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Einem dieſer Chauſeure, einem Oeſter⸗ der im Cafehaus geboren ſchien, an einem der kleinen runden Marmortiſche ſein Leben verbrachte und dort wohl auch geſtorben iſt, verdanke ich das nie vergeſſene„Beileifiſch, bitt' ſchen!“, mit dem er all ſeine Geſchichten mit überraſchenden Pointen einleitete: Bei⸗ läufig, ganz nebenbei erzählt, beſcheiden, wie ich bin, alle werden die Geſchichte ſchon kennen, alſo„Beiläufig...“ 1 Man muß nicht nach Piſa fahren, um einen leibhaftigen ſchiefen Turm zu ſehen, wie den des dortigen Doms, der ſeit vielen hundert Jahren über vier Meter von der Lotlinie ab⸗ weicht. In Kitzingen, dem weinfrohen Mainſtädtchen, ſteht der Fallerturm, deſſen Mörtel nach der Sage mit Wein angerührt war, ſo daß das arme Bauwerk berauſcht, bis heute die gebührende Einſtellung zum Lot noch nicht gefunden hat. In Ulm hat einmal ein ſtarker Bürger⸗ meiſter die Metzgergilde in den Metzgerturm geladen und iht dort ſeine Meinung über ihr Preisgebaren ſo handgreiflich mitgeteilt, daß Fauna e flohen; der Turm be⸗ ſteht nun ſeit bald 700 Jahren ſchief. Daß in Nordhauſen unter dem Einfluß des dortigen Lokalgetränks des Nordhäuſers alle Türme ſchief ſtehen, iſt eine böswillige Verleumdung, leugnen läßt ſich aber nicht, daß wenigſtens der Südturm von St. Blaſius, der ſeinen Zwillingsbruder weit überragt, mit zu⸗ nehmender Höhe ſich immer enger, wie hilfe⸗ ſuchend, an ihn anlehnt. Ganz ähnlich erging es dem Turm der St. Clemens⸗Kirche zu Mayen, einem Eifel⸗ ſtädtchen; ſpiralig ſich windend, fuhr der be⸗ trogene Teufel aus ihm, ſo daß er gedreht und ſchief noch heute von dieſem Ereignis Kunde bt And Düſſeldorf und Lübeck, Marburg und Bremen, Frankenſtein in Schleſten und San⸗ gershauſen, Lüneburg und Memmingen haben ſeit vielen hundert Jahren ihre ſchiefen Türme warum— beiläufig— ſpricht man immer nur von Piſa? 1 Es iſt nicht alles Gold, was glänzt und— beiläufig— nicht alles echter, ſelbſtgeſchaffener Kaffernſchmuck, was in Völkerkunde⸗Muſeen ge⸗ zeigt wird. G. A. Fritze hat in einer der letzten Mitteilungen der A. E. G. einmal davon er⸗ zählt, wie dieſer auf allen Expeditionen in das Land der Somalis und Aſhantis geſammelte Schmuck entſteht. Seit über 25 Jahren wer⸗ den in der Drahtzieherei des Kabelwerkes Oberſpree Metalldrähte durch Diamanten gezogen und zu Feindraht verarbeitet: Kupfer, Aluminium und Meſſing, rot, weiß und gold. 1 kam das Wanken infolge dieſer Belaſtung und In Kiſten mit der Auſſchrift„B. M. A. M.. Made in Germany“ verpackt, verlaſſen die Drähte das Werk und werden verladen nach Port Elizabeth, Eeaſt London, nach Johannis⸗ burg, Dar es Salam und Lagos,— Kaffern⸗ draht, beliebteſtes Tauſchmittel für indiſche und europäiſche Händler in dem Afrika zwiſchen Aequator und 30. Breitengrad, vor Jahrzehn⸗ ten ſchon ſo wie heute noch. Die einheimiſche Induſtrie der Neger kann Drähte in dieſer Gleichmäßigkeit nicht herſtellen,— aber Hals⸗ und Beinringe, Naſen⸗ und Ohrenſchmuck, ver⸗ zierte, Speer⸗ und Keulengriffe geben erſt ihren Trägern Anſehen und ſind— darf ich ſagen: beiläufig— dasſelbe wie Scheckbuch, Auto, Reitpferd und Villa für uns„beſſere“ Abendländer. Alſo werden Arbeit und Gefahr, Felle und Elfenbein und der ganze Monats⸗ lohn der ſchwarzen Arbeiter in den ſüdafrika⸗ niſchen Diamantgruben eingetauſcht gegen Metalldrähte aus dem Kabelwerk der A. E. G. — Der weiſe Salomo ſprach einmal von der „vanitas vanitatum“, Eitelkeit über Eitelkeit! * Etwas eitel war— beiläufig— auch unſere Hurrabegeiſterung über das Raketenauto, ſo mit dem Anterton:„Wie herrlich weit wir es gebracht haben!“ Die Geſchichte der Rakete iſt ja uralt. Das„automatiſche Feuer“, die Ra⸗ kete, iſt ſchon im 3. Jahrhundert nach Chriſtus erwähnt, um 900 ſpricht Marchus Graecus vom„fliegenden Feuer“, 1225 erwähnen die 1 Chineſen„die Lanzen des ungeſtümen Feuers“, Hine * %%% der Literatur aller Jahrhunderte. Man kann einwenden, die fliegende Rakete ſei noch kein vom Rückſtoß getriebener Raketenwagen— gemacht, beiläufig iſt auch der Raketenwagen bereits über 500 Jahre lang bekannt. In einer pfalzgräflichen Bibliothek fand man die Ge⸗ heimſchrift eines Venezianers de Fontana, de im Jahre 1420 auf 70 Pergamentblättern=! ſehr inſtruktiven Handzeichnungen den Bau von künſtlichen Tauben, Haſen, Fiſchen und— eines Wagens mit Rammnaſe beſchreibt, alle vorwärts getrieben mit Raketen, den Bau von Raketenfahrzeugen, die in der Reihe der Feinde Verwirrung anrichten ſollen. Und das Raketen⸗ flugzeug? Auch dieſe Idee feiert bald ihr hundertjähriges Jubiläum. Damals, als man noch kein Flugzeug kannte, nahm bereits der Engländer Golightly ein Patent auf eine Flug⸗ maſchine mit Tragdecks und Steuerflächen, wie wir ſie heute haben, vorwärts geſchleudert durch den Rückſtoß ausſtrömenden, hochgeſpann⸗ ten Dampfes; der Erfinder ſtarb arm und un⸗ bekannt. Kibaltſchitſch, der Mörder des Zaren Alexander 2., erbat als letzten Gnadenbeweis vor ſeiner Hinrichtung 1882 die Prüfung des von ihm erfundenen Raketenantriebs. Exe im zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts wur den dieſe Ideen wieder aufgegriffen und prak⸗ tiſch durchgeführt. Beiläufig— würde mein Freund aus längſt vergangener Zeit ſagen und es ſteckt eine bedächtige Philoſophie id dieſem Wort, verwandt dem Ben Akibas:„Es gibt nichts Neues unter der Sonne und alles und dieſe Liſte läßt ſich beliebig ergänzen aus iſt ſchon dageweſen!“ H. Anders. . 488 r 2275—— eimer Anzeiger f 92 (Glernheimer Tageblatt— Liernheimer Nachrichten Viernh eimer Zeitung Viernheimer Bürger⸗Ztg.—. Viernh. Volksblatt) 75 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 150 Wit frei 1 5 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, 1 ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- lender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim a Fran ert e 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Neueſte Telegramme Fabrikbrand durch abſtürzendes Flugzeug. Brüſſel, 31. Juli. Aus eigenartiger Ur⸗ ſache geriet in Tirlemont eine Raffinerie in Brand. Ueber der Stadt fing aus unbekannten Gründen ein Flugzeug Feuer und ſtürzte auf die Fabrik ab, während ſich der Pilot durch Fall⸗ ſchirmabſprung hatte retten können. Bei dem Brand wurde ein Arbeiter getötet. Die Löſch⸗ arbeiten dauerten eine volle Stunde. Familientragödie. Berlin, 31. Juli. Im Reſtaurant„Film⸗ Schlößchen“ im Grunewalß ereignete ſich geſtern eine erſchütternde Familientragödie. Der 27 Jahre alte Sohn des Beſitzers, der Kaufmann Arnold Koch, erſchoß aus Gram über den plötz⸗ lichen Tod ſeiner Frau ſein 1½ jähriges Töchter⸗ chen und dann ſich ſelbſt. Sowjet Rußland beſetzt Franz⸗Joſephsland. f Moskau, 31. Juli. Eine ruſſiſche Expedition hiſte auf Franz⸗Joſephsland die Sowjetfahne zum Zeichen der endgültigen Beſitzergreifung des Lan⸗ des durch Sowjetrußland. Flottenabrüſtungslonferenz in London? London, 31. Juli. Nachdem am Montag zwi⸗ ſchen Mardonald und dem amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter Dawes Verhandlungen über ein engliſch⸗ amerikaniſches Flottenabrüſtungsabtommen ſtatt⸗ gefunden hatten, zu denen auch der engliſche Ma⸗ rineminiſter und der ame rikaniſche Botſchafter Gibſon herangezogen wurden, ſind dieſe Beſpre⸗ chungen geſtern nachmittag im Foreign Office zwi⸗ ſchen Macdonald und den ameritaniſchen Bot⸗ ſchaftern Dawes und Gibſon fortgeſetzt worden. Nach einer Waſhingtoner Reutermeldung ſoll der ameritkaniſche Präſident nach Mitteilungen ihm naheſtehender Perſönlichkeiten darauf hinausgehen, vor Ende dieſes Jahres eine Flottenabrüſtungs konferenz in London zuſtande zu bringen. 415 Stunden in der Luft. St. Louis. 31. Juli. Geſtern nachmittag um 2.17 Uhr amerikaniſcher Zeit befand ſich das Flug⸗ zeug„St. Louis⸗Robin“ volle 415 Stunden in der Luft. Die Rekordflieger wollen, trotzdem ihnen 5 Landung angeraten wurde, den Flug fort⸗ etzen. 26 Tote in Waldenburg. Waldenburg, 31. Juli. Im Laufe des geſtrigen Nachmittags ſind zwei der ſchwerverletzt im Krankenhaus liegenden Bergleute verſtorben Die Zahl der Todesopfer der Grubenkataſtrophe hat ſich ſomit auf 26 erhöht. Gute Fahrt der„Bremen“. Newyork, 31. Juli. Ein Funkſpruch von Bord der„Bremen“ beſagt, daß das Schiff geſtern mittag in 23 Stunden bei 28½/ Knoten Durch⸗ ſchnitts⸗Stundengeſchwindigkeit bereits 651 See⸗ meilen zurückgelegt hatte. Die Schiffsleitung hofft, am Mittwoch gegen 21 Uhr Plymouth zu erreichen Cherboerg ſoll Donnerstag früh 3 Uhr, Southamp⸗ ton am Donnerstag mittag und Bremerhaven am Freitag vormittag um 8 Uhr angelaufen werden. Deutſche Kommuniſten an der belgiſchen Grenze? Paris, 30. Juli. Die Brüſſeler Libre Belgique bringt ein Telegramm aus Verviers zum Abdruck, wonach die Gendarmerie von Verviers und Spaa am vergangenen Sonntag den Auftrag erhalten habe, ſich nach der Grenze nach Calamine zu begeben, um dort etwa 600 deutſche Kommuniſten am Grenzübertritt zu verhindern, die dort zu manifeſtieren beabſich⸗ tigt haben ſollen, nachdem ſie gezwungen wor⸗ den ſeien, in Eile Aachen zu verlaſſen. Zur Ae en ſm Waldenburger Vergwerksrepler Waldenburg, 30. Juli. Die geſtern abend in der Friedenhoffnungsgrube eingetretene ſchwete Schlagwetterexploſion, bei der 23 Berg⸗ leute getötet wurden, ereignete ſich auf den Schweſternſchächten im Bereich der achten Sohle Die 12 Mann, die lebend zutage gebracht und in das Knappſchaftslazarett befördert wurden, nd mit einer einzigen Ausnahme ſämtlich ſchwer verlent. Die Bergungsarbeiten waren um drei Uhr lachts beendet. Die Schweſterſchächte gehören 18 Betriebe der Niederſchleſiſchen Bergbau— G. Das„Neue Tageblatt“ in Waldenburg er— nnert aus Anlaß des ſchweren Unglücks an rühere Kataſtrophen, von denen die Schwe— ternſchächte heimgeſucht worden ſind. Am 31. ezember 1895 kamen durch eine Schlagwetter— exploſion in dieſer Grube 31 Bergleute zu Tode, am 10. Dezember 1891, ebenfalls durch eine Schlagwetterexploſion, 14 Bergleute. Das letzte Jrößere Unglück ereignete ſich in der Grube am 28. Mai 1920, wo infolge Brandgasvergiftung 5 Bergleute den Tod fanden. Tiefe Trauer in Waldenburg. Waldenburg. 30. Juli. Das geſamte nieder Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 5a mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden N 2 N 3 e N 92 F N ſchleſiſche Steinkohlenrevbier ſteyt im Zeichen tiefſter Trauer. Vom Förderturm der Schweſter— ſchächte der Friedenhoffnungsgrube weht eine ſchwarze Trauerfahne. Ueberall ſtehen Grup— pen zuſammen, die ſich über das furchtbare Un⸗ glück unterhalten. Wie jetzt feſtſteht, ſind von den 23 Toten 14 verheiratet und neun unver— heiratet. 28 Kinder trauern um ihren Vater. Viele Hundert Bergwerksfrauen und deren Angehörigen hatten ſich vor der Unglücksſtelle angeſammelt. Herzzerreißende Verzweiflungs⸗ ſzenen ſpielen ſich ab. Das geſamte Rettungs⸗ perſonal war alarmiert, um am Unfallort ein— zugreifen. Die weitaus große Zahl der Toten iſt durch den expſoſionsartigen Ausbruch des Brandwetters bis zur Unkenntlichkeit verſtüm⸗ melt. Von den 23 Toten ſind drei Schlepper, »wei Leerhauer und die übrigen Berahauer. Die Vorschläge der Sachverständigen zur Arbeſtslosenversſcherung 9 Wie bereits gemeldet, hat die Sachverſtändigen⸗ kommiſſion zur Begutachtung von Fragen der Ar⸗— beitsloſenverſicherung ihre Arbeiten abgeſchloſſen und das Reichsarbeitsminiſterium hat auch be⸗ reits in einem längeren Communique den Haupt⸗ inhalt der Vorſchläge der Sachverſtändigen, die im einzelnen demnächſt im Reichsarbeitsblatt ver⸗ öffentlicht werden ſollen, bekanntgegeben. Bei der Zuſammenſetzung der Kommiſſion war es ſelbſt⸗ verſtändlich, daß nicht zu allen Punkten eine ein⸗ ſtimmige Stellungnahme erfolgte. Ein großer Teil der Ergebniſſe der Beratungen iſt mit wech⸗ ſelnder Mehrheit zuſtande gekommen. Die wichtigſten Ergebniſſe betreffen die Vor⸗ ſchläge zur finanziellen Sanierung der Reichsanſtalt und zur Saiſonarbeiterfrage. Von der Durchführung der materiellen Vorſchläge über die Abſtellung der Mißſtände in der Arbeits⸗ loſenverſicherung erhofſſen die Sachverſtändigen bekanntlich eine Erſparnis von rund 160 Millio⸗ nen Mark im Jahre. Da aber dieſe 160 Millionen auf keinen Fall genügen, um die Aibeitsloſenver⸗ ſicherung zu ſanieren, bezw. um die Anſammlung eines Notſtockes für Kriſenzeiten zu ermöglichen, ſo ſchlägt die Kommiſſion eine befriſtete Beitrags, erhöhung um ½ Prozent vor. Die Kommiſſion ſelbſt hat die Friſt nicht ange⸗ geben. Es wird Aufgabe des Reichstages ſein, ſich in dieſem Punkte zu einigen. Hierbei wird es vorausſichtlich im Reichstage zu lebhaften Das Schickfal Bombes immer rütſelhafter Berlin, 29. Juli. Kriminalkommiſſar Busdorf, der Leiter der polizeilichen Nachforſchungen nach dem verſchwundenen Landgerichtsdirektor Bombe, iſt am Montag gegen Abend nach Rheinsberg zu— rückgekehrt, nachdem er von morgens 7 Uhr an mit 20 Landjägern. Förſtern und Waldarbeitern das Waldgebiet zwiſchen Adamswalde und Rheins— berg abgeſtreift hatte, ohne daß dabei auch nur die geringſte Spur von dem Vermißten gefunden wer⸗ den konnte. Die Ermittelungen in Adamswalde, wo Bombe tatſächlich in der Nacht zum 21. Juli bei der Familie Koch geweilt hat, laſſen das Vor⸗ liegen einer Nervenüberreizung, aus der der Fortgang von Neuglobſow zu erklären wäre, als ausgeſchloſſen erſcheinen. In Zechliner⸗ hütte kann ſich niemand entſinnen, am Sonntag, den 21. Juli einen älteren Herrn, der bräunliche kentehoſen mit paſſendem Pullover trug und eine Uktentaſche bei ſich hatte, geſehen zu haben. Die Polizei glaubt auch, daß die Angabe eines Motor⸗ bootführers, er habe einen Herrn von ſolchem Aus⸗ ſehen an dieſem Tage von Zechlinerhütte nach „ gefahren, auf einer Verwechslung be⸗ Kriminalkommiſſar Busdorf iſt vielmehr der Unſicht, F Landgerichtsdirektor Bombe überhaupt nicht bis Zechlinerhütte gekommen iſt, ſondern daß er in den ausgedehnten Forſten dieſer Gegend einem Verbrechen zum Opfer gefal⸗ len iſt, bei dem es ſich nach Lage der Dinge um tinen Raubmord handeln könne. Zu dieſer Auf⸗ ſaſſung des Kommiſſars tragen vor allem die Be⸗ kundungen mehrerer Bewohner der fraglichen Ge⸗ zend, darunter ein Gutsbeſitzer, bei, wonach ſich im dieſen Revieren ſeit einiger Zeit verdächtige Flemente herumtreiben. Die Forſtreviere in der aglichen Gegend, alſo zwiſchen Rheinsberg und Mee enth Kämpfen kommen, denn nach wie vor ſind einige Parteien, große Kreiſe der Arbeitgeber und auch wichtige Teile der Arbeitnehmerſchaft, wie z. B die Angeſtellten, gegen eine Beitragserhöhung. Im Zuſammenhang mit der Frage der Beitrags- erhöhung hat die Kommiſſion den Wunſch ausge⸗ ſprochen, die Darlehen, die bisher der Reichsan⸗ ſtalt gegeben wurden, bis zum 1. April 1935 zu ſtunden. Auch die Erfüllung dieſes Wunſches wird nicht ſo ohne weiteres möglich ſein, denn der Keichsfinanzminiſter Dr. Hilſerding beſteht mit Rückſicht auf die ſchwierige Kaſſenlage des Reiches auf ſofortiger Zurückziehung und er hat in dieſen Wochen, ſobald irgend ein Landesarbeitsamt in⸗ folge der günſtigen Arbeitsmarktlage einen klei— nen Ueberſchuß erzielte, dieſen Ueberſchuß ſofort an ſich gezogen. Man ſchätzt, daß die Reichsanſtalt heute dem Reiche noch rund 170 Millionen bis 180 Millionen ſchuldet. Von den materiellen Reformvorſchlägen, die die Sachverſtändigen gemacht haben, iſt von beſonderer Bedeutung der Vorſchlag, daß die Sai— ſonarbeiter auch weiter in der Verſicherung blei— ben ſollen. Man will aber die Höhe der Arbeits⸗ loſenverſicherung in Zukunft zu der Dauer der vorausgegangenen Beſchäftigung in Beziehung bringen. Auch hier handelt es ſich um eine Frage, die, weil die Meinungen darüber geteilt ſind, bei den Reichstagsverhandlungen noch eine große Rolle ſpielen werden. nach Ausſage der Förſter oſt jahrelang nicht ge— arbeitet wird und in denen ſtarkes Unterholz von Kiefern, Eichen und Buchen vielfach ein undurch— dringliches Dickicht erzeugt. Wenn Landgerichts— direktor Bombe, nach den Bekundungen derer, die ihn kannten, gerade beſonders einſame Waldwege liebte, einem Verbrechen zum Opfer gefallen und ſeine Leiche in eines der umfangreichen Dickichte, geſchleppt worden iſt, dann könnte nach Anſicht der Forſtmänner nur ein Zufall zu ſeiner Auffindung jühren. Am Dienstag ſollen die planmäßigen Nachforſchungen in dieſen Waldrevieren ſortgeſetzt werden. Die erſte engliſch⸗ruſk Sühlnngnahne e London, 30. Juli. Ein amtliches Communique beſagt, die geſtern erfolgte erſte Fühlungnayme über die Möglichkeit der dauernden Wiederauf⸗ nahme der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen England und Rußland habe den Charakter eines freundſchaftlichen Meinungsaustauſches über die Auffaſſungen der beiderſeitigen Regierungen gehabt. Die Wiederanbahnung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern habe natürlich in der erſten Beſprechung noch keine ſichtbaren Er⸗ gebniſſe gezeitigt. In Londoner politiſchen Krei⸗ ſen weiſt man aber darauf hin, daß die politiſche Atmoſphäre zweifellos durch die geſpannte Lage im fernen Oſten eine Verſchlechterung gegenüber dem Zeitpunkt, zu dem die jetzt ſtattgefundene erſte Ausſprache angeregt wurde, erfahren habe. Man ſei auf beiden Seiten anſcbeinend beſtrebt, äußerſte Vorſicht walten zu laſ, um ſich nicht vorzeitig den Weg zu weiteren Oeſprechungen zu verbauen. Namentlich auf engliſcher Seite könnte ein falſcher Schritt der Regierung im ei⸗ genen Lande die größten Schwierigkeiten brin⸗ gen, denn ſelbſt ein Teil Konſervativen be⸗ N ng 5 Deutſches Reich Kommuniſten⸗Verhaftungen in Oberſchleſien. 3 Schwientochlowitz, 29. Juli. Wie der„Ober⸗ ſchleſiſche Kurier“ meldet, wurden am Samstag in Schwientochlowitz 43 Kommuniſten verhaſtet, denen ſtaatsfeindliche Betätigung zur Laſt gelegt wird. Nach Meldungen der vpolniſchen Preſſe iſt im Zuſammenhang mit der Verkündigung des 1. Auguſt zum kommuniſtiſchen Weltfeiertag auch in Oſtoberſchleſien eine lebhafte Tätigkeit der Kom⸗ muniſten feſtgeſtellt worden. Unter den Verhafteten ſollen ſich auch eini kommuniſtiſche Führer befinden. 1915 kamm ſtiſche Partei iſt bereits ſeit langer Zeit in Oſt⸗ oberſchleſien verboten, ſodaß die Verhaftung von Kommuniſten ohne Weiteres für gerechtfertigt an⸗ geſehen wird. u e Senatspräſident Dr. Strutz geſtorben. ö München, 29. Juli. Der Senatspräſident am Reichsſinanzhof Dr. Georg Strutz, iſt geſtorben. Präſident Dr. Strutz gehörte ſen Begründung des Reichsfinanzhofes dieſem als älieſter Senatsprä— 15 an und war eine der bedeutendſten Per⸗ ſönlichenkeiien des höchſten Steuergerichtshofes des Deutſchen Reiches 1 Wellflugprogramm des„Graf Zeppelin“ Rework, 30. Juli. Das hier ausgegebene„Zep⸗ pelin⸗Weltflug⸗Programm“ ſieht eine Fahrt des Das Luftſchiff wird vorausſichtlich am 7. Auguſt in Lakehurſt aufſteigen und über Los Angeles nach Tokio fahren, von wo es am 28. Auguſt die Rückfahrt nach Lakehurſt antreten werde. Es lreſe am 29. Auguſt wieder in Lakehurſt ein⸗ reffen. Die Wilmersdorfer Neizgaſe Berlin, 30. Juli. Das Grundſtück in Wilmers⸗ datt, ber 9956 Reizgaſe vergraben ſind, iſt auch heute noch von der Polizei beſetzt. Das Grundſtück iſt abgeſperrt. 55 Der„Bz“ zufolge erklärt der frühere Beſitzer der Fabrik, die im Kriege ſogenannte Reizgaſe herſtellte, daß kleine Gasampullen, die mit dem Reizgas, einer Bromlöſung, gefüllt wurden, wenn ſie ſchadhaft und nicht verſandfähig waren, durch dieſes Eingraben vernichtet wurden. Um ſolche Amvullen bandelt es ſich bei dem geſtrigen Funde Chileniſche Offiziere beſuchen Deuliſehland Bremen, 29. Juli. General Diaz, der General— inſpetkior der chileniſchen Armee, traf heute in Be⸗ gleitung des chileniſchen Oberſtleutnants Fuentes auf dem Dampfer„Stuttgart“ des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ein. Der Chef der deutſchen Heeresleitung, General Heye, Herren des Bremer Senats und des Norddeutſchen Lloyds begrüßten den Gaſt an Bord des Dampfers. Für den Nord— deutſchen Lloyd ſprach Generaldirektor Stimming. Senator Dr. Koch für den Senat der Stadt Bre— men. Auch General Heye richtete eine längere, in herzlichen Worten gehaltene Begrüßungsanſprache an General Diaz. Der Beſuch General Diaz' er— folgt auf Einladung des Reichswehrmimniſteriums in Erwiderung des Beſuches, den General Heye im Frühjahr dieſes Jahres in Chile auf Einla⸗ dung der chileniſchen Regierung abſtaltete. Die chileniſche Delegation begibt ſich von Bremen aus zunächſt nach Eſſen und von da weiter über Düſ⸗ ſeldorf nach Berlin. Ausland Die Ausſperrung in der engliſchen Baumwoll⸗ induſtrie. Mancheſter, 29. Juli. Die Ausſperrung in der Baumwollinduſtrie hat heute begonnen. Etwo 1800 Spinnereien liegen ſtill. Ungefähr eine halbe Million Arbeiter ſind von der Ausſperrung be⸗ troffen. Die Wochenlöhne, die dadurch ausfallen, betragen über 2 Millionen Pfund. Ein günſtiger Umſtand in der ſchwierigen Lage iſt der Entſchluß einiger weniger Unter⸗ nehmer, ſich von der Auseinanderſetzung fernzu⸗ halten und bei den zurzeit beſtehenden Löhnen ihre Betriebe weiter in Gang zu halten. Der Arbeitsminiſter betrachtet die Lage mit großen Beſorgnis, iſt aber der Anſicht, daß bei dem ge⸗ genwärtigen Stand der Dinge das Miniſterium keinen Schritt unternehmen kann. „Graf Zeppelin“ von insgeſamt 24000 km vor. 3 A — ————————————— BB h o o 5 2 — b — Er bleib, Fr. 5 der ee —— 2 8—.— 14555— 3 ojncdrs: Henn Och biclg. Sage Cel, rein gehen mochise. cmi, I, ec, eU, vel ndinfng outen Hof, Sons. H lein oc Wiclcllcig Pre. Liebesdrama. Trier, 29. Juli. Das Liebesverhältnis des 24 Jahre alten Knechtes Willi Lenz mit der 17jähr. Frieda Weinig in Hilſcheid bei Thalfang wurde von den Eltern des Mädchens wegen deſſen Ju— gend nicht geduldet. Der Liebhaber beſchloß des— halb ſich und ſeine Geliebte zu erſchießen. Er verſtand es. dieſe zu überreden, mit ihm in den nahen Wald zu gehen, wo ſich die traurige Tat zutrug, deren Ende der Tod des jungen Mannes und ſchwere Verletzungen des Mädchens war. Die Eltern und anderen Perſonen unternahmen die Suche nach den beiden Vermißten, die jedoch er— gebnislos war. Völlig durchnäßt und ſchwer ver— letzt fand ſich das Mädchen um die Mittagszeit zu Hauſe ein. Nach ſeiner Angabe hat der Lieb— haber zuerſt die Waffe auf ſie gerichtet, und ihr eine ſchwere Schußverletzung über dem linken Auge beigebracht, worauf er ſich eine Kugel in die rechte Schläfe jagte, die ſeinen Tod herbei⸗ führte. Auf Händen und Füßen kriechend ſchleppte ſich das Mädchen bis zu einem Kornfeld und blieb infolge des Blutverluſtes beſinnungs— los liegen. Als es einige Stunden ſpäter wieder aufwachte, ſchleppte es ſich unter Aufbietung aller Kraft mühſam nach Haus. Das ſchwerverletzte Mädchen iſt in ein Trierer Krankenhaus einge— liefert worden. Bankkrach in Oranienburg. Berlin, 30. Juli. Das Bankgeſchäft L. Blu⸗ menthal in Oranienburg, das ſeit 1852 beſteht und ſich ununterbrochen im Familienbeſitz Blu— menthal befand, hat geſtern plötzlich Konkurs an— gemeldet. Gläubiger des Hauſes ſind in erſter Linie Landleute aus dem Kreis Nieder-Barmen und Oranienburger Geſchäftsleute. Ihre Ver— luſte ſollen recht erheblich ſein. Ein Neunjähriger 14 Tage auf Wanderſchaft. Hannover, 30. Juli. In dem nahen Dorfe Gleidingen wurde geſtern ein neunjähriger Junge aus Berlin aufgegriffen, der bereits 14 Tage gelaufen war, um zu ſeiner Tante nach Göt⸗ tingen zu gelangen. Der Junge, der angab, Paul Kunſtmann zu heißen und in der Wallner-Thea⸗ terſtraße in Berlin bei ſeinen Pflegeeltern ge⸗ wohnt zu haben, von denen er nach dem Tode ſeiner Eltern aber ſchlecht behandelt worden ſei. Während ſeiner Wanderung ſpielte der Kleine in den kleinen Städten und Dörfern mit anderen Kindern und bekam auf dieſe Weiſe immer etwas au eſſen und zu trinken. noch angezweifelt n ſein werde, den für Berlin, 30. Juli achdem es bisher immer bb es doch noch möglich Regierungskonferenz in Ausſicht genommenen Termin des 6. Auguſt ein⸗ zuhalten, dürfte nunmehr feſtſtehen, daß die Kon⸗ ferenz am Montag oder Dienstag nächſter Woche ihre Beratungen im Haag wird aufnehmen kön⸗ nen. Dieſe Gewißheit gewinnt man aus einer jetzt vom„Petit Pariſien“ veröffentlichten Information, aus der hervorgeht, daß auch am Quai d'Orſay die Vorbereitungen für die recht⸗ zeitige Abreiſe zur Konferenz getroffen würden, „damit Frankreich keinerlei Hinauszägerung zur Laſt gelegt werden kann“. Die franzöſiſche Dele⸗ gation mit Briand an der Spitze wird, wie be⸗ reits berichtet, Paris am 5. Auguſt verlaſſen. Nachdem alſo nunmehr feſtſteht, daß die Kon⸗ ferenzarbeiten zu dem vorgeſehenen Termin be⸗ ginnen werden, wird jetzt die Frage erörtert, wer den Vorſitz der Konferenz zu übernehmen und wer die offiziellen Einladun⸗ gen zu überſenden hat. In diplomatiſchen Kreiſen nimmt man an, daß die Einladungen formal von Holland ausgehen werden. Andererſeits iſt aber auch damit zu rechnen, daß die an dem Genfer Septemberprotokoll beteiligten ſechs Mächte ir⸗ gendwie untereinander eine Einladung ergehen laſſen müſſen. Die Frage des Vorſitzes, die für Konferenzbeginn beſtimmt am 6. Aug uſt e 85 1 den Fall einer Teilnahme von Poincare und bei einer Verhandlung an neutralem Orte ohne wei⸗ teres geklärt geweſen wäre, weil Poincare als rangälteſter Miniſterpräſident dieſe Aufgabe zu⸗ gefallen wäre, iſt jetzt durch die Ernennung Briands zum Miniſterpräſidenten wieder unbe⸗ antwortet. In diplomatiſchen Kreiſen weiſt man darauf hin, daß der Poſten des Vorſitzenden der Konferenz von großer Wichtigkeit ſein wird, da dieſem ein ziemlich großer Einfluß auf das prak⸗ tiſche Ergebnis der Verhandlungen zufallen dürfte. Was das Programm der Konferenz ſelbſt be⸗ trifft, ſo ſcheinen die Befürchtungen, daß ſich die franzöſiſche Auffaſſung auf Teilung der Konfe⸗ renz in verſchiedene Abſchnitte doch noch durch⸗ ſetzt, zu beſtätigen, denn aus engliſcher Quelle verlautet bereits, daß mit einer Zweiteilung der Konferenz zu rechnen wäre. In dem einen Teil ſollen die rein politiſchen Probleme wie die Rheinlandräu⸗ mung, zur Sprache kommen, während in dem anderen die finanziellen Probleme, wie Deutſch⸗ lands Verpflichtungen auf Grund des Moung⸗ planes, erörtert werden. Auf deutſcher Seite be⸗ dauert man eine ſolche Teilung, da eine einheit⸗ erſchwert würde. . Schwere Schlagwetterexploſion in Schleſien. 23 Tote, 12 Schwerverletzte. (Eigener Drahtbericht.) Waldenburg, 30. Juli. Auf der Friedens⸗ Hoffnung⸗Grube in Nieder⸗Hermsdorf ereignete ſich geſtern abend 7 Uhr eine ſchwere Schlagwet⸗ terexploſion, durch die 23 Bergleute getötet und 12 ſchwer verletzt wurden. Sämtliche Verunglückte ſind geborgen. Berghauptmann Fiſcher und Oberbergrat Weber von Breslau trafen noch nachts in der Grube ein, um gemeinſam mit den dortigen Grubenbeamten die Grube zu befahren. Die Urſache der Exploſion ſteht noch nicht feſt. Die von der Exploſion betroffenen Baue ſind be⸗ fahrbar, doch iſt der geſamte Betrieb vorläufig ſtillgelegt. Schwere Unglücksfälle Flugzeugunglück. London, 29. Juli. In Kingsbury nordweſtlich von London ſtießen zwei Kleinflugzeuge in der Luft zuſammen. Die drei Inſaſſen wurden ge— tötet. Beim Dauerflug abgeſtürzt. Minneapolis, 29. Juli. Das Flugzeug„Minne⸗ ſota“, das ſich auf einem Dauerflug befand, ſtürzte nach 154 Flugſtunden während der Vor— bereitungen zu einer weiteren Brennſtoffergän— zung plötzlich aus einer Höhe von 61 Meter ab und fiel auf die Autorennbahn. Ein Pilot wurde getötet, der andere ſchwer verletzt. Autobusunglück. Altena(Weſtfalen), 30. Juli. Infolge Verſa⸗ gens der Bremſen fuhr auf der abſchüſſigen Chauſſee von Altena nach Verdohl ein mit 20 Mitgliedern eines holländiſchen Kirchenchors be— etzter Autobus in voller Fahrt in den Straßen⸗ graben. Der Wagen wurde zertrümmert. Zehn Perſonen erlitten Verletzungen, vier davon ziem⸗ lich ſchwere. Zwei Motorradfahrer ertrunken. Ammern, 29. Juli. Zwei 22jährige Schloſſer ſtürzten bei einem Motorradausflug in der Nacht zum Sonntag, als ſie in einer Kurve an einer drei Meter hohen ungeſchützten Böſchung gegen einen Eckſtein fuhren, in die Unſtrut. Erſt geſtern abend bemerkten Vorübergehende in dem Fluß ein Motorrad und Leichenteile. Un⸗ ter großen Schwierigkeiten wurden die Leichen ge borgen. Aus aller Welt! Zwei flowakiſche Dörfer abgebrannt. Prag, 30. Juli. In der Slowakei ſind zwei Dörfer einer Brandkataſtrophe zum Opfer gefal⸗ len. Durch ſpielende Kinder geriet eine Scheune in Brand und das Feuer verbreitete ſich infolge ſtarken Windes mit unheimlicher Schnelligkeit über beide Ortſchaften. Ueber 200 Häuſer mit allen Wirtſchaftsgebäuden ſind vernichtet. Der Schaden beträgt viele Millionen. Zwölfjährige Wanderung einer Kugel. Sprockthoevel(Weſtf.), 29. Juli. Der Bahn⸗ wärter Lange von hier, der im Jahre 1917 durch einen Schuß in die rechte Schulter ſchwer verwun⸗ det wurde, hat die Kugel jetzt auf opverativem Wege entfernen laſſen. Die ſteckengebliebene Kugel, die man damals nicht herausnehmen konnte, wanderte 12 Jahre lang über den Rücken hinweg auf die linke Körperſeite; ſie gelangte ſchließlich rechts vom Schwertfortſatz des Bruſtbeins zwiſchen Ma⸗ gen und Leber. Heftige Schmerzen zwangen Lange, die Operation vornehmen zu laſſen. Ein Sofialdemolrat ſordert Veamten⸗Gehaltsabbau Man ſchreibt uns: Es iſt beſonders in Wahlzeiten das Liebes⸗ werben der Sozialdemokratie um Beamtenſtim⸗ men feſtzuſtellen. Sie will, um zur ausſchlagge⸗ benden politiſchen Macht zu kommen, alle Ar⸗ beitnehmer, alſo auch die privaten und öffentli⸗ chen Beamten in ihre Partei bringen. Nun läßt aber ein Artikel des ſozialdemokra⸗ tiſchen Reichstagsabgeordneten Ludwig Queſ⸗ ſel über„Voungplan und Reichsſchuld“ in Nr. 6 der Sozialdemokratiſchen Monatshefte die ge⸗ ſamte Beamtenſchaft aufhorchen. Queſſel ver⸗ langt nämlich einen Abbau der Beamten⸗ gehälter. f Er beſpricht die finanzielle Verſchuldung Deutſchlands und führt ſie in erſter Linie mit zurück auf die im Jahre 1927 beſchloſſene Beſol⸗ dungsordnung. Dadurch ſei dem Reiche,— weil eine Deckung für die Ausgaben nicht vor⸗ handen geweſen wäre— ein Kaſſendefizit in den beiden letzten Jahren von über 1½ Milliarden entſtanden. Dann fährt Queſſel wörtlich fort: „Die Verminderung der Reparationszah⸗ lungen im erſten Jahrzehnt des Youngplanes reicht kaum aus, um die Gehaltserhöhungen für die unteren Beſoldungsgruppen im Sinne eines Abbaues iſt jetzt das ein⸗ zig wirkſame Rettungsmittel für Deutſchland. Sie iſt unbedingt notwendig, um nach der Annahme des Younmplanes, der neue Anleihen ausſchließt, Deutſchland wieder auf die Bahn einer geordneten Finanzwirt⸗ ſchaft zurückzuführen und die Zerſtörung der deutſchen Induſtrie zu verhindern.“ Für die künftige Agitation der Sozialdemo— kratie unter den Beamten wird man ſich die Auf— faſſung eines ihrer Führer ſchon merken müſſen, daß die Beamten ſchuld ſind am Reichsdefizit. Eine Ehrenmedaille für ſnortliche Wettkämpfe am Verfaſſungstag. Vorder- und Rückſeite der Medaille. 6 Für die Sieger in den ſportlichen Wettkämpfen, die am Verfaſſungstage ausgetragen werden ſol⸗ len, hat der Reichspräſident eine Medaille geſtif⸗ tet, die auf der einen Seite den Reichsadler, auf der anderen Seite diei Reichsflagge mit der Un⸗ terſchrift„Ehrenpreis des Reichspräſidenten“ zeigt. i Das Opfer der Gerhilde ybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (39. Fortſetzung.) Des weiteren bekam der Rechtsanwalt der Baronin Totto zu Gehör: von Sie habe ſchon eine in Ausſicht für den„Schwiegerſohn“— eine vielfache Dollarmillionärin aus Rio de Janeiro, mit deſſen Vater ihr Alterchen in Geſchäftsver⸗ bindungen ſtände und die demnächſt nach Euro⸗ pa käme. Es wäre an der Zeit, daß der„dumme Junge“ ſich endlich die„verrückte Liebesaffäre“ mit der Mamſell“ aus dem Kopfe ſchlüge. Ein Mann könne doch nicht ewig„ſo einem Verhält⸗ mis nachtrauern“, das im Grunde genommen doch nur„eine kleine angenehme Epiſode war—“ Klaus Landvogt ließ die Baronin reden umd reden und hörte kaum zu. Was ging ihn die Ge⸗ ſchichte an! Rolf Hinrichſen war ja frei und konnte eine neue Ehe eingehen, wenn es ihm be⸗ liebbe.— Jetzt ſahen die beiden Männer ſich wieder. Und jeden verlangte es im ſtillen, von dem zu reden, was noch ſo tief in ihrer Erinnerung ſaß. Aber ſie waren keinen Augenblick allein. Die Frau Major und ihr beimgekehrter Sohn, der ſich nach kurzer Ruhe wohler fühlte, ſaßen bei Ihnen in der weinumrankten Laube, während Lore wie gewöhnlich wie ein Irrwiſch bin und her fegte. Die Mutter hatte ſchon am frühen Morgen für den Abend ein kleine Feſt⸗ eſſen vorbereitet, das die Tochter jetzt herrichten ſollte. Worauf ſie überaus ſtolz war. Alle fünf Minuten rannte ſie weg, um nachzuſeben, ob das Feuer im Herd auch nicht ausginge. Eben tauchte wieder ihr erhitztes Geſichtchen zwiſchen dem wilden Weinlaub auf. „Sie backen ſchon herrlich—“ lachte ſie und zeigte ihre ſämtlichen zweiunddreißig Zähne— „die Paſteten nämlich! Zart wie Butter werden ſie, ſag ich euch— hm! Himmliſch gradezu! Das Waſſer läuft mir im Munde zuſammen, wenn ich ſie nur rieche! Haben Sie ſchon mal ſo rech⸗ ten Appetit auf irgendwas gehabt, Herr Hin⸗ richſen? Ich meine, ſolchen Appetit, daß Sie es kaum mehr aushalten konnten?“ „Ich wüßte nicht—“ lächelte Rolf amüſiert. „Na ja! Das macht, weil Sie von Kindheit an immer vollgeſtopft worden ſind mit guten Sachen“, meinte Lore mit komiſchem Pathos. „Wir armen Leute haben's darin beſſer. Wir lel⸗ ten uns alle Finger nach was beſonderem, wie zum Beiſpiel Kaviar oder Fleiſchpaſteten oder „Lore! Lore!“ rief Frau v. Bülow indigniert dazwiſchen. Doch das mutwillige Ding ließ ſich nicht ver⸗ blüffen. 5 „Ich hab' doch recht, Mamachen! Warum ſoll man nicht die Wahrheit ſagen? Notabene— ich haſſe das Kochen und Schmoren und Braten und Backen. Würde mich auch heute ſchwer hüten, da drin in der Küche zu ſtehen und die verflixten Dinger zu backen— wenn du nicht am erſten Abend deinen Goldſohn ganz, ohne Einſchrän⸗ kung, genießen ſollteſt. Da opfere ich mich eben. Großartig, was?“ Und huſch— wie der Wind war ſie wieder im Haus. 155 Als bald darauf alle um den zierlich gedeck⸗ ten Eßtiſch im kleinen Wohnzimmer ſaßen, war die Stimmung eine angeregte. Den Fleiſchpaſte⸗ ten wurde die gebührende Anerkennung gezollt und auch dem nachfolgenden Beefſteak, das zwar etwas hart geraten war, worüber man iedoch ſtillſchweigend binwegſab. Ihre Wangen glühten wie zwei dunkelrote Ro⸗ ſen. Die großen braunen Augen tanzten. Werner ſaß ziemlich einſilbig im Lehnſtuhl. Das ungewohnte viele Sprechen und vor allem die laute Ausgelaſſenheit ſeiner Schweſter hat⸗ ten ihn ermüdet. Er ſehnte ſich zurück nach dem ſtillen Sanatorium dort oben in den Alpen. Und — nach Schweſter Virginia. Er ſchloß die Augen Und ihm war, als ſehe er die hohe ernſte Geſtalt vor ſich, als fühle er ihre kühle Hand auf ſeiner Stirn, als höre er ihre tiefe, wohltönende Stimme. „Woran denkſt du, Frau v. Bülow, ſtreichelnd. „Wollen wetten— er denkt an ſeine groß⸗ artige Pflegerin, von der er uns immer in ſei⸗ nen Briefen vorſchwärmte!“ rief Lore neckend. „Sag mal, teurer Bruder— wie haſt du über⸗ haupt die Trennung von dieſem überirdiſchen Weſen erleben können?“ Wie aus einem Traum erwachend, ſchreckte der Knabe zuſammen. „Wie—9 Was meinſt du—2“ „Ich frage, wie du die Trennung von deiner geliebten Schweſter Virginia überſtehen konnteſt? Wie ſieht ſie denn eigentlich aus? So wie ich?“ „Doboh—1“ Entſetzt ſtreckte Werner beide Hände aus.— Was ſo komiſch wirkte, daß alle hell auflachten. Die kleine Lore aber zog ein Schmollmünd⸗ chen.— „Dann wird es wohl nicht weit her mit ihr ſein. Denn ich bin doch nicht gerade die Häß⸗ lichſte!“—. N „Oh! Ich habe ein Bild von ihr!“ machte der Knabe ſiolz. „Wirklich? Her mit dem Bild!“ Doch Werner ſchüttelte den Kopf. mein Junge?“ fvagte beſorgt ſeine heißen Finger „Nein. Es darf niemand ſeben.“ Sonnenſcheinchen fühlte ſich wie im Himmel. „Warum denn nicht? Sie iſt doch wohl mords⸗ häßlich! Schielt! Oder hat einen Buckel? Was?“ Der Knabe lächelte geheimnisvoll. „O, nein. Im Gegenteil! Aber ich weiß, ſie würde es nicht gern haben. Ich bat ſie zum Ab⸗ ſchied um ihr Bild; aber ſie wollte mir keins geben—“ ö „Na, du haſt doch eins! „Von Schweſter Antonie. Ich bat ſie ſo lange und immer wieder. Da hatte ſie Mitleid mit mir— und ſchenkte mir eins. Allerdings ein Gruppenbild. Wo alle Pfelgerinnen drauf ſind. In der Mitte Schweſter Virginia. Es paßt mir freilich nicht recht, daß die anderen auch dabei ſind. Aber ſchließlich iſt das Bild beſſer als gar nichts. Ich ſehe ja doch nur ſie— meine liebe, liebe Schweſter Virginia.“ Seine Züge hatten einen Ausdruck angenommen. ſich wie zum Gebet. Du meinteſt immer, du kämeſt zuerſt!“ „O, Mama kommt auch zuerſt“, verteidigte ſich der Knabe.„Aber dann—“ „— kommt ſelbſtredend dein einziges koſtba⸗ ves Schweſterchen Eleonore Eliſabeth, genannt Lore oder auch Sonnenſcheinchen—“ fiel das Mädchen mit drolligem Pathos ein, ihr kleines Perſönchen ſtolz vor dem Bruder aufpflanzend. „Hm—“ meinte der Junge zweifelnd—„ich weiß nicht recht—— zu Schweſter Virginia ſehe ich empor wie zu einer Heiligen. Das Gefühl läßt ſich nicht beſchreiben.“ von Herzensgrund aus bewegt— ſelbſt Lores ſprottfroher Mund unterließ diesmal das Nek⸗ ken und ſchwieg. (Fortſetzung folgt.) Die Stimme des Knaben klang ſo ernſt, ſo Woher denn?“ N ſchwärmeriſchen Seine Hände falteten „Guck mal einer an!“ neckte Lore.„Der Jun⸗ ge iſt verliebt! Was ſagſt du dazu, Mamachen? 1 0 ö J Groß⸗Gerau, 30. Juli. Wildſchweinplage Die Wildſchweinplage im nördlichen Teil des Kreiſes Groß⸗Gerau wächſt ſich in bedrohlicher Weife für Feld⸗ und Gartenbeſitzer aus. Die vor einigen Jahren von einem Jagdpächter aus⸗ geſetzten Wildſchweine haben ſich in außergewöhn⸗ lichem Maße vermehrt und richten in den Kul⸗ turen argen Schaden an. Zumeiſt ſind die Gemeinden Kelſterbach, Mör⸗ felden, Raunheim, Nauheim und Königſtädten betroffen. In den letzten Tagen wurde faſt ein Dutzend Wildſchweine erlegt. Achern, 30. Juli. Ueberfahren. Als der 10jährige Karl Brier aus einem Hofe auf die Straße fuhr, wurde er von einem Auto geſtreift, und vor ein aus der entgegengeſetzten Richtung kommendes Auto geworfen, deſſen Räder ihm über die Bruſt gingen und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführten. Frankfurt a. M., 30. Juli. 2000 Zentner Briketts verbrannt. In einer Lagerhalle der Reederei und Kohlenhandlung von Klöckner in der Schmickſtraße brach ein Brand aus, bei dem 2000 Zentner Briketts in Flammen auf⸗ gingen. Die Feuerwehr, die mit zwei Löſchzügen eintraf, konnte das Feuer in einſtündiger Tätig— keit löſchen. Kaiſerslautern, 30. Juli.(Meſſerſteche⸗ rei.) Am Sonntag gerieten hier der verhei— ratete Tagner Friedrich Berker und ein jun⸗ ger Mann in Streit, in deſſen Verlauf das Meter entſcheiden ſollte. Der junge Mann wurde am linken Oberſchenkel erheblich verletzt. Landstuhl, 30. Juli.(der Legions⸗ werber eingeliefert.) Der der Wer⸗ bung für die Fremdenlegion verdächtige Ludw. Metzger aus Reilingen, deſſen Erſchießung bei Bruchmühlbach irrtümlicherweiſe gemeldet wor— den war, iſt von Landſtuhl nach Zweibrücken ins Unterſuchungsgefängnis übergeführt wor— den, um ſeiner Aburteilung entgegenzuſehen. Wiesbaden⸗Biebrich, 29. Juli(Durſtige Bienen.) Ein Einwohner war am Keltern von Obſtwein. Ein Fäßchen mit Johannisbeerwein hatte er im Garten aufgeſtellt. Plötzlich hörten die Hausbewohner ein weithin vernehmbares Summen. Man entdeckte, daß ſich auf dem Faß ein Bienenſchwarm niedergelaſſen hatte. Alle Verſuche von Imkern, des Schwarmes habhaft zu werden, mißglückten. Die Bienen wichen nicht immer größer wurde ihre Zahl, ſo daß ſie ſchließ— lich auf dem Faſſe einen meterhohen lebenden Turm bildeten. Aber das Ende war für die Bie— nen ſchrecklich. Durch die Wucht der Maſſe die— ſer Tierchen wurden die unterſten zu vielen Tau— ſenden totgedrückt, und als ſich der Reſt abends verzogen hatte, mußte man die toten Bienen mit Beſen und Schauſel beſeiigen. Der Beſitzer des zFaſſes aber machte zum Schluſſe große Augen: Der Johannisbeerwein war bis auf den letzten Tropfen von den Tauſenden von Bienen aufge— ehrt worden. Nidda(Heſſen), 29. Juli. Mord verſuch,) Laute Hilferufe aus der Gegend der Kröterburgs— mühle oberhalb von Nidda riefen am Samstag abend gegen halb 11 Uhr Männer aus der Mühle und den Nachbarhäuſern an die Nidda, wo ſie das 27 Jahre alte Dienſtmädchen Martha Redwanz, aus Weſtpreußen ſtammend, das bei einem hie— ſigen Landwirt beſchäftigt iſt, in der Nidda lie⸗ gend, und an einen Baumaſt ſich anklammernd auffanden. Nur mit Mühle gelang es, das Mäd⸗ chen ans Ufer zu bringen, nachdem es über eine Stunde im Waſſer gelegen hatte. Es gab an, daß es von dem Dienſtknecht Mandel, der aus Berlin ſtammt und efenfalls bei ihrem Arbeitgeber be⸗ ſchäftigt iſt, gewaltſam an die Nidda geſchleppt und dort ins Maſſer geſtoßen worden ſei, das an dieſer Stelle veſonders tief iſt. Um das Mädchen am Schreien zu verhindern, war ihm von dem Tä⸗ ter ein Taſchentuch in den Mund geſteckt worden, das es erſt nach großer Mühe entfernen und dann um Hilſe rufen konnte. Der Täter hatte ſich nach der Tat nach Hauſe begeben und zu Bett gelegt. Er wurde von der Gendarmerie noch in der Nacht verhaftet und legte auch ſofort ein Geſtändnis ab. ohne aber über die Beweggründe ſeines Tuns ſich z. äußern. Gieſſen, 29. Juli.(Ein Laſtauto umge⸗ ſtünr zt.) Geſtern mittag ereignete ſich in der Nähe des Dorfes Gonterskirchen ein ſchweres Autoubsunglück. Ein Laſtauto, mit dem etwa 23 Mitglieder des Laubacher Kriegervereins mit ihren Angehörigen nach Gonterskirchen fahren wollten, geriet in einer ſcharfen Kurve der ſtark abſchüſſigen Straße wahrſcheinlich infolge Ver⸗ ſagens der Bremſe ins Schleudern und überſchlug ſich. Dle Inſaſſen wurden zum Teil unter dem ſchweren Wagen begraben, zum Teil ſtürzten ſie heraus. 15 Perſonen mußten ins Krankenhaus gebracht werden, von denen noch 6 mit ſchweren Verletzungen ernſtlich darniederliegen. Die übri⸗ gen Inſaſſen des Wagens und der Chauffeur er⸗ litten nur leichte Hautabſchürſungen. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Nauheim b. Groß⸗Gerau, 30. Juli. Heſſens Imker tagten. Hier tagte am Sonntag der Starkenburger Bienenzüchterverein, dem ſich die rheinheſſiſchen Züchter angeſchloſſen hatten, in Anweſenheit von Beauftragten aus dem ober⸗ heſſiſchen Verband. Die ſchöne und fachlich vor⸗ zügliche Ausſtellung war gut beſchickt und ſtark beſucht. Man beſchloß, alljährlich im Herbſt nach Bedarf Honigmärkte in größeren Städten Heſ⸗ ſens zu veranſtalten. Feil(Bez. Grünſtadt), 29. Juli.(Herzſchlag beim Baden.) Der 18jähriage Jakob Frick von hier befand ſich in Guntersblum auf Beſuch bei einem Alterskollegen, der mit ihm die Obſt⸗ und Weinbauſchule Kreuznach beſucht hat. Sie gin⸗ gen mit anderen jungen Leuten baden, wobei der junge Frick einen Herzſchlag erlitt und verſank, ahne daß ihm geholſen werden konnte. Spor. „Amieitia“ Mannheim auf einſamer Höhe. Punkttabelle des Ruder⸗Verbandes. Die letzte der ſechs großen Punkt⸗Regatten vor der Meiſterſchaftsregatta am 11. Auguſt in Berlin hat an der Stellung der Vereine zuein⸗ ander nicht viel geändert. Amicitia Mannheim ſteht mit insgeſamt 735 Punkten auf einſamer Höhe. Der Berliner Ruderclub iſt mit 162.5 Pkt. noch immer an zweiter Stelle vor Hellas Berlin mit 132,5 Punkten. Frl Amthor f. Eine der bekannteſten deutſchen Leichtathletin⸗ nen die Weitſpringerin und Mehrkämpferin Ma⸗ ria Amthor vom FC. 05 Schweinſurth iſt am Freitag in ihrer Heimatſtadt im Alter von erſt 3 Jahren an den Folgen einer Blutvergiftung geſtorben. Frl. Amthor konnte noch vor wenigen Wochen die ſüddeutſche Meiſterſchaft im Weit⸗ ſprung gewinnen. Noch am Mittwoch wurde ihr zu ihrer großen Freude auf dem Krankenbett der Siegespreis für dieſe Meiſterſchaft überreicht. Die Spielvereinigung Fürth in Michelſtadt. Die Fußballelf der Sp. Vgg. Fürth, die ſchon am Weiheakt des Michelſtädter Stadions teilge— nommen hat, trägt am 18. Auguſt im Stadion des Odenwaldſtädtchens ein Freundſchaftsſpiel gegen Rot-weiß Frankfurt aus. Großer Moturradpreis von Deutſchland. Smith auf Rodge Withworth Geſamtſieger in Rekordzeit. Bei trübem, aber trockenem Wetter wurde am Sonntag zum dritten Male auf der 28,8 Kilom. langen Strecke des Nürburgringes der Große Preis von Deutſchland für Motorräder ausge— tragen. Vertreter von acht Nationen hatten ſich angemeldet. In dem Ringen um die Tagesbeſtzeit ſchoß der Engländer Touryll Smith mit ſeiner Rudge Withworth den Vogel ab, nachdem über einen Teil des Weges der BMW.-Fahrer Soe— nius aus Köln auf ſeiner 750 cem Kompreſſor— Maſchine mit weitem Vorſprung geführt hatte. Das Rennen der 500 cem-Maſchinen war über— haupt eines der grandioſeſten, das man bisher geſehen hatte. Konnten doch die fünf Erſtplazier⸗ ten den bisherigen Rekord von 98,450 Stunden⸗ kilometer verbeſſern. Pätzold⸗Köln war in der 1000⸗cem⸗Klaſſe auf ſeiner Sunbeam der Schnellſte. Bei den 350 cem— Maſchinen ſiegte der Engländer Handley auf Motoſaccoche, in der 250-cem-Klaſſe F. A. Grab— tree auf Hecker-Jap und in der 175-cem-Klaſſe Geiß-Pforzheim auf DKW. 75 Bewerber wurden in den fünf verſchiede— nen Klaſſen auf den ſchweren Weg geſchickt, davon allein 27 in der 1-Liter⸗Klaſſe, in der auch die Entſcheidung um den Sieg im Großen Preis fal— len ſollte. Schon in der erſten Runde ſetzten die Ausfälle ein, die im weiteren Verlauf des Ren— nens recht bedenklich wurden, denn von den 75 Geſtarteten beendeten nur 28 das Rennen. Smith erlangte als Beſter des Geſamtfeldes die Fübrunga und beendete das Rennen in raſen— der Fahrt in der Rekorpzeſt von 409,09 Stunden für 424,5 Kilometer. Lokales. Die deutſche Bierprobuktion hat 1928⸗29 faſt genau 55 Millionen Hektoliter erreicht. Als Mit⸗ telpunkt der Brauinduſtrien heben ſich die Lan⸗ desfinanzamtsbezirke München, Berlin, Nürn⸗ berg und Münſter heraus. Dieſe Bezirke erzeug⸗ ten allein 42,3 Prozent des deutſchen Bieres, während auf die übrigen 22 Landesfinanzamts⸗ bezirke 57,7 Prozent entfielen. Eine Bierproduk⸗ tion von Bedeutung haben außer dieſen vier Bezirken nur noch Stuttgart, Düſſeldorf, Karls⸗ ruhe und Würzburg. Wenn man bei einem Ver— gleich mit der Vorkriegszeit die Erzeugung des Jahres 1912⸗13 gleich 100 ſetzt, dann betrug die Biererzeugung des Jahres 1928⸗29 im Reichs⸗ durchſchnitt 83.6. en 4% Allerlei Wiſſenwertes. Die Weltproduktion ar Kraftwagen hat im Jahre 1928 mit 5 203 139 einen Weltrekord er⸗ reicht. Die Vermehrung der Kraftwagen gegen— über dem Jahre 1927 betrug 1044173. Im Jaht 1914 hatten wir in ganz Deutſchland 84682 Kraft⸗ fahrzeuge, heute dagegen laufen allein in Berlin rund 80 000 Kraftfahrzeuge, alſo nur 4700 weni⸗ ger als in ganz Deutſchland vor dem Kriege.— Europas größter Hafenſpeicher iſt der jetzt dem Verkehr übergebene 65000 Tonnen umſaſſende lettiner Hafenſpeicher, der 40000 qm. Lager⸗ hläche beſitzt.— Bei einer Verſteigerung in Lon⸗ don wurden für eine einzige Ritterrüſtung 100 Ca Mark angelegt. Ein deutſches Landsknechtſchwer! aus dem 16. Jahrhundert wurde mit 3400 Mark verſteigert.— In Berlin ſtarben im Jahre 1928 insgeſamt 6896 Menſchen an Krebserkrankung. Im ſelben Zeitraume fielen 6181 Herzkrankheiten zum Opfer. 4367 Menſchen ſtarben an Tuherku— ſoſe. In der Reichshauptſtadt kommen monatlich durchſchnittlich 450 Diphteriefälle zur Anzeige, die zu etwa zehn Prozent tödlich verlaufen.— Der trockenſte Ort Deutſchlands, wenigſtens in Bezug auf Niederſchläge, iſt Dahme in der Mark.— Der Stromverbrauch in der Reichshauptſtadt beläu,, ſich gegenwärtig auf über 300 000 Kilo⸗Volt Am⸗ eres.— London mit ſeinen näheren Vororten hat 7 849 000 Einwohner.— In der Skagerrak⸗ ſchlacht arbeiteten die Engländer mit Zeißinſtru⸗ menten, U-Boote wurden im Kanal mit Parſival⸗ Ballons aufgeſpürt und die Deutſchen wurden mit Granaten beſchoſſen, die ein Zünderpatent Krupps hatten.— Nach den neueſten Feſtſtellun⸗ gen wird unſere Ende zurzeit von rund zwei Miarden Menſchen bewohnt, von denen 900 Millionen auf Aſien entfallen, 500 auf Europa, 220 auf Amerika, 150 auf Afrika und ſieben Millionen auf Auſtralien. Mannheim, 30. Juli. Arbeiterentlaſſun⸗ gen bei Daimler-Benz. In dieſer Woche kommen laut„Volksſtimme“ bei Daimler-Benz, wo gegenwärtig etwa 3000 Mann beſchäftigt ſind, 50 zur Entlaſſung. Weitere 150 ſollen in der kom⸗ menden Woche entlaſſen werden. höhung in der Invalidenverſicherung Von Amts- und Landrichter Dr. Minz, Neue Rentenerhöhung in der Invaliden⸗ verſicherung.. Vor nicht allzu langer Zeit ſind dem Reichstag einige Anträge zugegangen, die einen weitreichen— den Aus⸗ und Umbau der In validen⸗ verſicherung zum Ziele haben. Ueber dem gegenwärtigen Streit ber die Grundlagen der Sozialverſicherung überhaupt hat der Reichstag ein Geſetz beſchloſſen, das einen Ausbau der Invalidenverſicherung vorſieht, an den nur ganz wenige gedacht haben. Der Ausbau beſteht ein⸗ mal in der Aufhebung des Artikels 71 des Ein⸗ führungsgeſetzes zur RVoO., ſodann in einer abermaligen Aenderung der ſogenannten Zuſatz— ſteigerung. Damit iſt die Steigerung der außer Grundbetrag, Reichszuſchuß und Kinderzuſchuß die Geſamtrente bildenden Steigerungsbeträge, ſoweit es ſich um Beitragszeiten vor dem 1. Ok⸗ tober 1921 handelt, gemeint. Daraus erſieht man ſchon, daß das neue Geſetz vom 12. Juli 1929 über Leiſtungen in der Invalidenverſicherung— RG Bl. 1 S. 135— keine grundlegenden Neuerungen bringt, ſondern nur das Maß der Verſicherungsleiſtungen betrifft. Damit iſt natürlich nicht gegen die praktiſche Bedeutſamkeit der Novelle geſagt, deren Inhalt iſt vielmehr wohl für Millionen von Arbeitnehmern wichtig u. verdient deren Aufmerkſamkeit und Beachtung 1. Die Aufhebung des Artikels 71. Nach Artikel 71, Abſ. 1 hatten keinen Anſpruch auf Fürſorge nach dem vierten Buche der RVO. die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherten, welche am 1. Januar 1912 bereits verſtorben waren. Artikel 3 des Geſetzes vom 12. Juli 1929 be⸗ ſtimmt, daß nunmehr auch die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherten, die am 1. Januar 1912 be⸗ reits verſtorben waren, den Anſpruch auf die Hinterbliebenenfürſorge haben. Und zwar beſteht der Anſpruch auf Rente vom 1. Oktober 1929 ab. Es fragt ſich, wie es mit den Anſprüchen ſolcher Hinterbliebenen iſt, deren Antrag auf Hinter⸗ bliebenenrente auf Grund der bisherigen Be⸗ ſtimmungen bereits rechtskräftig abgelehnt iſt. Eine Beſtimmung etwa dahin, daß der Anwen⸗ dung der neuen Vorſchriften eine frühere rechts⸗ kräftige Entſcheidung nicht im Wege ſteht, ent⸗ hält das neue Geſetz nicht. Trotzdem iſt aber an⸗ zunehmen, daß die Landesverſicherungsanſtalten bei Wiederholung der abgelehnten Anträge dieſe Hilfsarbeiter im Reichsverſicherungsamt. früheren ablehnenden Entſcheidunng ablehnen, ſondern die Rente gewähren. Nach dem bisherigen Abſatz 2 des Art. 71 hat⸗ ten auch die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherten, welche am 1. Januar 1912 dauernd erwerbsun⸗ fähig waren und dann verſtorben ſind, ohne inzwiſchen die Erwerbsfähigkeit wiedererlangt zu haben, keinen Anſpruch auf Fürſorge aus der Invalidenverſicherung. Bereits das Geſetz vom 8. April 1927 hatte dieſe Beſtimmung ſchon ſtark abgemildert. Danach war der Anſpruch auf Hin— terbliebenenrente dann gegeben, wenn der An— ſpruch auf die Invalidenrente noch am 1. Januar 1924 beſtanden hat. Jetzt beſtimmt das neue Ge— ſetz, daß auch die Hinterbliebenen ſolcher Ver⸗ ſicherten, die am 1. Januar 1912 im Sinne des § 5 Abſ. 4 des Invalidenverſicherungsgeſetzes dauernd erwerbsunfähig waren und dann ver— ſtorben ſind, ohne die Erwerbsfähigkeit wieder⸗ erlangt zu haben, Anſpruch auf Fürſorge nach dem 4. Buche der RVO. haben. Nun wird es den Hinterbliebenen dieſer Ver— ſicherten ſehr ſchwer fallen, ihre Anſprüche dar— zutun. In ſehr vielen Fällen werden die not— wendigen Unterlagen, insbeſondere die Quit⸗ tungskarten, aufgrund der beſtehenden Beſtim— mungen vernichtet worden ſein. Deshalb ſieht die Verordnung zur Durchführung des neuen Ge— ſetzes vom 17. Juli 1929 für ſolche Fälle Erleich⸗ terungen vor. Danach genügt es, wenn die zur Begründung der Verſicherungsanſprüche geeig⸗ neten Tatſachen glaubhaft gemacht werden. Das kann auf vielerlei Art geſchehen: durch Vorlage alter Urkunden, insbeſondere der alten Renten⸗ beſcheide, der ergangenen Entſcheidungen, der Lohnliſten uſw. auch durch eidesſtattliche Erklä⸗ rungen. Trotzdem werden aber noch Fälle übrig⸗ bleiben, in denen zwar die Erfüllung der Warte⸗ zeit und die Aufrechterhaltung der Anwartſchaft glaubhaft gemacht ſind, nicht aber die Verteilung der Beiträge auf die Lohnklaſſen. Auch hier hilft die erwähnte Durchführungsverordnung. Iſt die Verteilung der gültig entrichteten Beiträge auf die Lohnklaſſen nicht mehr feſtzuſtellen, dann gilt für jede Beitragsmarke ein einheitlicher Steige⸗ rungsbetrag von 16 Reichspfennig. Iſt auch die Geſamtzahl der Beiträge nicht mehr feſtzuſtellen, ſo iſt bei Witwenrenten als Geſamtſteigerungs⸗ betrag 21 RM., bei Waiſenrenten 12 RM fähr⸗ nicht unter Berufung auf die Rechtskraft der lich zu gewähren.(Schluß folat). In Urlaub gegangen. Der Leiter des hieſigen Polizeiamtes Herr Ober⸗Inſpektor Ludwig hat heute ſeinen mehrwöchigen Urlaub angetreten. Die Leitung der Geſchäfte in dieſer Zeit hat Herr Ober⸗Inſpektor Wahlich Lampert⸗ heim übernommen. 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Sänger werden dringend gebeten reſtlos und beſonders pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Männergeſangverein 1846. Donnerstag Abend halb 9 Uhr Singſtunde für Tenöre. Samstag Abend halb 9 Uhr für Bäſſe. Voll- zähliges Erſcheinen erwartet Der Präſident. Reichsbund. Die Ziehungsliſte für die am 17. Juli l. Is. ſtattgefundene Ziehung iſt ein- getroffen u. kann bei der Dienerin Frau Anna Kempf, Friedrichſtr. eingeſehen werden. Turngenoſſenſchaft 1893. Donnerstag, d. 1. Auguſt abends halb 9 Uhr Vorſtands- ſitzung im„Rheingold“ bei Mitglied Haas. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung bitte ich, daß auch der Spielausſchuß vollzählig erſcheint. Der Vorſitzende. Steuerterminkalender für den Monat Auguſt 1929. 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 16.—31. Juli, ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Ge— ſamtſumme der im Monat Juli einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. „Vermögensſteuer⸗Vorauszahlung(ausgenommen Landwirte) für das 2. Kal. Vierteljahr 1929 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. 5. 2. Ziel Kirchenſteuer(Kultusſteuer) bezw. 1. und 2. Ziel lt. Steuerbeſcheid. ). Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. Auguſt, ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 Mk. überſteigt. Keine Schonfriſt. 3. Ziel Landesſteuern nach dem Voraus- zahlungsbeſcheid über heſſ. Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1929. * 2 4 11„ „ Bekanntmachung. Betr.: Gewährung von Rezeßbauvergütungen. Bezugberechtigte Ortsbürger und Ortsbürgers— witwen, welche Anſpruch an Bau- und Reparatur- holz bezw. Vergütung dafür pro 1930 ſtellen zu können glauben, wollen ihren Anſpruch in der Zeit vom 1. bis einſchl. 14. Auguſt ds. Irs. auf dem Baubüro anmelden. Soweit Neubauten in Frage kommen, ſind Pläne vorzulegen, worin die Mauer- und Holz- ſtärken eingetragen ſind. Bisher angemeldete und nicht vergütete Neu— bauten und Reparaturen müſſen erneut angemeldet werden. Wir fügen noch an, daß nur größere Reparaturen zur Vergütung gelangen. Viernheim, den 30. Juli 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. Lamberth. Die Wetterlage Wettervorausſage für Mittwoch. Zunächſt wolkig und etwas wärmer, ſpäter aber neue Verſchlechterung und wieder regneriſch, weſtliche Winde. . Ausſichten für Donnerstag: Fortdauer der oielſach regneriſchen Witterung. Bügeleisen Vogelkäfig mi 4 Clessdhelben 5 NMarkttasche 25 mlt. Lede der 1 Gießkanne mit kiektr. Bügeleisen mit Zulellung Jahre Garônlle) 1 1 rause Brotkörbdien schön. Dekoraflonen 1 Zeitungshalter für 7 Tage ßpirituskocker auf Qußgestell 6.50 25 2.90 30 350 85 45 903 90 N Frucitpresse erstkl. 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