Nee J rain lar. Sport U. Hörperollege 1988 Uheim Großkampftag am 20. und 21. Juli 1929 auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk. Programm: We D. J. K. — Sportplatz— Alland 0— Turner⸗Bund Viernheim Aeimmmnnnpammnmmannnmumunnmn mee mmm Sonntag, den 21. Juli anläßl. d. Sportplatzein⸗ weihnng in Hockenheim Nachmittags 3 Uhr: Groß. Propaganda⸗Treffen heim 1.-BHocnenneim!. Ulga-Mannschaft(U. f. B.) Abfahrt der Mannſchaft 9,16 Uhr OEG. Faustball: Mernheim 1. Mörlenbach 1. Die Leichtathleten fahren 7,27 Uhr Staatsb. zum Gauſporttag nach Darmſtadt Die Sportleitung. „Zum deutschen Kaiser Sonntag, den 21. Juli findet auf unſerm Sportplatz (hinterm Sportplatz der Amicitia) ein . . N (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ſtatt. 8 f Sernbe men Tell— Ulernheimer Nachrichten Zur Vorführung kommen:. — Frein, 95 gene aud fich Turnen, Erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pf e en 15 ⸗Frei⸗llebungen. 1 450 bl. us Haus ae ee wbchentl. das 190 tige illuſtrierte 15.8 9* bei Wicberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inserate und Notizen 19 8 ußerdem wird ein Han- u. Fauſtballſpiel onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 0 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 0 zwiſchen Tbd. Germania Mannheim u. Tbd. er.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoneen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands N 5 Viernheim ausgetragen. Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Zahlreiche Kinder geluſtigungen. 8 anhete E Anzeiger, Viernheim,— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Wir laden hierzu alle Freunde und Gönner ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden der edlen Turnſache, ſowie alle Einwohner eee eee Viernheims ergebenſt ein Der Vorſtand. en Udo Aäunng Ulna Add; Samstag Abend punkt 9 Uhr Kraftſportverein Waldhof 1. Verein für Sport und Körperpflege Viheim 1. Sonntag morgen 10 Uhr Frühſchoppen 1 Sonntag nachm. ab 3 Uhr Beginn der Kämpfe Auftreten der 15 Mann ſtark. Artiſtentruppe Worms Ur. 168 e 1 0 6 Montag, den 22. Zuli 192 46. Jahrgang — Um 5 Uhr Antreten der Heber mannſchaft Waldhof 1.— Viernheim 1. Abends 8 Uhr Fortſetzung der Kämpfe im Ringen Sandhofen 1.— Viernheim 1. Eintritt frei. Tanzbeluſtigung. Kapelle Hanf⸗Blauk Es ladet freundlichſt ein NN Nee Der Vorſtand. gen Sonntag N e hggemmammnnasadaamsadddnndanannnnmnegmde 1 Ae Besangver ain L lederkranz U heim 0 fcagnamaggumgumn mit Gartenwirtſchaft-Betrieb wozu höflichſt einladet Der Wirt: Karl Lamberth Kapelle: Gärtner Seibert Ein noch guterhaltener dohfelbltsen wegen Wegzug, billig zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. 7 7 bumn massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie àm billigsten bei 0 ö„ 15 5 Vreuflosche 1 1 IJ feneſs Sue un Chelle foi eff. VN 8 0 5 Zu unſerem am kommenden Sonntag, den 21. Juli 1929, von Nachmittags 3 Uhr ab, in den Räumen des Bierkellers eee eee eee Soldiers laden wir unſere werten Mitglieder mit ihren Angehörigen, ſowie alle Freunde und Gönner des Vereins und beſonders auch die hieſigen Brudervereine höflichſt ein. ſtattfindenden Der Vorſtand. eme L All, Uhrmachermeister 2 4 Wald- Sportplatz. Sonntag, den 21. Juli 29., nachm. 3 Uhr 5 Großes Pokalſpiel! Kampf um d. Tabelleuführg. UArminla A menpömnham 1. Sportvergg. Umteitia 09 helm 1. Vorſpiel: 2 Uhr: Erſatz-Liga gegen 3. Mannſchaft. Samstag Abend auf dem Phönix-Platz Viheim 3. — Phönix 3. Abfahrt 17,04 Uhr OCG. In Käfertal: Sonntag halb 10 Uhr: Sportvergg. Schwarzweiß- Elf— SC. Käfertal Schachm. Abfahrt 8,16 Uhr OEG. Versicherung. Große Geſellſchaft hat ihre Vertretung für Morn- heim zu vergeben. Angeb. unter I. F. Mr. 122 an den Verlag dieſer Zeitung. Ein Wagen friſches Gerſten⸗ ſtroh zu kaufen geſucht. wem, ſagt der d. Bl. Wie neu färben Sie verblaßte Stoffe mit Heitmanns⸗Stoffarben /2 Packung 0,25 für leichte Stoffe J Packung 0,40 für Wollſtoffe Rathaus Drogerie P. Mos kopp SSM e eee dee Selten günſtige Gelegenheit! — CC Mein liſon⸗Ausperkau hat begonnen und werden ſämtliche Waren zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen verkauft Robert Weißmann — fnnog zen, SSS eee ... 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Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem ſtaatlichen Kraftwagen und einem Straßenbahnzug bei Mauer wurde der vollbe⸗ letzte Autobus umgeworſen, wobei 18 Paſſagiere verletzt wurden. Schwere Verkehrsunfälle. a Berlin, 22. Juli. Sonntag abend ſtießen bei Bad Grünau zwei Strabenbahnzüge zuſam⸗ men. Sechs Perſonen wurden ſchwer und 13 leichter verletzt, die nach Anle zung von Notver⸗ bänden mit Kraftwagen nach dem Krankenhaus gebracht wurden. Moers, 22. Juli. Ein mit neun Perſonen beſetzter Lieferwagen rannte in voller Fahrt auf einen Kleinbahnzug. Der Lieferwagen wurde bollſtändiga zertrümmert. Sämtliche nenn Fahr⸗ göſte mußten mit lebensgefährlichen Verletzun⸗ zen ins Krankenhaus trans vortfert werden. Der Kleinbahnverkehr auf der Strecke Mars uyn ſowie der Straßenbahnverkehr ſind völlig ſtill⸗ gelegt. e f Schweres Straſſenbahnunglück.— Ein Toter, 16 Verletzte. Wien, 21. Juli. Geſtern abend ereignete ſich ein ſchweres Straſſenbahnunglück, in dem Vorort Nuſtdorf. Ein Anhängewagen löſte ſich von dem Triebwagen und ſauſte eine abſchüſſige Straße hinunter. Ein Straßenpaſſant wurde getötet und 16 andere mehr oder weniger ſchwer verletzt. Tunneleinſturz bei Kaſſel. Kaſſel. 21 Juli. Heute vormittag gegen 11 Uhr iſt aus bisher noch ungeklärter Urſache ein Teil des Frieda⸗Tunnels Schwebda eingeſtürzt Die Gefahr war rechtzeitig bemerkt worden, ſodaß die beiden eingleiſigen Strecken Eſchwege⸗Heiligen. ſtadt und Eſchwege Leinefelden ſofort geſperrt wurden. Infolgedeſſen waren Eiſenbahnzüge und Menſchenleben nicht geführdet. Der Perſonenver⸗ lehr auf dieſen beiden Strecken wird durch Omni⸗ buſſe die bis Großtöpfer bezw. Geismar fahren, aufrechterhalten. Der Güterverkehr iſt über Nie. betohne⸗Eiſenberg umgetejtet. Die Wiederherſtel lungsarbeiten werden vorausſichtlich mehrere Wo. chen in Anſpruch nehmen. Unwetter in England London, 21. Juli Ein Sübdſturm, der in der geſtrigen Nacht über Südengland tuſite, hat mehrere Tudesfäll« und Verlehungen bei zahl⸗ reichen Perfanen im Geenlge gepabt. Eine Flut welle ergoß ſich üer die Küſte vun Narmnutf bis Warthing und verurkocte eine Panik unter Tauſenden von Ausflüalern. Sie wird in einigen Orten als ein Waſſerfall von do enaliicken Fuß Höhe geſchfſdert. Ein funger Mann, der auf einem Felſen bei Folkeſtone fiſchte, wurde von der See weggeſpült. Er ertrank. ae des D⸗Zuges Verlin⸗ E München, 21. Juli Die Reichs bahndirektion Regensburg teilt mit: Geſtern nachmittag 14.45 Uhr entaleilen in der Nähe von Wieſau von dem D⸗Zug 22 Berlin⸗München die letzten vier Wagen. Ein Metender wurde leicht verletzt. ein Kücken mädchen im Speiſewagen an der Hand berbrüht. Sämtliche Reiſende konnten die Fahrt fortſetzen. Beide Geleiſe ſind errt. Hilfszüge von Hof und Bayreuth trafen bald nach dem Unfall ein. Der Betrieb konnte bis Mitternacht wieder aufgenommen werben. Die Urſache des Unfalles iſt noch nicht geklärt. Newport in Erwartung der Bremen New Pork, 20. Juli. Das Publikum ſieht dem erſten Anlauf des neuen Lloyddampfers mit ſo tegem Intereſſe entgegen, daß bereits 8000 Kar⸗ ien ausgegeben worden ſind. neee Deutsche Beteiligung an der Oermin- lungsakijon im Ostkonflikt? Amerila als Schiedsrichter abgelehnt— Erfolgreiche Angriffe der Nuſſen Widerſprechende Meldungen Berlin, 22. Juli. Bekanntlich haben auf die Initiative Waſhingtons hin die vier Großmächte Amerika. England, Frankreich und Japan ſich dazu entſchloſſen, vermittelnd in den Konflikt zwiſchen Rußland und China einzugreifen, um die Angele⸗ genheit durch ein Schiedsgericht beizulegen. Wie nunmehr verlautet, werde jetzt in Waſhing⸗ ton die Frage der Uebernahme der Schiedsrichter⸗ rolle bei den kommenden Verhandlungen erörtert. In Waſhingtoner Kreiſen vertrete man die An⸗ ſicht, daß logiſcherweiſe Deutſchlaud als Schieds⸗ richter in Frage tomme, do Deytſchland mit Nuß⸗ land und China freundſchaftliche Bezi chigen un⸗ terhalte⸗ Amerika könne ſich zur Relernahnt. der Schiedsrichterrolle nur dann bereit erklären, wenn eine Aufforderung ſämtlicher Mächte an die Ver⸗ einigten Staaten erfolgen würde. Die Ausſichten der Vermittlungsaktion ſcheinen bisher nicht ſehr günſtig zu ſein. Sowohl von chineſiſcher wie von ruſſiſcher Seite iſt eine zu⸗ ſtimmende Erklärung für dieſe Aktion bisher noch nicht eingegangen. Wie verlautet, ſoll von ruſſi⸗ ſcher Seite erklärt werden, daß die Sowjetregie⸗ rung ein von Amerika eingeleitetes Schiedsge⸗ richtsverfahren ablehnen müſſe, weil Rußland als ſozialiſtiſcher Staat kein Vertrauen zu hürger⸗ lichen Schiedsgerichtsverfahren habe. Berlin. 22. Juli. Die aus China vor⸗ liegenden Nachrichten über bereits erfolgte Kämpfe an der mandſchuriſchen Grenze ſind ſo widerſpruchsvoll, daß man ſich ein klares Bild über die tatſächliche Lage unmöglich machen kann. Von amtlicher chineſiſcher Seite werden beiſpielsweiſe alle Nachrichten über große Kämpfe am Amur und hei Charbin als Lügen⸗ meldungen bezeichnet. Dem ſtehen aber aus⸗ führliche Berichte über die Kämpfe gegenüber. Allerdings ſtammen dieſe Nachrichten alle aus japaniſcher Quelle und dürften daher mit einem gewiſſen Vorbehalt aufgenommen werden. da die Japaner bekanntlich infolge ihres Beſitzes an der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn zu ſehr intereſſiert ſind. Wie eine Meldung aus Schanghai beſagt, ſollen die Chineſen japaniſche Korreſpondenten in Charbin ausdrücklich zum Widerruf von Meldungen gezwungen haben, die ſich als Er⸗ ſindungen und Uebertreibungen herausgeſtellt hätten. Es wird zwar von chineſiſcher Seite zugegeben, daß an der mandſchuriſchen Grenze Schüſſe gefallen ſind, daß ſich jedoch noch keine großen Kämpfe entwickelt hätten. Das chine⸗ ſiſche Auswärtige Amt veröffentlicht ein Mani⸗ feſt, das den Mächten zugeſtellt werden ſot. Die chineſiſche Regierung will die im ſowjet⸗ ruffiſchen Konſulat in Charbin vorgefundenen Dorumente durch Rundfunk veröffentlichen, um Rußlands Alleinſchuld an dem Ausbruch der Feindſeligkeiten zu beweiſen. Aus den aus japaniſcher Quelle ſtammenden Nachrichten geht hervor, daß die CThineſen an⸗ ſcheinend von den Nuſſen am Sunagarifluß ge⸗ ſchlagen worden ſind. Es handelte ſich um einen großangelegten Angriff der Ruſſen. wobei nach einſtündigem Bampbardement und Erkundigung der Stellungen durch Flugzeuge der Widerſtand der Chineſen. die außerordentlich ſchwere MNer⸗ luſte erlitten hätten, gebrochen worden ſei. Die chineſiſchen Truppen hätten ſich völlig auf⸗ gelöſt und der allgemeine Rückzug ſei ſchließlich in eine panikartige Flucht ausgeartet. Das Einverſtändnis Japans mit dem ruſſi⸗ ſchen Vorgehen geht aus einer Meldung aus Schanghai hervor, wonach Javon kein Einwand gegen einen enentl. Einzug rufſiſcher Trunnen in die Mandſchurei machen werde. In Tokio liegt bereits eine Moskaner Mit⸗ teilung vor, wonach Rukland beahſich tige, die oſt⸗chineſiſche Eiſennahn durch 25 000 Solda⸗ ten beſetzen zu laſſen. A Grenzübertritt Paris, 20. Juli. Wie Havas aus Chambery meldet ſind zwei italieniſche Carabinieri am Col de la Rue bei Modana auf franzöſiſches Gebiet übergetreten. i Se erklärten, ſich verirrt zu haben und wurden zur Grenze zurückgeführt. Schwere Erkrankung des Reichskanzlers Heidelberg, 22. Juli. Reichskanzler Dr. Müller, der zur Erholung in Bad Mergentheim weilte, erkrankte plötzlich an einer hochfieb⸗ rigen Gallenblaſenentzündung, die ſeine ſofor⸗ tige Ueberführung in die Heidelberger Klinik notwendig machte. Hier wurde dann ſofort eine Operation durch Geheimrat Enderlen vor⸗ genommen. wobei ſich zeigte, daß an der Gallen⸗ blaſe eine Durchbruchsſtelle in die Bauchhöhle vorhanden iſt. Die Operation nahm einen normalen Verlauf. Der Zuſtand des Patienten muß als eruſt bezeichnet werden. Wie uns von zuſtändiger Seite ſoeben mit⸗ geteilt wird war das Befinden des Reichskanz⸗ lers in den frühen Morgenſtunden des Mon⸗ tags unverändert. Zu ernſten Beſorgniſſen be⸗ ſteht vorläufig lein Anlaß. Die Nachricht von der Operation und dem ern⸗ ſten Zuſtand des Reichskanzlers kommt über⸗ raſchend obwohl die Oeffentlichkeit darüber unter⸗ richtet war, daß der Kanzler ſchon ſeit Monaten an einem ſchweren Gallen⸗ und Leberleiden litt, denn die erſten Berichte über ſeine Kur in Bad Hermann Miller in Heidelberg oner ert- Der Zuſtand ſehr ernſt Mergentheim, die er ſeit Monaten benutzte. lau⸗ teten durchaus befriedigend Man muß ſchon mit der Möglichkeit rechnen daß der Reichskanzler ſelbſt die Führung der deutſchen Delegation auf der kommenden Regierungskonferenz nicht über⸗ nehmen kann. Der Umſchlag zum Ungünſtige ſtellte ſich plötzlich vor einigen Tagen ein und am Mittwoch verſchlimmerte ſich der Zuſtand derart. daß nunmehr der erforderliche Eingriff nötig war Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der ſich in Bühlerhöhe aufhält hat geſtern dauernd Er⸗ kundigungen über den Zuſtand des Reichskanzlers eingezogen. Reichs innenminiſter Severing, de vor Antritt ſeines Urlaubs nach Heidelberg reiſte. um an den Feſtſpielen teilzunehmen, hat ſich Sonntag längere Zeit am Krankenbett aufgehal⸗ ten. Der Kanzler war bisher in Berlin nicht offi⸗ ziell vertreten, da er von Mergentheim aus die Geſchäfte zum Teil weiter erledigte. Inſolge der Operation iſt nunmehr eine Vertretung notwen⸗ dig geworden. Jetzt wird ſie das einzige zur Zeit in Berlin weilende Mitglied des Reichskabinetts, Reichswehrminiſter Groener, beſorgen. Das Ei des Columbus für die Nheinlanbräumung Paris 29. Juli. Die Nachtſitzung der Kam mer, in der die Ratifizierungsdebatte welterge führt wurde, verlief vor faſt leeren Bänken Eine Löſung, die in ihrer verblüffenden Eln fachleit an das berühmte Ei des Columbus er innerte und eine heitere Note in die langweilig, Atmoſphäre brachte ſchlug, der rechtsſtehend. Wilde Haye vor: Da nach Poincare Frankreich in der Lage ſei, die am 1. Auguſt fällige Han⸗ delsſchuld von 10 Milliarden Franes zu bezah⸗ len, ſolle es dieſe Zahlung an die Vereinigten Staaten leiſten, um zu zeigen, daß Frankreich finanzielle noch exiſtiere. Dann aber ſolle man ſich mit Deutſchland in Verbindung ſetzen, das ja wie der Voungplan mit ſeinen für die Deutſchen günſtigen Bedingungen zeige, beſſere Unterhänd; ler habe als Frankreich. Die beiden Länder ſoll⸗ ten dann gemeinſam von den Vereinigten Staa⸗ ten die vollſtändige Annullierung d. Kriegsſchul⸗ den fordern. Wenn dies erreicht ſei, könne das Rheinland geräumt werden und eine wirtſchaft⸗ liche Entente zwiſchen den beiden Ländern könne abgeſchloſſen werden.— g das Walhingtoner und Londoner Ablommen ratifiziert Paris, 21. Juli. Die Kammer hat heute. Nacht die Geſetze über die Ratifizierung des Waſhingtoner und des Londoner Abkommens angenommen, nachdem ſie in einer Entſchlie⸗ ßung ihre Vorbehalte niedergelegt hat. Nach⸗ dem auch der Abänderungsantrag zur Eur⸗ ſchließung Heraud und dieſe in ihrer Geſamt⸗ heit angenommen worden waren, ging die Kammer zur Einzelberatung des Geſetzentwurfs über die Ratifizierung des Washingtoner Ab⸗ kommens über. Von verſchiedenen Abgeord⸗ neten wurden Gegenanträge vorgelegt, darun⸗ ter auch von dem Abg. Deligne, deſſen Antrag folgenden Wortlaut hat: Der Präſident der Republik wird ermächtigt, das in Waſhington am 29. April 1926 zwiſchen der Regierung der Vereinigten Staaten und der Regierung der franzöſiſchen Republik beſchloſſene über die Konſolidierung und die Rückzahlung in 62 Annuitäten der von Frankreich bei den Ver⸗ einigen Staaten aufgenommenen Schuld zu ratifizieren. Außenminiſter Briand ſtellte im Namen der Regierung für dieſen Gegenantrag die Vertrauensfrage. In namentlicher Abſtim⸗ mung, deren Ergebnis um 1.20 Ahr bekannt gegeben wurde, nahm die Kammer mit 300 gegen 292 Stimmen bei 592 Abſtimmenden den Gegenantrag Deligne an. A Ebenſo wurde in einfacher Abſtimmung ein entſprechender Antrag Delianes über die Nati⸗ fizierung des Londoner Abkommens angenom⸗ men. Die 292 Abgeordneten, die gegen die Rati⸗ fizierung geſtimmt haben, verteilen ſich auf die einzelnen Parteien wie folgt: 11 Kommuniſten, 100 Sozialiſten, 15 Sozial⸗ republikaner, 100 Radikale, neun Mitglieder der Radikalen Linken, zwei Linksrepublikaner, ſtieben Mitglieder der Fraktion Maginot, ſechs Mitglieder der Fraktion Franklin Boullin, 7 Mitglieder der Fraktion der Gruppe Marin, 19 Unabhängige und ſechs Mitglieder der Unab⸗ hängigen Linken. 16 Abgeordnete hatten an der Abſtimmung nicht teilgenommen. 2 . ²˙ n — ̃—.—— 5 „„ ã ĩͤ d —— Folgen der Hitze Neuſtadt a. d. Haardt, 19. Juli. Ein Opfer der Hitze wurde geſtern nachmittag der 29⸗ jährige Schloſſer Bernhard Biebel. Während der bei Chauſſeearbeiten auf per Straße Neu⸗ ſtadt⸗Mußbach beſchäftigt war, erlitt er einen Hitzſchlag, dem er alsbald erlag. Der Be⸗ dauernswerte hinterläßt Frau und drei Kin⸗ der. Ein Pferd durch Hitzſchlag getötet. 1„ 19. Juli. Vor dem Hauſe Moltteſeebe 9 verendete heute morgen ein Pferd eines Fuhrunternehmers aus Ziegel- hauſen infolge Hitzſchlag. Das Tier wurde mit dem Tiertransportwagen nach dem Schlachthof verbracht. Der Schaden beträgt ungefähr 800 1000 Mark. Beim Baden ertrunken. Kaiſerslautern, 19. Juli. Im Strandbad Gelterswoog ertrank geſtern abend der 20 Jahre alte Realſchüler Becht aus Hohenecken. Man fand die Leiche des jungen Mannes in einer Tiefe, wo man noch ſtehen kann. Daraus muß man den Schluß ziehen, daß Becht, der zweifellos erhitzt war, einen Herzſchlag erlitt und lautlos im Waſſer verſank. Ein Beſatzungsſoldat ertrunken. Speyer, 19. Juli. Geſtern abend 7,45 Uhr ertrank im Rhein bei Kilometer 45 oberhalb des Pionierübungsplatzes ein Angehöriger der franzöſiſchen Beſatzung. Dieſer hatte zuſammen mit einem anderen Soldaten gebadet; beide waren des Schwimmens unkundig. Er iſt gleich, nachdem er ins Waſſer gegangen war, untergegangen. Die Leiche konnte eine Stunde ſpäter von hieſigen Ziwiliſten in unmittelbarer Nähe geländet werden. Sie wurde in das fran— zöſiſche Militärlazarett verbracht. Waſſernot im Rheinland Köln, 19. Juli. Eine Reihe von Wupper⸗ Waſſermangel zu leiden, der jede Vergeudung von Trinkwaſſer verbietet. In Düren hat ſich der bereits zu Anfang der Woche eingetretene Waſſermangel ſo verſtärkt, daß in den weſtlichen und ſüdöſtlichen Stadtvierteln das Trinkwaſſer durch Sprengfäſſer herbeigeſchafft werden muß. Auch in Aachen mußte zu ſparſamem Waſſer⸗ verbrauch aufgefordert werden. Es iſt ver⸗ boten, Häuſer, Wege, Gärten uſw. mit Lei⸗ tungswaſſer abzuſpritzen. In Trier konnte bis⸗ her die Waſſerverſorgung aufrecht erhalten werden, doch droht auch hier bei längerem An⸗ halten der Hitze die Zuleitung zu verſiegen, da die Pumpwerke nur noch in geringem Um⸗ fange dem Bedarf genügen können. Waſſermangel. Aßmannshauſen, 19. Juli. Der Waſſer⸗ mangel in der Waſſerleitung wirkt ſich zu einer ſchwer ſchädigenden Kalamität aus. Die Klagen der Bewohner der höher gelegenen Ortsteile nehmen kein Ende; jetzt macht er ſich bemerkbar. Das Hotel- und Gaſtwirtsgewerbe das gegenwärtig in der Hochſaiſon ſteht, iſt ſchwer betroffen. Auch aus den umliegenden Gemeinden kommen die gleichen Klagen, ſeit geſtern haben z. B. Lorch und Geiſenheim die Waſſerabgabe auf Tagesſtunden beſchränkt. Tiefenthal, Pfalz, 19. Juli. Seit einigen Tagen macht ſich auch hier Waſſernot bemerk⸗ bar. Die Quellen haben ſtark abgenommen, ſo daß nur einmal täglich aus der Leirung Waſſer verabfolgt wird. In Wachenheim wurde der Waſſermangel ſo fühlbar, daß Sperrzeiten eingeführt werden mußten. Auch in Deidesheim fließen die Quellen ſo ſpärlich, daß Rationierung droht. Annweiler, 19. Juli. Der hieſige, auf dem Wingertsberg errichtete ſog. Erwerbsloſenbrun⸗ nen liefert Waſſer nur noch tropfenweiſe. Er droht zuſammenzuſtürzen. ſtädten hat infolge der Hitze unter großem Ausland. Der Wiener Attentäter in eine pfychiatriſche Klinik gebracht. Wien, 20. Juli. Geſtern wurde der Schmiede⸗ geſelle Anton Leitner, der den Anſchlag auf den Bundespräſidenten zu verüben verſucht hatte, in die pſychiatriſche Klinik gebracht und gleichzeitig wurde bei der Staatsanwaltſchaft Anzeige gegen ihn erſtattet. Leitner gab bei ſeiner Vernehmung an, daß der Attentatsplan ausſchließlich gegen den Bundespräſidenten gerichtet war. Im Paddelboot über den Aermelkanal. London, 20. Juli. Zwei deutſche Studenten aus Leipzig, Felix Müller und Merner Muchlert, kamen am Donnerstag abend um 10 Uhr in Do⸗ ver an, nachdem ſie den Kanal in einem fünf Me⸗ ter langen Faltboot durchkreuzt hatten. Sie hat⸗ ten Calais um 10 Uhr vormittags verlaſſen. In völlig erſchöpftem Zuſtande erreichten ſie Doover. Ueberfall auf einen Gefängnisbeamten. Berlin, 19. Juli. Heute verurteilte ein Ber⸗ (iner Gericht den Metzger Stark wegen ſchweren Straßenraubs zu einem Jahre 6 Monaten Ge⸗ fängnis. Als der Verurteilte nach Bekanntwerden des Spruches wieder ins Geſängnis abgeführt wer⸗ den ſollte, fiel er über den ihn begleitenden Ge⸗ fängnisbeamten her, ſchlug ihm aus Wut über das Urteil mit beiden Fäuſten ins Geſicht und verſetzte ihm Stöße gegen die Bruſt. Durch das Eingreifen eines Juſtizwachtmei— ſters konnte der Beamte ſchließlich befreit werden. Hinrichtung von Anhängern Aman Ullahs. Peſchawar, 20. Juli. Nach den letzten Nach⸗ richten aus Kabu! hat Habib Ullah den Halbbru— der Aman Ullahs, Hayad Ullah, und drei Anhän⸗ ger des früheren Königs durch den Strang hin⸗ richten laſſen. Raubmord. Luzern, 20. Juli. In einer alten Gerberei auf der Horwer⸗Halbinſel des Vierwaldſtätterſees wurde eine in den 50er Jahren ſtehende Frau in ihrem Hauſe mit einer Axt erſchlagen. Der Täter raubte ungefähr 1000 Franken. Nach dieſer Tat lockte der Täter das vierjährige Enkelkind der Er⸗ mordeten in den abſeits gelegenen Hühnerſtall und tötete es ebenfalls. Hierauf beſtellte der Raub⸗ mörder ein Auto aus Luzern und ließ ſich nach dem Luzerner Bahnhof fahren. Kurz darauf wurde er von der Polizei feſtgenommen. Edmund Reinhardt geſtorben. zeten, 20. Juli. In einem Sanatorium in Baden bei Wien ſtarb geſtern Edmund Rein⸗ hardt, der Bruder Max Reinhardts, und Ge⸗ ſchäftsleiter ſeiner Theater, nach langem ſchwe⸗ ren Leiden im 53. Lebensjahr. auch in den tiefer gelegenen Teilen am Rhein entlatung der Regierung Chinas „der nge Wechsel in der Haltung der owſettenjerung umverſtändlich S Berlin, 19. Juli. Das„B. T. veröffentlicht eine Erklärung der Nankingregierung zu den augenblicklichen Vorgängen in China, in der es u. a. heißt: Die chineſiſche Nationalregierung habe gegenüber der Sowjetregierung und dem ruſſiſchen Volke ſtets eine ſehr freundliche Hal⸗ tung eingenommen. Als die chineſiſche Regierung jedoch beobachten mußte, daß die diplomatiſchen konſulariſchen und Handelsvertretungen Ruß⸗ lands in China die ihnen durch die internatio⸗ nalen Beſtimmungen und Gebräuche eingeräum⸗ ten Rechte und die Gaſtfreundſchaft Chinas miß⸗ brauchten und im Gegenſatz zum chineſiſch⸗ruſſi⸗ ſchen Vertrag vom 31. Mai 1924 kommuniſtiſche Propaganda in China trieben, ſei ſie genötigt geweſen, Maßnahmen zu treffen, zur Aufrecht⸗ erhaltung der öffentlichen Ordnung. Die Sow⸗ jetregierung habe ſich nicht an dieſe Abmachun⸗ gen gehalten und namentlich die Beſtimmungen des Artikels 6 des Vertrages verletzt. Danach dürfen die Vertagspartner in ihrem Lande nicht die Tätigkeit einer Organiſation dulden, die dar⸗ auf ausgeht, die Regierung des anderen Landes zu beſeitigen und verpflichten ſich, jegliche Pro⸗ paganda gegen die öffentliche und Geſellſchafts⸗ ordnung des anderen Landes zu unterlaſſen. Die Erklärung geht dann näher auf die Ver— letzungen dieſer Beſtimmungen durch Sowjet⸗ rußland ein. Die chineſiſche Nationalregierung habe ſich trotz des unfreundlichen Tones der Note der Sowjetrerierung vom 14. Juli mit dem von der Sowjetregierung gemachten Vorſchlag zur Einberufung einer Konferenz einverſtanden er— klärt und die der Propaganda und Vertragsver— letzung ſchuldigen Sopjet⸗Agenten freigelaſſen. Der plötzliche Wechſel in der Haltung der Sow⸗ jetregierung ſei daher unverſtändlich. e Zum Schluß weiſt die chineſiſche Regierung jegliche Verantwortung für den Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen der Sow⸗ jetunion und China, ſowie für die Unterbrechung des internationalen Verkehrs und der daraus für die ganze Welt entſtehenden Verluſte von i ch. Einſtellung des direkten Poſtverkehrs Rußland— China. Moskau, 20. Juli. Wie die Telegraphenagen⸗ tur der Sowjetunion erfährt, bereitet das Poſt⸗ und Telegraphenkommiſſariat eine Mitteilung an das Büro des Weltpoſtvereins in Bern vor, daß der direkte Poſtverkehr zwiſchen Rußland und China eingeſtellt und die von Europa nach China gehende Tranſitpoſt fortan über Wladi⸗ woſtock und Japan befördert wird. * Berlin, 19. Juli. Nachdem es, wie bereits ge⸗ meldet, bei Blagoweſtſchonſk zu Zuſammenſtößen zwiſchen ruſſiſchen und chineſiſchen Truppen ge⸗ kommen ſein ſoll, habe eine Reihe weiterer Er⸗ eigniſſe inzwiſchen die Lage in China noch ganz weſentlich verſchärft. Wie aus Schanghai gemel⸗ det wird, wird in der chineſiſchen Preſſe erklärt, daß die Nankingregierung die Abſicht habe, auf die letzte ruſſiſche Note, die den Abbruch der Be⸗ ziehungen ausſpricht, nicht zu antworten. Rußland ergreift die Offenſive. London, 19. Juli. Nach einer Reutermeldung aus Oſaka haben die ruſſiſchen Truppen die Of⸗ fenſive ergriffen und die Grenzſtädte Pogranit⸗ ſchnayn und Mandſchuli eingenommen. Valermord Geyer(Sachſen), 20. Juli. Dem 57 Jahre alten Waldarbeiter Otto Uhli wurde geſtern abend im Verlaufe eines Streites von ſeinem 25⸗jährigen Sohn mit einem Stiefelknecht der Schädel zertrümmert. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Täter hat hierauf bei der Polizei gegen ſich ſelbſt Anzeige erſtattet. Der Streit war durch die Weigerung des Vaters entſtan⸗ den, dem Sohn einen Teil der von ſeiner ver⸗ ſtorbenen Mutter mit in die Ehe gebrachten Möbelſtücke herauszugeben. Aus aller Welt. Eine internationale Autogeſellſchaft verunglückt. Berlin, 20. Juli. Am Nordjord, in der Nähe von Grotli, fuhr ein Auto mit 6 Inſaſſen über den Straßenrand und überſchlug ſich. Eine äl⸗ tere Dame, deutſcher oder ungariſcher Natio⸗ nalität, war ſofort tot, drei Perſonen, unter ihnen ein Profeſſor Janos aus Budapeſt, und eine amerikaniſche Dame, wurden ſchwer, die zwei übrigen Perſonen leichter verletzt. Unwetter im Rheinland. Siegen, 20. Juli. Am Freitag ging über die Gemeinden des Freien Grundes ein ſchwe⸗ res Hagelſchlagwetter nieder. Namentlich in Altenſeelbach fielen eine halbe Stunde lang übermäßig große Hagelſchloßen, die faſt die ganze Ernte vernichteten. Die Obſtgärten und Feldfrüchte ſind ſo gut wie vernichtet. Korn and Kartoffeln haben ſchweren Schaden ge⸗ iommen. 5 Tödlicher Betriebsunfall. Zweibrücken, 19. Juli. Ein tödlicher Unglücks⸗ fall ereignete ſich geſtern Nachmittag in dem im Stadtteil Bubenhauſen gelegenen Kalkwer— ke Loeſch. Der Beſitzer hatte den Motor des Aufzuges am Kalkofen in Gang geſetzt, als olötzlich aus bisher unaufgeklärter Urſache eine gußeiſerne Riemenſcheibe an der Haſpel auf der Höhe des Ofens zerſprang. Von den Trüm⸗ merſtücken wurde der die Hebel bedienende 24⸗ jährige Arbeiter Heinrich Feß aus Hornbach, der in Ixheim wohnhaft iſt, ſo ſchwer getrof⸗ fen, daß er auf der Stelle getötet wurde. Ein Stück hatte ihm die rechte Stirnſeite zerſchmet⸗ tert, ſo daß das Gehirn heraustrat, ein an⸗ deres Stück den linken Oberſchenkelknochen zer⸗ ſchlagen. Verheerende Ueberſchwemmung in Vorder⸗ Indien. Kalkutta, 19. Juli. Verſchiedene Landſtriche der Provinz Bombay wurden von einem ver⸗ heerenden Wolkenbruch heimgeſucht, der rieſige Ueberſchwemmungen zur Folge hatte. Bisher ſind 20 Perſonen ums Leben gekommen. In den Reis⸗ und Bamwollfeldern wurden ſchwere Schäden angerichtet. Erdſtöße und Crdrutſche. Belgrad, 19. Juli. Ein Erdſtoß von mittle⸗ rer Stärke war heute vormittag 9,30 Uhr hier zu ſpüren. Der Herd dürfte ſich 27 km ſüdlich Das Opfer der Gerhilde Oybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (31. Fortſetzung.) Bei einem dieſer Schlendereien gewahrte er vor einer winzigen rohgezimmerten Hütte auf einem Korbſofa ein ganz junges Geſchöpf, ein halbes Kind noch, lang ausgeſtreckt liegen. Das Mädchen hatte die ſchmalen Hände über der Pruſt gefaltet und ſtarrte aus übergroßen, himmelblauen Augen in die Sonne, während die tiefroten, eigentümlich aus dem blaſſen Ge⸗ ſichtchen hervorglühenden Lippen leiſe monoton vor ſich hinſangen. Der Anblick war überraſchend und rührend zugleich. Unwillkürlich blieb Klaus Landvogt ſtehen.: 195 Mädchen unterbrach ſeinen Singſang u. Dr. Landvogt kam näher. „Biſt du der Engel des Lichts?“ fragte das zarte Geſchöpfchen mit matter, ſeltſam zu Her⸗ zen dringender Stimme, indem es den Oberkör⸗ wer ein wenig aufrichtete. Mein, mein kleines Fräulein— ich bin nur ein ganz gewöhnlicher Sterblicher!“ lautete die bnmorvolle Entgegnung.„Aber darf ich mir kann meinerſeits eine Frage geſtattend“ „Wenn du mich nicht aufregen willſt—“ „Sicher nicht. Wie heißt du, mein liebes ind?“ „Melitta.“ „Melitta—? Und wie noch?“ Melitta Wybrands.“ g der Name Wybrands war in der dortigen Gegend nichts Außergeſpöhnſſches. Dennoch durchzuckte es Klaus Landvogt wie ein elektri⸗ ſcher Schlag. Melitta Wybrands! Der Name ſtimmte. Und war es nicht vorhin etwas Bekanntes ge⸗ weſen, was ihn zu dem jungen Weſen da vor ihm hinzog? Ein gewiſſe Aehnlichkeit mit— mit—— „Haſt du noch Geſchwiſter, mein Kind?“ frag⸗ te er haſtig. Und er fühlte, wie ihm das Blut raſcher durch die Adern rann vor fiebernder Er⸗ wartung. Das Mädchen nickte. „Ja. Eine Schweſter. Aber nicht hier.“ „Wie heißt deine Schweſter?“ „Gerhilde.“ Alſo richtig! Nur mit Mühe beherrſchte Dr. Landvogt ſich ſo weit, daß er, ohne das Kind aufzuregen, ſcheinbar ruhig weitberfragen konnte: „Wo iſt denn deine Schweſter?“ „Dort!“ Und der kleine dünne Zeigefinger wies hin⸗ auf nach dem Himmel. Klaus Landvogt prallte zurück. „To—t?“ rief er erſchrocken. Das Mädchen ſchüttelte lächelnd den Kopf. „Nein. Nicht tot. Ich ſpreche jede Nacht mit ihr. Sie ſieht ganz anders aus, wie früher— viel zufriedener, glücklicher. Als ſie noch bei uns war, da hat ſie immer ſo viel geweint und wur⸗ de immer blaſſer. Da habe ich gebetet, Tag und Nacht, daß der Engel des Lichts kommen möge und ſie holen—“ „Und— er hat ſie geholt, mein Kind?“ 1465 0 Er hat ſie geholt. Er hat mein Gebet erhört.“ Und Melitta faltete die durchſichtigen Händ⸗ chen und ſtarrte in ſchwärmeriſcher Verzückung zum Himmel empor, während ihre Lippen wie⸗ der leiſe wirre Melodien ſummten. Der Mann da vor ihr war augenſcheinlich bereits ihrem Gedächtnis entſchwunden. ö 79 5 5 Den ernſten Kopf etwas gebeugt, ging Land⸗ vogt langſam weiter. Die Nachricht von dem Tod des ſchönen Mädchens, für das er ſich ſo lebhaft intereſſiert hatte, ergriff ihn mächtig. Gerhilde Wybrands— nein, Gerhilde Hin⸗ richſen—— tot? War dies das Ende? Er vergegenwärtigte ſich die hochgewachſene kraftvolle Geſtalt, das jugendfriſche blühende Geſicht, den elaſtiſchen Gang, die feſten energi⸗ ſchen Hände— und der Gedanke wollte ihm nicht in den Kopf, daß dies alles vorbei ſein ſollte. So raſch, noch nicht vielmehr als zwei Jahren Der Zweifel begannen, ſich in ihm zu vegen. Vielleicht war dieſe Gerhilde Wybrands doch nicht die Gerhilde, die er gekannt und geliebt hatte?... Vielleicht auch ſprach dieſes eigen⸗ tümliche Kind Melitta gar nicht die Wahrheit? Daß es an Halluzinationen litt, bewieſen ohne⸗ hin ſeine Worte. Wie überhaupt ſein ganzes 1 0 darauf hindeutete, daß ſeim Geiſt getrübt r. 7 Am nächſteri Morgen ſchon machte er ſich auf, um in der kleinen Fiſcherhütte nähere Erkun⸗ dungen einzuziehen. Wieder lag Melitta auf ihrem Korbſofa im Sonnenſchein. Sie nickte ihm bei ſeinem Na⸗ hen freundlich zu. wie einem alten Bekannten. 1 Mutter zu Hauſe mein Kindd“ „Darf ich eintreten?“ „Wenn du die Mutter nicht aufregen willſt — ſie iſt immer ſehr traurig, ſeit der Engel des Lichts Gehilde geholt hat— weißt du—— ſie wollte Gerhilde gern noch behalten——“ Klaus Landvogt blickte nach der niedrigen Haustür, auf deren Schwelle ſoeben eine in ſtar⸗ res Schwarz gekleidete, verkümmert ausſehende, weißhaarige Frau erſchien. Er ging auf ſie zu und zog den Hut. „Habe ich die Ehre, Frau Wobrands— fremden Mann. „Mein Name iſt Landvogt— Dr. Landvogt,“ fuhr Klaus fort.„Hier meine Karte. Ich glau⸗ be, ich bin ein alter Bekannter Ihrer älteren Fräulein Tochter. Fräulein Gerhilde war doch vor ein paar Jahren Geſellſchafterin bei der Ba⸗ ronin v. Prillwitz in Berlin?“ Die Hilfloſigkeit im Geſicht der Frau ver⸗ ſtärkte ſich. „Ja,“ kam es gepreßt aus ihrer Kehle. „Sie hat meinen Namen wohl nie zu Ihnen erwähnt?“ „Ich entſinne mich nicht—“ „Gleichwohl. Ich bin ein Neffe des Barons von Prillwitz und ſchätze Ihr Fräulein Tochter ſehr hoch. Nun hörte ich geſtern von Ihrer jüngeren Tochter—“ er deutete auf Melitta, die, unbekümmert um die beiden, mit den Sonnen⸗ ſtrahlen ſpielte, die auf ihren Händen tanzten —„daß Fräulein Gerhilde, die doch ſo kräftig und gefund war, geſtorben ſei. Ich wollte es nicht glauben—“ Frau Wybrands' eingefallenen Züge wurden noch fahler. Ja, es erſchien dem ſie ſcharf beob⸗ achtenden Manne, als überfiele ein Zittern ih⸗ ven Körper.. „Ja. Sie iſt tot.“ i Die Stimme der Frau klang hart und kalt— unnatürlich kalt für eine Mutter, die von dem kürzlich erfolgten Tode ihres Kindes ſprach. „Würde es Sie ſehr angreifen, wenn Sie mir etwas über die letzten Stunden Ihrer verſtorbe⸗ nen Tochter mitteilten?“ fragte er eindringlich. „Ihre Tochter ſtand meinem Herzen 1259 obgleich ſie ſelbſt nichts davon ahnte. Es eine Zeit, da trug ich mich ſogar mit dem Ge⸗ danken, ſie um ihre Hand zu bitten— wenn nicht ein anderer“ a — 9255 ſelgtad in der Gegend von Rudnit be. nden. f Florenz, 19. Juli. Heute nacht gegen 10 Uhr purde hier ein Erdſtoß wahrgenommen. Der Frdbebenherd iſt in einer Entfernung ven 40 ſellometer in ſüdöſtlicher Richtung zu ſuchen. Nückbeförderung des„Pathfinder“. Paris, 20. Juli. Das Marineflugzeug„Path⸗ nder“, das am Freitag auf dem Flugplatz Le Bourget angekommen iſt, wurde heute vormit⸗ ag von den beiden Fliegern nach Cherbourg ( von wo es mit einem Dampfer nach merika zurückbefördert wird. Exploſion in einer Londoner Straße. London, 20. Juli. In der Dover⸗Street, einer der belebteſten Straßen der Stadt, ereignete 10 geſtern eine heftige Exploſion, durch die er Bürgerſteig in einer Länge von etwa 50 Meter aufgeriſſen wurde. Drei Perſonen er⸗ litten Verletzungen, zahlreiche Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Die techniſchen Einbauten im„do&“ Friedrichshafen, 20. Juli. Mit dem geſtrigen Rundflug des Flugſchiffes„Do. X“ hat der erſte Teil des Verſuchsprogramms nunmehr ſeinen Abſchluß gefunden. Jetzt wird mit dem Einbau der noch fehlenden techniſchen Ausrüſtung in das Schiff begonnen, jedoch wird die Ausſtattung der Aufenthaltsräume für die Paſſagiere vorerſt nicht in Angriff genommen. Mit weiteren Ver⸗ ſuchsflügen iſt Mitte oder Ende nächſter Woche zu rechnen. der Zuſammenſchlutz der ländlichen Genoſſenſchaſten Berlin, 20. Juli. Nunmehr ſind die überaus langwierigen und komplizierten Verhandlungen über den Zuſammenſchluß im ländlichen Genoſ— ſenſchaftsweſen Deutſchlands zum Abſchluß ge— langt. Wenn die einzelnen Verbände der einſt'm⸗ migen Empfehlung der ſogenannten Finigungs⸗ kommiſſion für die Beſetzung der leitenden Po— ſten im neuen Einheitsverband zuſtimmen, dann dürfte der endgültigen Konſtituierung dieſes Einheitsverbandes nichts mehr im Wege ſtehen. Der neue Verband, der den Namen„Reichsver⸗ band der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſ⸗ ſenſchaften— Raiffeiſen e. V.“ tragen wird, um⸗ faßt ſchon im Augenblick ſeines Entſtehens rund 36 000 Einzelgenoſſenſchaften mit rund 3 Millio⸗ nen(von insgeſamt 4 Millionen) landwirtſchaft⸗ licher Betriebe. Nach dem„B. T.“ iſt es der Leitung der Preußenkaſſe gelungen, ihren Kandidaten, Mini⸗ ſter a. D. Hermes, als gleichberechtigtes Mit⸗ glied neben einem alten Genoſſenſchaftler, dem Geheimrat Hohenegg-München, ins erſte Präſi⸗ dium des Verbandes hineinzubringen. Die„Lerſflinger“ in Tſingtau Bremen, 19. Juli. Nach einer Meldung des Norddeutſchen Lloyd iſt der Dampfer„Derfflin⸗ ger“ nach Tſingtau abgeſchleppt und dort auf Strand geſetzt worden, um abgedichtet zu werden. Nach der Reparatur wird das Schiff die Reiſe ohne Paſſagiere fortſetzen. Aus Heſſen. Mainz, 20. Juli.(Beſtien auf Kinder losgelaſſen.) Am 24. Mai ds. Is. ſchleppte im Goßlerweg in Mainz ein algeriſcher Soldat ein 12⸗jähriges Mädchen, um es dort zu ver⸗ gewaltigen. Er wurde aber durch einen Feld⸗ hüter mit Stockhieben daran gehindert. In der geſtrigen Verhandlung vor dem Schwurgericht beſtritt der Angeklagte, das Mädchen verge⸗ waltigt haben zu wollen. Er ſei nur über das Kind geſtolpert. Es wurde aber durch Zeugen einwandfrei feſtgeſtellt, daß unzweideutig die Abſicht der Vergewaltigung beſtanden hat. aber nach der Unterſuchung des Mädchens durch ſeine Mutter Notzucht nicht vorliegt und das Mädchen nicht ausſagen konnte, ob es unſittlich berührt worden ſei, plädierte der Verteidiger auf Freiſpruch, da weder Notzucht noch tätliche Beleidigung vorliege. Das Gericht verurteilte aber den Angeklagten zu einem Jahr Gefäng⸗ nis ohne Strafaufſchub wegen tätlicher Be⸗ leidigung Vabijche Poſt. Mannheim, 20. Juli.(Hitzſchlag.) In den Ausſtellungshallen auf dem Schlachthof wurde ein 18⸗jähriger Taglöhner aus Wall⸗ ſtadt vom Hitzſchlag getroffen, ſodaß ſeine Ein⸗ lieferung in ein Krankenhaus notwendig wurde. Freiburg, 20. Juli.(Gewitterſchäden im Schwarzwaldgebiet.) Geſtern nachmittag wurde die hieſige Gegend verſchie⸗ dentlich von ſchwereren Gewittern heimgeſucht. Im Elztale wurde durch Blitzſchlag ein Haus angezündet, ebenſo brannte auf dem Allmends in der Gegend von Emmedingen ein Gehöft durch Zündung des Blitzſchlags vollſtändig nieder. An verſchiedenen Orten ſind umfang⸗ reiche Flurſchäden zu verzeichnen. Pfälziſche Nachrichten Ludwigshafen, 20. Juli.(Vorſicht mit Spirituskochern.) Am Donnerstag vor⸗ mittag explodierte in der Küche einer 69⸗ jährigen Witwe in der Seilerſtraße ein Spirt⸗ weil der Erlaiſer der Mitschuld Lübeck, 19. Juli. Der in Flensburg als Organ der däniſchen Minderheiten erſcheinen⸗ den Zeitung„Der Schleswiger“ ſind zwei Drohbriefe zugegangen weil ſie in einem Artikel dem ehemaligen Kaiſer die Schuld am Kriege zugeſchoben hatte. Der eine der Drohbriefe iſt It.„N. B. L.“ an die Redaktion, der zweite als offener Brief an den Oberpräſidenten von Schleswig⸗Holſtein Kürbis in Kiel gerichtet. In dem Drohbrief an den Schleswiger, den das Blatt jetzt veröffentlicht, heißt es:„Wir fordern Sie auf, bis ſpäteſtens 20. Juni die Behauptung, daß der Kaiſer aus Machtgier Millionen in den Tod ſchickte, ferner, daß er freiwillig auf einen Heldentod verzichte, zurückzunehmen und ihre Belei⸗ digungen durch Widerruf gut zu machen. Soll— ten Sie in Ihrem Blatt der Forderung nicht Ein intereſſantes Schlaglicht auf die von Frankreich in den Kolonien gegenüber den Eingeborenen betriebene Politik wird durch eine von der Liga für Menſchenrechte veröffent- lichte Mitteilung geworfen. Darnach wurden wegen eines Preſſevergehens der Urheber des betreffenden Artikels, ein Franzoſe namens Dufeſtin, ſowie ſein Mitſchuldiger, ein Ein- geborener aus Madagaskar, Ravoahangy, vom Gericht in Tananarive zu zwei Jahren Ge— fängnis und 2000 Franken Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Dufeſtin legte Berufung ein und wurde in,, der Berufungsinſtanz freigeſprochen. Ra- voahangy ſtand jedoch die Möglichkeit der Be— rufung nicht offen, da der Eingeborene in den London, 20. Juli. Dieſer Tage wurde vom Prinzen von Wales die 7. Internatjonale Flugzeugausſtellung in der hiſtoriſchen Olym⸗ piade⸗Halle zu London eröffnet. Die Aus⸗ ſtellung iſt inſofern von beſonderer Bedeutung, als ſie einmal die erſte ihrer Art ſeit 1920 iſt, und zum zweiten deshalb, weil Deutſchland zum erſtenmal auf einer internationalen Luſt⸗ fahrtausſtellung in England vertreten iſt. Der Reichsverband der Deutſchen Luftfahrt induſtrie hat eine gerichtet, die in ihrer ſchmucken Aufmachung beſonders gefällt und für die auch der Prinz von Wales ganz beſonderes Intereſſe zeigte Er verweilte längere Zeit bei den einzel⸗ nen deutſchen Ständen und ſah ſich mit ſicht⸗ licher Freude die ausgeſtellten Flugzeuge, ſowie die Modelle an Beſonders imponierte ihm das tuskocher. Dabei erlitt die Frau ſehr ſchwere Verbrennungen am ganzen Körper. Sie mußte im bedenklichen Zuſtande dem Krankenhaus zugeführt werden. Lebensgefahr beſteht jedoch nicht. In der Wohnung verbrannten noch Frauen⸗ und Herrenwäſche und Tiſchdecken. Schifferſtadt, 20. Juli.(Schifferſtadt wird„trocken gelegt“.) Im nord⸗ öſtlichen Teil von Schifferſtadt beabſichtigt die Gemeinde eine großzügige Entwäſſerung des Bodens. Die Koſten dieſer Entwäſſerung ſind mit 50 000 Mark veranſchlagt. Der Betrag wird von der Gemeinde gegeben und muß von den durch die Entwäſſerung begünſtigten Grundbeſitzern in zwei Raten zurückgezahlt werden. Die Mittel entſtammen teilweiſe der öffentlichen Fürſorge.— Die vom Kultur⸗ bauamt zugeſagten Darlehenszuſchüſſe ſind bis⸗ her noch nicht gegeben worden. Es droht alſo, wenn die ſtädtiſchen Gelder aufgebraucht ſind, unter Umſtänden Ausſetzung oder Einſtellung der ſo notwendigen Arbeiten. Die gitze der letzten Tage München, 20. Juli. Die nun bald zwei Wochen andauernde hochſommerliche Witterung hat in den letzten Tagen hohe Temperaturen erreicht. Schon die Morgentemperaturen ſchwanken gegenwärtig zwiſchen 18 und 22 Grad. Die Höchſttemperaturen erreichen ſogar bis zu 37 Grad. Am Donnerstag hatte Lud⸗ wigshafen mit einer Höchſttemperatur von 37 Grad die größte Hitze in ganz Bayern. Es folgten dann Würzburg mit 33, Bayreuth und Nürnberg mit 32 Grad Höchſttemperatur, wäh⸗ rend im übrigen die Spitzenmeſſungen zwiſchen 28 und 30 Grad lagen. Aus der Wetterkarte ergibt ſich, daß auch außerbayeriſche Wetter⸗ warten ähnlich hohe Hundstagstemperaturen zu melden haben. Daß das beſte Mittel gegen die Hundstagshitze ein Bad iſt, beweiſen die Ziffern die über den Beſuch der Münchener Bäder veröffentlicht werden. Am Donnerstag waren es nicht weniger wie 32 300 Perſonen, die in am Krieg bezichtet wurde durch entſprechende Artikel nachkommen, ſo werden wir durch Femeurteil, das wir dann als Sühne betrachten, alle Gemeinheiten ihrerſeits vergelten. Daß wir ausführen, was wir uns vorgenommen, bewieſen wir durch „unſere ſieben Attentate in Schleswig⸗Holſtein“. Unterzeichnet iſt der Brief mit Schlageterbund. In dem Brief an den Oberpräſidenten wird von dem Beſchluß geſprochen, die roten Regierungshäupter zu beſeitigen, zu denen auch der Oberpräſident Kürbis gehöre. Auch dieſer offene Brief iſt mit Schlagetet⸗ bund unterzeichnet. Man könnte aus dieſen beiden Briefen die Urheber der Spreng-Attentate in Schleswig- Holſtein zu erkennen glauben, wenn der Schlageterbund mit dieſen Drohbrieſen tatſächlich etwas zu tun hat. Ob es ſich nur um eine Myſtifikation handelt, dürfte ſich bald Kollektivausſtellung ein⸗ München in die küblenden Waſſer ſtieaen. herausſtellen. Die Rechte der Eingeborenen in den franz. Kolonien franzöſiſchen Kolonien nicht das Recht der Berufung gegen die einmal ausgeſprochene Verurteilung hat. Ravoahangy muß daher für zwei Jahre ins Gefängnis, während der Fran— zoſe Dufeſtin, der Verfaſſer des Artikels, der den Anlaß zur Strafverfogung gab, ſich in Freiheit befindet. Die Liga für Menſchenrech— te hat beim Kolonialminiſterium gegen dieſe eigenartige Art der Rechtsſprechung proteſtiert und verlangt, daß auch Rawoahangy ſofort in Freiheit geſetzt wird.— Die franzöſiſche Kolo— nialpolitik erſcheint auf jeden Fall durch dieſe merkwürdige Ausübung der Juſtiz in einem ſehr ungünſtigen Licht. 1000 Fluezeuge in einer Balle Deutſchland auf der Londoner Luftfahrt⸗Ausſtellung. neue deutſche Rieſenflugſchiff der Metallbauten Altenrhein, das in dieſen Tagen gerade ſeine erſten Probeflüge gemacht hat, worüber der Prinz von Wales bereits genaueſtens infor⸗ miert war. Das engliſche Luftfahrtminiſterium hat erſt⸗ malig auch die Ausſtellung von neuen Militär⸗ maſchinen genehmigt. In der großen Olympia⸗ Halle mögen wohl an die tauſend Flugzeuge zur Schau geſtellt werden, dazu von ſämtlichen tonangebenden Motorenfabriken die neweſten Triebwerke. Aus Deutſchland iſt eine große Anza l be⸗ kannter Konſtrukteure und Luftfahrtwiſſen⸗ ſchaftler, ſowie Vertreter der bedeutendſten deutſchen Firmen nach hier gekommen, um an den ausgeſtellten Obſekten zu ſtudieren und zu lernen. 111 ĩͤ 00000 d Lokale Hachrichten Vom Sonntag. Er brachte uns, was vorauszuſehen war, wieder viel Sonne, viel Hitze und viel Staub; was er uns nicht brachte, war der erſehnte Ge⸗ witterregen. Schon in aller Frühe mit dem Mor⸗ gengrauen zog die Sonne auf und hielt uns den den ganzen Tag in ihren ſengenden Strahlen. Den Veranſtaltern der einzelnen Feſtlichkeiten wird die⸗ ſes Wetter ſicherlich hochwillkommen geweſen ein, wurde doch bei ihren Feſten der eingeatmete Staub in kräftigen Zügen hinuntergeſchwenkt. Doch neben den Vielen die aus dem Haus waren, ſind auch ſehr viele im kühlenden Schatten des Zimmers ge⸗ blieben und haben ein erquickliches Schläfchen ge⸗ macht.— was man halt bei dieſev Hitze, geſtern um die Mittagsſtunde 33 Grad im Schatten und 45 Grad in der Sonne, ſehr vermißte, iſt Bade- gelegenheit. Es zieht einem direkt zum Waſſer. In dieſer Hinſicht, ſind wir, als eine der größten Gemeinde, recht übel dran; es wurde hier viel verſäumt. Nun kann ſelbſterſtändlich auch nicht alles auf einmal gemacht werden. Doch muß es eine der vornehmſten Aufgaben ſein die unſere Gemeindevertetung zu erfüllen hat; es iſt Dienſt zur Erhaltung der Geſundheit und damit des Volks⸗ wohls. 1 Ein Schauturnen mit Waldfeſt veran⸗ ſtaltete der Turnerbund auf ſeinem Sportplatz hin⸗ ter dem Waldſportplatz, das recht gut war. Nach 2 Uhr wurde in ſtattlichem Zuge unter den mun⸗ teren Klängen einer Muſikkappele und des Tromm⸗ lerkorps zum Feſtplatz gezogen, wo ſich nach An⸗ kunft bald ein reger Turnbetrieb entwickelte. Die Muſterriege leiſtete am Barren und Reck Außer- gewöhnliches und erntete mit ihren Darbietungen reichen Beifall. Auch die Freiübungen der geſamten Aktivität die unter Leitung des Ober⸗ turnwarts, Herrn Adam Kirchner vorgeführt wur⸗ den, waren exalt und zeugten von gutem Ueben. Auch die Damen⸗Riege trat auf den Plan und 8 3 . führte Freiübungen bezw. Reigen vor, die recht beifällig aufgenommen wurden. Auch füllten Volks⸗ beluſtigungen wie Wurſtſchnappen, Sacklaufen etc. den Nachmittag aus und ſo nahm das Feſt einen ſchönen harmoniſchen Verlauf. Gegen 9 Uhr wurde Schluß gemacht und zum Lokal zurückgezogen. Lei⸗ der konnten die angeſagten Fauſt⸗ und Handball⸗ ſpiele nicht ausgetragen werden, da die Gegner nicht antraten. Es iſt im Intereſſe einer geſunden Körperpflege zu begrüßen, daß der Turnerbund wieder einmal mit Darbietungen an die Oeffent⸗ lichkeit getreten iſt, um für die edle Turnerei zu werben und der Sache Vater Jahns neue Freunde zuzuführen. Gut Heil! 7 kemetrohüng In sedlesolg- Holsten Auf dem Bierkeller herrſchte auch wieder Hochbetrieb. Deutſche Sangesbrüder feierten dort ein Feſt. Der Geſangverein„Liederkranz“ hielt ein Kellerfeſt ab, wozu er die Sangesbrüder der übrigen Vereine eingeladen hatte. Wo deutſche Sänger ſind, herrſcht Frohſinn und Geſelligkeit. Bei frohem Geſang und trefflichen Liedervorträgen der einzelnen Geſangvereine, ſowie bei fröhlichem Zechen des wohlbekömmlichen Kühner-Bräus und verzehren der ſchmackhaften Wurſtenbrote, wurden ſchöne Stunden geſelligen Beiſammenſeins verlebt. Das deutſche Lied vereinigte ſeine Pfleger und Freunde, denn wo man ſingt, da laß Dich ruhig nieder, böſe Menſchen haben keine Lieder. * Der Großkampftag des Vereins für Sport und Körperpflege auf dem Sportplatz hinterm Gaswerk hatte ſehr viele Freunde angelockt, die mit Intereſſe die ſpannenden Kämpfe verfolgten, bei denen unſere durchtrainierte Viernheimer Mann⸗ ſchaft ſehr erfolgreich abſchnitt. Eine beſondere Delikateſſe war das Auftreten der 15 Mann ſtarken Artiſtentruppe Worms, die in eleganter Manier ihre ſehr ſchwierigen und kraftfordernden Uebungen vorführten und Bewunderung und reichen Beifall ernteten. Der Verein kann mit dem Erfolg dieſer Feſtlichkeit zufrieden ſein. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Betrug, 2 wegen Diebſtahl(Fahrräder), 1 wegen fahrläſſiger Körperverletzung(ein Motorradfahrer hat ein Kind angefahren und verletzt), 1 wegen Ruoheſtörung, 7 wegen Uebertretung der Allg. Verkehrsordnung (4 Autos und 3 Radfahrer), ſowie 1 wegen Ver⸗ gehen gegen das Wandergewerbegeſetz.(Ein Chineſe hat ohne Wandergewerbeſchein Tee verkauft. Er wurde, da Ausländer, feſtgenommen u. vorgeführt). »Ein tragiſcher Unglücksfall, dem eine ſorgende Mutter zum Opfer wurde, hat ſich am Freitag früh in unſerer Gemeinde zugetragen. Als die verheiratete Frau Eliſe Klein, wohn- haft heſſiſches Haus, damit beſchäftigt war, auf einem Spirituskocher Tee zu bereiten, explodierte der Apparat und ſetzte im Augenblick die Be⸗ dauernswerte in helle Flammen. In der Beſtürzung eilte die brennende Frau auf den großen Flur des Hauſes, wo ſie zuſammenbrach. Ein noch zufällig im Hauſe anweſender Sohn bemerkte den Vorgang, lief ſchleunigſt nach Betteilen um damit die Flam⸗ men zu erſticken. Die Brandwunden, die die be⸗ dauernswerte Frau am ganzen Körper erlitten hat, waren ſolch ſchwerer Natur, daß die ſofortige Verbringung in das hieſige Krankenhaus erfolgen mußte. An den erlittenen Brandwunden, die furchtbar ſchmerzlich waren, iſt Frau Klein nun Samstag Nacht erlegen. Frau Klein, die allzeit eine treuſorgende Mutter und noch ſehr rüſtig war, erreichte ein Alter von 57 Jahren. Allgemeine Anteilnahme wird der betroffenen Familie entgegen- gebracht. Die Beerdigung findet heute Montag Abend ſtatt.— Dieſer Vorfall lehrt wieder, welch große Vorſicht man walten laſſen muß. i Die Bierkonzeſſion für Wald⸗ feſte nicht mehr erlaubt? Wie wir erfahren, hat die Wirtevereinigung ſich beim Kreisamt wegen der vielen Feſtlichkeiten im Freien, durch Vereine uſw. beſchwerd, worauf dem Polizeiamt nahegelegt wurde, künftig, bei der⸗ artigen Feſtlichkeiten keinen Wirtſchaftsbetrieb mehr zu gewähren. Auch wenn der Wirt die Konzeſſion hergibt, bekommt er eben die Straußwirtſchaft, alſo das Ausſchenken von Getränke auf Feſtplätzen uſw. nicht mehr genehmigt. Dieſe Maßnahme wird, zum Schutze des Wirtsgewerbes ergriffen. Falls dieſes durchgeht, dürfte es mit dem Bierausſchank bei den Waldfeſten uſw. zu Ende ſein. Ferner hören wir, daß der Bierverzapf auch auf Sport⸗ plätzen verboten ſein ſoll. Ob dieſe Maßnahmen allgemein zur Durchführung gebracht werden können, dürfte auch von der Stellungnahme der Vereine abhängig gemacht werden. l Sport. Sportvereinigung 09 1.— Rheingönnheim 1. 512 Hockenheim O8 1.— Dai K. Viernheim 1. 2:2 * 1. FC. Nürnberg— Hertha Berlin 23 Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 242 Stück Verkauft: 166 Stück Milchſchweine das Stück 18—40 Mk. Läufer das Stück von 46—68 Mk. Vereins ⸗Anzeiger Geſaugverein Liederkranz. Heute Abend einhalb 9 Uhr Sin gſtunde zwecks Beer · digung unſeres verſtorbenen Ehrenmitgliedes Gg. Babylon. Der Vorſtand.