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In der Note kommt die Bereitſchaft der Nanking⸗Regierung zu Verhand⸗ lungen zum Ausdruck, ſodaß ernſte Zwiſchenfälle fürs erſte vermieden werden, falls nicht die von beiden Mächten an der Grenze zuſammengezoge⸗ nen Truppen lokale Zuſammenſtöße vornehmen, die dann zu offenen Kriegshandlungen führen könnten. Der Auſmarſch zu beiden Seiten der Grenze dauert aber immer noch an. Auf ruſſiſcher Seite zeigt ſich ſogar eine ausgeſprochene Kriegs⸗ begeiſterung, die in den Maſſenkundgebungen in großen Städten der Sowjetunion zum Ausdruck kommt. Die bei dieſen Gelegenheiten gefaßten Entſchließfungen betonen auf der einen Seite die Notwendigkeit, die innerruſſiſche Induſtrieanleihe zu zeichnen, um die Wehrfähigteit des Landes ge⸗ gen feindſelige Maßnahmen der lapitaliſtiſchen Mächte zu ſtärken. Andererſeits wird aber mit ſchärfſter Betonung hervorgehoben, daß die Maſſen die Haltung der Regierung gegenüber China bil— ligen und jederzeit bereit ſeien, mit der Waffe in der Hand zuſammen mit der Roten Armee die Rechte Rußlands zu wahren. In Moskauer amtlichen Kreiſen verhält man ſich aber nach wie vor vorſichtig und will zunächſt alles vermeiden, als ob ſie kriegeriſche Auseinan⸗ derſetzungen wolle. Ein nicht ungeſchickter ruſſi⸗ ſcher Schachzug iſt es. daß man die nachträgliche Erteilung des Einreiſeviſums für den Moskauer Verkehrskommiſſar Serebriakowts jetzt kühl abge⸗ lehnt hat, da das ganze letzte Verhalten der chine⸗ ſiſchen Regierung eine Vertagung der Abreiſe an— gebracht erſcheinen laſſe. Eine Vermittlungstätigkeit ſeitens des Völler⸗ bundes wird von ruſſiſcher Seite abgelehnt. England gibt nach? Berlin, 17. Juli. Es iſt„nunmehr beſtimmt damit zu rechnen, daß in der Frage der Wahl des Konferenzortes für die Regierungskonferenz der engliſche Standpunkt eine Niederlage erleiden wird. Jedoch will man auf franzöſiſcher Seite dieſe außenpolitiſche Schlappe der Regierung Mac⸗ donalds dadurch etwas mildern, daß man den Schaden teile. Man hört jetzt Oſtende, den Haag und Boulogne als Tagungsort nennen. In Dip⸗ lomatenkreiſen tritt man namentlich für die Wahl Oſtendes ein, da nach der erfolgten Löſung der deutſch⸗ belgiſchen Markfrage in Oſtende eine be⸗ ſonders freundliche Eugenius Lazi warten würde. Der engliſche Schritt in Moskau. . London, 17. Juli. Die im Unterhaus ange⸗ kündigte engliſche Einladung zur Entſendung eines Beauftragten der Sowjetregierung mach London iſt am Dienstag durch den norwegiſchen Geſandten in Moskau überreicht worden. Wie in Diplomatenkreiſen verlautet, iſt es aber noch zweifelhaft, ob die Sowjetunion dieſer engliſchen Aufforderung Folge leiſten wird, da eine offi⸗ zielle Anerkennung der Sowjetunion ſeitens Englands erfolgen muß. Schiffskataſtrophe in Südamerika. Valparaiſo, 17. Juli. Das chileniſche Transportſchiff„Abtao“ iſt geſtern vor dem hie⸗ ſigen Hafen geſunken. Von der 40 Köpfe ſtarken Beſatzung iſt nur ein einziges Mitglied gerettet worden. 0 Bei der Debatte über die franzöſiſche Schulden⸗ regelung ſprach ſich Briand u. a. auch über die Rheinlandräumung aus. Er erklärte, die Regie⸗ rung habe die Räumung ſehr wohl bereits ernſt⸗ haft ins Auge gefaßt. Das ginge aber nicht von heute auf morgen. Der Reichstag müſſe zuerſt eine Reihe von Geſetzen zur Durchführung des „Voungplanes annehmen. Poincare, der ſeine große Rede über Reparationen und Schulden geſtern zu Ende führte, erhielt mit 65 Stimmen Mehrheit das Vertrauen ausgeſprochen. * Infolge ſchwerer Regengüſſe traten in verſchie⸗ denen Gegenden Rumäniens große Ueberſchwem⸗ mungen ein. Auch Menſchenleben ſollen zu bekla⸗ gen ſein. 4 Nach ergänzenden Meldungen über die Ueber⸗ ſchwemmungskataſtruphe in dem türtiſchen Gebiet von 1 ſollen 700 Perſanen ums Leben Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger ⸗ Zig — Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Ae e größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte e u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Maß eiten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Alittwock, den 1K. Zul 3 1929 er ruſſi Volkskommiſſar Karachan, der das ruſſiſche Ultimatum an China unterzeichnete. Nanking, 16. Juli. Das ruſſiſche Ultimatum iſt geſtern Tſchangkaiſchek überreicht worden.— Nach einer halbamtlichen Meldung ſind 5000 chi⸗ neſiſche Soldaten nach dem üſtlichen Abſchnitt der Oſtchineſiſchen Eiſenbahn als Verſtärkung des Bahnſchutzes entſandt worden. Außerdem ſind 10 000 Mann in der Grenzſtadt Mandſchule zu⸗ ſammengezogen, wo ſie den ſowjetruſſiſchen Trup⸗ pen gegenüberſtehen ſollen. Moskau, 15. Juli. Nach hier vornegencen Mit- teilungen erſchien heute chineſiſche Polizei in Begleitung eines diplomatiſchen Kommiſſars auf dem Sowjetkonſulat der Oſtchinabahnſtation Po— granitſchnaja und erklärte, ſie wolle die draht— loſe Sendeanlage unterſuchen. Tatſächlich jedoch plante die Polizei eine Hausſuchung. Nachdem ihr der Zutritt zum Konſulat verweigert worden war, entfernte ſich die Polizei. Kurz darauf um⸗ zingelten Polizeibeamte das Sowjetzollamt und verſuchten vergeblich den Zutritt zu erzwingen. Einige Zeit ſpäter erſchien die Polizei auf der Zollwache, entfernte ſich jedoch, ohne eine Haus— ſuchung vorzunehmen. In Charbin wurde heute der Befehl, weiter 45 Angeſtellte der Oſtchinabahn zu entlaſſen, veröffentlicht. * Die Charbiner Aktionen und die Nanking⸗ Regierung. Schanghai, 16. Juli. Mitglieder der chineſiſchen Regierung erklärten Vertretern der Preſſe, die Charbiner Aktionen ſeien im Einverſtändnis mit Nanking erfolgt, entſprechend der feſtgelegten Politik, an der China trotz der Drohungen des ruſſiſchen Ultimatums feſtgehalten werde. Wei⸗ tere Entſcheidungen werden erſt nach der Ende der Woche folgenden Rückkehr des Außenminiſters nach Nanking erwartet. der Eibſee bleibt doch deuiſch? München, 16. Juli. Die„Münchener Neueſten Nachrichten“ behaupten, daß die von verſchiedenen Blätter gebrachten Meldungen, wonach der Eib— ſee an die amerikaniſche Privatgeſellſchaft ver⸗ kauft und von dieſer bereits Ende Auguſt über⸗ nommen werden ſoll, den Tatſachen nicht ent⸗ ſprechen. Die Familie Terne, in deren Beſitz ſich das Eibſeehotel und der See befinden, ſtand zwar, ſo ſagen die„Münchener Neueſten Nach⸗ richten“, in Verhandlungen mit Vertretern des amerikaniſchen Klubs. Dieſe ſind aber vor eini⸗ gen Tagen, ohne einen Kaufvertrag abgeſchloſſen zu haben aus Bayern nach der Schweiz abgereiſt und werden erſt gegen Ende Auguſt zur Fort⸗ führung der Verhandlungen zurückkehren. Der Grubenbrand auf„Katharina 3“. Gſſen 16. Juli. Im Lauf des heutigen Vor⸗ mittags gelang es, bis zu dem Brandherd auf Grube Katharina 177 vorzudringen. Um die Mit⸗ tagsſtunde waren die Feuerwehren und die Ret⸗ tungsmannſchaften noch mit dem Abdämmen des Brandes beſchäftigt. Die vollſtändige Löſchung Karte der umſtrittenen mandſchuriſchen Eiſenbahnen. iſt bald zu erwarten. Leider konnten die vier verunglückten Bergleute nur als Leichen gebor⸗ gen werden. * I. Die vier Vermißten auf Zeche„Katharina“ tot geborgen. wtb Dortmund, 16. Juli. Das Oberbergamt teilt mit: Die bei dem Grubenbrand auf der Zeche„Katharina“ bei Eſſen vermißten Berg— leute ſind nunmehr tot geborgen worden. Sie ſind in den Brandgaſen erſtickt. Der Brand iſt ſo eingedämmt worden, daß er keine weitere Gefahr bildet. Ueber die Urſache des Gruben— brandes iſt feſtgeſtellt worden, daß verbotswidrig auf einer Bremskammer mit einem Schweißap⸗ parat gearbeitet wurde und daß dabei Putzwolle und andere brennbare Gegenſtände entzündet wurden. 2 Usland Frankreichs Anteil aus dem Voungplan. Paris, 16. Juli. Bei ſeiner Darſtellung des Voungplanes hat Poincare feſtgeſtellt, daß der eee 46. Jahrgang ae iſche Konflikt. Dr. Wang, der Außenminiſter der Nanking⸗Regierung. Voungplan alles in allem etwa 138 Milliarden Franken erbringen würde. Von dieſer Summe blieben für Frankreich nur 42 Milliarden zuzüg⸗ lich der bereits von Deutſchland erhaltenen vier Milliarden Goldmark anſtatt der im Jahre 1927 feſtgeſetzten 132 Milliarden Goldmark. Deutſches Reich. Schlägerei zwiſchen Reichsbanner⸗ und Rotfrontleuten. Berlin, 16. Juli. An der Ecke der Petersbur⸗ ger-⸗ und Matternſtraße(im Oſten der Stadt) kam es heute nacht gegen 1130 Uhr zu einer Schlägerei zwiſchen einer großen Zahl von Mit⸗ gliedern des Reichsbanners und des ehemaligen Rotfrontkämpferbundes. Dabei wurden zwei Reichsbannerleute durch Meſſerſtiche in den Kopf und Schläge mit Schlagringen verletzt. Sie konn— ten ſich nach ärztlicher Behandlung in ihre Woh⸗ nung begeben. Die Haupttäter wurden feſtge⸗ nommen. Die Ozeun-Junefernfahrt angefrelen. Nieſend mpler„Nremen“ Die Abfahrt der„Bremen.“ wtb Bremerhaven, 16. Juli. Heute um 17.52 Uhr hat der Rieſendampfer„Bremen“ ſeine erſte Fahrt nach Amerika angetreten. Eine un⸗ überſehbare Menſchenmenge, die die Quai⸗Anla⸗ gen umſäumte, winkte ihm zum Abſchied in un⸗ beſchreiblicher Begeiſterung zu. Die Abfahrt hatte ſich dadurch etwas verzögert, daß immer noch neue Gepäckmaſſen verladen werden mußten. Um 17.50 Uhr kündigte ſchließlich die Sirene an, daß der Augenblick der Abfahrt gekommen war. Gleich darauf fiel die Vordertroſſe, die allein den Damp⸗ fer noch mit dem Lande verband und um 17.52 Uhr ſetzte ſich das Schiff unter den Klängen der Muſikkapelle, den jubelnden Hochrufen und dem begeiſterten Tücherſchwenken der Menge in Be⸗ wegung. An Bord des Seebäderdampfers„Roland“ be⸗ obachtete eine große Anzahl deutſcher und aus⸗ ländiſcher Journaliſten das wundervolle Schau⸗ ſpiel und gab der„Bremen“ dann ein Stück We⸗ ges das Geleit. Eine vepeſche des Fliegers Kubala. Paris, 16. Juli. Die politiſche Botſchaft läßt durch die Havasagentur folgende Depeſche, die ſie vom Flieger Kubala direkt erhalten hat, ver⸗ öffentlichen: „Santa Cruz(Gracioſa), 14. Juli. Als der Motor begann Anzeichen vom Verſagen zu ge⸗ ben, kehrten wir zu den Azoren zurück. Wäh⸗ ene nach Aeber ee unterwegs. rend der Landung ſetzte der Motor aus. Dey Apparat iſt verbrannt. Man hat uns aus dem brennenden Flugzeug geborgen. Idzkikowski iß ſchwer verletzt. Beide Beine ſind ihm verkohlt. Es wenig Hoffnung, ihn zu retten.“ Sprengunglütk. Zwei Arbeiter von einem Felſen zermalmt. Linz, 16. Juli. Beim Bearbeiten eines 90 Ton⸗ nen ſchweren Felsblockes in den Granitwerken Gemeinde Wien bei Wanthauſen ſpaltete ſich die; ſer plötzlich in drei Teile, von denen der eine im Gewicht von 25 Tonnen gegen den Arbeits⸗ platz rollte und zwei dort beſchäftigte Arbeiter unter ſich begrub und vollſtändig zermalmte, Zwei andere Arbeiter konnten ſich noch im letz⸗ ten Augenblick durch raſches Beiſeiteſpringen in Sicherheit bringen. Wieder ein Großfeuer in der Oberpfalz. Grafenwöhr, 16. Juli. In der Montag Nach! brach in der nahen Gemeinde Dürbaſt ein Groß⸗ feuer aus und zwar in einer Ziegelhütte, wo⸗ rauf es ſchnell an Ausdehnung zunahm, fünf be⸗ nachbarte Scheunen ergriff und einäſcherte. Di Beſitzer ſind nur gering verſichert. Auch dag Wohnhaus eines der Brandleider wurde zerſtört Es war erſt zu Weihnachten des vorigen Jabres nachdem es ſchon einmal abgebrannt war, aufge, baut worden. Es wird Brandſtiftung vermutet 595 „„ . Köft mt es zum Krieg im fernen Oſten? Die Gründe des ruſſiſch⸗chineſiſchen Konfliltes. Berlin, 16. Juli. Die Urſache des zwiſchen Ruß⸗ land und China entbrannten Konfliktes geht auf einen Konzeſſionsvertrag über die Berechtigung ber ruſſiſchen Verwaltung an der mandſchuriſchen Eiſenbahn zurück, den die zariſtiſche Regierung im Jahre 1896 mit China abgeſchloſſen hatte. Danach haben in dieſem Teil der transſibiriſchen Eiſen⸗ bahn Rußland und China je die Hälfte der Eigen⸗ tumsrechte. Die Verwaltung liegt aber ganz in den Händen der Ruſſen. Später fiel die Bahn in die Machtzone Tſchangtſolins, der ſie im Jahre 1924 durch einen Vertrag mit den Sowjets eine gemiſchten chineſiſch-ruſſiſchen Verwaltung unter ſtellte, jedoch blieb im weſentlichen der frühere Zu ſtand beſtehen, ſodaß von chineſiſcher Seite wieder holt Rußland um Abſchluß von Zuſatzverträgen erſucht wurde. Die Ruſſen haben ſich dieſen Ver handlungswünſchen aber ſtets widerſetzt. Wahr ſcheinlich werden die Konfliktpunkte, die jetzt auf gegriffen ſind, durch ſolche Zuſatzabkommen au dem Weg geräumt werden. Wenn auch von chine ſiſcher Seite die Ausweiſung der ruſſiſchen Bahn angeſtellten mit der unberechtigten kommuniſti ſchen Propaganda begründet wurde, hält man es in unterrichteten Kreiſen jedoch für angebrach: das chineſiſche Vorgehen darauf zurückzuführen daß die chineſiſche Regierung ſich in den Beſitz de Eiſenbahn ſetzen wollte, ehe Rußland ſeine An teile an Amerika und Japan verkauft habe. Moskauer Proteſtkundgebungen gegen China. Moskau, 16. Juli. Auch am Montag fanden in den Moskauer Betrieben und Aemtern Pro leſtkundgebungen aus Anlaß des Konflikts wegen ber oſtchineſiſchen Eiſenbahn ſtatt. Maſſenzüge marſchierten an der von einem ſtarken Milizauf— gebot geſchützten chineſiſchen Geſandtſchaſ Deutſchland vorüber. Die Kundgebungen, an denen auch Chi⸗ neſen teilnahmen, dauerten am ſpäten Abend noch an. Zu Ausſchreitungen iſt es nirgends gekom⸗ men. Sowjet⸗Ultimatum und China. Nanking, 16. Juli. Reute meldet aus Nan⸗ king, daß die Führer der National-Regierung durch das Sowjet⸗Ultimatum in der Frage der hineſiſchen Oſtbahn auch nicht im geringſten be⸗ unruhigt ſind. In einer Unterredung erklärte Miniſter Wu, die Regierung fühle ſich durch die hrohende Haltung beleidigt, ſei jedoch nicht beun⸗ uhigt. Kummuniſtendemonſtrationen vor dem Berliner chineſiſchen Konſulat. Berlin, 16. Juli. Wie die„Rote Fahne“ mel⸗ et, verſammelten ſich geſtern abend vor dem dauſe des Berliner chineſiſchen Konſulats in der Zeuthſtraße mehrere hundert Arbeiter, aus deren keihen Ruſe gegen die Nankinger Regierung laut vurden. Schließlich flogen Steine gegen die Fen— ter des Konſulats, die ſämtlich in Trümmer gin⸗ gen. Beim Eintreffen des Ueberfallkommandos der Schutzpolizei war die Demonſtration bereits beendet. Kein chineſiſches Einreiſeviſum für einen ruſſiſchen Staatsbeamten. Moskau, 16. Juli. Bei der chineſiſchen Geſandt— ſchaft in Moskau war der Paß für das Mitglied des Kollegiums des Verkehrskommiſſariats Sere— briakow am 12. Juli eingereicht worden. Die chineſiſche Geſandtſchaft hat jedoch bis heute abend die Erteilung des Einreiſeviſums für Serebriakow unter Berufung auf Inſtruktionen aus Nanking abgelehnt. zahlt alles. Nun auc die luxemburgiſchen Markbeſtände. Brüſſel, 16. Juli. Unter die jetzt zwiſche n Deutſchland und Belgien zuſtandegekommene Ei— nigung in der Markfrage fallen auch die luxem— burgiſchen Markbeſtände. Bekanntlich hat ſich Bel⸗ lien nach der Wirtſchaftsvereinigung mit Luxem⸗ burg im Jahre 1921 verpflichtet, die in Luxem⸗ burg zurückgebliebenen Markbeſtände genau wie die belgiſchen zu behandeln. Wie verlautet, ſollen nunmehr Verhandlungen aufgenommen werden, um die Höhe der luxemburgiſchen Entſchädigung eſtzuſetzen. Nach einer Mitteilung der National⸗ bank beſitzt dieſe von den 6 Milliarden betragen⸗ den Markbeſtänden nach dem Waffenſtillſtand jetzt tur noch 3 900 Millionen, da ein Teil an belgiſche Induſtrielle verkauft wurde. Aus dieſer Trans⸗ iktion konnte die Bank einen Gewinn von 60 Millionen Franken erzielen. Durchſtechereien in der Inſterburgei Strafanſtalt. Königsberg, 15. Juli. Die Juſtizpreſſeſtelle eilt mit In der Strafanſtalt Inſterburg ſind eit längerer Zeit Durchſtechereien zwiſchen Straf⸗ enſtaltsbeamten und Gefangenen verübt worden, vobei Lebensmittel, Tabak, Geld und Briefe für die Gefangenen eingeſchmuggelt und andererſeits ruch durch Beamte aus der Strafanſtalt heraus⸗ jebracht worden ſind. Bisher ſind in dem Er⸗ mittlungsverfahren, das noch nicht abgeſchloſſen iſt, 10 Perſonen, darunter mehrere Strafanſtalts— beamte in Unterſuchungshaft genommen worden. Entſchliezung des Bundes zur Erneuerung des Reiches. Berlin, 16. Juli. Am Montag trat der Vor— land und Arbeitsausſchuß des Bundes zur Er— neuerung des Reiches zu einer Sitzung zuſammen, über die ein kurzer Bericht ausgegeben wurde. Der Bund zur Erneuerung des Reiches ent⸗ nimmt den kürzlich ergangenen Beſchlüſſen des Unterausſchuſſes der Länderkonſerenz und ihrer Bewertung in der Oeffentlichkeit mit Befriedigung, daß über Inhalt und Ziel der Reichsreform ſich in wachſendem Maße eine Uebereinſtimmung auf den gleichen Hauptlinien herausbildet, wie ſie in der Arbeit des Bundes entwickelt worden ſind. Vorſtand und Arbeitsausſchuß des Bundes ha⸗ ben folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. In einer beſonderen Veröffentlichung ſoll zur Darſtellung gebracht werden, wie ſehr die ver⸗ ſchiedenen Meinungen über Inhalt und Ziel der Reichsreform ſich bereits angenähert haben. 2. Da die Finanzwirtſchaft der letzten Jahre beſonders deutlich gezeigt, daß auch der Reichs⸗ tag als oberſtes auf dem Volkswillen beruhendes Organ einer verfaſſungsmäßigen Bindung nicht entraten kann, ſoll in Ergänzung der bisherige * 55 Arbeiten des Bundes ein Vorſchlag über Erwei⸗ terung der Rechte des Reichsrates bei der Feſt⸗ ſtellung des Haushaltsplanes und bei allen Aus⸗ gabebewilligungen während des laufenden Jahres ausgearbeitet werden. Eine ſolche Bindung fin⸗ det ſich in allen alten Republiken der Welt und könnte ſich auch an Vorſchriften anlehnen, die in der preußiſchen Verfaſſung vorhanden ſind. Sie würde politiſch um ſo ſtärker zu begründen ſein, wenn gleichzeitig der Ausbau des Reichsrates unter Heranziehung berufsſtändiger Kraft erfolgt. 3. In einer dritten Veröffentlichung wird dar⸗ gelegt werden, inwiefern die in der Handhabung durch den Reichstag herausgebildete Praxis du⸗ hin geführt hat, daß die in der geltenden Ver⸗ faſſung vorgeſehenen Rechte des— wie der Reichstag vom Volk gewählten— Reichspräſiden⸗ ten nicht hinreichend zur Wirkung gekommen ſind Mibglückter Raubüberfall. Berlin, 16. Juli. Im Stadteil Neukölln über⸗ fielen geſtern zwei Burſchen eine Frau in ihrer Wohnung und verſuchten, ſie zu knebeln und dann in einen Kleiderſchrank zu ſperren. Auf die lauten Hilferufe der Frau ließen die beiden Ein⸗ brecher jedoch von ihrem Opfer ab, und nahmen Reißaus. Da ſich aber vor dem Hauſe auf die Zilferufe hin bereits eine große Menſchenmenge angeſammelt hatte, ſahen ſie den Ausgang ver⸗ ſperrt, machten kehrt, rannten die Treppe hin— auf und verſchwanden. Die alarmierte Polizei mußte ſchließlich die Durchſuchung des Hauſes ergebnislos abbrechen. Vermutlich ſind die ju⸗ gendlichen Verbrecher über die Dächer der Nach⸗ harhäuſer entkommen. Großfeuer. Lindlar(Bezirk Köln), 16. Juli. Geſtern abend entzündete ſich während des Schützenfeſtas in dem benachbarten Boehl Pulver im Schuppen eines Bauerhofes. Die große Stichflamme er⸗ griff das nahe dabei liegende Heu. In wenigen Minuten ſtanden an zwei Stellen weitere Schu pen von zwei Wohnhäuſern in hellen Flammen. Dem günſtigen Wind iſt es zu verdanken, daß das Feuer nicht auf weitere benachbarte Scheu⸗ nen übergriff. Ein Schießmeiſter wurde durch die Flammen lebensgefährlich verletzt. Folgenſchmerer gäuſereinſturz. Montgomery(Alabama), 16. Juli. Hier ſtürzten zwei dreiſtöckige Geſchäftshäuſer ohne vorheriges Anzeichen plötzlich ein. Etwa fünfzig Perſonen, meiſt Angeſtellte, wurden unter den Trümmern begraben. Feuerwehr und Polizei ar⸗ beiten fieberhaft, um die Verſchütteten zu be⸗ freien. Bisher wurden vier Leichen geborgen. Man vermutet, daß der Einſturz durch Aus⸗ ſchachtungsarbeiten auf einem benachbarten Grundſtück verurſacht iſt. 1 Die Ueberſchwemmungskataſtrophe in Kleinasien. Konſtantinopel, 16. Juli. Die Ueber⸗ ſchwemmungen in der Gegend von Trapezunt, die den Umfang einer großen Kataſtrophe an⸗ nehmen, haben bisher 23 Dörfer unter Waſſer geſetzt und 506 Häuſer ze. ört. Die Sachſchäden belaufen ſich auf über drei Millionen türkiſche Pfund. Die Zahl der bisher einwandſrei feſt⸗ Neuer Dock Unfall des Lloyd⸗Rieſen„ Eũropa“. Das Schiff unbeschädigt, das Dol geſunken. Hamburg, 15. Juli. Bei den Ausdockungs⸗ arbeiten des Lloyddampfers„Eropa“, der nach monatelanger, fieberhafter Tätigkeit von ſeinen Brandſchäden wieder ſo weit repariert worden iſt, daß er am Sonntag zum zweiten Male zu Waſſer gelaſſen werden konnte, ertönte, wie das „Tempo“ berichtet, plötzlich vom hinteren Teil des zuſammengeſetzten Rieſendocks eine ſtarke Detonation. Dampyfſchwaden ſtiegen an der Waſſeroberfläche auf. Die hintere Dockſektion neigte ſich mehr und mehr und ſank ſchließlich ganz. Da das Schiff je doch in dieſem Augenblick bereits flott im Waſſer lag, iſt es durch den Zwiſchenfall nicht zu Scha⸗ den gekommen, ſondern konnte programmgemäß am Ausrüſtungskai der Werft verholt werden. Wie wir von der Werft erfahren, iſt noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt, was die Urſache des Ver⸗ ſagens des Docks war. Man vermutet, daß ein Schieber verſagt habe, oder daß in dem Syſtem der Verbindungsdrähte eine Störung eingetreten iſt. Taucher ſind an der Arbeit. Eine ernſthafte Beſchädigung des Docks ſcheint nicht vorzuliegen. Das gleiche Rieſendock, das einzige deutſche Dock in dieſer Größe, das wir noch beſitzen, ſoll in wenigen Tagen den Lloydampfer„Columbus“ iufnehmen, deſſen Maſchinenanlage bei Blohm u. Voß auf eine höhere Geſchwindigkeit umgebaut werden wird, damit„Columbus“ mit der„Bre⸗ men“ und„Europa“ in einem Turnus zwiſchen Bremen und Newyork verkehren kann. eee e Die Uebungsflü ge des„Do J“. Stuttgart, 15. Juli. Zum Fluge des„Do. X.“ wird noch weiter gemeldet: Die Manövrierfähig⸗ keit des Flugſchiffes zeigte ſich namentlich beim Start von Manzell aus, tls es ſich nach Wieder— aufſtieg mit einer prächtigen Schleife verabſchie⸗ dete. Es wird weiter hervorgehoben, daß ſich das Schiff beim zweiten Start am Vormittag aus dem Waſſer heben konnte, obwohl nur acht Motore in Tätigkeit waren. Während der Flüge befanden ſich etwa 20 Per⸗ ſonen, darunter Dr. Dornier ſelbſt an Bord. Die Maſchine hatte ein Abflugsgewicht von 365 Tonnen. Weitere Probeſtarts der„Do. X.“ Rorſchach, 15. Juli. Die Startverſuche mit dem Flugſchiff„Do X.“ wurden heute vormittag von der Dornierwerft in Altenrhein fortgeſetzt. In Abänderung der urſprünglichen Dispoſitionen wurde nicht ſofort ein längerer Probeflug unter⸗ nommen, ſondern man ſtellte zunächſt Verſuche in, wie ſich die rieſige Maſchine auf dem Waſſer und beim Start mit verringerter Motorenkraft zerhielt. Zunächſt wurden einige Rollverſuche mit nur acht Motoren unternommen, die bewieſen, daß das Flugſchiff auch mit nur Zweidrittel Ma⸗ ſchinenkraft exakt und ſicher manövrieren kann. Dann ließ Dr. Dornier mit dieſer verringerten Maſchinenkraft die„Do. X.“ ſtarten. Schon nach 28 Sekunden konnte ſich das Flugſchiff glatt vom Waſſer abheben und flog in etwa 35 Meter Höhe ruhig und ſicher kurze Zeit über den Bodenſee dahin. Die Werftleitung wollte nach jedem ein⸗ zelnen Vrſuch zunächſt die Ergebniſſe auswer⸗ ten, bevor weitere Flüge unternommen werden. Im Laufe des heutigen Tages ſollen weitere Starts erfolgen. ————— Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (27. Fortſetzung.) Und die beiden tollten und lachten und jubel⸗ ten mit, wie zwei harmloſe Kinder. Rolf vergaß ganz die Würde ſeiner ſiebenundzwanzig Jahre und fuhr Karuſſell mit Gerhilde, wie ein Schul⸗ bub mit ſeiner kleinen Spielkameradin. Hoch in die Lüfte flogen ſie in der großen Schaukel umd freuten ſich im Ulkkabinett über den blü⸗ henden Unſinn— gleich all den anderen. Eim Paroxismus von Luſtigkeit war über Gerhilde gekommen. Sie wollte luſtig ſein, wollte für kurze Zeit den Brief vergeſſen, der zuſammengefaltet in ihrer Taſche ſteckte, wollte sich noch einmal der Freude hingeben. Dem Glück, mit ihm, dem geliebten Mann, zuſammen zu ſein Und ſie lachten und ſcherzten und jubelten weiter. Keines von ihnen merkte, wie drohende Gewitterwolken ſich in der Ferne zuſammen⸗ ballten; wie ein mächtiger Wind ſich auftat und die Sterne bald von tiefhängenden ſchwarzen Wolken verdeckt wurden. Plötzlich ein greller Blitz— ternder Krach—— „Wir müſſen heim!“ rief Gerhilde zuſammen⸗ ſchauernd. Durch heftig niederſtrömenden Regen eilten ſie davon. Erwiſchten noch ein Auto. Und rat⸗ texten der Villa Prillwitz zu. Hinter ihnen her Windſtoß auf Windſtoß. Uu dazwiſchen aufzuckende Blitze und das dum⸗ e Grollen des Donners. U ein erderſchüt⸗ War es nur die Schwere des Gewitters, die das junge Weib ſo angſtvoll erſchauern ließ, daß es ſich feſt an den Mann an ihrer Seite anklam⸗ merte? Als das Auto mit kurzem Ruck vor der Vil⸗ la Prillwitz hielt, küßte Rolf ſein Weib voll innigſter Zärtlichkeit. „Morgen, meine Gerhilde! Morgen!“ raun⸗ te er ihr leidenſchaftdurchbebt ins Ohr.„Mor⸗ gen biſt du mein!“ Sie antwortete nicht. Aber ſie ſchlang die Arme um ſeinen Hals und küßte ihn— küßte ihn, wie nie zuvor—— lange, lange——— Dann war ſie hinter dem Gittertor ver⸗ ſchwunden. Und Rolf Hinrichſen fuhr heim nach ſeiner Junggeſellenbude— zum letztenmal. Denn von morgen ab begann ja für ihn ein neues Leben: das glückverklärte Leben an der Seite des ge⸗ liebten Weibes! 15. Kapitel. In dem herrlichen Bewußtſein ſeines Glückes ſchlief Rolf die ganze Nacht hindurch tief und feſt den geſunden, traumloſen Schlaf der Ju⸗ gend. Und als er ſpät am Morgen— die Son⸗ ne ſtand ſchon hoch am Himmel— aufwachte war ſein erſter Gedanke: Gerhilde, ſein Weib. Die Sehnſucht nach ihr packte ihn mit ſolcher Gewalt, daß er nicht bis zum Nachmittag war⸗ tete, zu welcher Zeit er ſie zur kirchlichen Trau⸗ ung abholen ſollte. Gegen elf Uhr vormittags machte er bereits in der Villa ſeines Stiefvaters einen Beſuch. Madame empfing ihn ö vor dem hohen Ankleideſpiegel ſitzend, mit ſpöt⸗ tiſch funkelnden Blicken und jenem malitiöſen Lachen um die Lippen, das Rolf ſo ſehr an ihr verabſcheute i „Wiſſen Sie ſchon das Allerneueſte?“ rief ſie gleich nach der erſten flüchtigen Begrüßung. „Ihte großartige Gerhilde iſt abgereiſt!“ in ihrem Boudoir, Rolf Hinrichſen trat einen Schritt zurück. Er glaubte, nicht recht gehört zu haben. „Abgereiſt?“ „Jawohl! Regelrecht verduftet!“ „Unmöglich!“ „Per Bahn.“ „Wohin?“ Madame zuckte mit den Achſeln. „Ja, mein Beſter, da fragen Sie mich zuviel. Ich bin nicht die Vertraute der Mamſell. Ueb⸗ rigens iſt ſie für mich erledigt. Vielleicht weiß der Schofför Näheres, der ſie mit ihrem Koffer zur Bahn fuhr.“ ö Und Madame griff mit gelangweilter Miene nach einem Buch— für Rolf das Zeichen, daß er verabſchiedet war. Doch auch der Schofför wußte nichts weiter. Das Fräulein habe ihn am Lehrter Bahnhof ſo⸗ gleich entlaſſen, nachdem ſie den Koffer einem Gepäckträger übergeben hatte. Rolf war es, als ob plötzlich alles um ihn her finſter würde. 5 Gerhilde abgereiſt? Ohne Abſchied? Ohne eine Zeile zu hinterlaſſen? Heuted An dem Ta⸗ ge, an dem ihre kirchliche Trauung feſtgeſetzt war. In fiebernder Eile fuhr er nach ſeiner Woh⸗ mung. Ihm kam plötzlich d. eigentümlich Aufge⸗ regte in Gerhildes Weſen geſtern abend zum Bewußtſein. Das Sprunghafte von lauteſter Freude in trübe Verſunkenheit, daß ihrer durch und durch harmoniſchen Natur ſonſt fremd war. Und jähe Angſt durchzuckte ihn. Er ver⸗ ſuchte, ſich mit der Vorſtellung zu beruhigen, daß vielleicht die Mutter oder die kleine Schweſter plötzlich erkrankt wäre, wofür auch ihre Abreiſe vom Lehrter Bahnhof ſprach. Vielleicht, daß bereits in ſeiner Wohnung eine Botſchaft von ihr auf ihn wartete, die ihm Aufklärung brin⸗ gen mußte—— Und richtig! Als er ſein Zimmer betrat, lag der erwartete Brief auf dem Tiſch. * Der eine kürzere, war von ihr, der geliebten Frau. Der andere zeigte eine ihm fremde, un⸗ gelenke Handſchrift. Er las zuerſt Gerhildes Brief. Er li ete: „Mein Einzig⸗Geliebter! Wenn Du den beiliegenden Brief meiner Mutter bieſt, wirſt du alles verſtehen. Als ich geſtern auf dem Standesamt Deine Frau wur⸗ de, wußte ich noch nichts von dem furchtbaren Verhängnis, das über meiner Familie ſchweb.. Ich fand den Brief erſt noch meiner Heimkehr vom Standesamt vor. Ich wollte Dir geſtern abend alles ſagen. Ich fand aber nicht den Mut dazu. Hatte auch Angſt, Du könnteſt mich umzuſtimmen verſuchen. Und, Rolf, ich bin ſchwach Dir gegenüber, weil ich Dich liebe. So heiß liebe, wie Dich nie wieder ein Menſch lieben wird. f „Meine Liebe zu Dir wird ſtets die gleiche bleiben— treu, unwandelbar bis zum Tode. Aber wir dürfen nicht miteinander leben! Dürfen uns nie wieder begegnen! Ich beklage tief, daß Du an eine Frau ge⸗ bunden biſt, die nach Lage der Sache niemals Dein eheliches Weib ſein, wie die Mutter Dei⸗ ner Kinde werden darf. Tue die nötigen Schritte, die Dir die Freiheit wiedergeben! Ich erwarte von Dir, daß Du nicht nach mir forſcheſt. Mein Entſchluß iſt unabänder⸗ lich. Auch wirſt Du bei Deinen Anſichten meinen Entſchluß ſicher gutheißen und keine Annäherung verſuchen. a Gerhilde.“ Rolf Hinrichſen las den ſeltſamen Brief zum zweitenmal— und zum drittenmal. Er konnte den Inhalt nicht faſſen. f Dann erſt griff er nach dem andern Brief. (Fortſetzung folgt.) —— Entſcheidung, nach der der Antrag Bülows, Toten überſteigt 500, man befürchtet je⸗ ie ie der Todesopfer tauſend eichen wird, da aus zehn Dörfern, die beſon⸗ ers ſchwer von der Flut heimgeſucht worden nd, noch Nachrichten fehlen. Pfälziſche Nachrichten Ludwigshafen, 16. Juli. Ein Kind von der Lokomotive getötet. Die Reichsbahndi⸗ cektion Ludwigshafen teilt mit: Am 15. Juli um 18.42 Uhr wurde auf der freien Strecke bei Börr⸗. tadt das 3 Jahre alte Kind des Bahngehilfen An⸗ 55 Baumgärtner von der Lokomotive des vor⸗ beifahrenden Eilzuges 177 getötet. Während der Vater mit Grasmähen beſchäftigt war, hatte das Kind mit ſeinem älteren Bruder neben an der Böſchung geſpielt und war heruntergerollt, wobei es von der Maſchine erfaßt wurde. Albersweiler, 16. Juli. Schwerer Ver⸗ kehrsunfall. Inmitten des Dorfes ſtieß am Montag ein aus dem Saargebiet kommender Mo— torradfahrer mit einem Kraftwagen zuſammen. Dem Motorradler wurde bei dem Unglücksfall ein Fuß nahezu abgeriſſen. Er wurde ins Lan— dauer Krankenhaus verbracht. Aus Heſſen. Vilbel(Heſſen), 16. Juli. Zu tief gebohrt Eine lange Reihe von Auseinanderſetzungen, die weit über Vilbel hinaus Aufſehen und Intereſſe erregten, fanden durch einen außergewöhnlichen Prozeß am hieſigen Amtsgericht nun einen Ab— ſchluß. Nicht weniger als 22 Quellenbeſitzer ſa— ßen auf der Anklagebank, mehrere Sachverſtän— dige und Rechtsanwälte waren tätig. Die Quel- lenbeſitzer waren meiſtens angeklagt, daß ſie in Widerſpruch zum Quellenſchutzgeſetz und zu tief gebohrt hätten. Es kam zu ſcharfen Zuſammen— ſtößen zwiſchen den Quellenbeſitzern und dem Verteidiger einerſeits und Oberbergrat Köbrich andererſeits. Die Verhandlung dauerte von vor— mittags 9 Uhr bis abends 7 Uhr. Die meiſten Quellenbeſitzer wurden wegen Verjährung frei— geſprochen, einige erhielten 30 oder 60 Mk. Geld⸗ ſtrafe. Eine Schließung der Quellen kommt kaum in Betracht. Die Spinne als Wetterprophetin. In der Ferienzeit hält jeder Ausſchau nach dem Wetter, und die Frage nach dem Steigen oder Fallen des Barometers iſt die ſtändige Sorge des Tages. Wer der Zeichen des Meß⸗ inſtrumentes unkundig iſt oder ein ſolches nicht zur Hand hat, kann eine Antwort auf die Frage wie wird das Wetter, erhalten, wenn er unſere alte brave Spinne fragt. Spinnen ſind nämlich die ſicherſten Wetter⸗ propheten, ihre Ankündigungen gehen immer mehrere Tage oder mindeſtens Stunden voraus, ehe ſich das Wetter ändert. Von der Art, ihre Netze zu weben, teilt man ſie in Hänge⸗ und Winkelſpinnen. Die Hängeſpinnen, zu denen auch unſere Kreuzſpinne gehört, weben alle zu ihrem Fange ein radförmiges Netz und bleiben im Freien im Frühjahr bis zum Oktober. Alsdann verkriechen ſie ſich aus Mangel an Fangtieren in ihre Winkel, in denen ſie ohne Nahrung überwintern. Sie taugen aber ſehr zut zu Wetterbeobachtungen im Sommer. Schönes Wetter künden die Hängeſpinnen an, wenn ſich deren viele ſehen laſſen, wenn ſie fleißig an großen Netzen ſpinnen. Fahren ſie fort, ihr Netz zu erneuern und ſpinnen ſie auch in der Nacht, legen ſie neue Hauptfäden an und dieſe weit auseinander, ſtreifen ſie ihre Haut ab, und legen Eier, ſo iſt das Wetter lange anhal⸗ tend ſchön. Spinnen ſie gar nicht, oder laſſen ſich gar keine Spinnen ſehen, ſo tritt Wind und ſchlechtes Wetter ein. Kommen einige zum Vor⸗ ſchein und weben an kleinen Netzen, ſo iſt das Wetter veränderlich. Machen ſie noch zur Zeit des Regens lange Hauptfäden und arbeiten ſie immer fleißig fort, ſo wird es ſich bald aufhei⸗ tern. Reißen ſie aber plötzlich einen größeren oder kleineren Teil ihres Netzes ein, ſo iſt Sturm im Anzuge, vor dem ſie ſich wenigſtens einen Teil ihres Netzes ſichern wollen; die hei⸗ tere Witterung ſtellt ſich jedoch in ſolchem Falle ö 1 bald wieder ein. Schmeling und Bülow erneut vor dem Nichter. In dem Streit zwiſchen Schmeling und ſeinem Manager Bülow ſtanden ſich am Freitag die bei⸗ den Parteien erneut vor Gericht gegenüber. Die Verhandlungen leitete der Richter Walſh, der be⸗ reits bei dem erſten Termin den Vorſitz geführ! hatte. Das Gericht verkündete nun diesmal eine * die ſtrittigen 33 eindrittel Prozent der Einnahmen aus dem Kampfe gegen Paolino einen Intereſſen⸗ vertreter zu ernennen, abgelehnt wurde. Es wurde dabei feſigeſtellt, daß dieſe Summe den Managern Joe Jacobs und Charley Roſe zufließen müſſe. Bülow erhält nur 20 Prozent der Einnahmen. Weiterhin erklärte das Gericht, daß der Wirrwarr in dieſem Streit eine neue Gerichtsverhandlung bedingen würde, in der man erſt einmal die Rechte Bülows ermitteln müſſe 8 Sonderzüge nach Düſſeldorf. Nicht nur der Berliner Meiſter Hertha⸗BS. iſt um das Zustandekommen eines Sonderzuges zum Vorſchlußrundenſpiel um die deutſche Fuß⸗ ball⸗Meiſterſchaft bemüht, auch der 1. FC. Nürn berg macht Anſtrengungen, um einen Sonderzus i mira nzub ringen. 10 Für beide Mannſchaften te es zweifelsohne von großem Vorteil, wenn einige hundert Lan te das t lauten würden f dsleute das Nückgra 4 5 4 ANuſniſcher Europarundfiug. f Die ruſſiſchen Flieger nach der Landung in Berlin-Tempelhof. Im Flughafen Berlin-Tempelhof landete das erſte in Rußland gebaute dreimotorige Flugzeug, das einen Rundflug über Europa angetreten hat. Bekannte Vertreter der Preſſe befanden ſich an Bord. Unſer Bild zeigt von links nach rechts: ruſſiſchen Luftfahrt und Sarſar, Hauptinſpektor der ruſſiſchen zivilen Luftſlotte(im Lederrock), Präſi dent Pſandroff von der ruſſiſchen Luftvertehrsge⸗ ſellſchaft Dobroves, Ing. Pogodin und den Piloten Gromoff, den Führer des Sowjet-Flugzeugs, im Geſpräch mit Dir. Davidoff bei der erſten Stärkung auf deutſchem Boden. Entſetzlicher Raubmord. Dresden 16. Juli. In der Nähe von Frei⸗ burg bei Dresden im Rittergutswalde von Wege⸗ farth fanden Pilzſammler eine nackte männliche Leiche im Dickicht auf, die gräßliche Verſtümme⸗ lungen zeigte. Der linke Arm und Unterſchenke! waren mit Strohſeilen an Kiefernſtämmen feſt⸗ gebunden während der rechte Unterarm an den Oberſchenkel des rechten Beines gefeſſelt war. Dazu hatte der Täter Strohſeile verwendet wie ſie zum Binden von Getreidegarben benutzt wer⸗ den. Es handelt ſich bei dem Ermordeten um den land wirtſchaftlichen Arbeiter Erich Kurt Zell⸗ ner der 1911 in Dresden geboren iſt. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Ermordete mit einem frühe⸗ ren Arbeitskollegen, einem ehemaligen Kaufmann Herbert Becker Sohn einer angeſehenen Stetti⸗ ner Kaufmannsfamilie, in Briefwechſel geſtanden hat. Becker war ebenfalls in Briefwechſel mit einer Arbeiterin getreten, die er zu heiraten be⸗ abſichtigte und die er für den 14. Juli eben⸗ falls in den betreffenden Wald beſtellt hatte. In⸗ zwiſchen wurde aber die Leiche aufgefunden. Der Täter wurde verhaftet. Die Leiche des Ermor⸗ deten zeigt dieſelben Merkmole und Verſtümme⸗ lungen auf, wie ſeinerzeit die des Primaners Daube in Gladbeck. der große Speicherbrand i in Frankfurt am Main. Frankfurt a. M., 16. Juli. Der große Brand, über den wir bereits berichteten, hat einen ungewöhnlich großen Umfang angenom— — 2 men. Auf einem Areal von etwa 75 000 Meter ſind eine ganze Reihe von Fabrikgebäuden und Lagerhallen, ſowie große, im Freien auf⸗ geſtapelte Lagerbeſtände faſt völlig vernichter worden und auch am Vormittag war die Auf⸗ gabe der Feuerwehr noch durchaus nicht zu Ende. Am ſchlimmſten mitgenommen wurde der Betrieb der Firma Burmeiſter, der Kühl⸗ anlagen und derjenige der Tafelplatzfabrik Hoffmann und Schulze, deren Anlage auf der Brandſtätte vollſtändig vernichtet wurden, während die Betriebe der Speditionsfirma Strubel und der Nordſeefiſcherei ſtark gelitten haben. Der Schaden dürfte ſich nach vorſich⸗ tiger Schätzung auf mehrere hunderttauſend Mark belaufen. Die Urſache iſt nicht ermittelt. Man vermutet Selbſtentzündung der großen Korkbeſtände. be e Wieder ein Veſatzungszwiſchenfall in Zweibrütken. Zweibrücken, 15. Juli. Heute nachmittag nach 5 Uhr wurde eine etwa 27jährige Ehefrau aus dem Stadtteil Bubenhauſen, die ſich auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsſtätte befand, auf dem im Schwarzbach entlang zur Ernſtweiler Brücke führenden Weg von einem Angehörigen der Be— ſatzungsarmee angefallen. Der Wüſtling packte die Frau am rechten Arm und ſuchte ſie auf die Böſchung niederzuringen, um ihr Gewalt anzu⸗ zun. Unter Hilferufen ſetzte ſich die Frau jedoch ufs energiſchſte zur Wehr. Als der Täter auf etwa 150 Meter Entfernung von der Fabrik heim⸗ ahrende Arbeiter, die auf die Hilferufe der Frau auf den Ueberfall aufmerkſam wurden, her⸗ deieilen ſah, entfloh er in Richtung Bahnhof. Zitaatsanwaltſchaft und deutſche Polizei haben ſo⸗ ort die Ermittelungen aufgenommen. Wenn de Büſtling ſein ſchändl. Vorhaben nicht zur Aus⸗ ührung bringen konnte und die Frau mit einer kratzwunde am Arm und dem Schrecken davon⸗ am, ſo muß der mit kaum glaublicher Frechheit im hellen Tage auf öffentlichem Wege ausgeführte kotzuchtsverſuch lebhafteſte Beunruhigung und »rechte Entrüſtung auslöſen. N Handel und Induſtrie. Frankfurter Getreidebericht. Es wurden notiert: Weizen—, Roggen 22,75, Sommergerſte—, Hafer, inl. 23,25 bis 23,50, Mais für Futterzwecke 23,25, Weizen⸗ mehl 39 bis 41,25, Roggenmehl 31,25 bis 32, Weizenkleie 11,75, Roggenkleie 13 Tendenz: telt. Gemeinderat⸗Sitzungsbericht vom Dienstag, den 16. Juli 1929. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth. Das Protokoll Herr Verw.-Inſp. Alter. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden verſchiedene Kommiſ— ſonsbeſchlüſſe bekanntgegeben, von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Die Lieferung von Elektr. Zählern und Waſſermeſſern wurde vergeben— Ein Antrag des Turnerbundes um unentgeltliche Ueber— laſſung von Altmaterial wurde abgelehnt; es ſoll hierfür der Alteiſenpreis bezahlt werden.— Die noch im Gaswerk lagernden Kandelaber aus der Zeit der Gasbeleuchtung ſollen zum Alteiſenwert verkauft werden.— Die geſtifteten 800 Mk. für Herrichtung der Kirchenuhr wurden der Kirche überwieſen, die die Arbeit vergeben wird.— Der Sportvereinigung wurde anläßlich des 20jährigen Jubiläums der Platz vor dem Sportplatz für 80 Mark überlaſſen.— Ein Antrag des Kinobeſitzers Fieger um Erlaß bezw. Ermäßigung der Luſtbar— keitsſteuer wurde abgelehnt.— Antrag des U.⸗T. um Einführung der Kartenſteuer anſtelle der Pauſchale wurde genehmigt.— Die Koſten für die Ausbildung der Hebamme Feſer wurden vorlags- weife übernommen und ſind in monatlichen Raten zurückzuzahlen. 200 Stammbücher a 1.50 Mark wurden angeſchafft.— Der Ankauf des Reinhard- chen Anweſens wurde davon abhängig gemacht, ob der Innenminiſter bereit iſt, hier das Polizeiamt hinzuverlegen und der Gemeinde auf Jahre hinaus eine beſtimmte Miete zu garantieren.— Zur Ta- gesordnung: Punkt 1. Das Plenum war knapp beſchlußfähig. Beanſtandung der Steuerausſchlag⸗ ſätze pro 1929 ſeitens des Miniſteriums des Innern. Die vom Gemeinderat in der Sitzung vom 28. Mai 1929 feſtgeſetzten Steuerausſchlags⸗ ſätze wurden vom Miniſter des Innern beanſtan— det, und zwar wurde bedeutet, daß die Gebäude, Bauplätze und Grundſtücke zu ſehr herangezogen ſeien und das Gewerbe nicht. Es wird deshalb nahegelegt, 6000 Mark von den erſtgenannten hin⸗ wegzunehmen und auf das Gewerbe auszuſchlagen. Der Gemeinderat erklärt ſich jedoch bereit, nur 3000 Mk. auszuſchlagen, da das Gewerbe, an der Peripherie, der Großſtadt, genug zu kämpfen habe und mit Steuern überlaſtet ſei. Auch ſei durch Schließung von Gewerbebetrieben ein Steuerausfall entſtanden und noch weiter zu erwarten ſei; denn auch die Cigarrenfabrik Heinrich Jakob und Co. ſchließt am 1. Januar 1930 ihren Betrieb. Die Steuerſätze wurden dann einſtimmig wie folgt feſtgeſetzt: Auf je 100 Mark Steuerwert werden erhoben: Gebäude und Bauplätze anſtatt 37 jetzt 36 Pfg. Land⸗ und forſtwirtſchaftl. gen. Grundſtücke anſtatt 75 jetzt 72 Pfg Gewerbl. Anlage und Betriebskapital anſtatt 68 jetzt 82 Pfg. Gewerbeertragsſteuer anſtatt 275 jetzt 320 Pfg. Es wird hierdurch 148050 Mark an Umlage auf⸗ gebracht. Der Gemeinderat hofft mit dieſen Um⸗ lageſätzen beim Miniſterium durchzudringen. Punkt 2. Der Viernheimer Waldrezeßver⸗ trag. Es wird mitgeteilt, daß Herr R.⸗A. Dr. Joſef, Darmſtadt erklärt habe, daß er zuerſt noch die Akten des Finanzminiſteriums durchſehen müſſe, bevor er zur Klageerhebung gegen den Fiskus ſchreiten könne. Es wird hierzu noch einmal eine 4—56 wöchentliche Zeit gegeben.— Hiermit war die Sitzung beendet. Anſchließend noch Sitzung der Finanzkommiſſion. Naſch tritt der Tod... An den Folgen eines Herzſchlages iſt heute früh Herr Friedrich Baureis 1. unerwartet verſchieden. Herr Baureis litt ſeit Jahren an Aſthma. Im Garten hat ihn der Herzſchlag ereilt. Den An— gehörigen wird allgemeine Anteilnahme entgegenge⸗ bracht. Die Beerdigung iſt morgen Donnerstag Nachmittag.(Siehe Anzeige). + Das Zeitliche geſegnet. Ein acht⸗ barer Mitbürger unſerer Gemeinde, Herr Ad am Lamberth 1. iſt geſtern im hochbetagten Alter von 87 Jahren geſtorben. In ſeinem früheren Leben hatte Herr Lamberth die Wirtſchaft zum goldenen Lamm geführt. Als Gaſtwirt hat er ſo— wohl hier als auch auswärts einen guten Namen gehabt. Beim trauten Lampenſchein, als es damals noch kein Gas und Elektriſch gab, fand man ſich beim Stammtiſch im alten Haus zum goldenen Lamm noch recht wohl. Das waren eben noch ge— ſeguete Zeiten. Später wurde das alte Gebäude niedergelegt, an deſſen Stelle der damalige Inhaber Herr Metzgermſtr. Anton Adler den heutigen Neu⸗ bau erſtehen ließ. Mit dem alten Gaſthaus zum Lamm iſt auch ein Stück Geſchichte dahingsgangen, mit der der nun verſtorbene Herr Adam Lamberth aufs engſte verbunden wax. Die Beerdigungszeit iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich. 2s— 0 Jubiläums⸗Endſpiel der Sportvergg. Amicitia 09 gegen 08 Lindenhof endet torlos! Dieſes Spiel konnten die Lindenhöfer nicht wie üblich gewinnen, obwohl ſie in guter Form ſpielten. Die Sportverggs-Elf hatte ſicher die beſſeren Chancen herausgearbeitet, die Schüſſe waren dann aber zu ſchwach und kam mal eine Bombe, ſo prallte ſich ſicher an der Latte oder dem Poſten ab. Vor allen Dingen wurde das Spiel mit einer vornehmen Ruhe durchgeführt, kurz es war ein Propagandaſpiel für unſeren Fußballſport, für die geſunde Sportidee im Deutſchen Fußball- bund, der in der Reihe der Nationen an erſter Stelle marſchiert. Bei den Grünen hielt ſich die Verteidigung und Läuferreihe beſſer wie im letzten Spiel gegen Phönix. Manchmal fehlt immer noch der Kontakt mit der Stürmerreihe, bei der eine neue Aufſtellung ausprobiert wurde. Die Aktionen reiften oft ganz ſchön heran, der Schuß fehlte meiſtens. Den Lindenhöfer merkte man das Spiel gegen „Pfalz“ nicht an. Die Verteidigung war, wie man es ſchon immer gewöhnt und Spahr im Tor iſt immer noch der brillante Torwächter, der weit⸗ aus mehr beſchäftigt war, wie Schüßler. In der Läuferreihe war Frank der beſte Mann und in Fünferlinie war Theobald, trotz ſeiner kleinen Ge⸗ ſtalt der Sturmführer, er ſteht nicht umſonſt in der Mannheimer Städtemannſchaft. Die ganze Veranſtaltung hat bewieſen, welch großes Vertrauen die Sportwvergg. in der Einwoh- nerſchaft hat. Die Sportvergg. hat 20 Jahre in nur guter Weiſe für unſeren Fußballſport gekämpft und möge es der Sportvergg. auch weiterhin ver⸗ gönnt, ſtets wie ſeither immer die führende Poſition im Viernheimer Fußball zu bewahren. Es ſoll auch nicht vergeſſen werden, daß er- freulicherweiſe bei dem Feſtkommers die aktiven Mitglieder: Andreas Haas, Jakob Bergmann und Gg. Sommer vom Südd. Fußball- u. Leichtathle⸗ ten⸗Verband mit der KKK Ehrennadel ausgezeich- net wurden, die ſie auch wahrlich verdient haben. Auch ſei an dieſer Stelle den mitwirkenden Geſang⸗ vereinen für ihre ſchönen Liedervorträge beſtens gedankt. Die Reigenfahrermannſchaft des Arbeiter⸗ Radfahrerbundes„Solidarität“ hat auch überragende Leiſtungen gezeigt, wie man ſie nur ſelten ſieht. Es gebührt ihr die größte Anerkennung und auch den„3 Weltons“ vom SC Käfertal. Wochenplan der Sportvereinigung Amicitia 09 Mittwoch Abend Training 1. Mſcht. und Junioren Donnerstag Abend Training 2., 3. und Priv.⸗M. Freitag Abend Training Jugendmannſchaften Samstag Abend Training Schülermannſchaften Freitag Abend Spielausſchuß im Lokal. Vereins ⸗ Anzeiger Geſaugverein Liederkranz. Mittwoch Abd. halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Vereinslokal. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung bitte ich um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Vorſitzende. Verein für Sport- u. Körperpflege 1896. Mittwoch abend ½9 Uhr vollzählige Uebungs- ſtunde und Aufſtellung der Mannſchaften im Stemmen und Ringen für den Großkampftag am 20. und 21. Juli. Wer nicht anweſend iſt, wird nicht geſtellt. NB. Dringende Vorſtandsſitzung im Lokal. Der Vorſitzende. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Mitt⸗ woch Abend halb 9 Uhr im Freiſchütz wichtige Vorſtandsſitzung(keine Mitglieder-Verſammlung) Der Vorſtand. NB. Freitag Abend 9 Uhr Verſammlung der Aktivität im Anker zwecks Jugendtreffen in Wein⸗ heim. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Die techn. Leitung. Medizinal-Perbhand. Donnerstag, 18. Juli, abends halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Saft⸗ laden bei Mitglied Beckenbach. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzende.