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Martin, Geſchäfteſtelle Rathaus ſtr. zurückzubringen. iernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) (Bternheimer Bürger⸗Zig.— Viernd. Volksblatt! Frey, Kaplan. i W..ͤ;ͤ. . a i 1 3 5 18 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 2 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß ſür Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer cheſchaͤftsſtelle u. von amtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Peutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach een e berückſichtigt. en beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann — Für die Aufnahme jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Ar. 201 Räumuna der dritten Zone bis zum 30. Juni 1930 Wenn Deutſchland zuſtimmt Haag, 29. Auguſt.(Eigener Drahtbericht.) Nach der heutigen Vormittagsſitzung des po⸗ litiſchen Komitees wurde von den Teilneh⸗ mern der Sitzung mitgeteilt, daß der Termin für die Räumung der dritten Zone nunmehr auf den 30. Juni 1930 feſtgeſetzt ſei. Offiziöſe engliſche Erklärung London, 29. Auguſt. Eine offiziöſe Erklä⸗ FF Anser Diesezlaver Aetet He 3 mee 272. Befgcr af Sonntag, den 1. Sept. nachm. ½2 in Starkenburgla 2. Mannsch.- Sportvergg. Amicitia 2. Mannsch. Abfahrt 11,43 O. E. G. In Mernhelm /½2 Uhr: Mormatia Worms 1. Sch.-Amicitia 1. Schüler 3 Uhr: S. C. Gartenstadt 2. lugd.- Amieitia 2. lug. Freitag, den 30. Aug, abends 8 Uhr im Lokal Versammlung aller lugendspleler Tagesordnung: Verbandsſpiele 1929/30. Alle Jugend- G müſſen erſcheinen! Anſchließend Spielausſchuß⸗ Sitzung: Der Vorſtand. Reife Milch⸗ ſchweine hat zu verkaufen Mich. Renner Wtw. Lorſcherſtr. 38 Mranmmfeim: N 1. 2/3, 2. 20 Mittelstr. 50 Sefupetæi tr. S. Nechaurum: Nmeingoſdstr. 29 Büro: Dr. Wirth. der ſehr ernſt ausgeſehen ha⸗ weflzingerstr.. Nechatr 2 5 be, als er das Beratungszimmer verließ, habe ihm erklürt:„Wir haben uns nicht geeinigt. Die Beratungen werden heute fortgeſetzt werden.“ Während der Sitzung erhob Dr. Wirth gegen eine Bezahlung der Beſatzungskoſten nach dem 1. September leidenſchaftlich Einſpruch, von Dr. Streſemann und den anderen deutſchen Vertre⸗ tern unterſtützt. In den anderen Fragen ſind die Meimungsverſchiedenheiten nicht ſo groß. Möbliertes immer zu vermieten Mannheimerstr. 51 Am Haltepuakt 4 Bezirksſparkaſſe Lorſch Gegr. 1835 Oeffentliche Mündelſichere Anſtalt Morgen Freitag von nachm. 5 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Ammer und Hüche FFP Spareinlageverkehr rung über die im Haag erreichte grundſätzliche Vereinbarung beſagt u. a.: Snowden hat 80 Prozent ſeiner Forderungen durchgeſetzt. Wenn aber die Sachlieferungen nicht in Rechnung ge⸗ ſtellt werden, bezüglich deren eine für Großbri⸗ tannien äußerſt wertvolle Abmachung erzielt iſt, Der Amfall Snowdens Der Sonderberichterſtatter des„Matin“ im Haag berichtet über die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Streſemann und Snowden in der heutigen Nachtſitzung der Vertreter der ſechs einladenden Dilage dude Lobensmiel loſe Pfund 45 Pfg. „ 50 Pfund 23 und 26 an ruhige Leute auf 15. September zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Tuelschen 10 Pfd. 1 Mk. zu verkaufen Effler, Wieſenſtraße 23 Läuferſchweine bei Jakob Knapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. daun erhält Großbritannien ungeführ 90 Pro⸗ zent. Deutſchland verliert durch die Vereinba— vung nur theoretiſch ſeinen Anſpruch auf einen Teil der 300 Millionen Mark Ueberſchüſſe— ein Anſpruch der übrigens niemals anerkannt wor⸗ 10 Pfund 45 den iſt— und es erhöht die ungeſchützte Annui⸗ 10 Stück 95 N tüt um denſelben Betrag. um den es die geſchütz⸗ Pfiund⸗Doſe 48 3 te Annuität vermindert. Infolgedeſſen würde 1 17 d 15. Deutſchland finanziell nur dann Schaden erlei— /s reif,/ Pfun 1 den, wenn es um ein Moratorium erſuchen müßte, da es in die en Falle die ungeſchützte An⸗ nuität weiter zu bezahlen hätte. * Mad Scheck⸗, Giro⸗ und Kontocorrentverkehr Muüchte: ö Eier⸗Maccaroni Eier⸗Schnittnudeln Feinſte Weizenmehle Neue Kartoffeln Neue Holl. Heringe Ochſenmaulſalat Alg. Stangenkäſe, Andere Sorten Hart- und Weichkäſe billigſt. Süßrahmtafelbutter halb Pfund 1.— Margarine 75, 90 und 1.— Snowden erklärte, daß die Forderungen der Gläubiger an Deutſchland unanfechtbar ſeien. Es ſei die Pflicht Deutſchlands, ihnen zu ent⸗ ſprechen. Er iſt ſoweit gegangen, daß Streſe— mann ſein Erſtaunen darüber ausſprach, ihn ſo reden zu hören, während er vor ſeinem Eintritt in die Regierung ſich in der gleichen Angelegen— heit viel entgegenkommender gezeigt habe. Hier⸗ auf erwiderte Snowden, daß die Rede eines ein⸗ Ausleihung von Hypotheken und ſonſt. Darlehen Reiſekreditbriefverkehr Errichtung von Bauſparkonten enkfeier im Ehrenhof des Tannenberg-Denkmals. D Tannenberg-Denkmals wurden ankäßlich des 15. Jahrestages der Schlacht Gedenktafeln feierlich enthülle d'e von oſt- und weſtpreußiſchen Regiments⸗ Gedächtnis ihrer gefallenen Kame raden gewidmet wurden. Im Chrenhof des von Tanneſtbgeg 60 vereinen zum Geſucht per 1. Sept. unmöbliertes Zimmer Pfund 65, part. für Bürozwecke. Schriftl. Angeb. unt. S. 100 an Exp. d. Bl. Spinat Jomaten Mirabellen Reineclautlen Kaiſerpflaumen Spätzwetſch. 10 Pfd. 80 Eha ttt. s Ann Son! 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Auf⸗ Das Croßsteuer um Rurfürstendumm Berlin, 28. Aug. Der große Brand am Kur— fürſtendamm ſoll bei Dacharbeiten durch die Ex⸗ ploſion einer Lötlampe entſtanden ſein. Das Feuer hat unweſentlichen Schaden angerichtet, denn in dem völlig vernichteten Dachgeſchoß hatte der frühere Hofſchauſpieler Geraſch ſich eine Wohnung vor einiger Zeit ausbauen laſ— ſen, in der ſich eine koſtbare Bibliothek und über— aus wertvolle Gemälde und Möbel befanden. die den Flammen zum Opfer gefallen ſind. Geraſch befindet ſich zur Zeit auf einer Südamerikareiſe und die Wohnung wurde während ſeiner Abwe— ſenheit von dem Schauſpieler Altſchul bewohnt. Man befürchtete zuerſt, daß die Wirtſchafterin Geraſchs in den Flammen umgekommen ſet, doch fand ſich die Frau, die in der erſten Aufregung aus der Wohnung geflüchtet war, ein. ſpäter wieder Zehn weitere Verletzte bei dem Brand im Berliner Weſten. Berlin, 28. Aug. Bei dem Dachſtuhlbrand am Kurfürſtendamm haben außer den drei Feuer— wehrleuten, die, wie bereits gemeldet, durch Stichflammen verletzt wurden, noch ſieben Be— amte bei einem Deckeneinſturz ſchwere Verletzun— gen erlitten. Der Brand iſt noch immer nicht gelöſcht und man befürchtet, daß weitere Teile des Dachſtuhls einſtürzen werden. Die Brand— ſtelle wird in weitem Umkreis durch die Schutz— polizei abgeſperrt. Eine nach tauſenden zählende Menſchenmenge ſtaut ſich in den angrenzenden Straßen. dem Kleinauto gehört die Zukunft. Der neueſte amerikaniſche Kleinagutotyp dürfte bald eine ernſthafte Konkurren z für die größeren Wagen bedeuten Pfund, bietet Platz für 2—3 Perſonen und koſtet nur 800 Mark. Garage benutzt werden. Es wiegt nur 550 Seine Verſandkiſte kann als Als Mitglied der engliſchen eppelins Empfane in Lakenurst Nütkfahrt am Samstag— Ellener bleibt noch 12 Tage in Amerika Über Newyork Newyork, 29. Auguſt. Bekanntlich paſſierte das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ heute früh kurz nach 7 Uhr amerikaniſcher Zeit die Stadt New— vork. Auf allen Plätzen, die einen Ausblick ver— hießen, hatten ſich trotz der frühen Stunde zahl— reiche Menſchen angeſammelt die dem Luftſchiff begeiſtert zujubelten. Die im Hafen liegenden Schiffe ließen die Sirenen heulen und„Graf Zeppelin“ flog, begleitet von einem Dutzend Flugzeugen, über den Hudſon. Nach einer großen Schleife über der Rieſenſtadt eutſchwand das Luftſchiff in Richtung Lakehurſt. Die ſchwierige Landung Lakehurſt, 29. Auguſt. Die mand in Lake— hurſt geſtaltete ſich ſehr ſchwierig. Das Luftſchiff ging etwa 500 m von der Halle zu Boden. Die 550 Köpfe ſtarke Haltemannſchaft, die unter dem Kommando von Leutnant Reck vorzüglich ar— beitete, zog das Luftſchiff Schritt für Schritt quer zur Längsachſe der großen Luftſchiffhalle nach dem Eingangstor. Der„Graf Zeppelin“ konnte nicht direkt eingebracht werden, da der ziemlich heftige Wind im rechten Winkel zur Halle ſtand. Die Paſſagiere konnten das Luftſchiff daher auch erſt in der ſchützenden Halle verlaſſen. Das Luft— ſchiff ſcheint beim Flug über den amerikaniſchen Kontinent ziemlich viel Gas verloren zu haben, denn das Gerippe zeichnete ſich ſehr deutlich un— ter der Außenhaut ab. Um 1.26 Uhr MEZ. lag das Luftſchiff mit der Spitze quer vor der Halle. Die Bodenmannſchaft drehte dann langſam und vorſichtig das Heck, bis ſich das Luftſchiff in der Längsrichtung der Halle befand. Um 730 Uhr Ortszeit(1.30 Uhr MEz3) war der Bug in der Halle. Die Paſſagiere ſchauen aus den Fenſtern und winken den zahlreichen Zuſchauern lebhaft „, die ihrerſeits die Grüße jubelnd erwidern. In der Halle ſelbſt wimmelt es von Menſchen. Preſſeleute, Photographen, Kameramänner, Marineoffiziere und Zollbeamte drängen bunt durcheinander; jeder will den beſten Platz haben und keiner macht dem anderen Platz. Endlich um 7.50 Uhr(L. 50) iſt die Landung beendet. Dr. Eckener verläßt als erſter die Führergondel, von der Menge mit ſtürmiſchen Zurufen und nicht endenwollendem Jubel begrüßt. Die Geſamtflugzeit von Los Angeles nach Lakehurſt betrug 51 Stunden und 59 Min., was einen neuen Geſchwindigkeitsrekord für dieſe Strecke darſtellt. Sobald„Graf Zeppelin“ ſicher untergebracht war, er iſt allein in der Halle, da ſich die Los Angeles auf einem Rundfluge durch die Staaten befindet, begab ſich Dr. Eckener zum Preſſezim— mer, wo ihn über 100 Journaliſten begeiſtert begrüßten. Dr. Eckener teilte mit, daß er nicht mit dem „Graf Zeppelin“ nach Friedrichshafen zu— rückktehren werbe. Er gebentt, etwa 12 Tage in Amerika zu bleiben und) Wafhing⸗ ton und Akron D Ohio) zu beſuchen. In Akron befindet ſich bekanntlich der Sitz der Gooyear Zeppelin⸗& umpany, die das ame— rilaniſche Patent für Zeppelinbauten hat. Auf ihrer Werft ſind gegenwärtig zwei Rieſenluftſchiffe des Zeppelintyps für die amerikaniſche Marine im Bau. „Graf Zeppelii“ wird, wie Dr. Eckener weiter bekanntgab, am Samstag abend unter Führung von Kapitän Ernſt Lehmann nach Friedrichs— hafen zurückfliegen. Efkener in Washington Waſhington 30. Aug. Geſtern Uhr nachntitings Ortszeit landeten Dr. und Dr. Kiey auf dem Flugſeld der Marine⸗ Luftſtatian. Sie wurden vom Adjutanten des Marineminiſters und dem Kommandanten der Flugſtation begrüßt. Dr. Eckener erklürte, er wolle 10 Tage in Amerika bleiben, um mit der Goodyear⸗Zeppelin⸗Geſellſchaft zu verhandeln. Dr. Kiep und Dr. Eckener fuhren dann, beglei⸗ tet von einer Polizeieskorte, nach dem Weißen Haus. wo Dr. Eckener von Präſidenten Hoover heglückwünſcht wurde. Dann erfolgte der Beſuch beim Marineminiſter, dem Dr. Eckener für die dem Zeppelinflug zuteil gewordene Unterſtüt⸗ zung der amerikaniſchen Behörden dankte. Im Staatsdepartememt begrüßte in Anweſenhei“. Stimſons Unterſtaatsſekretär Coamdon die dev ſchen Herren. Dr. Eckener verbleibt die Nacht in der Privatwohnung des deutſchen Geſchäfts⸗ trägers, da er ſehr angegriffen iſt. Heute früh wirb er nach Newyork fliegen. um 2 Ecke ner Glückauf zum Weiterflug! ä der Auſtolt des Katholilentages (Schluß des Begrüßungsabends.) Oberbürgermeiſter Dr. Carl Bender ent⸗ bot den Gruß der Stadtverwaltung Freiburg und wies unter lautem Beifall darauf hin, daß zum erſtenmal wieder unſere Freunde von jen⸗ ſeits des Rheins bei uns weilen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß nunmehr die alten Bande der geiſtigen und kulturellen Verbunden⸗ heit wieder recht enge werden möchten. Namens der Univerſität ſprach Rektor Dr. »Dragendorff, der auf den Ernſt des The⸗ mas der Tagung hinwies, und es als Aufgabe der Jugendbildung bezeichnete, den Idealismus zu wecken und der Jugend ſittlichen und religiö⸗ ſen Halt wiederzugeben. Darauf ergriff das Wort der Biſchof von Omaha(USA), Monſignore Rummel, ein gebürtiger Badener, der ſich als einer der größ— ten Freunde der hungernden deutſchen Kinder in der Inflationszeit erwieſen hatte, und über— brachte die Grüße der Katholiken Amerikas und insbeſondere die des Deutſch-Katholiſchen Zen— tralvereins, der ſich bemühe, guten deutſchen Geiſt zu wahren und hergebrachte deutſche Tra— dition der Nachkommenſchaft zu übermitteln. Der Redner gab weiterhin einen Ueberblick über die Lage des amerikaniſchen Katholizismus und wies auf die Wichtigkeit hin, die auch in Amerika dem Problem der Rettung der chriſt— lichen Familie zukomme, da durchſchnittlich in Amerika jede ſiebte Ehe wieder geſchieden werde. Deshalb ſchätze er ſich glücklich, gerade an den Beratungen dieſes Katholikentages teilzunehmen und daraus für den ameritaniſchen Katholizis⸗ mus zu lernen. Er wünſche und bete, daß die Verhandlungen gedeihen möchten. Es folgte darauf ein Sprechchor:„Chriſtus, du Helfer in der Not“, von Matthäus Knecht, und weitere Anſprachen von Vertretern des Auslandes. Mit einem A-cappella-Chor ſchloß der glänzend verlaufene Begrüßungsabend. Tee⸗Empfang beim badiſchen Staatspräſidenten Freiburg i. Br., 28. Aug. Der im Laufe des heutigen Tages hier eingetroffene badiſche Staatspräſident Dr. Schmitt gab heute nachmit— tag im Europäiſchen Hof zu Ehren des Apoſto— liſchen Nuntius Dr. Pacelli einen Tee, dem ne⸗ ben Vertreter der örtlichen, ſtaatlichen, ſtädti⸗ ſchen und kirchlichen Behörden auch ein Geſand— ter der hier zum Katholikentag eingetroffenen geiſtlichen Würdenträger beiwohnte. Auch meh⸗ rere Ahgeordnete des Badiſchen Landtages und des Reichstages waren anweſend. Deutſche Not Polniſche Herausforderungen Danzig. 28 Aug. Trotz der vielen Proteſte der Danziger Regierung gegen die fortgeſetzte Umladung und Aufſtapelung von Kriegsmuni— tion auf der Weſternplatte im Danziger Frei⸗ hafen durch die polniſchen Militärbehörden har jetzt die polniſche Regierung erneut den ſüdlichen Teil des Hafenbeckens auf der Weſternplatte we— gen Eintreffens einer Ladung von ecploſiver Kriegsmunition für den Handelsverkehr ge— ſperrt. Paläſtina und Transjordanien iſt „Juden und ein Aus aller Welt Schwerer Motorradunfall.— Ein Toter. Langenſalza, 29 Aug. Ein mit zwei Perſo. nen beſetztes Motorrad mit Beiwagen fuhr in der Nacht zum Donnerstag auf der Erfurter Chauſſee unweit Langenſalza auf einen auf der Landſtraße deſekt gewordenen und daher liegen gebliebenen Möbellaſtzug einer Jenaer Firma auf. Die Beſatzung des Laſtwagens, die zurzeit des Unglücks feſt ſchliei, bemerkte erſt vier Stun⸗ den ſpäter beim Erwachen die Kataſtrophe. Sie fand den Motorradführer mit zerſchmet⸗ tertem Schädel tot auf ſeinem Rade ſitzen, den Beiſahrer in ſchwerverletztem Zuſtand daneben. Wen die Schuld trifft, iſt noch nicht geklärt. Der Laſtzug hielt jedenfalls vorſchriftsmäßig auf der rechten Seite und war auch mit Schlußlicht ver⸗ ſehen. Ludwigshafen, 29. Auguſt. Berufung eingelegt. Der geſtern vom Militärpoltzei⸗ gericht Landau wegen beleidigender Haltung ge⸗ gen die Beſatzung zu acht Tagen Gefängnis und 70 Mark Geldſtrafe verurteilte Kontrolleur Ja⸗ kob Krug wird gegen dieſes Urteil Berufung beim Appellationsgerichtshof in Mainz einlegen Ilbesheim b. Landau. 29. Auguſt. Feue durch Blitzſchlag Während eines in der vergangenen Nacht niedergegangenen ſchweren Gewitters ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirtes Karl Hellmann in der Leinsweiler Straße ein und zündete. Die mit Erntevorräten angefüllte Scheune ſtand in wenigen Augenblik⸗ ken in hellen Flammen und brannte vollſtändig aus. Das Feuer griff auch auf das Wohnhaus über, das ſtark beſchädigt wurde. Bei den Löſch⸗ arbeiten waren die einheimiſche Wehr und die Landauer Alarmwehr mit der Motorſpritze tä⸗ tig. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Wachſende Unruhe in Paläſtina Blick über Jeruſalem. Arabiſche Einwanderer haben die Bevölkerung Paläſtinas erneut gegen die jüdiſchen Koloniſten aufgeſtachelt. Seit Tagen gleicht Jeruſalem einer belagerten Stadt. Hunderte von Juden wurden von den Arabern getötet oder verwundet. England entſandte nun⸗ mehr 5 Kriegsſchiffe nach den Häfen von Paläſtina, um die Ruhe wiederherzuſtellen. Neue Zuſammenſtöße in Paläſtina. London, 29. Aug. An der Grenze zwiſchen es zwiſchen eindringenden Arabern und Grenztruppen zu mehreren Gefechten gekommen, wobei zehn engliſcher Offizier verwundet wurden. Die Bewegung der Araber wächſt ſich jetzt zu einer englandfeindlichen aus. Die Auf⸗ ſtändiſchen, die auf die Hafenſtadt Haifa einen Angriff ausführten, wurden von engliſchen Ma⸗ rineſoldaten zurückgaſchlagan. Im Laufe des Mittwoch erfolgten neue Angriffe der Araber, die dauernd Zuzug erhalten. Nach den letzten Feſtſtellungen ſind bisher 100 Juden getötet und acht iüdiſche Siedlungen zerſtört wurden. Unruhen auch in Transjordanien. Jeruſalem, 28. Auguſt. Nunmehr ſind auch in Transjodanien Unruhen ausgebrochen. Die Meldungen aus Damaskus und Transjordanien lauten beſonders beunruhigend, denn die dorti— gen Syrer und Araber bereiten ſich vor, ihre Glaubensgenoſſen in Paläſtina zu unterſtützen. Panzerautomobile ſind nach der Grenze abge⸗ gangen, um Vertreter der dortigen Araber— ſtämme nach Jeruſalem zu bringen, wo beim ſtellvertretenden Oberkommiſſar eine Konferenz aller Beteiligten ſtattfinden ſoll. Nach allerdings noch unbeſtätigten Meldungen ſollen 2000 be⸗ waffnete Araber, die von Druſen unterſtützt werden, vom Libanon her im Anmarſch auf Jeruſalem ſein. Handel und Induſtrie Frankfurter Viehmartt. Frankfurt a. M., 29. Aug. Auftrieb: 74 Rin⸗ der, 1033 Kälber, 301 Schafe und 440 Schweine. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht in RM. Kälber 64—80, Schaſe 4754, Schweine je nach Gewicht 88—91. Marktverlauf: Schweine ruhig, ausverkauft, Kälber rege, ausverkauft, Schaſe ſchleppend, geräumt. Frankfurter Ge... e börſe. Frankfurt(Main), 29. Aug. Weizen, neuer 25.00, Roggen, neuer 19.90— 20.00, Sommergerſte 22.00, Hafer, inl. 20.00, Hafer, neu 1919.50, Mais f. Futterzw. 21.00, Weizenmehl ſüdd. Spez. Null 38.00 39.00, niedrrh. 38.00 39.00, Roggen⸗ mehl 28.50— 29.75, Weizenkleie 10 65. Roggenkleie 10.65. Tendenz: flau. Mannheimer Produtlenbörſe. Mannheim, 29. Auguſt. Die Börſe war ruhig. Es notierten in RM pro 100 kg waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 26, ausl. 28—33. Roggen inl. 21, Hafer inl. 20.25— 21,50, do. neu 19 25 bis 20 ausl. 21.75—22, Braugerſte bad und wttbg. 22.25— 23.25, pfälz. 23,25—24,50, Futtergerſte 19.75 bis 20.75, Mais mit Sack 20.75 ſüdd. Weizen⸗ mehl 0 38.75, ſüdd. Weizenauszugsmehl 42.75, ſüdd. Weizenbrotmehl 30,75, ſüdd. Roggenmehl 28.5033, Kleie 10.50, Biertreber mit Sack 1750 18.50, Leinſaat 40. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem heutigen Kleinviehmarkt waren zugefah— zen und wurden notiert: 139 Kälber, 6585. 12 Schafe. 54—58, 47 Schweine, 89—92, 623 Ferkel und Läufer, b 4. W. 26—30. über 4. W. 33—43. Läufer 46-56. Kälber lebhaft, ausverkauft; Schweine ruhig, langſam geräumt. Lokale Hachrichten * Die große Tilmſchau. Nur heute Freitag im Film⸗-Palaſt(Central-Theater.) Alle Kinofreunde machen wir an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam, auf das heute Abend zur Vorführung gelangende, auserleſene und wuchtige Freitags Programm. Ein Beſuch überzeugt, und Sie wer- den jeden Freitag wiederkommen. Jeder Beſucher erhält beim Löſen einer Karte, eine Freikarte für nächſten Freitag Heute gilt Nr. 12. Ein Beſuch lohnt ſich. Siehe Inſerat. * Fünger⸗Einheit. Der Wirtsbeſuch hat infolge Wirts wechſel eine Aenderung er— fahren müſſen. Siehe Inſerat. * Arbeiter-Wohlfahrt will die vorſchul⸗ und ſchulpflichtige Jugend in ihrer Entwicklung fördern, kränklichen und erholungsbedürftigen Kin- dern zu Kuren und Heilfürſorge verhelfen, wer dieſem ſozialen Hilfswerk beitragen will, der kaufe am 1. September Blumen. » Sport der Turngenoſſeuſchaft 93. Sonntag beginnen die Serienſpiele. Als erſter Gegner kommt der Bruderverein Heppenheim in Betracht. Spielbeginn der 2. Mannſchaft 1 Uhr, der 1. Mannſchaft 2,45 Uhr. Abfahrt wird be— kanntgegeben. Sonntag Abend findet zur Feier des einjährigen Beſtehens der Fußballer, Gerätekämpfe der Turner ſtatt und zwar kämpfen Weinheim, Hemsbach, Birkenau und Viernheim um die Sie— gespalme. Es kommen Turner, die in Nürnberg auf dem 2. Bundesfeſt mit von den 1. Plätzen be⸗ er d * Achtung! Nur heute Freitag! Zur 22. Propaganda⸗Vorſtellung zeigt man wieder ein auserleſenes und wuchtiges Freitagsprogramm, das alle Beſucher in Bann hält. 1. Der gewalt. Detektiv— Senſations⸗Abenteuerfilm 2. Der neuſte u. gewalt. Wildweſt⸗Schlager Jeder Beſucher erhält wieder eine Fveikarte für nächſten Freitag. Heute gilt Nr. 12. Spitzenkriminalfil 4 hnt. Wen⸗ Spelunke o Der Mann ohne Beruf e e bange Ende Bob, der Boxercowboy v. Los⸗Angeles nenen bis; ellen War Kein Kinofreund darf ſich dieſes Programm entgehen laſſen, deshalb beſuche man die beliebten Freitags-Vorſtellungen. Ne GEN 2 der Gerhilde Wybrands. Der Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. ö (64. Fortſetzung.) Doch jedesmal, wenn, ſie den krauſen Bubi— kopf zur Tür hereinſtreckte oder gar in haſtiger Hilfsbereitſchaft im Zimmer hin und her trippel— te, zog ſich das Geſicht des Knaben ſchmerzhaft zuſammen. So daß ſie ſchließlich wieder aus dem Krankenzimmer verbannt wurde. Was ihr nicht unangenehm war. Denn im Grunde genommen waren dem durch und durch geſunden Mädel Kranke ein Greuel. Und ſie begriff nicht, daß ein Menſch aus freiem Willen ſich dem Krankenpfle— gerinnenberuf widmen konnte, wie zum Beiſpiel dieſe Schweſter Virginia. a Klaus Landvogt befand ſich in einer, beſon⸗ ders für einen Juriſten überaus eigenartigen und peinlichen Situation. Er wußte um einen Betrug, der, wenn er durch einen unvorhergeſehenen Umſtand ans teurer Menſchen Unheil bringen, ſondern auch in juriſtiſcher Hinſicht die ſchlimmſten Folgen nach ſich ziehen mußte. 0 Wiederholt ſagte er ſich: du mußt eingreifen, verhindern, daß Lore v. Bülow Rolf Hin⸗ — 2 heiratet. Mußt den Schleier lüften der die geheimnisvolle Schweſter Virginia umhüllt. Dann wieder ſchreckte er davor zurück. Wem hätte er durch Aufdecken der Wahrheit genützt? Niemandem. Nur allen Beteiligten geſchadet. Und er ſah immer das arme, gehetzte Weib vor ſich, das ſein ganzes Leben den Kranken wid⸗ mete. Das jenes Unrecht— welches im Grunde genommen gar kein Unrecht war— nur began⸗ 5———— r gen wurde ſergroßer Liebe zu einem an⸗ dern. Wie hatte Schweſter Virginia doch zu ihm geſagt, als ſie ihr Tun ihm klarzumachen ſuchte? „Gerhilde Hinrichſen iſt tot für die Welt!— Laſſen Sie Begrabenes begraben ſein! Rühren Sie nicht dran!“ Und— ſie hatte Recht. Zum erſtenmal in ſeinem Leben ordnete ſich in Klaus Landvogt der„Juriſt“ dem„Menſchen“ bedingungslos unter. Erkannte er, daß man nicht in allen Fällen ſtarr am Geſetzesparagraphen kleben darf, daß es Fälle gibt, in denen Unrecht zum Recht u. Recht zum Unrecht werden kann. Ein ſolcher Ausnahmefall lag hier vor. Moch— te er im Dunkel bleiben. Die junge Braut, die zuerſt etwas enttäuſcht über die neuerliche Verſchiebung der Hochzeit war, fand ſich bald damit ab. Schließlich— ob ein paar Tage früher oder ſpäter— was kam es darauf an? Sie war ja ohnehin von früh bis ſpät mit ihrem Bräutigam zuſammen—— So meinte das noch ganz kindlich empfinden⸗ de junge Mädel in ſeiner Unbefangenheit. Als es aber mit Werner wieder beſſer ging, ſo daß der Hochzeitstag nun feſtgeſetzt werden konnte— da jubelte Lore doch auf. Aus aller⸗ hand Anzeichen merkte ſie, daß das Herz ihres Verlobten ſich ihr mehr und mehr erſchloß. Jene Tote, die— ſie fühlte es wohl— bis vor kurzem noch immer wie ein dunkler Schatten zwiſchen ihnen geſtanden hatte, begann zu ſchwinden. Bald würde ſein Herz, ſein gutes, ſtarkes, treues Herz, ihr allein gehören. Ihr ganz allein! Und ſie fing an, den Tag herbeizuſehnen, der ſie mit dem geliebten Manne vereinigen ſollte. Ja, die kleine Lore war eine ſehr glückliche Braut— ſo recht wieder das„Sonnenſcheinchen“ von früher. Nein, mehr noch. Denn die Liebe hatte das Burſchikoſe, das Jungenhafte von ihr abgeſtreift. Hatte ſie weicher, mädchenhafter ge⸗ macht. Ihre Bewegungen waren nicht mehr ſo ziger. Ihre Stimme gellte nicht mehr laut und durchdringend durchs Haus. So daß man ſie ſchon ab und zu einmal mit dem noch immer ſehr ſenſiblen Bruder allein laſſen konnte. Heute, an einem friſchen herbſtlichen Nach⸗ mittag, der ſchon den nahenden Winter ahnen ließ, hatte ſie, im Verein mit Rolf, die erſten Dahlien und Georginen in dem kleinen Garten abgeſchnitten. Und verteilte die bunte Pracht nun in Vaſen in den einzelnen Räumen. Auch Werners Zimmer ſollte bedacht werden. Der kleine Rekonvaleſzent lag auf dem Sofa im Wohnzimmer und hielt Nachmittagsruhe.— Eine ruckweiſe Beſſerung war in ſeinem Befin⸗ den eingetreten. Jetzt konnte er ſchon faſt den ganzen Tag außer Bett zubringen. Das ſtolze Bewußtſein, ſeinem Ideal, der geliebten Schwe⸗ ſter Virginia. ein Opfer gebracht zu haben, ſtärk⸗ te ſeine Energie und ſeinen Willen. Und damit ſeine Kraſt zum Leben. Die kleine Lore rannte hinauf in ſein Schlaf⸗ zimmer und ſtellte den bunten Blumenſtrauß auf den Nachttiſch ans Bett, damit er vor dem Schlafengehen ſich freue. Und wollte wieder gehen. Da fiel ihr Blick auf die verſchloſſene Schreib⸗ mappe, die auf dem Bett lag. Ihre Neugierde wurde rege. Der Bruder tat immer ſo mächtig geheimnis⸗ voll mit dem Ding. Noch nie hatte ſie einen Blick hineinwerfen dürfen. Die Mappe war immer feſt verſchloſſen, wenn auch der kleine Schlüſſel an einem Bändchen daran befeſtigt war. Wie auch eben jetzt. Keine Sekunde kam es der kleinen Lore in den Sinn, die Schreibmappe zu öffnen. Sie war nicht indiskret— o nein! Sie nahm nur die Mappe in die Hand und beäugelte ſie von allen Seiten. Und legte ſie fein ſäuberlich wieder aufs Bett, wo ſie ſie gefunden hatte. 4 haſtig, ſo queckfilbrig, ſondern ruhiger, gleichmä⸗ nne 5 denten— Da bemerkte ſie zwiſchen Bett und Nachktiſch etwas Weißes. Einen Brief oder eine Photogra⸗ phie oder etwas Aehnliches, das herunterge⸗ rutſcht ſein mußte. Vielleicht aus der Schreib⸗ mappe beim Schließen derſelben. Lore bückte ſich und hob dies„Etwas“ auf. Und ſah, daß es eine Photographie war. „Sicher das geheimnisvolle Bild!“ dachte ſie. Und legte es, ihrem erſten guten Impulſe fol⸗ gend, raſch auf den Nachttiſch, ohne einen Blick darauf zu werfen, weil ſie wußte, daß Werner das Bild niemandem zeigen wollte. Dann aber ſchalt ſie ſich töricht. Was war ſchließlich dabei, wenn ſie mal hinguckte— ſo ein ganz klein bißchen? Das war doch kein Un⸗ recht? Und die Finger zuckten hin nach dem Bild. Doch haſtig zog ſie ſie wieder zurück. Nein, nein. Werner würde ſich ärgern, wenn er es wußte. 957 32 Und raſch lief ſie zur Tür. f 9 Doch die Neugierde kitzelte ſie zu mächtig. Sie guckte ſich noch einmal um nach dem Bild, das da ſo ganz harmlos auf dem Nachttiſch lag. Und kam, wie magnetiſch angezogen, wieder zurück. Und ſtreckte die Hand nach dem Bild aus. „Laß es ſein!“ warnte ſie ihr Gewiſſen. „Tu's, tu's!“ kicherte ein kleiner Dämon in ihr Ohr. ö Lore war jung und unbedacht. Die Neugierde in ihr ſiegte. Mit ſpitzen Fingern langte ſie nach dem Bild. Dann inſpiziert ſie es genauer. Puhl Lauter Pflegeſchweſtern in ihrer häß⸗ lichen grauen Tracht, mit großen Flügelhauben und weißen Schürzen— eine wie die andere! Scheußlich! a f 0 e ließ ſie die Hand mit dem B nken. Trotzdem— ſie guckte nochmals hin. Fortſetzung folgt) legten. Also wird das Turnen in höchſter Vollen⸗ dung gezeigt. Unſere Turnerinnen warten mit fei⸗ nen, geſchmackvollen Reigen auf und die Leicht⸗ athleten treten mit Sportlerübungen und lebenden Bildern auf. Der Volkschor wird den geſanglichen Teil übernehmen und zum Stimmungmachen kommen erſtklaſſige Komiker in Frage. Die Muſik wird aufgeführt von unſrer Mandolinenabteilung. Zu dieſer Feier laden wir unſre Brudervereine, Mit⸗ glieder, Freunde und Gönner aufs herzlichſte ein. Turngenoſſenſchaft 1893. Wie bereits in der Dienstag⸗Ausgabe dieſer Zeitung berichtet, beteiligte ſich die Turngenoſſen- ſchaft am vergangenen Sonntag an den turneriſchen und leichtathletiſchen Wettkämpfen in Lützelſachſen. Wir möchten nicht unterlaſſen, die dabei erzielten Wettkampf ⸗Ergebniſſe zu regiſtrieren. Das Feſt wurde eingeleitet durch ein gut gelungenes Bankett am Samstag abend, wobei erſtmals die Turner— innen der Turngenoſſenſchaft an die Oeffentlichkeit traten. Das von den Turnerinnen in vollendeter Weiſe vorgeführte Singſpiel erntete reichen Beifall von dem ſehr zahlreichen Publikum. Die am Sonntag zum Austrag gekommenen Wettkämpfe brachten der Turngenoſſenſchaft trotz ſtärkſter Konkurrenz ſchöne Erfolge. Im Dreikampf der Sportlerinnen und Sportler wurden recht be— achtenswerte Plätze erzielt. RNachſtehend ſeien vor allem die Reſultate der Geräteturner und der leichtathletiſchen Einzelwettkämpfe aufgeführt. Es würde zu weit ſühren, die Ergebniſſe der Drei— kämpfer bei 40 aktiven Teilnehmern im Einzelnen anzuführen. Folgende Ergebniſſe wurden erzielt. Turnen: Mittelſtufe: 1. Sieger Jakob Helbig. Oberſtufe: 5.„ Franz Herbert „ Mich. Winkenbach „ Nik. Adler .„ Hans Pfenning Leichtathletik(A-Klaſſe): 100 mtr. Lauf: 1. Sieger Hans Buſalt, 11,2 Sek. 3.„ Aug. Helfrich, 11,4„ Kugelſtoßen: 1. Sieger Math. Ringhof, 10,65 m. 3.„ Karl Trapp, 10,17 mtr. Stabhochſpringen: 1. Sieger Math. Ringhof, 3,25m. Weitſprung: 3. Sieger Auguſt Helfrich, 6,05 mtr. Steinſtoßen: 3.„ Karl Trapp, 7,07 mtr. Leichtathletik(Jugend): 100 mtr. Lauf: 1. Sieger Jakob Ringhof, 12 Sek. Weitſprung: 1. Sieger Nik. Thomas, 5,73 mtr. 3.„ Jakob Ringhof, 5,58 Kugelſtoßen: 3.„ Jakob Helbig, 11,03 1500 mtr. Lauf: 5. Sieger Georg Lang. Uereins⸗Anzeiger PP Turnerbund. Heute Freitag Abend nach der Turnſtunde wichtige Turnausſchußſitzung. Voll- zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Geſang⸗Verein„Sängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der 1. Vorſitzende. Ges-. Liederkranz. Heute Freitag Abend vollzählige Singſtunde. Einüben des Grabliedes. Wir bitten, daß alles erſcheint. t Der Vorſtand. Zentralverband der Arbeitsinvaliden u. Wit⸗ wen Deutſchlands, Ortsgruppe Viernheim. Am Sonntag, den 1. September, nachmittags 2,30 Uhr findet in der Goetheſchule eine Mitglieder- verſammlung ſtatt, zu der alle Rentenempfänger freundlichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. Ran. und Geflügelzucht-Perein 1916. Samstag Abend 9,15 Uhr im Vereinslokal z. Kaiſerhof Monatsverſammlung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. age Damenspangenschune hellſarbig in vielen Modellen mit geschweiſtem u. Blockabsatz Lackbinderschuhe auch mit Spange, sehr bequeme Form, besond. haltbare Qualität ien Fabelhaft billig 80 105 Hollfardige pumps Moderne Trotteurschune und Spangenschuhe z. T. Marken- wate wle„Patos“, hochw.Einzelp. 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An die Uhrenbeſitzer die dringende Bitte, daß Sie die Uhren fertig gerichtet ins Lokal zu bringen haben, dieſelben ſind jeden Samstag auf 9,20 Uhr einzuſtellen, da die blinde Markierung punkt halb 10 Uhr gemacht wird. Nachträgliche Uhren kommen in Wegfall. Uhrenöffnen Sonntag 9 Uhr. Die Geſchäftsleitung. Klub der Geflügelzüchter 1926. Sonntag, 1. Sept. findet in Bürſtadt eine Bezirkskonferenz ſtatt. Alle unſere Mitglieder, welche Intereſſe haben ſich daran zu beteiligen, verſammeln ſich 312 Uhr am Gaſthaus zur Sonne. Abfahrt per Rad. Der Vorſtand. Operetten u. Theatergeſellſchaft 1928. Samstag, 31. Auguſt, abends 8 Uhr findet im Lokal z. Kaiſerhof eine wichtige Mitgliederver— ſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Sänger Einheit. Der für Samstag Abend angeſetzte Wirtsbeſuch kann nicht ſtattfinden, an deſſen Stelle tritt ein ſolcher bei Mitglied Schrimpf„z. Krone“. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſtand. Nadſport Germania 09. Samstag, den 31. Aug., abends halb 9 Uhr findet im Ver— einslokal eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Anſchließ. Mitgliederverſammlung. Vollzählig. Erſcheinen laſſungen.— der Vorſtandsmitglieder u. Mitglieder erwartet Der Vorſtand. NB. Nach der Verſammlung Leerung eines Faſſes Freibiers. Nadf.-⸗B. Eintracht. Samstag, 31. Auguſt, abends halb 9 Uhr im Vereinslokal z. Vorſtadt Mitgliederverſammlung. Der ſehr wichtigen Tagesordnung wegen wird um vollzähliges und pünktl. Erſcheinen der Mitglieder erwartet Der Vorſtand. K. u. 3. B. Teutonia. Schützenabteilung). Sonntag von 3 ¼ Uhr ab auf dem Stand Uebungsſchießen und Vorbereitung zum Ender— gebnisſchießen uſw. Der Vorſtand. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Radfahrer hat ſich auf der Mannheimer Land— ſtraße geſtern hier zugetragen. Ein Junge von 18 Jahren mit Namen Weibel, hat hierbei Ver— letzungen erlitten, die ſeine Ueberführung ins hieſige Krankenhaus notwendig machten. Die Freiw. Sanitätskolonne wurde zu Hilfe gerufen und war ſchnell zur Stelle. * Schlechte Arbeitsmarktlage. Für den kommenden Winter ſind Ausſichten auf dem Arbeitsmarkt ſchon heute merkbar. Die großen Saiſonbetriebe gehen jetzt ſchon zu Arbeiterent— Die Firma Opel in Rüſſelsheim hat ſchon nach und nach 5000 Arbeiter entlaſſen. »Die Leipziger Meſſe brachte ein ſehr ſchlechtes Geſchäft. Niemand will kaufen, niemand hat Geld! n Neuer Weltrekord über 25 Kilometer Der Engländer Harper(links) lief in Berlin beim„Championat der Strecken⸗ läufer“ die 25 Km.⸗Serecke in der Weltrekordzeit von 1:23:45,8. Dieſe Leiſtung bedeutet eine Ver— beſſerung des bisherigen Rekords um ſaſt zwei Minuten. Zeichen der Zeit Ein begrüßenswertes Beginnen. rz. Es ſteckt ſchon viel Wahrheit in der Be⸗ hauptung, die wir oftmals gerade im Auslande hören, daß man, nach äußeren Eindrücken zu ſchließen, nicht glaubte, Deutſchland wäre ein armes Land und ſeine Bevölkerung litte unter drückenden Laſten. Denn ein Vergnügungstau⸗ mel ein Rennen nach Feſten, finden wir in Stadt und Land. Nicht nur an Sonntagen Die reichen ſchon garnicht mehr aus um alle Ver⸗ gnügungen, die im Jahresprogramm vorgeſehen ſind.„unterzubringen“. Zwar ſind die Klagen über das Uebermaß von Feſtlichkeiten allgemein. Aber man macht mit. will nicht hintendran ſtehen, hat auch ſelbſt keinen Mut, zu reformieren, dem Unſegen Ein⸗ halt zu gebieten. Am ſchlimmſten iſt das bei den Vereinen. Ein ſeder glaubt, daß er ſeinen Mit⸗ gliedern ſchuldig ſei, nicht nur viele„Feſte“ zu veranſtalten, ſondern daneben noch die„Kon⸗ kurrenz“ zu übertreffen. Was kann dagegen ge⸗ ſchehend Im Kreiſe Arnsberg in Weſtfalen hat der dortige Landrat, der frühere Reichsernährungs⸗ miniſter Dr. Haslinde, den Mahnruf der Zeit verſtanden und die Bürgermeiſter des Krei⸗ ſes zu einer Konferenz eingeladen, die ſich mit ernſteſten Tagesfragen beſchäftigte. Es wurde über die allzu vielen und übertrieben aufgezoge⸗ nen Vergnügungen und Feſte geklagt. aber auch über gewiſſe Trinkunſitten mit dem ſogenannten „Rundengeben“. Die Konferenz dieſer weitſchauenden Kommu— nalpolitiker kam zu der Auffaſſung, daß es ge— lingen müßte. die Vereine in jeder Gemeinde da— zu zu veranlaſſen. daß höchſtens von allen zu— ſammen nur zwei oder drei größere Feſte im Jahre abgehalten werden dürfen. Denn das wurde allgemein zum Ausdruck gebracht, es fehlt auch der Bevölkerung an Mitteln, dieſen gan— zen Rummel immer mitzumachen. Bleibe man aber zurück, ſo werde man über die ſchiefe Achſel angeſehen. ſodaß es nicht ſelten gerade durch ſolch aufgezwungene Feſte in vielen Familien zu ei⸗ ner Verſchuldung kommt. Des weiteren ſollen auch die Vereine ermahnt werden, von der alten Unſitte des Freibieraus⸗ ſchanks bei gewiſſen Feſtlichteiten abzulaſſen. Die⸗ ſe Mahnung müßten aber auch gewiſſe Gemein⸗ den ſelbſt an ſich richten. Dieſe Konferenz erſcheint uns ſo wichtig, daß ſie überall im Deutſchen Reiche Nachahmung fin⸗ den müßte. Wir kennen keine ſchönere Aufgabe und keine von größerem erzieheriſchem Werte als die, nicht nur uns ſelbſt. ſondern vor allem die kommende Generation zu ſpartaniſcher Ein⸗ fachheit zurückzuführen, bis wir wieder mehr an uns ſelbſt denken dürfen, nach der Befreiung unſeres Vaterlandes und nach deſſen glückhaftem Wiederaufſtieg. Ein internationales Sparkaſſen buch. bk. In der ganzen Welt regt ſich der Spar⸗ ſamkeitsſinn. Alle maßgebenden Organiſationen ſuchen nach neuen Wegen, um die Bevölkerung mit Luſt und Liebe zum Sparen zu erfüllen. Nun tritt in London in Kürze der Inter⸗ nationgle Sparkaſſentag zuſammen, welcher Aber eine ſehr bedeutſame Neuerung berät. die in ganz kurzer Zeit in Kraft treten ſoll. Eine ganze Anzahl von öffentlichen Sparkaſſen der Welt hat nämlich die Abſicht. ein internationales Sparkaſſenbuch einzurichten. Wenn nun— nehmen wir einmal an— ein Deutſcher ein Sparkaſſenkonto in ſeiner Heimat— ſtadt hat, kann er, falls er auswandert oder ſich auf längere Zeit ins Ausland begibt, ſein Spar— kaſſenbuch mitnehmen und überall im Auslande auf ſein Buch Einzahlungen, ſelbſtverſtändlich auch Abhebungen vornehmen 5 Ginzahlun— gen erfolgen natürlich in der Währung des ent— ſprechenden Landes, werden aber dem Einzahler in der heimiſchen Währung gutgeſchrieben. Autohilfsdienſt auf der Landſtraße. rz. Den meiſten Autobeſitzern iſt die vor eini— gen Jahren gegründete„Aha“-Autohilfe wohl bekannt Es gehören ihr an u. a. der Mitteleuro— päiſche Motorwagenverein, der Reichsverband der Automobilinduſtrie, der Händlerverband, der Autombilelub von Deutſchland. der Deutſche Touring⸗Club, die Motorradhändlerſchaft, die Vertreter und Reiſenden der Gewerkſchaft der Angeſtellten, der Verkehrsbund, der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands. Aber auch das Reichsverkehrsminiſterium ſtellt ſich in den Dienſt der Autohilfe und leiſtet einen jährlichen Zuſchuß von 50 000 Mark. Der eigentliche Netzaufbau der Leiſtungsſtel⸗ len begann mit dem vertraglichen Anſchluß von 2000 Reparaturwerkſtätten. Die Antohilfe iſt eine rein gemeinnützige Geſellſchaft. deren Erträg⸗ niſſe ausnahmslos dem Ausbau und der Dienſt⸗ leiſtung wieder zugeführt erden. Die Geſell⸗ ſchaft ſelbhſt ſteht unter Kontrolle den ſie unter⸗ ſtützenden ſtaatlichen und privaten Stellen, wo⸗ hei leider die Induſtrie noch nicht angetchloſſen iſt. Die Autohilfe hat nun vorläufig auf der Strecke Berlin-Leipzig für den Hilferuf auf der Landſtraße 18 Telefonhilfsſtellen eingerichtet, ſo— daß unter Einrichtung der Ortſchaften ſelbſt ſo ungefähr auf je 4 bis 4.5 km eine Telefonſtelle kommt. Wer nun eine Panne auf offener Land— ſtraße hat, erhält dadurch auf dieſer Strecke Ber— lin Leipzig die Gewißheit, daß er in etwa 10 bis 20 Minuten ſicherlich eine Telefonſtelle er— reicht. Dieſe kann natürlich nur ein Aha-Mit⸗ glied, das einen Schlüſſel beſitzt, benutzen. Der Mitgliedſchaftsbeitrag beträgt 15 Mark. Wichtig iſt, daß der Hilfsdienſt zu jeder Zeit, alſo auch nachts, geleiſtet werden kann, weil alle Repara⸗ turwerkſtätten dauernd erreichbar gemacht ſind. Wenn der Verſuch, der wohl als gelungen be— zeichnet werden darf, ſich praktiſch auswirkt durch zahlreiche Benutzung.— wir meinen natürlich hier abſolut nicht Autounfälle— dann ſollen auch die weiteren Ausfallſtraßen Berlins ausge— baut werden. Vorläufig iſt die Strecke Berlin Magdeburg in Arbeit. Für dieſe Strecke ſind!“ bis 12 Apparate vorgeſehen. Dieſe Hilfeleiſtung mit der neuen Einrichtung wird vor allem ab eines nicht vergeſſen dürfen, nämlich eine unb dingte Verbilligung der Hilfeleiſtung als ſole Dann nur hat die Einrichtung einen Zweck ei eigentlich bis jetzt jeder, der über genügend Geld verfügte, auch bislang ſelbſt auf der Landſtraße Hilfe bekommen konnte. Bei der Aha⸗Autohilfe erſcheint uns tabellariſche Berechnung vonnöten, ſodaß jedes Mitglied gleich in der Lage iſt. die jeweiligen Forderungen der Reparaturwerkſtä: ten uſw. zu kontrollieren und ſich vor Sch; bezw. Uebervorteilungen zu ſchützen. a — * 8 —