1 Neu gelbfleiſchige früh- Kartoffeln 5 a hat zu verkaufen Danksagung. ok. Adler 9. Zurückgekehrt vom Grabe un- Repsgaſſe 10 serer lleben unvergeßlichen Gattin und Mutter, Groß-, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin u Tante, Frau Elise Klein geb. BG ger sagen wir für die wohltuende Anteil- nahme an unserm herben Verluste, sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte und für die Kranz- und Blumenspende unseren tiefgefühltesten Dank. Ganz besonderen Dank den ehrw. barmh. Schwestern für ihre aufopfernde Mühewaltungsowie Herrn Pfarrer Roos für die ergreifende Grabrede. Viernheim, den 23 Juli 1929. 1a. Kräutereſſig. 1a. Weineſſig Einmacheſſig. Gur kengewürz Den ewigen Klee von der Spitzenwieſe zu verkaufen nd. naler 10 Blauehutſtr. 41 wie alle Zutaten. Tel. 198 Empfehle Aurken ssl( e 2 von 10 Mark an. g Mäntel, Kittel, Hosen Pergamentpapier, Salicyl, Cellofan ſo⸗ Rathaus ⸗Drogerie Peter Moskopp Neue und getr. Weg- Holter, Schuns Hochzeits- Anzüge auch leihweise. 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Sedlaczek, der Führer der Brüderſchaft, die aus vier Hoch⸗ ſchülern und 21 Mittelſchülern be⸗ ſtand, belieferte die Mitglieder mit Zyankali, das in Fläſchchen von den einzelnen Mitgliedern bewahrt wurde. Im ganzen ſoll er etwa 15 ramm Zyankali verteilt haben. Zweck des Ver⸗ eins war nach den Geſtändniſſen der Jungen, die die„Todesbrüderſchaft“ —— 1 zueinander„Bruder“ ſaßten„die Profeſſb⸗ renſchaft zu beunruhlggen“. 2 Jedes Mitglied mußte ſich nit feierlichem Eid verpflichten, den„Bruder Kameraden“ zu rächen. Wie leichtſinnig die Jungen mit dem Gift ver⸗ fuhren, und wie wenig ſie on der Gefährlich⸗ keit des Giftes ahnten, geht daraus hervor, daß einer den Pfropfen eines Foiſchchens mit Zyan⸗ kali mit den Zähnen öffnete Der Todesbrüderſchaft gehörten auch zwei Söhne eines hohen militäriſ hen Würdenträgers an, deſſen Namen die Polizei nicht nennt. Der Vater dachte, daß ſeine Sühne einem ſtudenti⸗ ſchon Unterhaltungsverein ongehörten, und gab ihnen datz Geld, daß ſie Sadlaczek zur Beſchaf⸗ fung von Gift auslieferten Sedlaczek hatte eine Art Laboratorium eingerichtet. Der Todes⸗ brüderſchaft gehörten auch vier Mädchen an. e 1 11 1 Flugzeug raſt in fahrenden Zug Der Pilot getötet, der Mechaniker ſchwer verletzt Montag nachmittag kurz vor 4 Uhr ſtürzte in der unmittelbaren Nähe des Zenfralflughafens Tempelhof ein Berliner Zeitungsflugzeug ab. Das Flugzeug verlor in der Luft plötzlich den Propeller, überſchlug ſich einſae Male und flog dann in rafender Fahrt gegen einen Güterzug der im Begriff ſtand den Bahnhof in Tempelhof zu durchfahren. Es zerſchmetterte, und der Pilot der Flugzeugführer Loeb wurde auf der Stell getötet, der Mechaniker Sehring iſt ſchwer ver letzt. Die Unglücksſtelle liegt dicht an der Ring babnſtraße in Tempelhof, etwa 800 Meter vor dem Bahnhof entfernt. „Das Flugbafen⸗Reſtaurant in Tempelhof und die übrigen Anlagen der Lufthanſa waren lt Tempo. infolge des ſchönen Wetters ſtark be ſucht. Die Menſchenmenge ſah ein kleines blaues Flugzeug, das in geringer Höhe über den Elſen⸗ bahndamm am entgegengeſetzten Ende des Flug⸗ platzes flog. Plötzlich ſah die Menge, wie ſich von dieſem Flugzeug der Propeller löſte. Es gab einen Knall der auf dem Flugplatz deutlich vernehmbar war, eine Stichflamme brach aus dem Motor hervor und das Flugzeug war in eine Qualmwolke ge⸗ hüllt. Aus dieſer Wolke ſchoß der Apparat ploͤtz⸗ lich hervor, um im Zickzackkurs zur Erde zu Auf den Ringbahngleren unweit des Ring bahnhofes Tempelhof fuhr in dieſem Augenblick ein Güterzug, der im Begriff ſtand, den Bahn⸗ of zu durchqueren. Das Flugzeug das in ra⸗ ſender Fahrt zur Erde kaut, prallte mit dem Mo⸗ tor gegen einen Güterwagen und zerſchlug die Wand dieſes Waggons. Dann wurde es von dem fahrenden Zuß mitgeriſſen und ſchlug dann ſeitwärts wieder mit dem Motor in den übernächſten Wagen des Güterzuges hin⸗ ein. Der Anprall war jetzt ſo ſtark, daß die ſeit⸗ liche Wand des Wagens von dem Motor voll⸗ kommen zertrümmert wurde. Der Zugführer, der durch einen Zufall das Unglück geſehen hatte, brachte den Zug ſofort zum Stehen. Als Bahnperſonal. Streckenarbeiter und der Führer des Zuges herbeieilten, fanden ſie unter den völlig zerfetzten Trümmern des Flugzeuges den Führer und ſeinen Mechaniker. Sie alarmlerten die Feuerwehr, die für die Ue⸗ berführung den Verwundeten und für das Frei⸗ machen der Strecke ſorgte. Die Luftpolizei ſtellte feſt, daß ein Kurbel⸗ wellenbruch das Abſpringen des Propellers und ſomit das Unglück verſchuldet hatte. %%% (cc e cc Onduliert ohne Behelfe kurze und lange Haare nur durch einfaches Kümmen. Solid und unverwüstlich. Unentbehrlich für jede Dame. Sie ersparen die Aus- gaben für das Ondulieren beim Friseur und haben immer schön gelocktes Haar. Preis pro Stück nur Rmk. 2.50. Versand gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken 0 Froschauer oder gegen Nachnahme. Bestellen Sie sofort bei Firma 1 E. Chotiner, Wien VIII, Lerchenfeldersir. 34 Hunderte von Dankschreiben liegen auf. Sensationelle prakfische Neuheit! Locken Kamm mit Doppelwellenzähnung — ISIER=K N- N 444. W Einnachrken zum Tagespreis dauernd zu haben bei Bekanntmachung. Am Samstag, 20. Juli erlitt ein Kr ſtern—Gartenſtadt eine Panne, in deren Auswirkung der Beifahrer auf die linke Straßenſeite geſchleudert wurde. Ein folgender Kraftradfahrer hat den Ge⸗ ſtürzten dabei überfahren. Augenzeuge des Unfalles ſoll ein Viernheimer ſein, ſuchen eines der Kraftfahrer von der Wirtſchaft „Zum Karlſtern“ einen Kraftwagen anforderte. Dieſer Viernheimer, der Augenzeuge des Unfalles war, wird dringend zur Klärung des Sachverhaltes von der Kriminalpolizei Mannheim gewünſcht. Wir erſuchen daher öffentlich, der in Frage ſtehende Einwohner Viernheims wolle ſich umgehend bei uns oder der Kriminalpolizei Mannheim melden. Viernheim, den 23. Juli 1929. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig Betreffend: Ermäßigung der Kokspreiſe. Die Kokspreiſe werden ab ſofort wie folgt ermäßigt: 1. Sorte Koks 60/90 mm ab Lager 1,90 Mk. frei Haus 2,05 Mk. 2. Sorte Koks 40/60 m/m ab Lager 2,— Mk. frei Haus 2,15 Mk. 3. Sorte Koks 20/40 m/ m ab Lager 1,90 Mk. frei Haus 2,05 Mk. Bei Bezug von über 200 Zentnern wird ein Rabatt von 3— 5 Proz. gewährt. Wir. machen die Intereſſenten darauf auf⸗ merkſam, ihren Bedarf bei dieſer günſtigen Ge⸗ ad ⸗ fahrer mit einem Beifahrer auf der Straße Karl⸗ der auf Er⸗ legenheit zu decken, zumal am 1. Sept. l. Is. eine Preiserhöhung beſtimmt eintritt. Beſtellungen werden auf der Bürgermeiſterei und direkt beim Gaswerk entgegengenommen. Viernheim, den 23. Juli 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. Lamberth. 1 Drucksachen I leder gewünschten Ausfünrung 3 liefert prompt i ſauber und billigſt Buchdruckerel 43 Joh. Martin 65 3 Rathausſtraße 36 Telefon 117 3 esse esse fle sische 100 Stück 2,10 Mk. fran: Helbig, Zur tac anheim Franz Brechtel, Gall kei Hitze, Unwetter, Waſſermangel Schwere Gewitter im Rheinland. Köln, 22. Juli. Im Laufe des heutigen Mon⸗ tags entluden ſich in verſchiedenen Gegenden des Rheinlandes ernſtliche Gewitter, die von wolken⸗ bruchartigem Regen begleitet waren. Während am Samstagnachmittag gewaltige Regenmengen über die mittelrheiniſchen Ortſchaften nieder⸗ gegangen waren, hat das Unwetter, das am Sonntag in den Nachmittagsſtunden verſchiedene Teile Weſtdeutſchlands heimſuchte, anſcheinend vernehmlich in Weſt⸗Oſt⸗Richtung gewütet. Na⸗ mentlich in der Kölner Umgegend wurde gro⸗ ßer Schaden an den Feldfrüchten angerichtet. Auch ſah man auf den Landſtraßen zahlloſe ent⸗ wurzelte Bäume liegen. In ähnlicher Weiſe iſt die Gegend von Aachen betroffen worden. Nach einer Hitze von etwa 42 Grad ging ein Gewitter hernieder, bei dem durch Blitz- und Hagelſchlag enormer Schaden angerichtet wurde. Mehrere Perſonen wurden vom Blitz erſchlagen. Unwetter in Schleswig⸗Holſtein. Hamburg, 22. Juli. Die ungewöhnliche Witte⸗ rung, die nach Rekordtemperaturen am Tage abends vielfach Gewitter und Wirbelſtürme brachte, hat in ganz Schleswig⸗Holſtein und Nordſchleswig ſchweren Schaden angerichtet. Die Zahl der Badeopfer iſt wieder ſehr groß. In der Elbe bei Altona ertranken vier Perſonen. Wei⸗ tere Opfer werden von Rendsburg, Bramſtedt, Huſum und Neuwerk gemeldet. Die Gewitter, die ſtellenweiſe mit Wolken⸗ brüchen begleitet waren, haben zahlreiche Brände verurſacht. Beſonders ſchwer heimgeſucht wurde der Kreis Steinburg. Viele Dächer wurden be⸗ ſchädigt und zahlreiche Bäume entwurzelt. Die Getreideernte wurde zum Teil vernichtet. Schlimme Folgen der Trockenheit. Warnsdorf, 22. Juli. Infolge der andauernden Trockenheit droht in zahlreichen Nordböhmiſchen Städten ein Waſſermangel, der ſchwerer iſt als im Vorjahre. In der Warnsdorfer Textilindu⸗ ſtrie müſſen, wenn die nächſten Tage nicht große Niederſchläge bringen, Betriebseinſtellungen er⸗ folgen. Die Elbe führt ſo wenig Waſſer, daß mit vorübergehender Einſtellung der nordböhmi⸗ ſchen Schiffahrt zu rechnen iſt. Die Wieſenkul⸗ turen dörren aus. Das Getreide iſt überreif. Waſſermangel. Zweibrücken, 22. Juli. Das ſtädt. Waſſerwerk mußte geſtern durch Lautſprecher bekannt ma⸗ chen laſſen, daß bei Fortdauer der tropiſchen Hitze und des großen Waſſerverbrauchs Mangel. an Trinkwaſſer eintreten wird. Das Beſprengen von Straße, Gärten uſw. iſt ab heute bis auf weiteres verboten. Bruchſal, 22. Juli. In den umliegenden Dör⸗ fern macht ſich die anhaltende Hitze unangenehm bemerkbar. In allen Gemeinden, die noch keine Wu dſerleitungen haben, wird über großen Waſ⸗ ſermungel geklagt. So wurde in Gochsheim ein proviſoriſches Pumpwerk errichtet, um Waſſer zu ſchaffen. Auch Mingolsheim leidet unter Waſſernot. 4 4 Fünf Perſonen vom Ertrinkungstod gerettet Speyer, 22. Juli Vom ſicheren Tode des Er⸗ trinkens wurden geſtern fünf Perſonen gerettet. So wurden zwei Paddler, Dame und Herr beim Durchfahren der Brücke gegen einen Ponton geworfen. Durch das ſchleunige Eingreifen der Brückenwache konnten ſie gerettet werden. Ein junger Bäckergeſelle von hier, der einen zu Berg fahrenden Schleppzug angeſchwommen hatte und von der Brücke wieder ins Waſſer ſprang, wurde auf der Höhe der Schwimmſchule vom Brückenperſonal, als ihn die Kräfte verlie⸗ ßen, welches ihm in einem Kahn zu Hilfe eilte, gerettet. Im Strandbad wurden zwei Perſonen in ſchon bewußtloſem Zuſtande aus dem Waſſer gezogen und wieder ins Leben zurückgerufen. a 28 2 2 enheinerffnzelger eee 22g Berke m La e Viernh eimer Zeitung n an mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Fe„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ alender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 0 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. le eee ed Evangelisches Zentrum im Werden? Ein evangeliſch⸗ſozialer Block gegen Hugenberg. * Die vor einem Jahre gegründete chriſtlich⸗ ſoziale Reichsvereinigung hält am 7. Auguſt ds. Is. in der Volkshalle in Bielefeld ihre erſte Reichstagung ab. Es werden dort eine Reihe deutſchnationaler Abgeordneter und Perſönlich⸗ keiten aus der evangeliſch⸗ſozialen Bewegung Vorträge halten. Die chriſtlich⸗ ſoziale Reichsvereinigung knüpft an die Ideen⸗ gänge Stöckers an. Wie die chriſtlich⸗ſoziale Partei Stöckers eine Reaktion auf die Politik der damaligen Konſervation war, iſt die chriſtlich⸗ ſoziale Reichsvereinigung als eine Proteſtbewe⸗ gung gegen den Kurs Hugenbergs in der heu⸗ tigen Deutſchnationalen Volkspartei aufzufaſſen. Das geht klar aus einem Artikel hervor, den der deutſchnationale, Abgeordnete Arbeiterſekretär Hülſer, heute abend im Deutſchen veröffent⸗ licht. Hülſer ſagt u. a.: Die Reichsvereinigung umfaßt Stöckerſche Chriſtlich⸗Soziale und Perſönlichkeiten aus der chriſtlich⸗ nationalen Arbeitnehmerbewe⸗ gung. Während hinter Stöcker zu ſeinen Leb⸗ zeiten kaum ein oder zwei Dutzend evangeliſche Arbeiter- und Gewerkſchaftsſekretäre ſtanden, bekennen ſich heute 300—400 hauptamtliche evangeliſche Arbeitnehmerführer zumcchriſtlich⸗ ſozialen Gedanken. Die Reichsvereinigung ſteht aber auch mit weiteren volksnationalen und volkskonſervativen Gruppen und füh⸗ renden Perſönlichkeiten in Verbindung, deren Vertreter auf der Bielefelder Tagung zu Wort kommen dürften. Dieſer Tagung wird in weiten evangeliſchen und volksnationalen Kreiſe große Bedeutung beigelegt. Sie wird zur Klärung und Feſtigung des politiſchen Wollens der hinter ihr ſtehenden Volkskreiſe weſentlich beitragen. Hier iſt ein Block im Werden der den beſtehenden Parteien, vor allem der Rechten, ernſte Aufgaben ſtellt. Die Chriſtlich⸗Sozialen haben in den letzten zehn Jahren die realpolitiſchen Möglichkeiten und Notwendigkeiten erfolgreicher politiſcher Ar- beit erkennen gelernt. Sie werden aus dieſer Erkenntnis ihre Folgerungen ziehen. Hülſer teilt weiter mit, daß vor kurzem ein evangeliſcher Reichswahlausſchuß mit Unteraus⸗ ſchüſſen in den Ländern, Provinzen, Kreiſen und Städten gegrünhet worden ſei. Dieſer Ausſchuß molle für die kommenden Kommunalwahlen die Rerückſichtiaung evangeliſcher Pen ſönlichkeiten auf den Kandidatenliſten der Parteien ſicherſtellen, äußerſtenfalls aber auch die Aufſtellung eigener Liſten ins Auge faſſen. Hül⸗ ſer ſpricht von einer politiſchen Unruhe im evan⸗ geliſchen Volksteil, die darin ihre Urſache habe, daß in den heutigen Parteien die Auffaſſungen und Wünſche der gläubigen Evan⸗ geliſchen dem Willen ſtarker Wirtſchafts⸗ und Finanzaruppen geopfert. oder doch nachgeordnet würden. Erſt nach der angekündigten Bielefelder Tagungen wird man beurteilen können, welche Kräfte in dieſer Be— wegung wirkſam ſind. Es läßt ſich allerdings heute ſchon ſagen, daß hier Anſätze zu einer Bewegung ſichtbar werden, die zu einer geſun⸗ den Reform der politiſchen Kräfte auf der Rechten führen können. Nuſliſcher Eiumarſch in China? London, 25. Juli. Nach den von der mandſchuriſch⸗ ruſſiſchen Grenze vorliegenden Meldungen ſollen ruſſiſche Truppen die nine ſiſche Grenze bei Mandſchuli in der Weſtmand⸗ ſchurei Überſchritten haben. Sollte ſich dieſe Meldung des ruſſiſchen Truppeneinmarſches in die Mandſchurei be⸗ ſtätigen, ſo ſind die Ausſichten für eine gutliche Verſtändigung, zu der ſich beide Staaten angeb⸗ lich bern erklärt haben, ſehr gering. Japan geſtattet Durchmarſch chineſiſcher Truppen. Tokio, 25. Juli. Der Keiegsminiſter wies den Kommandanten der Mamdſchureitruppen an, den Transport von bewaffneten Truppen und den Durchgang der Militärproviantzüge auf der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn zu ge⸗ ſtatten, ſolange keine Kriegshandlung zwiſcher China und Sowjetrußland erfolgt iſt. Veſuch des chineſiſchen ei de chineſiſchen Geſandten Paris. 24. Juli. Im Laufe des geſtrigen Be⸗ ſuches ſprach der chineſiſche Geſandte in Paris Außenminiſter Briand für ſeine Bemühungen zur friedlichen Regelung des chineſiſch-ruſſiſchen Konfliktes ſeinen Dank aus. Er gab Briand** Verſicherung, daß Chinas internationalen Ver⸗ pflichtungen insbeſonder gegenüber dem Völker⸗ bund und aus der Unterzeichnung des Kellogg⸗ paktes geachtet werden. Er betonte ſchließlich, daß Wolle den Streitfall auf friedlichem Wege regeln olle. Die feierliche Proklamation des Kellogg⸗Paktes Hindenburg an Hoover— Streſemann an Stimſon Berlin, 24. Juli. Von der amerikaniſchen Regierung wird heute das Inkrafttreten des Kellogg⸗Paktes ſeierlich verkündet werden. Zu der Feier hat die amerikaniſche Regierung die Vertreter aller Mächte eingeladen, die den Pakt unterzeichnet haben, bezw. ihm beigetreten ſind. Der Palt iſt, wie erinnerlich, am 27. Juli 1928 in Paris unterzeichnet worden. Das Ab⸗ kommen tritt Inkraft mit der Hinterlegung der Ratifikationsurkunden der Signatarmächte. Als letzte Natifikationsurkunde wird heute die japaniſche hinterlegt. Die Zahl der am Pakt beteiligten Mächte beläuft ſich auf 40, auch die Sowjet-Union und China befinden ſich unter ihnen. Anläßlich der feierlichen Proklamation hat Reichspräſident v. Hindenburg an Hoover fol⸗ gendes Telegramm gerichtet: „Aus Anlaß des Inkrafttretens des Pak⸗ tes zur Aechtung des Kriegs, an deſſen Zu⸗ ſtandekommen die Vereinigten Staaten von Nordamerika einen ſo hervorragenden An⸗ teil haben, ſpreche ich Ihnen, Herr Reichs⸗ präſident, die herzlichſten Glückwünſche aus. Ich hege die Hoffnung, daß dieſer Pakt bei der Geſtaltung der Beziehungen zwiſchen den Völkern ſeine Kraft bewähren und dazu beitragen wird, den Weltfrieden auf der Grundlage der Gerechtigkeit zu ſichern.“ Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat an Staatsſekretär Stimſon folgendes Tele⸗ gramm geſandt: „An dem Tage, an dem der mit dem Namen Ihres verehrten Herrn Amtsvor⸗ gängers ſo eng verbundene Pakt zur Aech⸗ tung des Krieges Inkraft wird, iſt es mir eine beſondere Freude, Ihnen, Herr Staats⸗ ſekretär, meine herzlichſten Glückwünſche aus⸗ zuſprechen. Der Pakt, der dem innerſten Verlangen der Völker Ausdruck gibt, hat für die friedliche Entwicklung der Beziehungen zwiſchen den Staaten eine neue Grundlage geſchaffen. Ich vertraue darauf, daß er ſich auch unter ſchweren Umſtänden jederzeit wirkſam erweiſen wird.“ Die Proklamation des Kellogg⸗Pattes iſt nunmehr durch die Niederlegung der japa⸗ niſchen Ratifikationsurkunde, die geſtern mittag um 12 Uhr durch Botſchafter Debutſchi beim Staatsſekretär Stimſon erfolgt und das end⸗ gültige Inkrafttreten des Kellogg⸗Paktes be⸗ wirkt. Bis auf Argentinien und Braſilien haben alle Weltſtaaten die Ratifikation vorgelegt oder angekündigt. Die nach dem amerikaneſchen Staatsrecht erforderliche Proklamation wurde im Weißen Hauſe um 13 Uhr vom Präſiden⸗ ten Hoover in Anweſenheit Coolidges und Kelloggs und aller Vertreter der fremden Mächte feierlich verleſen. Daran ſchloß ſich ein Frühſtück für ſämtliche Teilnehmer im Weißen Haus. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige 1 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Slernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 46. Jahrgang Der Streit um den Konferenzort geht luſtig weiter Brüſſel aufgegeben? Brüſſel, 24. Juli. Zur Frage des Konfe⸗ renzortes wird dem Sozialdemokratiſchen Preſſe⸗ dienſt jetzt aus Brüſſel gemeldet, daß die bel⸗ giſche Regierung angeſichts der auf deutſcher Seite geäußerten Bedenken auf ihren Vorſchlag die Neparationskonferenz in einem belgiſchen Orte abzuhalten, verzichtet, obwohl die Wahl von Brüſſel oder Oſtende die Zuſtimmung gefunden hätte. Man nimmt jetzt an, dar) man ſich ſchließlich darauf einigen werde, die Kon⸗ ferenz in einem franzöſiſchen oder engliſchen Ort des Aermelkanals, wahrſcheinlich in Bou⸗ logne oder Calais, ſtattfinden zu laſſen. Ob die Konferenz nun wirklich noch Anfang Auguſt zuſammentreten wird, muß angeſichts dieſer noch immer beſtehenden Unklarheit doch be⸗ zweifelt werden, obwohl man auf deutſcher Seite nach wie vor an dem urſprünglich vor⸗ geſehenen Zeitpunkt des 5. oder 6. Auguſt fſeſt⸗ hält. Briand über die außenpolitiſche Lage. Paris, 23. Juli. Im heutigen Miniſter⸗ rat erſtattete Außenminiſter Briand in Ver⸗ tretung Poincares Bericht über die außen⸗ politiſche Lage. Der Miniſterrat prüfte die Frage, welche Haltung die franzöſiſche Regie⸗ rung auf der kommenden internationalen Konferenz einnehmen wird. Nach Schluß der Sitzung wurde mitgeteilt, daß Briand ein Schreiben des Foreign Office verleſen habe, in dem die engliſche Regierung ihren bisherigen Wunſch, die Konferenz möge nach London einberufen werden, aufgegeben und Paris als Tagungsort vorgeſchlagen habe. Briand habe ſofort geantwortet, daß die franzöſiſche Haupt⸗ ſtadt für die kommende Konferenz ebenſo un⸗ geeignet ſei, wie die engliſche und daß am beſten ein neutraler Ort gewählt werde. Der Miniſter⸗ rat beſchäftigte ſich weiter mit der Lage im Fernen Oſten. Eine Nchtiestellung der Reichsbahn Energiſcher Proteſt gegen Verbreitung unwahrer Nachrichten Berlin, 23. Juli. Die Reichsbahnhauptverwal⸗ tung teilt mit:„Die Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft hat ſich bereits am 25. Februar genötigt geſehen, Nachrichten, die der Politiſch⸗-Gewerkſchaftliche Zeitungsdienſt ver— breitet hat, als Verleumdungen zu bezeichnen. Es handelte ſich damals um Behauptungen, daß die Reichsbahn über das Ausland verſuche, die Auf⸗ ſichtsbefugniſſe der Reichsregierung zu lockern. Der Politiſch⸗Gewerkſchaftliche Zeitungsdienſt gibt in ſeiner Nummer 167 vom 22. Juli wie⸗ derum eine falſche Darſtellung über Vorgänge, die ſich im Zuſammenhang mit der Beratung über den Youngplan abgeſpielt haben ſollen. Er verbreitet diesmal die Darſtellung, daß die Hauptverwaltung der Reichsbahn hinter den Kuliſſen mit Hilfe des Auslandes arbeite, um die Unabhängigkeit der Reichsbahn von der Reichsre— gierung durchzuſetzen. Weiter behauptet der Politiſch⸗Gewerkſchaftliche Zeitungsdienſt, daß ſich die Hauptverwaltung gegen die Veröffentlichung des vom Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht an Voung gerichteten Briefes gewandt habe. Ungeheure ExPlosig . ökalastrophe in Bern Wenn auch die hierin liegende Verleumdung ſo deutlich iſt, daß für Kenner der Sachlage die Haltloſigkeit ohne weiteres zutage tritt, ſo kann doch nicht energiſch genug dagegen Verwahrung eingelegt werden, daß der Politiſch-Gewerkſchaft⸗ liche Zeitungsdienſt dauernd weite Kreiſe des deutſchen Volkes durch die Verbreitung ſolcher unwahrer Nachrichten beunruhigt.“ Zum 60. Geburtstag Or. Dorpmüllers Berlin, 24. Juli. Reichsminiſter Dr. Groener ſandte dem Generaldirektor der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft, Dr. Dorpmüller, zu ſeinen 60. Geburtstag in Vertretung des erkrankten Reichskanzlers ein Telegramm, worin er für Die hervorragenden Dienſte dankt und die beſter Wünſche übermittelt. — . er 75 b a 5 4 3 70 Vereinigte Sauerſtoſfwerke Vorſiew elde in die Luft geflogen— Andauernde weitere Explofſonen gefährden auch die Gasanſtalt Unabſehbarer Materialſchaden Berlin, 24. Juli. Von einer furchtbaren Exploſionskataſtrophe wurden heute mittag die Vereinigten Sauerſtoffwerke in Berlin⸗Vorſig⸗ walde heimgeſucht. Aus noch unbekannter Urſache flog ein großer Sauerſtoffbehälter beim Umfüllen in die Luft. Eine über 100 Meter hohe Stichflamme ſchoß hervor. Der ganze umfangreiche Gebäudekomplez war im Augenblick in ein Rauch⸗ und Flammen, meere gehüllt. Sekunden ſpäter erfolgten mehrere weitere Exploſionen. Feuerwehr und ſtädtiſches Rettungsamt eilten mit allen verfügbaren Wagen an die Unglücks⸗ ſtelle. Ans dem Feuermeer ſchoſſen unaufhörlich explodierende Sauerſtoff⸗Flaſchen in die Höhe. Metallteile wurden Hunderte von Metern weit geſchleudert. Der Bewohner der umliegenden Wohngebäude und der Belegſchaften der benach⸗ barten Fabrikbetriebe bemächtigte ſich eine furcht⸗ bare Panik. Alles eilte ins Freie. Die Feuerwehr⸗ mannſchaften konnten zunächſt nicht an den Ex⸗ ploſionsherd herangelangen. Man befürchtet, daß ſie unter den Trümmern des Werkes viele Tote und Verletzte befinden.— Die Ausmaße des Unglücks Berlin, 24. Juli. Die Exploſion iſt von ſo ungeheuren Ausmaßen, daß ſich ihre Wirkung bis zur Stunde noch nicht überſehen läßt. In Abſtänden von wenigen Minuten erfolgen un⸗ geheure Erploſionen, Gebäudeteile ſtürzen ein, rieſige Maſſen von glühenden Trümmern werden gegen den Himel geſchleudert. Die Detonationen waren ſo heftig, daß ſämtliche Fenſterſcheiben in der weiten Umgebung zerſtört find. Es iſt bisher nur gelungen, acht Perſonen, die in den äußeren Gebäudeteilen beſchäf⸗ tigt waren, zu bergen. Wieviel Mann der Belegſchaft ſich noc) im Hauſe befinden, die bei der Gewalt der Exploſton ſicherlich zu Tode gekommen ſind, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. Schilderung durch einen Arbeiter. Ein Arbeiter ſchildert den Vorgang wie folat; Beim Verladen von Acetylen iſt eine Flaſche ex⸗ plodiert. Durch dieſe Entzündung ſind die übri⸗ gen Flaſchen mit zur Exploſion gebracht worden. Sofort erklang der Schreckensruf:„Gasexploſion! Räumen! Alles räumen!“ In wilder Haſt verließen die Arbeiter und An⸗ geſtellten, Männer und Frauen ſämtliche Räume des umfangreichen Werkes. Es ſind dort unge⸗ führ beſchäftigt im ganzen 100 Perſonen. Bie rannten alle weit weg, und kaum hatten ſie das Gelände der Fabrik verlaſſen, als eine gewaltige Feuerſüule zum Himmel empor⸗ ſtieg und Exploſion auf Exploſion erfolgte. Man hörte aus dem Trümmermeer Hilfe⸗ geſchrei und Rufen. s kam eine Frau mit ſchweren Brandwunden heraus. Da in der Nähe die großen Gaſome⸗ tes der Gasanſtalt ſind, beſteht zur Zeit de Gefahr, daß auch dieſe von den umher⸗ enden Trümmern getroffen werden und zum Platzen kommen. In den großen Lagerbeſtänden on Gas und Exploſivſtoffen befinden ſich auch 200 Trommeln mit je zwei Zentnern Carbid, das jede Minute in die Luft zu fliegen droht. 0 Nachlaſſen der Exploſionen Erſt nach zweiſtündigen lebensgefährlichen Anſtrengungen iſt es den Feuerwehren gelungen, das Feuer einzudämmen und es auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Exploſionen haben aufgehört und es beſteht auch keine Gefahr mehr für den Haupttank, der bisher nicht erplodier! iſt. Soviel ſich bis jetzt überſehen läßt, ſind Todesopfer nicht zu beklagen. Die Zahl der Verletzten, deren Verwundungen im allgemeinen leichter Natur ſein dürften, ſteht noch nicht genau feſt. Wegen der großen Gefahr mußte das geſamte Nachbarviertel geräumt werden. In ſämtlichen Fabriken, die die Unglücksſtätte umſäumen, wurde der Betrieb ſofort eingeſtellt und die Belegſchaft ür heute entlaſſen. Die privaten Anwohner ha— ben gleichfalls ihre Häuſer geräumt. Auch die tädtiſchen Gaswerke hatten ſofort alle Vorſichts— maßnahmen getroffen, um ein Uebergreifen der Exploſion auf die Gasbehälter des Werkes Tegel, gas nur 700 Meter von dem Exploſionsherd ent— ernt liegt, zu verhindern. Augenblicklich ſind die Wehren noch mit dem Löſchen des Brandes beſchäftigt. Starke Verkehrsſtörungen als Folge der Exploſionen. 2 Berlin, 24. Juli. Durch die Exploſion im Sauerſtoffwerk Borſigwalde ſind auch im Vorort— Bahnverkehr Störungen eingetreten. Der Ver— kehr von Schönholz— Reinickendorf bis zum Stettiner Bahnhof wird eingleiſig aufrechterhal⸗ len. Hinzu kommt, daß bei der Station Pankow ein Brückenpfeiler von einem Laſtkraftwagen ge— cammt wurde, ſodaß ſchon aus dieſem Grunde hier ſehr vorſichtig und eingleiſig gefahren wer⸗ ben muß. Es ſind Verſpätungen bis zu 17 Stun⸗ zen eingetreten. Auf dem unbekannten Terrain in der Umge— bung ſah es aus wie auf einem Schlachtfeld des Weltkrieges nach tagelangem Trommelfeuer. Ueberall lagen bie völlig deformierten, aufgeriſſenen Stahl⸗ flaſchen, große und kleine Eiſenſplitter, Mauer⸗ ſteine, Dachſparven und Ziegelſteine. Gegen 3.30 Uhr konnte man die Hauptgefahr im weſentlichen als beſeitigt anſehen, ſodaß die Feuerwehrtruppe näher an den Exploſionsherd gezogen werden konnte. Schließlich rückte man dem Feuer durch Aufwerfen von Sand zu Leibe, wodurch die in dem Lagerraum aufgeſtapelten Azethylenbüchſen gerettet werden konnten. Die Zahl der ernſtlich Verletzten beträgt nach ben bisherigen Meldungen ſechs, von denen fünf nach Anlegen von Verbänden in ihre Wohnungen entlaſſen werden konnten. Ein Fräulein in Behm 5 verletzt, daß bei ihr Lebensgefahr — lausch- Ausverkauf Sch uh. Baum 3 bis 4 mmer von Viernheim nach Ncorirmeirm J, 1-2 k Mannheim geſucht. c Hclten Iage des Aus Verkaufs bririgeri auf groge Teile Unseres Legers ir Aller Abfeil uriger. nodimalige Dreisherabselzung Vonwem, ſagt der Verlag. 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Bei dem gleichen Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheune eines Landwirts in Fellbach ein, wodurch deſſen Anweſen ebenfalls eingeäſchert wurde. Großfeuer in Landshut. Landshut(Bayern), 24. Juli. Am Dienstag nachmittag enſtand auf dem Dachboden des An⸗ weſens Nikolaſtraße 16 ein Feuer, das ſich raſch ausbreitete und den Dachſtuhl gänzlich zerſtörte. Bei den Rettungsarbeiten zog ſich ein Feuerwehr⸗ mann eine ſchwere Rauchvergiftung zu. Ein Haus⸗ einwohner, der ſeine Habe aus einem Dachzim⸗ mer retten wollte, erlitt eine leichte Rauchvergif⸗ tung. Eine Frau, die in dem brennenden Hauſe krank darniederlag, bekam infolge der Aufregung einen Nervenchock und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Sturm über Nürnberg. ö Nürnberg, 24. Juli. Die Stadt wurde in der vergangenen Nacht von einem orkanartigen Ge⸗ witterſturm heimgeſucht, der beſonders in den öffentlichen Anlagen und den Gärten ſchweren ES haden anrichtete. In vielen Häuſern wurden durch den Sturm die Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, um die durch den Sturm verurſachten Verkehrshin. derniſſe zu beſeitigen. Schweres Autounglück durch Verſagen der Bremſe. Euskirchen, 24. Juli. Ein folgenſchweres Auto⸗ unglück ereignete ſich auf der Straße zwiſchen Blankenheim und Blankenheimerori. Ein mit Ausflüglern beſetztes Auto rannte infolge Verſa⸗ gens der Bremſe mit voller Wucht gegen eine Brücke. Die Inſaſſen wurden aus dem total zer⸗ trümmerten Wagen geſchleudert, wobei zwei von ihnen auf der Stelle den Tod fanden. Mehrere andere Mitfahrer erlitten tebensgefährliche Ver⸗ letzungen. Großfeuer, Unwetter, Badeopfer Großfeuer. Sauſenheim, 23. Juli. Geſtern nachm. 5 Uhr brannte es in dem Schuppen des Notariatsgehil— fen Martin Linder. Der Brand griff auch an den nebenan liegenden Schuppen des Schuh⸗ machermeiſters Heinrich Förſter über, und die Flammen legten auch dieſen Schuppen in Aſche. Gleichzeitig griff das Feuer auf das Wohnhaus des Förſters über. Da wenig Waſſer vorhanden war, geſtaltete ſich die Löſcharbeit ſehr ſchwer. Bei den Löſcharbeiten fiel einem Fuerwehrmann ein Ziegel auf den Kopf. Zwei Frauen erlitten einen Nervenchock und weiter gab es noch meh⸗ rere Fälle von Brandverletzungen und Haut⸗ abſchürfungen Wie der Brand entſtand, iſt un⸗ bekannt. Die beiden Geſchädigten ſind ver⸗ ſichert. 2 Großfeuer. Dahn, 23. Juli. Im Dahner Tal ſind zwei Schadenfeuer ausgebrochen. In Fiſchbach brach in dem Wohnhaus des Arbeiters Chriſtian Steigner Feuer aus. In dem Anweſen war nie⸗ mand anweſend. Nachbarsleute bemerkten das Feuer reichlich ſpät. Das Haus iſt niederge⸗ brannt. Man mußte ſich darauf beſchränken, die Nachbarhäuſer vor dem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. In Bruchweiler iſt das Wohnhaus der Witwe Burkhardt vollſtändig niedergebrannt. Die Feuerwehr von Bundenthal kam zur Hilfe⸗ leiſtung herbei. Sie konnte nur ein Uebergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude verhindern. In beiden Fällen iſt die Entſtehungsurſache un⸗ bekannt. Großfeuer. Nürnberg, 23. Juli. Heute nachmittag brach in Röllfeld bei Klingenberg ein Brand aus, dem acht Scheunen und Wohnhäuſer zum Opfer fie⸗ len. Betroffen ſind ſechs Familien. Das Feuer war abends 6 Uhr noch nicht gelöſcht. Die Ent⸗ ſtehungsurſache iſt noch nicht bekannt. Schweres Unwetter. „Warſchau, 23. Juli. Infolge der tropiſchen Hitze ſind geſtern hier fünf Perſonen burch Hitz⸗ ſchlag geſtorben. Bei dem am Abend über der Stadt niedergegangenen Gewitter wurde eine Perſon vom Blitz getötet. Auch ſchlug der Blitz in einige Straßenbahnwagen ſowie in ahlreiche Lichtleitungen. Ein dem Gewitter ſolgender Platzregen ſetzte mehrere Stadtteile faſt vollſtän⸗ dig unter Waſſer. Badeunfälle infolge der Hitze. Berlin, 24. Juli. Die Zahl der in der Schweiz vorkommenden Todesunfälle durch Ertrinken beim Baden iſt in den letzten Tagen erſchreckend gewachſen. Allein bei dem Kraftwerk Rheinfelden ſind nach Blättermeldungen aus Zürich nicht weniger als 27 Perſonen ertrunken. In Berlin haben ſich geſtern ſechs tödliche Unfälle beim Baden ereignet. Beim Baden ertrunken. Philippsburg(b. Bruchſal), 23. Juli. Geſtern iſt der 23 Jahre alte Karl Ott im Rhein er⸗ trunken, obwohl er ſchwimmkundig war. Er ſprang in die Fluten und erlitt anſcheinend einen Herzſchlag, denn er blieb in der Tiefe ver⸗ ſchwunden. Karlsruhe, 23. Juli. In der Kiesgrube bei Durlach iſt ein 20jähriger Schloſſer beim Baden ertrunken. Die Leiche wurde geländet. Vergmannslos Hamborn, 24. Juli. Auf Zeche IV der Berg⸗ baugrube Hamborn der Vereinigten Stahlwerke wurden auf der 5. Sohle zwei Bergarbeiter während der Arbeit von einem Waſſereinbruch überraſcht, der ſo ſtark war, daß ſich die beiden Leute nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Sie wurden von den mitſtürzenden Geſteins⸗ maſſen getötet. Ihre Leichen konnten bereits ge⸗ borgen werden. 1 Weitere Probeflüge des„do 1“ Friedrichshafen, 23. Juli. Der„Do X“ hat heute morgen ſeine Probeflüge wieder auf⸗ genommen. Die bei dieſen Probeflügen an⸗ geſtellten Verſuche erſtrecken ſich in der Haupt⸗ ſache darauf, die Geſchwindigkeit und die Trag⸗ fähigkeit der Rieſenmaſchine feſtzuſtellen. Nach Abſchluß der Prüfungen ſollen in der nächſten oder übernächſten Woche einige Rekordflüge unternommen werden. I 1 Das Opfer der CGerhilde Wybrands. Der Roman einer Lieb- Von Erich Frieſen. (34. Fortſetzung.) Doch der Knabe ſchien über dieſe nicht gerade guten Mitteilungen durchaus nicht ungehalten zu ſein. „Ich fühle es ja, daß ich noch nicht ſo weit bin,“ nickte er erfreut.„Ich bleibe ja auch ſo gern! Aber Mama und Sonnenſcheinchen erwar⸗ teten mich beſtimmt am Sonntag. Möchten Sie ühnen nicht ein paar Zeilen ſchreiben, in meinem Namen, liebe Schweſter?“ Die Pflegerin überlegte bevor ſie erwiderte: „Ich werde Schweſter Antonie bitten, daß ſie an deine Mutter ſchreibt!“ „Oh—l Warum wollen nicht Sie—“ „Ich bin im den nächſten Tagen zu ſehr be⸗ ſchüüfdigt.“ f Und ohne das enttäuſchte Geſicht des Knaben weiter zu beachten, ging ſtie mit flüchtigem Gruß Hinaus. Werner blickte ihr verwundert nach. Was hatte die Schweſter nur plötzlich? Hatte ar irgend etwas geſagt, was ihr nicht gefiel? Vielleicht war ſie böſe, daß er noch nicht nach Fauſe moſttie? Daß er ſo ſehr an ihr hing? Aber er konnte doch nicht anders! Er hatte ſie doch ſo lieh— ſo ſchrecklich lieb Werner war der einzige Sohn der verwitwe⸗ ten Frau Maſor v. Bülow in Wannſee, deren einige Augenblicke, kaum zwei Jahre alt war. Er beſuchte das Gym⸗ naſium und lernte fleißig und mit Eifer. Denn er war ein ausgeſprochen gutes Kind, voll ernſten Strebens und mit ſtarkem Pflichtgefühl— und freute ſich ſchon jetzt, ſo jung er auch noch war, auf die Zeit, da der als wohlgeſtallter Lehrer— dieſen Beruf hatte er für ſich auserkoren— ſei⸗ mer Mutter würde pekuniär zur Seite ſtehen können. Bis ihn mitten im feuchtkalten Monat März ein ſchwerer Grippeanfall aufs Kranken⸗ lager warf. Die Grippe ging vorüber; aber die Lunge des zarten, hochaufgeſchoſſenen Knaben war defebt geblieben, ſo daß der Arzt der Mutter dringend anriet, wenn ſie ſich den Sohn erhalten wollte, ihn für ein paar Monate nach der Schweiz — am beſten nach Davos oder Aroſa— zu ſchik⸗ ken, wo die reine Höhenluft, verbunden mit der 0. der Sonne, ſeine Lunge ausheilen ollte. Obgleich Frau Major v. Bülow nur über ge⸗ ringe Mittel verfügte, hatte ſie doch ſofort ein⸗ gewilligt. Unter den größten Entbehrungen war es möglich gemacht worden, daß ſie den zärtlich geliebten Sohn ſelbſt nach Aroſa bringen konnte. Als ſie ſah, daß ihr Kind im Marien⸗Sanatori⸗ um gut aufgehoben war, reiſte ſie wieder ab; denn die koſtſpielige Fahrt hatte ohnehin in ihren ſchmalen Geldbeutel ein mächtiges Loch geriſſen, und es würde langer Zeit bedürfen, bis ſie durch größte Sparſamkeit dieſes Loch wieder ſtopfen konnte. Zumal Frau v. Bülow den Sohn nicht in die Armenabteilung gegeben hatte, ſondern eine für ihre Verhältniſſe recht nenneswerte Summe entrichtete, damit der Junge es gut ha⸗ ben ſollte. Ss war ſchon nach zwei Tagen Werner allein im Sanatorium zurückgeblieben, in dem er ſich, fern von der treuſorgenden Mutter und der lu⸗ ſtigen Schweſter, recht vereinſamt fühlte. Gatte im Weltkrieg gefallen war, als der Knabe Da war nach vierzehn Tagen eine neus Pfle⸗ gerin in das Sanatorium eingetreten, der gerade die Abteilung, in der Werner lag, zugeteilt wurde. Von dieſem Moment an fühlte der Knabe ſich nicht mehr einſam. Die hochgewachſene neue Pflegeſchweſter mit ihrem gütigen Ernſt u. der klaſſiſchen Ruhe ih⸗ rer Bewegungen erſchien ihm wie eine Heilige, zu der man anbetend emporſchauen mußte. Wenn Schweſter Virginia ihre feſte kühle Hand auf die fieberhafte Stirn des Knaben legte, ſo ließ das Fieber nach, und die krankhaft glän⸗ zenden Augen ſchloſſen ſich zu ruhigem, erquik⸗ kendem Schlummer. Nicht nur auf den jungen Werner v. Bülom übte die neue Pflegeſchweſter dieſen wohltuenden Einfluß aus. Auch ihre anderen Kranken ſehn⸗ ten die Minuten herbei, die ſie an ihrem Schmer⸗ zenslager zubringen würde. Und der alte diri⸗ gierende Arzt konnte bald an dem Befinden ſei⸗ ner Patienten merken, ob Schweſter Virginia die Nachtwache gehabt hatte oder eine der anderen Schweſtern. Und nicht nur bei den Kranken war Schwe⸗ ſter Virginia ſo überaus beliebt, ſondern auch bei ihren Kolleginnen, die ſich ſchweigend ihrem überlegenen Geiſt unterordneten— und bei den Aerzten, die ihr ſtets die„ſchwerſten Fälle“ an⸗ vertrauten. Selbſt der Umſtand, daß man nicht vecht wußte, woher ſie eigentlich kam, wie ſie eigentlich hieß und was ſie früher war, konnte dieſe allgemeine Verehrung nicht abſchwächen. Ja, das ganze Sanatorium liebte Schweſter Vir⸗ ginia. Ihr Weſen atmete eine vollendete Harmo⸗ nie. Wenn ſie über die Schwelle trat, gab es kei⸗ nen Streit mehr, bein böſes Wort. Der ernſte Blick ihrer großen Augen verſcheuchte jede auf- keimende unedle Regung. Und— obgleich ſie die⸗ ſelbe Anſtaltskleidung trug, wie die übrigen Schweſtern— ſo hob ſich ihre Perſönlichkeit doch vor allen hervor durch Adel der Seele und große Herzensgüte, der ein Hauch von Schwermut bei⸗ geſellt war. „Sie hat gewiß eine große Enttäuſchung im Leben gehabt. Deshalb ſpricht ſie nie von ſich und widmet ſich mit ganzer Seele ihrem ſchwe⸗ ren Beruf, um zu vevyrgeſſen—“ meinte die klei⸗ me Schweſter Antonie, als man im Kreiſe der Kolleginnen einmal über Schweſter Virginia ſprach. Und man pflichtete ihr bei. Schweſter Virginia war eben Beſonderes“.— Das Befinden des jungen Werner v. Bülow beſferte ſich raſcher als die Aerzte gedacht hatten. So daß der dirigierende Arzt ſich damit einver⸗ ſtanden erklärte, wenn der Knabe an dem von der Mutter vorgeſchlagenen Tage das Sanato⸗ rium verließ— unter der Bedingung, daß eine Schweſter ihn bis München begleitete und er dort von einer Vertrauensperſon der Frau von Bülow in Empfang genommen wurde. Der Oberarzt hatte Schweſter Virginia als Begleiterin vorgeſchlagen. Doch ſeltſamerweiſe hatte die abgelehnt und Schweſter Antonie da⸗ mit beauftragt. Weshalb? Sie hatte von Werner erfahren, daß ſein und ſeiner Schweſter Vormund, ein Freund des Hauſes und eben jener„Brummbär“, über den „Sonnenſcheinchen“ ſich immer ärgerte, ihn in München abholen werde. Und dieſer Brummbär und Hausfreund war 19 7 Landvogt— Rechtsanwalt Klaus Land⸗ vogt!— „etwas ganz (Fortſetzung folgt). Pfälziſche Nachrichten Ludwigshafen, 24. Juli.(Kraftradfah⸗ rer überfahren.) Am Dienstag abend ge⸗ gen ſieben Uhr ſtießen in der Rupprechtſtraße ein Laſtkraftwagen und ein Kraftradfahrer zuſammen. Der Kraftradfahrer wurde unter den Kraftwagen geſchleudert und überfahren. Er mußte dem Kran⸗ kenhaus zugeführt werden. Ludwigshafen, 24. Juli.(Eine Tobſüch⸗ tige.) Am Dienstag erlitt eine 60jährige Ehe⸗ frau, die ſeit Jahren an Verfolgungswahn lei⸗ det, in ihrer Wohnung im Stadtteil Mundenheim einen Tobſuchtsanfall. Sie ſchlug ihr ganzes Kü⸗ hengeſchirr in Trümmer. Sie wurde ins Kran— kenhaus geſchafft. Neulußheim, 24. Juli.(Jauche als Löſch⸗ mittel.) Bei dem ſchweren Gewitter der letzten Nacht ſchlug der Blitz in die Lichtleitung und auch in die Doppelſcheune des Landwirts Emil Horn. Dadurch war der Ort ohne Licht und auch die Waſſerleitungsmotoren verſagten, ſodaß die Feuerwehr ohne Waſſer war und mit Jauche öſchen mußte. Der entſtandene Sachſchaden iſt beträchtlich. Ruſtheim, 24. Juli.(Schadenfeuer durch Blitzſchlag.) Bei dem ſchweren Gewitter, das heute nacht die Südpfalz über den Rhein nach Baden durchzog, ſchlug der Blitz in ein Oekono— niegebäude hier ein und zündete in der nahen Scheune, in der ſich große Vorräte von friſchem Heu und Stroh befanden. Die Feuerwehr konne das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der Scha— den ſoll 4100 Mark betragen. Landau, 24. Juli.(Brände durch Blitz⸗ ſchlag.) Das in der vergangenen Nacht über der Südpfalz niedergegangene ſchwere Gewitter hat teilweiſe Brandſchäden verurſacht. Aus Soir— lelbach wird gemeldet, daß ein Blitzſchlag einen Jungholzbeſtand in Brand ſetzte. Die Feuerweh— cen von Spirkelbach und Wilgartswieſen mußren aufgeboten werden. Eine große Fläche des Jung— waldes wurde eingeäſchert. In Ottersheim ſchlug der Blitz in einen mit Garben angefüllten Wagen ein. Der Wagen ſtand ſoſort in Flammen und nur mit Mühe konnten die naheſtehenden Fuhren mit Frucht gerettet werden. Landau, 24. Juli.(Beim Feuerſpeien ſchwer verbrannt.) Der 13jährige Karl Ne⸗ ther wollte den Feuerſpeier ſpielen. Er nahm Benzin in den Mund und blies die Flüſſigkeit gegen ein brennendes Streichholz. Dabei ent⸗ zündete ſich auch dem Knaben über die Bruſt lau⸗ fendes Benzin. Mit ſchweren Brandwunden liegt der Junge im Vincentius-Stiſt hoffnungslos dar— Vadiſche Poll. Mannheim, 24. Juki.(Gewitter fur m iber Mannheim.) Am Dienstag dent abte über Mannheim ein hettiger Gswitterſturm mit ſtartem Regen. In der Waldhofſtraße drohte ein dort aufgeſtelltes Leitergerüſt durch den Sturm umzuſtürzen. Die Berufsfeuerwehr mußte das Gerüſt abbauen. Der verurſachte Schaden beläuft ſich auf mehrere hundert Mark. In Gärten und Anlagen wurde durch Windbruch viel Schaden angerichtet. Mannheim, 24. Juli.(Opfer der Hitze.) Ein 29 jähriger Taglöhner und ein 21 jähriger Metzgerlehrling, die Hitzſchläge erlitten hatten, 1 am Dienstag ins Krankenhaus eingelie⸗ ert. Aus Heſſen. Mainz, 24. Juli.(Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete in Mainz.) Der Miniſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, der vorgeſtern nachmittag dem Oberbürgermeiſter einen Beſuch machte und dabei zunächſt die be⸗ ſonderen Wünſche der Stadt Mainz beſprach und im Anſchluß unter Zuziehung der Vertreter der Städtevereinigung des beſetzten Gebietes ſowee der Spitzenorganiſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch allgemeine, das beſetzte Gebiet berührende Fragen, hatte bereits heute vormittag wieder eine Beſprechung bei dem Vorſtand der Reichsvermögens verwaltung. Wettervorausſage für Donnerstag: Ueberwie⸗ gend bewölkt, noch weiter Neigung zu Niederſchlä⸗ gen und Gewitterſchauern, weiter lebhafte Abküh⸗ lung, weſtliche bis nordweſtliche Winde. Ausſichten für Freitag: Nach vorübergehender Beſſerung Fortſetzung des unbeſtändigen, zu Nie⸗ derſchlägen neigenden Wetters. Die deutschen Meiſterſchaſten ſind entſchieden. Finiſh des 100⸗Meter⸗Laufs. Geerling(ganz links) ſiegt vor Eldracher(neben ihm) und Wichmann(rechts außen.) E 110 Meter⸗Hürdenlauf. 2 Der junge Frankfurter Welſcher(links) konnte überraſchend den Favoriten Troßbach (rechts außen) ſchlagen. Start des Marathonlaufs. (der Sieger Wanderer.) Die Meiſterſchaften der deutſchen Leichtathleten ſind entſchieden. Drei Tage lang kämpften im Breslauer Stadion unter glühender Sonne die Beſten aller höchſte Ehre: den Meiſtertitel 1929. deutſchen Gaue um die Vereins ⸗ Anzeiger Medizinal⸗ Verband. Sonntag, den 28. Juli 1929 vorm. 10 Uhr Ausgleichung der abgeliefer⸗ ten Rechnungen. Um reſtloſes Abholen wird gebeten, Mitgliederbuch iſt mitzubringen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein Amiritia gegr. 1904 Samstag, den 27. Juli abends 9 Uhr findet im Lokal zum Reingold eine wichtige Mit- gliederverſamm lung ſtatt, wegen wichtigkeit der Tagesordnung wird um vollzähli— ges Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Geſang⸗Perein Sängerbund. Freitag abd. 9 Uhr Singſtunde. um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Borſtand. Verein f. Sport- u. Körperpflege 1896. Jeden Mittwoch und Samstag Uebungsſtunde. Die Sportwarte. Samstag abend halb 9 Uhr Mitgliederverſamm- lung im Lokal. Um reſtloſes Erſcheinen aller Mitglieder bittet Der Vorſtand. Odenwaldklub,(Ortsgruppe Viernheim.) 9. Pflicht- Wanderung am Sonntag, den 28. Juli 1929. Affolterbach— Höhenweg— Hirſchhorn. Abfahrt: 7 Uhr 43 Min. vorm. O. E. G. Sonntagskarte Weinheim, in Weinheim Gabel⸗ karte Waldmichelbach— Hirſchhorn(RM. 2,40) Ruckſackverpflegung, auch Getränke, nicht ver— geſſen. Recht zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer: Albert Haas. Turugenoſſenſchaft 1893. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitgliederverſammlung. Sämtliche Abteilungen müſſen reſtlos erſcheinen. NB. Sonntag Spiel gegen Bürſtadt in Viern⸗ heim. Der Vorſtand. Lokale Hachrichten Viernheimer Ereditverein. Im Anzeigenteil dieſer Zeitung wird die Vermögens- bilanz pro 1928 bekannt gegeben. Die Aktiven betragen 722 409,58 Mk., die Paſſiven 715397,07 Mk., es verbleibt ein Reingewinn v. 7012,51 Mk. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 27. Juli Pinchos Perek 6 19. Tammus Sabbat⸗Anfang 730 Uhr „ Morgen 8 „ Nachm. 4 „ Ausgang 9 ·⁰ Wochentag⸗Abend 8 „ Morgen 6³⁰ * 77 „ „ eee Wanderſegen. Welt, nun ſchmücke dich mit Wonnen, Wandern wollen junge Füße, Daß aus tauſendfachen Bronnen Deine Erdenſchönheit grüße. Breite deine Blumenauer Hin zum Teppich leichten Schritten, Laß von heller Augen Schauen Dich um eine Schönheit bitten. Laß die Bäume und die Berge Ihre Feſtgewänder tragen, Von der Nixe und vom Zwerge Sollſt du wieder Märchen ſagen Laue Winde laſſe wehen, Tanzen laß die bunten Falter, Laß durch weite Wälder gehen Tannenrauſchen wie ein Pſalter. Doch die ſcharfen Dornen hüte, Und verſteck die dunklen Gründe, Blüh in Segen und in Güte Nah dem Himmel, fern der Sünde. Führe bis zum Sonnenſinken Jugend hin auf ſeligen Wegen. Laß ſie Kraft und Schönheit trinken, Erde, ſprich den Wanderſegen. Martha Große. eee eee N Bauernverein! rte stpiche Der Vorſtand. billig am Lager Unser hat begonnen Spor] Ui N gasse urtar Preis Drels 17 7 Hes nat lot verdleni Kommen Sie es lohint D b sensationelle spar-Oeledenhelt felten- Andor Leere keinen- ung üster-Jates agen Mindhagen Regen- U. Dorenernäntel sen aller Art einzelne westen Auch werden Trauer-U. lissellschaftsanzüge hilligst verlieben bean, Jakob Ringel keln laden eine Treppe kein laden Plannheim, O 3, 4a(Planken) Merken Sie sich 2. 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