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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Neueſte Telegramme Brand auf einem Ozeandampfer. Le Havre, 20. Aug. Am Montag abend iſt auf dem hier vor Anker liegenden franzöſi⸗ ſchen Ozeanſchnelldampfer„Paris“ in einer Kabine Feuer ausgebrochen, das den ganzen mittleren Teil des Schiffes zerſtörte. Die Löſch⸗ urbeiten wurden wegen der Rauchentwicklung und durch die an Bord herrſchende völlige Dun⸗ kelheit ſtark behindert. Der Schaden iſt bedeu⸗ tend. Die an Bord des Dampfers befindlichen itſachen ſind unverſehrt geblieben und werden er Cherbourg nach Newyork befördert wer⸗ ver erſte Biſchof von Berlin Berlin, 19. Auguft. Der auf Grund des Konkordats zwiſchen Preußen und dem Heiligen Stuhl errichtete neue katholiſche Biſchofſitz in Berlin ſoll, wie die„Voſſiſche Zeitung“ eren en haben will, von dem jetzigen Biſchof von Mei⸗ ßen, Dr. Chriſtian Schreiber, beſetzt werben. Ein Munitionslager in die Ein Munitionslager in die Luft geflogen Zahlreiche Tote. Budapeſt, 20. Auguſt. Das etwa ſoens Ki⸗ lometer von Budapeſt entfernt liegende Fort Domogſti, in dem ausrangierte ſchad hafte Artil⸗ leriemunition aufgeſtapelt war, flog plötzlich un⸗ ter gewaltigen Detonationen in die Luft. In dem Fort befanden ſich etwa 25 Solbaten und einige Arbeiter, die mit der Unbrauchbarmachung beſchäftigt wurben. Da weitere Exploſionen er⸗ wartet werden, konnten die aufgebotenen Trup⸗ pen dem ausgebrochenen Rieſenbrand noch nicht näher rücken. Es wird befürchtet, daß die ge⸗ ſamte Veſatzung ſowie Arbeiter ums Leben ge⸗ kommen ſind. 200 Chineſen gefallen Waſhington, 20. Auguſt. Nach einem Be⸗ richt des amerikaniſchen Konſulats in Charbin an das Staatsdepartement iſt es bei Lohaſſuſn und Pogranitſchnaja zwiſchen chineſiſchen Trup⸗ pen und kleinen ruſſiſchen Abteilungen zu Kämp⸗ fen gekommen. Die Zahl der auf chinefiſcher Seite Gefallenen wird auf etwa 200 Mann geſchätzt. Moskau, 20. Auguſt. Wie die ſowjetruſ⸗ ſiſche Telegraphenagentur aus Charbin meldet, erklärte der Kommandeur der manbdſchuriſchen Garniſon, General Tſchanghſuliang, die chineſi⸗ ſchen Behörden würden ſich mit Verhaftungen und Ausweiſungen von Sowjethürgern nicht be⸗ gnügen: ſie beabſichtigten, verſchiedene und ſtrengere Maßnahmen zu treffen. Transozeanflug eines Schweizers Liſſabon, 19. Aug. Der Schweizer Pilot Käſer iſt heute vormittag in Alverca mit ſei⸗ nem Eindecker„Jung⸗Schweizerland“ in Beglei⸗ tung eines Beobachters und eines Mechaniters zu ſeinem ſeit einicer Zeit angekündigten Flug nach Newyork geſtartet. Der ruſſiſche Flottenbeſuch in Pillau Pillau. 19. Aug. Am Sonntag hatte der Ma⸗ giſtrat von Pillau die Offiziere der ruſſiſchen Torpedoboote„Ryloff“ und„Lenin“, die hier vor Anker liegen, zu einem Tee geladen. In der Be⸗ grüßungsanſprache erklärte Bürgermeiſter Sta⸗ mer, er gehe wohl in der Annahme nicht fehl, daß in dem Beſuch der ruſſiſchen Flotte in Pillau und Swinemünde ein bedeutſames Zeichen zu erblicken ſei. Auf der einen Seite gelte der Be⸗ ſuch der vom Mutterlande abgeſchnittenen Pro⸗ vinz Oſtpreußen, auf der anderen Seite unſerem großen Deutſchen Reich. Sie haben, ſo ſagte der Redner, auf dieſe Weiſe gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß auch Sie ſtändnis dafür haben, daß Ostpreußen und Reich ein unteilbares Ganzes darſtellen. Der Bürgermelſter ſprach weiter die Hoffnung aus, daß der Beſuch in bei⸗ den Haſenſtädien dazu beitragen werde, die Han⸗ delsbezſehungen zwiſchen beiden Ländern zu för⸗ dern.— Kommandant Smirnoff dankte für den freundlichen Empfang und gab der Hoffnung Anzeigenpreiſe: bel Wi ee abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige Petitzei (Siernheimer Bürger- tg.— BViernh. Vollsblatt) e koſtet 25 Pfg., die Rekl eile 60. nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen 55 mittagz 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pl n bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt — Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni t übernommen werden Dienstag, den 20. Auguſt 1929 Die Sitzung der Sachverständigen im Haag Haag, 19. Aug. Die heutige Sitzung der Ex⸗ perten der fünf Mächte wurde um 1 Uhr unter⸗ brochen, um gegen 3.30 Uhr wieder aufgenom⸗ men zu werden. Man beſchäftigte ſich im weſent⸗ lichen mit der Auslegung der zwiſchen der eng⸗ liſchen und der übrigen Delegationen umſtritte⸗ nen Stelle des Memorandums der vier Mächte, unter Beſchränkung auf die ziffernmäßige Nach⸗ prüfung des England gemachten Angebots. Da⸗ bei wurden, wie wir hören, verſchiedene Rechen⸗ fehler wechſelſeitig aufgeklärt. Die Arbeit geht weiter. Nach dem bisherigen Verlauf wird es nicht wahrſcheinlich angeſehen, daß ſie bis heute Abend abgeſchloſſen ſein kann. Die Auswahl der Sach⸗ verſtändigen iſt durch den Wunſch beeinflußt worden, möglichſt nicht an der Pariſer Konferenz beteiligte Perſönlichkeiten hinzuziehen. Die Liſte weiſt deshalb u. a neben den bereits bekannten engliſchen Delegierten Leith, Roß und von fran— zöſiſcher Seite Farnier, Rizot und Mitglied der Reparationskommiſſion Aron, von belgiſcher Seite Frere, vom Transferkomitee und von ita⸗ lieniſcher Seite Broecchi auf. Briand bei Streſemann. Haag, 19. Aug. Briand traf zu der angekün⸗ digten Beſprechung mit Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann über die Frage des Räumungster— mins nachmittags 3 Uhr im„Orange-Hotel“ ein. Die Beratungen der Finanzſachverſtändigen. Haag, 20. Aug. Die Finanzſachverſtändi⸗ gen der fünf Gläubigermächte, die geſtern bis in die neunte Abendſtunde tagten, konnten zu keinem Abſchluß ihrer Arbeiten gelangen. Es wurde erklärt, daß drei Unterausſchüſſe für die Einzelfragen eingeſetzt worden ſind, die ſich mit den engliſchen Anſprüchen befaſſen. Dieſe Anter⸗ Berlin, 19. Auguft. In einer gemeinſamen Konferenz der Reichsbahngeſellſchaft und der be⸗ teiligten Reichsreſſorts am 16. Auguſt wurde die Frage einer Erhöhung der Reichsbahntarife er⸗ örtert. Wie das„Berliner Tageblatt“ meldet, ſteht dieſe Tariferhöhung in abſehbarer Zeit be⸗ Die 9 885 des„Graf Zeppelin“ in Tokio Newyort, 19. Aug. Aſſociated Preß berichtet aus Tokio, daß die Begeiſterungsſzenen, die ſich in der Haupiſtadt Japans bei der Ankunft des„Graf Zeppelin“ abſpielten, wohl lange un⸗ vergeſſen bleiben werden. Als das Heulen der Sitenen und Fabrilpſeiſen die Ankunft des Luft⸗ ſchiſſes ankündigte, ließ jedermann die Arbeit lie⸗ ge. und eilte, um ſich auf einem Hausdach oder einem ſonſtigen Ausſichtspunkt einen Platz zu ſichern. Das Luftſchiff zog in Begleitung der acht zu ſeiner Begrüßung ausgeſandten Flugzeuge in großen Kteiſen ſo langſam und in ſo geringer Höhe über dem Innern der Stadt dahin, daß die Gondeln und der Schiffsname deutlich zu erken⸗ nen waren. Die Menge begrüßte das Schiff mit Händeklatſchen und durch Winken mit Tüchern. Das Luftſchiff ſlog dann zunächſt nach Vokohama weiter, um W Minuten ſpäter zurückzukehren. Ueber dem Flugplatz Kaſumigaura lag eine von de“ Hitze hervorgerufene dünne Dunſtſchicht, die die Sicht einigermaßen beeinttächtigte. Schließ⸗ lich tauchte das Luſiſchiſf über den Feldern auf und wurde von den Maſſen mit Banzai⸗Rufen 1 1 2 75 Gegenbeſuch erfolgen bedtüßt. Eine Marine⸗Kapelle ſtimmte die deutl⸗ Noch immer keine Klarheit über die Rheinlandräumung Beſprechung der Außenminiſter ausſchüſſe halten z. B. eine Nachtſitzung ab. Heute vormittag tritt der Geſamtausſchuß wie⸗ der zuſammen, und man hofft, ein abſchließen⸗ des Urteil über die zur Erörterung ſtehenden finanziellen Vorſchläge der vier Mächte an Eng⸗ land abgeben zu können. Beſprechung der Außenminiſter im Haag. Haag, 19. Aug. Unmittelbar nach Abſchluß der Beſprechung zwiſchen Dr. Streſemann und Briand, die nach einſtündiger Dauer um vier Uhr nachmittags zu Ende ging, trafen ſich alle Außenminiſter der vier Rheinlandmächte, alſo Briand, Henderſon, Hyman und Dr. Streſe⸗ mann, der letztere in Begleitung des Reichs⸗ miniſters für die beſetzten Gebiete, Dr. Wirth, im Hotel der engliſchen Delegation. Die Unterredung dauerte etwa drei Viertel Stunde und betraf im weſentlichen die mit der Räumung zuſammenhängenden finanziellen Fragen ſowie die Prozedur, die nach Erledigung des, dem Juriſtenkomitees erteilten Auftrages anzuwenden wäre. Dabei handelt es ſich alſo um die Frage der Feſtſtellungs⸗ und Vergleichs⸗ kommiſſion. Dieſe wird zurzeit im Juriſten⸗ komitee geprüft, das ebenfalls im Laufe des heutigen Nachmittags ſeine Arbeiten fortſetzte. Eine neue Zuſammenkunft der Außenmini⸗ ſter iſt für Mittwoch nachmittag um 4 Uhr vor⸗ geſehen, in der man ſich mit den bis dahin zu erwartenden Vorſchlägen des Juriſtenkomitees zu befaſſen gedenkt. Das Juriſtenkomitee wird morgen vormittag weiterarbeiten. Haag, 19. Aug. Ueber den Inhalt der Beſprechung zwiſchen Dr. Streſemann und Briand, die als perſönlich und vertraulich be⸗ handelt wird, wurden Mitteilungen nicht aus⸗ gegeben. Doch Tariferhöhung bei der Reichsbahn vor Die Reichsbahn ſelbſt hat bereits alle Maß⸗ nahmen getroffen, um die neue Erhöhung am 15. September in Kraft treten zu laſſen. Erhöht ſollen befonders die Tarife merden, die von der Tariferhöhung am 1. Oktober 1928 verſchont ge⸗ blieben ſind. N „ruf Teppelin“ in Rasumieaura ſche Nationalhymne an und gleichzeitig dröhnten die Motoren eines weiteren Flugzeuggeſchwaders, das ſich zur Begrüßung erhob. Bei dieſen Ma⸗ ſchinen beſand ſich auch das Flugzeug„Europa“, mi! dem Hüneſeld im vergangenen Jahr von Europa nach Tokio geflogen iſt. Die nächſte Etappe Tokio—Los Angeles, zu der das Luftſchiff vorausſichtlich am Donnerstag ſtarten wird, dürſte etwa vler Tage in Anſpruch nehmen. Tokio, 19. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ war um 7.07 Uhr nachmittags ört⸗ licher Zeit unter Mithilſe der 500 von der japa⸗ niſchen Kriegsmarine bereitgeſtellten Matro⸗ ſen ſicher in der Luftſchiffhalle untergebracht. Nach Erledigung der Zollformalitäten, die nur kurze Zeit in Anſpruch nahm, verließen die 20 Paſſagiere, die ſämtlich wohlauf und in beſter Stimmung waren, die große Halle, wobei jeder Einzelne von der VPolksmenge mit ſtürmiſcher Herzlichkeit begrüßt wurde. Noch auf dem Gelände des Lufthafens fand dann der formelle Empfang ſtatt, bei dem Dr. Eckener und Admiral Takaribe Glückwünſche austauſchten. Auch während der Feier machte ſich die Begeiſterung der Menge in immer neuen 46. Jahrgang Ausbrüchen Luft, und wiederholt wurden die von der Polizei und Militär gezogenen Ab⸗ ſperrungen von begeiſterten Zuſchauern durch⸗ brochen, die die Paſſagiere in der Nähe ſehen wollten. Bei der Begrüßungsſeier wurde den Beſuchern aus Ueberſee ein leichter Imbiß, nach japaniſcher Art, beſtehend aus getrockneten Kaſtanien, getrocknetem Tintenfiſch und Sake gereicht. Der Kommandant des Flughafens veranſtal⸗ tete für die Offiziere und Mannſchaften des Luft⸗ ſchiffes ein Diner, dem die Geis ha⸗Tünze eine beſondere japaniſche Note gaben. Für die Pafſfa⸗ giere ging ein Sonderzug nach Tokio. Die Ge⸗ ſamtſtrecke von Friedrichshafen bis Kaſumigaura mit Anſchluß des Fluges über Tokio und Yoko⸗ dama wird mit 12 384 Kilometer angegeben. Stegerwald an Eckener. Berlin, 19. Auguſt. Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald ſandte an Dr. Eckener folgendes Glückwunſchtelegramm: „In voller Freude über die von Ihnen vollbrachte großartige Verkehrsleiſtung ſpre⸗ che ich Ihnen zugleich im Namen des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung herzlichſte Glückwünſche zur Ueberwindung der erſten Etappe des Weltfluges mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ und beſte Wünſche für die Fortſetzung des Fluges aus. Die her⸗ vorragende Leiſtung von Schiff und Beſat⸗ zung erfüllt das ganze deutſche Volk mit freudiger Genugtuung. Dr. Stegerwald, Reichsverkehrsminiſter.“ Deutſches Reich Engliſche Geiſtliche ehren deutſche Kriegs⸗ gefallenen. Berlin, 19. Aug. Die Delegation engliſcher Geiſtlicher, die zurzeit in der Reichshauptſtadt weilt, hat am Sonntag am Ehrenmal für die Kriegsgefallenen in der Dreifaltigkeitskirche ei⸗ nen Kranz aus Lorbeer und Eichenblättern nie⸗ dergelegt. Der Kranz trägt auf engliſch die In⸗ ſchrift:„Ein Zeichen tiefer Hochachtung und tiefen Mitgefühls.“ Abreiſe des italieniſchen Geſchwaders. Kiel, 19. Auguſt. Die italieniſchen Kriegs⸗ ſchiffe„Piſa“ und„Ferruccia“ haben in den heu⸗ tigen frühen Morgenſtunden nach ſechstägigem Aufenthalt Kiel wieder verlaſſen und die Weiter⸗ 951 durch den Kaiſer-Wilhelm⸗Kanal nach der Nordſee angetreten. Nach Aeußerung en, die der Flaggoffizier des Admirals einem Preſſevertre— ter gegenüber machte, ſind die Beſatzungen von dem Aufenthalt in Kiel äußerſt befriedigt. So⸗ wohl in Kiel als auch in Berlin wären ſie nicht nur höflich und liebenswürdig begrüßt, ſondern geradezu begeiſtert gefeiert worden. Das Geſchwader fährt zunächſt nach Pork⸗ mouth, dann über Le Havre, Vigo nach Italten zurück. Von der rufſiſch⸗chineſſichen Grenze Paris, 19. Aug. Havas läßt ſich aus Peking melden, daß eine Sowjetdiviſion, unterſtützt durch Artillerie, verſchiedene Punkte der Eiſenbahn 40 Kilometer von Mandſchuli entſernt beſetzt hats. Die Nankingreglerung hat der Regierung von Mukden die Entſendung einer Verſtärkungsarmee angeboten, aber die Umgebung Tſchanghſuliangs wünſcht nicht. daß Truppen der Zentralregierung in die Mandſchurei kommen. Die Japaner ſollen dieſe Aufſaſſung Muldens teilen. die däniſche Königsjacht gerammt Kopenhagen, 19. Auguſt. Die königliche Jacht „Danebrog“ wurde heute, als ſie mit dem König und der Königin an Bord im Haſen vor Anker lag, von dem ſapaniſchen Dampfer„Matſumoto Maru“ gerammt. Das Bugſprit der Jacht wurde zertrümmert. Das Schiff ſelbſt iſt nicht beſchä⸗ digt worden. Der japaniſche Dampfer, der ſich im Schlepptau eines Bugſierdampfers befand, war durch den ſtarken Strom und Wind gegen 5 die Jacht gedrängt worden. — —.. r..... c FTVTTTTTTTTTTTTTT—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—TTTTT—— e — —— . . 8 1 . ä n —— 5— — eee —— ..... — ——— Zeichen der Zeit 380 000 Arbeitsklagen wurden im ganzen Reiche gezählt. So ſagt uns die neueſte Nummer der vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegebenen Zeitſchrift„Wirtſchaft und Statiſtik“ in einem Bericht über die Tätigkeit der Arbeitsgerichts⸗ behörden im Reich während des Jahres 1928. Dieſe Zahlen zeigen uns die enorme Arbeits⸗ leiſtung der neuen Rechtseinrichtung. Man kann ſagen, daß ſie ſich, an der Zahl gemeſſen, wirk⸗ lich den Erwartungen gemäß bewährt hat. Wenn rund 380 000 Klagen behandelt werden mußten, dann iſt daneben zu überlegen, wie viele Strei⸗ tigkeiten durch Vergleich, Verzicht, Anerkenntnis, Zurücknahme der Klage und Verſäumnisurteil erledigt wurden. Dieſe Fälle machen 76,8 Prozent aller Klagen aus, die ſo alſo ohne Urteil des Gerichts erledigt wurden. Nur bei knapp 18,2 Prozent aller Fälle mußte das Gericht zum Urteilsſpruch kommen. Das iſt erfreulich, weil es ſich zeigt, daß die Arbeitsgerichte den größten Wert darauf legen, nach Möglichkeit immer zu einer gütlichen Einigung der Parteien kommen. In der letzten Zeit wird wieder ſehr viel von der Schaffung von Eigenheimen geſprochen, wird von gewiſſen Organiſationen das ſogenannte Bauſparen empfohlen. Alles gut. Aber viele, die glauben, auf Grund der Proſpekte und der dann zu leiſtenden Zahlungen bald Eigenheimbeſitzer ſein zu können. tun ſehr gut daran, mit größter Vorſicht an die Baupläne heranzugehen. Denn Bauen iſt teuer. f Wer ſchon einmal einen Blick geworfen hat in die Fachzeitſchriften der Bauwirtſchaft, wird er— kannt haben, daß bei ihr in der Jetztzeit auch ſehr große Not herrſcht. Bauten ſind kaum ohne langfriſtige Kredite aufzurichten. Deshalb hat auch das Reich ſchon durch Zwiſchenkredite der Bauwirtſchaft unter die Arme greifen wollen und gegriffen, damit eine leichtere Finanzierung erzielt werden kann. Doch das ſind Tropfen auf den heißen Stein. Billiger iſt deshalb das Bauen noch nicht ge— worden. Hier müſſen andere Mittel und Wege gefunden werden, um zu einer rationelleren Bauweiſe zu kommen, zu einer zielſicheren Fi— nanzierung. In erſter Linie iſt erforderlich, daß nicht ſo im Handumdrehen gearbeitet wird bei Errichtung von Einzelbauten oder Siedlungen. Der Bauh er iſt auch ein Kaufmann, ſoll es we⸗ nigſtens ſein. Für ihn kommt erſt recht in Frage genaueſtes Disponieren und Kalkulieren. Denn er weiß nie zu Anfang, ob nicht in der Mitte oder zu Ende der Bauzeit ſeine ganzen Berech— nungen durch Veränderung auf dem Bauſtoff— markt wieder über den Haufen geworfen wer— den. Auch beſtimmte Lohnſchwankungen ſind mit in Rechnung zu ſtellen. Die notwendige Ruhe auf dem Baumarkt tritt nur dann ein, wenn jede Planloſigkeit in den Baudispoſitionen vermieden wird, wenn aber auch daneben eine große Einfachheit und ſachgemäße Ausführung bei den Bauten gepflegt wird. Hier könnten Zuſammenſchlüſſe von be— ſtimmten Organiſationen ſehr viel Gutes wir— ken. indem ſie gerade auch in der Bauart auf eine zweckmäßige Erziehung der Bauluſtigen bezüglich der Einfachheit und Gediegenheit be— dacht ſind. Die Verkehrsunfälle am Lonntag in Frankreich Paris, 19. Auguſt. Nach der Unfallſtatiſti. des Journal ſind bei Verkehrsunfällen in Paris und, ſoweit aus Innerfrankreich Meldungen vor— liegen, auch in der Provinz am geſtrigen Sonn— tag 9 Perſonen ums Leben gekommen und 36 nerletzt worden. Bei einem Automobilrennen bei Comminges in der Gegend von Loulouſe fuhr ein Rennwagen mit 110 km. Geſchwindigkeit in die an der Straße ſtehende Zuſchauermenge hin— ein. Einer der Zuſchauer wurde getötet, vier wurden ziemlich ſchwer verletzt. Der Führer des Wagens kam mit leichteren Verletzungen davon. Auch bei einem Straßenrennen bei Tournai in Belgien iſt ein die Radfahrer begleitendes Ar⸗ tomobil infolge plötzlichen Bremſens aufs Trot⸗ toir in die Zuſchauermenge gefahren und hat mehrere Perſonen ſchwer verletzt. Journal zum Zeppelinſlug Paris, 19. Aug. Zum bisherigen Flug des „Graf Zeppelin“ nach Tokio ſchreibt das Jour⸗ nal, der Reiſende, der in vier Tagen von Paris nach Tokio fliegt, habe nicht dieſelbe Anſchauung von den Geſchäften wie der, der 42 Tage braucht, um dieſe Entfernung auf dem Seewege zurück⸗ zulegen. Vielleicht werde die wunderbare Tat des„Graf Zeppelin“ nicht unmittelbare prakti⸗ ſche Anwendung im Gefolge haben, 5 aber die meiſterhafte Leichtigkeit des Fluges ſtelle einen ernſt zu nehmenden Anfangsverſuch dar. 5 Stützungsaltion für die Frankfurter Allgemeine— Keine Gefahr für die Verſicherten Frankfurt a. M., 19. Aug. Wie wir erfahren, haben Verhandlungen des Vorſtandes und ein— zelner Mitglieder des Aufſichtsrates der Frank⸗ furter Allgemeinen Verſicherungs A. ⸗G. mit Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs A. G. ſtattgefunden, welche vorbshaltlich der am 19. Auguſt erfolgenden Beſchlußfaſſung des Aufſichtsrats der Geſellſchaft zu dem Ergebnis geführt haben, daß die Allianz und Stuttgarter Verein Verſicherungs A. G. die Garantie für alle Verpflichtungen aus dem geſamten direkten Verſicherungsgeſchäft der Frankfurter Allgemei⸗ nen übernimmt. Durch dieſes Abkommen werden die Intereſſen der Verſicherten gewahrt. Damit iſt die wichtigſte Vorausſetzung zu einer mög⸗ lichſt günſtigen Abwicklung auch für die übrigen Gläubiger und Aktionäre gegeben. Der vor kurzem in Frankfurt a. M. gegrün⸗ dete„Aktionär-Schutz“ beabſichtigt, die Aktionäre der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A.G. zuſammenzuſchließen, um deren Intereſſen zu wahren. Der„Aktionär-Schutz“ wird insbeſondere prüfen, wie weit Aufſichtsrat und Vorſtand regreßpflichtig gemacht werden können, und wie bei der Uebernahme des Verſicherungsgeſchäfts der Frankfurter Allgemeinen dur chden Allianz Konzern die Belange der Aktionäre gewahrt werden. Die Zwiſchenfälle in 51. Lorenzen Wien, 19. Aug Zu den geſtrigen Zuſammen⸗ ſtößen in St. Lorenzen meldet eine Wiener Kor⸗ reſpondenz, daß von den 60 Verletzten Heimwehr— leuten und Schutzbündlern etwa die Hälfte nach Anlegung von Notverbänden abgeſchoben wur— den. Die Gerüchte, daß außer dem einen gemel— deten Todesopfer noch weitere zu beklagen ſeien, beſtätigen ſich bisher nicht. doch iſt der Zuſtand von vier Leuten, darunter von einem Heimwehr— mann und einem Schutzbündler mit Bauchſchüſ— ſen und zwei Perſonen mit ſchweren Kopfver— an. In Wien haben die Vorſtände der Sozial⸗ letzungen ſehr ernſt. Die Erregung in ganz Oberſteiermark dauert und des republikaniſchen Schutzbundes für heute nachmittag und abend Vertrauensmänner-Verſammlungen einberufen um zu den Vorfällen Stellung zu nehmen. demokratiſchen Partei Zugentgleiſung.— 23 Verletzte. Columbus, 19. Aug. Der Pennſylvania⸗Zug entgleiſte bei Condit(Ohio). 33 Perſonen wur— den verletzt, darunter einige ſchwer. Das Opfer der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Bon Erich Frieſen. (55. Fortſetzung.) „Sie wird kommen! Sie wird kommen, wenn ſie hört, daß ich ſterbenskrank bin!“ rief er auf⸗ gere dazwiſchen. „Wirklich, mein Junge? Meinſt du?“ lächelte Rolf.— „Ich glaube es nicht“, zweifelte Klaus Land⸗ vogt.— „Doch! Sie kommt!“ beharrte der Knabe.— „Denn ſie hat mich lieb!“ Die Erregung hatte ihn wieder mächtig an⸗ gegriffen. Kraftlos ſank er in die Kiſſen zurück. Klaus Landvogt machte ein bedenkliches Ge⸗ ſicht.— „Man könnte es ja mal verſuchen, lieber Hin⸗ richſen—“ „Das meine ich auch. Wollen Sie es über⸗ nehmen, Landvogt?“ „Gern.“ „Aber ſo raſch wie möglich. Telegraphiſch. Dringend. Und recht ausführlich. Sagen Sie, ein junges Menſchenleben ſtände auf dem Spiel!— Bieten Sie, was Sie wollen! Koſtenpunkt Ne⸗ benſache.“ Klaus Landvogt nickte Zuſtimmung. Und be⸗ gab ſich ſofort zum Telegraphenamt. Doch ſandte er das Telegramm nicht direkt an Schweſter Vir⸗ gina, die ihm fremd war, ſondern an die ihm bon ſeiner Begegnung in München her bekannte rr ö Schweſter Antonie, mit der Bitte um Fürſprache bei Schweſter Virginia. Freilich— er hatte keine große Hoffnung, daß es nützen würde. Aber immerhin— man konn⸗ te ja nicht wiſſen—— und der Junge wünſchte es doch ſo ſehr—— 30. Kapitel. Schweſter Virginia ſollte heute Nachtwache haben im Marien⸗Sanatorium. Sie hatte gerade ihre Patienten verſorgt, die Jaluſien herunter— gelaſſen, auf jeden Nachttiſch eine kleine Vaſe mit Blumen geſtellt, damit die Augen der Erwa⸗ chenden darauf fallen und Freude empfinden mögen. Und wollte ſich gerade an die kleine Nachtlampe ſetzen, um eine neue Haube zu nä⸗ hen— als nach leiſem Klopfen Schweſter Anto⸗ nie eintrat. „Ich muß Sie ein paar Augenblicke liebe Schweſter Virginia. Telegramm erhalten— „Ein Telegramm?“ „Aus Berlin—“ Schweſter Virginia horchte auf. Wenn irgend eine Botſchaft aus Berlin kam, klopfte ihr das Herz.— Und Schweſter Antonie fuhr raſch im Flüſter⸗ ton fort: Von Rechtsanwalt Landvogt. Dem Herrn, der damals unſern kleinen Patienten, den Wer⸗ ner v. Bülow, in München von mir in Empfang nahm. Entſinnen Sie ſich.“ Schweſter Virginia war bleich geworden. Wie ein drohendes Unheil überfiel es ſie. „Ja“, nickte ſie haſtig.„Na— und?“ „Sie möchten unverzüglich nach Berlin kom⸗ men!“ „Ich? Nach Berlin?“ „Zur Pflege Werner von Bülows, der ſehr ſtören, Ich habe ſoeben ein krant iſt Leſen Sie!“ Beſuch des ruſſien Admirals in Verlin Berlin, 19. Aug. Wie wir von unterrichteter Seite hören, wird der Geſchwaderchef des zur⸗ zeit in Swinemünde weilenden ruſſiſchen Kreu⸗ zergeſchwaders morgen vormittag 10.45 Uhr mit ſeiner Begleitung auf dem Stettiner Bahnhof eintreffen. Die ruſſiſchen Marineoffiziere, die im Kafſerhof Wohnung nehmen, werden im Laufe des vormittags Beſuch bei der Marineleitung und im Auswärtigen Amt abſtatten. Der Admi⸗ ral wird außerdem ſeine Karte im Palais des Reichspräſidenten und im Reichskanzlerpalais abgegeben.. 5 Für zwei Uhr iſt ein Frühſtück bei dem ſtell⸗ vertretenden Chef der Marineleitung vorgeſehen. Am Nachmittag findet ein Tee in der Sowjet⸗ Botſchaft ſtatt. Abends werden die ruſſiſchen Of⸗ fiziere bei einem Souper mit nachfolgendem Theaterbeſuch Gäſte des Auswärtigen Amtes ſein. b Drei Perſonen durch Gas vergiftet Köln, 18. Aug. In einem Hauſe in Köln⸗ Mülheim wurden die 53 Jahre alte Frau eines Ingenieurs und deren 23⸗jährigen Tochter durch Gas vergiftet tot in ihrer Wohnung auf⸗ gefunden. Die ſofort angeſtellten Wieder⸗ belebungsverſuche waren erfolglos. In Köln⸗Bickendorf fand man einen 33 Jahre alten verheirateten Chauffeur ebenfalls durch Gas vergiftet in ſeiner Wohnung tot vor. In beiden Fällen ſind die näheren Am⸗ ſtände noch nicht bekannt. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 19. Aug.(Schwerer Ver⸗ kehrsunfall.) Sonntag abend kurz nach halb 7 Uhr ereignete ſich an der Ecke Neckar- und Rheinſtraße ein ſchwerer Unfall. Eine Frau, die mit ihrem Kinde die Straße überqueren wollte wurde von einem Auto überfahren. Mit ſchwe ren Arm-, Bein- und Kopfverletzungen wurde ſi in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus ge bracht. Auch das Kind hat anſcheinend erheblich innere Verletzungen davongetragen. Rüdesheim, 19. Aug.(Waldbrand.) J dem Waldgbiet von Schloß Johannisberg brac zu gleicher Zeit e an 4 Stellen Feuer aus. Der ganze wertvolle Waldbeſtand wurde von der Flammen ergriffen. Zwei Ortsfeuerwehren muß ten herbeieilen, um die benachbarten Gemarkun— gen zu ſchützen. Faſt der ganze Waldbeſtand iſt vernichtet. Der Schaden ſoll etwa 100 000 Mar! betragen. Die Urſache des Feuers iſt noch nich feſtgeſtellt. Bacharach, 19. Aug.(Raubüberfall. Geſtern abend wurde ein Herr, der bei Bekannter ſeine Ferien verbrachte und in einem Bacharache! Hotel wohnte, bei einem Spaziergang von zwe Burſchen überfallen. Man vermutet, daß dieſ geſehen haben, wie er in dem Hotel einen größe ren Geldſchein wechſelte. An einer abgelegenen Stelle ſchlugen ſie ihn mit einem eiſernen Ge genſtande nieder und raubten ihm die Brief taſche, die Uhr und die Fingerringe. Der Ueber⸗ fallene wurde in lebensgeſährilch verletztem Zu ſtande aufgeſunden. Den Tätern iſt man auf der Spur. Rheinzabern, 19. Aug.(⸗Waſſer für die Rheindörfer?) In den letzten Tagen ließ die Gemeinde durch einen Wünſchelrutengänger nach Waſſer ſorſchen. Es wurde dicht beim Dorfe eine Waſſerader gefunden, die in etwa 60 Meter Tiefe in einem ſtarken Strome laufen loll. Ein Intereſſengemeinſchaft der Dörfer Rheinzabern, Rülzheim, Herot und Jockgrim will nun Bohr— verſuche nach dieſer Waſſerader anſtellen laſſen. Bei Zutrefſen der Vermutung des Wünſchelru⸗ tengängers wäre die ſchon lange betriebene Frage der Waſſerverſorgung der Rheindörfer gelöſt. 41.50, ſüdd. Vereins⸗Anzeiger Odeuwaldklub. Ortsgr. Viernheim. Mittwoch, 25. Auguſt, abends halb 9 Uhr Klubabend. Sonntag, 21. Auguſt Wanderung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. . F. Sp. u. K. 1896. Mittwoch u. Freitag e e der geſamten Aktivität. NB. Am Sonntag werden unſere Vereins- meiſterſchaften im Ringen und Stemmen ausge⸗ tragen. Meldeſchluß am Mittwoch Abend in der Uebungsſtunde, verbunden mit Gartenfeſt, wo wir unſeore paſſiven u. Ehrenmitglieder heute ſchon darauf aufmerkſam machen. Der Vorſtand. Turngenoſfenſchaft Viernheim. Wochenplan: Geräteturner Dienstag und Freitag Abend 9 Uhr. Leichtathletik Dienstag u. Donnerstag Training auf dem Platze. Freitag Abend im Lokal. Fußball Dienstag Jugend, Mittwoch 1. u. 2. M. Handball Donnerstag für beide Mannſchaften. Turnerinnen Montag und Donnerstag. Spielleute Sonntag morgen auf dem Platze. Für Fuß⸗ und Handballer alle Freitag Abend Spielerverſammlung, wozu die Mandolinenabteilung erſcheinen muß. Fandel und Indultrie Mannheimer Produktenmarkt. Mannheim, 19. Aug. Das Ausland hat ſeine Offerten erhöht und damit zuſammenhängend haben auch die hieſigen Preiſe eine Steigerung erfahren. Der Geſchäftsumfang iſt immer noch beſcheiden, da die Käufer zurückhaltend ſind. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 1230 Uhr in RM. pro 100 Kilo waggonfrei Mann⸗ heim: Weizen hierl. 27.25—27.75, ausl. 29-34, Roggen hierl. 21.25—21.50, ausl. 25.25— 25.75, Hafer inl., alt 21.75—22.75, ausl. 22—24, Brau⸗ gerſte badiſche und württembergiſche 23—24, pfäl⸗ ziſche 24—25. Futtergerſte 20.25— 21.25, Mais mit Sack 21.50—21.75, ſüdd Weizenmehl Spez. Null Weizennachzugsmehl 45.50, ſüdd. Weizenbrotmehl 33.50, ſüdd. Roggenmehl 30.50 bis 33, Weizenkleie mit 10.50, Biertreber mit Sack 18-19. Mannheimer Großwiehmarkt. Mannheim. 19. Aug. Dem heutigen Großvieh⸗ markt waren zugefahren: 302 Ochſen, 242 Bullen. 280 Kühe, 417 Färſen, 746 Kälber, 29 Schafe, 3134 Schweine und 7 Ziegen. Bezahlt wurden für Ochſen 40—61, Bullen 42—54, Kühe 16—50. Fär⸗ ſen 50—62, Kälber 50—82, Schafe 40—56, Schweine 76— 93. Ziegen 12—24. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam ge— räumt; Schweine mittelmäßig, geräumt. Lokale Hachrichten *Aeberreichung der Meiſterbriefe. Die feierliche Ueberreichung der Meiſterbriefe an etwa 250 Junggeſellen aus Starkenburg, die in mehrwöchentlicher Arbeit ihre Prüfung als Meiſter beſtanden haben, fand am Sonntag in der großen Turnhalle am Woogsplatz in Darmſtadt im Rahmen einer feſtlichen Veranſtaltung bei Anſprachen, Kon⸗ zert, Vorſpruch in Anweſenheit der Behörden und Berufsvertretungen ſtatt. Etwa 100 weitere Prüf- linge müſſen ſich der nächſten Prüfung nochmals unterziehen. Zählt die Schweine. Wegen der gro⸗ ßen Bedeutung, die eine laufende Beobachtung des Schweinebeſtandes für die Marktgeſtaltung beſitzt, rer Kollegin die Depeſche. Schweſter Virginias Augen überflogen das ausführliche dringende Telegramm. Dann gab ſie es ſchweigend zurück. „Sie fahren natürlich—“ „Ich glaube nicht. Jedenfalls muß ich es mir erſt überlegen“, lautete die mühſam herausge⸗ preßte Entgegnung. „Was gibt es da zu überlegen?“ ereiferte ſich die andere.„Der Oberarzt läßt Sie ſicher ein paar Wochen frei. Wenn ein Menſchenleben auf dem Spiel ſteht—! Sie kennen doch unſern gu⸗ ten Dr. Bürli! Noch ganz abgeſehen davon, daß er keinen pekuniären Schaden dabei haben ſoll! Ich vertrete Sie gern während Ihrer Abweſen⸗ heit— und ſicher auch die andern Kolleginnen. Sie hatten ja alle den Werner lieb—!“ „Trotzdem!“ fiel Schweſter Virginia ein.„Ich muß es mir erſt überlegen. In einer Viertel⸗ ſtunde ſage ich Ihnen Beſcheid, Schweſter An⸗ tonie.“ „Recht. Ich weiß ſchon jetzt, was Sie tun werden.“ a Und die kleine Schweſter Antonie verſchwand. Schweſter Virginia ſank auf einen Stuhl und vergrub das Geſicht in den Händen. Was von ihr gefordert wurde, erſchien ihr im erſten Augenblick faſt als eine Unmöglichkeit. Sie, die für alle, die ſie früher gekannt hat⸗ ten, tot war, tot ſein mußte— ſie ſollte ſich für Wochen in ein Haus begeben, in dem ſie jeden Tag Klaus Landvogt begegnen konnte? Ja, mehr noch: vielleicht auch dem andern, deſſen Namen ſie von Rechts wegen trug; vor dem ſie geflohen war, um ihm den Weg zum Glück zu ebnen, da ſie ja nie ihm angehören durfte! Für ihr eige⸗ gerungen, hatte geſiegt über ihr vebelliſches Herz. Es war jetzt ruhig. Begehrte nichts mehr für ſich ſelbſt. Nur er ſollte glücklich ſein! Sie war zu⸗ Und die blonde Schweſter Antonie reichte ih⸗ nes Herz fürchtete ſie nichts. Sie hatte ſich durch⸗ frieden in ihrem Beruf. Leiden mildern, Kranke tröſten und wenn möglich, geſund pflegen— ein anderes Lebensziel kannte ſie nicht mehr. Kranke geſund pflegend... Und Werner v. Bülow, der liebe Junge, war krank— ſchwer⸗ krank— und verlangte nach ihr! Und ſie konnte noch einen Augenblick zögern— aus Angſt vor Entdeckung? Alſo aus reinem Egoismus? War das ihre treue Pflichterfüllung? Und mußte denn überhaupt eine Entdeckung ſtattfinden? Konnte ſie als Pflegerin nicht völlig im Hintergrund bleiben? Sie brauchte das Krankenzimmer kaum zu verlaſſen, brauchte mit den übrigen Bewohnern des Hauſes gar nicht in Berührung zu kommen. Und wenn Klaus Land⸗ vogt trotzdem einmal ihren Weg kreuzen ſollte — er würde ſie nicht wieder erkennen— zumal er ſie ja für tot hielt. Sie hatte ſich ſo ſehr ver⸗ ändert in den paar Jahren, war ſtark abgema⸗ gert und gealtert. Die dunkelgefärbten Haare hatten ihr ohnehin ein verändertes Ausſehen ge⸗ geben. Und ihre blaue Schneebrille mit den gro⸗ ßen entſtellenden Gläſern müßte nach das ihrige tun.— Sie nahm die Brille aus der Schublade, ſetz⸗ te ſie auf und inſpizierte ihr Spiegelbild. Und ein wehmütiges Lächeln verzog ihre bleichen Lip⸗ en. 1 Sie erkannte ſich ſelbſt kaum wieder. Wie ſollte da ein anderer in ihr die junge, blonde Gerhilde Wybrands von damals wieder erken⸗ nen?— Nein. Ausgeſchloſſen. Dieſe Sorge fiel ſchon weg. Aber die andere Sorge? Die andere? Würde ſie es ertragen, Rolf Hinrichſen zu be⸗ gegnen? Ste fühlte, wie ſchon bei dem Gedanken ihr Herz zu klopfen begann. ortſetzung ſolat.) wirtſchaft mit Rundſchreiben an die hat der Reichsminister für 1 d e Land- Landesregier⸗ ungen eine Schweinezwiſchenzählung für den 2. September angeordnet. * Die Teerung der Ortsdurchfahr⸗ ten der Weinheimer- und Mannheimerlandſtraße hat vor einigen Tagen am Eingaug der Mann⸗ heimerſtraße begonnen und wird bis zum Ortsaus- gang der Weinheimerſtraße durchgeführt. Dureh dieſe Maßnahme wird das ſchon langjährige Uebel der übermäßigen Staubentwicklung durch die vielen durchfahrenden Fahrzeuge wirkſam geſteuert und ſo wird die Teerung von den Anwohnern der Straßen dankbar begrüßt. Es wäre nur noch zu wünſchen, daß auch die Rathaus- und Lorſcherſtraße hergo⸗ ſtellt werden würden, damit auch dieſe, mitten im Ort liegenden Hauptverkehrsſtraßen einmal in Ord- nung wären. Hoffen wir, daß dies auch in abſeh⸗ barer Zeit geſchieht. Umſatz⸗ u. Einkommenſteuer⸗ Erklärung der Landwirte. Der Bauernverein ſchreibt: Es liegt im ureigenſten Intereſſe unſerer Bauern, die zwecks Abgabe der Einkommenſteuer⸗ erklärung zugeſtellten Fragebogen richtig auszufüllen und rechtzeitig(innerhalb 4 Wochen nach dem Tage der Zuſtellung) an das zuſtändige Finanzamt zurück- zureichen. Wegen der Wichtigkeit dieſer Erklärung ſind wir gerne bereit, unſeren Mitgliedern mit Rat und Tat behilflich zu ſein; gerade darum iſt die oben bekanntgegebene außergewöhnliche Ordnung der Beratungsſtunden eingelegt worden. Eine richtige Steuerklärung iſt grundlegend für eine richtige Veranlagung; ſpätere Schwierig⸗ keiten können dadurch mit Leichtigkeit verhindert werden. Es wäre ganz thöricht, überhaupt keine Erklärung abzugeben, da ſonſt die Veranlagung nach Schätzung der Steuerausſchüſſe erfolgt und auch Strafzuſchläge gemacht werden können.(S. J.) Turnen— Fußball Waldſportplatz. Die Sp. Vgg. verliert in Feudenheim knapp 23 Schwarzweiß⸗Elf— VfR. Gaberm. 413 3. Mannſchaft— VfR. Nollm. 2:2 1. Jug.— Wormatia 1. Jug. 0:5 e e, 9.% 13 1. Schülerm.—„ 1. Schüler 3:0 Die 1. M. der Sportvereinigung unterlag in Feudenheim ſehr unverdient. Die Grünen waren durch die Verletzung ihres hervorragenden Tormannes Schüßler ſehr gehandicapt. Die drei Tore der Feudenheimer wären nie gefallen, wäre Schüßler in der Lage geweſen ſein Können voll zu zeigen. Man muß es den Feudenheimern laſſen, daß ſie mit unheimlicher Energie kämpften, aber von Technik ſah man ſehr wenig. Die Grünen hatten einen ausgeſprochenen Pechtag, unter nor⸗ malen Umſtänden geht das Spiel glatt gewonnen. Die Schwarzweiß-Elf lieferte der Gaberm. des VfR. einen harten und ebenbürtigen Kampf. Das Spiel war abwechslungsreich und intereſſant. Mit zäher Verbiſſenheit wurde um den Sieg ge⸗ kämpſt, den die Schwarzweiß⸗Elf auch redlich ver⸗ dient hat. Die zahlreich erſchienenen Zuſchauer waren von dem gebotenen Sport ſicher nicht enttäuſcht. Die 3. M. traf mit der ſehr ſtarken Nollm. des Vfdt. Mannheim zuſammen. Aber auch hier konnte der BfR. keinen Sieg buchen und mußte ſich nach abwechslungsreichem Spiel mit einem Un⸗ entſchieden zufrieden geben. In Worms weilten die 1. und 2. Jugend- mannſchaften, ſowie die 1. Schülermannſchaft der Sportvereinigung, um ſich mit den gleichen Mann⸗ ſchaften der Wormatia zu treffen. Die 1. Schüler- mannſchaft bewies auch wieder hier, daß ſie in Hochform ſind. Der Gegner wurde glatt u. ſicher mit 3:0 geſehlagen. Die 1. und 2. Jugendmann⸗ ſchaften konnten ſich gegen die ſpielſtarken Mann⸗ ſchaften der Bezirksliga nicht durchſetzen u. mußten unterliegen. Wir können auch den Viernheimern Fußballern die Mitteilung machen, daß am 8. September die Verbandsſpiele beginnen und zwar: SC. Käfertal Amieitia Viernheim in Viernheim. Wir laſſen Terminliſte folgen. Wochenplan: Dienstag Abend Training ſämtlicher Schüler. Sonſtige Abend wie bekannt. Freitag Abend 9 Uhr im Lokal Spielausſchuß. Sport der Turngenoſſenſchaft. Die am Samstag Abend im grünen Laub abgehaltene halbjährliche Generalverſammlung ver⸗ lief im großen Ganzen ruhig. Nur zu bedauern, daß immer wieder die Paſſivität mit Abweſenheit glänzt. Das am Sonntag morgen auf unſerem Sportplatze, abſolvierte Handballtreffen geg. Reichs bannerſportler ging zu Gunſten der Turngenoſſen aus. Das Reſultat lautet 3:1 Toren. Ein Be⸗ weis, daß auch der Schutzſport Fortſchritte zu ver zeichnen hat. Die abends im grünen Laub ſtatt⸗ gefundene Tanzunterhaltung hatte einen guten Be⸗ ꝛeppeln um 1 f He. In Toko gelandet Nu unneheuerem Jubel in Japaus Hauptſtadt begrüßt Eine ſchöne Flugzeugaufnahme vom„Graf Zeppelin“ beim Ueberſfliege London, 19. Aug. Der Korreſpondent der Times in Tokio meldet vom 18.: Das ſchöne Wetter, das den Flug des„Graf Zeppelin“ über Sibirien begünſtigte, dauert an. Das Luftſchiff wird alſo wahrſcheinlich eine klare Endſtrecke vor ſich haben. Vier Marineflugzeuge werden ihm entgegenfliegen, um es einzuholen. Son⸗ derzüge ſtehen auf dem Bahnhof in Tokio be⸗ reit, um 1400 bevorzugte Gäſte nach dem Landungsplatz zu befördern. Die Marine⸗ und Luftfahrtbehörden haben alle möglichen Vor⸗ bereitungen getroffen. Beſondere Wetterberichte werden ſtündlich an das Luftſchiff gefunkt und ſtarke Abteilungen ausgebildeter Mannſchaften werden bei der Unterbringung des Luftſchiffes helfen. Die Halle iſt zwar etwas klein und läßt nur einen Spielraum von 18 Zoll, aber es ſind Schienen gelegt worden und es iſt durch⸗ aus möglich, das Luftſchiff heil in die Halle zu bringen. Ein Wirbelſturm, der ſich während der letzten Tage über die Seen hin auf Japan zu bewegte, hat ſich endgültig in nördlicher Rich⸗ tung verzogen. Tokio, 19. Aug. In der Stadt und im ganzen Lande wartet man fieberhaft auf die Ankunft des„Graf Zeppelin“. Die Zeitungen die alle Stunden große Sonderausgaben mit den neueſten Funkſprüchen und mit Bildern des deutſchen Luftſchiffes herausbringen, werden den Verkäufern Kuchſtählich aus der Hand ge⸗ riſſen. Auf dem Flugplatz Kaſamigaura ſind alle Vorbereitungen für die Landung getroffen. Geſteren machte die Landungsmannſchaft, die die japaniſche Regierung zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat, eine Probelandung, die tadellos klappte. Die Abſperrungsmaßnahmen ſind zum großen Teil organiſiert. Ein Infanterie⸗ und ein Reiterregiment ſind eingeſetzt, um die begeiſterte Menge, die bereits zu tanſenden nach dem Flugplatz eilt, zurückzuhalten. Dr. Eckener, wird ſofort nach der Landung in deutſcher Sprache eine kurze Anſprache halten. Der Mikado will den Kommandanten des deutſchen n der deutſchen Grenze. Luftſchiffes ſofort nach der Landung empfangen. Die ganze deutſche Kolonie wird auf dem Flug⸗ platz vertreten ſein. Landung des„Graf Zeppelin“ erſt am Abend? Newyork, 19. Aug. Aſſociated Preß meldet aus Tokio: Der japaniſche Verkehrs⸗ miniſter ſandte früh morgens an Dr. Eckener einen Funkſpruch, in dem er ihn zu dem erfolg⸗ reich durchgeführten Flug nach Aſien beglück⸗ wünſchte. Dr. Eckener ſandte einen Funkſpruch in dem er dem Verkehrsminiſter ſeinen Dank ausſpricht und ſich mit dem vorgeſchlagenen zweitägigen Feſtprogramm einverſtanden er⸗ klärt. Dr. Eckener gibt ferner zu verſtehen, daß das Luftſchiff am Donnerstag für den Pazific⸗ Flug bereit ſein dürfte. Aus der Botſchaft Dr. Eckeners iſt auch zu entnehmen, daß er beab⸗ ſichtigt, auf dem Flugplatz Kaſumigaura nicht vor dem Abend zu landen. Oberſt Kodama, der Leiter des techniſchen Büros des Verkehrsamtes, nimmt an, daß diefer Plan wegen der herr⸗ ſchenden Hitze befolgt werde. Glatt gelandet Tokio, 19. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute um 7.27 Uhr d. i. 11.27 Uhr Mz., in Tokio glatt gelandet. Die T. U. ver⸗ breitete bereits zwei Stunden vorher eine Meldung, die, da ſie den Tatſachen nicht ent⸗ ſpricht, nicht von Tokio ſtammen kann. Verlin, 19. Aug. Wie von Tokio berich⸗ tigend gedrahtet wird, iſt das Luftſchiff nicht 7.27 Uhr, ſondern 6.27 Uhr abends, alſo 10.27 Ahr Mz. heute morgen gelandet. Das Luft⸗ ſchiff wurde bei ſeiner Ankunft in der alten Hauptſtadt mit ungeheurem Jubel begrüßt. Es war ſeit ſeinem Abflug in Friedrichshafen faſt 100 Stunden in der Luft. Die Bevölkerung in Tokio füllte die Straßen und iſt voller Be⸗ geiſterung. Die Landung erſolgte in dem Flug⸗ hafen Kaſumigaura. Wird Wilhelm ll. zurückkehren? Niemand fönnte es verhindern Brüſſel, 17. Auguſt. Das„Libre Belgique“ veröffentlicht eine Unterhaltung ihres Berliner Vertreters mit Reichs miniſter Severing. Der Korreſpondent fragte den Miniſter, ob er an die Rückkehr des Kaiſers glaube. Severing antwor⸗ 1% 144 es nicht unmöglich, aber unwahrſchein⸗ ei. Ueber die Unterredung weiß das„8 Uhr Abendblatt“ folgende Einzelheiten zu berick len: Auf die Zuſatzfrage, ob ber Miniſter im Falle der Rückkehr Wilhem II. an eine Gefahr für die Republik glaube, meinte Severing, daß das ſicher nicht der Fall wäre, aber die Jage würde ſich ein wenig ſchwierig geſtalten und die Rückkehr ſei nicht wünſchenswert. Auf die Bemerkung, daß Gerüchte verbreitet ſeien, daß, falls der Kai⸗ ſer zurückkehre, auf ihn ein Attentat verübt werden würde, meinte Severing, daß niemand vor Attentaten geſchützt ſei, weder er ſelbſt noch irgend ein anderer. Er, Severing, e.halte täalich N n 7 eine Reihe von Drohbriefen, über die er ſich aber nicht weiter aufrege. Er benachrichtige 110 05 mal die Polizei. Auf eine weitere Frage, ob Se⸗ vering im allgemeinen an die Rückkehr der mo⸗ narchiſtiſchen Staatsform im Reiche glaube, meinte Severing, daß die Republik kfeſte Wurzeln im deutſchen Volke geſchlagen habe. Allerdings beklagte ſich der Miniſter gleichzeitig darüber, daß die alliierten Mächte die republikaniſche Staatsform in Deutſchland nicht geſtützt hätten. Die lange Beſetzung des Rheinlandes habe der antirepublitaniſchen Propaganda gu te Dienſte geleiſtet, aber immerhin, die Republik entwickle ſich vorwärts. Auf die Frage, von welcher Sybite, von rechts oder von links der Republik mehr Gefahr drohe, antwortete Severing, daß das von politiſchen und wirtſchaftlichen Umſtänden in 1 extremen„echten ſchöpften neue raften aus den außenpolitiſchen Schwierigkei⸗ ten Deutſchlands, die Kommuniſten Finne den wirtſchaftlichen Kriſen. Aber ungefähr 70 bis 75 v. H. aller Deutſchen ſeien der Republik ru ergeben. Die deutſche Republik ſei berufen, einen wichtigen Platz unter den vereinigten Staaten Europas einzunehmen, an deren Zuſtandekom⸗ men Severing ebenſo feſt wie Briand zu glauben vorgibt. Denkt er an Nütklehr? Wird ein Schloß für die Rückkehr des ehe⸗ maligen Kaiſers in Stand geſetzt? In den Krei⸗ ſn, die eigentlich darüber Beſcheid wiſſen müß⸗ ten, iſt nichts davon bekannt. Sämtliche dem ehe⸗ maligen Herrſcher verbliebenen Schläſſer und Paläſte werden ſelbſtverſtändlich ſorgſam verwal⸗ tet, wie ja überhaupt ein Hauseigentümer ver⸗ pflichtet iſt, ſeine Gebäude in gutem Zuſt nd zu bewahren. Und bei den hohen Werten, die die zum Teil ſehr koſtbaren Inneneinrichtungen der Hohenzollern'ſchen Schlöſſer darſtellen iſt es ganz ſelbſtverſtändilch, daß man ſie pfleglich behandelt. Wenn aber auch zurzeit anſcheinend der Schloßherr von Doorn nicht die Abſicht hegt, ſei⸗ nen Wohnſitz nach Deutſchland zu verlegen, ſo iſt er doch dazu jederzeit in der Lage, nachdem das Republikſchutzgeſetz außer Kraft getreten iſt. Der ehemalige Kaiſer hat auch wiederholt be⸗ tont, daß er ſich der holländiſchen Regierung ge⸗ genüber, wie irgend einer Regierung gegenüber, nicht gebunden fühle, da er freiwillig nach Hol⸗ land gegangen ſei und mit ſeiner Niederlaſſung dort keinerlei Verpflichtungen übernommen habe Er ſei ein freier Mann und deutſcher Bürger, dem es jederzeit zuſtehen müſſe, in ſein Heimat⸗ land zurückzukehren. Er bat es übrigens der republikaniſchen Re— gierung zu danken, daß er heute noch ein deut⸗ ſcher Bürger iſt. Nach den früheren Geſetzen hätte nämlich Wilhelm II. im November vori⸗ gen Jahres ſeine dautſche Staatsangehörigkeit verloren, und wäre ein Staatenloſer geworden, der ſich für Päſſe, Papiere und dergleichen an den Völkerbund wenden müßte, denn nach den ehemaligen Beſtimmungen verlor ein Deutſcher, der ſeinen Wohnſitz im Ausland hatte, ſeine Staatsangehörigkeit, wenn er zehn Jahre der Heimat fern blieb und ſich nicht in die Konſu⸗ larartikel eintragen ließ. Dies hat Wilhelm II. nicht getan. Durch das neue republikaniſche Ge⸗ ſetz über Erwerb und Verluſt der Staatsange⸗ hörigkeit iſt er aber ſeiner deutſchen Nationali⸗ tät nicht verluſtig gegangen. Er gilt alſo im ge⸗ ſetzlichen Sinne als Deutſcher wie jeder ſeiner Landsleute, die ſtändig in der Heimat gewohnt haben. Sollte ſich Wilhelm II. entſchließen, in eins ſeiner deutſchen Schlöſſer zurückzukehren, dann würden die Behörden einen ſolchen Schritt in keiner Weiſe verhindern können. Auch die ge⸗ wiſſen Aufenthaltsbeſchränkungen. die ſeinerzeit dem Kronprinzen auferlegt wurden, könnten bei ihm nicht mehr in Frage kommen. Er könnte ſich ſelbſt Berlin als Reſidenz wählen, wo ihm ja Unter den Linden das ehemalige Niederländiſche Palais gehört. Allerdings dürfte es wohl dem früheren Kaiſer, der ja ſtets großen Wert auf Preſtigefragen gelegt hat, zu ſchwer ankommen, in Berlin, an dem er überhaupt nicht beſonders gehangen hat, irgend wo anders zu wohnen, als im großen Schloß, und dieſes kommt ja für ihn nicht in Frage. Aus den gleichen Gründen dürfte auch Pots⸗ dam, das, da es mit zu vielen ſchmerzlichen Er⸗ innerungen für ihn verknüpft iſt. nicht als Wohnſitz gewählt werden. Wenn überhanopt, ſo dürfte er Homburg oder ein ſonſtiges weſtliches Schloß nehmen. Dort könnte er unbeeinträchtigt reſidieren wie in früherer Zeit, ohne zu deutlich den Wechſel zu ſpüren, der ſich in de zehn Jahren in Deutſchland vollzn ſuch zu verzeichnen.— Am Sonntag, den 25. Aug. macht der ganze Verein(alle Sparten u. Paſſiven) einen Ausflug nach Lützelſachſen, nach dem dortigen Turnerfeſt. Es zeigt hier zum erſtenmal unſere jüngſte Sparte, die Damenabteilung, ihr Können. Möge niemand fehlen, da die ganze Aktivität dor- ten vertreten iſt und deshalb die Turngenoſſen, dorten wieder als ſtärkſter und erſter Verein zeigt, wie in Viernheim Arbeiterſport getrieben wird. Die Vereinsmuſik, Trommler und Pfeiferkorps ſowie die Mandolinenabteilung, wird für Unter⸗ haltung, ſowie für Marſchordnung ſorgen. Alſo muß es Sonntag heißen: Auf nach Lutzelſachſen. NB. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. Bücherſchau. Mexers Lexikon in 12 Bänden, Sie⸗ beute, völlig neu bearbeitete Auflage. Ueber 160000 Artikel und Verweiſungen auf etwa 21000 Spal- ten Text mit rund 5000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu etwa 755 beſondere Bil⸗ dertafeln(darunter über 100 farbige) und 280 Kartenbeilagen und Stadtpläne ſowie 200 Text- und ſtatiſtiſche Ueberſichten. Band 10(Rechnung bis Seefedern) in Halbleder gebunden 30 Nm. Verlag bibliographiſches Inſtitut A. G. in Leipzig. Ein neuer Band von Meyers Lexikon liegt vor: der zehnte des auf zwölf Bände berechneten Geſamtwerkes. Die gewaltige wiſſenſchaftliche und organiſatoriſche Leiſtung, die dieſes erſte große Nachkriegslexikon darſtellt, tritt nun immer deut— licher in Erſcheinung. Meyers Lexikon bedarf kei- nes Lobes mehr; haben doch bereits die erſten Bände auch den kritiſchſten Benutzer von der Voll- ſtändigkeit, Klarheit und Sachlichkeit der erteilten Auskunft hinreichend überzeugt. Und der Befitzer der vorliegenden Bände wird an der bekannten ausgezeichneten Ausſtattung— man denke nur an zahlreichen Bildertafeln und an die vielen farbigen Tafeln— immer wieder ſeine helle Freude gefun⸗ den haben. Wir können uns daher bei dieſem neuen Band des gelungenen Nachſchlagewerkes mit den Stichwörtern„Rechnung“ bis„Soefedern“ darauf beſchränken, auf die wiederum ausgezeich- neten, in inhaltlich wie kartographiſcher Hinſicht vollendeten Kartenbeigaben(Rheinlande, Römiſches Reich, Rußland, Schleſien, Schweden, Schweiz und viele andere) hinzuweiſen und aus der inhaltreichen Zuſammenſtellung farbiger und ſchwarzer Bildbei⸗ lagen einige ihrem Thema nach beſonders intereſ⸗ ſante Tafeln hervorzuheben. Reklamekunſt, Schäd⸗ linge, Schlange, Schmetterlinge, 4 durchaus zeitge⸗ mäße Sportbeilagen(Reitkunſt, Rekord, Ruderſport, Rhytmiſche Gymnaſtik), zahlreiche Tafeln aus dem Gebiete der Kunſt, der Technik(Rundfunk, Schreib- maſchine, Röntgentechnik) uſw. uſw. Allein ſchon die Beilagen des„Großen Meyer“ bilden den orbis pictus unſerer Zeit. Ter Text dieſes 10. Bandes, ebenſo aktuell wie wiſſenſchaftlich einwand⸗ frei, lehrt wieder, wie ſehr der Wiſſensſtoff der Gegenwart angewachſen iſt, und wie unerläßlich darum für jeden der Beſitz eines ſo ausgezeichne⸗ ten Werkes wie Meyers Lexikon iſt. Geſchäfts⸗Eröffnung! Gebe bekannt, daß ich ab heute einen Weinhandel begonnen habe.— Empfehle Ia. Weißweine 0 Eiter 90 Pf. la. Rotweine l Liter 1 Mk. Um geneigten Zuſpruch bittet Wilhelm Röhrich,„ d. Schmit s. Goetheſtraße 6 1 22 —— 9 2 e . —. 5 ä„„ AA —.—. ⅛ô C. ̃7˙—r——̃7˙—»W——— *