ni. ab eimer Anzeiger learnbeimer Taleblagt.—.,- Blernbel mer Nai Viernh eimer Zeitung Giernbelmer Bürger gtd.— Bierub. Bollsblatt 1,50 Mk. frei ins Haus gebra Nr. 1 ⁊· eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. 750 äglich mn en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjähr wie e Keteden— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim enſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21547 Amt Fan 5 M.— Schriftleitung, Druck 0 Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ — Anzeigenpreiſe: an Zur 15. Wiederkehr des Kriegsbeginns Verkündung des Kriegszuſtandes Unter den Linden. Am 1. Auguſt 1914 wurde die allgemeine Mobilmachung für endlichen Zügen rollten die Militärtransporte an die gefährdeten ſeinen Anfang. 15 Jahre ſind vergangen, ſeit das Unheil über Europa hereinbrach. Wir halten Rückschau in dieſen Tagen, aber es fehlt uns an der erforderlichen Objektivität, wenn es ſich um politiſche Ereigniſſe handelt. Wir führen Klage darüber, daß man uns die Schuld am Kriege aufgebürdet hat, aber wir überſehen, daß in dieſen wie in anderen Dingen das deutſche Volk ſelbſt geſpalten iſt. Hat es heute noch einen Sinn, unter uns Deutſchen über die Schuld am 1. Auguſt 1914 zu ſtreiten? Deutſch⸗ land iſt zum mindeſten nicht mehr ſchuldig als alle übrigen Völker. Ueber die Vergangenheit werden wir uns nur ſehr ſchwer verſtändigen können. Hier ſpielt die parteipolitiſche Einſtellung eine er⸗ hebliche Rolle. Hat doch ein Teil der Nation ein begreifliches Intereſſe daran, das alte Syſtem mit Schuld zu belaſten. Weil nun keine Einigung möglich iſt, ſollten wir an die Zu⸗ kunft denken. An die Zukunft, die uns ein beſſeres Europa bringen wird. Man glaube nur ja nicht, daß es an Verſtändnis für die Aufgaben der nächſten Jahrzehnte fehlt. Sogar in Frankreich erkennt man die Notwendigkeit unſerer Zeit. Briand kündigt die Vereinigten Staaten von Europa an. Die Verwirklichung dieſes Planes mag noch in weiter Ferne liegen. Aber man hat an der Seine erkannt, daß die Selbſtzerfleiſchung Europas die alleinige Herr⸗ ſchaft Amerikas über die ganze Welt ſtabiliert. Für alle Nationen der alten Welt beſteht die Verpflichtung, eine gemeinſame Front zu bilden. Wir dürfen nicht mehr in Staaten, wir müſſen in Kontinenten denken. Sonſt nützt uns alle geiſtige und moraliſche Ueberlegenheit nichts. Wenn wir jedoch jeden Gedenktag wie auch jetzt wieder benutzen, um uns gegenſeitig zu zerfleiſchen, dann nützen alle Ermahnungen und Einſichten nichts. 15 Jahre ſind vergangen, ſeit das wilde eiſerne Würfelſpiel begann. Und in wenigen Tagen werden 10 Jahre vergangen ſein, ſeit ſich das deutſche Volk in Weimar eine Verfaſſung gegeben hat. Um dieſe Ver⸗ ſaſſung wird auch heute noch zäh gekämpft. Wenn Kommuniſten demonſtrieren und prote⸗ ſtieren, ſo haben ſie von ihrem Standpunkte aus vollſtändig recht. Denn die Weimarer Verfaſſung hat das deutſche Volk vor dem Unter— gange im Bolſchewismus gerettet. Das ſollten wir alle dankbar anerkennen. Und darum hat auch das ganze deutſche Volk die Verpflichtung die Weimarer Verfaſſung zu reſpektieren. Eine ſolche Verpflichtung ſchließt freilich nicht in ſich, daß man die Verfaſſung als etwas Unab— änderliches betrachten muß. Auch die Ver⸗ faſſung iſt Menſchenwerk. Sie wurde in einer geit geboren, da Deutſchland aus tauſend Wunden blutete. Aber kann dieſer Kampf um die Abänderung nicht in vernünftigen Formen geführt werden. Im Prinzip ſind ſich 90 Pro⸗ zent der Nevölkerung vollkommen einig. 90 Prozent der Bevölkerung wollen den Die franz-Regierungserklärung Vertrauensvotum für Briand Paris, 31. Juli. Die Regierungserklärung, die heute nachmittag im Parlament verleſen wird, ſpricht zuerſt Poincare ehrfurchtsvolle Sympathie und innigſte Wünſche für baldige glückliche Heilung aus und fährt dann fort: Durch die Finanzſanierung im Aeußeren, durch das Budgetgleichgewicht, durch die Stabiliſterung und durch die Rege⸗ lung der Auswärtigen Schulden haben die beiden vorhergehenden Kabinette die Kon⸗ ſerenz möglich gemacht, die ſich in einigen Tagen verſammeln wird und deren Ergebniſſe vor der Oeffentlichkeit des Landes die Vollen⸗ dung des Werkes beſiegeln ſoll, das für die Sicherheit Frankreichs in Europa ſowie für die Verteidigung ſeiner höchſten materiellen und moraliſchen Intereſſen in der Oeffentlichkeit durchgeführt worden iſt. Es ſcheint uns, daß gegenüber dieſer An⸗ ſicht eine Einigung unter uns möglich ſein ſollte. Die Hoffnung iſt geſtattet, daß auch diejenigen, die mit der Freiheit ihres Ent⸗ ſchluſſes zu unſerem großen Bedauern nicht geglaubt haben, unſerem Anerbieten anf Beteiligung an der Regierung entſprechen zu können, wenigſtens durch ihre Abſtim⸗ mung unſere internationalen Aufgaben er⸗ leichtern könnten. Die Stunde iſt jedenfalls ernſt genug, um die Aufopferung jeder anderen Erwägung für die Bedürfniſſe unſerer auswärtigen Politik zu rechtfertigen. Drei Monate Burgfrieden unter den gegenwärtigen Umſtänden zu ver⸗ langen, erſcheint uns keine unmögliche Forde⸗ rung. 8 Die Haager Konferenz wird ein weſentliches Der Kaiſer und die Kaiſerin nach dem Bitt⸗Gottesdienſt im Dom. Deutſchland angeordnet. Der Kriegszuſtand wurde verhängt und in un Grenzen. Wenige Tage ſpäter nahm das blutige Ringen in ganz Europa Frieden nach innen und nach außen. Sie wollen(rb ſten, verurteilen das Treiben, dem ſich ein! kleine Minderheit an Gedenk⸗ tagen hiagink. Eine ſolche Haltung aber gibt die Fei ähr dafür, daß wir innerhalb kurzer Fuiſt ins doch zu der erſorderlichen Einigkeit un! damit zur Freiheit durch⸗ ringen werden. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes enen bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ee 4 46 Glied in der Kette der Organiſierung des Friedens ſein. Die Verteidigung der Rechte und der Intereſſen Frankreichs auf dieſer großen internationalen Ausſprache gildet unſere Daſeinsberechtigung. Sie iſt unſer Programm. Wir könnten im gegenwärtigen Augenblick ſagen: unſer einziges Programm. Um es zu erfüllen, um im Namen des Landes mit der notwendigen Autorität zu ſprechen, brauchen wir Ihr Vertrauen, Ihr ganzes durch Ihre Abſtimmung klar zum Ausdruck gebrachtes Ver⸗ trauen. Wir ſtehen den ſchwerſten Verant⸗ wortlichkeiten gegenüber, die ſeit dem Ende des Krieges auf einer Regierung gelaſtet haben Mit Ihrer Hilfe ſind wir bereit, ſie zu über⸗ nehmen. Wir verlaſſen uns darauf, daß Sie allein von den Intereſſen Frankreichs geleitet ſich auch Ihrer Verantwortung bewußt ſind Die Vertrauenserklärung für Briand mit große: Mehrheit angenommen. wtb Paris, 31 Juli. In der heutigen erfle: Sitzung der außerordentlichen Kammertagunz wurde nach Verleſung der Regierungserklärung und der Siellungnahme der Parteien die Tages ordnung Sibille, die die Regierung annimm und Miniſtervräſident Briand das Vertrauen ausſpricht, mit 325 gegen 136 Stimmen angenom men. 140 Abgeordnete enthielten ſich der Stimme Die Tagesurdnung hat folgenden Wortlaut: „Die Kammer billigt die Erklärung der Regie⸗ rung. Sie hat zu ihr Vertrauen, lehnt jeden wei, teren Zuſatz ah und geht zur Tagesordnung über Die Urſache der Waldenburger Kataſtrophe Berlin, 31. Juli. Das Grubenſicherheitsamt im preußiſchen Miniſterium für Handel und Ge⸗ werbe teilt zur Urſache der Waldenburger Berg⸗ werkskataſtrophe mit, daß dieſe entgegen einiger Zeitungsmeldungen noch nicht geklärt ſei. Die amtliche Unterſuchung werde fortgeſetzt. Leppelin zur Amerihafahrt geskartef Friedrichshafen, 1. Auguſt. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh 3.30 Uhr zur Fahrt nach Amerika geſtartet. Die Führung des Schiffes liegt in Händen Dr. Eckeners. Friedrichs haſen, 1. Aug. Die Zahl der Paſſagiere hat ſich um zwei vermindert, da das amerikaniſche Ehepgar Pieree aus Nemyort nicht an der Fahrt teilnimmt. Mr. Pierce iſt in Moskau ſchwer erkrankt. Alle anderen Paſſa⸗ giere ſind in Friedrichshafen eingetroffen. Die Plätze des Ehepaares Pierce ſind nicht anderwei⸗ tig beſetzt worden, da das Schiff an und für ſich ſchon reichlich ſtark belaſtet iſt. Im Kurhotel, dem Quartier der amerikaniſchen Fahrtteilnehmer, wurde geſtern abend bei Muſit und Tanz Abſchied gefeiert. Die Wetterlage über dem Bodenſee bietet dem Aufſtieg teine Schwierigkeiten. Vor der Haager Konferenz Berlin, 1. Auguſt. Die vom Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann am Mittwoch aufge⸗ nommenen Beſprechungen mit den leitenden Sachreferenten, in denen die letzten Vorbereitun⸗ gen für die am 6. Auguſt ſtattfindende Repara⸗ tionskonferenz getroffen werden ſollen, werden am heutigen Donnerstag fortgeführt werden. Am Freitag wird anſchließend eine Kabinetts⸗ ſitzung ſtattfinden, in der die letzten Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen. Während man mit dem Eintreffen der engli⸗ ſchen Delegation im Haag für Sonntag abend rechnet, werden die Franzoſen unter Briands Führung erſt für Montag abend erwartet. Die belgiſchen Delegierten werden ebenfalls am Sonntag abend im Haag erwartet. In Londoner politiſchen Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß auf der kommenden Konferenz die Frage des Sitzes der Reparationsl ank einer der hauptſächlichſten Beratungsgegenſtände ſein wird. Wie es heißt, hat ſich der Präſident der Bank von England, Montague Norman, gegen den Sitz der Internationalen Bank im Haag oder überhaupt in Holland ausgeſprochen. Er tritt nachdrücklich für London als Sitz der Banl ein. Die franzöfiſche Delegation für die Haager Konferenz. Paris, 31. Juli. Die franzöſiſche Delegation für die Haager Konferenz wird laut Matin aus folgenden Perſonen beſtehen: Miniſter⸗ präſident Briand, Finanzminiſter Cheron, dem Sekretär im Außenminiſterium, Berthelot, dem Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, dem Kabinettchef Briands, Leger, dem Rechtsſachverſtändigen des Außenminiſte⸗ riums, Fromagoot. Henfationelle Verhaſtung Kowno, 31. Juli. Wie das„Memeler Dampf⸗ boot“ aus zuverläſſiger Quelle erfährt, wurde dieſer Tage der frühere Beamte des Außenmi⸗ niſteriums, Caroſas, verhaftet. Caroſas hielt ſich am Sonntag in den Abendſtunden in auffallender Weiſe in der Nähe der Wohnung des Miniſter⸗ präſidenten Woldemaras auf und wurde deswe⸗ gen von den dort die Wache habenden Polizei⸗ beamten nach ſeinen Ausweispapieren befragt u. daraufhin dem Polizeirevier übergeben. Bei einer Durchſuchung ſeiner Wohnung fand man zahlreiche Nummern der Pletſchkaitis Zei⸗ tung„Pirmyn“ und anderes Material, aus dem zu ſchließen iſt, daß er in engen Beziehungen zu den Pletſchkaitiſten in Wilna ſtand. Ferner wurde bei Caroſas ein Artikel für die Zeitung„Pir⸗ myn“ gefunden, der dieſer Tage abgeſchickt werden ſollte. Die Verhaftung Caroſas hat hier große Senſationen hervorgerufen. Spende des Neichspräſidenten Berlin, 31. Juli. Der Reichspräſident hat für die Opfer des Waldenburger Gruben⸗ unglücks als erſte Hilfe einen Betrag von 6000 Mark zur Verfügung geſtellt. KTTTT0T0T00T0T0TT0TſTTTTTTTT ä—————— 2 . 3 1 —— — 190 1 1 ö 1 9 28 5 N N N n e 5 Seipel über die Zulunſt Europas Wien, 30. Juli. Bei einem Vortrag, den der frühere Bundeskanzler Seipel bei der Gröffnung des 8. Jahrestages des Weltſtudentenwerkes heute in Krems über die Zukunft Europas hielt, er⸗ klärte Seipel, in dieſer Frage ſei jeder Peſſimis⸗ mus unbegründet. Europa brauche ſich vor der ſogenannten Amerikaniſierung nicht zu fürchten. Die Nachricht, daß Briand in der nächſten Zeit einen feierlichen Appell zur Gründung der Ver⸗ einigten Staaten vor Europa oder doch wenig— ſtens zu einem wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß Europas erlaſſen wolle, habe allenthalben größ— tes Aufſehen erregt. Für dieſe Initiative müſſe man Briand beſonders dankbar ſein. Wenn es nun ſo ſcheine, als ob ſich die ande— ren europäiſchen Staaten gegen eine europäiſche Wirtſchaftsunion ſehr ſkeptiſch äußerten, ſo ſei daran nur wieder das Mißtrauen ſchuld. Ganz beſonders zurückhaltend ſei Amerika, das hinter den Vereinigten Staaten von Europa einen anti⸗ amerikaniſchen Block vermute. Es bleibe alſo die Aufgabe der Politiker, Vertrauen zu verbreiten und damit die notwendigen pſychologiſchen Vor— ausſetzung für die Sanierung Europas zu ſchaf— fen.— Aus aller Welk. Sieben Tote bei einem Omnibüsünfäll. Rhodos, 31. Juli. Bei der Stadt Rhodos ſtieß ein Poſtauto mit 18 Inſaſſen ſo heftig gegen eine Hausmauer, daß der Wagen vollſtändig zertrüm⸗ mert wurde. Sieben Perſonen waren ſofort tot, acht andere wurden ſchwer verletzt. . Die„A. Z. am Abend“ eingegangen. München, 31. Juli. Geſtern hat die„A. Z. am Abend“, die einzige noch exiſtierende liberale Zei⸗ tung Münchens, ihr Erſcheinen eingeſtellt. Das Blatt war im 132. Jahrgang als Fortſetzung der ſeinerzeit weit über Süddeutſchland hinaus be⸗ kannten„Allgemeinen Zeitung“ erſchienen. Ein Kind durch Mückenfänger vergiftet. Mülhauſen(Elſaß), 30. Juli. In tiefe Trauer verſetzt wurde die Familie Leindecker durch den Tod ihres zweijährigen Söhnchens Alois. Während ſich die Mutter um ſeine vier Ge— ſchwiſter kümmerte, trippelte das Kind zum Fen⸗ ſter und fiſchte aus einem dort ſtehenden mit Waſ⸗ ſer gefüllten Teller einen ſogenannten„Mücken⸗ fänger“ aus grünem Pappdeckel. Der Kleine riß ein Stückchen davon ab und verſchluckte es. Bald ſtellte ſich Erbrechen ein, das Kind wurde ins Krankenhaus eingeliefert, ſtarb jedoch kurz darauf infolge Vergiftung, denn dieſe im Handel befind— lichen„Mückenfänger“ aus Karton enthalten ein gewiſſes Quantum Arſenik.— Dieſer traurige Fall diene als Warnung! Die wiedergefundenen Handſchriften. Köln, 30. Juli. Sechs Handſchriften des Gu— tenberg⸗Muſeums in Mainz im Werte von 200 000 Mark waren der katholiſchen Sonderſchau der Preſſa ſeinerzeit zugeſandt worden, aber nicht an⸗ gekommen. Man fand dieſe Handſchriften jetzt in einem Speditionsgeſchäft unter altem Gerüm⸗ pel und Stroh. Wie die Handſchriften dorthin gekommen ſind, ließ ſich nicht ermitteln. Laſtkraftwagenunglück. München, 31. Juli. Bei Unterhaching rannte am Dienstag nachmittag in einer Straßenkurve ein Laſtkraftwagen der„Roten Radler“ gegen einen Baum. Der Chauffeur nd drei Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. zer Chauffeur kam unter die Räder des Laß kraftwagens zu liegen, die über ihn hinweg 92 da der Wagen noch eine Strecke weiter⸗ uhr. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die 8 2 50% Rabat Germ Hur 1 10 3 Tage dauert der Saison-Aus verkauf Ind brei anderen wurden zum Teil ſchwer verletzt. Die roße Fahrt des„ruf Teppelin“ Friedrichshafen, 30. Juli. Nach dem erfolgrei⸗ chen Abſchluß der Probefahrten des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ iſt man zurzeit auf der Fried⸗ richshafener Werft eifrig beſchäftigt, das Luft- ſchiff für die in wenigen Tagen vorgeſehene Fahrt nach Amerika auszurüſten. Da die Maſchinen⸗ während der am Sonnabend und Sonntag durch— geführten Fahrten nach neuerlichen Erklärungen der Werftleitung den an ſie geſtellten Anforde— rungen durchaus genügt hat, trug man ſich in dem Luftſchiffbau geſtern mit der Abſicht, die neue Ozeanfahrt unter Umſtänden bereits in der Nacht zum Mittwoch anzutreten. Da aber, wie ſchon kurz berichtet, noch nicht alle Fahrgäſte in Friedrichshafen eingetroffen ſind, wurde in der Beſprechung Dr. Eckeners mit ſeinen Offizieren beſchloſſen, die Fahrt erſt zum urſprünglich vor— geſehenen Zeitpunkt, alſo in der Nacht zum Donnerstag zu beginnen. Für die an die Ozean⸗ überquerung ſich anſchließende Weltreiſe ſind nun auch alle Paſſagierplätze der Amerikafahrt belegt. Heute nachmittag wird mit der Unterbrin— gung des nach Amerika beſtimmten Frachtgutes im Laderaum des„Graf Zeppelin“ begonnen wer— den können. Zu der bei der im Mai abgebroche— nen Amerikafahrt mitgeführten, und bisher in Friedrichshafen lagernden Luftfracht, worunter ſich bekanntlich ein Bechſtein-Flügel, ein Rubens— Gemälde und das Gorillaweibchen„Suſi“ befan— den, ſind in der Zwiſchenzeit neben einer großen Zahl anderer Gegenſtände noch zur Beförderung angemeldet worden: 1 Schimpanſe und nicht we— niger als 600 Kanarienvögel. Ein Berliner Bild— hauer läßt eine Büſte des verſtorbenen Ozean— fliegers v. Hünefeld auf dem Luftwege nach Lake⸗ Erwerbsloſen arbeitsunwillig? Man ſchreibt uns: Der Wohlfahrtsetat ſpielt heute in den Kommunen wohl die bedeutendſte Rolle. Nir— gendswo ſind aber auch die Meinungen ſo ver— ſchieden, wie in der Frage der Zweck- oder Unzweckmäßigkeit. Der Deutſche Städtetag hat nunmehr Erhebungen darüber angeſtellt, wie weit arbeitsfähige, aber arbeitsunwillige Per⸗ ſonen durch die ſtädtiſche Wohlfahrtspflege unterſtützt werden. Denn gerade dieſe Frage iſt brennend. Vielfach Uebertreibungen waren ſchon zu verzeichnen. Man hat den 15. Februar als Stichtag gewählt. Die Ermittelungen haben nun er⸗ geben, daß wohl 11,2 Prozent dieſer Hilfs⸗ bedürftigen nicht arbeitsunwillig ſind. hurſt befördern. Die geſamte Fracht hat ein Ge⸗ wicht von etwa 2000 Klg. Auch zu den für die letzte Amerikafahrt eingetroffenen und immer noch beim Friedrichshafener Poſtamt aufgeſtapel— ten Luftpoſtbriefen und-Karten im Geſamtge— wicht von annähernd 350 Klg. werden noch einige Säcke neu hinzukommen. Luftpoſtſendungen wer— den vorläufig noch bis Mittwoch abend ange— nommen. Die Fahrt werden bekanntlich auch die Paſſagiere der zwangsläufig vor zwei Monaten unterbrochenen Reiſe wieder mitmachen. Der Fahrplan des„Zeppelin“. Friedrichshafen, 30. Juli. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ tritt am Donnerstag, den 1. Auguſt ſeine zweite Fahrt nach Amerika an, die zugleich der Start zu ſeiner langen Weltfahrt iſt. Man rechnet mit folgenden Etappendaten: Ab Friedrichshafen 1. Auguſt; an Lakehurſt(Newjerſey) 4. Auguſt; ab Lakehurſt 7. Auguſt; an Friedrichshafen 10. Auguſt; ab Friedrichshafen 14. Auguſt; an Tokio(via Sibirien) 18. Auguſt. In Tokio iſt ein Aufenthalt von 3 Tagen vor— geſehen, der ſich aber wegen der dort geplanten größeren Veranſtaltungen bis zu 5 Tagen ver— längern kann. Ab Tokio 22. Auguſt; an San Diego bei Los Angeles via St. Ozean-Honolulu 26. Auguſt; ab San Diego 27. Auguſt; an Lakehurſt 29. Auguſt. Die Rückfahrt nach Friedrichshafen erfolgt in den erſten Septembertagen. Die Erwerbsloſenhilfe Eine Ermittlung des deutſchen Städtetages— 11,2 Prozent der Wohlfahrts⸗ daß aber die andere Auffaſſung nicht richtig iſt, daß der größte Teil der aus Wohlfahrts⸗ mitteln unterſtützten Arbeitsloſen ſogenannte „Drückeberger“ ſeien. Von der Erhebung wurden nur die durch die ſtädtiſche Notſtandsaktion(Erwerbsloſen⸗ hilfe) unterſtützten Perſonen erfaßt, während die Empfänger von Arbeitsloſen- und Kriſen⸗ Unterſtützung mit Zuſatzzahlung aus Wohl— fahrtsmitteln nicht gezählt wurden. Es wird eben Aufgabe der zuſtändigen Be⸗ hörden und Organiſationen ſein, hier nach dem rechten zu ſehen, um auch die Nichtarbeits⸗ willigen durch entſprechende Maßnahmen zur Arbeit wieder zu bringen. Es geht nicht an, daß die Arbeitswilligen durch Arbeitsſcheue benachteiligt und fälſchlich beurteilt werden. eee Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (40. Fortſetzung.) Gleich nach dem Abendeſſen bat Werner, ſich wieder zur Ruhe begeben zu dürfen. Er war ſichklich erſchöpft. Die beſorgte Mutter ging mit auf ſein Zimmer und blieb eine Weile bei ihm. Lore räumte den Tiſch ab und hatte noch in der Küche zu tun. Die beiden Männer waren allein— zum er⸗ ſtenſtenmal ſeit ihrem Wiederſehen. Sie zünde⸗ den ſich Zigarren an und machten es ſich in ih— ren Stühlen bequem. „Sie fangen wieder an, Sie ſelbſt zu werden, Hinrichſen—“ begann der ältere der beiden.— „Ich freue mich darüber.“ Der andere nahm die Zigarre aus dem Mund und blickte ſein Gegenüber traurig an. „Sie irren Doktor. Ich werde nie wieder der ſein, der e war. Den Grund brauche ich Ih⸗ nen nicht zu nennen— Sie kennen ihn.“ Klaus Landvogt ſtippte bedächtig die Aſche von ſeiner Zigarre. Ihm ging es plötzlich durch den Kopf, ob der Mann da vor ihm vielleicht noch gar keine Kenntnis von dem Tode ſeiner Frau hatte. Er beſchloß, ſich ſofort darüber Ge⸗ wißheit verſchaffen. Und faßte den Stier direkt bei den Hörnern. f „Sie wiſſen doch, daß Gerhilde Wybrands tot iſt?“ f Rolf war wie erſtarrt. Jeder Blutstropfen ſchien aus ſeinem geiſterbleichen Geſicht gewichen. Schon bedauerte Klaus Landvogt, daß er, ſeiner offenen, graden Natur entſprechend, ſo brüsk mit der Tür ins Haus gefallen war. Be⸗ ruhigend legte er dem völlig Faſſungsloſen die Hand auf den Arm.“. i „Verzeihen Sie, wenn ich Sie, erſchreckte, lie— ber Hinrichſen! Ich nahm an, man hatte Sie davon in Kenntnis geſetzt— ſchließlich ging es Sie doch am meiſten an——“ „Gerhilde— tot?“ ſtöhnte Rolf.„Tot? Wo⸗ her wiſſen Sie—“ ö Und Klaus Landvogt erzählte ohne Umſchwei⸗ fe dem noch immer wie betäubt Daſitzenden ſein Erlebnis in Büſum. Rolf Hinrichſen war auf tiefſte erſchüttert. Gerhilde tot! Seine ſchöne, ſtrahlende Hilde, der die Geſundheit aus den Augen lachte— tot! Tot!! Und er hatte immer noch einen Funken von Hoffnung gehabt, ſie wiederzufinden, ſie als ſein Weib in die Arme zu ſchließen, ohne Rückſicht auf die Folgen! Und nun war ſie tot! Verloren für immer!! Kein Gedanke kam ihm in dieſer Stunde, daß er jetzt frei war— frei von der Feſſel, die ihm nach Lage der Sache doch nur eine„drückende“ Feſſel ſein konnte. Und jetzt fiel ihm auch ein, daß ſein Stief⸗ vater ihm, als er vor längerer Zeit von einer Italienreiſe zurückgekehrt war, mitgeteilt hatte, es wären während ſeiner Abweſenheit ein paar Briefe für ihn angekommen. Da man ſeine Adreſſe nicht wußte, habe man ſie vorfäufig bei⸗ ſeitegelegt— oder auch zurückgehen laſſen— weiß der Teufel, wo ſie hingeraten wären—. Rolf hatte damals wenig Wert auf die ganze Sache gelegt. Jetzt doch gewann ſie für ihn an Bedeutung. Sicher hatte ſich darunter auch Ger⸗ hildes Todesanzeige befunden!— g Die Plötzlichteit der Nachricht griff ihm mächtig ans Herz. Er fühlte, er würde heute nicht mehr imſtande ſein, eine ruhig⸗heitere Mie⸗ „Tot? Großer Gott!“ ne zur Schau zu tragen und ſich an gleichgülti⸗ gen Geſprächen beteiligen können. Früher al ſonſt empfahl er ſich. „Was hatte der gute Herr Hinxichſen nur ſo plötzlich?“ fragte Frau v. Bülow etwas erſtaunt, als Rolf gegangen war. Klaus Landvogt zuckte die Achſeln. Und Son⸗ nenſcheinchen, die alles von der humoriſtiſchen, leichten Seite nahm, rief mutwillig: „Bah, ich werde den Widerſpenſtigen ſchon zähmen! Ja, gucken Sie mich nur ſtrafend an, mein geſtrenger Herr Vormund! Ich werde ihm ſchon das Lachen wieder lehren— verlaſſen Sie ſich darauf!“ „Das bezweifle ich nicht im geringſten, Fräu⸗ len Uebermut!“ „Ni—cht? Wie nett von dir, Onkelchen!— Ueberhaupt— wenn ich dich ſo recht angucke— ſo ganz genau, weiß du— du muß ich eigentlich ſagen: du biſt ein famoſer Kerl! So ein richtiger Mann, der einem Mädel wie mir ſchon imponie⸗ ren könnte. Nur eines hat Rolf Hinrichſen vor dir voraus—“. „Nur eins? Und das wäre?“ „Er iſt reich. Mächtig reich. Und der Beſitzer der Villa Speranza, dir mir ſchon immer in die Augen ſtach.“ „Lore, Lore!“ rief Frau v. Bülow verweiſend. Das Mädchen lachte. „Wenn du„Lore“ ſagſt, biſt du böſe mit mir, Mamachen. Das kenne ich ſchon. Aber du darfſt nicht böſe auf mich ſein. Dazu haſt du dein Son⸗ nenſcheinchen doch auch viel zu lieb. Nicht wahr, Goldmamachen?“ Und ſie küßte die zarte, kleine Dame, die ſich nur ſchwach wehrte, nach Herzensluſt ab. Als Frau v. Bülow das Zimmer verlaſſen hatte, legte der Vormund los: „Du biſt wirklich manchmal Lore!“— „Lore, Lore! Auch du, mein Sohn Brutus? Ich will dir mal was ſagen, mein geſtrenger unausſtehlich, Herr Onkel: du biſt, wie ich ſchon eben die Ehre Weitere Mordtaten des Schneidemühler Mörders? Berlin, 30. Juli. Im Laufe der Unterſuchung gegen den wegen Raubmordes an dem Viehkom— miſſar Laſch verhafteten Baginſki, haben ſich Ver⸗ dochtsmomente gezeigt, die darauf hindeuten, daß Baginſki auch noch andere Verbrechen begangen hat. Vor etwa n 9 Jahren ſtarben kurz nach ſeiner Verheiratung hintereinander ſeine Schwieger— eltern. Man nahm ſeinerzeit an, daß die alten Leute, die gegen die Heirat waren, aus Gram geſtorben ſind. Jetzt ſind Gerüchte aufgetaucht, daß Baginſki Mitſchuld an dem Tode des Ehe— paares geweſen ſein ſoll, die gegen die Heirat waren. Weſentlich ſchwerer belaſtet erſcheint Baginſki dagegen in drei anderen Fällen. So wurde vor zwei Jahren ein Holzhändler in Hohenſtein, mit dem Baginſki geſchäftlich zu tun hatte, ermordet und beraubt im Walde gefunden. Kurz darauf fand man den Sohn eines Pantoffelfabrikanten ermordet und beraubt auf. Auch ein Viehhändler aus Allenſtein verſchwand ſeinerzeit unter Um⸗ ſtänden die für Baginſki belaſtend erſcheinen. Die ungeklärten Verbrechen werden jetzt von neuem unterſucht werden, um eine etwꝛige Be— eiligung Baginſkis feſtzuſtellen. Aus Naß und Fern Darmſtadt, 30. Juli.(50 jähriges Arzt⸗ jubiläum.) Sein 50 jähriges Arztjubiläum feiert heute der Darmſtädter Sanitätsrat Dr Kolb. Er wirkte lange Zeit als Chefarzt des Eliſabethenkrankenhauſes. Auch heute noch übt er ſeine Praxis aus. Eppingen, 30. Juli.(Vom Zug überfah⸗ ren.) Heute nachmittag wurde vom dienſttuen⸗ den Bahnbeamten auf dem Bahnkörper in der Nähe des Bahnhofes eine Frauenleiche aufgefun⸗ den. Kopf und beide Beine waren vom Rump! getrennt. Es handelt ſich um die 68jährige Kauf mannswitwe P. Kocher, die mit dem Zuge au- Heilbronn gekommen war. Es ſcheine nach ein Unglücksfall vor. Marnheim(Pfalz), 30. Juli.(Im Soda⸗ waſſer verbrannt.) Das dreieinhalbjäh⸗ rige Söhnchen des Wirtes Auguſt Becker fiel rück— lings in einen Eimer heißes Sodawaſſer und ver⸗ brühte ſich derart, daß es in ſchwerverletztem Zu— ſtande in das Krankenhaus Kirchheimbolanden gebracht werden mußte, wo es ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen iſt. Sarnſtall(Pfalz), 30. Juli.(Schwarzwild⸗ ſchäden.) Die Wildſchadenkommiſſion nahm dieſer Tage eine Beſichtigung der Sarnſtaller Fel⸗ der vor und ſtellte dabei feſt, daß mehrere hundert liegt allem An— ſtartofſelſtöcke von dem Schwarzwild vernichtet hatte dir mitzuteilen, ein ganz patenter Menſch. Sicher ein großartiger Rechtsanwalt. Und noch ſo manches andere. Aber dreinreden laſſe ich mir von dir doch nichts. Obgleich du mein Vormund biſt— alſo eine Reſpektsperſon. Ich muß bei⸗ zeiten Umſchau halten nach einem paſſenden Mann— darin wirſt du mir ſicher rechtgeben. Die Männer wachſen heutzutage nicht ſo wie die Pilze aus der Erde. Im Gegenteil. Man muß ſie mit der Laterne ſuchen. Beſonders ſo'n ar⸗ mes Mädel, wie ich eins bin. Und wenn dann mal ſo einer in die Erſcheinung tritt, und er iſt noch nett und ſo reich wie dieſer Herr Hinrich⸗ ſen— da muß man mit allen zehn Fingern da⸗ nach greifen. Und wenn man dann ſo tut, als ob man ſich garnichts draus macht, ſo iſt das eben mur Lüge und Heuchelei. Denn im Grunde ge⸗ nommen will doch jedes Mädel heiraten— je früher, deſto beſſer und—“ „Lore, Lore!“ „Ach, was! Lore, Lore! Ich vede, wie mir der Schnabel gewachſen iſt. Und daran wird mich niemand hindern. Auch du nicht, mein hochlöb⸗ licher Herr Vormund!“ Sie tanzte auf den Spiegel zu, der über der Komode hing, hobe beide Arme über den Kopf und drehte ſich hin und her, ihr Konterfei von allen Seiten inſpizierend. „Hübſch bin ich— beſonders von vorn— im Profil iſt nicht viel los... Netter Wuſchelkopf! Ob er Bubiköpfe wohl leiden mag? Ich werde ihn das nächſtemal danach fragen.. Teint peſ⸗ ſabel— ein bißchen zu rot. Aber vielleicht ſein Typ! Typ Landpomeranze! Manche Männer lieben das...! Figur ein bißchen dünn— aber dünn iſt modevn, alſo auch kein Hinderungs⸗ grund....! Alles in allem: vielleicht habe ich Chancen—“. (Fortſetzung folgt.) Waldmohr(Pfalz), 80. Juli.(mit dem 5 eſſer geſtochen.) Geſtern abend wurde bie 17jährige Dienſtmagd Hilde Baatz, die im Bann Wasbach mit Feldarbeiten beſchäftigt war, von den 42 Jahre alten Dienſtknecht Gimbel aus bisher unbekannten Gründen durch mehrere Meſ⸗ ſerſtiche in die Lendengegend und Hände verletzt. Die Verfolgung des Täters wurde ſofort aufge⸗ nommen. i wurde grober Schaden an Hochſtapler gefaßt. Konſtanz, 31. Juli. Der Konſtanzer Kriminal polizei gelang es, den wegen Verbüßung einer Gefängnisſtrafe ausgeſchriebenen verheirateter Kaufmann Walter Hanauer aus Karlsruhe feſt⸗ zunehmen. Die Unterſuchung ergab, daß Hanauer ein abgefeimter Betrüger iſt. Seine Betrügereier dürften etwa 12—15 000 Mark betragen. Ueberſchwemmungskataſtrophe in Indien. London, 31. Juli. Daily Telegraph meldet aus Bombay, daß die Ueberſchwemmungen in der Provinz Sind größeren Umfang annehmen als bei der Kataſtrophe in Aſſam vor einigen Jahren. Hunderte von Menſchen ſind obdachlos geworden, zahlreiche Eiſenbahnlinien ſtehen unter Waſſer. Im Bezirk von Heiderabad iſt eine Anzahl Menſchen durch Einſturz von Häuſern getötet worden. In vielen Gebieten wurde Vieh von den Fluten mitgeriſſen. Während des Wochenendes dauerten die ſchwe⸗ ren Regengüſſe ununterbrochen 30 Stunden lang an. Die Geſamtverluſte an Menſchenleben ſind noch unbekannt. Es wird jedoch befürchtet, daß ſte ebenſo wie der Sachſchaden hoch ſind. Betriebsunfall. Mannheim, 31. Juli. Einem 39jährigen Maurer aus Wallſtadt fiel geſtern nachmittag in einem Betriebe in Waldhof von einem Bau ein Stück Holz auf den Kopf, wodurch er einen Schädel bruch erlitt. Reichswehr ſucht Landgerichtsdireitot Bombe Neuruppin, 30. Juli. Heute früh um 7 Uhr hat die Kriminalpolizei in Gemeinſchaft mit den Landjägern aus der Umgegend die Suche nach dem vermißten Landgerichtsdirektor Dr. Bombe erneut aufgenommen. Das Suchkommando hat eine we— ſentliche Verſtärkung dadurch erfahren, daß heute etwa 60 Reichswehrſoldaten zur Verfügung ge ſtellt worden ſind, die auf Rädern ſich an den Such— arbeiten beteiligt haben. Auch die Landjäger und Forſtbeamten aus der nahen und weiteren Um— gebung ſind in erhöhtem Maße mit herangezogen worden, ſodaß heute etwa über 100 Kräfte zur Verfügung ſtehen, die in einer geſchloſſenen Kette nochmals planmäßig das umfangreiche Waldrevier zwiſchen Zechlinger Hütte und Kolonie Adams walde, die ſog.„Flache Heide“ durchſtreiſen. Aus fand Demonſtrativnsverbot am 1. Auguſt in Paris. Paris. 30. Juli. Im Hinblick auf die von den Kommuniſten für den 1. Auguſt angekündigten Jundgebungen auf der Straße hat der Innon, Kiniſter heute, nach einer Konferenz mir oem Po⸗ lizeipräfekten für Paris und das Seinedeparte— ment bekanntgegeben, daß Umzüge und Verſamm— lungen, ſowie ſonſtige Kundgebungen auf den Straßen nach wie vor verboten ſeien. Ausländer, die ſich an den Kundgebungen beteiligen, werden ausgewieſen. Dem Polizeipräfekten ſind die zur Aufrechterhaltung der Ordnung nötigen Kräfte zur Verfügung geſtellt worden. Kirchenzerſtörung in Rufßtland. Moskau, 30. Juli. Eines der größten Heilig— lümer der ruſſiſchen orthodoxen Kirche, die gold— ſtrotzende Kapelle der iberiſchen Muttergottes, wurde auf plötzlichen Befehl der Sowjetregierung über Nacht niedergeriſſen. Die im Jahre 1669 erbaute Kapelle enthielt wunderwirkende Ikonen der Muttergottes, die im Jahre 1648 vom Berge Athos nach Rußland gebracht worden waren. Die mit Perlen beſetzten Bilder ſollen jetzt in einer ander. Kirche untergebracht werden, Das iberiſche Tor hinter der Kapelle wird auch niedergeriſſen, ſo daß ein vollkommen neuer Eingang zum Roten Platz geſchaffen wird. Hunderte von Gläubigen ſchauen der Zerſtörung des Heiligtums zu, bekreu— zigen ſich und beten um Gottes Hilfe. 15 Wiesbaden, 0. Jull. Die Stadtverwaltung hat einen amtlichen Bericht über die Beſatzungs⸗ laſten vom 1. April 1924 bis 31. März 1927 her⸗ ausgegeben. Dieſem entnehmen wir: Beſchlagnahmt waren am 31. März 1927 fol⸗ gende Quartiere: von der britiſchen Beſatzung: 40 ganze Gebäude, 330 ganze Wohnungen, 169 Teilwohnungen, 7 Garagen, eine Stallung und ein Gartengrundſtück; von der franzöſiſchen Be— ſatzung: 77 Wohnungen(einſchl. Teilwohnungen). Insgeſamt wurden 1555 Schadenerſatzanträge be— treffend Beſatzungsſchäden in der Berichtszeit be— arbeitet. Requiriert waren am 31. März 1927 zwölf Hotels und Penſionen, davon zwei teil⸗ weiſe, acht Privathäuſer für höhere Militärs (vier teilweiſe), fünf ſtädt. Gebäude, davon drei teilweiſe, beſonders ſchwer fühlbar ein Kranken— haus, fünf Reichsgebäude, davon zwei teilweiſe, fünf Schulgebäude, 35 Läden und Keller und zwanzig Grundſtücke und Sportplätze. An Entſchädigungsforderungen wurden vor— gelegt auf Grund des Okkupationsleiſtungsgeſet— zes 473 Anträge(Franzoſen) und 108 Anträge (Engländer), ferner ſind der Beſatzungsbehörde auf Grund des Artikels 6 des Rheinland-Abkom⸗ mens vorgelegt, 65 Anträge betr. franzöſiſche und 119 Anträge betr. britiſche Beſatzung. Ferner Die ſchwere Laſt der Beſatzungt wurden den beiden Beſatzungsbehörden vorge— legt Perſonenſchadensanträge auf Grund des Geſetzes vom 17. Juli 1922; 49 betr. franzöſiſche und 22 betr. britiſche Beſatzung. Von der franzö⸗ ſiſchen Beſatzung wurden 6 und von der britiſchen Beſatzung 5 Auträge anerkannt. Außergewöhn⸗ liche Leiſtungen der Stadtverwaltung verurſachte in erſter Linie die Unterbringung der zurückge⸗ kehrten Ausgewieſenen ſowie die Bearbeitung der von dieſen geltend gemachten Schadensforderun— gen, ferner die Geſtellung von Laſtautos uſw. an— läßlich der Verlegung der britiſchen Beſatzungs— armee nach Wiesbaden. Die Koſten für dieſe Autogeſtellung betrugen allein 92 112 Mark. Beſondere Aufgaben und Ko— ſten ſind weiter durch die gründliche Reinigung und Inſtandſetzung der beſchlagnahmten Gebäude bei der Uebergabe an die britiſche Armee ent— ſtanden. Stark fühlbar war auch die Hoteleinquartie— rung, die allerdings wegen der hohen Koſten nach der Anrechnung der Beſatzungskoſten auf die An⸗ nuität bedeutend vermindert wurde. Im Novem⸗ ber 1924 z. B. war die Belegung der Hotels fol— gende: Luxushotels 899 Quartiertage, Hotels 1. Klaſſe 8551 Quartiertage, 2. Klaſſe 7330 und 3. Klaſſe 678 Quartiertage. r Heſſiſche Zeutrumspartoi. Die An⸗ träge von Kreis- oder Ortsorganiſationen, die auf dem Parteitag im Herbſt behandelt werden ſollen, müſſen bis ſpäteſtens 15. September d. Is. an das Landes⸗Sekretariat in Mainz⸗Kaſtel, Carlo— witzſtraße 9 eingegangen ſein. Die Kreisrechner der Heſſ. Zentrumspartei, die bis jetzt noch nicht ihren Verpflichtungen an die Landeskaſſe nachge- kommen ſind, werden dringend erſucht, unverzüglich die Beträge für 1929 auf das Poſtſcheckkonto der Landeskaſſe der Heſſ. Zentrumspartei, einzuſenden. Die Anſchrift lautet: Landeskaſſe der Heſſ. Zen— trumspartei, Offendach a. Main, Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 69342. Die Ortsorgani- ſationen der Heſſ. Zentrumspartei werden ihrerſeits aufgefordert, den Landes- und Kreisbetrag an die Kreisorganiſation abzuführen. * Geſanguerein Sängerbund. Der Verein veranſtaltet anſtelle ſeines ausgefallenen Waldfeſtes am Sonntag, den 4. Auguſt auf dem Bierkeller ein Kellerfeſt, worauf hierdurch auf— merkſam gemacht wird. K. R. B. Heute Donnerstag Abend halb 9 Uhr Verſammlung mit Vortrag im Kette— lerſälchen, wozu alle Mitglieder freundlichſt einge— laden ſind.(Siehe Inſerat.) DJK. Appell! an die gportswelt von Viernheim zum Südweſtdeutſchen Ländertreffen. In greifender Nähe, im Stadion Mannheim ſpielt ſich vom 2. bis 5. Auguſt ein ſportliches Ereignis ab, das in den Rahmen großer interna- tionaler Sportveranſtaltungen paßt. Derartige Veranſtaltungen ſind in der Mannheimer Ecke ſo ſelten aufzuweiſen, daß beim Zuſtandekommen eines ſolchen Treffens Maſſenaufgebote von Sportmenſchen im Stadion zu verzeichnen ſind, die ſich nach etwas Sportliches ſehnen, was ſie nicht jeden Sonntag zu ſehen bekommen. Eine ſolche Gelegenheit bietet ſich am nächſten Sonntag beim Südweſtdeutſchen Ländertreffen der DIK im Stadion. Die Länder Bayern, Württemberg, Baden, Heſſen-Naſſau und das Rheinland, führen dort ihre beſten Kräfte in den Wettkampf. Als Vertreter von Heſſen ſehen wir bei den Leichtathleten auch einen Viernheimer, den 2. Reichsmeiſter und diesjährigen Gaumeiſter Herr Adam Hanf im 1500 m Lauf. Die Haupt- veranſtaltung nachm. 2 Uhr bietet ſämtliche End— kämpfe im Turnen, Leichtathletik uſw. Weiter fin— det ein großes Fußballſpiel Süddeutſchland— Weſt⸗ deutſchland ſtatt. In beiden Mannſchaften ſind die Fußballgrößen der Dic enthalten, darunter der größte Teil der Internationalen vom Länder— ſpiel Deutſchland— Holland. Dieſes Spiel wird die größte Anziehungskraft ausüben. Die Dig Viernheim hat aus dem Länderprogramm das Propagandaſpiel gegen den Kreismeiſter von Würt— temberg„Tuttlingen“ zugeteilt erhalten, welches am Samstag nachm. ½5 Uhr auf dem Dig Platze zum Austrag kommt. Sportler von Viern— heim! Beſuchen ſie die außergewöhnlichen Veran— ſtaltungen der Din am nächſten Samstag und Sonntag, damit ſie die ſportlichen Leiſtungen der Da, die auf hoher Stufe ſtehen, ſchätzen lernen. Alle ſind herzlich willkommen! Diejenigen, welche ſich dem Aufmarſch der DI Viernheim anſchlie— ßen wollen, werden ſich 11,16 Uhr am Oéch— Bahnhof einfinden. NB. Karten im Vorverkauf bei Buchhandlung Hof— mann,(Drehſcheibe). Bereins⸗ Anzeiger Männergeſangverein 1846. Donnerstag Abend halb 9 Uhr Singſtunde für Tenöre. Samstag Abend halb 9 Uhr für Bäſſe. Voll- zähliges Erſcheinen erwartet Der Präſident. Neichsbund. Die Ziehungsliſte für die am 17. Juli l. Is. ſtattgefundene Ziehung iſt ein— getroffen u. kann bei der Dienerin Frau Anna Kempf, Friedrichſtr. eingeſehen werden. Turngenoſſenſchaft 1893. 1. Auguſt abends halb 9 Uhr Vorſtands— ſitzung im„Rheingold“ bei Mitglied Haas. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung bitte ich, daß auch der Spielausſchuß vollzählig erſcheint. Der Vorſitzende. V. f. 3p. u. K. 1896. Jeden Mittwoch u. Samstag Uebungsſtunde. Um reſtl. Erſcheinen der geſamten Aktivität wünſcht Der Vorſtand. NB. Samstag Aaend 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Weißen Roß bei Mitglied Faltermann. Um reſtloſes Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder bittet Der Vorſitzende. Geſang-Berein Sängerbund. Freitag abd. halb 9 Uhr Singſtunde. Um pünktliches Er- ſcheinen bittet Der Vorſitzende. Zeutralverband der Arbeitsinvaliden u. Wit⸗ wen Deutſchlands, Ortsgr. Viernheim. Sonntag, 4. Auguſt findet in der Goetheſchule Mitglieder⸗ verſammlung ſtatt, die um 2 Uhr beginnt, guten Beſuch erwartet Der Vorſtand. Die Wetterlage Wettervorausſage für Donnerstag: Nach verbreiteten und ergiebigen Niederſchlägen in der Nacht wechſelnd bewölkt und vielfach ſchwere Schauer. bei lebhaften und ſtürmiſchen Winden aus Südweſt, ſpäter fortſchreitende Abkühlung. Ausſichten für Freitag: Klar, wechſelnd be— Donnerstag, d. wölkt, Nachlaſſen der Niederſchlagstätigkeit. Empfehle euren kssig 1a. Kräutereſſig. 1a. Weineſſige. 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