In Viernheim wird An⸗ nahmeſtelle für Stärke⸗ wäſche geſucht Frauen oder Geſchäfte, die ſich einen Neben⸗ verdienſt erwerben wollen, werden um Abgabe ihrer Namen in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes gebeten. dies: F ie. Heute Vormittag um 8 Uhr verschied nach längerem 0 Todes- Anzeige. schweren Leiden mein lieber Gatte, unser guter Vater, Groß- Verwandten, Freunden und Bekannten die trau * rige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere unver- Fenn, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, chwester, Sehwügerin und Tante, Frau gab. Böger infolge Unglücksfall, gestern Abend uns plötslich und unerwartet. versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im 57. Lebensjahre, jak entrissen wurde. Viernheim, Sinsheim und Mannheim, den 21. Juli 1929. Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Familie Jakob Klein. Die Beerdigung findet heute Montag Nachmittag 6½ Uhr vom Kath. Krankenhause, Seegartenstr., aus stati. 5 ————— — S D Entlaufen J Gͤnſe Um gefl. Rückgabe wird gebeten Nikl. Dewald Wieſenſtraße 8 Cine gebrauchte unpe zu kaufen geſucht — Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Bruders, Schwagers u. Onkels, Herrn johann MHasnar Froschauer 1. n wir für die bezeugte Anteilnahme während der Krank- heſt und beim Hinseheiden, sowie für die Kranz- u. Blumen- spende unsern tiefgefünlten Dank. Besonderen Dank der Hochw, Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die aufopfernde und liebevolle Pflege, dem Hessischen Forstamt Viernheim und seinen Mitarbeitern für die erwiesene letzte Ehre und Kranzniederlegung, sowie den Stiftern von Seelen- messen, Viernheim, den 22. Juli 1929. Die leftrauernd Hinterbliebenen. Gg. Winkler Friedrichſtraße 44 Karton Pfund 6 Pfg. hat zu verkaufen Valentin Georgi Steinſtr. 9 aimarbeit schriftl. Vitalis- Verl. München C4 dnnn massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie àm billigsten bei L. Ira, Uhrmachermeister 7 * vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herr l 45 171 50 8 WM. 1 Dab I Werkmelster wohlvorbereftet mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter von 68 Jahren. Wir bitten für unseren lieben verstorbenen zu beten. Viernheim, den 22 Juli 1929. nie tie rauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Abend 6 Uhr vom Trauerhause, Kiesstraße 20, aus statt. Neue Model) Nein! Die alten sind aufgefrischt mit Dr Erfle's Möbelputz „Wunderschön“. Rahaus-Brogerlemoshohp Kartolein zu verkaufen Frau Valt. Weidner Wieſenſtraße 6 gedenken. Rathausstraße 50 ——ů— Schreiber —— ſodes-Unzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute Vor- mittag um 8 Uhr meine liebe Frau, unsere her- xensgute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Hagdalena Schmitt nach längerem, schweren Leiden, wohlverbereitet mit den hl. Sterbesakramenten im Alter von 53 Jahren, zu sich in die Ewigkeit hinwegzunehmen. Wir bitten unserer lieben Verstorbenen im Gebete zu Viernheim, den 22. Juli 1929. die Meltrauörnd Münte pnebeuen. N Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhause, Pandurengasse 3 aus, statt. Jausch- Lorscherstraße 8 Zur Einmachzeit empfehle mein reich ſortiertes Lager in Einmachgläser a zu außergewöhnlich billigen Preiſen und Qualitäten. 5 Weck- Gläser Einkoch- Apparate in Zink und Email in großer Auswahl 0 60 pig. 557 la Apfelwein 70 0 50% Rabatt Beſonders erwähne ich meine beſteingeführten Marke Alexander u. Eimaschinen Hühnersdorf ſowie Ein mach-T b Höhrer und Friedrichsfelder Ware Durch äußerſt günſtigen Einkauf bin ich in der Lage meine gierte Kundſchaft in allen Artikeln gut und billig zu bedienen. Mikolaus Effler Telefon 29 Haushaltungswaren oc Ein Kinderſchickſal Als dreijähriger Junge von Zigeunern ver⸗ ſchleppt.— Nach dreizehn Jahre.: wieder im »Glternhaus.— Das Schickſal des Kurt Laun. Man ſchreibt uns: Bei den ſich täglich überſtürzenden Nach⸗ kichten von Unglücksfällen, Mordtaten, Bränden leſen wir ſo oft gedankenlos über Menſchenſchick⸗ ſale hinweg, die uns bei beſſerer Durchdenkung immerhin mehr beſchäftigen dürften. So haben wir kurze Notizen geleſen, daß der ſeit dreizehn⸗ einhalb Jahren verſchollene Sohn des Straßen⸗ bahn⸗Oberkontrolleurs Laun in Berg bei Stuttgart wieder durch eine gütige Schickſals⸗ wendung den glücklichen Eltern zurückgebracht wurde. Es war im Jahre 1916, als der kleine drei⸗ fährige Sohn Kurt vor der elterlichen Wohnung ſpielte, als mit einem Male eine Zigeunertruppe mit dem beliebten Tanzbär vorbeizog. Die Kinder jubelten und freuten ſich über das ſeltene Schau⸗ ſpiel. Von dieſem Zeitpunkt an aber war das kleine dreijährige Büblein verſchwunden, blieb verſchollen, dreizehneinhalb Jahre lang. Man kann ſich wohl den ſchweren Kummer und das Herzeleid dieſer leidgetroffenen Eltern vorſtellen, zumal der Vater am Weltkrieg teil⸗ nahm und erſt nach langen Wochen von dieſem entſetzlichen Unglück erfuhr. Der erbetene Ur⸗ laub wurde ihm ſofort bewilligt, damit der Va⸗ ter ſelbſt an Ort und Stelle mit den Nachfor⸗ ſchungen beginnen konnte. Die Polizei hatte ihr Urteil ſehr raſch gefällt. Man erklärte einfach, daß der Junge wohl beim Spielen ſich von den Kindern entfernt habe und dann ins Waſſer ge⸗ Fruentpressen öpfe bei Pfund 1 Ltr. Krug 5 Telefon 29 fallen fei. Dieſe Anſicht verteſdigte ſie auch dann noch, als es nicht gelungen war, trotz eifrigſter Bemühungen, die Kindrsleiche zu finden. Der Vater mußte an die Front zurück, die Mutter blieb mit ihren ſchweren Sorgen allein zurück. Nie aber glaubten beide an den Tod des kleinen Lieblings. 5 Die Jahre kamen und gingen. Eines abends ſtand am Fenſter einer Gaſtwirtſchaft im ehema⸗ ligen öſterreichiſchen Wockendorf, jetzt zur Tſche⸗ choſlowakei gehörig, ein kleiner, wild ausſehender Junge und bettelte bei den in der Stube ſitzen⸗ den Bauern um Almoſen. Der kleine erzählte, daß er den Zigeunern, die im Wald lagerten, entlaufen ſei. Unter den Bauern ſaß der in den Zeitungsnotizen wiederholt genannte Fuhrmann Hampel, der das größte Mitleid mit dem armen Jungen hatte und dafür ſorgte, daß er ein Nacht⸗ lager bei dem Gaſtwirt erhielt. Das war in den Tagen des 16. und 17. Dezember 1920. Der Wirt hatte wohl ein gutes Herz. Aber auf die Dauer konnte er den Jungen nicht bei ſich behalten, da auch bei ihm Schmalhans Küchenmeiſter war. Als daher eines Tages eine wandernde Künſtler⸗ truppe vorbeizog, wollte der Gaſtwirt ihnen den kleinen Kurt mitgeben. Der hatte aber das Un⸗ heil geahnt und war geflüchtet, kehrte erſt zurück, als von der Truppe weit und breit nichts mehr zu ſehen war. So blieb ser noch einige Tage bei dem Gaſtwirt. Der Weihnachtsabend nahte. Schon die ganze Zeit hatte ſich der Fuhrmann Hampel mit dem Gedanken getragen, da er ſelbſt keine Kinder be⸗ ſaß, den kleinen Jungen an Kindesſtatt anzuneh⸗ men und ihn zu einem ordentlichen Menſchen zu erziehen Keine leichte Aufgabe, da der Junge Trotz ſteigender Preiſe noch ſehr billig: 1a Algäuer Stangenkäse 20e Ware 93 Pfg. Pit. 15.3 ferner empfehle: la Apfelwein infolge der unglaublichen Mißhandlungen durch die Zigeuner auch körperlich ſehr heruntergekom⸗ 3 his 4 Zimmer von Viernheim nach Mannheim geſucht. Vonwem, ſagt der Verlag. Ein noch guterhaltener dohreintsen wegen Wegzug, billig zu verkaufen. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Pfennig m. Krug Ein Wagen friſches Gerſten⸗ ſtroh zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag d. Bl. . Bauernverein! Frfidsie Der Vorſtand. Wie: billig am Lager Flitſchen, Fenſen, Sicheln, Wetzſteine, Grnte-Rechen u. Rechen, Dung u. Heugabeln kauft man ſtets am hbeſten bei Val. Winkenbach Weinheimer ſtr. 53 men war un vom richtigen Sprechen noch keine Ahnung hakte. Der kleine Kurt war ſchon elf Jahre alt, als er endlich zur Schule gehen konnte. Der Schule entwachſen ſollte Kurt in eine Lehrſtelle kommen. Aber wie es immer ſo geht. Die meiſten Menſchen ſind mit Vorurteilen ge⸗ gen andere erfüllt. Und ſo wollte ſich kein Lehr⸗ meiſter finden, der das arme„Zigeunerkind“ auf⸗ zunehmen bereit geweſen wäre. Der Fuhrmann ſelbſt aber batte ſchwer ums tägliche Brot zu kämpfen, ſodaß er ſich entſchloß, den Verſuch zu machen, nach den Eltern des Kurt Laun zu for⸗ ſchen. Mit Unterſtützung der tſchechiſchen Polizei erſchien in verſchiedenen tſchechiſchen und deut⸗ ſchen Zeitungen Inſerate, die folgenden Wort⸗ laut hatten: „Wo wird ſeit Weihnachten 1916 ein damals etwa drei bis 4 Jahre alter Knabe vermißt?“ Als die Eltern durch Verwandte an Pfing⸗ ſten dieſes Jahres ein ſolches Inſerat zugeſchickt bekamen, ſtand es bei ihnen feſt, daß dieſer Junge ihr ſeit dreizehneinhalb Jahren vermißter Kurt ſein müſſe. Niemals hatten ſie ja die Hoffnung aufgegeben, nochmals etwas von ihrem verlore⸗ nen Kinde zu erfahren. Auch jetzt noch war die Polizei, der man von dieſer Nachricht Kenntnis gab, nicht von ihrer Ueberzeugung abzubringen, daß der kleine Kurt damals ertrunken ſei. Aber ſie tat doch den Eltern den Gefallen und forſchte ſelbſt nach. Eines Tages brachte ſie den Eltern zwei Bilder, auf denen dieſe ſofort die große Aehnlichkeit mit ihrem verlorenen Kurt feſtſtel⸗ len konnten. Sie ſchrieben nach Wockendorf und baten den Fuhrmann n um weitere Bil⸗ der. Als dieſe eingetroffen waren, war es bei⸗ d vom Leſen und Schreiben, ja ſaſt nahe reſtlos klargeſtellt, daß die Eltern ihren verlorenen Jungen wiedergefunden haben. Laun reiſte ſofort nach dem Aufenthaltsort des jungen Kurt, um ihn wieder ins Elternhaus zurückzuführen. 1 10 J Das war ein Wiederſehen! Dichtgedrängt ſtanden die Menſchen am Bahnhof in Stuttgart, um den mit dem verlorenen Sohn heimkehrenden Vater zu begrüßen. Die Mutter bereitete ſich indeſſen auf den Empfang im Elternhauſe vor. Als ſie ihren Gatten mit dem Sohne im Auto heranfahren ſah eilte ſie zur Haustür und ſchloß den ſo lange Jahre dem Mutterherzen entriſſe⸗ nen Kurt weinend in ihre Arme. Eine ſt' le, aber eindrucksvolle Wiederſehensfeier im Eltern⸗ hauſe ſchloß ſich an. Daß die Neugierde auch recht groß war, kann man ſich denken. Die lieben Mit⸗ menſchen ſind ja immer dann am teilnahmsvoll⸗ ſten, wenn ſie etwas erhaſchen können. Der nunmehr 16jährige Kurt konnte ſeinen Eltern von der Entführung ſelbſt nicht das geringſte ſagen. Er erinnert ſich nur daran, daß er im Zigeunerwagen, der in einem Walde ſtand, aufgewacht iſt. Dagegen wußte er manches zu 1 59 was in die Zeit vor ſeiner Entführung ällt. „Obwohl ſchon 16 Jahre alt, muß Kurt jetzt mit ſeiner Ausbildung ganz von vorn anfangen. Die Eltern wollen ihm Privatunterricht geben laſſen, damit er die Mutterſprache ſprechen und ſchreiben lernt. Doch erſt braucht der große Junge noch Ruhe und Erholung, bis er ſich in die neuen ihm doch ſo ungewohnten Verhältniſſe wieder eingelebt hat. Rührend iſt auch die iLebe die er ſeinen Eltern entgegenbringt, obwohl ihn auch gleichgroße Dankbarkeit gegenüber ſeinem alten Wohltäter Hampel erfüllt. Erſcheint tä 150 für ei lich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezu spreis monatl. 131 Haus era t.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achſſeltige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ eben— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Ferne 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fran Ur. 169 e ſurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. J die bang erwartete Siuntenkonierenz Immer noch leine endgültige Einigung über Ort und Zeit * Die neueſten Meldungen aus Paris und [Brüſſel erwecken den Eindruck, daß die Ein⸗ berufung der großen Staatenkonferenz, die über die Annahme des Poungplanes im Zuſam⸗ menhang mit anderen wichtigen politiſchen Fragen entſcheiden ſoll, unmittelbar bevorſteht. Der Verſuch, die Konferenz bis zum Herbſt zu vertagen, iſt aufgehoben worden, und nach den letzten Demarchen der deutſchen und engliſchen aun es beim Quai d' Orſay ſteht es end⸗ gültig ſeſt, daß die Konferenz ſpäteſtens am 6. Auguſt beginnt. Wenn man bedenkt, daß alle Berechnungen des Poungplanes auf ſein In⸗ krafttreten am 1. September zügeſchnitten find, und bis zu dieſem Zeitpunkt nicht allein eine Annahme des Zahlungsplanes durch ſämtliche Konſerenzteilnehmer, darunter auch die kleinen Staaten, und durch ſämtliche Voltsvertretun⸗ gen, ſondern auch eine Feſtlegung der Aus⸗ führungsbeſtimmungen des Planes durch die Sonderkomitees ſtattgefunden haben muß, ſo wird man nach der Erfahrung der vier⸗ monatigen Pariſer Poung⸗Konferenz einer nur 25⸗tägigen Auguſtarbeit mit berechtigtem Miß⸗ trauen entgegenſehen. Der von Deutſchland vorgeſchlagene Zuſammentritt des Organi⸗ ſationskomitees am 15. Juli iſt bekanntlich am formalen Bedenken geſcheitert. Auch die Vor⸗ beſprechungen über das endgültige Konferenz⸗ programm haben bisher noch keine entſchei⸗ dende Schritte gemacht. Sollte bei den Forma⸗ lien und Vorbereitungen bereits ſo viel Zeit verloren werden, ſo wird Europa am Stichtag vor einem Vakuum ſtehen.— Was den Konferenzort angeht, ſo ſteht bis jetzt nur das eine feſt, daß die engliſche Regierung nachgegeben hat und daß Lon⸗ don nicht mehr in Frage kommt. Alle Meldungen der Pariſer und Londoner Kor teſpondenten lauten übereinſtimmend, daß der Verzicht Englands endgültig ſei. Da die engliſche Negierung den Wunſch ausgeſprochen hat, daß ein ihr möglichſt bequem gelegener Ort beſtimmt wird, kommt eigentlich nur ein Ort in Belgien oder Holland in Frage. Die franzöſiſche Preſſe ſetzt ſich ſtark für Brüſſel ein. Mit Recht wird von der Voſſiſchen Zeitung darauf hingewieſen, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung. die wochenlang für einen neutralen Nonferenzort eingetreten iſt, jetzt nicht gut aus⸗ gerechnet Brüſſel vorſchlagen kann. Daß die deutsche Regierung, die ſich bis jetzt in der Frage des Konferenzortes desintereſſiert, er⸗ klärt hat, mit großer Arbeitsſreude nach der belgiſchen Hauptſtadt gehe, könne man nicht be⸗ haupten, Die Meldung, daß Deutſchland ſich mit der Wahl von Brüſſel bereits einverſtan⸗ den erklärt habe, begegnet hier allgemein ſtärk⸗ ſtem Zweifel. Deutſchland hat Baden⸗Baden als Konferenz vorgeſchlagen und Baden⸗Baden iſt von den Franzoſen mit der Begründung abgelehnt worden, daß man nur in ein neu⸗ tales Land gehen wolle. Damals erklätte ſich Deutſchland mit der Wahl eines neuttalen Landes einverſtanden. des Neparätionsagenten 1 2 8 12 1 e 1. 1929 über die 5 e h 8 Le, Tabellen Anlagen. Außer einer kürzen San mung erhält der Bericht 9 Kapitel, in denen au⸗ 1 eee ee u nm—— ein — W Heft teang der Entwicklung der öf⸗ jehende tl 1 Deutſchlands, der Krebit⸗ age u Ha bee bes Geſtal ung es N ganz f chen Wirtſchaftslage gegeben wird. Bezüglich der Durchführung der Reparations⸗ zahlungen in der Berichtszeit ſtellt der General⸗ agent feſt, daß Deutſchland loyal und pünktlich die ihm obliegenden Zahlungen geleiſtet und die Verteilung an die Gläubigermächte ihren regel⸗ mäßigen Verlauf genommen hat. Von den zur Verfügung ſtehenden Reparationsſummen ſind 977,8 Millionen Reichsmark gleich 58,22 Prozent, in ausländiſcher Währung und 701,7 Millionen Reichsmark gleich 41,8 Prozent, in Reichsmark zur Auszahlung gekommen. Die Uebertragung in ausländiſchen Valuten hat von Jahr zu Jahr zugenommen. In dem, den„Schlußbetrachtungen“ gewid⸗ meten Kapitel Ix beſchäftigt ſich der General⸗ agent mit dem zweiten Sachverſtändigenaus⸗ Wir batten ſeinerzeit eingehend über die Tat⸗ ſache berichtet, daß zwiſchen dem katholiſchen Schriftſteller Friedrich Ritter von Lama und dem ehemaligen Reichskanzler Michaelis ein Prozeß angeſtrengt wurde, weil Lama be⸗ hauptet hatte, daß Michaelis im Jahre 1917 aus konfeſſioneller Voreingenommenheit die vom Papſte vermittelte Friedens⸗ aktion zum Scheitern brachte. Wir be⸗ richten auch, daß ſich Michaelis und der Evange— liſche Bund, der mithineingezogen war, vor dem Prozeß zogen und daß die Gefahr beſtand, der Prozeß werde durch das Eingreifen höheren Stellen überhaupt nicht zum Austrag kommen. Jetzt ſind wir ſoweit. Der Prozeß wird nicht ſtattfinden, er iſt durch „Amneſtie“ niedergeſchlagen worden. Das deutſche Wolk ſoll alſo nicht die Wahrheit über ſeine Kataſtrophe und die Demüti⸗ gung von Verſailles hören. Nun leſen wir in der„Allgemeinen Rund— ſchau“ vom 20. Juli einen längeren Artikel aus der Feder Lamas, der in folgenden ſenſationellen Satz gipfelt: „Wofür ich vor Gericht den Wahrheits⸗ beweis angetreten hätte iſt dies, daß Dr. Michaelis aus konfeſſioneller Abnei⸗ gung gegen den Papfſt als das Ober⸗ haupt der katholiſchen Kirche und auf Drän⸗ von Malta Rom, 21. Juli. Die malteſiſche Preſſe ver⸗ öffentlicht einen Brief des Kardinalſtaatsſekre⸗ Heiligen Stuhl. In dieſem Brief werden An⸗ klagen gegen den engliſchen Gouverneur von Malta Strickland, erhoben. Dem Brief ſind an den Heiligen Stuhl gesandt haben. Strickland wird vorgeworfen die Rechte und Gefühle des Klerus und des katholiſchen Volkes verletzt zu haben. Auf Malta ſoll Terror und Despotismus herrſchen; die parlamentariſche Fiſeht d ſei entwaffnet, die Verfaſſung Gefahr, das Land in Erregung und Kirche und Religion würden offen beleidigt. Stricklands Methoden ſtünden im ſchärfſten Gegenſatz zu den beſten engliſchen Traditionen. Seine gegen den Klerus und die Bevölkerung von Malta gerichtete Politik verurſache Unzufriedenheit und ernſte Unruhe und es könne daraus ein Klaſſenkampf auf der Inſel entſtehen. Es wird darauf bingewieſen, weicher Schaden dadurch 45 ür die englische Bevölkerung auf Malta und füt das engliſche Anſehen entſtehe. Gaſparri ſchreibt, ſein Brief ſolle die Oef⸗ . jentlichteit darüber aufklären, daß Strickland tärs Gaſparri an den engliſchen Geſandten beim beigefügt Berichte von Augenzeugen, die dieſe Ertwwpſtabt eröffnet wurde. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Blernheimer Bürger⸗Zig.—. Piernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige A koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewähr ac— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni ſchuß, der am 7. Juni dieſes Jahres ſeinen Be⸗ richt erſtattet hatte. Der Generalagent ſchließt ſeinen Tätigkeitsbericht mi folgenden Ausfüh⸗ rungen:„Vor 5 Jahren bezeichnete die An⸗ nahme des Sachverſtändigenplans von 1924 durch Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und den Gläubigermächten die Entſcheidung zu Gunſten der vernunftsgemäßen Regelung des Repara⸗ tionsproblems und zu gleicher Zeit eine Wahl zugunſten des friedlichen Wiederaufbaues Euro⸗ pas. Die Annahme dieſes Planes ſtellte den Wendepunkt in dem Geneſungsprozeß nach dem Kriege dar, und die Jahre, die darauf gefolgt ſind, ſind Jahre einer ſich ſtändig mehrenden Stabilität und weſentlicher wirtſchaftlicher Er⸗ holung nicht nur in Deutſchland, ſondern in Europa in ſeiner Geſamtheit. Der Sachverſtän⸗ digenplan von 1929 bietet Deutſchland und den Gläubigermächten die Gelegenheit zur endgülti⸗ gen Regelung des Reparationsproblems und ſchafft damit die erforderliche Grundlage für den weiteren Fortgang der friedilichen Wiederauf⸗ bauarbeit.“ Neue furchtbare Anklage gegen Reichskanzler Michaelis Hat er Deutschlands Unheil verschuldet? gen des Evangeliſchen Bundes ſich dem Dik⸗ tat ſeiner Brüder gemeinde ogen⸗ Geſellſchaft), die ihn nach eigenem Geſtändnis zur Annahme des Reichs kanzler⸗ poſtens beſtimmt hatte, fügte, im Jahre des Luther⸗Jubiläums 1917 vom pro⸗ teſtantiſchen Deutſchland das Unglück eines Papſtfriedens dadurch fernzuhalten, daß er zwar nicht das päpſtliche, wohl aber das durch den Papſt vermittelte engliſch⸗franzö⸗ ſiſche Friedensangebot zum Scheitern brachte. Mir genügten zwei Zeugen: Gene⸗ ral Ludendorff und der Vorſitzerde der Kaſſeler Loge, deren Mitglied Michaelis heute noch iſt.“ 1. 1 Dieſe Anklage gegen Michaelis und deſſen Hintermänner iſt ſo ungeheuerlich, daß Michaelis, wenn er ſich jetzt nicht zur Wehr ſetzt, ohne weiteres als der Schuldige an Deutſchlands Verſailler Elend, an der Rheinbeſetzung, am Verluſt der Ko— lonien, Schleſiens und Gneſen-Po⸗ ſens und am Sterben einer Million deutſcher Soldaten angeſehen werden muß. Wenn Michaelis reine Hände hat, dann muß er jetzt in die Schranken treten. Gaſparrigegen den Gouverneur dem Heiligen Stuhl nicht angenehm ſei, trotz⸗ dem er das Gegenteil behaupte und daß der Heilige Stuhl das Verhalten der Biſchöfe von Malta und Gozo billige.— Zum Schluß wird der Geſandte gebeten, den Inhalt ſeines Briefes zur Kenntnis der engliſchen Regierung zu bringen, damit ſie gegen die ſchädliche Tätigkeit Stricklands die nötigen Maßnahmen ergreife. Aus der latholiſchen Welt Pfälzer Katholikentag in Johanniskreuz. Jobhaunistreuz, 21. Jull. Im hohen Waldes der Pfälzer Katholikentag abgehalten. Wie all- dieſer Bande konten bee chien aur a dom bei Johannistreuz wurde heute zum 15. Male ſährlich waren Tauſende von Katholiken aus allen Teilen nach dem Herz des Pfälzerwafdes gekom⸗ men. In der Frühe um 11 Uhr hielt B. ſchof Dr. Sebastian feierlich ſeinen Einzug auf dem Jeſt⸗ platz. Anſchließend hielt er an dem inmitten herr⸗ lichen Waldesgrün aufcgebauten Altar eine heilige Meſſe. Nach dem Mittageſſen vetſanemetten ſich le Katholiken wieder auf deim Feſtplag, zum eigentlichen Ratholitentag. der von Pfarrer Drexel. Kalpolizei iſt es Kriminalpol übernommen werden 46. Jahrgang Die Lage im fernen Often Peking, 22. Juli. Der Generalkonſul in Pekin, Melinikof, und das Perſonal des Konſuls wur den von den chineſiſchen Behörden, als ſie ſich nach Dairem begeben wollten, mit der Begrhr⸗ dung zurückgehalten, daß ruſſiſche Angriffe unf Mandſchuli und Progranitſchnaja erfolgt feen Molinikof habe ſodann um eine Unterkunft ftr ſeine Beamten bei auswärtigen Konſulten nach ⸗ geſucht, aber nicht erhalten. Schließlich ei dus Konſulatperſonal beim japaniſchen Konfulat um⸗ tergebracht worden, währenb der Generaltonſm ſelbſt in das Gebäude des Sowjetkonſulats zu⸗ rückkehrte und dort interniert wurde. Erklärungen der chineſiſchen Regierung. Schanghai, 21. Juli. Di Regierung von Nan⸗ king veröffentlicht ein ſehr umfangreiches Com⸗ munique, in dem die Verantwortung für die Kriſe in Oſtaſien der Sowjetunion zugeſchoben wird, kriegeriſche Vorbereitungen den Geiſt des Kriegächtungspaktes verletzten und China zu Gegenmaßahmen gezwungen hätten. Durch die Unterbrechung des Betriebes auf der fbiriſchen Bahn durch die Sowjetunion ſei dem inkernatlo⸗ nalen Verkehr ein großer Schaden zugefügt wor⸗ den. In einer Verlautbarung der Preſſeabtei⸗ lung des Miniſteriums des Aeußern heißt es, die Unterbrechung des Verrhes auf der Abiri⸗ ſchen Bahn bedeutet tatſächlich eine Kriegserklä⸗ rung an die ganze Welt. Feraer wird in der Mitteilung der Preſſeabteilung angekündigt, daß das im Sowjetkonſulat in Char vorgefundene kommuniſtiſche Propagandamate rial veröffenk⸗ licht werden ſoll. Das ſchnelſte Schiff der Melt Erringt die„Barmen“ ds„Blaue Band“ des Ozeans? Neuer Tagesretord. Newyork, 21. Juli. Der neue Rieſendampſer „Bremen“ des Norddeutſchen Lloyd, der zurzeit ſeine Jungfernreiſe von Bremen nach Newyork macht, hat, wie von Bord des Schiffes gefunkt wird, am Freitag 687 Knoten zurückgelegt und da⸗ mit einen neuen Tagesrekord aufgeſtellt, der um 11 Knoten beſſer iſt als der bisherige. Unter dieſen Umſtänden iſt es möglich, daß die „Bremen“ trotz der im Aermelkanal erlittenen Verſpätung den Streckenrekord Bremen—Newyork an ſich bringen wird. Newyork, 22. Juli. Wie gemeldet wird, rechnet man damit, daß die„Bremen“ am Mon⸗ tag abend 6 Uhr in den Hafen einlaufen wird. In Newyorker Schiffahrtskreiſen erwartet man, daß die„Bremen“ die„Mauretania“ um 8 bis 10 Stunden ſchlagen wird, wenn ſie ihre Fahrt von 704 Meilen— das ſind 87,8 Knoten in der Stunde— aufrecht erhält. * Wie wir kurz vor Redaktionsſchluß erfahren, wird das Eintreffen der„Bremen“ in Newyvrk heute abend 9.30 Uhr amerikaniſche Zeit erwartet. Neuer Doppelrekord des Segeiſliegers Kronfeld Gersfeld, 22. Juli. Dem bekannten Re⸗ tord⸗Segelflieger Kronſeld iſt es am Samstag val der Waſſerkuppe aus getungen, mit einem flugzeug die kaum glaub liche Retordhüöhe von 208 Metern zu erreichen. Dieſer Flug ſtellte auch a⸗ gleich einen neuen Streckenrekord dar, denn Kran felb legte mii dieſem Flugzeug die bisher ben, reichte Strecke von über 140 Km. Lufthinie zurn 28 Mädchenhändler verhaftet Kattowiß, 22 Juli Saebe rind. unter Piitwirkting der denen aer eee ee eee eee zu verha r. Auf de 45 der 1 Tedberle van fangen Büsten fsb heiter, ſehr dei, ſtarbe— mäßige Winde aus Südweſt bis Wel. Ausſichten dür Bitte Vielfach Gew diden⸗ neigung. Urteil freſſer Kaſchau, 21. Juli. Geſtern vormittag verkün⸗ dete das Kaſchauer Strafgericht das Urteil im Zigeunerprozeß. Der Verhandlungsſaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Um das Gerichts⸗ gebäude ſtand eine rieſige Menſchenmenge, die auf das Urteil wartete. Um 10,30 Uhr nahmen die Geſchworenen und die Verteidiger ihre Plätze im Verhandlungsſaal ein. Um 11 Uhr kehrte der Gerichtshof in den Saal zurück. Die Angeklag— ten wurden von den Gefängniswärtern vorge— führt und nahmen auf der Anklagebank Platz, Um 11.02 Uhr verkündete der Vorſitzende Dr. Joſef Moritz das Urteil. Es lautete gegen Alexander Filke auf lebens— längliches Zuchthaus, Paul Ribar, lebensläng— . gegen die Menſchen⸗ von Kaſchau liches Zuchthaus, Joſef Hudak 15 Jahre Zucht⸗ haus, Julius Cſiſzar 12 Jahre Zuchthaus, Ju⸗ lius Jano 8 Jahre Zuchthaus, Eugen Ribar 4 Jahre Zuchthaus, Alexander Ribar 8 Jahre Zuchthaus, Barnabas Grulzo 4 Jahre Zuchthaus Joſef Sziga 8 Jahre Zuchthaus, Emmerich Sziga 8 Jahre Zuchthaus, Joſef Ribar 8 Jahre Zuchthaus, Adalbert Ribar 8 Jahre Zuchthaus Eſter Cſemer 2½ Jahre Gefängnis, Johanna Cſemer 2 Jahre Gefängnis. 2 Jahre und 8 Monate werden bei allen Ver' urteilten durch die Unterſuchungshaft als ver— büßt angerechnet. Bei Johanna und Eſter Eſemer wird die Strafe durch die Unterſuchungshaft als verbüßt betrachtet. Schiesserel auf einer Bochzeltskeler Beuthen, 22. Juli. Während einer Hochzeits— feier in dem Gaſthaus„Zum ſchwarzen Bären“ in Dombrona bei Beuthen kam es in der ver— gangenen Nacht zu einer wüſten Schlägerei der Feſtteilnehmer mit den nicht eingeladenen Gaſt⸗ hausbeſuchern. Zur Schlichtung der Streitig⸗ keiten traten Polizeibeamte in das Gaſthaus ein, wo ſie bei ihrem Eintreffen von etwa 100 Per— ſonen tätlich angegriffen wurden. Da die Be— amten trotz der Anwendung des Gummiknüp— pels und des Seitengewehrs nichts ausrichten konnten und mit dem Tode bedroht wurden, ga— ben ſie Schreckſchüſſe ab, die aber ebenfalls kei— nen Erfolg hatten. Zum Schutze ihres Lebens waren ſie gezwungen, auch auf die Angreifer, die ihnen jetzt die Waffen zu entreißen verſuch— ten, ſcharf zu ſchießen. Hierbei wurde der Flei— ſcher Haaſel durch einen Bruſtſchuß getötet und zwei Bergleute durch Schüſſe verletzt. Sie wur— den dem Knappſchaftslazarett zugeführt. Der nasse Jod grant urt a. M., 21. Juli. Am Freitag und Samstag ertranken beim Baden im Main ein 20⸗fähriger junger Mann und ein 14 jähr Schüler. Bingen, 21. Juli. Am Freitag nachmittag ertrank im Rhein der 19. jährige Student der Höheren Bauſchule Heinrich Frech aus Ober— florſtadt bei Friedberg i. 5. Heidelberg, 21. Juli. Am Freitag vor⸗ mitrag ertrank der 22⸗jähtige Hch. Bucher aus Rohrbach im Neckar beim Baden. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Die 1 iſt umſo trauriger, da ſeine Mutter z. Zt. i Stuttgart an der Beerdigung ihrer Mutter leilnimmt. Abends gegen 8 Uhr ertrank an der Alten Fährſtelle in Schlierbach ein etwa 25 jähriger Arbeiter beim Baden. Die Leiche konnte bis lotzt noch nicht geborgen werden. * Berlin, 22. Juli. Wegen des großen An— brangs waren in den Freibädern am Wannſee und am Müggelſee beſondere Vorſichtsmaß— Der Raubmord Innsbruck, 21. Juli. Auf dem Wege von Kramſach nach Brandenburg im Unterlootal wurden, wie gemeldet, abends der penſionierte Schuldirektor Ludwig Hummel aus Hofſtetten an der Pielach in Niederöſterreich und ſeine Frau, als ſie auf einer Bank an der Straße raſteten, bon einem Unbekannten aus deri Hinterhalt liedergeſchoſſen und vollſtändig ausgeraubt. Als der vermutliche Täter iſt der 19 Jahre Ute in Wallgau geborene Peter Kaufmann zu betrachten, der keinen guten Ruf hat. Der Raub⸗ mord hat in den alpenländiſchen Sommerfriſchen Mareanna und Unruhe hervorgerufen. Die regeln getroffen worden. Während ſich in die— ſen beiden Bädern bis zum Abend keine töd— lichen Unglücksfälle ereigneten, ſind an ande⸗ ren Stellen, zum Teil in ſogenannten wilden Freibädern, in denen das Baden verboten iſt, zwölf Perſonen ertrunken. Drei Kinder ertrunken. Paris, 21. Juli. Beim Baden ſind bei Chalons an der Saone drei Geſchwiſter er— trunken. Alle drei Kinder erlitten einen Herz, ſchlag. 1 Der heißeſte Tag in Berlin. Berlin, 22. Juli. Am Sonntag wurde hier die höchſte Temperatur in dieſem Jahre ge— meſſen, und zwar 34,6 Grad Celſius im Schatten. Vorſicht mit Spirituskochern. Berlin, 22. Juli. In einem Pick-Nick⸗Lager im Köpenicker Park explodierte ein Spiritus⸗ kocher, wobei zwei Mädchen ſchwere Brand— wunden erlitten. Eines der Mädchen iſt lebens— gefährlich verletzt. in Tirol Gendarmen haben in ganz Nordtirol Streifen nach dem Täter aufgenommen, Es konnte feſt— geſtellt werden, daß der Mörder ſich in den letz— ten Tagen in der Nähe des Tatortes herum— getrieben hatte und völlig ohne Geldmittel war. Man nimmt an, daß es ihm gelungen iſt, über die bayeriſche Grenze zu entfliehen. Bei dem Doppelraubmord in Tirol dürften nach einer amtlichen Meldung nicht eine, ſondern zwei Perſonen als Täter in Betracht kommen und zwar der 19jährige Kaufmann und ein 20⸗ jähriger Burſche, deſſen Namen noch nicht be kannt iſt. Das Opfer der Gerhüde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (32. Fortſetzung.) „Danken Sie Gott, daß Sie es nicht getan haben!“ wehrte Frau Wybrands haſtig ab.„Sie wiſſen ja nicht——— jetzt iſt ſie tot!“ fügte ſie in gänzlich verändertem, hartem Tone hinzu, ündem ihre Augen ſcheu den Boden ſuchten.„Laſ⸗ ſen Sie ſie ruhen! Und vergeſſen Sie mein un⸗ glückliches Kind! Es iſt das beſte.“ „„Vergeſſen? Nein! Vergeſſen werde ich Ihre Tochter nie!“ erwiderte Klaus Landvogt mit Wärme.„Aber— darf ich mir noch eine Frage geſtatten— wo ſtarb Ihre Tochter. a „Die Frau zuckte zuſammen umd ſchlang in größter Verlegenheit die Hände ineinander. Ihre Augäpfel liefen blitzſchnell hin und ber, wie die einer Maus, die in der Falle ſitzt und nicht weiß, wohin. Ihr ganzes Weſen drückte Angſt und peinliche Ratloſigkeit aus. „Wie—? Wa Wo ſie ſtarbd... Ach ſol Natitrlich hier beim mir—“ preßte ſie mühſam hervor.„Das hoißt nein, ſie ſtarb in Aroſa, wo⸗ bin ſie vom Arzt wegen eines plötzlich aufge⸗ tretenen ſchweren Lungenleidens geſchickt worden f war. Würde aber dann hierher transportiert— „Und wurde auch hier beerdigt? 4 „Ja. Sie— wurde i beerdigt Waum war das?? —. don Awad über amem debe gend alle* Pauſe. „Ich ode u tor Grab ſehen, 55 Klaus einer zitternden Gebärde. r ͤ VVT... v..——— Fondvögt nach einer Weile mit fejerlichem Ernſt. „Wollen Sie es mir geſtatten?“ Die Frau zögerte. Nervös zupften ühre Fin⸗ ger an dem Taſchentuch herum, mit dem ſie ſich von Zeit zu Zeit über die Stirn fuhr, auf der dicke Schweißtropfen perltem. Plötzlich viß ſie ſich zuſammen. „Warum nicht? Kommen Sie!“— Bald darauf ſtanden beide auf dem kleinen Friedhof vor einem ſchmuckloſen, raſenbewachſe⸗ nen Hügel. In Sinnen verloren, betrachtete Klaus Land⸗ vogt das ſchlichte Grab. O Menſchenſchickſale, wie eigenartig ſind oft deine Wege! „Wollen Sie keinen Grabſtein ſetzen laſſen, Frau Wybrands?“ „Es fehlt mir das Geld dazu, mein Herr—“ „Würden Sie mir geſtatten, dafür zu ſorgen?“ „Aber mein Herr— ich weiß wirklich nicht— trachten, Frau Wybrands. Ein ſchlichtes Mar⸗ morkreuz— mit einer Anſchrift. Welche wün⸗ ſchen Sie? Nur den Namen? Gerhjilde Wy⸗ brands— nein, Gerhilde Hinrichſen— Sie ſe⸗ hen, ich bin eingeweiht— oder——“ „Nein, nein!“ unterbrach ihn die Frau mit „Nicht den Namen! Nicht den Namen!“ ö „Was denn? Vielleicht—, bemdefunden ö Oder— heimgegangen? Oder—“ „Ja, ja. Heimgegangen!“ Wie eim Aufatmen kam es aus der Bruſt der Frau. „Gut.“ Klaus Landvogt wandte ſich ab und ſtrich ſich über die Augen. Etwas in dem Weſen der Frau 3 ihm und weckte zugleich bein Miß⸗ nen. l Als er gleich darauf Gerbüldes Mutter Mutter die Hand zum Abſchied reichte, war ſein Ve wie; der vollkommen ruhig. 10 „Ich würde es als eine beſondere Gunſt be⸗ Chad Aunaſſang in der dl ühnſtuge e Paris, 22. Juli. Wie Havas aus Peking mel⸗ det, iſt das Gerücht im Umlauf, daß in Wladiwo⸗ ſtok alle Ruſſen von 18 bis 35 Jahren unter die Waffen gerufen worden ſein ſollen. Hier ſollen Kundgebungen vor dem Suni e Konſulat ſtatt⸗ gefunden haben. Vier Sowfetflugzeuge ſollen bei Progranitſchaja Bomben geworfen und unter der chineſiſchen Bevölkerung eine Panik hervorgeru⸗ fen haben. Die weißruſſiſchen Vereinigungen ſol⸗ len die Schaffung von Vereinigungen planen, um auf Seiten der Chineſen gegen 3 zu kämpfen. e Paris, 22. Juli. Wie Chleago Tribune aus Peking berichtet, hat Tſchangkaiſchek Befehl gege⸗ ben, daß zehn Diviſionen zur Verſtärkung der Truppen in die Mandſchurei abrücken. Trotzdem hofft man noch zuverſichtlich auf eine friedliche Beilegung, doch trägt die Anweſenheit von Weiß⸗ ruſſen zur Verſchärfſung der Lage bei. Man be⸗ fürchtet, daß zwiſchen Weißruſſen und Rotgardi⸗ ſten in Sibirien Zuſammenſtöße ſtattfinden. Die japaniſchen Konſuln haben auf Anweiſung ihrer Regierung die japaniſchen Staatsangehörigen auf— gefordert, die Grenzſtädte in der Mandſchurei zu verlaſſen. n London, 22. Juli. Der Waſhingtoner Korre ſpondent der„Times“ meldet: Der chineſiſche Ge. ſandte habe dem Staatsſekretär Stimſon gegen. über den Standpunkt vertreten, daß die Auswei ſung der ruſſiſchen Beamten der Oſtbahn voll kommen legal geweſen ſei. Die Bedeutung dieſe Auffaſſung und der Ausnahmefall, den ſie zu ſchaf⸗ fen ſucht, werden in Waſhington als ernſt und weitreichend betrachtet. Die internationale Seit der Fragen und die Art und Weiſe, in der davon künftige Ereigniſſe im fernen Oſten und die In. tereſſen der ausländiſchen Regierungen und Staats⸗ angehörigen berührt werden könnten, 1 von gro⸗ ßer Wichtigkeit. Ermahnung an China. Waſhington, 22. Juli. Der chineſiſche Geſandte in Washington Dr. Wu ſtattete heute dem Staats⸗ ſekretär Stimſon in deſſen Privatwohnung einen Beſuch ab und hatte eine lange Unterredung mi ihm. Man glaubt zu wiſſen, daß Dr. Wu die Antwort ſeiner Reglerung auf das Memorandun der vier Mächte an China, das an ſeine aus dem Kelloggpakt ſich ergebenden Verpflichtungen erin⸗ nert, überreicht habe. Der Doppelmörder von Brandenberg verhaftet Innsbruck, 22. Juli. Der unter dem Verdacht, an dem Doppel-Raubmord bei Brandenberg be— teiligt geweſen zu ſein, verfolgte 19 Jahre alte Kaufmann Peter wurde am Samstag Nachmit⸗ tag bei Riedenberg verhaftet und nach Rappen⸗ berg gebracht. Er leugnet, die Tat begangen zu haben, und bot einen Alibi⸗Beweis an, der nachgeprüft wird. Der Feſtgenommene wird auch den beiden Perſonen, die ſofort nach Abgabe der Schüſſe am Tatort erſchienen ſind, und die den Verbre— cher in bäuerlicher Kleidung anſcheinend bloß— füßig flüchten ſahen, gegenübergeſtellt werden. Der Mörder vollführte die Tat von rückwärts. Er ließ ſeine Opfer zuerſt paſſieren und knallte ſie dann aus einer Entfernung von 80 Metern nieder. Die Verletzungen an und für ſich wären nicht tödlich geweſen. Der Täter verwandte jedoch Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe, die bei den beiden alten Leuten Zerreißungen zur Folge hatten, ſodaß ſie ſtarben. Der naſſe Tod 5 Todesopfer beim Baden. Duisburg, 22. Juli. Geſtern mußten 5 Men⸗ ſeite gegenüber der Badeauſtalt. Die 19 und 22 Jahre alten Brüder Emil und Wilhelm Schirr— macher aus Brockenhauſen. Anſcheinend iſt zu— nächſt einer der Brüder in Ertrinkungsgefahr gefahr geraten. Als der andere ihn retten wollte, fanden beide den Tod in den Wellen. Am Strandbad am Rhein ertranken in der Abteilung für Schwimmer ein Badegaſt und ein anderer Mann beim Baden im offenen Rhein unterhalb der Badeanſtalt. Ihre Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Ar— beiter Heinrich Lücken ertrank am Sonntag mor gen gegen 7 Uhr ebenfalls beim Baden im Rhei in der Nähe der Bliersheimer Fähre. Der Ver unglückte ſtand im 26. Lebensjahre. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Der heißeſte Tag in Ungarn.— 15 Perſonen beim Baden ertrunken. Budapeſt, 22. Juli. Wie die Morgenblätter berichten, ſind im Laufe des Sonntags, der der heißeſte Tag des Jahres war, insgeſamt 15 Per⸗ ſonen beim Baden in der Donau ertrunken. Sieben Ertrunkene in Frankreich. Paris, 22. Juli. Nach einer Zuſammenſtellung des„Journal“ ſind geſtern in Frankreich beim Baden ſieben Perſonen ertrunken. Unfall des Perſonenzuges Berlin— München Erfurt, 22. Juli. Die Reichsbahndirektion Er⸗ furt teilt mit: Geſtern abend um 9.35 Uhr iſt auf dem Hauptbahnhof Gera, der von Berlin kom— mend und nach München fahrende Perſonenzug 848 auf eine im Einfahrtgleis haltende Lokomotive gefahren. Ein Perſonenwagen iſt mit einer Achſe entgleiſt. 20 Reiſende wurden leicht verletzt. Sie haben nach Behandlung eines Reichsbahnarztes ihre Reiſe fortgeſetzt. Der Perſonenzug 848 erlitt durch den Unfall eine Verſpätung von 60 Minu⸗ 5 V ö ten. Der Betrieb iſt nicht geſtört worden. Die ſchen beim Baden das Leben laſſen. Zwef bade⸗ Schuld betrifft ten an einer Baggerſtelle an der linken Rhein- den Fahrtdienſtleiter, der das Freiſein der Fahrſtraße nicht geprüft hatte. Er iſt aus dem Dienſt zurückgezogen worden. Ichweres Unwetter über Vogelsberg Alsfeld, 22. Juli. Sonntag vormittag zwi— ſchen 11 und 12 Uhr ging über dem nordöſtlichen Vogelsberg bei Alsfeld, Lauterbach, Herbſtein u. Umgebung ein ſchweres Unwetter nieder. Ein orkanartiger Sturm verbunden mit einem ſchwe⸗ ren Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und zum Teil auch ſtarken Hagelſchlag entlud ſich über die ganze Gegend. In Alsfeld ſchlug der Blitz mehrere Male ein, zündete zum Glück aber nicht. Mehrere Dächer wurden abgedeckt und ein 100 Jahrs alter Lin⸗ entwurzelt. Er ſtürzte au! die Straße dank, für 2 0 b Freundlſchtelt. brands! Ich Sie wohl litta!“ Die blaſſe, gebückte Frau guckte dem langſam davonſchreitenden Manne nach, bis er in der Fer⸗ ne verſchwunedn war. Dann ſeufzte ſie aus tiefſtem Herzensgrunde auf und verließ den Friedhof, ohne auch nur noch einen Blick auf das Grab geworfen zu ha⸗ ben. 3. Teil. „Sonnenſcheinchen.“ 18. Kapitel. Wolkengekrönte Gebirgszüge, in tiefe Schluch⸗ ten herabſchäumende Wildbäche, weithin ſchim⸗ mernde, üppig ſchwellende Blumengelände, zier⸗ liche Schweizerhäuschen, idylliſch eingebettet in ſaftiges Grün, eine Anzahl hypermoderner Ho⸗ tels mit all dem dazit gehörigen Schnickſchnack, als da ſind: ein Heer von Kellnern, Künſtler⸗ kapellen und Tanzvergnügungen— das iſt Aro⸗ ſa, eine der koſtbarſten Perlen des herrlichen Schweizerlandes. Auf langgeſtreckter, ſonniger Ebene, weitab eue e 195 e von üulichem Duft, ein einſames ſchloßähnliches Gebäude. W e Es iſt das Marien⸗Sanatorium— eine weit⸗ hin bekannte Heilanſtalt für Lungenkvanke. Das zweite Stockwerk des geräumigen Haupt⸗ gebäudes iſt für den mittelloſen Kranken be⸗ ſtimmt, die hier gemeinſam liegen. Der erſte Stock enthält Räume, in denen nur Nene rpg 1 untergebracht werden. 1 1 55 weiſt nur fe g ge en 1 97 werde alles arrangieren. Leben Und grüßen Sie Ihre kleine Me⸗ und allein zu 9 See und W. a een Wy⸗ in großen Sälen ſowie jede ee ee können In einem 5550 Räume des Rittern Stock⸗ werks ging eine Krankenpflegerin in der grauen Anſtaltstracht, mit weißer Schürze und Haube, lautlos hin und her, ſtrich hier ein Kopfkiſſen glatt, reichte dort die vorgeſchriebene Medizin und tröſtete durch ein paar liebevolle, aufmun⸗ ternde Worte. „Heute geht's beſſer, nicht wahr, lieber Herr Welti? Ich ſagte es Ihnen geſtern gleich—“ „Die Bruſtſchmerzen ſind noch immer da, Herr Federer? Noch ein bischen Geduld! Es wird ſchon werden.“ Und die fleißigen Hände der Krankenſchwe⸗ ſter ſchafften und ordneten und ſäuberten und lüfteten und ſchleppten heran und trugen wie⸗ der weg— unermüdlich, von früh bis ſpät, nie an ſich ſelbſt denkend, nur bedacht für andere. Dort lag ein Knabe von kaum vierzehn Jah⸗ ren. Die Augen irrten unſtet umher. Das ſchmale Geſicht war bleich, mit hektiſch roten Flecken auf den Backenknochen. Der Mund etwas e als machte ihm daß Atmen. Schwierig⸗ eiten 0 Schon war die Schweſter bel ihm und en ihre kühle Hand auf die heiße Stirn des Pati⸗ enten. Eine wunderſame Hand, dieſe Hand de; Schweſter Virginia! Eine Madonnenhand! Rein, keuſch, edel in ihren Linien— und dabei feſt umd kraftvoll—= eine Hand, wie geſchaffen, um Schmerzen zu verſcheuchen, Leiden zu wie dern, Ruhe zu bringen Auch auf den kranten Anaben übte die Be⸗ rührung dieſe heilſame Wirkung aus. Die Un⸗ ruhe aus ſeinen kindlichen Zügen verſchwand. Mit leichtem Lächeln blickte er die wa dankbar an. „Haſt du nicht gut geſchlaßen, wenerz⸗ Der Knabe e den Konf.. Fortſetzung tolath. Si 1 longerſte U 0 bel aber gualicher weile 2415 daß er keinen S en anrichtete.— In Lauterbach waren die enmaſſen ſo groß, daß reißende Bäche den 800 mm und die Bürgerſteige überſchwemmten. Von den Bäumen wurden viele große Aeſte ab⸗ geriſſen und viele alte Bäume entwurzelt. In den Feldern wurde durch den Sturm und den Hagelſchlag ſchwerer Schaden angerichtet. Der Roggen liegt zum Teil wie gewalzt. Aus den Orten der weiteren Umgebung lie⸗ gen bisher noch keine weiteren Nachrichten vor. In den übrigen Teilen der Provinz Oberheſſen trat heftiger Regenfall ein, ohne aber das Aus⸗ maß zu erreichen, wie in den erwähnten Orten. Handel und Induſtrie. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 22. Juli. Auf reduzierte Forde⸗ rungen vom Auslande verkehrte die Börſe in ruhiger Tendenz bei kleinem Geſchäft. Im inok⸗ fiziellen Verkehr nannte man gegen 12.30 U. in„/ die 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Wei⸗ zen inländiſcher, geſtrichen; ausländiſcher 29.25— 33.50, Roggen inl. 23.50— 24.00, Braugerſte geſtr., 0 9 00. als ait Wack e. ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 4050, ſüddeutſch Weizenauszugsmehl 44.50, ſüdd. Brotmehl 32.50 ſüdd. Roggenmehl 31.50 34.50, Kleie 11 0011.15 Biertreber mit Sack 18.00—19.00, Sojaſchrot 20.15 bis 20.50. Mannheimer Großvieh markt. Mannheim, 22. Juli. Dem heutigen Großvieh— markte waren zugefahren: 260 Ochſen, 232 Bul⸗ len, 312 Kühe, 388 Färſen, 581 Kälber, 29 Schafe 3101 Schweine, 95 Arbeitspferde, 95 Schlacht⸗ pferde und 16 Ziegen. Bezahlt wurden für Ochſen 34—60, Bullen 94 0810 Kühe 16—48, Färſen 50—61, Kälber 48— Schafe 5054, Schweine 72—78, Arbeitspferde 905 400 Schlachtpferde 40-130, Ziegen 10—22 Marktverlauf: Großvieh ruhig großer Ueber⸗ ſtand, Kälber ruhig, langſam geräumt, Schweine ruhig, Ueberſtand. Neueſte Telegramme dat W Note an ußlan 9. Ranking, 22. Juli. Wie verlautet, hat das Miniſterium des Auswärtigen eine weitere Note un die Sowjetregierung abgeſandt, in der von neuem dem Wunſch der chinefiſchen Regierung Ausdruck verliehen wird, die Eiſen bahn enge in friedlichen Verhandlungen beizulegen. Das chineſiſche Außenminiſterium hat ferner geſonderte Noten an die Signatarmächte des Kellogg⸗Paktes geſandt, in denen dargelegt wird, daß China zwar ſeine Rechte verteidigen wolle, aber nicht die Abſicht habe, einen Krieg mit Rußland zu beginnen. In den Noten an bie Signatarmüchte wird im beſonderen barauf hingewieſen, daß es die Sowjetregierung ſes die die Offenſive an der chineſiſchen Grenze bet nnen und dadurch den Geiſt des Kellogg⸗ Pal es verletzt habe. Chia will Frieden Neu hork, 23. Juli. Wie Aſſociatebd Ex⸗ preß aus Vaſhington meldet, teilte auf Weiſung von Nanking hin der chineſiſche Geſandte Wu Staatsſekretär Stimſon mit, China habe ſich an die Verpflich lungen des Kellogg⸗Paktes gehalten und werde bies auch weiterhin tun. Weiter erklärte Wu dem Staatsſekretär, die angebliche Inbeſitznahme der oſtchineſiſchen Bahn beſtehe lediglich in der Entlaſſung ruſſiſcher Bahn⸗ angeſtellten. Er ſprach bei dieſer Gelegenheit die Hoffnung aus, daß ein freundſchaftlicher Weg zur Beilegung des Konfliktes gefunden werden würde. Stimſon hatte geſtern zwei Unterredungen mit dem franzöſiſchen Votſchafter Claudel, ſo⸗ wie mit dem japaniſchen Botſchafter Dobuſchi. Vom Zug überfahren. Worms, 23. Juli. Vom Zug überfahren wurde heute früh dahier am Bahnhof ein junger Mann. 1 liegt Selbſtmord vor. Opfer des Rheins. 0 o r m s, 8, 23. Juli. Ertrunken ist geſtern nachmittag beim Baden im Rhein lrechts⸗ rheiniſch) Herr 1117 Zwicker von hier, Schwimmens Wochen verheirgtel. wohnhaft Hochſtra Ankundige war erf 7 Der de 1 4 An Stelle des e Reichskanzlers wird vorausſichtlich Dr. Streſemann die deutſche Delegation auf der Konferenz zur Inkraft⸗ 44 des Me gan führen. Die Sowjetunion bat den ſranzöſichen Ver⸗ 15 ele im e ee Kon ane Macdonald und Henderſon aeg 5 Unterhaus Erklärungen bezüg ehenden Neparakfonskonferenß ub. ſenderſon ihre Teuppen aus dem Nheinle ukgehen, falls und wann es ihr eee ine. etlürte, die n eee Weiner 335 2 J. 42 7 Ruhland irjegsbereit. Die vier bedeutendsten Generale der ruſſiſchen Armee. Von links nach rechts: Budjonny, Muklewitſch, Buhnow und Woroſchilow. Die kriegeriſche Auseinanderſetzung zwiſchen Rußland und China hat, kleineren Geplänkeln offiziell noch nicht begonnen. Aber beide Mächte abgeſehen von konzentrieren ihre Truppen an den Grenzen, um gleich beim erſten Anſturm erfolgreich vordringen zu können. R zußlands Oberkommandierender Woroſchilow hat den bewährten Reitergeneral Budjonny mit dem Kommando der ſibiriſchen Armee betraut. — Ein neuer deutſcher Milchrekord. Der bisherige deutſche Milchrekord iſt von der oſtfrieſiſchen Prämien- und Leiſtungskuh Ameiſe um etwa 600 kg Milch geſchlagen worden Ameiſe iſt im Beſitz des Tierarztes und Landwirts Stef— fens in Marienhafe(Oſtfriesland), wurde am 13. März 1919 geboren und führt das Blut der bawährteſten oſtfrieſiſchen Blutlinienbegründer. „Eslo und Blücher“ in ſich. Ihrer in 365 tägiger amtlicher Kontrolle des deutſchen Rinder⸗ leiſtungsbuches feſtgeſtellte Jahresleiſtung beträgt 13 665 kg Milch, 452 kg Milchfett. Bei einem Körpergewicht von 715 kg beträgt die Jahres⸗ milchmenge etwa das 20 fache des eigenen Kör— pergewichts Die auf einer Sandweide entwickelte Tageshöchſtleiſtung betrug 52 kg. Milch. Die Herde des erfolgreichen Beſitzers, von dem zur 1257 vier Kühe mit einer Geſamtleiſtung von 44658 kg. Milch bei 1498 kg Milchfett ins deut⸗ ſche Rinderleiſtungsbuch eingetragen ſind, ſteht zur Zeit mit einem Herdendurchſchnitt von 628 Kilogram Milch und 205 kg Milchfett bei 20 Kühen an der Spitze der oſtfrieſiſchen Leiſtungs herden mit über 20 Kühen. Cokale Hachrichten * Rüſter⸗ und OGrganiſtentagung in Mainz. Eine allgemeine Küſter- und Orga— niſtentagung der Diözeſe Mainz findet in Mainz am Mittwoch, den 24. Juli, nachm. 1 Uhr im Vereinshaus des kathol. Männervereins, Ballplatz, ſtatt. Dazu werden alle Küſter und Organiſten der Diözeſe eingeladen. Wichtige ſtandespolitiſche Fragen ſollen beſprochen und zur Durchführung gebracht werden. Faiſon⸗ Ausverkauf. Das Haushal⸗ 1 ft Val. e 1 0 ſtraße, veranſtaltet zur Zeit einen Saiſon-Ausver— kauf, der eine vorzügliche Einkaufsgelegenheit bie— tet. Leſen Sie das heutige Inſerat. »Erhäugt aufgefunden. Im hieſigen Wald, in der Ludwig⸗Querſchneiſe, nächſt Bauer⸗ ſchneiſe und Ochſenbrunnen, wurde geſtern von einem hieſigen Forſtbeamten eine Mannsperſon er⸗ hängt aufgefunden. Die Leiche war völlig nackt und bereits ſtark in Verweſung übergegangen. Die Kleider lagen in der Nähe der Selbſtmordſtelle, ebenſo ein Fahrrad. Ueber die Perſonalien des Selbſtmörders, der in den 20 er Jahren ſteht, konnte bis zur Stunde noch nichts feſtgeſtellt werden. Heute nachmittag weilt die Gerichtskommiſſon an Ort und Stelle, um den Tatbeſtand in die Akten aufzunehmen. Viele Neugierige hatten ſich geſtern, als das Gerücht ſich verbreitet hatte, am Tatort eingefunden. Man glaubt, daß vor etwa 6 Woch en der Selbſtmord geſchehen iſt. 2 Erntezeit. Im Feld herrſcht jetzt allenthalben reges Leben. Schnitter und Schnitte— rinnen, mit Senſen und Sicheln bewaffnet, ziehen hinaus in die geſegneten Aehrenfelder. Und wie iſt es ſchön doch, ſo morgens bei Tagesgrauen, dieſe Arbeit in Angriff zu nehmen. Die Sonne ſteht zu dieſer Stunde noch tief, aber die Lerchen trilliieren bereits ihr Mergentſeh Hei, wie geht da das Arbeiten ſo friſch. Nach all dieſen, mit⸗ unter recht mühevollen Arbeiten, kommt dann der Fuhrmann auf den Acker, um die Ernte nach Hauſe zu holen oder auf den Dreſchplatz zu bringen. Weit in die entlegenen Gaſfen hört man bald da— rauf das Geſurre der Dreſchmaſchinen. Ein Sack nach dem andern füllt ſich, die Mühle wartet ſchon darauf und ſchon am nächſten Tag backt das Mütterlein das Brot aus neuer Ernte. Und wohl Erſte dagger Olympiade in Prag. Ein Verſuch, der vollauf gelungen iſt! 13 Nationen nahmen teil! Glänzender Empfang! 100000 Zuſchauer. Die Deutſche Jugendkraft au 1. Stelle. Dem tſchechoſlowakiſchen kathol. Sportverband „Orel“ war die Aufgabe zugefallen, für die Tage vom 3, bis 7. Juli in Prag die erſte katholiſche 1 Olympiade vorzubereiten, auf der die kath. Turner und Leichtarhleten ihre Kräfte meſſen ſollten. Die 11 95 ſeichnete Werbearbeit des„Orel“ hatte unge⸗ ten Erfolg. Amerika, England, Holland, Belgten, Frankteich, Deutſ ſchland, Oeſterreich, Jugo⸗ flavien, Polen, Italien, Spanien, die Schweiz und Tſchechoſlowakei entſandten ihre Köln mit den Deutſchen zuſammen. Unterweg vergrößerte Ein glänzender Empfang me rere Biſchöfe und Aebte, durch eſondte. Tags darauf erſchien der Kardinal Hlond don Warſchau mit 900 Polen. ten die Gäſte aus der näheren 45 re b Umgebung. Aus den Dörfern und 155 begelf ert. 1000 Sch zeigten im Stadion ſehr feine räfident der Repuplik, Maſſaryk, und fand ehrliche 100 75 3 ner⸗ ezeigten L en der Jün ten 52 gen 94 2 gottesdienst. Erlebens und unde 5 Ein⸗ der Feſtzug der Jugend, der 500 Teihehner zählte. ogar die a ee ae Mannſchaften⸗. 45 Rund 80 Engländer unter Führung des Kardinals Nhe 1 1886 im 1500 m Lauf; Bourne trafen auf ihrer Reiſe nach Prag ſchon in* trie kam eine Jugend, geſund, jenigen Prager, die antikirchlich eingeſtimmt ſind, wurden durch ſoviel freudig bewegtes Leben zu warmer Anteilnahme mit fortgeriſſen.— Aus der großen Zahl der Kämpfe ſollen hier nur die leichtathletiſchen Wettkämpfe zur Beſprechung herausgegriffen werden. Die Entſcheidungskämpfe waren am Samstag. Das Stadion war überfüllt. Ueber 100000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen bei! Ein ſelten ſchönes und farbenfrohes Bild der flowakiſchen Trachten bot ſich dem ſtillen Be— obachter. Ueberlegen konnte die DK ſich mit ihren Leichtathleten durchſetzen. Vor allem im 3000 m Lauf, wo die beiden erſten Plätze, im 1500 m Lauf, wo der 1., 3., 4. und 5. Platz, und im Weitſprung, wo die z erſten Plätze durch Jugend— kraftler belegt wurden; ebenſo ſtellte die Jugend⸗ kraft den 1., 3. und 4. Sieger im Fünfkampf. Im 100 m Lauf dagegen, wo 3 Deutſche und 1 Franzoſe in der Entſcheidung lagen, ſtürzte der Jugendkraftler Heßbrügge, klar in Front liegend, kurz vor dem Ziel, ſo dem Franzoſen den 1. Platz laſſend. Aus unſerem Kreiſe(Heſſen und Heſſen⸗Naſſau) gehören zu den Siegern: 1. Meyer, Neu-Yſenburg, 2. Sieger im 100 m Lauf; 2. Hetterich, Frank- 3. Holler, Sieger im Fünfkampf. Wochenplan i die Reiſegeſellſchaft noch durch,. Dienstag, 6 Uhr Training für Veichiathleten und Belgier und Franzoſen. Fauſtballſpieler; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, halb 8 Uhr morgens Schülerübungs⸗ ſtunde auf dem Sportplatz. 6 Uhr Fußballtraining 1. Privat 1. Mannſchaft und Nemec 6. Uhr Training für Leichtathleten d Handballſpieler. del 15 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft u. Junioren; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; 10 halb 9 Uhr Spielerzuſamnen keen in 5 monie.! Saheteg, halb 8 Uhr org l, ſtunde auf dem Sportplatz. Montag, 6 Uhr Fußballtraining 1. und 2. Jug. dem, der es zu genießen hat. Und Dank dem, dem wir dieſe Gabe zu verdanken haben. Dor Fußballverein 09 Weinheim begeht am Samstag, den 27. und Sonntag, den 28. Juli ſein 20 jähr. Stiftungsfeſt. Aus dieſem Anlaß veranſtaltet der Verein Samstags in der Feſthalle„Pfälzer Hof“ einen Feſtkommers mit Fahnenweihe. Der Sonntag Nachmittag bringt Jubiläumsſpiele auf dem Sportplatz am Stahlbad. Die Verpflichtung der Vereine Schriesheim, Leu⸗ tershauſen, Ladenburg, Viernheim, Sprendlingen bei Frankfurt und der 1. Mannſchaft des Tabellen- zweiten des Rheinbezirks, Sportverein 07 Waldhof, dürfte den Sportfreunden u. Anhängern des runden Leders für einen vollen ſportlichen Genuß bürgen. Schützt Euer Lehen, n Talent heim Wa Waldſportplatz Die Sportvereinigung ſchlägt Rheingönnheim 5:2 und wird Tabellenführer! i Der Kampf um die Führung in der Privat— pokalrunde der Kreisliga auf dem Waldſportplatz hatte ſehr unter der mörderiſchen Hitze zu leiden. Die Spieler konnten nicht wie ſonſt ihr Können entfalten, beſonders in der zweiten Halbzeit war dies bemerkbar. Rheingönnheim war nicht der Gegner der der Vereinigung gefährlich werden konnte. Man kann es eigentlich nicht gut begreifen, daß dieſe Elf gegen ASV. unentſchieden geſpielt und Fried— richsfeld geſchlagen hat. Die Grünen legten in der erſten Halbzeit ein wirklich tadelloſes Spiel vor und durch ele— gantes Durchſpiel und wohl berechnete Schüſſe ſtand bis zur Paufe die Partie ſchon 5:1 für die Ein- heimiſchen. Die Gäſte hatten bis dahin überhaupt nichts zu beſtellen und konnten doch mit etwas Glück ein Tor erzielen. Bei Wiederbeginn machte ſich die Müdigkeit der Spieler ſehr bemerkbar. Als die Grünen nachließen, rafften ſich die Gäſte ſofort auf und drückten etwas: Ernſtlich konnten ſie nie werden. Nur ein Tor konnten ſie in der Drangperiode erzielen und, bei Schlußpfiff hatte der Tabellenführer mit 552 den Kürzeren gezogen. Die Spitzengruppe in der Tabelle lautet nun: Viernheim 7 Sp. 6 gew. 0 U. 1 verl. 23.1112 Rheingönnheim9 Sp. 6 gew. 1 U. 2 verl. 25.16 13 Friedrichsfeld, 9 Sp. 6 gem; 1 U. 2 verl. 22.1313 ASV. 8 Sp. 2 ges. 3 U. 3 verl. 19.258 Alſo nach Verluſtpunkte gerechnet ſtehen die Nernheimer am beſten und man darf glauben, daß ſie auch den 1. Platz nicht mehr abgeben werden. Am Sonntag Jubiläumsſpiel in Weinheim: Sportvergg. 09 1.— Sprendlingen b. Frankf furt 1. (Pokalſpiel). Wochenplan: Dienstag Abend Training f. Leichtathl. Mitt woch„„ 1. und Junioren-M. Donnerstag„„ 2., 3. und Privat⸗M. Freitag„ Jugend Samstag Schüler Alles im Sport! u. Schüler Bekanntmachung. : Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep— penheim wird am 6. Aug. 1929 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Donnerstag, 1. Auguſt 1929, vor- mittags 11 Uhr bei uns anmelden und genau an⸗ geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende ihrer Steuerangelegenheit nicht rechnen. Betr.: Reinigen der Schornſteine. Mit dem Reinigen der Schornſteine in un— ſerer Gemeinde wird am 25. ds. Mts, begonnen. Viernheim, den 22. Juli 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. Lamberth. Mavierstimmer ſeither bei Pianofortefabrik tätig, arbei⸗ tet ab Donnerstag, den 25. Juli 1929 in Viernheim Klavierstimmen 4. 50 bis 8. 50 1 Nasser. Mannheim C 2 Gefl. Anmeldungen 51155 in der Ge- 2 schäftssteſle des Verndelmer Anzeigers ge- macht werden. Betr. können auf Erledigung an dem betr. Sprechtag 1 4 les wine 100 Stüc 2.0 Mt.