Die Engländer räumen, f Mitte September 225 IIa Schreiben Henderſons an die deutſche Abordnung (Letzte Telegramme.) Wie der Berichterſtatter der K. Z. von einer im allgemeinen ſehr zuverläſſig unterrichteten ausländiſchen Seite erfährt, beſtätigt es ſich, daß Henderſon in dieſen Tagen an die deutſche Abordnung einen Brief gerichtet hat, in dem er ſich förmlich auf den völligen Rückzug der engliſchen Truppen im Rheinland feſtgelegt hat. In dieſem Brief iſt geſagt, daß die Räumung des Rheinlandes durch die Truppen ohne jede Beziehung zum Poungſchen Plan am 15. September beginnen werde, und daß dafür ein Zeitraum von drei Monaten erforderlich ſei. In dem Brief erwähnt Henderſon einige unweſentliche techniſche Vorbereitungen für die Räumung, wie zum Beiſpiel Zurverfügungſtellen von Wag⸗ gons und der nötigen Transportmittel. Es iſt auf den erſten Blick nicht recht er⸗ findlich, warum die deutſche Abordnung von dieſem Schreiben Henderſons, das doch ein Dokument erſten Ranges iſt, die deutſche Oeffentlichkeit nicht unterrichtet hat. mit Wohnung 3 2 2 W iernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Nan täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugapreis monatl. 1 k. frei ins Haus ee en: wochentl. das achtſeltige illustrierte Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Jodes-Anzeige. Verwandten, Freunden u. Bekannten die schmerz- liche Nitteilung, daß der liebe Gott gestern Vormittag halb 4 Uhr unsere gute Mutter und Großmutter, Frau Marpareia Hoch geh. Engelhorn Leichte Nollen⸗ fuhren in Viernheim und nach Auswärts übernimmt Stefan Schügler Friedrichſtr. 46 ernbelmer Tageblatt— Blernheimer Nachrichten)(Siernbeimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Unmaßmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden nach langem, schweren Leiden im 74. Jahre ihres Lebens zu sich gerufen hat. Preußiſcher Autobusverkehr in Lippe⸗Detmold verboten Groteske der Kleinſtaaterei Im„Lande“ Lippe⸗Detmold ſteht, 500 Meter von der preußiſchen Grenze entfernt, eine be⸗ liebte Weinſchenke, der„Neue Krug“, die das Ziel vieler Ausflügler auch aus Preußen iſt. Die Elektrizitätswerke in Minden⸗Ravensberg haben daher eine Autobuslinie von Herford nach dem Wirtshaus eingerichtet, die täglich von einigen Hundert Ausflüglern benutzt wird. Da jedoch das Wirtshaus im Lippe⸗Detmol⸗ diſchen ſteht, und da die Regierung dieſes Staates nicht erlaubt, daß preußiſche Fahrzeuge die lippe⸗detmoldiſche Staatsſtraße befahren, muß, wie das„Tempo“ zu melden weiß, der Autobus alltäglich an der Grenze halten; die Paſſagiere müſſen ausſteigen und die 500 Meter bis zum„Neuen Krug“ zu Fuß gehen. Der leere Autobus aber— und das iſt das Groteske an der ganzen Geſchichte— kann in⸗ folge der geringen Breite der Straße an der Grenze nicht wenden und fährt hinter den ſchwitzenden Paſſagieren bis zum„Neuen Krug“, allwo er nach einer Schleife zur Grenze zurückkehrt. Ein auslandsdeutſches Blatt kritiſierte kürz⸗ lich ſehr treffend das Unweſen der deutſchen Kleinſtaaterei. Es ſchrieb,, Dasſelbe Deutſchland, das durch ſeine wertſchaffende Arbeit trotz der Schläge und Wunden des Krieges wieder zu einer der größten Mächte der Erde heranwächſt, dasſelbe Deutſchland wird zugleich von Büro— kratenſeelen beherrſcht, die aus dem Moder und der Grabesluft dahingeſunkener Vergan⸗ genheit ſpringlebendig erhhüyt uit ſind.“ Aber ſie ſind ja überhaupt nicht geſtorben. Ein angeblicher Naubüberfall Hüttendirektor Bögel wieder aufgetaucht. Köln, 23. Aug. Eine recht ſeltſame Aufklärung hat lt.„Frankf. 31g.“ das Verſchwinden des Hüt⸗ tendirektors Bögel aus Eſſen gefunden. Am Frei— tag vergangener Woche wurde am Rhein ſeine Brieftaſche, Schirm und Hut gefunden. Die an⸗ geſtrengten Bemühungen der Kriminalpolizei blieben bisher ohne Erfolg. Inzwiſchen iſt eine genaue Perſonenbeſchreibung mit Bild in den weſtdeutſchen Blättern veröffentlicht worden. Di⸗ rektor Bögel iſt nun heute plötzlich auf der Köl⸗ ner Kriminalpolizei erſchienen und gab an, daß er in der Nacht vom 13. zum 14. Auguſt nach einem Beſuch der Baſtei, des bekannten Reſtau⸗ rant am Ehein, 200 Meter flußabwärts auf einer Bank geſeſſen habe und dort von zwei Männern überfallen und ſeiner Brieftaſche beraubt wor⸗ den ſei. Er habe der Polizei aus geſchäftlichen Gründen keine Anzeige gemacht. Gegen den Ue⸗ berfall habe er ſich mit ſeinem Schirm verteidigt. Eine Beſchreibung der beiden Männer kann er nicht geben. Sein allgemeiner Eindruck ſei ge⸗ weſen, daß ſie wohlhabenden Schichten angehör⸗ ten. Mit der Brieftaſche ſeien ihm 188 Mark ge⸗ ſtohlen worden. Ein weiterer Betrag von 400 Mark ſei den Tätern entgangen, da er ſie in einer anderen Taſche trug. Bögel erklärte weiter, daß er dann eine Geſchäftsreiſe nach Luxemburg und in die Schweiz angetreten habe und dort erſt ge⸗ ſtern erfahren habe, daß er vermißt werde. Dieſe Angaben muten überaus ſonderbar ar In dieſem Zuſammenhang verdient vor allen die Tatſache Erwähnung, daß Direktor Bögel vo kurzem eine Lebens- und Unfallverſicherung vo zuſammen 600 000 Mark abgeſchloſſen hat. Au dieſem Grunde war bereits der Verdacht in de Oeffentlichkeit aufgetaucht, daß es ſich womöglie um einen Verſicherungsbetrug handelte. Di Angaben, die Bögel gemacht hat, ſind nicht geeig net, dieſen Verdacht reſtlos zu zerſtreuen. Vo allem iſt es verwunderlich daß ein Auslandsvaß Lon er ſich vor kurzem ausſtellen ließ, ſich nicht ir ver Brieftaſche befand. und demzufolge nicht ver loren ging, ferner, daß er in der ganzen Woche keinen Brief aus der Schweiz an keine Angehö⸗ rigen und Geſchäftsfreunde gerichtet hat. Die Po⸗ lizei ſucht jetzt nach Zeugen für dieſen angeb⸗ lichen Raubüberfall. Aus aller Welt Flugzeugunglück.— Vier Tote, zwei Schwer⸗ verletzte. Fulda, 24. Aug. Das Flugzeug D. 757 geriet bei Elm in der Nähe von Fulda plötzlich in Ne⸗ bel und verunglückte in dem bergigen Waldge⸗ lände. Hierbei kamen der Führer Bauer und drei Inſaſſen, der Amerikaner Joſef Groß aus Louisville und der Polizeioberwachtmeiſter Rük⸗ kert aus Frankfurt a. M. und Fräulein Neubauer aus Berlin ums Leben. Frau Rückert wurde ſchwer verletzt. 8 ie Samſon-Körner verunglückt. Berlin, 24. Aug. Bei dem Zuſammenſtoß eines Perſonenkraftwagens und einer Kraft⸗ droſchke heute früh auf dem Kaiſerdamm wurde der Boxer Samſon Körner, der ſeinen Wagen ſelbſt führte, am Oberkiefer ſo ſchwer verletzt, daß er einem Krankenhaus zugeführt werden mußte Aushebung einer Fälſcherwerlſtatt Paris, 24. Aug. In Marſeille hat die Polizei eine Fälſcherwerkſtatt ausgehoben, in der ſeit 1924 Bons der Nationalen Verteidigung und Briefmarken im Werte von einigen Mill. Francs gefälſcht worden waren. Der modern eingerichtete Betrieb„lieferte“ aber außerdem gefälſchte Renten⸗Coupons, Päſſe, Kriegsbe⸗ ſchädigtenausweiſe u. a. m. Zwei der Fälſcher wurden an Ort und Stelle verhaftet. Sie leg⸗ ten ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Ein 15 jähriges Mädchen verschwunden Berlin, 24. Aug. Seit Dienstag wird die 15 Jahre alte Tochter Roſemarie des Konſuls Otto vermißt. Das Mädchen hatte am Dienstag in einer Handelsſchule Freundinnen gegenüber erklärt, es gehe nicht nach Hauſe. Man befürch⸗ tet, daß es verſchleppt worden iſt. Unterſchlagungen eines Hauptkafſie. Hannover, 23. Aug. Die Prometheus-Werke, die ſich mit der Herſtellung exploſionsſicherer Tanks und Spezialmaſchinen für die Kali- und chemiſche Großinduſtrie befaſſen, ſind lt.„Tempo“ plötzlich in große Zahlungsſchwierigkeiten gera— ten und haben das gerichtliche Vergleichsverfah— ren mit den Gläubigern beantragt. Die Werke ſind, wie ſie in einem Rundſchrei⸗ ben angeben, in die ſchlechte finanzielle Lage nicht etwa durch verſehlte Spekulation oder ſchlechten Abſatz geraten, ſondern durch rieſige Unterſchla— gungen ihres langjährigen Hauptkaſſierers Tei— chert. Die geheimnisvollen Ueberfälle bei Düſſeldorf Düſſeldorf, 23. Aug. Der Kriminalpolizei iſt es noch nicht gelungen, die Ueberfälle in Eller und Lierenfeld, bei denen drei Perſonen durch Meſſerſtiche mehr oder weniger verletzt wurden. aufzuklären oder eine Spur der Täter zu finden. Alle Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß für alle Fälle derſelbe Täter, ein etwa 22 bis 24 Jahre alter Mann, in Frage kommt. Die geſtern verdächtigen Perſonen kommen nach den ein⸗ wandfreien Ermittelungen und Gegenüberſtellun⸗ gen als Täter nicht in Frage. An dem Aufkom⸗ men der 18jährigen Hausangeſtellten Aenne Gold⸗ hauſen wird gezweiſelt. Er wollte ſeine Kinder retten Berlin, 23. Aug. Beim Baden in der Nähe der Elb⸗Brücke kamen zwei Kinder des Kauf⸗ manns Schultke in die Strömung und trieben in den Fluß hinaus. Der Vater ſprang nach, konnte die beiden Kinder auch noch retten und ſie bis nahe ans Ufer bringen. Plötzlich erlitt er einen Herzſchlag und ertrank. Paddelbootfahrer brach⸗ ten die Kinder ans Land. ö Sonder- Angebot! u Malaga 1.50 Rathaus⸗Drogerie P. Moskopp. 2 —— 2 Zimmer und Küche von Beamten zu mieten geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. a Viernheim, Waldhof, Leipzig, Kiel, den 26. August 1929. Die trauernden Hinterhliehenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag Nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Weinheimerstr. 43, aus statt. Wohnhaus des Gg. Peter Niebler 1, Lorſcherſtr. 45 iſt zu verkaufen. Die Erben. Nähere Auskunft bei Joſef Barth, Mhm.⸗ Käfertal, Obere Riedſtr. 45. Alnnnanmumnmeamnntuun dmg naannunneeumadnnaunttsd tua Naslen- Und Lllerwapen Sehr stabil und leichtlaufend empfiehlt Wal. Minzennaen Weinheimerſtraße 53 lnenunmmemununendintutannmmennenngnetnnteaninttacdnttttattgttthtg:tunn itt kinn tüntunntuttninnimnn täten tnt attttntttuntn= U füumnmannmdanamnnnnmnnnmmeanlnnnndontamnnnudunütnmmnmnnnn — Bauern- Verein. Futterartikel Erdnubkuchen Erdnubmehl Rapskuchen Gut! Malztreber Malzkeime Futtermeh! Roggen- und Pischmehl Weizenkleie Dorschmehl Gersten-, Hafer-, Mais- Haferflocken und Sogaschrot Gew. Futterkalk Freb- und 15 Kg.-Pakete Zucketrübenschnitzel Hühner- u. Taubenfutter Salinenfuttersalz Ahamakraftfutter Für kommende Stoppelsaat sind E. und Frühkleesamen, neuer Ernte, auch flübsamen ein- getroffen. 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Breiner, der mit dem Einlegen der Frucht beſchäftigt war, wurde von dem ungeſchützten Getriebe der Dreſchmaſchine erfaßt und einige Male um die Antriebswelle geſchleudert. Er erlitt derart ſtarke Verletzungen am ganzen Körper, daß er nach ſeiner Einlieferung ins Pirmaſenſer Kran⸗ kenhaus heute geſtorben iſt. Hindenburg auf der Jagd. Fall b. Lengries, 23. Aug. Hindenburg iſt in Begleitung ſeines Sohnes, Oberſtleutnant v. Hindenburg, zur Gemsjagd in Fall vor⸗ geſtern eingetroffen. Ungetreuer Steward. Düſſeldorf, 24. Aug. Der früher auf der „Kap Polonia“ beſchäftigt geweſene Steward Auguſt Meſchkat erhielt wegen Hehlerei zehn Monate Gefängnis. Er hatte während ſeines Dienſtes als Steward auf der„Kap Polonia“ eines Paſſagier Brillanten und Schmuckſachen im Werte von über 100 000 Mark geſtohlen. Schwerer Verkehrsunfall. Ludwigshafen, 24. Aug. Geſtern abend gegen 21,30 Uhr überrannte ein noch unbe⸗ kanntes Auto auf der Oggersheimer Straße den Motorradfahrer Peter Eiſel aus Frieſen⸗ heim, wohnhaft Oppauer Straße 19, der auf dem Soziusſitz ſeinen 7 Jahre alten Sohn und ein 12⸗jähriges Mädchen namens Padberg mitgenommen hatte. Der Motorradfahrer er— litt einen doppelten Knochenbruch am linken Fuß: die 2 Kinder blieben ſo ſchwer verletzt auf der Straße liegen geblieben, daß an ihrem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. Das Privatauto über— holte einen Lieferwagen und überrannte den aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Motorradfahrer, worauf es in voller Fahrt davonrannte. Auch ein es verfolgender an⸗ derer Motorradfahrer konnte es nicht mehr erreichen. Die Verliner Primaner am Quai d' Orſay Paris, 23. Aug. Für die 50 Schüler höherer Lehranſtalten, die nach fünſwöchiger Teilnahme an den Ferienkurſen in Saint Omer und in Ava⸗ lon wieder hier eingetroffen ſind, wurde heute mittag kurz vor ihrer Rückreiſe nach Berlin ein Empfang im Außenminiſteraum veranſtaltet. Auf die herzlichen Begrüßungsworte des ſtell⸗ vertretenden Leiters der Kulturabteilung am Quai d'Orſay antworteten in franzöſiſcher Sprache Studienrat Dr. Henke und der 15lährige Schüler Bolle von der Kantſchule in Berlin⸗Karlshorſt, die den Dank der Kurſusteilnehmer für die freundliche Aufnahme in Frankreich und ihre Befriedigung über die gewonnenen Eindrücke ausſprachen. Nach einem Rundgang durch die hiſtoriſchen Räume des Quai d'Orſay blieben Deutſche und Franzoſen im Garten des Miniſte⸗ riums bis zur Stunde der Abreiſe der deutſchen Gäſte in angeregter Unterhaltung beiſammen. Die deutſchen Schüler wurden außerdem am Vormittag in der deutſchen Botſchaft und am Nachmittag im Unterrichtsminiſtertum empfan⸗ gen. Die deutſche Botſchaft war bei dieſem Em⸗ pfang durch Legationsſetretär Dr. Gerth vertre⸗ ten. Ar. 198 Die Landung des Zeppelin 1. 0 heute morgen 8 Uhr 0„J. Los Angeles, 26. Aug. Kurz vor 5 Uhr Ortszeit, beim erſten Morgengrauen, näherte ſich von Norden her das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“, im Lichte der erſten Sonnenſtrahlen auf⸗ leuchtend, dem Flugplatz. Dr. Eckener ſteuerte direkt auf den Ankermaſt zu und um 5.16 Uhr fielen die erſten Haltetaue. Der Kontakt mit dem Feſtland war hergeſtellt. Langſam wurde das Rieſenſchiff auf den Ankerwaſt hinbewegt, doch mißlang dort der erſte Verſuch, die Naſe des Luftſchiffes feſtzumachen. Um 5.40 Uhr war das wiederholte Manöver dann geglückt und als erſte verließen Lady Hay und Sir Hubert Wilkins die Gondel. Die ganze Nacht hindurch hatten ungeheure Menſchenmaſſen auf dem Flugplatz ausgeharrt um Zeuge der Landung zu ſein. Die Begeiſte— rung der Zuſchauer kannte keine Grenzen. Schon beim Erſcheinen des„Graf Zeppelin“ hatte ſich ein Zug formiert, der unter Voran— tritt einer Muſikkapelle um den Flugplatz her— ummarſchierte. Die Vertreter der Landes- und Stadtbehörden hatten vor dem Verwaltungs— gebäude des Flughafens zur offiziellen Begrü— ung Aufſtellung genommen. Staatsmiliz hatte den eigentlichen Landungsplatz durch einen dich— ten Kordon hermetiſch abgeſperrt, ſodaß nicht einmal einer der vielen hunderte Preſſephoto— graphen und Kameraleute die Abſperrung durchdringen konnte. In buntgeſchmückten Au— tos wurden Paſſagiere und Führer des Luft— ſchiffes nach der Empfangshalle gebracht. Die Zuſchauer brachen immer wieder in begeiſterte Hochrufe aus. Während der Landung ſelbſt umkreiſten ſechs Marineflugzeuge den Landungsylatz und ein Kleinluftſchiff vom ſogenannten Blimptyp ſtand einige Augenblicke direkt über dem gro— ßen Vetter Weltumſegler, ein eigenartiger Kontraſt. Die Flugdauer des„Graf Zeppelin“ für die Strecke Kaſumigaura— Los Angeles beträgt 78 Stunden und 58 Minuten. Seit Beginn der Meltfahrt hat das Luftſchiff von Lakehurſt aus 16880 engliſche Meilen in 233 Stunden und 35 5 ühnten urügelegt. „Graf Zeppelin“ fegt um 11 Ahr abends weiter. Los Angeles, 26. Aug. Der Weiterflug des „Graf Zeppelin“ wurde auf 11 Uhr heute abend (8 Uhr früh des 27. Aug. Meg) feſtgeſetzt. Der Jubel um„Graf Zeppelin“.— Dr. Eckener war krank. Lons Angeles, 26. Aug. Dr. Eckener, der, wie jetzt bekannt wird, während der Fahrt über den Stillen Ozean zwei Tage lang ernſt⸗ lich krank war, wurde nach der Landung des Luftſchiffes in einem Automobil in ein Hotel im Innern der Stadt gebracht. Es war ur⸗ ſprünglich geplant, eine Erklärung von Seiten der Führung des„Graf Zeppelin“ über den Verlauf der Fahrt auszugeben, aber die schriftliche Erklärung, die Dr. Eckener geſtern abend vorbereitet hatte, ging verloren. Der Wind riß ſie ihm aus dor Hand. als er ſich aus dem Fenſter der Führungsgondel hinaus⸗ lehnte. Perſonen, die mit Dr. Eckener geſprochen haben, ſagten, daß er ſich ſehr begeistert üer den Erfolg der Fahrt ausgeſprochen und der Ueberzeugung Ausdruck gegeben habe, daß der Beweis für die kommerziellen Möolichkeiten der Verwendung von Luftſchiffen im Ozeau⸗ Handelsdienſt nunmehr erbracht ſei. Eckener will Seranton überfliegen. Harrisburg, 27. Aug. Dr. Eckener telegra⸗ phierte an Gouverneur Fiſher, der ihn erſucht hatte, anläßlich der Tagung der amerikani⸗ ſchen Legion Scranton zu überfliegen, er werde dem Wunſche Rechnung tragen, falls die Wet⸗ terlage es geſtatte. ö Kathollkentag Fre J. Die Gruppen und Gruppenleiter des Vertretertages. Donnerstag, den 29. Auguſt. 1 Uhr: Vertretertagung in den Hörſälen der neuen Univerſität. Thema:„Rettung der chriſtlichen Familie.“ 1. Gruppe: Ethiſch⸗religiöſe Aufgaben. Lei⸗ tung: Frau Maria Heßberger, M. d. L., Ber⸗ lin. 2. Gruppe: Die ſeelſorgerlichen Aufgaben an der Familie. Leitung: Dr. Joſef Könn, Pfarrer, Köln a. Rh. 3. Gruppe: Bildungsaufgaben. Leitung: P. Friedrich Muckermann S. J., Münſter i. W. 4. Gruppe: Familie und moderne Volks— wirtſchaft. Leitung: Prof. Dr. Heinrich Weber. Münſter i. W. 5. Gruppe: Sozial-caritative Aufgaben Lei— tung: Weihbiſchof Dr. Anton Mönch, Trier. 6. Gruppe: Staatshürgerliche Aufgaben(ak— tuell⸗geſetzgeberiſche Fragen). Leitung: Joſef Joos, M. d. R., M.⸗Gladbach. 15 Uhr: Fortſetzung der Vertretertagung. Freitag, den 30. Auguſt. 9 Uhr: Fortſetzung und Schluß der Vertreter— tagung. II. Die Reden und Redner der öffentlichen und geſchloſſenen Verſammlangen. Fteitag, den 30. Auguſt. 16 Uhr: 1. geſchloſſene Verſammlung 1. Bericht der Gruppenleiter der Vertreter— tagung. 2. Entſchließungen. 3. Wahl der Präſidenten der ſammlung 20 Uhr: 1. öffentliche Verſammluno— 1. Rede des Präſidenten. 2.„Aktivierung des Laien in der Kirche“. Redner: Nat.-Rat Joſeph Scherrer, St. Gallen. 3.„Die ſakramentale Weihe der Ehe.“ Ned— ner: Univ.-Prof. Dr. Karl Adam. Tübingen. Samstag, den 31. Auguſt: 9 Uhr: 2. geſchloſſene Verſammlung. 1.„Elternrecht und Berufsſchule.“ Redner: Oberreg.-Rat Engelbert Bohn, Karlsruhe. Mun doch Snowden lehnt wieder ab Das neue Angebot an England Haag, 26. Aug. Heute vormittag iſt das ſchriftliche Angebot der vier Rheinlandmächte an England überreicht worden. Dem Verneh⸗ men nach iſt bei der Zuſammenſtellung der Summen, die England neuerdings zugeſprochen werden ſollen, mit Nückſicht auf die in den Ver⸗ handlungen aufgetauchten Differenzen in der Frage des Zinsfuſes diesmal die Berechnung eingehend erfolgt. Ueber die Aufnahme des Angebots, das infolge ſeiner ſpezifizierten und näherbegrün⸗ deten Faſſung eine eingehende Prüfung erſor⸗ derlich macht, verlautet engliſcherſeits bisher nichts. i Beſprechung der Rheinlandmächte erſt morgen. Haag, 26. Aug. Die für heute mittag 12 Uhr angekündigte Beſprechung der vier Rhein— landmächte hat nicht ſtattgefunden, ſondern iſt auf morgen vormittag verſchoben worden. Snowden lehnt ab. Paris, 26. Aug. Wie Havas aus London meldet, hat Schatzkanzler Snowden auf die ihm heute oyrmittag überreichte Note bereits ge⸗ antwortet. Man verſichert, daß er in ſeinem Antworeſchreiben die Vorſchläge nicht als aus⸗ reichend zur Befriedigung der engliſchen For⸗ derungen bezeichnet und daß er ſie deshalb nicht für annehmbar hält. Verſtimmung bei den Franzoſen. Paris, 27. Aug. Havas weiß aus dem Generaſyver- ruth im Haag bbure I. Br. 1929 2.„Elternrecht und Minderheiten.“ Redner: Univ.⸗Prof. Dr. Jakob Bleyer, Exc., Miniſter a. D., Budapeſt. 3.„Kinderfreundebewegung.“ Rädner: Cari⸗ as Dir. Hugo Schuſter, Breslau. 4.„Das Berufs- und Familienideal der Ho— tel- und Gaſtwirtsangeſtellten.“ Redner: Cari— tas⸗Dir. Hans Carls, Elberfeld. 20 Uhr: 1. öffentliche Verſammlung. 1.„Vom hohen Sinn und Wert des chriſt— lichen Familienlebens“ Redner: Frau Maria Heßberger, M. d. L., Berlin. 2.„Die chriſtliche Familie und ihre Gefähr— dung durch weltanſchauliche Gegner.“ Redner: Oberſtudien-Direktor Dr. Joſef Schnippenkötter Eſſen. 3.„Die chriſtliche Familie und ihre Gefähr— dung durch ſoziale und wirtſchaftliche Schäden.“ Redner: Arb.⸗Sekretär Joſef Gockeln, Düſſel⸗ dorf. Sonntag, den 1. September: 8 Uhr: Sammeln der Vereine auf nen Plätzen zum Aufmarſch für gottesdienſt. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Feſtpredigt Sr. Exzellenz des Hochwürdig⸗ ſten Herrn Erzbiſchofs Dr. Carl Fritz, Frei— burg i. Br.— Feſtmeſſe Sr. Exzellenz des Hochwürdigſten Herrn Apoſtoliſchen Nuntius Erzbiſchofs Dr. Eugen Pacelli, Berlin. 16.30 Uhr: 3. öffentliche(Schluß-) Verſammlung 1. Anſprache Sr. Exzellenz des Hochwürdig⸗ ſten Herrn Apoſtoliſchen Nuntius Erzbiſchofs Dr. Eugen Pacelli. 2.„Von der kulturellen Sendung der Katho— liken im Volksganzen.“ Redner: Prälat Prof. Dr. Ludwig Kaas, Trier. 3.„Die deutſchen Katholiken und der Statt— halter Chriſti“. Redner: Oberbürgermeiſter Dr. Otto Hipp, Regensburg. 4. Schlußrede des Präſidenten. 5. Anſprache Sr. Gnaden des Hochwürdigſten Herrn Weibiſchofs Dr. W. Burger, Freiburg i. Br. Die drei großen öffentlichen Verſammlungen ſind durch geſangliche Darbietungen der verei— nigten Freiburger Kirchenchöre und der verei— nigten Männergeſangvereine ausgzeichnet. 7 erklärte auf die neuerliche Ablehnung Snow⸗ dens, es ſei nun nicht mehr ihre Sache, einen Vermittlungsvorſchlag zu unterbreiten. Sie werde kein Angebot mehr machen und der eng⸗ liſchen Delegation die Moraliſche Pflicht über⸗ laſſen, über den Ernſt der Situation nachzu⸗ benken. verſchiede— den Feſt⸗ Ausſprache im Rheinland? Berlin, 26. Aug. Wie die„Voſſ. Zeitung“ meldet, haben die in Verlin gebliebenen Ka⸗ binettsmitglieder und die Parteiführer den Wunſch, mit den Mitgliedern der deutſchen Delegation Fühlung zu nehmen, ehe ſie ſich zur Völkerbundstagung nach Genf begeben. Für den Fall„daß eine Neiſe der Miniſter Streſemaun, Hilſerding, Curtius und Wirth nach Verlin ſich nicht mehr ermöglichen laſſen ſollte, iſt an eine Zuſammenkunſt in einer Stadt des Rheinlandes gedacht, die auf der Reiſeroute Haag⸗Genf liegt. Vor dem Abbruch der Konſerenz? London, 27. Aug. Eine Reutermeldung aus dem Haag beſagt, daß Grund zu der Annahme beſtehe, daß infolge der erneuten Ablehnung Snomwdens die Konferenz vor ihrem Ende ſtehe. Die vier Mächte hatten ihr Angebot als das letzte bezeichnet. Eine Erklärung der britiſchen Delegation. Haag, 27. Aug. Um 8 Uhr abends gab die engliſche Delegation eine umfangreiche Erklä⸗ Haag zu berichten, die franzöſiſche Delegation 5 rung an die Preſſevertreter, in der u. a. feſt⸗ r 46. Jahrgang geſtellt wird, daß England zur Ausgleichung der ihm durch den Poungplan auferlegten Verluſte 37 Jahreszahlungen von je 48 Millionen Mark verlangen müſſe. Die übrigen Gläubiger hät⸗ ten zunächſt nur 21,6 Millionen, alſo etwa 45 Prozent, angeboten. Später habe man dann mündlich 28,6 Millionen, alſo 60 Prozent, ge⸗ boten und auch das letzte ſchriftliche Angebot halte ſich in dieſem Rahmen.„ Die Erklärung ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die britiſche Delegation das Angebot der vier Mächte als unangemeſſen bezeichnet habe. Haag, 27. Aug. Vor Bekanntgabe der ab⸗ lehnenden Haltung der Engländer dtattete Adatſchi Snowden einen Beſuch ab. An der Situation iſt dadurch jedoch nichts geändert worden. In Konferenzkreiſen will man nicht an einen Abbruch der Verhandlungen glauben, ſondern erwartet weiteres Entgegenkommen der vier Mächte. Man verweiſt euch auf die in ihren Ausdrücken gegenüber den früheren Antworten Snomdens bedeutend verſöhnlicher gehaltene Form der Ablehnung. Das Wiſenhahnunglück bei Düren Eiſenbahnamtliche Berichtigungen und Ergänzungen. Köln, 26. Aug. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Köln wurde der Reiſende Lucien Brugnot bei dem geſtrigen Eiſenbahn⸗ unglück nicht— wie geſtern gemeldet— getötet, ſondern ſchwer verletzt. Wie ſich nachträglich weiter herausgeſtellt hat, befindet ſich der Lo— komotivführer Nordhaus aus Hamm ebenfalls nicht unter den Toten, ſondern unter den Schwerverletzten. Sein Zuſtand iſt ſehr erpſt. Noch nicht identifiziert iſt eine Frau, di /als Leiche geborgen wurde. Die Namen der heute aus den Trümmern geborgenen 4 Toten ſind: Oelzieſki, von den polniſchen Staatsbahnen in Warſchau, Mooris Giſhine, Wollreiſender aus London, Arthur Meyer, Kaufmann aus Ber— lin und Irma Sauvant aus Berlin. Köln, 26. Aug. Ueber das Eiſenbahnunglück bei Buir wird folgende amtliche Meldung aus⸗ gegeben: D 23 ſollte als erſter Zug am 25. Aug. im Bahnhof Ruir wegen Brückenumbaues in Buir⸗Sindorf in das Ueberholungsgeleis ge— leitet werden. Bei der Ablenkung fand die Entgleiſung ſtatt. Lokomotive, dahinter Poſt⸗ ſowie Packwagen und 5 D-⸗Zugwagen ſtürzten um und wurden teilweiſe ineinander geſchoben. Hierbei wurde der Packmeiſter, die Dienſtfrau, und 12 Reiſende getötet. In Krankenhäuſern befinden ſich 21 Verletzte, darunter der Loko⸗ motiv⸗Führer und Zugführer. Aerztliche Hilfe war ſofort in reichlichem Maße zur Stelle, ebenſo Samariter und Hilfsmannſchaften. Die Alarmierung und Heranführung der Hilfszüge erfolgte in der vorgeſchriebenen Zeit. Die Arſache der Entgleiſung iſt zu ſchnelles Durchfahren der Ablenkungsweiche in Buir. Dies iſt mutmaßlich in erſter Linie auf man⸗ gelhafte Verſtändigung des Lokomotivperſonals zurückzuführen. Die Unterſuchung iſt im Gange. Das beteiligte Perſonal war nicht übermüdet. Die Aufräumungsarbeiten ſind ſehr ſchwierig. Eingleiſiger Betrieb wird vorausſichtlich im Laufe des 27. Auguſt wieder aufgenommen. Neueſte Telegramme Straßenbahnzuſammenſtoß.— 8 Verletzte. Hohenlimburg, 26. Aug. An der Endſtation der Straßenbahn ſtieß ein von Hagen kommen⸗ der Triebwagen gegen einen ſtark beſetzten Anhängerwagen, der aus dem Heleiſe gehoben wurde und eine Litfaßſäule umriß. Von den Inſaſſen wurden 8 Perſonen erheblich ver⸗ letzt. Zum Eiſenbahnunglück bei Düren. Düren, 26. Aug. Die Opfer des Eiſenbahn⸗ unglücks bei Düren werden morgen nachmittag vom Krankenhaus in Buir aus beerdigt. Un⸗ ter den Verletzten befindet ſich auch ein eſtni⸗ ſcher Generalſtabsoffizier und ſeine Gattin. mpeg Zulunft Kein Mund bringt Kunde über mein Leben hört Sich ſelbſt erklingen: Hornruf und Haſelwald, Kinder am Strome, da ein Rhabarberblatt Frachthaft beladen zum Abend ſegelt. Stimmen der Mägde klagen aus Fröhlichkeit Längs einem Gatter ſingend die Liebe an, Mond ſchwebt als Sichel, Frucht reift als Duft im Laub, Odem der Schläfer aus Fenſtern wandert. Stumm mit der Kerze ſchaut mich mein Spiegel haupt, Grau bin ich worden, da ich noch eben braun, Braun bin ich wieder, Stille, was ſingſt du ſo In jungem Herzen das Ferne nahe? Aged agegggataadag gene ta Aus dem Kunterbunt des Lebens. (Anpolitiſche Wochenbetrachtung.) Nomantit auf dem Heiratsmarkt.— Erſt den Orden, dann ins Loch! Wer da denkt, daß das Geſchäft der Heirats— vermittlung eine nüchterne Angelegenheit iſt, der irrt ſich gründlich. Auch in der Sphäre der geſchäftlichen Transaktionen, wie ſie von den bekannten Heiratsvermittlerinnen der Großſtädte geübt werden, iſt die Romantik noch nicht ausgeſtorben, ſcheint es noch Wun⸗ der zu geben. Das beweiſen einige rieſengroße Inſerate, die kürzlich in Berliner Sonntags— zeitungen von drei verſchiednen Heiratsver— mittlerinnen veröffenlicht wurden. Seltſamer Weiſe handelt es ſich bei allen dreien um die— ſelbe Angelegenheit. Für eine„junge, blonde, bildhübſche Engländerin“ wird ein Ehegefährte gesucht, der nebſt dem hübſchen Mädchen eine Mitgift in der ſtattlichen Höhe von 388 000 Pfund Sterling erhalten ſoll. Der jungen eng⸗ liſchen Millionärin, deren Vermögen nach deut— ſchem Gelde ungefähr 8 Millionen Mark be— trägt, iſt von ihrem Onkel, dem Erblaſſer, die Aufgabe geſtellt worden, einen Deutſchen zu heiraten. Das iſt alſo der richtige amerikaniſche Erb⸗ und Märchenonkel, wie er im Buche ſteht. Mach dem Inſerat handelt es ſich um einen Ankel, der vor 50 Jahren als armer Schlucken aus Deutſchland nach Irland eingewandert ſei und dort ſein Glück machte. Er hat teſtamen⸗ tariſch beſtimmt, daß ſeine einzige Erbin, das Kind einer Schweſter ſeiner Frau, nur einen Deutſchen heiraten ſoll, und daß der umfangrei— che Grundbeſitz, den er hier hinterlaſſen hat, weder verpachtet noch verkuuft werden darf. Der künftige Gatte des jungen Mädchens ſoll deswegen ein Deutſcher ſein, weil der Erblaſſer auf dieſe Art und Weile Deutſchen die Möglich⸗ keit geben will, zum Wohlſtand zu gelangen. Wir ſind ſoviel Edelmut gar nicht mehr ge⸗ wöhnt, und eine dertartige Romantik erſcheint uns um ſo phantaſtiſcher, als nach dem aus— veücklichen Wortlaute des Inſerates der Zu— künftige völlig vermögenlos ſein ſoll, jedoch von guter Statur und angenehmem Ausſehen ſein und aus guter Familie ſtammen muß. Es läßt ſich denken, welch ein Sturm von Bewerbern ſich auf dieſe noch dazu angeblich bildſchöne Millionenbraut ſtürzen wird. Die Briefträger haben körbeweiſe Angebote an die heiden Adreſſen. die in dem Inſerat genonnt ſind, zu Das Opler der Gerhiige döpdtandt. Der Roman einer Liebe. Bon Erich Frieſen. (61. Fortſtzung.) „Ich weiß es!“ „Und Sie wollen das zugeben? Sie, ſeine vechtmäßige——“ 5 Wieder jene abwehrende Geſte. „Ich bin nie ſeine Frau geweſen. Gott, nicht vor den Menſchen.“ Nicht vor „Aber vor dem Geſetz! Weshalb haben Sie nicht darauf gedrungen, daß er die Ehe löſte, wenn Sie ihm nicht angehören wollten?“ „Das hätte nichts genützt. Er hat mir erklärt, mündlich und ſchriftlich, daß nichts auf der Welt mich von ihm trennen könne— auch nicht die Tatſache, daß ich aus einer mit erblichem Wahn⸗ ſinn belaſteten Familie ſtamme. Er ſchwor mir, daß er nie eine andere Frau heiraten werde, ſo lange ich lebe. Ich entzog mich ihm durch Flucht. Er ſuchte weiter nach mir. Hätte er mich gefun⸗ den, würde der alte Kampf von neuem begon⸗ nen haben. Ein Kampf, der ſchließlich enden mußte mit einem Nachgeben. Denn ich liebte ihn. Liebte ihn ebenſo heiß, wie er mich liebte. Die Faen waren nicht abzuſehen. Vielleicht eine Nachkommenſchaft, die uns das Verbrechen unſe⸗ rer Verbindung plaſtiſch vor Augen geführt hät⸗ ze. Sie haben meine kleine Schweſter geſehen, Klaus Landvogt. Hätten Sie uns Kinder ge⸗ würnſcht, wie die arme Melitta?“ „Bei Gott, nein!“ rief er entſetzt. „Nun alſo! Mir blieb keine Wahl. Ich muß⸗ te Rolf Hinrichſen von mir befreien!“ Aufmarſch des Republikaniſchen Schutzbundes zur Trauerſeier. Die Beiſetzung der Getöteten der Zuſammen ſtöße von St. Lorenzen(Steiermark) wurde von beiden feindlichen Parteien zu neuen Demonſtra tionen benutzt. Heimwehren und Schutzbund be⸗, gruben ihre Toten mit großem militäriſchem Gepräuge und betonten ihren unveränderlichen Willen, den Kampf weiterzuführen. ſchleppen, und vermutlich wird dieie Arbeit noch einige Zeit dauern. Allerding muß man befürchten, daß ſowohl die ſchöne Engländerin wie die 8 Millionen Goldmark eine Seifenblaſe ſind, die bald in der Luft zerplatzen. Es iſt, mit einem Worte, zu ſchön, um wahr zu ſein. Eine Millitärkomödie, die einem Witzblatte entnommen ſein könnte, aber trotzdem tatſäch— lich wahr iſt, ſpielte ſich kürzlich auf dem alten Gneſener Marktplatze ab. Stillvergnügt kehrten dort drei Soldaten unter Führung eines Ser— geanten in ein bürgerliches Lokal ein. Nach einer Stunde munteren Zechens verlaſſen die Soldaten das Lokal, und der Sergeant bleibt allein in einem ziemlich angeſäuſelten Zuſtan⸗ de zurück. Er tut das Geſcheiteſte, was er un⸗ ter dieſen Umſtänden tun kann: er legt ſich auf die Seite, um ſeinen Rauſch gleich an Ort und Stelle auszuſchlafen. Dem Inhaber paßt das aber nicht, und er alarmiert die Polizei. Drei Beamte erſcheinen auf dem Plan, rüttelten den ſchwer betrunkenen Sergeanten an der Schul— ter und wollten ihn gerade mit ſanfter Gewalt entfernen, als ſie plötzlich auf ſeiner Bruſt den höchſten polniſchen Orden entdeckten, der von Pilſudski nur für ganz beſondere Verdien⸗ ſte verliehen wird. Mit dieſem Orden ſind be— ſondere Vollmachten und Zeremonien verknüpft. Was tun die Polizeibeamte? Nun, der Re— ſpekt vor Titel und Orden iſt nicht nur in Deutſchland verbreitet: als ſie den Orden er⸗ blicken, ſtehen ſie ſtramm, Hände an der Hoſen⸗ naht, und der älteſte Wachtmeiſter machte dem Sergeanten in höflichen Worten klar, daß die Zeit vorüber ſein und daß er nach Hauſe gehen müſſe. Aber der Ordensträger weiß, was er ſich ſchuldig iſt: er fährt die Poliziſten an und Vofiehlt ihnen, ſofort zu verſchwinden, was die Beamten denn auch unverzüglich tun. Nur ruft der Lokalbeſitzer aber die Kommandantur an, und nach einigen Minuten erſcheinen drei Mann unter Führung eines Offiziers und in Begleitung von vier Trommlern und einem Fahnenträger. Der Offizier grüßt den noch immer randalierenden Sergeanten. dann wird iym von zwet wliann der Orden abgenommen und dem Offizier übergeben und unter Sen— kung der Fahne der betrunkene Sergeant der Kaſerne zugeführt. Wie ſchade, daß wir in Deutſchland keine Orden mehr haben. N Der Floh ſtirbt aus. In der„Münchener Mediziniſchen Wochen— ſchrift“ macht der Münchener Hautarzt Dr. H. Loeb auf die kurioſe Taiſache aufmerkſam, daß der Floh im Ausſtecben begriſ⸗ fen iſt. Goethe ſingt im„Fauſt“:„Es war einmal ein König, der hatt' einen großen Floh.“ Damals tber und noch vetrachtlich ſpater ware“ es nich. nur auserwählte Könige, die einen großen Floh hatten, wenn ſie ihn auch nicht gerade liebten wie ihren Sohn. Vielmehr beehrten die lieben, ſchnellbeinigen einen jeden, deſſen Blut nicht gar zu ſauer geworden war und ſie ließen ſich bei ihm auf einem möglichſt windſtillen Fleckchen nieder und tranken das ſüße Blut und dann hüpften ſie, neugeſtärkt mit dieſem ganz beſonderen Saft, von dannen. Nun iſt das anders geworden.„Es vergehen Wochen und Monate“, ſchreibt Dr. Loeb,„bis man einen Flohſtich zu Geſicht bekommt, der Sün⸗ der wird kaum mehr geſehen.“ Das kommt daher, daß wir ſo viel luftiger geworden ſind. Wir laſſen die friſche Luft und den kühlen Wind uns nicht mehe um die Naſen⸗ ſpitzen wehen, wir baden in der Luft, der Sonne. dem Waſſer und ganz beſonders das ſchönere Ge. ſchlecht wird mehr und mehr durchlüftet. Der Floh aber liebt nicht die friſche Luft, ja. er haßt ſie und, da er ihr ſelbſt bei der Aufnahme der Nahrung ausgeſetzt werden ſoll, ſo verzweifelte er und beſchließt, aus dem Leben zu ſcheiden. Selbſt in den ſüdlichen Ländern behagt es ihm nicht mahr: auch dort iſt die Windſtille ge⸗ wichen und es ſcheint, daß die menſchliche Haut unter dem Einfluß von Licht und Sonne noch irgendwelche Eigenſchaften angenommen habe., die dem Floh auch ſehr wider den Strich gehen. „Wir knicken und erſticken doch gleich. wer einer ſtichtle, das iſt letzt ein hiſtoriſcher Satz ge⸗ worden. Man wird uns künftig bitten, wen wir eines ſolch ſeltenen Tieres habhaft werden, es doch freundlichſt dem nächſten natuthiſtoriſche Muſeum oder zoologiſchen Garten einzuliefern. Der Floh als Blutſauger wird ein ſo greuliches Fabeltier werden, wie es der Drache ſchon längſt geworden iſt. ö Leider trägt der ausſterbende Floh auch we⸗ ſentlich zu der ſozialen Kriſe bei. Die Floh⸗ zirkuſſe müſſen ihre Pforten ſchließen. Die Beſitzer, die ihre Zöglinge ſo liebevoll mit ihrem eigenen Herzblut nährten, können keinen Floh⸗ nachwuchs mehr erhalten. Sie, die ihr Blut für das tägliche Brot gaben, müſſen ſich nach anderen Ernährern umſehen. Der Floh ſtirbt aus und, wenn die Inſekten einmal die Erde be⸗ herrſchen werden, wie das einige Gelehrte glaub haft verſichern, ſo wird ſich der Floh nicht unter den Beherrſchern der Erde finden, aber die an⸗ deren Inſekten werden ihren Kindern von dem Floh erzählen, der einſtmals die Menſchen re⸗ giert und ſie gezwungen hatte, ihm einen be⸗ ſtimmten Prozentſatz ihres Blutes als Tribut zu liefern. Flugzeugunfälle Tours, 25. Aug. Auf dem hieſigen Militär⸗ flugzeugplatz ſtieß ein Flugzeug, das gerade im Begriff war aufzuſteigen, mit einem andern, an dem mehrere Mechaniker arbeiteten zuſammen. Ein Arbeiter wurde auf der Stelle getötet, ein zweiter ſtarb nach ſeiner Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus, ein dritter wurde ſchwer verletzt. Das Flugzeug wurde vollkommen zerſtört. Engliſches Militärflugzeug abgeſtürzt. Kairo, 25. Aug. Geſtern nachmittag iſt ein Vickers⸗Viktoria Flugzeug für Truppentrans⸗ porte mit ſieben Mann Beſatzung kurz nach dem Abflug vom Flugplatz Heliopolis abgeſtürzt. 3 Mann, darunter der Pilot, wurden getötet und vier verletzt. Wieder zwei Kinder ermordet Düſſeldorf, W. Aug. Seit einigen Tagen wur⸗ den die ſechs Jahre alte Gertrud Hamacher und ihre 13jährige Stiefſchweſter Luiſe Lenzen ver⸗ mißt. Jetzt fand man, wie gemeldet, die beiden Mädchen in einem Garten unweit der elterlichen Wohnung tot auf. Die Polizei ſtellte feſt, daß die kleine Hamacher durch Schnitte am Hals und die ältere Stieſſchweſter durch Stiche in den Rücken ermordet woren waren. Die Nachfor— ſchung nach den Tätern iſt eingeleitet. Die verſchwundene Schülerin aufgegriffen Berlin, 25. Aug. Die Handelsſchülerin Roſe⸗ narie Ott, die ſeit einigen Tagen verſchwunden var, iſt geſtern nachmittag im Weſten Berlins zon einer Frau, der ihr planloſes Umherirren uffiel, feſtgehalten und der Polizei übergeben orden, die ſie den Eltern wieder zuführte. Wetterlage Das Tiefdruckgebiet im Nordweſten hat ſich ausgedehnt; dabei hat ſich das Druckgefälle verſtärkt, ſodaß die Luftzufuhr von Weſten her kräftiger wird. Zunächſt kommt etwas wärmere Luft heran, die noch zu weiteren Niederſchlägen führt. Bald aber werden Luftmaſſen heran geführt, die einen nördlicheren Urſprung haben, ſodaß bei Schauern wieder mit Abkühlung zu rechnen iſt. Sobald die kühleren Luftmaſſen zur Herrſchaft gelangt ſind, laſſen dann die Schauern 15 und bei ſteigendem Druck ſetzt Aufheiterung ein. Noch einzelne Niederſchläge. Nachlaſſen der Bewölkung, etwas kühler, friſche weſtliche Winde. „ und begingen einen Betrug, auf dem ſchwere Strafe ſteht!“ a „Ich dachte dabei nicht an mich. Nur an ihn. Den Mann, den ich liebte und dem ich doch nie angehören durfte!“ Klaus Landvogt ſchwieg. Wie ſchon ſo oft. kämpfte der Juriſt in ihm einen ſchweren Kampf mit ſeinem rein menſchlichen Empfinden. „Niemand iſt hinter mein Geheimnis gekom— men und niemand wird ſe dahinter kommen, wenn Sie ſchweigen, Dr. Landvogt!“ fuhr ſie mit feierlichem Ernſt fort.„Ich fühlte mich ſo ſicher—“ f f „— und kamen in das Haus, obgleich Sie wußten, daß Sie mir hier begegnen würden!“ „Ich traf die entſprechenden Anordnungen, damit es nicht geſchehe. Gegen die Tücken des Schickſals bin auch ich machtlos. Auch vertraute ich Ihnen vollſtändig. Hätte ich dem Ruf nicht folgen ſollen? Hätte ich unſern lieben, guten Jungen dort ſterben laſſen ſollen? Aus Feig⸗ heit? Aus Angſt um meine perſönliche Sicher⸗ heit?“ Klaus Landvogt fühlte, wie ihm weich ums Herz wurde. „Das nicht. Aber—“ f Mit einer beſchwörenden Geſte hob Gerhilde beide Hände. „Haben Sie Mitleid mit mir! Mitleid mit Rolf Hinrichſen! Mit ſeiner jungen Braut!— Laſſen Sie Begrabenes begraben ſein! Rühren Sie nicht daran! Was ſollte daraus werden, wenn——“ Sie ſtockte und ſank auf einen Stuhl, die Hände vors Geſicht ſchlagend. Er ſtand neben ihr und blickte auf ihren ge⸗ ſenkten dunklen Kopf, deſſen ehedem blonde Haarfülle ihn damals ſo ſehr entzückt hatte. Was mußte dieſe Frau— die Offenheit und Wahrhaftigkeit ſelbſt— gelitten haben, ehe ſie dies alles beiſeite warf und zu dem großen Be⸗ trug ihres Lebens ſchritt. der ihre ganze fernere Exiſtenz zu einer einzigen Lüge machen ſollte! Wie mußte ſie den Mann geliebt haben, um deſ⸗ ſentwillen ſie dieſe Schuld auf ſich lud. Und in ſeinen Abſcheu vor der Tat miſchte ſich Mitleid. Ja, etwas wie Bewunderung vor der Kraft dieſer ſelbſtloſen Frauenſeele. „Ich begreife nicht, wie das alles möglich war, wie Sie die Nachricht von ihrem Tode—— wer ruht unter dem Grabhügel auf dem Büſumer Friedhof?“ fragte er ſchon halb bezwungen. Schmerzliches Lächeln umſpielte für einige Augenblicke ihre Lippen— ein Lächeln, das ſie plötzlich viel jünger und friſcher erſcheinen ließ, ſo daß ſie, trotz ihrer dunklen Haare, wieder mehr der Gerhilde Wybrands von ehedem glich. „Wollen Sie mir zuhören, Dr. Landvogt? Ruhig, ohne mich zu unterbrechen, wenn Ihnen auch manches ſeltſam, unverſtändlich, ja vom Standpunkt des Rechts aus, verdammenswert erſcheinen ſollte?“ Er nickte zuſtimmend. Und Gerhilde deutete auf einen Stuhl neben ſich und begann: „Als ich damals meine Stellung bei der Baronin von Prillwitz verlaſſen hatte—“ „Das war am Tage nach Ihrer ſtandesamt⸗ lichen Trauung!“ fiel Klaus Landvogt ein. Ein vorwurfsvoller Blick aus ihren ſchönen, ernſten Augen traf ihn. „Ich kann nur weiter erzählen, wenn Sie mir feſt verſprechen, mich nicht zu unterbrechen“. Er zögerte. Dann erwiderte er, wenn auch widerſtrebend: „Ich verſpreche es.“ „Gut. Alſo. Als ich meine Stellung in Ber⸗ lin verlaſſen hatte— egal, aus welchem Grunde — hatte ich gerade ſoviel Geld, um für Mutter und Schweſter ein paar Wochen ſorgen zu kön⸗ nen. Wir waren auf meinen Wunſch nach Bü⸗ ſum überſiedelt, wo wir in einem kleinen Fi⸗ ſcherhauſe Aufnahme fanden. Bei der Abmel⸗ dung in unſerem Dorf batte ich angegeben: „Verzieht nach dem Ausland.“— um ſede Spur zu verwiſchen. Als mein bißchen Bargeld, das Gehalt der letzten drei Monate, zu Ende ging, wußte ich nicht mehr, was anfangen, um Mutter und Schweſter zu ernähren. Ich durchſuchte die Zeitungen nach irgend einer Beſchäftigung. Ich hätte keine Arbeit geſcheut, wenn ſie nur gut bezahlt wurde—— „Da las ich eines Tages, daß für ein lungen⸗ krankes junges Mädchen in Aroſa eine Geſell⸗ ſchafterin, die auch in Krankenpflege nicht unbe⸗ wandert ſei, bei hohem Gehalt geſucht werde.— Mir erſchien dies wie ein Wink des Himmels. Ich hatte noch bei meines Vaters Lebzeiten einige Kurſe in der Krankenpflege durchgemacht, hatie ihm oft bei Operationen geholfen. Ich durfte mich alſo melden. Ich ſchickte meine Photogra⸗ phie ein und nannte meine Gehaltsanſprüche. Wir wurden einig—— „Nun konnte ich nicht nur für Mutter und Schweſter ſorgen— nein, ich kam auch fort aus „Deutſchland. Denn noch immer quälte mich die Angſt, Rolf Hinrichſen könnte durch Zufall auf meine Spur kommen“. 0 Gerhilde machte eine kleine Pauſe, bevor ſie. raſcher, lebhafter fortfuhr:. „Ich reiſte alſo nach Aroſa und wurde dork die Geſellſchafterin einer ſchwerkranken jungen Han⸗ noveranerin, die nach Ausſage des Arztes höch⸗ ſtens noch ein Jahr leben konnte. Elſe Lorenz— ſo hieß die Kranke— gewann mich lieb. Bald verkehrten wir einander wie Schweſtern. Sie er⸗ zählt mir ihr trauriges Schickſal: ſie war eine Waiſe und hatte ihre Krankheit von der Mut⸗ ter geerbt. Auf ihre Bitte vertraute ich ihr auch die Tragödie meines Lebens an. Wir verſtanden uns und verſuchten, uns gegenſeitig zu tröſten— Jortſetzung folgt) Aus Nah und Fern Biebesheim, 26. Auguſt.(Gereizte Stimmung unter den Gurkenpflan⸗ zern.) Unter den Gurkenpflanzern des Riedes herrſcht eine ſehr gereizte Stimmung über die ſchlechten Gurkenpreiſe, die man zurzeit erzielt. Die letzten Märkte brachten den Bauern für den Zentner Gurken nur 1.30. Ein Zentner Gurken beſteht aus faſt 400 Stück und nicht viel weniger wie einen Tag braucht ein einzelner Mann zu ſeiner Ernte. Laumersheim, 26. Aug.(Todesfall.) Nach langem ſchweren Leiden iſt am Samstag ebend 10.30 Uhr Pfarrer Friedrich Ritter ge⸗ ſtorben. Er ſtammte aus Lingenfeld, wurde 1884 zum Prieſter geweiht und wirkte nach ſeiner Kaplanszeit als Pfarrer zuerſt in Gerbach, dann faſt 24 Jahre in Kübelberg und ſeit 1920 in Laumersheim. Oggersheim, 26. Auguſt.(Tödliche Fel⸗ gen.) Das 4jährige Mädchen des hieſigen Gaſt⸗ wirtes und Holzhändlers Roth, das ſich am Freitag in einem Waſchkübel verbrühte, iſt an ſeinen ſchweren Verletzungen geſtorben. Vunte Bilder. O, dieſe böſen Zungen! ö Wenn alles einmal ſtille ſteht. dann noch lange nicht.. Doch mehr darf man nicht ſagen. In Moabit ſind die Gerichtsherren vollauf damit be⸗ ſchäftigt, in der Führung von Beleidigungsprozeſ— ſen den Redeſchwall von Vertreterinnen des eifri⸗ gen, meinte weiblichen, Geſchlechts abzudämmen. Kürzlich konnte man wieder eine köſtliche Szene erleben. Klage und Widerklage. Drei Frauen beteiligt an acht Beleidigungsprozeſſen: Frau Miſchte. Frau Nieſebein. Frau Triller. Frau M. klagte diesmal wegen„Verleumdung“. Frau N. hatte nämlich geſagt, ſie habe ihren Poſten als Kaſſiererin bei einer politiſchen Partei wegen. Unterſchlagung von einkaſſterten Geldern verloren. Das wurde der erſte rPozeß. Und wie wurde da„ausgepackt“!„Die Miſchke! na, die! Hat die N eſebeinſche Ehe zerſtört ufw.“ Der arme Mann iſt dann geſtorben. Man nahm Abſchied von dem Toten. Auch Frau M. war dabei, worüber ſich Frau Tri,er ſo aufregte, daß ſie ſagte:„Daß die Miſchte ſich nicht ſchämt, hier dabeizuſtehen, wo der arme Mann ihretwegen geſtorben iſt.“ „Was“, rief da die Miſchke,„Sie ſind über⸗ hanpi nur eine Hterin!“— Prompt ſchallt es zu⸗ rück:„Dann ſind Sie'ne 7derin!“— Und ſo flo⸗ gen die Paragraphen als Beleidigungen nur ſo herum. Geklärt wurde nichts, nur daß Frau N. ſchein⸗ bar nicht ganz ohne Grund jene Bemerkung mit dem Geld uſw. gemacht hatte. Der Verteidiger hieb dann noch ſchonungslos auf die Klägerin— in Worten— ein. Und dieſe? Sie erklärte ſtolz:„Das iſt mir im übrigen ganz egal, Herr Vorſitzender, was Sie urteilen, es gibt ja noch eine Berufung.“ Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 26. Aug. Beeinflußt durch ſtar⸗ kes Angebot in Inlandsware verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12.30 Uhr in RMk. per 100 Klgr. waggonfrei Mannheim: Weizen inländ. 27.00, ausländ. 28.50— 33.50. Roggen inländ. 21.00— 21.75, ausländ. geſtrichen, Hafer inländ.(alten) 19.50—20.50, ausländ. 21.00— 23.00. Braugerſte, bad. und württhg. 22.50— 23.50, pfälz. Gerſte 23.5024 50, Futtergerſte 200.00—21.00, Mais mit Sack 21.00, ſüdd. Wei⸗ zenmehl Spezial Null 39.50, ſüddeutſches Rog⸗ genmehl 28.75— 33.00, Weizenkleie 10.50, Bier⸗ treber mit Sack 17.50— 18.50 und Leinſaat mit 40.— Mk. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 26 Aug. Dem heutigen Groß⸗ viehmarkt waren zugefahren: 265 Ochſen, 106 Arbeitspferde, 75 Schlachtpferde, 5 Ziegen.— Bezahlt wurden für Ochſen 42—62, Bullen 44 bis 55, Kühe 18—52, Färſen 52—63, Kälber 52 bis 85, Schafe 54—58. Schmeine 75—92, Ar⸗ beitspferde 8001800, Schlachtpferde 60160, Ziegen 12—24. An der Unglücksſtätte. Das furchtbare Eiſenbahnunglück bei Loifarn auf der Tauernbahn hat 4 Menſchen das Leben gektoſtet, während 50 weitere Paſſagiere teils ſchwer, teils leichter verletzt wurden. Der Zu⸗ ſammenſtoß war ſo heftig, daß die Wagen des Perſonenzuges wie Schachteln einandergeſchoben wurden. Mar. Jünglings⸗Sodalität. Die Reichsjugendwettkämpfe Am Sonntag, den 8. Sept. veranſtaltet die hieſige DI ihren Jugendkrafttag. Aus dieſem Anlaß gibt ſie ihren jugendlichen Mitgliedern (unter 18 Jahren) n. ihren Schülern Gelegenheit, die Reichs jugendwettkämpfe auszutragen und ſo das Diplom des Reichsausſchuſſes für Leibes⸗ pflege und das Diplom des Reichspräſidenten zu erringen. In zahlreichen Ortſchaften und Städten ſind dieſe Kämpfe ſchon volkstümlich ge— worden und locken alljährlich in ſteigendem Maße Teilnehmer, die ſich den Kämpfen unterziehen, und Zuſchauer an. Hier in Viernheim unternimmt es die Jugendkraft, zum erſtenmal die Jugend, die Eltern und die ganze Gemeinde auf dieſe Kämpfe aufmerkſam zu machen und ſie dafür zu intereſſie— ren. Darum dürften einige aufklärende Worte an— gebracht ſein. Die Beſtimmungen, nach denen dieſe Kämpfe auszutragen ſind, ſind nicht der Willkür der einzel; nen Vereine überlaſſen, ſonder gelten im weſent— lichen einheitlich für das ganze Reich. Erlaſſen ſind ſie von dem Reihpsausſchuß für Leibespflege in Berlin, dem Vertreter ſämtlicher Sportverbände angehören. Die wichtigſten Beſtimmungen ſind folgende: Teilnehmen am Wettkampf können die Jugendlichen vom Jahrgang 1911 an. Die Jahr- gänge 1911 und 1912 bilden die Klaſſe 3, 1913 und 14 die Klaſſe 2, 1915 und 16 die Klaſſe 1, die noch füngeren die Vorklaſſe. Sämtliche Teil- nehmer haben ſich einem Dreikampf zu unterziehen. Für die Kl. 3 ſind vorgeſchrieben: 100 m Lauf, Kugelſtoßen(5 kg), Weitſprung; für Kl. 2 u. 1: 100 m Lauf, Weitſprung und Schlagballwurf; Vorklaſſe 75 m Lauf, Weitſprung und Schlagball⸗ wurf. Die Wertung iſt im Schaukaſten der DJs zu erſehen. Sieger iſt jeder, der mindeſtens 40 Punkte erzielt. Alle Sieger erhalten als Anerkennung eine Urkunde des Reichsausſchuſſes f. L. ausgehändigt. Der 1. Sieger in jeder Klaſſe erhält jedoch eine vom Reichspräſidenten geſtiftete Ehrenurkunde. Die Reichsjugendwettkämpfe ſollen für die deutſche Jugend eine Anregung ſein, ihre Kräfte in Leibesübungen zu meſſen. Jedoch wird nicht die Höchſtleiſtung eines Einzel kampfes ausgezeichnet, ſondern die gute Durch ſchnitts— Nur nicht lören! Haager Saaldiener: Bedauere, Eintritt verboten, die Herren ſind gerade bei der fries leiſtung, die ſich aus einem Dreikampf er— gibt. Wir müſſen unſere Jugend vor zu früh— zeitiger Spezialiſierung bewahren Mit Belehrung allein richtet man jedoch bei der Jugend nicht viel aus. Deshalb wird ihr hier eine praktiſche Auf— gabe geſtellt, die ihr gemäß iſt. Hier werden nur gute Durchſchnittsleiſtungen gefordert, von denen jede einzelne für ſich allein nicht allzu ſchwer iſt. die aber zuſammen doch nur bei ernſter Vorberei— tung erarbeitet werden. Hier können auch die— jenigen Jugendlichen ausgezeichnet und geehrt werden, die nicht für Höchſtleiſtungen begabt ſind. Hier kann ſich jeder das Bewußtſein der Vollwer— tigkeit holen, das ihm ſonſt nicht erreichbar erſcheint, da die Auszeichnungen und Ehrungen ſonft nur für die wenigen beſonders Begabten beſtimmt ſind. Wochenplan Dienstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, halb 2 Uhr Fußballtraining 1. Schüler- mannſchaft. halb 3 Uhr Fußballtraining 2. Schülermann— ſchaft. halb 4 Uhr Fußballtraining für die übrigen Schüler. 6 Uhr Fußballtraining 1. Mannſchaft und Privat 1. Donnerstag, 5 Uhr Schülerturnſtd. im Eichbaum. 6 Uhr Training f. Leichtathleten u. Handball. Freitag, 5 Uhr Schüler ⸗Leichtathletikſtunde. 6 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft und Junioren. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft Harmonie. Montag, 5 Uhr Schükerturnſtunde auf d. Sportplatz. 6 Uhr Fußballtraining 1. und 2. Jugend. Dienstag und Donnerstag von 6—8 Uhr Training für die Reichsjugendwettkämpfe. Meldungen zu gleicher Zeit. in der Lokale Hachrichten Dom Turnerbund. Wie uns mitge⸗ teilt wird, veranſtaltet der Turnerbund am 15. September einen Mannſchaftskampf zwiſchen Turn⸗ verein Weinheim und Turnverein Jahn Neckaran auf den wir an dieſer Stelle hinweiſen. Turngenoſſenſchaft 1393. 5 Am Sonntag machte der Verein das Turn- feſt in Lützelſachſen mit. Vereine aus Mannheim, Schwetzingen, Heidelberg, ſowie bis nach Heppen⸗ heim lieferten ſich ſpannende Kämpfe. Von dor Genoſſenſchaft wirkten 39 Genoſſinnen u. Genoſſen. mit und konnte alle gute Plätze belegen. Es gab wenig 1. Plätze, die nicht Viernheim belegt hatte. Sportler wie Buſalt H., Helfrich Aug., Ringhof Math., Trapp, Herberth, Adler, Winkenbach, Pfen⸗ nig, Thomas, Ringhof und Helbig ſind immer noch Ramen, die mit an erſter Stelle ſtehen. Auch unſere Sportlerinnen traten mit ganz guten Lei- ſtungen an. Alles in Allem, ſo wie wir es in der Genoſſenſchaft gewohnt ſind. Am kommenden Sonntag Abend feiert unſere Fußballſparte nach dem 1. Serienſpiel, ihr einjähriges Beſtehen. Es gibt im Karpfenſaale ſpannende Kämpfe im Turnen zwiſchen Weinheim, Hemsbach, Birkenau u. W'heim. Auch die Turnerinnen und Leichtathleten laſſen es ſich nicht nehmen, den Fußballern zu gratulieren. Der titl. Volkschor wird einige Chöre ſingen und Komiker werden zur Unterhaltung beitragen. Es muß einen echten Turngenoſſen-Abend geben. F V».w ˖ Oereins-Anzeiger eee Turnerbund. Heute Dienstag abend halb 9 Uhr Turnſtunde. Wir bitten um reſtloſes An— treten ſämtlicher Abteilungen, da wir mit dem Einüben für das diesjährige Herbſt⸗Schauturnen beginnen.— Kommenden Sonntag findet ein Ausſcheidungsturnen ſtatt für den am 15. ds. Mts. ſtattfindenden Mannſchaftskampf. Turngenoſſenſchaft Viernheim. Wochenplan: Geräteturner Dienstag und Freitag Abend 9 Uhr. Leichtathletik Dienstag u. Donnerstag Training auf dem Platze. Freitag Abend im Lokal. Fußball Dienstag Jugend, Mittwoch 1. u. 2. M. Handball Donnerstag für beide Mannſchaften. Turnerinnen Montag und Donnerstag. Spielleute Sonntag morgen auf dem Platze. Für Fuß- und Handballer alle Freitag Abend Spielerverſammlung, wozu die Mandolinenabteilung erſcheinen muß. Sonntag 1. Serienſpiel. Sonntag Abend Ehrung der Fußballſparte für einjähr. Beſtehen. Kämpfe zwiſchen Weinheim, Hemsbach, Birkenau und Viernheim finden ſtatt. Reigen der Sportle⸗ rinnen u. lebende Bilder der Leichtathleten. Ge⸗ ſangsvorträge des Volkschors u. Humoriſtenvor⸗ träge geben das feſtliche Gepräge u. Stimmung. Es ſind alle Brudervereine, Aktiven u. Paſſiven ſowie Gönner eingeladen. Die Leitung. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats gratis! Zum Dürener Eiſenbahnunglück Abg. Prälat Dr. Schreiber als Augenzeuge. In dem Schlafwagen des Unglückszuges, der chenfalls aus den Schienen geſchleudert wurde, befand ſich u. a. der bekannte Zentrumsabgeord— nete Prälat Dr. Schreiber. Nach ſeinem Ein— treffen in Köln ſprach er ſofort auf der Redaktion der KW vor, wo er eine erſchütternde Schilde— rung der grauſigen Vorgänge bei der Kataſtrophe gab. Er wurde durch einen außer— gewöhnlich ſtarken Stoß, dem in kurzen Abſtän⸗ den weitere Stöße folgten, aufgeweckt. Nachdem er ſich in aller Eile angekleidet hatte, ſtürzte er nach draußen, um den Opfern der Kataſtrophe unverzüglich ſeinen geiſtlichen Beiſtand verleihen zu können. Schon war man dabei, die erſten Verletzten auf offenem Feld auf Korn— haufen zu betten. Prälat Schreiber kletterte auch in die ineinandergeſchobenen Wagen, um den dort eingeklemmten Sterbenden und Schwer— verletzten beiſtehen zu können. Er fand einen ſchwerverletzten Mann mit dem Kopf nach unten in den Wagentrümmern eingeklemmt vor„der herzzerreißend rief:„Ich will noch nicht ſterben, ich habe Frau und Kinder“. Prälat Schreiber ſprach ſich ſehr anerkennend über das Verhalten des Zugperſonals ſowie des Bürgermeißters und des ebenfalls bald herbeigeeilten Pfarrers von Buir aus. Die Urſache des Unglücks bei Buir. Berlin, 26. Aug. Die bisherigen Ermittlun⸗ gen der offiziellen Unterſuchungskommiſſion an der Unglücksſtelle bei Buir haben ergeben, daß als Urſache der Kataſtrophe zu ſchnelles Fahren des Zuges anzuſehen iſt. Da an der Unſallſtelle Umbauarbeiten im Gange ſind, hat der Loko— motivführer in Düren gegen Quittung einen ſogenannten Vorſichtsbefehl erhalten. Außer⸗ dem war ein beſonderes Warnungsſignal auf— geſtellt worden, welches auf eine zu paſſierende Weiche hinwies. Der Lokomotivführer war erſt ſeit zwei Stunden im Dienſt. Vier weitere Todesopfer auf dem Schauplatz Buir. Köln, 26. Aug. Wie amtlich bekanntgegeben wird, ſind im Laufe der Nacht in den Trüm⸗ mern des geſtern verunglückten Schnellzuges Paris— Warſchau noch vier weitere Tote ge⸗ funden worden, die noch nicht identifiziert wer⸗ den konnten. 1 Damit hat ſich, da auch der ſchwerverletzte Lokomotivführer erlegen iſt, die Zahl der To⸗ desopfer auf 13 erhöht. Die Urſache der Ent⸗ gleiſung des Zuges liegt im übermäßig ſchnel⸗ lem Durchfahren einer abzweigenden Weiche an der Einfahrt des Bahnhofes Buir. An der Un⸗ fallſtelle ſind vom Reichsverkehrsminiſterium, Geh. Oberbaurat Zirkler und von der Haupt⸗ verwaltung der Reichsbahngeſellſchaft Direktor Dr. Tecklenburg und Dr. Staeckel anweſend. 2 3