eee ee eee 5 Saldo alladdd flddagv adlhdddaldddnn füddeadtghw algldgp ddp K n adlddhd, Marian. Jünglings- Sodlalität 8 10 0 2. Platz 80 Pfg. mitgliedern und Spielern. Sonntag, 29. Sept., abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ „Jom Verraler umgarnt“ Ritterſchauſpiel in fünf Aufzügen von Karl Schwienhorſt Eintrittspreiſe: 1. Platz(nummeriert) 1,.— Vorverkauf: Franz Hofmann(Drehſcheibe), ſowie bei den Vorſtands⸗ Die geſamte Einwohnerſchaft wird bier ö eingeladen. er Morgen Freitag von nachm. 4 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und TLäuferſchweine bei Jakob Knapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. Zu mieten geſucht 2 mmer u. Huche Vorſtand. pa y add wid dv lg/ W/ Map g p g Nachm. 3 Uhr: Kinder- Vorstellung. Icpalldggd adahds afdhked Aaddd dap Aa gde. Adden Jgd Ago 20 7 pv ddgg ag add Addhp:gaddaddaggp Angina Aung N von ruhigen, jungen Leuten per 1. Oktober. 7 Von wem, ſagt der is Verlag. Eintritt 20 Pfg. e . Werbeiag des Südd. Fußball⸗Verbandes auf dem Wald⸗Sportplatzl! Sonntag, den 29. Sept, nachm. 3 Uhr Tuön Ludwios aden. Bezirksliga — Sportvergg. Amieltla 089 Miernheim l. Vorſpiele untere Mannſchaften werden noch bekannt gegeben. Samstag in Mannheim halb 5 Uhr: Schüler ⸗Gerbandsſpiel gegen Phönix Mannheim. Abfahrt 3,12 Uhr OEc. Ann 1 8 IIA EIA Tuelschen zu verkaufen Weidner Wieſenſtraße 6 2 7 g 60% 77 4 4* 1 Braun und schwarz 50 ö Boxrind- Boxcall- Herren- Herren- Halbschuhe Halbschuhe N. e Braun und schwarz Seschmochoſe qpονοιν Cinsciize, eil in anderen 70bnen dis ce Iſppe. r Scuß elegum in orm. ſoclelſos sitzend und unemdòri bit 1 * ebot„ Herren-Schuhe Schwarz 1 77770 Herren- 50 0 50 Boxcalt- 12 a Stiete i. 8⁴³⁰ Cal, Ze& li 9 HI 2 8 Breitestraße Der Winter naht! Empfehle: g da. Zechenkoks, Unthrazit-Eiform- Briketts Anthrazit-Rufkohlen da. Nuhrkehlen und Briketts Ferdinand Lamberth Kohlenhandlung 9 0800000 S 0 0 0 Denken Sie an Ihren K Kohlenbedarfl⸗d 9 b g 6 0 Beginn halb 3 Uhr. eingeladen. Mernheim 1. Offenhach-Bürgel 1. Beginn 3 Uhr Weitere Verbandsſpiele: Abenheim 1.— Mernheim 2.(A- Klaſſe) fürth 1.— Viernheim 3.(B-Klaſſe) Beg. 4 Uhr 0 Handball⸗Verbandsſpiel: Abf. 10,52 Uhr Staatsb. Privatſpiele:(Fußball) Laudenbach 1.— Viernheim Privat Alle Sportanhänger, Freunde und Gönner 2 Verkaufen der DK. werden zu dieſem Großkampſtag herzl. D. J. K. — Sportplatæa Sonntag, 29. September 2. Gau⸗Verbandstreffen Fußball: Beginn halb 3 Uhr Viernheim 1. SscgScsccseéctcéeee 82 25lähe: Wirte jubiläum im Karpfen Aus Anlaß unſeres 25 jähr. Wirtsjubiläums am Sonntag, 29. Sept., abds. 8 Uhr im Konzertſaale des Karpfen Feſtvorſtellung „Die Winzerlieſel“ Operette in 3 Aufzügen v. G. Mielke Orcheſter- Begleitung 15 Mann: Am Flügel: Frau Eliſabeth Beyer(Herbert). Zu dieſer Veranſtaltung erlauben wir uns, die verehrl. Ge⸗ ſchäftswelt, Nachbarſchaft, Freunde und Gönner ſowie die ganze Einwohnerſchaft herzlichſt einzuladen. Karten im Vorverkauf bei: Buchhandlung Schweikart, im Karpfen und bei den Mitſpielern. ——55555555555555 55552557 e 2 9* ge hẽ“& j Hf 25 sse 7 8 : Strauß'ſches Orcheſter Weinheim Regie: Gg. Kempf. Eintritt 60 Pfg. Mich. Herbert und Frau. 8555555355555 2 29 Die Sportleitung. Guterhaltener Waſſerſtraße 28 Alte Zeitungen 3. Ein wickeln u. Tapezieren geeigvel zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Kinderwagen mit Dach. Von wem, zu erfrag. in der Exped. d. Bl. Erſtkl. Tanz⸗Unterricht. Nächſten Freitag, 27. September, abends halb 9 Uhr beginnt im Gaſthaus„Saftladen zum grünen Laub“(Ad. Beckenbach) ein Tanzkur ſus für ſämtliche alte und moderne Tänze unter Lei⸗ 00 eines tüchtigen Fachtanzlehrers. Gefl. An⸗ meldungen bei Herrn Reſtaurateur Beckenbach u. abends im Saale. Hochachtend Tanzinstitut Stoltze. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 28. Sept. Nizowim⸗Wajelech 23. Elul Sabbat⸗Anfang 5,45 Uhr „ Morgen 8,00„ „ Nachm. 4,00„ „ Ausgang 7,00 Wochentag⸗Abend 7,00 „ Morgen 5,30 70 * 7 Bekanntmachung. Betr.: Kommunalwahlen 1929. Während der Zeit vom Montag, den 23. September 1929 bis einſchließlich Sonntag, den 29. September 1929 liegt die Wahlkartei für die am Sonntag, den 17. November 1929 ſtattfinden⸗ den Wahlen der Gemeinderats-, Kreistags⸗ und Provinzialtagsmitglieder zu jedermanns Einſicht während der üblichen Büroſtunden von vorm. 8 bis 12 und nachm. von 2 bis 6 Uhr, ſowie am letzten Offenlegungstag(Sonntag) von vormittags 8— 12 Uhr offen. Innerhalb dieſer Friſt kann jeder männliche und weibliche Angehörige der Ge⸗ meinde, der am Wahltag das 20. Lebensjahr vol⸗ lendet hat Einſicht in die Kartei nehmen und evtl. Einwendungen gegen ſie vorbringen. Wir erſuchen die Wahlberechtigten, von dem Recht der Einſichtnahme in die Kartei weitgehendſt Gebrauch zu machen. Insbeſondere ſollen alle die⸗ jenigen, die erſtmals wählen und auswärts geboren ſind, die Zugezogenen uſw. ſich über die Aufnahme in der Kartei Gewißheit verſchaffen. Seit der letz⸗ ten Wahl mußten 2000 Aenderungen durch Um⸗, Weg- und Zuzüge, Geburten uſw. vorgenommen werden. Da nicht alle Aenderungen amtlich erfaßt werden können, empfehlen wir nochmals Einſicht⸗ nahme in die Kartei durch alle hier in Betracht kommenden Wähler.(Offenlage erfolgt auf der Bülrgermeiſterei, Zimmer 26). Viernheim, den 19. Sept. 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Roos. Urtsgewerbeve ein U Reim Geſetzliche Geſellenprüfung. Die diesjährigen Geſellenprüfungen finden im Oktober ſtatt. Alle in Betracht kommenden Lehrlinge haben ſich bei dem Unterzeichneten zu melden, ſofern der Lehrmeiſter keiner Innung angehört. Die Prüfunsgebühr beträgt 7 Mark. cSchluß der Anmeldung 6. Okt. Viernheim, 27. Sept. 1929. Der Prüfungsausſchuß: Zöller, Vorſitender. 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In ſeinem Hirtenwort an die Katholiken Ber⸗ lins und des Delegaturbezirks gab Kardinal Bertram einen Rückblick über die Geſchichte des Delegaturbezirks ſeit dem Jahre 1821 und wies beſonders auf die opfervolle Vergangenheits⸗ arbeit der Geiſtlichkeit und der geſamten Katho⸗ liken hin. Es war nicht leicht, in dieſem weit— verzweigten Diaſporabezirk, vor allem in dem ſtetig aufwärtsſtrebenden Berlin katholiſches Le⸗ ben zu entfalten. Es wurde geſchafft dank der Opferwilligkeit und der Glaubenstreue der katho⸗ liſchen Bevölkerung, beſonders des Klerus und der Lehrerſchaft. Ebenſo ſchwere Aufgaben ſtehen aber zum treuen Zuſammenhalten, zur Katholiſchen Aktion, zu echtem Dienſt im Apoſtolat. Dann werde auch die neue Diözeſe Berlin ein Fundament echt chriſtlicher Geſinnung und praktiſcher katholi— ſcher Tat ſein und bleiben. * Mit dem erſten Oktober nun übernimmt Bi— ſchof Dr. Schreiber-Meißen das Amt des Adminiſtrators des neuen Bistums Berlin. Mit ſeiner Wahl zum erſten Biſchof Berlins war ſchon Biſchof Dr. l e 2 rung mit. Der Bundespräſident betraute darauf ſeit Wochen gerechnet worden. Schreiber war bereits im Freiſtaat Sachſen als erſter Biſchof des neuen Bistums Meißen vor ähnliche Aufgaben geſtellt worden in der kirch— N lichen Neuorganiſation, wie er ſie jetzt auch im neuen Bistum Berlin zu meiſtern haben wird. Ungern ſehen ihn die Katholiken des Freiſtaates Sachſen ſcheiden. da er die wenigen Jahre wäh⸗ rend ſeiner oberhirtlichen Tätigkeit es verſtanden hat, die Herzen der Gläubigen für ſich in ſelte⸗ nem Maße zu gewinnen. Aber auch die nichtka⸗ tholiſchen Kreiſe zollen ihm volle Anerkennung und bringen ihm aufrichtige Verehrung entge— gen.— So dürſen wir die Katholiken Berlins und des ehemaligen Delegaturbezirks von ganzem Herzen beglückwünſchen zu ihrem neuen Biſchof. deſſen Ernennung allerdings erſt nach Bildung des Domkapitels und der ſonſtigen Neueinrich— tung für die Diözeſenverwaltung ſpäter erfol— gen wird. Eine neue Geſchichte für die Katholi⸗ ken Berlins und des früheren Delegaturbezirks beginnt dann. Möge ſie nur gute Früchte zei⸗ tigen zum Wohle unſerer Kirche und des Vater— landes. Zum Parteitag in Mainz Noch wenige Tage trennen uns vom 6. Par⸗ teitag der Heſſiſchen Zentrumspartei. Das Pro⸗ gramm beweiſt eine große Aktivität für die Zen⸗ trumsſache in Heſſen. Die Beratungen erſtrecken ſich auf Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. September. Für die Beratungen am Samstag Nachmittag u. Sonntag Morgen ſind perſön⸗ liche Einladungen ergangen. Wir machen aus⸗ drücklich darauf aufmerkſam, daß zum Einlaß in die Landeskonferenzen der Ausſchüſſe die rote „Ausſchußkarte“ notwendig iſt, die zugleich für die Vertreterverſammlung am Gaſtkarte Sonntag iſt. Die weiße„Vertreterkarte“ berechtigt zum Eintritt in alle Veranſtaltungen des Parteitages mit Ausnahme der Vorſtands⸗ ſitzung. Die Vorſtandskarten haben noch ſeitlich einen roten Aufdruck. Gaſtkarten ſind in be⸗ ſchränkter Anzahl ch das Landesſekretariat zu ö erhalten. Zu der großen offentlichen Kundgebung am Sonntag in der Stadthalle iſt kein Ausweis notwendig. Jeder Teilnehmer des Parteitages möge ſich die ſinnvolle Plakette mit dem Zen⸗ trumsturm kaufen, die bei allen Veranſtaltungen des Parteitages zu dem geringen Preis von nur Pfennig zum Vertrieb kommt. Unſere Parteifreunde von Nah und Fern werden beſonders auf die große öffentliche de en Sonntag Nachmittag 3 Uhr im großen Saal der Stadthalle verwieſen, in der rvorragende Führer aus der Deutſchen Zen⸗ trumspartei ſprechen werden. Freunde der Zentrumspartei auf zum 6. Heſ⸗ ſiſchen Parteitag in Mainz, den 28. und 29. September. A— mer Zeitung — 487— (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 27. September 1929 7FFFCCbCCCCãã 000 Wird Schober Oeſterreich vor dem Bürgerkrieg bewahren? Verſaſſungsreſorm Forderungen der heimwehr auf legalem Wege undurchführbar Zur Demiſſion der öſterreichiſchen Regierung. Wien, 26. Sept. Die Anzeichen für einen Re⸗ gierungswechſel in Oeſterreich hatten ſich in den letzten Tagen ſtark vermehrt. Die Regierung ſelbſt mußte einſehen, daß ihr Bleiben unter dem Druck der letzten Heimwehrforderungen unmöglich war. Daher traten geſtern mittag vor dem Rück⸗ tritt der Regierung noch einmal die Vertreter der Mehrheitsparteien zu einer kurzen Sitzung zuſammen. Streeruwitz gab die Erklärung ab, daß er in Anbetracht der politiſchen Situation ſich entſchloſſen habe, die Reform der Verfaſſung einer anderen Regierung zu überlaſſen. Streeru— witz ſchlug als Nachfolger den ehemaligen Bun— deskanzler Schober vor. Die Vertreter der Mehrheitsparteien, unter denen ſich auch Dr. Seipel befand, ſprachen dem Bundeskanzler ihren Dank aus und nahmen die Erklärung Streeruwitz' zur Kenntnis. Darauf trat ein Miniſterrat zuſammen, der die Demiſſion der Geſamtregierung genehmigte. Im Laufe des Abends begaben ſich die drei Obmänner der Mehrheitsparteien zu Polizei— präſident Schober, um ihn von der Lage zu un⸗ terrichten. Bundeskanzler Streeruwitz teilte anſchließend dem Bundespräſidenten die Demiſſion der Regie— die Regierung mit der Fortführung der Geſchäfte bis zur Neubildung des Kabinetts. Wien, 26. Sept. In parlamentariſchen Krei— ſen verlautet, daß das Kabinett Schober ſpäte⸗ ſtens am Samstag gebildet ſein werde. Morgen wird der Nationalrat zuſammentreten und an— ſchließend der Hauptausſchuß des Parlaments. Man mißt beiden Sitzungen große Bedeutung bei. Die Aufgaben des neuen Bundes⸗ kabinetts. Wien, 26. Sept. In parlamentariſchen Krei⸗ ſen iſt man der Meinung, daß die Bildung der neuen Regierung in kürzeſter Friſt erfolgen dürfte und daß mehrere Mitglieder der bishe— rigen Regierung ihr angehören dürften. Im Gegenſatz zu ſeiner erſten Bundeskanzlerſchaft von 1921—22, während der er einem reinen Be— amtenkabinett vorſtand wird Schober jetzt ein politiſches Kabinett zu bilden haben. In der Per— ſonenfrage könnten ſich Schwierigkeiten inſofern ergeben, als die von dem Landeshauptmann von Steiermark, Dr. Riutelen, geführte chriſtlich— ſoziale Gruppe gegen Schober ſcharf ablehnend eingeſtellt iſt. Der Wiener Polizeipräſident Schober begann vor etwa 390 Jahren ſeine Laufbahn im Wiener Polizeipräſidinm. Nach der Revolution wurde er Polizeipräſident. Während der Juli— 50 Jahr Die 7 Reichsgerichtspräſidenten 18791929 und die Jubiläumsmünze von Proſeſſor Vocke⸗Ka Die Reichsgerichtspräſidenten von links oben nach rechts oben: kämpfe im Jahr 1927 ſtand er im Vordergrund der politiſchen Geſchehniſſe. Schober wird nach Uebernahme des Bundeskanzlerpoſtens ſeine ganze Macht aufbieten müſſe, um den beſonders in der letzten Zeit ſtark zugeſpitzten Kampf in— nerhalb der öſterreichiſchen Parteien niederzuhal— ten und zu erſticken, um dem Lande endlich die ſo nötige Ruhe und damit den wirtſchaftlichen Wiederaufſtieg zu verſchaffen. Die Heimwehr— frage ſteht dabei an erſter Stelle. Die von der Heimwehr verlangte Aenderung der öſterreichiſchen Verfaſſung iſt auf legalem Wege undurchführbar, da eine qualifizierte Mehrheit infolge der ſtarken ſozialdemokra⸗ tiſchen Oppoſition nicht zu erreichen iſt, denn die von der Heimwehr geforderten Reformen lehnen ſich ſtark an das faſziſtiſche Syſtem an. In der Verfaſſungsreform liegen bereits jetzt die Gefahrenpunkte für das neu zu bildende Kabi— nett Schober. Vorläufig ſteht man vor der Frage, ob man auf die Reform verzichten oder ihre Durchſetzung unter Bruch der Geſetzlichkeit ver— ſuchen will. Schober hat ſchon verſchiedentlich erklärt, daß er vollkommen auf dem Boden der Geſetzlichkeit ſtehe. Die erſte Aufgabe des neuen Bundeskanzlers dürfte es alſo ſein, einen Zu— ſtand zu ſchaffen, der dem Parlament erlaubt, ohne Druck von außen ſachlich zu arbeiten. Das vorausſichtliche Kabinett Schober witb. Wien, 26. Sept.(Radio.) Polizei präſident Schober hat ſich heute bereit erklärt, die Kabinettbildung zu übernehmen. Er wird vorausſichtlich bereits heute nachmittag in der Lage ſein, eine Miniſterliſte in Vorſchlag zu bringen, ſodaß noch heute die Neuwahl des Kabinetts vorgenommen werden könne. Dem Vernehmen nach werden dem neuen Kabinett vier Parlamentarier angehören, und zwar der ſeitherige Heeresminiſter Vaugoin als Vize⸗ kanzler und Landwirtſchaftsminiſter Föder⸗ mayr wird die Chriſtlich⸗-Sozialen, Juſtiz⸗ miniſter Dr. Slama die Großdeutſchen und Vizekanzler Schlumy als Innenminiſter den Landbund in der Regierung vertreten. Die übrigen Reſſorts werden mit Beamten beſetzt werden, und zwar ſollen, wie verlautet Sek⸗ tionschef Juch das Finanzminiſterium, Uni⸗ verſitätsprofeſſor Eiſelsberg das Mini⸗ ſterium für ſoziale Verwaltung übernehmen. Dieſe Miniſterliſten ſollen heute nachmittag dem Hauptausſchuß vorgelegt werden. Reichsgericht eee eee e ade ſſel. v. Simſon(1879—91), v. Oehl ſchläger 18011903), Gutbrod(190305), v. Seckendorff(190519), Delbrück(192022). Simſon (492229), Bumke(ſelt 1. 4. 1929. Kreditaktienbanken umfaſſen. Die Banlen⸗Fufon Berlin 26. Sept.(Radio.) Ueber die wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung der Verſchmelzung der beiden Großbanken Deutſche Bank und Diskonto⸗-Geſellſchaft ſchreibt das Berliner Tageblatt: Damit wird eine Bankkonzentration durchgeführt, wie ſie bisher in der Geſchichte der deutſchen Bankwelt noch niemals zu verzeichnen war. Selbſt die bisher größte Fuſion im deutſchen Bankweſen. der Zuſammenſchluß der Darmſtädter mit der Nationalbank, wird durch dieſe neue Fuſion bei weitem übertroffen. Die vereinigten Großbanken, Deutſche und Diskonto, werden über ein Aktienkapital von 285 Millionen Mark verfügen. Ihr Beſtand an fremden Geldern wird ſich, b gemeſſen nach der letzten Veröffentlichung ihrer Monatsausweiſe, auf nicht weniger als 4,3 Milliarden Mark ſtellen und damit 40 Prozent der fremden Gelder ſamtlicher Berliner Groß— banken und 28 Prozent ſämtlicher deutſchen Die Deutſche Bank wird nach der Aufnahme der Diskonto⸗Geſellſchaft eine abſolute Hegenomie in der deutſchen Bankwelt aus⸗ üben. Sie kann ſich jetzt getroſt mit den amerikaniſchen Großbanken meſſen. Ob die anderen großen deutſchen Banken dem Beiſpiel der Deutſchen und der Diskonto folgen werden, ſteht dahin. Gerüchte von Fuſions⸗ abſichten zwiſchen der Danat⸗Bank und der Berliner Handels ⸗Geſellſchaft werden ſeit langem kolportiert, ſind aber bisher ſtets dementiert worden. Selbſtverſtändlich wird der Zuſammenſchluß Deutſche Bank und Dis⸗ konto zu einer weitgehenden Rationaliſierung der beiden Geſellſchaften benutzt werden. Intereſſant iſt, daß nach Mel⸗ dungen aus Newyork die National City Bank in Newyork einen Teil der neuen Aktien der Vereinigten Deutſchen und Diskonto-Bank übernehmen wird. Ob das zutrifft, laſſen wir dahingeſtellt. Eine ſolche Maßnahme erſcheint nicht ausgeſchloſſen. Ueber die Folgen der Transaktion ſagt r„Lokalanzeiger“: Beide Inſtitute ver⸗ ſügen faſt an allen wichtigen Plätzen im gleichen Maße über Filialen und Niederlaſſung— nen. Die Deutſche Bank verfügt über rund 181 Niederlaſſungen im Inlande und ſieben Niedex— laſſungen im Auslande. Außerdem beſitzt ſie 100 Depoſitenkaſſen, davon 37 in Berlin und zwei im Auslande. Die Zahl der Angeſtellten beträgt etwa 13000. Der Umſatz betrug 1928 225 Milliarden Reichsmark, die Zahl der Kon- ten 422 694. Die Diskonto-Geſellſchaft verfügt über etwa 50 Filialen und ebenſoviel Zweig— ſtellen ſowie über 30 Depoſitenkaſſen. Der Per— ſonalſtab umfaßt etwa 7000 Perſonen. Der Umſatz betrug 1928 120,6 Milliarden RM., die Zahl der Konten 166 765. Die Verflechtungen der beiden Inſtitute mit der deutſchen Wirt— ſchaft ſind übeſaus mannigſach und es gibt keine Induſtrie- und Wirtſchafts⸗ gruppe, an denen die beiden Inſtitute nicht in irgend einer Form beteiligt ſind. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Zuſammenſchluß Deutſche Bank und Diskonto-Geſellſchaft noch mancherlei Transaktionen im deutſchen Aktienweſen zur Folge haben wird. Dau Schwere Bluttat wtb. Krefeld, 26. Sept.(Radio.) In der vergangenen Nacht drang ein 23 Jahre alter früherer Eleve auf dem Gut der Witwe Tit⸗ ſchen in Stiegerheide bei Forſt in die Wohnung ſeiner ehemaligen Dienſtherrin ein, tötete einen 22⸗jährigen Sohn der Beſitzerin durch Revol⸗ Nerſchüſſe und verletzte einen zweiten Sohn vurch einen Halsſchuß ſchwer. Hierauf brachte ſich der Täter einen Schuß in die Schläfe bei. Die beiden Schwerverletzten wurden in das Kemptener Hoſpital eingeliefert. An dem Auf⸗ kommen des Mörders wird gezweifelt. Die Tat iſt offenbar ein Racheakt, da auf Betreiben der Frau Titſchen gegen den Eleven ein Meineids⸗ verfahren anhängig gemacht worden war. 5 viernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh ei eee dentral Theater 1. Pad U. Palachon als Delehtve Vievnheimer Filmpalaſt — Telefon 27— W gheute freitag Die Könige des Humors in ihrem neueſten Film⸗ ſchlager in 8 Rieſenakt. Der größte Lacherfolg d. J. zur 26. Propaganda⸗Vorſtellung kommt ein aktuelles Weltſtadt⸗Programm.— 2 Qnalitäts ⸗Großfilme 11 0 od. Hochstapler in NMäten. Ein Abenteuer⸗Senſations⸗Großfilm 2. Flucht or I in 7 gewaltigen Akten. Spannend und ſenſationell bis ans Ende. Ein Freitags-Beſuch des Central⸗Theaters iſt ſtets was beſonderes nee.. bpPeute gilt Freikarte Nr. 16. mne dDeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte für nächſten Freitag. Auf zur Sensation des Tages FEC ð̊T y. Aus Nah und Fern Mainz 26. Sept.(Unbefugter Waf⸗ fenbeſitz.) Der Taglöhner Heinrich Holz⸗ häuſer aus Worms war bei den Franzoſen angezeigt worden, daß er einen Revolver im Beſitz habe. Bei einer darauf vorgenommenen Hausſuchung wurde ein alter verroſteter Wal— zenrevolver gefunden, den Holzhäuſer auf einem Ablageplatz gefunden und an ſich ge— nommen haben will. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen unbefugten Waffen— beſitzes zu 15 Mark Geldſtrafe.— Gelegentlich einer Hausſuchung wurden bei dem Kaufmann Wilhelm Hennings von hier zwei Revolver vorgefunden. Hennings behauptet, den einen Revolver als Andenken an den Krieg aufbe— wahrt zu haben, während er von dem anderen Revolver keine Ahnung haben wollte. Das Militärgericht verurteilte ihn in der geſtrigen Verhandlung zu 30 Mark Geldſtrafe. In beiden Fällen wurde die Waffe eingezogen. Mainz. 26. Sept.(Berufungsver⸗ handlung.) Auf der Rückfahrt vom Turn-, feſt in Nürnberg paſſierten am 23. Juli ds Is. ein Sonderzug mit 1500 Turnern der Freien Turnerſchaft die Brücke zwiſchen Lud— wigshafen und Mannheim. Die Turner ſahen zu den Wagenfenſtern heraus und riefen dem Publikum zu. Zur gleichen Zeit wurde die franzöſiſche Wache auf der Brücke abgelöſt und der franzöſiſche Unterleutnant, der die Wache beſehligte, konnte ſich durch den Lärm ſeinen Untergebenen nicht verſtändlich machen. Er nahm an, daß das Lärmen und Zurufſen gegen ihn gerichtet war und erſtattete darüber Meldung. Als Verantwortlicher wurde der Krankenkaſſenkontrolleur Jakob König aus Ludwigshafen feſtgeſtellt und angeklagt. Das Militärpolizeigericht in Landau verurteilte ihn zu ucht Tagen Gefängnis und 70 Marl Geldſtrafe. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. Der Angeſchuldigte erklärte, daß er nur vom Vorſtand der Freien Turnerſchaft ge— zeten worden ſei, in Ludwigshafen einen Son⸗ derzug zu beſtellen. Hiermit ſei ſeine Tätigkeit erledigt geweſen. Rechtsanwalt Dr. Führ führte in der jetzigen Berufungsverhandlung vor dem Mainzer Gericht aus, daß der Ange⸗ klagte König keine verantwortliche Stelle ein⸗ genommen habe. Es ſei auch das erſte Mal in ſeiner langjährigen Tätigkeit als Verteidiger, daß er einen Sozialdemokraten zu verteidigen habe, der Zwiſchenfälle verurſacht haben ſoll. Im übrigen ſei feſtgeſtellt worden, daß die Turner abſolut keine beleidigende Haltung ein— genommen hätten. Das Gericht ſprach den An⸗ geklagten frei. Mainz, 26. Sept.(Genehmigte Do m⸗ bau⸗Geldlotterie.) Der Miniſter für Volkswohlfahrt hat im Einvernehmen mit dem Finanzminiſter dem Caritasverband der Diözeſe Mainz die Erlaubnis erteilt, 108000 Stück Loſe der 4. Mainzer Dombau⸗-Geld⸗ lotterie zugunſten der Wiederherſtellung des Mainzer und des Wormſer Domes zu vertrei⸗ ben. Der Preis des Loſes beträgt eine Reichs⸗ mark. . Neuſtadt a. d. 5.,(Hartnäckiger Selbſtmörder.) Ein Chauffeur ſuchte ſich geſtern abend aus dem Bahnzug Musßpach⸗ Neuſtadt in ſelbſtmörderiſcher Abſicht hinaus⸗ zuſtürzen, wurde aber von den Zuginſaſſen daran gehindert. Später nun legte er ſich an der Karolinenſtraße in Neuſtadt auf das Bahn⸗ geleiſe, kurz bevor der Schnellzug Saarbrücken⸗ München dieſe Strecke paſſierte. Er wurde jedoch von Bahnbeamten weggeriſſen. Als er dann ſpäter einen nochmaligen Verſuch machte, verſtändigte man die Polizei, die ihn in Ge⸗ wahrſam nahm. Landau, 26. Sept. Der Buchenrot⸗ ſchwanz im Landauer Stadtwald.) Auch im Landauer Stadtwald wurden nunmehr beträchtliche Flächen Walduna feſtaeſtellt. die der Buchenrotſchwanz voutg rayl gefreſſen hat. Annweiler, 26. Sept.(Feuer in Ann⸗ weiler.) Im Häuſerblock der Arbeiterkolonie der Ulrich'ſchen Emaillierwerke brach am Mitt⸗ woch abend ein Brand aus. Dach und Ober⸗ geſchoß eines Blocks fielen dem Feuer zum Opfer. Durch das raſche Eingreifen der Fabrik⸗ feuerwehr wurde ein raſcheres Umſichgreifen des Feuers verhindert. Der Brand ſoll durch die Unvorſichtigkeit eines Bewohners, der mit offenbrennender Kerze im Keller Holz gehackt haben ſoll, entſtanden ſein. Kaiſerslautern, 26. Sept.(Der ver⸗ mißte Junge wieder gefunden.) Der ſeit 5. September vermißte Helmut Pung wurde in Frankfurt a. M. aufgegriffen und von ſeinen Eltern abgeholt. Errichtung eines Luftſchiff⸗ hafens bei Frankfurt a. M.? Frankfurt a. M., 25. Sept. Nach den Aeuße⸗ Lungen Dr. Eckeners ſoll die transozeaniſche Ver⸗ bindung von Europa nach Amerika in der Weiſe organiſiert werden. daß auf jedem Kontinent zu⸗ nächſt ein Zentralluftſchiffhafen angelegt wird als Sammelſtation für jeden dieſer Erdteile. Um dieſen Luftſchiffhafen bewirbt ſich neben Berlin auch Frankfurt a. M., wie aus einer Denkſchrift hervorgeht, die ſoeben vom Magiſtrat der Stadt Frankfurt herausgegeben worden iſt. In der Denkſchrift werden die Vorzüge Frankfurts in allgemein geographiſcher, in verkehrs- und wirt⸗ ſchaftsgeographiſcher Beziehung hervorgehoben und die techniſchen Vorausſetzungen für die An— lage eines Luftſchiffhafens in Frankfurt u. a. wie folgt als vorliegend bezeichnet. Die große rhein⸗mainiſche Tiefebene bietet Platz zur An- lage eines Luftſchiffhafens von unbeſchränkter Größe in der Nähe von Frankfurt a. M. Gedacht wird an eine Lage in dem Dreieck zwiſchen den Städten Frankfurt—Darmſtadt Wiesbaden, das hauptſächlich mit Wald beſtanden iſt und kleine Siedlungen aufweiſt. Das Waldgelände iſt aus⸗ ſchließlich im Beſitz der Stadt Frankfurt a. M. und der heſſiſchen Regierung, ſodaß Schwierig— keiten für den Grunderwerb nicht vorhanden ſind. Die beteiligten Stellen werden bereit ſein. die Ausarbeitungen für den Luftſchiffhafen in ausreichendem Umfange vorzunehmen. Der Bo⸗ den beſteht aus Sand und Kies, bedeckt von einer Humusſchicht, ſodaß die Bildung einer guten Grasnarbe leicht möglich iſt. Die Nähe der chemi⸗ ſchen Induſtrie in Griesheim und Höchſt bringt die Möglichkeit Auftriebs- und Antriebsgaſe durch beſondere Rohrleitungen nach dem Platze zu ſchaffen. Die Nähe der meteorologiſchen Inſtitute von Frankfurt a. M. und Darmſtadt ſind für die Wettermeldungen von größter Bedeutung. Die nähere Auswahl und die techniſchen Not— wendigkeiten müſſen noch mit den maßgebenden Perſönlichkeiten beſprochen werden, doch läßt ſich ſchon jetzt feſtſtellen. daß ſämtliche Vorbedingun— gen in dieſer Gegend erfüllt werden können. Zum Schluß der Denkſchrift wird betont, daß Frank⸗ furt weitgehendes Entgegenkommen bei der An⸗ lage dieſes Verkehrsinſtituts zeigen werde. Durch ſeine Finanzkraft und ſeine vielen techniſchen und wirtſchaftlichen Hilfsmittel ſei es in der Lage, allen Anſprüchen zu genügen. Für die An⸗ lage eines europäiſchen Luftſchiffhafens auf deutſchem Gebiet könne in erſter Linie nur die Gegend bei Frankfurt a. M. in Betracht kom— men. erden Leltunesanzeigen gelesen? Im„Korreſpondent für Deutſchlands Buch— drucker und Schriftgießer“ finden wir folgende Mitteilung: „Der Leiter unſeres großen Geſchäftes, das fortwährend ſehr bedeutende Summen für Zei— tungsanzeigen ausgibt, hat kürzlich einen Verſuch gemacht, deſſen Ergebnis einen lehrreichen Bei— trag zur Beantwortung dieſer Frage bildet. Er ſetzle nämlich in die Zeitungen eine Anzeige, in die vorſätzlich verſchiedene fehlerhafte Anga— ben über geſchichtliche Ereigniſſe eingeſchmuggelt waren und wartete ab. ob hierauf etwas erfolgen würde. Im Laufe einer Woche waren bei dem Geſchäftshaus aus allen Teilen des Landes etwa 300—400 Zuſchriften eingelaufen, in denen Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſenoorf. (18. Fortſetzung.) Hier fand er in einem Hotel ein Engagement als Klavierſpieler, dort gab er Klavierunterricht, in einer anderen Stadt dirigierte er ein kleines Theaterorcheſter. Aber überallhin verfolgten ihn ſeine trüben Erinnerungen, und nur ganz all⸗ mählich begann die innere Wunde zu vernarben. Die Luſt zum künſtleriſchen Schaffen jedoch ſchien ſein grauſames Schickſal für immer in ihm ge⸗ tötet zu haben. Erſt in Japan, wo er an einem Konſervatorium als Lehrer für Muſiktheorie und Kompoſition Stellung fand und ſo gezwungen war, ſich mit ſeinem eigentlichen Fach wieder ein⸗ gehender zu beſchäftigen, kam die Luſt zum Schaf⸗ fen langſam zurück. Und eines Tages war er ſo weit, daß er einen dicken Strich unter die Ver⸗ gangenheit zu ſetzen vermochte und ſich entſchloß, ſo bald wie möglich an ein neues Werk zu gehen. In ſelnem Kopfe ſchwirrte es bald von Ideen. Aber zur Ausführung brauchte er Ruhe und Zeit, und um dieſe ſich leiſten zu können, wieder⸗ um Geld. Alſo blieb nur übrig, ſo ſchneil als anöglich ein kleines Kapital zu erwerben, das ihm wieder erlauben würde, einige Jahre unge⸗ ſtört zu ſchaffen. Schnell entſchloſſen hatte er ſeine Stellung aufgegeben und war nach San Franzisko hin⸗ übergefahren; denn Amerika war ja das Land, wo man ſchnell Geld machte. Das wußte jedes Kind! Aber es gab eine gewaltige Enttäuſchung für Joachim Sendow. Wohl fand er ziemlich leicht Stellungen in kaufmänniſchen Bureaus. Aber an ein Weiterkommen war da gar nicht für Leipzig. die Briefſchreiber ihr Erſtaunen darüber aus— drückten, daß ein ſolcher Schafskopf, der von nichts Ahnung zu haben ſcheine, die Geſchäftsan⸗ zeigen der Firma abfaſſen dürſe. Und in den ſolgenden Tagen nahm der Brieſſtrom noch zu. Es liefen Briefe von Schuljungen, Schulmäd⸗ chen, von Profeſſoren und Lehrern, von Geiſt⸗ lichen und Landwirten ein und ſelbſt ein paar Namen von literariſchem Rufe befanden ſich un⸗ ter den Brieſſchreibern. Damit war die Frage, um die es ſich handelte, allerdings beantwortet und der Leiter des Geſchäftshauſes erklärte, daß ſeine Ueberzeugung von der Wirkſamkeit der Zei⸗ tungsanzeigen durch dieſen Verſuch außerordent⸗ lich geſtärkt ſei.“ ihn zu denken. Niemand ſchenkte ihm beſondere Beachtung, und nach Monaten war er keinen Schritt weiter als bei ſeiner Ankunft in Amerika. Nun probierte er es mit ſelbſtändigen kleinen Geſchäften und verſuchte ſein Heil damit in ver⸗ ſchiedenen Städten. Aber nichts wollte ihm glücken, und bald mußte Joachim einſehen, daß die amerikaniſchen„money⸗maters“ Menſchen anderen Schlages waren als er, der trotz ſeiner langen Weltwanderung der alte Idealiſt und Phantaſt geblieben war. So fand ihn, drei Jahre nachdem er die Hei⸗ mat verlaſſen, ein Frühlingsabend hoffnungs⸗ loſer und ärmer denn je im dichten Straßen⸗ gewühl von Chikago. Planlos wandelte er die lebhafte State⸗Street hinab. Aus ungezähligen Varietes, Kabaretts, Kinos und Cafes ſcholl Muſtk. Er trat in eines der Lokale ein und frag⸗ te in der Pauſe einen der Muſiker nach einer ge⸗ eigneten Stellenvermittlung; denn es blieb ihm nichts übrig, als ſich ingendeinen, wenn auch noch ſo beſcheidenen Verdienſt zu ſuchen. Er erhielt die Adreſſe einer Muſikerbörſe und begab ſich gleich am nächſten Morgen dorthin. Der Leiter des ziemlich großen Bureaus, wie viele Chicagoer ein Deutſcher, merkte ſofort, daß er es nicht mit einem Durchſchnittsmuſiker zu tun hatte. Er unterhielt ſich längere Zeit mit Joachim über europäiſche Konzert⸗ und Opernverhältniſſe und riet ihm ſchließlich, ſeine Dienſte der Standard⸗ Film⸗Company anzubieten; Joachim ſolle ſich nur auf ihn, den Leiter der Muſikerbörſe, be⸗ ziehen, der für alle Kinos der S.⸗F.⸗C. die nöti⸗ gen Muſiker beſorgte und auch beauftragt war, für den neuen Poſten geeignete Kräfte in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Und nun war es geglückt! Er war auf drei Monate feſt angeſtellt und würde dann ſicher auf ein Jahr weiter engagiert werden, denn was man von ihm verlangte, war ja ein Kinderſpiel! Wenn er ſparſam lebte, konnte er mit hundert Dollar im Monat auskommen, alſo in fünfzehn Monaten ſechstauſend Dollar ſparen. Das wa⸗ ren dreißigtauſend Franken! Mit dieſer Summe konnte er in einem hübſchen Ort der Schweiz be⸗ quem ſechs Jahre lang leben und ſich ganz ſeiner Arbeit widmen. Dann würde er mit neuen Wer⸗ ken hervortreten können und endlich— Da wurde Joachim jäh aus ſeinem Gedan⸗ denfluge geriſſen: Vor ihm öffnete ſich die Tür des Konferenzſaales, er fühlte ſich von Guddens Hand über die Schwelle geſchoben und ſah ſich gleich darauf einer Verſammlung von etwa vier⸗ zig Herren gegenüber, die an einer hufeiſen⸗ förmigen Tafel ſaßen. „Das iſt hier Miſter Dowſen, meine Herren, der die neue muſikaliſche Abteilung der S.⸗F.⸗C. leiten wird,“ ſagte Gudden kurz.„Bitte Platz zu nehmen!“ Er wies Joachim einen der weni⸗ gen noch freien Seſſel an und begann ſogleich mit den geſchäftlichen Beſprechungen. . Was Joachim nun zu hören bekam, verſetzte ihn in höchſte Verwunderung. Wenn nicht alle hier Verſammelten ſo wichtige Geſichter gezeigt und ſich ſo angelegentlich Notizen gemacht hät⸗ ten, er wäre verſucht geweſen, dieſe Konferenz für einen Aprilſcherz zu halten. „„Haben Sie neue Nachrichten über unſeren Film„Unter Kannibalen“, Herr Brougthon?“ war Guddens erſte Frage. „Jawohl, Miſter Gudden, ſehr gute ſogar. Der Häuptling Buludu oder wie der Kerl heißt, hat gegen Waren im Werte von dreitauſend Dollar ſeinen ganzen Stamm zur Verfügung geſtellt. Miſter Anſtey probt ſchon tüchtig mit den Leu⸗ ten, und ſie ſtellen ſich ganz geſchickt an. Anſtey ſchreibt, daß die Ueberfallſzene ſchon ganz ſchön klappte, und daß auch die anderen Szenen, in denen die Wilden mitzuwirken haben, in drei Wochen fertig eingeübt ſein würden. Unſere Schauſpieler könnten demnach alſo eigentlich ſchon nach den Fidſchi⸗Inſeln abreiſen.“ Verliner Bilderbogen Grippeepidemie und Sterblichkeitszifſern.— Pietätloſe Propaganda.— Etwas vom Ber; liner Humor. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter. Das Bevölkerungsproblem unter Berückſichti⸗ gung der Geburten⸗ und Sterblichkeitsziffern ſteht vor allem in den Großſtädten dauernd zur Erör⸗ terung. Die Statiſtiker haben hier eine ſehr dankbare Aufgabe, weil ſie die für die einzelnen Dezernate überaus wichtigen Unterlagen ſam— meln, welche dann Aufſchluß über Wege und Ziele zur Hilſe und Abſtellung geben. Nach den neuerlichen Feſtſtellungen des Sta⸗ tiſtiſchen Amtes der Stadt Berlin hat die Grippe⸗ Epidemie einen erheblichen Einfluß auf die Be— völkerungsentwicklung der Reichshauptſtadt ge⸗ habt. Im erſten Halbjahr 1929 ſtarben 30 663 Perſonen, was gegenüber der Sterblichkeitszif⸗ fer in derſelben Zeit des Vorjahres eine Zu— nahme von 17,5 v. H. bedeutet. Die höchſte Sterb⸗ lichkeitsziffer weiſt der Monat Januar 1929 mit 7264 Perſonen auf. Am ſtärſten heimgeſucht wurden die höheren Altersklaſſen, beſonders die über 70 Jahre, deren Geſamtſterbeziffer um zwei Prod ent ſtieg. Wie ſchon geſagt, iſt die Grippe als Haupttodesurſache anzuſehen, da ſie allein 1304 Opſer forderte. Dann folgen als Begleit- erſcheinungen die Erkältungskrankheiten, Lungen- entzündung und Erkrankungen der Atmungsor— gane. Die Maßnahmen der Tuberkuloſenſürſorge haben aber hingegen ſchon erreicht, daß die Tu— berkuloſeſterblichkeit auf dem gleichen Stand wie im Vorjahre blieb. Daſür iſt es auffallend, daß die Todesfälle an Krebs erſchreckend zunehmen, denn hier wurden 3659 Fälle gezählt. Aber auch die Säuglingsſterblichkeit nahm zu und zwar ge— genüber 1928 um 18,5 v. H. Die Einwirkung die— ſer abnorm hohen Sterblichkeit insgeſamt ſehen wir vor allem in der Talſache, daß der Sterbe— überſchuß in Berlin im erſten Halbjahr 1929 ge— genüber 1928 derſelben Zeit nahezu auf das Dop— pelte ſtieg und mit 8371 eine außergewöhnliche Höhe erreichte. Nur dem Umſtande, daß auch im erſten Halbjahr 1929 wiederum annähernd 15000 Einwohner zuwanderten, iſt es zu verdanken, daß die Sterblichkeitszifſer ſich nicht in der Geſamt— einwohnerzahl Verlins ſelbſt ungünſtig auswirkt. * Immer gibt es gewiſſenloſe Geſchäftemacher. welche ſolche traurigen Zeiten auszunützen ver— ſuchen. Leider iſt ihnen geſetzesmäßig nicht im⸗ mer beizukommen. So wurde in der Umgebung verſchiedener Berliner Krankenhäuſer ſchon viel— ſach die Beobachtung gemacht, daß jedes Mal, wenn Familienangehörige, die ein Todesopfer im Krankenhaus zu beklagen hatten, zur Erledi— gung der Trauerangelegenheiten das Kranken- haus verließen, ſich ihnen ein Mann näherte, der ſich angeblich teilnahmsvoll nach ihrem Verluſt erkundigte. Sie wiſſen genau, wie es den vom Leid betrofſenen Hinterbliebenen in ſolchen Augenblicken zumute iſt und verſtehen die Situa⸗ tion auszunützen. Vielfach bieten ſie eine Erfri⸗ ſchung an oder auch etwas zum Rauchen. Und der Zweck? Es ſind Kundenfänger der geſchmack⸗ loſeſten und pietätloſeſten Art. Es ſind nämlich Propagandiſten für Sarghandlu en. die ſich auf dieſe Art und Weiſe gegenſeiti« donkurrenz ma⸗ hen. Leider ſcheuen ſich ſelbſ kauen nicht, in eſer Weiſe auf Kundenfane zugehen. Das zige wirkame Mittel iſt Zelbſtſchutz des für, Herr Hornung, daß der Dampfer am— na, ſagen wir, am Donnerstag zur Abfahrt klar iſt. Sind Sie bis dahin mit ihren Schauſpielern ſo weit, Herr Brougthon? Alſo ſchön, dann wei⸗ ter: Ich habe mich entſchieden, daß wir von den neuen Projekten zuerſt den„Odyſſeefilm“ und den Film„Die Tochter des Weichenſtellers“ in Angriff nehmen wollen.“ Gudden zog aus der vor ihm liegenden Mappe einen großen, eng be⸗ ſchriebenen Bogen.„Sie haben hier kalkuliert, Herr Passroli, daß uns die Ausführung des Eiſen⸗ bahnunglücks mit wirklichen Waggons und Loko motiven zweihunderttauſend Dollar koſten wird; mit künſtlichen Eiſenbahnzüger aus Holz, Pappe und ſo weiter nur zweitauſendfünfhundert Dol⸗ lar. Das iſt in gewaltiger Unterſchied. Aber ich möchte der Natürlichkeit halber doch mit richtigen Zügen arbeiten laſſen, vorausgeſetzt, daß die Ge⸗ ſchichte in der Praxis nicht noch teuerer wird. Haben Sie auch ſicher nicht zu niedrig kalkuliert, Herr Pascoli?“ „Hab' ik natürlik bereknet, daß geht nicht alles kaput dabei und bleibt das Material noch ver⸗ wendbar“, entgegnete eifrig geſtikulierend der kleine ſchwarzhaarige Ingenieur. f f „Nun alſo gut. Dann bitte ich die Abteilungs⸗ leiter, den Filmtext genau zu ſtudieren und mir am nächſten Montag Vortrag zu halten, wie Sie ſich die Löſung der Ihnen zufallenden Aufgaben denken.“ Gudden nahm jetzt ein zweites Blatt; den Koſtenanſchlag für den Odyſſeefilm.„Meine Herren“, begann er von neuem und zog jetzt die Augenbrauen bedenklich in die Höhe,„dies wird wohl der teuerſte Film werden, den wir je ge⸗ macht baben. Er ſoll aber auch alles bisher Da⸗ geweſene übertreffen. Vor allem lege ich Wert darauf, daß jedes Requiſit, die Flotten des Odyſſeus, die Koſtüme, die Waffen, die Häuſer, kurz, alles durchaus ſtilgerecht iſt. Dafür mache ich Sie verantwortlich, Herr Profeſſor Weber. Blond“ oder„Hochſtabler in Nöten.“ Publ s, der ſolche n Elementen das Vandwert zu legen vermag. Daß der„echte“ Berliner über einen guten Witz verſügt, wiſſen wir. Er iſt unerſchöpflich darin, jede Situation kurz aber treſſend zu gloſ⸗ ſieren. Vor kurzem trafen ſich in irgendeiner Kneipe zwei alte Bekannte, die aus Freude über das Wiederſehen einige Mollen Bier tranken. Sie erzählen ſich gegenſeitig ihre Erlebniſſe, bis der eine ſeinen Freund fragte: „Haſt du dir für den nächſten Sonntag ſchon feſtjelegt?“ „Nee, det können wir beim letzten Bier noch beſprechen“ „Wat meinſte Maxe, wenn wir mal an die friſche Luft führen und en bisken angelten?“ „Dazu habe ick keene Luſt. Son langweiliger Kram. Nur zu warten, bis en Fiſch anbeißt, det iſt niſcht!“ „Haſt du ne Ahnung, nichts is uffregender als det Angeln!“ „Dat de die Neeſe im Jeſicht behälſt. Wo ſoll beim Angeln ſich eener uffregen können, der is doch ſchon ſelber blöd, der angelt.“ „Menſch, red keen Quatſch. Det Uffregende beſteht darin, daß keener von uns ne' Angelkarte hat!“ * Wenn irgendwo und irgendwann eine Trau— ung ſtattfindet, weiß es gleich das betreffende Stadtviertel und Frauen und Mädchen jedes Alters ſammeln ſich zur„Kritik“ an. Die Mül⸗ lern muß doch wiſſen, wan die Aelteſte von Schul zes vorn Kleid anhat, denn ſie weiß— allerdings nur vertraulich— daß der Bräutigam es gar nicht bezahlt hat. Aber auch die Jungens und Mädchens finden ſich gerne ein. Sei es vor dem Standesamt oder vor der Kirche. Denn ſo manche Bonbons fallen dabei ab. Nun ſteht aber vor jedem Standesamt ein ſich der Bedeutung ſeines Amtes voll bewußter Pfört— ner. So auch in dieſem Falle, von dem wir jetzt ſprechen. Im Standesamt fand gerade die Ehe— ſchließung ſtatt. Draußen ſtanden ein Junge im neuen Anzug mit ſeinem hweſterchen. deſſen Geſichtchen hochrot vor Err ung war. Die bei⸗ den ſtritten ſich, prügelten ſia, chließlich auch, bis der Pförtner herauskam und die„vadammten Jören“ energiſch zur Ordnung rufen wollte.— „Macht dat ihr wegkommt, ihr habt hier niſcht zu ſuchen.“—„Nee, fällt uns ja nich inn!“— „Wat“, ſaucht der Vortier,„ihr habt wohl ſchon lange keene anſtändige Wucht mehr jekricht“. Darauf das kleine Mädchen:„Du kannſt lange piepſen bis mir wat jefällt, aber weg jehen wir doch nicht. Wir dürſen ja larnicht.“—„Warum denn?“—„Weil wir hier warten müſſen!“— „Ja, auf wen?“— Würdevoll wirft ſich der kleine Bengel in die Bruſt, zeigt geheimnisvoll mit dem Daumen nach der Tür des Standesamtes und ſagt mit vorwurfsvoller Stimme:„Nanu, Herr Portjeh det wiſſen Se' nich? Wir ſind doch die beiden Jüngſten von die Braut!“— 1 Lokale Pachrichten Anszahlung der Militärverſor⸗ gungsgebührniſſe. Die Auszahlung der Militärrenten für den Monat Oktober 1929 findet morgen Samstag, den 28. Sept., vormittags von 8 bis 12 Uhr ſtatt. Waldſpovtplatz! Phönix Ludwigs⸗ hafen ſpielt am Sonntag auf dem Waldſportplatz gegen die Vereinigung mit ihrer kompletten erſten Mannſchaft. All die Kanonen ſind dabei: Oden⸗ wälder, Engel, Zöllner, Burkhardt, bekannte Namen aus großen Kämpfen um Meiſterehren! Da heißt es: Vereinigung ſpiel noch ſchöner als am Sonn- tag, lauft noch viel ſchneller, ihr Außenſtürmer blitzſchnell an den Ball und Flanke, Center⸗Schuß: Gool! So muß der Wald widerhallen. *Die Firma Tanz in Mannheim! hat weiteren 200 Angeſtellten gekündigt. * Das heſſiſche Wahlbuch. Zu den am 17. November vorzunehmenden Wahlen der Kommunalkörperſchaften, wie Stadtrat, Gemeinde⸗ rat, Kreis- und Provinzialtag, aber auch Bürger- meiſter- und Beigeordneten-Wahlen erſchien recht⸗ zeitig das„Heſſiſche Wahlbuch“, das als ein Füh⸗ rer und Ratgeber durch die verwickelte Materie zur Vorbereitung und Durchführung der Wahlen und zur Verhütung ſpäterer Ungüktigkeit derſelben gute Dienſte leiſtet. Das Buch, bearbeitet von einem der beſten Kenner des hoſſiſchen Verwaltungs- rechtes, Provinzialdirektor a. D. Dr. Frey Darm— ſtadt, iſt in Form von Frage und Antwort gehal- ten und gibt genau anhand des Geſetzes und der Anweiſungen dazu über alle einſchlägigen Fragen eingehende Auskunft in auch für den Laien leicht verſtändlicher Weiſe, ſodaß man es mit Recht als ein„Volksbuch“ bezeichnen kann, deſſen Anſchaffung für alle Bevolkerungskreiſe bei der Wichtigkeit der Kommunalwahlen nur dringend empfohlen werden kann. Preis Mk. 3.60 Mainz, Verlag J. Diemer. Pat und Patachon heute Freitag im Filmpalaſt. Die Könige des Humors ſieht man heute in ihrem neueſten und humorvollſten Großfilmwerk in 8 Rieſenakten.„Pat und Pata⸗ chon als Detektive“. Pat und Patachon die ewig Unzertrennlichen, die Meiſter des Humors, haben einen neuen Film geſchaffen, in dem ſie den Kri- minalfilm auf zwerchfellerſchütternde Weiſe paro⸗ dieren. Sie ſchaffen als Detektive alles, was den gewiegteſten Kriminaliſten nicht gelingt. Abenteuer, Senſationen, wechſeln mit viel Humor von Akt zu Akt. Als 2. Hälfte des Programms kommt ein Schauspiel in 7 fabelhaften Akten.„Flucht vor 0 Ein hoch⸗ utereſſanter und überaus ſpannender Filmſchlager der überall großen Erfolg hatte. In der Haupt rolle: Georg Alexander. Dieſes heutige Freitags⸗ Programm iſt an Qualität und Quantität niemals zu überbieten und unſere 26. Propaganda⸗Vorſtel⸗ lung wird für jeden Beſucher ein beſonderes Ver⸗ gnügen ſein. Jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte für nächſten Freitag. Heute gilt Nr. 16. Anfang 8 Uhr. Ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Auf zu Pat und Patachon. Neu ⸗Gröffnung. Das Stadtbild der Breitenſtraße in Mannheim hat wieder eine Bereicherung erfahren. Nachdem wochenlang an dem Umbau des Geſchäftshauſes der Firma Fiſcher⸗ Riegel gearbeitet wurde, konnte es am geſtrigen Tage neueröffnet werden. Der Umbau diente hauptſächlich dem Zweck, der Faſſade ein hübſches Ausſehen zu geben. Und dieſer iſt in einer Weiſe gekungen, daß das Geſchäftshaus der Firma Fiſcher⸗Riegel, im Brennpunkt der Großſtadt gelegen, heute einen äußerſt vornehmen Eindruck macht. Und erſt die hübſchen Schaufenſter⸗ Dekorationen, ſie zeigen den Damen die neueſten Modeſchöpfungen in jedem Geſchmack und jeder Preislage. Auch die Innenräume haben eine Um— geſtaltung erfahren, die das Einkaufen leicht er- möglichen. Bei dem offiziellen Eröffnungsakt waren auch die Vertreter der Preſſe geladen. Voll des Lobes waren Alle über das Geſehene. Traditionelles Fußballderby am Lorſcherweg! Der zweite große Punktekampf am nüchſten Sonntag in Viernheim! Zwei alte Rivalen Viernheim u. Offen— bach⸗Bürgel kennen ſich ſeit 1922. Damals ſchon ſtanden ſich Beide in Meiſterſchaftsſpielen gegenüber wie Feuer und Waſſer. Das Endſpiel endete meiſtens zu Gunſten von Bürgel. Jedes Jahr zogen die Viernheimer den Kürzeren. Für heutige Begriffe war das Kinderſpiel. Und heute? Sie entpuppen ſich als die großen Mannſchaften von Heſſen⸗-Naſſau. Beide ſind die gefürchteſten Gegner im ganzen Kreis. Nun treffen ſie ſich am Sonntag wieder dieſe beiden Freunde. Da kann man auch ſagen: Hie Viernheim, hie Bürgel, oder der Meiſtertitel iſt halber pleite. Wißt ihr nun ihr Viernheimer, was auf dem Spiele Feht? Denkt ihr noch an Heppenheim vor 6—8 Wochen im Pokalſpiel, das mit Ach und Krach 2:1 ge- wonnen wurde, in der Halbzeit ſogar verloren war? Gehen die Viernheimer nicht mit allen ge— zogenen Regiſtern in den Kampf, dann können ſie dieſe wichtigen Punkte wohl in den Mond ſchreiben. Für Viernheim wird dieſer Kampf einer der größten ſein in den diesjährigen Gauſpielen. Verbands- ſpiele ziehen mehr als Freundſchaftsſpiele, weil ſie auf Punktegewinn eingeſtellt ſind. Sie erfordern die ganze Energie einer Mannſchaft. Viernheimer Sportler! Am Sonntag müßt ihr das Rückgrat bilden für eure Mannſchaft. Ihr müßt ſie auf— peitſchen, wenn ſis die Nerven verliert, damit am Abend der Frankfurter Sender einen weiteren Sieg der Viernheimer verkünden kann. Drum erſcheint in Maſſen! Heute Abend Spieler⸗Verſammlung im Lokal. Herbſtbrief aus einem Thüringer Dorf. Von Max Jungnickel. Der Wind fegte mich. Ich fliege faſt. Unterm blauen Herbſthimmel zappeln Papierdrachen. Hö⸗ her, immer höher wollen ſie gegen das Licht ſtür⸗ men. Braune Dorfkinderhände halten ſie feſt, die nralten, greiſen Symbole. Das Kreiſelſpiel, auf der Frühlingsgaſſe, deutet das Sommerfauchzer im aufſteigenden Jahr. Das Drachenklettern ist das Ausblaſen der Sommerwärme im verſinken den Jahr. Alle ddege liegen dicht beſät mit Acpfeln un! Der Herbſt iſt da! Die Geſchäftswelt iſt gerüſtet. Ein Blick in die Zeitung zeigt die beſten Einkaufsquellen. Beſonders iſt es dieſes Jahr das Warenhaus Kander, Mann- heim, Breiteſtraße, das wieder große Aus wahl aufgeſtapelt hat. Gerne kaufen ſchon ſeit Jahren alle klugen Hausfrauen bei Kander. Birnen. Der Schäfer hebt ſie auf und ißt trocke nes Brot dazu Wie ein alter Prophet geht e dahin, eingeſponnen in Altweiberſommerfäder Erde von ſeinem Feld klebt an ſeinen Schuhen Auf dem Kartoffelacker eine Bäuerin. Ir kleines Kind liegt auf dem Feldrain, in ihren Umhang eingewickelt. Gelbe Sonne darüber. Jetzt ſieht die Bäuerin auf. Ein hartes, kantige Geſicht. Augen darin, die nur da zu ſein ſchei nen, um dieſem Kind da drüben zuzulächeln. Da geht ſie ſchon hinüber. Kauert ſich hin und nährt das Kind. Und ſingt dazu. Ein kleines Lied, das der Wind nimmt, damit ſpielt und jubelnd ver⸗ ſtreut. Erde! Erde! Hier trägt ſie Ernten, hier ſegnet ſie. Hier iſt ſie den Menſchen ſo nahe, daß ſie faſt menſchlich wird. Geſtern kam ein Mann aus der Stadt, der hier geboren wurde. Er kam zum Erntefeſt. Ich ſah ihn, wie er ankam. Ein Bahnarbeiter in Uniform. An den Schläfen ganz grau. Er ging nicht. Er rannte, als wäre er von ſeiner längſt vergrabenen Jugend überfallen. Zwei Finger legte er zwiſchen die Zähne und pfiff. Er rüttelte und ſchüttelte die kleinen Bäume an der Straße, als müßte er's ihnen ſagen, daß er wieder da ift. And dann ſtand er einen Augenblick in ſich ven Jenken, breitete die Arme aus, ganz weit.— Ju, hatte die Empfindung, als ob das Dorf an ſeine Bruſt flöge. Handel und Iudultrie Freinsheimer Obſtmarkt. Freinsheim, 26. Sept. Bei guter Nachfrage notierten am heutigen Obſtmarkt Aepfel 8—10 Birnen 8— 18, Zwetſchen 9— 12, Pfirſiche 5— 30, Trauben 16— 25, Tomaten 3—4 Nüſſe 35. Die Anfuhr betrug 500 Zentner, der Abſatz war gut. Obſtgroſfſmarkt Weinheim. Weinheim, 25. Sept. Auf dem heutigen Obſt— großmarkt notierten: Birnen 1—7, Aepfel 5—14. Fallobſt 3— 4.50, Zwetſchen 8—12. Mirabellen 8. Pfirſiche 10—25, Nüſſe 28—40, Tomaten 3—4. Anfuhr gut, Nachfrage nach Birnen müßig, nach Aepfeln und Zwetſchen ſehr gut. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 26. Sept. Man nannte im nich. offiziellen Verkehr gegen 12.30 Uhr in RM. fer 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen hier— ländiſchen mit 25, ausländiſchen mit 27, 25.33, Roggen hierländiſchen mit 19,75—20, Hafer in— ländiſchen mit 18,50—19,50, ausländiſchen mit 20 bis 21, Braugerſte, badiſche. württembergiſche u. fränkiſche mit 21.50—23, pfälziſche mit 23—24, Futtergerſte mit 18.25— 19.25, Mais mit Sack mit 20—20,25, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial 0 mit 37.50—37.75 desgleichen zweite Sorte mit 36,50— 36,75, ſüddeutſches Weizenauszugsmehl mit 41.50—41,75, ſüddeutſches Weizenbrotmehl mit 29.50— 29,75, ſüddeutſches Roggenmehl mit 28 bis 32, Kleie mit 11. Biertreber mit Sack mit 17,25—18,25 und Leinſaat mit 46,50 RM. Ten⸗ denz: ruhig. Mannheimer Schlacht⸗Kleinviehmarkt. Manheim, 26. Sept. Dem heutigen Mann— heimer Schlachtviehmarkte waren zugefahren: 122 Kälber, 33 Schafe, 70 Schweine, 615 Ferkel und Läufer und 7 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 60—65, Schafe 54—58, Schweine 3690, Ferkel bis 4 Wochen 24—30, über 4 Wochen 24 bis 42, Läufer 46—60. Marktverlauf mit Kälbern mittelmäßig ausverkauft, mit Schweinen ruhig. langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern leb— haft. SSS eee ese Uereins-Anzeiger eee eee sees Geſangverein Zängerbund. Freitag Abend pünktlich 8 Uhr Singſtunde im Lokal, anſchließ. Saalprobe. Der Beteiligung am Wirtsjubiläum wegen, werden die Sänger gebeten, pünktlich u. vollzählig zu erſcheinen. Der 1. Vorſ. Freiw. Sanitäts⸗Koloune v. Not. Kreuz. Sonntag, 29. Sept., nachm. 1 Uhr Uebung. Antreten im Goetheſchulhof. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen unbedingt notwendig. Be⸗ treffs Schlußübung. Die Führung. Sänger Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr kurze Singſtunde. Anſchließend gemeinſamer Beſuch des Kommersabends bei unſerem Mit— glied Herbert. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Neichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Zwecks Teilnahme am republikaniſchon Tag verbunden mit Schutzſportwettkämpfen am Sonntag, den 29. Sept. in Oſthofen(Rheinh.) verſammelt ſich die Aktivität am Freitag Abend halb 9 Uhr im„Anker“. Wir bitten die älteren Kameraden, ſich nochmal dieſen Tag frei zu halten, da dies als unſere letzte offizielle Beteiligung in dieſem Jahre ge— dacht iſt. Schutzſportler! ſammlung. gegeben. Erſcheint reſtlos in der Ver— Abfahrtzeit wird daſelbſt bekannt— Schutzſportausweis mitbringen. Die techn. Leitung. Turngenoſſenſchaft 1893. Freitag, den 27. Sept., abends halb 9 Uhr im Lokal zum „Karpfen“ Vorſtandsſitzung(Edertſälchen). In Anbetracht der Wichtigkeit bitte ich um reſtloſes Erſcheinen aller. NB. Samstag Abend 8 Uhr treffen ſich die Mitglieder beim Jubiläum des Lokalwirtes. Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amicitia 09. Freitag Abend Zuſammenkunft der 1. M. Spiel- und Verwaltungsausſchuß⸗Sitzung. Turnerbund Freitag Abend halb 9 Uhr Spieler Verſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden Spielers zu erſcheinen, beſonders derjenigen deren Spielerpäſſe noch nicht in Ordnung ſind. Der Spielwart. Radf. Verein Gintracht. Sonntag, den 29. Sept., mittags 1 Uhr im Gaſthaus zum neuen Bahnhof, bei Mitglied Jaltermann Vor— ſtandsſitzung. Zu dieſer Sitzung iſt der Ver- gnügungsausſchuß frdl. eingeladen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorfitzende. Chriſtl. Gewerkſchaftskavtell. Sonntag, 29. Sept. beteiligen ſich die Kollegen ſämtlicher Berufsgruppen an der großen Kundgebung des chriſtl. Gewerkſchaftskartells Weinheim im Saale zur„Eintracht“ in Weinheim. Zu dieſer Ver— anſtaltung ſind bedeutende Redner gewonnen, u. a. Henrich, Karlsruhe. Abfahrt mit der OEG. 12,58 Uhr. Rege Beteiligung erwartet Der Vorſtand. Geſ.-B. Liederkrauz. Wegen anderweitiger Inanſpruchnahme findet dieſe Woche die Sing— ſtunde ausnahmsweiſe am Sonntag um 1 Uhr ſtatt. Der Dirigent. Geſ.⸗V. Flora. Samstag Abend Beteiligung beim Wirts- Jubiläum im Karpfen. Sonntag vorm. halb 10 Uhr Singſtunde. Um jeweils pünktliches und reſtloſes Erſcheinen bittet Der Vorſtand. R. u..-. Toutonia. Schützenabteilung.) Sonntag von 3¼ Uhr ab auf dem Stand, wie am vorigen Sonntag und Vorbereitung zum 6. Oktober. Jungſchützen und auch die älteren Kameraden, die noch Uebungen einzu- tragen haben, wollen die Schießbücher mitbringen. Der Vorſtand. Restbestände und Einzelpaare Spottbillig! n . Unsere Riesenlager sind aufgefüllt