1 e εεεες⏑ẽ,,'äe e αεεενμεν.. Wild. 1 7 4 t Männer- Sesang e Verein 1848 88 6 9 Ort 10 W 1 5 Wüannuusamnnmnangnsnanundnmnünalt ſaacannunmumuanmma git uppe hung K 1 0 3 M 5 15 U. 0 f 80 a Am Sonntag, den 15. Sept., abends 8 Uhr findet N 0 PEPE 22 wie alljährlich im„Engelſaale“ unſer diesjähriger A 05 . 10 b 4 5 Sonntag, 15. Sept. 3 Uhr 2 A g 2. Verbandstrefien 6 Viernheim 1.⸗1913 M'heiml. ſſſaaamaaaaraecaaageagagaaagaga 10 ſtatt, wozu alle Aktiven, Paſſiven⸗ u. [Moderne Lichtspiele! Die führende Filmbünne Viernheims Annastralle er bern belner Tadebleh, Verde 2044 Viernh eimer 8 eitung Gelernbelmer Bürger- Big.. Blernb. Vollablatt Fer p d dae: e m. s— 5 m. 1130 Uhr ae täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreiz monatl. N 1 k. frei Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wochentl. das l illuſtrierte e koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Bonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petit 10 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Zu zahlreichem Beſuche ladet höfl. ein. Die Sportl. Ih heute Donnerstag In Schriesheim: Fbogg. 19. 1.— Schwarz- und folgende age Das Weltereignis d. Is. 1929 30 Das Standartwerk allererſten Ranges Frontkämpfer: Die Ihr für Deutſchlands Freiheit und Ehre heldenhaft ge⸗— kämpft, zeigt Euren Frauen und Angehörigen nebſt Kindern 8 22 Programm der Rieſenaufführung: Nr. 1 Ein 2 Akter Luſtſpiel Nr. 2 Das neuerſchloſſene Winterparadies Achtung Nr. 3 Achtung Ehrung der Gefallenen von Verdun Nr. 4 Der franzöſiſche Kriegsfilm, aufgenommen an den Stätten, auf welchem Deutſchlands und Frankreichs Söhne die Blüte ihrer Jugend opferten Verdun— Die Hölle Man ſieht den Krieg in ſeiner ſchauerlichen Größe, die Freund und Feind zu gleichem Schickſal vereint, das Grauen der feuer- u. eiſenſpeienden Schlünde, Trommelfeuer, 3 Tage lang— Granatfontänen— Geſchütze recken ſich— die Erde berſtet, zuckt, zittert und ſchreit auf Verdun— die Hölle 4 mal Hunderttauſend Frontkämpfer ſtarben vor Verdun— 100 mal wurde die Erde umwühlt von den Granaten, da wo ſchon die Toten ſchlummerten. Ein Tatſachenwerk— Ein Kulturwerk— Den Söhnen zweier Nationen gewidmet— Das Heldentum d. Frontkämpfer Achtung Dieſer Rieſenfilm wird begleitet von dem beſtbekannten Aiannmnumnmumununnumununnummunnuunnunmmnmumnunnnnmnmgnfaumuammdaul U. T.⸗Orcheſter— 10 Mann Muſik Aumunngaummmnmemmummnmmmmmmummmmmmamnummunnmmnmnmmmmnnn Die größte Filmaufführung, die je in den Mauern Viern⸗ heims gezeigt wurde. Teils des großen Orcheſters— deils des teuren Films wegen erhöhen ſich die Plätze um 20 Pfg. Werktags ab halb 8 Uhr, Sonntags ab 3 Uhr unnnker⸗ btochen Vorſtellungen bis 12 Uhr abends Sonntag Extra große Familien⸗ und Kinder⸗Vorſtellung Zur Aufführung kommt das ganze Abend⸗Programm. Jugend- liche haben jederzeit Zutritt. Preiſe für Sonntag bis 6 Uhr Kinder 20 u. 40 Pf., Erwachſene 60 Pf.— Bei ſämtlichen Vorſtellungen wirkt das 10 Mann ſtarke Orcheſter mit. Die ganze Viernheimer Finwohnerſchaft erſcheint in Maſſen. Sämtliche Vergünſtigungen ſind aufgehoben, a Die Direktion. weißelf. Spogg. 1. u. 2. Schüler. gegeben. Abfahrt wird bekannt gegeben. In Lampertheim: VfL. 1. u. 2. Schüler— Abfahrt wird bekannt Dezirhssparkassg Lorsch Gegr. 1835 Oeffentliche Mündelſichere Anſtalt Spareinlageverkehr Scheck⸗, Giro⸗ und Ronto⸗ correntverkehr Ausleihung von Hypotheken und ſonſt. Darlehen Keiſekreditbriefverkehr Errichtung v. Bauſparkonten Abſchluß von Verſicherungen Beschklis- Räume in Viernheim: NRathausstraſle 24 Kaſſenſtunden: Montags und SSeSSecccccece 5 Ehrenmitglieder herzlichſt eingeladen. ſind. N Der Vorſtand. r Turner⸗Bund Viernheim Aae nmndnnmmnmmumnnu mmm Am Sountag, den 15. September, nachmittags 5 Uhr findet im großen„Freiſchützſaale“ ein Geräte⸗ Mannſchafts Kampf zwiſchen dem Turnverein Weinheim 1862, Turnverein Jahn Maunheim⸗ Neckarau und dem Turnerbund Viernheim ſtatt. Wir laden zu dieſer intereſſanten Veranſtaltung unſere Mitglieder und Sportfreunde höflichſt ein Die Turnleitung. r AEN Mittwochs Nachm v. 2—7 Uhr Freitags Vorm. von 8-1 Uhr Gemeindekaſſe. Freitag Vormittag Auszahlung der Militär- Zuſatzrenten pro September. Winkenbach. „Röller“ u.„Juno“ ferde SSO eee für Kohle und Gas kaufen Sie immernoch am billigſten bei Val. Winkenbach, 22 425 20 Weinheimerſtraße 53 Haushaltung. und Geſchenkarttifel in großer Auswahl u. nur guter Qualität. FIIIEEͤ ͥdx wut 1 alda Laden- in beſter Lage Viernheims billig zu vermieten Off. u.. 301 an die Geſchäftsſtelle des Blattes. Morgen Freitag von nachm. 5 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Läuferſchweine bei Jakob Knapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. Nathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Empfehle Neues Delltalen. . eee eee Jaller Han mit Weingährung, aus eigener Fabrikation fd. 25 Pfg. Neue Salz⸗ und meme fiat Bekanntmachung. Gefunden wurden: 1 Peitſche 1 Heugabel 1 neuer Schlüſſel. Eigentümer wollen ſich bei uns melden. Viernheim, den 11. Sept. 1929. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Ludwig. dunge gute Labensmllell Feinſte füddeutſche Weizenmehle Pfd. 28 u. 26 Zucker— Hefe— Eier Backpulver— Vanillzucker Feinſte Süßrahmtafelbutter Stets friſche Margarine Pfund 65, 75, 90 und 1,— Rein amerik. Schweineſchmalz Pfd. 78 4 Alg. Stangenkäſe Pfd. 58, ½ Pfd. 15.5 Schweizerkäſe— Edamer— Camembert— Rahmkäſe Stück von 109 an Doſe 38, 42, 50 und 60 4 Pfund⸗Doſe 48 Frühſtückskäſe Oelſardinen Ochſenmaulſalat 5 Prozent Rabatt Alois Walter Eſſiggurken Neue gutkochende Linſen Neues Oden⸗ wälder Grünkorn ganz u. gemahlen Eßbirnen Pfund 15 Pfg. Wirtſchaftsäpfel Pfund 15 Pfg. Süße franzöſiſche Tafeltrauben Pfund 42 Pfg. 9% Mabau 0 Milch⸗ ſchweine hat zu verkaufen Georg Werle Lampertheimer Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 14. Sept. Ki⸗Seze Sabbat⸗Anfang 61% Uhr „ Morgen 8 „ Nachm. 4 „ Ausgang 7³⁰ Wochentag⸗Abend 7³⁰ „ Morgen 6³⁰ 9. Elul Versteigerungs-Anzeige. Morgen Freitag, den 13. September 1929, nachmittag 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße, öffentlich zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Ge⸗ brauchsgegenſtände aller Art, da⸗ runter insbeſondere 1 Divan, 1 Nähmaſchine, 1 Nähtiſch, 1 Rauch- tiſch, 1 Büchergeſtell, 1 Jiertiſch, 1 Anrichte, 1 Lederſeſſel, ferner 1 Grammophon, 1 Radioapparat, 12 Paar Schlöſſer, 9 Armaturen, Meſſingtürdrücker, 5 Fahrradſät⸗ tel, 1 Herrenrad, Likörſervice, Ab⸗ legeplatte, Vaſen, kleine Geweihe, ferner 1 Partie Gerüſtſtangen und Halteklammern. Anſchließend an Ort und Stelle 1 Pferd. Lampertheim, den 12. Sept. 1929. Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim F Vereins-Anzeiger Dee eee eee eee Ar. u. Fold.⸗Perein„Teutonia“(Schützen⸗ abteilung.) Freitag Abend halb 9 Uhr Ver- ſammlung im Schützenhof. Beſprechung be- züglich Verbandsſchießen, Vereinswettkampf um Gaumeiſterſchaft uſw. Schießbücher mitbringen, da Eintragungen nachgeholt werden müſſen. Der Vorſtand. Hrieftauben⸗Reiſevereinigung. Das Ein⸗ ſetzen der Tiere zum Preisflug ab Plattling 300 Km. findet am Freitag mittag von 4—6 Uhr ſtatt. Es wird gebeten, die Zeiten pünkt⸗ lich einzuhalten. Die W 8 Verein f. port u. Körperpflege 1896. Samstag Abend findet der Retourkampf im Ringen gegen Sandhofen in Sandhofen ſtatt. Abfahrt der Mannſchaft per Rad wird noch be⸗ kanntgegeben. Der Vorſtand. Geſaug- Verein„Jängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Um pünktliches und vor allem voll zähliges Erſcheinen wird gebeten. Der 1. Vorſitzende. Billige Futtermittel kaufen Sie bei Chriſt. Adler 2., zur Traube Rehendlung 9 ter und Düngemi kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 213 Neueſte Telegramme Wann Frankreich räumen will Paris, 13. Sept. Ueber die Bedingungen für die Räumung der dritten Rheinlandzone, über die anſcheinend im Anſchluß an den Bericht Briands über die Haager Vereinbarungen im geſtrigen franzöſiſchen Miniſterrat geſprochen wurde, gibt das immer gut informierte Blatt Intranſigeant aufſchlußreiche Mitteilnngen. Nach den Informationen dieſes Blattes ſoll der Mini⸗ ſterrat beſchloſſen haben, die dritte Rheinlandzone erſt zu räumen, wenn die Internationale Zah⸗ lungsbank eingerichtet und die Mobiliſierung des ungeſchützten Teiles der deutſchen Annuitäten in Angriff genommen iſt. Mit anderen Worten: Die franzöſiſche Regie⸗ rung läßt ſich auf eine bedingungsloſe Räumung der Mainzer Zone nicht ein. Wenn man die Aus⸗ laſſungen eines Teiles der Pariſer Preſſe über die Räumung in der letzten Zeit verfolgt hat, ſo ſcheinen tatſächlich ſolche Abſichten zu beſtehen. Nach den bindenden Abmachungen, die im Haag getroffen worden ſind, iſt aber eine ſolche Theſe durchaus unzuläſſig. Sie kann ſich nicht einmal auf den Anfang der Räumung beziehen, keines⸗ falls aber auf ihren Endtermin, denn dieſer End⸗ termin iſt im Haag eindeutig auf den 30. Juni 1930 feſtgelegt worden. Die Bombenattentate Hamburg, 13. Sept. Die Unterſuchung der bei dem Hamburger Kaufmann Alfred Pünjer beſchlagnahmte Höllenmaſchine hat ergeben, daß die Anordnung des Zeitzünders unter Verwendung von drei Taſchenlampen⸗ batterien und einem Uhrwerk die gleiche war wie im Falle Lüneburg und Schleswig. Die 1 enthielt 733 Gramm Sprena⸗ off. Ein Geſtändnis. Im Lauſe des geſtrigen Spätnachmittag⸗ hat der Syndikus Guido Weſchke im Altonger Polizeipräſidium ein Geſtändnis abgelegt. Nach ſeiner Ausſa ze hat er das Sprengſtoff⸗ attentat in Weideufleth am 28. November 1928, das erſte in der Reihe der Attentate, mit verübt. Seine Mittäter zu nennen, war er noch nicht zu bewegen. Auch im Kreis Minſen ein Waffenlager? Altona, 13. Sept. Nach Ausſage eines der Verhafteten ſoll ſich im Kreiſe Winſen ein größeres Waffenlager befinden, das 30 Ge⸗ wehre und eine Anzahl Maſchinengewehre enthalte. Ein größeres Polizeigufgebot iſt dorthin entſandt worden, um die Angaben nachzuprüfen. Elf Todesopfer eines Pootsunglücks. Moskau, 13. Sept. In der Bucht von Baku kenterte ein Segelboot. Elf der Inſaſſen, darunter mehrere Kinder, ſind ertrunken. Reich und Preußen über die Verſicherungsreform einig Berlin,. 13 Sept. Die gemeinſamen Be⸗ ſprechungen der Reichsregierung und der preußi⸗ ſchen Regierung über die Reform des Arbeits⸗ loſenverſicherungsgeſetzes ſind beendet worden. Blättermelvungen zufolge ſind neue Beratungen nicht mehr nötig, da man zu einer Einigung ge⸗ kommen iſt. Es ſollen heute Beſprechungen mit den Regierungen der Übrigen Länder folgen. Wie der„Lokalanzeiger“ zuverläſſig erfährt, wurde in der Sitzung auch ein Beſchluß gefaßt, das Saiſongewerbe— und damit auch das Bau⸗ gewerße und die Bauſtoffwirtſchaft— mit einer anderthalbprozentigen Beitragserhöhung zu den jetztgen 3 Prozent zu belaſten, während die Übri⸗ gen Betriebe eine Beitragserhöhung von% Pro- zent tragen ſollen. Dieſer Beſchluß ſei mit Stimmenthaltung der ſozialdemokratiſchen Kabi⸗ nettsmitglieder und unter ausdrücklichem Wider ſpruch der volksparteilichen Miniſter zuſtande ge ⸗ kommen. Ruſſiſche Antwortnote an England Mostau, 13. Sept. Die Antwortnote der Sowjetregierung auf die englische Einla⸗ dung, einen Sowjetbevollmächtigten zu Beſpre⸗ chungen über künftige Verhandlungen nach London zu entsenden, wurde geſtern abend dem norwegiſchen Geſchüftsträger in Moskau 7 4 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Sena ni— Für die Aufnahme rn an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa 929 ee Erste Vernehmungen der Sprengstofkattentäter Immer neue Verhaftungen— Zentraliſierung der Anterſuchung Hamburg, 11. Sept. Dienstag früh erhielt das Polizeipräſidium die Meldung, daß der verdäch— tige Wagen in Krempe ſtehen ſollte. Es wurde Befehl erteilt, die Inſaſſen zu verhaften. Als Inſaſſe konnte der angeblich ehemalige Polizei— hauptmann Hans Friedrich Nickel ermittelt wer⸗ den. Nickel war aber nach Hamburg gefahren und hatte den Wagen in Krempe ſtehen laſſen. Die Nachſorſchungen in Hamburg ergabe, daß Nickel den verdächtigen Gegenſtand mit nach Hamburg genommen hatte und bei dem Bank⸗ beamten Karl Albert Pünjer abgegeben hatte. Die Polizei erſchien nun überraſchend bei Pünjer und fand im Bücherſchrank eine völlig betriebs⸗ fertige Höllenmaſchine, wie ſie ähnlich auch bei den letzten Anſchlägen Verwendung gefunden hatte. Bei ſeiner Rückkehr nach Krempe wurde Nickel verhaftet und gab auch zu, das verdächtige Paket— die Höllenmaſchine— bei Pünjer abge— geben zu haben. Nickel iſt 1890 in Weſtholſtein geboren, war Supernumerar in Kiel und ohne feſten Wohnſttz. Den Titel Polizeihauptmann ſoll er ſich ſelbſt zu— gelegt haben. Er wohnte zuletzt bei ſeiner Mut— ter in Heide. Selbſtverſtändlich wurde auch Pün— verhaſtet. Weitere Verhaftungen. Berlin, 11. Sept. In Verbindung mit den Ziſtterungen in Hamburg und Berlin ſind in der Nähe von Breslau zwei weitere Perſonen feſtge— nommen worden. Es handelt ſich um den bekann— ten Landvolkſührer Hamkes, der ſich auf einer Agitationsreiſe durch Schleſien beſand und den Geſchärtsführer Muthmann, der Hamkes beglei— tete.— Ferner wurden wegen Verdachts der Beteiligung an den Bombenattentaten im Ver— lauf des heutigen Vormittags in Berlin noch feſtgenommen: Der Inhaber eines Türſchließer— geſchäfts, Georg Kruſchki aus der Görlitzerſtraße, der zum Kreiſe Salomon gehört, und ein ehema— liger Feuerwerker Wilſke aus der Floraſtraße in Neukölln. der zum Kreiſe Timm gehört. Bei den in Berlin feſtgenommenen Perſonen wurde ſchriftliches Material vorgefunden, das auf eine enge Verbindung mit von Salomon. Techow und Laß, ſowie mit Bruno von Salomon und dem „Landvolk“-Kreis ſchließen läßt. Berlin, 12. Sept. Die in der Sprengſtoff⸗ Angelegenheit geſtern nachmittag Feſtgenomme— nen, Karl Heinz von Winterfeld, von Salomon und der Flugzeugführer Eichler, wurden im Laufe des Abends eingehend vernommen. Ihre Entlaſſung konnte nicht erfolgen, da der Verdacht der Miwwiſſerſchaft beſteht. Auch in Altona dauerten die Vernehmungen den ganzen Mittwoch über an. Ein offizieller Bericht wird heute vormittag vom Polizeipräſi— dum ausgegeben werden.— Mehrere der mit der Angelegenheit betrauten Beamten haben ſich wie— der in die Provinz begeben. Man erwartet weitere Verhaftungen. Hamburg, 12. Sept. Die hierher gereiſten Be— amten der Abteilung 1a des Berliner Polizeiprä— ſidiums nahmen am Mittwoch abend hier die Verhaftung einer weiteren Anzahl in die Spreng⸗ ſtoff-Afſäre verwickelter Perſonen vor. Nachdem einige der Verdächtigen in einem Cafe beobach— tet worden waren, verſuchten mehrere andere Leute, die vor dem Lokal Aufpaſſerdienſte leiſte⸗ ten und mißtrauiſch geworden waren. in einem Auto davonzufahren. Die Kriminalbeamten ſprangen aber raſch hinzu und hielten das Auto an. Die Aufpaſſer und die im Lokal befindlichen verdächtigen Perſonen wurden verhaftet und vor— läuſig in Gewahrſam genommen. Weitere Verhaftungen in Heide, Itzehoe und Hamburg. wib(Radio) Hamburg, 12. Sept. Die Ver⸗ nehmung der im Zuſammenhang mit den Spreng— ſtoffanſchlägen verhafteten Perſonen im Altona— er Polizeipräſidium wird fortgeſetzt. Inzwiſchen ſind weitere Verhaftungen in der Provinz vor— genommen worden. So wurde heute früh in Heide der Wirt des Heider Hofes, Lothar Genge— lagka, unter dem Verdacht der Mittäterſchaft bezw. der Mitwiſſerſchaft verhaftet. Er war ein intimer Freund des verhafteten Nickel. Die Ver— haftung einer weiteren bekannten Heider Per— ſönlichkeit ſoll bevorſtehen. In Itzehoe wurden geſtern Hausſuchungen ſowohl in der Schriftlei— tung der nationalſozialiſtiſchen Schleswig-Hol⸗ ſteiniſchen Tageszeitung, ſowie in der Wohnung der Redakteure dieſer Zeitung, ÜUhſe und Ehlers vorgenommen. Beide waren nicht in Itzehoe, ſie wurden im Hamburg verhaftet. Gerüchtweiſe ver— lautet, daß auch der preußiſche Landtagsabgeord— nete Lohſe, der gleichzeitig Schriftleiter der Schleswig⸗Holſteiniſchen Tageszeitung iſt, in Al⸗ tona verhaftet worden ſei, aber gegen die Ver— haftung unverzüglich Beſchwerde eingelegt habe. Eine amtliche Beſtätigung dieſes Gerüchtes war bisher nicht zu erlangen. Freilaſſung der geſtern abend in Berlin verhafteten 3 Perſonen. wtb(Radio) Berlin. 12. September. Die Ver— nehmung der geſtern in einem Cafe in der Leip— zigerſtraße feſtgenommenen 3 Perſonen ergab, daß ſie zwar in einiger Verbindung mit den in Schleswig-Holſtein und in Berlin feſtgenomme— nen Perſonen ſtehen, daß aber der Verdacht einer Beteiligung an den Bombenattentaten ſich nicht beſtätigt hat. Karl Heinz von Winterfeld, Horſt von Salomon und der Flugzeugführer Willi Eichler werden deshalb im Laufe des heutigen Tages wieder entlaſſen werden. In Ilmenau in Thüringen iſt die Mutter de. dringend der Tat verdächtigten aber in das Aus— land geflüchteten Herbert Rolk, Frau Dobel von Polizeibeamten vernommen worden, da ſie in engſter Verbindung mit ihrem Sohne ſteht und deſſen Briefwechſel mit ſeinen Anhängern ver— mittelt hat. Zentraliſierung der Unterſuchung gegen die Bombenleger. wib(Radio), Berlin, 12. September. Im vine ßiſchen Miniſterium des Innern haben Vormittag Beſprechungen mit den zuſtändigen Inſtanzen der Kriminalpolizei ſtattgefunden, we— gen der Aktion gegen die Bombenleger. Im In— tereſſe eines gleichmäßigen Vorgehens der ver— ſchiedenen Inſtanzen und der Vermeidung eines Nebeneinanderarbeitens ſoll die Zuſammenfaſſung der weiteren Unterſuchung bei einer der Behör— den erfolgen. Die Angelegenheit ſoll dem Ver— nehmungsrichter beim Berliner Polizeipräſidium übertragen werden. Es beginnt zunächſt die Be⸗ arheituno der verſchiedenen Einzelfällo Der ruliſche Voltskommiſſar für das Bildungsweſen zurückgetreten. General Bubnow, Volkskommiſſar Anatol Lunatſcharſki. f Lunatſcharſki, der ſeit Beginn der Revolution der abſolute Beherrſcher des ruſſiſchen Bil⸗ dungsweſens war, iſt zurückgetreten. Es ſcheint, daß Konflikte mit ſeinen Parteigenoſſen ihn zu dieſem Schritt bewogen haben. Sein Nachfolger wird General Bubnow werden. G übernommen werben N 46. 3 i Rn 9 e 222 2 R ahrgang Vor wichtigen Entſcheidungen Von unſerem Berliner Vertreter. Die gegneriſche Preſſe beſchäftigt ſich bereits wieder ausgiebig mit der am Sonnabend begin⸗ nenden Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Zentrumspartei. Aber auch dieſes Mal werden ihre Hoffnungen auf Ue— berraſchungen enttäuſcht werden. Wohl ſtehen ernſte und ſchwerwiegende Entſcheidungen bevor, aber die Zielſetzung nicht nur der Fraktion, ſon— lich der Geſamtpartei iſt klar und unabänder⸗ ich. Was die innerpolitiſche Lage anlangt, ſo wird in Koblenz darüber zu beraten ſein, wie die au⸗ genblicklich beſtehende Schwüle, ja vergiftete At⸗ moſphäre wieder gereinigt werden kann. In allen Schichten des Volkes— von radikalen Elementen abgeſehen— erwartet man endlich ein rückſichts⸗ loſes Ein- und Durchgreifen der Reichsregierung ſowie der Länderregierung gegenüber dem hetze⸗ riſchen. unſtürzleriſchen Treiben der Oppoſition und der radikalen Organiſationen. Zuviel iſt ſchon verſäumt worden. Dieſelben Elemente ſind wieder am Werk wie in den Jahren 1921 und 1922 als Erz⸗ berger und Rathenau ermordet wurden. Auch heute ſind wieder politiſche Führer be— droht, wird auf einen gewaltſamen Umſturz hin⸗ gearbeitet. Und doch bedürfen wir gerade in den kommenden Monaten der vollkommenſten Ruhe und des inneren Friedens, um die bevorſtehenden Geſetzesarbeiten bewältigen zu können. Dazu gehört auch die noch einmal in Kob— lenz zur Debatte ſtehende Reform der Arbeitsloſenverſicherung. Neue Beſchlüſſe ſind nicht mehr zu faſſen. Das Zentrum hat den einzigmöglichen Weg zu einer geſunden Reform aufgezeigt und an den anderen Parteien liegt es nun. ihrerſeits klar und deutlich auszuſprechen. was ſie eigentlich wollen. Davon wird es abhängen, in welcher Weiſe das Zen— trum unter Umſtänden zu einem neuen Vorge— hen Veranlaſſung haben kann. Auch der dritte Gegenſtand der Beratungen die Debatte über die der Partei. bezw. Fraktion bringen müſſe, vor allem deshalb, weil in dieſen Tagen N ein geheimes und offenes Wühlen bemerk⸗ bar iſt, um die Tätigkeit des Zentrums⸗ miniſters Dr. Wirth und die Haltung des Zentrums zu den Haager Ergebniſſen in der Oeffentlichkeit fälſchlich darzuſtellen. Gerade dieſem Treiben muß mit aller Entſchie⸗ denheit ein Ende gemacht werden. gchweres Autounglück im Kreiſe Worms 1 Toter, 2 Verletzte. Auf der Straße Guntersblum Alsheim wur⸗ de in der vergangenen Nacht ein von einem Laſt⸗ zug, der ein Karuſſell beförderte, abſpringender Mitfahrer von einem Wormſer Perſonenauto überfahren, ſodaß der Tod eintrat. Das Oppen⸗ heimer Sanitätsauto, das zur Hilfe an die Un⸗ glücksſtelle abgefahren war, wurde unterwegs von einem Mainzer Automobil, deſſen Lenker be⸗ trunken geweſen ſein ſoll, in ſcharfem Tempo überrannt, ſodaß beide Wagen in Trümmer gin⸗ gen. unter denen der Mainzer Lenker namens Becker, ſowie ein jähriger Arbeiter aus Mainz verletzt hervorgezogen werden mußten. Die Ver⸗ letzungen des Letzteren der ins Krankenbaus no“ Mainz verbracht wurde. ſind lebensgefähr. lich. Eine neue Gerhaftung. wtb.(Radio.) Berlin, 12. Sept. Der Poli⸗ zeipräſident teilt mit: Am Nachmittag des 12. September erſchien der an den Bombenatten⸗ taten verdächtige Geſchäftsführer Plaaz mit einem Brief des Kapitän Ehrhard auf dem Polizeipräſidium und ſtellte ſich zur Verneh⸗ mung. Nach Ablauf dieſer Vernehmung wurde Plaaz, in deſſen Wohnung bei der Durchſuch⸗ ung eine Sprengſtoffkapſel Nr. 8 gefunden wurde, wie ſie bei den Bombenattentaten ver wendet wurden, in Haft genommen. Drei Verhaftungen in Mühlheim a. d. N. wtb.(Radio.) Mühlheim a. d. R., 12. Sept. Im Zuſammenhang mit der polizeilichen Un⸗ terſuchung der Sprengſtoffattentate in Schles⸗ wig⸗Holſtein, Limburg und Berlin ſind am Mittwoch nachmittag in Mühlheim⸗Ruhr dre Perſonen feſtgenommen worden Das Volksbegehren des Reithsausſchußes Berlin, 12. Sept. Der Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegehren erläßt folgende Erklärung: „Die Vorbereitungen für das Volksbegehren gegen die Verſklavung des deutſchen Volkes ſind abgeſchloſſen. Dem Volksbegehren iſt ein Geſetz⸗ entwurf zu Grunde gelegt, der grundſätzliche außenpolitiſche Forderungen enthält.— Die außenpolitiſchen Forderungen des Reichsaus— ſchuſſes fußen auf der Tatſache, daß Deutſchland nicht die Schuld am Kriege trägt. Die Anerken⸗ nung dieſer Tatſache kann und wird erreicht wer— den. Die Befreiung Deutſchlands von dem Vor— wurf der Kriegsſchuld muß die Grundlage der deutſchen Außenpolitik ſein. Auf dieſem Grundgeſetz bauen ſich folgende außenpolitiſchen Ziele auf: Es gilt, unter Abkehr von dem bisher geübten Verfahren eine Regelung der Reparationsfrage zu erreichen, die unter voller Anrechnung aller von Deutſchland bereits durchgeführten Leiſtun— gen in Einklang mit der tatſächlichen deutſchen Leiſtungsfähigkeit ſteht. Vorausſetzung für eine endgültige„Liquidierung des Krieges“ iſt die Anerkennung der deutſchen Lebensnotwendigkei— ten. Zu ihnen gehört die Wiederherſtellung des für das deutſche Volk lebensnotwendigen Rau— mes. Zu den Lebensnotwendigkeiten des deut— ſchen Volkes gehört ferner der längſt in Verſail les vorgeſehene Ausgleich zwiſchen dem entwaff— neten Deutſchand und den zur See, zu Lande und in der Luftwaffe aufgerüſteten europäiſchen Mächten. Als erſter Schritt zur Erreichung dieſer außen— politiſchen Ziele ſoll das Volksbegehren dienen. Der Reichsausſchuß beſchreitet dieſen Weg in vol— ler Erkenntnis der Unzulänglichkeit der Beſtim— mungen über das Volksbegehren. Die dem Reichsausſchuß angeſchloſſenen Par— teien werden gleichzeitig im Reichstag bei der, Beratung der für die Haager Verpflichtungen notwendigen Geſetze die Durchführung der Ver— kündigung dieſes Geſetzes beantragen. Neben dieſen auf Artikel 72 der Reichsverſaſſung ge— ſtützten Maßnahmen wird der Reichsausſchuß dem Neichsminiſterium des Innern den für das Volksbegehren ausgearbeiteten Geſetzentwurf ein— reichen. Dieſer Geſetzentwurf wird in Form und Inhalt die augenblickliche völkerrechtliche Lage Deutſchlands berückſichtigen.“ Der Geſetzentwurf har folgenden Wortlaut: Geſetz gegen die Verſklavung des deutſchen Volles. § 1. Die Reichsregierung hat den auswär— tigen Mächten unverzüglich in feierlicher Form denntnis davon zu geben, daß das erzwun— gene Kriegsſchuldanerkenntnis des Verſailler Vertrages der geſchichtlichen Wahrheit wider— ſpricht. auf falſchen Vorausſetzungen beruht und völkerrechtlich unverbindlich iſt § 2. Die Reichsregierung hat darauf hin— zuwirken. daß das Kriegsſchuldanerkenntnis in Artikel 321 ſowie die Artikel 429 und 430 des Verſailler Vertrages ſofort außer Kraft geſetzt werden. Sie hat ferner darauf hinzuwirken, daß die beſetzten Gebiete nunmehr unverzüglich und bedingungslos, ſowie unter Ausſchluß jeder Kontrolle über deutſches Gebiet geräumt wer— den. unabhängig von der Annahme oder Ab— lehnung der Vereinbarungen der Haager Kon— ferenz. § 3. Auswärtigen Mächten gegenüber dür— jſen neue Laſten und Verpflichtungen nicht übernommen werden die auf der Kriegsſchuld— anerkenntnis beruhen. Hierunter fallen auch die Laſten und Ver— pflichtungen. die auf Grund der Vorſchläge der Pariſer Sachverſtändigen und nach den daraus hervorgehenden Vereinbarungen von Deutſchland übernommen werden ſollen. § 4. Reichskanzler und Reichsminiſter ſo— wie Bevollmächtigte des Deutſchen Reiches, die entgegen der Vorſchrift des§ 3 Verträge mit auswärtigen Mächten abſchließen, unter liegen den in 8 92 Abſ. 3 des St. G.B vorge⸗ ſehenen Strafen. § 5. Dieſes Geſetz tritt mit ſeiner Ver⸗ kündung in Kraft. ö Man iſt eigentlich erſtaunt, daß der Reichs⸗ ausſchuß ſo lange gebraucht hat, bis er dieſen Geſetzentwurf der Oeffentlichkeit vorlegen konnte, Jeſt ſich doch dieſes Dokument einer geſpielten politiſchen Naivität wie der Weihnachtswunſch⸗ zettel eines unerfahrenen Kindes, das ſich keine Gedanken über die Erfüllungsmöglichkeit ſeiner Anſprüche macht. Ueber die außenpolitiſchen Schwierigkeiten ſeines Programms ſetzt ſich der Reichsausſchuß mit in ihrer Einfachheit gerade⸗ zu beſtechenden Formeln glatt hinweg. Die Grundsteinlegung zum neuen Völlerbundspalaſt. Der Hammerſchlag des Völkerbundspräſidenten Guerrero(San Salvador). Oben: Das Modell des Völkerbundspalaſtes. Im Genfer Ariana-Park fand die ſeierliche Grundſteinlegung des neuen Völkerbundspalaſtes ſtatt, der die Vertreter ſämtlicher Delegationen ſowie der Schweizer Behörden und Tauſende von Zuſchauern beiwohnten. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Erie Drummond, der neue Präſident des Rates Forughi, der Präſident der Verſammlung Guerrero, der die Zeremonie der Grundſteinlegung vornahm, und der Schweizeriſche Bundespräſident Dr. Haab hielten Anſpra— chen, in denen ſie der Bedeutung des feierlichen Aktes gedachten. Die Finunzierune der Lundu'rischuft Berlin, 11. September. Zu dem Manifeſt der „Grünen Front“ teilt das Reichsernährungsmi— niſterium mit, die Eingabe der ſogenannten „Grünen Front“ wolle offenbar den Anſchein er— wecken, als ob der Reichregierung neue Mittel und Wege zur Behebung der landwirtſchaftlichen Not vorgeſchlagen werden. In Wahrheit ſei aber allen Verantwortlichen bekannt, daß über all die Fra— gen, die in dem genannten Schreiben in politi⸗ ſcher Zuſpitzung vorgetragen werden, ſchon längſt im Miniſterium nicht zur Erörterung ſtattfan⸗ den, ſondern bereits praktiſche Maßnahmen in die Wege geleitet worden ſeien. Zur Finanzierung der Erntebewegung ſeien wohl dem Getreidehandel, wie den Warengenoſſenſchaften beſondere, gegenüber dem Vorjahre erhöhte Kreditmöglichkeiten eröffnet worden. Zugegeben ſei, daß der Roggenpreis jetzt weſent⸗ lich ungünſtiger iſt als in der aleichen Zeit im Vorjahre. Auch hier ſeien aber Maßnahmen ge⸗ troffen worden, von deren Bekanntgabe aller⸗ dings im Intereſſe der Landwirtſchaft ſelbſt ab⸗ geſehen werden müſſe. Die vorgeſchlagenen Hilfs— maßnahmen hinſichtlich des Kartoffelmarktes er— forderten nach den Wünſchen der Antragſteller ein Kapital von insgeſamt 35 Millionen RM. Der Erlaß der Rentenbankzinſen werde, wie wohl keinem zweifelhaft ſein kann, nur möglich ſein, wenn der Voung⸗Plan zur Durchführung gelangt. Wenn daher die Führer der Bauernfront die Be⸗ ſeitigung der Laſt der Tilgung der Rentenbank⸗ ſcheine verlangten, ſo dürfe angenommen werden, daß ſämtliche Unterzeichner damit der Annahme des Young⸗Planes zuſtimmen. Das Miniſterium habe nicht verſäumt und zwar bevor die Ver⸗ handlungen im Haag begannen, geeignete Vor⸗ ſchläge auf Beſeitigung der Rentenbankzinſen dem Kabinett vorzulegen. die nicht nur in dieſen. ſem⸗ dern auch außerhalb Zuſtimmung fanden und vorausſichtlich die Grundlage für die endgültige Beſeitigung abgeben würden. geſteſſen zu Ehren des Admirals Naeder. Hamburg, 12. September. Die Hamburg⸗Ame⸗ rika⸗Linie gab am Mittwoch abend im Hotel Es⸗ planada zu Ehren des Chefs der Marineleitung, Admiral Raeder, ein Feſteſſen, an dem Bürger⸗ meiſter Roß, Vertreter des Senats und der Ham⸗ burger Schiffahrtskreiſe ſowie des Aufſichtsrates und Vorſtandes der Hapag teilnahmen. Geheimrat Cuno würdigte das kameradſchaft⸗ liche Verhältnis zwiſchen der Reichs- und der Handelsmarine, unterſtrich die große Bedeutung beider für Volk und Reich und wies auf den erfolgreichen Wiederaufbau der Reichs⸗ u. Han⸗ delsmarine hin. Admiral Raeder erwiderte u. a., Handelsma⸗ rine und Kriegsmarine bildeten nach ſeiner Auf⸗ faſſung eine Art Schickſalsgemeinſchaft. Die Reichsmarine ſei zur Unterſtützung der Handels⸗ marine da, und nicht etwa umgekehrt. Im letzten Jahre ſei das Zuſammenwirken von Handels- u. Reichsmarine am ſtärkſten bei der gemeinſamen Bekämpfung der Eisnot in Erſcheinung getreten. Es ſei der Marine gelungen, 51 Schiffe mit 80 000 Tonnen aus dem Eiſe herauszuholen. Der Ad⸗ miral ſchloß mit der Hoffnung, daß das enge Zuſammenſtehen von Reichs- und Handelsmarine auch in Zukunft Deutſchlands Wiederaufſtieg för⸗ dern werde. gchmeres Brandungtück witb(Radio) Buſchenhagen(Pommern), 12. September. Heute Nacht gegen 11.30 Uhr entſtand in einem zum Gute Buſchenhagen gehörenden Arbeiterwohnhaus Feuer, das auch ein anderes daneben liegendes Arbeiterwohnhaus mit Stal⸗ lung ergriff. Beim Eintreffen der Stralſunder Berufsfeuerwehr ſtanden bereits 4 Gebäude in Flammen und die Feuerwehr konnte ſich nur noch auf das Ablüſchen der Gebäude beſchränken. Die vom Brande betroffenen 8 Familien erleiden er⸗ heblichen Schaden, da ſie nicht verſichert ſind u. ein großer Teil des Mobilars und Vorräte mit⸗ verbrannt ſind. Auch einiges Kleinvieh iſt in den Flammen umgekommen. Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt. Exploſion in Paris witb(Radio) Paris, 12. Sept. In der franz. Hauptſtadt Paris erreignete ſich eine Exploſion in einer Konſervenfabrik. Der Direktor und ein Angeſtellter wurden getötet. Kommuniſtiſche Nuheſtörungen in Stuttgart witb(Radio) Stuttgart, 12. Sept. Geſtern abend kam es nach einer national⸗ſozialiſtiſchen Verſammlung zu kommuniſtiſchen Störungsver⸗ ſuchen. Ein kommuniſtiſcher Demonſtrationszue wurde von der Polizei, die von dem Gummiknüp- pel Gebrauch machte, rechtzeitig aufgelöſt. Dir Kommuniſten drangen aber dann in einzelner Gruppen vor, beläſtigten Autos, die die Neckar- ſtraße durchfuhren. Die Polizei zerſtreute die ſingenden und johlenden, faſt nur aus Jugend⸗ lichen, beſtehenden Gruppen. Reblausherd in der Pfalz wtb(Drabnaneld ung wörn bei, 12. Sept. Heute vormittag wurhe in der meſigen Gemar⸗ kung ein Reblausherd geterdee Der betroffene Weinberg wurde ſofort geserrt und die nätigen Sicherungsmaßnahmen getroffen. Das verlorene Lied. Copyrigöt by W. Vobach u Co. G. m b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. 6. Fortſetzung. Und Fräulein von Rentel hatte ihn eifrig in ſeiner ablehnenden Haltung unterſtützt. Aber da für Joachim— wollte er die Geliebte nicht dem Gerede der Leute ausſetzen— keine andere Mög⸗ lichkeit beſtand, ſie zu treffen, als der gemeinſame Verkehr in einer Fam'lie, ſo gab Albrecht end— lich den Bitten ſeines Bruders nach. Von dem Tage an aber, da Albrecht Seudow Camilla de Bary kennen gelernt, änderte ſich ſein Leben ganz und gar. Seine langjährige Verbitterung und Menſchenfeindlichke't verſchwand nach und nach. Geſellſchaften und Theaterbeſuche waren an der Tagesordnung, und auch in ſeinem Berufe ent⸗ wickelte er mehr Tatkraft und Ehrgeiz. Albrecht ſah ſich heute in ſeiner Hoffnung nicht getäuſcht. Schon von weitem bemerkte er, daß eine Droſchke vor Camillas Hauſe heelt, und als er näher kam, trat die Künſtlerin ſoeben aus der Tür. Mit einer graziöſen Bewegung raffte ſie das elegante Kleid, das unter dem Mantel zum Vorſchein kam und ſetzte den fein beſchuhten Fuß auf das Trittbrett des Wagens, um einzuſteigen. Im gleichen Augenblick hielt auch ſchon Albrechts Auto neben dem Gefährt. „O, Sie ſind ſchon auf dem Wege zur Werft?“ rief Camilla.„Da muß ich mich ja ſchrecklich be⸗ eilen, um nicht zu ſpät zu kommen!“ Schon war Albrecht an ihrer Seite. Und in⸗ dem er ihre Hand an ſeine Lippen zog, ſagte er mit verhaltener Stimme:„Sie können nie zu ſpät kommen, Camilla. Man hat auf Sie zu warten. Oder wiſſen Sie nicht, daß erſt durch Ihre Gegenwart das Gelingen meines heutigen Vorhabens Wert für mich gewinnt?“ „Sie ſind entzückend galant, Herr Schwager in ſpe“, erwiderte die Schauſpielerin, und ein be⸗ zauberndes Lächeln belohnte Albrecht Sendom für ſein Kompliment. Gewährte es doch Camilla eine beſondere Befriedigung, ſelbſt aus dieſen kühlen, grauen Augen einen heißen Blick, aus zer herriſchen Stimme ein Beben hervorzu— locken. Und ihre langen ſchwarzen Wimpern kokett ſenkend, fügte ſie leiſer hinzu:„Ich weiß micht, wie ich Ihnen für ſoviel Ritterlichkeit dan⸗ ken ſoll.“ „Indem S'e dieſe Droſchke ſtehen laſſen und mich in meinem Auto zur Fabrik begleiten“, ank⸗ wortete Albrecht ſchlagfertig.„Ich laſſe Sie dann gleich zurück zur Villa fahren. Sie ſind dann trotz des Umweges faſt ebenſo früh da wie mit der Mietskutſche. Und die Vorbereitungen zum Start intereſſieren Sie vielleicht auch“, ſetzte er noch hinzu, als Camilla zögerte. Ich ſteige dann auf, ſobald mir Joachim telephoniert, daß Sie in der Villa eingetroffen ſind.“ 5 Da entſchloß ſich Camilla, zu Albrecht Sendow in das Auto zu ſteigen, und in ſchnellſtem Tem⸗ po fuhren ſie miteinander der Flugzeugwerft entgegen. 5 Die Gäſte waren faſt vollzählig in der Villa verſammelt, als Joachim ans Telephon gerufen wurde.„Ich bin bereit zum Aufſteigen“, klang Albrechts Stimme aus dem Apparat.„Sind alle Geladenen eingetroffen?“ „Camilla fehlt noch immer“, antwortete Joa⸗ chim nervös.„Ich benachrichtige dich fofort, wenn ſie hier iſt. Du wirſt doch ſo lange warten?“ Aber er erhielt überhaupt keine Antwort mehr auf ſeine Frage. Albrecht hatte die Verbindung bereits abgebrochen. Nur mit Mühe ſeine Ver⸗ ſtimmung unterdrückend, begab ſich Joach m wie⸗ der in den Salon zu den Gäſten. Die ihm wenig behagenden Anordnungen ſeines Bruders muß⸗ — ten, da er es einmal verſprochen, ausgeführt werden. „Meine Herrſchaften, darf ich einen Augen⸗ blick um Ihr Gehör bitten!“ ſagte er, in die Mitte des Raumes tretend, mit erhobener Stim⸗ me.„Mein Bruder telephoniert mir ſoeben, daß er die Fabrik erſt jetzt verlaſſen kann. Um aber ſeine Gäſte nicht noch länger warten zu laſſen, wird er ſich auf dem allerſchnellſten Wege, das heißt im Flugzeug, hierher begeben. Wenn es die Herrſchaften intereſſiert, der Landung beizu⸗ wohnen, darf ich Sie wohl auf die Gartenterraſſe bitten!“ Ausrufe der Jerwunderung erſchollen, und auch Gelächter nang dazwiſchen; denn viele hiel⸗ ten die Mitteflung nur für die Inſzenierung eines Scherzes. Als aber Joachim dringend bat, keine Zeit mehr zu verl even, falls man nicht das Schauſpiel verſäumen wolle, drängte die Geſell⸗ ſchaft haſtig und neugierig ins Freie. Oberingenieur Dietrich deutete, ebenſo wie es zuvor der Werkmeiſter Riedinger getan, auf den verhältnismäßig engen Raum zwiſchen dem Dach des Hauſes und den hohen Bäumen, die den Raſenplatz umſäumten, und flüſterte dabei ſeiner Gattin mit beſorgter Miene etwas ins Ohr.— Herr von Trebitz aber begann ſeine Aengſtlich⸗ keit zu bereuen. Eigentlich wäre es doch ſamos geweſen, ſich nach gelungener Landung von die⸗ ſer eleganten Geſellſchaft als todesmutiger Flie⸗ ger feiern zu laſſen. Und ärgerlich ſagte er zu ſeiner Tante:„Ich wäre ſo gern als Paſſagier mitgeflogen. Aber Sendow gönnt ja niemand als ſich ſelbſt dieſen Ruhm.“— Am aufgeregteſten gebärdete ſich der Sportredakteur der„Neueſten Nachrichten“. Er hatte bereits ſein Notizbuch hervorgezogen, um ſich Notizen für ſeinen Be⸗ richt zu machen. Aber plötzlich verſtummte die Unterhaltung der Gäſte, denn das Surren des Propellers wur⸗ e börbar, und wenige Augenblicke darauf er⸗ ſchien das Flugzeug hoch über dem Garten. Ein „Ah!“ der Bewunderung ging durch die Reihen der Anweſenden. Aber plötzlich wurde daraus ein einziger Schrei des Entſetzens. Um Himmels willen!“—„Ein Unglück!“—„Er ſtürzt ab! ſchrie es durcheinander, denn mit raſender Schnelligkeit ſchoß das Flugzeug faſt ſenkrecht hinab. Damen verbargen ihr Geſicht in den Händen und wagten erſt wieder aufzublicken, als das Entſetzen der übrigen Zuſchauer in Ju⸗ bel umſchlug. Denn nun ſtand die Maſchine einen Augenblick in der Luft faſt ſtill und ſenkte ſich dann langſam hernieder.— Nur die Eingeweih⸗ ten waren ruhig geblieben, und auch Ruth hatte keinen Moment Angſt gehabt. Joachim hatte ihr geſagt, daß nichts paſſieren würde; und was ihr Onkel Achim ſagte, daran glaubte ſie wie an ein Evangelium.— Plötzlich krähte die helle Stimme des Herrn von Trebitz:„Er hat ja einen Paſſagier!“ Erſt jetzt bemerkte man, daß zwei Perſonen in dem Flugzeug ſaßen. Gleich darauf landete die Ma- ſchine unter lautem Beifall und Hochrufen mit⸗ ten auf dem Raſemplatz. Doktor Sendow erhob ſich von dem Führer⸗ ſitz, nahm Brille und Sturzhelm ab und verbeug⸗ te ſich mit liebenswürdigem Lächeln. Dann wandte er ſich zu ſeinem Paſſagjer, löſte die Rie⸗ mem, die ihn am Sitz feſthielten, und half ihm beim Ablegen der Kopfbedeckung und des großen Ledermantels. Da ging ein Ruf des Staunens durch die Zuſchauer. Vor ihren Blicken ſtand im feſtlicher Toilette, ſtrahlend ſchön, aber toten⸗ bleich— Camilla de Bary.. Wie auf eime Viſion ſtarrte Joachim Sendom auf ſeine Verlobte. Aber ehe er ſich noch von ſeiner Beſtürzung erholen konnte, waven Ak⸗ brecht und Camilla von den jubelnden Gäſten umringt. Solch eine Senſation hatte 9e nicht erlebt! 1 Gortſetzung folg 1 1. Ein ſenſationelles Großluſt⸗ ſpiel in 6 Rieſenakten central- Theater„ Hllg El Wieder frettab Es zogen drei Burschen oder: Drei Seelen ein Gedanke Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte für nächſten Freitag. Ab Samstag: Der größte Fremdenlegionärfilm aller Zeiten„Die Hölle der Heimatlosen“ Alles geht heute zur 24. Propaganda-Vorſtellung. Wieder ein auserleſenes Freitags-Schlagerprogramm. 1 9 2 wat denen Das Mädchen ohne Heimat Central- Theater Die flammende Anklage aus den Geheimakten des Sittenkommiſſars Brun in 7 wuchtigen Akten. Heute gilt Nr. 14. Lokale Hachrichten * Endlich Regen. Letzte Nacht und heute Morgen ging zur Freude Aller der langerſehnte Regen nieder. Es iſt aber noch lange nicht ge— nug. Man möchte beinahe ſagen, daß der Regen zu ſpät kommt. Vor Wochen hätte er ſchon fallen müſſen, dann wäre er ſicher noch von größerem Nutzen geweſen. Es zogen drei gurſchen und Das Mädchen ohne Heimat. Wieder eine Groß- filmſchau im Central-Theater. Zwei ausgezeich— nete und ſtarke Filmwerke zeigt man heute Frei— tag wieder den Beſuchern der beliebten Freitags— vorſtellungen des Central-Theaters. Kein Wunder, daß die Vorſtellungen ſich ſtets eines guten Be— ſuches erfreuen. Zeigt man doch immer die beſten Abenteuer-Kriminal⸗Senſationsfilme die auf dem Markte ſind. So iſt für heute Freitag ein Pro— gramm zuſammengeſtellt, das zu den beſten und wuchtigſten zählt. Zuerſt kommt der Großluſtſpiel— Schlager„Es zogen drei Burſchen“. Wohin und wie? zeigt uns der Film in ſieben abenteuerlichen Akten, ſpannend und ſenſationell bis zum letzten Meter. Alsdann kommt das große Sittenfilmwerk „Das Mädchen ohne Heimat“. Die flammende Anklage. Ein kriminaliſtiſcher Abenteuer-Großfilm in 7 ſpannenden Akten. Ein ganz ſtarker Film der bis jetzt überall den großen Erfolg zu ver— zeichnen hat. Wollen Sie was Außergewöhnliches ſehen, ſo müſſen ſie ſtets das Central-Theater be— ſuchen. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte. Heute gilt Nr. 14. Verdun im U. T.⸗Palaſt. Geſtern Abend fand im U. T.-Palaſt die Aufführung des ſchon lange angekündigten Films „Verdun“ ſtatt. Auf Grund der gemachten Reklame waren die Anſprüche des Beſuchers hoch geſtellt und ſie wurden reſtlos erfüllt. Verdun iſt ein Film, der die Kämpfe im Februar 1916 um die gleichnamige Feſtung und der ringsum liegenden Forts ſchildert, und uns einen tiefen Einblick tun läßt in die Schrecklichkeit dieſes Krieges. Er wirkt erſchütternd auf den Beſucher und entflammt un— willkürlich zu dem Schwur„Nie wieder Krieg“ Man ſieht furchtbares, Erſchütterndes. Ein jeder ſollte ſich dieſen Film anſehen um einen Begriff zum bekommen was das Wort: Krieg heißt. Es iſt ſchrecklich dieſes Völkermorden. Vierhundert— tauſend Soldaten haben hier ihr Leben gelaſſen. Es graut einem, wenn man dies ſieht.— Das U. T.⸗Orcheſter begleitet dieſen Film und gibt ihm ein mitempfindendes Gepräge. Handel und Induſtrie Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 12. Sept. Dem heutigen Klein viehmarkte waren zugefahren: 104 Kälber, 37 Schafe, 82 Schweine, 472 Ferkel und Läufer und 4 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 66 ais 80, für Schafe 54—58, für Schweine 86— 88, für Ferkel bis vier Wochen 20—24, über vier Wochen 28—36, für Läufer 40—52 und für Ziegen 10—20. Marktverlauf mit Kälbern mittelmäßig, geraumt, mit Schweinen ruhig, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Zeppelins Deutſchlandfahrt „Graf Zeppelin“ über Iſerlohn. wib(Radio) Iſerlohn, 12. Sept. Das Luftſchiff wurde um 7,30 Uhr über der Stadt geſichtet. Um 7.45 Uhr verſchwand es unter dem Jubel der be⸗ geiſterten Zuſchauer in Richtung Dortmund. Ueber Dortmund. wtb(Radio) Dortmund, 12. Sept. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ erſchien um 8.45 Uhr aus nord⸗öſtlicher Richtung kommend über der Stadt. „Graf Zeppelin“ über Eſſen. wtb(Radio) Eſſen, 12. Sept. Um 9.05 Uhr er⸗ ſchien das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ über der Stadt, von einer ungeheuren Menſchenmenge be— geiſtert begrüßt. Ueber Bielefeld und Herford. witb(Radio) Bielefeld. 12. September. Um 10.35 Uhr verkündeten Böllerſchüſſe das Heran⸗ nahen des„Graf Zeppelin“. Um 10.41 Uhr wurde das Luftſchiff von Bielefeld aus geſichtet. Nach etwa 5 Minuten überflog es die Stadt, um ſie um 10.45 Uhr in Richtung Herford wieder zu verlaſſen, das ſie 10.55 Uhr erreichte. 11.10 Uhr erſchien das Luftſchiff über Bad Oeynhauſen. Ueber Hannover. wtb(Radio) Hannover, 12. September. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ überflog heute mittag gegen 11.45 Uhr die Stadt Hannover. Zeppelin über Magdeburg. wib(Radio) Magdeburg, 12. Sept. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ kam in Magdeburg von Weſten kommend um 13.10 Uhr in Sicht. In lang⸗ ſamer Fahrt fuhr es über den Hauptbahnhof, bog dann nach dem Oſten ab und verſchwand. Zeppelin über Bernburg. wib(Radio) Halle, 12. Sept.„Graf Zeppelin“ a 13.40 Uhr Bernburg in Richtung Eis⸗ eben. N . ene Fahrt wt(Radio) Hamburg, 12. Sept. Kapitän Lehmann telegraphierte von Bord des„Graf Zeppelin“ der Hapag, daß beabſichtigt ſei, am 17. September, 5 Uhr früh eine 24⸗Sundenfahrt nach Norddeutſchland bis an die Nordſee zu unter⸗ nehmen. In die Fahrt wird insbeſondere der geplante Beſuch Hamburgs eingeſchloſſen. Weiter daß 20 Paſſagiere auf der Fahrt mitgenommen werden, und daß der Paſſagierpreis ſich auf 1200 Reichmark belaufen würde. Tagesnachrichten Unfall eines Waſſerflugzeuges. witb(Radio) Norderney, 12. Sept. Das Waſ⸗ ſerflugzeug D 145 das heute Nacht von einem Ue⸗ bungsflug zurückkam, ſetzte in der Dunkelheit zu hart aufs Waſſer, überſchlug ſich und ging in Brand. Die beiden Inſaſſen, der Flugzeugführer von Treskow und der Beobachter Brachmann fie⸗ len ins Waſſer, korenten ſich aber auf die Schwim⸗ mer retten. von wo ſie mit einem Rettungsboot unverſehrt abgeholt werden konnten. Der Mörder des Dampfwalzenführers Lorig verhaftet. wib(Radio) Saarbrücken, 12, September. Wie die Saarbrücker Zeitung meldet, iſt es der eifri⸗ gen Zuſammenwirkung von Landjägern und Po⸗ lizeibeamten gelungen, den Mörder des Dampf⸗ walzenführers Nikolaus Lorig aus Wadrill Zu verhaften. Er iſt der 26 Jahre alte Schloſſer Fr. Wagner aus Schiffweiler. Der Verhaftete hat die ö Tat bereits eiegeſtanden. Unwetter über Spanien. wtb(Radio) Madrid. 12. September. Aus Avila werden ſchwere Ungewitter verbunden mit wolkenbruchartigen Regen gemeldet, die die Flüſſe auf das ſechsfache ihres ſonſtigen Stan⸗ des anſchwellen laſſen. Drei Frauen und ein Kind, die ſich unter ein Schutzdach geflüchtet hat⸗ ten, wurden von den Fluten mitgeriſſen und kamen um. Die Beratungen zur Reform der Arbeitsloſen⸗ verſicherung. wib(Radio) Berlin, 12. Sept. Das Reichs kabinett und das preuß. Staatsminiſterium tra⸗ ten heute zu einer gemeinſamen Sitzung in der Frage der Reform der Arbeitsloſenverſicherung zuſammen. Die Beratungen werden mit den Länderregierungen fortgeſetzt. — rale Hlauit yalle seine (ischenuy SumllieHr SEI E Mannheimer Produktenbörſe. tannheim, 12. Sept. Die Forderungen des Auslandes ſind erhöht, während das An⸗ gebot in Inlandsware immer noch reichlich iſt. Der Verkehr iſt klein bei ruhiger Tendenz. Im nichtoffiziellen Verkehr nannte man gegen 12 Uhr in RMk. per 100 Kilo, waggonfrei Mann⸗ heim: Weizen inländ. mit 25.75—26.00 ,aus⸗ ländiſchen mit 27.50—33.00, Roggen inländi⸗ ichen mit 20.50—20.75, ausländ. nicht notier: Inlandshafer alten 20— 21, neuen 18.50—19 Auslandshafer 20—21, Braugerſte, badiſche württbg. 21.75—23, pfälz Getſte 23—24, Fut tergerſte 18— 19, Mais mit Sack 2075, ſüdd Weizenmehl 2. Sorte 36.36.50, üdd. Weizen auszugsmehl 42.25 42.50, ſüdd Weizenbrot⸗ mehl 30.25— 30.75, üdd Weizenmehl Spez. 0 38.25—38 50, ſädd Raggenmehl 29 Turnerbund. SZänger⸗Einheit. 3, Wei⸗ zenkleie 11.25 und Biertreber mit Sack 17.50 is 18.50. Vereins⸗Anzeiger. Heute Freitag halb 9 Uhr im Lokal„zum Freiſchütz“ Vorſtandsſitzung, wozu ich die Herren Vorſtände einlade. Der Vorſitzende. Samstag Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde. Nachdem die dringendſten Sommerarbeiten ſoweit getätigt ſind, iſt es Pflicht eines jeden Sängers wieder pünktlich und regelmäßig zu erſcheinen. Bei den nun— mehr noch Fehlenden wird der Vereinsdiener im Laufe der kommenden Woche eine ſchrift— liche Erklärung einholen. Der Vorſtand. Kr. u. Sold.⸗Verein„Teutonia“(Schützen⸗ abteilung.) Freitag Abend halb 9 Uhr Ver— ſammlung im Schützenhof. Beſprechung be— züglich Verbandsſchießen, Vereins wettkampf um Gaumeicterſchaft uſw. Schießbücher mitbvingen, da Eintragungen nachgeholt werden müſſen. Brieftauben⸗Neiſevereinigung. Das Ein⸗ ſetzen der Tiere zum Preisflug ab Plattling 300 Km. findet am Freitag mittag von 4—6 Uhr ſtatt. Es wird gebeten, die Zeiten pünkt— lich einzuhalten. Die Geſchäftsleitung. Verein f. Sport- u. Körperpflege 1896. Samstag Abend findet der Retourkampf im Ringen gegen Sandhofen in Sandhofen ſtatt. Abfahrt der Mannſchaft per Rad wird noch be— kanntgegeben. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Sängerbund.“ Freitag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Um pünktliches und vor allem vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Der 1. Vorſitzende. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell B'heim. Fachgruppe Bauarbeiter. Sonntag, 15. Sept., nachmittag halb 4 Uhr findet im Gaſthaus zur Germania eine wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Bericht über unſere Kon— ferenzen in Karlsruhe und Heidelberg ſowie unſere Stellungnahme im Kampf um die Arbeits- loſenverſicherung. Zu dieſer Verſammlung ladet höflichſt ein Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkranz. Samstag Abend halb 9 Uhr Singſtunde im Lokal. Um vollzähliges u. vor allem pünktliches Erſcheinen bittet dringend Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Heute Abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. Es haben alle Fuß- und Handballer zu erſcheinen, zwecks Aufſtellung der Handballmannſchaften. Zuſam— menkunft im Lokal. Der Spielausſchuß. Bilder vom Wirtſchaltsleben Von einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter: Die Lage der Reichsbahn ſtellt ſich zur Zeit recht günſtig dar. Die Inan⸗ ſpruchnahme iſt zwar im Auguſt größer als im Juli geweſen. Jedoch hat die Reichsbank allen Anforderungen der Wirtſchaft ohne die gering⸗ ſten Schwierigkeiten gerecht werden können. Die gegenwärtige Situation der Reichsbank iſt eine derartige, daß verſchiedene Börſenkreiſe ſich ſchon mit der Hoffnung einer Ermäßigung des Diskonts tragen. Würde die Reichsbank nur auf die Entwicklung des inneren Kapitalmarktes Rück⸗ ſicht zu nehmen haben, ſo wäre allerdings das Problem einer Diskontermäßigung jetzt akut. Aber gerade im jetzigen Augenblick muß die Reichsbank auf die Entwicklungstendenzen des internationalen Geld⸗ und Kapitalmarktes be⸗ ſondere Rückſicht nehmen. Die Lage iſt weder auf dem amerikaniſchen, noch weniger auf dem engliſchen Geldmarkt geklärt. Die Gefahr, daß London wegen der in der letzten Woche erlitte⸗ nen Geldverluſte doch noch zu einer Diskonter⸗ höhung ſchreiten müßte, iſt im jetzigen Zeitpunkt noch nicht überwunden. Außerdem muß auch be⸗ rückſichtigt werden, daß ja jetzt erſt Monate vor der Tür ſtehen, die wegen der zu erwartenden Konjunktur⸗Belebung erfahrungsgemäß eine ganz beſondere Inanſpruchnahme der Mittel der Reichbank bedingen. f Was den Goldbeſtand der Reichsbank angeht, ſo beläuft er ſich gegenwärtig auf rund 2,2 Mil⸗ liarden Mark. Die umlaufende Notenmenge, die in der letzten Woche um faſt 800 Millionen Mk. erhöht wurde, iſt damit zu knapp 45 Prozent ge⸗ deckt, bewegt ſich alſo unter der Golddeckung der Vorwoche mit 52½ Prozent. Die Deckung der Noten durch Gold und Deviſen zuſammen beläuft ſich gegenwärtig auf rund 51 Prozent gegenüber rund 60 Prozent der Vorwoche. Die geſetzliche Deckungsquote beträgt 40 Prozent ſodaß alſo im Augenblick die Golddeckung der Noten noch weit über dieſem Niveau liegt. Unmoderne Mäntel und Knöpfe. haben zwei der bedeutendſten Berliner Firmen innerhalb weniger Tage zum vollkommenen Zu⸗ ſammenbruch gebracht. Einmal handelt es ſich um die ſeit 60 Jahren beſtehende Berliner Kurzwa⸗ ren⸗ und Knopf⸗Engrosfirma Cohn, für die von zahlreichen deutſchen Firmen und hunderten von kleinen Betrieben nach Art der Heiminduſtrie gearbeitet wurde. Tauſende von Exiſtenzen ſind durch den Zuſammenbruch der Firma jetzt ar⸗ beitslos und brotlos geworden. Im Rheinland, in Weſtfalen, Sachſen und Thüringen und in vie⸗ len Orten Mitteldeutſchlands, ganz abgeſehen von kleineren Hausbetrieben in den Berliner Vor— orten, wurde für dieſe Firma das Knopfmaterial gearbeitet. In letzter Zeit aber hat das Ausland, nament⸗ lich Böhmen und die Tſchechoſlowakei dem deut⸗ ſchen Knopfmaterial, das in der Hauptſache aus künſtlichem Horn, ferner aus Zelluloid und Gal⸗ lalith beſtand, ungeheure Konkurrenz bereitet. Die böhmiſchen und tſchechiſchen Knöpfe beſtehen in der Hauptſache aus Glas, das in ſeiner Ver⸗ arbeitung und ſeinem äußeren Ausſehen einen ſtärkeren Anreiz gerade auf die Damenwelt aus⸗ übt. So iſt es gekommen, daß die von der genann⸗ ten deutſchen Firma gelieferten Knöpfe nicht mehr abgenommen wurden. Hinzu kommt aller⸗ dings, daß auch die heutige Damenmode bei wei⸗ tem nicht mehr ſo knopffreudig iſt wie früher. Den letzten Anſtoß zu dem beſagten Zuſammen⸗ bruch der genannten Firma gab dann ſchließlich noch ein von Rußland veranlaßter, aber dort nicht abgenommener Knopfauftrag in Höhe von Mark 800 000 Die betreffende Ware iſt jetzt voll— kommen unverkäuflich da die Knöpfe inzwiſchen unwodern geworden ſind. Bei dem weiteren Zuſammenbruch der älte— ſten Berliner, wie überhaupt deutſchen Konfek— tionsfirma Lewin iſt die letzte Urſache eben— falls in einer Aenderung des Geſchmackes zu ſu— chen. Die Firma Lewin hielt an den früher durch— gängig bei der geſamten deutſchen Konfektions— induſtrie beobachteten Praxis feſt. wonach zu Be— ginn einer ſogeannten„Saiſon“ rieſige Lager in Mänteln und dergleichen, die alle nach einem be⸗ ſtimmten Schema bearbeitet waren, unterhalten wurden. Bei der wechſelnden Mode gerade auf dieſem Gebiete, einem Wechſel, der ſich innerhalb weniger Wochen bemerkbar macht, ſind ſchließlich ganz große derartige Mantellager unverkäuflich geworden und haben der betreffenden Firma Rie⸗ ſenverluſte verurſacht, an denen ſie jetzt zugrunde ging. Dem Zuſammenbruch dieſer beiden Firmen ſind neuerdings weitere Inſolvenzen der gleichen Branche gefolgt. Dieſer Vorgang iſt ein charak- teriſtiſches Zeichen für die augenblickliche Lage gerade innerhalb der deutſchen Textilinduſtrie u. der deutſchen Konfektion. Früher gab es juſt in dieſer Branche Firmen, die man ſchier für die Ewigkeit gefeſtigt anſah.— Wenn nun die Wirt- ſchaftskriſis ſelbſt hier ſich geltend macht, und immer weitere Opfer mit Millionenverluſten for— dert, ſo wird man den Urſachen, die wirtſchaft⸗ lich, aber auch branchemäßig zu erklären ſind, ſehr eindringlich nachgehen müſſen. Die Erſcheinungen ſollten aber auch ein Alarm⸗ ſignal für andere Induſtrien bedeuten und ſie ſollten vor allem zur Prüfung der Frage An⸗ laß geben, ob wirklich in allem und jedem unſere deutſche Induſtrie und das deutſche Gewerbe den bat n Forderungen der Zeit Rechnung rägt. Es wird wieder geſpart. Aus den neuen Mitteilungen über den Be— ſtand der Spareinlagen bei den deutſchen Spar— kaſſen ergibt ſich, daß zur Zeit der runde Be—⸗ trag von 10 Milliarden Goldmark an Spargel⸗- dern aufgeſpeichert iſt. Wenn man bedenkt. daß dieſer Betrag knapo innerhalb 5 Jahren angeſammelt worden iſt. ſo ergibt ſich daraus ein ſtarker Arbeits- und Schaf— fenswille des deutſchen Volkes, und zwar gerade in den Schichten des kleineren und mittleren Bür— gertums. aus denen ja am meiſten ſolche An⸗ ſammlungen ſtammen. Unſere Währung war zu Ende 1923 vollkom— men zuſammengebrochen. An eine eigentliche Spartätigkeit war lange nicht mehr zu denken. ſchon weil das Vertrauen geſchwunden war. Erſt um die Mitte des Jahrs 1924 zeigte ſich wieder eine größere Neigung zum Anlegen von Spar— einlagen. Schon Ende des Jahres 1924 haben die Spareinlagen 1200 Millionen betragen.— Sie ſtiegen bis Ende 1928 auf 8,5 Milliarden und be— tragen jetzt rund 10 Milliarden. Rund 90 Pro⸗ zent aller überhaupt bei den deutſchen Sparkaſſen verfügbaren Betriebskapitalien ſtammen aus die⸗ ſen Spareinlagen. Bemerkenswert iſt ferner, daß heute auf jeden 5. Kopf der deutſchen Bevölke⸗ rung ein Sparkaſſenbuch entfällt und daß ſich der Durchſchnittsbetrag dieſer Spareinlage pro Kopf der Bevölkerung auf ungefähr 120 Mk. be⸗ läuft. Am Stande der Spartätigkeit eines Vol⸗ kes iſt am beſten der Arbeitswille eines Volkes zu ermeſſen. Daß in dieſer Beziehung Deutſch⸗ land ſtarke Kräfte einſetzt, ergibt ſich aus den oben gemachten Darlegungen.