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B.: Wahlig Betr.: Gemeindekaſſe. Mittwoch Nachmittag Auszahlung der Mili⸗ tär-Zuſatzrenten für Auguſt 1929. Winkenbach. Heben umbau Urod. Ndumungs-Veraul Solange Vorrat reicht, verkaufe ich ab heute mit bis zu 25 Proz. Rabatt: Gasbackherde 1. Fabrikate, Roeder⸗Herde, Keſſelöfen Badeeinrichtungen. Zum Beiſpiel: 1 Gasbackherd mit 3 Flammen von 100 Mk. au. NB. Bade inrichtungen u. Gas⸗ backherde werden fachmänniſch ange⸗ ſchloſſen. Leitungen hierzu bei billig⸗ ſter Berechnung verändert Jak. K. Winkenbach Waſſerſtr. 25 Zur alten Pfalz e Friſchen weißen Räſe Pfd. 40 Pfg. zu haben bei Eppel, Milchhdlg., Kiesſtr. 23. Seltene Gelegenheit. Verkaufe: Nähmaſchine Ank.neu, Schneidernähma⸗ ſchine, Zentralſpule neu, beide weit unt. Fabrikpreis. Schriftliche Anfragen an Vier wichtige Verwendungs möglichkeiten: Bei Sonnenbrandl it creme Leodor ein wundervoll lühlendes Mitte) gegen ſchmerzhoftes Brennen der Haut. 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Lebhaft ſtehen die Eindrücke vor der Seele, man überlegt ſo manches und macht ſich ſeine Gedanken. Nur etwa ein Drittel der Einwohnerſchaft von Mannheim und der näheren und weiteren Umgebung iſt katholiſch. Aber nicht alle dieſe Katholiken find der Jugendkraft freundlich geſinnt. Leider ſtehen ihr immer noch gar manche gleich— gültig oder gar ablehnend gegenüber, ſo daß ſich die DJK. nur auf einen verhältnismäßig kleinen Tell der Bevölkerung ſtützen kann. Betrachtet man unter dieſem Geſichtswinkel die Zuſchauerzahl — 25000— bei der Hauptveranſtaltung, ſo wird man ſich erſt der vollen Bedeutung dieſes Erfolges bewußt, zumal wenn man bedenkt, wie jung noch die Jugendkraft iſt. Es war ein einzigartiger, großer Tag! Der Erfolg war ſo durchſchlagend, daß von der Verbandsleitung in Ausſicht geſtellt wurde, daß das nächſte oder übernächſte Reichs- treffen in Mannheim abgehalten wird.— In einem glänzenden Stile konnte unſer Mitglied A. Hanf trotz ſtärkſter Konkurrenz einen 1. Preis erringen und ſo unſere hochgeſpannte Er⸗ wartung erfüllen. Wir dürfen nun hoffen, daß er unſer 1. Internationaler wird. Möge dieſe Hoff⸗ nung nächſtes Jahr in Erfüllung gehen, wenn in Antwerpen die große Leichtathletikveranſtaltung der kath Sportinternationale ſtattfindet. Freudigen Herzens denken wir an den gro- ßen Fußballkampf Süddeutſchland gegen Weſtdeutſch⸗ land. Dieſe Spieler waren echte Jugendkraftler; denn ſie waren nicht nur Meiſter des Fußballs, ſondern auch vorbildlich im ſportlichen Anſtand! Es gab keinen Streit, keinen Zank, keine Schreierei, leine abſfichtliche Treterei. Es wurde auch kein Verletzter vom Platze getragen. So konnte man ſeine ungeteilte Freude an dem ſchönen Spiele ha- ben. Unwillkürlich mußte man ſeine Vergleiche machen mit dem Spiel um die deutſche Meiſter- ſchaft im D§ B., das eine Woche früher in Nürn- berg ausgetragen worden war. Auch die ASZ. zieht dieſen Vergleich. Sie ſpricht von dem„unwür⸗— digen Meiſterſchaftskampf in Nürnberg“, und ſchreibt dann wörtlich:„Auch die beiden großen Veranſtaltungen der DI K., die in letz⸗ ter Zeit in Ludwigshafen und Mann- heim abgewickelt wurden, ließen in bezug auf ſportliches Benehmen der Teilnehmer nichts zu wünſchen übrig. Die überaus ſtarke Anteilnahme der Bevölkerung an dieſen Veranſtaltungen ließ erkennen, daß die „neutralen“ Sportverbände durchaus nicht mehr in dem Maße wie einſt in der Oeffentlichkeit do- minieren.“ Mit Befriedigung leſen wir dieſe Worte und buchen ſie als denkbar günſtigſtes Zeug- nis für die Jugendkraft. Wir wollen nun aber auf den Lorbeeren nicht aus- ruhen, ſondern unter dem ſiegreichen Banner der DJK weiterarbeiten und unſeren Teil zur machtvollen Entwik⸗ kelung unſeres Verbandes beitragen! Wochenplan Dienstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, halb 2 Uhr Uebungsſtunde 1. Schüler- mannſchaft. halb 3 Uhr Uebungsſtunde 2. Schülermann⸗ ſchaft. halb 4 Uhr Uebungsſtunde für die übrigen Schüler. 6 Uhr Fußballtraining 1. Mannſchaft und Privat 1. Donnerstag, 3 Uhr Fußballſpiel Viernheim Schü⸗ ler 1. gegen Heppenheim Schüler. Freitag, 5 Uhr Schüler⸗Leichtathletikſtunde. 6 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft und Junioren. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Montag, 6 Uhr Fußballtraining 1. und 2. Jug. DJK ⸗Sport Ludwigshafen⸗Nord 6:0 geſchlagen! Reſultate: V'hm Priv.— L'hafen Nord 2. 2.1 Sch. V'hm— L'hafen Sch. 0: 2, V'hm. 2.— Bensheim 1. 1:4, V'hm. Jun.— Weiher 3:2, Vhm. Jug.— Waldhof Jug. 1:8. Handball V'hm 1.— Waldhof 1. 5:0, V'hm. Jug.— Großſachſen Jug. 1:4, Bürſtadt 1 ausgef. Fa uſt⸗ ball V'hm 2.— Mörlenbach 56: 51 Bälle, V'hm. 2.— Fürth 1. 58: 55 Bälle. Viernheims 1. Fußballelf hat einen hohen Sieg gegen einen großen Gegner wie L'hafen er— fochten auf Grund einer Glanzleiſtung. Sie hat ein impoſantes Spiel vorgeführt, fair und flüſſig. Den Gäſten darf man unter keinen Umſtänden ein ſchlechtes Zeugnisgeben, denn ſie ſtellen eine fpie— leriſch gute Mannſchaft ins Feld, körperlich bedeu— tend ſtärker wie Viernheim. An die Reife der Viernheimer reichen ſie jedoch nicht heran. Bis 4 Minuten vor Halbzeit hieß es noch 0:0, dann folgen 2 Prachttore von Kiß J. und Stumpf und mit 2:0 geht es in die Halbzeit. 1 Minute ſpä⸗ ter durch Kiß Hans 3:0. Dieſer Torunterſchied innerhalb ein paar Minuten wirkte deprimierend auf die Gäſte. Kiß J. kann noch 2 mal einſen⸗ den und ein 6. Tor beſiegelte die Niederlage der Pfälzer. Der ganze Kampf war ſehr abwechslungs⸗ reich. Blitzſchnelle, wechſelvolle Angriffe vor beide Tore hielten das Spiel jederzeit offen. Viernheims Mannſchaft hatte keinen ſchwachen Punkt. Der Sturm darf ſich noch etwas mehr auf Flügelſpiel einſtellen. Die Läuferreihe mit Hofmann V., Hotz und Effler Adolf iſt überragend. Das Hintertrio ein Bollwerk von beſter Qualität. Bei etwas beſſerem Stellungsſpiel der Gäſte werden ſie wohl ſchwer zu ſchlagen ſein. Die Schülermannſchaft von V'hm. erweckte im Spiel gegen L'hafen Jug. die körperlich weit überlegen war, den Beifall der Zuſchauer. Mit ſolch geſundem Nachwuchs kann die Dig V'hm. mit Hoffnung in die Zukunft ſchauen. Nicht zu vergeſſen die Fauſtballer, die durch ihre 2 Siege am letzten Sonntag die Ver⸗ bandsvorrunde als Spitzenkandidat beendigt haben. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird die Fauſt⸗ ballmeiſterſchaft nach Viernheim kommen. Sport am Wieſenweg. Turngenoſſenſchaft. Die 1. und 2. Fußballelf waren Gaſt in Aſchbach(Werbeſpiele). Zuerſt ſpielten Aſchbach 1.— Viernheim 2. Hier wurde guter Sport geboten. Dann trat die Städte- mannſchaft Mannheim gegen den 8. Bezirk an. Die Genoſſenſchaft ſtellte 3 Mann für die Städte⸗ elf und 5 Mann für den 8. Bezirk. Von den 8 Toren die fielen, wurden von den Viernheimern 5 Tore geſchoſſen. Kritik überflüſſig. Dank unſerer Mandolinenabteilung für die ſchönen Aſchbächer Stunden. Die Leichtathleten waren bei den Ver- faſſungsſpielen in Mannheim. Sämtliche Leicht⸗ athleten belegten gute Plätze. Alle anderen Sport- ler und Mitglieder beteiligten ſich an der Ver— faſſungsfeier am Ort. Dee ese ese ese es Cereins-Anzeiger Dee eee eee Verein der Hundefreunde. Dienstag, den 13. Auguſt, abends 9 Uhr Monatsverſammlung im Vereinslokal. Wegen der wichtigen Tages⸗ ordnung betr. Zucht und Schutzhundeprüfung werden die Mitglieder gebeten, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Samstag, den 17. Auguſt, abends halb 9 Uhr halbjährliche Generalverſammlung im Saftladen zum grünen Laub. Hierzu laden wir alle Mitglieder herz⸗ lich ein Der Vorſtand. Wochenplan: Geräteturner Dienstag und Freitag Abend 9 Uhr. Leichtathletik Dienstag u. Donnerstag Training auf dem Platze. Freitag Abend im Lokal. Fußball Dienstag Jugend, Mittwoch 1. u. 2. M. Handball Donnerstag für beide Mannſchaften. Turnerinnen Montag und Donnerstag. Spielleute Sonntag morgen auf dem Platze. Für Fuß- und Handballer alle Freitag Abend Spielerverſammlung, wozu die Mandolinenabteilung erſcheinen muß. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, 14. Auguſt, abends halb 9 Uhr wichtige Vor⸗ ſtandsſitzung im Lokal. Der Vorſtand. viernheimer Anzeiger Slanbeimer Tageblalt—— Blernheimer Nad rides Viernh eimer Zeitung GSlernbeimer Bürger- Big.—. Elernb. Volksblatt n täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage,— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Fan recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ulfurt eee eee Kontrolle und Räumung * Am morgigen Mittwoch nachmittag findet die erſte Sitzung des juriſtiſchen Unterausſchuſſes für die Räumungsfrage ſtatt. Er ſoll vor allem die Grundlage der ſchon beſtehenden Verträge, alſo des Locarno-Abkomens uſw. im Hinblick auf die franzöſiſchen Wünſche betreffend die Kontroll- tommiſſion eingehend prüfen. Briand verhält ſich, wie ſchon ausführlich dargelegt, in beiden Fragen mit Abſicht zurückhaltend und ſeine Er⸗ klärungen entbehren jeder jetzt ſo notwendig er⸗ ſcheinenden Klarheit gegenüber der feſten ableh⸗ nenden Haltung Dr. Streſemanns. Mit Recht hat Dr. Streſemann Briand auf deſſen Einwendungen, die ſich hauptſächlich auf die uns unverſtändlichen„techniſchen Schwie⸗ rigkeiten“ bezogen, entgegnet, daß dieſe Schwie⸗ rigkeiten ſeit September vergangenen Jahres, alſo innerhalb von elf Monaten, von Frank- reich genügend hätten beſeitigt werden können und daſßt Frankreichs militäriſche Aktion im Rheinland eine ſehr große Beweglichkeit der franzöſiſchen Truppenabteilungen(ſiehe Rhein⸗ landmanöver) gezeigt hätte. Briand zog überhaupt in den Montagsverhand— lungen den Kürzeren. Als er ſich über die Leiden der Beſatzungstruppen im letzten ſtrengen Winter beklagte, antwortete ihm Dr. Streſemann ſchlag— ferig, daß es ja an ihm(Briand) liege, den fran— zöſiſchen Truppen einen ſolchen zweiten„Rhein— winter“ zu erſparen, womit Dr. Streſemann den heiteren Beifall der Verſammlung erhielt und der endliſche Außenminiſter Henderſon Briand, der neben ihm ſaß, lachend auf die Schulter Hopfte. Wenn in der Räumungsdebatte für heute, morgen oder in den nächſten Tagen kein irgend— wie greifbares Ergebnis erziel: werden kann, ſo liegt das hauptſächlich an der Forderung nach der Kontrollkommiſſion. Die Verhandlungen der Kronjuriſten werden von der deutſchen Delega— tion mit großer Wachſamkeit verſolgt werden müſſen, um jeher juriſtiſchen Verdunkelungsgefahr, die man ja gerade von ſolchen juriſtiſchen Kom⸗ miſſionen zur Genüge kennen gelernt hat, entge⸗ genzutreten. Mit Recht hat der deutſche Außen⸗ miniſter vor drei Tagen in der politiſchen Kom- miſſion betont, daß jede deutſche Regierung, die ſich mit einer Dauerkontrolle im Rheinland ein⸗ verſtanden erklären würde, ſich vor dem deutſchen Volke nicht rechtfertigen könne und abtreten müſſe. Das Rheinland werde es an erſter Stelle ſein, das einer ſolchen„ſcheinbaren Befreiung“ mib flammendem Proteſt entgegentrete, denn hier beſtehe vollſte Einmütigkeit darüber, daß das Rheinland lieber eine widerrechtliche Be- ſetzung bis 1935 ertragen wolle. als daß das Rheinland durch dieſe Kontrollkommiſſion für alle Zeiten unter die Macht einer unſichtbaren, aber darum nicht minder gefährlichen Beſatzungs⸗ herrſchaft geſtellt würde. Die Pariſer Preſſe fährt fort, die Hal⸗ tung der franzöſiſchen Delegation zu überwachen. Die Vermittlerrolle Henderſons in der Räu⸗ mungsfrage und das Nichtnachlaſſen der deutſchen Forderung nach Räumung behagen ihr keines⸗ wegs. Briand wird vorgeworfen, daß er ſich überhaupt auf die Bildung der volitiſchen Kom⸗ miſſion eingelaſſen habe, ehe der Erfolg der finanziellen Verhandlungen geſichert ſei. Es wird in Paris als ſelbſtverſtändlich angeſehen, daß eine Nichteinigung in finanzieller Hinſicht auch eine Klärung der Räumungsfrage verhin⸗ vern oder doch wenigſtens auf unbeſtimmte Zeit verſchieben würde. Sogar die Linkspreſſe ſtell“ ſich auf dieſen Standpunkt. Man ſcheint hier völ⸗ lig vergeſſen zu haben, daß die Alliierten mit ihrer Zuſtimmung zur Aufnahme offizieller Be⸗ ſprechungen Deutſchlands Recht— und ſel es nur ein moraliſches— auf Räumung im Prinzip an⸗ erkannt haben. Mf Es wäre ein verhängnisvoller Rückfall in vie Zeiten der ſchlimmſten Nachkriegspolitit, wenn man heute in Paris glauben ſollte, die Erfül⸗ lung des deutſchen Rechtsanſpruches von dem Ausgang des Konfliktes abhängig machen zu können, in den die Gläubiger Deutſchlands wegen ein paar ſtrittiger Millionen geraten ſind. em Zug erſtochen. Grankfurt a. d. O., 13. Aug. Auf den Bahnhof Jakobsdorf in der Mark wurde ge— ſtern abend der Chauffeur Nademacher aus Quaritz bei Glogau in einem Abteil eines Per— ſonenzuges von mehreren Mitreiſenden über— fallen und durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt daß er im Laufe der Nacht ſtarb. Der Streifdienſt der Reichsbahndirektion hat zwiſchen Guben und Sagan den Arbeiter Herbert Stirn und den Angeſtellten Günther Hahn, beide aus Breslau, feſtgenommen, da ſie im Verdacht ſtehen, an der Tat beteiligt zu ein. Zwei weitere der Mittäterſchaft Verdäch⸗ ige ſind in Breslau verhaftet worden. bel Wicberholung Die einſpaltige 5 koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes en bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Geswü uicht— Für die Aufnahme an eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä Aufdeckung eines Juwelendiebſtahls. Düſſeldorf, 13. Aug. Die hieſige Kriminal- polizei verhaftete eine Schneiderin, die Schmuck— ſtücke und Brillanten im Werte von 30000 Mark verborgen hatte. Der Schmuck ſtammte aus einem Treſordiebſtahl aus dem Veberſee⸗ dampfer„Kap Polonio“, den der Bräutigam der Schneiderin, der auf dem Dampfer als Steward tätig war, ausgeführt hatte, wobei ihm für 150 000 Mark Wertſachen in die Hände fielen. Einen Teil der Beute hatte er dann ſeiner Braut zur Aufbewahrung übergeben. Der Täter ſelbſt wurde vor längerer Zeit in Samhura nerhaftet Erhöhung des engliſchen Anteils an den Annuitäten? 1 (Letzte Telegramme) London, 13. Auguſt. Reuter meldet aus dem Haag: Nach Mitteilungen aus franzöſiſcher Quelle iſt ein Kompromißvorſchlag in Vorberei⸗ tung, wonach Englands Anteil erhüht werden ſoll, ohne daß in die geplante Verteilung der deutſchen Zahlungen unter die anderen Groß⸗ mächte eingegriffen wird. England ſoll einen großen Teil des Rückſtandes der deutſchen Annui⸗ tät erhalten, der nach Befriedigung der Anſprüche der Hauptmächte verbleibt. Das ſoll dadurch er⸗ möglicht werden, daß die kleinen Mächte Rumä⸗ nien, Südſlavien, Griechenland und Portugal durch Herabſetzung ihrer Kriegsſchulden an an⸗ dere Großmächte für den Verluſt des erwähnten Mückſtandes entſchädigt werden. Heute dürfte es ich zeigen, welche Aufnahme dieſer Plan bei den ngländern finden wird. Der Haager Sonderkorreſpondent des„Daily Chronicle“ erwartet, daß die Franzoſen gegen Ende der Woche vorgeſchlagen werden, die Fi⸗ nanzkommiſſion ſolle ſich bis nach der Völker⸗ bundsſeſſion vertagen. Der Korreſpondent glaubt daß dieſer Vorſchlag zweifellos Annahme finden werde. 1 Der Europarundflug Auch der Haager Korreſpondent des„Daily Expreß“ hält es für nahezu ſicher, daß die Kon⸗ ferenz ſich Ende dieſer Woche oder Anfang näch⸗ ſter Woche bis nach der Völkerbundsſeſſion ver⸗ tagen wird. 5 Der Haager Sonderkorreſpondent des„Dai⸗ liy News“ ſchreibt: Es ſcheint, daß Snowden bereits beginnt, die Früchte ſeines kraftvollen Eintretens für die britiſchen Rechte zu ernten. Parker Gilbert auf dem Wege nach dem Haag? Paris, 13. Aug. Der im Haag weilende Auſtenpolitiker des„Oeuvre“ will erfahren haben, daß der Generalagent für die Reparationszah⸗ lungen, Parker Gilbert, den ein erſtes Telegramm noch nicht erreicht hatte, ſich nunmehr anſchicke, ſich zur Konferenz nach dem Haag zu begeben. Montague Normann im Haag? Paris, 13. Aug. Der Agence Belga wird nach Havas aus dem Haag berichtet, dort ſei das Gerücht im Umlauf, daß der Gouverneur der Bank von England, Montague Normann, geſtern im Haag eingetroffen ſei, jedoch ertläre man engli— ſcherſeits, hiervon nichts zu wiſſen. Wer kann Sieger werden? In der K. Z. ſchreibt Hauptmann a. D. Dr. Hildebrand u. a. wie folgt: Derjenige, der zuerſt das Ziel, Orly bei Paris, wieder erreicht, braucht noch nicht der Sieger zu ſein. Zwar iſt der Wettbewerb in erſter Linie eine Geſchwindigkeitsprüfung— dar— über kann auch nicht die techniſche Vorprüfung hinwegtäuſchen, denn 70 Punkte, alſo die meiſten, ſind für die Schnelligkeit als Höchſtzahl feſtgeſetzt—, aber in den beiden Klaſſen, ſchwe— rere Flugzeuge von 280 bis 400 und leichtere unter 280 Kilogramm Leergewicht(Gewicht des betriebsfertigen Flugzeugs, zu dem nach der Wä— gung noch folgende Gewichte hinzugefügt wer— den: Beſatzung, Betriebsſtoff, Werkzeug, Erſatz— teile, Mundvorrat, Fallſchirme, elektriſche Be— leuchtung), wird die Geſchwindigkeit verſchie⸗ den gewertet. Man muß natürlich außerdem wiſſen, ob ein Bewerber Strafpunkte erhalten hat für Ue⸗ bernachtung außerhalb der Zwangslandeplätze o. dafür, daß er in einem Tag gar keine Etappe zurückgelegt oder ob er einen plombierten Teil geöffnet hat. Das erſtere iſt bei keinem in der Spitzengruppe liegenden Flugzeug der Fall ge⸗ weſen, das letztere iſt unwahrſcheinlich, wird aber erſt nach der Landung in Paris auf Grund der Beſcheinigungen in den Bordbüchern feſtge— ſtellt. Sollte das bei einem Flugzeug der Fall geweſen ſein, ſo kommt der Bewerber als Sie— ger nicht in Betracht. Der Europaflug. Amſterdam, 13. Auguſt. Von der geſtern hier eingetroffenen Spitzengruppe des Europafluges ſind heute früh zum Weiterflug nach Brüſſel ge— ſtartet: Um 7.32 Uhr Miß Spooner, um 7.33 Uhr der Deutſche Roeder, um 7.35 Uhr der Kana— dier Carberry ſowie der Deutſche Kirſch und der Engländer Broad, um 7.36 Uhr trat Offermann, um 8.01 der Franzoſe Delmotte den Weiterflug an. Hamburg, 13. Auguſt. Die drei italieniſchen Flieger Lambardi, Botalla und Mazzotti ſind kurz nach 9.30 Uhr zum Weiterflug nach Amſter⸗ dam geſtartet. Flieger Morzik hier gelandet, um 9.39 Uhr traf Graf von Dungern hier ein, ſodaß zur Zeit drei deutſche Teilnehmer am Europaflug hier vor dem Abflug nach Amſterdam ſtehen. Die Leiſtungen deutſcher Technik: Bremen, Zeppelin und do! Berlin, 12. Aug. Drei Leiſtungen der deutſchen Technik haben in den letzten Wochen das Intereſſe der ganzen Welt erregt: Die Rekordfahrt der„Bremen“, die Leiſtungen des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“, vor allem auf dem Rückflug von Amerika, und die erſten Bewegungen des„Rieſenbabys der Lüfte“, des neuen Dornier⸗Flugzeuges Do X. Die Eng⸗ länder und Amerikaner haben insbeſondere zwiſchen den erſten beiden Vergleiche gezogen, die ſich allerdings bisher nur auf den Oſtweſt⸗ flug des Zeppelin erſtrecken und bei aller An⸗ erkennungn doch bei der allzu geringen Zeit⸗ differenz verweilten, die zwiſchen der Fahrt⸗ dauer des Seeſchiffes und der des Luftſchiffes beſteht. Wir denken nicht daran, in den Fehler zu verfallen, dieſer Berechnung das ſoviel günſtigere Ergebnis des immer vorteilhafteren Weſt⸗Oſt⸗Fluges entgegenzuſtellen, denn die ganz große Prüfung ſteht in jedem Falle noch bevor. Erſt wenn der Zeppelin den größten Kontinent und das größte der Weltmeere fieg⸗ r nicht übernommen werben T2222 26 46. Jahrgang reich überwunden haben wird, iſt die Zeit ge⸗ kommen, um ſich über das Können des Luft⸗ ſchiffes in ſeinem jetzigen Ausmaß Rechenſchaft zu geben. Das wird nicht nur eine theoretiſche Feſtſtellung ſein, denn der Bau des neuen großen Luftſchiffes, der uns angekündigt wor⸗ den iſt, wird, ſei es von der deutſchen Wirt⸗ ſchaft, ſei es vom Reiche, materielle und moraliſche Anterſtützung erfordern. Bei dem „Großen Vogel“ dem ſchwimmenden und flie⸗ genden„Do X“, können wir bisher nicht auf Leiſtungen in dieſem Sinne, ſondern nur auf Experimente, auf Probeflüge verweiſen. Dieſe aber ſtellen ſich freilich als erſtaunlich dar. Wer das Luftſchiff durch die Rohrbacher Bucht über das Waſſer ſchießen, dann aus dem Waſſer in die Luft gleiten, kreuz und quer über den Bodenſee fliegen und zuletzt niedergehen und bei ſeinem Liegeplatz bei Altenrhein heim⸗ kehren ſah, der war Zeuge von etwas Vollen⸗ detem, jedenfalls auf kurze Friſt, denn auch die Erprobung auf lange Strecken muß noch erſt gezeigt werden. Muſſolini hat durch den Chef der italieniſchen Luftfahrt und England durch ſeinen„Luftmarſchall“ von dem Wundergeſchöpf Notiz genommen, erſterer, wie es heißt, ſogar ein mehr als platoniſches Intereſſe bewieſen. Beides ſicher ungewöhnliche Vorgänge bei einer noch im Stadium der Verſuche befindlichen Neu- ſchöpfung. Aber Vergleiche zwiſchen„leichter als die Luft“ und„ſchwerer als die Luft“ wer⸗ den ſelbſt nach vollkommenen Proben noch ſchwer zu ziehen ſein. handelt es ſich doch um Fahrzeuge, von denen das eine zum Landen, der Ankermaſte und der Hallen, das andere der Waſſerfläche bedarf. Die Vergleiche können vernünftigerweiſe erſt beginnen., wenn beide auf große Strecken ihre relative Peſchwindig⸗ keit, Sicherheit und nor allem auch ihre Nutz⸗ leiſtung mehr als einmal einwandfrei bewie⸗ ton hahen. Aus ger Mel t. Rieſenfeuer. Webenheim(Saarpfalz), 12. Aug. Aus unbe kannter Urſache geriet hier ein in der Scheune de Landesproduktenhändlers Schmitt ſtehender Wa⸗ gen mit Frucht in Brand. Das Feuer dehnte ſich außerordentlich raſch aus, ſodaß bald drei Häufei in Flammen ſtanden. Gemeinſam mit den Feuer wehren von Blieskaſtel und Mimbach, die bal eintrafen, wurde das Feuer unter ſchwierigen Verhältniſſen bekämpft. Das Vieh konnte geret — Um 9.26 Uhr war der deutſche tet werden. Der Sachſchaden iſt beträchtlich, ſoh edoch durch Verſicherung gedeckt ſein. In Tirol tödlich abgeſtürzt. Frankfurt a. M., 12. Aug. Wie aus Mellni (Tirol) gemeldet wird, iſt ein Touriſt a Wilhelm Flach aus Frankfurt a. M. vom An kogel aus einer Höhe von etwa 150 Metern abge⸗ ſtürzt. Der Verunglückte konnte nur als Leiche geborgen werden. Ein Kind ertrunken. Hockenheim, 12. Aug. Das gjährige Töchter chen des Werkmeiſters Lüdecke nahm an einer un— gefährlichen Stelle im Rhein ein Bad. Plötzlich tauchie das Kind unter und verſchwand en den Wellen. In der Nähe Badende ſchwammen nach mußten aber unverrichteter Dinge zurückkehren 1d die Leiche iſt bis jetzt noch nicht geborgen. Ein Weſterwald⸗Schloß an den ehemaligen Kronprinzen verkauft? . Daaden, 12. Aug. Sicherem Vernehmen nach ſoll der ehemalige deutſche Kronprinz Schloß Friedewald einſchließlich Einrichtung und zuge⸗ hörigem Grundbeſitz käuflich erworben haben Schloß Friedewald zählt zu den ſchönſten Schlöſ⸗ ſern des Weſterwaldes und ſoll koſtbare Gemälde zund alte Gobelins beherbergen. 0 Ein Rieſenweinſtock. Nackenheim, 12. Aug. Im Hofe der Wirtiſchaſt und Metzgerei Göriſch in Nackenheim befindet ſich ein Rieſenweinſtock, der den größten Teil des Ho⸗ fes mit ſeinen vielen meterlangen Ranken über ſpannt. Dieſer Weinſtock, der an ſich ſchon eint Sehenswürdigkeit darſtellt, kann ohne Uebertrei⸗ bung in dieſem Jahre als ein Phänomen ange⸗ ſprochen werden, da er nicht hunderte, ſondern tuuſende von vollentwickelten Trauben trägt, ſo⸗ daß ſeine langen Ranken an mehreren Stellen geſchützt werden mußten, weil ſie infolge den ſchmeren Lat an Trauben muchaubrechen dra n ———ů— ———— 5 —— 2 ſten, was noch nie vorgekommen ſein ſou. Das Gewicht der Trauben wird dei Reife auf 6—8 Zentner geſchätzt. r 4 Der Europa ⸗Runoflug. f Paris, 13. Aug. Im Lauſe des geſtrigen Tages ſind acht Teilnehmer des Europarundflugs in Amſterdam eingetroſſen: Miſſ Spooner, Kapi⸗ tän Broad, Kirſch, Delmotte, Offermann, Klebs. Carbrery und Röder. Da die Zieltontrolle in Orly erſt am Mittwoch abend geöffnet iſt, ſind die an der Spitze fliegenden Teilnehmer gezwungen, die letzte Strecke ſehr langſam zurückzulegen, ſo⸗ daſt die übrigen ihren Abſtand einholen können. Die Blätter bezeichnen dieſe Vorſchrift der Flug⸗ ordnung als unſinnig. Man rechnet damit, daß von den am 7. 8. geſtarteten 46 Flugzeugen etwa 30 in Orly ankommen werden, davon 20 am erſten Kontrolltag, was natürlich ein ſehr gutes ergeb⸗ nis ſein würde. Meuterei auf einem franzöſiſchen Dauner. Paris, 13. Aug. Wie dem„Journal“ aus Madrid gemeldet wird, hat die Mannſchaft des im Hafen von Fereol liegenden franzöſiſchen Dampfers„Skutari“ zu meutern end den Kapitän aber Bord zu werfen verſucht. Die ſpaniſche Kü⸗ ſtenwache wurde von dem Kapitän, der ſchwim⸗ mend das Land erreichte, arlarmiert und konnte nach Eintreffen von Verſtärkungen und nach regelrechtem Kampf mit den Meuterern der Lage Herr werden. Zwei der Meuterer ſind ins Ge⸗ fängnis an Land geführt worden. Der Reſt wurde an Bord in Ketten gelegt. Mißzgalückter Poſtraub 0 Chemnitz, 13. Aug. Am Montag verſuchte in der Schalterhalle des Poſtamts 1 ein 19 Jahre alter Burſche während der verkehrsreich— ſten Zeit einen dreiſten Raub. Er warf einen Brief ſo durch das Schalterfenſter, daß ſich der Beamte bücken mußte. Der Burſche raffte in- zwiſchen das auf dem Schaltertiſch liegende Geld an ſich und ergriff die Flucht. Bei ſeiner Verhaftung wehrte er ſich mit einem Dolch— meſſer. Die geraubten 2000 Mark wurden bei ihm gefunden. Aus Nah und Fern Edenkoben, 13. Auguſt. Gute Ausſichten für die pfälziſche Kaſtanienernte. Die Edelkaſtanienwaldungen an der oberen Haardt haben ihre Blüte beendet. Nach dem Fruchtanſatz iſt in dieſem Jahre mit einer vollen Ernte zu rechnen. Bekanntlich bieten die Kaſta— nienwaldungen in den Walddörfern der Ober— haardt der Bevölkerung einen wichtigen Er— werbszweig. Landau, 13. Auguſt. Das Obſt wird oilliger. An den Obſtmärkten der Südpfalz iſt ſeit Anfang der Woche ein ſtarker Preisrück⸗ gang zu verzeichnen. Die Aufkäufer bieten für Pflaumen noch zwei Mark, für Frühmirabellen zwiſchen 9 und 11 Mark, für Reineclauden 6 Mk. und für Frühbirnen und Aepfel nur noch acht Mark je Zentner. Schallodenbach(Pfalz), 13. Auguſt. Lehr⸗ klang für Segelflieger. Ende Auguſt hält die Gaugruppe Pfalz des Bayeriſchen Luftfahrt- dereins auf ihrem Segelfluggelände am Elken— kopf einen 14tägigen Lehrgang für pfälziſche Jungflieger ab, deſſen Leitung dem bekannten Konſtanz, 13. Auguſt. 700 Mark im Bo⸗ Segelfluglehrer Peter Heſſelbach von der Akade⸗ N bur F Ade an ee Die Traguomodie der Prohibition Wie Unhaltbarkeit der amerikaniſchen Alkohol⸗ politik.— Das Preisausſchreiben des Zeitungs⸗ königs.— 72 000 Vorſchläge zur Abänderung der Prohibitionsgeſetze. Der Kampf um Sein oder Nichtſein des Alkoholverbots in den Vereinigten Staaten von Amerika hat ſich in den letzten Monaten erheblich verſchärft. Während einerſeits der neue Präſident Hoover ein unbedingter An⸗ hänger der Prohibition iſt, mehren ſich in breiteſten Volkskreiſen die Stimmen der Ver⸗ nunft und verlangen, daß endlich Breſche ge⸗ ſchlagen wird in die Mauern einer verlogenen Moralgeſetzgebung der Kriegszeit, an deren Feſſeln das amerikaniſche Volk ſchwer zu tragen hat. Zunächſt hatte der Automobilfabrikant Durant, ein Fanatiker der Prohibition, einen Preis von 25 000 Dollar für den beſten Plan zur wirkſamen Durchführung der Prohibitions⸗ geſetze ausgeſetzt. Trotz lebhafter Beteiligung an dieſem Preisausſchreiben war das Ergebnis ein ziemlich klägliches. Selbſtverſtändlich haben die Gegner des Alkoholverbots dieſe neue Agitation für die Prohibitionsgeſetze nicht widerſpruchs⸗ los hingenommen. Und ſo ſetzte der Zeitungs⸗ könig William Randolph Hearſt einen Preis in gleicher Höhe ſowie verſchiedene zweite und dritte Preiſe aus für die Ausarbeitung eines brauchbaren Plans einer praktiſchen Löſung der Alkoholfrage anſtelle des radikalen Verbots. Vier Monate lang haben die 24 Hearſt⸗ Blätter täglich eine ihrer Rieſenſeften dem Prohibitionspreisausſchreibens ihres Beſitzers gewidmet und in Interviews, Meinungs⸗ kußerungen, Zuſchriften aus dem Leſerkreiſe und in Artikeln die Möglichkeit einer Auf⸗ hebung oder Milderung des mit Recht als Fehlſchlag bezeichneten Prohibitionsgeſetzes be⸗ wrochen. Nicht weniger als 72 000 Einſendun⸗ gen, mit denen das Ergebnis des Durantſchen Preisausſchreibens um nahezu das Doppelte Ubertroffen wird, erfüllten die Bedingungen des auf 1000 Worte iin. Preisaus⸗ ſchtetbens des Zeitungsköͤnigs. Die Einſendun⸗ 5 miſchen Fliegergruppe Darmſtadt übertragen wurde. Während der vergangenen Woche hiell die Ortsgruppe Landau des Bayeriſchen Luft⸗ fahrtvereins einen Jungflieger⸗Kurs ab, bei dem 20 Teilnehmer etwa 160 Flüge ausgeführt haben Griesheim, 13. Auguſt.(b. Darmſtadt). Wil⸗ dernde franzöſiſche Soldaten. In der Becker⸗Tanne übten drei franzöſiſche Unteroffi⸗ ziere unbefugt die Jagd aus und brachten dabel einen Jagdpächter in Gefahr. Es gelang auf die Anzeige bei der franzöſiſchen Gendarmerie, die drei Jagdliebhaber feſtzuſtellen, ſodaß ſie dem⸗ nächſt vor dem Militärpolizeigericht zu erſcheinen haben werden. 6 denſee und wiedergefunden. Geſtern abend fiel einer auswärtigen Dame auf der Fähre Konſtanz⸗Meersburg ihre Handtaſche mit 700 M Inhalt in den Bodenſee. Ein herbeigerufener Taucher von Konſtanz konnte ſich die noble Be⸗ lohnung, die ausgeſetzt worden war, ziemlich mühelos verdienen. Der mutige Taucher iſt der Sohn des Schuhmachermeiſters Eckert, der die anſehnliche Belohnung von 120 Mark ſich mit der Wiederauffindung der Taſche verdiente. Pforzheim, 13. Auguſt. Ein Motorradler, der ohne Führerſchein fuhr, überrannte in Tiefen⸗ bonn die 80jährige Witwe Annemarie Heß. Die Frau trug Arm- und Beinbrüche, ſowie ſchwere innere Verletzungen davon und ſtarb nach weni⸗ gen Stunden im Pforzheimer Krankenhauſe. Kaiſerslautern, 13. Auguſt. Tödliche Un⸗ fälle. Die in Bobenheim a. Rh. bei Verwand⸗ ten auf Beſuch weilende zehnjährige Marianne Voll aus Kaiſerslautern wurde gegen 8.30 Uhr abends, als ſie ſich auf dem Heimweg vom Fried⸗ hof befand, zwiſchen dem Turnplatz der D. T. und der Brücke von einem aus Worms kommen⸗ den Auto auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe er⸗ faßt und zu Boden geſchleudert. Der ſofort zur Unfallſtelle eilende Arzt konnte nur den Tod der Bedauernswerten feſtſtellen, der durch den Bruch der Wirbelſäule ſowie eines linken Oberſchenkel⸗ bruches und eines rechten Armbruches ſofort ein⸗ getreten war. Das Gericht von Frankenthal nahm ſofort an Ort und Stelle den Unfall auf. Imbuſch Vorſitzender des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Berlin, 13. Auguſt. Der Bundesausſchuß des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes trat heute zu ei⸗ ner Sitzung zuſammen, die bedingt war durch den Wunſch des Reichsverkehrsminiſters Dr. Ste⸗ gerwald, ſeinen Vorſitz wegen ſeines Eintritts in das Reichskabinett niederzulegen. 101 4 Zum Nachfolger Stegerwalds wurde einſtim⸗ mig der Vorſitzende des Gewerkvereins chriſtli— ger Bergarbeiter, Heinrich Imbuſch, M. d. R., zewählt. Imbuſch nahm die Wahl an. Er ent⸗ vickelte in kurzen Zügen die Ziele ſeiner Amts— hrung uud ſprach dem ſcheidenden Vorſitzenden Dr. Stegerwald den Dank und die Anerkennung des Bundesausſchuſſes aus. Der Ausſchuß beſchloß, am 3. und 4. November 1929 eine größere Tagung in Eſſen abzuhalten. Temperaturrückgang in Italien Rom, 13. Auguſt. Nach ſchwüler Hitze iſt die Temperatur in ganz Italien etwas zurückgegan— gen, nachdem überall ſchwere Gewitter niederge— gangen ſind. In Florenz hat ein kurzes, aber ſchweres Gewitter getobt, ohne übermäßig ſchwe— ren Schaden anzurichten. Nur das Regenwetter hält nach wie vor an. In Palermo hat ein ſchen een Tragikomik im Haa Den Haag, 11. Aug. Geſtern abend iſt es im Haag zu einem auffallend tragikomiſchen Zwiſchen⸗ ſau gekommen, der jedoch nicht ohne tiefere Be⸗ deutung iſt. Die Bemerkung Snowdens auf der Vormittagsſitzung, die von Cheron zitierten Zah⸗ len ſeien grotesk und lächerlich, haben in franzö⸗ Aſchen Kreiſen eine eklatante Aufregung hervor⸗ eruſen, ſonderbarer Weiſe erſt am Nachmittag, denn vormittags wurden dieſe Worte in der Ue⸗ berſetzung aus dem Engliſchen ins Franzöſiſche von dem Dolmetſcher unterdrückt. Nachmittags erhielten die Franzoſen erſt von engliſcher Seite Kenntnis von dem Text der Rede Snowdens. Darauf intervenierte Briand bei dem Präſiden⸗ ten der Kommiſſion, Houcard, weil„die Ehre Frankreichs durch dieſe Beleidigung berührt werde“. Houtard ſeinerſeits begab ſich zu Snow⸗ den und verhandelte lange Zeit mit ihm. Er er⸗ hielt ſchließlich von Snowden eine Erklärung, mit der er zu Briand ging. Die Erklärung genügte jedoch Briand nicht und Houtard mußte den Weg noch einmal zurückmachen. Nach ſtundenlan⸗ gen Verhandlungen bequemte ſich Snowden end⸗ lich dazu. daß ein Kommunique ausgegeben wurde, in dem es heißt:„Die Worte, welche Herr Snowden heute morgen gebraucht hat, ſind in der engliſchen Sprache in keiner Weiſe verletzend oder unparlamentariſch. Er hat nicht gewußt, daß ſie in der franzöſiſchei Sprache einen beleidigenden Sinn haben. Hätte er gewußt, daß ſie eine ver⸗ letzende Interpretation erfahren würden, ſo würde er ſie nicht gebraucht haben.“ (Wie gemeldet, iſt der Zwiſchenfall durch die Ausſprache am Sonntag völlig beigelegt worden.) Der zweite deutſche Schülerredewettbewerb Berlin, 10. Aug. Der zweite deutſche Schüler⸗ redewettbewerb fand heute in der überfüllten Aula der Deutſchen Hochſchule für Politik ſtatt. Als Vertreter des verhinderten Miniſters für Wiſ— ſenſchaft, Kunſt und Volksbildung begrüßte Mi⸗ niſterialdirektor Dr. Jahnke die Anweſenden und bekannte ſich zum Gedanken der rhetoriſchen Er⸗ ziehung unſerer Jugend, wie er ſchon in frühe⸗ ren Generationen lebendig geweſen ſei. Es ſpra⸗ chen ſodann in der durch das Los beſtimmten Reihenfolge die 5 ſiegreich aus dem Wettbewerb hervorgegangenen Primaner Schaumann(In⸗ ſterburg), Hirſchſeld(Charlottenburg), Koeppler (Berlin), Jaſchte(Beuthen) und Lange»Eſſen). Der erſte Redner, der nachher auch vom Preis⸗ gericht zum erſten Preisträger erklärt wurde, ent⸗ wickelte ein Bild vom Hineinwachſen der Jugend; i Direktor der Hochſchule für Politik. betonte in in den Staat, von ihrer vaterländiſchen Selbſter⸗ ziehung durch Leibesübung und Geiſtesſchulung. von ihrem unbedingten Willen zur Völkerverſöh⸗ nung aus Heimatliebe. Der zweite Redner ent⸗ wickelte im Anſchluß an die einſchiägigen Ver⸗ faſſungsparagraphen den Gedanken der volitiſchen Verſtändnisbildung und erlangie den dritten Preis. Koeppler erhielt den 5. Preis für einen Hustfluesuut vom Vierzehn Tote (Letzte Telegramme.) Dallas(Texas), 12. Aug. Ein Expreßzug der Texas⸗ und Pacifique⸗Eiſenbahn überfuhr 30 Kilometer öſtlich von hier an einem Bahn⸗ übergang ein Laſtautomobil, in dem zwei Fa milien von einem Ausſluge zurückkehrten. Von den Inſaſſen des Automobils wurden 14 auf der Stelle getötet, während ein Kind, das als Vortrag über die wichtigſten Selbſterziehungs⸗ aufgaben der Jugend. Jaſchke, der von der kriti⸗ ſchen Frage, ob Jugend und Verfaſſung über⸗ haupt etwas miteinander zu tun haben, ausging und ſie dann für die ſchon bald zur Wahl Beru⸗ ſonen bejahte, erhielt den vierten Preis. Lange erhielt den zweiten Preis für eine Rede von rhei⸗ niſcher Lebendigkeit und leidenſchaftlichem Tem⸗ perament. Das Ergebnis, das Dr. Heuß von der Deutſchen Hochſchule für Politik und verkünde! wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. D amerikaniſche Generalkonſul beglückwünſchte den Sieger und forderte ihn auf, bei ſeiner bevor— ſtehenden Amerikareiſe nicht nur die äußeren Schönheiten Amerikas zu bewundern, ſondern auch die Ideale des amerikaniſchen Volkes ken— nen zu lernen. Miniſterialrat Dr. Simons, der ſeinem Schlußwort, daß weder dieſer Wettbe⸗ werb noch die Verfaſſung, mit der er ſich beſchäf⸗ tigte. Selbſtzweck ſeien. Darum hätte er es be⸗ grüßt, wenn die Jugend an dieſer Stelle nicht nur geſagt hätte, welche Aufgabe ſie ſich von der Verfaſſung geſtellt ſiehr, ſondern auch welche Auf⸗ gabe ſie ſelbſt der Verfaſſung zu ſtellen wünſcht. Tue Überfahren einziges mit dem Leben davonkam, mit ſchwe⸗ ren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Das Unglück ereignete ſich nur etwa 120 Meter von dem Heim einer der beiden Fa⸗ milien entfernt. Der Vater, der nicht an dem Ausfluge teilgenommen hatte, ſah von dem Haus aus mit an, wie ſeine Frau und ſeine ſteben Kir ber den Tod fanden. Ke ANL een gingen aus allen Teac des amtetttuniſcher Kontinents ein. Preisrichter waren der bekannte Senator Reed, zwei Mitglieder des Nepräſen⸗ tantenhauſes, ein hoher Geiſtlicher und einige weitere hochangeſehene Männer. Mit den ausgeſetzten Preiſen bedacht wur⸗ den vier Vorſchläge. Der erſte Preis wurde dem Vorſitzenden des Jugendgerichtshofes von New⸗ Vork, dem Richter Franklin Chaſe Hoyt, zuer⸗ kannt, der über eine langjährige Erfahrung, insbeſondere auf dem Gebiet der durch die Prohibition direkt verſchuldeten Jugendlichen⸗ kriminalität verfügt. Sein Plan geht dahin, in einem neuen Geſetz das Alkoholverbot auf die durch Deſtillation gewonnenen alkoholiſchen Getränke zu beſchränken, da nur dieſe als wirk⸗ lich„berauſchend“ anzuſehen ſeien. Hiernach wären Bier und Wein ganz allgemein aus dem träger, geſetzgebung zu dem unangetaſtet bleibenden verfaſſungsmäßigen Alkoholverbot den Einzel⸗ ſtaaten zu überlaſſen und ſozuſagen„drei Stufen der Trockenheit“ als Normalmöglich⸗ keiten der geſetzgeberiſchen Regelung vorzu⸗ ſehen. Danach könnten die Einzelſtaaten je nach ihrer Bevölkerung und deren Bedürfniſſen wählen zwiſchen der Zulaſſung von bis zu fünf⸗ prozentigen„Malzgetränken“, bis zu 15⸗prozen⸗ tigen„Gärungsgetränken“(Wein, Sekt uſw.) und von höchſtens 35⸗prozentigen gebrannten Getränken, die ausſchließlich zu mediziniſchen Zwecken abgegeben werden dürften. Auf dieſe Weiſe könnte dem Verlangen der deutſchbevöl⸗ kerten Landesteile nach gutem Bier, der italfe⸗ niſch und mexikaniſch beſiedelten Gebiete nach heimatlichem Wein und gleichzeitig dem Be⸗ ſtreben nach wirkſamer Eindämmung des Alkoholmißbrauches Rechnung getragen wer⸗ den. Aehnliche Vorſchläge macht der dritte Preisträger, der Geſchäftsführer der Mäßig⸗ keit⸗Liga in Newyork, Hauptmann Therkildſen. Der Handel mit Bier und Wein ſoll der einzel⸗ ſtaatlichen Initiative üherlaſſen und in be⸗ ſonders konzeſſtonierten Spezialläden konzen⸗ triert werden, die ihre Waren in verſiegelten Umſchließungen ausſchließlich zum 1 Verbot herauszunehmen. Der zweite Preis⸗ der im Ruheſtande lebende General Albert Clayton, empfiehlt. die Ausführungs⸗ Hauſe oder in Hotels und Reſtaurants abgeben dürfen. Der letzte Preisträger, James B. Quinlan, tritt für völlige Ueberlaſſung der ganzen Materie an die einzelſtaatliche Geſetz⸗— gebung ein. Vorherzugehen hätte dieſer Ge⸗ ſetzesanderung eine Volksabſtimmung, deren Ergebnis für den Kongreß bindend ſein ſoll. Die beſondere Bedeutung des Hearſtſchen Preisausſchreibens beſteht darin, daß durch die geſpannte Anteilnahme der Bevölkerung und die eifrige Erörterung der eingereichten Vor⸗ ſchläge die öffentliche Meinung ſyſtematiſch auf die Unhaltbarkeit der gegenwärtigen Zu⸗ ſtände aufmerkſam gemacht und aus der Lethar⸗ gie aufgerüttelt wurde, in der die Diskuſſion um die Prohibition zu verſinken drohte. A. G. Geſellſchafts⸗ und Pauſchalreiſen Das Kapitel Geſellſchaftsreiſen iſt in Deutſch⸗ land noch ſehr umſtritten. Während der Eng⸗ länder und vor allem der Amerikaner ſich ſehr gern Geſellſchaftsfahrten anſchließt, liebt der Deutſche mehr das Alleinreiſen. Als Bedenken hört man immer wieder, man ſei zu ſehr da⸗ durch an das Programm gebunden, zu ſehr gezwungen, mit fremden Menſchen zuſammen⸗ zureiſen und laſt not leaſt, man könne allein billiger reiſen. Das letzte iſt zweifellos dann richtig, wenn man, wie viele Einzelreiſende, eine geringere Hotelklaſſe wählt, ſein Gepäck ſelbſt ſchleppt, die Sehenswürdigkeiten zu Fuß, ſtatt mit Autos, beſucht uſw. Wer dagegen genau in dem gleichen Stile reiſen, dasſelbe Träger, Führer und der Autos bedienen will, die ihm die Geſellſchaftsreiſe zur Verfügung ſtellt, der braucht in der Regel das Doppelte von dem, was ihn der Anſchluß an die Geſell⸗ ſchaftsreiſe gekoſtet hätte. Daß man betreffs Zeit und Programm ge⸗ bunden iſt, trifft zu. Die Geſellſchaftsreiſen ſind eben beſtimmt für Teilnehmer mit be⸗ ſchränkter Zeit und begrenzten Artikeln, die in dem ihnen zur Verfügung ſtehenden Rahmen möglichſt viel unter möglich 0 Füh⸗ rung ſehen möchten. Auch der Einzelreiſende, der Genuß im dies will, muß ſich vorher ein Programm machen reichhaltige Programm genießen, ſich überall der und ſich möglichſt ſtrikt daran halten. Nur fehlt dem Einzelreiſenden meiſt die Erfahrung, das Programm ſo praktiſch und ſachgemäß aufzu⸗ ſtellen, daß ſeine Zeit 100⸗prozentig ausgenutzt wird. ö Dann iſt da noch ein Argument gegen die Geſellſchaftsreiſe: Die unbekannte und, natür⸗ lich„unſympathiſche“ Reiſegeſellſchaft! Ich glaube: Es gibt noch eine Reihe ſympathiſcher Menſchen auf der Welt, und auf Reiſen zeigt ſich faſt jeder von ſeiner freundlichſten Seſte. Die wirklich Unſympathiſchen aber werden von⸗ den anderen Reiſeteilnehmern meiſt ſehr bald erzogen, daß ſie ſich hüten, allzu unangenehm aufzufallen; denn ſie iſolieren ſich dadurch, ſelbſt oder werden iſoliert. N Wer ſich aber durchaus nicht anzuſchließen oder einzuordnen vermag, den ſoll man lieber nicht zu einer Geſellſchaftsreiſe überreden. faitreiſe erfunden. Die Pauſchalreiſe bietet alle Vorteile der Geſellſchaftsreiſe, ohne an eine Geſellſchaft ſich zu binden. Der Reiſende kann ſich zunächſt ſeine Reiſe nach Dauer und nach Koſten ſelbſt auswählen und zuſammenſtellen laſſen, er kann die Hotelklaſſe beſtimmen, kann entſcheiden, ob er an einem Ort länger oder kürzer zu bleiben gedenkt und iſt an kein anderes Programm gebunden als an das ſe lt“ gewählte. Aber auch das kann er unterwen immer noch wieder umändern, er braucht nur die nächſten Hotels und das Büro davon zu ver⸗ ſtändigen. Er hat alſo nicht mehr Zwang nicht mehr Arbeit als der ungebundene R ſende, ver ja auch anſtandshalber das Hotel abbeſtellen wird, bei dem er ſich angeſagt hat, falls er ſeinen Plan ändert. Mit dieſer faſt völligen Ungebundenheit vereint ſich außerdem noch der außerordentliche Vorzug, daß der Reiſende von vornherein ziemlich genau weiß, was ihn die Reiſe koſten wird; denn außer Getränken, Wäſche und Einkäufen iſt alles zm Preiſe eingeſchloſſen und bereits bezahlt, ehe er abreiſt. So iſt der Pauſchalreiſende vor den Unannehmlichkeiten bewahrt, die diejenigen unterwegs treffen, die ihre über bre Mittel hinaus ausgedehnt haben. Dr. Hermann Breuer. Für ihn iſt das Syſtem der Pauſchal⸗ oder For⸗ Tokale hachrichten Maria Himmelfahrt Der großen, nun ſchon Jahrhunderte alten, tief im Volke wurzelnden Marienverehrung der katholiſchen Kirche iſt auch das Feſt Mariä Him⸗ melfahrt zu verdanken. In der Reihe der zahl- reichen Marienfeſte, die ſich wie ein Kranz durch das Kirchenjahr flechten, bedeutet dieſes Feſt ge⸗ wiſſermaßen ihren Abſchluß. Die katholiſche Kirche gedenkt jenes Tages, an dem die Mutter des Erlöſers, die jungfräuliche Maria, am Ende ihres Lebens in den Himmel aufgenommen wurde. Engel, ſo berichtet die Tra— dition, trugen Maria gen Himmel, wo ſie der Sohn in ſeiner glorreichen Herrlichkeit empfing. Nur ein überirdiſch gelebtes Leben, wie das der Gottesmutter, konnte ſo ausklingen. Was ſie in ihrem Erdenleben an Schmerzen ausſtand, hat vor⸗ her und nachher nie ein Mutterherz zu erdulden gehabt. Wie er ſie im Schmerzentragen auszeich— nete, ſo auch hat ſie Gott ſchließlich in ihrer Ver⸗ herrlichung einzigartig über alle Frauen hinausge⸗ hoben. Der Himmelfahrtstag iſt der glückliche Abſchluß der ganz ſchweren und unendlich be— deutungvollen Miſſion Mariens, die damit begann, als vor Jahrzehnten ein Engel zu ihr trat und ſprach:„Du biſt voll der Gnaden“. Nie iſt ein Wort ſchöner in Erfüllung gegangen als bei Maria. So iſt der Mariä-Himmelfahrtstag ein Tag der Freude. Die in den Himmel aufgenommene Gottesmutter, von jeher die Zuflucht der Bedräng⸗ ten, wirkt hier nach der Lehre der Kirche als die große Fürbitterin der Menſchen aller Zeiten und Zonen beim Sohne. Ihr gelten nicht nur alle Verehrungen, noch mehr, ihr gelten unzählige aus kummervollen Herzen gerichtete Gebete und flehent— liche Bitten. Solange es Menſchen gab und gibt, wird nie das Wort verſtummen:„Maria, bitt' für uns.“ * Polizeibericht. Das Radfahren ohne Licht nach Einbruch der Dunkel- heit hat in erſchreckendem Maße wieder zuge- nommen. Wir haben deshalb Veranlaſſung ge— nommen, unſere Beamten erneut mit ſtrenger Wei⸗ ſung zu verſehen. Bei einer am geſtrigen Abend vorgenommenen Razzia wurden 24 Perſonen be⸗ troffen und veranzeigt, die alle ohne Licht fuhren. Teilweiſe befand ſich am Rad auch nicht der vor⸗ geſchriebene Rückſtrahler. Wir richten deshalb an die Bevölkerung erneut die dringende Bitte, ihre Fahrräder nach Eintritt der Dunkelheit zu be⸗ leuchten und die Räder mit Rückſtrahlern zu ver- ſehen. Die Befolgung dieſer Vorſchriften liegt einmal im eigenſten Intereſſe und zweitens erfor⸗ dert es die Rückſicht auf ſeine Mitmenſchen. Vorläufig festgenommen wurde geſtern ein gewiſſer Th. von hier, weil er ſeiner Stieftochter in ſittlicher Hinſicht zu nahe getreten iſt. Er wurde dem Amtsgericht Lampertheim zu⸗ geführt, das ihn unter Haftbefehl geſtellt hat. Großfilmſchan im Filmpalaſt (Central-Theater). Das vielſeitige Programm, das morgen Donnerstag im Central-Theater zur Auf- führung gelangt, iſt auch von 1. Qualität. Zwei Großfilme erſten Ranges 1. Das reizende Groß⸗ luſtſpiel mit Werner Fütterer, Maria Paudler und Hans Junkermann„Küſſe, die man nie vergißt“. Wer hat keine in Erinnerung. Ort der Handlung Wien die Stadt meiner Träume. Als 2. Groß⸗ film zeigt man„Die Carmen von St. Pauli“. Aus dem Hamburger Hafenviertel. Eine ſpannende Liebes- und Schmugglergeſchichte in 7 abenteuer⸗ lichen Akten, voll Tempo und Spannung ſowie packende Handlung bis zum letzten Meter. Dieſes Programm wird alle Beſucher ins Staunen ver ſetzen. Die ſchönſten und billigſten Abendunter- haltungen bietet das Central-Theater. Angenehmer Aufenthalt. Bequeme Sitzgelegenheit. Ein Beſuch überzeugt. Der Arbeitsinvaliden⸗ verband im Film. Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands tritt mit einem Film vor das Forum der breiten Oeffentlichkeit, der die Tätigkeit des Verbandes feſthält. In den 9 Jah- ren ſeines Beſtebens hat der Verband Erfolge zu verzeichnen, die bei Freund und Gegner die höͤchſte Anerkennung auslöſt. Mit einem Beſtand von 320 000 Mitgliedern ſteht die Arbeitsinvaliden— organiſation in der Reihe der größeren Verbände. Mehr als 10000 ehrenamtliche Verbandsfunktio- näre arbeiten jederzeit für das Wohl und Wehe der Arbeitsinvaliden. Faſt 100 Funktionäre ver— treten täglich die Rentenprozeſſe der Verbandsmit⸗ glieder vor den gerichtlichen Inſtanzen der Sozial- verſicherung und»verſorgung. Mehr als 2000 Funktionäre vertreten als Beiſitzer in den Fürſorge⸗ ausſchüſſen die Beſchwerden und Anträge der Ver⸗ bandsmitglieder über Fürſorgeunterſtützungen. Der Verband hat in den Jahren 1927/28 insgeſamt 384000 Auskünfte auf dem Gebiete der Sozial- verſicherung und fürſorge erteilt. In den Jahren 192ſO28 ſind bei den verſchiedenen Behörden, Verſicherungsämtern und Sozialen Spruchkammern 46 000 Vertretungen vom Verband aus getätigt worden. Es iſt ein gutes Reſultat, das der Ver⸗ band in den genannten 2 Jahren ſeinen Mitglie- dern im Renten- und Fürſorgeſtreit allein 1954000 Mark als Nachzahlung erkämpft hat, ohne die Summen zu rechnen, die die betreffenden Mitglie— der durch laufende Rentenerhöhungen Dank der Arbeit des Verbandes mehr bekommen haben. Die entſcheidende Arbeit des Verbandes liegt allerdings auf dem Gebiete der Sozialgeſetzgebung. Der Ver- band iſt ohne Unterlaß ſtändig bemüht, ein beſſe⸗ res ſoziales Recht zu ſchaffen. Wie ſehr der Zen— tralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands ſich bemühte, die Ssozialgeſetzgebung zu beeinfluſſen, geht daraus am beſten hervor, daß es dem Verbande gelungen iſt, ſeit den Jahren 1924 6mal Erhöhung der Invalidenrenten zu er⸗ kämpfen. Jede Rentenerhöhung hatte zur Grund— lage die Forderungen des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands. Im Juni dieſes Jahres tagte der 4. Ver⸗ bandstag des Zentralverbandes der Arbeitsinvali— den und Witwen Deutſchlands in Kiel. Der Tä— tigkeitsbericht des Vorſtandes und der Verbands- tag ſelbſt ſind im Film feſtgehalten. ein Film, der ſchon deshalb allgemeiner Beachtung verdient, weil er das Weſen einer modernen Or- ganiſation darſtellt. f Dieſer Film wird im Union⸗Theater Annaſtraße erſtmalig laufen, und zwar am 16. Auguſt, halb 8 Uhr abends und dürfte es im In- tereſſe der geſamten Arbeiterſchaft und der Wohl⸗ fahrtsbehörde liegen, die Veranſtaltung zu beſuchen. Geflügelzucht insbeſondere die Miſzerfolge der Spätbruten. Es iſt eine unbeſtrittene Tatſache, daß der Geflügelzucht und Haltung am hieſigen Platze von ſeiten der Landwirtſchaft, noch nicht die nötige Be- achtung geſchenkt wird. Man hat es noch nicht erfaßt, größeren Nutzen daraus zu erzielen und iſt ſchon zufrieden, wenn 15—20 Hennen den eigenen Bedarf decken. Der Eierverbrauch in Deutſchland vermehrt ſich von Jahr zu Jahr. Trotzdem ſich die Hühnerzahl bei uns gegen frühere Jahren be— deutend erhöht hat, iſt die Eier⸗Einfuhr nach Deutſch— land noch rieſengroß. Auf alle modernen Errun— genſchaften der heutigen Geflügelzucht hinzuwei— ſen iſt nicht Abſicht dieſer Zeilen, ſondern es ſoll nur auf die Unrentabilität der Spätbruten hinge- wieſen werden. Es gelten als Spätbruten, Bru— ten von ausgangs Juni bis zum Herbſte. Früh erbrütete Kücken bieten die Gewähr für vollſtändige Entwickelung vor Eintritt der kalten Jahreszeit und den rechtzeitigen Beginn der Legetätigkeit. Spätbruten werdeu ſtets, was Leiſtung betrifft, den Frühbruten nachſtehen. Es kann aber der Fall eintreten, daß Frühbruten größere Fehlſchläge bringen,(infolge des ſtrengen Winters) dann muß man notgedrungen zu Spätbruten greifen, u. dieſe dann durch ſachgemäße Fütterung hochbringen be— vor die kalte Jahreszeit eintritt. Abgeſehen davon, daß die Hausfrau oder Tochter im Frühjahr viel mehr Zeit zur Aufzucht der Kücken verwenden kann, birgt doch der Sommer viel mehr Gefahren für noch ganz junge Kücken. 3B. Verderben des Weichfutters, der Milch ſowie des Waſſers. Auch iſt der Grünfutterbedarf(wie in dieſem Sommer) knapp und nicht ſo zart wie im Frühjahr. Futter⸗ rübenreſte ſind nach den Mahlzeiten baldigſt zu entfernen, da ſie bei heißem Wetter beſonders raſch in Fäulnis übergehen und dann Durchfall und dann Eingehen der Tiere bewirken. Ueber all dieſe Themas iſt den hieſigen Land- wirten und Geflügelhaltern Gelegenheit geboten, in den monatlichen Verſammlungen des Clubs der Geflügelzüchter Viernheim 1926 im Gaſthaus zum goldenen Stern Näheres zu hören. Es iſt unſere Abſicht, die Geflügelzucht immer mehr zu verbrei⸗ ten, deshalb hat ſich der Verein mit dem hieſigen „Jungbauern-Verein“ ins Benehmen geſetzt, Ende Oktober durch einen Herrn der Landwirtſchafts⸗ kammer Darmſtadt einen Vortrag über Geflügel- zucht in der Landwirtſchaft halten zu laſſen. Wir fordern jetzt ſchon unſere Mitglieder ſowie alle Ge⸗ flügelhalter auf, ſich recht zahlreicht zu dieſem Vor- trag einzufinden. Club der Geflügelzüchter 1926 Viernheim. Es iſt dies LA Gottes dienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim Maria Himmelfahrt. ½7 Uhr hl. Meſſe. 1/8 Ahr hl. Meſſe mit Predigt. ¼10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht zu Ehren der lieben Mutter Gottes. f In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag:/ 6 Uhr 1. S.⸗A. für Kath. Renner geb. Wiegand. 36 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Matth. Heckmann und Cäcilia Knapp geb. Englert und Peter Knapp. 1/47 Uhr beſt. E.-A. für das 7 Schulkind Anna Maria Adler, beſt. von ſeinen Schul- kameradinnen. Samstag: ¼6 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S. A. für die in Mannheim f Kath. Kraus geb. Hof- mann 36 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Hofmann 9., Tochter Marg. geehl. Klee und den in Oppau verunglückten Kaſpar Adler, Sohn von Philipp Adler 4. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation; zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommu⸗ nion für die Schüler der Herren Lehrer Spengler, Höllfritſch und Fräulein Sax. Beicht für die Kin⸗ der Samstag um 2 Uhr. See eee ee Vereins-Anzeiger See Turugenoſſenſchaft 1893. Wochenplan: Geräteturner Dienstag und Freitag Abend 9 Uhr. Leichtathletik Dienstag u. Donnerstag Training auf dem Platze. Freitag Abend im Lokal. Fußball Dienstag Jugend, Mittwoch 1. u. 2. M. Handball Donnerstag für beide Mannſchaften. Turnerinnen Montag und Donnerstag. Spielleute Sonntag morgen auf dem Platze. Für Fuß- und Handballer alle Freitag Abend Spielerverſammlung, wozu die Mandolinenabteilung erſcheinen muß. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch, 14. Auguſt, abends halb 9 Uhr wichtige Vor⸗ ſtandsſitzung im Lokal. Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer u. Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Samstag, den 17. Auguſt, abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum Mit- gliederverſammlung mit Vortrag. Kamerad Deußer, Darmſtadt ſpricht über das Reichsverſ.- Geſetz. Vollzähl. Erſcheinen aller Mitglieder iſt erwünſcht. Der Vorſtand. R. u. 5.-D. Teutonia. Freitag Abend halb 9 Uhr Verſammlung im Schützenhof. Samstag nachm. 5— 7 Uhr Uebungsſchießen auf dem Stand. Sonntag Wandereröffnungsſchießen in Großſachſen. Näh. hierüber in der Verſammlung. Der Vorſtand. Reſſeſrenden zu Großvaters Zeiten. Vielſaltig iſt in den uns erhaltenen Briefen aus der Biedermeierzeit die Klage über die Beſchwerlichteit des Reiſens in jenem Zeitalter der Poſtkutſche. Allerlei Komiſches darüber weiß Kotzebue in ſeinen„Deutſchen Kleinſtädtern“ zu erzählen. Nicht ohne Humor half ſich auch der Bremer Rettor Sigismund Stille über den ewigen Aeger hinweg, zu dem ein ungewöhn⸗ licher Trick ſeines Kutſchers während einer Reiſe durch Holſtein Anlaß gegeben hatte. In ſeiner„Fahrt nach dem Ugley“(1820 zu Ham⸗ burg erſchienen) erzählt uns Stille u. a. ſol⸗ gendes:„Meinem Kutſcher(ich habe leider gro⸗ zes Recht, von ihm als meinem Kutſcher zu teden) hatte ich Kiel als das nächſte Ziel meiner Reiſe genannt. Die Wahl des Weges überließ ich ſeiner Kenntnis des Landes und wunderte mich beim Einſteigen über die Net⸗ tigkeit des halb offenen Wagens, des Pferde⸗ zeſchirrs und noch mehr darüber, daß er ſelbſt eine Treſſe um ſeinen runden Hut gewunden atte, ein Putz, den ich bis jetzt an keinen eletskutſcher bemerkt hatte. Nach ein pa Stunden erklärte ſich alles. Im Holſteiniſchen muß man entweder mit eigenen Pferden fahren oder ſich der Poſt bedienen. Die ſilberne Hut⸗ ereſſe ſollte alſo dem Betruge, der hier geſpielt vurde, mehr Glaubwürdigkeit verſchaffen, und der Weg, den wir nahmen, uns vor näheren Unterſuchungen der Poſtbedienten ſchützen. Er ei, verſicherte der Fuhrmann, noch dazu ein Richtweg und um vieles angenehmer als die eigentliche Landſtraße. So war ich denn auf einmal zu einem reiſenden Herrn geworden der mit eigener Equipage fährt, und mußte wohl oder übel in den Betrug einſtimmen wenn ich nicht in eine Menge von Verlegen⸗ zeiten verwickelt ſein wollte Natürlich ührte der„Richtweg“ durch bie ödeſten Gegen⸗ den und zu den verwahrloſeſten Wirtshäuſern, nehrfacher unfreiwilliger Aufenthalt wegen Radbruchs uſw. ſtellten ſelbſtverſtändlich auch zuf dieſer Luſtfahrt, an der nur die Forde⸗ tungen eines, noch am Mittag von der Bett ammer aus das ganze Hausweſen dirigieren den De cſwirts das einzig Großzügige ſind. ſick ufig ein.—„Woge nur“, ſo ſchließt Stine launig ſeinen Kummerbericht,„auch recht Kraft in die Beine meiner Füchſe gefahren ſein, ſo will ich gern zahlen, was unter der geführt ſein mag“. Bunte Zeitung. Durch einen großen Briefmarkenſchwindel iſt ie Poſtverwaltung der Vereinigten Staaten um mehr als 20 Millionen Mark geſchädigt wor⸗ den. Man hat jetzt eine Bande feſtgenommen, die unter der faälſchen Angabe, daß ſie für Brief⸗ markenhändler tätig ſei, ganz planmäßig von großen Geſchäftshäuſern die gebrauchten Brief⸗ marken aufkaufte. Ganz beſonders hatte es die Geſellſchaft abgeſehen auf die hohen Markenwerte, die den größten Gewinn verſprachen. Die Brief⸗ marken wurden nämlich gereinigt und durch ein chemiſches Verfahren von dem Entwertungsſtem⸗ pel befreit. Durch Neugummierung wurden ſie dann völlig gebrauchsfähig gemacht und durch ein weitverzweigtes Netz von Agenten über das ganze Gebiet der Vereinigten Staaten mit einem Rabatt von 50 Prozent vertrieben. In Deutſch⸗ land wäre eine derartige Fälſchung um deswil⸗ len unmöglich, weil unſere Marken auf einem Kreidepapier gedruckt werden und daher die Farbe einer chemiſchen Behandlung nicht ſtand⸗ halten würde. Leichenzüge ſtören den Pariſer Vertehr. Den Pariſern fahren die Leichenwagen zu langſam, Beerdigungszüge bilden ein Verkehrs⸗ hindernis, und ſo hat ſich der Polizeipräſident entſchloſſen, Leichenzüge nur mehr bei ganz hochgeſtellten Perſönlichkeiten zu geſtatten. Alle anderen müſſen ſich ſofort nach ihrem Tode in die Halle eines Friedhofes ſchaffen und von dort aus beerdigen laſſen. Die dadurch geſchä⸗ digten Fuhrunternehmer haben an die Polizei eine Anfrage gerichtet, ob die Beibehaltung der Leichenzüge geſtattet werde, wenn man die Toten in Automobilen zur letzten Ruhe fahre und mit dem Leichenwagen das Tempo des Straßenverkehrs einhalte. Eine Antwort ſteht noch aus, wenn ſie aber befriedigend(für die Unternehmer) ausfällt, dann wird Paris um Rubrik:„Hätte verzehrt werden können“ auf⸗ eine Senſation reicher werden. nämlich um den wenig erbaulichen Anblick von Leichenzugen die mit enormer Geſchwindigkeit um die Ecken ſauſen und im Tempo des dortigen Straßen⸗ verkehrs dem Friedhof und der letzten Ruhe⸗ ſtätte der Toten zuſtreben. der Neklamekongreßz 5 Berlin, 12. Aug. Die zweite Hauptſitzung des Weltreklamekongreſſes fand heute mittag unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Handels⸗ richters Maillard⸗Paris ſtatt. Der deutſche Nobelpreisträger Prof. Wilh. Oswald ſprach über„Reklame⸗Ethik“. Frau Frederik⸗Amerika behandelte die Frage der Reklame vom Standpunkt der Hausfrau und Konſumentin. Ueber„Reklame, ein Weg zum Weltſort⸗ ſchritt“ ſprach Edwar A. Filene-Boſton. Dr. Marcel Knecht ſprach in ähnlichem Sinne über die Reklame und Weltfrieden. Der Propagandachef der großen Warenhausfirma John Wanamaker Joſef M. Appel⸗Newyork, ſchilderte das Weſen des amerikaniſchen Kauf⸗ manns. Die Entwicklung des engliſch⸗deutſchen Handels beleuchtete der Präſident William Harriſon von der United Newſpaper Ltd.⸗Lon⸗ don. Am Dienstag werden die Verhandlungen fortgeſetzt. Celluloidexploſion Gablonz, 13. Auguſt. Eine folgenſchwere Celluloibexploſion ereignete ſich Sonntag nach⸗ mittag in Gablonz. Der 41 Jahre alte Arbeiter Anton Pytloun war in ſeiner Wohnung mit Heimarbeiten von Celluloibwaren beſchäftigt und rauchte dabei eine Pfeife. Als er dieſe wieder an⸗ zünden wollte, ſprang das glühende Ende des Zündholzes ab und fiel in einige Celluloidſche:⸗ ben. Im Nu ſtand ber Mann in hellen Flammen und auch ſeine im Zimmer anweſende Ehefrau wurde ſchwer verletzt. Auf das Geſchrei der bei⸗ den Leute eilten aus der anſtoßenden Wohnung ein 28jähriger Koſtgänger und eine 71 Jahre alte Frau herbei, die gleichfalls durch die Stichflam⸗ men ſchwere Verletzungen davontrugen Die Feu. erwehr konnte den Brand löſchen, doch wurde Pytloun nur als verkohlte Leiche geborgen. Die drei übrigen Perſonen mußten mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus gebracht werden. Bedauerlicher Anglücksfall Welterdingen(Baden), 13. Aug. Trotz der Warnungsſignale, die der aus Wolterdingen gegen Bruggen fahrende Triebwagen der Berg⸗ talbahn gab, verſuchte geſtern abend der etwa 23 Jahre alte ehemalige Landwirtſchaftsſchüler Joſef Fehſenmeier von Hubertshofen den Bahnübergang mit ſeinem Motorrad zu paſſie⸗ zen, in der Meinung, noch vor dem Trieb⸗ wagen hinüberzukommen. Das in ſchneller Fahrt befindliche Motorrad wurde jedoch vom Triebwagen erfaßt. Fehſenmeier wurde in den Straßengraben geſchleudert und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch tot liegen. Handel und Induſtrie Frankfurter Getreidebericht. Es wurden notiert: Weizen 26,25, Nog⸗ gen, neuer 21— 21,25, Sommergerſte—, Hafer 21,50, Mais 21,50, Weizenmehl 38,25 Roggenmehl 29,75, Weizenkleie 10,50, Roggen⸗ kleie 11,75.— Tendenz: ſchwach. 4 Die Ernte des Obſtes und ſeine Aufbewahrung. Zur ſachge mäßen und rechtzeitigen Ernte ge⸗ hört vor allem das Erkennen der Reife und das rechtzeitige Pflücken der Früchte. Bei Steinobſt und frühem Kernobſt ergibt ſich die Pflückzeit von ſelbſt, da bei ihm Baum⸗(Pflück⸗) und Genuß⸗ reife oft weit auseinanderliegen. Kernobſtſorten müſſen Wochen, ja Monate lagern, ehe ſie genuß⸗ reif ſind.— Die Reiſe dieſer Früchte tritt nie zu gleicher Zeit ein. Die frei und an der Seite hän⸗ genden Früchte reifen natürlich, da ſie mehr Sonne haben, zeitiger als die beſchatteten.— Das Obſt ſoll möglichſt mit der Hand gepflückt wer⸗ den., wenigſtens alles Dauerobſt. Obſt, das lange Stiele hat, wird an dieſen angegriffen, ſolches mit kurzen Stielen wie z. B. Aepfel, iſt, um Druckflecke zu vermeiden. mit der vollen Hand zu faſſen. Auf Lagerung von Winterobſt muß große Sorgfalt gelegt werden. Ehe Winterobſt in großen Mengen auf Lager kommt, muß es „ſchwitzen“, was als gute Nachreife anzuſehen iſt. Das Obſt muß alsdann luftig und in einem Raum für ſich gelagert werden, wenn es friſch bleiben und guten Geſchmack behalten ſoll. f rr