Umbau- rkauf au beam Donnerstag, 5. Set., vorm. 10 Uhr Während des Baujahres haben größere Warenbestände Not gelitten. Wir wollen vor Eröffnung des nunmehr bald fertiggestellten Um- u. Neubaues diese Waren laut folgendem Verzeichnis zu wahrscheinlich nie wiederkehrenden Husverkaufspreisen abstogen. 3690 Stück Damen-, Kinder- und Babywasche 4776 Stück Bett- und Tischwäsche 1191 Stück Diverse Herren- Artikel (oberhemden, Pyjamas, Krawatten) 4299 Paar Strumpfwaren (Strümpfe, Socken, Handschuhe) 1500 Strang Strumpf- und Häckelwolle 675 Stück Diverse Handarbeiten 936 Stück Schürzen- u. Büstenhalter 502 Stück Diverse Modewaren 2880 Stück Taschentücher 680 Stück Diverse Wollwaren 20 Stück Diverse Trikotagen 1339 Stück Knaben-Konfektien, Berufs- u. Sporthekleidung 683 Stück Steppdecken und Schlaf- decken 1000 Teile Damen- und Kinder- Konfektion 604 Stück Bademützen, Badeschuhe 10 427 Mtr. bunte Baumwollwaren 2140 Mtr. Wollmusseline 8 2387 Mtr. bedruckte Kunstseide und Künstlerdrucks 10 780 Mtr. Weiße Waren (Cretonne, Croise, Macco, Linon, Nesse) Damast, Halbleinen und Haustuch pigue, Bade-Frotté, Hand- tuchstoffe usw. 5139 Mtr. 3213 Mtr. 2788 Mtr. stoffe 3928 Mtr. stoffe 2514 Mtr. stoffe 5 394 Mtr. Stickereien, Spitzen, Zorden Versäumen Sie nicht diese ganz aubergewönnliche Gelegenheit! Uni u. gemusterte Seiden- Uni u. gemusterte Kleider- Gardinen- u. Dekorations- S———————— duummumummnununmmmmmmnunmummmmunummnununenemennneennunnneeneneeemnn Tababbrecher werden geſucht. Zwetſchen zu verkaufen 8 Rathausſtraße 50 Lor ſcherſtraße 8 U. Hnnäner Auch einige Bäume Peter Belz Luiſenſtraße 56 Y 7 Kreuzungs- zu verkaufen — S — D Hünner“ T Zepnengasse bei Kadel Ouellfriſche — c— —— 1 dreijähriger wachſamer Hofhund (Wolf) zu verkaufen. Heinrich Hiltnan Mannheim⸗Käfertal Mineral- Wasser Limonade Sodawasser Brause- Limonade Würfel 5 Pfg. Citronen 2 St. 8 u. 10 Pfg. Rebenſtraße 28. Wonischmeck. 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Zahlreiches Erſcheinen erwarten Mehrere Schulkameraden. ——— Sonder- Angebot! lu Malaga. 1.50 Rathaus⸗Drogerie P. Moskopp Merndetmer Tageblatt— Uternhetmer Ftach richten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Frieriagc.— Bezugspreir monatl. 10 M frei ing Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. datz achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in ber Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ene 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernbeim.— Noſtichecktanto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 206 Neueſte Telegramme Bruch einer Talſperre.— Vier Todesopfer. Ro m, 5. Sept. An der Talſperre von Tartano bei Como brach beim Schließen des Notauslaſſes die Stütze, ſodaß ſich das Waſſer unvermutet in ein Dienſtgebäude ergoß, in dem ſich drei Arbeiter und ein Ingenieur be⸗ fanden. Alle vier fanden den Tod. Großfeuer.— 38 Häuſer zerſtört. Bukareſt, 4. Sept. In der Stadt Sreca in Beſſarabien wurden 38 Häuſer durch cin rieſiges Schadenſeuer zerſtört. Der Schaden wird auf 12 Millionen Ley geſchätzt. Die ungelöſte Arbeitsloſenverſicherungsreform Berlin, 5. Sept. Die geſtrigen Beſpre⸗ chungen der Parteiführer über die Arbeits⸗ loſenverſicherung haben zu keiner Einigung geführt. Die Sozialdemokraten nach wie vor, allen über die Regierungsvor⸗ lage hinausgehenden Erſparnismaßnahmen zu⸗ zuſtimmen, mit der Begründung, daß für die freien Gewerkſchaften jeder vorgeſchlagene Lei⸗ ſtungs⸗Abbau nicht tragbar ſei. Die Deutſche Volkspartei verharrt bei ihrer Ablehnung, der in der Regierungsvorlage enthaltenen Vei⸗ tragserhöhung zuzuſtimmen. Die Demokraten, das Zentrum, die Deutſchnationalen, die Deut⸗ ſche Volkspartei und die Wirtſchaftsparteiler haben ihrerſeits Einzelanträge eingebracht, die alle Erſparnisvorſchläge enthalten. von denen der volksparteiliche der weiteſtgehendſte iſt. In unterrichteten Kreiſen wird angenom⸗ men, daß alle dieſe Anträge in der heute mit⸗ tag ſtattfindenden Sitzung des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes abgelehnt werden. Man könnte letzten Endes mit der Annahme des Zentrums⸗ antrages mit einer Zufallsmehrheit rechnen. Ebenſo wird angenommen. daß auch die Regie⸗ rungsfaſſung über die Veitra-serhöhung abge⸗ lehnt wird. ſodaß alſo dann Lücke im Ge⸗ ſetz entſtehen würde. Exploſionsunglün 17 Tote. Brescia(Italien), 5. Sept. In der Pulverſabrik von Caſtelando flog ein Pulver⸗ magazin, in dem 37 Perſonen, zum größten Teil Frauen, arbeiteten, infolge eines Brandes in die Luft. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden 17 Perſonen getötet und etwa 20 zum Teil außerordentlich ſchwer verwundet. Annahme des Zu azabtiommens zum Hanger Statut 5 g Genf, 5. Sept. Die am Mittwoch vormit⸗ tag zuſammengetretene diplomatiſche Konferenz von 40 Signatarſtaaten des Völkerbundes nahm Mittwoch abend ein Zuſatzprotokoll zur Erleichterung des Beitritts der Vereinigten Staaten einſtimmig an. Mit der Annahme des Zuſatzabkommens, das vor einem Jahre unter Mitarbeit des früheren amerikaniſchen Staats⸗ ſekretärs Rooth zuſtande kam und von einem beſonderen Juriſtenkomitee des Völkerbundes beantragt worden war, ſollen die letzten Schwie⸗ rigkeiten in Bezug auf die fünf amerikaniſchen Vorbehalte beſeitigt und damit der Veitritt der Vereinigten Staaten zum Haager Statut ermöglicht werden. Die letzte Entſcheidung liegt nunmehr beim amerikaniſchen Kongreß. deſſen Haltung kaum zweifelhaft ſein kann. Rooth hatte am Schluſſe der damaligen Ver⸗ handlungen die Erklärung abgegeben, es be⸗ ſtehe aller Grund zu der Annahme, daß die Regierung der Vereinigten Staaten mit den e des Juriſtenkomitees einverſtan⸗ en ſei. Kohienz von den Engländern geräumt Koblenz, 5. Sept. Die im Nebengebäude des hieſigen linken Schloßflügels ſeit zehn Jah⸗ ren ſtationierte Ehrenwache für das britiſche Mitglied der Rheinlandkommiſſion iſt am Mitt⸗ woch zurückgezogen worden, ebenſo der engliſche Wachtpoſten vor dem von dem engliſchen Ober⸗ kommiſſar bewohnten Hauſe in den Rheinanla⸗ gen. Die Schilderhäuſer ſind entfernt. Die Mann. ſchaften ſind nach Wiesbaden zu ihren Truppen teilen zurückgekehrt. weigern ſich Donners bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— 1 2 3 viernheimer Anzeiger Viernheirner Zeitung e ee Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Seen bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben Zeppelin, Deutſchlands Stolz „Freunöſchaſtsbote und Künder des Nuhme⸗ deutscher Technik. Die Begrüſtungsfeier. Friedrichshafen, 4. Sept. Bei der Begrüßung des„Graf Zeppelin“, worüber wir ſchon berich— tet haben, ſprach auch Gräfin Brandenſtein⸗Zeppelin einige bewegte Worte, in denen ſie ihrer Freude darüber Ausdruck gab, daß der große Gedanke ihres Vaters ſo herrlich verwirklicht worden ſei. Darauf nahm Reichsvertehrsminiſter Dr. Stegerwald das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache. Er rief dem„Graf Zeppelin“ und ſeiner Beſatzung ein herzliches Willkommen in der Heimat zu. „Sie haben“, ſo führte der Miniſter aus,„eine Tat im höchſten Sinne des Wortes vollbracht, die weiterleben wird. nicht nur in der Geſchichte des Luftverkehrs, ſondern in der Geſchichte über— haupt Das deutſche Volk hängt mit allen Faſern ſeines Herzens an dieſem Werk und wir alle ſchätzen uns glücklich, Ihnen die Gefühle der Be— wunderung und des Dankes übermitteln zu dür— fen, die das deutſche Volk beſeelen. Der württembergiſche Staatspräſtoent Dr. Bolz, hieß das Luftſchiff im Namen ſeiner engeren Heimat willkommen, im Namen des württem— bergiſchen Volles mit der württembergiſchen Staatsregierung. Der„Graf Zeppelin“ habe einem Volke, das ſich in Not befindet, ein Vor— bild eiſernen Willens gegeben. Das Luftſchiff ſel nicht das Werk eines Augenblicks, ſondern das Werk von Jahrzehnten. Es ſei auch nicht die Vollendung, ſondern nur ein ſiegreicher Anfang, aber gerade deshalb ſei es dem deutſchen Volke ein Vorbild beſonders in der Geduld, die auch den kleinen Schritt vorwärts, im Hinblick auf das Geſamtziel, wertet und anerkennt. Direktor Leisler-Kiey begrüßte den„Graf Zeppelin“ namens der Ham— burg-Amerika-Linie, die ſtolz darauf ſei, daß ſie durch ihre weltumſpannende Organiſation zu dem Gelingen der Fahrt habe beitragen können. Er dankte Dr. Eckener, den Kapitänen Lehmann, Flemming, Schiller und der geſamten Beſatzung, die er s Gäſte der Hamburg-Amerika-Linie nach Hamburg einlud. Zum Schluß hieß der Stadtſchultheiß von Friedrichshafen das Luftſchiff in ſeiner Heimatſtadt willkommen, mit der der Name Zeppelin auf immer eng ver— bunden ſei. Die deutſche Nationalhymne, die von der Menge mitgeſungen wurde, beſchloß die Begrü— ßungsſeier. Glückwunſchtelegramm des Reichskanzlers. Bühlerhöhe, 4. Sept. Der Reichskanzler hat an den Luftſchiffbau in Friedrichshafen das nach⸗ ſtehende Telegramm gerichtet:„Zu der erſolg— reichen Durchführung des Weltfluges des Luft⸗ ſchifſes„Graf Zeppelin“ und zu der glücklichen Rückkehr in die Heimat, ſpreche ich der Führung und der Beje tzung zugleich namens der Reichs- regierung herzliche Glückwünſche aus. Die her⸗ vocragende Leiſtung von Schif, und Beſatzung erfüllt das ganze deutſche Voll mit Begeiſterung. Glüdwunſch des öſterreichiſchen Bundes. präſidenten. Wien, 4. Sept. Nach der Landung des„Graf Zeppelin“ in Friedrichshafen hat der Bundes- präſident Miklas an den deutſchen Reichspräſi⸗ denten v. Hindenburg folgendes Telegramm ge— richtet:„Aus Anlaß der glücklichen Heimkehr des „Graf Zeppelin“ von ſeiner triumphierenden Weltfahrt, auf der er überall als Freundſchafts⸗ bote und als Künder des Ruhmes deutſcher Tech⸗ nik jubelnd empfangen wurde, entbiete ich Ew. Exzellenz und dem deutſchen Reiche die aufrich⸗ tigſten Glückwünſche Oeſterreichs, wo die ſtolze Freude des deutſchen Reiches größten Widerhall findet.“ N. nd um die Welt in 20 Tagen Berlin, 4. Sept.„Graf Zeppelin“ hat dies⸗ mal die Strecke Lakehurſt— Friedrichshafen in 67½ Stunden zurückgelegt und damit erneut den Beweis erbracht, daß für den Transatlantik— Schnellverkehr vorerſt nur Luſtſchiſſe in Frage kommen. Bei der Fahrt rund um den Erdball hat„Graf Zeppelin“ mit 20 Tagen Tagen und 4 Stunden einen neuen Rekord aufgeſtellt. Aber ſchon heute läßt ſich ſagen, daß dieſe Fahrt nicht als eine Gipfelleiſtung der Friedrichshaſener Werft betrachtet werden muß. ſondern die Neu— bauten, die vorausſichtlich im Juni nächſten Jah— res beendet ſein werden, eine noch erheblich grö— ßere Fahrgeſchwindigkeit entwickeln werden. Die neuen Luftſchiffe werden zwar nicht ſo lang ſein wie der„Graf Zeppelin“, dafür aber weſentlich gedrungener und ſich der Tropenform noch ſtär—⸗ ker nähern. Die neuen Schiffe ſollen vor allen Dingen auch eine Rauchkabine enthalten, da die Paſſagiere auf den bisherigen Fahrten immer wieder darüber klagten, daß ſie den Nikotinge⸗ nuß allzuſehr entbehren mußten. Eine heitere Eniſode auf der heimfahrt Die Katze läßt das Mauſen nicht, und der Raucher. Auf dem Atlantik wäre es diesmal ſehr ein— tönig geweſen, wäre nicht ein kleines ſenſatio— nelles Ereignis eingetreten. Ein amerikaniſcher Bürger, mit mächtiger goldener Brille und möch— tigem roten Taſchentuch, das ihm ſtets einen Vier— telmeter lang aus der Bruſttaſche hing, wozu er gelb und grün geringelte Strümpfe trug, hatte heim lich im Waſchraum geraucht. Ich ſaß gerade neben Kapitän Lehmann auf der Kom— mandobrücke, als ihm das gemeldet wurde. Ka— bitän Flemming nahm ſich den ſchon recht wür— digen Mann vor, der daraufhin ganz klein und blaß wurde. Er verſprach, er wolle es nicht wieder tun und hielt treuherzig einige Zigarren, Zigaretten und Streichhölzer zur freiwilligen Beſchlagnahme hin. Bei ſeinen Landsleuten fand er jedoch keines⸗ wegs ſo glimpfliche Abfertigung. Es hätte nicht viel gefehlt, und man hätte ihn regelrecht niedergebaxt. Jedenfalls ſaßen die Amerikaner die ganze Nacht auf, um ihren rebelliſchen Mitbürger zu beobach— ten weil ſie nicht gern auf exploſive Weiſe in die Luft fliegen wollſen Sie hätten ihn ohne Zwei— fel. wenn er noch eine Zigarette gewagt hätte, aus dem Fenſter geworfen. Aeberholung des„Graf Zeppelin“ Friedrichs hafcn, 5. Sept. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ wird jetzt in allen ſeinen Ein⸗ zelteilen gründlich überholt und beſonders ein⸗ gehend daraufhin geprüft. wie die Konſtruktion, die Motoren uſw. die Weltfahrt beſtanden haben. Die oberflächliche vorläufige Unterſuchung ergab, Fortſetzung der Generaldebatte Genf, 4. Sept. In der Völkerbundsverſamm— lung wurde heute vormittag die Generalaus— ſprache fortgeſetzt. Der Führer der chineſiſchen Delegation. Chao-Chu-Wu, Vertreter der Nanking⸗-Regierung in Waſhington, unterſtrich als erſter Redner die Gleichberechtigung der Völ⸗ ker, die den Grundgedanken des Völkerbunds⸗ paktes bilde. Antung⸗Uruguay hob hervor, daß ſich La⸗ tein⸗Amerika als integrierender Beſtandteil des Völkerbundes fühle. Latein-Amerika verdanke zu einem großen Teile Europa ſeine kulturelle und materielle Entwicklung und habe deshalh auch die Pflicht, an dem gewaltigen Wiederaufbau⸗ werk Europas mitzuarbeiten. Als Gegenleiſtung erwarte es freilich von den übrigen Völkerbunds⸗ ratsmitgliedern eine größere Achtung ſeiner Be— ſtrebungen und Probleme. Stauning⸗ Dänemark machte die Mittei⸗ lung, daß Dänemark eine größere Anzahl von Konventionen im nächſten Monat durch den dä⸗ niſchen Reichstag ratifizieren laſſen wolle, da⸗ runter die Generalakte der letzten Völkerbunds⸗ verſammlung über Schiedsgerichtsbarkeit und 46. Jahrgang daß das Schiff keinerlei nennenswerten Schaden erlitten hat. Im Laufe des geſtrigen Tages äußerte ſich Kapitän Lehmann Preſſevertretern gegenüber über den letzten Teil der Fahrt von Lakehurſt nach Friedrichshafen. Die Ozeanüberquerung ſei völlig glatt und in techniſcher Hinſicht glänzend verlaufen. Es ſeien lediglich die durch die Jahres⸗ zeit bedingten ſchlechten Wetterverhältniſſe zu überwinden geweſen. Dieſe Fahrt habe aufs neue bewieſen, daß nur das Luftſchiff als ſchnell⸗ ſtes Beförderungsmittel zwiſchen den Weltteilen in Frage komme. Was das neue Luftſchiff be⸗ treffe. ſo würde dieſes noch weit größere Ge⸗ ſchwindigkeiten entwickeln können, die ungeachtet der Wetterverhältniſſe eine Flugverbindung Eu⸗ ropa— Amerika in zwei bis zweieinhalb Tagen. höchſtwahrſcheinlich in Ausſicht ſtelle. Beim Luftſchiffbau Zeppelin laufen ununter⸗ brochen unzählige Glückwunſchtelegramme aus allen Teilen des Reiches und des Auslandes ein. In jedem Telegramm wird der großen Freude und der Bewunderung über die außer⸗ ordentlichen Leiſtungen des Luftſchiffes und der Beſatzung Ausdruck gegeben. Sitzung der Reichstagsfraktionen Berlin, 4. Sept. Im Reichstag trat heute vor— mittag die demokratiſche Fraktion zu einer Sit— zung zuſammen. Zu gleicher Zeit hielten die führenden Mitglieder der Fraktion der Deut— ſchen Volkspartei eine Beſprechung ab Auch von der ſozialdemokratiſchen Fraktion waren verſchie— dene Mitglieder. darunter Finanzminiſter Dr. Hilferding im Haufe. Die Beſnechungen dienen. wie das Nachrichtenbüro des VDZ hört, in er— ſter Linie der Vorbereitung für die offizielle Fraktionsführerbeſprechung der Regierungspar— teien, die heute nachmittag 4 Uhr unter dem Vor— ſitz des Reichsarbeitsminiſters Weſſell den Ner— ſuch einer Verſtändigung über die Reforal nder Arbeitsloſenverſicherung ſortſetzen will Da in Reichsratskreiſen angenommen wird, daß durch dieſe Fraktionsführerbeſprechungen, die im Reichsrat zur Beratung ſtehende Vorlage eine Aenderung erfahren wird, iſt die für heute nachmittag angeſetzte Vollſitzung des Reichsrats zunächſt auf unbeſtimte Zeit verſchoben worden. Tagesnachrichten Ein amerikaniſches Verkehrsflugzeug vermißt. Newyork, 5. Sept. Seit geſtern wird ein Ueberland⸗Verkehrsflugzeug vermißt, das fünf Paſſagiere und drei Mann Beſatzung an Bord hatte. Es wird befürchtet, daß es in einem ſchwe⸗ ren Gewitterſturm, der über Arizona wütete, ab⸗ geſtürzt iſt. Schweres Gewitter über dem Münſterland. Münſter i. W., 5. Sept. In der vergangenen Nacht gingen über dem Münſterland zahlreiche ſchwere Gewitter nieder, die faſt ohne Regen verliefen. Nicht weniger als 12 Schuppen und Scheunen wurden durch Blitzſchlag eingeäſchert. Genfer Schlichtungsweſen, und zwar ohne Vorbehalt in ihrer vollen Ausdehnung. Nachdem er der Briandſchen Idee der Vereinigten Staaten von Europa zugeſtimmt hatte, ging Stauning auf die Abrüſtungsfrage ein, deren baldige Löſung von den verſchiedenen däniſchen Regie⸗ rungen in der Völkerbundsverſammlung immer wieder verlangt worden ſei. Bezugnehmend auf den däniſchen Geſetzent⸗ wurf über eine einſchneidende Aenderung der Militärorganiſation Dänemarks erklärte Stau— ning:„Dänmark fühlt ſich von keinem ſeiner Nachbarn bedroht. Die einzige Gefahr für uns iſt ein allgemeiner Krieg, an dem die Groß⸗ mächte teilnehmen. Selbſtverſtändlich ſind wir entſchloſſen, unſer Land und ſeine Streitkräfte auf eine ſolche Weiſe zu organiſtieren, daß ſte ausreichend ſind, um die Verpflichtungen zu er⸗ füllen, die uns auf Grund des Neutralitäts⸗ abkommens von 1907 auferlegt wurden oder die uns aus unſerer Mitgliedſchaft beim Völker⸗ bund erwachſen könnten. Die Generaldiskuſſion wird in der Nachmit⸗ tagsſitzung fortgeſetzt. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 4. Septbr.(Vie ſpaniſchen Erzherzöge in Darmſtadt.) Die beiden ſpaniſchen Erzherzöge Anton und Franz Joſeph von Habsburg⸗Bourbon ttafen geſtern mittag von Frankſurt kommend auf ihrem Europa⸗— rundflug auf dem hieſigen Flugplatz ein. Darmſtadt, 4. Sept.(Die heſſiſchen Fi⸗ nanzen.) Die heſſiſchen Finanzen betragen im Monat Juli nach den nunmehr vorliegenden Ergebniſſen der Kaſſen im ordentlichen Haus— halt an Einnahmen insgeſamt 8961000 Mark, darunter an Steuern 7232 Millionen Mark. aus der Juſtiz 0.319 Millionen Mark, dem Volksbil⸗ Dungsweſen 0.014 Millionen Mark und der übri⸗ zen Landesverwaltung 1.5 Millionen Mark. Die Ausgaben beziffern ſich auf insgeſamt 9,181 Millionen Mark, darunter für Betriebe 0,104 Millionen Mark, für Juſtiz 0.792 Millio⸗ nen Mark, für Volksbildung, Kunſt und Kultus 3,134 Millionen Mark. für den Schuldendienſt 0,622 Millionen Mark, für Ruhegehälter 1.289 Millionen Mark und ſonſtige Ausgaben 3.220 Mart, ſodaß im ordentlichen Haushalt eine Mehrausgabe von 0.220 Millionen Mark ſich er⸗ gibt. Im außerordentlichen Etat betragen die Einnahmen(aus Anleihen) 1920 Millionen Mark, die Ausgaben 0.356 Millionen Mark, ſo— daß hier ein Ueberſchuß von 1.564 Millionen Mark verbleibt. Bad Nauheim, 4. Sept.(Todesſprung vom Ausſichtstucm.) Ein 15jähriger Bäk— kerlehrling aus Rodbeim v. d. H. ſprang geſtern nachmittag in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Aus— ſichtsturm auf dem Johannisberg. Mit ſchwe— ren Schädelverletzungen und mehreren Knochen- brüchen wurde er ins Krankenbaus eingeliefert, wo er, ohne das Bewußtſein wieder zu erlangen, nach zwei Stunden ſtarb. Der Grund zu dem Todesſprung iſt unbekannt.. Ludwigshafen, 4. Sept.(Vie ungenü⸗ gende Rheinbrücke.) Geſtern vormittag gegen 11.30 Uhr entſtand auf der Brückenaufſahrt bei dem Brückenzollhäuschen eine Verkehrsſtö— rung von 10 Minuten, da ein mit Eiſen belabe nes Fuhrwerk nicht mehr weiter kam und auf dem Gleiſe der Straßenbahn anhielt. Einige Straßenbahnwagen wurden in ihrer Fahrt auf⸗ gehalten. Das Fuhrwerk, das in Richtung Mann⸗ heim fuhr, wurde ſchließlich von einem Laſtauto abgeſchleppt. Bestimmt das Nichtigste! dus Sptengſtoſſ Attentat gegen den Reichstag. Kriminalpolizei vor der Exploſionsſtelle O0 auf der Suche nach Spuren. Das Reichstagsgebäude. Links die Nordfront mit der Exploſionsſtelle. Gegen das Reichstagsgebäude wurde bekannt- lich ein frevelhafter Bomben-Anſchlag verübt. Die Erploſion war ſo ſtark, daß ein Wohnhaus demo— liert worden wäre. Nur die beſonders maſſiven Mauern des Erdgeſchoſſes des Reichstagsgebäu— des haben ſtandzuhalten vermocht. Die Unter- ſuchung der Reſte der Höllenmaſchine, die in einen Schacht an der Nordfront niedergelegt wor⸗ den war, ergab die gleiche Sprengſtoff-Beſchaf⸗ fenheit wie bei den Attentaten gegen den Regie⸗ rungsvizepräſidenten Dr. Gimpe in Schleswig und Rechtsanwalt Dr. Strauß in Lüneburg. Die pottiſche Polizei vermutet hinter den einzelnen Anſchlägen eine gemeinſame Putſch-Zentrale. Polniſche Hetze Buirer Eiſenbahnkataſtrophe Uebertriebene Schadenerſatzſorderungen Berlin, 3. Sept. In der polniſchen Preſſe war nach dem Eiſenbahuunglück von Buir eine Schadenerſatzforderung Polens in Höhe von 350000 Mark angemeldet worden. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, handelt es ſich bei der Entſchädigungsforderung, die das polniſche Verkehrsminiſterium für die Beſchädigung polni— ſcher Eiſenbahnwagen bei dem Eiſenbahnunglück geſtellt hat, nicht um 350000 Mark, ſondern um ebenſoviel Zlotys, alſo„nur“ 165 000 Mark. Bei der Deutſchen Reichs bahngeſellſchaft betrachtet man die Höhe dieſer Forderung als vollkommen ungerechtfertigt, da es ſich ö ö J lebe Herren, nachdem die Glue, fx Scl. Oglleſt geſon fieben, Sciigge fc, rot, Meieci, ooch noch eie Schief urbne a ,eln. 5—— der Gerhilde Wybrands. Des Roman einer Liebe. Von Erich Frieſen. (Schluß.) Eine Weile ruhte ihr Blick prüfend auf den harmlos reinen Zügen, auf der zierlichen, ger— bekanntlich nur um drei polniſche Wagen handelt. Selbſtverſtändlich iſt die Reichsbahn bereit, der Leitung der polniſchen Staatsbahnen eine bil— lige Entſchädigung zuzuerkennen. Außer der Ent⸗ ſchädigungsforderung des polniſchen Verkehrsmi— niſteriums ſoll einer Warſchauer Meldung zu— folge noch auf diplomatiſchem Wege der Entſchä— digungsanſpruch für die bei der Kataſtrophe ver⸗ unglückten polniſchen Staatsangehörigen vertre- ten werden. Angeblich will Polen für die durch das Unglück erwerbslos gewordenen polniſchen Staatsangehürigen und für die Angehöri⸗ gen der tödlich Verunglückten den 10fachen Keotrag eines Jahreseinkommens fordern. Auch dieſe Anſprüche werden ſeitens der Reichs— bahngeſellſchaft einer genauen Prüfung unterzo⸗ gen werden. So weit ſie rechtlich begründet ſind. dürfte ihnen entſprochen werden. Allerdings iſt es notwendig, die Polen darauf hinzuweiſen, daß erſt die Unterſuchung der Reichsbahn über die Lunge erſchöpft. Als ſie wieder ſprechen konnte, galt es Landvogt, der in ſtummer Ergriffenheit abſeits ſtand. „Klaus Landvogt— die Sorge für meine Mutter— überlaſſe ich Ihnen— Sie waren mir— immer ein guter Freund—— ich danke Ihnen. Meine Legitimationspapiere, auf den Namen Elſe Lorenz lautend— dort in der Kom— mode— das kleine Vermögen wird die Mutter — vor Entbehrung bewahren——. Auf meinen Stein nur— Schweſter Virginia'— nichts wei⸗ ſo ſchön, dich da zu haben——— ich danke Gott ter. Komm, deine Hand, Geliebter—— es iſt aus Anlaß der Urſachen der Kataſtrophe beendet ſein muß, ehe die Schadenerſatzfrage erledigt werden kann. Genau in der gleichen Weiſe iſt Polen nach dem furchtbaren Eiſenbahnunglück im Kor⸗ ridor verfahren. Nachdem ſeitens des pol⸗ niſchen Verkehrsminiſteriums damals alles verſucht worden war, ein Attentat als Urſache der Kataſtrophe hinzuſtellen. hat es dann noch Jahre gedauert, ehe die Geſchä⸗ digten zu ihrem Rechte kamen. Die Feſtſtellungen eines deutſchen Blattes. daß als eigentliche Urſache des Unglücks bei Buir die Botſchafterkonferenz anzuſehen ſei, die die deut⸗ ſchen Hinweiſe auf die ſchwere Ueberlaſtung der Strecke und die Forderung nach mehrgleiſigem Ausbau ſtets abgelehnt habe. beantwortet die polniſche Preſſe mit einer ſcharfen Hetze. Ein Blatt geht dabei ſogar ſoweit,„vom Zynismus deutſcher Haſardiſten“ zu ſprechen und die deut⸗ ſchen als Urheber der Eiſenbahnkataſtrophe hin⸗ zuſtellen. Dabei iſt Polen ein Land. in dem Eiſen⸗ hahnunfälle an der Tagesordnung ſind, und zwar wegen des außerordentlich ſchlech⸗ ten Zuſtandes der volniſchen Eiſenbahnen. nicht nur des rollenden Materials, ſondern auch der Schienenſtränge, wie ja das furchtbare Unglück bei Dirſchau ſeinerzeit gezeigt hat. Während aber der Reichsbahngeſellſchaft die ſchwerenReparationslaſten aufgebürdet ſind, durch welche jede Erhöhung der Betriebsſicherheit außerordentlich erſchwert wird, beſchneidet Polen ſeine Ausgaben für die Eiſenbahn willkürlich zugunſten einer ſtarken Ausgabenſteigerung für „O Schlaſlupee 0 Schlaflupke“ Die Mitropa⸗Zeitung hat anläßlich des Weltreklame⸗Kongreſſes eine reich ausgeſtal⸗ tete Sonderausgabe herausgebracht, der wir den folgenden Beitrag, die Umfrage unter Film⸗ u. Bühnenprominenten über Schlaf⸗ abteil und Speiſewagen, entnehmen: Uebernachtungsüberlandzentralen und Ab⸗ fütterungsräume. Alſo. ich ſoll Ihnen etwas über den Schlaf⸗ wagen ſchreiben? Verehrte Redaktion, ich war in meinem Leben weder Zugbegleiter noch Schlaf- wagenkontrolleur. Ich kann nur verſichern, daß es mich jedesmal freut, wenn es auf eine längere Reiſe geht und es heißt, in der Uebernachtungs⸗ überlandzentrale zu fahren.(Gegen eine eniſpre⸗ chende Abfindungsſumme können Sie dies herr⸗ liche Wort zur Umtauſe Ihrer Schlaſabteile gern von mir erwerben!) Aber über die Speiſewagen will ich gern ein ausführliches Wörtchen mit Ih⸗ nen reden, wenn's genehm iſt. Erſtens ſind ſie viel zu klein, denn— als an⸗ ſtändiger Menſch muß man dieſe idylliſchſten aller Abfütterungsräume bekanntlich nach gehabten Ge⸗ nüſſen bald wieder verlaſſen, um anderen Hung⸗ rigen Platz zu machen. Und das iſt nicht ſchön! Dann finde ich es ſehr wenig entgegenkommend, das ich beiſpielsweiſe von dem Mann, der wäh⸗ rend der Eiſenbahnfahrt die Speiſewagenplätze verteilt, nicht erreichen kann, daß er die kleine Brünette, die am anderen Ende des Zuges fährt mir gegenüberſetzt, da er nicht weiß, ob ſie das erſte oder das zweite Mittagsmahl vorzieht! Nicht mal Hellſeher ſind die Beamten der Mi⸗ trova? Rückſtändige Geſellſchaft! Kurt Veſpermann. mich, Menſchen kennen⸗ zulernen!“ Im Speiſewagen eſſe ich gern und eigentlich mehr als anderswo, weil es mich reizt, die Men⸗ ſchen meiner Umgebung zu ſtudieren, dies im⸗ merhin Zeit in Anſpruch nimmt, und man es ſo kaum merkt, wenn man in Gedanken ein leckeres Gericht nach dem anderen beſtellt. Und der Schlafwagen iſt eigentlich in unſerer Zeit, die nur auf Tempo eingeſtellt iſt, eine abſolute Not⸗ wendigkeit! Wäre er noch mit einem Badeabteil verbunden— nichts ließe dann auf Reiſen den hygieniſch⸗häuslichen Komfort vermiſſen, an dem wir„Komödianten“ beſonders hängen, weil wir ihm beruflich oft genug entzogen werden. Lia Eibenſchütz. „Ern Kind des Jahres 2000“ Zu dem Speiſewagen habe ich verhältnis⸗ mäßig wenig Beziehungen, weil ich, aus Grün⸗ den der Zeiterſparnis, meine Filmreiſen meiſtens ſo ein richte, daß ich große Strecken während der Nacht zurücklege. Da wird mir das Schlafwagen⸗ abteil alſo immer auf Stunden zur Heimat, und ich muß ſagen, daß ich bei dem Klappern der Räder außerordentlich gut ſchlafe. Bis auf ein einziges Mal; vielleicht wird Sie der Grund intereſſieren. Es war zu Beginn des goldenen Zeitalters, in dem die Vermännnlichung der Frau beſon⸗ ders ſtark einſetzte— alſo vor etwa 2—3 Jah⸗ ren. Wir fuhren zu Aufnahmen in die Schweiz, ich aus irgendwelchen Gründen eine Nacht vor den Kollegen. Ich hatte es mir in dem Doppel⸗ ſchlafwagenkupee ſo bequem wie möglich gemacht. denn ein Einzelabteil war um keinen Preis mehr zu haben.„Gott— freſſen wird mich ja nie⸗ mand!“ ſagte ich zu meinem Regiſſeur. mit, dem ich darüber ſprach.„So eine Nacht geht ja ſo ſchnell vorbei“ g Im Abſchiedstrubel hatte ich nicht auf die Dame geachtet, die meine Reiſebegleiterin ſein ſollte. Dann traf ich Bekannte, und als ich mein Abteil aufſuchte, um mich niederzulegen, war es „Es reizt ſein Heer. verloren, was das Leben uns bieten konnte. Ich ſage wir. Denn auch ich habe ſie geliebt, Rolf Hinrichſen, wenn auch nie ein Wort davon über meine Lippen kam. Jetzt darf ich es bekennen.“ Stumm drückte Rolf ihm die Hand. Dann aber raffte Klaus Landvogt ſich auf. „So! Und nun zurück ins Leben, lieber Freund! Das Leben gehört den Lebenden 8 nicht den Toten. Wir können das Gedächtnis der teuren Entſchlafenen nicht höher ehren, als indem wir ihren letzten Wunſch erfüllen. Drau— ßen wartet das blühende Leben auf Sie! Neh— 1% men Sie es an Ihr Herz! bereits reichlich ſpät. Ich öffne, nach ſchüchter⸗ 7%„Biſt du glücklich? So glücklacy, wie du es gehofft haſt? Und wie die Tote es wünſchte?“ Eine bange, tief im Herzen verſchloſſene Frage, die ſie ſich nie getraute, auszuſprechen. Und die noch immer der Beantwortung harrte. Rolf war aufmerkſam zu ſeiner jungen Frau — ja herzlich und zuvorkommend. Aber von jener himmelſtürmenden, leidenſchaftlichen Liebe, die Lore ſich in ihren erſten Mädchenträumen ausgemalt, hatte ſie noch nichts geſpürt.“ ö Und doch liebte ſie ihren Mann mit einer faſt ans Abgöttiſche ſtreifenden Liebe. Mit einer In⸗ brunſt und Selbſtloſigkeit, die niemand dem klei⸗ nem Anklopfen, die Tür und— pralle entſetzt zurück! Denn an der Wand lehnt ein monokel⸗ bewehrter, zigarettenrauchender, pyjamaumhüll⸗ ter Jüngling, der die Maroquinslippers zuſam⸗ menknallt und eine förmliche Verbeugung macht, als ich eintrete! ö Tableau! Schleunigſt bin ich wieder draußen. Rückſprache mit dem Schlafwagenkontrolleur, das zweite Bett hat eine Ruſſin beſtellt. Der Mann, der unſeren Schlaf bewacht, tritt ſeinerſeits nach zaghaftem Klopfen in das Abeil. Fragt den Jüngling, der mit tiefer Altſtimme antwortet, wer er ſei. Achſelzucken, man verſteht weder deutſch, noch engliſch oder franzöſiſch. Was tun? Guter Rat iſt teuer. Ich kann unmöglich das Schlafkupee mit dem fremden Ruſſen teilen. Reſigniert will ich mich mit ei⸗ nem Sitzplatz begnügen, da tritt ein blonder Backfiſch, der mich ſchon vorher anſtarrte, auf mich zu. Es iſt eine Ruſſin, die fabelhaft Deutſch ſpricht, und mich fragt, ob ſie dolmetſchen ſolle. Freudige Zuſtimmung meinerſeits; der Kon— trolleur ſagt der Kleinen, was er wiſſen möchte. Nun geht alles eins, zwei, drei— und es ſtellt ſich heraus,— daß der Jüngling eine neuver— mählte Ruſſin iſt, allem Anſchein nach eine be⸗ geiſterte Vorkämpferin für die eingangs er— wähnte Vermännlichung der Frau.(P. S. Uebrigens ließ ſie ſich am nächſten Morgen am Frühſtüscktiſch von dem im nächſten Wagen rei— ſenden Gatten auf recht unmännliche Art ver— wöhnen und bedienen!) Na, jedenfalls kam ich doch noch zu meiner Nachtruhe. Seit dieſer Zeit aber verſchiebe ich eine Eiſenhahnfahrt lieber, wenn ich nicht ein Abteil allein bekommen kann. Henny Lokale Pachrichten Was bietet der diesjährige lokale Jugendkraft⸗ Sporttag am nächſten Sonntag? Die Zuſammenfaſſung der kath. Jugend in der DK. ſeit mehreren Jahren zeigt auf ſport— lichem Gebiete bereits glänzende Leiſtungen, die von ſämtlichen Sportverbänden anerkannt werden. Für Viernheimer Verhältniſſe dürfte die DK. Viernheim auf dieſem Gebiete heute mit den an- deren Sportvereinen eine führende Rolle ſpielen. Sie iſt objektiv genug und anerkennt die Leiſtungs- fähigkeit ſämtlicher Sportvereine. Mit der Eröff— nung des Sportplatzes am Lorſcherweg begann der Aufſtieg der DIͤ und nimmt noch weiter ſeinen Fortgang. Heute ſteht ſie da mit 16 aktiven Mannſchaften in Fußball, Handball und Fauſtball, ferner einer Leichtathletik- und Turnerabteilung. Das Geſamte unterſteht der Marian. Jünglings— Sodalität, insgeſamt 720 Mitglieder umfaſſend. Aus der Aktivität hat ſich im Laufe der Zeit Spielermaterial geſammelt, wie ſie heute die 1. Fußball⸗ und Handballmannſchaften beſitzen. Die 1. Fußballmannſchaft die bereits weit und breit bekannt iſt, ſpielt heute einen Fußball den der ver— wöhnteſte Sportler anſehen kann. Die Handballer ſind ſehr im Kommen. Die Verpflichtung eines Gegners im Fußball für nächſten Sonntag wie „Kurpfalz Neckarau“(Südd. Meiſter) iſt ein Wage⸗— ſtück. Dieſes Spiel dürfte beim Sporttag der Glanzpunkt ſein. Wer den Siegeszug einer ſol— chen Mannſchaft verfolgt hat, die in Heilbronn vor 3—4 Wochen gegen den letzten deutſchen Mei- ſter„Sparta Nürnberg“ im Endſpiel die Südd. Verbandsmeiſterſchaft 1928/29 errang, wird den Ausgang eines Freundſchaftsſpieles zwiſchen der 1. Elf von Viernheim und dem Südd. Meiſter mit geſpanntem Intereſſe verfolgen. Für Viernheim wird dieſer Kampf die höchſte ſportliche Leiſtung am nächſten Sonntag ſein. Dem Handballſpiel Viernheim 1.— Mainz Marienſchule iſt auch nicht weniger Bedeutung beizumeſſen. Mainz Marienſchule eine hervorragende Mannſchaft im Kampfe um die Verbandsmeiſterſchsft 1928/1929 hat die hieſige 1. Elf zum Gegner. Man wird geſpannt ſein ob Viernheim ſeit vorigem Jahr viel gelernt hat. Fauſtball: Viernheim-Heidelberg⸗ Wieblingen gibt ebenfalls ein konkurrenzvoller Kampf. Schon lange hat man in Viernheim keine Leichtathletik mehr geſehen. Erſtklaſſige Staffetten aus Frankfurt, Mainz und Mannheim uſw., die Porten. Das Ganze iſt umrahmt mit Muſik durch Groß⸗ lautſprecher, desgl. auch Anſagen ſämtlicher Kämpfe. Die Preiſe mit 30 Pfg. für Feſtzugsteilnehmer u. 50 Pfg für Nichtmitglieder ſind ſehr niedrig ge— meſſen, ſodaß jedem Sportler Gelegenheit gegeben iſt, für einen angemeſſenen Eintrittspreis etwas Großes zu ſehen. Wichtige Beſtimmungen in der Invalidenverſicherung. Erlöſchen der Auwartſchaft⸗Auſrechterhaltung der Anſprüche in der Invalidenverficherung. Die Beſtimmungen über die Aufrechterhaltung der Anwartſchaft auf Rente werden nach unſeren Erfahrungen immer noch nicht genügend beachtet, wodurch den Verſicherten häufig erhebliche Nachteile entſtehen. Im Nachſtehenden werden daher die für die Aufrechterhaltung der Anſprüche in Betracht fine weſentlichſten Beſtimmungen kurz ange— ührt. Das Erlöſchen der Anwartſchaft aus den ge— leiſteten Verſicherungsbeiträgen wird nach 8 1280 und§ 1282 RVo nur dann verhindert wenn während 2er Jahre nach dem auf der Quittungs— karte verzeichneten Ausſtellungstage entrichtet werden: a) bei der Weiterverſicherung mindeſtens 20 Wochen- beiträge, b) bei der Selbſtverſicherung und ihrer Fortſetzung mindeſtens 40 Wochenbeiträge, ſofern nicht auf Grund der Verſicherungspflicht mehr als 60 Bei— träge geleiſtet worden ſind, da dann auch bei der Selbſtverſicherung 20 Wochenbeiträge genügen. Bei der Weiterverſicherung gelten als Wochen- beiträge im Sinne des§ 1280 Abſ. 1 RVO. Zeiten, in denen Beiträge zur Angeſtelltenverſiche— rung entrichtet ſind, ſoweit die Zeiten nicht durch Beitragswochen in der Invalidenverſicherung gedeckt ſind. Die Anwartſchaft gilt nicht als erloſchen, wenn die zwiſchen dem erſtmaligen Eintritt in die Verſicherung und dem Verſicherungsfalle liegende Zeit zu mindeſtens drei Viertel durch ordnungs— mäßig verwendete Beitragsmarken belegt iſt. Da— bei ſtehen den Beitragsmarken ſolche Kalender— wochen gleich, die durch entrichtete Beiträge zur Angeſtelltenverſicherung gedeckt ſind. Die Anwartſchaft erliſcht auch dann nicht, wenn Ruhegeld aus der Angeſtelltenverſicherung, Unfallrente von mindeſtens 1 Fünftel der Vollrente oder eine Verſorgungsrente in der gleichen Höhe oder Invalidenrente oder Altersrente aus einer Kaſſe oder einer Sonderanſtalt oder einer Invali— denpenſion nach den Vorſchriften des Reichsknapp— ſchaftsgeſetzes bezogen wird, ohne daß in allen Fällen eine invalidenverſicherungspflichtige Beſchäf⸗ tigung ausgeübt wird. Die Quittungskarten, ganz beſonders diejeni- gen der Selbſt⸗ und Weiterverſicherung ſind binnen zweier Jahre nach dem Tage der Ausſtellung zum Umtauſch bei der Bürgermeiſterei einzureichen. Wird der rechtzeitige Amtauſch verſäumt, ſo hat im Streitfalle der Verſicherte den Beweis zu er— bringen, daß die Anwartſchaft erhalten iſt. Die erloſchene Auwartſchaft lebt wieder auf, wenn der Verſicherte wieder eine verſicherungspflich— tige Beſchäftigung aufnimmt oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Verſicherungsverhältnis er— neuert und darnach eine Wartezeit von 200 Bei— tragswochen zurücklegt. Hat der Verſicherte das 40. Lebensjahr vol— lendet, ſo lebt die Anwartſchaft aus den früheren Beiträgen durch freiwillige Beitragsleiſtung nur auf, wenn vor dem Erlöſchen der Anwart— ſchaft mindeſtens 500 Beitragswochen zurückgelegt waren und danach eine Wartezeit von 500 Bei— tragswochen zurückgelegt wird. Hat der Verſicherte bei der Wiederaufnahme der verſicherungspflichtigen Beſchäftigung oder bei der Erneuerung des Verſicherungsverhältniſſes durch freiwillige Beitragsleiſtung das 60. Lebensjahr vollendet, ſo lebt die Anwartſchaft nur auf, wenn er vor dem Erlöſchen der Anwartſchaft mindeſtens 1000 Beitragswochen verwendet hatte(§1283R O.) Nähere Auskunft erteilt die Bürgermeiſterei — Zimmer 23— Turngenoſſenſchaft 1893. Am Sonntag ſpielten die Turngenoſſen in Heppenheim. Es war das erſte fällige Serienſpiel. Viernheim ſpielte einen Fußball, wie man ihn ſel— ten zu ſehen bekommt. Mit 12:0 Toren wurde Heppenheim überfahren. Zwei Muſterleiſtungen wurden aufgeſtellt. Erſtens, die techniſche Spiel— weiſe Viernheim und zweitens, die Ruhe der Hep— penheimer. 2. Mannſchaft ſpielte 4:2. Auch hier ein Sieg.— Das waren Spiele, die richtig zün— deten, für die Abends vorgenommene Ehrung der Fußballſparte. Der Saal, der bis auf den letzten Platz gefüllt war, und die Vielen, die wieder we— gen Platzmangel umgekehrt find, zeugten von der Beliebtheit der Turngenoſſen. Der gezeigte Sport der Turner und Turnerinnen, war nur Klaſſe und wurde mit ſtürmiſchem Applaus belohnt. Ein Zei— chen der Einigkeit innerhalb des Vereins, zeigte die Ehrung der Fußballer. Die Leichtathleten ſtif— teten einen Fußball, und die Turnerinnen über— reichten einen Wimpel. Als Gegenehrung wurde den Turnerinnen ebenfalls ein Wimpel überreicht, welche mit ſtürmiſchen Bravorufen aufgenommen ö Ein kleiner Namensvetter des„Graf Zeppelin“ beim Start. FreiballonFlugfeſt in Verlin⸗Tempelhof. Eine Montgolfiere, die über ofenem Feuer mit heißer Luft gefüllt wird. wurde. Eine Abteilung des Volkschors brachte klaſſ. Chöre zum Vortrag. Genoſſe Berg erntete rieſigen Beifall für ſeine kernige Sachen. Er iſt auf dieſem Gebiete eine Stimmungskanone. Der Verein kann mit Stolz auf dieſen Abend blicken, zumal noch die Muſik, die ihrer Aufgabe voll und ganz gewachſen war, innerhalb der eigenen Mit- glieder— Mandolinenabteilung— ſowie von Alter und Kempf ausgeführt wurde. Für die ge⸗ lungene Veranſtaltung ein kräftiges„Frei Heil!“ Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Tränke am Zeppenweg. Durch die Anlage eines Klärbeckens und eines Sickerbrunnens an der obengenannten Tränke Sickergrube) wird hiermit das Betreten des ganzen Geländes und des Badens von Hunden in der Tränke verboten. Wir haben unſer Feldſchutzperſonal ange- wieſen Uebertretungen unnachſichtig zur Anzeige zu bringen. Betr.: Verſteigerung von Allmend-Grundſtücken. Am Samstag, den 7. Sept. 1929, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 10. Gew. Nr. 8 Oberlück 13. Gew. Nr. 70 Gr. Neuer Garten Nr. 18 Kleiner neuer Garten Nr. 30 Am Kirſchenweg links Nr. 16 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 70 Kl. Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 51 Allmenfeld 1. Gew. Nr. 42 Rothfeld 2. Gew. Nr. 18 Vierruthen Nr. 118 Gr. lange Theilung Nr. 17 Mittlere lange Theilung Nr. 47 Krottenwieſe(Acker) Nr. 122 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 20 Oberlück 7. Gew. Nr. 9 „ 13.„„ 36 Alter Garten 1. Gew. Nr 64 Winterskiſte Nr. 13 Gr. Bruchfeld 1. Gew. Nr. 15 Kl. Neuenäcker im Gr. Bruchfeld Nr. 65 Allmen Nr. 35 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 9 Dreiruthen Nr. 39, Vierruthen Nr. 79 Mittlere lange Theilung Nr. 94 Krottenwieſe(Acker) Nr. 45 Oberbruchweide 8. Gew. Nr. 40 Oberlück 10. Gew. Nr. 14 „ 11.„„ 42 Alter Garten 1. Gew. Nr. 28 Sandgaben Nr. 32 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 41 Großbruchfeld 2. Gew. Nr. 4, Gr Neuenäcker im Gr. Bruchfeld Nr. 3 Kl. Neuenäcker im Gr. Bruchfeld Nr. 68 Rothfeld 2. Gew. Nr. 15 Dreiruthen Nr. 116 Vierruthen Nr. 23 Kl. lange Theilung Nr. 33 Krottenwieſe Acker Nr. 31 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 33 Oberlück 6. Gew. Nr. 24 „ 13.„„ 18 Alter Garten 1. Gew. Nr. 1 Brunnenacker 1. Gew. Nr. 18 Sandgaben Nr. 38 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 39 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 84 Kl. Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 14 Rothfeld 2. Gew. Nr. 48 Dreiruthen Nr. 13 Vierruthen Nr. 91 Mittlere lange Theilung Nr. 104 Krottenwieſe Acker Nr. 15 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 24 Schloth Nr. 34, 96 und 125. Auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof fand ein Start mehrerer Freiballons ſtatt. A 8 Vor dem Flugfeld warteten Autos, die den Luft ballons bis zur Beendigung ihrer Fahrt folgten. Viernheim, n 4. pt 1929. ü Beſonderes Intereſſe fand auch ein nach dem alten Syſtem Montgolfier's konſtruierter Ballon, der Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim ſtatt mit Gas mit heißer Luft gefüllt wurde. J. V. Roos. Weibes in ſeine beiden Hände, blickte ihr tief in die lieben, treuen Braunaugen und erwiderte voll Innigkeit: 5 F „Ja, Lore! Ich bin glücklich. Und wenn doch noch hie und da einmal die Erinnerung einen Schatten über mein Glück breiten ſollte— brauchſt du nur mit deinen lieben Händen die trüben Gedanken von meiner Stirn zu ſcheuchen und mich anzulachen mit deinem herzigen Grüb⸗ chenlächeln. Du mein gutes, geliebtes Sonnen⸗ ſcheinchen!“ Ein tiefer, befreiender Atemzug hob die Bruſt der jungen Frau. In dieſem Augenblick war es beiden, als ob die verklärte Hand der Toten über ihnen ſchwebte und ſie ſegnete. Das Opfer, das Gerhildes große, ſtarke Liebe gebracht hatte, war nicht vergebens geweſen. Ende. nen Irrwiſch von früher zugetraut hätte.— An Gerhildes Todestag war es! Rolf und Lore Hinrichſen hatten den Grab⸗ hügel beſonders ſchön geſchmückt. Das grünte und ſproßte und blühte aus dem rankenden Efeu in verſchwenderiſcher Fülle hinein in die herbſt⸗ liche Sonne, als wollte die Natur tauſendfach er⸗ ſetzen, was der armen Toten da unten das Leber an Glück verſagt hatte. a Und hier, an„Schweſter Virginias“ Grab— da wagte die kleine Lore endlich die bange Frage, die ihr ſchon ſo lange im Herzen brannte: „Rolf! Lieber Rolf! Biſt du glücklich?“ Da nahm der Mann den Kopf ſeines jungen tenſchlanken Geſtalt, die in dem kniefreien, eng⸗ anſchließenden Jackettkoſtüm noch unentwickelter, noch kindlicher ausſah, als vor Wochen, da das Mädchen im heilen Sommerkleid der erwarte⸗ ten Pflegeſchweſter des Bruders entgegenlief. Dann ſagte ſie leiſe, mit wehmütigem Lächeln: N 4 „Fürchte dich nicht, kleine Lore! Komm, gib mir die Hand!“ ö f Und ſie ſtreckte die blaſſen Finger aus, die das Mädchen nur ſcheu ergriff. 1 Und es ſchloſſen ſich die beiden Frauenhände umeinander: die bleiche, überirdiſche, reſignierte Hand, die mit dem Leben abgeſchloſſen hat— und die roſige, daſeinsfrohe, verlangende Hand, die vom Leben noch alles erwartet und er⸗ hofft 1 g Und wieder ſprach Schweſter Virginig— leiſe, mit Anſtrengung, aber klar und deutlich: ſich in dem Südweſtdeutſchen Ländertreffen hervor⸗ ragend beteiligt haben, treten auf den Plan, ſomit ein geſamtes erſtklaſſiges Sportprogramm bildend. dafür————“ Rolf erwiderte nichts. Aber, als die beiden Ihre ſtrahlenden A verſenkten ſich in Herren das Sterbezimmer vorließen und Lore 0 strahlen ungen den ſich aufſchluchzend an ihren Verlobten anklam⸗ ſeine Augen. Und leiſe, wie ein Hauch kam es merte— da umfaßte er ſie mit ſtarkem Arm. von ihren lächelnden 11 65 N. N„Ja, Lore— du ſollſt mein Sonnenſcheinchen „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, f ſein. Die Tote ſelbſt hat es gewollt———“ Daß man vom Liebſten, was man hat 40. Kapitel. Muß ſcheiden— muß ſchei——“ Ein Jahr war vergangen. 128 415 Plötzlich ein tiefes Aufatmen. Der Geſang Unter duftenden Roſen und Immortellen brach ab. 1 ſchlief Gerhilde den Todesſchlaf. Rolf hatte den Ein letzter Blick— Gerhilde hatte aufgehört entſeelten Körper nach Berlin überführen laſſen. zu atmen Und hegte und pflegte das Grab als teures Ver⸗ In ſtummem Schmerz zog Rolf ſeine Hand] mächtnis. Wobei ihm die kleine Lore getreulich aus den erkalteten Fingern. half. Lore aber ſank neben der Entſchlafenen nieder Ein ſchlichtes, weißes Marmorkreuz ſchmückte und ſchluchzte herzbrechend. Und weinte— den Hügel, mit den wenigen Worten in Gold— 16 155 j ſchrift: weinte, wie ſie noch nie im Leben geweint hatte.„Schweſter Virginia. Heimgefunden!“ fut 15 151 88 konnte ſie aus dem Zimmer ent⸗ Lore hatte ſich in dem einen Jahr e f enen dae ü ert werden g 1 0 verändert. Aus dem oberflächlichen Wildfang icht mehr 11155 Sie Gesc che gelle Vicht„Ihr iſt wohl. Gönne ihr die ewige Ruhe,] war ein ernſtes tiefempfindendes Weib gewor⸗ naß 1 1 1 Ne ö kleine Lore!“ g den. Ihr höchſter Wunſch gipfelte darin, ihr und meines Leids Tut, ſich heran und legte Und Rolf nahm ihren Arm und geleitete ſie ähnlich zu werden—„Schweſter Virginia“, wie i 0 ae 8 9 n di. Keile f hinaus. die Tote auch weiter von allen Beteiligten ge⸗ 55 198 erm en, Geliebter! Denk nicht Als er wieder eintrat ins Sterbezimmer, ſtand nannt wurde. f ö in Trauer an mich— nein, in heller Freude!) Klaus Landvogt noch immer am Lager der Eut⸗ Seit ein paar Wochen war die kleine Lore Ich liebe dich ſo ſehr— daß dein Glück mir ſchlafenen und blickte unverwandt in das ſtille Rolf Hinrichſens Frau. 13 f döher ſteht— als mein eigenes Glück. Dieſe weiße Geſicht mit den geſchloſſenen Augen und Eine ruhige, mehr freundſchaftliche Liebe war 5 15 f wird dich glücklich machen— ich] den friedlich⸗lächelnden Lippen. Und in ſeinen] es, die beide miteinander verband. Wenigſtens 1 115 es. Wenn uh gestoßen bin— wirſt] ſonſt ſo kalten, unbeweglichen Zügen zuckte ez] von des Mannes Seite. Und oft ruhten die 50 e werden. Darum ſterbe ich gerne—“ vor elementar hervorbrechendem Schmerz. ngoldbraunen Augen der jungen Frau ängſtlich Die Sterbende machte eine Pauſe. Ganz ſtill„Sie war eine unter Tauſenden!“ ſagte er mit lag ſie da. Das lange Sprechen hatte ihre matte ernſter Feierlichkeit.„Wir haben an ihr das Beſte ür jeden Beruf. Prima Qualitäten. Vorzügliche Passformen Unübertroffene Preiswürdigkeit cail Ale& lie HI, 8 Breitestr. Hi, 8 Breitestr. ſorſchend auf den ernſtverſchloſſenen Zügen ihres Mannes, mit der ſtummen Frage: