtunde. Der Vorſtand. Radf.- B. Eintracht. Sonntag, den 14. Juli beteiligt ſich unſer Verein an dem Preiskorſo⸗ fahren anläßlich des Radſportfeſtes des Radf.⸗V. „Suprema“ in Waldhof. Zuſammenkunft und Abfahrt um 1 Uhr vom Vereinslokal zur Vor⸗ ſtadt aus Da unſer Waldhöfer Bruderverein unſere Feſtlichkeiten beſonders eifrig unterſtützt hat, wird von jedem Vereinsmitglied erwartet, ſich an dieſem Preiskorſofahren zu beteiligen. Der Vorſtand. Auto- und Motorradklub. Donnerstag, 11. Juli, abends halb 9 Uhr Clubwertungs⸗ fahrt nach Hemsbach. Abfahrt am Lokal. bei die nötige Vorſicht außer Acht ließ, einen Rad⸗ e Der Sportleiter.