10 Ja. meine) d. Meiſte bhamen da staunen Sie. Da sind Sie sprachlos. Aber So klein sind die Preise in allen Abteilungen. Ob. Putz, Seiden oder Kleider- Stoffe, ob Wäsche oder Schuhwaren, überall sehen Sie auf den ersten Blick, wie enorm ich die Preise herabgesetzt habe. Deshalb kann ich Ihnen nur den Nat geben: Gehen Sie zu Kander! Kaufen Sie noch vorfeilhaft im daon- Husberkauf Warenhaus NHonnheim 0 Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Sohnes, Bruders und Neffen, Herrn Friedrich Dewald sagen wir für das zahlreiche Grabgeleite sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden unsern herzlichsten Dank. Besonderen Dank den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 20. Juli 1929. Die fleftrauernd Hinterbliebenen. 5 Moderne Lichtſpiele— Tel. 27 Das erſte und führende Theater Samstag und Sonntag 2 der größten und neueſten Filmſchlager Dankſagung. Feinsten 30 3 Mein verſtorbener Ehemann Friedrich Bau- Dienennogig reis war Mitglied des Zentralverbandes der In⸗ jn 1 pfund Einheits- validen und Witwen Deutſchlands und erhielt in Gläser abgefüllt Anbetracht deſſen, von der Ortsgruppe Viernheim 2 2,20 Mark Einhundert Mark zu haben bei in bar ausgezahlt, wofür ich meinen verbindlichſten 00 Froschauer Dank ausſpreche. Viernheim, den 19. Juli 1929. Kühnerstr. 8 gez. Friedrich Baureis Witwe. Immer noch haben in der hieſigen Gemeinde 888 Rentenempfänger den Weg zur Organiſation noch Heue nicht gefunden. Wir erſuchen dieſelben abermals, da Rentenempfänger, welche das 70. Lebensjahr Narioffelg überſchritten haben, ab 31. Dez. 1929 nicht mehr in unſere Sterbekaſſe aufgenommen werden können, Pfund 6 Pfg. hat zu verkaufen in 10 ſenſationellen Akten. Als 2. Teil des Programms ſchnellſtens ihren Beitritt zu erklären. Der Vorſtand. 11 Wie. Flitſchen, genſen, Ficheln, “ WMetzſteine, Ernte-Rechen u. Rechen, Dung u. Hengabeln kauft man ſtets am beſten bei Valentin Georgi Steinſtr. 9 Im Frucht- abmachen empfiehlt ſich Peter Knepp Alexanderſtraße 11 einigen Sie Ihr Blut! Dr. Bufleb's Blutreini⸗ 4 das geh er b Val. Winkenbach Hathaus- Drogerie Meskopn. Als Einlage: Die neueſte Ufa⸗Woche.— Achtung Kinder, Sonntag mittag Extra Große Kinder⸗Vorſtellung. Harry Piel, 16 Akte Weinheimerſtr. 53 faba Me FTF—..%— ̃]— dä. Für die aus Anlaß unſerer Vermählung zuteil gewordenen Aufmerkſamkeiten und beſonders für die überreichten Geſchenke danken wir recht herzlich Valentin Nekermann u. Frau Eliſabetha geb. Schmitt FFS Autofahrten im Ort und nach Auswärts werden zu jeder Zeit zu konkurrenzlos billigen Preiſen ausgeführt. as Reparatur⸗Werkſtätte bringen wir in empfehlende Erinnerung. Hoock& Heckmann Fahrſchule— Autovermietung — Reparaturen Telefon 47. Mannheimerſtraße 67. 7 Eiumachgurken je nach Größe zum Tagespreis dauernd zu haben bei fran: Helbig, Zur Stad Mannheim Iausch- Wohnung 3 bis 4 Ammer von Viernheim nach Mannheim geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. 2 Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefal⸗ len, unſeren lieben, guten Vater, Groß⸗ vater, Schwiegervater und Urgroßvater dönber-Verhaul! eee 1 Große Auswahl debrg Feier Nebler. nach langem Leiden, im 73. Lebensjahre, heute vormittag 9 Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, Hofheim i. Ried, Mhm.⸗ Käfertal, den 20. Juli 1929. Dia tieltrausrad Ainterbnledenen. Die Beerdigung findet am Montag Nachmitttag 6 Uhr vom Sterbehauſe, Lorſcherſtraße 45 aus ſtatt. in Schlafzimmer in Eichen, hell u. dunkel, gewichſt, mit Innen⸗ u. Außenſpiegel, ſowie Nußbaum, Birken, Afr. Birnbaum, Blumenmahagoni, hochglanz poliert, in den neueſten Formen und Ausſtattung. Große und kleine Speiſezimmer in Eichen und Nußbaum, aparte Modelle Herrenzimmer, iche in verschiedener Ausführung Pitſch⸗pine Küchen n auen Meodenen naturlaſtert Reformküchen, weißlakiert Ferner alle Arten Einzel⸗Möbel in großer Auswahl Günſtige Fahlungsbedingungen! Billige Preiſe! 2 Halg. Arbelter-Jer eig Sonntag morgen ¼ 11 Uhr Vorſtandsſitzung im Pfarrhaus Dor Präſident. Samstag, 20. u. Jonntag, 21. Juli Sonder Ausſtellyng l Weben 72 N f 1 f 8 9 * J 5 975 0 Lorſcherſtraße 31 l Medizinal⸗Verband. Sonntag, den 21. Juli, vorm. von 10—1 Uhr 1 Auszahlung der bereits abgegebenen Rechnungen. Miedgliedsbuch iſt mitzubringen. Der Vorſ. viernheimer Anzeiger Viernheimer 2 88 10 D (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 8 Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Zeitung Anzeigen bei Wicberholung abgeſtufter Rabatt.— (Biernheimer Bürger- Ztg.— Viernh. Volksblatt) reiſe: Die einſpaltige Petit eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Ae größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſte Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. De 2„icht. Oe. Ein neuer Titel. Unter dieſer Ueberſchrift bringt die„Deutſche Bergwerkszeitung“ ein„Eingeſandt“, das ver⸗ dient, auch über ihren Leſerkreis hinaus Beach- tung zu finden. „Es wird demnächſt ſo weit kommen, daß ſich diejenigen, welche ihren Doktorhut nach erſolg⸗ reichem Univerſitätsſtudium erworben haben, Dr. „nicht h. c.“ nennen, wenn die Verleihung der Ehrendoktorwürde in der in den letzten Jahren geübten verſchwenderiſchen Weiſe fortgeſetzt wird. Da nach der Reichsverfaſſung Titel, mit Aus⸗ nahme der akademiſchen Grade und der Berufs- bezeichnungen, nicht mehr verliehen werden, iſt man leider dazu übergegangen, vielfach Perſön⸗ lichkeiten, welche unter dem neuen Syſtem zu Amt und Würden gelangt ſind, oder ſolchen, denen man früher den Kommerzienratstitel oder ſonſtigen Ratstitel verliehen hätte, den Ehrendoktorhut aufzuſetzen. Als Ergebnis dieſer Uebung hat ſich naturge⸗ mäß eine derartige Minderung des Anſehens des Ehrendoktors ergeben, daß ſich neben den Akade⸗ mikern auch diejenigen Perſönlichkeiten. welche den Ehrendoktor auf Grund hervorragender wiſ— ſenſchaftlicher und praktiſcher Betätigung erwor⸗ ben haben, gegen die verſchwenderiſche Verleih⸗ ung des Dr. h. c. wenden werden. Wenn man in Deutſchland ſchon auf Titel nicht verzichten kann und will. ſo ſoll man getroſt wie⸗ der die Ratstitel einführen wie dies in Bayern bereits der Fall iſt. Mit dem Doktortitel aber gehe wan, wie in der Vorkriegszeit, recht ſparſam um, damit der Wert des Ehrendoktors nicht noch mehr fink: und damit ein neuer Titel Dr.„nicht h. c.“ nicht in Kurs gerät.“ Frankreichs Kampf gegen den Kommunismus. Hausſuchungen bei der„Humanite“. Paris, 18. Juli. Geſtern wurden von der Polizei in den Geſchäftsräumen der kommuni— ſtiſchen„Humanite“ einige Perſonen feſtgenom— men, die angeblich im Beſitz gewiſſer militäri⸗ ſcher Geheimdokumente und von Ausweis— papieren waren, die auf den Namen zweier Redakteure lauteten. Darauf wurde auch in den Räumen der„Humanite“ und bei verſchie— denen kommuniſtiſchen Perſönlichkeiten eine Hausſuchung abgehalten. Verhaftet wurden darauf von der„Humanite“ ein Kommuniſt, ein Pole, und ein Italiener, die ſich näher aus⸗ weiſen ſollen. Ferner ein Geſchäftsführer des Blattes wegen Aufreizung von Militärperſonen zum Ungehorſam. Unter den Verhafteten be— fand ſich auch der Geſchäftsführer der kommu⸗ niſtiſchen Zeitung„Avant Garde“. Zuſammenſtöke zwiſchen Polizei und Kommuniſten. Stuttgart, 18. Juli. Bei einer von der kommu- niſtiſchen Partei geſtern abend auf dem Markt⸗ platz veranſtalteten Demonſtration wurde ein in der Uniform des verbotenen Rotfronkämpferbun— des erſchienener Mann feſtgenommen. Der kom— muniſtiſche Reichstagsabgeordnete Vogt verſuch— te, die Vorführung des Feſtgenommenen zu ver⸗ hindern. Er wurde daraufhin von den Beamten wegen Widerſtandes feſtgenommen und mit dem anderen Verhafteten zur Wache gebracht, wo beide nach vorläufiger Feſtſtellung des Sachver— halts und der Perſonalien alsbald wieder frei⸗ gelaſſen wurden. Als die Polizei die vor der Po⸗ lizeiwache lärmenden Kommuniſten zum Aus⸗ einandergehen aufforderte, ſchoß ein Mann aus der Menge auf die Beamten, traf jedoch einen der Demonſtranten. Als ein weiterer Schuß ver- ſagte, ſchlug er mit dem Revolver nach einem Beamten und brachte dieſem eine Verletzung über dem linken Auge bei. Der Mann wurde in Haf genommen. Die Polizei hatte von der Schuß⸗ wache keinen Gebrauch gemacht. ſerploſion auf einer Badewieſe 3 Schwerverletzte. Berlin, 18. Juli. Heute nachmittag ereignete ſich auf der Badewieſe an der Südſeite der Halb⸗ inſel Pichelswerder an der Havel ein ſchweres Brandunglück. Während drei Beſucher der Ba⸗ dewieſe, zwei Frauen und ein Mann, ſich das Mittageſſen auf einem Spirituskocher zubereiten wollten, kam es plötzlich zu einer Exploſion. Die drei Ausflügler, die nicht mit Badeanzügen be⸗ kleidet waren, wurden ſofort von den Flammen erfaßt und lebensgefährlich verlent. Vom Leipziger Bundeskegeln um die deutſch e u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes a een en bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden uli 19 N Der Anſchub in einer der Leipziger Meſſehallen. In Leipzig finden vom 13. bis 20. Juli die Kämpfe der deutſchen Kegelverbände um die Mei— terſchaft von Deutſchland ſtatt. Die Kegelbahnen ſind in einer der rieſigen Meſſehallen eingebaut worden. Vor Beginn der Kämpfe fand ein großer Feſtzug durch die Straßen von Leipzig ſtatt. Weſtere Probeflüge des„do 1“. Friedrichshafen, 18. Juli. Das Rieſenflugſchiff „Do X“ unternahm heute wiederum einen Pro— befſlug in größerer Höhe über das Bodenſeegebiet Nachdem es über Friedrichshafen die erſte Flug— poſt abgeworfen hatte, ging die„Do X“ vor dem Kurhotel nieder, wo die zur Beſichtigung der Rieſenmaſchine gekommene italieniſche Luftfahrt— omiſſion unter Führung von Oberſtaatsſekretär Ralhe den Piloten und die Inſaſſen begrüßte. Empfangsſeſer für die„Bremen“. Newyork, 19. Juli. Die Jungfernfahrt der „Bremen“ wird hier mit dem größten Intereſſe verfolgt. Bei der Ankunft an der Quarantäne— Station wird der Rieſendampfer von einem ſtädti— ſchen Ausſchuß begrüßt werden. Bürgermeiſter Walker wird am Dienstag nachmittag das an Bord der„Bremen“ befindliche Flugzeug auf den Namen„Newyork“ taufen. Verlier Sängerin zweimal beſtohlen. Wohnung geplündert, Auto geraubt. Frau Painer-Knüpffer von der Staats⸗ oper in Berlin iſt das Opfer eines doppelten Pechs geworden. dels ſie am Montag früh aus ihrem Weekend in Swinemünde in ihrem Auto nach Hauſe zu— rückkehrte, fand ſie ihre Wohnung in der Erfur— ter Straße 9 in Schöneberg erbrochen. Alle Wert— ſachen, vom Schmuck bis zu den Beſtecken, waren geſtohlen. Es handelt ſich um Gegenſtände im Wert von 2500 Mark. Die Polizei erkannte die Einbrecher zwar an ihrer„Facharbeit“— es war die gleiche wie bei vier anderen Einbrüchen zu gleicher Zeit. in der gleichen Gegend—, aber ſie hat keine Spur von der Bande. Nicht genug damit. Am Dienstag ſpeiſte die Künſtlerin in einem großen Hotel am Ayhalten Bahnhof. Ihren Wagen hatte ſie auf dem Park platz vor dem Hotel untergeſtellt. A's ſie um Mit ternacht das Hotel verließ. war nun auch das Auto geſtohlen. Es iſt ein rotes Ope-Luxus⸗ Kabriolett im Werte von 3800 Mark. Es hat die Nummer 56567. Raubüberfall auf der Landſtraße. Schwerin, 18. Juli. Geſtern nachmittag wurde zuf der Fahrt von Krakow nach Linſtow der mit dem Transport von forſtamtlichen Geldern in Höhe von 8000/ beauftragte Forſtarbeiter Haſſe non zwei Männern, die einen großen Baumaſt guer über den Weg gelegt hatten, gezwungen, ein Molorrad anzuhalten und unter Bedrohung nit dem Revolver genötigt, das Geld heravszu⸗ ben. Der Wiener FJrauenmord Berlin, 18. Juli. Der unter dem Verdacht der Beteiligung an der Ermordung der Frau Zellmer im Lainzer Tierpark bei Wien hier verhaftete Fabrikant Guſtav Bauer gab bei ſeiner heutigen Vernehmung an. daß er geſchäftlich in Berlin zu tun gehabt habe, nachdem er vorher in Pforz— heim und anderen Städten größere Transaktio— nen getétigt hatte. Weiter erklärte er, er habe Frau Zellmer ſchon längere Zeit gekannt und bis zum Jahre 19236 in freundſchaftlichen Beziehungen zu ihr geſtanden. Später wechſelten ſie noch Briefe — doch will er die Frau nicht mehr perſönlich ge— troffen haben. Er beſtreitet auch, an ihrem Tod ſchuldig zu ſein. Großfeuer in der Malchinenfabrit Augsburg⸗Nürnberg. Augsburg, 18. Juli. In der Sattlerei der Ma ſchinenfabrik Augsburg-Nürnberg brach heute morgen Feuer aus, das an den vielen leicht ver brennbaren Stoffen recht reiche Nahrung fand. Außer der Berufsfeuerwehr und der Fabrikfeuer— wehr ſind noch mehrere Wehren der umliegenden Fabriken hinzugezogen worden. Die Entſtehung des um 1 Uhr noch anhaltenden Feuers iſt noch nicht bekannt. 25 * Augsburg, 18. Juli. Zu dem bereits gemel— deten Großfeuer bei der Maſchinenfabrik Augs⸗ burg⸗Nürnberg wird weiter mitgeteilt. daß es den Feuerwehren nach dreiſtündiger Tätigkeit gelang, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und die Gefahr einer weiteren Ausdehnung zu verhin— dern. Der Dachſtuhl des Gebäudes ift vollkom- men abgebrannt und die Einrichtungsgegenſtände ſind zum größten Teil vernichtet. Als Urſache des Brandes wird ein Schaden an der elektriſchen Leitung angenommen. Bei den Löſcharbeiten er— litten zwei Feuerwehcleute leichte Rauchvergif— tungen und mehrere andere unbedeutende Haut abſchürſungen. Oberbürgermeiſter Travers geſtorben. Wiesbaden, 18. Juli. Oberbürgermeiſter Tra⸗ vers iſt Mittwoch abend an der ſchweren Lungen— und R ppenſellenizündung, die ihn vor einigen Wochen inmitten der ſchwierigſten Etatberatungen befallen hatte, im Alter von 55 Jahren geſtorben Der Verſtorbene wurde am 14. Auguſt 1874 in Karlsruhe als Sohn des verſtorbenen Oberlan— desgerichtsrats Hennrich Travers geboren. Er war ſeit Februar 1903 in Dienſten der Stadt Wiesba⸗ den, ſeit Juni 1925 as Oberbürgermeiſter. In der Zeit des Rahrkampſes mußte er— gleich vi⸗ len— die Ausweiſung durch die Franzoſen über sic) ergehen laſſen.. 446. Jahrgang a4 Na 17 Wolitiſche Wochenſchau. Vor harten Kämpfen.— Widerſtände aus Frankreich.— Hinderniſſe für die Geſamtliquidierung.— Geisitterwolken. Je mehr wir uns der in langwierigen biplomatiſchen Verhandlungen vorbereiteten großen Konferenz der Staatsmänner nähern, um ſo klarer wird es, daß auf dieſer Konferenz Kämpfe bevorſtehen, die ſehr hart zu werden berſprechen. Dieſe Konferenz ſoll bekanntlich die Aufgabe haben, jetzt endlich einen Schluß— ſtricch unter den Weltkrieg zu ziehen. Man ſprach in den letzten Wochen viel von der Ge— ſamtliquidation des Krieges. Verſchiedene Vor— gänge der letzten Tage laſſen es aber einiger— maßen zweifelhaft erſcheinen, ob das große Ziel auch wirklich erreicht wird. Zu dieſer ſkep— tiſchen Auffaſſung hat insbeſondere der Ver— lauf der Kammerdebatte in Paris beigetragen. Wir haben durchaus Verſtändnis dafür, daß auch die franzöſiſche Regierung freie Hand für die bevorſtehende Konferenz behalten möchte. Auch der deutſche Außenminiſter hat ſich ja in ſeiner letzten Reichstagsrede größte Zurück⸗ haltung auferlegt, und der Reichstag hat be— wußt darauf verzichtet, unſeren Vertretern auf der kommenden Konferenz eine gebundene Marſchroute vorzuſchreiben. Vom Standpunkt der franzöſiſchen Regierung aus iſt es begreif⸗ lich, daß Poincare und Briand, indem ſie die Vertrauensfrage ſtellten, die Ablehnung des Antrages der franzöſiſchen Sozialiſten, die die Regierung in der Frage der Rheinlandräumung feſtlegen wollten, erzwungen haben. Das würde in ähnlichen Situationen wohl jede Regierung getan haben. Trotzdem hätte man erwarten dürfen, daß die franzöſiſche Regierung ſchon bei dieſer Ge⸗ legenheit zu erkennen gegeben hätte, daß auch ſie die kommenden Verhandlungen als eine Generalreinigung aller noch vorhandenen poli— tiſchen Differenzen betrachtet, daß namentlich mit dem bisherigen Syſtem der politiſchen Dis⸗ kriminierung des deutſchen Reiches auch nach dem Willen der verantwortlichen Staatsmän⸗ ner Frankreichs jetzt endlich Schluß gemacht werden ſoll. In dieſer Hinſicht iſt im Verlauf der franzöſiſchen Kammerdebatte nichts ge ſchehen, was von uns als ein befreiendes Wor: angeſehen werden könnte. Im Gegenteil einig, Wendungen in der Rede des Außenminiſter« Briand, die ſich durch eine— ſicher nicht zu fällige— allgemeine Unklarheit und Ver ſchwommenheit auszeichneten, haben bei un mit Recht die Befürchtung verſtärkt, daß Frank reich auch die kommenden Verhandlungen k. einem Geiſte führen wird, der in ſchwerem Kon— traſt ſteht zu dem von Briand auch diesma wieder in ſchwungvollen Merten oefeierte, Geiſt des Friedens und der Verſöhnung. Es iſt geradezu unverſtändlich, daß Brie auch jetzt wieder auf eine Bemerkung Stress manns gegenüber der Reviſionsbedürftigkes des Voungplanes angeſpielt hat. um damit zu begründen, daß Frankreich auch nach der An nahme noch ſicherheitspolitiſche Garantien für die Durchführung des Planes in der Hand be— halten müſſe. Dieſe von der franzöſiſchen Preſſe unrichtig wiedergegebene Bemerkung Streſe⸗ manns iſt von dem deutſchen Außenminiſte: ſelkl t in der Unterredung mit dem Außen politiker des„Matin“ unter Hinweis auf de genauen Wortlaut der Reichstagsrede richtiz geſtellt worden, und Dr. Streſemann hat dabe auf die Münchener Rede des Reichsban“ präſidenten verwieſen, der ſ. Zt. ausdrücklich betont hat, daß trotz der ſchweren Laſt des neuen Reparationsplanes Deutſchland in ehrlichſte⸗ Weiſe und mit ernſteſtem Nachdruck alle Be⸗ mühungen darauf richten müſſe, die Zahlungen aus dem Poung⸗Plan zu erfüllen. Man frag! ich unwillkürlich, was Briand damit bezweckt zenn er trotz der unmißverſtündlichen den d ſchen Erklärungen ſich noch mißtrauiſch zeig Eine Stelle ſeiner Rede gibt dazu die Erklä⸗ cung, denn er hat davon geſprochen, daß das franzöſiſche Kabinett zwar entſchloſſen ſei, hin⸗ ichtlich der Räumung des Rheinlandes„keine Schikanen zu üben“, aber im ſelben Atemzuge hat er ſich„volle Handlungsfreiheit vorbehal⸗ zen in Hinſicht auf die Mobiliſierung der deut⸗ „„ ³·¹ T8 — .———— ichen Zahlungen“. Vas iſt die erſte Bar⸗ rtere, die Frankreich der Geſamtliquidierung des Krieges entgegenzuſetzen trachtet. Die zweite iſt die„Verſöhnungskommiſſion“, über die Briand ſich zwar zurückhaltend ge⸗ äußert hat, die aber umſo energiſcher von der regierungsfreundlichen franzöſiſchen Preſſe ge⸗ fordert wird. And bezüglich der Saarfrage wiſſen wir aus den letzten Auseinander⸗ ſetzungen im engliſchen Parlament ebenfalls daß es noch großer Anſtrengungen bedarf, ehe die Saar wieder vollkommen frei wird. Ob demnach der Friede tatſächlich, wie Briand meint, einen großen Schritt vorw machen wird, hängt ganz davon ab, ob die U urchtun⸗ gen, die ſich uns— wenigſtens gegenwärtig— bezüglich der Haltung Frankreichs auf Grund der jüngſten Ereigniſſe geradezu aufdrängen, burch die Tatſachen widerlegt werden. 1* Inzwiſchen haben ſich am außenpolitiſchen Horizont große Gewitterwolken zuſammen⸗ zeballt. Zwei Brandherde ſind wieder im Glim⸗ men. Der Konflikt zwiſchen Bulgarien und Südſlavien iſt durch neue Grenzzwiſchen— fälle verſtärkt worden. Verhandlungen zwiſchen beiden Regierungen haben bis jetzt noch zu keinem Ergebnis geführt. Man will es mit einem Appell an die Großmächte verſuchen, otelleicht auch an den Völkerbund. Aber damit werden nur für kurze Zeiträume die Konflikts— ſtoffe aus der Welt geſchafft. Das Wetter— leuchten geht weiter und der Balkan kann nicht jur Ruhe kommen. Im Fernen Oſten droht eine Kriegsgefahr. Regen der oſtchineſiſchen Bahn kam es zwiſchen Moskau und China zu einem großen Krach. Die Tonart, die die beiden Regierungen an— ſchlagen, iſt ſehr ſcharf. Aber beide Länder kön⸗ nen wegen ihrer innenpolitiſchen Schwierig— keiten doch wohl kaum an die Führung eines Krieges denken. Wie aber eine einigermaßen befriedigende diplomatiſche Löſung des Streit⸗ ſalles gefunden werden kann, iſt ſehr fraglich, ba wirtſchaftliche Momente eine ausſchlag— gebende Rolle ſpielen und im Hintergrunde Amerika und Japan nur darauf lauern, bei der nächſten Gelegenheit, die ſich bietet, klingende Geſchäfte mit dem ruſſiſch-chineſiſchen Streitfall zu machen. Aus aller Welt. Ein Warenhaus durch Exploſion zerſtört. Newyork, 18. Juli. Nach einer Meldung aus Hammond(Indiana) wurde dort ein dreiſtöckiges Warenhaus durch eine Rieſenexploſion zerſtört. Der Sachſchaden wird auf 300 000 Dollars geſchätzt. Ueber die Urſache der Exploſion fehlen bisher nähere Anhaltspunkte. Man glaubt jedoch, daß ſie im Zuſammenhang mit den zurzeit hier ſtatt⸗ kindenden Arbeiterunruhen ſteht Eine ganze Familie ertrunken. Bombay, 19. Juli. Nach einer Meldung aus Dacca in Bengalen ſind ſieben Mitglieder einer Familie, die in einem Boot einen Fluß überque⸗ ren wollten, infolge Kenterns ertrunken. Tödlicher Sturz am Großglockner. Heiligenblut, 18. Juli. Beim Ueberſchreiten der Pfandlſcharte auf dem Abſtieg zum Glockner haus verunglückte geſtern Frau Elſe Keitel aus Köln durch Abſturz tödlich. Die Leiche wurde hen. mittag auf dem Naßfeld geborgen. Vier Perſonen ertrunken. Koblenz. 19. Juli. Innerhalb eines Tages ſin' bei Koblenz im Rhein vier Perſonen ertrunken darunter auch ein franzöſiſcher Unteroffizier. Das franzöſiſche Kontroumoforvoot, das nach der Leiche fiſchte, geriet auf einen Felſen und kam ſelbſt wie derholt in große Gefahr. Tödlich verunglückt. Heilbronn, 18. Juli. Der 31jährige Elektro⸗ monteur Albert Steinrück von Untereiſenheim wollte in der Steinſalzmühle eine elektriſche Lei⸗ tung nachſehen. Es ſcheint noch Strom in der Leitung geweſen zu ſein. der genügte, um de Tod Steinrücks herbeizuführen. Großfeuer. Reilingen, 18. Juli. Am Mittwoch nachmit tag brach in der Scheune des Heinrich Schneider auf bisher noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus. Es verbreitete ſich mit raſender Schnelligkeit auf das Wohnhaus und die benachbarten Gebäude. Der Gebäudekomplex, auf den ſich das Feuer ge— worfen hatte, war in kurzer Zeit ein rauchender Trümmerhaufen. Sämtliches Mobiliar und die landwirtſchaftlichen Maſchinen fielen dem Feuer zum Opfer, das Vieh konnte nur noch mit knap— per Not gerettet werden. Durch die Brandkata ſtrophe ſind zwei Wohnhäuſer und vier SHeunen niedergebrannt. Der Geſamtſchaden wird auf ungefähr 70000 Mark geſchätzt. Die beiden ob⸗ dachloſen Familien zählen zuſammen 10 Perſonen Achtet auf die Tolltirſchen! Alljährlich um die Zeit der Reife der Toll⸗ kirſche müſſen Kinder und auch Erwachſene vor dem Genuß dieſer Früchte gewarnt werden. Ihre Gefährlichkeit iſt allgemein bekannt und erinnert an geſchichtliche oder legendenhafte Begebniſſe, die mit der giftigen Frucht in Ver⸗ bindung ſtehen. So ſei daran erinnert, daß im Jahre 1813 bei Pirna in Sachſen viele fran⸗ zöſiſche Soldaten nach dem Genuß von Toll⸗ kirſchen unter gräßlichen Schmerzen und Wahn⸗ ſinnsanfällen ſtarben. Die Tollkirſche erregt Schwindel, Betäubung, Doppelſehen und be— wirkt ſehr oft den Tod. Atropa bella donna ſchöne Frau— heißt ihr ſtolzer botaniſche“ „ame, weil ſie wie die Dritte der Parzen, Atropos, ohne Erbarmen den Lebensfaden ab— ſchneidet. Aber wie kommt ſie zu der Bezeich⸗ nung„bella donna“—„ſchöne Frau“? Nun auch üble Binge haben häufig eine gute oder wenigſtens eine praktiſche Seite. Die italieni⸗ ſchen Schönen pflegten nämlich mit einem Tropfen Saft aus der Beere ihren Augen Glanz und Schönheit zu verleihen. Daher der ſchmeichelhafte Beiname. Der germaniſchen Mythologie folgend heißt die Beere am Niederrhein auch„Walkerbeere“, weil der, der ſie genoß, den Walküren verfallen war. Hrenzüberſchreitung durth ſtalieniſches Militär Paris, 19. Juli. Ein Grenobler Blatt berichtet, daß eine 120 Mann ſtarke Abteilung italieniſcher Alpenfäger bei Coldes Acles die Grenze überſchritten und daß die Italiener etwa 100 Meter auf franzöſiſchem Gebiet vor⸗ gedrungen ſeien. Als die Offiziere die franzö⸗ ſiſchen Militärpoſten geſehen hätten, hätten ſie die Abteilung zurückgeführt. Im Kriegsmini⸗ ſterium habe man, nach einer Havasmeldung, geſtern abend von dieſem Vorfall noch keine Meldung gehaht. Man ſcheint ihm im übrigen keine beſondere Bedeutung beizulegen. Großfeuer an der Moſel Koblenz, 19. Juli. In dem Orte Dieblich entſtand in einer Scheune ein Brand, der die ganzen Erntevorräte vernichtete. Die Flammen griffen auf die Nachbargebäude über und hat⸗ ten in wenigen Minuten einen ganzen Häuſer⸗ komplex ergriffen. Das ausgetrocknete Balken⸗ werk der zumeiſt alten Häuſer gab den Flam⸗ men reiche Nahrung. Die Löſcharbeiten geſtal⸗ teten ſich infolge der großen Hitze äußerſt ſchwierig. Innerhalb einer Stunde waren drei Häuſer und zwei Scheunen vollſtändig einge⸗ äſchert. Mehrere Familien ind obdachlos. Der Schaden iſt groß. Tagesnachrichten. Liebestragödie auf dem Bahnhof Köpenick. Berlin, 19. Juli. Der Lokal⸗Anzeiger meldet: Auf dem Bahnhof Kövenick warf ſich Herte vor- Achtung Autofahrer! e . er „Jabrt vorſichtig in den Kurven! Denkt auch an eure Mitmenſchen, die Fußgänger, die eben⸗ fir f falls ein Anrecht auf die Straße haben! 5 mittag der 18jährige Bäcker Wühelm Lorenz vor einen von Erkner kommenden elektriſchen Zug Seine Begleiterin, die 18jährige Berta B. riß er mit ſich. Lorenz wurde auf der Stelle getöte! das Mädchen verletzt. Vor Einlaufen des Zuge Har es zwiſchen beiden zu einem Streit gekon men, da das Mädchen nicht mitfahren woll Lorenz warf ſich vor den Zug und riß das Mäd chen mit ſich. Dieſes verlor aber die Geiſtesge genwart nicht. ſondern wälzte ſich von den Gle ſen und kam ſo mit dem Leben davon. Nach de bisherlaen Ermittelungen hat Lorenz die Ta der Nevolveranſchlag auf eꝛceruwitz Wien, 18. Juli. Wie wir zu dem Revolver⸗ anſchlag auf Steeruwitz noch erfahren, handelt es ſich bei dem Täter um einen arbeitsloſen Schnei⸗ dergehilfen namens Anton Leitner. Bei ſeinem 171 00 gab der Verhaftete an, daß er urſprüng⸗ lich tatſächlich ein Attentat geplant hatte, und zwar auf den Bundespräſidenten, den er für das Elend und für die Arbeitslosigkeit ſchuldig halte. Leitner befand ſich in der letzten Zeit in einer Irrenanſtalt. i Geſüngnis wegen Zwellamyfs mit 81 Gdlicen Wafes. 0 5 Jena, 18. Juli. Das Jenenſer Schöffengericht verurteilte heute den Studenten Schöning wegen Zweikampfs mit tödlichen Waffen zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde Schöning hatte auf einer Beſtimmungsmenſur den Studenten Kernitſchau ſo unglücklich mit dem Schläger getroffen, daß das Hirn verletzt wurde. Der Verletzte ſtarb bald darauf.— Während die Verteidigung darauf hinwies, daß nur eine Ver⸗ lettung außerordentlich ungünſtiger Umſtände die Tötung herbeigeführt habe, ſtellte ſich das Gericht auf den Standpunkt, daß der Schläger eine töd⸗ iche Waffe ſei und ſprach das obengenannte Ur⸗ eil aus. Pfälziſche Nachrichten Ludwigshafen, 19. Juli.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Der am 4. Juli am Willierſinnweiher von einem Kraftradſahrer angefahrene dreijährige Werner Weilacher erlitt eine Gehirnerſchütterung, an deren Fel en er nunmehr verſchieden iſt. Iudwigshafen, 19. Juli.(Hockergra b zefunden.) Am Donnerstag nachmittag wurde bei Kanalarbeiten in der RNaſchigſtraße ein Hockergrab, bei dem ſich eine Urne befand, aufgedeckt. Es handelt ſich bei dem Fund um ein ſeltenes gut erhaltenes Skelett mit einem Alter von ſchätzungsweiſe 2500 Jahren. Maximiliansau, 19. Juli. Schiffs zu⸗ ſammenſtoß.) Vei der Schiffsbrücke hatte geſtern abend ein zu Tal fahrender Schleppzug Rumgedreht. Dabei geriet einer der Anhänge⸗ kähne auf Grund, glitt aber ſofort zurück und “rannte an einen nachfolgenden Schleppkahn an. Der leck gewordene Kahn, an deſſen Bord 11000 Zentner Kohlen waren, begann ſofort zu ſinken. Um den Verluſt des Schiffes zu verhüten, wurde die Ladung durch raſch herbeigeholte Arbeits⸗ loſe zum größten Teil über Bord geſchaufelt. Der Kahn ſelbſt wurde in den Hafen einge⸗ ſchleppt. Kaiſerslautern, 19. Juli.(Eiſenbahn⸗ unfall.) Am 17. Juli gegen 22,30 Uhr durchrannte ein Laſtkraftwagen der Brauerei Marhoffer⸗Kaiſerslautern beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Kraftwagen ein Schutzgeländer am Hauptbahnhof und fiel etwa eineinhalb Meter in die Tiefe auf den Bahn Das Opfer der Gerhilde dOpbrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (30. Fortſetzung.) 17. Kapitel. Einförmig ſchlichen für Rolf Hinrichſen die Tage dahin. Und die Wochen. Und auch die Monate. Beinahe zwei Jahre waren ſchon hinabge⸗ ſunken in dem nimmer raſtenden Strom d. Zeit. Aus dem friſchfröhlichen Jüngling hatten ſie einen ernſten, in ſich gekehrten, der Welt und thren Freuden abholden Mann gemacht. Denn Rolfs Gedanken und Wünſche umkreiſten nach wie vor das geliebbe Weib, das aus ſeinem Le⸗ ven entſchwunden war, bevor er es ganz be⸗ ſeſſen hatte. Inzwiſchen war auch die Zeit gekommen, da er ſein Erbe antreten durfte. Mit achtundzwanzig Jahren war er der Be⸗ ſttzer eines bedeutenden Barvermögens und einer Herrlich am Wannſee gelegenen Villa. Aber ſein Reichtum freute ihn nicht, weil er allein war. Ein vereinſamter Mann. Zwar hatte ſein erſtes Bild, das er auf die Kunſtausſtellung tat, die verlaſſene„Ariadne“ barſtellend, Erfolg. Und Aufträge von allen Sei⸗ ten liefen ein. Aber er blieb ſtill und wortkarg. Denn ſeinem Leben war der Inhalt genom⸗ 0 ce Weib. 6 „ künſtleriſche Erfolge, das günſtege Urteil der Kritik— nichts konnte ihm Ge childe erſetzen. Das Herzensglück, das er ſo nahe vor lich geſehen und doch niemals beſeſſen hatte. ſeiner„Villa Speranza“, wie er ſie getauft hat⸗ te— ein. Er ließ ſie nach ſeinem Geſchmack künſtleriſch ausſtatten und ein Atelier anbauen, wo er den ganzen Tag über ſchuf. Und dabei— an„ſie“ dachte. An Gerhilde, ſein ihm verlorenes Weib. Eine alte Haushälterin und ein Küchenmäd⸗ chen ſorgten für ſeine leiblichen Bedürfniſſe, eim Diener und ein Gärtnerehepaar für Haus und Garten. Er ſelbſt kam faſt nie in die Stadt hinein. Der weltſtädtiſche Trubel, der Lärm und die überall zu Tage tretende Leichtlebigkeit und Zü⸗ gelloſigkeit, auch in der Kunſt, ſtieß ihn ab. Jetzt noch mehr, als früher. Auch das Haus ſeines Stiefvaters ſuchte er nicht mehr auf. Was ſoll⸗ ten ihm dieſe Menſchen, die ſeinem Weſen ſo fremd waren? Zu Anfang, bald nach Gerhildes Verſchwin⸗ den— da hatte es ihn oft mitten in die Men⸗ ſchenmaſſen hineingetrieben. In Theater und Konzerte. In Muſeen und Gemäldegalerien. An Vergnügungsorte jeder Art. Jedes Auto, jede Elektriſche, jede Untergrund⸗ und Vorortbahn wurde von ihm inſpizier— in der vagen Hoff⸗ nung, die Geliebte plötzlich irgendwo auftauchen zu ſehen. In dem Heimatsort der Wybrands hatte er ſich bei der Polizei nach dem neuen Aufenthalts⸗ ort der Familie erkundigt. Vergebens. „Verzogen ohne Angabe des neuen Aufent⸗ haltsortes. Vovausſichtlich ins Ausland—“ lau⸗ tete der lakoniſche Bericht. So ſuchte und ſuchte er— ohne die geringſte Spur von Erfolg. Bis ihm ſchließlich das Vergebliche, ja Un⸗ normale ſeines Begimnens klar wurde, und er es von nun ab umterließ. Gerhilde wollte ſich ihm ehen.— Und wenn ein Menſch verſchwinden will, ſo hilft kein Suchen. Bald ſpann er ſich völlig in die Einſamkeit Trotzdem— in ſeinem tiefſten Innern glomm noch immer ein ſchwacher Hoffnungsſchimmer, daß Gerhilde plötzlich einmal auftauchen würde — irgendwie, irgendwo, irgendwann. Und die⸗ ſer kleine Hoffnungsſchimmer blieb. Noch jemand litt ſchwer unter Gerhilde Wy⸗ brands plötzlichem Verſchwinden, ohne daß er es ſich recht einzugeſtehen wagte: der ernſte, all⸗ gemein für kalt und in Herzensſachen für un⸗ empfindlich gehaltene Rechtsanwalt Dr. Klaus Landvogt. Das lebhafte Intereſſe, das er von Anfang an für die junge Geſellſchafterin der Baronin v. Prillwitz empfunden, und das ſich bald zu ei⸗ ner tiefen Zuneigung geſteigert hatte, ließ ihn damals bereits den Gedanken in Erwägung zie⸗ hen, ob er das liebreizende Mädchen nicht zu ſei⸗ ner Gattim machen ſollte. Da war plötzlich dieſer Plan zunichte gewor⸗ den durch die boshafte Mitteilung der Baronin, „das Mädchen habe ſich heimtückiſch ihren Stief⸗ ſohn geangelt“, und das gleich darauffolgende Bekenntnis Gerhildes, ſie ſei mit Rolf Hinrich⸗ ſen verlobt. Damit war Klaus Landvogts Herzenswunſch ein für allemal erſtickt. Doch der junge Rechtsanwalt war nicht der Mann, deſſen Empfindungen und Anſichten ſich ändern wie das Wetter. Freilich war es ihm ge⸗ lungen, ſeine Liebe zu Gerhilde in rein freund⸗ ſchaftliche Bahnen zu lenken. Aber immer wie⸗ der tauchte das anmutige Mädchen, das ſo vor⸗ teilhaft von den leichtlebigen extravaganten Da⸗ men der Weltſtadt abſtach, vor ſeinem geiſtigen Auge auf, und ſie erſchien ihm, dem trockenen Bureaumenſchen, wie eine Lichtgeſtalt aus einer anderen Welt. Durch den plapperfrohen Mund ſeiner Tante hatte er ſelbſtverſtändlich damals alles erfahren, was dieſe Dame über Gerhilde und deren An⸗ rige wußte— wenn auch in verzerrter, ge⸗ Weiſe. Außerdem hatte er in gebracht, daß das Mädchen ſeinem Rat gefolgt und beveits ſtandesamtlich alſo geſct⸗ lich bindend, mit Rolf Hinrichſen verheiratet war. Und ſeinenm Bemühungen gelang es auch, herauszubekommen, daß die junge Frau noch vor der bereits angeſetzton birchlichen Trauung plötzlich verſchwunden war und daß der junge Ehemann vergeblich nach ihr ſuchte. Aus all dieſem koſtruierte ſich der gewiegte Juriſt einen Fall zuſammen, der halbwegs den Tatſachen entſprach. Und er unterließ nicht, auch ſeinesteils im geheimen immer weiter zu for⸗ ſchen— in der Hoffnun!, doch einmal auf die richbige Fährte zu kommen 10 0 Und ſeltſam— wie es öfter Leben geyk: was mühſeligſtem Suchen und Jorſchen und Schreibereien jeder Art nicht gelunne« war— der Zufall ſollte es zuwege bringe Und das kam ſo: Dr. Landvogts Ruhm als 9. Hictter Reches⸗ anwalt und glänzender Verteidiger hatte ſich in den letzten Jahren ſehr vergrößert. Er vermochte es nicht mehr, die Maſſen der Klienten alleim zu bewältigen. So daß er ſich mit einem jungen, ſtrebſamen Kollegen aſſoziierte, dem er in NMieſem Sommer einen Teil ſeiner Klienten überwies, um ſelöbſt ein paar Wochen auszuſpannen. Klaus Landvogt war ein Freund der Nord⸗ ſee. Sowie es irgend anging, hatte er ſchon ſeie Jahren den Staub der Reichshauptſtadt hinter ſich gelaſſen und war nach einer der vielen frie⸗ ſiſchen Inſeln geflohen, um durch die friſche Mee⸗ vesbriſe die verſtopften Lungen mal wieder vichtig auslüften zu laſſen. So auch in dieſem Jahre. a Diesmal hatte er das Nordſeebad Büſum ge⸗ wählt, das er noch nicht kannte.. 98 Er mietete ſich in einem kleinen Fiſcherhaus eim und verbrachte die Tage in beiterer S. ruhe mit einſamon Spaziergängen den Stra entlang oder durch die W chmalen Do ſtraßen f FJFortſetzuna ſolat.) der Dame a eee Unentbehrliche Kleidung für die Ferien · Reise E22 e m a sssos, dirnolkleid aus M0314, Knabenmantel aus M sos. peletrinenman-⸗ M sss. Sportanzug aus m 33118. gemuſtertem Muſſelin dort modefarbenem Woltvelours tel aus modefarbenem Shetland gearbeitet. Jacke gencape für Knaben und Doile doer Selde. Ver- aus gemuſtertem und eln, KRattun. Samtbandderſchnü. mit breiten Rebers,ſchmalem genopptem Wollſtoff. Dop- mit Jaltentaſchen, Revers⸗ Mäodchen. Nähte, unterer nierung des Kleides durch farbigem Indanthren. Dem tung. der puffärmel und Kragen und Aermelaufſchlä. pelteihiger Schluß. Bieſen- kragen. ſchmalen Stoffgürtel. Rand und die Panen ſind Hackebelle künſll. Bügel einfarbigem Leibchen ſind ge⸗ elne Schürze aus Opal. gen. Gürtel in Nähte gefaßt. verzierung an Aufſchlägen, Außenränder batiſt ergänzen den Anzug. Hackebel! M- Eindaſchnitt Taſchen und Kragen. Hacke Hackebeil M' Lindaſchnit Hackebell M. Lindaſchn. 531185 bas Muſter Sb. 129, je 50 Pf. und Einſatz angearbettet. M- Lindacchnit 5s(70 58314(70 pfennig), 2—4, beil m. Linoaſchnin 50 sos(70 Pfennig! für(o Pf.) 2—4, 4, Os, Hackebell Lindaſchnin 55558 Hackebell m- Tindaſbnin Df. io—i2 u. 12—14 Jabrte. 4—6, 6-8 u. 8—10 Jabre.(70 Pf) für o—8, 8—10 J. 1012 und 12-14 Jahre. 810, 10-12, 7214 J.(70 pfa.) für 4—6, 8 J. 30333(70 Pf.) für Ot. o u. Il. abgeſteppt. mit Stepplinien derzlert. malerei. Erforderlich 9 mal muſterte Aermelpuffen, Rock Praktihes Rt. N 55858. Stilklets aus m sos33. Jungmäschenfleſe Sämtliche Linda-Schnittmuſter und Modejournale vorrätig bei Seitſchriftenvertrieb Schaudt, Mainz, Mittlere Bleiche 41 körper. Der Wagen wurde nur leicht beſchädigt Verletzt wurde niemand. Auch trat keinerlei Störung im Zugverkehr ein, da der Anfall ſich zur Zeit der Betriebsnachtsruhe ereignete. Die Eſſenbahnkataſtrophe bei Stratton Denver(Colorado), 19. Juli. Von den 20 Perſonen, die geſtern bei der Kataſtrophe auf der Rocky⸗Island⸗Bahn bei Stratton ertrunken ſind, konnten bei den Aufräumungsarbeiten den Blättern nach 13 geborgen werden. Man hofft, auch die Leichen der übrigen noch auf finden zu können. Schwere Schädigung des Obſtbaues durch den harten Winter. In einem bereits an den Ausſchuß überwie⸗ ſenen Urantrag wird im Preußiſchen Landtag darauf hingewieſen, daß der letzte harte Winter unter den Obſtbaumbeſtänden in faſt allen Teilen Deutſchlands einen ganz enormen Schaden angerichtet habe. In Ober- und Nieder⸗ ſchleſien ſowie in der Grenzmark Poſen⸗Weſtpreu⸗ ßen ſeien z. B. 90 Prozent aller Obſtbäume erfro⸗ ren. Das Staatsminiſterium wird erſucht, unver⸗ züglich Erhebungen über den Umfang der Froſt⸗ ſchäden anzuſtellen und durch Sachverſtändige in den verſchiedenen Gegenden einheitlichen Sorten⸗ bau vorzubereiten Weiter zollen geeignete Maß⸗ nahmen getroffen weiden, um den Handel mit jungen Bäumchen ber Spekulation zu entziehen. Für die Durchführung dioſer Maßnahmen ſollen die notwendigen Mittel vom Staat bereitgeſtellt und den Beſitzern, bei denen ein weſentlicher Teil ihres Einkommens aus den Erträgnſſſen des Obſtbaues herrührt, Steuererleichterung gewährt werden. Deutſche Gemeinden. Die letzte Volkszählung im Deutſchen Reich er⸗ gab insgeſamt 63 580 Einzelgemeinden. Von die⸗ ſen haben nicht weniger als 11893 weniger als einhundert Einwohner. 60 132 haben weniger ol 2000 Einwohner, das ſind 95 v. H. 70 v. H. den ſchen Gemeinden(rund 44000) haben weniger als 500 Einwohner. Die kleinſte Gemeinde im deut⸗ ſchen Reiche iſt die Burgruine Regenſtein bei Bad Blantenburg im Harz; ſie zählt ſteben Einwohner. Eine haarige Angelegenheit. Die„Backfiſch“⸗Friſur, die auf der Internatlo⸗ nalen Tagung der Damenfriſeure in Wien zur neueſten Mode erhoben wurde, ſcheint ein wahres Dangergeſchenk für ihre Urheber zu werden. Was nützt das ſchönſte Dekret, wenn ſeine Durchfüh⸗ rung auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtößt. Der„Flapper“, zu deutſch„Backfiſch“, paßt näre⸗ lich noch viel weniger zu ſedem Damenkopf, wee etwa die bisher und auch jetzt noch in der Mode ſtehende Bubifriſur. Jedenfalls läßt ſich dieſe viel leichter durch entſprechende Variationen der Mehr⸗ zahl der Frauenköpfe ger als der Flapper. Es geht alſo dem Flapper jetzt ähnlich, wie dem Univerſaltopf, den man in den Warenhäuſern je⸗ den Kopf ſtülpt, wenn r Mittel„totſchi ausſehen Leider iſt aber die mit Recht von vielen Da⸗ men erſehnte Pflege einer individuellen Note niemals eine ganz billige Angelegenheit. Mit der Flapper⸗Friſur iſt eine Individualiſierung je⸗ denfalls viel ſchwieriger zu erzielen, als mit dem Bubikopf. Da jedoch die Damen von den Fri⸗ ſeuren verlangen, daß dieſe ihnen den Kopf ſo zu⸗ recht ſetzen, daß er in jeder Hinſicht eben„tot⸗ ſchick“ wirkt, ſo ſtehen den armen Friſeuren in⸗ folge des unüberlegten Ukaſes der internationalen Wiener Tagung der Damenfriſeure jetzt die Haare zu Berge. Uebrigens iſt die Flapperfriſur bereits 1926 durch die Filmdiva Lil Dagover eingeführt worden. Damals wurde ſie nach ihrer erſten Trä⸗ gerin als„Lil⸗Friſur“ bezeichnet. Welche Verwirrung der Wiener Beſchluß auf den Köpfen unſerer Damen und in den Köpfen unſerer Friſeure angerichtet hat, ergibt ſich da⸗ raus, daß nicht einmal die Fachpreſſe der Damen⸗ Haarkunſtſormer ſich mehr auszukennen vermag. Auf der Wiener Tagung wurde die Wiedereinfüh⸗ rung der Nackenlocken auf den Schild erhoben. Aber die böſen Berliner Friſeure z. B. treiben bereits die ſchändlichſte Obſtruktion, aus dem ſehr einfachen Grunde, weil die Damenwelt nicht mit geht und an dem freien Nacken feſthält. Abgetar iſt lediglich das Raſiermeſſer im Genick unſerer „herr“-lichſten Weiblichkeit. Die haarſcharfe Schneide ſchien wohl doch zahlreichen Damen reich⸗ lich kitzlig, da ſchließlich nicht jedes Genick aus Eiſen beſteht. So wird jetzt der freie Nacken von den Berliner Friſeuren mit der Schere herausge— arbeitet. Vom Herrenſchnitt iſt man gottſeidank endlich ſehr entſchieden abgerückt, weil Kämlich die rich— tiggehenden Herren ſchon längſt von ihm abgerückt waren, und daher die Gefahr nicht abzuweiſen war, daß ſich nun aus Oppoſition gegen die ver⸗ „herr“ lichte Weiblichkeit die Herren in Europa chineſiſche Zöpfe wachſen ließen. Hoffentlich ziehen ſich nun auch jene undefinierbaren Geſchöpfe, von denen man nicht wußte.— wenn man ſie unglück— licherweiſe beim plötzlichen Anrücken der Elektri⸗ nen auf die Hühneraugen getreten hatte.— ob man zu ihnen entſchuldigend ſagen ſollte:„Ver⸗ zeihen Sie, mein Herr“ oder:„Verzeihen Sie, meine Dame“ wieder auf eine erkennbar weibliche Linie zurück, die bei Hühneraugentritten peinliche Mißverſtändniſſe„einwandfreier“ Herren aus⸗ ſchließt. R. Dolce. Bunte Zeitung. Vom Segen der Gartenarbeit. Es iſt ſtatiſtiſch bewieſen, daß der Stand der Gärtner in Bezug auf Geſundheit und Langlebig⸗ keit die Angehörigen aller anderer Gewerbe über⸗ trifft und am wenigſten von Nerven- und Geiſtes. kranheiten heimgeſucht wird. Gartenarbeit bewirkt die natürlichſtt und beſte Bauchmaſſage zur Rege⸗ lung der Verdauungstätigkeit. Wer irgendwie an Darmträgheit oder Verdauungsbeſchwerden leidet wird bald Hilfe und Heilung finden, wenn er pflanzt und jätet, hackt und harkt, vor Gemüſe und Blumen Raupen und Schnecken abſucht, denn das notwendige Beugen und Bücken maſſtert alle Organe des Unterlelbes in höchſt durchgreifende Weiſe. Garte tigung weltet die Bruſt. be wirkt kieſe ausgiebige Atmung regt die Herztätig 0 an, kräftigt die Muskeln entgiftet den ganzer · Die Haut wird widerſtand fähig gemacht gegen Hitze und Kälte, ſowie gegen Sprünge und Lau nen der Witterung, der Körper wird wetter- un! ſeuchenfeſter. Dabei braucht man ſich nicht z überanſtrengen, jeden Augenblick kann man au' hören und ſich ausruhen. Das iſt beſonders ſöß' Schwächliche und Nervöſe von großem Wer! Schon Goethe wußte den Segen der Gartenarben in ſeinem vollen Umfange zu würdigen. Verkün det er uns doch in ſeinem„Fauſt“ durch den Mund Mephiſtos die Weisheit:„Dich zu verjün gen, gibt's auch ein Mittel.— Ein Mittel, ohne Arzt und ohne Geld und ohne Zauberei zu ha ben!— Begib dich gleich aufs Feld, fang an*. hacken und zu graben.“ Der Froſtwinter und die Baumſchulen. In dieſen Tagen hielt der Bund Deutſche Baumſchulenbeſitzer, die Berufsorganiſation de' deutſchen Baumſchulenweſens, in Bonn ſeine 1“ Bundesverſummlung ab. Einen weſentlichen Be ſtandteil der Tagung nahm die Beſprechung de Rückwirkungen des außerordentlich ſchweren Froſt winters auf den Beruf und ſeine Abnehmerſchaf ein. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß die Schädi gungen in den Anzuchten der deutſchen Baum ſchulen nach der Zugehörigkeit zum Oſten ode Weſten mehr oder weniger ſchwer ſind, daß abe gerade aus den ſchwach geſchädigten Anzuchtgebie ten ein genügender Nachwuchs an Erſatzpflanze! für das geſamte Reichsgebiet der Nachfrage de⸗ kommenden Herbſtes zur Verſügung geſtellt wer den kann. Der Bund legt Wert auf dieſe Feſtſte! lung, damit die bereits aufgetauchte Befürchtun weiter Kreiſe zerſtreut wird, der deutſche Mark könnte im kommenden Herbſt inſolge Mangels ar geſunder Ware von ausländiſchen, unſerem Klima nicht genügend zuſag enden Erzeuaniſſen über— ſchwemmt morden. Ein auswechſelbares Ziffernblatt für Taſchen. uhren hat ein in Jütland wohnender däniſcher Arbei— ter erfunden. Es handelt ſich um die Konſtruk— tion eines Ziffernblattes auf dem durch automa— tiſche Auswechſlung um 12 Uhr mittags die Zah— len von 1—12 verſchwinden und durch einen neuen Zahlenſatz von 13—24 erſetzt werden Die Neuerung erſcheint recht ausſichtsreich, da ſie an jeder beliebigen Taſchenuhr für einen ganz gerin— gen Koſtenbetrag angebracht werden kann. Die Erfindung ſoll gleichzeitig in einer ganzen An⸗— zahl von Ländern patentrechtlich geſchützt werden. Das Alter unſerer Erde hat den Gelehrten bereits viel Kopfzerbrechen ver⸗ urſacht. Der engliſche Phyſiker Rutherord hat jetzt unter Benutzung der uns heute zur Verfügung ſtehenden wiſſenſchaftlichen Hilfsmittel das Alter unſeres Planeten auf 3400 Millionen Jahre be⸗ rechnet. Die Unterſuchungen ſtützen ſich auf den gegenwärtigen Zuſtand des Zerfalles des Ele⸗ mentes Uran, von dem man annimmt, daß es, ſo⸗ weit es auf der Erde vorkommt, ſeinen Urſprung in der Sonne hat. Da aus Unterſuchungen an⸗ derer Forſcher an radioaktiven Mineralien für die Erde jedoch ein Alter von mindeſtens 1.7 Milliar⸗ den Jahren errechnet wurde, ſo ſind alle derar⸗ tigen Schätzungen nur in ſehr weitgehenden Grenzen verbindlich. Wir können zurzeit alſo mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichtelt annehmen, daß das Alter unſerer Erde zwiſchen* und 34 15 N te 8 dertmillie 3 Prozeß gegen ghlieſerungsbetrüger. Paris, 19. Ju. Vor der Pariſer Strafkammer begann geſtern der Prozeß gegen den Pariſer Viehhändler Lucian Levy, der in jene Sachliefe— rungsbetrugsaffäre verwickelt iſt, in der bereits einige Franzoſen abgeurteilt ſind. Levy war ge— gen eine Kaution von einer Million Franken aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden, iſt je— doch nach Holland geflüchtet. Nach langwierigen Verhandlungen hat ihn die holländiſche Regie— rung ausgeliefert. Levy wird beſchuldigt, durch fingierte Lieferſcheine den franzöſiſchen Staat um rund 200 Millionen Franken geſchädigt zu haben. Mit ihm ſind ein Deutſcher, namens Louis Gold— ſchmied und ein Holländer namens Gudberg ſo— wie ein holländiſcher Makler mit Namen de Vries angeklagt, die jedoch vor Gericht nicht erſchienen ſind. Für die Verhandlungen ſind drei Sitzungen vorgeſehen. Die Beiſetzung hugo von Hofmannsthal Wien, 19. Juli. Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung der Bevölkerung und in Anweſenheit der Vertreter der Behörden, mehrerer Mitglieder des diplomatiſchen Korps, darunter des deutſchen Geſandten Graf von Lerchenfeld. Bürgermeiſter Seitz, ſowie zahlreiche Vertreter der literariſchen u. künſtleriſchen Kreiſe fand am Donnerstag die Beiſetzungsfeier des unter ſo tragiſchen Umſtän— den dahingeſchiedenen Dichters Hugo von Hof— mannsthal ſtatt. Nach einer teſtamentariſchen Ver— fügung des Verſtorbenen und auf ausdrücklichen Wunſch der Familie unterblieb jede Traueran— ſprache. „ K„—f——.—....... Heute 2 Blätter Möbel in musterreicher Auswahl hochwertig in Arbeit unerreicht billig! Weissberger Nannheim, 8 1, 12 5266