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Nach den letzten Meldun⸗ gen ſind durch die Ueberſchwemmungen und Erd⸗ rutſche in der Gegend von Surmene am Schwar⸗ zen Meer 216 Häuſer vollſtändig und 50 teilweiſe zerſtört, ſerner 24 Mühlen und 12 Geſchäftshäuſer. Die Zahl der Menſchen opfer beträgt 249, da⸗ runter 50 Verletzte. Da die Verbindungen zwi⸗ ſchen den Dörfern des ganzen Bezirks unterbrochen ſind, iſt das Schickſal von zehn Dörfern noch nicht bekannt. Die Erdrutſche dauern an. An verſchie⸗ denen Orten hat ſich die Bevölkerung in die Berge geflüchtet. Schweres Autounglück bei München. München, 14. Juli. Hart an der Stadt⸗ grenze Münchens auf der Ingoldſtädter Land⸗ ſtraße ereignete ſich am Sonntagabend ein ſchweres Autounglück, bei dem zwei Perſonen getötet und ſieben verletzt wurden. Das Auto des Fürther Kaufmanns Schicketanz. das von deſſen Ehefrau geſteuert wurde. geriet beim Ueberholen eines Radfahrers zu weit nach links und rannte in voller Fahrt gegen einen Baum. Das Auto ſtürzte um und begrub ſämtliche neun Inſaſſen unter ſich. Frau Schicketanz und ihr vierjähriges Kind wur⸗ den ſofort getötet, die übrigen ſieben Inſaſſen mußten mehr oder weniger ſchwer verletzt ins Krankenhaus übergeführt werden. Autounglück. Zwei Mitfahrer verbrannt. Amſterda m. 14. Juli. In der vergan⸗ genen Nacht ſtieß bei der Ortſchaft Dubbel⸗ dam bei Dordrecht ein Auto gegen einen Baum. Von den vier Inſaſſen wurden zwei heraus⸗ geſchleudert. Ein junger Mann war auf der Stelle tot., ein junges Mädchen erlitt eine Gehirnerſchütterung. Das Auto geriet bei dem Unfall in Brand. Die beiden anderen In⸗ ſaſſen kamen in den Flammen um. Ein Schloß abgebrannt. Kaſſel, 14. Juli. Die 1305 erbaute Schloß burg des Grafen Heinrich des wiſerner von Waldeck in Mengeringhauſen(in der Nälie von Arolſen), die bis 1696 als Landlnazſei er Graf ſchaft Waldeck gedient hat, keit einem Jahrhun dert jedoch als Hotel und Halmiriſchaf“ benutzt wurde, iſt einem nerheccenden Feuer zum er gefallen Obwohl vier Feuer veheen ncht Stunden lang arbeiteten, iſt die aite Schlußburg mit allen Nebengebänden völlig vernichtet worden. Man vermutet Brandſtiftung. Grippe⸗Gnidemle in Ruenos Aires. Buenos Alires 14. Juli. In der Stadt iſt eine ſtarke Grippe⸗Cuidemie augebrochen Bis jetzt ſind za ono Verſonen erkrankt. Täglich wer ⸗ den 500 neue Fälle feſigeſtellt. Deut“ ⸗helaſſches Ablomwen ſüher die Freigabe des deutſckhen Eigentums. Berlin, 13. Juli. Auf Grund von Verhand⸗ lungen, die im Reichskinan⸗miniſterium mit dem Miniſterialdirektor Doduyſchnever und dem Rechtsbeiſtand der belgiſchen Regierung geführt wurden, iſt heute ein Abkommen über die Freigabe des deutſchen Vermögens in Belgien geſchloſſen worden. In dem Abkommen über die Freigabe verzichtet die belgiſche Reglerung mit Wirkung vom 7. Juni 1929(dem Tag der Unterzeichnung bes Noungplanes) auf die Liquidation und Ein⸗ behaltung des bis dahin noch nicht liquidierten und in Staatseigentum übergegangenen beut⸗ ſchen Vermögens. Ferner wird verzichtet auf die weitere Auswirkung deutſcher Wertpapiere, auf die um Verſailler Vertrag vorgeſehene Befugnis zum Eingreifen in die deutſchen gewerblichen Schutzrechte und Urheberechte ſowie den noch un⸗ bezahlten Kaufpreis der jetzigen Güter, die von ihren deutſchen Eigentümern käuflich zurücker⸗ worben worden waren. Die Verhandlung der Er⸗ löſe des bereits liquidierten deutſchen Eigentums ebenſo wie die Frage der Beendigung des Aus⸗ gleichsverfahrens und verwandter Fragen ſollen späteren Verhandlungen wach Inkrafttreten des Houngplanes vorbehalten werden. Auch dieſes ommen ſoll itig mit dem Vertrage zur Inkraftſetzung des plans ratifiziert werden —. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an een en bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 46. Jahrgang Ruſſiſches Ultimatum an China. Drohung mit Krieg, wenn die oſtchineſiſche Bahn nicht zurückgegeben wird. Berlin, 15. Juli. Nach den aus Moskau vorliegenden Nachrichten hat die Sowjetunion in der Frage der Beſchlagnahme der chineſiſchen Oſtbahn ſeitens China einen Schritt unternom⸗ men, der dazu angetan ſein dürfte, die Gefahr eines ruſſiſch⸗chineſiſchen Krieges, deſſen Schau⸗ platz die Mandſchurei ſein würde, in eine be⸗ drohliche Nähe zu rücken. Die Sowjetunion hat dem chineſiſchen Ge⸗ ſchäftsträger eine befriſtete Note an die Mudkenregierung und an die Nanking⸗ Regierung wegen der von der chineſiſchen Regierung beſchloſſenen Maßnahmen gegen die ruſſiſchen Verwaltungsbehörden der chineſiſchen Oſtbahn überreicht, in der uli⸗ nativ eine Rückgängigmachung dieſer Maß⸗ nahmen und eine Antwort binnen drei Tagen auf die von Karachan unterzeich⸗ nete Note verlangt wird. Die Sowjetregierung erhebt in dieſer Note allerſchärſſten Proteſt und führt aus, falls ſie keine befriedigende Antwort erhalte, würde ſie genötigt ſein. zur Wahrung ihrer geſetz— lichen Rechte„zu anderen Mitteln“ zu greifen. An anderer Stelle erinnert die Note die chine⸗ ſiſche Regierung daran, daß die Sowjetunion über hinreichende Mittel verfüge, um die ge⸗ setzlichen Rechte der Sowjetunion vor allen gewalttätigen Anſprüchen zu ſchützen. Dieſe ſcharfe Wendung, verbunden mit der außerordentlich kurzen Befriſtung des Ultima⸗ tums. laſſen keinen Zweifel darüber, daß die Sowjfetregierung zu einer militäriſchen Beſetzung der Oſtbahn entſchloſſen, falls China ibre For— derungen nicht annimmt. Die Sowjetvreſſe kom— mentiert zwar ſcharf die chineſiſchen Uebergriffe, hebt aber die Friedensliebe der Sowjetunion nach wir vor hervor, die jedoch nicht ein Aus⸗ druck einer Schwäche ſei. In dem offiziellen Or⸗ gan der Sowietarmee werden die Norfälle in China diesmal ernſter bezeichnet. Das ruſſiſch⸗ chineſiſche Abkommen über die ſüdmandſchuriſche Bahn ſei nicht nur verletzt ſondern vollſtändig vernichtet worden. In anderen Blättern wird hervorgehoben, daß die Arbeiterſchaft zwar keinen Krieg wünſche, doch würde ſie, falls die Sowjet— union angegriffen würde, zum Schutze des prole— tariſchen Staates die Flinte ergreifen. Daß man auf chineſiſcher Seite mit der Mög— lichkeit militäriſcher Konflikte rechnet, beweiſen aus Schanghai vorliegende Nachrichten, die beſa— gen— wie auch in der Sowjetnote behauptet wird— daß drei chineſiſche Kavallerie-Brigaden in der Nähe der ſowietruſſiſchen Grenze als Bahnſchutz poſtiert wurden Weiter verlautet, daß die neu angeſtellten antibolſchewiſtiſchen Ruſſen die ruſſiſchen Emigranten im Sungari-Tal mobi⸗ liſieren, um gegen etwaige plötzliche ruſſiſche Vor— ſtöße eine beſondere Eiſenbahnwache zur Verfü⸗ gung haben. Es ſollen bereits mehrere tauſend Weißruſſen an die ſibiriſche Grenze beordert worden ſein. Würde es tatſächlich zu Verwickelungen kommen, ſo iſt unbedingt mit einem Ein⸗ greifen Japans und auch anderer Mächte zu rechnen. Vorläufig hat die Regierung in Tokio den Wunſch, vermittelnd einzugreifen und ſoll be— reits, wie verlautet, auf Wunſch von Moskau hin in Nanking und Mukden in dieſem Sinne ſon— diert haben. Von Seiten der japaniſchen Regie— rung hat man ſowohl in Rußland als auch in China mit ernſter Mahnung erklären laſſen, daß Tokio unter allen Umſtänden entſchloſſen ſei, die beträchtlichen japaniſchen Intereſſen in Mand⸗ ſchurei und im ganzen Nordchina zu ſchützen.— Selbſtverſtändlich verfolgt man auch in London vor allem aber in Waſhington mit größter Auf— merkſamkeit die Zuſpitzung der Verhältniſſe im Fernen Oſten. Man darf es ſogar nicht als aus⸗ geſchloſſen bezeichnen, daß angeſichts dieſer Ent— wicklung eine taktiſche Verſtändiaung zwiſchen Amerika und China, die beſonders wirtſchaftliche Motive zum Ziele hat, zuſtande kommen könnte. Briand, der Träumer. Seine pläne im Spiegel der franzöſiſchen Preſſe Paris, 13. Juli. Zum Plane Briands von den Vereinigten Staaten von Europa ſchreibt das „Echo de Paris“, man ſieht nicht, daß die Europa beunruhigenden Probleme in einer Konklave, in der nur Europa vertreten wäre, leichter gelöſt werden konnte, umſomehr als niemand ſich be⸗ reitfinden würde, einer europäiſchen Solidarität Gehalt zu geben, die ſich zum Beiſpiel gegen die Vereinigten Staaten von Amerika richten würde. Dagegen erkenne man ſehr klar, daß es für Frankreich viel ſchwieriger ſein würde, ſeine Rechte auf die beſtehende territoriale Ordnung zu verteidigen, nachdem es eine Vereinigung, die, um zuſtande zu kommen, Opfer erfordert, als höchſt wertvoll erklärt haben würde. Zunächſt würden, wenn Frankreich, nachdem es die euro— päiſchen Familienbande gefeiert hätte, ſich ent— ſcheiden ſollte. die Rheinlandräumung vom Fi— nanziellen oder von der Sicherheitsklauſel ab— hängig zu machen, verſchiedene Familienmitgieder in ein Gezeter ausbrechen. Die Angelegenheit der Vereinigten Staaten von Europa iſt ebenſo leichtfertig wie der Kelloggpakt, den Briand ſich auf den Hals geladen hat. Dieſe eine Lehre hat aber anſcheinend nicht genügt. Der franzöſiſche Außenminiſter hat noch nicht gelernt, daß in politiſchen Dingen alle ideologiſchen Pläne ver— fänglich ſind Das franzöſiſche Gewerkſchaftsblatt„Le Peuple“ ſchreibt, es iſt klar, daß die von Briand geplante Demarche nicht ſofort ſtattfinden kann. Theore⸗ tiſch kann man ſich vorſtellen, daß eine europäiſche Föderation die Bedingungen ſchaffen wird, die ſeeignet ſind. die unerläßliche allgemeine Revi⸗— ſion der Verträge von 1919 zu ermöalichen Tat— ſächlich kann man an die Bildung dieſer Födera— tion erſt nach der Reviſion der dringendſten Fra— gen denken. Verunglückte Ozeanflüge. der ſtanzöſiſche Tranzozeanſlug abgebrochen.—„Mar- hall Pilfudſt“ zerstört. Paris, 14 Juli. Die franzöſiſchen Flieger Coſte und Bellonte, die geſtern früh in Le Bourget zum Transozeanflug geſtartet waren, ha⸗ ben in der Nähe der Azoren aus noch nicht be⸗ kannten Gründen Kehrt gemacht. Sie ſind heute früh 9.25 Uhr auf dem Flugplatz von Villa⸗ coublay eingetroffen. Warum„Fragezeichen“ umkehrte. Paris, 15. Juli. Ueber die Gründe, die das franzöſiſche Flugzeug„Fragezeichen“ zur Rückkehr nach Frankreich veranlaßt haben, hat Coſtes nach ſeiner Rücktehr erklärt, daß man 300 Meilen von der Küſte entfernt auf ſtarken Wind geſtoßen ſei, der die bisherige Geſchwindigkeit der Maſchine von 200 Stundenkilometern auf 70 bis 80 herab⸗ gedrückt habe. Unter dieſen Umſtänden hätte der Benzinvorrat nicht ausgereicht. Man habe ſich deshalb zur Umkehr entſchließen müſſen. Der Mo⸗ tor habe gut gearbeitet. Die in 28 Stunden zu⸗ rückgelegte Geſamtſtrecke beträgt 5400 Km. Coſtes erklärte, daß es zehnmal leichter ſei, von Amerika nach Paris zu fliegen. N i Kataſtrophe des„Marſchall Pilſudſti“. Newyort, 14. Juli. Das Ozeanflugzeug „Marſchall Pilſudſti“, das am Samstag früh in Paris geſtartet war, iſt bei einem Landungsverſuch auf der Azoreninſel„Gracioſa“ am Samstag abend zerſtört worden. Der Flieger Idzikowſti wurde dabei getötet, ſein Begleiter Kubala verwundet. Die polniſchen Flieger wollten zunächſt auf Fayal landen, entſchloſſen ſich dann aber, nach Gracivſa weiter zu fliegen, um dort die Landung zu verſuchen, da in Fayal die Landungsmöglichteit zu ſchlecht war. „Untin Bowler“ aufs offene Meer getrieben. Ottawa, 15. Juli. Nach einer Meldung aus Port Burwell wird das Flugzeug„Untin VBow⸗ ler“ für verloren betrachtet. Als das Eis, in dem das Flugzeug feſtlag, aufbrach, wurde das Flugzeug ohne Beſatzung aufs offene Meer hin ausgetrieben. „Figaro“ ſchreibt: Briand Entſpannungspolitit habe ſchon viel Enttäuſchung gebracht. Jetzt frage er ſich, ob durch eine internationale neue Politik er nicht von dem wieder etwas auffinden werde, was er verloren habe. Ein anderes Blatt ſchreibt: Sein Plan iſt nichts als eine trügeriſche Träu— merei. Weder Deutſchland, noch Italien, nach Sowjetrußland, noch Großbritannien denken daran, in einem euroväiſchen Ueberſtaat unterzu⸗ gehen. Deutſchland iſt vollkommen ſeinen Plänen der Wiederherſtellung ſeiner Vorkriegsſtellung ergeben, Italien iſt expanſioniſtiſch und Sowjet⸗ rußland träumt nur von der Weltrevolution. Was das von Arbeiterparteilern beherrſchte Eng— land betrifft, ſo hat es den Verſuch gemacht, ſich mit Amerika zu befreunden.„Action Francaiſe“ ſieht Briands Plan hinſichtlich der Stellung Deutſchlands Deutſchland würde ſich ſeinen Ein⸗ tritt in die Vereinigten Staaten von Europa durch die Aufhebung der Klauſeln des Friedens⸗ vertrages von Verſailles und der territorialen Klauſeln bezahlen laſſen. Dann wäre es ihm leicht gemacht. das föderaliſtiſche Europa nach dem Traum Wilhelm 2. zu geſtalten. Vielleicht ſei der entthronte Kaiſer noch lange genug am Leben, um ſagen zu können:„Das wenigſtens habe ich gewollt!“ Hoeſch bei Streſemann. Baden⸗ Baden, 15. Juli. Der deutſche Botſchafter in Paris, von Hoeſch, und der Ge⸗ ſandtſchaftsattache bei der deutſchen Gefandtſchaft in Warſchau, Frhr. von Maltzan, hatten am Sonntag mit Reſchaußenminiſter Dr. Streſenann uuf der Bühlerhöhe eine Unterredung. Im Abend unternahmen ſte einen gemeinſamen Ausflug nach Baden⸗Baden. der Eibſee ſoll wirklich an Amerikaner verlauft werden. München, 13. Juli. Zu den ſeit einiger Zeit umlaufenden Gerüchten über den Verkauf des am Fuße der Zugſpitze gelegenen Eibſees lann die Bayeriſche Staatszeitung auf Grund von Erkun⸗ digungen an zuſtändiger Stelle heute mitteilen, daß der Eibſee und das Hotel, das den Brüdern Terne gehört, Ende Auguſt an einen Club in Newysz! übergehen wird, der am Eibſee ein Heim zu errichten plant. Wie behauptet wird, beabſichtigt der Club den ganzen See und das dazu gehörige Gelände zu ſperren. Die Gründe des Verkaufs liegen in verſchiedenen Schwierigkeiten, die zwiſchen dem Beſitzer und dem Staat beſtehen, u. a. in der groſſen ſteuerlichen Be⸗ laſtung und in der Grenzwaſſerfrage, weil die Brunnenrechte der Gebrüder Terne nicht anerkannt werden ſollen. e ee ee eee Waſſermangel in England. London, 13. Juli. Den Blättern zufolge einp fing der Wohlfahrtsminiſter geſtern eine Abord nung des britiſchen Waſſerwerkverbandes im Zu ſammenhang mit der Frage der Waſſerverſorgu in verſchiedenen Teilen des Landes. Der Min ſter wird als Ergebnis einen Appell an die braucher richten, angeſichts des ernſten Waſſer“ mangels Englands in zahlreichen Bezirken in, folge des abnorm geringen Regenfalls währen! icht weniger als 150 Briefe dieſes Jahres ſo ſparſam wie möglich im Waſſer. er lezten Jeit ſind nit 7 1 ˖ verbrauch zu ſein. Es heißt, daß in manchen Teilen Nord⸗Eng lands die Waſſerbehälter nur Waſſervorräte fü weniger als drei Wochen enthalten. Aus aller Welt. Schiffsbrand. Durban, 13. Juli. Der 3000 ⸗Tonnen⸗ Dampfer Cadjallon mußte ſüdöſtlich von Dur⸗ ban von der Beſatzung auf hoher See verlaſſen werden, da an Bord Feuer ausgebrochen war 355 Dampfer Ardenhall nahm die Beſatzung auf. Unwetter über Perſien. Teheran, 13. Juli. Am Mittwoch ging über Täbris ein furchtbares Unwetter nieder. Ee ſollen auch Menſchen ums Leben gekommen 1 ein. der Angeklagte ſo in die Enge, daß er den eben Die Streckenleiſtung der„Angelang“. 31 600 Kilometer. Culver City, 13. Juli. „Angelano“ hat bei ſeinem 246 Stundenflug eine Strecke von 31600 Kilometer zurückgelegt Vor Beginn des Flußes war die„Angelano' 27 500 Kilometer geflogen. Der Flugzeug: motor iſt noch in gutem Zuſtand. aus einem fremden Das Flugzeug ö bei der Mannheimer Mannheim, 12. Juli. Die Unredlichkeiten bei der Poſt hören trotz ſchärfſter Ueberwachung u. häufiger erwiſchter Briefmarder nicht auf. In auf der Mannheimer Poſt abhanden gekommen. Wie viel Briefe der heutige Angeklagte, der 42 Jahre alte verheiratete Briefträger Georg Schmitt aus Zeiskam unterſchlagen hat, läßt ſich nicht feſtſtellen. Im Ganzen gibt er nur fünf Fälle zu. Die Beraubungen ſcheinen ihm ſo zur Gewohnheit geworden zu ſein, daß ihm durch ſſeine Gleichgültigkeit eine 50⸗Schweizer⸗Franken⸗ Note aus der Taſche fiel, die von einem ſeiner Kollegen aufgehoben wurde. Bei Nichtauffindung verfällt das Geld der Poſt. In drei weiteren Fällen handelt es ſich um Briefe, die Schmitt Fache der Sortierſpinde nahm, ſie auf dem Gange zur Briefbeſtellung auf dem Lindenhof öffnete und entweder ver⸗ nichtete oder wieder zuſchloß. Darunter befand ſich ein hierher verirrter Brief aus Hamborn in Weſtfalen, in dem ſich ein Vertrag befand, der auf dem Abort der Poſt gefunden wurde. Ein Brief aus Amerika mit undeutlicher Adreſſe wurde von einem Manne vom Lindenhof per⸗ ſönlich bei der Poſt reklamiert. Hierdurch geriet 2 oſt. unterſchlagenen Brief mit einer 5⸗Dollar⸗Note in den Papierkorb warf. Der Angeklagte war ſchon einmal ein halbes Jahr im Poſtdienſt und holte ſich wegen der gleichen Handlungen be⸗ reits 6 Monate Gefängnis. Nur weil er die un⸗ wahre ſchriftliche Erklärung abgab, daß er noch nicht vorbeſtraft ſei, nahm man ihn wieder bei der Poſt auf, nachdem er bei Lanz als Auffſeher entlaſſen war. Seine Frau unternahm in der Aufregung über die Entdeckung der Unterſchleife einen Selbſtmordverſuch mit Gas und wurde durch einen Nachbarn dem Tode entriſſen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu neun Monaten Gefängnis. In der Begründung führte der Vorſitzende aus:„Die Defraudationen bei der Poſt haben in der letzten Zeit einen ſol⸗ chen Umfang angenommen, daß man ebenſogut einen anderen Weg, ebenſo ſicher und ebenſo un⸗ ſicher zur Beförderung von Briefen, benutzen kann. Ganze Stöße von amerikaniſchen Briefen wurden entwendet und vernichtet. Bei den Poſt⸗ beamten iſt eine Demoraliſierung eingetreten, die ihresgleichen ſucht. Tief bedauerlich iſt, daß durch das Verhalten einiger moraliſch defekter Menſchen die Poſtanſtalt in ihrem Anſehen ſo heruntergekommen iſt.“ Fernkino im Rundfunk. Berlin, 12. Juli. Der Rundfunkkommiſſar. Staatsſekretär a. D. Bredow, erklärte einem Mit⸗ arbeiter der Fachzeitung„Lichtbildbühne“, daß die Fernübertragung von Filmen im Rahmen des Rundfunks eine Frage der allernächſten Zeit fei. Im Gebirge abgeſtürzt. Füſſen, 13. Juli. Am Dienstag abend ſtürzte der etwa 40⸗jährige Touriſt Heuler aus Heil- bronn an der Kölleſpitze tödlich ab. Am Donnerstag ſtürzte unmittelbar am Laufbacher⸗Eck die 48⸗jährige verwitwete Kauf⸗ mannsgattin Antonie Pfaff über die 100 Mtr hohe Wand kopfüber ab. Sie wurde getötet. Konkurseröffnung über Glashütte. Glashütte(Sachſen), 13. Juli. Der ſchor vor einiger Zeit angekündigte Konkurs üben die Stadt Glashütte iſt nunmehr nach Geneh⸗ migung des Innenminiſteriums vom Amts gericht Lauenſtein in Sachſen eröffnet worden Zum Konkursverwalter iſt der frühere Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Ay⸗Meißen ernannt worden Ein ungeklärter Vorfall. Contwig, 12. Juli. Der 28 Jahre alte ver⸗ heiratete Maurer Fritz Ernſt von hier, der au dem Bau des Waſſerbehälters in Hinterweiden⸗ thal beſchäftigt war, wurde dort geſtern vor⸗ mittag gegen 11 Uhr durch einen Schuß in die rechte Seite, der in die Lunge ging, ſchwer ver⸗ letzt. Der Angeſchoſſene konnte noch in die Bau⸗ hütte gelangen, wo er bewußtlos zuſammen⸗ brach. Er wurde ins Krankenhaus nach Zwei⸗ brücken verbracht Die Staatsanwaltſchaft nahm geſtern nachmittag bereits Erhebungen vor. „Pourquois pas“ geht in See. Paris, 13. Juli. Das franzöſiſche Polarſchif „Pourquoi pas⸗ geht, wie ſein Kommandant Char. cot mitteilt, zu einer Forſchungsreiſe in den Ge⸗ wäſſern Islands, die in dieſem Sommer durchge, führt werden ſoll, von Cherbourg aus in See. In einigen Monaten werde ein einheitliches Syſtem ſo weit gefördert ſein, daß man mit der praktiſchen Arbeit werde beginnen können. Nieſenunterſchlagungen bei einer Seidenſirma. Villingen i. Schw., 12. Juli. Vor längerer Zeit ging durch die Preſſe die Nachricht von großen Veruntreuungen bei der Filiale eines Krefelder Seidenhauſes in Villingen. Dieſe Mel⸗ dungen wurden ſowohl von der Filiale wie auch von der Firma ſelbſt mehrfach in Abrede geſtellt. Nunmehr ſtellt ſich heraus, daß der frühere Di⸗ rektor Brunner ſeine Firma zu täuſchen verſtan⸗ den hat und ſeit den Jahren 1923 ſeine Ver— trauensſtellung mißbrauchte und für mindeſtens eine halbe Million RM. Seidenwaren verun⸗ treute. Dieſe Unterſchlagungen blieben deswegen ſolange unentdeckt, weil der Direktor ſich die Mit⸗ hilfe des von der Firma in Krefeld zur Kontrolle geſandten Reviſors geſichert hatte. Brunner und der Reviſor ſind nunmehr verſchwunden. Die Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft Konſtanz ergaben, daß Brunner die Seide unter Markt- preis an Villinger und Freiburger Kaufleute verkauft hat. Unter dem Verdacht der Hehlerei wurde daher der Kaufmann Ernſt Schilling in Villingen verhaftet, auch ein Freiburger Kauf— mannsehepaar ſoll in dieſer Angelegenheit in Haft genommen worden ſein. Wie weiter bekannt wird, ſoll es gelungen ſein, den flüchtigen Direk⸗ tor Brunner feſtzunehmen. Exploſionskataſtrophe in China Tauſende von Todesopfern. (Eigene Drahtmeldung.) London, 13. Juli. Times berichtet aus Hang⸗Kong: Eine große Exploſion von Muni⸗ tionsvorräten hat am Donnerstag nachmittag in Yunnangſu in Südchina ſtattgefunden. Es wird gemeldet, daß die Zahl der Todesopfer Tauſende beträgt. Kein Ausländer iſt getötet worden. Aber der britiſche Konſul wurde leicht verletzt. Das britiſche Konſulat iſt ſchwer be⸗ ſchädigt worden, das franzöſiſche Konſulat wurde zerſtört und die franzöſiſchen Miſſionen wurden ebenfalls beſchädigt. Schwerer Nangierunfall. 30 Verletzte. Saarbrücken, 12. Juli. Heute vormittag kurz vor 10 Uhr ereignete ſich auf dem Bahnhof Merzig ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der um 9,50 Uhr nach Saarbrücken abfahrende Perſonenzug wurde von hinten von einem Rangierzug angerannt und der letzte Wagen des Perſonenzuges voll⸗ ſtändig zertrümmert. Bis heute nachmittag ge⸗ gen 2 Uhr wurden insgeſamt 30 Verletzte ge⸗ borgen. Nur bei einer Frau ſinb die Verletzungen lebensgeführlicher Natur. Die übrigen Reiſenden konnten nach Anlegung von Notverbänden ihre Fahrt fortſetzen. Auch der Heizer der Rangier⸗ lokomotive ſoll durch Dampfverbrühungen ſchme⸗⸗ verletzt worden ſein. Ein Sanitätszug ſowie ein Hilfsgerätezug ſind ſofort nach Bekanntwerden des Unglücks vom Hauptbahnhof Saarbrücken abgegangen. Desgleichen hat ſich die amtliche Un⸗ terſuchungskommiſſion der hieſigen Eiſenbahndi⸗ rektion unverzüglich nach der Unfallſtelle begeben 8 Zugentgleiſung.— Niemand verletzt. Nürnberg, 12. Juli. Bei der Einfahrt in den Bahnhof Mellrichſtadt der Strecke Schweinfurt Meiningen iſt in der vergangenen Nacht der auß Lokomotive, Packwagen und zwei plone a gen beſtehende Schnellzug D 390 end etz wurde niemand. Der Schaden an den Fahrzen gen und den Schienen iſt unbedeutend. An de Unglücksſtelle wird z. Zeit eingleiſiger Betriel durchgeführt. Die Urſache der Entgleiſung dürft in der Ueberſchreitung der vorgeſchriebenen Fahrgeſchwindigkeit liegen. Großfeuer. Völklingen(Saar), 12. Juli. In der vergange nen Nacht brach in der Wirtſchaft Hayo in Klein. Roſſeln ein Brand aus, der ſo raſend ſchnell un ſich griff, daß das ganze Haus vollkommen zer. ſtört wurde. Das Feuer konzentrierte ſich haupt, ſächlich auf die in dem Hauſe befindliche Dro⸗ gerie Poller. Da der Brand erſt ſehr ſpät ent⸗ deckt wurde, konnte der Drogerie-Beſitzer und ſeine Angehörigen nur das nackte Leben retten Die Feuerwehr hatte ſchwere Arbeit zu verrich⸗ ten und mußte ſich darauf beſchränken, das Feuer zu lokaliſieren. Der angerichtete Schaden iſt ſehr bedeutend. Die deutſch⸗belgiſche Einigung 2 erzielt. 5 (Eigene Drahtmeldung.) Brüſſel, 13. Juli. Die Verhandlungen zwiſchen den Bevollmächtigten der deutſchen unk belgiſchen Regierungen ſind heute zum Abſchluf gekommen. Das Abkommen iſt heute vormittaf unterzeichnet worden. Der weſentliche Inhal, desſelben iſt folgender: Dentſchland wird während 37 Jahr folgende Zahlungen leiſten: Im 1. Jahre 16,2 Millionen Im 2., 3. und 4. Jahre je 21 Millionen/ Vom 5. bis 12. Jahre je 26 Millionen Vom 13. bis 20. Jahre je 20 Millionen/ Vom 20. bis 37. Jahre je 9,3 Millionen/ Die Annuitäten werden in der gleichen Forn gezahlt, die der Sachverſtändigenplan vom 7. Jul! 1929 für die allgemeinen Reparationsannuitäten vorgeſehen hat. Strafanträge im Stinnes⸗Prozeß. (Eigene Draht meldung.) Berlin, 13. Juli. Im Stinnesprozeß ſtellte heute, nachdem Staatsanwalt Dr. Berliner ſein insgeſamt Sſtündiges Plaidoyer beendet hatte Oberſtaatsanwalt Sturm folgende Strafanträge: Gegen Hugo Stinnes ir. 8 Monate Ge⸗ füängnis und eine Geldſtrafe von 100 000% Gegen Nothmann, Waldow, Leo und Eugen Hir ſch 6 Monate Gefängnis. Gegen Groß 5 Monate Gefängnis. Gegen Schneid 3 Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft ſoll den Angeklagten teil weiſe angerechnet werden. g Ausland Botſchafter von Bergen beim Papſt. Rom, 13. Juli. Der Papſt empfing den deut ſchen Botſchafter von Bergen in Audienz, de: ihm das Handſchreiben des preußiſchen Miniſter präſidenten überreichte, in dem dieſer im Na men der preußiſchen Regierung die lebhafte! Glückwünſche zu ſeinem Prieſterjubiläum aus ſpricht. Der Botſchafter übergab ſodann im Na men der preußiſchen Regierung eine Copie d⸗ bas Opfer der Gerhülde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (25. Fortſetzung.) Still ſetzte ſie ſich aufs Fenſter, blickte hinauf zum klaren Himmel und preßte in überſtrömen⸗ dem Glücksgefühl die Hände auf ihr wildpochen⸗ des Herz. Morgen! Morgen!! Dann war ſie ganz ſein! Das geliebte Weib des angebeteten Mannes! Für immer! Bis daß der Tod ſie ſchied! In den roſigſten Farben malte ſie ſich dies gemeinſame Leben aus.. Wie wollte ſie ihn glücklich machen, ihren Rolf! Wie wollte ſie ihn umſorgen, ihm jeden Kummer, jeden Aerger fernhalten; denn der Künſtler braucht Sonnenſchein ringsum, um ſein Genie zu entfalten! Und wenn dann Kinder kämen— füße, kleine Geſchöpfchen, geſund an Leib und Seele, wie die Eltern— wie würde ſie dieſe Kinderchen hegen und pflegen und in Gemeinſchaft mit dem geliebten Manne ſie zu wahren Menſchen erzielen, die, voller Tatkraft und Ideale, der Menſchheit nützen und wieder 0 und Freude um ſich her verbreiten wür⸗ n So ganz eingeſponnen in die Fata Morgana ihres Glücks, überhörte ſie das Klopfen an der Tür. Bis Jeanettes freundliches Geſicht her⸗ einlegte. Ein Brief für Fräulein Wybrands!“ Gerhilde ſchreckte auf aus ihrer ſeligen Ver⸗ ſunkenheit. Ein Brief? Von wem anders konnte der ſein, als von der Mutter? Zwar brachten dieſe mütterlichen Briefe ihr zumeiſt nichts Erfreuliches. Doch heute ver⸗ mochte das kleine Kuvert mit der kritzeligen un⸗ fertigen Handſchrift nicht, ihr die Stimmung zu verderben. Im Gegenteil. Etwas wie Zärt⸗ lichkeit wallte in ihr auf für die vereinſamte, ſchwache Frau, die dort oben in dem hinterwäld⸗ lichen Dorf ihr Leben vertrauern mußte. „Arme Mutter! Arme kleine Schweſter! Na wartet! Von morgen ab iſt alles anders. Wie wirſt du dich freuen, liebe gute Mutter!“ In dieſem Gedanken öffnete Gerhilde das Kuvert und zog den kleinen, unſcheinbaren Brief heraus. Und begann zu leſen. Zuerſt in gewohn⸗ tem Gleichmut gegen das übliche Gejammer denn verwundert, voller Zweifel... ſchließlich in zitternder Erregung—— Der Unglücksbrief lautete: f „Mein liebes Kind! Meine gute Gerhilde! Ich habe Dir ein Geſtändnis zu machen. Sei nicht böſe, daß ich es nicht ſchon längſt tat. Ich würde auch jetzt noch ſchweigen, um Dich nicht unnötig aufzuregen, denn Du brauchſt zu Deiner Arbeit Ruhe und ein zufriedenes Gemüt. Aber vor einiger Zeit war Deine Baronin bei uns und hat Melitta geſehen. Un⸗ ſer kleiner Engel war darüber ſehr aufgeregt und nannte Deine Baronin„Dämon der Fin⸗ ſternis“ und wies ſie aus dem Zimmer. Du weißt, Melitta ſieht mehr als andere. Die Baronin hörte das Kind auch ſingen. Und— und—— „Liebe, gute Tochter, ich vermag es Dir kaum zu ſchreiben, ſo zittern meine Hände. Deine Baronin ſagte mir ins Geſicht, unſer kleiner Engel wäre— wahnfinnig! Erſchrick nicht zu ſehr, Gerhilde! Aber ich fürchte, die Dame hat recht. Ich hoffte immer noch, von Jahr zu Jahr, das Uebel bei dem Kinde würde ſich geben, wäre nur Nervoſilät. Aber das traurige Schickſal ſcheint ſich wirklich an dem armen Kinde zu erfüllen. Denn— und nun kommt das Schreckliche, Entſetzliche, liebe Tochter— in meiner Familie herrſcht der Irrſinn. Mein Vater ſtarb im Irrenhauſe, und auch eine meiner Schweſtern iſt unheil⸗ bar wahnſinnig. Ich ſelbſt bin frei davon und, ſo Gott will, auch Du. Aber unſere arme, kleine Melitta—— Schon damals, als Deine Baronin fortge⸗ fahren war, wollte ich Dir dies Geſtändnis machen. Ich hatte auch Angſt, die Dame würde zu Dir von Melitta ſprechen. Aber ich fand nicht den Mut dazu. Auch wußte ich ja oder glaubte vielmehr, daß Du keine Liebesgedan⸗ ken im Kopfe haſt, ſonſt hätteſt Du mir doch wohl was davon geſagt. Mir, Deiner Mut⸗ ter! Und dann wäre es natürlich meine Pflicht geweſen, Dir alles zu ſagen. Denn es iſt für einen Mann eine böſe Sache, ſich eine Frau aus einer Familie zu nehmen, in welcher der Wahnſinn erblich iſt. Dein guter Vater hätte mich nie geheiratet, wenn er gewußt hätte——— aber ich habe es ihm verheim⸗ licht. Du ſiehſt die Folgen: unſere arme Me⸗ litta.—— Trotzdem hätte dies alles mich vielleicht noch nicht bewogen, Dir ſchon jetzt die uner⸗ bittliche Wahrheit zu ſagen. Aber geſtern erhielt ich leinen Brief von Deiner Baronin, einen häßlichen Brief voll gemeiner Verdäch⸗ tigungen, die ich nicht wiederholen will, well ſie ja doch nicht wahr ſind. Da dieſem Brief aber doch vielleicht irgend etwas zugrunde liegt, ſo bin ich Dir Aufklärung ſchuldig, da⸗ mit Du auf alle Fälle weißt, woran Du biſt, wenn Du einmal einen Mann liebgewinnſt. Jetzt bin ich nur froh, daß alles heraus iſt. Es hat mir ſchon faſt das Herz abgedrückt. Und nimm es mir nicht zu ſchwer, liebe Toch⸗ ter! Es göbt ja ſo viele Mädchen, die nicht hei⸗ raten und doch glücklich und zufrieden ſind. Warum ſollteſt nicht auch Du———? Du biſt ja ſtark, ſtärker als Deine arme, ſchwache Mutter. Du wirſt das Traurige, Unabänder⸗ liche überwinden. Leb wohl! Bete für unſern lieben, kleinen Engel! Und bete auch für Deine unglückliche Mutter.“ Gerhilde las und las—— und immer ſtar⸗ rer blickten ihre Augen. Immer bleicher wur⸗ den ihre Wangen. Kein Seufzer. Kein Aufſchluchzen. Nicht ein⸗ mal eine Träne. Nur Todesbläſſe des wie in Schmerz erſtarrten Geſichts. Und ein ſchwaches Zucken der Lippen. Sie wußte, dieſer Brief bedeutete das Todes⸗ urteil für ihr Glück———. 14. Kapitel. Scheinbar ruhig wie ſtets, ging Gerhilde den ganzen Nachmittag über ihren Obliegenheiten nach. Niemand beachtete es, daß ſie bleicher war als ſonſt und daß unter ihren Augen tiefe dunk⸗ le Schatten lagen. Und wenn es wirklich jemand bemerkte, ſo ſchob man es einfach auf den Um⸗ ſtand, daß Madame ihrer Geſellſchafterin gekün⸗ digt hatte, wie man wußte. Und eine ſo gut be⸗ zahlte Stellung zu verlieren, iſt kein Pappen⸗ ſtiel. Die guten Stellungen wachſen nicht wie die Pilze aus der Erde— das wußte das ganze Dienſtperſonal aus eigener Erfahrung. Nur Jeanette, die der ſtets gleichmäßig gü⸗ tigen Geſellſchafterin ihrer Herrin von Herzen zugetan war, zeigte etwas wie Beſorgnis und 1455 10 dae n Gerhilde och, wenn au nswürdig, ſo be⸗ ſtimmt zurückwies. 995 3 Fortſetzung folgt.) ————— ö Heidelberger Manaſſe- Handſchrift, eines dei ſchönſten Manuſkripte, die Deutſchland beſitzt. Die Vorgänge bei ber chineſiſchen Ostbahn. Chabrin, 13. Juli. Die Entfernung ruſſiſcher Beamter aus der Verwaltung der chineſiſchen Sſtbahn dauert an. Der chineſiſche Präsident der chineſiſchen Oſtbahn hat das Vorgehen der chine⸗ ſiſchen Behörde verteidigt mit der Begründung daß die Sowjets den Vertrag zwiſchen Mukden und Moskau beſtändig verletzten. Der Sieg des Tonſilms. Ols die erſten Nachrichten aus Amerika zu uns herüberdrangen, daß man dort verſuchen werde, ſprechende Filme herzuſtellen, hat man in Europa nur gelacht. Inzwiſchen ſind drei Jahre vergangen, und wir lachen nicht mehr, ſondern betrachten ſtaunend die erſten Tonfilme verſchiedener Gattung. Wir ſtellen allerlei Mängel feſt, müſſen uns aber ſagen, daß die Filme, die wir heute zu ſehen bekommen, mindeſtens zwei Jahre alt ſind und daß trotzdem ſchon hier die Technik in faſt vollendeter Weiſe gemeiſtert iſt. Die Gleichzeitigkeit von Wort und Bild iſt erreicht, alles andere kann nur noch eine Frage der Zeit ſein. Als man das in Europa erkannte, hatten die Amerikaner (wie ſo oft) einen gewaltigen Vorſprung, und nur ſo iſt der plötzliche Uebereifer zu verſtehen, mit dem ſich unſere Induſtrie auf die Herſtellung von Tonfilmen ſtürzt. Das Wort Tonfilm iſt ſehr unglücklich ant aus folgendem Grunde: Der Ameri⸗ aner kennt zuerſt den ſogenannten Silent⸗ Sum, einen ſtummen Film mit wenigen Sprech⸗ oder Geſangseinlagen, der jederzeit nach Wunſch auch vollkommen ſtumm vorgeführt werden kann. Dieſe Art iſt drüben längſt überholt und wird in Holywood nicht mehr hergeſtellt, ſoll aber bei uns noch einige Neu⸗ auflagen erleben. Neben dem Silent⸗Film ſtellt man in Amerika den Sound⸗Film her, einen typiſchen Geräuſchfilm ohne Sprache und Geſang. Man hört in ihm Signalpfeifen, Autohupen, Lokomotivengeſchnauf uſw. Dieſe Art iſt in Amerika außerordentlich beliebt und hat große Erfolge zu verzeichnen, beſonders deshalb, weil man tuypiſche Senſationsfilme, die der Yankee ja ſo gern ſieht, mit tauſenderlei von Geräuſcharten ausſtaffieren kann. In Deutſchland beſteht keinerlei Neigung, ſolche Filme herzuſtellen. Einmal wird uns Amerika damit überſchwemmen und andererſeits hat unſer Publikum nicht ſehr viel dafür übrig. Der erſte Verſuch, wirkliche Tonfilme her⸗ zuſtellen, brachte den ſogenannten ſynchronie⸗ ſierten Film zur Welt, d. h. ſtumme Filme, in die nachträglich Muſikbegleitung und Geſangseinlagen hineinkompiniert wurden. Dieſe Art oder Abart iſt ein Notbehelf, der in wenigen Jahren wahrſcheinlich erledigt ſein wird. Bleibt alſo der eigentliche Tonfilm in ſeiner vollſtändigen Faſſung übrig: der All⸗ talkie⸗Film, in welchem jedes Wort geſprochen oder geſunden wird. Er allein iſt der echte Tonfilm, wie er drüben in Amerika aufgefaßt und heute nur noch hergeſtellt wird. Man müßte in Deutſchland für ihn einen anderen Namen finden, vielleicht Ganzton⸗Film, weil ja die anderen Abarten auch Tonfilme ſind. Wie ſchwer es ſchon iſt, einen ſtummen Film herzuſtellen, wiſſen wir. Sonſt könnte es nicht ſo viele ſchlechte Werke geben. Einen guten Tonfilm herzuſtellen, iſt aber noch viel ſchwerer. Das Auge läßt ſich beruhigen, das Ohr nicht ja leicht. Das Wort läßt ſich eben nicht erſchlagen, es haftet im Ohr, während das Bild ſchneller verwiſcht wird. Es dürfte alſo nicht leicht ſein, Manuſkripte zu finden, die aus die Tatſache erträglich machen, daß alles, was wir an einem Abend erleben, Technik und nicht als Technik iſt. Lebende Menſchen zauſen auf der Leinwand umher als Bilder, ide Sprache erſcheint nur als Ton, die Ge⸗ Auſche kommen aus zweiter Hand, ja ſogar die Begleltmuſit wird grammophonartig durch Ap⸗ derate witbergegeben. Das iſt ein bischen viel, und ss»ttäglich zu machen, iſt eine Kunſt! Ehaulamenin mie mir unſere Theater ab geriſſen haben, als der Kinematograph erfun⸗ den wurde, wird der ſtumme Film dem Ton⸗ film weichen. Heute geht ja alles noch drunter und drüber. In wenigen Jahren werden wir vielleicht ſo weit ſein, daß wir Theater haben, die nur ſtumme Filme bringen und ſich ein großes Orcheſter halten, und andere Bühnen, die nur Tonfilme ſpielen und die nötige Appa⸗ ratur beſitzen. Bleiben wird in erſter Linie der große Tonfilm mit einem guten Manufkript, in dem die Schauſpieler vernünftig reden, mit einigen Geſangseinlagen, mit Muſik und Tanz, mit Verfilmung von Opern und Operetten. Kommen wird,(denn er iſt bisher noch nicht in Erſcheinung getreten) der große Sprechfilm ohne Geſang und Tanz, mit Verfilmung von Dramen und Luſtſpielen, vielleicht ſogar ohne jegliche muſikaliſche Begleitmuſik. Bleiben wer⸗ den die Aufnahmen berühmter und hiſtoriſch intereſſanter Männer für die Wochenſchaun und für die Archive, aus denen ſie alle Jubeljahre hervorgeholt werden können. Bunte Zeitung. Bei den Trierer Tempelausgrabungen, die jetzt wieder in größerem Umfange auf⸗ genommen wurden, wurde in einer größeren Tiefe eine ausgezeichnet erhaltene äußerſt wertvolle Bronzeſtatue gefunden, eine Dar⸗ ſtellung des römiſchen Gottes Merkur in mei⸗ ſterhafter Ausführung. Der Fund iſt dem Trie⸗ rer Provinzialmuſeum übergeben worden. Tokale hachrichten Endlich gommer. Der langerſehnte Sommer iſt jetzt ins Land gezogen. Geſtern hat er eine wahrhaft glänzende Probe beſtanden. Es waren 30 Grad. Freude lag ob des herrlichen Sonntagswetter auf aller Geſichter. Schon in der Frühe waren Wald und Feld mit erholungsſuchen⸗ den Menſchen belebt. Weit drinnen im Wald waren die ſchaurigen Melodien der Fenerſirene zu hören. Es war nach einhalb 6 Uhr. Am Rathaus war um dieſe Stunde ein lebhaftes Hin und Her zu beobachten. Feuerwehrleute und Sanitätsmann⸗ ſchaften wirkten getreulich zuſammen. Der Weck⸗ ruf der Sportvereinigung rüttelte manchen Sieben- ſchläfer aus der Ruhe. Herrliche Weiſen ſpielte die Feſtmuſik auf. Für die Feſtveranſtaltungen war der geſtrige Sonntag wie geſchaffen. Glück⸗ lich können wir ſein, daß der Sprengwagen der Gemeinde ſo vorzüglich funktioniert. Die früher ſo läſtige Staubplage in den Hauptverkehrsſtraßen iſt verſchwunden. Unſer Ort hat dadurch auch in den Augen des Fremden ſehr viel gewonnen. Der Straßenverkehr, befonders in den Vormittagsſtun⸗ den, bot ein buntbewegtes Bild. Fahrräder, Mo- torräder, Autos und Omnibuſſe waren reichlich zu ſehen. Der Sommer hat jetzt ſein Recht, es geht der Ernte entgegen! Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl, 2 wegen Betrug, 5 Radfahrer wegen Fahren ohne Licht, 4 Kraftfahrzeugführer wegen zu ſchnellem Fahren, 2 wegen Ruheſtörung und 1 wegen Schießen ohne Erlaubnis. »Eliegerpech. Aus Anlaß des geſtrigen 20 jähr. Jubiläumsfeſtes der Sportvereinigung hatte ein Flugzeug den Auftrag erhalten, einen Fußball auf den Feſtplatz herunterzuwerfen. Der Flieger hatte anſcheinend nicht die genügende In— ſtruktion, denn er warf den Fußball nicht auf den Feſtplatz der Sportvereinigung, ſondern auf den DiK.⸗Platz. Hier lag alſo ein Verſehen vor. Nicht wenig Beſtürzung löſte es aus, als man von dem Pech des Fliegers hörte. »Gauturnfeſt in Schwetzingen. Der Turnerbund beteiligte ſich am geſtrigen Sonntage mit ſeiner geſamten Aktivität an dem Gauturnfeſte in Schwetzingen und konnte unter Leitung ſeines Oberturnwartes Herrn Kirchner im Vereinsturnen den 1. Preis erringen. Weitere erſte Preiſe er- rangen Herr Hans Effler in der Altersriege und Herr Valentin Träger in der Jugend⸗Oberſtufe. Weiter wurden noch diverſe Preiſe errungen. Der Turnerbund hat hiermit gezeigt, daß noch der alte Vater Jahn's⸗Geiſt in ihm ſteckt, daß er noch etwas zu leiſten vermag, wenn er ſeine altbe⸗ währten Führer hat. Zu dieſen ſchönen Erfolgen die herzlichſten Glückwünſche. — Perſil am Himmel. Kürzlich konnte man in den Straßen unſerer Stadt eine neue Art von Reklame ſehen. Die weltbekannte Perſil⸗ firma ließ von 4 Männern in ſchmucker weißer Kleidung, jeder einen großen Schirm tragend, für ihr als gut bekanntes und von den Hausfrauen beliebtes Waſchmittel die Werbetrommel rühren. Und geſtern erlebte man von gleicher Firma ein neues Schauspiel, das ebenfalls große Bewunderung fand. Ein Flieger kreiſte hoch am Himmelszelt und zeichnete von da aus in großen Buchſtaben das Wort„Per ſicl“. Ruf und Umſatz, ver⸗ dankt die Firma neben der Güte der Ware, nur der Reklame! Heſſiſches Hängerbundesfeſt. Vom herrlichſten Sommerwetter begünſtigt, fand geſtern in Darmſtadt das 2. Heſſiſche Sängerbundesfeſt ſtatt. Aus Viernheim waren auch Sänger und Korporationen erſchienen. Ein mächtiger Feſtzug bewegte ſich durch die Stadt, der überall aufs lebhafteſte begrüßt wurde. Noch ſelten ſah Darm- ſtadt ſo viele Gäſte als geſtern.— Die Uebergabe des Bundesbanners, das bisher das goldene Mainz behütete, folgte mit dieſem Treugelöbnis:„Lieb⸗ werte Sangesbrüder! Mit großer Freude über- nimmt die Darmſtädter Sängerſchaft das Bundes⸗ banner aus den Händen der Mainzer Sängerſchaft. Wir geloben allezeit ein treuer Hüter zu ſein und knüpfen daran den Wunſch, daß uns das Banner nur gute und ſchöne Tage bringen möge zum Heil des geſamten Bundes und zum Heile unſeres ſchönen deutſchen Liedes. Ihnen liebe Sanges⸗ brüder übergebe ich hiermit das Banner zu treuen Händen, als die von der Darmſtädter Sängerſchaft erwählten Hüter und Begleiter. Tragen Sie unſer Banner ſtets in Ehren, als echte deutſche Sänger, dies ſei unſer Wunſch. Das walte Gott.“ Das Roſalia Garteufeſt in den „Vier Jahreszeiten“ war von Mitgliedern, Freun⸗ den und Gönnern gut beſucht. In ſchattigem Grün wurden bei Muſik, Frohſinn und Gemütlichkeit ſchöne Stunden angenehmer Erholung verbracht. * Der Ausverkauf beginnt! Heute nehmen die beliebten Sommer⸗Ausverkäufe ihren Anfang. Die Preiſe ſind während dieſer Tage ganz gewaltig herabgeſetzt. Der Einkauf lohnt. Wer kaufen kann, zögere nicht! Uebung d. Freiw. Feuerwehr und der Sanitätskolonne Geſtern Vormittag um halb 6 Uhr fand eine Uebung der Freiw. Feuerwehr, der Sanitäts- kolonne u. der Pflichtfeuerwehr Ig. 1904 u. 1905 ſtatt, bei der als Brandfall Filmentzündung im Central⸗Theater, wobei der Vorführungsraum uſw. in Brand geriet, vorgeſehen war. Leider konnte die Uebung nicht programmmäßig verlaufen, weil die Feuerſirene verſagte. Um 5,15 Uhr ſollte das Alarmſignal gegeben werden, bis jedoch die Sirene repariert war, wurde es 5,37 Uhr. In der Zwiſchenzweit war bereits durch den Trom⸗ peter Signal gegeben worden. Hierdurch litt das Ueberraſchende bei der Uebung ſehr. Es wurde dann zum Central⸗Theater geeilt und der vorge⸗ täuſchte Brandherd mit 3 Schlauchleitungen ange⸗ griffen. Herr Gemeinderat Zöller, der als Kriti⸗ ker geladen war, gab nach einer Anſprache des Kommandanten Herrn Joſef Kempf, verſchiedene Ermahnungen und Belehrungen. Im großen gan- zen hat die Uebung ſicherlich dazu beigetragen, die Feuerwehr bei einem evptl. Brandausbruch ſchlag⸗ fertiger und ſicherer zu machen. Nach der Uebung wurde unter den munteren Klängen der Feuerwehr⸗ kapelle, die ſchmetternd in den friſchen Morgen hin⸗ einklangen, zum Zeppenweg gezogen, wo die Schläuche ausprobiert wurden. Da bei einem Brandfall durch Oeffnen eines Schiebers doppelter Druck in der Leitung iſt, iſt dieſes Ausprobieren ſehr weſentlich. Nun wurde wieder unter klingendem Spiel zum Rathaus zurückgezogen, wo in der Spritzenhalle die Geräte wieder untergebracht wurden. Wir ſind gewiß, daß ſich die Freiw. Feuerwehr unter der tatkräftigen Leitung ihres 1. Kommandanten Herrn Joſef Kempf immer mehr entwickeln wird, zum Nutzen der Allgemeinheit. Die Freiw. Sanitätskolonne, die auch an die— ſer Uebung teilnahm, zeigte, daß ſie im Ernſtfalle eine unentbehrliche Hilfe iſt. Kunſtgerecht wurden die Verbände angelegt und mit ſachlichem Ernſt die Hilfsdienſte geleiſtet. 29 jähriges Jubiläum Sportvergg.„Amieitia 09“ Die Sportvereinigung„Amicitia 09“ feierte am Samstag und Sonntag ihr 20,jähriges Be- ſtehen in feſtlicher Weiſe. Ein Verein, der ſchon zwei Jahrzehnte lang ſo im öffentlichen Intereſſe ſteht und ſich allſeitiger Beliebtheit erfreut, hat das Recht, ja geradezu die Pflicht, ſeine Mitglie- der und Freunde an dieſem Tage zu einer ſolch ſchönen Feier einzuladen und ihnen eine ſolche Fülle von ſportlichen Delikateſſen, wie ſie uns der geſtrige Sonntag brachte, zu bieten. Die Vereini- gung verſteht es, Feſte zu feiern, das hat ſie be— wieſen. Das ganze Feſtprogramm war harmoniſch aufgebaut und wickelte ſich in angenehm pünktlicher Weiſe ab.— Ein feierlicher Auftakt und eine wür⸗ dige Einleitung war der Feſtkommers, dem ein ſtattlicher Lampionszug vorausging. Der Feſtprä⸗ ſident, Herr Lehrer Sutter, begrüßte nach einem von Karl Kiß ſchön geſprochenen Prolog„Jugend heraus“ die Erſchienenen und wies auf die Be⸗ deutung des Feſtes hin. Hierauf ſprach ein Ver- treter der Verbandsbehörde und überbrachte die Grüße und Glückwünſche derſelben. Auch waren zahlreiche ehrende Glückwunſchtelegramme eingegan⸗ gen und zwar von Reichs-, Staats- und Ortsbe⸗ hörden, ſowie von den Brudervereinen von Nah und Fern, die zur Verleſung gebracht wurden. Herr Fritz Bender hielt die Feſtrede„20 Jahre Fußball in Viernheim.“ Er führte aus, wie das Fußballſpiel in Viernheim ſich entwickelte und gab einen Ueberblick über die Schickſale des Vereins in dieſen 20 Jahren; ſein Aufblühen wurde dem gei⸗ ſtigen Auge vorgeführt. Nun folgte ein Muſikſtück worauf eine Reihe von Mitgliedern, die ſich durch lange Mitgliedſchaft und eifriges Mitwirken Ver⸗ dienſte erworben haben, geehrt. Der Luftakrobaten⸗ akt der„3 Weltons“ vom S. C. Käfertal wurde mit reichem Beifall aufgenommen. Es waren wirk⸗ lich Glanzleiſtungen der Akrobatik. Die Reigen⸗ mannſchaft des A R B Solidarität, ſowie verſchie⸗ dene Geſangvereine trugen zur Unterhaltung bei, ſodaß ſich die Feier in gemütlicher Weiſe bis nach Mitternacht hinzog. Der Hauptfeſttag wurde um 6 Uhr mit einem Weckruf eingeleitet. Um 10 Uhr war Frühſchop⸗ penkonzert und um halb 11 Uhr ſtieg das erſte Jubiläums⸗Pokalſpiel S. C. Käfertal 1— F. V. Fortuna Heddesheim, das nach 2maliger Verlänger⸗ ung noch immer unentſchieden(1:1) war und durch Los entſchieden werden mußte, wobei Käfertal der Glücklichere war. Nachmittags um halb 2 Uhr fand ein Feſtzug ſtatt, an dem die Aktivität der Vereinigung in Sport teilnahm. Gleich nach An- kunft auf dem Feſtplatz fand das 2. Jubiläums- Pokalſpiel zwiſchen F. V. Weinheim 1. und F. C. Olympia Lampertheim ſtatt, das Weinheim mit 4:2 Toren gewinnen konnte. Nun kam das Ju⸗ biläumsſpiel, Wormatia Worms, der Heſſenmeiſter gegen Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhofen, Rhein⸗ bezirksliga, das Worms, wo jetzt auch Gölz ſpielt, nach elanvollem Kampfe mit 4:1 gewann. Das Entſcheidungsſpiel um den Jubiläumspokal, Käfer⸗ tal— Weinheim gewann Weinheim 0:2 und damit den heißumſtrittenen Pokal. Vor jedem Spiele wurden die Mannſchaften auf dem Platze begrüßt und ihnen zum dauernden Gedenken eine blauweiße Fahnenſchleife übergeben. Abends 8 Uhr fand auf dem herrlich gelege⸗ nen Waldſportplatz ein Sommernachtsfeſt mit Bril⸗ lantfeuerwerk und Waldbeleuchtung ſtatt, das einen überwältigenden Beſuch hatte. In der Feſtanſprache wurde der Sieger um den Jubiläumspokal, der F. V. Weinheim, geehrt durch Ueberreichung des Po⸗ kals. Bei fröhlichem pokulieren wurden nun einige gemütliche Stunden verlebt, die um 11 Uhr von dem herrlichen Brillantfeuerwerk mit Waldbeleuch⸗ tung unterbrochen wurden. Wie ſauſten unter den Ah's und Oh's der Zuſchauer, die Feuerſchlangen in die Luft, wo ſie ſich in einen vielfarbigen Ster⸗ nenregen verwandelten. Ueberhaupt machte das Feuerwerk, insbeſonders die ſchöne Wald beleuchtung einen mächtigen, nachhaltigen Eindruck. Hiermit wurde der offizielle Feſitag abgeſchloſſen. Die gan⸗ zen Feſtlichkeiten wurden von der bekannten und beliebten Kapelle Hanf⸗Blank, Blasorcheſter, umrahmt, die unermüdlich ihre Märſchen und lieb⸗ lichen Weiſen aufſpielte. Heute Montag ab 4 Uhr iſt nochmals Be⸗ trieb, Volksbeluſtigung mit Muſik und Geſangsvor⸗ trägen. Um halb 7 Uhr iſt Jubiläums-Endſpiel 08 Lindenhof gegen unſere Grünen, das ſicherlich ein äußerft intereſſanter Kampf gibt. Deshalb alle Sportler und Anhänger eines Klaſſenfußballs heute nochmals auf zum Waldſportplatz. Heute abend auf zum Jubi⸗ lüums⸗Endſpiel auf dem Waldſportplatz. Vereins ⸗ Anzeiger » Reiſevereinigung der Prieftau⸗ benzüchter. Heute Montag Abend 9 Uhr findet im Lokal zur Erholung eine ſehr wichtige Mitgl. Verſammbung ſtatt. Auch die jüngeren Mitgl., die ſich am Jungfliegen beteiligen wollen, müſſen dringend erſcheinen. Dabei Auszahlung des Preisgeldes von Tour Linz, Beſprechung der Endtour Budapeſt uſw. Der Vorſtand. ſektenbekämpfung durch Junkers⸗Flugzeuge. Von den Junkers-Flugzeugwerken in Deſſau ind der Chemiſchen Fabrik E. Merck in Darm⸗ tadt wird bereits ſeit 1925 ein großzügiger dampf gegen die den deutſchen Wald vernich⸗ vnden Schädlinge geführt. Für die durchgre.⸗ enden Bekämpfungsmaßnahmen ſteht nunmehr ein Spezialflugzeug mit neueſtem Beſtäubungs⸗ zerät zur Verfügung, das im Laufe der Jahre don den Junkerswerken unter Verwertung der langjährigen Erfahrungen geſchaffen worden iſt. Das neueſte Spezialflugzeug gehört zur Type W. 33, es vermag 650 Kilo des Merck⸗ ſchen Forſt⸗Eſturmits zu laden. In kürzeſter Zeit beſtäubte es bei einem bei Deſſau in dieſen Tagen durchgeführten Verſuch eine rund 100 Morgen große Waldfläche des ſtaatlichen Forſt⸗ reviers Kochſtedt vollkommen. Beſondere Vor⸗ richtungen regulierten die abgeworfene Be⸗ ſtäubungsmenge(diesmal ein Etſatzmittel). Der Wald war wie eingenebelt. Im Ernſtfalle wären die Schädlinge in kurſter Zeit vollkom⸗ men vernichtet geweſen. Die Forſtleute gewan⸗ nen die Ueberzeugung, daß ihnen durch dieſe Bekämpfungsmethode endlich eine wirkſame Waffe gegen die den Wald verwüſtenden In⸗ jekten an die Hand gegeben worden iſt. v. Neuer Weltrekord pitſchſelds im Kugelſtozen. Hirſchfeld bei ſeinem Rekordwurf. Dem Reichswehrmann Hirſchfeld gelang bei dem Berliner Osramfeſt ein neuer Welt⸗ rekord im Kugelſtoßen mit einer Weite von 16,11 Metern. Der Rekordwurf kam dadurch zuſtande, daß Hirſchfeld außer Konkurrenz noch einen Wurf für die Preſſe-Photographen aus⸗ zührte. DigK⸗Sport Viernheim 1.— Rotweiß⸗Mannheim 1. 3 Sandhofen 2.— Viernheim 2. 7: Wiesbaden⸗Biebrich 1.— Viernheim 1.( Handball) 1: 3 4 2 Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 260 Stück Verkauft: 206 Stück Milchſchweine das Stück 32— 33 Mk. Läufer das Stück von 50—65 Wk.