D. I. K.-Snortnlat:& hiernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung 5 0 tf täglich 15 ene 1155 ee Maden 55 Bezugspreis monatl. 1 frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Miesbhaden- Biebrich 1.— Viernheim 1. Farne„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan 10 05 1795 Wanb⸗ Abfahrt 5,58 Uhr O. E. G. alender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Programm: Sonntag, 14. Juli 1929 nachm. ½4 Uhr: Fußballkampf Viernheim l. Rot-Weig Mannheim l. Viernheim Jugend— Rol- Wels M'neim Jugend 1 Uhr Viernheim Priv.— Benskeim 1. 2 Uhr Sandhelen 2.— Vernheim 2. ½3 Uhr Heppenheim 2.— Mernkelm lunjeren ½ 2 Uhr (Siernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) (Biernheimer Bürger⸗-gtg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 fg., bei Wie 1 7750 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Molizen 1 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands , ,,, 22 e ö N 2 , 2 3 , — cler. Jageſ Hande reisen! immer um die Zeit des Saison-Ausverkaufs gibt es eine wilde Hatz! Der Blaustift ist auf der jagd nach den Kander- Preisen · Jeder versucht sidi zu reiten, denn keiner will Kleiner werden, wie er sdion ist. A ein es hilft nichif's. Neister Blausfiſt versteht sein Handwerk, ohne viel Feder- lesen wird bis zur Hälfte gesirichen, denn die Kander- Kunden warten auf die kleinen Preise im Saison- Aus- le, , , 8 verkauf. Und sie sollen nidit enftäusdit sein. Beginn Montag, den 15. Juli, ½% Uhr. 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Um die Juſtändigleit der künftigen deutſchen Länder.— Amtliche Stellungnahme zu den * Die beiden Unterausſchüſſe, die von dem Verfaſſungsausſchuß der Länderkonferenz zur Behandlung beſtimmter Teilgebiete des Pro⸗ blems der Reichsreform eingeſetzt worden ſind, haben ſoeben gemeinſam in Berlin getagt. Für Heſſen hat Staatspräſident Dr. Adelung an der Tagung teilgenommen. Es ergibt ſich daraus, daß über zwei wichtige Fragen aus dem Ge— ſamtgebiet der Reichsreform verhandelt worden iſt, nämlich über die künftige Organiſation der deutſchenLänder u. über die Verteilung der Zuſtän⸗ digkeiten zwiſchen ihnen u. dem Reich. Beſchlüſſe ſind nur über die Zuſtändigkeitsabgrenzung ge⸗ faßt worden. Dabei iſt es nicht unwichtig, feſt⸗ zuſtellen, daß dieſe Beſchlußfaſſung nur unter den Mitgliedern des zweiten Unterausſchuſſes vorgenommen werden konnte. Wie aus dem offi⸗ ziellen Preſſebericht hervorgeht, iſt als weſent⸗ liches fachliches Ergebnis der Ta⸗ gung anzuſehen, daß die Vorſchläge, welche die Herren Koch-Weſer, Dr. Brecht, Dr. Remmele und Dr. Horion in einem gemeinſamen Referat für die Abgrenzung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich und Ländern vorgelegt hatten, von dem Unterausſchuß im großen u. ganzen gebilligt wor⸗ den ſind. Daraus ergibt ſich, daß konkrete Vor⸗ ſchläge in dieſer Hinſicht nur vorliegen für die ſogenannten„Länder alter Art“ Bayern. Sach⸗ ſen, Württemberg und Baden und für die preu⸗ ßiſchen Provinzen, die künftigen„Länder neuer Art.“ Nach dieſen Vorſchlägen werden die„Länder alter Art“ in ihren Zuſtändig⸗ keiten weſentlich erhalten. Zwar ſollten, was die Verwaltung anbetrifft, Polizei, Gemeindeaufſicht, Gewerbeauſſicht, Kul⸗ turverwaltung und Waſſerſtraßenverwaltung künftig allgemein zur Zuſtändigkeit des Reiches gehören, doch ſoll es den genannten Ländern frei⸗ ſtehen, die Gebiete teils in ſelbſtändiger, teils in Auftrags⸗Verwaltung, praktiſch zu behalten. Weiter ſoll eine Reichsauftragsverwaltung ge⸗ ſchaffen werden, die es dem Reich ermöglicht, die Durchführung ſolcher Verwaltungen weitgehend zu beſtimmen, ohne ſie den Ländern praktiſch zu nehmen. Endlich ſoll dem Reich auf dem Ge⸗ biet der Verwaltungsgerichtsbarkeit die konkur⸗ rierende Geſetzgebung nach Artikel 7 der Reichs⸗ verfaſſung und die Grundſatzgeſetzgebung des Reiches(Artikl 10 der Reichsverfaſſung) für das allgemeine Verwaltungsrecht und den Verwal⸗ tungsaufbau der Länder, das Prüfungsweſen und die Anerkennung der Prüfungen ſowie die Ge⸗ meindeverfaſſung unterſtehen. Die Zuſtüändigkeit der„Länder neuer Art“ ſoll über die bisherige Zuſtändigkeit der preu ßiſchen Provinzen nicht weſentlich hinaus gehen. Ihnen wird ein Geſetzgebungsrecht primär nicht gewährt. Für die außerpreußiſchen Länder außer den vier größten liegen konkrete Vorſchläge hin⸗ ſichtlich der Zuſtändigkeit nicht vor, wohl aber hat der Unterausſchuß programmatiſch ſeinen Willen in dieſer Beziehung dadurch kundgege⸗ ben, daß bei den in Frage kommenden Ländern eine Verſchmelzung mit anderen Gebieten in grö⸗ ßerem oder geringerem Umfang notwendig ſei, um für die verſchiedenen Verwaltungen lei⸗ ſtungsfähige Mittelinſtanzen mit wirtſchaftlich zweckmäßigem Zuſtändigkeitsbereich zu ſchaffen. Dabei wird betont, daß anerkennungswerten be⸗ ſonderen Bedürfniſſen und natürlichen Aufga⸗ ben, wie auf dem Gebiete des Finanzausgleichs, nötigenfalls auch auf dem Gebiete der Zuſtändig⸗ keitsverteilung, Rechnung getragen werden kön⸗ ne. Beim Aufgehen kleiner Länder in überwie⸗ gend preußiſche Gebiete werde jedoch grundſätz— lich eine Abweichung von der Zuſtändigkeitsver⸗ teilung, wie ſie für die preußiſchen Gebiete vor⸗ geſchlagen wird, nicht in Frage kommen. Wenn Länder überwiegend aus außerpreußiſchen Ge⸗ bieten zuſammengeſetzt ſeien, werde man dage⸗ zen, ſoweit es ſachlich berechtigt erſcheint, in der Zuſtän digkeitszuteilung von dem für die preu⸗ giſchen Provinzen Vorgeſchlagenen abweichen üönnen. letzterer Beziehung wird ausdrück⸗ lich darauf hingewieſen, daß die Vorausſetzung Referaten der Länderkonferenz. für eine ſolche Abweichung z. B. bei der Neu⸗ gliederung in Thüringen und Heſſen gegeben ſein könnte. Wenn alſo auch für die letztgenannten Län⸗ der und alſo auch für Heſſen jetzt im Konkre⸗ ten noch alles im Dunkeln liegt, ſo iſt nach dem Geſagten doch feſtzuſtellen, daß der Un⸗ terausſchuß ſeinen Willen dahin kundgetan hat, daß ihnen nach dem zu erwartenden Er⸗ gebnis der Neugliederung ein über die künf⸗ tigen Zuſtändigkeiten in den preußiſchen Pro⸗ vinzen hinausgehendes Eigenleben gewährt werden ſoll. Ueber die Organiſation der Länder, die auf der jetzigen Tagung nicht mehr behandelt werden konnte, ſoll, auf einer neuen Tagung voraus- ſichtlich in der zweiten Hälfte des September Beſchluß gefaßt werden. Es bleiben dann noch zu klären die Frage der Neu- und Umgliederung Deutſchlands, die zur Zuſtändigkeit des erſten Unterausſchuſſes gehört. Der Heſſiſche Landtag hat ſich in ſeiner Märztagung mit der Frage der Freiherr von Landsberg⸗ Steinfurth hat dem Vorſitzenden der Deutſchnationalen Volkspartei, Herrn Hugenberg, in einem Schrei⸗ ben mitgeteilt, daß er wegen der ablehnenden Haltung der Landtagsfraktion in der Konkor⸗ datsfrage den Vorſitz im Reichskatholikenaus⸗ ſchuß niederlege. Die Deutſchnationale Partei hade in einer hochwichtigen Frage der Vertretung der katholi⸗ ſchen Intereſſen verſagt, vor allem auf dem kulturellen und kirchenpo⸗ litiſchen Gebiete.— Gleichzeitig haben auch wie gemeldet der ſtellvertretende Vorſitzende Lejeune, Exc. Wallraf, Prof. Zieſche, Prof. Sei⸗ del, Dr. Zieſche, Freiherr v. Schönberg, Prof. Max Buchner und Dr. Glaſebock ihren Aus⸗ Berlin, 12. Juli. In der Begründung zu dem Urteil gegen Orloff und Pawlonowski heißt es u. a.: Zur Beurteilung ſtand lediglich, ob die An⸗ geklagten ſich der ſchweren Urkundenfälſchung und des Betruges ſchuldig gemacht haben. Im erſten Falle(Fall Knickerbocker) handelt es ſich um drei Schriftſtücke, die gefälſcht wurden und m' denen betrügeriſch vorgegangen worden ſein ſoll. Beide Angeklagten haben im gewollten und be— wußten Zuſammenhang gehandelt und Vermö⸗ gensvorteile erſtrebt, deren Rechtswidrigkeit ih⸗ nen nicht zweifelhaft ſein konnte. Im Falle Sie⸗ wert konnte wegen der Trileſſer-Briefe eine Ver⸗ urteilung nicht erfolgen, weil die Unechtheit die⸗ ſer Briefe nicht nachgewieſen iſt. Bei dem letz⸗ ten Punkt der Anklage, den ſogen. Poſtlager⸗ briefen, iſt das Vorliegen einer Urkundenfäl⸗ ſchung verneint worden, weil dieſe Briefe nicht als erhebliche Urkunden im Sinne des Geſetzes anzuſehen ſind. Wenn auch dringender Verdacht des Betruges gegen die Angeklagten vorlag, ſo konnten ſie doch nicht als überführt angeſehen werden. Bei der Frage der Strafzumeſſung im Falle Knickerbocker mußte erwogen werden, daß beide Angeklagte unbeſtraft ſind und daß ſie nicht nur aus gewinnſüchtiger Abſicht gehandelt haben. Das Gericht durfte aber auch nicht über⸗ ſehen, daß beide Angeklagte das Gaſtrecht, das Reichsreform und ihren Auswirkungen für das heſſiſche Gebiet eingehend beſchäftigt. Als Er— gebnis der Ausſprache konnte Staatspräſident Adelung als die Auffaſſung der weitaus über— wiegenden Mehrheit des Landtages feſtſtellen, daß weder ein Aufgehen Heſſen in Preußen noch der Anſchluß an ein irgendwie zentraliſtiſch zuſammengefaßtes Norddeutſchland in Frage komme. Für das heſſiſche Gebiet werde viel⸗ mehr nur eine ſolche Regelung als tragbar anzuſahen ſein, die der Bevölkerung weit⸗ gehendſte Selbſtverwaltung und damit die Möglichkeit gibt, diejenigen Aufgaben, die nicht zentral erledigt zu werben brauchen, ſelbſtän⸗ dig zu regeln und zu verwalten. Es darf hiernach als ausgeſchloſſen angeſehen werden, daß die heſſiſche Bevölkerung es als an— nehmbar betrachten könnte, wenn das im rhein— mainiſchen Gebiet zu ſchaffende neue Land in ſeinen Zuſtändigkeiten auf den Stand einer preußiſchen Provinz herabgedrückt werden ſollte. Der Proteſt der deutſchnationalen Katholiken. tritt aus dem Katholikenausſchuß der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei erklärt. Herr Hugenberg hat geantwortet und verſucht dabei die Wirkung dieſes Briefes dahin abzu⸗ ſchwächen, daß er von der„für die nationale Bewegung im Lande unerläßlichen einheitlichen Stellungnahme“ in der Konkordatsfrage ſprach. Er freut ſich dann, daß Freiherr von Lands berg⸗ Steinfurth noch bei der Deutſchnationalen Volks⸗ partei bleiben will. Wir glauben aber die Stunde nicht mehr fern, wo auch dieſe Kreiſe erkennen müſſen, daß die von ihnen erſtrebte Betonung des Nationalen am allerwenigſten richtige For⸗ mierung findet bei der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, die aus dem Nationalen lediglich eine Parteiangelegenheit macht. Urteilsbegründung im Orloff⸗Prozeß. ihnen in Deutſchland gewährt wurde, in ſchwerer Weiſe mißbraucht haben. Beiden Angeklagten wurden mildernde Umſtände zugebilligt und die Strafe von 4 Monaten Gefängnis wurde für ſie durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erklärt. Trotz der Aufhebung des Haftbefehls gegen die beiden Angeklagten wurden dieſe nicht auf freien Fuß geſetzt. Sie werden nunmehr der politiſchen Polizei vogzeführt werden, die über die Frage ihrer Ausweiſung aus Preußen zu entſcheiden haben wird. Die Verteidiger beabſichtigen jedoch, morgen bereits Schritte beim Fremdenamt ein— zulegen, damit das einzuleitende Ausweiſungs⸗ verfahren vorläufig ausgeſetzt wird. Das Altentat auf ein bulgariſches Negierungsauto. Sofia, 11. Juli. Die Unterſuchung des Atten⸗ tats, das auf der Straße von Kritſchin nach Phi⸗ lippopel kürzlich auf ein Regierungsauto verübt wurde, hat zu dem Ergebnis geführt, daß fünf unter dem Verdacht der Beteiligung am Ueber⸗ fall verhafteten Bauern aus dem Dorfe Mairene nicht nur geſtanden haben, an der Tat beteiligt zu ſein, ſondern auch, daß die Abſicht beſtand, den Miniſterpräſidenten und den Arbeitsminiſter, die man in dem Auto vermutete, zu ermorden. ee 46. Jahrgang Alles läßt darauf ſchließen, daß es ſich um eine Verſchwörung agrarkommuniſtiſcher Kreiſe handelt. Als Organiſator des Ueberfalls wurde ein gewiſſer Brambaroff feſtgeſtellt, der aller— dings auch jetzt noch die Tat leugnet. Er hat, mit einem Gewehr bewaffnet, an dem Ueberfall teilgenommen, während die übrigen Verſchwo⸗ renen mit Revolvern ausgerüſtet waren. Die Neparationskommifſion weigert ſich, Sachverständige zu ernennen. Paris, 12. Juli. Ueber die Organiſations⸗ komitees und ihre baldige Bildung werden zur Zeit diplomatiſche Verhandlungen geführt. Von den beteiligten Mächten haben bisher bekanntlich dem Youngplan nur zwei Regierungen grund— ſätzlich zugeſtimmt, nämlich die franzöſiſche und die deutſche, wobei die deutſche Regierung den Vorbehalt einer Geſamtliquidation aller Kriegs— rückſtände gemacht hat. Nun ſchreibt aber die Anlage 5 des Voung-Planes vor, daß die Regie— rungen den neuen Plan grundſätzlich angenom— men haben müſſen, bevor die Organiſationskomi— tees ans Werk gehen können. Da eine ſolche Erklärung aus London noch nicht vorliegt, hat ſich die Reparationskommiſſion geweigert, für das zweite Organiſationskomitee zur Bearbei— tung der techniſchen Fragen des Youngplanes Sachverſtändige zu ernennen. Vom franzöſiſchen Auswärtigen Amt wird dazu näher erklärt, daß die Reparationskommiſ⸗ ſion von keiner der intereſſierten Regierungen eine dahingehende Zuſtimmung erhalten habe, ſo daß ſie nicht in der Lage ſei, ihrerſeits Mit⸗ glieder für die Kommiſſion zu ernennen. Die franzöſiſche Delegation für die Regierungskonferenz. Paris, 11. Juli. Die franzöſiſche Delegation für die Regierungskonferenz wird, dem„Temps“ zufolge, beſtehen aus Miniſterpräſident Poin⸗ care, Außenminiſter Briand, Finanzminiſter Cheron und dem Gouverneur der Bank von Frankreich Moreau, ſowie dem Generalſekretär des Außenminiſteriums, Philippe Berthelot. Wie der„Temps“ weiter berichtet, ſoll die Stadtbehörde von Montreux geſtern bei den in— tereſſierten Regierungen angeregt haben, die Re⸗ gierungskonferenz in Montreux abzuhalten. Deutſches Reich. Dr. Brüning legt ſein Landtagsmandat nieder. Berlin, 12. Dr. Brüning, dat auch ein inne hat, hat Juli. Der Zentrumsabgeordnete der neben ſeinem Reichstagsman— Mandat im preußiſchen Landtag dieſes preußiſche Mandat nieder- gelegt. Die Mandatsniederlegung erfolgte laut „Germania“ neben ſeiner ſtarken Arbeitsüber— laſtung insbeſondere durch den Wunſch, einem Vertreter des Saargebiets den Eintritt in den Landtag zu ermöglichen. Das Landtagsmandat Dr Brünings wird Gewerkſchaftsfekretär Karl Hillenbrand-Saarbrücken übernehmen. Haftenlaſſung der drei Bautzener Bürger. Böhmiſch⸗Leipa, 11. Juli. Die drei Bautzener Bürger, Heimann, Tomaſchke und Lorenz, die auf Anzeige eines Soldaten als ſpionagever— dächtig neun Wochen in Unterſuchungshaft ge⸗ halten wurden, ſind geſtern auf Antrag der Staatsanwaltſchaft auf freien Fuß geſetzt worden Aus weiſung eines deutſchen Journaliſten. Berlin, 12. Juli. Am Mittwoch vormittag wurde der Korreſpondent des„Berliner Tage blatts“ in Belgrad zum Chef der politiſchen Po⸗ lizei gerufen, wo ihm mitgeteilt wurde, er hätte in einem Zeitraum von drei Tagen das Land zu verlaſſen. Die Ausweiſung erfolgte, des Artikels im Morgenblatt des„Berliner Tage⸗ blatts“ vom 5. Juli mit der Ueberſchrift:„Die Maſſenerſchießungen auf dem Balkan. Nähere Angaben wurden abgelehnt. ö Die Wetterlage. Wettervorausſage für Samstag: Wolkig und zeitweiſe noch aufheiternd, zunächſt noch warm, aber ſchwül, Gewittereingung, nach Nordweſt drehende Winde. Ausſichten für Sonntag: Kühler, wieder eln ſetzende Beſſenung. f 1 f 20 jähriges Jubiläum der Sport; vereinigung. Dieſes großangelegte Jubiläums ⸗ feſt, das heute Samstag, Sonntag und Montag auf dem Waldſportplatz ſtattfindet, wird ganz Viern⸗ heim in ſeinen Bann ziehen. Das außergewöhn⸗ liche Programm iſt aus vorliegender Nummer zu erſehen. Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen, deshalb alles auf zum Waldſportplatz. * Es wird getanzt morgen Sonntag im „Karpfen“(Kapelle Rein), im„Kaiſer“(Kapelle Gärtner⸗Seibert) und im„Schützenhof“(Kapelle Hanf⸗Blank, Streichorcheſter 2.) * Roſalia-Garxtenfeſt. Der Vergnü⸗ gungsklub„Roſalia“ veranſtaltet morgen Sonntag in den„Vier Jahreszeiten“ ein Gartenfeſt, wozu frdl. eingeladen wird.(Siehe Inſerat). * Turner ziehn, froh dahin! Morgen „Ein Ausverkaufs⸗Ertrablatt fügt das bekannte und beliebte Ranfhaus Hirſch⸗ land, Mannheim, unſerer heutigen Zeitung bei. Das Extrablatt enthält Mitteilungen über ſenſatio nelle Preisſtürze bei Hirſchland, ſodaß unſeren Hausfrauen empfohlen werden kann, dieſe günſttige Kaufgelenheit auszunützen. Man beachte die Bei⸗ Gottesdienſtordunng der katholiſchen Gemeinde VB'heim 8. Sonntag nach Pfingſten ½7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Ahr hl. Meſſe mit Predigt. 1/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 7/10 Uhr Kindermeſſe. W eee K. u. G. P. Teutonia. Nächſten Sonntag feiert der Kriegerverein Schönberg ſein 50 jähr. Stiftungsfeſt. Der Verein hat uns auch beſucht und verbinden wir mit dem Gegenbeſuch einen ſchönen Ausflug in das herrliche Schönberger Tal. Alle Mitglieder ſind hierzu frdol. einge⸗ laden, beſonders erwarten wir diejenigen, die dieſes Jahr noch nicht mit waren. Anmeldung bis Samstag 12 Uhr beim 1. Vorſ. erbeten. Der Vorſtand. Nadf.-⸗P. Amiritia. Gegr. 1904. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag, den 14. Juli an der Bannerweihe des Radf.⸗Vereins Unterabſteinach. Sämtl. Mitglieder, die im Beſitze von Sport- Todes- Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es ge- fallen, unser liebes Pflegekind, Schwester und Nichte Küöfrulge hoömann im Alter von 13 Jahren, nach längerem mit Geduld esa Leiden, wohlversehen mit den heiligen terbesakramenten in der Heilstätte Almfrieden i. O., zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten Ihrer im Gebete zu gedenken. Viernheim, Mannheim, 12. Juli 1929. Die trauernden Hinterbliebenen: Ein Bäcker- für ſofort geſucht Bäckerei Hermann Lehrling Hleinhausen bei Lorſch Zu mieten geſucht O Henkel's neues Spezial- mittel zum Geschirrspülen und Reinigen. Geben Sie etwas O( Eßlöffel auſ 10 Liter- Eimer Wasser) ins heiße Spülwasser! Sie werden staunen, Wie schnell diese einzigartige Spul- hilfe alle Fei · und Speisenreste von Geschirren und Bestecken löst, wie schnell alle Gegenstände glänzen und appetitliche Reinheit erhalten O freudig von Millionen Elaus- anzüge ſind, werden gebeten ſich reſtlos zu be⸗ teiligen. Abfahrt punkt 11 Uhr im Lokal.— NB. Samstag, 13. Juli Mitgliederverſammlung punkt 9 Uhr. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Von wem, ſagt der 0 Der Vorſtand. Verlag ds. Bl. Medizinal-Verband Viernheim. Die Mit⸗„!!! 5 9— glieder werden gebeten bis zum 15. Juli ſämt⸗—— 5 9 5 8 2 liche Rechnungen an den Geſchäftsführer Adler Hoh. Verdienst abzugeben, zwecks Abrechnung und Auszahlung. ruft! * RM. 300.—— u. mehr Später einlaufende Rechnungen können nicht 5 4 berückſichtigt werden. Der Vorſtand. I 8 el Erin verdienen Vertreter u. geſucht Vertreterinnen durch Nadf.⸗Y. Vorwärts. Unſere Mitglieder ver⸗ ſammeln ſich am Samstag, 13. Juli, abends 1 Verkauf von Kräuter- N l 8 Uhr im Lokal zum Brauhaus, zwecks Be— Näheres 1 Senelde 1165 frauen als Arbeitserleiditerung be- 10 5 n neute an: OStla- Schiller-Caie teiligung beim Lampionzug der Sportvereinigung gefkarte 7, Berlin SW. grüßt, sollte auch in lhrem Haus- Amieitia. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Haller heimerſteaße 3 48. halt nicht fehlen. Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Sonntag früh halb 10 Uhr Singſtunde. Jeder Sänger muß er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. V. f. 3p. u. K. 1896. Die Ringermannſchaft beteiligt ſich am Sonntag nachm. an dem Freund- ſchaftskampf im Ringen in Waldhof. Abfahrt Sonntag rücken die Turner nach Schwetzingen, dem nahgelegenen Städtchen der bad. Pfalz. Dortſelbſt findet in dem berühmten und wirklich wunderbar ſchön angelegten Schloßgarten das Gauturnfeſt des Turngaues Mannheim ſtatt. Das Feſtprogramm enthält u. a. Vereins- und Einzelwetturnen ſowie ein großzügiges Schauturnen, beſtehend in verſchied. mrneriſchen Maſſenvorführungen. Der Beſuch dieſes Feſtes wird dem Turnerbund Viernheim und ſelnen Begleitern zu einem freudigen Ereignis werden. Näheres, ſiehe Bekanntmachung des Turnerbundes. » Geſangverein Liederkranz. Wie uns mitgeteilt wird, veranſtaltet der Geſangverein Liederkranz am Sonntag, den 21. Juli in den eigens für dieſen Zweck hergerichteten Räumen des Bierkellers ein Bierkellerfeſt. Es kann jetzt ſchon darauf hingewieſen werden, daß jeder Be— ſucher genußreiche Stunden zu erwarten hat. * Großfilmſchau. Heute Samstag und morgen Sonntag zeigt man im Central-Theater 2 Spitzenfilme 1. Ranges. 1. Reinhold Schünzel die große Lachgranate in ſeinem neueſten Film- 1 Uhr Kindergottesdienſt. ¼2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3 Ordens. 4 Uhr Verſammlung für die 2. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. Abends 8 Uhr Aloyſius-Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ⅝6 Uhr beſt. Amt für Nikol. Filbeck, Eltern, Schwiegereltern und beiderſeitige An- gehörige. 7 Uhr beſt. Amt für Joh. Wilh. Winkler, Ehefrau Kath. geb. Barth, Kinder Jakob, Maria geehl. Herſchel und Schwiegerſohn Val. Adler. Dienstag: 3/6 Uhr beſt. Amt für Franz Berg⸗ mann, Eltern, Schwiegereltern und Schwägerin Schweſter Mar. Laurentia. J¼7 Uhr beſt. Amt für Eliſab. Thomas geb. Hofmann und Nik. Schloſſer und Angehörige. Mittwoch: ¾6 Uhr beſt. S.⸗A. für Marg. Bu⸗ gert geb. Schmitt. 7 Uhr beſt. S.-⸗A. für Adam Simon 1., 1 Zimmer mit Küche. Heinrich Schmitt u. Anverwandten. Die Beerdigung findet morgen Sonntag mittag nach der Andacht vom Trauerhause, Friedrichstr. 5 statt. Generalleutnant von Horn leitet auf der Kieler Tagung des Kyffhäuſer bundes die Verhandlung der Deutſchen Krie— gerwohlfahrtsgemeinſchaft, die für 400 000 Kriegsopfer und Kriegswaiſen ſorgt. Ein gro⸗ ßer Feſtzug durch die Stadt beſchloß die ein— drucksvolle Tagung. Lokale Nachrichten Merkſpruch. „Der Heiland behüte uns immerfort, Daß nimmer wir ſagen ein lieblos Wort Zu einem der Lieben, die Gott uns gab, Denn das liebloſe Wort iſt der Liebe Grab. Und ob's auch geſprochen im lodernden Zorn, Es ſetzet an's Herz ſich als ſcharfer Dorn. Todes- Anzeige. Verwandten, Freunden und Be- kannten die schmerzliche Kunde, daß unser lieber Sohn und Enkel julius Franz Hüchler f 8 Zum chüHenne gestern Nachm. um 4 Uhr, infolge eines schrecklichen Unglückes, im Morgen Somuntag Alter von 14 Jahren, von Gott in sein ist zugleich ein ideales Reinigungsmitiel für alle stack descimnutzten und verschmierien Gegenstände aus Glas, Porzellan, Metall. Stein, liesen, Marmor. Elolz usw. Für Aluminium besonders geeignet. 0 D Und ob man auch weiß, daß es nicht ſo gemeint, Ob wir das Wort bereuet, beweint, Doch wieder durch die Gedanken es geht, Wie wenn durch Blüten ein Windhauch weht. Drum helfe der Heiland uns fort und fort, Daß nimmer wir ſagen ein lieblos Wort!“ »Die grandſirene ertönt. Morgen Sonntag Früh findet eine Feuerwehr-Uebung ſtatt, bei der das Signal durch die Brandſirene gegeben wird. Zeit und Ort der Uebung wird deshalb nicht bekanntgegeben. An der großangelegten Uebung beteiligt ſich die Freiw. Feuerwehr, die Freiw. Sanitätskolonne, ſowie von der Pflichtfeuerwehr die Jahrgänge 1904 und 1905. Zur Vermeidung von irgendwelchen Aufregungen machen wir unſere Leſer auf dieſen falſchen Feueralarm aufmerkſam. Beim Baden ertrunken. Das Waſ⸗ ſer, das alljährlich ſeinen Obulus vom blühenden Menſchenleben haben will, hat geſtern wieder ein Opfer gefunden. Der 14 Jahre alte Junge Julius Küchler, Friedrich Ebertſtraße 27 iſt noch mit 2 gleichaltrigen Freunden per Rad zum Altrhein nach Lampertheim gefahren, um zu baden. Vom Rad- fahren überhitzt, wurde gleich in das Waſſer geſtie⸗ gen, wobei der Junge einen Herzſchlag erlitt und ſofort unterging. Da die beiden Knaben ihn nicht retten konnten, wurde ein Fiſcher herbeigerufen, der mit Hilfe eines Netzes, den Bedauernswerten nur noch als Leiche bergen konnte. Den durch dieſen ſchrecklichen Unglücksfall ſo ſchmerzlich betroffenen Angehörigen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. 292.-Sport. Morgen Sonntag iſt auf dem DK. Sporplatz ein raſſiger Kampf zu ſehen. Es ſtehen ſich Rot-Weiß, Mannheim und die erſte Elf der D in ſtärkſter Aufſtellung gegenüber und werden dem Zuſchauer ſicherlich ein ſelten ſchönes Spiel vorführen. Berliner unpolitiſcher Brief. Keine Strohhüte.— Saiſon der Einbrecher.— Hausangeſtellte.— Filmhochſchule.— Tonfilmkurſe. Die Mode geht oft ſeltſame Wege. Vor drei Jahren noch veranſtalteten die Berliner Hutge- ſchäfte eine„Strohhutwoche für den Herrn“. In den Schaufenſtern präſentieren ſich die entzückend⸗ ſten Exemplare(ſelbſtverſtändlich von Hüten, nicht von Herren!) und wer nicht das Geld für einen breitrandigen Panamahut hatte, kaufte ſich wenig⸗ ſtens für 15 Groſchen eine ſogenannte„Kreisſäge“. Wie ſehr haben ſich aber binnen kurzer Zeit die Dinge gewandelt: Der Strohhut iſt vom Kopf der Männer und damit aus dem Straßenbild verſchwunden. Und nun ſage niemand mehr, nur die Frauenmode ändert ſich. Auch die Männerwelt unterliegt dem ſtrengen Geſetz der launiſchen Mode. Allerdings kann an der Außerkursſetzung des Strohhutes in dieſem Jahre vielleicht auch das ſchlechte Wetter ſchuld ſein. Man hüllt ſich ja jetzt auch lieber als in leichte Sommerſachen recht mollig in die warme Winterkleidung ein und der Pelz— ſofern man glücklicher Veſitzer eines ſolchen Wärmieſpenders iſt— kommt überhaupt nicht zur Ruhe. Der gan⸗ zen Juli hindurch gehen die Damen und auch einige Herren genau ſo eingemummt wie zwiſchen Weihnachten und Oſtern und erſt beim Ablegen der äußeren Hülle kann man an den Farben des Kleldes ſeſtſtellen, daß, wie der Ka⸗ lender ausweiſt. Sommer iſt. Es iſt übrigens von nicht geringem Vorteil, daß die Pelze nicht zuhaus im Schrank hängen, ſondern ſogar von den Ferienreiſenden, deren erſter Hauptſtrom jetzt werk„Adam und Eva“. 6 humorvolle Akte von Einſt und Jetzt. So was muß man geſehen ha— ben. Als 2. Teil des Programms zeigt man den großen Abenteuerfilm„Frauenraub in Marokko.“ Die Abenteuer einer reichen Amerikanerin in ſechs atemraubenden Akten. Ein jeder hält den Atem an, voll Spannung, Senſationen und Abenteuer. Die Ufa⸗Woche bringt ſtets die neueſten Ereigniſſe der Welt. Dieſes Programm verſpricht jedem Kino- freund was außergewöhnlich Schönes, und genuß⸗ reiche Stunden. Ein Beſuch daher, wird für jeden ein Erlebnis ſein. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bietet nur das Central-Thea⸗ ter. Ein Beſuch überzeugt. i 8 bel in musterreicher Auswahl hochwertig in Arbelt unerreicht billigl Weissberger Mannheim, 3 1, 12 Berlin verlaſſen hat, in die Sommerfriſchen mit⸗ genommen wurden. In den verlaſſenen Wohnungen ſind nämlich gerade Pelzſachen ſehr begehrte Objekte der Her⸗ ren Einbrecher, die während der Reiſezeit ihr be⸗ ſtes„Geſchäft“ zu machen pflegen. Hat man in Berlin jemand zu Beſuch, ſo hört man regelmäßig verwunderte Auslaſſungen, weil man beim Ver⸗ laſſen der Wohnung mit ſo großer Sorgfalt die Türen abſperrt. Anderswo iſt man das gar nicht ſo gewohnt. Aber in der rieſenhaften Stadt, wo ſich im gleichen Hauſe die Mieter vielleicht nicht einmal vom Sehen kennen, kann nicht genug Vor⸗ ſicht geübt werden. Oft glauben Familien, ſie könnten in Ruhe in die Ferien ſahren, da ja das Mädchen, d. h. nach neuem Sprachgebrauch die Hausangeſtellte gut auſpaſſen werde. Aber gerade hierin liegen dann vielfach die Gefahrenpunkte. Unter irgendeinem Vorwand verſteht es ein Wohnungsdieb, der regelmäßig nicht mit Halstuch und ſchäbigem Anzug, ſondern als gutausſehender Kavalier auftritt, das Vertrauen der Hausange⸗ ſtellten zu gewinnen, ſie nach den Gewohnheiten ihrer Dienſtherrſchaft auszuforſchen und die beſte Gelegenheit für einen Diebſtahl auszukundſchaf⸗ ten. Es iſt unglaublich, mit welcher Verſchlagen⸗ heit die Verbrecher vorzugehen wiſſen, um zu ihrem Ziele zu gelangen. In gar manchen Fäl⸗ len glaubt aber auch eine Familie, ein ordentliches Mädchen in der Wohnung zurückgelaſſen zu haben und muß dann, wenn das Unglück geſchehen, mit Bedauern konſtatieren, was für eine„Perle“ es war. Es ſoll wahrhaftig nichts Böſes gegen den Stand der Hausangeſtellten im ganzen oder gegen einzelne Mädchen etwas Unrechtes behauptet wer⸗ den. Aber leider iſt es nun einmal in Berlin Eltern: Philipp Simon, Ehefrau Marg. geb. Adler und Angehörige. Donnerstag: ¾6 Uhr beſt. Amt für Lorenz Schalk 2., Ehefrau Marg. geb. Jäger, beider⸗ ſeitige Eltern und Angehörige. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Sax, Ehefrau Sophie geb. Gutperle und Tochter Cäcilia. Freitag: ¾6 Uhr beſt. Amt für Nik. Gutperle 1., Ehefrau Anna Maria geb. Effler u. Anverwandte. 3/66 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 7 Magd. Martin und ledig 7 Kath. Martin. 7 Uhr beſt. Amt für Mich. Hoock 10., Ehe- frau A. Mari geb. Bugert, deren Kinder und Schwiegertochter Barb. geb. Schmitt. Samstag:/ 6 Uhr beſt. Amt für Maria Magd. Roos geb. Winkenbach, Eltern und Schwieger⸗ eltern. 3¼6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Nik. Müller, Adam Werle, Lorenz Müller und Jakob Schneider. ¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Hagenburger, Ehefrau Anna Maria geb. Binninger, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen Kongregation; zugleich gemeinſchaftl. hl. Kommu⸗ nion für die Kinder der Herren Lehrer Mohr, Weidmann und Rettinger, der Fräulein Haas und Hanſt. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 14. Juli 1929. 7. Sonntag n. Tr. Vorm. 8 ¼ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½% Uhr: Gottesdienſt.. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. ſo, daß recht harmlos ausſehende Mädchen oft⸗ mals nichts anderes ſind, als die Gehilfinnen von Dieben, die ſich auf dieſem Wege einen ungefähr⸗ lichen Eingang in die Wohnung verſchaffen. Nicht zuletzt tragen ſolche Vorkommniſſe dazu bei, daß es in Berlin in den weitaus meiſten Fällen zu keinem rechten Vertrauensverhältnis zwiſchen den Dienſtboten und der Herrſchaft kommt. Und da⸗ her geſchieht es auch, daß ſehr viele Familien vor Antritt der Sommerreiſe ihrer Hausangeſtellten kündigen und bei der Heimkehr ein neues Mäd⸗ chen engagieren. Manchmal ſpielt ja auch der Sparſamkeitstrieb eine nicht zu unterſchätzende Rolle, aber meiſtens ſind es doch Sicherheits- gründe, die ſolche Maßnahmen veranlaſſen. An dieſem ſicherlich höchſt bedauerlichen Zu⸗ ſtand wird auch ein Geſetz nichts ändern, das die Beſchäftigung in der Hauswirtſchaft regeln ſoll. Sind die Beſtimmungen recht lax, ſo haben ſie keinen größeren Wert als gar keine geſetzliche Re⸗ gelung; werden die Paragraphen aber ſcharf ge⸗ faßt, wie in dem neuen Entwurf, der dem Reichs⸗ rat vorliegt, dann haben den Schaden in der Hauptſache die Hausangeſtellten zu tragen. Denn viele Haushaltungen werden ſich in Zukunft ohne Hausperſonal behelfen. Durch die zahlloſen elek⸗ triſchen Apparate, die ſich heutzutage jede Familie für verhältnismäßig billiges Geld anſchaffen kann, werden viele Hausangeſtellte ohnehin überflüſſig. Wir gehen eben, wenigſtens in Berlin, mit großen Schritten amerikaniſchen Zuſtänden entge⸗ gen. Dies merkt man auch an dem ſtarken In⸗ tereſſe, das von ſtaatlicher Seite der Entwicklung des Films entgegengebracht wird. In Berlin ſoll nämlich die erſte ſtaatliche Filmhochſchule errichtet werden. Feſte Formen haben dieſe Pläne noch nicht angenommen, aber jedenfalls ſcheint im künſtelte Laute entlocken müſſen. wird Samstag Abend bekannt gegeben. NB. Wir machen uuſere Mitglieder auf den Lampionzug unſeres Lokalvereins Sportvergg. Amicitia aufmerkſam. Der Vorſtand. Nadf.⸗P. Eintracht. Sonntag, den 14. Juli beteiligt ſich unſer Verein an dem Preiskorſo⸗ fahren anläßlich des Radſportfeſtes des Radf.⸗V. „Suprema“ in Waldhof. Zuſammenkunft und Abfahrt um 1 Uhr vom Vereinslokal zur Vor- ſtadt aus Da unſer Waldhöfer Bruderverein unſere Feſtlichkeiten beſonders eifrig unterſtützt hat, wird von jedem Vereinsmitglied erwartet, ſich an dieſem Preiskorſofahren zu beteiligen. Der Vorſtand. Ereiw. Fan. Kolonne v. Noten Kreuz. Sonntag, den 14. Juli, morgens halb 6 Uhr Uebung, Antreten am Alarmplatz. Pünktl. und vollzähl. Erſcheinen erwartet Die Führung. Fänger ⸗Einheit. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Die Kontrolle wird auch heute ordnungsmäßig durchgeführt. Der Vorſtand. Reichsbanner gchwarz⸗Rot-Gold.(Schutz⸗ ſportabteilung) Morgen Sonntag vormittag Training auf unſerem Sportplatz. Zwecks wich⸗ tiger Beſprechung erwarte ich reſtloſes Erſcheinen. Der Schutzſportleiter. NB. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß wir uns heute Abend an dem Fackelzug der„Sport⸗ vereinigung“ beteiligen. Treffpunkt bei Kame⸗ radſchaftsführer Benz, Lorſcherſtraße. Daſelbſt werden die Fackeln empfangen. Sonder- Angebot! Ia Malaga. 1.50 Rathaus⸗Drogerie P. Moskopp Preußiſchen Kultusminiſterium die Abſicht zu 95 ſlehen, eine ähnliche Einrichtung wie die Mos⸗ kauer Filmuniverſität zu ſchaffen. Der Haupt⸗ zweck eines ſolchen Inſtituts wäre natürlich die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchſes, eine Aufgabe, die im Hinblick auf die ungeahnten Ent⸗ wicklungs möglichkeiten der Filminduſtrie in ir⸗ gend einer Form zu löſen iſt. Nur müßte ein Fehler gleich von vornherein vermieden werden, nämlich die falſche Benennung der Lehranſtalt. Auf keinen Fall dürfte das Wort Univerſität in Frage kommen. Die Bezeichnung Filmhochſchule dagegen kann man ſich gefallen laſſen, gibt es doch auch Muſikhochſchulen. Beſonders wenn der Ton⸗ film in Deutſchland weiter entwickelt werden ſoll und wir hoffen, daß es recht bald und nach⸗ drücklich geſchieht— wird eine zentrale, hochwer⸗ tige Ausbildungsſtätte nicht fehlen dürſen. Einſtweilen werden im Gebäude der Hochſchule für Muſik in Berlin private Tonfilmkurſe veran⸗ ſtaltet. Die Schüler müſſen vor dem Mikrophon irgend etwas vorleſen, das durch eine ſinnreiche Konſtruktion auf einen in einem anderen Raum aufgeſtellten Apparat geleitet wird und ſofort wie⸗ der abgehört werden kann. So mancher, der eine ſchöne Stimme zu haben glaubt, merkt dabei erſt, wie viele ſprachliche Schönheitsfehler ihm anhaf⸗ ten. Aber wir ſtehen ja noch im Anfangsſtadium des Tonfilms. Kommt erſt ſeine allgemeine Ver⸗ breitung, dann werden die Ria Mia, die Lia Dia, die Trutti Frutti, und wie ſie alle, obwohl in Berlin geboren, heißen, nicht nur ihr Mündchen ſpitzen dürfen, ſondern ſie werden ihm 775 unge⸗ „ Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. 5 Uhr vom Trauer- uause, Friedr. Ebertstr. 37 aus statt. Reich hin weggenommen wurde. 5 0— Wir bitten für unseren lieben f 81 Verstorbenen zu beten. 5—— 7 Viernheim, 13. Juli 1929. 8 0 5 Hierzu ab 4 Uhr großer Der Wirl. Hanelle anl-Blank. ladet freundlichſt ein (Streichorcheſter 2) central feater dec Moderne Lichtſpiele— Tel. 27— Das erſte und führende Theater D dFamstag und Sonntag Das eee Prachtprogramm.— Zwei Spitzenfilmwerke 1. Ranges Zwei Sehenswürdigkeiten.— Zuerſt zeigen wir die große Filmkanone Reinhold Schünzel in Adam u. Eva Im heutigen Paradies. 6 Rieſenakte. Das alte Lied, das ewig neu bleibt. Als 2. Teil des Programms „ . 4 . 7 4 7 g e 422 N Frauenraub in Mapo o MI AF BOMHMED WIAD CAA OW Ein Film für alle und Jeden. Die atemraubende Abenteuer einer reichen Amerikanerin in Marokko. Voll Tempo, Spannung und Senſationen. Die aktuelle Uſa⸗Woche bringt ſtets das Neueſte aus aller Welt. Unſer außergewöhnlich ſchönes Weltſtadtprogramm wird ſich jeder Kinofreund anſehen. Zwei Spitzenfilme 1. Ranges, die man geſehen haben muß.— Anfang halb 8 Uhr, ab 9 uhr letztmals alles zu chen. Ende 12 Uhr. Achtung Kinder, Sonntag Nachmitiag Große Kinder⸗Vorſtellung 1. Fred Thomſon— Der Rächer ſeiner Mutter 2. Die Todeskurve von Hillbury Rok Wildweſt 3. Die neueſte Ufa⸗Woche. Alle Kinder gehen wieder ins Central-Theater. Ich biete an: 1u gequetſchten Hafer in 1 Zentner Säcken zu Mk. zu 12.50. Alle anderen Futtermittel zu den billigſten Preiſen. Friſch eingetroffen: Ammoniak, Kalkſalpeter, Harn⸗ ſtoff uſw. Chriſt. Adler, zur Traube Futter- und Düngemittelhandlung. Einmach zucker ſchöne, helle Kriſtallware eingetroffen. Ferner: Kämtliche Ginmachgewürze in beſter Oualität Einmacheſſige, Gſſigeſſonz hell und dunkel Salicil- Pergamentpapier, Itangen⸗ ſchwefel zu billigſten Preiſen. Alois Walter aimarbelt schriftl. Vitalis- Verl. München C4 Nartplen und 8 Pfg. 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Der deutſch⸗ Flieger von König⸗Warthauſer, der ſich mit ſei⸗ nem Kleinflugzeug, mit dem er den Weltflug durchführte, hier befindet, erlitt bei einen Auto unfall ernſtliche Verletzungen. Er befand ſich ge rade auf dem Wege zum Flugplatz, um den Wei terflug anzutreten. Nach Anſicht der Aerzte wir! von König⸗Warthauſer mehrere Zachen in Krankenhaus bleiben müſſen. N „Angelano“ gelandet. Culver City, 13. Juli. Das Flugzeu „Angelano“ iſt Freitag nachmittag, nachdem ei über 246 Stunden in der Juft geweſen war, glat auf dem hieſigen Flugplatz gelandet. Die Fliege ſahen ſich nur deshalb zum Abbruch ihres Dau errekordfluges genötigt, weil es geſtern nicht ge lang, die Verbindung zwiſchen Jer„Angelano“ und dem Flugzeug, das die„Angelano“ mit neu; em Brennſtoff verſorgen wollte. herzuſtellen. Kühl Flugdiettar der Miva“. Berlin, 13. Jul. Ozeauflieger Kühl ha laut„Germania“ eine Stellung als Flugdirekto, der Katholiſchen Miſſionsgeſellſchaft„Miva“ an genommen. Die„Miva“ iſt ſie erſte Miſſionsge ſellſchaft der Weit, die Fingzeuge gei ihrem Wer in Afrika verwendet. aupkmann Köhl wird die Organiſation des Flugwriens der Miſſionsge⸗ ellſchaft übernehmen und im nächſten Febrnn tuch Südweſtafrika bereisen. Politische gedanken Zul Celſius im Schatten. Vlernbeimer Aue ber- 14. Todesopfer der Brandbkataſtrophe in Gillingham. 105 London, 13. Juli. Die Zahl der Todesopfer bei der Brandkataſtrophe in Gillingham hat ſich auf 14 erhöht. Schweres Unglück bei marinetechniſchen Experimenten. Paris, 12. Juli. Wie Havas aus Caen meldet, iſt bei den Verſuchen mit Präziſions⸗ apparaten, die auf einem im Bau befindlichen griechiſchen Unterſeeboot angebracht werden ſollten, eine Flaſche mit komprimierter Luft explodiert. 2 Ein Fregattenkapitän, der im Auftrag des griechiſchen Marineminiſteriums die Abnahme⸗ kommiſſion leitete, wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Drei Mitglieder der Kommiſſion, ſowie drei Arbeiter wurden ſchwer verletzt. Hitze in London. London, 12. Juli. von ungewöhnlich ſtarker Hitze ö heimgeſucht. Die Temperaturen ö ſtiegen bis auf 30 Grad Das Seddiner Kleinluftſchiff gelandet. Berlin, 12. Juli. Das Seddiner Klein⸗ N luftſchiff traf heute abend gegen 7 Uhr auf dem Berliner Flughafen ein, wo es am Anker⸗ naſt feſtgemacht wurde. Gohenente Milchmädchenrechnungen— Frankreichs erſte Enttäuſchungen— Saarfrage 1 und Nheinlandräumung— Die Weiter ele Langſam beginnt es in den Köpfen man⸗ cher Franzoſen zu dämmern. Wenn auch tauſend⸗ mal der Sieg an ihre Fahnen geheftet ſcheint, ſo wie ſich die Hyſteriker unter ihnen die Beute vor⸗ ſtellten, wird ſie nun doch nicht ausfallen. Der Finanzminſter des franzöſiſchen Sieges, Klotz, machte offenbar mit ſeinem:„Der Deutſche wird alles bezahlen!“ für Frankreich ebenſo betrüge⸗ riſche Geſchäfte wie er ſie für ſich ſelbſt machte. Was er den ſiegestrunkenen Franzoſen vorge⸗ gaukelt hat war blauer Dunſt. Deutſchland kann nicht alles bezahlen, wie unvernünftige Franzo⸗ ſen ſich das vorgeſtellt haben mögen. Wenn ſie das als Ziel ihrer Politik machen wollen, ſo werden ſie ebenſolche Enttäuſchungen erleben wie alle jene, die ſogenannte Milchmädchenrechnun⸗ gen aufſtellen. Einer der geiſtreichſten Franzoſen, der Fabeldichter Lafontaine, iſt der Urheber die⸗ ſes Kennwortes. In einer ſeiner Fabeln geht ein Milchmädchen zur Stadt, auf dem Kopfe einen Topf mit Eiern, die es in der Stadt verkaufen will. Auf dem ganzen Weg rechnet es aus, was es für ſich alles für ſchöne Sachen mit dem Er⸗ lös anſchaffen könnte. Mit einem Mal ſtolpert ſie, der Topf fällt herunter, die Eier ſind kaputt— und aus der Rechnung iſt nichts geworden. Wenn Franzoſen immer damit rechnen, daß Deutſchland alles bezahlt, dann müſſen ſte auch damit rechnen, daß Deutſchland durch ein Miß⸗ geſchick ins Stolpern geraten kann, wobei ſeine ganze Wirtſchaft zertrümmert wird. Dann bleibt auch von der Rechnung ſolcher Franzoſen nur blauer Dunſt. Die ſchwierige Lage der deutſchen Wirtſchaft auch nach dem Einſpielen des Poung⸗ planes wird von keinem Menſchen verkannt, auch nicht von den Deutſchen, die letzten Endes ihn als Baſis annehmen wollen, mit dem feſten Ent⸗ ſchluß, nach ihm die Reparationszahlungen zu leiſten. Es wäre vermeſſen, wollte ſemand be⸗ haupten, daß das Ergebnis des Youngplanes auf alle Fälle zu Gunſten aller Beteiligten ausfallen werde. Ueberall liegt die Möglichkeit des Stol⸗ perns, das alle Berechnungen zu Milchmädchen⸗ rechnungen machen kann. 2 Die erſten Rechnungen vernünftiger Franzo⸗ ſen haben ſich ſchon als ſchönſte Milchmädchen⸗ rechnung erwieſen. Vor allem ſeit in England die Arbeiterpartei ans Ruder kam und die Ameri⸗ kaner an die Schulden⸗ und Reparationsfragen den Maßſtab kühlen Kaufmannsgeiſtes legten. Die ganze Aufregung, die augenblicklich in fran⸗ zöſiſchem Parlament herrſcht, iſt die von Män⸗ nern, die ſtatt ihr Volk zu vernünftigen Ent⸗ ſchlüſſen zu führen, ihm das Blaue vom Himmel erunter verſprochen haben. Jetzt nach zehn Jah⸗ ren Erfahrung gibt es keinen blauen Dunſt mehr. Jetzt heißt es rechnen und die Rechnung hat ſo gar nichts von Romantik an ſich, an die manche Franzoſen ſo gern zu glauben vorgeben, wenn ſie ſelber zahlen ſollen. Wenn dagegen an⸗ dere zahlen ſollen, dann kennen die Franzoſen ebenfalls nur den kalten Rechenſtift. Sicher hat in den ſiegesumdämmerten Köpfen bis vor kur⸗ zem kein Gedanke gelebt an die Schulden, die Frankreich an Amerika und England zu zahlen hat. Plötzlich ſteht das heißgeliebte Amerika da und kaſſiert kaltblütig ſeinen Wechſel ein. Sicher 16 dieſelben Franzoſenköpfe gedacht, wenn Deutſchland nicht alles zahle, was Frankreich for⸗ 25 dann werde ſich Frankreich eben in Deutſch⸗ land holen, was es brauche. Daß ein ſolch primi⸗ ges Verfahren aus der Steinzeit nicht in unſere 1 paßt, hat der Ruhrkampf ergeben. 0** 0 Denn auch das Verfahren, das auf Grund des Moungplanes zur Regelung der Reparationen wird, iſt nicht von vernünftigen Gedanken diktiert worden, ſondern eben von dem puren Machtgefühl. Sonſt bedürfe es keiner langen Erörterungen mehr um die Rheinlandräumung. Noch weniger aber um die Möglichkeit, die Saarfrage ſofort zu erledigen. Das furchtbare prähiſtoriſche Saarſtatut wurde von Frankreich durchgeſetzt, weil es ſich die Koh⸗ len des Gebietes zu Reparationen ſichern wollte. Sind ſchon längſt, ſeit vollſtändiger Wiederher⸗ ſtellung der Gruben Nordfrankreichs, die Vor— wände für ein ſolches Unternehmen hinfällig ge⸗ worden, ſo mußte nach dem Youngplan auch der letzte moraliſche Reſt eines Anrechtes verſchwun— den ſein. Aber wir werden ſehen, daß die Saar⸗ frage noch nicht geregelt wird, weil gewiſſe Franzoſen auch in dieſer Frage noch immer nicht auf ihre Milchmädchenrechnung verzichten wol⸗ len.— — Inzwiſchen werden auf dem Baltan bieder die bekannten diplomatiſchen Schritte unternommen, weil heute in Belgrad irgend ein Feuerchen zu glühen anfängt, morgen in Sofia. Dazwiſchen ſchmeißen ſich Tſchechoſlowakei und Ungarn über die Grenzen ein paar Noten zu, die nicht von ſchlechten Eltern ſind. In Bukareſt droht ein mi⸗ litäriſcher Putſch, wahrſcheinlich um auch dort eine Diktatur zu errichten, die genau wie in Po⸗ len und Litauen nichts anderes iſt als was ſie auch in Rußland iſt: Herrſchaft eines Kommiſſars oder Kommiſſariats, das ſich ſelbſt beſtellt. Aus aller Welt. Flug des Seddiner Kleinluftſchiffs. Seddin, 12. Juli. Das Seddiner Kleinluft⸗ ſchiff„DPN 28“ iſt heute morgen zu dem Fluge nach Berlin aufgeſtiegen. Es hat um 7.30 Uhr Stettin erreicht und hat auf dem Flughafenge— lände, auf dem ein Ankermaſt errichtet wurde, eine Zwiſchenlandung vorgenommen. Der Wei— terflug nach Berlin ſoll in den Nachmittagsſtun— den erfolgen. Die genaue Zeit ſteht im Augen— blick jedoch noch nicht feſt. Exploſion in einer amerilaniſchen Feuer⸗ werlfabrik. Ridgefield(New Yerſey), 12. Juli. In einer pyrotechniſchen Fabrik ereignete ſich eine gewaltige Exploſion. Alle Fenſterſcheiben im Umkreis von fünf Meilen wurden zerbrochen. Eine furchtbare Panik entſtand. Nur wenige Perſonen wurden verletzt. Die Beſitzer der Fabrik behaupten, die Exploſion ſei auf ein Dynamit⸗Attentat zurückzu⸗ führen. Die„Angeleno“ legte bisher über 18 000 Meilen zurück. Fulver City, 12. Juli. Man hofft, daß de „Angeleno“ mindeſtens 300 Stunden in der Luft bleiben wird. Geſtern abend hatte das Flugzeug insgeſamt 18000 Meilen, alſo nahezu einen Welt⸗ rundflug zurückgelegt. Den Fliegern wurden ge⸗ ſtern abend je 500 Dollar geboten, wenn ſie 800 Stunden in der Luſt bleiben. Brand beim Kreuzerbau. Wilhelmshaven, 12. Juli. Geſtern gerieten durch eine Stichflamme die Kleider eines beim Kreuzerneubau beſchäftigten Schiffbauers Alfred Hörmann in Brand. Er erlitt ſo ſchwere Verlet⸗ zungen, daß er bald darauf ſtarb. Eine kleine Beſchädigung der„Untin Bowler“. Newyort, 12. Juli.„Chicago Tribune“ meldet, daß eine kleine Beſchädigung der„Untin Bawler“ der der Waſſerinte leigt ausgebeert werder renzort nur Scheinkampf iſt, andere ſchwerwiegendere Gründe verbergen. N Die Stadt London, ſowie ganz England wurden geſtern und heute der Streit um den Konferenzort um ein Schein kampf. London, 13. Juli. Wenn man auch ir engliſchen Regierungskreiſen noch immer hofft den Widerſtand der franzöſiſchen Regierung gegen die Einberufung der Konferenz nach London brechen zu können, iſt man in diplo⸗ matiſchen Kreiſen in dieſer Sinſicht nicht opti⸗ miſtiſch. Man glaubt, daß die engliſche Auf⸗ faſſung keine Chance mehr hat, es ſei denn daß die engliſche Regierung noch in letzter Minute ſich dazu bereitverſtehen ſollte, Frank; reich in der Schuldenfrage entgegenzukommen indem es auf die Zahlungsforderung von 80 Millionen, die demnächſt fällig werden, wenn Frankreich dieſe Summe an Amerika bezahlt Verzicht leistet oder eine langfriſtige Stundung in Ausſicht ſtellt. Man kann ſich des Eindruck; nicht erwehren, daß der Kampf um den Konfe, hinter dem ſic Grohe Ueberſchwemmungen in der Türkei. Konſtantinopel, 12. Juli.(Europapreß. Infolge ſintflutartiger Regenfälle, die zwei Tag, lang andauerten, ſind in der Gegend von Trape zunt große Ueberſchwemmungen angerichtet wor den. Nach den hier vorliegenden Meldungen ſol len über 50 Perſonen ertrunken ſein. Samstag, 13. Juli 1929 der Gartzer Brückeneinſturz vor Gericht. Stettin, 12. Juli. Wegen des vor zwei Jahrer erfolgten Einſturzes der Gartzer Oderbrücke bei dem mehrere Menſchen ums Leben kamen iſt jetzt das Hauptverfahren gegen den Direkto; der Berliner Baugeſellſchaft, den leitenden In. genieur und zwei Betonmeiſter der Firma er öffnet worden. Die Hauptverhandlung finde vorausſichtlich im September ſtatt. 5 2 e A8 e Aus aller Welt. Moſch in Moabit. Kottbus, 11. Juli. Der Bergwerksdirektor a. D. Moſch iſt heute nachmittag wegen ſeines gegen⸗ wärtigen ſchlechten Geſundheitszuſtandes nach Berlin überführt worden, wo er im Lazarett des Unterſuchungsgeſängniſſes Aufnahme finden wird. Ob ſein Zuſtand in der nächſten Zeit weitere Ver⸗ nehmungen ausſchließen wird, ſteht noch nicht feſt. In der Kiesgrube verſchüttet. Berlin, 13. Juli. Als in der Koloni⸗ Irgarten zu Adlersdorf mehrere Kinder ir einer Kiesgrube ſpielten, löſte ſich plötzlich ein größere Kiesſchicht und begrub die 10⸗jährig, Schülerin Hildegard Wolf. Trotz ſofortiger Ber⸗ gungsarbeiten konnte das Kind nur noch als Leiche geborgen werden. Erſter Start des Do l. Friedrichshafen, 12. Juli. Wie die Aktiengeſellſchaft der Dornierflugzeuge in Alten⸗ rhein(Schweiz) mitteilt, iſt das Rieſenflugzeug „Do. X.“ heute vormittag aus ſeiner am Boden⸗ ſee gelegenen Bauhalle zu Waſſer gebracht worden. Rorſchbach, 12. Juli. Ueber den erfolgreichen Beginn der Probeflüge mit der„Jo. X.“ erhal⸗ ten wir folgende Meldungen: Dr. Dornier hatte geſtern abend der Werft die Anweiſung erteilt, heute früh mit den erſten Verſuchen mit dem Flugſchiff zu beginnen. Er ſelbſt war heute mor⸗ gen mit einem Stab von Mitarbeitern nach Al⸗ tenrhein hinübergefahren und beobachtete von einem Motorboot aus den um 7.45 Uhr erfolgen— den Stapellauf der„Do. X.“, die unter den brau⸗ ſenden Hurrarufen der Werftbelegſchaft vor ſich Aing. Bei herrlichſtem Sonnenſchein gingen dann die Rollverſuche vonſtatten, die die außerordent⸗ lich gute Manövrierfertigkeit des rieſigen Flug⸗ ſchiffes vor Augen führten. Die Kurven, die die „Do. X.“ zog, waren enger, als man es ſelbſt bei dem ſehr gut manövrierenden Dornier-Wal ge⸗ wohnt iſt. Manchmal hatte es den Eindruck, als ob die„Do. X.“ buchſtäblich ſich auf der Stelle drehte. Um 9.40 Uhr begann der erſte Start. Unter dem Donnern ſeiner zwölf Motoren raſte das Flugſchiff mit rieſiger Bugwelle über das Waſſer dahin. In der erſtaunlich kurzen Zeit von 30 Se⸗ kunden hob ſich der im Sonnenſchein ſilbern glänzende Rieſenvogel unter dem Jubel der Zu⸗ ſchauer in die Luft, um dann wieder auf das Waſſer niederzugehen. In wenigen Minuten folgten hintereinander noch ein zweiter und dann ein dritter Start, die jedesmal das gleich gün⸗ tige Ergebnis hatten. Als nach Beendigung der drei Starts das Flugſchiff von einem Motorboot zezogen, wieder in die kleine Bucht an der Werft einlief, wurde es von den Tauſenden, die am Ufer ſtanden, mit ſtürmiſchen Hoch-Rufen be⸗ zrüßt. Auch in Friedrichhafen herrſcht helle Begeiſte— cung. An Hand der Ergebniſſe der erſten Starts wird nun geprüft werden, wann der eigentliche erſte rPobeflug beginnen ſoll. Gute Ergebniſſe der erſten Starts des 6„Do, N. Friedrichshafen, 12. Juli. Die Unterſuchung zer Motoren und Inſtrumente der„Do. X.“, die nach der Rückkehr des Flugſchiffes in die Werft— halle vorgenommen wurde, hatte außeror⸗ bſentlich zufriedenſtellende Ergeb— niſſe. Chefpilot Wagner äußerte ſich begeiſtert über die Eigenſchaften der Maſchine, mit der ſick trotz ihrer rieſigen Ausmaße ausgezeichnet manövrieren laſſe. Am Montag ſollen die Verſuche mit der„Do. X.“ erneut aufgenommen werden. Italienflug eines ruſſtiſchen Geſchwaders. Konſtantinopel, 11. Juli.(Reuter.) Die Sow⸗ jetregierung hat die türkiſche Regierung erſucht, einem ruſſiſchen Flugzeuggeſchwader die Ermäch— tigung zum Ueberfliegen des Bosporus und der Dardanellen zu geben, damit es Italien einen Be⸗ ſuch abſtatten könne. Es handelt ſich um einen Gegenbeſuch im Zuſammenhang mit dem Fluge eines italieniſchen Seeflugzeuggeſchwaders im Schwarzen Meer. Die Oppelner Theatervorfälle vor Gericht. Oppeln, 12. Juli. Vor dem Schwurgericht in Oppeln erfolgte am Donnerstag die Vernehmung von 24 Angeklagten wegen der Vorfälle bei den polniſchen Theateraufführungen in Oppeln. Die Vernehmungen hatten inſofern kein poſitives Er⸗ gebnis, als die Täter bei der Gegenüberſtellung von den Zeugen nicht genau wieder erkannt wurden. Um Zwiſchenfälle zu vermeiden, war ein Auf⸗ gebot von Kriminalbeamten bereitgeſtellt worden, das die Straßen, die die polniſchen Zeugen zum Gericht zurückzulegen hatten, überwachte. Ein Polizeikommando unter Führung eines Offiziers ſicherte den ungeſtörten Verlauf der Verneh⸗ Fiungen. Handſtreich gegen die oſtchineſiſche Eiſenbahn. Paris, 12. Juli. Wie der Korreſpondent des „Petit Pariſien“ aus Schanghai berichtet, habe die chineſiſche Mandſchubehörde einer Art Hand⸗ ſtreich gegen die oſtchineſiſche Bahn ausgeführt, die nach dem ruſſiſchen Manſchuabkommen von einem ruſſiſch⸗chineſiſchen Direktorium verwaltet werde. Mit der Behauptung, daß die Sowjetre— gierung gewiſſe Beſtimmungen ſeines Abkom⸗ mens verletzt habe, hätten die chineſiſchen Behör⸗ den von Charbin den Hauptſitz der Eiſenbahn beſetzt und die ruſſiſchen Beamten verhaften laſſen. Ameriua dil den Eibsee Ruufen. Berlin, 11. Juli. Nach einer Meldung der Deutſchen Allgemeinen Zeitung aus Garmiſch ſoll der Eibſee für Deutſchland verloren gehen. Das am See liegende Eibſeehotel iſt Privatbeſitz jer Gebrüder Terne, und Direktor Terne ſteht bereits ſeit einiger Ziet mit einer amerikaniſchen Privatgeſellſchaft in Verkaufsverhandlungen, die nunmehr vor dem Abſchluß ſtehen. Käme der Verkauf tatſächlich zuſtande, ſo würde das Hotel und der See ausſchließlicher Beſitz der Amerikaner, die dort ein Club⸗Heim zu errichten gedenken. Der See würde ſomit für die Oeffentlichkeit geſperrt werden. 9 47 endgültig verloren gegeben. London, 12. Juli. Die Admiraliät hat nun⸗ mehr die Hoffnung auf Rettung des geſunkenen Unterſee⸗Bootes H 47 aufgegeben. Geſtern abend liefen die Kreuzer„Rodney“ und ein Geſchwa⸗ der Torpedobootzerſtörer an die Unglücks ſtelle aus, um die letzten Ehren zu erweiſen. Trotzti darf nicht nach England. London, 11. Juli. Der Staatsſekretär des In⸗ nern gab im Unterhaus bekannt, daß die Regie⸗ rung beſchloſſen habe, Trotzki die Einreiſeerlaub⸗ nis nach England nicht zu gewähren. Das Vootsunglück auf der Oſee. Berlin, 12. Juli. Das verunglückte Segel⸗ boot, das, wie berichtet, geſtern vormittag von einem Flugzeug in der Höhe von Deep geſichtet wurde, iſt, wie jetzt nach einer Blättermeldung aus Swinemünde einwandfrei feſtſteht das dem Gaſtwirt Schlechter aus Koſerow gehörige Boot, deſſen fünf Inſoſſen vermißt werden. Es beſteht demnach kein Zweifel mehr, daß alle fünf Badezäſle den Tod in der Oſtſee ge⸗ funden haben. — ECC CCCC——T—T—ece. 8 ...—— e D , ,,, Damen- Kleider aus K'selde, geblumt, relzende Formen jeh nur 95, Vergleichen Sie Preise und Qualitäten unserer Saison Ausverkaufs Mäntel jetzt nur 3.90 Angebote Kostüme aus Wollstoffen, ſesdie Sporiſorm, Pepltamusler] aus reinw, Nips, Jacke guf Seldenserge geſültert jetzt nur 5.90 Damen-Kleider dus Orig.-Bembergselde, neueste Farbslellungen jetzt nur 4.90 aus prima Waschrips, zwelſarbig, in vielen Farben Komplei jetzt nur 8.90 Elegante Kleider aus reiner Sede, geblumt, mit langem Arm 1205 Kinder-Kleider Waschmusseline, relz. Form, bis f. d. Aller v. 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INE Der richtig geſtellte Kuß Von Karl Theodor Haanen. „Das Woyhltätigteitstonzert war ſchon ſeit Wo. chen das unerſchöpfliche Geſprächsthema auf aller Kaffeetlatſchen, Vereinsſitzungen, ſelbſt am Ju⸗ riſtenſtammtiſch im Gaſthof zum roten Affen brachte der Herr Oberlandesgerichtspräſtdent im Rußeſtand Eberzard vor Dolushauſen immer wieder die Rede darauf und ſchärſt⸗ l geradezu zäterlicher Liebe und Vorſorge den jüngeren derren, insbeſondere dem friſch gebackenen Refe⸗ tendar Seppl Friſch, ein, doch nur ja das außer⸗ bienſtliche ekorum zu wahren. Es ſei ſtreng unterſagt, eine Dame beim Tanz beſonders aus⸗ zuzeichnen dadurch, daß man links herum im Walzer ſich bewege. Der Verluſt ſämtlicher bür⸗ zerlichen Ehrenrechte aber ſei demjenigen gewiß, ber über den Durſt trinke. Als Seppl Friſch un⸗ tertänigſt fragte, ob es ein Zeichen der Betrun⸗ kenheit ſei, wenn er die Frau Amtsanwalt Joſefa Immergrün für ein offenes Scheunentor halte — ſie verfügte über einen Mund, von dem die Sage ging, daß zum Putzen der darin befind⸗ lichen Zähne ein ausgewachſener Schrubber not⸗ wendig ſei— da hatte der Herr Oberlandesge⸗ richtspräſident im Ruheſtand nur einige bittere Worte des Tadels für den ſittlichen Tiefſtand der modernen Jugend. Seppl Friſch amüſierte ſich königlich auf dem Wohltätigkeitsfeſt. Der Viehbeſtand ſeines vä⸗ terlichen Hofes ſicherte ihm ein ſorgenloſes Le⸗ ben und ſchon hatte er an dieſem Abend minde— ſtens zehn Negerkinder von Kopf bis zu Fuß eingekleidet. Kein Wunder, daß ſämtliche junge Damen es auf ihn abgeſehen hatten, kein Wun⸗ der, daß es dem Referendar langweilig wurde, immer neue Stilleben— Hahn mit Käſe, Käſe mit Hahn, Aepfel und Möhren, Terrakottaoſel und Nymphe—, Serien von Anſichtskarten, Zi⸗ garetten und Schokoladenherzen zu kaufen, welch letztere noch die Eigenſchaft beſaßen, beim Tanz als brauner Fluß durch die Kleider zu fließen. Seppl Friſch ſann auf etwas Neues. Da kam ihm Gretl Weintraut entgegen. Die Gretl war ein Bild von einem Mädel und verkaufte Ziga⸗ Heute 3 Blätter retten. Blond, blauäugig, ſchiant und frech,— o— ſo frech, daß ſelbſt der Herr Oberlandesge— richtspräſident im Ruheſtand alle Erziehungsver⸗ ſuche bei ihr eingeſtellt hatte. Hatte ſie ſich doch erdreiſtet, als er ſie einmal darauf aufmerkſam machte, daß ſie ihre Hand ihrem Tänzer nicht ſo vertraulich auf die Schulter legen ſollte, ihm zu antworten, er möchte doch mal mit ihr tanzen, dann würde er ſchon ſehen, wie reſpektvoll ſie ihn anfaſſe. Der Referendar ſuchte in den Zigaretten her— um, die Gretel auf einem großen Tablett durch den Saal trug. „Wenn Sie ſo lange unter den Töchtern des Landes ſuchen, bekommen Sie im Leben keine Frau.“ Seppl lachte und meinte, die Zigaretten er⸗ kenne man an der Banderole, die jungen Mäd⸗ chen aber ſeien verſchloſſen wie Kaſſetten, in de⸗ nen Geld, Aſche, Perlen, Pralinees oder leeres Stroh verborgen ſein könne. „Aber Scherz beiſeite, gnädiges Fräulein, wir ſind hier nicht zum Vergnügen, ſondern zur Wohltätigkeit. Darf ich Ihnen einen Vorſchlag machen? Sie verkaufen mir dieſe Schachtel Ziga⸗ retten, Sie geben mir außerdem einen Kuß und ich zahle Ibnen 10 RM.“ Gretl uverlegte einen Augenblick. Wer die höchſte Einnahme unter den Verkäuferinnen hatte, wurde berühmt und noch die Urenkel erzählten von der Urgroßmutter, daß ſie auf dem Baſar im Kino einmal 123 RM. eingenommen habe. Unbedenklich ſagte ſie zu. „Zuerſt das Geld!“ f „Nein, zuerſt der Kuß, erſt die Ware, dann das Geld!“ Der Referendar traute den blauen Augen nicht. i Ehe er ſich verſah, hatte er einen zart hinge⸗ hauchten, flüchtig ihn ſtreiſenden, kaum ſpür⸗ baren, unhörbaren Kuß weg. Und die Grete hielt ihre kleine Hand hin und verlangte das Geld. „Nein“, ſagte Seppl,„das war kein Kuß, das war ein Hauch, ein nichtsſagender Atemzug, der zufällig bei mir vorbeikam, für dieſen Kuß zahle ich noch keinen Pfennig,— darf ich bitten—, einen richtigen, volljährigen, ausgewachſenen Kuß.“ i Die Gretl wurde wütend, drehte ſich brüsk um und ließ den Referendar% N im Trubel I und Jubel der Tanzkapel uh nir ſeyr zornig mit derden Fußen aufſtampfte. Seppl verteilte ſich in der Menge und landete nach einer kleinen Streife am Tiſch der Tanz⸗ feinde, allwo eine Rieſenbowle bereit war, ſei⸗ nen Schmerz und ſeinen Zorn umzuwandeln. Natürlich war die Geſchichte mit dem Kuß auf der Drachenburg bemerkt worden. Zuerſt hatte Frau Oberlandesgerichtspräſident im Ruheſtand mit ihrer Lorgnette feſtgeſtellt, daß der Referen⸗ dar ſchon zum zweitenmal bei der Grete Ziga⸗ retten kaufte, dann hatte Frau Amtmann geſehen, wie eine leichte Röte auf Gretens Wangen auf⸗ ſtieg und ſie hatte ſofort Frau Sanitätsrat Piper⸗ mint beordert, doch unauffällig an dem Paar vor. beizuwandeln, und tatſächlich war es Frau Pi⸗ dermint gelungen, die Kußgeſchichte aufzuſchnap⸗ pen. Die Drachenburg, jener auf auf der Balu⸗ ſtrade thronende Tiſch treu beſorgter Ballmütter, geriet in ſchwankende Bewegung. „Und das hier in aller Oeffentlichkeit— wenn er noch gewartet hätte bis nach Hauſe.“ Frau Apotheker Knöllchen ſprach entrüſtet dieſe Worte. „Ich werde den Vorfall meinem Gatten be⸗ eichten!“ Ein Zittern ging über die Drachen⸗ burg als Frau Oberlandesgerichtspräſtdent im Ruheſtand alſo ſprach: „Das wär' in unſerer Jugend doch nicht mög⸗ ilch geweſen!“ meinte Fräulein Anna Gerade⸗ ius, die als Tanzlehrerin und Anbahnerin zahl⸗ teicher Verlobungen ein ſtets gern geſehener Gaſt der Drachenburg war. Am nächſten Tage war bis auf den Referen⸗ dar der Juriſtenſtammtiſch im Gaſthof zum roten Affen vollzählig verſammelt. Tagesordnung: der Baſar im Kaſino. Gerade hatte der Ober⸗ ſandesgerichtspräſident ſeinem kritikgeſchwellten berzen Luft gemacht und den Referendar ſo tief in die Hölle verbannt, daß ein Entkommen un⸗ nöglich erſchien. „Wenn ich den jungen Mann nicht noch aus⸗ drücklich darauf aufmerkſam gemacht hätte, daß er ſich anſtändig betragen ſollte!“. „Die Gretl iſt aber auch ein verflixt hübſches ding und ich weiß nicht, Herr Präſident, was dere Herr Präſident gemacht hätte, wenn dem derrn Präſidenten in der Jugend der Fall der⸗ irt zur Entſcheidung vogelegt worden wäre, daß er Herr Präſident perſönlich durch einen Lokal⸗ etmin ſich hätte überzeugen müſſen, und wenn ann die Greil geſagt hätte, Herr Präſident, es dar kein Kuß. es war nur etwas binagebauchtes darf ich dem Herrn Praſidenten mal zeigen, wi ich es gemacht habe,— ob dann der Herr Präſt⸗ dent es nicht bedauert hätte, daß es nur ein Hauch war—?“ So argumentierte der Rechts⸗ anwalt Dr. jur. Nepomuk Wolff, der den Präſt⸗ denten an und für ſich ſchon nicht riechen konnte „Ich bitte die vorliegende Gefährdung der geſellſchaftlichen Sitten unſerer Kreiſe nicht ins Lächerliche zu ziehen“, mit wahrhaft präſidialen Würde des Baſſes und Grundgewalt wurden dieſe Worte geſprochen. Dann aber ging der Streit los. Man packte das Problem von der juriſtiſchen Seite an. Was für ein Rechtsgeſchäft lag vor? War es Miete Kauf, Pacht? Konnte der Sachlieferungsvertrag etwa angefochten werden, weil er gegen die gu⸗ ten Sitten verſtieß? Konnte eine Mängelrüge vorgebracht werden? Konnte der Referendar die Greul in Lieferungsverzug ſetzen? Was war denn überhaupt ein Kuß von mittlerer Art und Güte! War es etwas Körperliches, eine Sache, elne Idee, etwas Ideales——7 Wild wogte der Kampf der Meinungen. Bis der Präſident ſich durchſetzte: „Unbeſchadet der juriſtiſchen Seite der Ange⸗ legenheit bitte ich, ſich meinem Standpunkt anzu⸗ ſchließen. Wir ſind einig darin, daß es ein Skan⸗ dal iſt, wenn ein junger Mann, dazu noch ein Referendar, ein Mädchen küßt. Das außerdienſt⸗ liche Verhalten verdient ſchärſſte Rüge. Wir müſſen es dem Herrn auſſichtsführenden Am! richter anheimſtellen, auf dem Diſziplinarwet⸗ gegen den Herrn vorzugehen. Wir aber verlan⸗ gen, daß er außerdem ſich hier bei uns und bei den Eltern des Mädchens entſchuldigt!“ Nun wollte ſich der Rechtsanwalt zu Wort melden und dem Präſidenten entgegentreten, al der Referendar in ſtrahlender Miene erſchien Schon beim Morgenkafſee hatte ihm ſeine Wir, tin erzählt, daß die Kreisſtadt voll von der Kuß geſchichte ſel. Beim Bäcker Weißenſemmel, wi auch Fräulein Geradeaus die Brötchen hole, ſeſ von nichts anderem geſprochen worden. Seppl Friſch ſchlug mit den Knöcheln der Hand auf den Tiſch, zaghaft antwortete ihm der Rund. Gegenſchlag. Seppl ſchaute in Kreis herum, ſal des Präſidenten derurtellende Züge, ſing dez Rechtsanwalts Augenzwinkern auf und ſprach dann in die Stille des Stammtiſches hinein: „Meine n ſicher bei el .,, U Damen- und Floſte Strohhüte zum Aussuchen „30. 175 Damenhüte aus verschledenen Geflechten Vergleichen Sie Dreise und Quaàlitäten unserer Saison- Ausverkaufs— gekurbell, mii Bandgarnſtue Angebofe Kinder-Hüte Fesche schräge Glocken 0 Kinder-Mützchen 90 uin guter Quslſtäl, in vlelen Formen 25. 2.72, 0 ö Große eleganeHüte lloll, mit Blumengarnfiur Wasch- und Seiden-5 Waschmusseline 35 hübsdie Dessins Neſer 3 Trachlenstoff 4 5 80 cm, Indanthren, hervorragende 1 Qualllät Neler 4 2 Voile, bedrucꝭ i 5 100 cm breit, enlzückende Dessins 5 ſeter E Wollmusseline 85 bedruckt, porte Muster, gute Qualität Netter 9 Trikolette rein NMako, besonders qule Qualllät, in schöner Ausmuslerung ganz außergewöhnlich vor- 98 tellhaft Nur. 3 Waschkunstseide Um sqmnell zu räumen, einen großen Posien schöner Muster und 9 guter Qualitäſen jür nur 48 Allas-Trikot Eln Spollpreis für diese 140 cm brelten schweren Quallläten, in vlelen belleblen Wäscheferben Aeler Velouneſte vorzügliche Klelderware, Wolle mit Selde, ca. 100 cm bret, auch ie u 80 brenne dere eemmößiet 5e 2.45, 1 25 Créëpe Georgette reine Seide, ca. 100 cm breit, in vlelen entzückenden Farben 75 Nleter nur 3.95,* Rips- u. 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Juli. Durch einen in Dunkeln abgefeuerten Schuß wurde in Tiergarten (Kreis Freyſtadt) eine 40 jährige Frau Seide ſchwer verletzt. Sie hatte ſich noch nachts gegen 1. Uhr auf den Acker begeben, um die von den Wild. ſchweinen gewühlten Löcher auszufüllen. Ihr Vater, der davon nichts wußte, gab in de' Meinung, daß ſich wieder Wildſchweine auf den Acker befänden, einen Schrotſchuß ob, der Fran Seidel in die linke Seite traf. Sie mußte in be denklichem Zuſtande in ein Krankenhaus trans portiert werden. Abgeſtürzt. Füſſen, 12. Juli. Zwei Herren und ein Dame, die in Neſſelwängle in Tirol in der Som merfriſche weilten, verfehlten bei einem Aufſtiet auf die Kölleſpitze den Weg. In der Dunkelhei geriet einer der Touriſten, ein Herr Heuler au Heilbronn auf der Suche nach einem Abſtieg a einen Abgrund und ſtürzte mehrere hundert Me ter tief ab. Seine Gefährten wagten ſich darau nicht weiter und übernächtigten in den Felſen. An anderen Morgen wurden ſie von einer Rettungs. mannſchaft gebo gen. Der Abgeſtürzte wurde mi zerſchmetterten Gliedern im Nordweſtkar to dufgefunden. Großfeuer. Saarbrücken, 11. Juli. In der vergangener acht brach auf blsher noch nicht geklärte Weiſe in der Vachſtube des Bäckermeiſters Schmee in 101 lsheim ein Großfeuer aus, das das Anwe⸗ * m des lſters zum größten Tell in Schu legte. Die ſoſort slarmiere Feuerwehr, die das Fever mit mehreren Schlauchleitungen angriff, konnte nicht verhindern, daß die Flammen auch auf eine anliegende Garage und eine Scheune übergriff und dieſe vollkommen zerſtörte. Auch der Dachſtuhl nes Wohnhauſes, zu dem die Scheune gehört, fing Feuer und wurde ſtark beſchädigt. Die Höhe des Brandſchadens iſt bis jetzt noch nicht ermittelt, jedoch iſt der verurſachte Schaden ſehr bedeutend. Er ſoll durch Verſicherung gedeckt ſein. Neun Todesopfer einer Brand lataſtrophe. London, 12. Juli. Geſtern abend ereignete ſich bei Gilligham Kent ein furchtbares Unglück, bei dem neun Seekadetten den Tod fanden. Für eine Vorführung der Feuerwehr war aus Holz und Leinewand ein Gerüſt aufgerichtet worden, das ein Haus darſtellte. An dieſem künſtlichen Haus ſollten verſchiedene Rettungsmethoden ge⸗ zeigt werden. Im Innern des Hauſes befanden ſich neun Seekadetten, die die zu rettenden Be⸗ wohner des Hauſes darſtellten. Plötzlich geriet der Bau in Brand und ſtürzte in Flammen ge⸗ hüllt zuſammen. Alle neun Kadetten kamen in den Flammen um. Hunderte von Zuſchauern wohnten der Tragödie bei. Bisher wurden acht Leichen geborgen. Aus Heſſen. Darmſtadt, 12. Juli.(Verurteilter Faſ⸗ ſadenkletterer.) Um Weihnachten trieb ein jugendlicher und gewandter Faſſadenkletterer hier das Diebeshandwerk und beunruhigte die Bevöl⸗ kerung. In Duisburg konnte in der Folge der Täter, Joh. Hoehnſtein von da, feſtgenommen werden, der im weſentlichen geſtändig war. Das Urteil lautete auf zwei Jahre Zuchthaus. Vadiſche Polt. Mannheim, 12. Juli.(Promotion sf ei er der Handelshochſchule.) Mit einer größe⸗ ren Feier beging heute mittag die Handelshoch⸗ ſchule im Muſenſaal des Roſengartens ihre Pro⸗ motionsfeier. 5 Schwetzingen, 12. Juli.(Bürgermeiſten Götz geſtorben.) In der vergangenen Nach iſt Bürgermeiſter Hans Götz nach langer Krank— heit im 54. Lebensjahre geſtorben. Der Verſtor⸗ bene ſtand ſeit 1922 an der Spitze der Gemeinde und hatte deren Intereſſen auf den verſchiedenen Gebieten und nach beſten Kräften und mit vollem Erfolg gefördert. Pfälziſche Nachrichten Rodalben, 12. Juli.(Familiendrama — Die Ehefrau totgeſchlagen.) In der vergangenen Nacht gegen 11.30 Uhr geriet der bereits unrühmlich bekannt gewordene und we⸗ gen verſchiedener Delikte vorbeſtrafte 44jährige Fabrikarbeiter Karl Gampfer, in Rodalben wohn, haft, mit ſeinen Kindern in Streit, in deſſen Verlauf er ſie alleſamt dermaßen verprügelte daß eines der Mädchen ſpäter in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden wurde. Die Mutter, die 46jährige Karoline Gampfer, wollte dem Wüte⸗ rich wehren, worauf ſich dieſer gegen ſie wandte und ſie mit Fauſtſchlägen ins Geſicht(nach Be⸗ richten der Kinder beſonders unters Kinn) ſchwer mißhandelte. Plötzlich ſank die Frau tot zu Bo⸗ den. Durch das Geſchrei der Kinder und der Frav hatten ſich mittlerweile mehrere hundert Dorfbe⸗ wohner um das Haus Gampfers verſammelt. Als die Menge von dem Geſchehenen Kenntnis erhal. fer wäre zweifellos gelyncht worden, wenn nia die Polizei dazu gekommen wäre. Schwer zer⸗ ſchunden konnte Gampfer ſchließlich vor der ihn mmer noch hart bedrängten Menſchenmenge— die ibm trotz der Polizeideckung auf d. Straſte ein Tracht Prügel verabreichte— zur Gendarmerie. ſtation und von dort nach Pirmaſens ins Gefüng. nis transportiert werden. KNundfunk⸗Pragramm. Frankfurt. Wellenlänge 390 Meter. Sonntag. 14. Juli 1929. 7.00 Uebertragung von Hamburg, 800 Mor⸗ lenfeler, 11.00 Großer Preis der Nationen vom Nürburarina. 1130 Elternſtunde 1200 Ueber⸗ ten hatte, drang ſie in die Wohnung ein. Gan“ tragung von Kaſſel, 13.00 Stunde der Landwirt- ſchaft. 14.00 Konzert, 15.30 Jugendſtunde, 16.00 Konzert, 18.45 Stunde des Landes, 19.45 Stunde des Rhein⸗Main. Verbandes für Volksbildung, 20.15 Sportdienſt, 20.30 Konzert, anſchl. bis 00.30 Tanzmuſik. Montag, den 15. Juli 1929. 6.30 Morgengymnaſtik, anſchl. Wetterdienſt, 12.00 Nachrichten, 12.30 Schallplattenkonzert, 15.00 Wirtſchaftsfunk, 15.55 Hausfrauendienſt, 16.05 Nachrichtendienſt, 16.15 Uebertragung von Stutt⸗ gart, 18.10 Leſeſtunde, 1830 Uebertragung von Kaſſel, 18.40„Fortſchritte und Pläne im Luftver⸗ kehr“, 19.00 Vortrag, 19.40 Engliſch, 20.15„360 Frauen“, anſchl. Nachrichten⸗, Wetter⸗ und Sport⸗ dienſt, danach Schallplattenkonzert. Das Staatsanwalts ⸗Plaidoye im Stinnes⸗Prozeß. Berlin, 12. Juli. In der heutigen Verhand lung des Stinnes-Prozeß nahm ſoagleich Staats anwaltſchaftsrat Dr. Berliner das Wort zu ſei nem Plaidoyer. Er erklärte u. a., wenn man wi er ſelbſt zu der Anſicht komme, daß ſich Stinne im Sinne der Anklage ſchuldig gemacht babe. f. frage man ſich nach dem Grunde für dieſe Tat Die Beweisaufnahmen haben für uns ergeben daß Stinnes eine ſtark antifiskaliſche Einſtelun neſitze, die ihm keine Bedenken degen laſſe. ſich Lauf Koſten des Staates zu bereichern. Aus dieſe⸗ Stellung heraus habe er mehrfach Steuerhinter ziehungen begangen. Es ſtehe ſeſt. daß alle Auge klagten an dem betrügeriſchen Geſchäft mitgewirz hätten. Die Mitangeklagten hätten don dorner ein gewußt. daß dem Anleidegeſchäft derrüger teen 8. 2 Wſicht zugrunde Gegt Die preutziſche 1 beſchentt den Berlin. u. Jull Wie der Amttache Pre ziſche Preſſedienſt mitteilt. bat der ————ę— ä—— .— —— SoSe deseo 9 2— Einladung zum 20 jähr. Jubiläum der Sportvereinigung Imicitia 09 Viernheim 13.—15. juli 1929 auf dem Waldsportplatz. FES T- PROGRAMM: Samstag, 13. lull: Halb 9 Uhr Lampionzug von d. Waldstraße aus durch Lorscher-, Rathaus-, Holz-, Mann- heimer-, Weinh., Wasserstr., anschl. festkommers. Sonntag, 14. Jull: Morgens 6 Uhr: Weekruf Morg./ 11 Uhr: Pokalspiel A: Heddesheim Käfertal. Nachm.½ 2 Uhr: Festzug durch Wald-, Lorscher-, Ludwig-, Bürstädter-, Sehul-, Wasserstraße. 5 3„ Pokalspiel B: Weinheim— Olympia L'heim. 2 4 Juhiläums-Ehrungssplel: Wormaug worms 1-Sog. Sanünoſen;!. essenmeister Rhein-Bezirkslig a Auwurf der Fulbälle dureh Fluszeus. 6 Entscheidungsspiel d. Sieger a. Pokalspiel A-B. Abd ab 8„ ff. Aoſmörnachlsfest. W5iabetenchteng Montag, 15. Iull: Nachm. 4 Uhr: Abmarsch von d. Waldstr. aus zum Festplatz, dort: Volks- Belustigung. Nachm./ 7 Uhr: Jubiläums- Endspiel: 0 Müm.-Lindenhof 1.— Spvgg. Amfeitia 09 1. Hüttenfeld 1.— Sportvereinigung Ers.- Liga. 8 4 „5 5„ Musikalische Leitung: Kapelle Hanf-Blank. Gesangl. Vorträge hiesiger Gesangvereine. Großes gedecktes Zelt und Vereinshaus mit 1000 Sitzplätzen. Elektr. Karussel, Schießbude, Waffelbäckerei usw. am Platze. Für la. Speisen u. Getränke ist bestens gesorgt. Für alle Veranstaltungen mäßige Eintrittspreise. Zum Festkommers Eintritt frei. Die verehrl. Bürgerschaft wird gebeten, ihre Häuser zu be- flaggen, vor allem wo die Festzüge durchziehen. Die gesamte Einwohnerschaft von Viernheim, alle Sports freunde von Nah und Fern, sei an dieser Stelle herzlichst eingeladen. Der Festausschuß. eee eee e 2 eee 1 1 1 1 1 1 f gad dſlödpaddddddagfdadgttddaaffnd fed gddktpaffkddgfe e fallladd adad hm addddhad aaddddhw dddddhd nnfdddddand ddddvaafdcdenv Aaddddan Aldddb ae Turnerbund Viernheim Alüntiuttdn nem munmntumminunmunumlcuwündümednnenüd team tuts. Eadung Zum daulurgtest nach Schwetzingen morgen Sonntag, den 14. Juli 1929. Wir laden hiermit alle Ehrenmitglieder, Mitglieder, Freunde und Gönner ergebenſt ein. Abfahrt der Kampfrichter und Einzelwetturner heute halb 5 Uhr per Auto ab Lokal. Sämtliche Vereinswetturner müſſen morgen früh 6 Uhr ebenfalls mit dem Auto vom Lokal abfahren. Um 11 Uhr geht ein Auto für ſonſtige Teilnehmer am Lokal ab. Turnerinnen und übrige Teilnehmer fahren 11,10 Uhr ab O. E. G. NB. Von halb 10 bis halb 11 Uhr gemeinſamer Kirch- gang in Schwetzingen. Der Vorſtand. pp alp ulm dnn ddp ng n p dum y g Anga umpgppp atgandga⸗ un- adgaam üg wg Ad Sensationelle praktische Neuheit! Lochen Kamm mit Doppelwellenzähnung ges. gesch. Unentbehrlich für jede Dame. Sie ersparen die Aus- gaben für das Ondulieren beim Friseur und haben immer schön gelocktes Haar. Preis pro Stück nur Rm. 2.50. Versand gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken oder gegen Nachnahme. Bestellen Sie sofort bei Firma E. Comer, Wien VIII, Lerchenfelderstr. 34 Hunderte von Danksohreiben liegen auf. 2 Betten 2 Nachttiſche 1 Kleiderſchraak 1 Küchenbüffel 1 Küchentiſch wegen Umzug preiswert zu verkaufen. 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Dergaugungs ub Rosaa 2 Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr hält der Vergnügungsklub Roſalia, im Lokal Gaſthaus zur„Vier Jahreszeiten“ ſe in diesjähriges Gartenfest ab, hierzu wir alle Mitglieder, Freunde und Gönner, ſowie die werte Nachbar⸗ ſchaft höflichſt einladen. Für Unterhal⸗ tung iſt beſtens geſorgt. Der Vorſtand. 8853535558895 S SC e S eee eee ö 92 8 2 Für die Handkoffer, waſſerfeſte Hartplatte, 2 Springſchlöſſer Handkoffer, echt Vulkanfibre Reiſe: Koffer 70 em. 7,50 11,50 60 em. 6,— 9,80 65 em. 6,50 10,50 in allen Größen von 2,95 Mk. an Kuckſäcke in großer Auswahl, ſehr preiswert von 1,25 an Möbelhaus Weinheimerſtraße 1 Hook Rathausſtraße juich war damals ein unerſchloſſenes, Chaos von trockenen und verlaſſenen Stein⸗ d 1 tieſige Hauptgebäude, 3 Die Weltausltellung in Barcelona. „Von unſerem Sonderberichterſtatter. Lebendiges, glühendes, ſchimmerndes Licht und lebendiger, ſprühender, gleitender Giſcht— ein Traum in Feuer und Waſſer, deſſen ge⸗ waltige Größe den Kühlſten zur Bewunderung hinreißt— das iſt der Eindruck, den der Be⸗ ſchauer empfängt, der des Abends Alladins Wundergarten— die Weltausſtellung zu Bar⸗ celona— beſtritt. Und in all dieſer Lichtfülle wie eine Fata Morgana ſtrahlend beleuchtete Märchenpaläſte, die man traumhaft in die Tiefe ſinken ſieht, wenn das Auto in einer einzigen großartigen Schleife den Berg hinan⸗ ſteigt, bis zur weiten Plattform von Mira⸗ mar, wo ſich dem Auge im Blick auf den Hafen mit ſeinen tauſend zitternden Lichtern ein nicht minder großartiges, natürliches Feuer⸗ werk bietet. Auch wenn all der nächtliche Spuk verbleicht, beim hellen Tageslicht— nüchtern iſt Spaniens rote Sonne ja nie, ſie vergoldet— immer ein bischen— bleibt noch viel, unendlich viel des Bewundernswerten übrig. Ich weiß nicht, in weſſen Kopf zuerſt der Gedanke auftauchte, die weite Fläche von 1114000 Quadratmeter des der Stadt Barce⸗ lona zugewandten Abhanges des Berges Mont⸗ juich, der auf ſeinem Gipfel die berühmte Feſtung gleichen Namens trägt, zum Gelände der bereits für das Jahr 1914 geplanten Welt⸗ ausſtellung zu geſtalten, aber er muß eine ge— waltige Fantaſie gehabt haben. Denn Mont⸗ wüſtes brüchen mit vereinzelten Bauernhäuſern und Laubenkolonien ſchlimmſter Art, ſchmutzig und ſchwer zugänglich, daher ein Schlupfwinkel für allerhand Geſindel und von den ordentlichen Barceloneſen gemieden— und heute iſt daraus ein herrlicher Naturpark von beiſpielloſer Großzügigkeit geworden, der in der Welt ſei⸗ gesgleichen ſuchen dürfte, mit großer Ver⸗ ſchwendung von Treppen, Säulengängen und zärtneriſchen Anlagen, wobei jede Unebenheit des Geländes mit großem Geſchick ausgenutzt wurde. Um in dieſen weiten Rahmen hinein⸗ gebaut eine Serie von Paläſten, vor allem das bei Nacht kenntlich ge⸗ macht durch eine Strahlenkrone von Schein⸗ werfern, welche allein eine Fläche von 32 000 Quadratmetern umſpannt. Ferner das unge⸗ heure Stadion, das weitaus größte der Welt, nit 20500 Quadratmeter. Flächeninhalt und Platz für 60 000 Zuſchauer. Weiter ein ganzes „Spaniſches Dorf“, ein abgeſchloſſenes Ganzes ür ſich, welches allein 33 Millionen Peſetas in Koſten verurſachte. Ein in einen alten Steinbruch eingebautes griechiſches Freiluft⸗ theater, ein ganzer Vergnügungspark und nige 30 Ausſtellungsgebäude, ſechs große Reſtaurants und viele kleine Erfriſchungspavil⸗ ons und Klobke, die den verſchiedenſten Zwek⸗ zen dienen. Alles gruppiert um die Mittelachſe einer znieſigen, breiten Treppe, die zum Hauptpalaſt — Palacia Naciaonal— führt und von der Fahrſtraße in weiten Bogen umgrenze wird, Alles impoſant, alles großartig und leiter 5 ich leider!— unvollendet! Das iſt der ſchirmz⸗ te, weil gerechteſte Vorwurf, den man ser zer Ausſtellung machen kann: ſie wurde zu rüh eröſſnet, und wenn dies auch bei ſolchen Anternehmungen gewöhnlich der Fall, ſo muß ö doch die geſamte Leiſtung dadurch verlieren. Man tröſtet ſich— man kann ja bei der bereits ceinſetzenden Hitze vernünftigerweiſe nicht auf zahlreiche ausländiſche Beſucher während des Sommers rechnen,— den Höhepunkt muß der Betrieb notgedrungen jpaniſchen Herbſtes erreichen— und dann ſoll alles Unzulängliche behoben ſein. eilalturen des während des ſchönen Mittelgebirges. Von Prof. Dr. med. Rheſe. Will man vom heilklimatiſchen Standpunkt aus das Weſen des Mittelgebirgklimas erfaſſen, dann muß man ſich bezüglich der Höhenlage an ungefähre Grenzen halten. Die obere dürfte et⸗ wa bei 1200 Meter liegen. Jenſeits derſelben be⸗ ginnt allmählich der Uebergang zum Hochgebirge, ) mwährend unterhalb von 400 Metern das Ge⸗ birgsklima langſam in das der Tiefebene über⸗ geht. Scharfe Grenzen ſind hier unmöglich, weil auch Orte verſchiedener Höhe durch ihre lotal⸗ klimatiſchen Eigenheiten erhebliche Verſchieden⸗ heiten aufweiſen ö U können. In geſundheitlicher Hinſicht iſt man von jeher geneigt, ein Scho⸗ 1 5 nungs⸗ und ein Reizklima— zum Anreizen der Funktionen— zu unterſcheiden. Es iſt nun ein großer Vorzug des Mittelgebirges überhaupt, daß es beides zu bieten vermag. Der Tempera⸗ turausgleich im Mittelgbirge bedeutet für viele Erholungsbedürftige einen Vorteil. Die Wirkungen des Luftdruckes auf den menſchlichen Körper haben die Heilkunde von ſe⸗ her intereſſiert. Es beſtehen nämlich zwiſchen Luftdruck und Zuſammenſetzung des Blutes enge Beziehungen, die durch den mit zunehmender Gebirasb be abnebmenden Sauerſtoffaebalt der e Luft vermittelt werden. Der Menſch wird durch die Sauerſtoffabnahme in der Höhe zu intenſiv— ſter Atmung gezwungen und dieſes um ſo mehr, weil in der Höhe auch der geſamte Stoffwechſel geſteigert iſt. „Der Organismus reagiert auf dieſe Verhäl⸗ niſſe durch Vermehrung der Zahl der roten Blutkörperchen und des roten Blutfarbſtoffes, des eigentlichen Sauerſtoffträgers. Das Höhen⸗ klima führt alſo zu einer geſteigerten Ventilation der Lungen, zu einer Kräftigung der Atmungs⸗ muskulatur, beſonders aber zu einer recht we⸗ ſentlichen Verbeſſerung der Blutbeſchaffenheit. Blutarmut und Bleichſucht, Nervoſität, funktio⸗ nelle Störuungen der Organe, Erkrankungen des Herzens und der Atmungswege werden dadurch in vorteilhafter Weiſe beeinflußt. Die geringen und mittleren Höhen des Mittelgebirges zwiſchen 250 und 650 Meter pflegen, und das darf nicht unbeachtet bleiben, die Schlaffähigkeit günſtig zu beeinfluſſen. Heilfaktoren hohen Ranges ſind be— kanntlich Sonneſchein und Sonnenſtrahlung. Der Einfluß der Sonnenſtrahlen als Heilfak⸗ tor beruht ganz beſonders auf den kurzwelligen, im Spektrum unſichtbaren ultravioletten Strah⸗ len mit ihrer ausgeſprochenen chemiſchen Wir— kung. Von ihnen wiſſen wir, daß ſie die Tätig⸗ keit der Körperzellen als Reize anregen, daß ſie bei den Erkrankungen des lymphatiſchen(das Blutwaſſer betreffenden) Apparates der Kinder heilkräftig ſind, daß ſie das die engliſche Krank— heit verhütende Vitamin„D“ erzeugen und ein wichtiger Heilfaktor der Tuberkuloſe der Kno— chen, Gelenke und Drüſen ſind; ſelbſtverſtändlich bei entſprechender Doſierung. Auch des Windes muß gedacht werden, der im Sommer an der See und im Gebirge ein Förderer der Geſund— heit in allen Fällen iſt, wo es auf die Einwir⸗ kung von Klimareizen ankommt. Sommer⸗Hygiene für das Kind Von Geh Sanitätsrat Dr. Bruno Schaefer, 25 Charlottenburg. Wer ſein Kind lieb hat, freut ſich auf den Sommer, denn jetzt ſoll die ſchönſte Zeit für die Kleinen beginnen. Sie brauchen nicht mehr den größten Teil des Tages in drückender Zimmer⸗ luft zuzubringen, ſie ſollen herauskommen aus engen, ſtaubigen Straßen und dafür in freier, guter Luft ſich ausgiebig erholen und wieder rote Wangen bekommen. Aber in den Becher der hel— len Sommerfreude miſchen ſich auch manche Wer— mutstropfen, die nur durch eine verſtändige Hy⸗ giene wieder entfernt werden können. Beſonders ungünſtig für die Kinder können die Tage der großen Hitze werden und es iſt ſehr wichtig zu wiſſen, wie ſie vor den dadurch ent— ſtehenden Schädlichkeiten zu ſchützen ſind. In den heißen Tagen erkranken bekanntermaßen die Säuglinge häufig an Brechdurchfall und an Krämpfen und man iſt zu der Ueberzeugung ge— kommen, daß zum größten Teil die Hitze die Urſache iſt. Abgeſehen davon, daß alle Nah— rungsmittel— außer der Muttermilch— leichter verderben, vermindern ſich auch bei den Kindern während der Sommerglut die Verdauungskräfte und die Widerſtandsfähigkeit gegen Erkrankun⸗ gen, während die Körperwärme etwas erhöht iſt. Was ſoll man nun dagegen tun? Zunächſt muß die Wohnung möglichſt kühl gehalten wer⸗ den, was den Erwachſenen auch nicht unange— nehm ſein dürfte. Bei einiger Aufmerkſamke'“ kann man es erreichen, daß der Wohnraum wäy— rend der Gluthitze um mehrere Grade kühler iſt, als die Außen⸗ Temperatur. Dazu iſt es erfor⸗ derlich, daß nur früh und abends, und wenn möglich auch des Nachts, gelüftet wird, währen“ den heißen Tagesſtunden die Fenſter ſeſt ge— Jchloſſen und mit Vorhängen etwas verdunkelt werden. Es iſt doch ganz natürlich, daß bei ofſe⸗ nem Fenſter die Temperaturen außen und innen ſich ausgleichen und daß die glühend heiße Luft hereinſtrömen muß, und doch wird dies ſo ſelten beobachtet. Fragt man in ſolchem Falle, warun die Fenſter während der Tagesglut geöffnet wer— den, dann bekommt man ſaſt immer die Ant— wort:„Bei der Hitze müſſen wir doch etwas Luft⸗ zug haben.“ Es wird garnicht überlegt, wie falſch es iſt, dieſen heißen Luftzug hereinzulaſ— ſen. Viele Ladenbeſitzer laſſen mit derſelben fal— ſchen Begründung ihre Ladentüren gerade wäh— rend der drückendſten Hitze offen ſtehen. Selbſtverſtändlich muß das Kind in der hei— ßen Zeit auch leicht gebettet und bekleidet wer— den. Federbetten ſind dann für die Kinder ebenſo quälend und läſtig, wie für die Erwachſenen. Man kann während der größten Hitze die Kinder nackt liegen laſſen und will man das nicht, ſe genügt jedenfalls ein leichtes Hemdchen. Wäh⸗ rend der drückendſten Tagesglut ſoll man das Kind nicht in's Freie bringen, dazu wartet man die kühleren Stunden ab. Da das Kind ſich ge— gen ſinnloſe Ueberhitzung nicht wehren kann, ſe muß ihm der Arzt und Hygieniker zu Hilfe kom— men. Dieſer empfiehlt auch, dem Kinde einen engmaſchigen Gazeſchleier zukommen zu laſſen mit dem es bedeckt werden kann, um es vor den Fliegen zu ſchützen. Den Nahrungsmitteln— beſonders der Milch — muß jetzt natürlich eine beſondere Sorgfalt gewidmet werden. Iſt Eis vorhanden, dann ſol! die Milch auf Eis geſtellt werden und wenn nicht, dann ſoll das betreffende Gefäß in kaltes. ſauberes Waſſer'ineingebracht werden, das häu⸗ fig zu wechſeln iſt. In jedem Falle muß die Milch gut bedeckt ſein, damit ſie nicht durch In— ſekten und Staub verunreinigt wird. Ebenſo wie der Erwachſene, ſo hat auch das Kind während der heißeſten Tage weniger Hun— ger, und man kann daher die übliche Nahrung etwas einſchränken. Das Defizit kann durch Zu— fuhr kühler Flüſſigkeiten(Waſſer, oder noch beſ— ſer dünner, kalter Tee) ausgeglichen werden. Der übliche Sonntags-Nachmittags-Ausflug iſt für die Kleinen nicht immer eine reine Freude, beſonders nicht in den größeren Städten, wo die Menſchen in überfüllte und überhitzte Beförde— rungsmittel hineingepreßt werden und wo man ſo das Vergnügen„in vollen Zügen“ genießt. In den heißen Tagen iſt es ſchon am beſten, die Mittagshitze abzuwarten und erſt nach der Ab⸗ aͤhlung einen benachbarten Garten, freien Platz oder Wald aufzuſuchen. Eine Wohltat für die Kinder iſt das Obſt, aber die Wohltat kann zur Plage werden. Daß un⸗ reifes Obſt ſchwere Darmſtörungen hervorruft, iſt ja allgemein bekannt, aber auch das reife Obſt kann große Beſchwerden veranlaſſen. Wenn es nicht genügend geſäubert wird, wenn es in zu großen Mengen genoſſen wird, wenn es aus Gier nicht genügend gekaut wird, dann treten Darmkatarrhe auf und zuweilen auch Krämpfe. Tritt dann ein wohltätiges Erbrechen ein, ſo ſteht man häufig unverdaute Kirſchen oder Pflau— menſtücke wiederkehren und manches Mal iſt da⸗ mit die Heilung eingeleitet, aber nicht immer. Wenn die ſchwerverdaulichen Stücke den Magen ſchon paſſiert haben und ſich im Darm befinden, dann kommen Stunden und Tage der Qualen. die nicht ganz ungefährlich ſind. Wenn wir alßſo die rechte Vorſicht walten laſſen, dann werden die Kinder auch die rechte Freude und Erholung an den ſchönen Sommer⸗ tagen haben. Und mit ihnen werden dann die Erwachſenen die Sommerluſt genießen und ſtie werden mit Goethe beglückt ausruſen können: „Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur.“ — Die chineſiſche Mauer, die vor 2000 Jahren von Kaiſer Huang⸗Ti er⸗ baut wurde, gilt auch heute noch als das gewal⸗ tigſte Bauwerk, das jemals von Menſchenhand erſchaffen wurde. Ihre Länge beträgt rund 3000 Kilometer, die etwa der Entfernung vom Nörd. lichen Eismeer bis zum Schwarzen Meer ent⸗ ſpricht. Welches Steinmaterial in dieſer Mauer angehäuft iſt, ergibt die Berechnung, daß mit dieſem Material der ganze Erdäquator mit einer — übungen eingeweiht. Kultusminiſter Dr. Becker hält die Feſtrede. Vor dem Gebäude der Preußiſchen Hochſchule für Leibesübungen in Berlin-Spandau wurde ein ſchönes, von dem kürzlich verſtorbenen Prof. Wenck geſchaffenes Jahn⸗Denk⸗ mal enthüllt. Die Einweihungsrede vor den zahlreich verſammelten Gäſten und Schülern der Hochschule bielt Kultusminiſter Dr. Beck r. 855. Samstag, 13. Juli 1929 geſchloſſenen Mauer von 3 Meter Höhe und 1. Meter Dicke bedeckt werden könnte. Die be⸗ rühmte Cheopspyramide, das gewaltigſte Bau werk der alten Aegypter, das im Altertum als das ſiebente Weltwunder bezeichnet wurde, hat einen Steininhalt von 2½ Millionen Kubikmeter Aber was bedeutet dieſe„Kleinigkeit“ gegen die Steinmaſſen, die in der chineſiſchen Mauer ver⸗ baut wurden. Mit dieſen könnte man nicht we⸗ aiger als 120 Cheopspyramiden errichten; denn für die chineſiſche Mauer wurden 300 Millionen ſtubikmeter Steine verwendet. Ungeheure Men⸗ ſchenmaſſen müſſen an der„Großen Mauer“ »leichzeitig gearbeitet haben, da ihre Herſtellung Ar 15 Jahre beanſpruchte, während uns der altgriechiſche Geſchichtsſchreiber Herodot erzählt, daß an der Cheopspyramide 100 000 Menſchen 30 Jahre lang in ſchwerer Fronarbeit beſchäftigt varen. Da man heute die Arbeitskräfte natür⸗ ſich bezahlen müßte, ſo würde nach einer ſorgfäl⸗ ligen Berechnung heutigen Tages der Bau der hineſiſchen Mauer rund 10 Milliarden Goldmar! zerſchlingen. Umſo betrüblicher iſt es, ſofern die Meldung wirklich den Tatſachen entſpricht, daß— wie jetzt amerikaniſche Blätter berichten,— in den nächſten Jahren die Große Mauer abgebro⸗ hen werden ſoll, vermutlich, um das nahezu un⸗ . Baumaterial, das in dieſer Mauer ſtiert iſt. für andere Zwecke zu verwenden. 1 5 Sprichworte und Zitate über den Wein. Von jeher hat Herz erfreut, und ſo iſt denn auch die Literatur die ſich mit ihm befaßt, nahezu unüberſehbar. Viele Sprichwörter und Zitate über den Wein ſind in den Volksmund übergegangen und in vielen Fällen kennt man länger nicht mehr die Verfaſſer. Nachſtehend einige beſonders hübſche Beiſpiele aus dieſem reichen Schatzkäſt⸗ lein: Wein macht aus Menſchen Götter und Teufel.— Ohne Wein und Brot leidet Venus not.— Wein macht froh, von Waſſer wächſt Stroh.— Den Wein gibt Gott, aber die Rebe muß der Menſch pflanzen.— Dem Wein verzeiht man alles, aber der Flaſche bricht man den Hals.— Von Friedrich Rückert ſtammt der folgende Vierzeiler:„Wein und ſchöne Mädchen,— find zwei Zauberfädchen, — die auch die erfahrenen— Männer gern umgarnen.“— Und Hoffmann von Fallers⸗ leben dichtet:„Ein guter Wein und ein ſchö⸗ nes Weib ſind zwei ſüße Gifte, Wein und Weib und Würfel ſind ein dreifach W(Weh).“ Aus dem Jahre 1588, und zwar aus Joſt Am⸗ manns Kartenſpielbuch, ſtammt folgendes Zi⸗ tat:„Der Wein ergetzt des Menſchen Herzß, — erweckt darinn frewd, ſchimpff und ſchertz.— Wer nicht mag ſauffen jeder friſt, derſelb kein rechter Teutſcher iſt.“— Zum Schluß geben wir noch folgenden ſcherzhaften Spruch über die vier Religionen des Weines wieder: „Wen der Wein ſoll loben,— muß vier Religionen haben:— er muß ſein lutheriſch lauter vom Faß,— calviniſch gekeltert im hellen Glas,— er muß wie ein Jude ohne Taufe ſein— und katholiſch Wunder tun an Mark und Bein.“ Daß es in Deutſchland noch wilde Pferde gibt, dürfte den Wenigſten bekannt ſein. Dieſe Wild⸗ herde lebt in der Nähe des Städtchens Dülmen i. Weſtfalen auf einem Gelände von 800 Morgen und befindet ſich im Beſitze des Her: zogs von Croy. Die Wildbahn liegt im Meer⸗ felder Bruch. Es iſt dies ein hiſtoriſches Gebiet der großen Wildherden, die ſich dort vor vielen Jahrhunderten auf einem Gelände von rund 100 000 Morgen tummeln konnten. Neben dem Merfelder Bruch iſt es das Emſcher Bruch und und die Paderborner Senne, die als klaſſiſche Gebiete der alten weſtfäliſchen Wildherden an⸗ zuſprechen ſind. Die jetzt noch beſtehende Wild⸗ herde iſt der letzte kümmerliche Reſt einer Raſſe, die ſich bis zum Jahre 1316 beglaubigt zurück⸗ verfolgen läßt. Im Mittelalter fing man die Wildherde, genau wie dies heute in den argen⸗ tiniſchen Pampas üblich iſt, mit dem Laſſo. Jetzt wird der alljährliche Tag des Einfangens der Wildhengſte mit großen Volksbeluſtigungen begangen. Das heutige Einfangverfahren ähnelt einer Treibjagd, bei der man die Tlere allmählich zum Fangplatz drängt, um ſie hier einzukreiſen und mit Stricken zu feſſeln. Weg⸗ gefangen werden nur die Jährlingshengſte, um zum Verkauf gebracht zu werden. Ausge⸗ wachſene Hengſte befinden ſich überhaupt nicht in der Herde, ſondern neben den Jährlings⸗ hengſten und Jährlingsſtuten nur Mutterſtuten mit Saugfohlen. Die Jährlingshengſte werden deshalb durch Fang ausgemerzt, weil man dieſe letzte Wildherde vor Inzucht und Dege⸗ teration bewahren wüll. Die Stuten und FJoh⸗ len ſetzt man nach dem Fang der Hengſtjähr⸗ linge wieder in Freiheit. Für die Nachzucht ſorgen zwei aus England eingeführte Deck⸗ hengſte. eee eee Geburtstagsglücl. Von Max Jungnickel. a i it ihren großen, er⸗ . Weißblondes Haar hat „Einige Sommerſproſſen auf der Stirn und 5— Naſenflüaeln. Und die Sommerſproſſe⸗ 2 599 RGW der Wein des Menſchen⸗ ————— — geben dem Kindergeſichtb ewas Rührendes, Hllf⸗ loſes. tag geſchwärmt. O, ſie hat ſich den Tag mit den jubelndſten Kinderfarben ausgemalt. Manchmal kam ſie auch und bettelte den Vater, ganz hilflos und fein, um einen Groſchen an. Und wenn er ſie fragte, was ſie mit dem Gelde vorhabe, dann kam ein rätſelhaftes Licht in ihre Augen, und 15 1 89. mit dem Gelde, hochrot das kleine eſicht. wie ein Pfauenſchwanz. Wochenlang ſchon hat ſie von ihrem Geburts⸗ Und dann kam der Tag, ſchillernd und bunt Mit Lichtern kam der 8 ö 1 Aroße Tag mit Geſchenten und mit Kuchen. O Gott, wie war ſie ſelig, daß ſie auf der Welt war! Und immer, wenn die Haustürklingel ging, dann zitterte ein freudiges Erſchrecken durch das kleine Mädchen. Da, die Nachmittagsſtunde atmete ſanft in die Geburtstagsſtube! Die Klingel rief wieder auf⸗ zeregt. Das Mädchen hält im Spiel inne und wartet aufgeregt. Draußen ſteht der Gärtner und gibt einen Strauß Roſen ab. Eine wahre Wolke aus Duft und Farben. Und nun hält e den Strauß in beiden Händen und taucht ihr Geſicht hinein. Ihr Geſicht verſchwindet faſt darin. Wie verzaubert ſtebt ſie da. 8 535 Und nun geyt das grote Verwundern los „Wer mag dir wohl den Strauß geſchickt haben? Aber ſie iſt ſchon längſt wieder im Spiel. Als ſie ſich auszieht, um ins Bett zu gehen ſteht ſie plötzlich ganz verlegen vor dem Vater und ſagt, hilflos lächelnd:„Ich— ich habe min doch den Strauß bringen laſſen. Von dem Gelde das ich mir erſpart habe.“ Und nun muß der Vater doch laut auflachen; „Aber ich hätte dir doch auch Blumen ſchenker können!“ 2 Sie antworte“, beſtimmt und ſelig:„Es iſl doch ſchöner, wenn ſie der Gärtner ſelber bringt“ Heute 3 Blütler Der Verfaſſungstag in Heſſen. In ganz Heſ⸗ 00 wird dr Verfaſſungstag, nachdem er durch eſchluß des Landtages zum geſetzlichen Feiertag erhoben worden iſt, als Volksfeiertag begangen. Flaggenſchmuck, Feſtzug, Anſprachen ſportliche Wettkämpfe und Kinderſpiele werden überall im Land dem Tag ſein Gepräge geben. Bei einem tkademiſchen Feſtakt in Darmſtadt hält der W Dr. Adelung die Verfaſfüngs⸗ Sie finden bei uns preise, a die Sie bisher nicht gekannt haben. Aber diese Preise fordern schnellen Entschluß, denn die Räumung ist endgültig Das ist die Devise unseres dalton- und solche Ermäftigungen erlebt man nur einmal Sommerkleider Heumsfscidene Kleider moderne Druckmuster Heumsfseidene Kleider mit fescher Bordüre und Krawatte, Wollmussellne-Hleider Jugendliche flotte Form, mit Gürtel. 9.95 s, b.J5 10.15 Volle-Kleidler ärmellos, entzückende Muster, Posten Creèpe de Chine-Hlelder reine Seide, kleidsame Formen. 2.30 Rock einfarbig 0 Dohseide reine Seide, für Kleider und Wäsche 95 H'Sceidlenirikof ganz schwere Qualität, in schönen Far- 1 25 ben, 140 em breit Mtr. 4. ue. J. ö Deimseiden Crépe Salim 4 10 100 eme breit, gute Qual., aparte Farben. 2. Créme Georgeiffe Kunstseide, neueste Muster. 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Die leichtfertige Weltdame erſchauerte. Ihr war, als greife eine kalte Fauſt nach ihrem Her⸗ zen. Dämmerte eine Ahnung davon in ihr auf, daß es etwas Höheres, Herzergreifenderes auf dieſer Erde gibt, als banale Vergnügungen und Toilettenprunk? Etwas, das die Menſchenle⸗ ben lenkt mit all ihrer Freude und Luſt, mit ih⸗ rem jubelnden Glück und Verzweiflung Fluchtähnlich rannte ſie die ſchmale Treppe hinab. Hinaus aus dem ihr Entſetzen einflößen⸗ den kleinen Hauſe. Hinein in das unten ihrer ihrer todesbangen Hharrende Auto. 0 ö „Zum Bahnhof! Zum nächſten Zuge!“ ſrieß ſte in fieberhafter Erregung heraus.„Sie er⸗ 8c zehnfache Taxe! Nur fort! Raſch, ra 7 Kopfſchüttelnd kurbelte der Chauffeur an. Er erreichte mit Hundertkilometergeſchwindig⸗ keit den Zug. Und Madame atmete erſt auf, als ſte in einem Abteil 1. Klaſſe ſaß, und gen Berlin dampfte. 12. Kopitel. Gerhilde Wybrands war völlig in Unkennt⸗ nis über das Damoklesſchwert, das über ihrem ng. baß die Baronin einen mehrtägigen Ausflug machte— niemand wußte wohin— be⸗ rührte ſie wenig. Denn Madame ſprach faſt nie mit den„Dienftboten“ über ihre enhei⸗ ten, und auch zwiſchen ihr und der Geſellſchafte⸗ rin beſtand, trotz des äußeren guten Einver⸗ nehmens immer eine angemeſſene Diſtanz. Ger⸗ hilde tat ihre Pflicht, wurde gut dafür bezahlt — Punktum! Zudem waren Gerhildes Gedanken jetzt mehr denn je von ihrem zukünftigen Glück in An⸗ ſpruch genommen. Die zur Vermählung nötigen Formalitäten waren erfüllt. Binnen kurzem ſollte die ſtandesamtliche Trauung ſtattfinden, der dann am darauffolgenden Tage die kirchliche Weihe zu erfolgen hatte. Dann wollte das junge Paar eine kurze Reiſe unternehmen, dabei auch Gerhildes Mutter einen Beſuch abſtatten und dann ſich in der Reichshauptſtadt niederlaſſen, wo Rolf bereits eine kleine gemütliche möblierte Wohnung in einem weſtlichen Vorort gemietet hatte— ſehr beſchränkt und einfach— denn Rolf verfügte derzeit nur über ganz beſchränkte Mittel— aber genügend für ein junges Glück. Vorläufig wurde die ganze Angelegenhei noch völlig geheimgehalten, da die beiden Betei⸗ liten mit Recht annahmen, daß man von allen Seiten ihrer Vereinigung den größtmöglichen Widerſtand entgegenſtemmen würde. Vor einer vollendeten„Tatſache“ aber mußten alle Beden⸗ ken, alle Intrigen die Waffen ſtrecken.— So hing der Himmel für das glückliche jun⸗ ge Paar voller Geigen. Und doch ſollte alles ſo 9 anders kommen.— t ihrer Heimkehr von ihrer geheimnis⸗ vollen Reiſe beobachtete Baronin Totto ihre junge Geſellſchafterin mit Argusaugen. Sie hatte mit ihrem Gemahl eine erregte Ausſprache gehabt; hatte ihm trotz ſeines verſuchten Wider⸗ ſpruchs kurz und bündig erklärt, ſie könne eine Perſon aus ſolch obſkurer Familie nicht gebrau⸗ chen und Gerhilde die Stellung für nächſten Monat gekündigt. Und ärgerte ſich nun mächtig, daß die„dumme Perſon“ dieſe Kündigung, die für ſie doch eine Niederlage bedeuten mußte, ſo ültig aufnahm Und wie niedrigdenkende Menſchen durch vor⸗ nehme Ruhe und geiſtige Ueberlegenheit ſtets gereizt und zu neuen gehäſſigen Handlungen angeſpornt werden— ſo auch hier. Baronin Totto begann, ihre Geſellſchaftevin zu haſſen. Und es trieb ſie, ihr Böſes anzutun, gleichviel auf welche Weiſe. An ihren Stiefſohn wagte ſie ſich mit Ver⸗ dächtigungen nicht heran. Blieb nur die alte Frau da oben in ihrem weltvergeſſenen ſchles⸗ wigſchen Neſt. Der mußte man beibringen, was ihre Tochter hier angebandelt hatte. Und damit ihr gleich einen Stich verſetzen für die Unver⸗ ſchämtheit, mit der ſie ihre jüngere Tochter, die⸗ 5 veritable Verrückte, in Schutz genommen tte.— So ſchrieb ſie einen Brief an Frau Dr. Dina Wybrands voller Gehäſſigteit und Anklagen: daß ſie ſich nur nichts auf ihre ältere Tochter einbilden ſolle; ſie, die Baronin, habe bereits gekündigt. Denn ſie könne keine leichtfertige Perſon gebrauchen, die hinter dem Rücken ihrer Hervin eime Liebſchaft habe— und dazu noch mit dem Sohn des Hauſes. Wenn dieſe ältere Tochter auch ſcheinbar geiſtig geſund ſei und nicht verrückt wie die jüngere— ſo ließe ihre Vernunft doch auch zu wünſchen übrig; denn ſie habe ſich neuerdings gar in den Kopf geſetzt, ihren Geliebten zu heiraten. Was ihren Machi⸗ nationen die Krone aufſetze. Denn zwiſchen dem Sohn aus vornehmem Hauſe und dem Mäd⸗ chen aus ärmlichen Verhältniſſen gähne ein un⸗ überbrückbarer Abgrund—— Und ähnliche ſchön gebrechſelte Phraſen mehr, bie Baronin Totto aus irgend einem Roman her hatte und die ihr für dieſen Fall geeignet erſchienen. a Wohl empfand die leichtlebige Dame nach Abſenden dieſes Schmähbriefes etwas wie Ge⸗ wiſſensbiſſe; denn jeder Menſch, auch der ſchlech⸗ 75 trägt in irgend einem verborgenen Win⸗ kel ſeines Herzens Gute t mit ſich herum. Aber der Brief war nun einmal fort. Nicht mehr zu ändern. Alſo— Schwamm drüber! Hätte ſie ihn nur wenige Tage früher abge⸗ ſandt— wieviel Gram und Herzeleid wäre ver⸗ mieden worden! Wieviel Unglück, das beſtim⸗ mend auf eine ganze Reihe von Menſchenſchick⸗ ſalen einwirken, ja Tod und Verzweiflung nach ſich ziehen ſollte! 13. Kapitel. Die ſtandesamtliche Trauung war vorüber. Mit einem jubelnden Glücksgefühl kehrte Ger⸗ hilde in die Villa Prillwitz zurück, um ſie mor⸗ gen für immer zu verlaſſen. Heute abend wollte Rolf bei ſeinem Stiefvater vorſprechen und ihn von der Tatſache ſeiner Vermählung in Kennt⸗ mis ſetzen. Und morgen, nach der kirchlichen Trauung, würde Gerhilde an ihre Mutter ſchreiben. Ihr auseinanderſetzen, daß ſie durch ihre Heirgt die Tochter nicht verloren, ſondern im Gegenteil noch einen liebevovllen Sohn ge⸗ wonnen habe, der Mutter und Schweſterchen nach jeder Richtung hin beiſtehen werde———. Madame war bei Gerhildes Rückkehr von dem Ausgang, den ſie ſich erbeten hatte, nicht ſichtbar. Sie ahnte ſchon aus flichen Gründen die ganzen Tage daher, daß irgend et⸗ waß im Werke war, verhielt ſich aber abwar⸗ tend. Denn ſie hatte ſich vorgenommen, wie auch die Angelegenheit zwiſchen ihrem„Herrn Stief. ſohn“ und der„Mamſel“ ausfallen würde, 125 ſich Vorteil daraus zu ziehen. In ſolchen Füllen war die geweſene Tänzerin Meiſterin. Als Gerhilde ihr Zimmer betrat, erſchien es ihr noch einmal ſo hell wie früher. Jeder kleine Gegenſtand ringsum gewann Bedeutung. Sie Schwindel ſie überfiel. war ſo erfüllt von ihrem Glück, daß faſt ein Gortſebung folgt) Originelle Strand- und Sportmoden Zu jeder Stunde und Gelegenheit richlig, d. h. entſprechend angezogen ſein, das iſt die Parole, die die Allherrſcherin Frau Mode ſtellt. Diesbezüglich haben wir auch für jede Art von Sport eine ſpezielle, dem Zweck die⸗ nende Kleidung. And wohl nicht zum Nachteil der ſportliebenden Damen? Sind ſie nicht feſch, die hler gezeigten Sportanzüge? 3. B. der neue fünfteilige Dreß für Segel- u. Motorbootſport. — Wenn die waſſerſportbegeiſterten Damen ſich bei heiterem Sommerwetter in Luft, Licht, Sonne und Wind locken laſſen, werden ſie gern das vorbildliche Sporteomplet tragen, wie un⸗ ſere beiden Abbildungen G. 35173 zeigen. Für Motorradfahrerinnen iſt der Anzug G. 36230 äußerſt praktiſch, da er hoch geſchloſſen und aus imprägniertem Stoff gefertigt, vollkommenen Regen- und Staubſchutz bietet. Aber auch an Golfſpielerinnen, Wander- und Tennis- ſportliebende iſt hier gedacht worden. G. 35173. Fünftellig iſt der neue Dreß für Segel⸗ und Motorbootſport: Jacke, Rock, langes Belnkleid aus blauem Serge, am linken Beinkleid Streifen in Klub⸗ farben. Jumper und Schwimmanzug aus bleufarbenem Wolltrikot. O⸗Lindaſchnitt Ur. 35173(90 pf.), Gr. II. M. 65226. Dleſer feſche Wochenendanzug iſt zugleich auch zum Golfſpielen geeignet. Kurze blaue Wolltrikot⸗ Hoſe. Am oberen Aande Spangen, durch dle der Gürtel geleitet iſt. Weiße Semdoͤbluſe. Backebeil M⸗Lindaſchnitt Ar. 68225(Preis 70 Pf.), Größe II. M. 65228. Tennisanzug. Kurzes Höschen aus weißem Tuch. Am oberen Rand Zugfaum. Darunter weißer Schwimmanzug mit Blenden in Klubfarben. Hackebell M⸗Linöaſchnitt Ur. os228s(70 Pf.), Größe 0 und II. G. 36230. Anzug für Motorradfahrerinnen aus Bur⸗ berry. Hoſe der Dluſe angeſchnitten. Bruſttaſchen, Taſcheneingriffe. Beinlinge in Bündchen gefaßt. 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