3 U. I.-Palast Des gewaltigen Erfolges wegen iſt der gigantiſche Weltſüm U. I. palast Tele 12 „VE DUN Allgemeines Lob der Viernheimer Kinobeſucher über Das Heldentum zweier Völker — Verdun.— Gewöhnliche Eintrittspreiſe 60, 80, 1.— Mark. 10 Mann Muſik Jeder Beſucher hat das Recht eine auf heute Montag Achtung! Heute Montag die große Parole. Perſon gratis einzuführen. verlängert. Heute unwiderruflich letzter Tag. 10 Mann Muſik Lokale Hachrichten Ein Sonntag im September. Trüb und verhangen war der Himmel, un- freundlich zog der geſtrige Sonntag ins Land, ſo recht zeigend, daß es doch ſchon September iſt. Gegen Mittag nnd auch am Nachmittag war es drückend ſchwül und daher ungemütlich. Wie Ge⸗ witterſtimmung lagerte es über den ſchwitzenden Menſchen. Erſt nach 4 Uhr konnte ſich die Sonne durchringen. Bei einem Gange über die Fluren ſehen wir, daß auch die Tabakernte bald beendet iſt. Wie man hört, ſoll er in Qualität und auch in Quantität gut ausgefallen ſein.— Die Natur hat ihr buntfarbiges Kleid angezogen. Die Blätter welken, ſie fallen ab. Es iſt trotz aller ſommer⸗ lichen Hitze Herbſt geworden; die Natur hat ſich nicht aufhalten laſſen.— In unſerem Orte war es verhältnismäßig ruhig. Auf dem Waldſportplatz waren einige Hundert Sportanhänger um ein ſpannendes Verbandsſpiel zu ſehen. Viele machten ihren übligen Sonntagsſpaziergang. * Der Turnerbund hatte zu einem Geräte- mannſchaftskampfzwiſchen Turnverein Weinheim 1862, Turnverein Jahn Neckarau und der Muſterriege des Turnerbundes eingeladen. Eine ſtattliche Zahl von Intereſſenten war erſchienen um ſich dieſen ſpannenden und ſchönen Kampf anzuſehen. Von jedem Verein turnten 7 Mann, jeder hatte vier Uebungen, 1 Freiübung ſowie 1 Pferd-, Reck⸗ und Barrenübung zu machen. Man ſah prächtige Uebungen, exakt ausgeführt, ſowie anmutige Frei⸗ übungen. Das Turnen, das der Turnvater Jahn uns gegeben hat iſt halt immer noch ein edler ſchöner Sport. Die Kapelle Hanf-Blank(Streich- orcheſter) umrahmte die Veranſtaltung mit muſika⸗ liſcher Unterhaltung. Abends fand ein Bierabend mit Tauz ſtatt, bei dem man ſich recht gut amüſierte. * Im Engelſaale fand geſtern der traditionelle Bierabend des Männergeſangvereins ſtatt. Feſte im Männergeſangverein ſind immer Familienfeſte für die Mitglieder. In traulichem Kreiſe vereint, bei Bier, Geſang und Tanz wurde wieder ein ſelten ſchöner Abend verlebt. Alles war getragen von dem prächtigen Sängergeiſt der in dieſem Ver— ein herrſcht u. ſo verlief alles in ſchönſter Harmonie u. Eintracht. Der Chor trug während des Abends unter der vortrefflichen Leitung des Dirigenten, Herrn Chormeiſter Guſtin Lamberth verſchiedene gutdurchgebildete Chöre vor, die zeigten, daß die Sangeskunſt im Männergeſangverein auf hoher Stufe ſteht. Zwei Mitglieder Herr Johann Adler und Herr Fritz Gerlach trugen ihren guten Teil zum Gelingen des Abends bei. Herr Adler ſang mit ſeiner prächtigen wohlgerundeten Baßſtimme einige Lieder, während Herr Gerlach mit einigen luſtigen Vorträgen reichen Beifall erntete. Der Ehrenchormeiſter, Herr Rektor Mayr, der mit der übermütigen Sängerſchar den„Rüdesheimer“ ſang, wurde von dieſen in überſtrömender Liebe und Verehrung unter Jubel auf die Schultern ge⸗ hoben und begeiſtert hochleben laſſen. Die Kapelle Hanf-⸗Blank(Blasorcheſter) ſpielte tapfer zum Tanze auf. Bald nach 12 Uhr war Schluß. Hochbe⸗ friedigt verließ alles den Saal. Ein ſchöner Abend In den beiden Lichtſpielhäuſern war Hochbe— trieb. Ueberall war gut beſetzt. Die gebotenen Programme waren ſehr gut und befriedigten die Beſucher reſtlos. Heute Montag werden die Filme nochmals vorgeführt.— In den Tanzlokalen wurde eifrig das Tanzbein geſchwungen. * Der Polizoibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz, 1 wegen Verſtoß gegen! das Meldeweſen, 1 wegen Vergehen gegen die Eiſenbahnbauordnung, 1 wegen Diebſtahl ſowie 1 wegen Sachbeſchädigung.— Ein junger Mann wurde geſtern nachm. infolge fahrläſſigen Hantierens mit einer Waffe in die linke Bruſtſeite geſchoſſen (Steckſchuß) und nach Mannheim in das Kranken- haus gebracht. * Fahvläſſige Körperverletzung. Das fahrläfſige Hantieren mit Schußwaffen hätte geſtern beinahe ein junges Menſchenleben gefordert. Zwei junge Leute, einer aus Käfertal und der andere von hier, hantierten am Tivoli mit einem gelade⸗ nen Revolver, wobei derſelbe, gerade hatte ihn der hieſige in der Hand, losging und dem jungen Mann aus Käfertal einen Steckſchuß in die linke Bruſt⸗ ſeite beibrachte. Wenn ſich die Kugel nicht ſteckt, ſo iſt der Tod gewiß. Der Verletzte wurde ſofort in das Städt. Krankenhaus nach Mannheim gebracht. M. T.⸗Palaſt. Der packende Kriegsfilm „Verdun“, der ſchon ſeit Donnerstag vor gutbe⸗ ſetztem Hauſe im U. T.-Palaſt gezeigt wird, wird heute Montag letztmals vorgeführt. Wer dieſen erſchütternden Film noch nicht geſehen hat, muß heute Abend kommen. Sie ſehen den völter⸗ wirklich den Beſuch verdient hat. einen gab es manche Ueberraſchungen. Die Reſultate: mordenden Krieg in ſeiner ungeſchminkten Wahr⸗ heit und Grauſamkeit. Wollen Sie wiſſen, wie Krieg ausſieht? Dann kommen Sie heute in den U. T.⸗Palaſt. Jeder Beſucher hat das Recht eine Perſon frei einzuführen. Filmſchau im Filmpalaſt. Geſtern zeigte man wieder vor überfülltem ein wunderbares Doppelprogramm, das Es waren zwei ſehr ſchöne Filmwerke, die jedem Beſucher wohlauf gefielen. Heute abend iſt die letzte Gelegenheit ge⸗ boten, ſich das ausgezeichnete, erbauende und er— folgreiche Programm anzuſehen.„Die Hölle der Heimatloſen“. Ein Mahnruf aus der afrikaniſchen Fremdenlegion in 8 gewaltigen Akten. Die franzö⸗ ſiſche Kulturſchande des 20. Jahrhunderts. Als 2. Hälfte des Programms zeigt man„Das vierte Gebot“. Ein Mutterfilm, wirklich ein Mutterfilm. Motto: Rein wie der hellſte Edelſtein iſt Mutter- liebe ganz allein. Es iſt ein ſehr gutes Filmwerk in 7 ergreifenden Akten, das ſich heute noch ſehr viele anſehen werden. Es iſt das Schickſal zweier Mütter, das jedem Beſucher etwas zu denken geben. Ein Beſuch heute lohnt ſich. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen finden Sie ſtets im Central⸗Theater. Ein Beſuch überzeugt. Sport. Unſere„Grünen“ holten ſich geſtern gegen 1913 Mannheim weitere 2 Punkte und damit die Tabellenführung. Bei den übrigen Kreisligaver⸗ Hauſe rn Von links nach rechts: Die dringenden Probleme der deutſchen dem Reichskanzler nötig. Da Dr. Müller noch in frohem Sängerkreiſe war gelebt. * Berliner Bilderbogen Ladendiebe in der Hochſaiſon.— Von einem Vergnügungs⸗Streifzug. Von unſerem beſonderen Berliner Mitarbeiter: Es iſt wirklich nicht ſo, daß es in Berlin nur eine Saiſon für Ladendiebe gibt. Die ſind über— all, wo es etwas„Billiges“ einzukaufen gibt. Vor allem benutzen ſie die Zeit des großen Ausver— kaufs in den Geſchäften, in erſter Linie den Wa⸗ renhäuſern. Da herrſcht entſprechender Andrang, es bietet ſich ein lohnendes Beſchäftigungsfeld, und man ſollte nicht glauben, wieviele Diebe trotz der umfangreichen Abwehrmaßnahmen von der Polizei oder Ueberwachung doch noch feſtgeſtellt werden. Es iſt zwar nicht kavaliermäßig, das zu ſagen, aber es iſt Taiſache, daß das weibliche Geſchlecht bei den Ladendieben überwiegt. Unter den La⸗ dendieben, die in Berlin ſchon zur Beſtrafung kamen, befanden ſich 90 Prozent Frauen. Man hat nun zu unterſcheiden zwiſchen Gewohnheits⸗ und Gelegenheitsdieben. Wie uns ein erfahre⸗ ner Kriminalkommiſſar mitteilt, bilden die Ge⸗ legenheitsdiebe die Mehrheit, ganz beſonders in der Ausverkaufszeit, weil hier die Verlockung zum Diebſtahl am allergrößten iſt. Obgleich die meiſten Warenhäuſer ſchon eige⸗ nes Detektivperſonal— Damen und Herren— beſchäftigten und daneben in der Zeit des Hoch⸗ betriebes beſondere Ueberwachungsbeamte einge⸗ ſtellt werden, fühlen ſich ſcheinbar die Diebe im⸗ mer noch ſicher genug, ihr„Handwerk“ auszu⸗ üben. So wurden in Berlin beim letzten Ausverkauf den Warenhäuſern und in den großen Spe⸗ zialgeſchäften über 100 Perſonen beim Diebſtahl Ende September weilen wird. N 00000 7 überraſcht und der Polizei übergeben. In einem Warenhaus wurden ſogar nicht weniger als 150 Perſonen in zwei Monaten des Diebſtahls über— führt. Der Schaden jedoch, den die Diebe anrich— teten, iſt nicht allzugroß. Er wird mit etwa 4000 Mark gewertet, während das Zehnfache dieſer Summe durch die Ueberwachungstätigkeit geret⸗ tet wurde. Ein ſolcher Beobachtungs- oder Bewachungs⸗ dienſt in den Warenhäuſern iſt ſehr intereſſant. Die Detektive oder Detektivinnen gehen meiſt als harmloſe Käufer durch die einzelnen Räume, be⸗ obachten unauffällig irgendeine Perſon, die ihnen auffällig erſcheint, kaufen zum Schein etwas, ſtets die verdächtige Perſon im Auge behaltend. Meiſt glückt die Ueberführung ſchon bei der Tat. Doch iſt noch viel Geduld und große Vorſicht nötig, um die ganz„Geriſſenen“ feſtzuſtellen. Auch müſſen die Warenhausdetektive ein gutes Perſo⸗ nengedächtnis, Geiſtesgegenwart und große Ent⸗ ſchlußfähigkeit beſitzen. Ble des Diebſtahls Ueberführten werden dann in ein abſeits gelegenes Zimmer geführt, wo die erſte Vernehmung ſtattfindet und wo ſich neben Mumiſterberatung im Sanatorium Bühlerhöhe. ſprache im Sanatorium Bühlerhöhe bei Baden— Komödien auch die größten Tragödien abſpielen. Nur einige Beiſpiele: Eine Frau wird ertappt, wie ſie gerade unter ihrer Kleidung einen Schlüp⸗ fer verſchwinden laſſen wollte. Die Ueberwa⸗ chungsbeamtin holt ſie vor dem Ausgang des Hauſes noch ein und führte ſie zur Leibesviſita⸗ tion in das Zimmer. Man fand unter ihrem Rock noch wohlverwahrt ein Badetrikot und eine dem Spielwarenlager entwendete Spieldoſe. Kaum iſt dieſe Frau abgeführt, kommt ſchon eine andere, ſcheinbar den beſſeren Kreiſen angehö— rend, welche ein Seidenkleid, Unterröcke und Strümpfe geſtohlen hatte. Zu Hauſe fand man bei ihr auch noch eine ganze Reihe von Klei⸗ dungsſtücken von Diebſtählen herrührend, ja ſo⸗ Mitglieder des Reichskabinetts beim Reichskanzler in Baden⸗Baden. Reichsfinanzminiſter Hilferding, Reichskanzler Müller, Reichsarbeits⸗ miniſter Wiſſel und Reichsinnenminiſter Severing. Wirtſchaftspolitik, insbeſondere die Reform der Arbeitsloſenverſicherung machten eine eingehende Ausſprache von Kabinettsmitgliedern mit immer erholungsbedürftig iſt, fand dieſe Aus⸗ Baden ſtatt, wo Reichskanzler Müller noch bis ee e hatte, während dieſe gerade neue Hüte aufpro— bierte. Auch junge Menſchen laſſen ſich, gereizt durch die Auslagen, dazu verleiten, es auch mal zu ver- ſuchen. Und ſchon ſind ſie erwiſcht. Das ſind ſolche, die über die Tragweite ihrer Tat nicht im Klaren ſind und meiſt nach der erſten Ueberfüh⸗ rung für ihr ganzes Leben kuriert bleiben. Es fehlt aber auch nicht an humoriſtiſchen Szenen. So hatte einmal ein Detektiv einen jungen Men⸗ ſchen, der 9 Grammophonplatten geſtohlen hatte, erwiſcht, darunter war eine mit dem Liede: „Ueb' immer Treu und Redlichkeit“... Alles gehört zum Kapitel Menſchenſchickſal! * Fragen Sie einmal einen Fremdenführer nach ſeinen Erlebniſſen, wenn er Neugierige aus dem „Lande“ in Berlin durch die Lokale zu führen hat,„die man geſehen haben muß“, weil zuhauſe danach gefragt werden kann. Beginnen wir beim Potsdamer Platz. Da iſt es ganz gleich, ob wir zu Joſty gehen, nach dem Palaſt⸗Cafe oder Cafe Vaterland. Brauſender Lärm draußen auf der Straße, drinnen manch⸗ mal nicht weniger, neben ſolchen, die im Gelde ſozuſagen ſchwimmen, auch vergnügte Menſchen, die für kurze Zeit wenigſtens ihre Sorgen ver⸗ geſſen wollen, ſich freuen am Trubel. .. Menſch, haſte ſchon gehört, Ede macht jetzt in Automobilen! .. Ach Onkelchen, bleib ruhig noch en bisken da, die Züge fahren ja die janze Nacht durch und ick bin ſo alleene! „„„ Du, dort is Juſtchen, det Kleid, wat ſe anhat, is vom Ausverkauf. Wat die ſich druff einbildet! .Wenn der nochmal nach unſerem Tiſch rüberguckt, ſoll er aber'ne Berliner Klebemarke gar einen Hut, den ſie ihrer Käuferin geſtphlen * * Viernheim— 1913 Mannheim 3 Rheinau— Käfertal 21 Heddesheim— Weinheim 335 Phönix— Feudenheim O: Stand der Tabelle: Vereine Sp. gew. un. Viernheim 2 0 Phönix Mannheim 2 Friedrichsfeld 1 Heddesheim 2 Feudenheim 1 Rheinau 2 2 2 0 2 2 0 Käfertal 1913 Mannheim Weinheim vl 0 0 0 0 0 1 1 1 1:4 0 2 47 Die Reſultate der Bezirksliga Gruppe Rhein: Sp. V. Waldhof— VfR. Mannheim 0:2; Mundenheim— Phönix Ludwigs⸗ hafen 0:3; Vf. Neckarau— Sandhofen 4:3; Rohrbach— Mannheim 08 5:1. 22 e 2 Die deutſchen Leichtathleten auf dem Wege nach Japan. Die deutſche Leichtathletik⸗Expedition für den Länderkampf gegen Japan erreichte in den Mit⸗ tagsſtunden des Donnerstags die ruſſiſche Gren⸗ ze, wo ſie den für die beſtimmten ruſſiſchen Schlafwagen beſtieg. Die deutſchen Leichtathleten ſind in dieſem Wagen, den ſie bis Wladiwoſtok be⸗ nützen, verhältnismäßig bequem untergebracht. Der Hamburger Weitſpringer Köcher mann macht übrigens die Reiſe doch mit, da ſich die Urlaubsſchwierigkeiten noch in letzter S“ de be⸗ heben ließen. 5 Ein Zwiſchenfall. Auf der Reiſe nach Japan benutzten am Don⸗ nerstag die beiden Mitglieder der deutſchen Leicht⸗ athletik⸗Expedition. Dr. Peltzer und Mol⸗ les einen längeren Aufenthalt in Warſchau, um die Stadt zu beſichtigen. Die beiden Deutſchen verirrten ſich jedoch und verpaßten den Zug. Dr. Peltzer lief zwar in Rekordzeit einem fahrenden Zug nach, aber es war nicht der richtige. Die beiden Zurückgebliebenen wollen nun verſuchen, auf irgend einem Wege den Sibiriſchen Expreß wieder zu erreichen. . T Mar. Jünglings-Sodalität Morgen Dienstag Abend halb 9 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im„Freiſchütz“. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten eine halbe Stunde früher zu erſcheinen. Um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Zu mieten. geſucht f 2 mmer U. Hüche rasmönen möglichſt in Nähe der Mich. B elz Schulen. Von wem, ſagt Ludwigſtraße 10 der Verlag. kennen lernen, der meint wohl, wir ſind ſo unn Det Geſchäft wid gemacht, aber nich wei⸗ ter verraten. Der Fiſch muß ins Netz! Menſch, knorke mit 20 Prozent. ö * 0 Die ſchönſten Erlebniſſe werden uns aber vom „Haus Vaterland“, dem Haus der Nationale er- zählt. .. Woas dös ſoll dan Schluck Bayern ſoan? Woas der Berliner ſich banbildet! 0 ... Det is allens Kitſch, da mußte mal nach der Ackerſtraße kommen! ... Ja, das ſchöne Wien, da müſſen wir im „Grinzing“ auch Kaiſerſchmarrn eſſen, damit die Leute ſehen, daß wir die Gegend kennen! ö Na ja, ein bisken wat vom ſchönen Rhein, ö och janz ſchön, aber an den Wannſee kann er nich tippen! ö ... So unſere 12 Mark ſind wir los! Menſch, meckere doch nich, dafür haſte och ne Weltreiſe jemacht! Beim„Zeppelin“ koſtet's 9000 Dollar! * Berlin ohne Bouillonkeller iſt nicht zu denken. Hier verkehrt der urwüchſige Berliner, auch der Gelegenheitsarbeiter und manchmal„dunkl. Elemente. 10 ... Weg von die Dame, wo meine Braut is! .. Hier iſt Betrieb, hier ſingt man ſchöne Lie⸗ der, und meine Mutter ſagt immer: wo geſun⸗ gen wird, da laß dich ruhig nieder! ... Heute wird gelebt! Drei Koks, be Ober, ein Helles und für die Dame da ein Dunk⸗ 9 les. Was, Sie trinken nicht mit? Dann geh'n Sie doch nach„Adlon“, den nötigen Vogel haben Sie ja! Aber Fritz, nimm doch nicht den Moſtrich mit der Gabel, andere wollen soch auch noch da⸗ von eſſen! f Seekeskute- Bees: Viernheimer Zeitung N täglich mit Auznahme der Sonn- und Feiertagr.— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht. e Fonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernbeim 150 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt tung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. rt a. M.— Schri Ar. 216 Zentrum und deutſche Politik Von unſerem eigenen Vertreter in Koblenz: Die für die Geſtaltung des politiſchen Schick⸗ fals überragende Bedeutung der Deutſchen Zentrumspartei und insbeſondere der Zen⸗ trumsfraktion des Reichstages kam bei den ernſten Beratungen der Koblenzer Tagung der d ſehr eindringlich zum Aus⸗ ruck. Schon das äußere Bild der Tagung war ſehr eindrucksvoll. Faſt die geſamte Fraktion war in Koblenz verſammelt. Nur wenige fehl— ten, die aus ganz dringenden Gründen ab— gehalten waren. Mit dem Chef der Geſamt— partei, dem Prälaten Dr. Kaas, waren die 3 Zentrumsminiſter v. Guerard. Dr. Steger⸗ wald. Dr. Wirth und als Vertreter der Zen- trumsfraktion des Preußiſchen Landtags der Abgeordnete Dr. Heß, ferner Fürſt Löwenſtein und andere maßgebende politiſche Perſönlich— keiten erſchienen. Die Tagung ſelbſt, über die wir ſchon be— richtet haben, der eine mehrſtündige Vorſtands⸗ ſitzung vorausgegangen war, geſtaltete ſich zu einem großzügigen Rechenſchaftsbericht über die gegenwärtige geſamte politiſche Situation, ſomohl was die Außen- und Innenpolitik anlangte. Bezüglich der Außenpoliti! war es gerade auch im Hinblick auf die Wahl des Tagungsortes eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die Veratungen ausgingen von dem Haager Ergebnis. Juſt an dem Tage, an dem die erſten Abteilungen des Beſatzungsheeres ſich zum Abzug in Marſch ſetzten, ſprach das deutſche Neichstagszentrum zur Bevölkerung des beſetz⸗ jen Gebietes und zum ganzen deutſchen Volke. Den Bewohnern der beſetzten und jetzt alsbald befreiten Gebiete ſprach die Zentrumsfraktion ihren Glückwunſch darüber aus, daß das Haager Ergebnis ihnen die langerſehnte Freiheit wiedergibt und mit dieſem Glückwunſch ver- band die Fraktion den Dank für das treu⸗ deutſche Ausharren in dieſer ſchweren Prü⸗— fungszeit. Gerade das Zentrum hat die beſte Legiti⸗ mation ſo zu ſprechen, denn es ſind ſchließlich ja die Früchte einer zehn⸗ jahrelangen vom Zentrum unter den aller⸗ ſchwerſten Opfern innegehaltenen Politik, die jetzt zu reifen beginnen. Aber bei aller Genugtuung über dieſen Teil des Haager Ergebniſſes, weiß ſich das Zentrum frei von einem unangebrachten Opti— mismus und namentlich vor allen übertriebenen Erwartungen. Ganz im Gegenteil: Das Zen⸗ trum macht kein Hehl daraus, daß es von dieſem Ergebnis durchaus nicht reſtlos befrie⸗ digt iſt. In dieſem Ergebnis kann das Zentrum keineswegs die endgültige Liquidierung des Krieges erblicken. Das iſt auch unumwunden in der Kund⸗ gebung, die die Zentrumsfraktion antaßl. ihrer Koblenzer Beratungen erließ, zum Ausdruck gebracht worden. Die finanzielle Regelung von Haag, die ja noch über den ſchon als eine außerordentliche Belaſtung anzuſehenden Voung⸗Plan hinausgeht, kann nach der Mei— nung des Zentrums vom deutſchen Volke auf die Dauer ebenſo wenig ertragen werden, wie es bei dem Dawes⸗Plan der Fall geweſen iſt. Auch andere Regelungen der Haager Ab⸗ machungen laſſen mancherlei Bedenken offen. Ganz beſonders vermißt das Zentrum eine befriedigende Regelung der Saar⸗Frage. In all dieſen Punkten wird noch manche ſchwere Arbeit geleiſtet werden müſſen. Aber das Zentrum begnügt ſich nicht mit der Rückſchau, es blickt in die Zukunft! Und ſo hat das Zentrum bei den Koblenzer Beratun⸗ gen es mit als ſeine Hauptpflicht angeſehen, aus dem Ergebnis vom Haag nunmehr auch Konsequenzen für die kommende innere Arbeit zu ziehen. Dieſe Tätigkeit wird ſich insbeſondere auf en: wöchentl. dasz achtſeitige illuſtrierte . 9 7 E 7 4 S (Ziernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Ftizen 1195 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands e Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 23 an vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden eee Dienstag, den 17. September 1929 das finanzielle erſtrecken müſſen. Es muß Sorge dafür getragen werden, daß die Auswirkungen vom Haag gerade in Bezug auf die ſo ſchwer notleidenden Kreiſe der Wirtſchaft, mag es nun die Landwirt⸗ ſchaft, die Induſtrie, den Handel, das Ge⸗ werbe, den Mittel⸗ und den Handwerker⸗ ſtand betreſſen, derart geſtaltet wird, daß eine ſyſtematiſche und den geſamten wirt⸗ ſchaftlichen Organismus erfaſſende Ent⸗ laſtung eintritt. Vorerſt freilich ſind die Ausſichten auf eine ſolche generelle Entlaſtung noch recht gering, zunächſt wird es ſich ja darum handeln müſſen, die Notlage des Neichshaushalts zu beſeitigen, und das iſt nach Lage der Dinge nur dadurch möglich, daß zunächſt einmal das Kaſſendefizit aus der Welt geſchafft wird. Dann aber wird das Augenmerk auf die Nutzbarmachung der durch den Poung⸗Plan erſparten Beträge für die Geſamtwirtſchaft gerichtet ſein müſſen. und das Zentrum wird gerade auf dieſem Gebiet initiativ ſein müſſen, um ſeiner Tradition ent⸗ ſprechend, den gerechten Ausgleich zu erzielen. Dem Zentrum kommt bei all dem eine ganz beſonders ſchwere Aufgabe, nämlich die Mitt⸗ lerrolle zu, und das bedingt unter den gegen⸗ und wirtſchaftliche Gebiet verſicherung? der Kompromizvorſchlag wib Frankfurt, 16. Sept.(Radio) Die„Frank⸗ furter Zeitung“ meldet aus Berlin zu dem zwi⸗ ſchen Reich und Preußen vereinbarten Kompro⸗ mißvorſchlag zur Regelung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsreform: Der§1 des Entwurfes ſieht vor, daß Arbeits⸗ loſe aus Berufen und Gewerben, in denen eine regelmäßig wiederkehrende Arbeitsloſigkeit be⸗ rufsüblich iſt, die Unterſtützungsſätze der nächſt niedrigen Lohnklaſſe zu erhalten. Nach 8 3 dauert die Wartezeit bei Arbeitsloſen der Lohnklaſſen 711 3 Wochen, 2 Wochen oder 1 Woche, je nach der Zahl der zuſchlagsberechtigten Angehörigen. § 4 beſtimmt, daß der Beitrag zur Reichsan⸗ ſtalt für das Reichsgebiet einheitlich 3.5 Prozent des maßgebenden Arbeitsentgeltes beträgt. Nach 8 5 iſt für Saiſonarbeiter der Beitrag zur Reichs— anſtalt für Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſen— verſicherung um 1 Prozent des maßgebenden Arbeitsentgeltes höher als der Beitrag, der im wärtigen Verhältniſſen ganz beſondere Arbeiten und ganz beſondere Pflichten. Die Koblenzer Tagung der Reichstagsfrak⸗ tion des Zentrums har gezeigt, daß das Zentrum ſeiner Verantwortung gegenüber dem Volksganzen, wie es ſeiner alten Tradition entſpricht, treu geblieben iſt, und nicht nur die eigenen Anhänger der Partei, ſondern das ganze deutſche Volk können gewiß ſein, daß die ſtille ſachlich⸗ernſte Arbeit des Zentrums der Wohlfahrt des ganzen Valtes dienen wird. Der Fraltionsbeſchluß zur Arbeitsloſenverſicherung . Nach mehrſtündiger ſehr eingehender Aus⸗ ſprache, in welche unter anderm auch die Miniſter Ste gerwald und Brauns eingriffen, faßte die Fraktion folgenden Beſchluß: 3 Mit der Herausnahme der bisher unerledigten Fragen aus der Vorlage betreffend Reform der Arbeitsloſenverſicherung und deren Zu⸗ ſammenfaſſung in einem befriſteten Sonder⸗ geſetz iſt die Fraktion trotz ſchwerer Bedenken gegen einzelne Vorſchläge unter der Voraus⸗ ſetzung einverſtanden, daß die Bilanzierung der Verſicherung nach ihrem normalen Jahres⸗ bedarf möglichſt ſicher geſtellt und die ſofortige Regelung der geſamten Frage erreicht wird. Was wird aus der Arbeitsloſen⸗ übrigen der Reichsanſtalt zu entrichten iſt. Das Geſetz ſoll am 1. November 1929 in Kraft treten und gilt bis zum 31. März 1931. Gegenüber der urſprünglichen Regierungs— vorlage, die zur Deckung des Defizits eine Lücke von 47 Millionen gelaſſen hat, kommt dieſer neue Geſetzentwurf in ſeiner finanziellen Aus- wirkung einem aus Mehreinnahmen und Min⸗ derausgaben zuſammiengeſetzten neugewonnenen Betrag von 41 Millionen gleich. Im einzelnen ſollen die Beſtimmungen des§ 2 11 Millionen, die des S 3 6 Millionen und die des 8 5 24 Milli⸗ onen ergeben. Da außerdem die urſprüngliche Regierungsvorlage Erſparniſſe von 92 Millionen erzielt und die allgemeine Beitragserhöhung von ½% Prozent die Summe von 140 Millionen, ſo ergeben die beiden kombinierten Geſetzent— würfe zur Deckung des Geſamtdefizits von 279 Millionen den Betrag von 273 Millionen. Es bliebe alſo ein letzter Fehlbetrag von 6 Millionen, von dem man aber annimmt, Die britiſchen Truppen ziehen heimwärts Abſchied vom Rhein. ſehen— aber das nächſte Mal ohne Uniform. Engliſche Truppenabteilung auf dem A marſch. Endlich hat die Räumung der zweiten Rhein landzone begonnen Die erſten Orte ſind befrei 7 ch 5 l D D freit. Niemandem iſt der Abſchied ſchwer geworden. Das Rheinland hofft die Engländer wiederzu⸗ 46. Jahrgang daß er gleichfalls durch bie Beſeitigun da 8 B g von Mig ſtänden noch abgedeckt werden kann. Deutſches Reich Rheinlandkommiſſion ſiedelt am 15. Sepi. nach Wiesbaden über. wtb. London, 16. Sept.(Radio). Nach einer Meldung der„Daily News“ aus Kohlenz wird die Rheinlandkommiſſion am 15. Nove. aher nach Wiesbaden überſiedeln. Der Wiesbadener Korreſpondent des Blattes berichtet, durch die Mitteilung, daß franzöſiſche Truppen die Stelle der abziehenden britiſchen Truppen einneh⸗ men werden, ſei eine ſchwierige Lage entſtan⸗ den. Kriegsminiſter Shaw habe den Ober— befehlshaber der Rheinarmee zu einer drin— genden Konferenz über die Lage nach London berufen. Die Vombenaffaire Neue Verhaftungen in der Bombenangelegenheit. witb. Hamburg, 16. Sept.(Radio). Nach einer Meldung der in Winſen an der Luhe er— ſcheinenden Winſener Nachrichten ſind im Zu— ſammenhang mit der Unterſuchung der Bom— benattentate im Laufe des Sonntag im Kreiſe Winſen weitere Verhaftungen vorgenommen worden. Einzelheiten ſind nicht bekannt. Springflut in Mexiko wtb. Newyork, 16. Sept.(Radio). Wie Aſſociated Preß aus Mexiko meldet, berichten die Blätter von der mexikaniſchen Pazifikküſte über einen mit einer Springflut verbundenen Orkan, der ſchwere Schäden anrichtete. Die Stadt Kihuatanejo im Staate Guerrero ſteht unter Waſſer und iſt von allen Verbindungen abgeſchnitten. Ermordung belgiſcher Miſfflonare in Sudan wtb. London, 16. Sept.(Radio). Wie Reuter aus Itſchang meldet, ſind drei kath. Miſſionare belgiſcher Herkunft und zwar der Biſchof Trudo Jans und die beiden Franzis⸗ kanerpatres im Innern der Provinz Hupſe in dem Orte Jatang von Banditen ermordet worden. Der Biſchof war ſeit 22 Jahren in Sudan tätig. Blutige Zufammenſtöße bei Nazareth 16 Araber getötet. wtb. London, 16. Sept.„Daily Chronicle“ berichtet aus Jeruſalem über einen Zuſammen— ſtoß zwiſchen britiſchen Truppen und Beduinen nordöſtlich von Nazareth, bei dem 16 Araber getötet und eine beträchtliche Anzahl ver— wundet wurden. Die Engländer hatten der Meldung zufolge keine Verluſte. Verhaftung einer Näuberbande Paris, 15. Sept. Eine ganze Bande gefähr— licher Straßenräuber konnte hier dingfeſt ge— macht werden. Die Räuber arbeiteten nicht nur in Paris auf dem Montmartre, ſondern auch auf den großen Verkehrsſtraßen, wo ſie mit bewaffneter Hand Kraftwagen anhielten und die Inſaſſen beraubten. Ferner hatten ſie etwa 50 Kraftwagen geſtohlen, die ſie zu ihren Räubereien benutzten und dann ſtehen ließen. Auf einem Ozeandampfer spurlos verſchwunden Paris, 15. Sept. Das Verſchwinden eines amerikaniſchen Multimillionärs auf dem Dampfer„Homeric“ während der Ueberfahr von Amerika nach Europa erregt großes Auf ſehen. Der Amerikaner Claude v. Marks, Mit⸗ glied eines großen Manufakturwaren⸗Konzerns in Mansfeld iſt, als ſich das Schiff auf hoher See befand, nachts plötzlich verſchwunden, ahne daß auch nur die geringſten Anhaltspunkte für ſein Verſchwinden gefunden werden konnten. Man nimmt an, daß er ſich in ſelbſt⸗ mörderiſcher Ubſicht ins Meer geſtürzt hat. 11 9 viernheimer Anzeiger . —. 2— GGGGFGFFPFGGGGGEEEGGGGGGGGGGG 9———— 8— 2 88 ſmz Fürth i. O, 14. Sept.(Verunglückt) Der Inſtallateur, Herr Peter Arnold von hier, hatte dieſer Tage in Lindenfels gegen abend noch etwas Dienſtliches zu tun. Auf dem Wege dort⸗ hin rannte er, auf dem Motorrad ſitzend, an die Maſchine ſeines Kollegen von Reichelsheim beim Gumpener Kreuz mit ſolcher Wucht, daß die eine nieſcheibe zerſplittert wurde und er am Kopf verſchiedene Verletzungen davontrug. Von einem Auto wurde der Verunglückte hierher gebracht. und auf Anordnung des Arztes in die Klinik nach Heidelberg gefahren. Nach Ausſage des dortigen Herrn Profeſſors wird die Heilung des Patien— ten vorausſichtlich bis Weihnachten vollzogen ſein. ſmv. Birkenau. 15. Sept.(Ausſtellung) Die heſſ. Wanderausſtellung für Geſundheits— pflege und ſoziale Fürſorge wird in der Zeit vom 18. September ab 5 Tage lang in der Turnhalle gezeigt. Zur Eröffnung wird ein Vortrag ſtatt⸗ finden über„Die Bedeutung der Gefundheits— pflege für das deutſche Volk“. Außerdem finden während der Dauer der Ausſtellung weitere Vorträge ſtatt. ſha. Mimvach, 13. Sept.(Brand.) Heute morgen kurz vor 5 Uhr geriet der Laſtkraftwagen des Spediteurs Georg Egger dahier beim An— kurbeln in Brand, wobei das Motorgehäuſe und der Führerſitz vollſtändig abbrannten. Durch das ſofortige Eingreifen der hieſigen freiwilligen Feuerwehr konnte der mit ungefähr 100 Liter Benzin gefüllte Tank entfernt werden, wodurch eine größere Exploſion verhütet wurde. Der Sachſchaden ſoll durch Verſicherung gedeckt ſein. ſmz. Unter-Schüönmattenwag. 15. Sept.(Rei⸗ cher Obſtſegen dieſes Jahr!) Da iſt es nun zu bedauern., daß bis heute geringe Nach— frage und niedrigere Gebote vorhanden ſind. Man hofft. daß die Marktlage für Obſt ſich beſ— ſern wird, wenn der erſte Anſturm des Fall- und Frühobſtes vorüber iſt. Auch hier dürfte Aus— harren am Platze ſein. Am Sonntag fand die hie— ſige„Nachtirchweih“ ſtatt. Der frühere bedeutende Markt am Montag war ehemals ein Sammelpunkt für Käufer aus weiter Umgegend. Unter den ver— änderten Zeitverhältniſſen iſt er auf ein Nichts zuſammengeſchmolzen. Andere Zeiten, Sitten! ſha Hirſchhorn, 13. Sept.(Unglücksfall.) Geſtern nachmittag verunglückte der etwa 14jähr. Eu gen Meſchede. Gegen 3 Uhr fuhr er am Weide— nauer Feld über das ſteilabfallende Rollpflaſter u. ſtürzte wahrſcheinlich infolge Verſagens der Bremſe vom Rade und erlitt dabei einen doppel— ten Armbruch. Er mußte in die Klinik verbracht werder. ſmv. Viernheim. 11. Sept. Noch gut ab— gelaufen. In der Blauehutſtraße ereignete ſich ein noch aut abgelaufener Unglücksfall. Das Pferd eines hieſigen Kohlenfuhrmanns, der mit einer Pritſche Kohlen verkaufte, ſcheute und ging durch. Dabei verlor der Wagen die Vorderräder und überſchlug ſich. Der Fuhrmann fiel unter den Wagen. Wie durch ein Wunder kam er nur mit leichteren Verletzungen davon. Hilfsbereite Men— ſchen befreiten ihn aus ſeiner Lage und halfen den W— 1 aufrichten. ſha. Lorſch, 12. Sepßt. Verſchiedenes. Ein junger Mann fiel beim Obſtabmachen vom Baume und blieb bewußtlos liegen. Er mußte mit dem Auto nach Hauſe gebracht worden.— Mit den Arbeiſen am Neubau der Kleinkinder— ſchule iſt nunmehr begonnen worden.— Der Schutzmann Jakob feierte dieſer Tage ſein 25 jähriges Dienſtjubiläunm; aus dieſem Grunde wurde ihm von der Gemeinde ein Ehrengeſchenk oon 25.— RM. ſowie eine Urkunde zugeſprochen. mode ſmo Weinheim, 16. Sept. Tödlicher Un- all.) Der vor einigen Tagen auf der Treppe eines Hauſes durch Ausgleiten verunglückte 60 ährige Former Adam Kuhn wurde wegen der Schtrer des Falles— Beſchädigung der Wirbel— äule— von dem ſtädtiſchen Krankenhaus hier tach der Klinik Heidelberg-Schlierbach verbracht. voſelbſt er nunmehr ſeinen Verletzungen erlegen —— Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. C. Handmann, Feuilleton⸗Vertrieb f Literatfur⸗Büro, Leipzig. noman von Hans Poſſendoorf. Leipzig (9. Fortſetzung.) andere Aus Nah und Fern Tödliche Unglücksfälle. Mainz, 16. Sept. Am Sonntag morgen wurde auf dem Mainzer Güterbahnhof ein Rangier⸗ arbeiter aus Guntersblum von einer hinter ihm herkommenden Lokomotive erfaßt und derart ge⸗ gen einen gegenüberliegenden Wagen geworfen, daß er tot liegen blieb.— Am Samstag abend ſtürzte ein Dachdecker bei Dacharbeiten etwa 15 Meter tief ab, da eine Schutzwand nachgab. Auch er wurde ſofort getötet. Oppenheim, 16. Sept.(Der Blitz ſchlägt in den offenen Rhein.) Bei dem Unwet⸗ ter, das am Freitag abend über die Rheinlande zog, konnte man ein Naturſchauſpiel von ſeltener Schönheit beobachten. Dreimal nacheinander ſchlug der Blitz in den offenen Rhein ein, jedes— mal in Zwiſchenräumen von einigen Kilometern. Einen Augenblick ſchien der ganze Strom in Glut getaucht, der Blitz ſelbſt unter dem Waſſer fortzuglühen. Dann ſchoſſen Waſſermaſſen hoch auf gegen den ſchwarzen Himmel. und wenige Augenblicke ſpäter verrieten nur noch die hochge— henden Wellen das ſeltene Erlebnis. Bad⸗Nauheim 15. Sept.(Ausſchußſit⸗ zung der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen.) Zu einer ordentlichen Sitzung waren in Bad-Nauheim Ausſchuß und Vorſtand der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen zuſammenge— treten. Unter dem Vorſitz des Arbeitgebervertre— tes Dr. Schramm-Worms begann die Ausſchuß— ſitzung, in der ohne Debatte zunächſt der Verwal— tungsbericht des Jahres 1928 angenommen wur— de. Die Rechnung des Jahres 1927 wurde nach Prüfung durch die Reviſoren ebenſo einſtimmig gutgeheißen. Eine lebhafte Ausſprache ergab den Voranſchlag für das Jahr 1930. Hier wurde von Arbeitnehmerſeite darauf hingewieſen, daß infolge der Rationaliſierung, Typiſierung, Band- und Fließarbeit die älteren Arbeiter früher aus dem Produktionsprozeß ausſcheiden müßten und dann nicht mehr in der Lage ſeien, irgendwelche Arbeit zu bekommen. Da ſie nach Aufhören der Erwerbs— loſenunterſtützung der Allgemeinheit zur Laſt fielen, ſei es eine unbedingte Notwendigkeit, ſelbſt bei der Gefahr einer Beitragserhöhung, die Al— tersgrenze der Invalidenverſicherung auf minde— ſtens 60 Jabre herabzuſetzen und den Anſatz fü; die Gewährung der Rente von 66./ Prozent auf 50 Prozent herabzuſetzen. Präſident Dr. Neu⸗ mann erwiderte, daß im Jahre 1912 in Heſſen 3 626 840„ Renten gezahlt worden ſeien, im Jahre 1928 habe ſich dieſe Summe auf 20 563 604 erhöht. In Heſſen haben ſechs Verſicherte mit ihren Beiträgen einen Rentenempfänger zu un⸗ terſtützen. Die Herabſetzung der Altersgrenze in Vebindung mit einer Herabſetzung des Anſatzes um 50 Prozent habe unerſchwingliche Mehrſum⸗ men erforderlich gemacht. Die Strafgelder ſeien erhöht worden, da viele Arbeitgeber mit der Abführung der einbehaltenen Beiträge ſehr nach⸗ läſſig geweſen ſeien. Der Voranſchlag für 1930 wurde ſchließlich mit einer Erhöhung des Anſat⸗ zes für Rentenleiſtungen angenommen. Ebenſo wurde der Voranſchlag für 1930 für die Ernſt⸗ Ludwig⸗Heilſtätten genehmigt. Pirmaſens, 16. Sept.(Mit Beil en bear⸗ beitet.) In der Nacht zum Sonntag gerieten der Erwerbsloſe Bandner und ein gewiſſer Gil⸗ brecht in Streit, wobei ſich beide mit Beilen be⸗ arbeiteten. Sie erlitten erhebliche Verletzungen und mußten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen gebracht werden. Die Urſache des Streites ſoll Eiferſucht ſein. f Maikammer, 16. Sept.(Der Rotherbſt be⸗ jinnt.) Der Gemeinderat beſchloß, den Portu⸗ gieſer Herbſt heute Montag ſchon zu beginnen. Bad⸗Dürkheim, 16. Sept.(Rother bſt.) Der Stadtrat hat beſchloſſen, daß der Rotweinherbſt in der hieſigen Gemarkung am kommenden Mitt⸗ woch beginnen ſoll. Handel und Induſtrie Micheli ſucht Fabrilgelände. Mainz, 16. Sept. Die bedeutende franzöſiſche Pneumatik-Fabrik Michelin hat in letzter Zeit in mehreren deutſchen Gegenden Induſtrie— gelände zu erhalten geſucht. Die Firma braucht etwa 100 000 qm. und will 3000 Arbeiter beſchäf⸗ tigen. Unter den Angeboten befinden ſich auch ſolche der Städte Mannheim, Worms, Mainz und Baſel Wie es heißt, ſoll das Angebot der Stadt Mainz, das erhebliche Steuerermäßigungen zuſichert. im Augenblick am günſtigſten ſtehen, be— ſonders auch desbalb. weil ſich augenblicklich die Enalands Abschied vom Rhein Drei Tommies nehmen an der Straßenkreuzung bei Cronberg den Abſchiedstrunk. re eee 2 Arertionsverwaltung der Werte fur Deutſchland in Mainz befindet.— Im übrigen werden zur⸗ zeit auch Verhandlungen mit der Stadt Mannheim wegen der Anſiedlung dieſer neuen Gvoßinduſtrie gepflogen. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim. 16. Sept. Bei ermäßigten Offer⸗ ten vom Auslande und reichlichem a a in Inlandsware nahm die Börſe auch heute wieder einen ruhigen Verlauf. Im nichtoffiziellen Ver⸗ kehr nannte man in Mk. pro 100 Kilo waggon⸗ frei Mannheim: Weizen hierländiſcher mit 25.75, ausländ. mit 25.75—33.00, Roggen inländ. 20,50, Hafer inländ. alter 20—21, neuer 18,50—19.75, Hafer ausländ. 20—21, Braugerſte bad. und württemberg. 21.50—23, pfälz. 23—24, Futtergerſte 18.75— 19,25, Mais mit Sack 21, Weizenmehl, ſüdd. ſpezial Null 38,25—38,50, ſüdd. ſpezial Null(2. Sorte) 36.25 36.50, Weizenauszugsmehl 42.25 42.50, Weizenbrotmehl 30.25— 30.50, Roggenmehl 28.50—33.00, Kleie 11.25, Biertreber mit Sack 17.50 18.50. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 16. Sept. Dem heutigen Großvieh⸗ markt waren zugefahren 323 Ochſen, 187 Bullen, 262 Kühe, 419 Färſen, 640 Kälber, 21 Schafe und 3008 Schweine, 15 Ziegen. Bezahlt wurden für Ochſen 40—61, für Bullen 44—55, für Kühe 16—50 für Färſen 51—63, für Kälber 56—84, für Schaſe 54—58, für Schweine 74—91, für Ziegen 1025 Kl. Waldſportplatz. Wochenplan: Dienstags ab 6 Uhr Fußb. Trg. der Priv. M. u. 1. u. 2. Jugendm. Mittwochs ab 6 Uhr 1. M. Fußballtraining Donnerstags ab 6 Uhr 2. u. 3. M.„ Freitags ab 6 Uhr Schülermannſch. um 8 Uhr Spielausſchuß⸗Sitzung um halb 9 Uhr gymnaſt. Training 1. M. Pflichtzuſammenkunft im Lokal, jeder Spieler pünktlich erſcheinen um 9 Uhr Zuſammenkunft des Vorſtandes. Sonntag, den 22. 9. 29 in Weinheim 3. Verbandsſpiel. Die Spieler der Verbandsmannſchaften er- ſuchen wir, bei den Spielen gegen Weinheim alles daran zu ſetzen, um ehrenvoll zu beſtehen. Die Sportleitung. Sportvereinigung gewinnt mit ihren 3 Verbands- mannſchaften gegen 1913 Mhm. mit 24:3 Toren! 1. M. 3:0, 2. M. 11:1 u. 3. M. 10:2 gewonnen! Ja, ſind die Vennemer ſo gut, hört man es allgemein ſagen und dazu noch: in der A S 3 an erſter Stelle, da Phönix gegen Feudenheim auf eigenem Platze 0:0 ſpielte, Weinheim dagegen in Heddesheim 3:2 verlor. Dabei war das hieſige Spiel der 1. M. gegen die 1913er keinesfalls als überzeugend zu nennen, denn die 1913er verlegten ſich auf eine Lehrlingsſpielweiſe, alles abſeits zu ſtellen, um ja nicht hoch zu verlieren. Dadurch wurde der flinke Viernheimer Sturm in den mei— ſten Fällen beim Vorgehen gehemmt, aber es ge— lang denn doch, den Gäſten drei Dingerchen ins Netz zu hängen, worüber ſie ſehr böſe waren. Der grüne Sturm rollte heute eigentlich nicht ſo, wie man es wünſchen ſollte und es empfiehlt ſich, für das ſchwere Spiel gegen Weinheim hier einen Aus- tauſch vorzunehmen. Guter Erſatz iſt ja da, wenn man zuſehen konnte, wie der Sturm der 2. M. in ſo blendender Form Tore ſchoß. Die Hinter- mannſchaft der 1. hielt wie immer ſtand, nur ſollte die Mitte und Verteidigung nicht zu weit ins Ge⸗ lände gehen.— Die 2. und 3. M. hatten ſich den letzten Bericht zu Herzen genommen und ſieg⸗ ten ſehr hoch. Man kann beſtens gratulieren den alten Kämpen der„eiſernen Zweiten.“! Da dachte Fürſt Hatto: Ich will wieder gut⸗ machen, was ich an meinem Bruder geſündigt habe. Vielleicht, daß dann das Unglück vom Lan⸗ de weicht. Und er ſandte Boten in alle Länder, um Fürſt Helfr'id zu ſuchen. Aber ſie konnten ihn nicht finden, denn ſie ahnten ja nicht, daß er ein Spielmann geworden. Das Unglück im Lan⸗ de abe, wurde täglich ſchlimmer. Da ließ Fürſt Hatto einen berühmten Sterndeuter kommen und frugte ihn um Rat. Dieſer ſtudierte lange Nächte hindurch den Sternhimmel und ſagte dann: „Laß dir das alte ſchöne Lied vorſingen, das deine Mutter dir und deinem Bruder geſungen, als ihr noch Kinder waret. Dann wird der böſe Geiſt ſofort von dir und deinem Volke weichen und alles Uebel im Lande zu Ende ſein!“ So⸗ fort befahl Fürſt Hatto, daß man ihm das alte Lied ſinge; aber niemand kannte es, und er ſelbſt konnte ſich auch nicht mehr darauf beſinnen. Nun ließ er bei den älteren Leuten, die ſchon unter ſeiner Mutter am Hofe gedient hatten, nach dem Liede forſchen. Aber es war vergebens. Die meiſten wußten überhaupt von nichts; andere erinnerren ſich wohl dunkel, daß die alte, ver⸗ ſtorbene Fürſtin ihren Kindern ein ſolches Lied geſungen; aber das war nun ſchon an die fünf⸗ und zwanzig Jahre her, und ſie konnten ſich auch nicht mehr an die Melodie erinnern. Jeden ein⸗ zelnen von ihnen ließ Fürſt Hatto zu ſich kom⸗ men und ſagte zu jedem:„Du mußt dich auf das Lied beſinnen, damit das Unglück von unſe⸗ rem Lande genommen wird! wenigſtens noch ein Stückchen davon? Verſuche es doch einmal!“ Und in ihrer Angſt und Hab⸗ gier trachteten ſie alle, des Fürſten Wunſch zu erfüllen. Die alte Kammerfrau, der alte Pfört— ner, die alte Hofköchin, der alte Hofſchweinehirt, alle mühten ſich ab, die Melodie wieder zuſam— menzubringen. Und es war ein Geſinge und Ge— ſumme und Gepfeife und Gekrächze vom Mor- gen bis zum Abend. Und einer machte den an⸗ deren irre, und wer noch ein paar Töne von der Melodie in Erinnerung gehabt, vergaß auch die noch vor all dem Geſumme und Gebrumme um ihn her. Schließlich verſprach der Fürſt in ſeiner Verzweiflung dem, der die Melodie fände, ſein halbes Fürſtentum. Und ſo ſuchte zum Schluß das ganze Land wie beſeſſen nach dem verlore⸗ nen Lied. Die kleine Beerenſucherin aber dachte bei ſich: Gewiß iſt es das verlorene Lied ge⸗ weſen, mit dem mich der Fürſt Helfrid damals in den Schlaf geſungen! Aber auch ſie konnte die Melodie nicht nachſingen, denn ſie hatte ſie ja nur einmal gehört. Zu dieſer Zeit kam die ſchöne Prinzeſſin auf ihrer Reiſe durch den großen Wald. Es war gegen Abend, und die Prinzeſſin war ihrem Ge⸗ folge weit vorausgeritten, denn ſie ſehnte ſich noch immer nach Helfrid und wollte in ihrem Kummer von keinem Menſchen geſtört werden. Und in ihrer Sehnſucht begann ſie, wie ſie es oft tat, wenn ſie allein war, das alte, ſüße Lied zu ſingen, das Helfrid in jener Nacht vor ihrem Fenſter angeſtimmt, und das ſie ſich wohl gemerkt hatte. Das kleine Mädchen aber, das wieder im Walde beim Beerenſuchen war, hörte es und er⸗ kannte ſofort, daß es das Lied war, mit dem Fürſt Helfrid ſie in den Schlaf geſungen— das verlorene Lied. Und ſie lief aus dem Gebüſch auf den Weg hinaus, warf ſich vor das Pferd der Prinzeſſin und weinte vor Freude und ſagte ihr alles, was ſie von Helfrid wußte und von dem Weißt du nicht verlorenen Lied und von Fürſt Hatto und dem Unglück, das über dem Lande lag. Da hob die Prinzeſſin die Kleine zu ſich auf ihr Pferd und ſprengte mit ihr der Stadt entgegen. Und als die ſchöne Prinzeſſin auf ihrem weißen Roß in das Stadttor einritt, begann ſie mit ihrer heller, ſüßen Stimme das verlorene Lied zu ſingen. Und in demſelben Augenblick begann das Un⸗ glück von Hattos Lande zu weichen. Wer krank geweſen, ſtand auf und war geſund; wer unter⸗ wegs war, um zu ſtehlen oder zu morden, kehrte um und ging an ſe ene ehrliche Arbeit; wer Hun⸗ ger gelitten, fand ſeine Vorratskammer voll mit Brot und Fleiſch und Butter. Und als die Prin⸗ zeſſin und das kleine Mädchen an den Palaſt des Fürſten kamen und Hatto die Melodie erklingen hörte, da ſchmolz ſein Herz in heißer Reue. Und er weinte bitterlich über all das Unrecht, das er an ſeinem Bruder und ſo vielen anderen Men⸗ ſchen getan, und ließ die Sängerin hevaufholen und fragte ſie, woher ſie das verlorene Lied ken⸗ ne; ſo erfuhr er von dem Schickſal ſeines Bru⸗ ders. Sogleich ſandte er Boten aus und ließ überall nach Helfrid forſchen. Und nun, da man wußte, daß er als Spielmann durch die Länder zog, fand man ihn auch bald. Und Fürſt Hatto ſchrieb auch an den König, den Vater der Prin⸗ zeſſin, und ſagte ihm, daß jener Spielmann ſein Bruder Helfrid und wirklich ein Fürſt geweſen. Und der König und Helfrid kamen beide in Hat⸗ tos Reſidenzſtadt an, und der König gab Helfrid ſeine ſchöne Tochter zur Gemahlin. Hatto aber bat ſeinen Bruder, ihm zu verzeihen, und gab ihm ſein Land zurück und ſein eigenes Land noch dazu. Das kleine Mädchen aber nahmen Helfrio und ſeine junge Gemahlin als ihr Kind an, denn ihm hatten ſie ja ihr Glück zu danken. Und ſo wurde das arme kleine Mädchen eine kleine Prin⸗ zeſſin, und alle waren glücklich und zufrieden. „Und wenn ſie nicht geſtorben ſind“, ſchloß Joa⸗ chim lächelnd,„dann leben ſie heute noch.“ Mit atemloſer Spannung die Hände um Joachims Hals geſchlungen, das braune Locken⸗ klöpfchen an ſeine Bruſt geſchmiegt, hatte Ruth der Erzählung gelauſcht. Nun hob ſie mit einem traumverlorenen Ausdruck in den großen, dunk⸗ len Augen ihr Geſichtchen und ſagte mit faſt ehr⸗ fürchtiger Scheu in ihrem ſüßen Stimmchen:„O, Onkel Achim, bitte, ſpiele doch einmal das ver⸗ lorene Lied.“ f Ein Lächeln wehmütiger Selbſtironie ging über das Geſicht des jungen Komponiſten:„Ja, mein Liebling, das iſt eben das traurigſte an der Geſchichte: dein armer Onkel hat es ſelbſt noch nicht gefunden, das verlorene Lied.“ Eine Weile blieben beide ſtumm und regungs⸗ los. Dann ließ Joachim, während Ruth noch immer auf ſeinen Knien ſaß, die Rechte nachdenk⸗ lich über die Taſten gleiten. Eine kleine, ſchüch⸗ terne Tonfolge ſtahl ſich unter ſeinen Fingern hervor. Er wiederholte ſie, und weil ſie gar ſo einſam und ängſtlich im Raume umherflatterte, griff er auch mit der Linken in die Taſten und ſchob der kleinen ſchüchternen Tonfolge eine Rei⸗ he leiſer, weicher Akkorde als Halt und Stütze unter. Da wurde ſie ſtärker, freier und klarer und begann zu wachſen und ſich emporzuranken. Und als wieder neue, noch vollere Harmonien zu Hilfe kamen, da wurde ſie noch ſchöner und rei⸗ cher, erblühte zu immer herrlicheren Klängen und zog eine ſtarke, tiefe und ſüße Melodie in den milden Herbſtabend hinaus. Da ſchlug Ruth die Augen zu ihm auf und flüſterte mit einem tiefen Seufzer des Ent⸗ zückens: i „Ach, war das ſchön, Onkel Achim! ſchönes Stück haſt zu noch nie geſpielt.“ „Und weißt du wohl, was das war?“ fragte der junge Komponiſt, und ein glückliches Leuch⸗ „Das war das ver⸗ lorene Lied. Jetzt habe ich es endlich gefunden!“ ten verklärte ſeine Züge. Jortſetzung folgt) 1 So ein Eine erneute betrübliche Feſtſtellung muß ich wieder machen: daß der Vereinswirt zum Stern immer noch nicht ſeinen Gäſten ein Glas Bier verabreichen darf und ſeine eigene Wirtſchaft nach amerik. Muſter ſich„trocken“ legen läßt. Die Po⸗ lizei ſagt, ſie kann nichts dran machen, die Wirte⸗ vereinigung ſagt, ſie hätten ſich nicht wegen der Sportvereinigung ihrem Vereinsheim beſchwert, ſondern nur wegen den Vereinen, die immer ſo viele Waldfeſte machen und das Kreisamt ſagt, wir laſſen uns auf nichts ein, geben keine Erlaub- nis, daß die auswärtigen Gäſte in Viernheim auf dem Sportplatz ein Glas Bier trinken dürfen, dann beſchweren ſich die Viernheimer Wirte wieder! Ja, wer hat ſich denn beſchwert und wer ſagt die Wahrheit! Iſt niemand für dieſe Kleinigkeit auf- zutreiben! Wer hat die Schelle zum anhängen! Herr Sternwirt, bitte ſchellen ſie doch einmal kräf⸗ tig, dann wird es ſchon anders werden. Bedenken Sie, in 14 Tagen iſt Werbetag des Südd. Fuß- ballverbandes, ein erſter Bezirksligaverein aus Ludwigshafen kommt, der Phönix in beſter Garni⸗ tur! Der Verein bringt viele hunderte von An- hänger mit! Sollte vielleicht die Sportvereinigung an dieſen Verein ſchreiben, in Viernheim keine Wirtſchaft zu betreten, da die Herren Gaſtwirte gegen die Vereinigung den Kampf angeſagt haben. Wer von den Gaſtwirten denkt noch daran, als die Vereinigung 1924 gegen den VfR Mannheim im Walde ſpielte und über 1000 Mannheimer ihre Gaſtſtätten bevölkerten! Im Stern war da— mals auch beſetzt und kein Wirt hat ſich beſchwert. Man überlege es ſich frühzeitig, noch iſt es Zeit. F. B. * Aus dem Schuldienst. In den Ruhe- ſtand verſetzt wurde am 4. September die Lehrerin Magdalena Zehnpfenning an der Volks- ſchule zu Viernheim. SSS eee eee eee Uereins-Anzeiger eee eee Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer u. Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim. Freitag, den 20. Sept., abends halb 9 Uhr im Gaſthaus zum Karpfen(Ebert⸗ ſälchen) Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Er— ſcheinen bittet Der Vorſitzende. Club der Gemütlichen 1915. Mittwoch Abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Turugenoſſenſchaft 1893. Wochenplan: Geräteturner Dienstag und Freitag Abend 9 Uhr. Leichtathletik Dienstag u. Donnerstag Training auf dem Platze. Freitag Abend im Lokal. Fußball Dienstag Jugend, Mittwoch 1. u. 2. M. Handball Donnerstag für beide Mannſchaften. Turnerinnen Montag und Donnerstag. Spielleute Sonntag morgen auf dem Platze. Für Fuß- und Handballer alle Freitag Abend Spielerverſammlung, wozu die Mandolinenabteilung erſcheinen muß. Die unentgeltliche Beratungsflunde für Lungenkranke findet morgen Mittwoch, den 18. Sept. 1929, von 5-6 Uhr nachm in der Hügelſtraße 8 ſtatt. Bingen, 16. Sept. Mit dem geſtrigen Tage nahmen die Feierlichkeiten zu Ehren des 750. Todestages der Hl. Hildegard, der großen deutſchen Frau, die lange Jahre auf dem Ru⸗ pertsberg bei Bingen ſegensreich wirkte, an der Stätte ihrer Tätigkeit ihren Anfang. An dem Feſt, das ſich bis zum kommenden Sonntag den' 22. September einſchließlich, ausdehnt, nahmen alle Bevölkerungskreiſe der Stadt ohne Rückſicht auf die Konſeſſion regen Anteil. Die Feierlich⸗ keiten wurden am Samstag nachmittag eröffnet mit feierlicher Einholung der Biſchöſe von Mainz und Rottenburg. Weiter trafen am Samstag ein der Biſchof von Trier ſowie andere hohe kirchliche Würdenträger, Prälate und Aebte, wäh— rend am Sonntag vormittag noch der Biſchof von Speyer ſowie Prälat Dr. Seipel aus Wien ein⸗ trafen. An weltlichen Ehrengäſten haben in Bingen Wohnung genommen der Vertreter der heſſiſchen Staatsregierung und Ehrenvorſitzender des Feſtausſchuſſes. Miniſter Dr. Kirnberger— Darmſtadt, der heſſiſche Geſandte Nuß Berlin, der Oberpräſident der Rheinprovinz Dr. Fuchs⸗ Koblenz, Landeshauptmann Dr. Horion-Düſſel⸗ dorf u. a. Mit dem Einbruch der Dunkelheit am Samstag abend erklang im ganzen Rheingau und in Mainz feierliches Glockengeläute und dröhnten Böllerſchüſſe. Gleichzeitig erſtrahlten die verſchiedenen Stätten von Bingen, Ruperts⸗ berg und Eibingen, an denen die Hl. Hildegard wirkte, in elektriſchem Licht. In den Räumen des Deutſchen Hauſes in Bingen veranſtalteten der Katholiſche Akademikerverband, der Katholi⸗ ſche Frauenbund und der Hildegardis-Verein ge⸗ meinſam einen Begrüßungsabend. Die Teierlichkeiten des Sonntags wurden um 10.15 Uhr vormittags mit einer akademiſchen Feier in der Binger Feſthalle eingeleitet. Dabei ſprach als Vertreterin der katholiſchen Akademikerinnen Frau Dr. Schlüter⸗Hermkes⸗Berlin über „Die Heilige Hildegard als Meiſterin katholiſcher Geiſtesarbeiter“. Ihr Vortrag gliederte ſich in drei Hauptpunkte, in denen die Rednerin die Heilige Hildegard als Meiſterin der katholiſchen Geiſtesarbeiter durch den Realismus, die Objek⸗ tivität und die Spiritualität ihres Denkens zeigte. Im Anſchluß daran ſprach Frl. Dr. Krabbel vom Katholiſchen Frauenbund über „Hildegard, die heilige Frau“, wobei die Red⸗ nerin vor allem die Selbſtändigkeit der chriſtlichen Perſönlichkeit in den Vordergrund ſtellte. Nach Begrüßung worten des Miniſters Kirn⸗ berger ſprach der Abt von Maria Laach über„Die heilige Hildegard im Lichte ihrer ge— ſchichtlichen Eigenart“. Er würdigte die theologi— ſchen u. naturwiſſenſchaftlich-mediziniſchen Schrif— ten Hildegards und feierte Hildegard als die Krönung des deutſchen Symbolismus des 12. Jahrhunderts. Hatte die heilige Hildegard in ihren theblogiſchen Schriften, wie der Redner ſich aus dre tte, mit Gott geſprochen. in ihren natur— wiſſenſchaſtlichen mit dem Kosmos, ſo ſprach ſie auch mit dem Menſchen, indem ſie ihre wiſſen- ſchaftlichen Erkennmniſſe im Reich der Natur auf dem Wege mediziniſcher Heilkunde dem Mahle Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 404 Stück Verkauft: 318 Stück Milchſchweine das Stück 15—30 Mk. Läufer das Stück von 42—83 Mk. 1 1 e g. Aldenait-Feerltrheſten der Menſchheit dienſtbar machte. Nachmittags drei Uhr verſammelte ſich eine zahlreiche Menſchenmenge auf dem Rochus— berg zu einer katholiſchen Kundge⸗ bung, bei der Bundeskanzler a. D. Prälat Dr. Seipel das Wort zu dem Thema„Die hl. Hilgedard im Geiſtesleben unſerer Zeit“ ergriff. Er führte dabei u. a. aus: Nicht an Gebäuden, nicht an Mauern und Türmen haftet das Gedächtnis an die vor 750 Jahren geſtorbene Frau. Die heilige Hildegard, die als Kind mit dem gefangenen Heinrich 4. unter demſelben Dach gelebt hatte, kam mit Päpſten und Kaiſern, mit Fürſten und Biſchöfen, mit Weiſen und Heiligen zuſammen, aber ſie verdankt nicht einem von dieſen das Fort— leben in der Geſchichte. Es iſt ſie ſelbſt, die wun⸗ derbare Frau, und es iſt der Umſtand, daß wir glauben können, ſie ſei gerade uns in unſeren Tagen wieder wie einſt ihren Zeitgenoſſen ge— ſandt worden, was geſtern die Glocken erklingen ließen am Rhein von Mainz bis Koblenz, Frauen— arbeit, geiſtige Frauenarbeit, Eingreifen der Frauen in die Angelegenheiten des öffentlichen Lebens— das alles hat zu keiner Zeit ſo viel Bedeutung gehabt, aber auch ſo viel ernſte Fra— gen aufgeworfen als in unſerer Zeit. In einer ſolchen Zeit wird unſer Bick auf die hl. Hilde— gard hingelenkt. Die Gnade Gottes hat nicht gewartet, bis der Fortſchritt der natürlichen Kul— tur den Frauen die gleichen Möglichkeiten zu gei⸗ ſtiger Arbeit wie den Männern bot. Die wahr⸗ haft großen Seelen finden, wenn ſie ſich Gott überlaſſen., zu jeder Zeit ihren Weg. Kein Jahr⸗ hundert iſt zu dunkel und zu arm für ſie, als daß ſie nicht in ihm erwachſen könnten, keines zu reich und glänzend, als daß ſie von den anderen ver— drängt und verdunkelt werden müßten. Im wei⸗ teren Verlauf ſeiner Rede feierte Dr. Seipel die hl. Hildegard als Seherin, Beraterin, Naturbe— trachterin und Menſchenkennerin und ſchloß mit dem Wunſche, daß Gott zu jeder Zeit der Menſch— heit die Seher und Berater, die Natur- und Menſchenkundigen, die Aerzte und die Führer ge— ben möge, die ſie braucht. Beifall von den Tauſenden, der nicht mehr en⸗ den wollte, dankte dem Redner, deſſen wunder⸗ voll klare und zu Herzen ſprechende Art zu reden die Zuhörer aufs lieſſte ergriff. Eine endloſe feierliche Reliquienpryzeſſion zog dann vom Rochusberg nach der Graben— ſtraße in Bingen mit den Reliquien des hl. Ru— pertus. Von Eibingen nach Rüdesheim zog zur ſelben Zeit eine Reliquienprozeſſion mit den Ge— beinen der hl. Hildegard und ſetzte mit dem Dampfer über nach Bingen. Bei der Begegnung der beiden Prozeſſionen an der Grabenſtraße wurden die Gebeine der hl. Hildegard von den Biſchöfen, Aebten und Geiſtlichen empfangen. Biſchof Dr. Bornewaſſer hielt nach der Ueberführung der Gebeine der Heiligen eine An— ſprache an die Gläubigen über dieſe beiden Heir ligen, deren Fundament der Glaube, deren Krone Liebe war. alte Zeitungen 3. Eir wickeln 1. Tapezieren geeignet zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes eee eee Transparente Leuchthuchstahen für Faſſaden in jeder Ausführung fertigt an Jak. Ringhof, Hühnerstr. 19 ach Mannheim. Vereinigung der waruemberger k. U. Samstag bis Montag, vom 21. bla 23. Sept. Jubhidumsdelernchkellen Sonntag, den 22. September, nachm. 2 Uhr: droger Ristortscher Trachienlestug „as kürnemberg war und was es Ist 120 Brupnen und a0 fostwagen 15 fuskapeſen Sonntag, den 22 September, nachmittags Frolles schwäbisches Volks- fest auf den Nennwiesen Badener u. Pale: näch Mannheim Badener u. Pfälzer Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle, Uhlandstr. 6, Tel. 51770 und der Verkehrsverein Mannheim E. V., N 2, 4, Telephon 25258. — Gardinen in großer Auswahl finden Sie bei Robert Steiert 8 Weinheimerſtr. 62 Manufaktur- u. Modewaren Wäſche u. Ausſteuer Damen- u. Herren⸗Konfektion gcgen Tabaksgarn feiner Faden empfiehlt Bauern- Verein. Mar. Jünglings⸗Sodalität. 4 Reichsjugendwettkämpfe. Zum erſtenmal veranſtaltete die Di. für ihre Vereinsangehörigen die Reichsjugendwettkämpfe. Etwa die Hälfte der dafür in Betracht kommenden Jugendlichen und Schüler beteiligten ſich an den Kämpfen. Die Zahl der Wettkämpfer betrug 66. Außerdem nahmen noch 26 Schüler(unter 11 Jahren) an Vereinswettkämpfen deil, von denen 12 das Vereinsdiplom errangen. Von den 66 Teilnehmern an den Reichs⸗ jugendwettkämpfen erfüllten 32 die Bedingungen zur Erlangung der Ehrenurkunden, ſo daß man mit dem Ergebnis durchaus zufrieden ſein kann. Anders ſieht ſich die Sache jedoch an, wenn man die einzelnen Altersklaſſen für ſich allein betrachtet: 3. Kl.(Jahrgang 1911/12) von 9 Teilnehmern 4 Sieger; 2. Kl.(13/14) von 21 Teilnehmern 6 Sieger; 1. Kl.(15/16) von 24 Teilnehmern 17 Sieger; Vorklaſſe(17/18) von 12 Teilnehmern 5 ieger. So ergibt ſich, daß die 13⸗ und 14jähr. am hervorragendſten abgeſchnitten haben. Es ſind freilich auch diejenigen, die am regelmäßigſten und eifrigſten trai⸗ niert haben. Einzig in ihren Erfolgen iſt die 1. Schülermannſchaft, die mit Ausnahme des ver⸗ letzten Tormannes geſchloſſen an den Wettkämpfen teilnahm. Jeder einzelne von ihnen errang das Diplom! In dieſer Mannſchaft wurden auch die⸗ jenigen Einzelergebniſſe erzielt, die am meiſten den Reichsdurchſchnitt überragen. So erzielte Hch. altermann im Weitſprung 4,40 m Reichs⸗ durchſchnitt 3,50 m) und Oskar Helfrich im Ballweitwurf 60 m(Durchſchnitt 43 m). ine ſehr große Anzahl derjenigen, die im 1 ing des Diploms nöti⸗ gen 40 Punkte erringen konnten, genügte wohl den Bedingungen im Lauf; faſt durchweg wurden gute Zeiten gelaufen; ſie verſagten jedoch im Sprung und Wurf, die zur wenig geübt worden waren. So wiſſen nun die„Durchgefallenen“, wo ſie den Hebel zur Beſſerung anzuſetzen haben, um nächſtes Jahr ebenfalls zu den Siegern zählen zu können. Das Hindenburgdiplom errangen: Kl. 3: Jak. Menz, 59 P. Kl. 2: Ludw. Hofmann 58 P. Kl. 1: Hch. Faltermann 62 P. Vorklaſſe: Hans Winkenbach 47 P. Die Ehrenurkunde des Reichsausſchuſſes f. L. errangen: Kl. 3: 1. Kuhn Lud., 2. Kirchner Rich., 3. Haas Mich. Kl. 2: 1. Fiſcher Jak. 54 P., 2. Haas Hans 53 P., 3. Unrath Wilh. 52, 4. Dewald Val. 50, 5. Michelhans Hch. Kl. 1: 1. Helfrich Oskar 56 P., 2. Pfenning Hans b3, 3. Helbig Nik. 52, 4. Bauer Hans 50, 5. Träger Frz. 6. Bugert(g., 7. Dewald Wilh., 8. Kempf Jak., 9. Benz Albert, 10. Adler Nik., 11. Gallei Gg., 12. Neff Val., 13. Kempf Phil., 14. Fiſcher Gg., 15. Stumpf Hans, 16. Klee Rudolf. Vorklaſſe: 1. Friedel Jak., 2. Hofmann Val., 3. Lantz Karl, 4. Mandel Karl. Wochenplan: Dienstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler; halb 9 Uhr Verſammlung des Jungmänner⸗ bundes im Freiſchütz. Mittwoch, 6 Uhr Fußballtraining 1. Mannſchaft und Privat 1. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Donnerstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten u. Hand ballſpieler. Freitag, 6 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft u. Junioren. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Montag, 6 Uhr Fußballtraining 1. u. 2. Jugend. Schülerübungsſtunden: Mittwoch u. Freitag, 8 Uhr morgens 1. Schülerm. eee 10„ alle übrig. Schül. auch die Turner. DIJK⸗Sport Die VPerbandsſpiele beginnen! Terminliſte der Verbandsſpiele der DK.(Heſſen⸗ Darmſtadt). Vorrunde: Fußball— Gauklaſſe: 22. Sept. Hochheim— Flörsheim Mainz„Michael“— Viernheim Lorſch— Ockenheim Offenbach⸗Bürgel—Rüſſelsheim Bingen ſpielfrei. Flörsheim Lorſch Viernheim Offenbach-Bürgel Rüſſelsheim— Mainz„Michael“ Bingen— Hochheim Ockenheim ſpielfrei. Hochheim— Mainz„Michael“ Bingen— Viernheim Offenbach⸗Bürgel— Ockenheim Rüſſelsheim— Flörsheim Lorſch ſpielfrei. Flörsheim— Mainz„Michael“ Viernheim Lorſch Offenbach⸗Bürgel— Hochheim Ockenheim, Rüſſelsheim u. Bingen ſpielfrei Mainz„Michael“— Offenbach-Bürgel Rüſſelsheim Viernheim Lorſch— Bingen Ockenheim— Flörsheim Hochheim ſpielfrei. Lorſch— Mainz„Michael“ Viernheim Hochheim Bingen— Ockenheim Flörsheim, Rüſſelsheim u. Bürgel ſpielfrei. Offenbach⸗Bürgel— Bingen Viernheim Flörsheim Hochheim— Ockenheim Rüſſelsheim— Lorſch Mainz„Michael“ ſpielfrei. Bingen— Flörsheim Hochheim—Rüſſelsheim Lorſch— Offenbach⸗Bürgel Ockenheim— Viernheim Mainz„Michael“ ſpielfrei. 8. Dez. Mainz„Michael— Bingen 29. Sept. 10. Nov. Ockenheim—Rüſſelsheim Lorſch— Hochheim Flörsheim, Viernheim, Bürgel ſpielfrei. Terminliſte der Verbandsſpiele der DK. Handball— Bezirk Südheſſen. Vorrunde: 22. Sept. Gernsheim 1.— Worms 1. Bürſtadt 1.— Unterflockenbach 1. 2.— 2 Lorſch 1.— Lampertheim 1. 3 N 2. Viernheim ſpielfrei. Worms 1.— Viernheim 1. Lampertheim 1.— Bürſtadt 1. — 25 Gernsheim 1.— Unterflockenbach 1. „. 1 2. Lorſch ſpielfrei. Lampertheim 1.— Gernsheim 1. 5 2„ 2. Bürſtadt 1.— Lorſch 1. 1 2.—, 2. Unterflockenbach 1.— Viernheim 1. Worms ſpielfrei. Bürſtadt 1.— Worms 1. Viernheim 1.— Lampertheim 1. Lorſch 1.— Gernsheim 1. — 2. Unterflockenbach ſpielfrei. Viernheim 1.— Bürſtadt 1. Unterflockenbach 1.—Lorſch 1. N 2.—„ 2. Lampertheim 1.— Worms 1. Gernsheim ſpielfrei. Gernsheim 1.— Viernheim 1. Lampertheim 1.—Unterflockenbach Worms 1.— Lorſch 1 Bürſtadt ſpielfrei. Bürſtadt 1.— Gernsheim 1. e Viernheim 1.— Lorſch 1. Worms 1.— Unterflockenbach 1. Lampertheim ſpielfrei.