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Mitglieder ihr Erſcheinen möglich machen zu wollen. Der Vorſitzende. Radf.-Y. Amicitia. Mitglied der Concordia. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitgliederverſamm⸗ lung im Lokal. Wegen Wichtigkeit der Tages- ordnung werden alle Mitglieder gebeten, voll- zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſang- Verein„Fängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Die ſäumigen Sänger werden gebeten, unbedingt zu erſcheinen, damit neue Arbeit geleiſtet werden kann. Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung d. Hrieftaubenzüchter. Das Einſetzen der Tauben zum Preisflug Nörd⸗ lingen erfolgt Freitag von 4—6 Uhr. Liſten in doppelter Ausfertigung ſind mitzubringen. Das Uhrenrichten erfolgt wie im vorhergehenden Flug. Das Uhrenöffnen wird eine halbe Stunde nach Konkursſchluß gemacht. Weiteres über das Uhrenöffnen wird beim Richten derſelben bekannt Wald⸗ Gportplat Sonntag, 8. Sept. 1929 1. Verhandstreſten Viernheim 1. Käfertal 1. Spogg. Amicitia 09 S. C. 1910 Beginn 3 Uhr. Vorſpiele: Vormittags 9 Uhr Schwarzweiss Eli.— S. C. Lätertal Schachm. 3. M. um 11,30— 2. M. 1,15— 1. Igd. halb 5— 2. Igd. halb 6 Uhr alle Spiele i. V'heim Zum Eröffnungsſpiel der diesjähr. Verbands⸗ ſaiſon laden wir die Viernheimer Fußballfreunde herzl. ein. Die Sportleitung. NB. Mitglieder haben gegen Vorzeigen der Mit⸗ glieder Karte mit eingekl. Monatsmarke Auguſt ermäß. Eintritt. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 7. Sept. Schoftim Perek 6 2. Elul Sabbat⸗Anfang 625 Uhr „ Morgen 8 „ Nachm. 4 „ Ausgang 7 Wochentag⸗Abend 8 „ Morgen 6³⁰ Turngenoſſenſchaft 1893 Heute Donnerstag Abend halb 9 Uhr drin⸗ gende Vorſtandsſitzung in der„Kanone“. 4 Bohnen, Tomaten, Pfd. 6 Pfg. verkauft Viernheim Spinat, Gelberüben, Rotrüben, Abends: Gemütl. Feſtzug zum Sportplatz. K der Sportler. Anſprache des Gauleiters Weid lich-Mainz. Hierauf Beginn der ſportlichen Veranſtaltungen. agaganqagagmagaaganaagamamgannmamgſ Wir veranſtalten am 8. September unſeren diesjährigen Jugend krafttag Mitwirkung der kath. Vereine. Programm: Aufſtellung der Mar. Jünglingsſodalität und der Fahnendeputationen der kath. Vereine zum Kirchgang am Denkmal. Feierliches Hochamt mit Feſtpredigt des Hochw. Prof. Schwall-Mannheim. Beginn der Reichsjugendwettkämpfe. Andacht. Anſchließend Aufmarſch all: 1.- Kurpfalz⸗Neckarau 1. (Süddeutſcher Meiſter) ball: 1.- Mainz ⸗Marienſchule Fauſtball: - Heidelberg-Wieblingen Während der Pauſen Staffel-Läufe und turne⸗ riſche Vorführungen. f Beiſammenſein mit geſangl. Darbietungen des Kirchenchors. Wan Anſagen der Kämpfe u. Muſik durch Großlautſprecher. Birnen, Kaiſer Zweiſchen Ehatt. Die kath. Einwohnerſchaft wird hierzu frdl. eingeladen. Der Vorſtaud. agchgggggagagnmagaaggaagaaagagngaggaagaagaagaaggagananggſ Sonntag, den 8. Sept., vorm. halb 10 Uhr beginnen wieder unſere 2 maßtgen Singſtunden. In Anbetracht unſeres bevorſtehend. dJubiläumsfeſtes, daß ſich voraus- ſichtlich zu einem großzüglichen Feſte N geſtaltet, bitten wir höflichſt alle nee Sänger unſeres Vereins, ſich von jetzt ab wieder regelmäßig und pünktlich in der Sing⸗ ſtunde zu beteiligen. Wir legen auch beſonders Wert darauf, daß ſich alle unſere ehemaligen älteren Sän⸗ ger, ſoweit es ihnen möglich iſt, aus ihrem Ruheſtand erheben und unſeren Chorkörper ſowie den geſamten Verein durch ihre Mitwirkung in der Singſtunde er⸗ freuen, damit unſer Feſt eindrucksvoll gelinge, wie wir es uns alle wünſchen. Der Vorſtand. Feuerwehr⸗Uebung. Am kommenden Sonntag, den 8. d. Mts., vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahr- gangs 1904 ſtatt. Signal 5 Uhr. Begründete Entſchuldigungen können bis Sams- tag vormittag 12 Uhr bei der Bürgermeiſterei— Zimmer 23— vorgebracht werden. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft. Viernheim, den 5. Sept. 1929. Das Kommando. Gesangverein Flora. gegeben. Die Geſchäftsleitung. Der Vorſitzende. Ohne Reklame kein Erfolg Zentral⸗Verband chriſtl. Maler und Tüncher Zahlſtelle Viernheim Freitag, den 6. Sept., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum„halben Mond“ Mitgliederverſammlung wozu wir alle Mitglieder höflichſt einladen. NB. Zwecks einer wichtigen Beſprechung laden wir auch alle Lehrlinge, hier und außerhalb Lernende, höflichſt ein. Der Vorſtand. ät Dale reren Feinſte ſüddeutſche Weizenmehle Pfd. 23 u. 26 Zucker— Hefe— Eier Backpulver— Vanillzucker Feinſte Süßrahmtafelbutter halb Pfund 1.— Stets friſche Margarine Pfund 65, 75, 90 und 1.— Rein amerik. Schweineſchmalz Pfd. 78 7 Alg. Stangenkaͤſe, Pfd. 58, ½ Pfd. 157 Schweizerkäſe— Edamer— Camembert— Rahmkäſe Frühſtückskäſe Stück von 10 J an Oelſardinen Doſe 38, 42, 50 und 607 Ochſenmaulſalat Pfund⸗Doſe 48 7 5 Prozent Rabatt Alois Walter viernheimer Anzeiger —— ö 1 S eruhelmer Tageblan.—, Sternhetmer Nachrig ter) Viernh eimer Zeitung(Slernbeimer Bürger- Bid.— Slernb. Volksblar. Erscheint täglich mit Ausnahme ber Sonn- und Fetertage.— Bezugspreis monatl. 150 Mit ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſlicheckkonto Nr. 21577 Amt Fan furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 202 Neueſte Telegramme Feier in Friedrichshafen Ludwigshafen, 5. Sept. Der große Feſtempfang in Friedrichshafen zur Rück⸗ kehr des„Graf Zeppelin“ von ſeiner Welt⸗ fahrt verſammelte etwas 250 Gäſte zum Ban⸗ kett im Kurgarten⸗Hotel. Die Anſprachen eröffnete der württembergiſche Staatspräsident Bolz, der auf die völkerverbindende Aufgabe des Zeppelin toaſtete. Verkehrsminiſter Ste⸗ gerwald überbrachte die Glückwünſche der Reichsregierung. Botſchafter Schur mann und Botſchafter Nagoako tranlen auf die Freundſchaft Deutſchlands zu ihren Völkern. Botſchafter von Prittwitz überbrachte die Glückwünſche Dr. Streſemanns und feierte Eckener als Sonderbotſchafter des deutſchen Friedenswillens. Es ſprachen weiter der Stadt⸗ ſchultheiß von Friedrichshafen. der württem⸗ bergiſche Landtagspräſident. Vertreter der Techniſchen Hochſchule Stuttgart und andere mehr. Für die Zeppelin⸗Geſellſchaft dankten Kapitän Lehmann und Graf. Branden⸗ ſtein. Es wurde dann ein Glückwunſchtele⸗ gramm des Reichspräſidenten verleſen, weiter Telegramme des Reichskanzlers, Gröners und zahlreiche Glückwünſche von Behörden, Hoch⸗ ſchulen uſw. Nach dem Bankett begann das große Ab⸗ ſchiednehmen und dann zerſtreuten ſich die Weltfahrtteilnehmer wieder in alle Winde. (Ausführlicher Bericht folgt.) Alle Anträge im fozialpolitiſchen Aueimun angelehnt 17 Berlin, 5. Sept. Die Beratungen des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes über die Arbeits⸗ loſenverſicherung endeten gegen 2 Uhr mit der Ablehnung ſämtlicher vorliegenden Anträge, ſo daß außer der erſten Leſung der Geſetzent⸗ wurf mit zahlreichen Lücken hervorgebracht wurde. Zelhſtſtellung des Attentäters? Berlin, 6. Sept. Wie die„Vaſſiſche Zeitung“ aus Frankfurt a. M. meldet, hat ſich bei der dortigen Staatsanwaltſchaft bezichtigung geſtellt, das Attentat im Reichs⸗ tagsgebäude verübt zu haben. Er habe den Anſchlag aus politiſchen Zwecken verübt. Poli⸗ tiſcher Fanatismus habe ihn zu der Tat ge⸗ trieben: er habe jetzt die Abſicht, für ſeine Tat einzuſtehen.— Bei der Staatsanwaltſchaft haben die Ausſagen Hirts einen ernſt zu nehmenden Eindruck gemacht. Unwetter überall. Berlin, 6. Sept. Aus Weſt⸗, Süd⸗ und Norddeutſchland werden ſtarke Unwetter gemel⸗ det. Ueber Erfurt ging am Donnerstag nachmit⸗ tag ein zweiſtündiges Gewitter mit heftigen Nie⸗ derſchlägen nieder. In Büßleben wurden durch Blitzſchlag eine Gaſtwirtſchaft und vier Gehöfte eingeüſchert. Eine große Menge Vieh kam dabei um. In Altona ſchlug der Blitz in mehrere Wohn⸗ 9085 Lagerhäuſer ein, wodurch Brände entſtan⸗ en. Militärflugzeug abgeſtürzt. Riga, 5. Sept. Auf dem Rigaer Militärflug⸗ platz ſtürzte ein Militärflugzeug ab. Hierbei explodierte der Benzintank. Zwei Flieger verbrannten, ein wefterer erlitt ſchwere Brandwunden. Deutſches Neich Der Reichswirtſchaftsminiſter beim Reichs⸗ präſidenten. Berlin, 5. Sept. Reichspräſident von Hinden⸗ burg empfing heute Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, der ihm in Vertretung des Reichsaußen⸗ miniſters Dr. Streſemann über den Gang und das Ergebnis der Haager Konferenz Bericht er⸗ ſtattete. Der Reichspräſident ſprach Dr. Curtius, zugleich mit dem Erſuchen um Uebermittlung an die übrigen Mitglieder der deutſchen Delegation, ſeinen Dank für die in ſchwierigen Verhandlun⸗ bei! der 30⸗ jährige Kaufmann Joſef Hirt unter der Selbſt⸗ Geuf, 5. Sept. Vor der Völkerbundsverſamm— lung hielt heute mittag 12 Uhr der franzöſiſch; Mineſterpräſident Brland eine aroße Rede, in der er den franzöſiſchen Standpunkt zu den aktuellen Problemen der Welt— politik entwickelte Briand ſprach auch diesmal mit der großen Begeiſterung, die man an ihm kennt, unnd wurde mehrſach durch lebhaften Bee— fall unterbrochen. Zu Beginn ſeiner Ausführungen verwies Briand darauf. daß der Völkerbund nunmehr 10 Jahre alt ſei und während dieſer Zeit die gro— zen Schwierigkeiten, auf die er geſtoßen ſei, über— wunden und beſiegt habe. Heute genieße er das Vertrauen aller Völker. Alles, was im Intereſſe des Friedens in den letzten Jahren geſchaſſen worden ſei, ſei nur durch den Völkerbund mög— lich geweſen. Dies gelte auch für Locarno und den Kellogg-Pakt. Trotzdem müſſe noch mehr ge— ſchehen, um den Frieden endgültig zu ſichern. Briand fuhr weiter fort:„Wir haben den Krieg als Verbrechen geſtempelt. Wer aber könnte ſagen, daß das Werk des Völkerbundes dadurch vollen— dem iſt? Er muß alles vorbereiten, um den Krieg zu vermeiden(langanhaltender Beifall). Was wird der Völkerbund tun, wenn der Krieg ausbricht? Vor einigen Jahren bemühte man ſich einen Monat lang vergeblich Sanktionen für den Friedens- ſtörer zu finden, wir können aber auf Strafen nicht verzichten, wenn wir die beſtehende Lücke überbrücken wollen. Wir müſſen mit dem Willen zum Erfolg arbei— ten, dann werden nach und nach die Schwierig⸗ keiten beſeingr werden können, die dem Werk des Friedens noch im Wege ſtehen.“ Der franzöſiſche Miniſterpräſident betonte, ein ſolches Friedenswert ſei jetzt im Haag zuſtande gelommen; dies ſei zwar nicht ohne Hemmungen geſchehen, aber der Friedensgedanke habe den Staatsmännern geholſen. Wäre das große Werk m Haag nicht vollendet worden, ſo würde dem Friedensgeiſt der Todesſtoß verſetzt worden ſein. Dies ſei dadurch nicht möglich geweſen, daß jeder Staatsmann eingeſehen habe, daß über den Ein— zelintereſſen der Länder die große Notwendigkeit der politiſchen Verſöhnung ſtehen müſſe. Briand erklärte:„Wenn ich nach Frankreich zurückgekom— men wäre, ohne dieſes Friedenswert vollendet zu haben, ſo wäre ich ſchlecht empfangen worden. Nun werden dank dem Haag die letzten Schwierigkeiten z wuſchen Deutſchland und Frankreich be⸗ ſeitigt werden, aber auch dies wäre ohne den Völkerbund nicht möglich geweſen.“ Im weiteren Verlauf behandelte Briand die Frage der Rüſtungsbeſchränkungen, die eine heilige Pflicht der Unterzeichner von Verſailles ſei. Gerade auf dieſem Gebiet gäbe es noch Schwierigkeiten, wie z. B. das Pro— blem der Sicherheit, das noch nichmgelöſt ſer, das man aber in gemeinſamer Zuſammenarbeit löſen müſſe Wenn das Abkommen über die Rüſtungs— beſchränkung zar See zuſtande komme, ſo werde man den vorbereitenden Ausſchuß der Abrü— ſtungstonſerenz einberuſen können. damimendgül— tig der Arnkel n 8 der Völkerbundsſatzung, der dem Abrüſtungsgedanken diene verwirklicht wer— den könne Auch auf dem Gebiete der wirt ſchaftlichen Abrüſtung müſſe der Völkerbund einen energiſchen Schritt vorwärts tun. Dieſes Problem könne nicht nur durch techniſche Mittel gelöſt, ſondern müſſe auch politiſch ange— faßt werden. Im Zuſammenhang hiermit ver— breitete ſich Briand auch über das, was man als den Gedanken der„Vereinigten Staaten von Europa“ bezeichnet habe. Briand er— klärte:„Ich habe mich einer Idee angeſchloſſen, die man unvorſichtig genannt hat, die aber groß⸗ zügig iſt. Dieſe Idee hat nach und nach an Bo⸗ den gewonnen. Gewiß ſcheint es abenteuerlich für einen Staatsmann zu ſein, ſich auf dieſen Bo⸗ den zu begeben. Das Problem hat nur indirekt ſeiner Ausführungen gen geleiſtete Arbeit aus. mit dem Völkerbund zu tun. Es handelt ſich nicht EC 8 07 Anzei enpreiſe: 5 bei Wie e abgeſtufter Rabatt.— Ein großer Te Briand propagiert den Europäiſchen Staatenbund Die einſpaltige den koſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen 4 75 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands 1 15 Auland 1929 nur im wirtſchaftlichen, ſondern auch im weiteren Sinne um eine Art Bund, der aber gegen nie— niand gerichtet iſt. Es ſollte zwiſchen den europäi— ſchen Staaten ein Bund exiſtie⸗ ren, der ihnen erlaubt, gemein— ſame Ziele zu verfolgen. Ohne die Souveränität der Staaten anzutaſten, könnte dieſer Bund im ſozialen Sinne gute Auswir- kungen haben. Ich möchte Kollegen deshalb bitten, Frage ernſtlich zu prüſen“ meine dieſe Briand wies dann darauf hin, daß die Fakulta— tivklauſel von Frankreich unterzeichnet worden ſei, aber noch wichtiger als die Fakultativpklauſel ſei ein allgemeiner obligatoriſcher Schiedsvertrag. Er verpflichte ſich. einen ſolchen Vertrag vom franzöſiſchen Parlament ratifizieren zu laſſen. Es ſei in der Tat nicht möglich. Maßnahmen gegen den Krieg zu ergreiſen, wenn nichmein ſolcher all— gemeiner Schiedsvertrag beſtehe. Es ſei keine Demütigung in einem Konfliktsfall vor Gericht zu gehen. Jedesmal, wenn man einen Krieg ver— meide, habe man einen Sieg errungen Der Völ— kerbund habe bereits Konflikte friedlich beige— legt und es ſei das erſte Mal, daß Kriegführende auf den Ruf des Völkerbunds hin zum Frieden zurückgekehrt ſeien. Briand ſchloß mit den Wor— ten:„Wir müſſen die Kräfte, die den Geiſt der Völker zu vergiften trachten, an den Pranger ſtellen,. ihnen das Gift aus den Händen reißen. Stürmiſcher Beifall) Ich wende mich hier bes ſonders an die Frauen. Sie müſſen ihre Fami— lien gegen dieſe Hetze verteidigen. N An dem Tage, an dem den Kin— dern die Liebe zum Frieden ge— lehrt wird, und an dem ſie lernen, auch andere Völker zu achten, an dieſem Tage werden die Sicher— heiten überflüſſig werden, und es wird Frieden unter den Völ⸗ kern herrſchen.“ Auf die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſi— denten folgte minutenlanger lebhafter Beifall. Streſemann ſpricht erſt am heutigen Freitag. Berlin, 6. Sept. Wie wir von unterrichteter Seite hören, wird Reichsaußenminiſter Dr. Stre— ſemann erſt am Freitag auf die Ausführungen Maedonalds und Briands in der Völkerbunds— verſammlung antworten. Man nimmt an, daß Miniſterpräſident Briand ungefähr noch eine Woche in Genf bleiben wird, während Premier— miniſter Maedonald vorausſichtlich heute abend bereits abreiſen wird. Akron. 5. Sept. Nach der geſtrigen erſten Be— ſprechung mit Vertretern Newyorker Baukhäufer und der Goodyear-Zeppelin-Company erklärte Dr. Eckener, daß die amerikaniſche und die deutſche Zeppelin-Geſellſchaft den gemeinſam geplanten re— gelmäßigen Luftſchiffverkehr über den Stillen u. den Atlantiſchen Ozean aufnehmen würden. Ein beſtimmtes Abkommen ſei jedoch noch nicht ge— troffen. Der Präſident der Goodyear-Company gab der Anſicht Ausdruck, daß bis zur vollen Be— triebsaufnahme immerhin zwei bis vier Jahre vergehen würden. Er und Dr. Eckener hätten alle Einzelheiten für einen die ganze Welt um⸗ ſpannenden Luftſchiffverkehr erörtert und es ſei eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen allen Beteiligten zu erwarten. Mann nimmt hier an, daß auch die Dollar- Schiffahrtslinien an dem geplanten Unternehmen intereſſiert ſind. Weiter wurde mitgeteilt, daß Knut Eckener in die Gaodyear⸗Zeppelin⸗Co. ein. treten Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes n bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 46. Jahrgang N in Geuf Schiſfszufammenſtoß im Kalſer⸗Wilhelm⸗Kanal Berlin, 5. Sept. Wie das Reichskanalamt mit⸗ teilt, iſt heute früh gegen 7.30 Uhr im Bin— nenhafen der deutſche Motorſegler„Johanna“, der mit einer Ladung Mais von Hamburg nach Mykjöbing unterwegs war, mit dem deutſchen Dampfer„Karl“, der Stückgut nach Hamburg brachte, zuſammengeſtoßen. Die„Johanna“ wur— de ſchwer beſchädigt, konnte aber mit einem Leck ans Ufer gelegt werden. Sie bildet kein Hinder— nis für die Schiffahrt. Der Dampfer„Karl“ konn— te die Reiſe fortſetzen. Die Urſache des Zuſam— menſtoßes iſt noch nicht geklärt. Die Bewegungs— maßnahmen ſind im Gange. der Taifun an der Philippinen⸗Küſte Newyork, 5. Sept. Der Taifun, der wie ge⸗ meldet, den Dampfer„Mayon“ zum Untergang brachte. wobei 38 Perſonen ums Leben kamen, zieht, wie Aſſociated Preß meldet, mit Wolken— brüchen umher und richtete in verſchiedenen Tei— len des Landes großen Schaden an. Der Orkan hielt von Samstag bis Montag an und verzog ſich erſt am Mittwoch in Richtung des chineſiſchen Meeres. Der Gouvernur von Pampanha ſchätzt den allein in ſeiner Provinz angerichteten Scha⸗ den auf 5 Millionen Dollars. In Montaban brach ein Damm. ſodaß der Paſi⸗ fluß die Gegend überſchwemmte; 17 Perſonen N ertranken. In der Provinz Richel gab es ebenfalls zahlreiche Tote. Die Waſſerzufuhr durch die Waſſerleitung der Hauptſtadt Manila iſt durch den Taifun einſt⸗ weilen unmöglich. Furchtbares Straßenbahnunglück 3 Tote, W Verletzte. Reichenberg(Böhmen), 5. Sept. Ein Unglück auf der Straßenbahn Oberhanichen-Reichenberg hat bis heute mittag drei Menſchenleben, zwei Frauen und einen Mann gefordert. Schwer und leicht verletzt ſind 25 Perſonen. Zu dem Unglück wird noch weiter berichtet, daß der erſte Wagen vermutlich inſolge zu ſchne— len Fahrens in einer ſcharſen Kurve aus den Schienen ſprang und mit großer Wucht umſtürzte, während der Anhänger ſich vom Triebwagen los— riß und entgleiſte, aber neben den Schienen ſtehen blieb, ſodaß kein Inſaſſe des Aahängers zu Scha— den kam. Dagegen wurden ſämtliche Inſaſſen des erſten Wagens verletzt bezw getötet. Unter den drei Toten befindet ſich ein Zigeuner namens Bernhard aus Oberhanichen. Eine Händlerin liegt im Spital im Sterben. Zwei Perſonen mußten ſofort nach der Einlieferung ins Kran— kenhaus operiert werden. An der Unfallſtelle ar— beiten vier Aerzte und Rettungsmannſchaften wird, ſobald Dr. Eckener nach Friedrichshafen zu⸗ aus der ganzen Umgebung. Die geplanten amerikaniſchen Transozeanflüge rückkehre. Dr. Eckener hat die Abſicht, mit dem „Graf Zeppelin“ in dieſem Jahre noch einmal nach den Vereinigten Staaten zu kommen, vorausgeſetzt, daß er die Luftſchiff— halle in Lakehurſt benutzen könne. In Kreiſen der Goodyear-Zeppelin-Co. erwar⸗ tet man, daß die Marine die Pläne auf Einrich- tung von regelmäßigen Luftſchifflinien über den Stillen Ozean unterſtützen werde, namentlich m Falle eines regelmäßigen Luftſchiffverkehrs mit Hawai, der den dort ſtationierten Marinemann⸗ ſchaften Gelegenheit biete, die praktiſche Erfah⸗ rung bei der Landung großer Luftſchiffe anzu⸗ wenden. Die Koſten der für den Transozeandienſt zu er⸗ werbenden Zeppeline werden auf 4 Millionen Dollar pro Schiff veranſchlagt. Die Errichtung einer Luftſchiffhalle auf Hawai dürfte nicht notwendig ſein, da die dort vorhan⸗ denen Ankermaſten völlig genügen. Es müßten 9 Inſel lediglich Heliumtanks angelegt werden. Aus Nah und Ten Mainz, 5. Sept.(Schon fünf Wohnun⸗ gen frei.) Die Beſatzungsbehörde teilte dem Wohnungsamt der Stadt Mainz mit, daß es vom 5. September ab über fünf von der Beſatzung für Beſatzungsangehörige beſchlagnahmte Wohnungen verfügen könne. Dieſe Rückgabe iſt die erſte, die ohne Drängen und beſondere Vorſtellungen er— folgt, kann alſo als ein Anfang der bevorſtehen- den Geſamträumung betrachtet werden. Darmſtadt, 5. Sept.(Tagung der Waſ— ſerfachleute.) Der Verband der Deutſchen Licht⸗ und Waſſerfachbeamten(V. D. L. W.), Lan⸗ desverein Weſt, hält in der Zeit vom 7. bis 9. September ſeine diesjährige Hauptverſammlung im Städtiſchen Saalbau ab. Bunte Zeitung. Der Tod der Ulmen. Aus den Anlagen der Stadt Mannheim iſt beſonders die lange Ulmenallee bekannt, die ſich an dem Kaiſerring hinzieht. Beſonders in den letzten Jahren beobachtete man merkwürdig frü— hen Laubfall, den man auf die gleiche Urſache wie die des ſchlechten Gedeihens des Raſens in un— ſerem verhältnismäßig trockenen und warmen Landſtrich. nämlich auf die vorwiegende Trocken— heit zurückführte. Jetzt wird aber die gleiche Er— ſcheinung an dem Ulmen auch aus vielen anderen Städten berichtet. Aus Städten mit einem größe— ren Feuchtigkeitsniederſchlag. Des Rätſels Lö⸗ ſung iſt damit gegeben, daß man eine(wahrſchein⸗ lich aus Holland übertragene) Baumkrankheit feſtgeſtellt hat, die unrettbar zum Abſterben der Bäume führt. Die Krankheit äußert ſich in zwei Arten. Entweder ſtirbt der Baum bereits wenige Monate nach der Erkrankung ab oder er ſiecht Jahre dahin, bis ihn dann ſchließlich auch der Tod ereilt Die kranken Bäumen, zeigen den Sommer über nur ſpärliche Belaubung, dazu tritt vorzeitiges Welken und ſchließlich Laubab— fall, der zum Ende führt. Auffallend iſt nun die Feſtſtellung, daß der Ulmenfeind nie in natürliche Ulmenwaldungen eindringt, ſondern immer nur in den gepflegten Anlagen der Städte oder wo ſonſt die Ulmen planmäßig gepflanzt werden. Ein Mittel gegen die Kranheit iſt bisher noch nicht gefunden worden, da man die Krankheit an ſich noch nicht gründlich kennt. Die von ihr befalle— nen Bäume müſſen über kurz oder lang gefällt werden. Die Staatskatzen werden teurer. Das„Katzenbudget“ der Vereinigten Staaten für die Unterhaltungskoſten der in den Poſtäm— tern lebenden Katzen, deren Aufgabe es iſt, Koſt— pakete gegen Angriffe von Ratten und Mäuſen zu ſchützen, wird erhöht werden. Während bis— lang pro Katze 10 Cents berechnet wurden, wird der Satz im nüchſten El or auf 11 Cents veyanſchlagt. „Duftmeiſter“. Das Parfüm hat im Orient ſchon ſeit Jahr— hunderten eine ſehr große Rolle geſpielt. So hielt ſich jeder Sultan einen eigenen Duft— meiſter, der ganz ungewöhnliche Kenntniſſe und viel Verſtändnis für ſeinen Beruf mit— zubringen hatte. Ein nach langem Studium ſorgfältig ausgewähltes Parfüm wurde für jede neu in den kaiſerlichen Harem eintretende Frau zubereitet, das allein zu ihrem Gebrauch beſtimmt war. Ferner mußte der Duftmeiſter jedes Buch, das der Biblioryer eruverleibt 7 Soner Angebot 8 Herren-Schuhe Braun und Boxrind- Herren- Braun und schwarz Boxcalt- 50 Herren- j Halbschuhe ö * & L 9 H 1, S Breilesſtaße Halbschuhe Ceschmacinoſe porte Cinsditae, feils in anderen bc nen dis cle ſppe. er Schuß eſegunt in orm. fcelſos sifsend und uneròri ble 1 Schwarz Herren- 3 0 Boxcall- Stiete i 838 schwarz 10⁰ wurte, ſorgfältig ſtudieren und ſeinem In al entſprechend, at Düften verſehen. Der„Duft— meiſter“ mußte alſo Seelenkenner ſein und überdies großes Verſtändnis für Literatur be— ſitzen, um ſeines Amtes walten zu können. Aus aller Welt Doppelmord. Budapeſt. J. Sept. In Tapesvar erſchlug der Arbeiter Lang ſeinen Arbeitgeber, den Kaufmann Haslinger mit einer Axt und erwürgte dann deſ— ſen Frau im Schlafzimmer. Darauf raubte er die Wohnung aus und wollte fliehen, wurde aber von Dorfbewohnern feſtgenommen und der Gen— darmerie übergeben. Lang geſtand die Tat ohne weiteres ein. Engliſcher Militärtransport verunglückt. Bad Schwalbach, 4. Sept. Die erſten engliſchen Truppen mit Angehörigen, die nach England zu— rückkehren wollten, hatten auf der Heimfahrt ei— nen ſchweren Unfall. Ein großes Militärauto in dem ſich 18 Soldaten und mehrere Kinder aus Schwalbach befanden, fuhr gegen den Anhänger eines Laſtautos und ſchlug um. Fünf Perſonen erlitten Verletzungen und mußten ins Kragten— han: gebracht werden. 35 Grad im Schatten. Paris, 4. Sept. In ganz Frankreich und insbeſondere in Paris herrſcht zurzeit»ine tro— piſche Hitze. Heute mittag um 4 Uhr zeigte in Paris z. B. das Thermometer auf 35 Grad im Schatten. In den Vororten von Paris beginnt ſich bereits Waſſermangel bemerkbar zu machen, ſodaß die großen Reſervoirs in der Innenſtadt bandsſpiele im ſüdd. Fußballverband, dem größten ſchon den Vororten zu Hilfe kommen mußtea. Lokale Nachrichten »Heſriſcho Zentrumspartei. Die Vorſtandsſitzung der Heſſiſchen Zentrumspartei findet nicht am Samstag, den 7. d. Mts., ſondern am Donnerstag, den 12. Sept. 1929, nachm. halb 4 Uhr im Hotel„Kölner Hof“ ſtatt. Waldſportplatz! Schon wieder wird es jetzt ſede Woche dieſe Ueberſchrift ſein, die allen Sportlern aus der Zeitung entgegenleuchtet. Was iſt eigentlich damit verbunden, wird ſich mancher fragen. Ja, mein Freund, wache auf: die Ver- deutſchen Landesverband mit über 200000 Aktiven im Kreis Unterbaden beginnen wieder. Dein Stolz, die Sportvgg. Amicitia 09 tritt wieder in den Kampf gegen vorwiegend Mannheimer Vereine, um bei der Vergebung des Meiſtertitels mitzuſtrei- ten. Die Elektriſche hallt ſchon wider: hie Käfer. tal, hie Verne! Wer gewinnt! Wer meinſt du! Ich ſage: wer am beſten ſpielt, den Ball am ſchnellſten abſpielt, ſich beſſer verſteht, techniſche Schulung hat und die geſchloſſenſte Mannſchaft hat, Leute, die elf Kameraden ſind! Die Viernheimer ſind gute Freunde zuſammen. aber es ſollte noch beſſer werden, nicht allein in der 1. Mannſchaft, in allen. Auch die Jugendmannſchaften treten wieder auf den Plan: 6 Mannſchaften ſpielen auf dem Waldſportplatz am Sonntag! Da hat Jedermann die beſte Unterhaltung und ſieht Leiſtungen! Ihr Spieler alle: Sonntag heißts kämpfen, fair, ritter⸗ „wieder eine Grofffilmſchau im Central-Theater. Zwei ausgezeichnete und ſtarke Filmwerke zeigt man heute Freitag den Be⸗ ſuchern der beliebten Freitagsvorſtellungen des Central⸗Theaters. Kein Wunder, daß die Vorſtel⸗ lungen ſich ſtets eines guten Beſuches erfreuen. Zeigt man doch immer dle beſten Abenteuer ⸗Kriminal⸗ Senſationsfilme die auf dem Markte ſind. So iſt für heute Freitag ein Programm zuſammengeſtellt, das alle bisher gezeigten noch übertrifft. Zuerſt kommt Eddie Polo in ſeinem kühnſten und verwe⸗ genſten Abenteuerfilm. Er iſt das beſte was Eddie Polo vollbracht hat, er iſt ſeine Meiſterleiſtung, den muß man geſehen haben— 7 Akte. Außer⸗ dem zeigt man den gigantiſchen Großfilm, der überall großes Aufſehen erregts.„Feme.“ Die Femeprozeſſe ſind noch in aller Erinnerung, das Thema rührt an aufwühlende Geſchehniſſe jüngſter Vergangenheit. Es wird für jeden ein überwälti⸗ gendes Erlebnis ſein. Jeder Beſucher erhält wie⸗ der eine Freikarte. Heute gilt Nr. 13. „ Heſſen uerleiht wieder Rettungs⸗ medaillen. Amtlich wird mitgeteilt, daß dem“ nächſt wieder in Heſſen Rettungsmedaillen für Ta“ ten, die einen beſonderen Beweis von Mut, Ent- ſchloſſenheit und Selbſtaufopferung geben, verliehen werden ſollen. * Ob ihm die Mahlzeit bekommt? Infolge einer Wette vertilgte in Worms ein jun⸗ ger Mann in 1æ Stunden 18 Heringe, 28 Krüge Bier und 2 Lab Brot. * 870 Eier in einer Torte. Der Bund der Bäcker und Konditor-Geſellen Deutſch⸗ lands, der ſeine diesjährige Tagung in Königsberg abhält, hat für ſeine Ausſtellung eine Torte ge⸗ backen, die einen Durchmeſſer von 2 Metern hat. Sie iſt 180 Pfund ſchwer und enthält nicht weni⸗ ger als 870 Eier. Zu ihrer Herſtellung ſind 82 Arbeitsſtunden gebraucht worden. „Der ganze Weltkrieg 1914—1918 als Rieſenſilm im Central⸗Theater. Es iſt uns gelungen, den einzigen deutſchen Großfilm vom Weltkrieg ab Samstag der Viernheimer Be völkerung vor Augen zu führen. Er iſt mit dem franzöſiſchen Kriegsfilm„Verdun“ nicht zu verglei⸗ chen.„Verdun“ iſt nur ein Bruchteil des Welt- krieges. Bei uns ſehen Sie den ganzen Weltkrieg von Anfang bis Ende. Wie ein Traum liegt alles hinter uns, aber vergeſſen werden wir es nie und wir ſind ſtark genug, Bilder aus jenen Jahren zu ſehen. Wen intereſſieren nicht die Original⸗Auf⸗ nahmen des ſchrecklichen Völkermordens, Europa marſchiert, Rußland, Frankreich, England, Oeſter⸗ reich, Deutſchland uſw., im Weſten und Oſten Siegesrauſchen, die Schlachtenwende bei Verdun, der Rückzug von der Marne, der Wettlauf zum Meere, in Flandern reitet der Tod, die Kämpfe um Ypern, Rußland, Galizien, Italien uſw. Es iſt ein Film ohne Schauſpieler, die Darſteller ſind wir alle, die wir einſtens in der Front mitkämpf⸗ ten. Jeder hat an dieſem Film teil, jeder. Ge⸗ widmet dem Gedächtnis der Gefallenen und eine ernſte Erinnerung kommender Generationen. Turngenoſſenſchaft 1893 Sonntag ſpielt in Viernheim der Bruderver- ein Ilvesheim. Schon im Voraus kann man ſa— lich! Den Gegner achten! Käfertal iſt unſer guter Nachbar, ſpielet, wie Freunde untereinander ſpielen gen, daß dies ein Spiel gibt, ſo wie man es zu ſehen wünſcht. Ilvesheim, das in den letzten Central⸗Theater! 1 Eddie Polo in ſeinem neueſten » Abenteuer⸗Senſations⸗Schlager 2 Das gigantiſche Meiſterwerk, das » überall großes Aufſehen erregte 95 „Auf Jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte für nächſten Freitag.— Heute gilt Nr. 13.— Achtung! Nur heute Freitag! Zur 24. Propaganda⸗Borſtellung der Reeperbahn nachts um halb eins“ Jeme“ Motto: Du ſollſt nicht töten en an Kein Kinofreund darf ſich Das verlorene Lied. Copyright bz W. Vobach u. Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton-Vertrieb C. Handmann, Literatur-Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. Erſtes Kapitel. Der ſchlanke Zweidecker beſchrieb einen großen Bogen über dem Oberwieſenfeld und nahm dann den Kurs zurück zur Flugzeugwerft, von wo er erſt vor wenigen Minuten aufgeſtiegen war. Am Steuer ſaß der Flugzeugkonſtrukteur und Direktor der Münchener Flugzeugfabrik Doktor Albrecht Sendow. Hinter ihm hockte vornüber— gebeugt ſein vertrauteſter Mitarbeiter, der Werk⸗ meiſter Riedinger, und beobachtete geſpannt das Funktionieren der Steuer und des Motors, die Sendow bediente. Es galt heute, die neueſte Erfindung Doktor Sendows auszuprobieren, die es ermöglichen ſollte, auf einem ſehr eng begrenzten Raume in möglichſt ſteilem Abſtieg zu landen. Einen Rie⸗ ſenfortſchritt im Flugweſen mußte es bedeuten, wenn man nicht mehr auf die oft weit vom Rei⸗ ſeziel gelegenen Landungsplätze angewieſen war, ſondern leicht und ſicher am Ziele ſelbſt, auf ei⸗ nem von Häuſern umgebenen Platz. in einem Garten, auf einem flachen Dach würde landen können.. Albrecht Sendow gab ein Zeichen mit der Hand, und der Werkmeiſter brachte ſein Ohr dicht an den Mund ſeines Chefs.. „Na, wollen wir? ſchrie ihm Sendow laut ins Ohr, um das Surren des Propellers zu über⸗ tönen. 25 „Wenn S' a Schneid hab'n!“ brüllte Riedin⸗ ger zurück. „Ich meine, ob alles in Ordnung iſt?“ „J moan' ſchon!“ „Dann alſo los!“ In gerader Richtung ſteu— erte Doktor Sendow auf den Startplatz der Fabrik zu. Das abgegrenzte Ziel hob ſich deutlich ab: ein Raum von vierzig Metern im Quadrat, gebildet aus vier hohen, dünnen Leinwänden. In dieſem künſtlichem Hofe ſollte das Flugzeug landen. An dieſen Mauern konnte man ſich we⸗ nigſtens nicht den Schädel einſtoßen; rannte man dagegen an, ſo würde nur die Leinwand zerrei⸗ ßen. Immerhin blieb das Wagnis noch gefährlich genug, denn nun ſchaltete Sendow den Motor aus, und aus fünfhundert Meter Höhe ging es in ſteilſter Gleitflugſpirale abwärts. Faſt ſenk⸗ recht lag die Maſchine vornüber. Die Spanndräh⸗ te ſangen unter dem gewaltigen Druck. Es ſah einem Sturz ähnlicher, als einem Fluge. Die Erde ſchien in xaſender Schnelligkeit zu den Flie⸗ gern emporſteigen. Der. Werkmeiſter ſtarrte auf den Höhenmeſſer. Dreihundert Meter— zweihundert— hundert— fünfzig— hundert Meter!— Achtzig Meter! Nun aber war es böchſte Zeit, den Apparat ver- mittels der neuen Vorrichtung aufzufangen und ſich wieder aufrichten zu laſſen. Noch einige Se⸗ kunden, und man würde, wenn die Erfindung verſagte, mit zerſchmetterten Gliedern am Boden liegen. Im nächſten Augenblick zeigte der Höhenmeſ⸗ ſer nur noch fünfzig Meter. Riedingers berühmte Kaltblütigkeit geriet ins Wanken. Hatte denn der Direktor die Beſinnung verloren? Der Werk⸗ meiſter krampfte ſich mit der Linken an der Lehne ſeines Sitzes feſt, warf ſich noch weiter nach vorn und ſtreckte die Rechte aus, um über Sen⸗ dows Schultern hinweg den Hebel zu faſſen. Aber im gleichen Moment hatte Albrecht Sen⸗ dow ſchon das neue Steuer gezogen. Ein Ruck ging durch den Apparat, als ob er bereits auf den Boden aufgeſchlagen wäre. Die Tragflächen ächzten unter dem Luftdruck. Einen Augenblick als je. 7 Akte. zeigt man wieder ein auserleſenes und wuchtiges Freitags⸗ programm, das wieder alle Beſucher ins Staunen verſetzt. Eddie Polo vollbringt Meiſterleiſtungen. In dieſem Film iſt er verwegener und tollkühner s überwältigender, überaus ſtarker Kriminalfilm der jüngſten Vergangenheit in 7 Akte. das heutige bisher das beſte und ſtärkſte Freitagsprogramm verſäumen.— Hier wird was geboten. lang ſchien das Flugzeug in der Luft ſtillzuſtehen und dann begann der neue Propeller zu ſurren, und kurz darauf ſenkte ſich die noch in allen Fu— gen bebende Maſchine leicht und behutſam auf den Raſen nieder. Sie ſtand mitten in dem von den Leinwandflächen umgrenzten Raume. Doktor Sendow wendete ſich zu dem ſeinem Werkmeiſter um, und ein Lächeln löſte jetzt die Spannung ſeiner Züge, als er ſcherzend fragte: „Na, Riedinger, haben wir a Schneid oder nicht?“ Und lachend erwiderte Riedinger in ſeiner derben bayeriſchen Mundart:„Ich will's moa⸗ nen, Herr Doktor!“ Aber ſeine geſunde Geſichts⸗ farbe war doch um eine Schattierung bleicher als gewöhnlich. Da wurden ſchon die Leinwandmauern bei⸗ ſeite gezogen, und von allen Seiten ſtrömte das Perſonal der Werft, das die Landung mit Span⸗ nung verfolgt hatte, in den Raum. Allen voran Oberingenieur Dietrich und Herr von Trebitz, ein junger Flieger und Sportsmann, der ſeit einigen Wochen als Volontär bei der Werft be⸗ ſchäftigt war. Behende wie ein Jüngling ſprang Albrecht Sendow aus der Maſchine zur Erde und nahm den ſchweren Sturzhelm vom Kopfe. Hätte nicht das verräteriſche Grau an den Schläfen und das Netz von Fältchen um die ſcharfen grauen Augen ſein Alter verraten, man hätte dem ſchlanken Manne ſeine dreiundvierzig Jahre kaum ange⸗ ſehen. Nun gab es ein Händedrücken und Gratulie⸗ ren und ein Durcheinander von Fragen. Dann gebot der Direktor mit einer Handbewegung Schweigen, dankte in einer kurzen Anſprache al⸗ len ſeinen Leuten für ihre treue Mitarbeit, die ihm geholfen, auch dieſes Modell gelingen zu laſſen, und zum Schluß verkündete er noch, daß am nächſten Samstagnachmittag für das geſamte Fabrikperſonal ein Feſt ſtattfinden werde. Do ſollte ſich dann ein jeder nach Herzens luft an Bier, Brat- und Weißwürſten gütlich tun dür⸗ fen. Damit waren die Leute entlaſſen und gingen in beſter Laune an ihre Arbeit zurück. Während Riedinger die Unterbringung der Maſchine in den Schuppen leitete, ſchritt Doktor Sendow zwiſchen dem Oberingenieur und Herrn von Trebitz dem Bürogebäude zu.. „Mir ſitzt der Schreck noch in den Gliedern!“ ſagte der Oberingenieur.„Wir dachten wahrhaf⸗ tig ſchon. Sie ſtürzten ab. Funktionierte denn das neue Steuer nicht ſogleich?“ 1 „Doch, doch!“ verſicherte Sendow lebhaft.— „Aber ich fürchtete, wir könnten noch im letzten Augenblicke vom Ziele abgetrieben werden, wenn ich das Steuer in zu großer Höhe gezogen hätte. Trotz des ſchönen Wetters wehte es in hundert Meter Höhe noch ganz ordentlich.— Na, Herr von Trebitz“, fügte er dann mit einem ſpöttiſchem Seitenblick auf den eleganten Sportsmann hin⸗ zu,„wollen Sie die nächſte Probelandung mit⸗ machen?— ſagen wir morgen früh, bei ſchönem Wetter. Was meinen Sie?“ ö 0 Herr Trebitz zögerte einen Augenblick mit der Antwort.„Sehr liebenswürdig, Herr Dok⸗ tor, meinte er dann nervös. Selbſtverſtändlich nehme ich die Einladung mit Vergnügen an. Al⸗ lerdings fühle ich mich in den letzten Tagen— leider— geſundheitlich nicht— nicht ganz auf der Höhe—“ „Hm, hm!“ machte Albrecht Sendow und blinzelte ſpöttiſch.„Dann wollen Sie es alſo lieber noch um acht Tage verſchieben, Herr von Trebitz— was? Bis dahin werde ich das Expe⸗ riment ja auch noch ein dutzendmal wiederholt haben, und es iſt dann ungefährlicher. Das wird Ihnen doch hoffentlich nicht den Reiz an der Teilnahme rauben?“ e Fortſebund folst. „Daß verlorene Lied“ heißt unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir in vorliegender Nummer beginnen. Der Roman iſt ſpannend und unterhaltend, weshalb er unſeren geſchätzten Leſern ſicherlich manch an⸗ genehmes Viertelſtündchen bereiten wird. Die Redaktion. Serienfpiele Reſultate erzielt hat, die manchma zweiſtellig waren, iſt eine Mannſchaft, die mit Technik und Raffineſſe zu kämpfen verſteht. Die Turngenoſſen, die trotz ihres kurzen Beſtehens ſich doch ſchon einen Namen innerhalb der Bewegung in Süddeutſchland erworben haben, auch ſie wiſſen, wie man zu ſpielen und zu ſiegen weiß. Aber immer mit dem einen Ziel vor Augen, wir treiben Arbeiterſport, ehrlich und treu, ſo wie es unſer Wahlſpruch verlangt. Zu dieſem Spiel laden wir alle Brudervereine recht herzlich ein. Aufang der Spiele: Serienſpiel Jugend wird Freitag Abend bekanntgegeben. 2. Mannſchaft 1 Uhr, 1. Mann- ſchaft 3 Uhr. SSS eee eee Uereins-Anzeiger EF Radf.-B. Amicitia. Mitglied der Concordia. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitgliederverſamm⸗ lung im Lokal. Wegen Wichtigkeit der Tages- ordnung werden alle Mitglieder gebeten, voll- zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſang-Verein„Sängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Die ſäumigen Sänger werden gebeten, unbedingt zu erſcheinen, damit neue Arbeit geleiſtet werden kann. Der 1. Vorſitzende. Reiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Das Einſetzen der Tauben zum Preisflug Nörd— lingen erfolgt Freitag von 4—6 Uhr. Liſten in doppelter Ausfertigung ſind mitzubringen. Das Uhrenrichten erfolgt wie im vorhergehenden Flug. Das Uhrenöffnen wird eine halbe Stunde nach Konkursſchluß gemacht. Weiteres über das Uhrenöffnen wird beim Richten derſelben bekannt gegeben. Die Geſchäftsleitung. Sänger-Ginheit. Samstag Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde. Wegen dem zu bringenden Ständchen wird vollzähliges und pünktliches Er— ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Verein der Hundefreunde. Samstag, den 7. Sept., abends halb 9 Uhr Monatsverſamm- lung im Vereinslokal. Wegen der ſehr wichti— gen Tagesordnung, die im Lokal bekanntgegeben wird, werden die Mitglieder gebeten, zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. K. u. 3. B. Teutonia. Schützenabteilung). Sonntag von 3 Uhr ab Uebungsſchießen und vorläufig Schlußſchießen auf Verbandsauszeich⸗ nung.(Für Obs⸗Is-⸗Spiel ſind Karten beſorgt.) Sonntag, 15. Sept. Endergebnisſchießen uſw. in Unterflockenbach. Der Vorſtand. Geſ.⸗B. Liederkranz. Samstag Abend halb 9 Uhr Singſtunde im Lokal. Der Dirigent. der in befragten Haus · frauen gebrauchen In Ludwigshafen, blühenden Zentrum der besuchten wir die Haus- 63/ der von uns befragten Hausfrauen erklärten, dass sie Suma für jede Art Wäsche brauchen— zum Kochen der grossen Wäsche und armen von Farbigem und Woll. Sie bestätigen, frauen. Zz Um sachen. SUMA dem Industrie- FPfAIZ, und Hände Suma das, was die Hausfrauen tatsächlich verlangen. Waschen Nehmen Sie zum nächsten, bedeutet schaft; es ist r Berliner Bilderbogen Was uns der Müllkaſten erzählt.— Aus dem Tagebuch des Leierkaſtenmannes.— Wer nimmt am Ozeanflug teil? Die falſche Enkelin. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: Wenn wir ſo in den verlaſſenen Ecken des Hofes oder des Gartens die Müllkäſten ſehen, ahnen wir gar nicht, welche„Goldgruben“ ſie oft darſtellten. Achtlos gehen wir vorüber, mit ſpitzen Fingern heben die Bedienſteten den Deckel hoch, um ihnen gewiſſe Abfälle an⸗ zu vertrauen. Dann werden ſie geleert, der In⸗ halt wandert in die großen Müllgruben. Aber an dieſen Plätzen müſſen Sie einmal geweſen ſein, um zu ſehen. wie Jung und Alt auf der Suche nach Schätzen ſind. die im Müll⸗ kaſten eingeſchloſſen waren. Und es muß viel ſein, was ſie finden. Denn vor kurzem ſtarb eine 80⸗jährige Müllkaſtenkontrolleurin und hinterließ ihren Erben 36 000 Mark. Ihr ſelbſt ſah man das während ſie noch lebte. abſolut nicht an. Dann kennen wir eine Arbeiterin die in einer Müllverwertungsanſtalt be— ſchäftigt war und ſich im Laufe der Jahre ſo allerhand aus dem Müll herausfiſchte. Es beſtehen aber beſtimmte Vorſchriften, daß ſich die Arbeiter oder Arbeiterinnen nur wertlosen Ausſchuß aneignen dürfen. Das war der Arbeiterin peinlich, weil ſie ſonſt ſicherlich eine ganz„wertvolle“ Partie geworden wäre. Wenn uns der Müllkaſten, aus dem reichen Borne ſeiner Erfahrungen ſchöpfend. erzählen dürfte, welche großen Werte oftmals durch Leichtſinn oder Fahrläſſigkeit in ſeinen Bauch wandern! Am meiſten würde er uns von ver⸗ lorengegangenen Trauringen erzählen, welche bei den ſonſt doch ſo ſorgſamen Haus⸗ frauen ſcheinbar doch etwas locker am Finger aßen. Dafür kann uns das Mädchen eintges jagen, was ſie alles für ihren fungen Haus⸗ ſtand zuſammengeſucht hat. Sogar Silberzeug. Eine ziemliche Reihe von ſilbernen Löffeln, Beſtecken, ferner Eierbechern, kleineren und größeren Schüſſeln, Döschen, Streichholzbehäl⸗ tern, Manchettenknöpfen. Taſchenkämmen, ſogar Taſchenuhren und, wenn es ganz hoch Nee ging, auch Brillantenringen. Am reichhaltigſten wurde die Sammlung immer, wenn es ſich um den Inhalt von Müllkäſten handelte, die bei jungen Haushalten aufgeſtellt waren. Da geht doch ſo manches entzwei in der erſten Zeit der ängſtlich kochenden und hantierenden jungen Frau. Manches Stück, das kaum geſprungen oder nur ſchwach demoliert iſt, wird ſchnell bei— ſeite gebracht, damit es ja niemand ſieht. Denn es ſoll doch alles neu bleiben. Abnehmer ſind für ſolche Stücke genug da. Auch der Handwerker kann allerlei finden, Feilen, Zangen und andere Handwerksgeräte, dann die Antiquitäten oder Raritätenſammler holen ſich von nicht Urteilsfähigen als wertlos weggeworfene Blei-, Zinn⸗ oder Zinkkrüge, Nippesfiguren aus Meſſing, Marmor oder Bronze uſw. Weiter gibt es Familien, die es ſich„leiſten“ können, Kindern immer wieder neue Spielſachen zu kaufen, während die an— deren noch ziemlich gut erhalten, in den Müll⸗ kaſten wandern. Und ſo finden wir Puppen neben Zinnſoldaten, Baukaſten neben Eiſen⸗ bahnen. Vieles wird auch zum Müll geworfen, was die früheren Beſitzer beſſer in Armenanſtalten gebracht hätten. Man macht ſich ja gar kein Bild, wieviel noch autes Schuhwerk in der Müllverwertungsſtation geſammelt werden kann und wie viele arme Menſchen gibt es, die ſich über ſolche noch garnicht abgetragenen Schuhe rieſig fſeuen würden. Dann wird auch achtlos jedes ſcheinbar überflüſſige Stückchen Stoff oder ein etwas defekter Strumpf in den Null geworſen. Warum ſammeln wir dieie nicht? Im Jahre 18 haben wir für ruad 40 Millionen Neichsmark Lumpen ausgeführ', desgleichen wurden 9 Mill. Tonnen Schrott em letzten Jahre in Deutſch'ond zur Stahlerzen⸗ gung verwandt. Alſo hören wir auf das, was uns der Müllkaſten erzählte und richten wir uns in Zukunft danach. Es gibt eine alte Zunft, die man noch in einigen Gegenden Berlins findet. Es ſind die Leierkaſtenmänner. Meiſt Krüppel, bejahrte Männer, vielfach von ihren Frauen begleitet, die einen Wagen vor ſich herſchieben, auf dem, von einem Wachstuch ſorgſam beſchützt, ein Leierkaſten ruht. Alle holen ſich ihre Inſtru⸗ mente in einem beſonderen Verleihinſtitut, wo 0. eee eee dass Suma die Wäsche auf hygienische Weise vom Schmutz vollkommen be- freit und Gewebe, Farben dabei schont. einen hervorragenden Fort- schritt in der Hauswirt- — SUNLUICAr GESELLSCHAFT A. G. MANNHEIM. Abgelt, meiſtens 5— 6 Mark für die Woche, die Inſtrumente ausleiht. So ziemlich fünfzig im Tag werden ausgeliehen, ſodaß der Ver— leiher immerhin runde 1200 Mark im Monat verdient. Die Leierkaſtenmänner haben eine Orga— niſation, mit mündlichen Abreden. Jeder darf nur in einem beſtimmten Revier ſpielen, keiner alſo dem anderen Konkurrenz machen. In frü— heren Jahren, ſolange noch nicht beinahe in jedem zweiten Haus ein Radioapparat Ein⸗ gang gefunden hatte, war man beſonders in den ärmeren Gegenden Berlins ſtets erfreut, ab und zu Muſik zu hören, und wenn es nur die vom Leierkaſten war. Heute iſt das anders geworden. Das Publikum iſt, wie die Leier⸗ kaſtenmänner ſagen, verwöhnt. Und wie überall ſind die Geſchmäcker ſehr verſchieden. Früher liebte man die Walzer, in manchen Orten Militärmärſche. Heute muß es ſchon ein Fox⸗ trott, oder ſonſt moderne Jazzmuſik ſein, wenn überhaupt noch Groſchen aus den Fenſtern fallen ſollen. Deshalb iſt auch der Verdienſt der Leierkaſtenmänner ſehr gering. Wer gut verdient, hat in der Woche vielleicht mit vier— zig Mark zu rechnen, wovon der Mietzins für den Leierkaſten uſw. gezahlt werden muß, ſodaß wirklich nicht mehr viel zum eigentlichen Leben übrig bleibt. Aber die Leierkaſtenmän— ner geben trotz alledem ihren Beruf nicht auf. Sie haben auch ihren Stolz. Und ſo wer— den wir noch eine Reihe von Jahren die Leierkaſtenlieder und Muſikſtücke vernehmen. * Was heute nicht alles finanziert wird? Wenn wir den Inſeratenteil beſtimmter Zei— tungen durchſehen, finden wir ſpaltenlang Geſuch um Finanzierungsbeihilfe für die un—⸗ möglichſten Objekte, Verſuche und Erfindun— gen. Daß da der Weizen der Schwindler blühen kann, verſtehen wir ganz gut, da gewiſſe Men— ſchen mit erſtaunlicher Leichtigkeit beſonders auf Schwindeleien hereinfallen. Jede ſportliche Senſation bietet ein neues Bearbeitungsfeld für dieſe Sorte von Ge— ſchäftstüchtigen. Großzügige Reklame, phanta⸗ ſtiſche Verſprechungen, forſches Auftreten, und das Geſchäft iſt gemacht. Später haben die ein behäbiger Gaſtwirt gegen entſprechendes Gerichte ſich dann mit dieſen Firmen weiter zu beſchäftigen. So auch kürzlich. Angeklagt war eine Firma „Georg Heckendorf, Betreuung“. Vielſagender Name. Dieſe Firma machte den Verſuch, einen Ozeanflug zu finanzieren, und berechnete die Gewinnchance für einen Transozeanflug mit vier Millionen Mark. Und tatſächlich gelang es ihr, eine Reihe von Leuten für einen ſolchen Plan zu gewinnen, die allerlei Darlehen ge— währten. Natürlich wurde der Flug nie unter— nommen, das Geſchäft brach zuſammen, die Darlehen waren flöten gegangen. Die„Be— treuung“ leiſtete ſich aber noch andere Dar⸗ lehnsſchwindeleien in Höhe von mehr als zehn— tauſend Mark, wobei hauptſächlich frühere An— gehörige der Schufßo um ihre Abfindungs⸗ ſumme geſchädigt worden. Trotzdem aber werden auch in Zukunft noch hunderte und aberhunderte wieder auf Schwin⸗ deleien hereinfallen. Die Welt will eben be— trogen ſein. * Niederträchtig wird aber das Verhalten der Schwindler, wenn es ſich um hochbetagte arme Leute handelt, die um ihre letzten Er— ſparniſſe auf dieſe Weiſe gebracht werden. Da ſpekulieren die Gauner oder Gaunerinnen auf das vom Alter geſchwächte Gedächtnis. So hatte in der letzten Zeit in Berlin eine Nichte reſpektive„Enkelin“ bei verſchiedenen alten Frauchen ihre Viſitenkarte abgegeben. In ge⸗ ſchickter Weiſe verſtand ſie es, aus den alten Leutchen herauszubringen, was ſie wiſſen wollte, vor allem, wo dieſe ihre Spargroſchen aufbewahrten und was ſie vielleicht noch an jonſtigen Wertſachen beſaßen. Dann wird noch ein bißchen liebgeredet und ſchließlich erklärt ſich die Verwandte ſogar bereit, etwas Kuchen zum Kaffee zu holen. Gewöhnlich ließ das die Beſuchte nicht zu, ſondern erbot ſich ſelbſt, zunächſt zum Bäcker zu gehen und bei dem Hin und Her hat es die Gaunerin verſtanden, aus dem Verſteck die geſparte Summe, viel⸗ leicht auch noch andere Wertſachen zu ſtehlen, mit denen ſie dann doch angeblich zum Bäcker eilte, um aber nie wiederzukehren. Da ſolche Betrügerinnen auch draußen im Lande ihr Handwerk ausüben, kann nicht oft geuig vor ihnen gewarnt werden. Damensfräümpie Doppelsohle und Hochferse, mit Fehlern; 3 jetzt Paar Damensirmpie Mako, kräftige Qualität N oder Waschseide mit Naht, sehr schöne weiche Ware. jetzt Paar Damensirümpfe meliert, echt englisch, mit Lauf- masche oder fehlerfreie la. 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Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Roos. Am kommenden Sonntag, den 8. d. Mts., vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft des Jahr- gangs 1904 ſtatt. Signal 5 Uhr. Begründete Entſchuldigungen können bis Sams- tag vormittag 12 Uhr bei der Bürgermeiſterei— Zimmer 23— vorgebracht werden. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird beſtraft. Viernheim, den 5. Sept. 1929. Das Kommando. D. J. K. — Sportplatz— Udaadaaaddddaddoo Feuerwehr⸗Aebung. Heute Freitag Abend halb 9 Ahr in der„Har- monie“ wicht. Mitgliederverſammlg. Punkt: Beſprechung ſämtlicher Fragen zum Jugendkrafttag. Die geſamte Aktivität, Mitglieder u. Ehren- mitglieder der DJK. werden gebeten zu erſcheinen Die Sportleitung. l Nalurhel- Frans Herm. H. Nitier Magen, Herz, Lunge, Nieren, Galle, Haut, Epilepſie, Hämorrhoiden, Nerven, Hals, Fieberkrankheiten, Bettnäſſen uſw. uſw. Gewiſſenhafte Behandlung. Kein Teeverkauf. Kein vorübergehender Aufenthalt. Nur von den meiſten Krankenkaſſen anerkannte Arzueimittel. Meraneim, Burstädier str. 6 Sprechſtunden tägl. 9— 11 u. 2—6 Uhr Komme auf Wunſch jederzeit ins Haus 4 Samstag, Sonntag und Montag Als Rieſenfilm im Central- Theater! Des deutſchen Volkes Heldengang Des deutſchen Volkes Not Des deutſchen Volkes Schickſal Dem Gedächtnis der Gefallenen Eine ernſte Erinnerung kommender Generationen Zentral⸗Verband chriſtl. Maler und Tüncher Zahlſtelle Viernheim Freitag, den 6. Sept., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum„halben Mond“ Mitgliederverſammlung wozu wir alle Mitglieder höflichſt einladen. NB. Zwecks einer wichtigen Beſprechung laden wir auch alle Lehrlinge, hier und außerhalb Lernende, höflichſt ein. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Sonntag, den 8. September Fuß ballſpiele gegen Ilvesheim 1. Mannſchaft 3 Uhr 2.„ 1„ Jugend wird im Lokal bekannt gegeben. Heute Freitag Abend halb 9 Uhr bei Mitglied Beckenbach im Saftladen aullererdentl. Mitenefer-Versammlung. Die Aktivität ſämtl. be wird gebeten, reſt⸗ los zu erſcheinen. Insbeſondere mögen die Paſſiven dieſer Verſammlung beizuwohnen. Nach derſelben Beſprechung der Fußballer. Der Vorſtand. NB. Die angeſetzte Spielerverſammlung für Pad Freitag Abend in der Erholung fällt ſomit aus. afür Sonntag, 8. Sept., abends gemütliches Bei⸗ ſammenſein in der„Erholung“. Unſer altbekannter Vereinshumoriſt wird die Lachmuskeln in Bewegung ſetzen. Freunde und Gönner ſind hierzu herzlich ein⸗ geladen. Die Leitung. Sonder- Angebot! lu Malaga. 1.50 Geſangverein Flora. Sonntag, den 8. Sept., vorm. halb 10 Uhr beginnen wieder unſere regel⸗ 1 In Anbetracht unſeres bevorſtehend. 8 Jubiläumsfeſtes, daß ſich voraus⸗ 5 ſichtlich zu einem großzüglichen Feſte cgeſtaltet, bitten wir höflichſt alle A Seaänger unſeres Vereins, ſich von jetzt ab wieder regelmäßig und pünktlich in der Sing⸗ ſtunde zu beteiligen. Wir legen auch beſonders Wert darauf, daß ſich alle unſere ehemaligen älteren Sän⸗ ger, ſoweit es ihnen möglich iſt, aus ihrem Ruheſtand erheben und unſeren Chorkörper ſowie den geſamten Verein durch ihre Mitwirkung in der Singſtunde er— freuen, damit unſer Feſt eindrucksvoll gelinge, wie wir es uns alle wünſchen. Der Vorſtand. Flecke i. Kleidungsſtücken alle Art entfernt Fleck Fips (Keine Ränder) 1/1 Flasche. .—.85 127 ½ Flasche — 50 Pfg. Rathaus Drogerie Peter Moskopp Schöne Tabaksnadeln Tabaksnägel empfiehlt Valent. Winkenbach Weinheimerſtraße. Tabaubrecher I.-Hnnaner werden geſucht. Auch einige Baume Zwetſchen zu verkaufen Peter Belz Luiſenſtraße 56 Kaufe: Gold, Sil- ber, Brillanten, bessere Anzüge, Pfandscheine, Musikinstrumente, Schallplatten, Müngen, alte Waffenu.sonstiges Barimann Mannheim Ankaufsladen R 4, 18 Aus der Schule entlaſſenes Mädchen für einige Stunden am Nachmittag geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. 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Jgd. halb 5— 2. Igd. halb 6 Uhr alle Spiele i. V'heim Zum Eröffnungsspiel der diesjähr. Verbands⸗ ſaiſon laden wir die Viernheimer Fußballfreunde herzl. ein. a Die Sportleitung. NB. Mitglieder haben gegen Vorzeigen der Mit⸗ glieder Karte mit eingekl. Monatsmarke Auguſt ermäß. Eintritt Ar. 207— 46. Jahrgang Viernheimer Anzeiger Weitere Einzelheſten vom Zeppeln Empfang in Friedrichshafen Friedrichshafen, 4. Sept. Die Landung des „Graf Zeppelin“ hat ſich, wie bereits gemeldet, glatt vollzogen. Kaum befand ſich der„Graf Zep⸗ pelin“ ſicher in den Händen der tadellos arbei— tenden Haltemannſchaften, da drängten ſich auch bereits die Angehörigen der Paſſagiere und der Beſatzung um die Gondel um ihre Lieben nach ſo langer Trennung zu begrüßen. Die Muſik⸗ kapelle ſpielte währenddeſſen den Graf Zeppelin— Marſch. Als ſich die Begeiſterung einigermaßen gelegt hatte, wurde das Luftſchiff zur Halle ge— zogen. Um 9.01 Uhr lag der Zeppelin mit der Längsachſe vor dem Oſttor der Halle, langſam lief dann das Schiff in ſeine heimatliche Halle ein. Inzwiſchen hatten ſich im Innern der Halle die Ehrengäſte verſammelt. Der Schiffskörper be— fand ſich erſt zur Hälfte in ſeinem Schuppen, da brachen die Anweſenden wiederum in brauſende Hochrufe aus und ſtimmten das Deutſchlandlied an. Als auch das Heck die Schwelle des Tores paſſiert hatte, beſtiegen die Zollbeamten zur kur— zen Reviſion das Schiff. Kapitän Lehmann, der Führer des Luft⸗ ſchiffes bei dieſer Fahrt, erſchien als erſter in der Gondeltür, hinter ihm Kapitän Flemming. Beide werden mit Hochrufen und Händeklatſchen begrüßt. Die Beſatzung verläßt darauf dassSchiff, ihr folgen die Paſſagiere, darunter auch die drei amerikani— ſchen Marineoffiziere. Vor dem Bug des Schiffes gruppiert ſich ſodann um Kapitän Lehmann die Beſatzung, um jeden von den gelandenen Gäſten zu begrüßen. Der offizielle Begrüßungsakt nimmt ſeinen Anfang. Unter den Anweſenden bemerkt man auch Chefkonſtrukteur Dr. Dürr, ſowie die Gattin Dr. Eckeners. Nachdem, wie bereits ge— meldet. Graf Brandenſtein-Zeppelin die erſte Rede gehalten hatte, ſprach auch ſeine Gattin. die Tochter des alten Grafen, einige Worte der Be— grüßung. Nach Beendigung des offiziellen Be— grüßungsaktes verließen die Paſſagiere des „Graf Zeppelin“, denen noch zahlreiche Blumen— gebinde überreicht worden waren, die Halle, um ſich in den bereitgeſtellten mit Blumen und Fähn⸗ 19 5 geſchmückten Automobilen zur Stadt zu be— geben. Unter Vorantritt einer Muſikkapelle ſetzte ſich um 10 Uhr der lange Zug der Kraft⸗ wagen von der Werft aus langſam in Bewegung. Während der Fahrt durch die Straßen wurden den Zeppelinfahrern, voran Kapitän Lehmann, von den die Straßen umſäumenden Zuſchauern, denen der Eintritt zur Werft verſagt geblieben war, ſtürmiſche und langanhaltende Ovationen dargebracht. Die Beſatzung und die Paſſagiere begaben ſich dann in ihre Quartiere, um ſich vor— erſt einmal auszuruhen. Morgen nachmittag fin— det, wie bereits gemeldet, im Kurgartenhotel das von der württembergiſchen Regierung und der Stadt Friedrichshaſen gegebene Frühſtück ſtatt. Franzöſiſche Anerkennung für den Zepnelin Paris. 4. Sept. Die Pariſer Nachmittagspreſſe widmet dem kühnen Flug des deutſchen Luft— ſchiffes„Graf Zeppelin“ wärmſte Worte der An— erkennung. Beſonders intereſſant iſt es zu leſen. was im nationaliſtiſchen„Journal des Debats“ an anerkennenden Worten ſteht. Dort heißt es u. a. wörtlich: „Zeppelin! Dieſes Wort klang vor 15 Jahren kaum ſympathiſch in unſeren Ohren. Die einſtimmige Bewunderung, mit der die Heldentat dieſes Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ vom ganzen Univerſum gemeinſam empfun— den wird, iſt nicht übertrieben. Wir ſchließen uns mit ganzem Herzen den Glückwünſchen an, die über alle Himmel der Welt Dr. Eckener und ſeiner Mannſchaft zufließen.“ Zeppelins Weltflug weckt neue Hoffnungen * Goldene Sonne grüßte in der Frühe des Mittwoch den von ſeiner Weltreiſe heim— kehrenden„Graf Zeppelin“. Das Luftſchiff, das gleich einem Silberſtreiſen Länder und Meere überquert und in rund 20 Tagen die Welt umſegelte, hat gewiſſermaſſen eine neue Epoche für die Beziehungen der Völker zuein— ander eingeleitet. Ein Bild deutſchen Geiſtes, deutſcher Wiſſenſchaft und deutſcher Arbeit iſt den Völkern von drei Erdteilen als ein Abbild techniſcher Fortſchritte, als ein Werkzeug des Friedens, des völkerverbindenden Verkehrs vorgeführt worden. Einziger Zweck dieſer Weltſahrt war die Erürtagung des Beweiſes, daß das deutſche Volk ein Volk der Arbeit, des Fortſchritts, des Friedens iſt und Freundſchaft halten will mit allen Völkern der Erde, das vor- wärts ſtrebt, im Geiſte menſchlicher Kultur und friedlichen Ausgleichs. Die Völker der Welt ſollen an Deutſchland glauben, an Deutſchland und ſeinen Willen, zas Werk des Friedens zu ſchaffen. Als Triumphator, als Sieger iſt das Luft— ſchiff heimgekehrt, das vom deutſchen Volt als Mote des Friedens ausgeſchickt wurde. Es hat ſeine Miſſion reſtlos erfüllt. Davon zeugen die Fahnen Länder, deren Hoheitsgebiete der Graf Zeppelin auf ſeiner Weltfahrt überflog, die Fahnen, die heute in bunter Eintracht von der Zeppelinhalle in Friedrichshafen feierlich nebeneinander in ſonnendurchglüter Luft flattern. Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die ſaſt 35 000 Kilometer lange Strecke, die„Graf Zeppelin“ zurücklegte, erinnern wir uns, mit welcher Spannung er überall erwartet, mit welcher Herzlichkeit und Begeiſterung er über— all empfangen wurde, welches Bedauern er dort zutückließ, wo er aus Witterungsrückſichten nicht erſcheinen konnte, dann wiſſen wir auch, daß dieſe Weltfahrt des deutſchen Luftſchiffes ein Erfolg, ein politiſcher und ein geiſtiger, für Deutſchland iſt. Man kann Deutſchland heute nicht mehr an die Wand drücken wollen durch entwürdigende, rechtswidrige Zumutun— gen. Es hat ſich ſeinen Plat im Rate der Völker in jahrelangem diplomatiſchem Ringen mühſam zurückerobert. „Graf Zeppelin“ hat dieſe Diplomaten⸗ arbeit dadurch vertieft und vollendet, indem er Deutſchland den Herzen und Seelen der Völker näherbrachte. Die Schwedenfahrt der deutſchen Hochſeeflotte. Das vereinigte Geſchwader der Nordſee⸗ und Oſtſeeflotte hat ſeine große Herbſt⸗ manöverausreiſe angetreten, die nach Schweden führt und der ſich längere Uebungen in der Oſtſee anſchließen. Unſer Bild zeigt die Ausfahrt des Flottenverbands mit den Linienſchiffen„Schleſten“, Schleswig⸗Holſt ein“,„Elſaß“ und„Heſſen“ in Kiellinie mit Kurs auf Schweden. ö nn Freitag, den 6. Sept. 1929 —. Brand- und Einſturzlataſtronhe am Kurfürſtendamm in Berlin. Die Feuerwehr bei den Ein Dachſtuhlbrand von ſeltenem Ausmaß Ausbruch. Die Feuerwehr ſtand zunächſt dem ſchwierigen Löſcharbeiten. lam am Kurfürſtendamm im Weſten Berlins zum Brand machtlos gegenüber. Das oberſte Stock⸗ werk mit deu koſtbaren Sammlungen eines Wiener Schauſpielers wurde ein Raub der Flammen. 2 Feuerwehrleute wurden durch herabſtürzende ihnen ſeinen Verwundungen bereits erlag. der Berli 5 ner Feuerwehr. Gebäudeteile ſo ſchwer verletzt, daß einer von Der Brand iſt einer der ſchwerſten in der Geſchichte Ueber die Dürener Eſſenbahn⸗ kataſtrophe, worüber wir an anderer Stelle aus⸗ führlich berichtet haben, entnehmen wir noch nachträglich der Dürener Tagespteſſe folgende Stimmungsbilder, die auch heute noch von Intereſſe ſind. Die„Dürener Zeitung“ unterm 26. Auguſt: ſchreibt „Ein linder Hochſommerabend mit herbſt⸗— lichem Kolorit ſinkt langſam über die Natur. Zu beiden Seiten der baumgeſäumten Land— ſtraße reihen ſich leere oder noch mit Garben beſtandene Stoppeltelder, weite Flächen ſaft— grüner Rübenfelder und graugrüner Wieſen bis zum verdämmernden Abendhimmel am fernen Hori Die Fahrt müßte ein reiner Genuß ſein, wenn ſie nicht das ſchreckliche Zie! hätte. Die Gedanken an das entſetzliche Er— eignis mit ſeinen erichütternden Folgen er— ſticken ſebes andere Gefühl. An der Stätte der Kataſtrophe iſt heute(Montag) die Abſperrung viel ſtren— ger durchgeführt als geſtern. Was auch ver— ſtändlich iſt. Denn der ſtarke Andrang von Menſchen aus der nahen und weiten Um— gebung hält unvermindert an und könnte die Räumungsarbeiten leicht behindern. Abgeſehen non möglichen Unglücksfällen. die man am beſten vorher mit den weiteſtgehenden Maß⸗ nahmen rerhindert. Des Morgens ſollen auch, mie man berichtet, zahlreiche Journaliſten. Preſſephotographen und Filmoperateure an— weſen geweſen ſein, deren Berichte, Bilder und Filme in die ganze Welt hinausgehen und gleichzeitig den ſpäteren Zeiten noch an— ſchauliche Dokumente des unerhörten Umfanges dieſer Kataſtrophe darſtellen können. Das Bild der Verwüſtung iſt durch die ſchon die ganze vorhergegangene Nacht und den vollen Tag ununterbrochen durchgeführten Räumungsarbeiten noch um einige Nunancen intenſiver geworden. Denn um hier zu räumen, muß noch viel zerſtört werden. Zur Seite ſteht ein ſchwerer Kran mit wuchtigem Aufriß. Er hat ſchon ein gutes Stück Arbeit geleiſtet. Die 100 Tonnen-Loko⸗ motive wurde von ihm wieder auf die Gleiſe gebracht, ſodaß ſie abgefahren werden konnte. Man glaubt, ſie wieder inſtandſetzen zu können. Die ſchweren Ketten an dem von dicken Drahtſeilen gehaltenen mächtigen Eiſenhaken halten den Tender umfaßt und werden ihn ebenfalls bald in ſeine richtige Lage gebracht haben. Ich ſchreite mit einem Herrn durch den einen 3. Klaſſewagen, deſſen Inneres zwei kontraſtreiche Teile dar— ſtellt. Der eine, in den wir einſteigen, iſt noch faſt vollkommen erhalten. Selbſt eine Reihe der Fenſterſcheiben iſt noch intakt. Der zweite Teil dagegen bildet einen wüſten Haufen von Holzteilen, bis in kleinſte Teile zerſplittert. Man ſtellt ſich unwillkürlich die Inſaſſen vor, und das Grauen kriecht einem geſpenſtiſch über den Rücken. Hier hat der Tod furchtbare Ernte gehalten. Ein entſetzlicher undefinierbarer Geruch aus dem man Ströme Bluts herauszuſpüren vermeint, legt ſich einem beklemmend auf die Bruſt. Hier liegt ein Schuh, dort noch einer, hier ein Weißbrot auf dem Bogen Papier. unn den es eingewickelt war, dort Bananen, hier ein beſchmutzter Schal, dort verſtreut die Teile eines Kartenſpiels— Zeugen des ſchroffen MWechſels zwiſchen behaglicher Sorgloſigkeit und ſchreckerfüllter Tragödie. Dieſer Wagen iſt mit einer ſolchen Wucht in den Packwagen hineingefahren, daß letzterer von ſeinem hinteren Fahrgeſtell gehoben wor⸗ den ift. Ein anderer Wagen liegt auf der Seite. Man iſt beim Rettungswerk von oben burch die Fenſter geſtiegen. Es beſteht die Möglichkeit, daß man unter der unten liegen— den Seitenwand noch Tote findet..“ Die„Dürener Volkszeitung“ ſchreibt unterm 26. Auguſt: „In den Feſtesmorgen des erſten Schützen⸗ tages läuteten die Sonntagsglocken. In ihren Feierklang hinein miſcht ſich Sirenengetön. Das Heulen kommt von Oſten her. Was hat es zu ſagen? In meiner oberſchleſiſchen Hei— mat heulen Sirenen, wenn irgendwo ein Großfeuer brennt oder eine der vielen Gruben und Hüten vom Unglück heimgeſucht wurde. Ich horche auf. Aber da die Kirchgänger Dürens ſcheinbar dieſem wenig feſtlichen Ton keine Bedeutung beimeſſen, laſſe ich alle böſen Ahnungen wieder fahren. Das iſt um 830 Ahr. Um 9 Uhr hebt wieder das Geheul an. Durch die Sanitätsſtation in meinem Haus erfahre ich dann, daß in Buir ein furchtbares Eiſenbahnunglück geſchah. Sofort wird der Kraftwagen beſtellt und hinaus gehts zur Stätte des Unglücks. Die Chauſſee nach Köln hinab. Sie iſt durch den Nebelregen glitſchig. Der Führer muß vorſichtig fahren und doch Tempo halten. Ein Güterzug auf der Strecke Euskirchen verzögert unſere Fahrt. Dann geht es weiter. In Golz⸗ heim ſtehen die Leute in Gruppen vor den Häuſern. Sie beſprechen das Unglück. Die erſten Straßen in Buir ſtehen im Zeichen der Kata— ſtrophe. Zahlloſe Sanitäts-, Laſt⸗ und Per⸗ ſonenautos ſind unterwegs. Ihr Tempo iſt aufgeregt, wie das der vielen Menſchen, die ſich hin und her ſchieben. Unſere Fahrt geht am Buirer Bahnhof vorbei über das Stoppel— feld hinweg zum Stellwerk hin, der Stätte der Kataſtrophe. Der Anblick iſt furchtbar, die Verwüſtung groß. Nicht einmal vom Stellwerk ſelbſt ganz zu überſehen. Die Lokomotive mit dem Kohlen— wagen, die ſcheinbar zuerſt entgleiſte, hat ſich quer über die Schienenſtränge gelegt. Der An— prall der folgenden Wagen muß furchtbar ge— weſen ſein; denn der lange Packwagen und auch der Wagen der Poſt ſind auf die fünf Meter hohe Böſchung hinaufgeſchleudert wor— den. Dahinter liegen zwei Wagen dritter Klaſſe zur Seite geworfen. Der nun folgende Wagen der zweiten Klaſſe iſt am übelſten mit⸗ genommen. In ihn haben ſich der Kohlen— wagen von vorn und die folgenden Magen hineingeſchoben. Die ſind ebenfalls ſtark demo⸗ liert. Am anderen Ende des verunglückten Zuges liegt der Speiſewagen quer über die Gleisanlage. Seine Decke iſt geborſten. Er ſelbſt hat ſich ſeitwärts gelegt. Die Gleisanlage iſt vollſtändig zerſtört. Der Boden aufgewühlt. Die Schienen und Eiſenſchwellen ſind verbogen als wären es Büronadeln. Sogar die in der Nähe ſtehenden Telegraphenmaſten ſind be⸗ ſchädigt, und das Einfahrtſignal liegt von der Lokomotive gefällt vor dieſer. Große Lachen Bluts, zerfetzte Polſter, verſtreute Koffer, Glas⸗ und Holzſplitter bedecken den Boden rinas um den Unglückszug. Auorzte, Sanitäter, Eiſenbahner und ein Kommando des Stahlhelms ſind zur Stelle und tsbereit am Rettungswerk. Einzelne Schretkeus bilder. Aus der Nähe geſehen bieten ſich dem Beſchauer ſchreckliche Bilder dar. Zwiſchen den ineinander geſchobenen Wagen liegen die Verunglückten: Tote und Schwerverletzte. Man hat die Dächer oder auch die Seitenwände ein⸗ geſchlagen, um ihnen zu helfen. Fieberhaft arbeiten Sauerſtoffapparate. Wenig abſeits von der Unglücksſtelle fällt mir ein geretteter Paſſagier auf. Er iſt am Kopf leicht verletzt. ſein Anzug arg beſchädigt. Er jammert laut und ringt die Hände.„Arme Adrienne!“ iſt ſein Verzweiflungsruf, mehr weiß er nicht zu ſagen. Da er das polniſch hinausſchreit, mache ich mich an ihn heran. Als er ſich polniſch an⸗ geſprochen hört, merkt er auf umarmt mich und wird redeſelig. Ich frage nach ſeinem Schmerz und erfahre, daß er um ſeine Frau jammert, die tot unter den Trümmern ſteckt. Er will immer wieder zur Unglücksſtätte hin. Man wehrt ihm den Zutritt. da eben die Bergungs⸗ arbeiten im Gange ſind. Da beruhige ich ihn und laſſe mir ſein trauriges Erlebnis erzählen. Er heißt Jan Gaſiorowſki, iſt Kaufmann, gebürtiger Pole und lebt ſeit 20 Jahren in Paris. Er war mit ſeiner Frau Adrienne, einer Franzöſin, auf der Fahrt nach Lublin in Polen begriffen. Zur Hochzeit ſeiner Schweſter gings. Seine Frau wollte gar nicht mitfahren, da hatte er ſie gebeten, es ſeiner Mutter wegen zu tun. Als der Zug in Düren war, ſo er⸗ zählte der weinende Gatte weiter, wollte ſeine Frau in den Speiſewagen frühſtücken gehen. Er ſagte daraufhin, ſie ſollte warten, er wolle ſich vorerſt in der Toilette waſchen. Damit war ſie zufrieden. Während er ſich wuſch geſchah das Unglück. Er hatte dann verzweifelt ſeine Frau geſucht. Durch ein Coupefenſter, das er einſchlug, ſuchte er zu ihr zu gelangen. Er traf auf fremde Tote. So fand er einen Mitreiſenden, deſſen Kopf zwiſchen den Pol- ſtern gequetſcht hervorſah. Total ſchwarz aus⸗ ſehend, infolge Erſtickung. Seine Frau fand er erſt ſpäter. Der Oberkörper ſteckte unter Trüm⸗ mern. Ich habe ſie ſpäter geſehen. als man ſte hervorholte: das eine Rad des Kohlen— wagens war ihr in die Hüfte gegangen. Auch ihr Geſicht war bläulich ſchwarz. Das Unglück im Speiſewagen. Den Zahlkelner der„Mitropa“ halte ich an. Er ſieht noch ſehr verſtört aus. Ich ſage ihm, daß ich Zettungsmann ſei und von ihm über die Wirkung der Kataſtrophe im Speiſe⸗ wagen etwas wiſſen wollte. Da erzählte er: „Es war gerade Frühſtückszeit. Der Speiſe⸗ wagen war voll beſetzt, faſt durchweg von Ausländern, wie überhaupt der Zug größten⸗ teils internationale Fahrgäſte aufwies. Met⸗ ſtens Polen, da es eben ein direkter Zug nach der polniſchen Hauptſtadt iſt. Ich war gerade am Einkaſſieren, als plötzlich ein gewaltiger Ruck alle durcheinander warf. Ein zwetter und dritter Stoß folgte. Die Reiſenden ſchrieen laut auf, da man noch Furchtbareres erwar⸗ tete. Viele wurden durch Glasſplitter ver⸗ etzt. Aber ſonſt gab es weder Schwerverletzte ioch Tote. Der Anvprall erfolgte von der Seite des Speiſewagens her, wo ſich die Küche be⸗ fand. Hier wurde die eine Küchenwand voll⸗ ſtändig zertrümmert. Wie durch ein Wunder iſt der Koch am Leben geblieben. Ihm wur⸗ ben nur außer leichten Verletzungen und eini⸗ zen Verbrühungen die Zähne ausgeſchl Wir dachten an nichts in dieſem Mo als eben an unſer letztes Ende“, ſo ſchloß der Zahlkellner ſeine Erzählung. Es muß etwas Furchtbares um einen ſol⸗ chen Tod ſein. Die Adrienne des armen Polen fand man z. B. ſitzend im Polſter, als ihr ein Eiſenrad den Leib durchſchnitt. Zwei Abteils weiter in der zweiten Klaſſe gab es die meiſten Toten. Hier lagen die Koffer wüſt durchein⸗ ander. Die Reiſelektüre verſtreut, außerhalb des Zuges. Sanitäter heben eines von den Büchern auf. Ich ſchaue nach dem Titel.„Au Pays des Hommes Nus“—(„Vom Lande der nackten Menſchen“) handelt es. Es muß furchtbar ſein, von ſolcher pornographiſchen Lektüre hinweg in die Ewigkeit abgerufen zu werden. Ein Sportlertrupp im Unglückszug. Mein Weg zwiſchen Unglücksſtelle und Buir wiederholt ſich heute viele Mal. Ich forſche nach der Zahl der Opfer, die man an keiner Stelle, auch nicht an der amtlichen erfahren kann. Die Zahlen, die genannt werden, wider⸗ ſprechen ſich. Auf einem dieſer Wege ſtoße ich auf eine Sportlertruppe, die ſich durch Baskenmützen, weiße Sweater und hellblaue Hoſen als ſolche kennzeichnet. Es ſind Schwimmer von der„Foe⸗ deration ſportive de travail“ aus Paris, die zum Wettſchwimmen nach Berlin und von da nach Warſchau fahren wollten. Ob ſie ein Opfer zu beklagen hätten, frage ich. Sie bejahen. „Wir ſaßen zuſammen in einem Abteil der dritten Klaſſe als das Unglück geſchah. Nur einer unſeres 9 Mann ſtarken Trupps war nicht bei uns. Er war im Waſchraum, ſich zu taſieren. Da geſchah das Unglück. Wir fanden ihn ſpäter unter den Trümmern des an der einen Seite demolierten Perſonenwagens. Der eine Fuß war ihm abgeriſſen worden und die eine Hand war ſchwer verletzt. Wir fahren nun nicht mehr zum Schwimmfeſt. Uns iſt die Freude daran genommen.“ Noch andere Bilder. Der Anblick des Elends auf der Unglücks— ſſtätte iſt mannigfaltig. Eine Frau treffe ich an. Ganz derangiert in ihrer Toilette und im Weinkrampf liegend. Sie hat außer leichten Verletzungen einen ordentlichen Nervenſchock abbekommen. Sie iſt Witwe und weint um ihre Kinder, die nichts von dem Unglück der Mutter ahnen. Auf den vielen Poſtſäcken, die un die hundert umherliegen, ſitzt ein älterer Herr. Blutig am Kopf. Auch er zählt zu den Leichtverletzten, aber auch ihn hat es die Ner— ven gekoſtet. Ein groteskes Bild gibt ein Japa⸗ ner ab. Ich finde ihn auf der Böſchung ſitzend und auf ſeiner Schreibmaſchine ſchreibend. Ex gehört auch zu den Paſſagieren des Unglücks— zuges, kommt aus dem Haag, iſt Journaliſt und macht, wie er mir durch franzöſiſche Brok— ken zu verſtehen gibt, einen Bericht an irgend— eine Zeitung. Es gibt eben drollige Kerle auf Gottes Erdboden; unser Japaner hier gehört zweifellos zu den Rekordſchlägern. Die Rettungsarbeiten. Bald nach erfolgter Kataſtrophe ſchwirrten Sanitätsauto, Omnibuſſe und private Kraft⸗ fahrzeuge an. Sie brachten Aerzte, Sanitäts⸗ mannſchaften und Eiſenbahner zum Rettungs- werk herbei. Von Köln gingen zwei Laza rett⸗ züge und von Aachen einer um Hilfe zu brin⸗ gen, und auch ein Gerätezug aus Düren war zur Stelle. In vorbildlicher Weiſe beteiligte ſich auch an den Rettungsarbeiten ein Kom⸗ mando des Stahlhelms. Die Rettungsarbeiten ſelbſt waren durch die ineinander geſchobenen Wagen des Unglückszuges ſehr ſchwierig und ziemlich unzureichende Mittel zur Stelle. So gelang es nur mit größter Mühe und unter viel Zeitverluſt zwei ineinanderandergeſcho⸗ bene Wagen auseinander zu reißen, zwiſchen denen noch Schwerverletzte mit dem Tode ran⸗ gen. Schwere Drahtſeile, die man zwiſchen die Wagen und einen Motorpflug ſpannte, riſſen ſtändig. So waren die Bergungsarbeiten um 1 Uhr noch nicht zu Ende. Vielfach fehlte auch ein einheitliches Kommando.“ Die ehrliche Finderin. Gutmütigkeit und Ehrlichkeit wachſen zu⸗ weilen doch auf einem Holz. Dieſe Eigen— ſchaften beſaß nämlich eine biedere Jungfrau in Amſterdam. Wenigſtens ſoweit, als ihr Eigennutzen dabei in Betracht kam. Eine alte Dame hatte in der Zeitung inſeriert, daß ſie dem ehrlichen Finder der von ihr verlorenen Broſche eine recht annehmbare Belohnung geben wolle. Schon am Nachmittag wurde bei ihr geläutet, und ein junges Mädchen, dem man die Ehrlichkeit auf dem Geſicht aänſah, erzählte, daß ſie die Broſche gefunden habe, und ſie ſofort auf die Polizei gebracht hätte. „Ich komme“, ſagte ſie,„um ihnen das zu melden, damit ſie beruhigt ſind. Auch freue ich mich, denn eine kleine Belohnung kann man in dieſen Tagen ſchon annehmen. Es iſt ſchon vier Uhr und um 5 Uhr wird das Büro ge— ſchloſſen. Am beſten, ſie gehen gleich zum Poli— zeibüro und wenden ſich an den Inſpektor Gariſon, dem ich die Broſche übergeben habe“ Und dann fügte ſie verlegen hinzu.„Vielleicht darf ich am Abend wiederkommen, um die Belohnung zu holen.“ Die erfreute Dame nimmt Mantel und Hut Das ehrliche Mädchen begleitet ſie noch bis zur nächſten Halteſtelle der Straßenbahn und verabſchiedet ſich dann mit einem herzlichen„Auf Miederſehen heute abend“! Die Dame, froh, daß es doch noch ehr⸗ liche Menſchen auf der Welt gibt, fährt zum Polizeibüro und— muß zu ihrem Erſtaunen erfahren, daß dort weder eine Broſche abge⸗ geben noch ein Inſpektor des angebenen Namens exiſtiert. Die Beamten raten ihr mitleidig, ſo ſchnell als möglich nach Hauſe zu gehen, weil die Sache nicht ganz geheuer ſei. und als ſie zu Hauſe ankammt. findet ſie Tür und Schubladen oſſen. und alle ihre Juwelen und Garderobe geſtohlen. Auf einem Zettel aber ſteht:„Ich verzichte auf die Belohnung. 2 Die ehrliche Finderin!“ Ja, es gibt doch noch gute Menſchen auf der Welt. Man muß ſchon Pluck haben. um ſie zu finden Von Feigen, Datteln und Bananen. Wegen ihres großen Gehalts an Kalk 15 Mangan ſind die Feigen dem menſchlichen Kör⸗ per beſonders wertvoll zum Aufbau ſeiner Kno⸗ chen und Zähne. Stillenden Müttern und Kin⸗ dern iſt daher häufige Feigennahrung bekömm⸗ lich. Auch bildet die Feige eine treffliche Aus⸗ gleichsnahrung bei Speiſen mit vielen ſäurebil⸗ denden Mineralſtoffen, wie Eier, Fleiſch, Fett, Fiſch uſw.— Die Datteln, die in Wüſtengegen⸗ den tagelang die einzige Nahrung für Menſchen und Tiere ſind, wirken durch ihren ſtarken Gehalt an Sonnenenergie im Körper ſtark löſend. Mäßig genoſſen und gründlich ge⸗ kaut können ſie wertvolle! Nutzen bringen. Die Wirkung der der Dattel nemobnenden Nähr⸗ kräfte werden noch dadurch erhöht, daß man ſie in Olivenöl taucht.— Wie die Feige, iſt die Ba⸗ nane wegen ihres Baſenüberſchuſſes ein gutes Nährmittel. Da der Gehalt der Trockenbananen. an Kohlenhydrathen, Mineralſtoffen und Komple⸗ tinen dreimal ſo hoch iſt wie bei friſchen, iſt die Trockenbanane unbedingt vorzuziehen. Die„geizigen Schotten“. Bekannt iſt die Geſchichte von dem Schotten, der ſeinen Freund in London beſuchte und die⸗ ſen während der acht Tage von morgens bis abends für ſich bezahlen ließ. Als die beiden zum Abſchied in einer Bar ſaßen und den allerletzten Whisky⸗Soda herunterſpülen wollten, zog der Engländer wie gewohnt. die Börſe, doch da klopfte ihm der Schotte auf die Schulter:„Neun“, ſagte er,„das gebe ich nicht zu. Acht Tage haſt du für mich bezahlt, dieſen letzten Whisky wollen wir ausknobeln.“ Als Kavaliere ſind die Schotten nicht ſehr be⸗ liebt, denn ſie geben nicht viel aus. Einer hatte ein junges Mädchen, um nicht ein Lokal beſuchen zu müſſen, vier Stunden lang durch einen Park geführt und ſah ſich, als ſie faſt zuſammenbrach, genötigt. ihr ein belegtes Brot zu kaufen. Das koſtete einen Schilling. Kaum war das Mädchen zu Hauſe, als ſie die Wut über dieſen Kavalier packte; ſie nahm einen Wagen, fuhr zu ihm. warf ihm den Schilling vor die Füße.„Mein Gott“. ſagte der Schotte, und ſteckte das Geld ein,„das hätte doch auch Zeit bis morgen gehabt.“ Ein anderer wurde geiragt:„Wie war's denn geſtern mit der Liſſy? Teure Sache was? Wie⸗ viel haſt du ausgegeben?„Vier Schilling“, ſagte der Schotte,„mehr hatte ſie nicht bei ſich.“ Der Bürgermeiſter von Aberdeen liegt im Sterben, ſeine Frau ſitzt neben ihm, erinnert ſich aber plötzlich, daß ſie vergeſſen hat, die Medizin zu holen.„Eduard.“ ſagte ſie,„ich gehe raſch ein paar Schritte. Sollteſt du inzwiſchen ſterben, ver⸗ giß nicht vorher die Lampe auszupuſten.“ Aeberfall Budapeſt. 2. Sept. Heute früh wollten zwei Männer den Kaſſendirektor des Miniſteriums des Innern ſprechen. Sie knüpften ein längeres Geſpräch mit ihm an. Plötzlich zog der eine ein Fläſchchen aus der Taſche und ſchüttete dem nichtsahnenden Beamten eine Flüſſigkeit ins Geſicht. Unter großen Schmerzen brach der Ueberfallene bewußtlos zuſammen. Dieſen Au⸗ genblick benutzten die Räuber aus der offenſtehen⸗ den Kaſſe 7000 Pengö zu entwenden. Als der Be⸗ amte zu ſich kam, wurden die Miniſterialbeamten alarmiert und auch die Polizei und Sanitäter gerufen. Es wurde feſtgeſtellt. daß ſich in dem Fläſchchen eine Miſchung von Aether und Pa⸗ prika befunden hatte. Die Täter konnten bis zur Stunde noch nicht feſtgenommen werden. die ſah ſie Glauben, Jörg, ihrem Liebling. Er war rging och rung wenig 2 110 eſer Ec i t; denn ein ganzes Jahr ve un Die Frau ſchenkte d und ſie hatte rech Mannhe 8 77 und davon, und n othringer waren längſt auf kein Lebenszeichen von verſchollen. 8 ſten 1 Is die er „af * des Jahres 1666 * 3 Mär en, kam ein a, es war im erch. n ſan D 2 8 12 der Wandersmann von Hei 1 f ſeine Als man nicht chte ihn au erſu 7. 7 unde vor das Stadttor und te von ihm wie von jedem, 9 frem Man verlange naß. „den Ausweis und un 5 1 1 1 1 * f — delberg her um die Dämmerſt bat um El der zureiſ Geſundhe 5 an ihm fand, ließ man ihn ein. Den Weg nahm der Fremde in die Kirchgaſſe. Hatte it von Kopf bis zu Fuß. Verdächtige den ſei⸗ noch mehr verwundert über Stra Wohin er auch 1 * le und Leere, die in den ſo war e 1 K ti eimatſtadt Mannheim herrſchte. iche S gründliche Unterſuchung am Tore ſein Erſtaunen 11 eim 5 höchſte erregt, chon die aufs die unh ner 6 1 klei- t an ſeine „die ſo klug und keck ſerer ann und aße auf Aft deine D ich ja in Eurem Welt hineinblickten, „indem er ihm kräf⸗ Jörg? Tr Jahr wütet in un e N 5 * ef ſofork 2 Da, als er ihm in — 7 1 4 Er lief die düſtere Str und ab; niemand zeigte ſich. Da endlich kam aus dem Mann heraus mit einem Er ahnte nichts Gutes. nen, ſchwarzen Kaſten unter dem Arm und lief gerade dem üße trugen, ellte er dem elterlichen Türen waren geſchloſſen. Namen⸗ Er war der Bader Hans Jakob Biſt du 7 Zehrer. Den kannte er. e:„ Seit einem 8 8 bekannter in eilendem Lauf an ihm chaute den Fremden verwunder · * 1 chenſeele weit und breit. ens ſeine äden und loſes Weh überkam ihn. ſe ein großer 2 7 o ſchnell ihn geredete O auſe zu. „Nun, Jakob“, redete er ihn an,„wie geht's Euch?, Der An vorbei, oder ein mit ſchwaczem Tuche verhängter Wagen und ſchwieg eine kleine Welle. Was iſt denn bei Euch los? Man kennt Mannheim nicht mehr aus.“ unter der hohen Stirne hervor in die rollte an ihm vorüber. hellblitzenden, blauen Augen ſchaute erkannte er ihn wieder und er wann huſchte ein Un Jörg in die Hände. tig die Hand ſchütte blickte, keine M Nachbarhau Heimat ſchön an. H tern Noch Opfer gefallen vor einer Herz Wirſt vergeblich 2 * e . 8 5 Auch de ne E Wie hab * chen hat dieſe furcht⸗ nweggerafft. ſchon h ums 5 Sterben um und um. ie ein Kind euche zum otſchaft. Et ſchluchzte w. derte von Men e gepocht haben. S ler Krankheiten 1 1 „Dem Jorg würde es ſchwer Stadt die Peſt. Hun an deiner Haustür ſind der ſchrecklichen immer geht das Woche erſt.“ barſte a in ie Peſt Y Traurige Heimkehr. liche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ tkundl eima zed ün⸗ ieſer Es ang größere 1 t ein äng Seen Sä ink. iten ge zehnten 3 2 erholen, i Der Gr 8 F d. Den ei⸗ S — 185 13 * m. 50357. Mäntelchen für kleine NMädel M. 55352. aus hellebigem Wollſtoff herzuſtellen. mädchenmantel aue bleu Flauſch oder Doppelreihlger Knopſſchluß, aufgeſteppte anderem Wollſtoff in Raglanfoem mit dop⸗ Taſchev. Im Rückenteil Güctet ung Paſſe pelreihigem Knopſſchluß und aufgeſetzten mit angeſchulttener Patte, die bio zue Taſchen. Der breite Gürtel auo demkantel⸗ Kellerfalte ceicht. Heller Pelzkragen. material kann buech einen Ledergürtel er⸗ Li 1 350 351 t werden N Hackebell M- Lindaſchnitt Ur. 50 Ke. 36332 70 Pf) doe 2.). 50 335(7 pf.) fue 4—0 und 6-6). (70 pfennig) für 2—4 und 40 Jahre kragen, eingearbeitete Taſchen, einreſhiger gürtel kann durch einen Ledergürtel er, . 86 354. 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Im Sein Lockru ch ge ſi — — S 2 1 ſchlag derſchön äufiger 1 ö Er verſchmilzt, ohne ſeinen zwi le wun 2 * immer no ärbte Stieglitz oder Diſtel Klangbild des Lockrufes ſtiglit, pickleit und pickelnickt kleia. chiedene itze in größeren Flügen umher. ch in den letzten Jahr ter Fink, der Girlitz, ſehr ver⸗ etliebſter Kerl, der nach ſeiner An⸗ Finken ſeht hoch. ffliegen ein kurzes zwanzig ver 1 1 mals wieder 15 1 k ein h ätzen. Unter den Finken i Bluth gel d ze oder Diſtel an re ſchneite!n S hutt⸗ ch nahrungſuchend auf den trockenen ndämmen oder Waldblößen niederläßt. Der Lock 2 f. in durch * 4 tbaumpflanzungen. Im Herbſte und 2 0 Er iſt ein all en die Stieg 1 Bild bietet dann ein Schwarm d Der Stieglitz liebt beſonders ten Vögel, der er vle ter, aber t der prachtvoll ge Name iſt das t 5 te iſt der Finken Apri f fling. chledenartigſten Melodien. s Gegege, da fang änf nde: Nachtke das mitun halden, Bah gentlichen Geſang deutet Naumann m ſe Lau grrr, tjo, tjo, tjo. le her über beſonders gut ſchlagende J 1 1 2 k läßt beim Au in weniger gu t An und den gaukelnden Balz 0 7 kun Erfreulicherweiſe hat f im Elbtale unſer klein 5 d mehrt. tene 97 ören, Ei 1 55 1 iſt, als hätten die Sten Welch herrliches trieben. bun — Obſtgärten und Ob Winter iſt der Grün Winter ſtre die ver a frũ fin kurze läßt. 5 if ten t verſtand er wie keiner in der — 1 1 n in der hn ſe * 1 ſe drunten war ein Mann. wie man ib — 1 iel Reitz, das lange, hagere Schneiderle. 3 1 Dan Kirchga findet. Sein Seinen Namen hat ihm 5 Gickern, eingebracht. Der Gerlitz in feine 5 9 chaft gan eren 1 0 ltete er noch im rei 7 7 U Er war aber auch ein Mann mit reichen Heſchä Alter eine Rührigkeit und einen Eifer, um den ihn jeder⸗ mann beneidele. Kenntniſſen. der ganzen Stadt, und dabei ent d ſe fehlt die U ge ähnlich. Das Gelb der ſi bei jenem reiner, und dem Kop Pat! t in der Färbung dem Zei Uni iſt rſeite 0 der Lockruf, e il f nicht au chulbank erworben; denn er war da nie bei den Vor⸗ en Tei 51 1 größ ber er war ſchon frühe unter fremde * Die hatte er ſich zum a en geſeſſen; erſt 13 1 1 1 * ſchweigen hüllt, G empfinden wir mit Freude das munter Treiben der im⸗ mer beweglichen Meien. — — — chnabel des Gi ärten in 1 iſt der Kege 371 — Auch ier unſe e E. Wi de 5 chwarz: kürzer und dick Wenn hlte von d 3 Wenn er er cht wenig ſtolz. jeinen Fahrten ins welſche Land, da ging ihm das Herz arauf war er ni D 2 Leute gekommen und hatte ein ſchön“ Stück Welt geſehen. zem Wohnungen und erwerben und Fürſorge. 55 e ſuchen dann mit gro 1 Vertrauen die Nähe unſerer 7 „Auf der agte er immer, „wenn er ein rechter Mann werden will.“ Glück in der Nichts war ihm verhaßter als die ſen. ſein en ſitzen und Trübſal bla 7 1 und er redete dann wie einer, der t ſuchte und fand. 5 1 1 f e„ Stubenhocker, wie er ſie nannte, die jahraus, jahrein hinter dem O 9 + All 9 einanderzuhalten, iſt zu mannigfaltig ſind. Leichter iſt das 3 S Die Meiſenarten nach kteriſtiſchen Liedchen. Solche chära 0 1 äußerungen au ingsruf: aut immen nach ihren 1 f ch Zuneigung ihren kürzeren ſehr ſchwer, da diele Be ſin ſi 8 1 * ind, s wiſſen, im Gegenteil, er redete ſeinem Jungen nur immer zu. Und in K Er hatte viel ge⸗ ſehen und erlebt und ſich überall gut durchgebracht. 1 * die erſte Nachricht au „die ihm gefiel, und raf. eider nicht lange. es Stülſchweigen ein. — 1 ft lachte des alten Schneiders Herz, nenbaum der Zauberbotſchaft der Weih⸗ Er zeigte die Schreiben allen ſeinen Be⸗ kannten und Freunden und ko ate es kaum erwarten, ſich allemal über die Briefe wie e bis weitere Nachricht ein gere Zeit bleiben konnte. Vater Reitz wollte davon nicht an er denn. än Kein Wunder, daß ſein einziger Sohn, der Jörg, das die Bündel ſchnallte und den Wanderſtab in die Hand nahm, ass die Lehrzeit im Geſchäfte ſeines Vaters zu Ende war. Es ſteckte eben Wanderblut in ihm. 5. Die Mutter war freilich damit nicht einverſtanden. „Wir ſind nun doch ſchon alt“, ſagte ſie,„man weeß andſtraße muß einer geweſen ſein“, Nach Monaten erhielten ſie Bamberg. Da fand Jörg eine Stelle auf der er! Ob ſolcher Botſcha nicht, was alles noch werden mag, s'wär beſſer, er bliebe u Hauſe.“ und er freut das unterm nacht lauſcht. ſo zog 0 ſt⸗ ;⸗ teht. ſpec 0 chwanz 2 S Solche ver— a chwanz. Die bla iſt mit braunſchwarzen Querecken ls heißt er wegen der erſtaunlichen Fähigkeit in Verrenkung ſeine ten Kopffedern und ha Das rinden⸗ . Die Oberſeite iſt braun⸗ eren Querbinden. Sumpfmeiſe, der Tannenmeiſe, das Zick, gürr der nd das ſchnurrende D — das Tititetetete + 1. Mit aufgeſträub bgeſchloſſenen Augen ſtreckt er s und dre ba! baren und das 31 4 . 1 U chen des br hm auch den Name 1 1 cherpp der 0 J char, ſpitz die Schar!“ .. Dieser unverkenn⸗ hdäh der 9 eren Gärten der ts, bald vorwärts S eme! 2 1 4 7 ht ihn wie eine Schlange, i g ͤantwor 5 Halſes. regelmäßi ön gezeichnet 1 itz die * ſobald nur einer der Bäume u iu nehr auf, da das Weibchen dem p ch in un d rücwä — „ Ti Ende April oder Anfang Mai hört tändige 1 lung beſitzt oder ein paſſender Niſt⸗ Pink der Koh „das Spizidähdähd te 1 4 * ch f erſei ingsruf 1 * 1 unchen bige Kleid iſt grau mit helleren und dunkl ſe 0 d chnabe ltſame Ge 2 D enmeiſe ur Wendeha Haube 0 Nicht ſelten ſiedelt ſi artige Wendehals an, eine geeignete Höh ten ſich findet. man das be meiſe. ind der Früh und das lockende der Blaumei der Früh! a laufen auch im Zickzack über dem S graugelbe Un den Hals ſehr lang au ſo daß der Die W᷑ bare Ruf fällt um ſo nr lockenden M far verziert. * 1 * * einem —— B ſt ver⸗ it den Worten efe aus 2 Man hörte äng örg. Die Mutter war darob 8 Nach die Lothringer * 1 ſie m „Weißt, Lene, s' iſt halt Kriegszeit jetzt ie Stadt herum, da iſt's ockt und die B übte ihren Sohn l ruhigte 1 Verkehr ſt 7 U K tmen mit ihren Heeren um d ein Wunder, wenn der tiefſte betrübt und bleiben.“ Seine Freude währte doren; aber der Vater halben Jahr trat tie und ſah nichts mehr von aufs en imatver t“. Herausgeg. vom Hei m). 11 1 itenden i e haben thöhl tteenwendel eingebracht. elshe r Ni ul 2 7 ſes ſe eibchens in de Ottern⸗ oder Na (Aus:„Die liebe Heima n R 3 ück und ver⸗ örmi⸗ Die ngſte Lied und reiht gleichmäßiger Stärke an zu den begabteſten S Un 2 Be as (Si * * ängers 2 f ntlaubt 2 er Zaun- oder Klapper⸗ eng ſe durch J n Kehle abge⸗ n iſt der gegen ſechs⸗ zen de Anſchlag eines harten nf e, die am Kop tönigen we⸗ h äufiger wiederholt ſie an der weiß iſe 1 * — * onders dichte I. 1 ſt ein weiche s carakteriſtiſche und ge des Garte in tüten ie e Gar m Waldrande liegen. 1 2 * 7 E i eren Gärten di Die ganze Ober⸗ Graubraun, die Anterſeſte iſt f. 1 mäſt in feine roten imme Es iſt die kleinſte un⸗ 4 * er weiße 2 enn ſie ing. d es Kennzeiche tho grasmücke), cher vorausgeht f chgrauen Oberſei einen dunk eren Augenſtr e Beerenſträuche as Neſtchen d . 1 ie Schwalben, jedes Jahr * 72 ärb ehle der vorigen Art. cken das läng ch und mi . Er Liebt be ſche und baut in ihre Aſtgabeln 2 1 1 * er Sänger zur K — b 1 1 7 ö ſt. Seinen Wohnſitz wählt er eif von „ wie d dem manchmal ein le Die Lockſt rt man da Im Geſan andere, wobei die v e weiße und harten h Un t nur dann, w t von unſcheinbarer 0 * * bis achtmal raſch wiede nes(Klapp zwitf — 1 Müllerchen ücken. Zu erkennen i ter⸗ und der hella 1 grenzt wird. Ein weit 1 01. abel ſo Weſt, daß den wir i f 1 1 1 kommt un m Augu örmige ehlt di Brasmũ i 8 f 5 eigt ein ein 1 kurzen i 4 * dest lund bl Dedehoi. otiw aufs 1 icken kann. 1 Sehr oft h 2 L ſchon gfalt und kehrt ihr 0 n fin werden. 1 zurück, ſolange er lebt i im Spätherbſte, wenn d „erblickt man d er ie ist 8 ler. ſingt von allen die vollen einander. Erſt im Mai Läßt uns Selte mücke, zumei gleich Erſt S ind 5 Teck teck. 1 1 * 2 niger oft, die mit Sor zu ihm Fliederb ges Neſt. grasmücke oder de ſerer Grasm wohltuende folgt ein M ſeite he S ängern, ob⸗ des Platt⸗ 4 11 . Sie gehört zu ie Töne raſ ihrem Liede d — ei⸗ 7 beginnt mit * ang „das durch ein Crescendo zu kr Flötentöne chönen fer wird von den Vogelkennern 1 Die ein zweiteiliger Ge nem rauhen Gezwit tigen, k S ägt. ſehr gef mönches fehlen. äf⸗ Plattmönch, lt. 1 1 Mönchsgrasmücke bewohnt mit mit dichtem Anterholſe und Ge⸗ Man trifft ihn aber au vogel in Parkanlagen und Gär grenzen. entönen anſchwil 1 4 cher 5 chönen Fl 0 lättchen oder Laubwälder lang büſche an Flüſſen. Schwarzp Vorliebe ch als Brut⸗ en, die an den Wald 1 * ören 1+ 2 0 erer Gärten geh die Schwarzdroſſel oder Amſel. ängern unk n S ſcheidet ſich vom Geſange der Amſe Strophe mehrmals w Strophen der Am * ſte ter n bekannte eſang un 4 0 elg f Zu d die Singdroſſel und Dro dadurch, daß jede t m Hüpfen ie chfink am häufigſten 7 U ſie envogel. tändiger Trinkge⸗ — 2 1 ein dumpfe inro 11 chten Hecken von Tarus. gen außer dem bekannten ken auch den ſtarken Grünfinken und und Bruſtſeiten prachtvoll karm ling. In der Ruhe oder be N ſeln. S ſehr oft bei nklen Abend niger ſind und fef iederholt wird, Auch hört man * 1 ircb der Amſel. gik gik gik verneh⸗ beim Niederſetzen 5 Der Lockruf Zip S — lt ö zes. 5 Tix oder r zum Gart und jahrelang zu ang bis in den du * im Herbſte. Auch ſe Schwan 7 U Während die Amſel im Winter uns bleibt, verl * 1 1 vie le el immer meh f. i 228 men, d ißdorn beherber uch eite ſe äumen 0 a1 1 * ſſen beide Vöge gen Nadelb begleitet die Am ächerten en ein ſchar 7 1 lang hört man. wird wie die Amf 4 J ter als das lockende n der Erregung la ört man den Bu t uns die Dro f fin 17 5 5 0 t werden. gen die Dro 1 * 4 1 1 ftigen G d Dieſen Ru mit Wippen des ge von ihr biswei Tack tack. Gärten mit Lebensb Auch den Dreik („Zippe“) iſt ſan Efeu oder We Edel⸗ oder B den auf Sch hrend die nicht wiederho wã 5 gefärbten Bluthä Gärten mit eini legenheit vermö läßt ihren kr hineintönen. auf der Straße mit Pink locken, men. üpp fäftia r! Alrf n. der Finkenſchwärme Ruf hundertfältig zu en drohen, ſäßt er wie chen h Fluglockton ein G iegen fl erwolk Naß während man als Beim Au eldern iſt dieſer jekt 7 1 Wenn dunkle W̃ ünfink das a güpp vernimmt. aus den Kraut hören. der Grü