10 Tage, die die W. t erscl iemand verſäume morgen Abend dieſe Vorſtellung. Der große Ruſſenfilm„age, Mittwoch, den 25. September, abends 3 Uhr P im Central⸗Thealer. Grundſtücks⸗ verpachtung. Am Mittwoch, den 2. Okt. d. Js. Vormittags 8 Uhr beginnend, läßt die katholiſche Pfarrei hier, im Saale des Gaſthauſes zum„Freiſchütz“ dahier: das Pfarrbeſoldungsgut, ſowie die Beſol⸗ dungs⸗Allmend⸗Grundſtücke, deren Pachtzeit nach der einfachen Aberntung 1930 abläuft, auf weitere 9 Jahre öffentlich verpachten. Bemerkt wird ausdrücklich, daß: wer für einen anderen, auch Ehefrauen für ihre Männer, bei der Verpachtung Gebote einlegen will, im Beſitze einer ortsgerichtlich beglaubigten Vollmacht ſein muß, andernfalls das Gebot uuberückſichtigt bleibt. 2. Alle diejenigen Pächter, die noch irgend welche Schuldigkeiten an die Kirchenkaſſe zu bezahlen haben, vom Mitbieten ansgeſchloſſen werdeu. Viernheim, am 19. September 1929. Heſſ. Ortsgericht Viernheim Schuchmann. aaamananagaamgnamamec Transparente Leuchthuchstahen für Faſſaden in jeder Ausführung fertigt an Jak. Ringhof, Künnerstr. 19 h cg g eee eee 122 Naturheil-Prauis Herm. M. litter Magen, Herz, Lunge, Nieren, Galle, Haut, Epilepſie, Hämorrhoiden, Nerven, Hals, Fieberkrankheiten, Bettnäſſen uſw. uſw. Gewiſſenhafte Behandlung. Kein Teeverkauf. Kein vorübergehender Aufenthalt. Nur von den meiſten Krankenkaſſen auerkannte Arzneimittel. Hieruneim, durstädterstr. 16 Sprechſtunden tägl. 9— 11 u. 2— 6 Uhr Komme auf Wunſch jederzeit ins Haus — Ihre Vermählung geben bekannt: Franz Helbig 5. Anna Maria Helbig geb. Kuhn Viernheim/ Weinsheim i. Rhh., 25. September 1929. ——— 2— 2— 06 —— K—— aden vermieten. in beſter Lage Viern⸗ heims ſofort billig zu Angeb. unter F. V. 35 an die Exped. d. Bl. Zu kaufen Der Winter naht! Empfehle: ſa. Zechenkoks, Unthrazit-Eiform-Briketts Anthrazit-Muflkohlen la. 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Faſelſtall an die Meiſtbietenden vorſteigert. Viernheim, den 23. September 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Anzugſtoffe nnr erſtklaſſige Qualitäten Fertige Anzüge guter Sitz, beſte Verarbeitung Mantelſtoffe für Damen und Herren in großer Auswahl neueſte Damen⸗Mäntel Facons Herren- und Schweden Mäntel und Paletots Robert Steiert Weinheimerſtr. 62 Manufaktur- u. Modewaren Wäſche u. Ausſteuer Damen- u. Herren⸗Konfektion Gebrauchter Herd Zu mieten geſucht 2 mmer u. Hüche von ruhigen, jungen Leuten per 1. Oktober. Von wem, ſagt der Verlag. ſowie Gasherd billig zu verkaufen. Zu erfragen in der Expedition d Hormsneck Kleine Strieht Altes Weidſtück zu verpachten Kern, Blauehutſtraße 7. Immer prollen auch in den hartnäck. Füllen, werdenin einig. Tagen unter Garantie d. das echte u schädl. Teintverschönerungs- mittel„Venus“ Stärke B beseitigt. Keine Schälkur. Pr. 2,75 RM. Nur zu haben bei Flora- Drogerie E. lichter Rathausstrasse 13. 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Blind müßte man jedoch ſein, wenn man nicht merkte, daß dem Fußball ein ernſthafter Nebenbuhler er⸗ wachſen iſt im Handball, der in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufſchwung erlebt und eine ſtets wachſende Anhängerſchar um ſich ver⸗ ſammelt hat. Laßt den jungen Handball auch ein⸗ mal 35 Jahre alt werden, ſo alt, als heute der Fußball in Deutſchland iſt! 2 Das Handballſpiel iſt vor 10 Jahren in Deutſchland entſtanden und wird bis jetzt faſt nur von den Deutſchen gepflegt. Es hat ſo weſentliche ſpieleriſche, geſundheitliche und erzieheriſche Vorzüge, daß es ſich in der kurzen Zeit ſeiner Entwickelung bereits eine Hunderttauſende zählende Anhängerſchar erworben hat. Die Erwerbung einer mittleren Spielfertigkeit geht außerordentlich ſchnell vor ſich. Unſere Hand iſt eben von Natur aus geſchickter als der Fuß. Freilich verlangt auch hier ein ver— feinertes ausgeglichenes Können ein ſtändiges ern— ſtes Training. Mehr noch als das Fußballſpiel erfordert es Behendigkeit, Gelenkigkeit und Einſatz der geſamten Körper- und Geiſteskräfte. Auch in der hieſigen Jugendkraft erfreut ſich das Handballſpiel einer immer größeren Beliebt⸗ heit. 4 Mannſchaften haben ſich ihm verſchrieben. Zwar ſind ſämtliche Mannſchaften noch zu jung, beſitzen noch zu wenig Uebung und Spielerfahrung, als daß ſie jetzt ſchon Hervorragendes leiſten könn- ten. Doch laſſen eine Reihe von Erfolgen, welche die 1. Mannſchaft in dieſem Sommer davontrug, erhoffen, daß ſie in den kommenden Verbandsſpte⸗ len günſtig abſchneidet, wenn jeder der 11 Spie⸗ ler 2 Zeilen des obigen Gedichtes ſich merkt und darnach handelt. Im übrigen: Habt ihr verloren— hoch die Naſen! Fröhlich ſingt dann übern Raſen: „Geſchlagen ziehen wir nach Haus, Hoia, toho, Unſere Enkel fechtens beſſer aus, Hoia, toho!“ Wochenplan: Dienstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten und Fauſtballſpieler; 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, 6 Uhr Fußballtraining 3. Mannſchaft und Privat 1. 8 Uhr 1. Mſchft. Training im„Eichbaum“. Donnerstag, 6 Uhr Training für Leichtathleten u. Handballſpieler. Freitag, 6 Uhr Fußballtraining 2. Mannſchaft u. Junioren. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum; halb 9 Uhr Spielerzuſammenkunft in der Harmonie. Montag, 6 Uhr Fußballtraining 1. u. 2. Jugend. Schülertraining: Mittwoch u. Freitag, 8— 9 Uhr morgens 1. Mſchft. 9 10. 10 1, * „halle übrigen Sportler u. Turner. Suter Start ia die Verbandsſpiele! Die erſten Punkte aus Mainz! Reſultate: Mainz 1.— Viernheim 1. 1:5 Fußball: Viernheim 2.— Bürſtadt 1. O18, Viernheim 3.— Bürſtadt 2. 5:2. Privatſpiele: Viernheim Priv.— FV. Hüttenfeld 1. 4:1, Hems⸗ bach Jug.— Viernheim Juniorn 112, 1 85 5 Jug. 1.— Viernheim Jug. 2. 1:0, Heppenheim Jug. 2.— Viernheim Schüler 3:2. Handball: Bensheim 1.— Viernheim komb. 30. Fauſtball: Wieblingen 1.— Viernheim 1. 66:60, Wieblingen 2.— Viernheim 2. 60:46. Ja, ja der„Sieg“, iſt ein bedeutungsvolles Wort! So ſangen 11 wackere Kämpfer von Viernheim während der Autofahrt nach dem golde⸗ nen Mainz. Sie haben geſiegt, nach überzeugendem Spiel, ſie haben dem Namen Viernheim weithin Klang verſchafft im Radio. Und die Stimmung war die denkbar beſte. Der erſte Wurf muß als glänzend gelungen bezeichnet werden. Viernheim die talentierte Mannſchaft hat man wieder einmal bewundert, wie ſie ihren Partner durch Technik niederrang. Sie muß jetzt noch mehr Kampfmann— ſchaft werden, dann dürften die Ausſichten dieſes Jahr bedeutend beſſer ſein als voriges Jahr. Die Mainzer haben ſich nicht läppiſch angeſtellt. Sie verfügen über gute Einzelköͤnner. Linker Verteidi⸗ ger und der Rechtsaußen die beſten in dieſer Mannſchaft. Schiri Berndt⸗Bingen konnte nicht ganz genügen. Das Spiel lag jederzeit in den Händen von Viernheim. Mainz leiſtete durch vor- zügliches Zerſtörungsſpiel harten Widerſtand. Vor⸗ erſt kommt der Sturm von V. an dem linken Verteidiger nicht vorbei. Auf einmal geht ihm eine Vorlage infolge Luftſchlags durch, der kleine Kiß iſt bei der Hand und ſchießt Nr. 1. Der Torwart von Mainz ſchlägt den Schuß ins Netz. Bald darauf führt ein Strafſtoß von Stumpf durch ſcharfen Flachſchuß zum 2. Treffer. Bis Halbzeit erhöht Hofmann mit 2 weiteren Toren auf 4:0. Man erwartet ein hohes Reſultat. Die L. Hälfte beginnt Mainz mit leichtem Vorteil. Sie kommen auch öfters vor das Tor von V., ohne ernſtlich gefährlich zu werden. V. ſchießt einen Strafſtoß durch Kiß H., der unter der Latte landet 5:0. Jetzt werden die Mainzer munter. Sie kämpfen wie die Löwen. Es gelingt denſelben ein ſchöner Durchbruch, der Mittelſtürmer verbeſſert mit hohem Schuß auf 5:1. In der letzten Viertelſtunde de⸗ monſtriert Viernheim einen Klaſſefußball. Mainz iſt bis zum Schluß machtlos. Voranzeige: Am nächſten Sonntag kommt nach Viernheim ein ganz großer Gegner! 2. Verbandstreffen: V' heim! ⸗Offenbach⸗Bürgel 1. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchüftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriſtleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 223 Neueſte Telegramme Fünf Tote durch ſchlagende Wetter. Mons.(Belgien), 25. Sept. In einem Koh⸗ lenbergwerk bei Norichain wurden geſtern durch ſchlagende Wetter fünf Bergleute getötet. Die Berliner Deputation in New york Feierlicher Empfang. Newyork. 25. Sept. Der von Oberbürger⸗ meiſter Böĩß geführten Berliner Deputation wurde geſtern in der von großen Menſchenmen⸗ gen umlagerten City⸗Hall ein feierlicher Emp⸗ fang durch die Newyorker Stadtverwaltung be— reitet. Der Vorſitzende des ſtädtiſchen Empfangs⸗ komitees Grover Whalen, führte Oberbürger— meiſter Böß als alten Freund ein., worauf Bür⸗ germeiſter Walker eine Begrüßungsanſprache an die deutſchen Gäſte hielt, in der er die deutſche Freundſchaft und Gaſtfreundſchaft feferte. Unter den Klängen der deutſchen und amerikaniſchen Nationalhymnen überreichte Walker Oberbürger⸗ meiſter Böß ſodann die Ehrenurkunde, in der ihn Newyork willkommen heißt. Oberbürgermeiſter Böß erwiderte mit Wor⸗ ten herzlichen Dankes. Die Berliner Deputation ſei gekommen der Stadt Nemyork die beſten Wünſche der deutſchen Reichs hauptſtadt zu überbringen. Er überreichte als ſichtbares Zei⸗ chen der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Newyork und Berlin die Berliner Stadtflagge. Zufammenſtö ze in Berlin Kundgebung für das Volksbegehren. Berlin, 25. Sept. Der Groß⸗Berliner Aus⸗ ſchuß für das deutſche Volksbegehren veranſtal⸗ tete Dienstag abend im Sportpalaſt eine Kund⸗ gebung, zu der ſich ſchon lange vor Beginn gro⸗ ße Menſchenmaſſen eingefunden hatten. um ſich einen Platz zu ſichern. Nach Muſikvorträgen der Stahlhelmkapelle u. einer Begrüßungsanſprache des Landtagsabge⸗ urdneten Steinhoff nahm der Bundesführer des Stahlhelm, Seldte das Wort. Alsdann ſprach Reichstagsabgeordneter Hugenberg. Nach Schluß der Verſammlung kam es gegen 12 Uhr in der Schickler⸗, Blumenſtraße und an der Waiſen⸗ brücke zu Zuſammenſtößen. Es entſpann ſich eine wüſte Schlägerei. in deren Verlauf mehrere Schüſſe fielen. Die Polizei mußte ſtarke Krüfte einſetzen und mit dem Gummiknüppel die Menge zerſtreuen. Sechs Perſonen wurden zwangsge⸗ ſtellt. zwei Verletzte nach der Rettungswache ge⸗ bracht. Doch Erhöhung der Eiſenbahntarife? Die Hauptverſammlung der Deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft hat eine Erklärung erlaſſen, der zufolge für die nächſte Zeit eine Tariferhöhung nicht unvermeidbar erſcheint. Völkerbundsverſammlung Genf, 25. Sept. Die Völkerbundsverſamm— lung genehmigte in ihrer geſtrigen Nachmittags- ſitzung drei Berichte des Rechtsausſchuſſes. Die Arbeiten zur Feſtlegung des internationalen Rechtes ſollen auch nach Abſchluß der erſten gro— ßen internationalen Kodifizierungstonſerenz, die ab 13. März 1930 mehrere Monate tagen wird, ſortgeſetzt werden. Zur Beſchleunigung der Ratifizierung inter⸗ nationaler Abkommen ſoll ein beſonderer Aus⸗ ſchuß eingeſetzt werden. Der dritte Bericht betrifft die engliſchen Ab⸗ änderungsanträge zu Artikel 12 und 15 des Völ⸗ kerbundspaktes, die mit dem Kellogg⸗Pakt in vol⸗ len Einklang gebracht werden ſollen. Nach der entſprechenden Entſchließung„erklärt die Völ⸗ kerbundsverſammlung, es ſei wünſchenswert, daß die Beſtimmungen des Völkerbundspaktes den Völkerbundsmitgliedern nicht mehr das Recht geben, zum Kriege zu ſchreiten in dem Falle, wo auf dieſes Recht kraft der Beſtimmungen des Kellogg⸗Paktes verzichtet worden iſt“. Die engliſchen Abänderungsanträge werden allen Mitgliedſtaaten zugeſtellt. Die Antworten der Regierungen ſollen einem aus elf Juriſten beſtehenden Ausſchuß unterbreitet werden, der vom Rat einzuſetzen iſt und der ſpäteſtens im März 1930 zufammentreten ſoll, um der nächſten Bundesverſammlung ſeinen Bericht vorzulegen. Der Verichterſtatter Cot⸗Frankreich erklärte, es ſei unvereinbar mit dem Kelloggpakt, daß der Völterbundspakt den Krieg in gewiſſen Fällen noch erlaube. Ueber die Notwendigteit der An⸗ paſſung, die im Rechtsausſchuß allgemein aner⸗ kannt worden ſei, habe man ſich noch nicht eini⸗ gen können. Die Tagesordnung mar damit erſchöpft. Mittw eee 0 er Zeitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßtzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Die interparlamentariſche Handelskonferenz Berlin, 24. September. Heute vormittag tra— ten die Ausſchüſſe der interparlamentariſchen Handelskonferenz zuſammen. Der franzöſiſche Deputierte Lonis Daufſet legte dem Ausſchuß für das Radio weſen nach ſeiner Berichterſtattung eine von ihm„emeinſam mit dem Vorſitzenden der Kommiſſion, dem deur— ſchen Reichstagsabgeordneten Miniſter a. D. v. Raumer, ausgearbeitete Eutſchließung vor, der auch die Vertreter der beiden Länder zu— ſtimmten. die bisher im Radioweſen die größten Widerſtände geleiſtet hatten, nämlich Italien und die Schweiz. In dieſer einſtimmig angenomme— nen Entſchließung ſchlägt die Koſifere tig eine Reihe von Empfehlungen zugunſten von Maß— nahmen vor, die in ihrer Geſumtgeit ein inter— nationales Rundfunkſtatut bilden Hürden. Der erſte Vorſchlag regt an, a, daß eine Welt— organiſation von beſonders dazu berufenen Ner— tretern geſchaffen werden möge, di s inter⸗ nationale Rundfunkſtatut ausarbeiten oll, b) daß die Staaten dieſes Statut durch internationale Vereinbarungen legaliſieren c) daß dieſes Statut ſo geſtaltet wird, daß es niemals eine Feſſel wird für den wiſſenſchaftlichen Fortſchritt oder die in— tellektuelle oder künſtleriſche Ausbreitung und auch keine Einſchränkung des ſouveränen Rechts jedes Staates darſtellt. Der zweite Vorſchlag will die Störungen zwiſchen den verſchiedenen Rundfunkſendungen wegen der kleinen Zahl der zur Verfügung ſte— henden Wellenlängen zu beſeitigen verſuchen. Vorſchlag 3 regt an, daß angeſichts der ſchwie— rigen juriſtiſchen Probleme, die ſich aus dem Rundfunkweſen ergeben, der Völkerbund die Notwendigkeit beſtätigt, den Rundfunk in den Stand zu ſetzen ſeine Rolle als Nachrichtenüber— mittler zu erfüllen. Weiter ſoll der Völkerbund Sendungen gegen kommerziellen Mißbrauch durch dritte Perſonen ſchützen. Im vierten Vorſchlag wünſcht der Ausſchuß im Hinblick auf den Einfluß des Rundfunkts auf die Kultur und die öffentliche Meinung der gan— zen Welt und im Hinblick auf die gewaltige Be— deutung des Rundfunks als Mittel der Annä— herung und des Friedens, a) daß der Völker— bund. die Regierungen und die intereſſierten Gruppen dieſe Bemühungen beſonders durch Vereinbarungen unterſtützen, die es jeder Sta— tion geſtatten. mit anderen zuſammenzuarbeiten zur Verbreitung von Kundgebungen von inter— nationalem Intereſſe, b) daß eine Sendeſtation unter internationalem Statut in Genf unter der Kontrolle des Völkerbundes eingerichtet und betrieben wird. In Vorſchlag 5 wird angeregt, daß die inter— nationale Regelung Vorſchriften enthalte, durch die eine zuläſſige politiſche Propaganda und Dinge, die offenſichtlich aggreſſiven Charakter tragen, ſowie die Verbreitung falſcher Nachrich— ten verhindert werde. Der Ausſchuß für die internationale Verein— heitlichung des Schuldrechts führt die allgemeine Ausſprache über einen dem belgiſchen Deputier— ten Miniſter a. D. Deveſe vorgelegten Ent— wurf zu Ende. An der Entſchließung werden noch einige Aenderungen vorgenommen werden. In dem Ausſchuß für die Rationaliſierung der Induſtrie wurde die am Montag unterbrochene Ausſprache fortgeſetzt. Der Vertreter der fran— zöſiſchen Delegation Fougere ſchlug vor. einen Unterausſchuß einzuſetzen, der eine einheitliche Faſſung der beiden von den Berichterſtattern Hannon und Dr. Brüning vorgelegten Entſchließung ermöglichen ſolle. Die gemeinſame Entſchließung müßte zum Ausdruck bringen. daß man, ohne allzuſehr in die beſonderen Verhält— niſſe eines einzelnen Landes einzugreifen, doch allgemeine Grundſätze aufſtellen müßte, die der Löſung des Problems der Rationaliſierung nä— her kämen. Der Redner begründete ſeinen Vor— ſchlag unter Hinweis auf beſtimmte Verhältniſſe in Amerika. England und Deutſchland. Der engliſche Abg. Hannon ſowie der Reichstagsabgeordnete Dr. Brüning ſtimm— ten dem franzöſiſchen Vorſchlage zu. Dr. Brü— ning erſtattete dann ausführlich Bericht über die Mitwirkung der Arbeiter, ihre Gewinnbeterligung uſw. und kam zu dem Schluß, daß man nach Möglichkeit eine freiwillige Mitarbeit der Arbeiterſchaft an der Leitung der Betriebe anſtreben müſſe., weil jeder ſtaatliche Zwang große Nachteile mit ſich bringe. Auf eine allgemeine Ausſprache wurde verzichtet, und der franzöſiſche Vorſchlag angenommen. Der Unterausſchuß trat ſofort zuſammen u. unterbreitete bald darauf dem Ausſchuß eine ge— meinſame Reſolution über das Problem der Ra— tionaliſierung u. die Gewinnbeteiligung der Ar— beiterſchaft. die die Gedanken der beiden Referen— ten in ſich vereinigt. Die italieniſche Delegation brachte zu dieſer Entſchließung eine formulierte Erklärung ein, in der es heißt, daß dieſes Pro— blem weniger durch eine Zuſammenarbeit zwiſ— ſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelöſt wer— den könnte, als vielmehr dadurch, daß alle ſozi— alen Klaſſen zur Löſung herangezogen werden und daß ferner dieſes Problem mehr und mehr von der finanziell-wirtſchaftlichen Baſis auf das politiſche Gebiet übertragen werden müſſe. Darauf wurde die Entſchließung des Unter— ausſchuſſes angenommen. während die italieniſche Erklärung zur Kenntnis genommen wurde. Senſationeller Mord im Banat Der Kurier der ſüdflawiſchen Königin ermordet Politiſche Motive? Bukareſt, 24. Sept. Ungeheures Auſſehen erregt, wie United Preß meldet, die Nachricht, daß ein Kurier der ſüdflaviſchen Königin, der mit Briefen an ihre Mutter, die Königin Maria von Rumänien, unterwegs war, auf ſerbiſchem Gebiet in dem früheren ungariſchen Banat ermordet worden ſei. In der Preſſe wird erklärt, daß es ſich um einen politiſchen Mord handle und daß der Zweck des Anſchlages geweſen ſei, die Papiere, die der Kurier Haupt⸗ mann Serbitſch bei ſich führte, in die Hand zu bekommen. Es wird darauf hingewieſen, daß Serbitſch zum engſten Freundeskreis des frü⸗ heren rumäniſchen Kronprinzen Carol gehörte, der, wie bekannt, ein Bruder der ſüdflaviſchen Königin iſt. Fachſen will in den Ver⸗ waltungsrat der Neichsbahn Dresden, 24. Sept. Wie verlautet, ver⸗ tritt die ſächſiſche Regierung in der Frage, inwieweit die eventuelle Annahme des Poung⸗ planes einen Einfluß auf die Anſprüche der Länder mit ehemaligem Eiſenbahnbeſitz wegen Zuweiſung von Sitzen im Verwaltungsrat der Reichsbahn haben könnte, erneut mit allem Nachdruck die Forderung nach einer Vestretung im Verwaltungsrat der Reichsbahn. Wie die Nachrichtenſtelle der Staatskanzlei mitteilt, iſt dieſe Forderung, hinter der in Sachſen alle Wirtſchaftskreiſe, Arbeitgeber wie Arbeitneh⸗ mer, Induſtrielle, Handel und Landwirtſchaft ſtehen, auf einer in den letzten Tagen abgehal⸗ tenen Beſprechung bei den zuſtändigen Stellen in Berlin erneut klar und nachdrücklichſt er⸗ hoben worden. Keine Einſchränkungen dent Jwülſleger im beletlen Segel 1 wtb. Paris, 24. Sept.(Radio.) Die Be⸗ ſatzungsmächte ſind aus eigener Initiative an die Botſchafterkonferenz herangetreten mit dem Erſuchen, die Einſchränkung hinſichtlich des Ueberfliegens des beſetzten Gebietes durch deut⸗ ſche Zivilflieger aufzuheben. Die Botſchafter⸗ konferenz hat dieſem Erſuchen Nechnung ge⸗ tragen und die bisher geltenden Einſchränkun⸗ gen aufgehoben. 46. Jahrgang Die zweite Zone am 1. Dezember rei witb. Berlin, 24. Sept. Das franzöſijcke Oberkommando in Mainz hat mitgeteilt, daß Ehrenbreitſtein ſpäteſtens am 30. November geräumt ſein werde. Damit iſt am 1. Dezember die zweite Zone von der Beſatzung frei. Dos Ordonnanzenſyſtem hat damit für dieſe Zone ſeine Geltung verloren und die deuiſche Son⸗ neränität iſt wieder hergeſtellt. Niederlage der chineſiſchen Regierungstruppen Hankau, 2. Sept Nach einer RNeuter⸗ meldung würden 50% Mann megierungstrup⸗ pen, die ſich an Bord dreier Dampfe von Hankau ſtromauſwärts bewegten, von den auf dem Anmarſch auf Kanton befindlichen Streit— kräften Tſchangfahkweis angegriffen Nach hartem Kampfe, bei dem es 50 Tote und meh— rere Hundert Verletzte gegeben haben zoll, wurden die drei Dampfer beſchlagnahmt. Reichsbahn lehnt Fahrigutſcheine für Kriegsbeſchädigte ab wtb. Berlin, 24. Sept.(Radio). Zwiſchen der Reichsbahndirektion Berlin und dem Haupt- verſorgungsamt iſt ein Streit ausgebrochen, der zu ungewöhnlichen behördlichen Maßnah⸗ men geführt hat. Gutſcheine, die von Ver— ſorgungsämtern für Kriegsbeſchädigte für Bahnfahrten ausgeſtellt waren, wurden von einzelnen Bahnämtern als ungiltig abgelehnt, da die Verſorgungämter die von ihnen ausge— gebenen Scheinen nicht wieder eingelöſt hatten. Das Hauptverſorgungsamt will deswegen Be— ſchwerde gegen die Reichsbahndirektion ein⸗ legen. Deutſches Reich Dr. Streſemann und die Veröffentlichungen der Nationalliberalen Korreſpondenz. (Radio). Die Nationalliberale Korreſpon— denz beſchäftigt ſich heute in einem längeren Artikel mit dem Echo und den Gegenerklärun— gen. die ihre Veröffentlichungen über die Ver— handiungen des deutſchnaßonalen Abgeordneten Klönne ausgelöſt haben und macht zum Schluſſe die notwendige Feſtſtellung, daß Dr. Streſe⸗ mann nicht das Allergeringſte mit den Ver⸗ öffentlichungen der nationalliberalen Korre— ſpondenz zu tun habe. Eſſen zu Ehren des Reichsjuſtizminiſters von Guerard. wtb. Wien, 24. Sept.(Radio.) Reichs⸗ juſtizminiſter von Guerard ſtattete heute mittag in Begleitung des deutſchen Geſandten Graf Lerchenfeld Beſuche beim Bundespräſidenten, beim Bundeskanzler, Vizekanzler, Bundes⸗ miniſter für Finanzen Slama, Dr. Seipel und dem Polizeipräſidenten Schober ab. Bundes⸗ miniſter Slama gab zu Ehren von Guerards ein Frühſtück. Angenentenentialungen bei Doerr 4 Neben Worms, 24. Sept. Wie das Oberrheiniſche Nachrichtenbüro von unterrichteter Seite erführt, wurde der geſamten Angeſtelltenſchaft der Leder⸗ werke Doerr u. Reinhart auf 1. Dezember gekün⸗ digt. Inwieweit die Stillegungen des Büros ſich auch auf den ſtark reduzierten Beſtand der Arbei⸗ terſchaft auswirten wird, iſt noch nicht bekannt. Man erfährt, daß das Werk als reiner Herſtel⸗ lungsbetrieb für Lackleder von einer Baſeler Le⸗ derfirma in beſchränktem Maſſe mit etwa 2—300 Arbeitern und 20—25 Angeſtellten eitergeführt werden ſoll.—(Eine Beſtätigung dieſer Meldung war vor Redaktionsſchluß nicht zu erhalten.) . viernheimer Anzeiger 0 4 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vi ernh eim 1 Aus Nah und Fern Schifferſtadt, 24. Sept.(In den Trieb⸗ wagenzug gelaufen.) Kurz vor der Einfahrt in Schifferſtadt, in der Nähe der neuerbauten Kirche ereignete ſich auf dem Bahngleis bei Poſten 204 ein aufregendes Un⸗ glück. Der Führer des um 17,51 Uhr von Speyer abgefahrenen Triebwagenzuges ſah, als eben ein aus entgegengeſetzter Richtung kommender Zug vorübergefahren war, drei kleine Jungen im Alter von drei bis ſechs Jahren auf das nun vermeintliche freie Bahngleis ſpringen um dies zu überqueren. Die Kleinen hatten den auf dem zweiten Gleis kommenden Trieb— wagenzug nicht bemerkt. Obwohl der Führer ſofort bremſte, wurde die Bremswirkung doch durch die Wucht der Fahrt gemindert und der Zug ging über eines der Kinder, das vier⸗ jährige Söhnchen des Arbeiters Schwender in Schifferſtadt hinweg. Das Kind war auf der Stelle tot. Der größere Bruder des getöteten Knaben und das andere Kind blieben unver— letzt. Meckenheim, 24. Sept.(Beendigung des Portugieſerherbſtes.) Der Por⸗ tugieſerherbſt iſt am Samstag hier beendigt worden. Er iſt im allgemeinen beſſer ausgefal— len, als erwartet wurde. Die im Winzerverein zuſammengeſchloſſenen Winzer haben dort ihre Kreszenz, zuſammen 1295 Logel, abgeliefert Die Trauben waren geſund, vollkommen reif. Es ſind Moſtgewichte von 60— 76 Grad feſt— geſtellt worden. Da die gebotenen Preiſe von 13,50 bis 14.— Mk. pro Logel nicht für genü- gend gehalten wurden, hat der Verein bis jetzt noch nichts verkauft, er will vielmehr ſeinen Moſt einkeltern und als Wein abſetzen. Ein— zelne nicht dem Verein angehörende Winzer haben kleinere Partien zu 13,50 Mark pro Logel verkauft. Die wirtſchaftliche Bedeutung des Chorſingens SBK. Kürzlich brachten Tageszeitungen An— gaben über die wirtſchaftliche Bedeutung des Sports und zeigten, wie das deutſche Wirtſchafts— leben aller Art durch die Turner und Sportler befruchtet wird. Mit dem Chorſingen iſt es nicht anders, nur »mmen anders geartete Wirtſchafts- und Per— ſonenkreiſe in Betracht. Zunächſt iſt am Gedeihen der Chorvereine das graphiſche Gewerbe ſtark intereſſiert. Der Verbrauch von Noten durch die in den großen Chorverbänden zuſammengeſchloſ— ſenen etwa anderthalb Millionen Sänger und Sängerinnen iſt gewaltig groß. Man nehme nur acht oder zehn Notenblätter je Sänger und Jahr, es kommt dann ſchon eine ſtattliche Menge zu bedruckenden Papiers zuſammen. Die In— duſtrie iſt aber nicht nur an den Mengen betei— ligt, die verkauft werden und damit ihren eigent— lichen Zweck erfüllen, auch die bei den Verlegern und Muſikalienhändlern lagernden unverkäuf— lichen Noten haben Herſtellungskoſten verurſacht. An ihnen verdient ſchließlich ſogar noch der Alt— dapierhändler. Einige hundert Vereine und Verbände haben heute ihre beſonderen Zeitungen, Mitteilungs— und Amtsblätter. Es iſt geradezu erſtaunlich, wie viele Druckſachen im Laufe eines Jahres ſchon auf dem Schreibtiſch eines Sängers mii einigen Verbindungen zu Nachbarverbänden zu ſammenſtrömen. In die Archive unſerer Vereine gelangen natürlich noch ganz andere Mengen. An der Herſtellung ſind Hunderte von zumeiſt kleinen Druckereibetrieben intereſſiert. Daß dieſe vielſach recht kleinen Zeitungen ſich erhalten, iſt zugleich ein Beweis dafür, daß ſie mit ihrem An— rogramm an bis zu den auch techniſch oft gan zeigenteit nir unwirtſame Geſchäftswerbune vermitteln und ermöglichen. Intereſſiert ſind die Druckereibetriebe nicht minder aber auch die Lu xuspapierfabriken, Kliſchieranſtalten uſw. an de Herſtellung der anderen Vereinsdruckſachen, von Dor einfachen Mitgliedskarte und dem einfache! hochwertigen Feſtſchriften, Chroniken aller Ar! Die Sänger ſingen nicht um Geld und Gut. Ih Lohn für bewieſene Treue beſteht oft nur in einem Diplom bei beſtimmten Jubiläums anläſ ſen. Es handelt ſich dann nicht bloß um Erzeug⸗ niſſe in Maſſenauflagen, die natürlich auch ſchon dem Graphiker Einnahmen zuführen, ſondern um zum Teil ganz hochwertige Kunſtwerke in Einzelſtücken. Die Verflechtungen mit dem gra⸗ phiſchen Gewerbe ließen ſich noch viel weiter nachweiſen. Ganz ſtark iſt das Gaſtwirtsgewerbe intereſ⸗ ſieri. Die Uebungen laſſen ſich nur in geſchloſ⸗ ſenen Räumen abhalten. Sie bringen dem Wir Miete und daneben einen halbwegs geregelten Gäſteverkehr, was gerade für den Wirt von außerordentlicher Bedeutung iſt. Die Saalbe⸗ ſitzer ſind zu einem großen Teil gerade auf die Geſangvereine angewieſen. Bis zur Gardero— benfrau und bis zum Kontrolleur am Saalein— gang herunter haben recht viele durch die Verein ihren Verdienſt. Dann aber und vor allen Dingen denke man an die muſikaliſchen Fachkreiſe, deren Exiſtenz zum Teil ganz ſtark auf dem Zuſammenarbeiten mit Chorgeſangvereinen beruht. Von dem ſtar— ken Notenverbrauch iſt ſchon geſprochen. Hinter jedem Chorwerk ſteht auch ein Komponiſt, de: vom Verleger ſein, oft zwar ſehr knappes, aber doch immerhin ein Honorar erhält. Später kom men für ihn dann noch die Aufführungsgebüh— ren hinzu. Wir haben vielleicht 20 000 bis 25 000 Chordirigenten aller Grade. Auch in den aller— kleinſten Verhältniſſen geht es kaum noch ohne Vergütung für die Mühewaltung ab. Es wer— den aber auch hochanſtändige Gehälter gezahli. Dann haben wir das Heer der Soliſten, ohne die nie Vereine in ihren Konzerten nicht auskom wen. Das Konzertieren auf eigene Rechnung iſt heute ein mißliches, ja ſaſt unmögliches Ding. Ohne Vereine, die gegen feſtes Honorar engagie— ren, wäre unzählig vielen Sängerinnen und In— ſtrumentaliſten das Erſcheinen auf dem Podium und damit vor der Oeffentlichkeit völlig unmög— lich. Damit entfiele für ſie aber. und das iſt noch weit wichtiger, zugleich die Möglichkeit, ſich als Lehrkräfte in empfehlende Erinnerung zu bringen. Man denke weiter an die Orcheſter, die aar nicht beſtehen können. wenn Je nicht damit crichtsweſen rechnen können, allfährlich beſtimmte Engage⸗ ments zu erhalten. Gerade die Geſangvereine aber gehören zu denjenigen Körperſchaften, die urt ihrer ſelbſt willen auf eine gewiſſe Regel⸗ mäßigkeit im öffentlichen Konzertieren halten müſſen. Sie wirken alſo auf das ganze Muſit leben ſtark regulierend. Ueberhaupt nicht zahlenmäßig zu erſaſſen oder auch nur zu ſchätzen iſt der Einfluß, den die Chorgeſangvereine mittelbar ausüben. In Orten mit guter Chorkultur wird das Privatmuſikun⸗ ſtarte Förderung haben. Für Soliſtenkonzerte wird Intereſſe vorhanden ſein, der Muſikalienhändler wird ſeine Kundſchaft wachſen ſehen. Eins reicht dem anderen die Hand. Man kann deshalb behaupten, daß zu einem nicht kleinen Teil die Chorgeſangvereine und nur ſie, das Muſikleben und damit das gel— ſtige Leben eines Ortes in Gang bringen und in Gang halten und das Wirtiſchaftsleben nach vie len Seiten hin beeinfluſſen. 6. Parteitag der Heſſiſchen Zentrums⸗ partei in Mainz am 28. und 29. September 1929. Lokale: Frankfurter Hof, Auguſtinerſtraße 55 und Männerverein, Ballplatz. Samstag, den 28. September 14 Uhr Sitzung des Vorſtandes im Zimmer des Kaſinos Frankf. Hof, Auguſtinerſtr. 15 Uhr Landeskonferenzen der Ausſchüſſe 1. Beamtenbeirat im weißen Saal des Frankf. Hofes, Auguſtinerſtr. Referat des Herrn Wolf, Gern heim„Der Beamte im Volksſtaat“. Frauenbeirat im Windthorſtſälchen des Männervereins, Ballplatz. Referat wird noch bekannt gegeben. . Handwerker⸗ und Induſtriebeirat im Kaſinozimmer d. Frankf. Hofes. Referat wird noch bekannt gegeben. . Landwirtſchaftl. Beirat im Saal 2. des Männervereins, Ballplag. Referat: Bauer und Landwirtſchaft in Reich, Staat und Kommune. . Landesverband der Windhorſt⸗ bünde i. W. B.⸗Sälchen, Frankf. Hof. Privatangeſtelltenbeirat i. K. K. V.⸗ Zimmer des Frankfurter Hofes. Referat wird noch bekannt gegeben. Der Dichter der Lüneburger Heide vor 15 Jahren gefallen Hermann Löns. Vor 15 Jahren, am 27. September 1914, fiel der Dichter Hermann Löns vor Reims. Löns Arbeitszimmer in Celle. Löns war Schriftleiter an verſchiedenen Orten Weſt deutſchlands und wurde zuerſt durch ſeine Skiz⸗ zen„Mein grünes Buch“(1901),„Mein braunes Buch“(1906) und„Aus Wald und Heide“ be⸗ kannt. Seine Romane, vor allem„Der Werwolf“, Reihe der deutſchen Heimatliteratur. Löns gehört Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m b. H. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Leipzig. Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſenoorf. (16. Fortſetzung.) „Du haſt dir ja eine ſchöne Erkältung geholt,“ meinte Lore mit einem beſorgten Blick auf das vor Anſtrengung gerötete Geſicht ihres Vaters. Das iſt meine Wen ſie vorbei „Pah— das bißchen Huſten! obligate Frühjahrserkältung. 2 1 iſt, fühle ich mich ſtets friſcher als zuvor. „Aber du ſollteſt doch heute lieber nicht aus⸗ gehen.“ „Du vergißt wohl, mein Kind, daß wir heute Montag, den Tag unſerer wöchentlichen Konfe⸗ renz, haben?“ „Dann verſprich mir wenigſtens, daß du beute nicht zu den Aufnahmen in den Atelierpark hin⸗ ausfährſt. Bei dieſem Wind kann ſich draußen am See aus deinem Huſten die ſchönſte Lungen⸗ entzündung entwickeln.“ „Ach, Lo, ich bin doch kein Wickelkind und auch kein Mummelgreis,“ gab Stephan Gudden etwas ungeduldig zurück.„Uebrigens haben wir heute draußen die Hauptſzene von„Seehelden“ aufzu⸗ nehmen, den Schiffsuntergang, den Knalleffekt des ganzen Films. Wie kann ich denn da fehlen!“ Lore Gudden ſeufzte reſigniert, denn ſie wuß⸗ te, daß da alle ihre Worte machtlos bleiben wür⸗ den. Aber ſie konnte ſich nicht enthalten, etwas ärgerlich zu bemerken:„Alſo das, was ſich jeder Arbeiter leiſten kann, ſich zu ſchonen, wenn er ſich nicht wohl fühlt, das ſollte dir unmöglich ſein?“ „Ja, ein Arbeiter—“ Stephan Gudden lächel⸗ ſeine Verſe und Balladen ſtehen in der erſten zu den meiſtvertonten Dichtern der Neuzeit. te vielſagend.„Ein Arbeiter darf ſich ſo man⸗ ches leiſten, was ich mir nicht leiſten kann.“ „Nun, wenn der Beſitz von Geld ſo unfrei macht, dann möchte ich wiſſen, weshalb du nach immer größerem Reichtum ſtrebſt, anſtatt dich endlich vom Geſchäft zurückzuziehen.“ „Liebe Lo, wie oft habe ich dir ſchon geſagt, daß der Gelderwerb ja nicht das Ziel der Ge— ſchäfte, ſondern nur eine Nebenwirkung iſt.“ „Dann verſtehe ich nicht, Vater, weshalb du ſtets ſo ſehr darauf bedacht biſt, die Rentabilität des Unternehmens noch mehr zu ſteigern,“ er⸗ widerte Lore. Und mit leiſem Spott fügte ſie hinzu:„Dir ſelbſt aber dabei den Löwenanteil des Verdienſtes zu ſichern.“ Sentimentale Empfindlichkeit kannte Stephan Gudden nicht. Er liebte es, daß ſeine Tochter offen ihre Meinung ausſprach, und ging auf ih⸗ ren Einwand ernſthaft ein:„Hm, wie ſoll ich dir das begreiflich machen?“ Er dachte einige Augen⸗ blicke nach und fuhr dann lebhaft fort:„Sieh mal, es iſt dasſelbe wie mit dem Spiel. Der rich⸗ tige Spieler ſpielt nicht, um Geld zu verdienen, ſondern des Spieles halber; denn um Geld zu verdienen, gibt es ſicherere Mittel. Und dennoch würde das Spiel jeden Reiz einbüßen, wenn da⸗ babei nichts zu verlieren oder zu gewinnen wäre.“ „Ich halte das Spiel aber auch für eine un⸗ moraliſche Sache,“ erwiderte Lore und glaubte, damit ihren Standpunkt zu verteidigen. „Sehr vichtig! Deshalb ſpiele ich ja auch nicht, ſondern mache unanfechtbare ſaubere Geſchäfte.“ Lore wußte nicht ſogleich etwas zu entgegnen. Aber dann ſagte ſie ernſt:„Deine Einwände ver⸗ wirren mich nur für Augenblicke, Vater, und urſprünglichen Auffaſſung zurück: Sicher kann mein Gefühl führt mich doch immer zu meiner ich begreifen, daß man eine Sache um ihrer ſelbſt willen betreiht, und daß man den Verdienſt, den 16 Uhr Arbeiter⸗Zentrumswähler im Saal 1 des Männervereins, Ballplatz.— Referat wird noch bekannt gegeben. 17 Uhr Kommunalpol.⸗Vereinigung im großen Saal des Frankfurter Hoſes.— Referat: Beſprechung aktueller Fragen der Kommunalpolitik des Herrn Verw. ⸗ Direktor Reinicke, Offenbach. 20 Uhr Gemütliches Zuſammenſein für alle Freunde der Zentrumsſache im gro⸗ ßen Saal des Frankfurter Hofes. Sonntag, den 29. September. 8,30 Uhr Heilige Meſſe für auswärtige Ver⸗ treter in der Kapelle der Engl. Fräulein, Ballplatz 9,30 Uhr Vertreterverſammlung im großen Saal des Frankf. Hofes, Auguſtiner⸗ ſtraße 5 a] Reichspolitik im Hinblick auf die Gemeindewahlen des Herrn Dr. Bok⸗ kius. 9,40 Uhr b) Landespolitik und Kommunat⸗ politik des Herrn Miniſterialrats Hoffmann, M. d. L. 9,50 Uhr c. Organiſationsbericht des Herrn Gahr, Mainz 10 Uhr d) Wirtſchafts-, Sozial- und Finanz⸗ politik in den Gemeinden des Herrn Verw.⸗Direktors Reinicke, Ofſenbach. 10,20 Uhr e) Zentrum und Wahlkampf, Red— ner Herr Stadtrat Lorenz Diehl, Mainz. 15 Ahr Große öffentliche Kundgebung der Heſſ. Zentrumspartei im großen Saal der Stadthalle, Rheinſtraße Redner: Hochw. Herr Prälat Ulitzta, Ratibor Redner: Heſſ. Geſandte, Herr Nuß, Berlin. Vorausſichtlich wird auch Herr Reichsminiſter Dr. Wirth bei der öffentlichen Kundgebung ſprechen. Schlußwort: Herr Dr. Bockius, M. d. N., Mainz. ———— Lokales Verlängerung der Aufbrauchsfriſt für Fracht⸗ briefe mit altem Aufdruck. Die nach der Ver⸗ ordnung vom 4. Januar 1929(Reichsgeſetzblatt 2, Seite 33) am 30. September 1929 ablaufende Friſt für die Verwendung der noch vorhande⸗ nen Frachtbriefe im Ausmaß von 420 mal 297 Millimeter mit altem Aufdruck wird— auch wenn ſie nicht aus Normalpapier 4a hergeſtellt find— bis zum 31. März 1930 verlängert Mit einer weiteren Verlängerung der Auf⸗ brauchsfriſt kann nicht gerechnet werden. Altweiberſommer. Langſam geht der hochſom⸗ merliche Herbſtmonat in den Altweiberſommer über. Silberne Fäden ſind im vergoldeten Abend geſpannt. Noch ſpät im Scheine des untergehen⸗ den Tagesgeſtirns tanzen die Mückenſchwärme über dem Wege. Glockenklang ſchwebt melodiſch im Abend, alles atmet den Frieden der Welt ein, alles ruhet beglückt von der Harmonie der Natur, von der Tagesarbeit aus und der Ge⸗ dankenflug, der ſich oft ins Weite wandte, findet zum erſten Male wieder den Heimweg ins In⸗ nere der Seele zurück. Da blühen letzte Blumen, Aſtern und Dahlien in allen Farben, draußen ſchimmern die Köpfe der Kamille, der Schaf⸗ garbe und des Wegerichs. Im Garten leuchtet das goldene Rad der Sonnenbume, blüht die Malve. Nur noch vereinzelt kündet eine Roſe vom Verſcheiden, jene vielbeſungene„letzte Roſe des Sommers“. Altweiberſommer! Zeit voll poetiſcher Reize, voll Stimmung und heiterer ge⸗ dämpfter Freude. Nur ein leiſe in den Abend geſungenes Lied gleicht dieſem Zauber, um⸗ ſchreibt ganz, wie es um das Herz geſtellt iſt. F Auen — iſt doch nur möglich, wenn es ſich um höhere Dinge handelt— zum Beiſpiel um echte Kunſt, die den Menſchen erhebt, oder um Wiſſenſchaft, die das Leben glücklicher macht, von Schmerzen befreit. Aber daß es einen idealen Lebenszweck, einen Selbſtzweck bilden kann, Detektiv⸗ und Schauerdramen zu verfilmen, oder, wie ihr es bei euren hiſtoriſchen Films tut, geſchichtliche Vorgänge, die in der Phantaſie groß und leuch⸗ tend waren, in die banale und gegenwärtige Wirklichkeit zu verpflanzen, ſie uns gewiſſer⸗ maßen zu verkleinern, das kann und werde ich nimmer begreifen.“ Stephan Gudden hatte ſeiner leidenſchaftlich ſprechenden Tochter nachſichtig lächelnd zugehört. Dann ſagte er, während er ſeine Hand auf die ihre legte:„Du biſt noch ſehr jung, meine Lo, ſonſt würdeſt du wiſſen, daß es im Leben nicht ſo ſehr darauf ankommt, was man betreibt. Eine Sache ſo gut wie nur möglich zu machen, an ihre Wichtigkeit zu glauben und, hat man ſich einmal für ſie entſchieden, jeden in ſich auftauchenden Zweifel an ihrem Wert zu unterdrücken, darauf, mein Kind, kommt es im Leben an. Denn woll⸗ ten wir die menſchlichen Tätigkeiten allzu ſcharf auf ihren Endzweck prüfen, dann kämen wir zu traurigen Reſultaten, auch in deiner verehrten Kunſt: Kein Maler würde denn mehr ein Bild malen, kein Dichter mehr ein Stück ſchreiben, denn ſie alle lebten auch nur von dem irrigen Glauben an die fruchtbare Wichtigkeit ihrer Auf⸗ gaben. Kurz: ohne die nötige Selbſtüberſchätzung würden wir Menſchen zur Untätigleit, zur Ver⸗ zweiflung und zum Lebensüberdruß gelangen u. könnten uns ſchließlich aufhängen. Da ich aber hierzu nicht die geringſte Luſt verſpüre, ziehe ich es aber vor, mich ſchleunigſtt in meine ſehr wichtige Konferenz zu begeben.“ Er nickte der Tochter luſtig, faſt verſchnitzt zu, küßte ihr zärt⸗ ſie abwirft, als Nebenſache betrachtet. Aber das lich die Stirn, und verließ eilig das Haus. 0* 8. Kapitel. Im„Standard⸗ Building“, dem Wolkenkratzer, in dent ſich die Geſchäftsräume der Standard⸗ Film⸗Company befanden, ging es ſchon vom frühen Morgen an wie in einem Bienenſtock ein und aus. In der Mitte der von einem Du Lifttüren umgebenen Vorhalle ſtanb der dienſt⸗ tuende Portier und gab auf alle Fragen der Ankömmlinge ſeine kurzen und beſtimmten Ant⸗ worten. „Ich habe eine Idee für einen Film. We kann ich——7“ a „Zwölfter Stock, Zimmer 213— mit Lift ſie⸗ ben!“ antwortete der Portier, ohne den Frager ausſprechen zu laſſen. Er hatte zu längeren Un⸗ terhaltungen keine Zeit. „Theaterumbau in Minneapolis?“ „Vierter Stock, Baubüro, Zimmer 68 bis 78 — mit Lift drei. Oben weiterfragen.“ „Ich bringe Linſen für die neuen Apparate von—“ f 0 15 zehnter Stock, Zimmer 303— mit Lift 1 Au Sie? Was wollen Sie?“ wandte ſich der Portier dann zu einem jungen Manne der ſoeben eingetreten war und intereſſiert das lebhafte Getriebe in der Halle blickte. „Ich möchte den Präfidenten der Geſellſchaft v 1 0 1 Gudden? Das dürfte Ihnen ſchwer⸗ fallen.“ „Aber ich habe hier eine Zuſchrift bekommen. daß ich mich bei ihm perſönlich vorſtellen möchte“, entgegnete der junge Mann, holte eine rötliche Poſtkarte aus der Bruſttaſche hervor und hielt ſie dem Portier hin. Fortſetzung folgt.) ————— heute ben ab 8 Uhr im Central- Theater Das große Monumental⸗Filmwerk aus der d ruſſiſchen Revolution 10 Tage, ie die Der Freiheitskampf der ruſſiſchen Arbeiter und Bauern. Sturz der Kerensky-Regierung. * Dem Wandel der Zeiten wird nun⸗ mebr auch eines der älteſten und ſicher das größte Konzertkaffee, das Schloßkaffee in Darmſtadt, in beſter Lage der Rheinſtraße zum Opfer fallen, da es von einem großen Finanzkonzern erworben wurde, der darin ein Ehape⸗Kaufhaus errichten wird. Wieviele Geſchäftsexiſtenzen dadurch geſchä— digt und an den Rand des Ruins gebracht werden ohne Staat und Gemeinden entſprechenden Steuer- erſatz zu bringen, dürften am beſten die Finanz- ämter zu beurteilen verſtehen. * geim Turnen den Tod erlitten hat der 22 Jahre alte A. Mayer in der Turnab— teilung des kath. Geſellenvereins in Kelkheim i. T. Er ſtürzte ohne Hilfsſtellung zu haben vom Reck ab und brach das Genick, ſodaß er tot davonge— tragen werden mußte. Waldſportplatz. Die Schüler Verbandsſpiele beginnen! Terminliſte der Vorrunde: 28. 9. 5. 10. 12. 10. 19. 10. 26. 10. 2. 11. 9. 11. Phönix— Viernheim Viernheim— Neckarau V. f. R.— Viernheim Viernheim— Friedrichsfeld Waldhof— Viernheim Viernheim— 07 Viernheim— 08 Die Spiele finden ſtets auf den zuerſt genannten Plätzen ſtatt und zwar vorläufig um ½5 Uhr. Nur Spieler mit Päſſen ſind ſpielberechtigt. Wochenplan: Zuſammenkunft der 1. Mannſchaft Spiel⸗ und Verwaltungsausſchuß-Sitzung finden am Freitag abend ſtatt. 9 Nn Zeichen der Zeit Filmſchau. Heute Mittwoch, den 25. September, abends 8 Uhr läuft im Central-Theater Viernheim der große Ruſſenfilm„10 Tage, die die Welt erſchüt— tern.“ Der Film führt den Zuſchauer in die ſtürmiſchen Tage der ruſſiſchen Revolution. Er zeigt, wie die ruſſiſchen Arbeiter und Bauern, die der Kerensky⸗Regierung glaubten, daß ſie Frieden, Brot, Freiheit und Ackerland brächte, dieſe Regie- rung hinwegfegte und dadurch den Frieden erzwang. Die ruſſiſchen Bolſchewiſten, geführt von Lenin, erzwangen die Macht und richteten in Rußland den Arbeiter- und Bauernſtaat auf. Der Film iſt ein Meiſterwerk der ruſſiſchen Filmkunſt. Die Vorſtellung findet zum Einheits— preis von 60 Pfennig ſtatt, Kein Arbeiter von Viernheim darf dieſe nur einmalige Filmaufführung verſäumen. Uereins-Anzeiger f eee eee Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim. Mitt⸗ woch, den 25. Sept., abends halb 9 Uhr Klub— abend. Sonntag, den 29. Sept. Wanderung. Näheres im Klubabend. Der Vorſtand. Turnerbund Viernheim. Heute Mittwoch Abend 5 Uhr vollzählige Schülerturn— ſtund e. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder rechtzeitig in die Turnſtunde zu ſchicken, damit ſie vor eintretender Dunkelheit wieder nach Hauſe kommen. Der Turnwart. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell V'heim. Donnerstag, 26. Sept., abends halb 9 Uhr findet im Gaſthaus zum„halben Mond“ eine ee die Trids der Heiratsſchwindler— Iſt Alter Krankheit 2 Fingierter Einbruch 1 Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: Nach dem übereinſtimmenden Urteil aller Kriminaliſten gehören die Heiratsſchwindler zu den geriſſenſten und gemeinſten Verbrechern. Gewiſſe Vorzüge. die ihnen die Natur geſchenkt hat, nutzen ſie in der gewiſſenloſeſten Weiſe aus, um Mädchen und Frauen zu betören und ins Garn zu locken. Man ſage nicht, daß es ſich um Abenteuer— luſtige oder überlegungsloſe Frauen und Mäd— chen handelt. Das ſind nur Ausnahmen. Größten— teils ſind die Betrogenen in Kreiſen zu finden, die mit ernſter Ueberlegung die Heiratspläne zu— meiſt prüfen, dabei allerdings etwas allzu leicht— gläubig. Die meiſten Heiratsſchwindler arbeiten mit Inſeraten. In ihnen ſchildern ſie ſich als ehrſame Bürger, die ſich nach einem trauten Heim ſehnen, denen es keineswegs auf Geld an— kommt uſw. Auf ſolche Inſerate melden ſich aller dings ſtets recht viele heiratsluſtige Mädchen u. Frauen, unter letzteren überwiegend Witwen. Wenn dann die erſten Anbahnungen ermöglicht ſind, geht der Schwindler ans Werk, bis er ſo ziemlich alle Spargroſchen und Schmuckſachen ſeiner„Zukünftigen“ erbeutet hat. Dann ſucht er das Weite und läßt das arme Opfer in ſeiner Verzweiflung zurück. Es iſt nicht möglich, alle die Tricks aufzu⸗ zählen. mit denen die Heiratsſchwindler vorgehen. Aber man ſollte doch annehmen, daß die vielen ſchon bekannt gewordenen Verurteilungen hätten genügen ſollen, um zu warnen. Wofür iſt denn die Polizei da? Sie braucht nur angerufen zu werden, oder man ſpricht bei ihr vor, wenn man ſeiner Sache nicht ganz ſicher iſt, dann wird der Schwindler ſchon nicht zum Ziele kommen. Einen ganz intereſſanten Fall deckte vor kur⸗ zem die Berliner Kriminalpolizei auf. Er ſoll uns zeigen, auf welche geradezu tollen Einfälle die Heiratsſchwindler kommen. In irgend einer Gaſtſtätte lernte eine Dame aus ſehr guten Kreiſen einen Herrn kennen. Im Laufe des Ge⸗ ſpräches ließ dieſer durchblicken, daß er zwar noch einem Orden angehöre, aber ein neues Leben beginnen wolle, weshalb er nach Rom reiſen müſſe, um ſeinen Austritt aus dem Orden voll⸗ ziehen zu können. Außerdem müſſe er ſein„Ver⸗ mögen“ wieder vom Orden zurückerhalten. Mit die em gedenke er ein großes Gut an der ollän⸗ iſchen Grenze zu kaufen, das er dann gemeinſam mit der Frau, die er in der Berliner Dame für die Zukunft ſehen wollte, zu bewirtſchaften be⸗ abſichtige Leider erkundigte ſich die Berliner Dame, der brdenseinrichtungen vollkommen fremd waren, nicht an zuſtändiger Stelle, ſondern hob von der Bank unter Verpfändung ihrer Wertpapiere eine ſechsſtellige Summe ab, die ſie in gutem Glauben ihrem zukünftigen Bräutigam übergab, der dann damit an die holländiſche Grenze angeblich zum Kauf des Gutes abreiſte. Von da an blieb jede Nachricht von dem ver⸗ mutlichen Bräutigam aus. Jetzt endlich wondte ſich die Frau an ihren Anwalt. Die Nach or⸗ 11. In der lern nicht das Gefallen der Arbeitge ger finden nnen. Man hat deshalb zur Beſeitigunz ſolcher eingerichtet, wirklich ein bezeichnendes Merkmal unſerer Zeit. Nunmehr beſchüftigt aber das Amtsgericht in Schöneberg ein äußerſt intereſſanter Fall. Ein Arzt mit 63 Jahren, der bitter unter den wirtſchaftlichen Verhältniſſen litt, weil er infolge eines greiſenhaften Schüttelns nicht mehr ſeine Praxis ausüben konnte, ließ auf Anraten von befreundeten Kollegen an ſich eine Verjüngungs⸗ Operation vornehmen. Die Operation gelang u. nun verlangte der Arzt von ſeiner Krankenver— ſicherung die Bezahlung der Unkoſten mit der Begründung, daß man von einer Heilung einer Krankheit ſprechen müſſe, erzielt durch eine Ope⸗ ration, genau wie bei Magen-, Darm- oder ähn⸗ lichen anderen Operationen. Die Verſicherungs— ngen blieben ergebnislos. Alles war Schwin⸗ und die Frau iſt ihr Vermögen los. geſellſchaft aber erklärte, daß eine Verjüngungs⸗ operation nicht unter die Verpflichtungen der Krankenverſicherung falle. Das Gericht hat jetzt zu entſcheiden. ob Alter Krankheit iſt, ob alſo die Kranken⸗ verſicherungen die Pflicht haben, Operati⸗ onen, die mit dem Alter zuſammenhängen, zu bezahlen oder nicht. In dieſem Falle iſt eine Entſcheidung weite? darüber notwendig, ob die Krankenkaſſe ſchon des⸗ wegen die Koſten der Operation tragen muß, weil durch ſie eine verminderte Leiſtungsfähigkeit beſeitigt wurde und der betreffende Arzt wieder voll arbeitsfähig geworden iſt. * Nicht nur die Börſen- ſondern auch die Wert— ſchaftslage iſt in unſeren Tagen geradezu wieder kataſtrophal. Ueber viele gutfundierte Geſchäfts⸗ häuſer droht der Konkurs hereinzubrechen. Die Sorge um die Exiſtenz, das Suchen nach Ret⸗ tung bringt nun oft den Menſchen auf die ſelt⸗ ſamſten Gedanken und Einfälle. So hat vor ei⸗ nigen Tagen der Inhaber eines Berliner Welt— geſchäftes, der gleichfalls vor dem Konkurs ſtand, des nachts ſein eigenes Warenlager ausgeräu⸗ bert, um durch dieſen fingierten Einbruch von der Verſicherung die Schadenerſatzſumme ausbe⸗ zahlt zu bekommen. Bei der Polizei gab er den Wert des geſtohlenen Gutes mit 15000 Mark au. Er war aber kein„Meiſter des Fachs“. Denn die Polizei konnte ihm ſofort nachweiſen. daß der Einbruch nur fingiert war, daß er ſelbſt als Pelzdieb in Frage kommt. So hatte er unter anderem das Loch in die Wand nicht vom Hofe aus geſtoßen, ſon, ern ausgerechnet vom Lager⸗ raum nach dem Hofe. Ferner ließ die Auswahl der geſtohlenen Pelzwaren auf einen guten Ken⸗ ner des Lagees ſchließen, wofür nur wieder der Inhaber in Betracht kommen konnte. Heute ſitzt nun der„Einbrecher“ hinter Schloß und Riegel, hat nicht nur ſein Vermögen, ſondern auch ſeinen guten Ruf verloren. heutigen Zeit der großen Arbeits. loſigkeit auch unter den Angeſtellten ſind alle Organiſationen bemüht, Abhilfe zu ſchalfen. um traurigſten iſt das Los der ſogenannteg älteren Angeſtellten oder der, welche infolge Naturfeh⸗ Naturfehler bereits kosmetiſche Beratungsſtellen wichtige Verſammlung zwecks Stellungnahme zur Lohnklaſſeneinteilung. Alle Mitglieder werden hierzu freundlichſt eingeladen. Geſanguerein Sängerbund. Freitag Abend pünktlich 8 Uhr Singſtunde im Lokal, anſchließ. Saalprobe. Der Beteiligung am Wirtsjubiläum wegen, werden die Sänger gebeten, pünktlich u. vollzählig zu erſcheinen. Der 1. Vorſ. Radf. Verein Gintracht. Sonntag, den 29. Sept., mittags 1 Uhr im Gaſthaus zum neuen Bahnhof, bei Mitglied Faltermann Vor— ſtandsſitzung. Zu dieſer Sitzung iſt der Ver— gnügungsausſchuß frdl. eingeladen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Krieg zwiſchen zwei Kriegs⸗ büchern! Remarque's Buch⸗ titel ein geiſtiges Plagiat) Soeben erſchien im Sanitas-Verlagshaus, Zirndorf-Nürnberg ein neues Kriegsbuch„Im Oſten nichts Neues“ von Carl A. G. Otto. Zwiſchen dieſem und dem Remarque'ſchen„Im Weſten nichts Neues“ iſt ein erbitterter Kampf ausgebrochen. Der Titel des letzteren ſoll der Idee Ottos entnommen ſein, der den Weltkrieg von Anfang bis Ende mitmachte. Otto hat nach- r= Im Oſten nichts N eues! 2 Carl A. G. Otto der Verfaſſer des neuſten Kriegsbuches. weislich lange vor Erſcheinen des Remarqueſchen Buches mit ſeinem Verleger über die Herausgabe „Im Oſten nichts Neues“ Verhandlungen gepflegt. Ver iſtung der in Rußland Kindesſeele Die Jungpioniere im Kampf gegen die Kirche Auch in Rußland beſteht Trennung von Kirche und Staat, Trennung von Kirche und Schule; von den bourgeoiſen Staaten hat man den Begriff hinübergenommen und ihm einen ganz anderen Sinn verliehen. Aber wie Lenin ſelbſt betont hat, iſt dieſe Trennung nur dem Buchſtaben nach, nicht aber dem Geiſte nach durchgeführt worden, und immer noch hat nach ſeiner Meinung trotz Trennung von Kirche und Schule die Bourgeoiſie die Schule dazu miß⸗ braucht, in den Köpfen der heranwachſenden Jugend, namentlich aus dem Bauern- und Ar⸗ beiterſtande, den religiöſen Wahn zu erzeugen und zu erhalten. Ebenſo unterſtütze die Bour— geoiſie Kollegs, Seminarien, Miſſionsſchulen, und fördere die Pfadfinderbewegung, um mit Hilfe der Religion und des Gottesbegriffes die Klaſſenunterſchiede von Arm und Reich als gottgewollt hinzuſtellen, und die privilegierte Stellung der Beſitzenden zu ſtützen. Die Religion entwaffne förmlich das Prole⸗ tariat, ſein Recht zu fördern, und nehme dieſem das Kampſhewußtſein. Das ſind die Argumente Lenins, die er gegen die chriſtliche Erziehung und Schule geltend macht, und deretwegen er den Einfluß der Reli— gion auf das Kind ausgeſchaltet wiſſen will, um es zum klaſſenbewußten Kämpfer heranzu⸗ ziehen. Aber nicht bloß die ganz verſteckte Macht der Kirche, ſondern auch die Abhängigkeit von Naturereigniſſen und Einflüſſen, wie von Hagel, Ueberſchwemmung, Trockenheit und deren Er— klärung als Gottes Strafe führe zur Ab⸗ hängigkeit von der Religion und werde religiös ausgebeutet. So nutze die Kirche die Abhängigkeit der Bauern von der Natur zur Weckung reli⸗ giöſer Gefühle aus. Dagegen gebe es nur ein Mittel, die Kinder ſchon in der Schule im Kampf gegen die Religion zu erziehen, um den Einflüſſen des Elternhauſes ſchon gleich⸗ und rechtzeitig entgegenzuarbeiten. Selbſt ins Elternhaus müſſe der religiöſe Kampf dineingetragen werden durch die Er— wachſenen. Der Jungpionier, das organiſierte Kind, müſſe ſchon in dieſen Kampf hineinge⸗ ſtellt werden, und müſſe ſchon mit dem Schaden der Religion vertraut gemacht werden. Die Kinder müßten in Unterhaltungen über Reli— gion hineingezogen und ihnen die Fragen klar gemacht werden, die ſie noch nicht verſtänden. Es ſollen Konferenzen, Beſprechungen für Kin— der abgehalten werden, in denen ſie zu anti⸗ religiöſen Agitatoren in Haus und Schule herangebildet werden müßten. Und wenn es dem kindlichen Atheiſten wohl ſchwer fallen dürfte, mit erwachſenen Gläubigen zu disku⸗ tieren, ſo wäre das irreligiöſe Kind doch an⸗ dererſeits wieder ein beſſeres Werkzeug im Kampf gegen Gott, weil es noch nicht mit religiöſen Vorurteilen erfüllt geweſen ſei. Sein Gehirn wäre noch nicht mit religiöſem Gift infiziert geweſen und es nehme darum die atheiſtiſche Beweisführung viel leichter auf, als der bereits religiös Infizierte. Und bei allen ferneren Auseinanderſetzungen werde es hartnäckiger und leidenſchaftlicher den Gottesglauben bekämpfen, da es abſolur feine Furcht kenne vor höheren Gewalten weder reinen, noch unreinen Mächten, die für es abſolut nicht beſtehen. Dieſes atheiſtiſche Kind werde alles durchforſchen, Himmel und Erde, Luft und Waſſer, und wir nirgends Raum für ein übernatürliches Weſen finden. Es wird die Naturgewalten erforſchen, und ſie zum Nutzen des Menſchen auszubeuten wiſſen, und die Welt ſo geſtalten lernen, wie der Pro⸗ letarier ſie braucht. Als echter Leniniſt wird einmal dieſes Kind nicht nur kämpfen gegen den Popen, ſon⸗ dern auch gegen den Großbauer und Speku⸗ lanten. Es dürfe ſich den Kampf mit den feindlichen Mächten nicht leicht vorſtellen, aber ohne Hiebe und Stiche gäbe es keinen Schritt nach vor⸗ wärts, wie auch die ganze Geſchichte zur ruſſi⸗ ſchen Revolution von 1905— 1917 gelehrt habe. Darum ſoll der Pionier bereit ſein zum Kampfe mit der Religion in Schule und Familie, und unter Andersdenkenden, unter Arbeitern und Bauern. Der Pionier ſoll ſich organiſieren, zu einer Gruppe atheiſtiſcher Kinder, und wenn er einmal erwachſen ſei, ſo ſolle er zum Bunde der Gottloſen übertreten. Kühn ſoll das Kind ſein, gottloſe Grundſätze vertreten und keine Verfolgung fürchten. Selbſt mit andersdenkenden Erwachſenen könne es ſich meſſen und denken, daß ſein Feind nicht allein der Kapitaliſt, der Pope, der Prieſter uſw. iſt, ſondern überhaupt die Religion, die ſeine Eltern infiziert hätte, und daran hindern den Sinn des Lebens zu verſtehen! Es ſoll ſich in dieſem Kampfe nicht fürchten vor Hölle und Teufel, die man nur hinmale, um damit un⸗ gebildete Leute und kleine Kinder zu ſchrecken. So wirkt die Vergiftung der Kinderſeele in Sowjetrußland weiter und weiter. Zwar iſt die lärmende Hetze der ſogenannten Gottloſenver— bände in der Oeffentlichkeit etwas abgeflaut, aber dafür geht man in der Stille um ſo plan— mäßiger vor. Schweres Motorradunglück wtb. Paris, 24. Sept.(Radio.) Auf der nach Deauville führenden Landſtraße, auf der ein ſehr ſtarter Autoverkehr herrſcht, har ſich geſtern bei Chaignes ein Motorradunfall ereignet. 2 Mo⸗ lorräder, beide mit je 2 Perſonen beſetzt. ſtießen in voller Fahrt zuſammen 3 der Fahrer ſind ums Leben gekommen. Der 4. liegt in hoffnungs loſem Zuſtand im Krankenhaus. Das Großfeuer in Meiklenburg wtb. Friedland, 24. Sept.(Radio) Zu dem gemeldeten Großfeuer in Schwichtenberg wird noch berichtet, daß dem wütenden Element ins— geſamt 18 Hoſſtellen zum Opfer gefallen ſind, davon 10 Wohnhäuſer. 21 Ställe und 7 Scheu⸗ nen. Die Brandſtätte zieht ſich zu beiden Seiten der Dorfſtraße in einer Länge von etwa 500 Me⸗ tern hin. Erſt gegen 9 Uhr abends war die größte Geſahr beſeitigt. Dauernd ſchleppten die Geſchädigen, was ſie von ihrer Habe noch gerettet hatten, durch das Dorf. Die Diebſtäh'e an den geretteten Gegenſtänden nahmen großen Umfang an ſodaß die Staatsvol zei eingreiſen mußte. Es beſteht ſtarker Verdacht einer vorſätzlichen Brand⸗ stiftung.