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Frühkleesamen, neuer Ernte, auch übsamen eingetroffen Alle Dünger stets am Lager. Der Vorstand ken Frank ſicher an ſich zog. Hertha BSC., dem ewigen Endſpielteilnehmer gelang es auch beim 4. Angriff auf die deutſche Meiſterſchaft nicht, ſich die höchſten Würden im deutſchen Fußball⸗ Sport zu erringen. Es mußte vielmehr nach einem aufregenden Kampf den Sieg knapp mit 2:3 an die Spielvereinigung Fürth ab⸗ geben, die damit zum dritten Mal die deutſche Meiſterſchaft errang. Das Spiel war im ganzen eine Ent⸗ täuſchung, ſo man die Leiſtungen betrachter. Schuld daran waren aber, das muß von vorn⸗ herein feſtgeſtellt werden, nicht die beiden Mannſchaften, ſondern der Schiedsrichter Dr. Bauwens⸗Köln, der die mehr und mehr auf⸗ kommenden Härten nicht energiſch zu unter⸗ drücken vermochte, ſondern durch ſeine laſche Leitung das unfaire Spiel der beiden Mann⸗ ſchaften direkt herausforderte und es ſo weit brachte, daß der Kampf, der zunächſt ganz an⸗ ſtändig und flott begonnen hatte, mehr und mehr ausartete. Der Kaampf ſelbſt brachte einen Rekord für Süddeutſchland, da 50 000 Zuſchauer das Stadion bis zum Berſten füllten. Schon mittags hatte der Anſturm des Publikums begonnen und gegen 330 Uhr war das Stadion bereits bis auf den letzten Platz gefüllt. Als die beiden Mannſchaften erſchienen, wur⸗ den ſie, vor allen Dingen Fürth, mit begeiſtertem Applaus empfangen. Es kamen dann die üblichen Zeremonien und ſchließlich holte Dr. Bauwens⸗ Köln die beiden Mannſchaftsführer Sobeck-Ber⸗ lin und Hagen⸗Fürth zum Loſen. 8 Das Spiel. Fürth gewann das Los, Berlin ſtieß an, blieb aber ſofort bei der Fürther Hintermannſchaft hän⸗ gen und ſah ſich in den nächſten 5 Minuten ſtän⸗ dig in die Abwehr gedrängt. Schon in der 2. Minute kam eine aufregende Situation vor dem Berliner Tor. als Kießling gut durchgekommen und ſcharf auf das Tor geſchoſſen hatte, doch ver⸗ mochte Geelhar geſchickt die gefährliche Situation im letzten Moment noch zu retten. Zwei Minu— ten ſpäter bot Geelhar wieder eine Prachtleiſtung, als er einen Schuß des durchgebrochenen Halblin— In der 5 5. Minute erzielte Fürth ſeine 1. Ecke. Der Ball kam gut zur Mitte und erzeugte ein lebhaftes Gedränge, das ſich in einer 2. erfolgloſen Ecke für Fürth auf⸗ löſte. Fürth drängte weiter und die Berliner Hin⸗ termannſchaft hat ſchwer zu ſchafſen. Eine gute Gelegenheit für Fürth vermaſſelt Frank in der 8. Minute dadurch, daß er in guter Situation über den Ball ſtopert. Dann leiſten ſich nacheinander Hagen und Krauß 1 einen Fehlſchlag daß der Berliner rechte Angriff frei vorſtoßen kann. Der Ball kommt zum linken Flügel, doch vermaſſelt Kirſey. Das Spiel iſt im Tempo überaus ſcharf und vermag noch zu feſſeln, beſonders dann, nach⸗ dem ſich von der 10 Minute ab Hertha BSC. im⸗ mer mehr aus ſeiner Umklammerung frei macht und ſelbſt energiſche Vorſtöße einleitet. In der 15. Minute fällt überraſchen⸗ derweiſe der Führungstrefffer für Fürth. Leuſchner hatte ein Foul an Kießling begangen, den Strafſtoß boxte Geelhar nur ſchwach in die Höhe, er kam dabei zu Fall und mußte zu⸗ ſehen, wie der ſchon herbeigeſpurtete Auer über ihn hinweg das Leder ins das Tor köpfte. Durch dieſen Erfolg, der beim Publikum ungeheure Be⸗ geiſterung auslöſte, wurde Fürth ſichtlich ange⸗ ſpornt und hatte in den nächſten Minuten wieder⸗ holt Pech, da mehrere gute Chancen knapp ihr Ziel verfehlten. In der 17. Minute hat Sobeck Pech, als er eine Flanke des gut vorgekommenen Kirſey knapp neben die Latte köpft. Ein Vorſtoß der rechten Berliner Angriffsſeſite wird von Röſchte abgeſtoppt, ein Durchbruch endet bei Ha⸗ gen. In der 23. Minute bezwingt Geelhar wie⸗ derum einen prachtvollen Schuß von Frank Zwei Minuſen ſpäter jagt Kirſey ous 8 Meter Entfer⸗ uuna eine Flanke von»ochis darüßer. In der 30. Für ist Deutscher Meister te Entſcheidung um die deutſche Fußball⸗ meiſterſchaft iſt gefallen. Nach Wiederbeginn liegt Fürth ſofort im Angriff, doch ereignet ſich zunächſt wenig, was von Belang wäre. Berlin wird immer härter und härter im Spiel und verurſachte eine Reihe von Straſſtößen, die aber mit Glück jederzeit abge⸗ wehrt werden können. In der 4. Minute erzielt Berlin nach einem ſchnellen Vorſtoß Kirſeys ſeine 3. Ecke, dann zeichnet ſich Rupprecht durch eifriges Spiel aus. Leinberger fällt in der Folge nunmehr ſtark ab, ſo daß Hagen wiederholt ſeinen Mittel⸗ läufer unterſtützen muß. Das Spiel bleibt wei⸗ terhin hart und unfair und wird erſt wieder in⸗ tereſſant, als Frank in der 12. Minute fein durch⸗ kommt, aher erneut regelwidrig zu Fall gebracht wird. Bei der Abwehr des Straſſtoßes entſteht ein furchtbares Gedränge, Geelhar fängt den Ball ſchließlich, wird aber im gleichen Moment ebenſo wie Domſcheidt verletzt und der Schiedsrichter muß für kurze Zeit das Spiel unterbrechen. In der 17. Minute vergibt Kießling durch ungenaues Zuſpiel eine recht gute Gelegenheit. In der 18. Minute geraten Leinberger und Schulze ſtark an— einander, wobei beide ziemliche Verletzungen be— kommen. Der Kampf verliert ſtändig mehr und mehr an Intereſſe und glich minutenlang nur noch einer Holzerei. In der 20. Minute erzwingt ſich Fürth erneut die Führung, als Frank mit einer Steilvorlage von Franz die Berliner Verteidigung durchdringt und unhaltbar und ſcharf in die Ecke placiert. Erneuter lebhaf— ter Beifall beim Publikum. Hagen muß wegen einer Verletzung vorübergehend den Platz verlaſ— ſen und auch Berlin in der Folge nur noch 10 Mann im Feld aufweiſen kann, da auch Müller zum Ausſcheiden gezwungen wird. In der 27. Minute machen Kießling und Frank einen gut gedachten Vorſtoß, dann leiſtet wiederholt Neger ſehr leichtſinnige Abwehr, die brenzliche Situatio— nen vor dem Fürther Tor hervorrufen, aber zum Glück immer wieder geklärt werden können. In der 32. Minute fällt überraſchend der Ausgleich, da Neger einen Strafſtoß ſehr ſchwach abgewehrt hatte und nach einem Gedränge Sobeck ſicher ein⸗ köpfte. In der letzten Viertelſtunde iſt dann Fürth wieder ſicher in Front, ſtößt aber in Hertha auf einen immer unfairer werdenden Gegner, wo— durch die beſten Chancen Fürths vermaſſelt wer⸗ den. Alle glauben bereits, daß der Kampf ver⸗ längert werden muß, da gibt es vier Minuten vor Schluß einen Strafſtoß für Fürth. Kießling gibt ihn gut zur Mitte, Rupprecht nimmt das Leder mit dem Kopf auf und ſchießt den Ball unhaltbar zum Siegestrefſer ein. Die Fürther verlegen ſich dann in den letzten paar Minuten auf Halten des Ergebniſſes und werden zuletzt von den begeiſterten Maſſen auf den Schultern vom Platz getragen. Spielvereinigung Fürth hat den Sieg und die Meiſterſchaft verdient aewenee wcinute tommt dann der Umſchwung des Spieles als Auer 2 eine ſchwache Abwahr von Schulze ge⸗ ſchickt ausnützend durchgebrochen war und im Strafraum unfair gelegt wurde. Alle warteten auf Elfmeter, aber der Schiedsrichter konnte ſich nicht entſcheiden. War das Spiel bisher intereſ⸗ ſant und fair, ſo trat nunmehr die Leiſtung im⸗ mer mehr gegen die Härte zurück. Man ſah nur noch einzelne Aktionen, die Anerkennung finden konnten. Dr. Bauwens revanchlerte ſich bald für den nicht gegebenen Elfmeter, als er ein glattes Hände der Fürther Abwehr überſah. Berlin wird nun beſſer und vermag gegen Schluß der 1. Halb, zeit ſtark zu drängen und erzielt ſchließlich auch in der 40. Minute den 5 wohlverdienten Ausgleich, als die 1. Ecke für Berlin nur ſchlecht abgewehrt wird und Sobeck ſchließlich Gelegenheit hat, durch einen raffinierten Kopfball den herausgelaufenen Neger zu bezwingen. Fürth iſt etwas deprimiert und muß die letzten paar Minuten in der Deven⸗ ſive zubringen. An dem Reſultat wird aber nichts mehr geändert.— Hareins bank Welngelm Aelteſte Bann am Platze Bauk und Sparkaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchüftsantelle, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000.— Veſorgung aller bankgeſchäftlichen Angelegenheiten Die Mannſchaft zeigte in den wenigen Minuten in denen ehrlich geſpielt und fair gekämpft wurde, daß ſie den Berlinern immerhin noch einige Grade in der Spielkultur voraus iſt und legte in dieſer Zeit ein ſolch flottes und rationelles „viel hin, daß man den Fürthern zweifellos das ob ausſprechen muß, ein würdiger deut ſcher Meiſter geworden zu ſein. Daß die Mannſchaft nicht ihre Beſtleiſtungen erreichte, iſt mit Rückſicht auf die Härte des Spieles ver⸗ ſtändlich, aber zu bedauern. Gut war bei ihr in erſter Linie die Hintermannſchaft, vor allen Din⸗ gen der unverwüſtliche Hagen, der immer wie⸗ der klärte und ſelbſt die etlichen Schnitzer ſeines an ſich gut disponierten Partners Kraus I gut zu machen vermochte. Neger im Fürther Tor machte einen unſicheren Eindruck, beſonders in der zweiten Halbzeit. Die Fürther Läuferreihe war als Ganzes nicht ſo gut wie in den letzten Spielen und zwar als Folge der überraſchend ſchlechten Verfaſſung des Mittelläufers Lein⸗ berger. Er erreichte nicht die Größe ſeines lin⸗ ken Partners Kraus II, der mit dem Berliner s rechten Flügel jederzeit gut fertig wurde. Vor allem erreichte der Mittelläufer nicht die Form von Röſchke, der ein ausgezeichnetes Spiel lieferte und als beſter Mann der Fürther zu be⸗ zeichnen iſt. Der junge rechte Läufer Fürths hielt den linken Berliner Angriffsflügel jederzeit glän⸗ zend in Schach, zeigte eine graße Ruhe und Si⸗ cherheit im Spiel und unterſtützte ſeinen Angriff ausgezeichnet. Im Sturm Fürths, der ſchwer zu kämpfen hatte, da Hertha B. S. C. ſeinen ſtärkſten Mannſchaftsteil in der Hintermannſchaft aufzu⸗ weiſen hatte, war Franz, der überlegte An—⸗ griffsführer, als der er ſich in den letzten Svielen hervorgetan hat. Auer 11 am rechten Flügel war die angenehme Ueberraſchung des Tages da er, trotz der ſchweren Bewachung durch den Läu⸗ fer Völker, wiederholt ausgezeichnet vorſtieß und ſaubere Flanken zur Mitte bringen konnte. Kießling am linken Flügel tändelte zu viel und ließ ſich mehrmals in unnütze Einzelaktionen ein. Frank ſtieß in Domſcheidt auf ein Hinder⸗ nis, das er nur ſchwer umgehen konnte. Rupp⸗ recht war koloſſal eifrig und hatte das Glück, dank ſeiner Leiſtung den 3. Treffer für ſeine Mannſchaft gebucht zu haben. Hertha, die nun zum 4. Male nur Zweiter werden konnte, bot eine recht unangenehme Ent⸗ täuſchung, da die Mannſchaft offenſichtlich von vornherein ſich allzu ſehr auf hartes Spiel ein⸗ ſtellte und damit mit maßgebend war, daß der Kampf die unſchönen Formen annahm. Rein ſpie⸗ leriſch geſehen waren bei den Berlinern das Schlußtrio und die Läuferreihe die beſten Mann⸗ ſchaftsteile, während der Sturm ſehr ſelten Gele⸗ genheit fand, ſein volles Können zu offenbaren. Im einzelnen überragte der rechte Läufer Völ⸗ ker, dann aber auch der Mittelläufer Müller, der ſich als ungemein eifriger und fairer Spieler entpuppte und ſeinem internationalen Antipoden in nichts nachſtand, ihn in der Unterſtützung des Angriffs ſocar noch übertraf. Leuſchner und Schulze waren zwei gute Abwehrſpieler und Geelhar im Tor ein recht guter Tormann, der gegen die drei Treffer Fürths machtlos geweſen iſt Der Berliner Sturm hatte ſeinen beſten Mann in dem Halbrechten Sobeck, der nicht nur der eigentliche Angriffsführer war, ſondern auch den nötigen Schwurig in den Berliner Sturm brachte. Sein Nebenmann Ruch verſtand ſich mit ihm aus⸗ gezeichnet. Dagegen fiel die linke Seite des An⸗ griſfs und vor allen enden der Mittelſtürmer Fritze mehr oder oeniger ab.“ —. ruchtsäche zu haben bei Franz Brechtel Rathausſtraße 32 e e eee 9 8 22727272222. 9 1 2 2 JJ2ͤ ĩ»K: ß 8—— 8 Ar. 1ẽ Neueſte Telegramme Her Amerila⸗Flug verſchoben Friedrichshafen, 29. Juli. Wie wir vom Luftſchiffbau Zeppelin erfahren, wird die Amerikafahrt vorausſichtlich erſt am Donnerstag angetreten werden können, da einige Paſſagiere, die mit dem urſprünglich auf den 4. Auguſt ange⸗ ſetzten Antritt der Fahrt gerechnet hatten, zum Teil von weither kommen müſſen und wie ſie bem Luftſchiffbau mitteilten, kaum vor Mittwoch mittag in Friebrichshafen eintreffen können. Ein definitiver Entſchluß kann erſt morgen, Dienstag gefaßt werben. Engliſch amerikanisches Flotten ⸗ Ablommen Lon don, 30. Juli. Die geſtrigen engliſch⸗ amerikaniſchen Beſprechungen übar die Flotten abrüſtung ſollen, wie in unterrichteten Londoner Kreiſen verlautet, dahin geführt haben, daß die Grundlagen des engliſch⸗amerikaniſchen„Vorab⸗ kommens“ über die Flottenabrüſtung bereits im Laufe dieſer Woche in der Form eines Vertrages und in Paragraphen vorliegen werden, wodurch die engliſche Regierung in der Lage ſein werbe. den anderen drei an der Flottenabrüſtung inte⸗ reſſierten Mächten, Frankreich, Italien und Ja⸗ pan, den engliſch⸗amerikaniſchen Vorvertrag als Muſter für den allgemeinen Vertrag zur Gegen äußerung zu überſenden. In engliſchen Kreiſen hofft man, daß dieſe Gegenäußerungen bis zur Abreiſe Maedonalds nach Waſhington Anfang Oktober vorliegen werden, ſodaß in den Beſpre⸗ chungen Hoovers und Maedonalds dann ein be⸗ ſtimmtes Schema für ben allgemeinen Flotten⸗ abrüſtungsvertrag aufgeſtellt werden könne. Die⸗ ſer Entwurf ſoll dann als Anhang dem Einla⸗ dungsſchreiben für eine Flottenabrüſtungskonfe⸗ renz beigelegt werden. Nr Nficktritt Pöincares Trotz der Ueberraſchung, der Poincares Rück⸗ tritt in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat und trotz der erregten Debatten in der Preſſe Frank⸗ reichs über die Urſachen und über die mutmaß⸗ lichen Auswirkungen dieſes Geſchehniſſes gibt man in politiſchen Kreiſen unumwunden zu, daß 8. nicht allein die Erkrankung Poincares die 55 Regierungstriſe verurſacht hat. 25 Man weiß, daß die Operation, der ſich Poin⸗ dare unterziehen wird, erſt in einigen Tagen ſtatt⸗ findet und darum nicht allzu dringlich iſt. Man weiß aber auch, daß der bisherige Miniſterpräſi⸗ dent ſchon vor geraumer Zeit ſeinen engeren Freunden von ſeiner Rücktrittsabſicht Mitteilung machte und ſieht es nicht als Zufall an, daß die Verſchlimmerung ſeines Leidens ſich in einem Augenblick einſtellt, wo auch der Senat die Schul⸗ denabkommen verabſchieder hat. Man weiß wei⸗ ter— und das iſt das weſentliche— daß Poin⸗ care angeſichts der ſich häufenden Schwierigkeiten, ſeine Politik in Kammer und Senat ſowie in der europäiſchen Oeffentlichkeit durchzuführen, ſehr verbittert war. u politiſchen Kreiſen rechnete man mit ſei⸗ am Rücktritt, als man erkannte, daß Poin⸗ bares Einfluß nicht ausreichte, um gegen die Entwicklung der internationalen Politik zur gausgleichenden Zuſammenarbeit mit Erfolg auch weiterhin anzukämpfen. Poincare, der gewohnt war, abſoluter Mittelpunkt der franzöſiſchen Regierung und damit auch der franzöſiſchen Politik zu ſein, und der ſeine vor⸗ nehmſte Aufgabe in der Verteidigung des Verſail⸗ ler Diktats und der franzöſiſchen Siegesbeute ſah, hat ctzeitig erkannt, daß er mit ſeiner Politik, in erſpruch zu der Enwicklung geraten war, die Europa nach dem furchtharſten aller Kriege nimmt und nehmen muß. Widerſtrebend hat er gerade in den letzten Monaten begreifen lernen müſſen, daß die endgültige Kriegsliquidierung, die in einigen Tagen beſiegelt werden ſoll, zu⸗ gleich auch die Liquidation ſeiner Politik bedeu⸗ ten muß, an det er als tatſächlicher Lenker der Geſchicke Frankreichs ſeit 1912 mit beiſpielloſer Energie und Starxheit feſtgehalten hat. Deshalb, bedeutet der Entſchluß Poincares noch vor der Haager Konferenz vno der politi⸗ ſchen Bühne abzutreten, mehr als ein Ereignis für Frankreich allein. Der Rücktritt muß als ein Geſchehnis von außerordentlicher Bedenſung für die geſamte internattonale Politik a. nter werden, wobei es unnsdtig iſt, die Frage zur Be⸗ urteilung heranzuziehen, ob Poincare für immer vom politiſchen Schauplatz verſchwinden wird, oder ob er wieder auf dem Plan erſcheint, wenn er ſeine Stunde noch einmal für gekommen hält. Daß Poincare gerade in dieſem Augenblick die Füh— rung der frenzöſiſchen Politik in andere Hände, nämlich in die des geſchmeidigeren Briands legt, iſt von ungeheurer internationaler Bedeutung. Mit Poinare verſchwindet für die Liquidierung des Krieges ſicher das allerſchwerſte Hemmnis. Was wird nun werden? In Berliner politiſchen reiſen warnt man vor all⸗ zugroßem Optimismus in Bezug auf die weitere Entwicklung der Dinge. Auch Brland dürfte trotz ſeiner kürzlich entwickelten Idee von den Ver⸗ einigten Staaten Europas zunächſt einmal fran⸗ zöſiſche Politik machen, ganz abgeſehen davon, daß Briand ſelbſt ſeſt entſchloſſen iſt, bei den kommen⸗ den Verhandlungen das Aeußerſte für Frankreich herauszuholen. Man weiß auch, daß die Kern⸗ truppe ſeiner künftigen Majorität von den Wäh⸗ lern abängt, die unter dem Zeichen Poincares ihre Stimme daegeben haben Zahlreiche Todesurteile gegen litauiſche ozſaldemolraten Memel, 29. Juli. Das Kriegsgericht in Schau⸗ len hat in einem Prozeß gegen 24 Angeklagte, darunter das Mitglied des Zentralkomitees der ſozialdemokratiſchen Partei, Galinys, die vor einigen Monaten in Kowno in den Räumen des Zentralkomitees der ſozialdemokratiſchen Partei verhaftet worden waren, nach 4tägiger Verhand— lung bereits am Sonnabend das Urteil gefällt, . jedoch bisher noch nicht veröffentlicht worden Dem„Memeler Dampfboot“ zufolge verlautet, daß 10—14 Angeklagte zum Tode und die übri⸗ gen zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden ſind Das Todesurteil gegen einen Grenz⸗ poliziſten, der den Pleſchkaitis-Anhängern beim Grenzübertritt Hilfe geleiſtet haben ſoll, ſoll be⸗ reits vollſtreckt worden ſein. Die ſozlaliſtiſche Arbeiter⸗Internationale tagt. Ausland China nimmt Amerikas Vermittlung an. Paris, 28. Juli.„Newyork Herald“ ver fentlicht eine Meldung aus Tokio, wonach di Nanking⸗Regierung ihren Geſandten in Wa ſhington angewieſen habe, das amerikaniſche An gebot der Vermittlung im chineſiſch⸗ruſſiſche Konflikt anzunehmen, wobei China ſich damit ein verſtanden erkläre, daß die Lage, wie ſie vor den Streitfall beſtand, wiederhergeſtellt werde. Kommuniſtiſche Geheimdruckerei ausgehoben. Paris, 28. Juli. Bei einer Hausſuchung eines wegen Hochverrats bereits verurteilten Kommu⸗ niſten in Houille entdeckte die Polizei eine Ge heimdruckerei, in der kommuniſtiſche Aufrufe unk Rundſchreiben, dle an die Soldaten und Matro ſen gerichtet ſind, hergeſtellt wurden. Zahlreich Schriftſtücke wurden beſchlagnahmt, der Kom muniſt wurde verhaftet. Meuterei eines chineſiſchen Regiments. Moskau, 28. Juli. Nach einer Meldung der Telegraphenagentur der Sowjetunion aus Tſchite hat ein chineſiſches Regiment in einer Vorſtad: Charbins gemeutert und in der Hauptſtraße ir den Läden und Wohnungen von Kaufleuten ſchlimm gehauſt. Trotz der beruhigenden Erklä rungen der Behörden mehren ſich die Fälle, das chineſiſche Firmen ihren Betrieb ſchließen. Viel. Kaufleute ſind bereits aus Charbin abgereiſt. iheiniſcher Handwerkertag in Trier Trier, 29. Juli. Der 45. Rheiniſche Handwer⸗ ertag, der in dieſen Tagen in Trier abgehalten vird, wurde geſtern mit einer großen öffentlichen kundgebung eröffnet, dem Vertreter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, insbeſondere auch das Mi⸗ niſterium für die beſetzten Gebiete beiwohnten. Nach einer Begrüßungsanſprache durch den Vize— präſidenten des Reichstages und Präſidenten des Rheiniſchen Handwerkerbundes, Eſſer, ergriff Reichsminiſter Dr. Wirth das Wort. Er wies einleitend auf den Wert des Frie— dens für die Wirtſchaft und die Kultur Europas hin. Das Handwerk müſſe, um an der großen, dem deutſchen Volke geſtellten Aufgabe teilneh⸗ Zürich, 29. Juli Die ſozialiſtiſchen Zeitungen teilen mit, daß am Sonntag im Volkshaus in Zürich die Exekutive der ſozialiſtiſchen Arbeiter Internationale zuſammengetreten iſt. Die deutſche Sozialdemokratie iſt vertreten durch Criſpien, Stelling und Vogel. Frankreichs Regierung gebildet Kabinett nen zu können, ſeinen Blick aus dem engen Be— eufskreiſe herausrichten auf den großen Lebens— kreis des deutſchen Volkes und den noch größeren der ganzen Welt. Das Handwerk müſſe politiſche Menſchen erziehen und ſie vorwärts ſtoßen in die politiſchen Parteien, damit ſie wirkſam werden im Staats⸗ und Gemeindeweſen. Die Entſchei⸗ Poincart unter Briands Führung Die Nadikalen lehnten ab Paris, 29. Juli. Die radikale Partei hat das Angebot Briands, Mitglieder der Partei Snowden vertreten werden. Ob Macdonald als Hauptdelegierter an der Konferenz teilnehmen in das Miniſterium aufzunehmen, abgelehnt. wird, iſt noch ungewiß. Der Vorſitzende der Partei, Daladier, hat Auftrag erhalten, Briand hiervon in Kenntnis zu ſetzen. Briand begibt ſich nunmehr nach dem Ely⸗ dee, um den Präſidenten der Republik von dieſem Beſchluß Mitteilungen zu machen. Man kann, wie Havas betont, als faſt ſicher anneh⸗ men, daß alle Mitglieder des zurückgetretenen Kabi⸗ netts dem neuen Miniſterium angehören werden. Paris, 29. Juli. Briand erklärte heute vor⸗ mittag, als er gegen 1 Uhr das Elyſee verließ, er habe ſein Kabinett gebildet. Die Radikalen eien nicht darin vertreten. Er hoffe, nach einer eſprechung mit dem Führer der Radikalen, Da⸗ ladier, eine größere Mehrheit in der Kammer zu finden, obwohl das Kabinett das gleiche wie das Poincares ſej. Das Kabinett werde noch heute dem Präſidenten der Republik vorgeſtellt werden. Englands Delegation für die Haager Konferenz. London, 29. Juli. Wie der britiſche Funkdienſt meldet, wird Großbritannien bei der bevorſte⸗ Ausland Die polizeilichen Maßnahmen zum 1. Auguſt in Pacts. Paris, 29. Juli. Wie das„Journal“ be⸗ richtet, wird in Paris zur Vermeidung von Unruhen im Zuſammenhang mit den für den 1. Auguſt angekündigten kommuniſtiſchen Kund⸗ gebungen und zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung aufgeboten: 16000 Mann Pariſer Polizei, 2000 Mann ſtädtiſche Garde, 2000 Mann Polizeiinſpektoren und 2000 Mann mobile Garde. Außerdem ſtehen der Polizei Autos zur Verfügung, um nach bedrohten Punkten ſchleunigſt Verſtärkungen werfen zu können. Eine Rede Herriots. Paris, 29. Juli. Herriot hat in Jonſat eine Rede gehalten, in der er außenpolitiſch für die Verwirklichung einer Einigung der Staaten Europas eintrat, die allein im Stand⸗ ſei, die Hegemonie auszugleichen, die ein jus⸗ ger reicher Staat auf einem anderen Kontinen zur größten Gefahr Europas anſtrebe. Di⸗ Vereinigten Staaten Europas ſeien ſchwer zu henden Reparationskonferenz im Haag durch Staatsſekretär Henderſon und Schatzkanzler bilden, abe nöglich, wenn alle Demokraten darin ein a ———— 46. Jahrgang Dung Aber den Aufbau der wirtſchaftlichen Exi⸗ ſtenz liege in der Fortführung einer konſequenten und glücklichen Politik nach innen und nach außen. Nur bei einer günſtigen Löſung der Kon⸗ erenz im Haag ſei es möglich, an die zahlreichen lufgaben heranzugehen, die heute im Weſten des zeutſchen Reiches brennend ſeien. Ausſchreitungen auf einer Fürſorgeamts⸗Kreisſtelle Frankfurt a. M., 28. Juli. Geſtern vorm liag erſchien der 24jährige ledige Arbeiter N. in der Fürſorgeamts⸗Kreisſtelle 2 am Paulsplatz, um eine Barunterſtützung zu fordern. Da N., der vor kurzem nach 20monatiger Gefängnisſtrafe we⸗ gen Einbruchsdiebſtahls und Hehlerei aus der Strafanſtalt Preungesheim entlaſſen worden ift, eine ihm zugewieſene Gelegenheitsarbeit wegen angeblicher Magenkrämpfe nicht fortgeführt hatte, war er zu ärztlicher Unterſuchung beſtellt worden, aber nicht erſchienen. Seine Forderung, ihm ſo⸗ fort eine Barunterſtützung zu gewähren, konnte ohne Bezirksbeamten nicht erfüllt werden: auch der ſtellvertretende Kreisſtellenvorſteher mußte die ſofortige Gewährung einer Barunterſtützung ab⸗ ehnen. Hierauf wurde der Arbeiter gegen den Vorſteher tätlich, und es gelang nur mit Hilſe des Ordners, den ungebärdigen Hilſeſuchenden aus dem Zimmer zu drängen. Im Vorraum war N. eine Frau von einer Bank, drang mit der Bar“ nach Einſchlagen der Türfüllung in das Vorſteher⸗ zimmer ein und ſchlug dort alles kurz und klein, nachdem der Vorſteher ſich durch eine Nebentüre hatte retten können. Als die zu Hilfe gerufene Polizei kam, hatte ſich N. bereits aus den Staube gemacht. Die„Deutſche Rundſchau“ vor der Biomberger Straftammer Bromberg, 28. Juli. In den letzten Monaten ſind gegen die Schriftleitung der„Deulſchen Rund⸗ ſchau“ eines der bedeutendſten Organe des Deutſch⸗ tums in Polen, 10 Preſſeprozeſſe gemacht worden: Drei davon kamen jetzt vor der Bromberger Straf⸗ kammer zur Verhandlung. Der erſte Prozeß wegen eines Artikels über den Druck gegen die Deutſchen in Dirſchau bei der Be⸗ flaggung anläßlich der 10-Jahresfeier der Be⸗ ſetzung Dirſchaus durch polniſches Militär mußte vertagt werden, da die von der Staatsanwaltſchaft geladenen Belaſtungszeugen nicht erſchienen ſind. Auch die zwei anderen Prozeſſe, die wegen einer Kritik des Minderheitenſchulweſens in Polen an⸗ geſtrengt wurden, mußten vertagt werden, da ſich der verantwortliche Schriftleiter der„Deutſchen Rundſchau“ bereit erklärte den Wahrheitsbeweis anzutreten.. Aus aller Welt. Von der Hengabel aufgeſpießt. Waldhofen, 28. Juli. Die Landwirtsfrau Lebmaier in Kaifeck wollte aus einem Stroh⸗ haufen einen Büſchel Stroh herausziehen. Der Haufen ſtürzte auf ſie, wobei eine Heugabel, die anſcheinend noch vom Vorjahre in dem Strohhaufen ſteckte, ihr mit Folcher Gewalt in den Leib drang, daß fte ſchwerverletzt ins Krantenhaus eingeführt werden mußte. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Aus Eiferſucht erſtochen. Geiſenfeld, 28. Juli. Der 1943jährige Bau⸗ hilfsarbeiter Georg Thalmaier von Irſching erſtach aus Eiferſucht den Landwirtsſohn Joh. Reichart. Ohne vorherigen Streit verſetzte der Rohling dem Nichtsahnenden mehrere toͤd⸗ liche Meſſerſtiche in den Rücken und ließ ihn auf der Straße liegen. Der Sterbende hatte noch ſoviel Kraft, ſich in den Straßengraben zu ſchleppen, wo er von Vorübergehenden aufgefunden wurde. Der Täter wurde verhaftet Die Schwiegermutter erſchlagen. Magdeburg, 29. Juli. In dem Orte Wellen im Kreis Wolmirſtedt hat der 34 Jahre alte Ar beiter Robert Meißner ſeine Schwiegermutter. Emma Lindemann, im Verlauf eines Familien⸗ ſtreites erſchlagen. Der Schwiegervater wurde ſchwer verletzt und auch die Ehefrau erlitt Ver⸗ letzungen. Der Täter iſt flüchtig. Schnellzugentgleiſung.— 13 Schwerverletzte. Paris, 28, Juli. In Nantes entgleiſte der Schnellgug La Croiſie— Paris. Ein Wager ſtürzte eine 10 Meter hohe Böſchung hinunket Von den Inſaſſen wurden 13 ſchwer Verletzt. 1 11 —— 5— 2 8 ä ———.. ̃———— ————ů—ů—ů— Durch Geiſtesgegenwart das Leben gerettet. Erlangen, 28. Juli. Auf der ſchienengleichen Ueberfahrt in der Nürnbergerſtraße wurde ein Kleinkraftradfahrer von der Maſchine eines ſtadtauswärts fahrenden Zuges erfaßt. Der Motorradfahrer hatte die Geiſtesgegenwart, ſich an dem Puffer an der Stirnſeite der Loko⸗ motive ſolange feſtzuhalten, bis der Zug nach etwa 50 Metern zum Stehen kam. Der Fahrer erlitt nur leichte Prellungen und Abſchürfun⸗ gen. Maſſenauftreten von Kreuzottern. Weiden, 28. Juli. Bei der tropiſchen Hitze wurde ein Maſſenauftreten der Kreuzotter in der hieſigen Gegend feſtgeſtellt. Im Bürgerwald wurden von einem Beerenſucher acht Reptile gefunden und getötet 304 Stunden in der Luft. St. Louis, 28. Juli. Das Flugzeug„Robin“ mit dem Piloten Jackſon und O'Brien an Bord befindet ſich nunmehr bereits mehr als 14 Tage ununterbrochen in der Luft. Geſtern morgen um 3 Uhr, funktionierte der Motor noch tadellos. Unwetterverheerungen in Kitzbühel. Innsbruck, 28. Juli. Die beliebte Sommer— friſche Kitzbühel wurde von einem Unwetter heimgeſucht. Innerhalb drei Minuten ſchwillte der Ehrenbach ſo ſtark an, daß die Fluten den Zahndamm unterſpülten und teilweiſe über— ſchwemmten. Der Zugverkehr mußte vorüber⸗ zehend eingeſtellt werden. Die Häuſer des von der ärmſten Bevölke— cung bewohnten niedriger gelegenen Stadteils wurden bis zur halben Zimmerhöhe mit Schlamm und Geröll ausgefüllt. Menſchenleben ind nicht zu beklagen. Der Schaden iſt außer— ordentlich groß. Gute Bohnenernte, ſchwache Preiſe. Steinfeld, 28. Juli. Der feldmäßige Anbau oon Bohnen hat im ſüdpfälziſchen Grenzgebiet in dieſem Jahre weiter erheblich zugenommen. Allein die hieſige Gemarkung umfaßt eine Boh⸗ nenanbaufläche von rund 40 Morgen. Der Be⸗ hang iſt ſehr zufriedenſtellend, die Ernte hat ein⸗ jeſetzt, doch halten die Erzeuger wegen zu niedri⸗ gem Gebot der Aufkäufer— man hat 5/ für hen Zentner geboten— zurück. Bunte Zeitung. Die Brötchen⸗Naſſauer. denen die Gaſtwirte auch in Norddeutſchland dadurch den Garaus machten, daß ſie nach ſüd⸗ deutſchem Muſter die Bezahlung für die zu den Speiſen entnommenen Brötchen einführten, dürfen jetzt wieder Morgenluft wittern. Eine Reihe von Gaſtſtätten hat ſich inzwiſchen näm⸗ lich wieder zu der früheren Uebung bekannt, für die Weißbrötchen als Zuſpeiſe nichts extra zu berechnen. Dieſes Entgegenkommen ſcheint einem Gaſthausbeſitzer in Halberſtadt jedoch übel bekommen zu ſein. Er hat ſich deshalb neranlaßt geſehen, folgendes Motto auf ſeine Speiſekarten zu ſetzen:„In dieſem Lokal wer⸗ den Weiß⸗ und Schwarzbrot koſtenlos verab⸗ reicht. Die verehrten Gäſte werden indeſſen gebeten, ſich damit allein ſatt zu eſſen.“ Einen Nationalpark will jetzt Frankreich in der Provence errichten. Es handelt ſich um ein rund 100 Quadrat⸗ kilometer großes Gebiet, das als einziges in Europa noch den Flamingo beherbergt. Steinige Steppen, Sümpfe und zahlreiche Flußarme mit Altwäſſern befinden ſich in dieſem zukünf⸗ tigen Naturſchutzpark, in dem auch die zur Zeit in Frankreich ſonſt noch anzutreffenden ſeltenen Tiere angeſiedelt werden ſollen, um dieſe vor dem Untergange zu bewahren. — die Geflügelſarm als Falſchmünzerwerkſtätte In der Gemeinde Asbach wurde im Juli ein Anweſen verkauft, das aus dem 005 des Gaſtwirts Lipp an den Heſheſther Joſef Span⸗ rutz aus Gerſthofen überging. Ein gewiſſer Bauer und ein Landſchaftsmaler Baumann wollten dort angeblich eine Geflügel⸗ und Nerz farm einrichten. Der Beſitzer Spanrutz hielt die Leute ängſtlich von der Farm fern und er⸗ zählte, daß ſeine Freunde Neugierige nicht wollten. Als eines Tages aus Augsburg die Einrichtungsgegenſtände für die Geflügelfarm angefahren wurden, ſahen die Einwohner des Ortes, daß Papier, Druckfarben und Litho⸗ graphieſteine abgeladen wurden. Außerdem kam auf dem Bahnhof Wertingen noch eine Papierſchneidemaſchine an. Man verſtändigte die Augsburger Polizei, die bei ihrem Ein⸗ treffen eine wohleingerichtete Falſchmünzer⸗ werkſtätte vorfand, die von den Unternehmern bereits anderswohin verlegt werden ſollte. Die beiden Falſchmünzer wurden verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis nach Augsburg eingeliefert. Schweres Anglück auf der Berliner Rerſtraze Berlin, 28. Juli. Samstag nachmittag trug ſich auf der Heerſtraße ein Unglück zu, bei dem die Gattin des Beamten der amerikaniſchen Bot⸗ ſchaft in Berlin Henry W. Euſtis und deren Schweſter Frau Mary Sawyer ums Leben kamen Als der Privatwagen des Herrn Euſtis, der ſelber am Lenkrad ſaß, aus einer Nebenſtraße in die Heerſtraße einbog, kam die Heerſtraße herun— ter in ziemlich ſchnellem Tempo ein Geſchäfts⸗ auto, deſſen Führer nicht imſtande war, abzuſtop⸗ pen. Der Lieferwagen fuhr heftig auf d. Privatwa⸗ gen. Durch den Anprall wurde die hintere Hälfte der Karoſſerie des Wagens des Herrn Euſtis vollſtändig zuſammengedrückt. Frau Euſtis, die im Innern des Wagens ſehr viel Gepäck mit ſich führte, wurde zwiſchen den Trümmern und den Gepäckſtücken eingeklemmt. Es waren ſofort Ret⸗ tungswachen zur Stelle. Als man die verun⸗ glückte Frau ins Krankenhaus brachte, war ſie be⸗ reits tot. Die Schweſter wurde ſchwerverletzt ins Krankenhaus gebracht; ſie iſt dort ihren Verlet— zungen erlegen. Herr Euſtis hat nur geringfü⸗ gige Verletzungen erlitten. Rettung aus schwerer Vergnot Innsbruck, 28. Juli. Ein reichsdeutſcher Som⸗ mergaſt unternahm, wie die„Neueſte Zeitung“ meldet am Donnerstag von Scharnitz aus eine Tour auf die Frunnſteinſpitze im Karwendel, bei der er ſich ſo verſtieg, daß er weder vor- noch rückwärts konnte. Die ausgeſandte Rettungs⸗ mannſchaft konnte am ſelben Tag nur bis auf 60 Meter zu ihm gelangen. Der Touriſt mußte deshalb während des ſtarken, von Hagelſchlag begleiteten Gewitters am Donnerstag abend und noch während des folgenden Tages in ſeiner ge⸗ fährlichen Lage ausharren, aus der er erſt am Freitag abend zwar unverletzt, aber gänzlich er⸗ ſchöpft befreit werden konnte. Im Laufe der Nacht wurde er nach Scharnitz gebracht. ö Aus Nah und Fern Darmſtadt, 28. Juli.(Erwiſcht.) Der Schutzmann Kappel aus Biblis, der einen Betrag oon 6—700 /, den er für Brandentſchädigung auszahlen ſollte, für ſich verbrauchte, und dann flüchtig ging, konnte im hieſigen Hauptbahnhof feſtgenommen werden. Er hatte nur noch 30, bei ſich und gab an, er habe ſich der Staatsan⸗ waltſchaft ſtellen wollen. Darmſtadt, 28. Juli.(Entwichener Für⸗ ſorgezögling.) Der 8jährige jugendliche Bormuth iſt aus der Erziehungsanſtalt Aumühle entwichen. Er iſt groß, hat braune Geſichtsfarbe, träat braune Hoſe und braune oder blaue Jacke. CCC((c. Die Darmſtädter Kriminalpolizei erbittet ſach⸗ dienliche Mitteilungen. 2 Darmſtadt, 28. Juli.(Jubiläum der armſtädter Feuerwehr.) Die Freiwil⸗ 115 Fenertehr Darmſtadt konnte geſtern und heute ihr 80. Jubiläum feiern. Die Feier wurde lingeleltet mit einem Feſtkommers am Samstag abend. Der Sonntag brachte beſonders viele Teil⸗ nehmer aus dem beſetzten Gebiet. Es fand eine Hauptübung ſtatt, der auch der heſſiſche Innen⸗ miniſter beiwohnte. Nach Beendigung der Vor⸗ führungen dankte er der Feuerwehr für ihr all⸗ zeit mutiges Eintreten zum Schutze des Nächſten. Am Nachmittag bewegte ſich ein Feſtzug durch die Stadt, an dem 38 Vereine teilnahmen. Den Abſchluß der Feier bildete ein Gartenfeſt mit Ball. Mannheim ⸗ Waldhof, 28. Jult.(In der Kirche einem Herzſchlag erlegen.) Bei der Feier des 40jährigen Stiftungsfeſtes des Kath. Arbeitervereins Mannheim-Waldhof iſt in der Kirche der Fahnenträger des Kath. Arbeiterver⸗ eins Mannheim-Innenſtadt, Schneidermeiſter Deutſchbauer, kurz vor dem Hochamte einem Herzſchlage erlegen. Der Dahingeſchiedene ſtand im 55. Lebensjahr. Ludwigshafen, 28. Juli.(Ein an rü ch i ger Zug!) Der Perſonenzug 232 Ludwigshafen— Kaiſerslautern war heute vormittag ſeltſam be— frachtet. Der Zug, der angeſichts ſtarker Inan⸗ ſpruchnahme durch die Teilnehmer an dem Neu⸗ ſtädter Freidenker⸗Treffen Pfalz eine außeror⸗ dentliche Länge aufwies, erhielt mit der Lokomo⸗ tive noch einige Viehwagen mit grunzenden und quietſchenden Schweinen vorgeſpannt, ſodaß die Reiſenden wegen des bei der Fahrt ausſtrömenden Stallgeruches die Fenſter und die Naſe zuhalten mußten. Es muß ja nicht gerade Kölniſch Waſſer mitverfrachtet werden, aber warum hängt man Viehwagen nicht an das Zugended Exploſion in Mainz wtb Mainz, 29. Juli. In der Zweignieder laſſung des Vereins für chemiſche Induſtrie A.⸗C in Mombach ereignete ſich heute vormittag im erſten Stock des dreiſtöckigen Fabrikgebäudes aus bisher unaufgeklärter Urſache eine heftige Ex⸗ plofion. Drei Arbeiter, die durch Stichflammen und berumfliegende Eiſenteile ſchwer verletzt wur den, mußten ins Krankenhaus gebracht werben. Die übrigen Arbeiter konnten ſich vechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Feuerwehren mußten ſich darauf beſchränken, die angrenzenden Gebäude vor dem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen, da ein Vordringen an den Brandherd infolge fort⸗ geſetzter Exploſion unmöglich war. Das Gebäude rannte vollſtändig aus. Der Schaden iſt beden tend, er ſoll aber durch Verſicherung gedeckt ſein Das Kabinett Briand gebildet. Die„Bremen“ überholt die„Isle de France“. An Bord der„Bremen“, 29. Juli.(Funkſpruch unſeres Vertreters). Heute mittag überholte die „Bremen“ die etwa 6 Stunden vor ihr aus Newyork abgefahrene„Isle de France.“ Giftgas über Verlin⸗Wilmersdorf (Eigener Drahtbericht) Berlin, 29. Juli. In der Bahrſtraße ſtießen heute Mittag Gasarbeiter, die auf einem Grund⸗ ſtück Ausſchachtungsarbeiten vornahmen, auf ein aus der Kriegszeit ſtammendes Lager von Gift⸗ gasflaſchen. Einige der Flaſchen zerſprangen, als die Arbeiter ſie mit dem Spaten berührten, und nach wenigen Sekunden lag die ganze Straße uuter Gas. Arbeiter und Paſſanten gingen ſo⸗ fort flüchtig. Bei denen, die in der Nähe des c Gaſes geſtanden hatten, ſtellten beftiges unwohlſein und Augen ſchmerzen verbunden mit Seh⸗ ſt ö rungen tin. Nach den polizeilichen Feſtſtellungen it auf 1 worden. Ein Reſtbeſtand von 100 0 e ben arrann dunmzend der Keiegelahre lf 1(Hunde um 1 tei 1 91. 9 r. ‚ udn. achdem 1 durch die Aus ſchachtungsar⸗ zelten gelagert ift, 55 ie Gefahr, Bach a 11 2 Tagen 5 Ge 1 handelt ſich um ſogenanntes Tränengas, das keine tödliche Wirkung hat, wenn es nur ganz kurze Zeit eingeatmet wird. A Nachträglich wird gemeldet: 5 Berlin, 30. Juli. Wie ſich jetzt herausge⸗ tellt hat, ſind die erſten Meldungen über die Entdeckung eines Giftgaslagers in der Bahr⸗ traße in Berlin⸗Wilmersborf reichlich übertrie⸗ ben. Es handelt ſich bei dem Fund nicht um tau⸗ ſende, ſondern nur um einige Glasballons und einige hundert fingerdicke Ampufen. Das in die⸗ ſen Behältern enthaltene Gas iſt keineswegs ebensgefährlich. Es handelt ſich dabei vielmehr im ein nicht geſundheitsſchädliches Reizgas, das nührend des Krieges zur Prüfung neuer Ga⸗ „änsken verwendet worden war. Die von de as überraſchten Perſonen haben denn auch keinerlei geſundheitliche Schäden erlitten, viel⸗ mehr ſind die Augenentzündungen wieder zurück⸗ zegangen, ohne daß ärztliche Hilfe in Anſpruch jenommen werden mußte. Durch Feuerwehrleute, die mit Gasmasken ausgerüſtet waren, ſind die Basballons und Ampullen weggeräumt worden, ſodaß jede Gefahr beſeitigt iſt. Sollten ſich in dem Grundſtück an anderen Stellen noch vergra⸗ bene Reizgasbeſtände befinden, ſo werden auch ſie 15 0 werden. Die Nachforſchungen ſind im ange. Landau, 29. Juli. Ein Laſtauto mit Fuß⸗ ballſpielern verunglückt. Auf der Heimfahrt von einem Fußbaſpiel rannte ein mit Fußballſpielern beſetzter Laſtkraftwagen aus Lan⸗ dau auf der Straße Insheim⸗Landau mit voller Wucht an einer abſchüſſigen Stelle gegen einen Baum am Straßenrand. Der Anprall war ſo heftig, daß der Lieferwagen in Trümmer ging und die Inſaſſen vom Wagen geſchleudert wur⸗ den. Von den Inſaſſen wurden acht junge Leute teils ſchwer und minder erheblich verletzt. Sie wurden nach dem Krankenhaus Landau verbracht und nach der erſten ärztlichen Hilfeleiſtung nach ihren Wohnungen entlaſſen. Einer der Verun⸗ glückten zog ſich einen komplizierten Gelenkbruch am Arm zu. Pirmaſens, 29. Juli. Blutige Wirts⸗ hausſchlägerei. Sonntag abend entſtand in der Wirtſchaft Daniel zwiſchen dem Wirt und mehreren Gäſten eine ſchwere Schlägerei, wobei die Wirtin von einem Fabrikarbeiter namens Gautſche durch einen Wurf mit einem Bierglas am Kopf ſchwer verletzt wurde. Kurz darauf ſchlug der Wirt einem Gaſt namens Mayer mit einem Luftgewehr über den Schädel, ſo daß auch dieſer eine erhebliche Verletzung erlitt. Die Po⸗ lizei ſtellte die Ruhe wieder her. Pirmaſens, 29. Juli. Erhängt. In der ver⸗ gangenen Nacht hat ſich der 64jährige Dachdecker Ferdinand Gandert auf dem Speicher ſeiner Wohnung aus unbekannten Gründen erhängt. Ludwigshafen, 28. Juli.(Von der Stra⸗ ßenbahn überfahren.) Heute Nachmittag 12.30 Uhr wollte die 64jährige Wilhelmine Haag zus Wildbad in Württemberg, die bei einer Toch⸗ ter zu Beſuch weilte, an der Herderſtraße beim Aten Elektrizitätswerk in einen elektriſchen Stra⸗ zenbahnwagen einſteigen, und lief rückwärts in einen Wagen aus entgegenkommender Richtung. Sie wurde überfahren und ſo ſchwer verletzt, daſt ſie auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarb. Waldfiſchbach, 28. Juli.(Wieder aufge⸗ nommene Ausgrabungen.) Die Aus⸗ zrabungen des Hiſtoriſchen Muſeums der Pfalz zur Unterſuchung der Heidelburg werden morgen wieder aufgenommen. Die Grabungen finden wie⸗ der in der nördlichen Hälfte der Beſeſtigungs⸗ anlage ſtatt. Das Opfer der Zerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Grich Frieſen. (38. Fortſetzung.) Und wenn es mehr werden ſollte? Wenn eine Zuneigung zwiſchen Rolf und Lore daraus ent— ſtände? Wenn er der„gutſituierte Mann“ wäre, den er ſich vor wenigen Minuten noch für die leine Lore herbeigewünſcht hatte? Zudem war ja die andere tot!— Immerhin— Klaus Land⸗ bogt ärgerte ſich. Das Jungmädel da draußen dar ihm noch niemals ſo entſetzlich unbedeutend nud kindiſch zerfahren erſchienen wie in dieſem Augenblick, im Vergleich mit jener andern. Ein Nichts, Ein richtiges— Nichts.. Silberhelles Auflachen draußen auf der Trep⸗ e— mänche Leute behaupteten, niemand könn⸗ ze ſa melodiös, ſo bezwingend lachen, wie die heine Lore v. Bülow— und die Tür flog auf. „Mama! Goldenſtes Mamachen! Beſuch iſt gekommen— Herr Hinrichſen. Und er hat mir verſſrochen, den Abend über zu bleiben. Iſt das nichf himmliſch? Er ſagt, er will Wernerchen G wenn der Junge ſich ein bißchen aus⸗ Hexruht hat von der weiten Reiſe... Aber du biſt ja gar nicht da, Mamachen! Ah. Onkel Land⸗ vogt! Nicht böſe ſein, daß ich dich jetzt erſt ſehe! Die Herren geſtatten, daß ich vorſtelle—“ „icht nötig!“ fiel Klaus Landvogt brüst ein. „Wir ſind von früherher alte Bekannte— im Hayſe ſeines heſpabers, des Barons v. Prill⸗ fac en eee s e Rolf Hinrichſen verbeugte ſich zuſtimmend und ſchi 5 Machte wal! die Hand. Die Blicke beider begegneten ſich in einer bangen, ſtummen Frage. 21. Kapitel. Rolf Hinrichſen hatte ſich in den drei Jahren ſehr verändert. Zwar waren ſeine kräftigen Züge ſtets ernſt geweſen— ohne einen Anflug des faſt ſprich⸗ wörtlich gewordenen„Künſtlerleichtſinns“. Jetzt jedoch lag ein Hauch von Schwermut, ja von Weltentrücktheit über ihnen, der ihn weit älter erſcheinen ließ, als er wirklich war. Als vollendeter Weltmann trug er ſtets ein zwangloſes Benehmen zur Schau. Doch ein ſcharfer Beobachter fühlte gar bald heraus, daß die kleinen Scherze und Bonmots ihm nicht von Herzen kamen, daß ſie nur den Deckmantel bil⸗ deten für ein einſames, verwundetes Gemüt. Vielleicht gerade um dieſes Gegenſatzes wil⸗ überſprudelnde len beſchäftigte ſich die luſtige, Lore v. Bülow in Gedanken viel mit ihm, ſeit ſie ihn vor einigen Wochen kennengelern halte. Und es war jedesmal ein Feſttag für ſie, wenn der„Märchenprinz“— wie ſie ihn bei ſich nann⸗ be— die kleine Behauſung ihrer Mutter mit ſeinem Beſuch beehrte. Und auch der einſame Künſtler fühlte ſich an⸗ gezogen von Lores urſprünglichem, formloſen Weſen. Es berührte ihn wie eine erfriſchende Briſe nach drückender Gewitterſchwüle. Hier brauchte er nicht liebenswürdig zu ſein, brauchte keine faden Schmeicheleſen vom Stapel zu laſ⸗ ſen. In den Augen des über ſeine Jahre hin⸗ aus gereiften Mannes war der ſiebzehnjährſge Backfiſch noch ein Kind. Keim anderer Gedanke tauchte in ihm auf; denn ſein Herz war noch immer ganz erfüllt von dem Milde ſeines ver⸗ ſchwundenen Weiles, von dem er nicht die ge⸗ ringſte 25 9 ſo daß ber off: letzte Hoffn i eſchtwinden Regan e e her, als er noch ein Kind war, ein paar ſehen. Lore war damals ein vichtines Baby, von dem ein dreizehnjähriger Junge 725 keine Notiz nimmt. Und Werner war überhaupt noch nicht vorhanden. Später— nach der Wiederverheſra⸗ tung ſeiner Mutter, war die Familie v. Bülow ſeinen Augen und damit auch ſeinem Gedächtnis entſchwunden. f Bis vor ein paar Wochen, gelegentlich eines Spazierrittes am Wannſee entlang, er wieder an die Familie erinnert werden ſollte. Nach einem flotten Dahingaloppieren wollte er ſeinem Fuchs etwas Ruhe gönnen. Er ſprang ab und band das Tier an einem Baum an. Da⸗ bei fiel ihm das kleine Haus auf, das zu den übrigen prunkvollen Villen ſeiner Nachbarſchaft einen kraſſen Gegenſatz bildete. Neugſerde reizte ihn, zu ſehen, wer hier in dieſer vornehmen Um⸗ 5 5 55 ſolch idylliſches, abgeſchiedenes Leben [ührte.— 1 8 „v. Bülow“— las er auf dem Schild am Tor. Und die Freundin ſeiner Mutter fiel ihm wieder ein, die damals noch drinnen im Stadt⸗ trubel wohnte. Und das kleine, puppenhafte Mä⸗ del mit den großen braunen Augen—— Die Erinnerung war erwacht. 5 0 dre 00 19 90 75 em A vor 0 or. am auch in aus dem Innern des Häuschens eine fheundliche, gräuhaarige Dame auf ihn zat und meinte, er käme ihr ſo bekannt vor. Ob er vielleicht Rolf Hinrſchſen ſei— der Sohn ihrer Jugendfrendin; 10 ihr ſo fab ede, Un eee de ben in ins Haus. Un rauäugig pe von 5 5. ſich inzwiſchen zu einem niedlichen Backfiſch berausgewachſen hakte, wurde gerufen. chen Garten— die gehört Ihnend— Sie Glück⸗ licher!“ Rolf mußt unwillkürlich lachen über die un⸗ geſchminkte Naivität der kleinen Love v. Bülow. Und als die Maſorin ihn beim Abſchted auffor⸗ derte, wenn es ihm in ihrer beſcheidenen Häus⸗ lichkeit nicht allzu einfach zuginge, doch mal wie⸗ der zu kommen— da ſagte er gern zu. Und kam von da ab öfters und verehrte den Damen Theaberbilletts und holte ſie in ſeinem Auto zu Spazierfahrten ab. Und brachte ſo etwas Son⸗ nenſchein in das kleine Haus. Daß die Witwe oder gar Lore ſelbſt auf ſeine Beſuche und Aufmerkſamkeiten Hoffnungen filr die Zukunft aufbauen könnten, kam ihm gar micht in den Sinn. Er hatte ſich vollſtändig ver⸗ traut gemacht mit der Tatſache, daß er fürs Leben gebunden war— gleichviel, ob er die ge⸗ liebte Frau wiederfand oder nicht. Auch kam er gar nicht auf den Gedanken, ſich für eine begeh⸗ venswerte Partie zu halten— beſonders dieſem Kinde gegenüber. a Väterlicher Freund! Das war er für die Bülowſchen Kinder. Und das wollte er auch ferner ſein.— Klaus Landvogt und Rolf Hinrichſen hat⸗ ten einander ſeit jener verhängnisvollen Zeit wicht wiedergeſehen, Beide m das Haus der Prillwitz'— jetzt noch mehr als früher, da es der Schauplatz ſolch trüber Erinnerungen geweſen war. Nur ſo beiläufig hatte der Rechtsauvalt v der Baronin Totto erfahren— natürlich volem Ton und geſpickt mit Walter Ewans Edge, Amerikas neuer in Paris, hat eine ſenſationelle Laufbahn hinter ſich. Er iſt 1874 geboren, war zuerſt Setzer, dann Korrektor einer amerikaniſchen Zeitſchrift und arbeitete ſich zu“! Beſitzer zweier großer Zeitungen empor. 1917 wurde er zum Gouverneur von New Perſey er⸗ wählt, trat 1919 zurück, um als republikaniſcher Abgeordnetere für New Yerſey in den Senat ein— zuziehen. Nunmehr iſt ſeine Ernennung zum Botſchafter in Paris offiziell bekanntgegeben wor— den. 2. Eine Todesanzeige aus dem Jahre 1829. Die„Darmſtädter Zeitung“ druckte dieſer Tage in ihrer Jubiläumsausgabe eine Todesanzeige ab, die ſie ihrem Jahrgang 1829 entnommen hat. Das Original ſtand in der„Speyerer Zeitung“ und hat noch heute nichts von ſeiner Kurioſitae eingebüßt:„Mein theuerſter Ehegatte, der Stadt— zinkeniſt Jeremias Wenk dahier hatte das ſchmerz⸗ hafte Unglück, bei ſeinen Lebszeiten geſtern Mit⸗ tag halb 12 Uhr, indem er durch allzugroße Ver⸗ längerung eines in ſeinem Beruf geblaſenen Trillers das Gleichgewicht verlor, vom hieſigen proteſtantiſchen Kirchturm herabzuſtürzen. Schon in der Mitte des Falles hatte er ſeinen Geiſt auf⸗ gegeben; ſetzte jedoch ſeinen Sturz bis aufs Stra⸗ ßenpflaſter ungeſtört fort, wo derſelbe vollends verſchied. Wer die edle Seele meines Eheman⸗ nes kannte, wird die Größe meines Verluſtes, und wer den hieſigen Kirchturm kennt, wird die Höhe dieſes Unglücksfalles zu ſchätzen wiſſen. Für alle meinem ſeligen Gatten, insbeſondere quch während ſeines Sturzes erwieſene. Teilnahme danke ich verbindlichſt und verbitte mir alle Kon⸗ dolenz, da mich ſchon jetzt die Ausſicht auf ein beſ⸗ ſeres Leben tröſtet, welches wir beide, ich und er beginnen; als die nach Wiedervereinigung ſchmach⸗ tende Stadt⸗Zinkeniſtin Witwe Maria Urſula Wenk, geborene Henk, Wirtſchaft zum grünen Bä⸗ ren und Schneiderherberge.“ Mehr Höflichkeit. Die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft hat ihr Perſonal in der verſchiedenſten Art und Weiſe darauf hingewieſen, daß Höflichkeit im Verkehr mit den Reiſenden höchſte Pflicht jedes Verkehrs⸗ beamten iſt. Andererſeits klagen die Verkehrs⸗ beamten immer wieder über Unhöflichkeit des Publikums. Namentlich in Zeiten lebhaften Ver⸗ kehrs werden viele Reiſende allzu raſch ungedul⸗ dig, wenn ſie nach ihrer Meinung nicht ſchnell genug von einem Beamten abgefertigt werden. Man verſetze ſich doch einmal in die Lage des Be⸗ amten, der von morgens bis abends mit Anfra⸗ gen beſtürmt und in der Hauptreiſezeit ſtark be⸗ laſtet, ſein Möglichſtes tut, um allen Anforde⸗ rungen gerecht zu werden. Da er aber dem gryy Inhöflichen mit gleicher Münze nicht dien rel varf, ſo wird ihm ſeine Arbeit erſchwert, und der Reiſende trägt am Ende ſelbſt den Schaden. Iſt es nicht eine alte Erfahrung, daß man mit Ruhe und Höflichkeit immer am weiteſten kummt? Tokale hachriehten Das Erinnern. Willy Lieſer. Wenn ich im Sommer gehe mich verſenken In des Waldes ſtille Einſamkeit, Muß ich immer wieder Dein gedenken, Ich ſeh' Dich dort in Deinem lichten Kleid. Und meine durſt'ge Seele muß Dich ſuchen. Wenn über Deiner ſchlanken Lichtgeſtalt Sich träumend neigen lebensfrohe, junge Buchen, Dann träumt mir leis, Du kämeſt bald. „ Geſchäfts Gröffnung. Im Hauſe. ſeiner Eltern eröffnet am kommenden Samstag Joſeph Müller 1. Sohn, Ecke Jäger- und Jahn⸗ ſtraße, eine Bäckerei und Konditorei. Das Nähere iſt aus dem Anzeigenteil erſichtlich. * Der eiſerne Guſtau in Viernheim. Geſtern fuhr der bekannte„eiſerne Guſtav“ als Soziusfahrer eines Motorrades durch Viernheim. Er kehrte wegen des ſtrömenden Regens im Gaſt— haus„Zur goldenen Krone“ ein und labte ſich an einem guten Tropfen Kühnerbier, während ſich ſein Begleiter an einer Zigarre verweilte. Guſtav, der noch vor kurzem den Kontinent mit einer Droſchke bereiſte, benutzte diesmal ein moderneres Fekhrzeug; dabei wird er deſſen Vorteile wohl erkannt haben. Nachdem der Regen nachgelaſſen hatte, verließ unſer Held neugeſtärkt Viernheim und ſetzte ſeine Fahrt gegen Frankfurt fort. O. R. *Tabakbau. In dieſen Tagen führt das Landwirtſchaftsamt Heppenheim für den heſſiſchen Tabakbauverband in den einzelnen heſſiſchen tabak— bautreibenden Gemeinden Spritz- und Beſtäubungs— verſuche mit verſchiedenen Mitteln durch. Es hat ſich nämlich auch in dieſem Jahre wieder bei uns die Wildfeuerkrankheit(Froſchaugen) am Tabak ge— zeigt und es ſteht zu befürchten, daß ſie bei Ein- tritt geeigneter Witterung weiter um ſich greift. Gerade die Krankheit bildet zur Zeit für den heſſ. Tabakbau die größte Gefahr. Sie iſt ſo groß, daß eine Unterlaſſung der Bekämpfung den Tabak- bau nahezu unmöglich machen kann. Es iſt des- halb mit Freuden zu begrüßen, daß obige Maß⸗ nahmen bei uns zur Durchführung kommen und es wäre zu wünſchen, daß alle Tabakbauern an der Vorführung teilnehmen. Diefe hat ja den Zweck, einmal die neueſten Bekämpfungsmittel aus— zuprobieren, zum anderen die tabaktreibenden Land- wirte in der Bekämpfung der Krankheit auszubilden. —(Im Anſchluß an dieſe Notiz verweiſen wir auch auf das Inſerat des hieſigen Tabakbauvereins in der heutigen Nummer. Die Red.) Mar. Jünglings⸗ Sodalität. Sport und Körpergeſtalt. Heute will jeder Sport treiben; der Dicke will dadurch dünner, der Schwächling kräftiger, der Schmale breiter werden. Selten wird aber vor der Sportwahl die Frage erhoben:„Welcher Sport eignet ſich für meinen Körper am beſten?“ Da- her geſchieht es oft, daß jemand 2- oder Zmal zum Uebungsabend hingeht und dann wegbleibt, weil er keine Luſt und Liebe mehr zum Betriebe hat. So gehen zahlreiche Menſchen dem Sport verloren. Daher muß bei der Wahl der Sportart auf die Anlagen der Menſchen Rückſicht genommen Man darf bei der Beurteilung der Menſchen große und kleine, kräftige und zierliche, füllige u. dürre Geſtalten unterſcheiden. Der einfachſte Unterſchied, der jedem ins Auge fällt, iſt der Lang- und Breit⸗ menſch. Was finden wir nun für Typen bei den einzelnen Sportarten? Welche Menſchen ſind für beſtimmte Leibesübungen beſonders geeignet? Als Läufertypen bezeichnet man ſchlanke, langbeinige und flinke Menſchen mit ſehnigem Kör- per. Allen Läufern gemeinſam ſind die langen Oberſchenkel, von denen die Schrittlänge abhängt. Vorteilhaft für den Läufer iſt eine ſchmale Bruſt, die wenig Luftwiderſtand bietet, dafür aber von der Seite geſehen um ſo tiefer iſt. Beim Schnell- läufer finden wir ein ſehr lebhaftes Tempera— ment. Bei den Läufern für mittlere Steek- ken iſt eine große Beinlänge beſonders wichtig; die ausſchlaggebende Rolle ſpielt aber hier die Energie und Willenskraft, die ſich im Gewichtsaus⸗ druck widerſpiegeln. Unter den Langſtrecklern findet man ſchlanke Geſtalten mit phlegmatiſchem Temperament. Die Springer ſind meiſtens gebaut als der Weitſpringer. Der erſtere muß dünne Gelenke, leichte Knochen haben und über mittelgroß ſein. Der Typ des Weitſpringers ſtimmt mit dem des Schnelläufers überein. Zu den Wurfübungen eignen ſich am beſten muskelkräftige, große Leute mit großer Reih— höhe. Je höher ein Wurfgerät nämlich abgewor— fen wird, eine deſto weitere Flugbahn hat es. Der Geräteturner iſt faſt nie über Mittelgröße. Er hat kurze Beine, iſt aber im übrigen auffallend wohl proportioniert. Er hat breite Schultern und verhältnismäßig ſchmale Hüf- ten. Die Muskulatur iſt knollig und hart. Beim Spielen finden wir wegen der hohen Anforderungen an die Lauffähigkeit meiſt jüngere Perſonen. Beim Handballfpiel ſehen wir faſt nur ſehr große Leute, da die Kleinen beim Ballfangen im Nachteil ſind. Große Leute, das heißt Läufertypen, finden wir auch beim Fuß— ballſpielen, vor allem auf dem Poſten des Torwarts, Verteidiger und Mittelläufer. Dagegen finden wir in den übrigen Mannſchaftsteilen meiſt ſehr gedrungene Leute mit großen Breiten. Wochenplan Dienstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, halb 8 Uhr morgens Schülerübungs⸗ ſtunde auf dem Sportplatz. 6 Uhr Fußballtraining 1. Mannſchaft und Privat 1. Donnerstag, 6 Uhr Training für und Handballſpieler. Freitag, 6 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft u. Junioren; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Samstag halb 8 Uhr morgens, Autreten ſämtl. Schüler(Sportler und Turner) auf dem Sportplatz. Abends Freundſchaftsſpiele gegen Büdesheim und Tuttlingen a. d. Donau. Sonntag Teilnahme am Ländertreffen in M'heim. Montag, 6 Uhr Fußballtraining 1. und 2. Jug. Leichtathleten Die Wetterlage Wett rvorausſage für Dienstag: Wolkig und Nachlaſſen der Niederſchläge, ziemlich kühl, weſt⸗ liche Winde. Später etwas Beſſe rung. Ausſichten für Mittwoch: Fortdauer der un⸗ beſtändigen und vielfach zu Niederſchlägen nei⸗ genden Witterung. 485 Handel und Induſtrie. Freinsheimer Obſigroßmarkt. Freinsheim, 29. Juli. Bei einer Anfuhr von 500 Zentnern und gutem Abſatz, der aber die Nachfrage nicht befriedigte, geſtalteten ſich die Preiſe wie folgt: Johannisbeeren 28 am Mon⸗ tag(15 am Sonntag), Stachelbeeren 28(28), Hei⸗ delbeeren 45(45), Aepfel 30(20—25), Birnen 1526(15—30), Mirabellen 15—42(15—42), Pflaumen 38—45(40), Zwetſchen 44(40), Pfir⸗ ſiche 25—58(2538), Tomaten 15—22(18), Buſch⸗ bohnen 7—10(7-10), Stangenbohnen 27-30 (2730). Am Sonntag betrug übrigens die An⸗ fuhr 150. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 29. Juli. Die Forderungen des Auslandes ſind zwar erhöht, doch verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung mangels Konſum⸗ nachfrage. 0. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 1230 Uhr in RM. pro Kilogramm waggonfrei Mannheim: Weizen hierländiſchen mit 20% aus⸗ ländiſchen mit 20,—33, Roggen hierländiſchen 220420, ausländſſchen mit 25, Hafer inländi⸗ ſchen mit 23—24, ausländiſchen mit 23¼ 24, Futtergerſte mit 2127 Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 29. Juli. Dem heutigen Mannhei⸗ mer Großviehmarkte waren zugefahren und wur⸗ den. 50 k Vebendgewicht e nach Klaſſe in Saen e belt: 220 Ochſen, 4062, 145 Ullen, 5265, 98 Kürber, 54—84, 29 chafe vieh und Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit einen mittelmäßig; geräumt. 221 Kühe, 1852, 302 Färſen, . Schafe, 55 ine, 74—92. Marktverlauf: Mit Groß⸗ —— f Um den Titel:„Deulſcher Fupballmeſker“ Hervorragende Spieler des Entſcheidungskampfes Spielvereinigung Furth— Hertha B. S. C. 3:2. Geelhar, Torwächter; im Kreis: Sobeck 9(Hertha B. S. C.) Wie bereits berichtet, konnte die EV ſche Fußballmeiſterſchaft zum dritten Berlin vor allem Domſcheidt, Völker und Müller, beſondere Erwähnung verdienen. * gg. Fürth d Franz Mittelſtürmer und Hagen Verteidiger (Spielvereinigung Fürth). urch einen 3:2 Sieg über Ker BSc. die Deut⸗ ale ſich ſichern. Außer obigen Spiefern bewährten ſich bei während bei dem Sieger die Gebrüder Kraus 3 7 ebenfalls ſchlaunke Menſchen; doch iſt der Hochſpringer anders Neuer Weltretord im Bruſtſchwimmen Walter Spence, Amerikas Meiſter im Bruſtſchwimmen und lang⸗ jähriger Rivale Erich Rademachers, verbeſſerte ſei⸗ nen eigenen Weltrekord über 200 Yards auf 2 Min. 30,8 Sek. Waldſportplatz. Die Sportvgg. Amicitia Pokalſieger in Weinheim Der JV. Sprendlingen 4:1 geſchlagen! Es war kein leichter Gang nach Weinheim für die Einheimiſchen. Man war ſich im Voraus darüber klar, daß der Tabellenzweite der Kreisliga aus dem Main-Heſſenbezirk ſich ſehr anſtrengen würde, um gegen die Viernheimer gut abzuſchneiden. Das Weinheimer Publikum, das wirklich ſehr ein⸗ ſeitig eingeſtellt war, gab den Grünen wenig Chancen, zumal die Sprendlinger eine körperlich ſolch ſtarke Mannſchaft ins Feld ſtellten, wie man ſie ſelten bei uns ſieht. Die Viernheimer waren naturgemäß dadurch ſtark im Nachteil. Das Wein⸗ heimer Publikum wurde aber im Laufe des Spiels eines beſſeren belehrt. Bei Spielbeginn legten beide Mannſchaften ein ziemlich ſcharfes Tempo vor, wobei die Viern⸗ heimer ein kleines Plus für ſich hatten. Zwei Prachttore waren das zahlenmäßige Ergebnis. Nach Halbzeit wurde Sprendlingen energiſcher und konnte auch ſein Ehreutor erzielen. Die Schwarzweißen werden gut abgedeckt und ihre ſtarke Offenſive hat weiterhin keinen Erfolg mehr. Der Rechtsaußen von Sprendlingen muß ſich wegen Unſportlichkeit das Spiel von außen anſehen. Sprendlingen iſt dreprimiert. Die Grünen nützen die Chance aus und machen ſich aus der Umklammerung frei. Ein raſanter Angriff der Grünen und ſchon muß der Sprendlinger Hüter den Ball aus dem Tor holen.. Ein weiteres Tor ſtellt den Sieg ſicher. Der Gegner iſt vollſtändig zuſammen geklappt und gibt ſich geſchlagen. Die Grünen ſtrengen ſich auch nicht mehr weiter an, der Pokal iſt ja ſicher! Eine Kritik der Sprendlinger hat für uns wenig Wert. Die beiden mitſpielenden Italiener waren hervorragend. Die Viernheimer lieferten eine gute Partie. Nur der Linksaußen war etwas indisponiert, dafür zeigte aber der Halblinke ein brillantes Spiel. Sein glänzender Schuß, der an der Querlatte ab⸗ prallte, hätte ein Goal verdient gehabt. Der Mittelſtürmer war ſehr aufmerkſam u. ſchußfreudig. Sein erſtes Tor prächtig. Die rechte Seite hielt ſich ausgezeichnet, was von ihr kam, war gefähr⸗ lich. Die Schüſſe waren gut und überlegt. Die Hintermannſchaft mußte im ganzen Spiel mit Hoch- druck arbeiten. Die Läuferreihe deckte gut ab und warf den Sturm immer wieder vor. Die Vertei- digung ſtand wie eine Mauer. Der Torwart war auch auf der Höhe. Den Sprendlingern war es beim beſten Willen nicht möglich, trotz heftigſter Angriffe, die nicht von Pappe waren, ein weiteres Tor zu erzielen. Wochenplan: Dienstag Abend Training nur für Leichathleten Mittwoch„ 5 1. M. und Junioren Donnerstag„ 5 2., 3. und Priv.⸗M. Freitag„ 1 Jugendſpieler Samstag„ 1 Schüler Freitag„ Spielausſchuß im Lokal. Vereins ⸗ Anzeiger Zentralverband der Arbeitsinvaliden u. Witwen Deutſchlands, Ortsgruppe Viernheim. Dienstag Abend 8 Uhr findet in der Kanone eine drin— gende Vorſtandsſitzung ſtatt. Ich erwarte voll— zähliges Erſcheinen Adler. Geſangverein Flora. Mittwoch Abend punkt 8 Uhr Singſtunde im Lokal. Sämtl. Sänger werden dringend gebeten reſtlos und beſonders pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Reichsbund. Die Ziehungsliſte für die am 17. Juli l. Is. ſtattgefundene Ziehung iſt ein⸗ getroffen u. kann bei der Dienerin Frau Anna Kempf, Friedrichſtr. eingeſehen werden. gehülzt kuer Leben, abi Versleht heim Bauen! 1