Dr. med. Sürther Montag Abend von der Reise zurùc D. J. K. — Spontplatz— e Sonntag, den 18. Auguſt Fußball in Viernheim Effler 4 N 4 Halb 4 Uhr ieſenſtraße 23. 2 —.— heim 1. Auler staut. (Pfalz) Vor AimHu¹u⁰ Zwelſchen 4.10 Pfd. 1 Mk. . 91 J EN ist ein Besuch bei uns für Sie Wichtig und nutzbringend! Wir haben stets eine große Anzahl besonders preiswerter oder zurückgesetzter Artikel viernheimer Anzeiger eemeauue mana Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger- Ztg.— Viernh. Volksblatt) Vorſpiel: Mernheim Privat— Mutterstadt 2. 1 bgchg alt Unzpahme der Sonn ud S er ee R n 5 Erſche in Feiertage.— Bezugspreis monatl. 72 „ Jubiläumsſpiel s 2 S 8 888 Loh hit ei ins Haus ah e wöchentl. das achtſeltige illustrierte e,, FFFFCFCCCCCTCCCCCCC 5 Toene latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Bonsenheim 1.— Viernheim 2. 8 ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Abfahrt wird im Lokal bekanntgegeben. 2— i Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Die Sportleitung. Geſchäfts⸗Eröffnung! rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Neue 2 Anzei ae Die einſpaltige d koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer zu verkaufen. Mil. Guinerie 2. Wwe Hansſtraße 13. I Agnabneptenen die Sie prüfen sollten und die Ihnen bei guten Quali- 9; 1 taten, denn minderwertige Ware führen wir nicht, Anschaffungen solider und wertvoller Stoffe erleichtern! Mannheim an den Pioncen Veben qe Haupiposi e N 10 Sonntag, den 18. Auguſt in Feudenhe im 6 Uhr Pokalſpiel Sport-Vgg. 09 1.— feudenheim 1. Abfahrt 4,16 Uhr OEG. In V'heim: vorm. 10 Uhr VfR. M'heim Goberm.— Spogg. Schwarzweiß- Elf VfR. M'heim Nollm.— Spogg. 3. M. halb 5 Uhr in Heddesheim: Fortuna 2.— Spygg. Erſ.⸗ Liga. 4 Uhr. Treffpunkt halb 2 Uhr im Lokal. In Worms: I., 2. Jugend u. 1. Schüler— Wormatia gleiche M. Abf. 1,27 Uhr Stb. Beg. 1. Sch. 2,45, 2. Ing. 4, 1. Jug. 5,15 Uhr. Turngenoſſenſchaft 1898 Sonntag, den 18. Auguſt im Saftladen z. grünen Laub großer mit Garten- Wirtſchafts Betrieb, verbunden mit Geſellſchafts⸗Kegeln und Schießen. Muſik Hanf-Blank. Hierzu laden wir die Mitglieder ſowie Freunde u. Gönner höfl. ein Der Vorſtand. 1 dugenchnste wöchentlche od. nonafſone Teilza reichhaltiges Lager in: Speisezimmern Herrenzimmern Einzelmöbel polsterm Matratzen Bettfedern Fertige Betten etc. Zu auliallend billigen Preisen Kostenlose Lieferung und Lagerung bei uns 8570 Möbel. N Große Posten Waschlomnoden und Nachttische in Eiche 5 nt 157 Habatt 9 öbel Einri G. (Grühe Mannheim gekaufter Harlollel. Weig⸗ Araul. Twelschen. birnen. b. Salat. U Füamachgu ken hat täglich zu verkaufen Peter Belz, Luiſenſtraße 56. S accu“ im Ort und nach Auswärts werden zu jeder Zeit Preiſen ausgeführt. Auch unſere Reparatur ⸗Werkſtätte bringen wir in empfehlende Erinnerung. Hooch à Hechmann FJahrſchule, Autovermietung Mannheimerſtraße 67. Telefon 47. zu konkurrenzlos billigen 7 eee Gut! Futtera Malztreber Malzkeime Futtermehl Roggen- und Wei enkleie Gersten-, Hafer-, Mais- und Sogsschrot Preh- und Zuckerrübenschnitzel Zalinenfuttersalz Minterwieken, Erbsen, Ew. Mannheimer Wohnungs- men P 7, 8 Bauern- Verein. Für kommende Stoppelsaat sind Sommer- und Ernte, auch Rüssamen eingetrotfen. Alle Dünger stets am Lager. chtung m. b. H. r Hausrat) Kein Laden. tikel Erdnubkuchen Erdnubhmehl Rapskuchen Fischmehl Dorschmehl Haferflocken Gew. Futterkalk 1—5 Kg.-Pakete Hühner- u Taubenfutter Ahamakraftfutter Billig u. Frühkleesamen, neuer Der Vorstand. 1 Packung 0,25 / Packung 0,40 4 Wie neu färben Sie verblaßte Stoffe mit Rathaus- Drogerie für leichte Stoffe für Wollſtoffe Wilhelm bel. wache la. Weißweine ja. Rotweine Gebe bekannt, daß ich ab heute einen )einhandel begonnen habe.— Empfehle Um geneigten Zuſpruch bittet Röhrich, bei Ad. Schmitt 6. Goetheſtraße 6 amm massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei . rod, Uhrmachermeister 1 Eiter 90 Pf. 5 Liter I Mk. — 1. —— Wo lernen Damen, Herren u. Berufs⸗ Fahrer ſchnell und ſicher fahren? in der fahrschule Hoock& Mechmann 0 0 Alleinige, staatliche, konzessionierte fahrschule am hiesigen Platze für Motorrad, Personen- und Last-Wagen. Staatlich geprüfter Fahrlehrer Heeek. Ein gebrauchter Kinderſport⸗ Wagen auch für Zweiſitzer ge— eignet, billig abzugeben. Zu erfragen im Ver⸗— lag d. Bl. 1 Fand Heitmanns⸗ Stoff arben I ngchslell-Flugel gebr. beſt. erhalten billig abzugeben J. Metz, Weinheim Telefon 7.(Reparaturen Alte Zeitungen 3. El wickeln 1. Tapezieren geeignel 31 haben in der Geſchäft⸗ſtelle de Blattee⸗ und Stimmungen) aimarbeit schriftl. Vitalis- Tuelschen Pfd. 12 Pfg. Kochbirnen Pfd. 6 Pfg. Mirabellen, Reineclau⸗ den, Tomaten, Spinat Carotten verkauft Ehatt. 2 l N 1 nme Aaeennnnamuunundamunem immun kinmnsniuntnt mmm mmm tna Verl. München C4 —————— 2 Wegen Umbau Iro. Räumungs-berhau Solange Vorrat reicht, verkaufe ich ab heute mit bis zu 25 Proz. Rabatt: Gasbackherde 1. Fabrikate, Roeder⸗Herde, Keſſelöfen Badeeinrichtungen. Zum Beiſpiel: 1 Gasbackherd mit 3 Flammen von 100 Mk. an. NB. Bade'einrichtungen u. Gas⸗ backherde werden fachmänniſch ange⸗ ſchloſſen. Leitungen hierzu bei billig⸗ ſter Berechnung verändert Jak. K. Winkenbach Waſſerſtr. 25 Zur alten Pfalz Möbelhaus Hook, Weinnelmerstr. 48 u. Rathausstr. 1 rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. N an Ar. 191 eee Neueſte Telegramme Blutige Zuſammenſtöße in Heſterreich Wien, 19. Aug. Zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Heimwehrleuten und Sozial⸗ demokraten iſt es am Sonntag in der Ortſchaft St. Lorenzen in Oberſteiermark gekommen. Im Verlaufe der Schießerei gab es einen Toten, zehn Schwerverletzte und 40 Leichtverletzte. Der Tote ſoll ein ſozialdemokratiſcher Parteiführer ſein. In St. Lorenzen hatte eine ſozialdemo⸗ kratiſche Verſammlung ſtattgeſunden, zu der am Nachmittag auch politiſche Gegner erſchienen waren. Nach längeren Plänkeleien kam es zu einem Handgemenge, wobei auch zahlreiche Schüſſe fielen. Ein Heimwehrfeſt und eine ſozialdemokra⸗ tiſche Kundgebung in Niederöſterreich verlieſen ohne jeden Zwiſchenfall. Ein Dampfer geſunken 15 Mann ertrunken. London, 19. Aug. Der ſpaniſche Dampfer „Ogene“ iſt Sonntag früh in der Nordſee 30 Meilen vom Humber⸗Fluß infolge Zuſammen⸗ ſtoßes mit einem engliſchen Dampfer geſunken. 15 Mann der Beſatzung fanden den Tod, zehn Mann wurden gerettet. Attentat auf ein Erholungsheim Hamburg, 19. Aug. Am Sonntag vor⸗ mittag wurden zahlreiche um das Erholungs⸗ heim Ühlenbuſch bei Hanſtedt in der Lüneburger Heide gelegte Sprengkörper zur Exploſion ge⸗ bracht, die unter den etwa 80 Inſaſſen eine Panik hervorrief. Es wurden noch einige Sprengkörper gefunden, kleine würfelartige Packungen, die mit Bindfaden umwickelt und mit einem Zündſchnurſtück verſehen waren. Einige brennende Sprengkörper waren durch oſſenſtehende Fenſter in das Haus geſchleudert worden, ſind aber durch den Luftzug gelöſcht worden. Wie beobachtet werden konnte, flüch⸗ teten zwei Täter in den nahegelegenen Wald. Die Gendarmerie hat die Ermittelungen auf⸗ nommen. Chineſſſch⸗ruſſiſche Geſechte Moskau, 19. Aug. Im Gegenſatz zu den chineſiſchen Meldungen. die von einem ruſſiſchen Angriff berichten, wird hier bekannt gegeben, daß am Samstag ckineſiſche Truppen und Meiß⸗ gardiſten die ruſſiſche Grenze bei dem Dorfe Poltaw kaja überſchritten, die dortigen ruſſiſchen Grenzpoſten umzingelt und mit ihnen ins Ge⸗ fecht gekommen ſeien. Die Chineſen ſeien zurück⸗ geſchlagen worden. Der Rerſiner Müdchenmord Berlin. 19. Aug. Die weiteren Ermittelun⸗ gen der Berliner Kriminalpolizei zur Aufklä⸗ rung des Mordes an der 11⸗ jährigen Zepernik haben noch kein greifbares Ergebnis gebracht. Der unter Mordverdacht verhaftete Wächter Schulz iſt durch verſchiedene Zeugen ſoweit ent⸗ laſtet worden, daß die Polizei der Frage einer Haftentlaſſung des Schulz näher getreten iſt. Aus allen Zeugenausſagen ſcheint aber ein⸗ wandfrei hervorzugehen, daß der Täter unter 10 1 Arbeitern des Neubaues ſich befinden uß. Eiſenbahnunglück in Nordamerika 14 Tote. Henryett(Oklahoma), 19. Aug. Auf der Strecke St. Louis⸗San Franeiſco entgleiſte ein Personenzug infolge falscher Weichenſtellung. Der Lokomotivführer und der Heizer ſowie 12 Neger wurden getötet. Sieben Perſonen wur⸗ den verletzt. e Montag Zeppelin dicht vor den Amerikaniſche Unterſtützung des Zeppelin⸗Welifluges Waſhington, 17. Auguſt. Der Chef der ame⸗ rikaniſchen Flotte, Admiral Charles F. Hughes, erklärte, daß die Marine a Vorbereitungen getroffen habe, die Verbindung mit dem„Graf Zeppelin“ während ſeines Fern⸗Oſt⸗Fluges und während der Ueberquerung des Stillen Ozeans aufrecht zu erhalten. Die amerikaniſche Funk⸗ ſtation in Peiping iſt angewieſen worden, bald⸗ möglichſt eine Funkverbindung mit dem Luft⸗ ſchiff herzuſtellen und Dr. Eckener jede Hilfe zu leiſten. 50 Schiffe der amerikaniſchen Flotte, die ſich in aſiatiſchen Gewäſſern, zum größten Teil in Tſchifua, befinden, ſind gleichsfalls angewie⸗ ſen dem Luftſchiff alle gewünſchten Informatio⸗ nen zu übermitteln. Das Obſervatorium in Manila wird durch Funkſpruch regelmäßig Wet⸗ terberichte an den„Graf Zeppelin“ geben. Japaniſche Kriegsſchiffe zur Unterſtützung des „Graf Zeppelin“ bereit. Paris, 17. Auguſt. Die Agentur Indo Paci⸗ fique meldet aus Tokio: Das Marineminiſterium hat die Kriegsſchiffe in den nordjapaniſchen Ge— wäſſern angewieſen, ſich bereit ſofort auszulaufen, wenn der„Graf Zeppelin“ es verlange. Die Zeitung„Hochi“ hatte behauptet, daß die japaniſche Marine den„Graf Zeppelin“ anzu⸗ kaufen beabſichtigt. Demgegenüber erklärt Ma— jor Fujiyoshi, der die Weltreiſe des„Graf Zep— pelin“ von Tokio aus mitmachen wird, daß dieſe Nachricht unbegründet ſei. Der Flug des„Graf Zeppelin“. Friedrichshafen, 18. Aug. Nach einem bei der Werft eingegangenen Funkſpruch hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute früh 7 Uhr (MéEz.) Port Ajan an der Südweſtküſte des Ochotskiſchen Meeres erreicht. An Bord iſt alles klar. Port Ajan liegt in der Luftlinie etwa 2300 Kilometer von Tokio entfernt. Die Paſſagiere ſind begeiſtert über den guten Per⸗ lauf der Fahrt. Montag früh 6 Uhr in Tokio. Tokio, 18. Aug. Die Regierungsfunkſtation in Iwatſuki nordöſtlich von Tokio erhielt um 5 Uhr nachmittags Tokioer Zeit,(etwa 9 Uhr vormittags MEz.) die folgende Meldung von Bord des„Graf Zeppelin“: Befinden uns nahe Nikolajewſk auf 55 Grad nördlicher Breite und 139 Grad öſtlicher Länge. Das Wetter iſt gut.“ Die Sachverſtändigen der Regierung neh⸗ men an, daß das Luftſchiff den Kurs genau nach Süden nimmt und dabei dem 140. Längegrad folgt. Der„Graf Zeppelin“ dürfte am Montag 2 Uhr nachmittags Tokioer Zeit(6 Uhr mor⸗ gens Mz.) nach etwa 100 Stunden Flugzeit von Friedrichshafen auf dem Flugfeld Kaku⸗ migaura bei Tokio eintreffen. Anſcheinend hat das Luftſchiff um 9 Uhr heute morgen(1 Uhr Mz.) in der Gegend von Jakutſt einen Kurs geändert. „Graf Zeppelin“ über dem Tataren ⸗Sund. Tokio, 18. Aug. Das Luftſchiff Zeppelin“ teilte dem Verkehrsminiſterium durch Funkſpruch mit, daß es ſich um 7 Uhr abends Tokioer Zeit(11 Uhr vormittags ME.) auf 53,58 Grab nördlicher Breite und 140 Grad öſtlicher Länge befand. Daraus geht hervor, daf das Luftſchiff den Weg längs des Tataren⸗ Sund nimmt. „Graf Zeppelin“ über japaniſchem Gebiet. Tokio, 18. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ teilte um 8.10 Uhr abends, Tokioer Zeit(12 Uhr mittag Meg.) durch Funkſpruch den folgenden Standort mit 48 Grad nördlicher Breite weſtlich von Zachalien. Daraus geht hervor, daß das Luftſchiff die ruſſiſch⸗japaniſche Grenze am Tataren⸗Sund überflogen hat und den Südkurs einhält. 4 Empfangsvorbereitungen in Japan.*. Tokio, 18. Aug. Das japaniſche Marine⸗ amt hat die Marineſtationen Vokoſuka. Mai⸗ „Graf 1929 — 5 zura und Ominato angewieſen, einen Bereit⸗ ſchaftsdienſt einzurichten, falls das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ irgendwelche Hilfe benötigt. Die Leitung des Flughafens Kaſumigauru hat mitgeteilt, daß nur Inhaber von Sonderaus⸗ weiſen zum Flughafen zugelaſſen werden. bis das Luftſchiff ſicher in der Halle untergebracht iſt. Dem Publikum wird ſpäter Gelegenheit gegeben, das Luftſchiff zu beſichtigen. Sämtliche Nachmittagsblätter widmen der Fahrt des„Graf Zeppelin“ großen Naum. Sogar die mandſchuriſche Frage und die Be⸗ richte über die Haager Konferenz ſind durch die Fahrtberichte des„Graf Zeppelin“ ver⸗ drängt. Newyork. 19, Aug. Nach der letzten Stand⸗ ortmeldung befand ſich das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ am Sonntag abend um 11 Uhr M3. in der Nähe des Kap Kamui⸗Leuchtturmes, d. h. nur etwa 1017 Km. von Tokio entfernt. Im Hang nichts Neues Snowdens Antwort Haag, 17. Auguſt. Wie aus engliſchen Kreiſen verlautet, hat Snowden heute vormittag den vier Mächten, die geſtern der engliſchen Delegation ihre in der bekannten Note niede:⸗ gelegten Vorſchläge unterbreitet hatten, eine ſchriftliche Antwort zukommen laſſen. In die er Antwortnote wird zwar das Angebot der vier Mächte zurückgewieſen, gleichzeitig aber die Bereitſchaft der engliſchen Delegation zo wei⸗ teren Verhandlungen zum Ausdruck gebrach Die Verhandlungen können alte unter die⸗ ſen Umſtänden nicht als abgebrochen angeſehen werden und es beſteht die Hoffnung, daß in den informellen Beſprechungen, die heute wei⸗ tergeführt werden, die beiderſeitigen Stanb⸗ punkte einander nähergebracht werden können. Dr. Streſemann bei Snowden. Haag, 17. Aug. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtattete heute vormittag dem eng— liſchen Finanzminiſter Snowden einen Beſuch ab. Den Haag, 18. Aug. Die Snomdenſche Note an die vier übrigen Alliierten hält ſämtliche eng⸗ liſche Forderungen vollkommen aufrecht, d. h. die engliſche Mehrbeteiligung an der geſamten Annui— tät um 2,4 Millionen Pfund, ſowie die Beteiligung an der ungeſchützten Annuität in Höhe von 120 Millionen Goldmark jährlich. Es wird in der Note ausdrücklich geſagt, daß man die Grundlagen des Noungplanes nicht ändern will, daß England aber den Plan nur annehmen könne, wenn in der Verteilung der Geſamtannuität und der unge⸗ ſchützten Annuität eine Aenderung eintrete. Die Bedeutung der England aus den Ueberſchüſſen des Dawes⸗Plans gemachten Angebote, laſſe ſich in ihrer wirklichen Höhe nicht überſehen. Ein Ab⸗ ſchnitt der Note richtet ſich ausdrücklich gegen die Höhe der italieniſchen Beteiligung an der Poung⸗ Plan⸗Annuität. In einem weiteren Abſatz wird betont, daß England es nicht zulaſſen könne, daß eine Einigung auf Koſten der kleinen Staaten erfolge. Das Entgegenkommen in den Sachlieferungen könne England nicht gegen ſeine finanziellen For⸗ derungen aufrecht erhalten. Wie aus dem Geſamtinhalt der Note hervor⸗ geht, beſteht demnach Snowden nach wie vor, und zwar in recht ſcharfer Form, auf der Wiederher⸗ ſtellung des Spa⸗Anteils von 22 Prozent ſowohl am Geſamt⸗Poung⸗Plan als auch an den unge⸗ ſchützten Annuitäten. Neue demarche Jaſpars bei Snowden Haag, 18. Aug. Geſtern abend um 9 Uhr hat Jaſpar noch einmal eine Demarche bei Snow⸗ den unternommen. Ihr Zweck war, die Englän⸗ der zu einer Aeußerung auf einen in der fran⸗ * c Cc 46. Jahrgang Tiel! Die Weiterfahrt des Luftſchiffes wird für Don⸗ nerstag oder Freitag erwartet. Die Wetterlage wie die Windrichtung wirp als günſtig gemeldet. Ein Deutſcher unter Spionage verdacht verhaftet Prag, 17. Aug. Laut„Narodni Politika“ wurde der reichsdeutſche Staatsangehörige Baumeiſteraſſiſtent Willi Riediger aus Weid⸗ nitz(Oberfranken) im Zuge in Mähriſch-Alt⸗ ſtadt einer Patrouille der Gendarmerie über— geben, weil er keine Fahrkarten beſaß und ſich weigerte, eine Erſatzkarte zu löſen. Man fand bei ihm Landkarten, einen Chiffre-Schlüſſel und verſchiedene Aufzeichnungen. Da er im Verdacht ſteht, Spionage getrieben zu haben, wird er vor Gericht geſtellt werden. Kommiſſion zur Prüfung der engliſchen Anſprüche zöſiſchen Note enthaltenen Vorſchlag zu veranlaſ⸗ ſen, der ſich auf die Einſetzung eines Komitees von Sachverſtändigen des engliſchen Schatzamtes und der übrigen vier Gläubigermächte zur Prü⸗ fung der in der Snowden⸗Reſolution aufgeführ⸗ ten drei Punkte und auf die nähere Unterſuchung der in den Vorſchlägen genannten Ziffern er— ſtrecken ſoll. Jaſpar hat erklärt, daß er über die engliſche Antwort heute abend nichts mehr mit⸗ teilen werde. ſondern es Snowden überlaſſen müſſe, die engliſche Haltung in dieſer Frage be⸗ kannt zu geben. Man erblickt in dieſer Demarche einen Verſuch, die Konferenz nicht ſcheitern zu laſſen, ſondern ihre Vertagung mit der Einſetzung von Fachausſchüſſen und Unterkomitees zu ver⸗ ſchleiern, da weder die Engländer, noch die Ge⸗ genſeite die moraliſche Verantwortung für einen Abbruch auf ſich zu nehmen gewillt ſind. Der Sonntag im Haag Haag, 18. Aug. Die Einſetzung einer beſon⸗ deren Sachverſtändigentommiſſion zur Prüfung der in den franzöſiſchen und engliſchen Vorſchlägen angegebenen Ziffern iſt geſtern abend vom eng⸗ liſchen Schatztanzler auf Antrag des belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar angenommen worden. Die Kommiſſivn tritt am Montag zum erſten Mal zuſammen. Damit wird praktiſch die Diskuſſion über die Annuitätenverteilung im Rahmen des Noungplaues aufgenommen, wie ſie von Snowden zu Anfang der Konferenz verlangt wurde, ohne daſt jedoch ausdrücklich die von Snowden ver⸗ langte Sachverſtändigenkommiſſion eingeſetzt wird. Das Eude der Haager Konferenz wird in hie ſigen Kreiſen für Samstag vorausgeſagt, weil die Delegationen die Einladung der Königin von Holland zu einem offiziellen Bankett am Freitag, den 23. Auguſt angenommen hätten. ländiſcher Seite wird erklärt, daß dieſes Bankett eventuell verſchoben werden könne, und zwar auf den zweiten Teil der Konferenz, der auch im Haag ſtattfinden würde. Der heutige Sonntag iſt im allgemeinen ruhig verlaufen. Jaſpar hat noch einmal eine Beſprechung mit dem engliſchen Schatzkanzler Snowden gehabt, und zwar über die morgen zu bildende Sachverſtändigenkommiſſion zur Prüfung der engliſchen Anſprüche und der bis jetzt gemachten Vorſchläge. Auf franzöſiſcher Seite beſteht die Abſicht, von dem Komitee ſchon für morgen abend ein ſchriftliches Gutachten zu verlangen. Die Engländer erklären jedsch, daß das Komitee mindeſtens eine Woche lang tagen werde. Man habe die Abſicht, die Geſamtfrage der Beteiligung Englands am Poungplan auf⸗ zuwerfen, und zwar im Sinne einer Erklärung Snowdens, der geſtern geſagt hat, England müſſe den Haag dazu benutzen, um ſeinen führenden Platz in der internationalen Politit wiever ein⸗ zunehmen, den es unter Chamberlain eingebüßt habe. Die meiſten Delegierten haben den heuti⸗ gen ruhigen Sonntag zu Ausflügen in die Um⸗ gebung beniltzt. Von hol⸗ 2 ä .—.—— —— 3 5 —— 9 . 2 8——. 2 T—————— r—— Wirtſchaſtsunſchan * Im Laufe der letzten Jahre iſt kaum eine diskontpolitiſche Maßnahme überraſchender ge⸗ kommen, als die Heraufſetzung der Diskontrate der Newyorker Federal Reſerve Bank von 5 bis 6 Prozent am Donnerstag vergangener Woche. Sie wirkte nicht nur auf die amerikaniſche Fi⸗ nanzwelt ſelbſt, ſondern auch an den europäiſchen Geldzentren wie ein Blitz aus heiterem Him⸗ mel und hat die ſchon vorher reichlich undurch⸗ ſichtigen Verhältniſſe an den internationalen Geldmärkten nur noch undurchſichtiger geſtaltet. Vor allem wirkte es beunruhigend, daß die ei⸗ gentlichen Motive für das Vorgehen Newyorks nicht erkennbar waren. Ein akuter Anlaß hierfür war jedenfalls nicht gegeben, und die vom Bun⸗ desreſerveamt veröffentlichte Begründung mit wirtſchaftlichen Argumenten kann nicht als un⸗ bedingt ſtichhaltig angeſehen werden. Es muß nach den bisherigen Erfahrungen zum mindeſten recht zweifelhaft erſcheinen, ob das Bundesreſer⸗ veamt in ſeinem Kampf gegen die Auswüchſe der Effektenſpekulation damit Erfolg haben wird, weil eine Spekulationswelle durch Verteuerung der Zinsſätze kaum aufgehalten werden kann. In Europa vermutete man daher hinter der Dis⸗ konterhöhung politiſche Gründe, wenn ſich auch noch nicht überſehen läßt, welche Ziele dabei von Amerika verfolgt werden könnten. Für die europäiſchen Geldmärkte war es von entſcheidender Bedeutung, wie London, das von der Newyorker Erhöhung am ſtärkſten be⸗ troffen wurde, darauf reagieren würde. Nachdem die Bank von England in wochenlangem zägen Kampfe trotz der ſtarken Geldabflüſſe für deutſche und namentlich für franzöſiſche iechnung ihre 5% prozentige Zinsrate verteidigt und unter Auf⸗ gabe ihrer bisherigen Prinzipien batreffs der Mindeſtgrenze ihrer Reſerven aufrechterhalten hatte, ſchien nunmehr einer Londoner Diskont⸗ erhöhung nur noch eine Folge von Tagen. An⸗ dererſeits war es jedoch kaum anzunehmen, daß der Gouverneur der Bank von England in ſeinen Verhandlungen mit den Leitern der Federal Re⸗ ſerve Banken auf ſeiner erſt kürzlich beendeten Amerikareiſe nicht von den Abſichten der New⸗ vorker Bank unterrichtet worden ſein ſollte. Bis⸗ her iſt aber der Diskontſatz in London unver— ändert geblieben. Die am Samstag veröffent⸗ lichte Erklärung der Bank von England, in der betont wird, daß die Diskonterhöhung in New— vork nicht notwendigerweiſe ein unmittelbares Anziehen der Londoner Bankrate zur Folge ha— ben muß, ſcheint die Vermutungen zu beſtätigen, daß zwiſchen Montagu Norman und dem Bun— desreſerveamt beſtimmte Vereinbarungen getrof— fen worden ſind, um den engliſchen Geldmarkt im Falle einer Newyorker Diskonterhöhung mög— lichſt vor nachteiligen Einwirkungen zu ſchützen. Abgeſehen davon, daß der Pfundkurs dem Dol⸗ lar gegenüber möglicherweiſe überhaupt keine erheblichen Beeinträchtigungen erfahren wird, weil durch die zugleich mit der Newyorker Dis⸗ konterhöhung in Kraft geſetzte Verbilligung des Ankaufſatzes für Bankakzepte die reinen Handels⸗ kredite keine Verteuerung erfahren haben, wäre dieſes Ziel in erſter Linie dadurch zu erreichen, daß die Federal Reſerve Banken übereinkommen, wie es auch tatſächlich der Fall ſein ſoll, Gold⸗ abzüge aus England unter allen Umſtänden ſelbſt bei Verſchlechterung des Pfundkurſes zu unterlaſſen. Ob es aber der Bank von England trotzdem auf die Dauer gelingen wird, eine Aen⸗ derung hrer Dißkontrate zu vermeiden, hängt dewon ab, daß der gewünſchte Erfolg der Politik der Newyorker Notenbank tatſächlich ſobald ein⸗ zwitt, wie man gehofft hat. Zur Beruhigung hat es beigetragen, daß keine weiteren Federal Re⸗ ſerve ken dem Beiſpiel Newyorks gefolgt End, wie man zuerſt angenommen hatte. Seitens der Leitung dieſer Inſtitute in Boſton, Chicago Id Clevetand urde ausdrücklich erklärt, daß eig Aenderung ihrer Diskontrate vorerſt nicht W ehtiqt lei. zweifellos eine gewiſſe allgemeine Verteuerung der Geldſätze nach ſich ziehen wird, ſo iſt doch nahmen veranlaßt werden könnte. ſchaft auskommen kann. konto⸗Geſellſchaft beſchäftigen ſich in ihren letz⸗ Wenn auch die Newyorker Diskonterhöhun vorderhand nicht zu befürchten, daß auch die Reichsbank dadurch zu diskontpolitiſchen Maß⸗ Selbſt ein Anziehen der Londoner Bankrate würde nicht zwangsläufig eine Erhöhung des Diskontſatzes der Reichsbank bedingen, da auch dann das Zins⸗ gefälle zwiſchen London und Berlin wie auch zwiſchen Newyork und Berlin immer noch groß genug wäre, um ein Abſtrömen ausländiſcher Gelder in größerem Umfange zu verhindern. Außerdem iſt die Poſition der Reichsbank, wie ſich aus deren letztem Ausweis ergibt, genügend gefeſtigt, daß ſie mit einer Bankrate von 7% Prozent auch bei ſteigenden Anſprüchen der Wirt⸗ Sowohl die Dresdener Bank als auch die Dis⸗ ten Monatsberichten nochmals eingehend mit der Frage der Beurteilung der gegenwärtigen Phaſe der Wirtſchaftseinrichtung in Deutſchland und kommen übereinſtimmend zu dem Schluß, daß es ſich dabei um ein Uebergangsſtadium handelt zwiſchen dem Abklingen der Depreſſion und einem neuen Zuſtande, von dem zunächſt noch ſchwer zu entſcheiden ſei, ob er ſchon den Beginn einer allmählichen Beſſerung darſtelle. Nach Anſicht der Diskonto- Geſellſchaft iſt zwar einerſeits durchaus nicht mit einer lebhaften Aufwärtsbewegung der Konjunktur, aber ande⸗ rerſeits auch nicht mit einer Zunahme der Schwierigkeiten zu rechnen. Die Dresdner Bank verweiſt darauf, daß im großen und ganzen die Ergebniſſe des erſten Halbjahres 1929 bereits einen höheren Stand der Induſtrieproduktion zeigen als im zweiten Halbjahr 1928, obgleich ſie noch hinter den Ergebniſſen des erſten Halb⸗ jahres 1929 zurückbleiben. Entſprechend der Zu⸗ nahme der Induſtrieproduktion haben ſich auch die Umſätze geſteigert. Wenn trotz der verſchie⸗ denen Umſtände, die für eine baldige Beſſerung der deutſchen Konjunkturlage ſprechen, hinſicht⸗ lich der Beurteilung der Dinge eine gewiſſe Un⸗ entſchiedenheit Platz gegriffen hat, ſo ſieht die Dresdner Bank den Grund hierfür nahezu aus⸗ ſchließlich in den ungeklärten Verhältniſſen am internationalen Geld⸗ und Kapitalmarkt. Da⸗ durch würden auch das Emiſſionsgeſchäft und die Börſe in ſtärkſtem Maße beeinflußt. Zugleich aber müſſe nachdrücklichſt hervorgehoben werden, daß die gegenwärtige Tendenz vorwiegend durch Sonderfaktoren beſtimmt wird, die mit organi⸗ ſcher Konjunktureneinrichtung nichts zu tun ha⸗ zen und zum größten Teil außerhalb des Wir“ ſchaftskreiſes liegen. Eine Dauerbelebung an der Börſe könne überhaupt erſt dann eintreten, wenn die Reparationsfrage endgültig geregelt und die dadurch erzeugte Unſicherheit beſeitigt ſei. Aus aller Welt Exploſion eines Backofens. Köln, 17. Auguſt. In der Küche eine Cafes explodierte geſtern ein Gasbackofen. Hierbei wur⸗ den vier Perſonen, darunter zwei ſchwer verletzt Nach den bisherigen Feſtſtellu nigen erfolgte die Exploſion durch Ableuchten der Ggsleitung mit⸗ telſt eines Streichholzes. 1 Drei Perſonen beim Bäden ertrunken. Hamburg, 17. Auguſt. Nach einer Meldung aus Cuxhaven ſind bei Sahlenburg unweit Cux⸗ havens geſtern nachmittag drei Frauen in einem ſogenannten Priel ertrunken. Es ſoll ſich un eine Leheerin, eine Krankenſchweſter und ein Helferin in einem Heim handeln. Bisher konnt erſt eine Leiche geborgen werden. Ein dritter franzöſiſcher Ballon gelandet. Coethen im Anhalt, 17. Auguſt. In der N von Coethen ging geſtern nachmittag ein zwei Franzoſen beſetzter Freilallon niede an der Wettfahrt von Polen nach Bela!“ wegs in ſchwere Gewitter geraten und hatten 1 e der Sonnenſtrahlen viel Gas verloren. Nachdem ſie den Ballon verpackt hatten, fuhren ſie nach Paris zurück. Zwei Bal⸗ lons ſind bekanntlich bereits in Sachſen nieder⸗ gegangen. e der Berliner Kindermord i g Berlin, 17. Auguſt. Zu dem Kapitalverbrechen an der kleinen Hildegard Zepernik erfahren wir, daß geſtern bis in die ſpäten Nachtſtunden hin⸗ ein die Vernehmungen der Zeugen fortgeſetzt wurden. Durch neuerliche Bekundungen von Zeu⸗ gen aus der Anwohnerſchaft und der Arbeiter⸗ belegſchaft erſcheint der zunächſt verdächtige Wächter Schulz erheblich entlaſtet. Die Verneh⸗ mungen werden noch ſtändig fortgeſetzt. Für die Ermittlung des Mörders iſt jetzt eine Beloh⸗ nung von 1000 Reichsmark angeſetzt. Snomdens Antwort Haag, 17. Auguſt. Wie aus engliſchen Kreiſen verlautet, hat Snowden heute vormittag den vier Mächten, die geſtern der engliſchen Delegation ihre in der bekannten Note niede:“ gelegten Vorſchläge»nterbreitet hatten, eine ſchriftliche Antwort zulommen laſſen. In die er Antwortnote wird zwar das Angebot der vier Mächte zurückgewieſen, gleichzeitig aber die Bereitſchaft der englischen Delegation zu wei⸗ teren Verhandlungen zum Ausdruck gebrach“ Die Verhandlungen können al' unter die⸗ ſen Umſtänden nicht als abgzotrochen angeſehen werden und es beſteht die Hoffnung, daß in den inſormellen Beſprechungen, die heute wei⸗ tergeführt werden, die beiderſeitigen Stand⸗ punkte einander nähergebracht werden können. Dr. Streſemann bei Snowden. Haag, 17. Aug. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtattete heute vormittag dem eng⸗ liſchen Finanzminiſter Snowden einen Beſuch ab. Kommuniſtenpropagansa auf italieniſchen Kriegsſchiffen Kiel, 17. Aug. Geſtern abend wurden von Kommuniſten in der inneren Stadt an Mit⸗ glieder der Beſatzung der im Hafen liegenden italieniſchen Kriegsſchiffe in italieniſcher Spra— che abgefaßte Flugſchriften verteilt, in denen verſucht wurde, die italieniſchen Seeleute gegen die italieniſche Regierung zu beeinfluſſen. Hier⸗ bei kam es zu einem Krawall. Ein italieniſcher Marineangehöriger, der kurz Einblick in die Flugſchrift genommen hatte, erteilte einem der Austräger eine kräftige Ohrfeige. Von Schutz⸗ polizeibeamten wurde der Verteiler der Flug⸗ ſchrift, der auch„Nieder mit der Faſchismus“ gerufen habe, zur Wache gebracht, wohin die Italiener folgten und ihre Namen freiwillig zu Protokoll gaben. Nach Feſtſtellung der Per⸗ ſonalien wurden alle Beteiligten entlaſſen. Ein Deutſcher unter Spionage verdacht verhaftet Prag, 17. Aug. Laut„Narodni Politika“ wurde der reichsdeutſche Staatsangehörige Baumeiſteraſſiſtent Willi Riediger aus Weid⸗ nitz(Oberfranken) im Zuge in Mähriſch⸗Alt⸗ ſtadt einer Patrouille der Gendarmerie über⸗ geben, weil er keine Fahrkarten beſaß und ſich weigerte, eine Erſatzkarte zu löſen. Man fand bei ihm Landkarten, einen Chiffre-Schlüſſel und verſchiedene Aufzeichnungen. Da er im Verdacht ſteht, Spionage getrieben zu haben, wird er vor Gericht geſtellt werden. 4 1—— Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (54. Fortſetzung.) „Wir fanden den jungen Herrn im Walde lie end vor,“ ſagte der eine der Männer ernſt. „Er war zuerſt ohnmächtig, ſchlug aber dann die Wir machten raſch ſowas wie eine Tragbahre und luden ihn Augen auf und ſagte ſeine Adreſſe. auf. Und da iſt er nun!“ Und ſie hoben den Knaben empor und legten ihn aufs Bett. Frau v. Bülow war neben ihrem Sohn nie— dergeſunken. Mit fiebernder Haſt riß ſie ſeine Kleider auf und legte das Ohr an ſein Herz. Da kam Lore hereingeſtürzt. Ein Blick auf die Bahre und den geiſterbleichen Bruder— und ſie ſchrie wild auf. „Allmächtiger Gott! Tot?“ „Nein! Gott ſei geprieſen Il Er lebt 111“ Und die zitternden Mutterhände falteten ſich zu ſtillem Dankgebet. 29. Kapitel. Tage vergingen... und auch Wochen. Der arme Werner hatte viel auszuhalten wäh⸗ rend dieſer Zeit. Er hatte den linken Fuß ge⸗ brochen und ſich überdies wieder eine beängſti⸗ gende Herzſchwäche zugezogen. Der Fuß war faſt geheilt. Aber die Herz⸗ ſchwäche blieb. Und da Fiebererſcheinungen hin⸗ zutraten, war der behandelnde Arzt in großer Sorge. Die arme Mutter leiſtete faſt Uebermenſchliches in der Pflege ihres Sohnes, nachdem er nach gut abgelaufener Operation aus der Klinik entlaſſen worden war. Nicht Tag, nicht Nacht gönnte ſie ſich Ruhe. Mit niemanden wollte ſie die Nacht⸗ wachen teilen, obgleich Rolf ſie wiederholt gebe⸗ ten hatte, eine Berufspflegerin zur Hilfe zu neh⸗ men. Lore hatte ſich zu Anfang angeboten, bei dem Bruder zu wachen und es auch einmal verſucht. Aber der arme kleine Kranke war danach nur noch kränker geworden. Ihre lebhaften Bewegun⸗ gen, ihr Hin- und Herrennen, ihre helle Stimme, ihr vieles Fragen hatten das Fieber geſteigert, ſo daß der Arzt ſie ein⸗ für allemal aus dem Kran⸗ kenzimmer verbannte. Das junge Mädel war darüber tief bekümmert. „Zu nichts bin ich nutze auf der Welt!“ klagte ſie ihrem Verlobten weinend.„Wenn du mal krank wirſt— nicht mal pflegen kann ich dich!“ Wider Willen mußte Rolf lachen. „Vorläufig bin ich ja noch geſund und werde hoffentlich noch recht lange geſund ſein. Bleibe du nur, wie du biſt, mein Sonnenſcheinchen!“ Und er küßte ihr die Tränen von den lieben Augen— mit mehr Innigkeit und Wärme, als je zuvor. Doch trotz aufopferndſter Pflege wollte es mit dem Patienten nicht beſſer werden. Die arme Mutter, deren Geſundheit nie die kräftigſte ge⸗ weſen war, fühlte ſich bereits derart ermattet, daß ſie kaum mehr auf den Füßen ſtehen konnte. Jetzt beſtand Rolf, der den größten Teil des Tages in der Villa Tuskulum zubrachte, darauf, daß Frau v. Bülow ſich einmal gehörig aus⸗ ſchlafe. Er ſelbſt werde bleiben und die Nacht⸗ wache übernehmen. Werner lag in unruhigem Halbſchlag, als Rolf ſich mit einem Buch in der Hand, ins Kranken⸗ zimmer begab. Beinahe eine Stunde verging, während wel⸗ cher der Patient ſich unaufhörlich hin ünd her warf. Sein Atem ging raſch und unregelmäßig. dune de. Die dungen were zue, Neuer Züſama mandſchuriſchen 6 5 London, 17. Auguſt. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Schanghai hat eine aus Kavallerie und Artlllerie beſtehende e in Stärke von etwa 700 Mann einen Angriff auf die 45 km ſüdweſtlich von Mandſchuli an der oſt⸗ chineſiſchen Bahn gelegene Eiſenbahnſtation Jarainor unternommen. Die Chineſen erwider⸗ ten das Feuer der Angreifer. Es gab zahlreiche Verwundete, darunter 10 Ziviliſten. Amerikaniſche Unterſtützung des Jeppelin⸗Welifluges 5 Waſhington, 17. Auguſt. Der Chef der ame⸗ rikaniſchen Flotte, Admiral Charles F. Hughes, erklärte, daß die Marine ale Vorbereitungen getroffen habe, die Verbindung mit dem„Graf Zeppelin“ während ſeines Fern⸗Oſt⸗Fluges und während der Ueberquerung des Stillen Ozeans aufrecht zu erhalten. Die amerikaniſche Funk⸗ ſtation in Peiping iſt angewieſen worden, bald⸗ möglichſt eine Funkverbindung mit dem Luft⸗ ſchiff herzuſtellen und Dr. Eckener jede Hilfe zu leiſten. 50 Schiffe der amerikaniſchen Flotte, die ſich in aſiatiſchen Gewäſſern, zum größten Teil in Tſchifua, befinden, ſind gleichsfalls angewie⸗ ſen dem Luftſchiff alle gewünſchten Juformatio⸗ nen zu übermitteln. Das Obſervatorium in Manila wird durch Funkſpruch regelmäßig Wet⸗ terberichte an den„Graf Zeppelin“ geben. Aus Nah und Fern Mainz, 17. Aug.(Furchtbares Autounglück.) Auf der Verbindungsſtraße zwiſchen Erbenheim und Frankfurt fuhr ein Motorradfahrer in ſchnellem Tempo gegen ein Perſonenauto. Dabei überſchlug ſich das Motor⸗ rad mehrmals. Der Fahrer und ſein Begleiter wurden über das Auto hinweg auf einen gerade des Weges kommenden zweiten Perſo⸗ nenkraftwagen hinaufgeworfen. Das Motorrad explodierte, geriet in Brand und brannte völlig aus. Die Flammen ſchlugen auf den Perſonen⸗ wagen über, der auch zum Teil verbrannte. Der Fahrer Wilhelm Härwe erlitt ſo ſchwere Arm⸗ und Beinbrüche, daß er in lebensgefähr⸗ lichem Zuſtande ins Frankfurter Krankenhaus abtransportiert wurde. Dem Begleitſahrer wurde der Rücken aufgeriſſen und die Wirbel⸗ ſäule zerbrochen. Die Inſaſſen des erſten Autos kamen ohne Verletzungen davon, während die des zweiten Autos durch herumfliegende Teile des Motorrades mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Mainz, 17. Aug.(Jugendliche Die⸗ binnen.) In einer Badeanſtalt auf dem Rhein wurden geſtern wieder verſchiedene ba⸗ dende Damen beſtohlen. In einem Falle gelang es, als Täterin ein 12⸗jaihriges Mädchen zu ermitteln, das in die Kabine der Beſtohlenen eingedrungen war und das erbeutete Geld in den Schuhen verſteckt hatte, wo es von dem Bademeiſter ſpäter geſunden wurde. In Beglei⸗ tung der Täterin war ein gleichaltriges Mäd⸗ chen, das die Aufpaſſerin ſpielte. Es wird an⸗ genommen, daß die beiden Mädchen in letzter Zeit mehrere derartige Diebſtähle in Bade⸗ häuſern auf dem Rhein verübt haben. Die Kriminalpolizei iſt mit der weiteren Aufklärung der Angelegenheit befaßt. Dannſtadt, Pfalz, 17. Aug.(Wieder ein Schadenfeuer.) In dem Anweſen des Landwirts Auguſt Frey brach heute nacht gegen 12 Uhr Feuer aus, dem die vollgefüllte Scheune und die umliegenden Wirtſchafts —— Plötzlich hauchte es matt zu dem beobachten⸗ den Rolf herüber: „Gib mir doch mal die Schreibmappe her, lie⸗ ber Rolf! Die dort in der oberſten Schublade liegt! Aber nicht aufmachen, bitte!“ Rolf tat, wie ihm geheißen und beugte ſich aufs neue über ſein Buch, in dem er jedoch nicht las. Vielmehr ſchweiften ſeine Blicke immer wieder zu dem Kranken hinüber. Er ſah, wie der Knabe mit ſeinen matten Fingern den kleinen, an einem Bande befeſtigten Schlüſſel in das Schloß der Schreibmappe ſteckte und ſie öffnete; ſah, wie er eine Photographie her⸗ ausnahm, ſie lange anblickte und ſie dann mit einem Seufzer in die Mappe zurücklegte, und wie er die Mappe ſorgfältig wieder verſchloß. „Hier, lieber Rolf! Lege ſie, bitte, wieder in die Schublade!... So! Ich danke dir!“ Abermals erfüllte Rolf den Wunſch. Dann zog er einen Stuhl ans Bett, ſetzte ſich neben den Kranken und ſtreichelte liebevoll bie fieberheißen Hände. „Glaubſt du— glaubſt du—“ ſtammelte der Knabe plötzlich. „Was denn, mein Junge?“ „Daß ich— ſterben muß?“ „Aber Werner! Wer denkt denn an Sterben! In ein paar Tagen biſt du wieder obenauf. Und an Lores Hochzeit tanzeſt du wie ein Großer!“ Der Knabe ſeufzte.. „Meinſt du? Ach, es tut mir ja ſo ſchrecklich leid, daß nun eure Hochzeit verſchoben werden mußte—“ i „Macht nichts, mein Junge. Hauptſache: du wirſt uns bald wieder geſund!“ Der Knabe ſchwieg eine Weile. Dann ſagte er leiſe: f 1 75 wüßte ſchon, wie ich raſch wieder geſund vürde—“ Rolf wußte nur zu gut, in welcher Gefahr das junge Leben da vor ihm ſchwebte. Wußte, daß das arme Herz von Tag zu Tag tter pochte. Trotzdem— er zwang ſich zu einem aufmuntern⸗ den Lächeln. „Nun, mein lieber Junge— ſag's! Und wenn ich dir's erfüllen kann, ſoll's geſchehen.“ „Wenn— wenn—“ Werner zögerte, um dann haſtig hervorzuſtoßen:„Wenn— Schweſter Vir⸗ ginia da wäre!“ „Die Krankenſchweſter aus dem Sanatorium in Aroſa, von der du uns erzählteſt?“ „Ja. Sie hat mich auch damals geſund ge⸗ macht.“ Zwar war Rolf etwas erſtaunt. Aber er ſagte um den Knaben zu beruhigen: „Wenn du es ſo ſehr wünſcheſt— ich werde ſehen, was ſich machen läßt, mein Junge! Nun ſchlafe aber auch!“ Der Knabe nickte beglückt. Und als Rolf ſei⸗ nen Puls fühlte, gewahrte er zu ſeiner Ueber⸗ raſchung, daß er regelmäßiger und kräftiger ging. Am nächſten Morgen teilte Rolf dem Rechts⸗ anwalt Klaus Landvogt der kam, um nach Wer⸗ ner zu ſehen, ſeine Beobachtungen und das Ver⸗ langen des Kranken mit. „Hm!“ meinte dieſer ſkeptiſch.„Eine Pflege⸗ ſchweſter aus einem Sanatorium kann nicht ſo ohne weiteres weg Auch iſt die Reiſe lang un koſtſpielig—“ „Letzteres wäre kein Grund!“ wehrte Rolf ab. „Ich würde dem Sanatorium den doppelten Preis zahlen, den es für das Kommen der Schwe⸗ ſter beanſprucht!“ „Aber ſie ſelbſt? Ob ſie überhaupt wird kom⸗ men wollen?“ ö Die Unterhaltung hatte im Flüſterton ſtatt⸗ gefunden. Doch die durch das Fieber krankhaft geſchärften Ohren des Knaben hatten die letzten Worte verſtanden. (Fortſetzung folgt.) ſchreibt er, lachen herzlichſt darüber, bberammergauer Zeſtſplele 1930 5 4 1 Anton und Ria Lang, die Darſteller des 4 und der Maria. Im Jahre 1930 finden wieder die Ober⸗ zmmergauer Paſſionsſpiele ſtatt, die nach altem Brauch nur alle zehn Jahre gegeben werden. Jeſus wird vorausſichtlich g 1 wieder von Anton Lang verkörpert, während Nia Langs Tochter Ria zum erſten Mal die Rolle Maria übernimmt. gebaude zum Opfer fielen, während das Wohn⸗ haus nicht in Mitleidenſchaft gezogen wurde. Angeſichts der gefährlichen Situation wurde die Ludwigshafener Beruffeuerwehr alarmiert, die jedoch wegen des herrſchenden Waſſerman⸗ gels nicht in Tätigkeit treten konnte. Die e iſt noch unbekannt. irmaſens, 17. Aug.(Wü ſte Prü e⸗ lei.) Geſtern abend gerieten 10 urge die Gebrüder Stoffel und Karl Hög mit dem 41⸗jährigen Erdarbeiter Chriſtian Kröher in Streit, in deſſen Verlauf die Brüder Stoffel den Kröher mit einer Axt und Holzprügeln ſo ſchwer verletzten, daß Kröher ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Er trug größere Verletzungen am rechten Bein und eine kleinere Verletzung am Kopf davon. Den Streit ſoll Kröher ſelbſt verurſacht haben, weil er in betrunkenem Zuſtande nach Hauſe kam und den anderen Vorwürfe machte. Freiburg i. Br., 17. Aug.(Wieder ein Todesopfer im Loretto-Tunnel.) Die Arbeiten im Loretto⸗Tunnel forderten nunmehr das dritte Todesopfer. In den geſtrigen Abend⸗ ſtunden, kurz nach der Einfahrt der Nachtſchicht in den Tunnel, löſten ſich an einer Arbeits⸗ ſtelle große Erd⸗ und Steinmaſſen und begruben drei Arbeiter unter ſich. Die ſofort vorgenom⸗ menen Rettungsverſuche waren leider nur bei zwei Arbeitern von Erfolg. Einer der den Arbeiter konnte nur als Leiche unter„en Trümmern hervorgeholt werden. Nach Bekanat⸗ werden des Unglücks hat die Belegſchaft zum Zeichen der Trauer für den Reſt der Schicht⸗ zeit die Arbeit niedergelegt. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 858 Stück Verkauft: 293 Stück Milchſchweine das Stück 25—43 Mk. Läufer das Stück von 44—75 Mk. Eine Pabregelung, rel für die Witzblättenr An der deutſch⸗dänſſchen Grenze iſt die Grenz⸗ überſchreitung für einen dreitägigen Aufenthalt neu geregelt worden, und zwar derart, daß man an den deutſchen und an den däniſchen Grenz⸗ Eiſenbahnſtatlonen für 10 Pfg. bezw. 10 Oere eine kleine Paßkarte kaufen kann. Dieſe Karte iſt mit dem Namen des betreffenden Reifenden und einigen anderen aufklärenden Vermerken auszu⸗ füllen, wonach ſie zu einer dreitägigen Reiſe in einem näher bezeichneten Teile des Grenzgebiets berechtigt. In Dänemark ſind dies die Kreiſe Tondern, Apenrade und Sonderburg, in Deutſch⸗ land die Kreiſe Flensburg und Südtondern. Der däniſche ſozialdemokratiſche Folketingabgeordnete P. Nielſen hat nun in dem Blatte„Sönder⸗ borg Amas Socialdemokrat“ eine Schilderun von den Auswirkungen dieſer neuen Ordnun⸗ entworfen. Alle Menſchen auf beiden Seiten der Grenze, was hier geſchaffen wurde. Mancher greift ſich verwun⸗ dert an den Kopf, und in der Tat iſt die ganze Regelung reif für die Witzblätter. Die Züge nach und von Flensburg gleichen Schreibſtuben, in denen die Leute durcheinanderſitzen und ihre 10⸗Oere⸗Karten ausfüllen. da ſie keine Zeit ha⸗ ben, dieſe Angelegenheit auf der Station zu er⸗ ledigen. Die ganze Sache wird einfach als ein Ulk angeſehen und die Reiſenden denken ſich die merkwürdigſten Ramen und Titel aus, mit denen ſie dieſe Grenzpäſſe verſehen. Natürlich ſind dieſe als Kontrollmittel völlig wertlos. Auf Anfrage des Kopenhagener Blattes„Berlinske Tidende“ hat der Polizeimeiſter Vilſtrup in Gravenſtein, der die Paßkontrollen in Pattburg und Kruſau unter ſich hat, die Darſtellung Nielſens als zu⸗ treff ze 5 Er fügt dabei entſchuldigend Abe. die Neuregelung nicht ö Die Notlage ö Nierſtein, 16. Aug. Der Verein Nierſteiner Weinbergbeſitzer hielt heute hier eine Verſamm⸗ lung ab. zu der zahlreiche Weinbergbeſitzer aus Aheinheſſen ſowie der Präſident des Heſſiſchen Weinbauverbandes, Emil Schätzel aus Gunters⸗ blum, erſchienen waren. Die Tagung befaßte ſich vor allem mit der Notlage des heſſiſchen Wein⸗ baues. Als einen triftigen Grund für dieſe Not⸗ lage bezeichnete Direktor Blüm, der zweite Vor⸗ ſitzende des Verbandes, die von Jahr zu Jahr ſteigende Einfuhr ausländiſcher Weine, zu welcher neben ſpaniſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Weinen neuerdings auch noch ungariſche, chile⸗ niſche und auſtraliſche Weine kommen. Dieſe Ein⸗ fuhr machte ſich in den letzten Jarhen bei den immer ſtärker zu Tage tretenden Rückgang des Konſums doppelt unangenehm bemerkbar. Die 1925 auf die ſpaniſchen Weine gelegten Zölle ſind durch die in Aheinheſſen in der Zwiſchenzeit um 26-30 Prozent geſtiegenen Unkoſten überholt und des heſſiſchen Weinbaues unwirkſam geworden. Nach einem Auſſatz von Proſeſſor Schwitz von der ſpaniſchen Univerſiät Cervera iſt die Einſuhr aus Spanien im Jahre 1927 auf 240 Millionen gegen 143 Millionen Mark im Vorjahre angewachſen. Die Ausſuhr nach Spanien betrug nur 18 Mill. Mark, ſodaß ſich un⸗ ſere Handelsbilanz mit Spanien auf Grund des neuen Vertrages um 72 Mill. Mart pro Jahr zu unſeren Ungunſten verſchlechtert hat. Das ſind Zahlen, die denken geben. Darüber entſpann ſich eine lebhafte Aus- ſprache. Man war ſich einig, daß eine Kündi— gung des. ſpaniſchen Vertrages und eine ange- meſſene Erhöhung der Zollſätze unumgänglich iſt, und daß auch eine Reviſion der Verträge mit Ungarn, Chile und Auſtralien ſtattzufinden hat. Der Vorſitzende des Heſſiſchen Weinbauverbandes ſagte zu, auf dem Weinbaukongreß in Offenburg ſür die berechtigten Forderungen des rheinheſſi⸗ ſchen Weinbaues einzutreten. Tokale pachrichten Vom Sonntag. iſt, beſonders bei ſolch 1 0 Müdigkeit in dieſer Hinſicht bemerkbar zu machen. Es geht mehr und mehr dem Herbſt ent— Ueberall merkt man es. Die Witterung trübem Wetter, wie es geſtern gegen Abend war, ſchon merklich kühl. Den ganzen Tag hindurch kämpfte die Sonne mit den Wolken um die Herrſchaft, bis nach 4 Uhr die Sonne verdrängt und die trüben Regenwolken Herren am Horizont waren.— Die Getreideernte iſt nun vollſtändig beendet. Wir ſtehen ſchon mit- tenzin der Obſternte, die einen reichen Ertrag, be⸗ ſonders bei Zwetſchen, bringt. In unſerem Orte war es geſtern ſehr ruhig; es war faſt nichts los. * Das chriſtliche Gewerkſchaftskartell beteiligte ſich in ſtattlicher Zahl an der 25jqährigen Jubiläums⸗ feier des Gewerkſchaftskartell in Bürſtadt, in Form eines Ausfluges, an dem auch die Familienange- hörigen teilnahmen. In Bürſtadt wurde an der eindrucksvollen Kundgebung für die chriſtliche Ge- werkſchaftsbewegung teilgenommen und im gemüt⸗ lichen Zuſammenſein ſchöne Stunden verlebt. Der Trommler- und Pfeiferkorps des Turnerbundes begleitete die Ausflügler und trug durch ſein flot— tes Spiel viel zum ſchönen Verlauf der Veranſtal- tung bei. 1 Das Gartenfeſt des Kaninchen- u. Geflügel- zuchtvereins, das im ſchönen Garten des Kaiſerhof ſtattfand, war ſehr gut frequentiert. Für Jung und Alt wurden Zerſtreuungen geboten. Im Preis- ſchießen und Preiskegeln wurden ſchbne Preiſe er- rungen. Die Feuerwehrkapelle konzertierte recht eifrig und alles drehte ſich im Reigen. Es war ein wohlgekungenes Feſt, mit deſſen Verlauf der Verein zufrieden ſein kann. * Eine beſondere Anziehungskraft hatte auch der Cirkus Bugert u. Neubauer, der am ſchwarzen Peter gaſtierte. Das Gebotene war recht gut und erfreute allgemein. Heute Abend findet die letzte Vorſtellung ſtatt. gegen. In den übrigen Lokalen und Gaſtſtätten war es verhältnismäßig ruhig. Nach dem vielen Feſtestrubel der letzten Wochen ſcheint ſich doch eine 922 angeordnet halten und dayer für dieſe nicht ver⸗ antwortlich zu machen ſeien. N Man habe ſte überhaupt nicht gefragt, ſondern ihnen einfach mitgeteilt, daß die Angelegenheit ſo und ſo zu handhaben ſei, und ſie hätten nach die⸗ ſer Anweiſung handeln müſſen. Wenn beiſpiels⸗ weiſe eine große Geſellſchaft nach Pattburg komme, die Karten auf der Station kaufe und keine Zeit vorhanden ſel, die dort auszufüllen, ſo geſchehe dies eben vermutlich im Zuge, und keineswegs werde die Frage einer Kontrolle leichter gemacht durch, daß auch die deutſchen Behörden keiner— tel Kontrolle bei der Einrelſe vornähmen. Viel leicht ſei die deutſche Grenzpolizei der Anſicht, daß eine wirkliche Kontrolle ſowleſo ausſichtslos ſei, denn man verlange ja keinen Beweis für die Richtigkeit deſſen, was die Reiſenden auf ihre Päſſe ſchreiben. Eine Kontrolle Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 26 Radfahrer wegen Uebertretung der Radfahrervorſchriften, meiſtens wegen Fahren ohne Licht, 1 wegen Fahrraddieb⸗ ſtahl, 1 wegen Sachbeſchädigung, 1 wegen Körper⸗ verletzung, 1 wegen Ruheſtörung und 1 wegen Schießen an von Menſchen bewohnten Orten. *Nicht ohne Licht fahren. Wie ans dem heutigen Polizeibericht zu leſen iſt, wurden zahlreiche hieſige Radfahrer, da ſie ohne Licht ge⸗ fahren ſind und weil das Schlußlicht fehlte, in Strafe genommen. Da die Jahreszeit ſchon weit vorgeſchritten iſt und die Dunkelheit ſehr ſchnell hereinbricht, iſt es ſehr zu empfehlen in den Abend— ſtunden nur mit Beleuchtung des Fahrzeuges aus⸗ zufahren. Es dient dies ſchon dem eigenen In— tereſſe; werden doch hierdurch Unglücksfälle ver⸗ mieden und bleibt man von einem Strafmandat verſchont. Dasgleiche gilt auch für den Fuhrwerks⸗ verkehr. Das Geld wird teuerer. Die Be⸗ zirksſparkaſſe Weinheim hat den Zinsfuß für Hy⸗ pothekendarlehen um einen halben Prozent, von 8½ auf 9 Prozent erhöht. Als Begründung werden die erhöhten Verpflichtungen im Einlage⸗ geſchäft angeführt. Die Maßnahme tritt mit Wir— kung vom 1. Oktober 1929 in Kraft. Vom Schützenfeſt in Großſachſen. Am beſten abgeſchnitten hat die Schützenabteilung des Kr. und Sold.⸗Verein Teutonia Viernheim am geſtrigen Sonntag in Großſachſen. Beim Mann- ſchaftsſchießen erzielte ſeine 1. Mannſchaft(Albus Otto, Kempf Mich., Menzer Adolf, Winkenbach Stephan und Wunderle Valt. Joh.) den 1. Preis (398 R.) Die Jungmannſchaft(Bauer Nikolaus, Brechtel Nik., Keller Auguſt, Niebler Fritz und Robert Heinrich) ſtand ebenfalls an erſter Stelle (311 R.) Beim Einzelpreisſchießen konnte Herr Albus den 1. Preis, Herr Menzer 2qa Preis, Kempf Mich. den 10. Preis und Jungſchütz Robert Heinrich den 3. Preis mit nach Hauſe nehmen. Fürwahr ein glänzendes Reſultat auf das die Schützen und der Verein„Teutonia“ ſtolz ſein können. Es wird dies ein kräftiger Anſporn ſein, auch für die übrigen Mitglieder, recht eifrig weiter zu üben, damit der ſportlich gute Ruf, den die Viernheimer Schützen genießen, erhalten und gefördert wird. Den wackeren Schützen ein kräf⸗ auf däniſcher Seite liege genau ſo hoffnungslos. Man ſtelle ſich einmal vor, wie ſich die Dinge in der Praxis ab⸗ ſpielten: Neulich ſeien einige Dampfer vom Sü⸗ den mit einigen tauſend Fahrgäſten angekommen, die lediglich Kollung und Umgebung einen Nach⸗ mittag lang beſuchen wollten. Die meiſten Teil⸗ nehmer beſaßen nur elnen dreitägigen Ausflugs⸗ ſchein. Wie ſolle da eine Kontrolle möglich ſein? Offene Fenſter und Türen! Von Dr. Marta Jahr, Freiburg i. Br. In einem Spielwarenladen traf ich Frau L Sie ſuchte voll Elfer allerlei Gaben für den Ge⸗ burtstag ihres Kindes aus. „Wie gut Sie es doch haben“, meinte ich, mit indern Geburtstag zu feiern.„Aber wo ſiecken Ihre belden Schelme, ſolange Sie einkaufen?“ Ach“, antwortete Frau L.,„die ſind zu Hauſe. Inge iſt ja nun ſchon 5 Jahre alt und ſehr ver⸗ nünſtig. Sie wird ſchon gut auf Brüderchen auf⸗ paſſen.“„Haben Sie denn keine Sorge, daß die Kinder etwas anſtellen?“, fragte ich ganz ängſt⸗ ch.„Was ſollen ſie denn groß anſtellen?“ lachte tiges Horrido. N nich die ſorgioſe Mutter aus.„Aber ich bin jetz. mit meinen Einkäuſen fertig und wenn es Ihnen Spaß macht, kommen Sie doch etwas mit zu uns. Sie werden ſehen, wie nett ſich die beiden Ein— ſiedler inzwiſchen die Zeit vertrieben haben.“ Ich erſtand noch raſch einen Ball und einen Kreiſel für die Kinder und dann wanderten wir ver— gnüglich plaudernd und nichts ahnend der Be— uſung von Frau L. zu. Wir gingen auf der anderen Straßenſeite und waren nun faſt der Hauſe gegenüber, in welchem Frau L. das dritie Stockwerk bewohnt. Ein liebevoller Blick ſcreift die Fenſter des kleinen Heinz, aber— ſchreck— erſtarrt bleiben die Augen da oben hängen und ein erſtickter Schrei entringt ſich dem bleichen Mund. Ich folge ihren Augen.— Allmächtiger Gott, welch entſetzlicher Anblick. Oben im 3. Stock auf dem Balkongeländer ſitzt das kleine 4jährige Brüderchen. während Inge dicht neben ihm auf einem Stuhle ſtehend den kleinen Spatzen Zuk⸗ lerſtückchen in das aufgeſperrte Mäulchen ſchiebt. Ganz vertieft ſind ſie in ihr ſchönes Spiel und haben keinen Begriff, wie gefährlich es in dieſer luftigen Höhe iſt. Eine unbedachte Bewegung und beide Kinder ſtürzen in die Tiefe. Auch mir hat einen Augenblick der Herzſchlag ausgeſetzt. Nun greife ich raſch entſchloſſen nach der Hand⸗ laſche Frau L's, in welcher die Wohnungsſchlüſ⸗ ſel ſind und ſtürze die Treppen zur Liſchen Woh⸗ nung hinauf. Leiſe öffne ich die Türen, um die Kinder nicht aufmerkſam zu machen. Vorſichtig ſchleiche ich mich näher. Da ſehe ich, wie das kleine Brüderchen plötzlich beide Arme ausbreitet. Es hat ſeine Mutter unten auf der Straße er⸗ Lannt und ruft nun mit hellem Stimmchen hi uner:„Muttilein ich bin Piepmatz und kann fliegen!“ Mit einem Griff erfaſſe ich die beiden Kinder und ziehe ſie ins Zimmer. Gottlob, es glückte noch. Meine Knie verſagen den Dienſt und lachend und weinend umarme ich die lieben, kleinen, unſchuldigen Seelchen, keines Wortes mächtig. Sie ſchauen mich erſt ganz verdutzt an. ann aber berichtet Klein⸗Anae: Meist du. Radio⸗Meldung. Eine heute Vorm. 11 uhr eingegangene Radio⸗Mel⸗ dung beſagt, daß Deutſchlands Luſftkreuzer„Graf Zeppelin um 9˙ Uhr über der japa⸗ niſchen Hauptſtadt To h i o Ae iſt. Die Be⸗ geiſterung war unbeſchreib⸗ lich. Er machte über der Stadt prächtige Schleifen u. kreiſte in majeſtätiſcher Höhe über dem Kaiſerpalaſt. Dar⸗ nach nahm er, ohne in Tokio zu landen, Kurs zum Beſuch weiterer japaniſcher Städte. Japans Kaiſer hat angeord⸗ net, daß Dr. Eckener, ſofort nach ſeiner Landung in Tokio, von ihm in Audienz emp⸗ jangen wird. Mit großer Freude werden alle Deutſchen und die ganze Welt von die⸗ ſer einzigartigen Leiſtung deuiſcher Technik und deut⸗ chen Wagemutes Kenntnis nehmen. Sport. Waldſportplatz Feudenheim 1. DI K.⸗Sport Viernheim 1. Mutterſtadt 1. a * 2. Gonſenheim 1. 3:0 1 N Seckenheim komb.(Handball) 5:0 Viernheim Gruppe Rhein: SpVg. Mundenheim— Vfe. Neckarau SV. Waldhof— Fg. Rohrbach 08 Mannheim— SpVg. Sandhofen Gruppe Saar: VfR. Kaiſerslautern— Sportfr. Saarbrücken 21 Gruppe Heſſen: Mainz 05— Alemannia Worms Fe Langen— VfL. Neu⸗Iſenburg Handball⸗Verbandsſpiele. Gruppe Main: 2 98 Darmſtadt— Rotweiß Darmſtad! Rotweiß Frankfurt— VfR. Schwanheim FSV. Frankfurt— Poſtſportv. Frankfurt Gruppe Heſſen. Polizei SV. Worms— Mainz 05 Poltzel Wiesbaden— Kaſtel 06 Alemannia Worms— Hakoah Wiesbaden Wormatia Worms— Gradjanſti Agram 3:0.(0:2) Tante, wir vaven gerade ſo fein geſpielt. Brü⸗ derchen war der Finkenhanſel und ich war Müt— terchen. Und Hanſel hat ſo ſchön geſungen und gezwitſchert, wenn ich ihm Zuckerchen gab. Und eben hatte Brüderchen ſchon ſeine Flügel entſal— tet und wollte zu Mutti auf die Straße hinunter fliegen!“„Ja“, beſtätigte Brüderchen,„ich Mutti fliegen!“ Und er breitete noch einmal ſeine Aerm⸗ chen aus und machte flatternde Bewegungen.— Ich aber war überglücklich, daß ich die beiden lieben Geſchöpfe vor ſicherem Tode bewahren durfte und ſie geſund und unverſehrt der halb— ohnmächtigen Mutter zuführen konnte. f Dieſe wahre Begebenheit deweiſt, daß Kinder. die unbeaufſichtigt in der Wohnung allein gelaſ⸗ ſen werden, oft den größten Gefahren preisgege⸗ ben ſind. Weshalb es ſich eine jede Mutter zur Pflicht machen ſollte alle Türen und Fenſter ſo gut zu verſchließen, daß das Kind ſſe nicht zu öffnen vermag. Das Kind hat noch keinen Be. griff davon, welche Gefahren es umgeben. Aber wir Erwachſene ſollten es immer bedenken und darnach Vorſicht walten laſſen. Denn wir tro⸗ gen die Verantwortung, wenn dem Kinde ein Unglück zuſtößt und unſere Plicht iſt es, durch Achtſamkeit das Kind davor zu ſchützen und zu bewahren. 8 Ablommen gitlers mit Hugenberg? Berlin, 17. Aug. Die„Voſſ. Ztg.“ wi 5 fahren haben, das Ceheimral 1 4 den letzten Tagen an Hitler ein Ultimatum gerichtet habe, die„wirtſchaftsfeindliche“ Pro⸗ Nanda einzuſtellen und ſich mit ſeiner Par ihm völlig unterzuordnen. Andernfalls würden ihm die Subventionen ent zogen werden. Hit⸗ 0 habe aus pekuniänren Rückſichten 15 en. Zwiſchen ihm und Hugenberg werde in den nächſten Tagen in Kiſſingen eine Zuſam⸗ menkunft ſtattfinden. .. ˙..... n... ̃7§7ßi5ßÜ...— 9———