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Die um halb 12 Uhr begon⸗ nene Beſprechung der Delegierten der vier an der Rheinlandfrage intereſſierten Mächte, an der von deutſcher Seite die Reichsminiſter Dr. Streſemann und Dr. Wirth teilnahmen, und in der dem Ver— nehmen nach die mit der Räumung zuſammen⸗ hängenden f enanziellen Fragen, ſowie der Vor— ſchlag der Einſetzung einer Vergleichskommiſſion zur Erörterung ſtanden, wurde nach etwa andert— halbſtündiger Dauer beenden, um heute nachmit— tag um 4 Uhr fortgeſetzt zu werden. Die erſte auf heute nachmittag anberaumte Sitzung der ſechs einladenden Mächte iſt im Zu— ſammenhang mit den heute nachmittag in Aus— ſicht genommenen anderweitigen Beſprechungen, ſowie im Hinblick auf eine heute vormittag zwi⸗ ſchen dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Jaſpar und dem engliſchen Schatzkanzler Snowden ge⸗ pflogene Unterredung, in der von beiden Seiten neue Anregungen vorgebracht worden ſein ſollen, abgeſagt und für morgen in Ausſicht genommen worden. Auch die urpfrünglich für heute nach⸗ mittag angekündigte Sitzung des volitiſchen Ko— mitees iſt vorläufig auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ tagt worden. Haag, 23. Aug. Die Nachmittagsſitzung der vier Mächte mit Deutſchland, an der wiederum die Reichsminiſter Dr. Curtius und Dr. Hilſer⸗ ding teilnahmen, dauerte über 1/ Stunden und ſoll heute abend fortgeführt werden. Die Bemühungen um den Ausgleich der finan⸗ ziellen Schwierigkeiten ſcheinen einen gewiſſen Fortſchritt inſoſern gemacht zu haben, als man nicht mehr unbedingt von Biegen oder Bre— chen ſpricht. Man will vielmehr die Konferenz über Sonntag hinaus fortſetzen, zumal die Eng⸗ länder erklärt haben, außer ihren bekannten For⸗ derungen nichts gegen den Noungplan einzuwen— den. Die Verhandlungen ſind im allgemeinen privaten Charakters. wobei es ſchwierig iſt, die verſchiedenen Konventikel der Rheinlandmächte und der einen oder anderen Gruppe der Gläubi⸗ germächte mit Deutſchland deutlich zu bezeichnen. Es erſcheint ſo gut wie ſicher, daß man bemüht iſt, den von Dr. Streſemann in ſeiner Demarche vom Dienstag und ſeinem Expoſee vom Mittwoch vorgetragenen deutſchen Anſprüchen ſo weit wie möglich Rechnung zu tragen. Die Lage iſt alſo die, daß in den letzten Tagen endlich das eigent⸗ liche Konſerenzthema in den Vordergrund der Erörterungen getreten iſt. Das beſagt aber nicht, daß die Auseinanderſetzungen zwiſchen den Gläu⸗ bigermächten eingeſchlafen ſeien. Noch leine Eniſcheidung am Samstag Nachdem bie Beſprechung von heute vormit⸗ tag über die Räumungsfrage und das Kontroll⸗ problem ergebnislos verlaufen war, trat Dr. Streſemann heute nachmittag nochmals zu einer Konferenz mit den Beſatzungsmächten zuſam⸗ men, an der auch Dr. Wirth teilnahm. Bis zur Stunde iſt nichts anderes als die ſelbſtverſtänd⸗ liche Zuſage zur Räumung der zweiten Zone u. eine allgemeine Formel errichtet, die praktiſch nichts anderes beſagt, als daß auch bei einer Fortſetzung der Haager Verhandlungen in zahl⸗ reichen Unterausſchüſſen über die Räumung der dritten Zone noch weiter verhandelt werden müßte. In der Frage der Kontrollkommiſſion find die Forderungen Frankreichs aufrechterhal⸗ ten worden. Bezüglich der Quotenveteilung glaubt man bei ſämtlichen Delegationen der Gläubigerſtaaten, daß jetzt eine Einigungsmög⸗ lichkeit beſtehe. Sie fußt darauf, daß England von den noch zur Verfügung ſtehenden 300 Mil⸗ lionen aus dem erſten Poungjahr 200 Millionen Mark erhält. Weiter bekommt England eine Erhöhung ſeines Anteiles aus dem ungeſchützten Teil der deutſchen Neparationszahlungen, und zwar wird dieſer Anteil dadurch konſtruiert, daß Deutſch⸗ land gezwungen werden ſoll, den ungeſchützten Teil um einen Vetrag von 50 Millionen Mark jährlich zu erhöhen. Es muß aber nachdrücklich betont werden, daß die deutſche Delegation alle Zumutungen, die an ſie im Intereſſe einer inte ralliierten Einigung geſtellt worden ſind, kategoriſch abgelehnt hat. Da auch die Finanz⸗ beſprechung auf den heutigen Nachmittag ver⸗ tagt wurde, mußte die Vollſitzung der politiſchen Kommiſſion auf morgen verſchoben werden. Die weitere Folge iſt, daß die für morgen in Aus⸗ ſicht genommene Plenarſitzung der Konferenz erſt am Montag ſtattfinden kann. Wie verlau⸗ tet, haben Henderſon und Briand demgemäß ihre Abreiſe auf Montag verſchoben. Man bemüht ſich jetzt, nachdem aus der Ent⸗ ſcheidung am Samstag nichts geworden iſt und man ſich damit abfinden muß, länger im Haag zu bleiben, nicht nur die Chancen für eine Fortſetzung der Verhandlungen in Genf zu ſchaffen, ſondern ſogar zu einem grundſätzlichen Einverſtändnis in den wichtigſten Punkten des Konferenzyrogramms zu kommen. Man kann bel Wichertolung Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Biernheimer Bürger-gtg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme am beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden allerdings aus dieſer Abſicht noch nicht auf den endgültigen Erfolg der Konferenz ſchließen. Die Haager Beſprechungen. Haag, 24. Aug. Geſtern abend veranſtaltet! die Königin der Niederlande zu Ehren der im Haag weilenden Hauptdelegierten der Länder ein Diner. Im Anſchluß daran ſetzten die Vertre⸗ ter Frankreichs, Belgiens, Italiens und Deutſch⸗ lands von 11,40 Uhr ihre unterbrochenen Be⸗ ſprechungen fort. Deutſcherſeits waren Dr. Cur⸗ tius und Dr. Hilferding beteiligt. Die Erörte⸗ rungen ſollen in der Hauptſache die Frage der Sachlieferungen, insbeſondere die Kohlenaus⸗ fuhr zum Gegenſtand gehabt haben. Morgen vormittag werden dieſe Beſprechungen fortgeſetzt werden. Um 2 Uhr nachmittags beginnt dann die Konferenz der einladenden Mächte. Macdonald begibt ſich nach London. London, 24. Aug. Premierminiſter Mac⸗ donald wird ſich heute nach London zurück⸗ begeben. Man nimmt an, daß eine wichtige Mitteilung aus dem Haag die Urſache dieſes plötzlichen Abbruches des in Leſſiemouth ver⸗ brachten Urlaubs iſt. Der Premierminiſter wird die Reiſe im Flugzeug machen. „Graf Zeppelin“ über dem Stillen Ozean Das Luftſchiff lommt in Sturmwetter Newyork, 2 Augauſt Einer Tokioter Mel⸗ dung der Aſſociated Preß zufolge haben die japaniſchen Funkſtationen um 1 Uhr mittags MEZ. Meldungen von Bord des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ aufgefangen, in denen die Poſi⸗ tion des Schiffes mit 35 Grad 40 Minuten nörd— licher Breite und 145 Grad 20 Minuten öſtlicher Länge angegeben war. Hiernach hat das Luft⸗ ſchiff innerhalb ſechs Stunden eine Strecke von 360 Meilen zurückgelegt. Dieſe Poſitionsmeldung iſt auch von dem Dampfer„Aſtral“ aufgefangen worden. Dr. Ecke⸗ ner ſcheint ſofort nach dem Start in öſtlicher Richtung auf das offene Meer hinausgeſteuert zu ſein. Wahrſcheinlich wollte er durch dieſen Kurs einem örtlichen Sturmgebiet ausweichen. Nach den Wetterberichten hat das Luftſchiff für den erſten Teil ſeines Fluges leichte Rücken⸗ winde gehabt. Dr Eckener hofft, bei Anhalten dieſer günſtigen Winde in etwa 80 Stunden in Los Angeles landen zu können. Danach würde die amerikaniſche Küſte am Sonntagabend bei Seattle erreicht, Los Angeles etwa gegen 6 Uhr früh pazifiſcher Zeit. Der Abflug des Zeppelin Kafumigara, 23. Aug. Als das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ aus der Halle gebracht wurde waren nur noch wenige Schauluſtige da, die ſich das lange Warten nicht hatten verdrießen laſſen. In der kurzen Zeitſpanne zwiſchen Ankündigung und Start hatte ſich aber wieder eine Menge von über 10000 Menſchen eingefunden, viele kamen zu ſpät auf den Platz. Kurz vor dem Ausbringen des Luftſchiffes aus der Halle ſtieg Dr. Eckener noch einmal aus der Gondel und verabſchiedete ſich durch Hände⸗ druck von den japaniſchen Behördenvertretern. Er nahm einen Abſchiedstrunk aus dem ihm ge⸗ reichten Ehrenbecher und beſtieg dann unter den Klängen des Deutſchlandliedes wieder das Schiff. Newyork, 23. Aug. Dr. Eckener bezeichnete nach einer Meldung der„Newyork⸗-Times“ die Beſchädigung der Motorengondel als einen un⸗ glücklichen Zufall, für den weder die japaniſchen Haltemannſchaften noch die Ingenieure der Halle verantwortlich gemacht werden könnten.— Kapitän Lehmann erklärte nach der gleichen Quelle, für die nahe Zukunft kämen weſentliche Konſtruktionsänderungen nicht in Betracht.— Aſſociated Preß weiß zu berichten, daß die Zep⸗ pelinpoſt einen Brief des japaniſchen Premier- miniſters Hamaguchi an ſeinen in der Bank of Japan in Newyork tätigen Sohn enthalte. O Los Angeles, 23. Auguſt. Die letzten Vorbe⸗ reitungen für die Landung des deutſchen Luft⸗ ſchiffes werden nach Möglichkeit beſchleunigt. Das Flugfeld iſt bereits für das Publikum geſperrt, ſelbſt die Flugplatzarbeiter dürfen im Umkreiſe von 300 Meter um den neu errichteten Anker⸗ maſt das Gelände nicht mehr betreten. Die Vorbereitungen ſtehen unter der Leitung der Marineoffiziere Settel und Lange, deren Aufgabe es iſt, das Luftſchiff ei ſeiner Landung ſicher an den Maſt zu lenken. Morgen vormittag trifft aus San Diego noch eine Sonderwache von 300 Marineſoldaten ein. Tokio, 24. Aug. Um 5 Uhr nachmittags M3. befand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ auf 36 Grad nördlicher Breite und 151 Grad öſtlicher Länge, alſo etwa 600 Meilen öſtlich von Kaſumigaura. Das Luftſchiff ver⸗ folgt mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von etwa 96 Meilen in der Stunde die Dampfer⸗ route nach Seattle und dürfte Los Angeles am Dienstag vormittag erreichen. Dr. Eckener meidet alſo die Inſelkette, die ſich von Japan bis Mlaska hinzieht und fliegt quer über den Ozean. San Franciſco, 24. Aug. Die weſt⸗ amerikaniſchen Funkſtationen haben bisher keine Verbindung mit dem Luftſchiff erhalten können. Man glaubt, daß elektriſche Störungen zwiſchen der Küſte und dem Standort des Zep⸗ pelin die Funkverbindung verhindern. Am Samstag dürfte das Luftſchiff den 180. Grad überfliegen, wobei ein Tag gewonnen wird. Die Paſſagiere werden alſo am Samstag abend zu Bett gehen und am Sonntag früh wieder erwachen. Tokio, 24. Aug.„Graf Zeppelin“ teilte durch Funkſpruch mit, daß das Schiff etwa drei Stunden nach ſeinem Start in einen Sturm ge⸗ raten ſei. Das Luftſchiff habe die Sturmzone direkt durchflogen, obwohl es heftig geſchüttelt worden ſei. Das Schiff flog zeitweiſe mit 130 Stundenkilometern.— Nach Durchfliegen des Sturmgebietes ſteigerte ſich die Geſchwindigkeit auf etwa 150 Kilometer in der Stunde. Der Kurs iſt etwa 800 Kilometer ſüdlich der zuerſt geplanten Route. Die Nacht iſt klar und mond⸗ hell. Das Schiff befindet ſich zurzeit üher dem ruhigſten Teil des Stillen Ozeans zwiſchen der nördlichſten und ſüdlichſten Dampferroute. Newyork, 24. Aug. Der Philadelphia Reading Eiſenbahn iſt es geglückt, einen Funk⸗ ſpruch des„Graf Zeppelin“ aufzufangen. Hier⸗ nach befand ſich das Luftſchiff um 12 Uhr nachts Mz. auf 154 Grad öſtlicher Länge und 39,40 Grad nördlicher Breite. Am Bord befindet ſich alles in Ordnung. tigkeitsprüfung ein, Leiſtungen an die Höhe der Befträge und an die 46. Jahrgang Handwerk und Reform der Arbeitsloſen⸗Verſicherung Der Reichsverband des deutſchen Handwerks nahm angeſichts der gegenwärtigen Verhandlun⸗ gen des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes des Reichs⸗ tags Veranlaſſung, dieſem die Auffaſſung des Handwerks zur Reform der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung zu unterbreiten. In dieſen Darlegungen wird ausgeführt, daß die Reform die Reichsanſtalt in die Lage ſetzen müſſe, mit ihren eigenen, durch Beiträge erho⸗ benen Mitteln in Zukunſt auszukommen. Gegen die vorgeſchlagene Erhöhung um ½% wird aus grundſätzlichen Bedenken heraus Einſpruch erho⸗ ben, da durch dieſe Erhöhung der Wirtſchaft ein erheblicher Kapitalbetrag entzogen wird und die Annahme einer Beitragserhöhung im Augenblick nur erreicht. daß man ſich um die Notwendigkeit einer eingehenden Reform herumhilft. Auch der vorgeſehene Ueberbrückungskredit werde die Wirt— ſchaft belaſten und ihr notwendige Betriebsmit— tel entziehen. Grundſätzlich wird verlangt. daß die verſicherungstechniſchen Beſtimmungen für die Arbeitsloſenverſicherung ſo geſtaltet werden, daß ſich Einnahmen und Ausgaben das Gleichgewicht halten. Ebenſo müſſe die Saiſon-Arbeiterfrage eine befriedigende Löſung erfahren. Für den Fall. daß eine Herausnahme der Saiſonarbeiter aus der Verſicherung für die wiederkehrende berufs— übliche Arbeitsloſigkeit nicht durchgeführt wer— den könne, müßten die Bedingungen für die In— anſpruchnahme der Verſicherung durch die Sai— ſonarbeiter erheblich verſchärft werden. Die Ein— gabe tritt weiter für die Einführung der Bedürf- ferner für Anpaſſung der Dauer der Beitragszahlung, ſowie ſchließlich für Einſchränkung der Gründe, die zur Ablehnung einer Arbeit berechtigen. Die unberechtigte Ab— lehnung angebotener Arbeit ſoll den Verluſt der Unterſtützung bis zum erneuten Ausſcheiden aus einem verſicherungspflichtigen Beſchäftigungsver— hältnis nach ſich ziehen. 419 Arhoitsloſe in Frankreich Frankreich iſt eines der wenig glücklichen Län⸗ der Europas, in dem Arbeitsloſigkeit nicht exi⸗ ſtiert Eine Veröffentlichung beziffert nach Blätter— meldungen die Zahl der Arbeitsloſen in Frank⸗ reich auf 419, davon 288 Männer und 131 Frauen. Dabei iſt die Zufuhr ausländiſcher Arbeitskraft unverändert. So haben in der letzten Woche vom 5. bis 10. Auguſt 2295 ausländiſche Arbeiter die Grenze überſchritten und in Frankreich Arbeit gefunden, während nur 850 ausländiſche Arbei⸗ ter abgewandert ſind. In einer weiteren Blättermeldung heißt es: In der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie werden un— aufhörlich Klagen über den Mangel an gelern— ten und ungelernten Arbeitern laut. Allein in der nordfranzöſiſchen Induſtrie fehlen 20 000 Ar⸗ beiter. Die Induſtriellen müſſen nach Oſteuropa gehen, um ſich Arbeitskräfte in Serbien. Rumä⸗ nien und Polen zu verſchafſen. Ausland Polniſches Unabhängigkeitsdenkmal in Graudenz. Warſchau, 23. Aug. Wie aus Graudenz ge⸗ meldet wird, ſoll dort am 23. Januar 1930 ein Unabhängigkeitsdenkmal, zur Erinnerung an den Tag der Uebernahme der Stadt Graudenz durch Polen vor 10 Jahren enthüllt werden. Das kriegeriſche Denkmal ſtimmt allerdings wenig mit der friedlichen Uebernahme der Stadt überein. die Polen doch wie ſein ganzer Staat ohne Schwertſtreich in die Hand gefallen iſt. Furchtbare Unwetterkataſtrophe Budapeſt, 24. Aug. Ueber Uesküb iſt geſtern nachmittag ein furchtbares Unwetter niederge⸗ gangen, das eine rieſige Ueberſchwemmung an⸗ richtete. Die Flüſſe ſtiegen teilweiſe um 6 Meter und traten über die Ufer. In Uesküb ſelbſt wur⸗ de ein ganzer Stadtteil zerſtört. Mehr als 50 Perſonen, zumeiſt Kinder und Greiſe, ertranken. In der Vorſtadt Tſcharra, die beſonders zu lei⸗ den hatte, gibt es über 800 obdachsloſe Familien. Die Kataſtrophe iſt die größte ſeit Menſchenge⸗ denken. Man ſchätzt den Schaden auf über 100 Millionen Dinar. Katholikentag Freiburg 1929 Die 68. Generalverſammlung der eutſcher Katholiken für das Jahr 1929 findet ſtatt in Freiburg i. Br. vom Mittwoch, den 28. Auguſt bis Sonntag, den 1. September. Am Mittwoch abend wird der Katholikentag eröffnet mit der Begrüßungsfeier. Der ganze Donnerstag und der Freitagvormittag iſt der Vertretertagung gewidmet. Das Geſamtthema dieſer Vertreter⸗ tagung lautet: „Die Rettung der chriſtlichen Familie“. In ſechs Gruppen(Arbeitsgemeinſchaften) wird unter verſchiedenen Geſichtspunkten dieſes ge⸗ waltige Problem der Gegenwart ſeine Behand⸗ lung erfahren. Am Freitag nachmittag beginnt die Generalverſammlung der Deutſchen Katholi⸗ len, die ſich am Samstag fortſetzt und am Sonn⸗ tag, den 1. September ihren Höhepunkt erreichen wird. Am Sonntag vormittag wird auf dem Feſt⸗ platz ein großer Feſtgottesdienſt abgehalten. Die großen Verſammlungen werden in der Zelthalle gefeiert. Bereits ſeit Wochen iſt die Vorbereitungs⸗ arbeit für den Freiburger Katholikentag aufge⸗ nommen. Der 1. Vorſitzende des Lokalkomitees iſt Geh. Kommerzienrat Herder, Verlagsbuch⸗ händler. Dem Präſidium gehören außerdem an: Bürgermeiſter Dr. Carl Hofner; Stadtrat Dr. Ferdinand Kopf; Kreisvorſitzender; Univ.⸗Prof. Prälat Dr. Emil Göller; Frl. Maria Kuenzer; Prälat Stadtdekan Dr. Konſtantin Brettle als Vertreter der Stadtgeiſtlichkeit; Juſtizminiſter Dr. Guſtav Trunk⸗Karlsruhe und Prälat Dr. Benedikt Kreutz, Präſident des Deutſchen Cari⸗ tasverbandes als Vertreter des Zentralkomitees der Deutſchen Katholikenverſammlungen. Die Schriftführer ſind: Diözeſanpräſes Dr. Auguſtin Schuldis; Oberbuchhalter Hans Gre— fen; Verlagsſchriftleiter Dr. Julius Dorneich und Generalſekretär Dr. Franz Xaver Rappen⸗ ecker.— Dem Lokalkomitee ſind außerdem bei— getreten 340 katholiſche Männer und Frauen der Stadt Freiburg. Die Geſchäftsſtelle des Lokalkomitees befindet ſich in Freiburg i. Br., Johanniterſtraße 4. Die Generalverſummlung der Katholiken Deutſchlands und Paläſtina Das katholiſche Deutſchland hat auf ſeinen öffentlichen Tagungen nie das Heilige Land ver— geſſen. Iſt Paläſtina auch klein, ſo hat es doch für den gläubigen Katholiken eine hervorragende Bedeutung; dort ſtand die Wiege des Katholizis— mus; die göttliche Vorſehung hat es auserwählt unter allen Ländern; es iſt die Heimat Chriſti, ſeiner Mutter und ſeiner Apoſtel geworden. Seine Städte, Ortſchaften, Flüſſe und Seen ſind jedem Chriſten vertraut. In regem Wettbewerb mit den anderen chriſt— lichen Ländern hat auch das katholiſche Deutſch— land Großes für das Heilige Land getan. Durch ſein Organ, den„Deutſchen Verein vom Heiligen Lande“, hat es in Paläſtina Klöſter, Kirchen, Schulen und Pilgerheime ins Leben gerufen und größte Opfer für die Erhaltung der Heiligen Stätten gebracht. Der Deutſche Verein vom Heiligen Lande be— nutzt deshalb die Gelegenheit der Generalver— ſammlung der Deutſchen Katholiken, um Rechen— ſchaft abzulegen über ſein Wirken in Paläſtina und im näheren Orient. Auf der diesjährigen Tagung hält der Ver— ein am Freitag, den 30. Auguſt, nachmittags 14 Uhr(2 Uhr) im Sitzungszimmer des Werth— mannhauſes. Werthmannplatz 4. eine Vorſtands⸗ und Delegierten⸗Verſammiung av, auf der die internen Angelegenheiten des Vereins beſprochen werden ſollen. Am Samstag, den 81. Auguſt, nachmittags 14 Uhr(2 Uhr), im Saalbau Wiehre, Zaſiusſtraße 20, Ecke Brombemſtraße, Eingang von der Bromberg⸗ ſtraße aus, det eine große„öffentliche Ver⸗ ſammlung“ ſtatt, auf welcher der Generalſekre⸗ tär des Vereins Bericht über das Wirken des Vereins erſtatten wird. Pater Johann Spargel, C. M., der längere Jahre in Paläſtina geweilt hat, wird einen Licht⸗ bildervortrag über Paläſtina halten, während Pfarrer Sommer, Delegierter des Vereins in Konſtantinopel, über die Beſtrebungen des Ver⸗ eins im näheren Orient ſprechen wird. Der Vor⸗ ſtand des Vereins ladet zu beiden Verſammlun⸗ gen herzlichſt ein! Es ſei bei dieſer Gelegenheit noch daran erin⸗ nert, daß der Verein im nächſten Jahre ſein 75 jähriges Beſtehen feiert. Er organiſiert aus die⸗ ſem Grunde eine große„Jubiläumswallfahrt“ nach Paläſtina, zu welcher Zeit ſchon heute zahl⸗ reiche Anmeldungen vorliegen. Ueber dieſe Wall⸗ fahrt wird auch in beiden Verſammlungen Nähe⸗ res bekannt gegeben werden. Vorläufige Pro⸗ ſpekte ſind zu beziehen durch das:„Generalſekre— tariat des Deutſchen Vereins vom Heiligen Lande, Köln a. Rh., Steinfeldergaſſe 17. PK. Aus aller Welt Großfeuer in Sandhofen. Mannheim, 22. Aug. Aus unbekannter Ur⸗ ſache geriet in Sandhofen, Obergaſſe 36, eine mit Getreide und Stroh angefüllte Doppel⸗ ſcheuer und eine angebaute Stallung in Brand. Die Doppelſcheuer und das Dach der Stallung ſind zerſtört. Das Getreide und das Stroh iſt größtenteils verbrannt und unbrauchbar. Das Feuer wurde durch die alarmierte Berufswehr und die Freiw. Feuerwehr Sandhofen mit fünf Schlauchleitungen gelöſcht. Der entſtandene Schaden iſt bedeutend. Er ſoll 6000 Mark be⸗ tragen. Geheimnisvoller Meſſerſtecher. Düſſeldorf, 22. Aug. In der vergangenen Nacht ereigneten ſich in dem Düſſeldorfer Vor⸗ ort Eller geheimnisvolle Ueberfälle, die die ganze Bevölkerung in Aufregung verſetzten. Kurz vor ein Uhr wurden in der Nähe des Heimgartens drei Perſonen, ein Mann und zwei Frauen, in Abſtänden von einigen Minuten von einem un— bekannten Täter mit einem Meſſer niedergeſto⸗ chen. Eine Arbeiterin wurde ſo ſchwer verletzt daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Hüttenunglück. Bochum, 22. Aug. Auf der Wittener Hütte bei Bochum ſtürzte eine Pfanne mit glühendem Eiſen um. Das glühende Metall ergoß ſich über zwei Arbeiter. Der eine von ihnen wurde bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und getötet der andere mit ſchweren Brandwunden ins Kran— kenhaus verbracht. Hungerſtreik. Berlin, 22. Aug. Im Zellengefänguis in der Lertherſtraße in Berlin traten, wie das„Ber⸗ liner Tageblatt“ berichtet, am Montag die In⸗ ſaſſen einer Gemeinſchaftszelle in einen Hunger⸗ ſtreik. Die Sträflinge demolierten das Schloß der Zellentür und richteten vor der Tür Barrikaden auf. Die Sträflinge mußten in Einzelhaft über⸗ führt werden. Angeblich doll die Demonſtration erfolgt ſein, weil die Behandlung im Gefängnis zu ſchlecht und das Eſſen nicht genießbar ſei. Schweres Autounglück. München, 22. Aug. Ein Pariſer Mietautobe⸗ ſitzer, der mit Amerikanern ſchon einige Zeit in Partenkirchen weilt, unternahm geſtern abend mit zwei Damen und zwei Herren eine Fahrt nach Mittenwald. Auf der Fahrt raſte der Wa⸗ gen mit 80 Klm. Stundengeſchwindigkeit gegen einen Baum. Die Kaſſiererin Valeſka Faiſtl aus Dresden wurde ſofort getötet. Einer der Her⸗ ren und die zweite Inſaſſin erlitten ſchwere Schädelverletzungen, der andere Inſaſſe einen Oberſchenkel⸗ und Beckenbruch. Der Wagenlenker wurde nur leicht verletzt. Das Befinden der ſchwediſchen Königin. Konſtanz, 22. Aug. Ueber das Befinden der ſeit längerer Zeit auf der Inſel Mainau(Bo⸗ denſee) weilenden Königin von Schweden wird mitgeteilt, daß die Königin ſeit Wochen ſehr lei⸗ dend und weiterhin ſehr erholungsbedürftig ſei, und daß ſie ſeit langem das Bett hüte. Der König, der zum 67. Geburtstag der Königin anfang dieſes Monats hier eingetroffen und vor⸗ übergehend abweſend iſt, wird in den nächſten Tagen zurückerwartet. Ueberfall auf einen Heimwehrſoldaten. Graz, 23. Aug. Die Polizeidirektion teilt mit: Geſtern abend iſt ein der Heimwehr an⸗ gehörender Arbeiter der Woitzer Waggonfabrik beim Verlaſſen der Arbeitsstätte von einem anderen Arbeiter zu Boden geſchlagen worden. Der Ueberfallene flüchtete in die Fabrik, die daraufhin von etwa 200 Perſonen belagert wurde. Die Polizei zerſtreute die Menge und nahm den Heimwehrmann in Schutz. Der Täter konnte noch nicht verhaftet werden. Taifun über Honkong. Paris, 23. Aug. Einer Honkonger Mel⸗ dung zufolge wurde die Stadt geſtern von einem Taifun heimgeſucht, der mit 200 Kilometer Stundengeſchwindigkeit dahinbrauſte. Dampfer und Kriegsſchiffe mußten im inneren Hafen Schutz vor dem hohen Wellengang ſuchen, Bäume wurden entwurzelt und verſchiedentlich traten Erdrutſche von beträchtlichen Ausmaßen ein. Die Räuber von Mechernich verhaftet? Vrüſſel, 23. Aug. Aus Vervier wird gemeldet, daß ein Reiſender die Polizei auf vier Männer aufmerkſam gemacht habe, in denen er die Räu⸗ ber von Mechernich vermutete. Die vier Perſo— nen ſeien dann in dem Augenblick verhaftet wor— den, als ſie in den Zug nach Lüttich einſteigen wollten. Bei einem von ihnen ſei eine Aktentaſche aus nachgemachtem Krokodilleder gefunden wor- den, die man nach dem Ueberfall von Mechernich in den Händen eines der Angreifer geſehen haben will. Wetterlage Ein Regengebiet zieht die deutſche Küſte entlang und wird auch uns mit ſeinen Aus⸗ läufern berühren. Danach erfolgt eine vorüber⸗ gehende Beſſerung, der aber bald neue Ver⸗ ſchlechterungen bei auffriſchenden Winden fol⸗ gen werden. Die Witterung wird alſo voraus⸗ ſichtlich einen lebhaften und auch feuchteren Tharakter als bisber annehmen. der start des„Graf Zeppelsn Totie, 28. Aug.(Eigener Drahtbericht.) Das Luftſchiff„raf Zeppelin“ iſt um 3.13 Uhr nachmittags, d. i. 7.13 Uhr Mez., zum Pazifikflug nach Los Angeles geſtartet. Tokio, 23. Aug. Noch um 1 Uhr nach⸗ mittags hielt man es für unmöglich, daß„Graf Zeppelin“ vor morgen ſeinen Weiterflug an⸗ treten könnte. Aufgrund der Meldungen des Wetterbüros nahm man an, daß die Abfahrt um mindeſtens 24 Stunden verſchoben werden müſſe, da die ſtarken Nordwinde unver⸗ mindert anhielten. Als die zahlreiche Menſchen⸗ menge, die ſich auch heute wieder auf dem Flug⸗ felde von Kaſumigaura eingefunden hatte, von der Startverſchiebung hörte, zerſtreute ſie ſich enttäuſcht. Aber eine Stunde ſpäter bereits traten plötzlich Aenderungen der Wetterlage auf und kurz nach 2 Uhr wurde aufgrund der neuen Wetterlage der Start des Luftſchiffes auf 3 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. Wenige Minuten ſpäter erfolgte die Alarmierung der Wacht⸗ und Haltemannſchaften. Die Paſſagiere des„Graf Zeppelin“ waren am Vormittag nicht nach Tokio zurückgekehrt. Sie wollten auch für den Fall, daß der Start auf morgen hätte verſchoben werden müſſen, in ihren Kabinen im Luftſchiff übernachten. Am 3.13 Uhr erfolgte dann unter den begeiſterten Zu⸗ rufen der Menge der Abflug, der ſich ohne Schwierigkeiten vollzog Das Luftſchiff entfernte ſich in ſchneller Fahrt in nordöſtlicher Richtung. Bereits um 3,20 Uhr war es den Blicken ent⸗ ſchwunden. Verminderung der Zeppelinbeſatzung in Los Angeles. Newyork, 22. Aug. Die Transcontinen⸗ tal⸗Airtransport⸗Co. gab bekannt, daß acht Mitglieder der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ das Luftſchiff in Los Angeles verlaſſen und im Flugzeug oder mit der Bahn nach Newyorl reiſen würden, da eine Verminderung der Be⸗ laſtung des Luftſchiffes während der Ueber⸗ fliegung der Rocky Mountains als notwendig angeſehen werde. Das ſpaniſche Geschwader in Iwinemünde Swinemünde, 22. Aug. Das aus vier Schiffen beſtehende ſpaniſche Geſchwader, deſſen Beſuch hier erwartet wurde, iſt am ſpäten Nachmittag in den Hafen eingelaufen. Die Schiffe wurden von dem zahlreichen Publikum, das ſich am Boll— werk eingefunden hatte, mit großer Herzlichkeit begrüßt. Der ſpaniſche Konſul in Stettin, Reeder Kunſt⸗ mann, hieß die ſpaniſchen Gäſte im Hafen will⸗ kommen. Die offiziellen Empfangsfeierlichkeiten ſind auf Freitag verſchoben worden, da ſich das Einlaufen des Geſchwaders wider Erwarten ver⸗ zögert hatte. Die Flottille, die zu den modernſten der ſpa⸗ niſchen Flotte gehört, und im Jahre 1926 in Dienſt geſtellt wurde, beſteht aus dem Führer⸗ ſchiff„Sanchez Bacaitzegui“ und drei Torpedo⸗ boot⸗Zerſtörern„Alſedo“,„Valſeo“ und„Lazaga“ e ergfegf 8331 Abe bla lnlt alibenibri- ge e ee ca 0 0 1 rere en Das Oper der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe Von Erich Frieſen. (59. Fortſetzung.) Immerhin— Schweſter Virginia wußte, daß ſie auf ihrer Hut ſein mußte. Daß alle Vorſicht nichts nützte. wenn es der böſe Zufall anders wollte. Jetzt, nachdem es Werner beſſer ging, konnte ſie ohnehin kaum mehr ihren Wunſch, mit dem Patienten allein zu ſein, aufrecht erhal⸗ ten. Frau v. Bülows Bemerkung vorhin hat es ihr bewieſen. Ja es war an der Zeit, abzureiſen, damit nicht doch noch ein Ereignis einträte, das ihrer aller Unglück werden konnte! 33. Kapitel. „Kuckuck! Fang mich!“ „Wo biſt du Sonnenſcheinchen?“ N „Hier mein geſtrenger Herr Bräutigam...! Nein, hier.... Kuckuck!“ a Und das mutwillige Mädel ſteckte den lachen⸗ den Kopf hinter einem bunten Blumenbeet her⸗ vor... dann hinter einer dunklen Buchsbaum⸗ hecke.. dann aus der mit wildem Wein um⸗ rankten Laube „Kuckuck! Kuckuck!“ Und Rolf ſprang mit ein paar Sätzen über das Blumenbeet und die Buchsbaumhecke nach der Laube hin, haſchte die fliehende helle Geſtalt und zog ſie an ſich. Und drückte den Mund auf die ihm willig gebotenen friſchen Lippen. Und Lore errötete heiß unter dieſem Kuß. Das war nicht mehr ganz der ruhige, gleich⸗ em firüderliche Kuß, wie vor ein vaar Wochen — nein, ein anderer Kuß war's— wärmer, in— niger, ſtürmiſcher— ein Kuß, wie die kleine Lore ihn noch nicht kannte. Und ein ſeltſam beſeligendes Gefühl durch⸗ zitterte ihr junges Herz. Während das Brautpaar hier draußen in froher Jugendluſt herumtollte und ſich dabei ab⸗ ſolut keinen Zwang antat, ſtand Schweſter Vir— ginia oben in der kleinen Dachkammer hinter der etwas beiſeite geſchobenen Gardine— trä⸗ nenden Auges und mit feſt zuſammengepreßten Lippen. Es war alles gekommen, wie ſie es wünſchte. Nicht ein bißchen anders. Trotzdem— ſie preßte in aufwallendem Weh die Hände aufs Herz, in dem eine tiefe Leere klafterte. f Ja. Jetzt war ſie tot für ihn.— Wirklich tot.—— Unten im kleinen Wohnzimmer ſaßen inzwi⸗ ſchen Frau v. Bülow und Klaus Landvogt in ernſtem Geſpräch. Der Hochzeitstag ſollte angeſetzt, das Auf⸗ gebot beſtellt werden. Man hoffte, bis dahin Werner völlig wieder hergeſtellt zu ſehen. Und die beſorgte Mutter hatte nun mit dem lang⸗ jährigen Hausfreund und Vormund ihrer Kin- der noch allerhand zu verhandeln. Um ja nichts zu vergeſſen, ging ſie für ein paar Sekunden ins Schlafzimmer, um ihr No⸗ tizbuch zu holen, in dem ſie ſich vewchiedene Ein⸗ tragungen gemacht hatte. Klaus Landvogt wollte raſch die Gelegenheit benutzen, um den Arzt, der gerade oben im Krankenzimmer weilte, beim Herauskommen un⸗ ter vier Augen nach dem Befinden des Patien⸗ ten zu fragen. Auch hoffte er, auf dieſe Weiſe vielleicht einmal, wenn auch nur ganz flüchtig, die geheimnisvolle Krankenpflegerin zu Geſicht zu bekommen. Einmal batte er ſie geſeben, ein einziges Mal, als er grade auf der Treppe ſtand und Frau v. Bülow oben das Eſſen hinreichte. Und da war ihm an der hohen, ſchlanken Geſtalt irgend etwas ſeltſam bekannt, erſchienen. War es die Bewegung, mit der ſie das Tablett in Empfang nahmd War es die Art des Kopfneigens oder was ſonſt? Das Geſicht mit den großen blauen Brillengläſern erſchien ihm nicht mehr jung. Wo hatte er die Frau nur ſchon einmal geſehen? Er ſann und ſann— und kam zu keinem Re⸗ ſultat.— Doch beſchäftigte er ſich ſeitdem im Geiſt viel mit ihr.— i Und allerhand Vermutungen und Zweifel, denen er vorläufig noch keine Bedeutung beileg⸗ te, ja, die er als faſt unmöglich zu verwerfen geneigt war, begannen, ſich in ihm zu regen. Trotzdem— er wollte ſie gern nochmals ſe⸗ hen, die hochgewachſene Krankenpflegerin mit den großen dunklen Brillengläſern, die die Au⸗ gen völlig verdeckten und die— wie Werner der Mutter erzählt hatte— wenn ſie beide allein wa⸗ ren, neben ihnen auf dem Nachttiſch lagen, ſo daß der Knabe in ihre klaren leuchtenden Augen ſchauen konnte. Jetzt hörte er oben kräftige Schritte. Und das Oeffnen der Tür. Raſch ging er die niedrige Treppe hinauf, um den Arzt ſicher nicht zu verfehlen. Doch der mußte wohl im Krankenzimmer ek⸗ was vergeſſen haben; denn Klaus hörte ihn noch einmal zurückrufen: „Schweſter Virginia! Bitte, noch einen Au⸗ genblick— 1“ Die Tür oben öffnete ſich wieder. Die Kran⸗ kenpflegerin erſchien auf der Schwelle. Sie glaubte ſich unbelauſcht und hatte deshalb die dunkle Brille abgeſetzt. Ein durchs dunkle Fen⸗ ſter hereinbrechender Sonnenſtrahl beleuchtete grell ihr ernſtes Antlitz und die ſchönen, wie von innen heraus erhellten Augen.: Rechtsanwalt Landvpat. der auf der Trey 1 A im Halbdunkel ſtand, fuhr zurück, als habe er einen Schlag erhalten. 755 Jetzt wußte er, an wen Schweſter Virginia ihn erinnerte. Dieſe Augen. Dieſe Haltung! Dieſe—— Da trafen auch ein paar Worte an ſein Ohr: „Gewiß, Herr Doktor. Es wird alles nach Ihrem Wunſche geſchehen!“ Auch die Stimme! Auch die Stimme! Gro⸗ ßer Gott! Täuſchte ihn ein Trugbild ſeiner er⸗ regten Phantaſie?.. Es konnte ja nicht Wirk⸗ lichkeit ſein! Konnte nicht. a In fliegender Haſt riß er ein Blatt aus ſei⸗ nem Notizbuch, kritzelte ein paar Zeilen darauf, faltete es zuſammen und eilte dem ſich bereits entfernenden Arzt nach. „Herr Doktor— einen Moment!“ Der Arzt blieb ſtehen. „Nun?“ „Geben, Sie, bitte, dieſen Zettel der Dam⸗ da oben— ich meine,— der Schweſter Virginia.“ „Jetzt gleich?“ „Ja, ſofort! Es hat größte Gile!“ Kopfſchüttelnd kehrte Dr. Wendroth um und trug den zuſammengefalteten Zettel ins Kran⸗ kenzimmer. Der alte erfahrene Arzt und Men⸗ ſchenkenner wußte, daß das Leben unendlich viel Tiefen und Untiefen birgt. Und viel Leid und Qual und viel ungeſehenes Heldentum. Und er hatte längſt geahnt, daß über dem Leben dieſer Krankenpflegerin ein Geheimnis ſchwebte, daß dort eine Tragödie verborgen lag, von der man den Schleier am beſten nicht hob. Sollte die Kataſtroyhe nahe ſeind Arme Schweſter Virginia! Klaus Landvogt befand ſich in einer Aufre⸗ gung, wie noch nie in ſeinem Leben! Kaum war es ihm möglich, eine ruhige Miene zur Schau zu tragen! Viel weniger noch, auf die unbefange⸗ nen Bemerkungen und Fragen ſeiner Umgebung einzugehen. ö Fortſetzung folgt). 0 + 8 8 26595 9.36 ⁹⁰ Madntel und Neider fair fuihlæro Jaqe f und Straße, Mantel drei- Diagonal. G. 26596. Complet aus Woll⸗ G. 36244. Aparter Mantel marokain, vorbildlich füreiſe aus beige-braunem Noppe— Durch Längs— viertel lang. Im Kleid weiße teilungslinien im Vorder-und Crépe deChine-Weſte, Kragen Rückenteil leicht tailliert, und und Aermelaufſchläge. Der nach unten glockig erweitert. pliſſierte Kock iſt angeſetzt. Hochſtehender Stuartkragen. Backebell G.⸗Lindaſchnitt Nr. 28598 Hackebell O.⸗Lindaſchnin Nr. 30244 1 05 o Pfennig) Größe II derrätig.(90 pjennig) Größe II und III. 4 f * Sämtliche Linda⸗Schnittmuſter un 2 d Modejournale vorrätig bei Seitſchriftenvertrieb S cha udt, Mainz, Mittlere Bleiche 41 G. 26611. Elegante wie praktische Zuſammenſtellung zweier Stoffe. Geeignet für ſchlanke Damen. 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Während den blinden Paſſa⸗ gier zwar einſtweilen noch die rächende Nemeſis in Geſtalt der Hamburger Juſtizbehörden bei ſeiner bevorſtehenden Landung im Hamburger Hafen erwartet, um ſich ſeiner nach den Para⸗ graphen ſoundſo liebevoll annehmen, hat ein Tabakplantagenbeſitzer in Portorico beſchloſſen, dem jungen weſtfäliſchen Bäckergeſellen die Hand zu reichen und ihm,„den Start ins Leben“ zu ermöglichen, wie man das auf der anderen Seite des großen Teiches nennt. Die Neuyorker„Dailly News“ bringen nämlich in ihrer Ausgabe vom Mittwoch, 7. Auguſt, eine Meldung, wonach ſich der portoricaniſche Pflan⸗ zer Miguel Requena, der in Portorico, 215 Eaſt 102 Str., wohnt, mit der Bitte an Dr. Eckener gewandt habe, Albert Buſchko adoptie⸗ ren zu dürfen. Die„Daily News“ ſchreiben weiter, daß Miquel Requena, heute ein reicher Plantagenbeſitzer, vor dreißig Jahren ſelber als blinder Paſſagier nach Amerika gekommen ſei und daher für die Lage des jungen Buſchko ein beſonderes Verſtändnis beſitze. Requena ſei Vater von drei Kindern und habe nun den Wunſch, den jungen Weſtfalen als viertes an⸗ zunehmen. 5 4 Da Buſchko bekanntlich noch min derfährig iſt, hätte natürlich ſein Stiefvater, der Eiſen⸗ bahner Paul Schiweck, Bochum⸗Werne, Sedanſtraße 18, in erſter Linie als Vormund in dieſer Frage mitzureden. Daß Dr. Eckener ſelbſt wohl über den Fall nicht mehr zürnt, wie die erſten Meldungen es vermuten ließen, geht aus einer weiteren Mitteilung des Neuyorker Blattes hervor, das ſchreibt, Dr. Eckener habe Buſchko als„einen jungen, unwiſſenden Menſchen bezeichnet, der romantiſche Ideen habe“. Die Mutter Buſchkos der man von dem Wunſche des Farmers in Portorico Kenntnis gab, wollte aber zunächſt nichts von einer Adoption wiſſen und lehnte dieſes mit Tränen in den Augen ab. Als man ihr aber erklärte, daß ſie trotzdem die Mutter ihres Sohnes bleiben würde, ſchien Frau Schi⸗ weck anderer Meinung zu werden, zumal ihr auch einleuchtete, daß dadurch unter Umſtän⸗ den der Junge ſein Glück machen könne, das et daheim bisher nicht finden konnte. Frau Schiweck hat inzwischen aus Newyork von einem Millionär einen Brief erhalten, der ihr anbietet, eine Summe Geld ſenden zu wollen, da er gehört habe, daß die Familie Schiwed in beſcheidenen Verhältniſſen lebe. Der Brief ſchlient mit den Worten:.Ich richte meine veſten Wünſche an Sie und hoffe, daß Gott Sie und Ihre Familie ſegnen möge!“ Ferner haben mehrere Angeſtellte einer Newyorker Firma, alles Deutſchamerikaner, an 9155 deutſche Zeitung folgenden Brief gerich— tet: Newyork, 8. Auguſt 1929. 125 Street, Pade Avenue. Sehr geehrte Schriftleitung! Mit beſonderem Intereſſe verfolgt die Welt das Schickſal des„blinden Paſſagiers“ des Zeppelin. Wenn der Direktor der„Hapag“ ihn als einen„bad boy“, alſo einen ſchlechten Kerl, bezeichnet, ſo iſt dies typiſch für die Einſtellung dieſes Herrn. Es ſind nicht die ſchlechteſten Deutſchen, die auf ſo abenteuerliche Weiſe ins Ausland gehen. Wir Auslandsdeutſche ſind davon überzeugt, daß Albert Buſchko, der aus Werne kommt, durch ſeine kühne Fahrt ſeiner Vaterſtadr alle Ehre macht. Nunmehr iſt ja auch ein wohl— habender Kaufmann bereit, ihn zu adoptieren, um ihm einen„Start“ in der neuen Welt zu geben. Dieſer Kaufmann iſt ſelbſt als blinder Paſſagier nach Amerika gekommen. Wir hoffen von Ihnen, daß Sie im Gegen⸗ ſatz zu vielen Müttern Deutſchlands für Al⸗ bert Buſchko, den jungen Pionier, Verſtändnis haben. Wir verbleiben mit deutſchem Gruß Angeſtellte der Firma Griſtede Inc. Deutſche Krämerläden gez. Günther Lucas.“ So ſcheint Albert Buſchko nun doch noch an den„Start“ zu kommen. Erſt wird er aber das Hindernis, das man ihm hoffentlich nicht allzu hoch in Hamburg errichten wird, überſpringen müſſen. Man ſollte auch bei uns im Lande den Fall milder anſehen und ihn mit dem Mantel der Nächſtenliebe zudecken. Daß das Gold ſozufagen auf der Straße liegt, dürfte den wenigſten Menſchen zum Bewußt— ſein kommen. In Newyork beiſpielsweiſe hat man feſtgeſtellt, daß der aus den Schornſteinen aufſteigende Rauch erhebliche Mengen winziger Goldteilchen viele Kilometer weit über die Straßen und Dächer von Newyork entführte. Zuerſt ſtand man ratlos vor dieſer Erſcheinung, bis man darauf kam, daß der Segen aus der „Verſuchsanſtalt für die Vereinigten Staaten“ ſtammte, in der ſeit Jahren große Mengen des eingeführten Goldes eingeſchmolzen werden. Man hat nunmehr an den Schornſteinen der Verſuchsanſtalt elektriſche Apparate angebracht, durch welche die in dem Rauch enthaltenen Me⸗ tallteile magnetiſtert und polariſiert werden, ſodaß ſie ſich in kleinen Mengen ſammeln, die eine genügende Dichtigkeit beſitzen, um in auf⸗ geſtellte Behälter zu tropfen. Der Wert des auf dieſe Weiſe gewonnenen Goldes betrug in den erſten 3 Monaten rund 50000 Mark * Und nun kratzen ß oie Yankees die Haare vor Entſetzen, daß ſie aus ihrer Verſuchsanſtalt bisher Jahr für Jahr Gold im Werte von 200 000 Mark über den Dächern Newyorks in Rauch aufgehen ließen. Ungeheure Mengen Goldes bergen auch die Ozeane und zwar ent⸗ hält jede Tonne Meerwaſſer rund 50 Milli— gramm Gold. Bereits hat der franzöſiſche Che⸗ miker Berget ausgerechnet, daß das geſamte Meerwaſſer der Erde rund 70 Milliarden Kilo— gramm Gold enthält. Würden wir dieſes Gold erfaſſen, ſo würde jeder Menſch auf dieſer Erde bei einer kommuniſtiſchen Verteilung dieſes Segens zum vielfachen Millionär wer— den. Leider iſt dieſes prachtvolle Gold im WMleerwaſſer derart chemisch gebunden, daß es praktiſch niemals erfaßbar iſt. Aehnlich übel ergeht es uns mit dem Golde, das wir täglich mit der Nahrung in uns aufnehmen. In einer holländiſchen Zeitſchrift werden darüber recht lehrreiche Angaben gemacht. So enthalten 150 Gramm Haferflocken ein Zehntel Milligramm Gold. Die gleiche Menge findet ſich in 100 Gramm Roggenbrot und in 100 Gramm Haſel: nüſſen. 1 Kilogramm Menſchenblut enthält 0.3 Milligramm Gold und ein Kilogramm Rindsleber 0,2 Milligramm. Wie ſehr man dem Rindvieh in der mißbräulichen Anwendung Rieſes Wortes als Schimpfwort Anrecht getan hat, ergibt ſich daraus, daß ſich in einem Kilo— gramm Rinderhirn nicht weniger als 14 Milli gramm Gold befinden. Aus Nah und Fern Nieder⸗Olm(Rheinheſſen), 23. Aug.(Eine Mühle durch Großfeuer zerſtörft.) Am Donnerstag abend gegen 6 Uhr brach in der in vollem Betrieb befindlichen Wieſenmühle bei Nieder-Olm aus bisher noch unbekannter Urſache ein Großfeuer aus, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff. Trotz der Bemühungen der Feuer— Fake brannte das Mühlengebäude vollſtändig nieder. Auch das Wirtſchaftsgebäude wurde von den Flammen ergriffen, und der Dachſtuhl brannte aus. Nur mit Mühe konnten ſich die Mühlenarbeiter den Ausgang ins Freie bahnen. Gegen 21 Uhr war es den Bemühungen der zahlreichen Feuerwehren, darunter der Mainzer Berufsfeuerwehr, gelungen, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der große Schaden iſt teil⸗ weiſe durch Verſicherung gedeckt. „ Landau, 23. Aug.(Prozeß Kirſtein⸗ Förſter im September.) Wie wir erſah⸗ ren, findet die Verhandlung Kirſtein gegen Schriftleiter Förſter vom„Eiſenhammer“ am 7. September vor der Zivilkammer des Landge⸗ richts Landau ſtatt. Förſter hatte Kirſtein in dem genannten nationalſozialiſtiſchen Blatte bekannt⸗ lich des Separatismus bezichtigt. Pirmaſens, 23. Aug.(Gefängnis für einen Gerichts vollzieher.) Vor dem Erweiterten Schöffengericht hatte ſich geſtern der Vollſtreckungsbeamte Ludwig Stahl zu verant⸗ worten, weil er im Herbſt des vorigen Jahres in ſeiner Eigenſchaft als Gerichtsvollzieher wieder⸗ holt Gelder, die er von Schuldnern übernommen batte. weder der Kaſſe noch den Gläubigern ab⸗ lieſerte, ſondern für ſich behielt. Der Angeklagte leugnete jegliche Unterſchlagung, ſondern erklärte, daß er nicht wiſſe, wo die Gelder les handelt ſich um etwa 3400 Mark) hingekommen ſeien. Nach über einſtündiger Verhandlung kam das Gericht zu der Anſicht, daß ſich der Angeklagte in vollem Umfange ſchuldig gemacht hat. Seine Tat muß umſo verwerflicher bezeichnet werden, als er als Vollſtreckungsſekretär ein gewiß nicht alltägliches Einkommen von 12 000 Mark im Jahr hatte. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Die Koſten des Verfahrens hat der Angeklagte zu bezahlen. Es wurde Haftbefehl erlaſſen. Pirmaſens, 23. Aug.(Schwerer Auto⸗ unfall.) Geſtern nachmittag ſtießen in der Zeppelinſtraße in voller Fahrt ein Lieferauto von Edenkoben und ein Pirmaſenſer Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Während die beiden Wagen durch die Wucht des Anpralls vollſtändig zerſtört wurden, kamen die Inſaſſen glücklicherweiſe faſt ohne Verletzungen davon. Lediglich ein Inſaſſe des Lieferautos, ein gewiſſer Weber von Eden⸗ koben, erlitt ſchwere Fleiſchwunden, die ſeine Un⸗ terbringung im Krankenhaus notwendig machten. Die Eierprodultion der Fliegen iſt durchaus geeignet, den Neid ehrgeiziger Legehühner zu erregen. Solch eine Fliege iſt nämlich ohne beſondere Anſtrengung in der Lage, zu gleicher Zeit mit etwa 120 Eiern ihre Amwelt zu beglücken. Die Länge eines Fliegen eines beträgt allerdings nur ungefähr einen Millimeter. Aber während ſo ein armes Huhn wochenlang ſchwitzen muß, um aus einem Ei ein Küken zu machen, wird aus einem Fliegenei bereits innerhalb eines Zeitraumes von 24 Stunden eine freche Made die ſich verkriecht und heimtückiſch ſo viel zuſammenſtiehlt, bis ſie in vier bis acht Tagen faſt ebenſo groß geworden iſt, wie ihre Fliegenmutter. Dann verhärtet ſich die Umhüllung der Made, wird ſchwarz, um nach weiteren 5— 6 Tagen eine junge Fliege ausſchlüpfen zu laſſen. Der Werdeprozeß er— neuert ſich fortlaufend und erklärt die un⸗ geheuere Vermehrung dieſes Ungoziefers. Wer aber wird wohl für möglich gehalten haben, daß eine Frühjahrsfliege durch dieſen Fort⸗ pflanzungsprozeß„am laufenden Bande“ es im Laufe eines Sommers auf rund 500 Quad⸗ rillionen bringen kann? Natürlich treten dieſe theoretiſch möglichen Zahlen in der Praxis niemals ein, denn ſonſt würden wir buchſtäblich von Fliegen aufgefreſſen werden. Eine beſon⸗ dere Vorliebe hat die Fliege für den Pferde⸗ miſt, ſo daß Wohnungen in der Nähe von Pferdeſtällen unter der Fliegenplage in erhöh⸗ tem Maße zu leiden haben. Exakte Unter⸗ ſuchungen haben ergeben, daß in einem Pfund Pferdemiſt mehr als 600 Fliegenmaden ſich »efinden. Alles in allem erſieht man aus de ungeheuren Fruchtbarkeit der Fliegen und aus den ekelerregenden Zuſtänden, unter denen dieſe Plagegeiſter der Menſchheit ihr Daſein friſten, wie ſehr die ſtändigen Mahnungen be⸗ rechtigt ſind, einen möglichſt radikalen Aus⸗ rottungskampf gegen dieſe gefährlichen Feinde der Menſchheit zu führen. „...——........—— ͤ....— — 5 8