1 Vorkaulen Am 6. Okt. 1929 iſt 1 10 1 b iernheimer finzeiger nach Frankreich geplant. Der Fahr⸗ (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) preis beträgt Rm. 28,— für Hin⸗ A täglich mit ge d der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 Guterhaltener Kinderwagen mit Dach. Von wem, zu erfrag. in der Exped. d. Bl. würdigkeiten Verduns und Umgebung. Daſelbſt iſt für erſtkl. Verpflegung ge⸗ ſorgt. Auf Wunſch auch deutſche Küche. Ein kundiger Führer ſteht ebenfalls zur Verfügung. Intereſſenten werden höfl. gebeten, ſich in der im Gaſthaus z.„Freiſchütz“ aufliegenden Liſte gefl. bis ſpäteſtens 3. Out. einzeichnen zu wollen. Valentin Matern, Autobetrieb, Kaufe: Gold, Sil ber, Brillanten, bessere Anzüge, Pfandscheine, Musikinstrumente. 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Rückfahrt inel. dem Befahren ſämtl. k. frei ins Haus gebracht. e wöchentl. das achtſeitige illustrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117— Felegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Sean 12 M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. HANT EU cus Ottomone. mu echtem betzeseen 11 980 rette 90 radu EHR, i 9 Die e dene. detzgoroitur Oornifur. ANT ELL, ous proch y 9990 29 echter* u qeſel. 111 gaſu. 8 Cm ED ( Kauft 1 Bekanntmachung. Betr.: Regelung der Sprungzeiten im gemeinheitl. Faſelſtall. Die Sprungzeiten im gemeinheitl. Faſelſtall werden ab 1. Okt. 1929, wie folgt feſtgeſetzt: a) für Ziegen vormittags von 810 Uhr b) für Schweine nachmittags von 1—5 Uhr c) für Großvieh von 8— 10 Uhr vormittags u. 1—5 Uhr nachmittags. Viernheim, den 25. September 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bauern- Verein. Zur Herbſtſaat eingetroffen aus erſten Saatgutſtellen Petkuſer Saatroggen Struber Dickkopfweizen] ar (Winterfeſt und ertragreich) Unſere Saatreinigungsmaſchine ſowie Beizapparat ſteht zur Verfügung. Uſpulun für Naßbeize Tillantin für Trockenbeize bei uns erhältlich. Der Vorſtand. Alle Düngerſorten am Lager. daschalts-Fröllnung u.-Fmpleniung Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere den werten Holzhändlern zur gefl. Kenntnis, daß ich mir eine fahrbare Motorbandſäge angeſchafft habe und halte mich im Holzſchneiden beſtens empfohlen. Gute und reelle Arbeit wird zugeſichert. Indem ich bitte, mein noch junges Unter- nehmen unterſtützen zu wollen nehme ich be⸗ reitwilligſt Aufträge ſofort entgegen. Hochachtungsvoll Jakob Reunuer, Mannheimerſtr. 25, (neben der Stadt Mannheim) Auch nimmt Aufträge entgegen: hil. Fleiſchmann, Neuhäuſerſtraße 58. 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Schwäche Fl. 1,75 Gummibetteinlagen Kinderſchwämme und Seife Puder u. Wundſalbe in groß. Ausw. Rathaus ⸗Drogerie Peter Moskopp Tel. 198 Tel. 198 mmh anhang ggg ce Ar. 226 Tallesllachrichten Rückkehr des Kanzlers nach Berlin. Bühlerhöhe, 26. Sept. Reichskanzler Her⸗ mann Müller verläßt heute nachmittag, nach 5⸗wöchigem Aufenthalt, das Kurhaus Bühler⸗ höhe. Er hat ſeine urſprüngliche Abſicht, Hei⸗ delberg zu beſuchen aufgegeben. Feuergefecht mit Einbrechern. Paris, 27. Sept. Zwei Banditen drangen in der vergangenen Nacht in die Büroräume einer Bergwerksgeſellſchaft in Clermont⸗Fer⸗ rand ein. Sie brachen einen Treſor auf und raubten 130 000 Frs. Lohngelder. Als der Nacht⸗ wächter Alarm ſchlug, flohen die Einbrecher, nachdem ſie vorher mit dem Wächter mehrere Schüſſe gewechſelt hatten. 2 Zuſammentritt des Ausſchuſſes für die abgetretenen Vermögen und Oſt⸗ reparationen. Paris, 27. Sept. Der nach der Haager Konferenz eingeſetzte Ausſchuß für die abge⸗ tretenen Vermögen und die Oſtreparationen in dem Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien vertreten ſind, hat geſtern ſeine erſte Sitzung abgehalten, die rein formalen Charakter trug und nur eine Viertelſtunde dauerte. Ein Wahabiten⸗Einfall in Transjordanien zurückgeſchlagen. wtb. London, 27. Sept.(Radio.) Daily Mail berichtet aus Jeruſalem: Geſtern haben Flugzeuge und Panzerwagen aus Amman eine Abteilung Wahabiten vertrieben, die von Arabien her in Transjordanien eingedrungen waren und mehrere Grenzdörfer überfallen hatten. Unter den Zug geraten bſh. Herrnsheim, 27. Sept. Heute Mor⸗ gen um 6½ Uhr verunglückte der Eiſenbahn⸗ Schaffner Horneff aus Worms auf der Strecke Worms Gundheim im Bahnhofe zu Herrns⸗ heim und war ſofort tot. Er wollte von einem Trittbrett des Zuges auf das andere, rutſchte aus, kam unter die Wagen und wurde überfahren. Aus Nah und Fern Böbingen(Pfalz), 26. Sept. In einem Hybriden⸗Weinberg hat ein Winzer von hier Trauben mit 102 Grad nach Oechſle geherbſtet. Karlsruhe, 26. Sept. In Veningen und in Schriesheim beginnt der allgemeine Weiß⸗ weinherbſt Anfang Oktober. Lindau, 26. Sept.(Reſtauration des alten Lindauer Rathauſes.) Das alte Lindauer Rathaus, in dem, wie ſei⸗ nerzeit berichtet, im Januar ds. Is. ein Brand ausgebrochen war, wird nicht nur innen wie⸗ derhergeſtellt, ſondern auch äußerlich reſtauriert. Das Miniſterium für Unterricht und Kultus beabſichtigt, einen engeren Wettbewerb zur Erhaltung von Entwürfen für die Erneuerung der Faſſadengemälde und hat auch ſonſt weit⸗ gehendes Entgegenkommen in Ausſicht geſtellt. Freiburg, 26. Sept.(Verurteilt.) Das erweiterte Schöffengericht Freiburg ver⸗ urteilte geſtern den 55 Jahre alten Bürgermei⸗ ſter Auguſt Amann von Jechtingen wegen Vergehens gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz zu vier Monaten Gefängnis und 1000 Mark Welche Aman hatte PVorſtand des land wirkſchaftlichen Krebitvereins Jechtingen ſich ſelbſt Kredite in Höhe von 10100 Mark 15 willigt, obwohl dazu nur der Aufſichtsrat in der Lage geweſen wäre. Das Geld ging ver⸗ loren. Der mitangeklagte 32 Jahre alte Schwiegerſohn erhielt wegen Urkundenfälſchung ſechs Wochen Gefängnis. Ad. Monsheim, 25. Sept.(Selbſtmor d.) Ein hieſiger Einwohner machte ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Den Grund zur Tat dürften Verfehlungen bilden, deren er bezich⸗ ligt wurde, und zu deren Aufklärung die Staatsanwaltſchaft am Samstag bereits hier weilte.—. Bierverleger Chriſtian Amborn er⸗ Ae 2 an ſein Haus angrenzende ebengebe 9000 Mark gebäuden zum Preiſe von Samstag, den 28. Neuſtadt⸗Haardt, 27. Sept. Traubendieb. Geſtern abend 9 Uhr wurde ein hieſiger Arbeiter in der Wallſtraße mit einem mit Trauben und Birnen gefüllten Ruckſack angetroffen. Die Feſt⸗ ſtellung ergab, daß die Trauben und Birnen ge⸗ ſtohlen waren. Bei einer Hausſuchung wurden in der Wohnung des Arbeiters 3 Fäßchen Rot⸗ wein und ein Fäßchen Weißmoſt ſowie eine mit Trauben gefüllte Korbflaſche gefunden. Dieſer Wein war aus geſtohlenen Trauben hergeſtellt und wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Landau(Pfalz), 27. Sept. Theaterfreu⸗ dige Stadt. In der Sitzung des Theaterver⸗ eins Landau machte der Vorſitzende die intereſ⸗ ſante Mitteilung, daß nach dem bisherigen Stand der Abonnementseinzeichnungen für die diesjäh⸗ vige Winterſaiſon man mit 1000 Dauerbeſuchern rechnen burfſe. Waburch ware jeder funfzehnte Landauer Abonnent des Theaters; eine Tat⸗ ſache, die in Deutſchland einzig daſtehen dürfte. Lahr, 27. Sept.(Oberbürgermen ſter wahl.) Heute nachmittag von 12— Uhr fand im Rathausſaal die Neuwahl dez Oberbürgermeiſters ſtatt. Von 86 Bürger⸗ Husſchußmitgliedern ſtimmten 80 ab. Bürge uteiſter Heinrich Wolters aus Opladen erhien. 66 Stimmen, der Kommuniſt Lechleiter, Redar⸗ teur in Mannheim, 6 Stimmen. Weiße Zetten wurden 7 abgegeben, ein Zettel war ungültig Heinrich Wolters iſt ſomit zum Oberbürger meiſter der Stadt Lahr gewählt. Er ſteht im 44. Lebensjahr. Kehl. 27. Sept. Keſſelexploſion auf „Furt Ois mara. Eine Kreſſelexpionon er— eignete ſich auf dem Mannheimer Dampfboot „Fürſt Bismarck“ im Hafen von Kehl. Getötet wurde der aus Mannheim gebürtige 45 Jahre alte Heizer Laible. Die Urſache der Exploſion iſt noch nicht aufgeklärt. Die Zerſtörungen im Kef⸗ ſelraum und auf dem Schiff ſind ſehr beträchtlich. Kehl, 27. Sept. Ein zweites Todes- opfer der Keſſelexploſion. Nunmehr iſt auch ein zweites Opfer der Keſſelexploſion auf dem Dampfer„Fürſt Bismarck“. der 40 Jahre alte Carpemtier aus Mannheim, ſeinen ſchweren Verletzungen an Brandwunden erlegen. ſha. Gorxheim, 25. Sept.(Feuer.) Einem glücklichen Zufalle war es zu verdanken, daß in Gorxheim nicht ein Brand von größerem Ausmaß entſtand. Wahrſcheinlich waren es Oelrückſtände des in der Mühle von Gg. Stad⸗ ler Wwe. aufgeſtellten Rohölmotores, die in Brand gerieten. Gegen 12 Uhr entſtiegen dem Auspuffrohr ſtarke gelbe Rauchſchwaden. Nichts gutes ahnend, liefen die Anwohner der Nach⸗ barſchaft zuſammen und ſie hatten ſich auch nicht getäuſcht. denn bald ſchlugen aus dem an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden September 1929 Royre ſowont, als auch aus der Einmundung desſelben in den ſogn. Abdämpfraum ſtarke Feuerflammen. Nur dem Umſtande, daß das zufällig zum Teil aus alten Ofenrohren zuſam⸗ mengeſetzte Auspuffrohr ſtand hielt, was es ſonſt nicht tut, war es zu verdanken, daß das nur einige Zentimeter davon entfernte Wind⸗ brett am Dache kein Feuer fing. Durch die un⸗ mittelbar neben der Mühle ſtehende Scheune und das noch näher angrenzende Groß'ſche Sägewerk mit reichen Holzvorräten hätte das Feuer reichlich Nahrung gefunden und ein Brand von größerer Ausdehnung wäre ent⸗ ſtanden. Hehloch, 25. Sept.(Unfall.) Als ein Radfahrer die ſtark abſchüſſige Straße Heßloch⸗ Bechtheim hinunterfuhr, rannte er gegen einen der vielen umherliegenden Steine, wodurch er über die Lenkſtange auf die Straße geſchleuder! wurde. Er erlitt zahlreiche blutende Wunden, ſein Rad wurde ſtark in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen. Vom Weinherbſt. Frankweiler(Pfalz), 26. Sept. Ein hieſiger Winzer herbſtete in der Mußdorfer Gemarkung Oberlin⸗Trauben mit einem Moſtgewicht von 110 Grad nach Oechſle. Der Weinmarkt wird lebhafter. Die erſten größeren Abſchlüſſe. Edenkoben, 26. Sept. Die rückläufige Preis⸗ entwicklung im Rotmoſtgeſchäft an der Ober⸗ haardt ſcheint nunmehr ihr Ende gefunden zu haben. Aus St. Martin werden Verkäufe von Portugieſer⸗Moſt zu 460 Mark, aus Diedesfeld ſolche für 420 Mark, aus Edenkoben ſelbſt zu 460 Mark die 1000 Liter Rotmoſt gemeldet. Südlich der Queich iſt nunmehr auch der Por⸗ tugieſerherbſt beendet. In Schweigen wurden für den bekannten Tokayer, der 58— 68 Grad nach Oechſle wog, Gebote bis zu 13 Mark die Logel gemacht. In der Bergzaberner Gegend koſteten der Rotmoſt 12,50— 13 Mark je 40 Liter. Das Geſchäft im Oberland iſt ruhig. Der Ungſteiner Winzerverein verkaufte am Mitt⸗ woch abend 300 Fuder(300 000 Liter) Rotmoſt zu 400 Mark je 1000 Liter. Der Winzerverein Musbach hat etwa 18 000 Liter zu 450 Mark je 1000 Liter abgegeben der Winzerverein im Haardt ungefähr 25000 Liter zu Preiſen zwi⸗ ſchen 450— 460 Mark. 46. Jahrgang Es will Heroſt werden In dem ewigen Rhythmus vom Werden und Vergehen klingt wehmütig das Abſchiedslied an den Sommer. Aus dem Garten Eden, dem grü⸗ nenden, blühenden und früchteſchweren, gehen wir durch ein Tor, umſponnen von rotem Wein⸗ laub, ſtillere beſchaulichere Gefilde. Und wenn wir auch nicht mit Friedrich Nietzſche ſagen: „Das iſt der Herbſt, 5 der bricht mir noch das Herz“, ſo ſind wir doch, bei aller Schönheit, die die Herbſtlandſchaft bietet, recht ſeltſam geſtimmt. Der Teppich gelben Laubes, der ſich zu unſeren Füßen breitet, iſt aus erſtorbenem Leben gewo⸗ ben, war einſt unſere Augenweide, ſpendete dem Wanderer Schatte a und deckte ſich ſchützend über die junge Vogelbrut. Längſt haben uns die ge⸗ fiederten Sänger verlaſſen, Stille liegt über Wald und Feld, und der Wanderer braucht den Schatten nicht mehr. Die Sonne wird müder, ihr Weg über die Erde kürzer, ihre Strahlen aber gießen Märchenzauber über die abſterbende Welt. Wie es dann aufglüht in Büſchen und Bäumen, in allen Schattierungen des Rot und Gelb. Die Kiefernſtämme ſcheinen von Gold umſponnen; nur geſpenſtiſch wie Gnomen hocken die Wach⸗ holde, und ſaugen das Licht in ihr dunkles Kleid ein. Die alte Hexe, die kleine Kinder einfängt, hat nun ſtatt des munteren Kuckucks andere Lock⸗ tierlein, um die Kinder tiefer in den Wo d zu führen: die rotbraun brockten Eichhörnchen, die in munteren Sprüngen ihre Kletterkunſtſtücke vorführen. Den Stamm hinur ter u. hinauf geht es unermüdlich von Baut, zu Baum. Selbſt Erwachſene finden das Spiel ergötzlich, daß ſie die Schritte anhalten, um das Eichhörnlein ein Stückchen Weges zu begleiten. Sonntagstinder aber ſehen rotblonde Elfen durch den Wald huſchen, das Herz ſchlägt ihnen ſchneller: ſolch kleines Weſen haſchen—, eine Locke ſeines Haares, ein Zipfelchen ſeines Ge⸗ wandes— ein Stück ſe nes Schleiers.——— Da zieht es ſich ſpinnwebfein über ſein Geſicht, die Hand faßt haſtig danach, und legt es ſich um ſeine Finger, das feine Geſpinſt der Waldſpinne. Sie hatte fleißig gewebt für Erlkönigs jüngſtes Töchterlein, und nun war der duftige Schleier von einem Tolpatſch zerriſſen... Der aber ſtand und ſchaute die Wirklichkeit einer Sehnſucht die Erfüllung eines Traumes. So ſteht der Menſch vor der Wahrheit ſeines Herbſtes, über die er noch den Schleier der ſom— merlichen Gefühlswelt decken wollte. Spinnweb— fein iſt nur noch die Trennung. die er meilenwei wähnt.— Es iſt Herbſt— die Erkenntniſſe, die Lebensfrübling und Lebensſommer brachten, dürfen noch einmal aufleuchten in der märchen⸗ haften Schöne einer kühleren Sonne. „Das Deutſche Volt und die Neparation en“. 88 8 Beſichtigung der neuen Abteilung durch die deutſchen Wirtſchaftsführer, die anläßlich der Tagung des ichsverbandes der deutſchen Induſtrie in Düſſeldorf verſammelt waren. In der Mitte Oskar v. Miller⸗München, rechts: Geheimrat Duisberg⸗Leverkuſen. eine neue Abteilung im Düſſeldorfer Reichsmu ſeum für Geſellſchafts- und Wirtſchaftskunde. Ans der neuen Abteilung des Reicempienme Darſtellung über die Zeitdauer der Repara tionszahlungen nach dem Youngplan. Cokale hachniehten „Vom Verräter umgarnt.“ Unter dieſem Titel bringt morgen Abend die Jünglings⸗Sodalität ein Ritterſchauſpiel zur Auf⸗ führung, das ſicher bei den Zuſchauern ſtärkſten Eindruck hinterlaſſen wird. Zum Verſtändnis der Handlung iſt unbedingt nötig, etwas aus der Vor⸗ geſchichte zu erfahren: Friedrich von Zollern hat ſeine erſte Gemahlin durch Tod verloren. An dem Erben, den ſie ihm hinterließ, hing er mit leiden- ſchaftlicher Liebe. Um ſeinem Liebling eine zweite Mutter zu geben, vermählte ſich Friedrich mit Elfriede von Sulz, und Jahre ungetrübter Freude folgten. Dieſe Freude wurde noch vermehrt, als dem Paare ein Sohn geſchenkt wurde. Ihr Gluck kannte keine Grenzen. Da wurde Friedrich mit dem Ritter Tritſchler bekannt. Dieſer hatte ein- ſtens Elfriede den Hof gemacht, war aber von ihr abgewieſen worden. Wutſchnaubend hatte er ge— droht, ſie alle Tage ihres Lebens zu verfolgen. Zuerſt zog er den Ritter in ſeinen Bann, verführte ihn zum Trunk und entfremdete ihn ſo ſeiner Gat— tin. Als Friedrich einmal längere Zeit fortblieb, ſtarb ſein Erbe. Friedrich wurde raſend vor Schmerz. Um ſein Rachegeluſt zu ſtillen, verdächtigte Tritſchler El friede des Kindesmordes; denn er habe gesehen wie Elfriede von einer Zigeunerin Gift bekommen habe, um den Stiefſohn zugunſten ihres Sohnes aus dem Wege zu räumen. Friedrich ver— ſtößt nun Frau und Kind. Dieſes findet Unter- kunft bei dem Ritter Kuno von Würzingen, jene in einem Kloſter. Jetzt war Friedrich ein willen— loſes Werkzeug in der Hand des hinterliſtigen Tritſchler. Auch die Raubüberfalle auf die Rott⸗ weiler und Ulmer Kaufleute wurden auf Betreiben Tritſchlers ausgeführt. Da erklärten die Reichs- ſtädte Ulm und Rottweil dem Zollern die Fehde, und hier ſetzt unſer Schauſpiel ein. Mit drama— tiſcher Wucht rollt das verwerfliche Ränkeſpiel des Verräters vor unſeren Augen ab, das die Zuſchauer in atemloſe Spannung verſetzt. Schließlich wird der Verräter doch entlarvt und ſterbend noch er— langt er großmütig Verzeihung ſeiner Untaten. Friedrich holt ſich ſeine unſchuldig verdächtigte Gat— tin, die ihm auch im größten Unglück und Elend unverbrüchliche Treue gehalten hat, wieder heim und auf der Zollernburg beginnt ein neues Leben und Sonnenſchein.— Die bekannte Spielſtärke der Sodalitätsbühne bürgt für eine erſtklaſſige Aufführung und iſt darum ein volles Haus zu erwarten. Die Loſung morgen Abend kann nur lauten: Auf zum Theater-Abend der Jüng— lings⸗Sodalität im Freiſchütz! Für die Kinder findet nachmittags um drei Uhr eigens eine Vorſtellung ſtatt zum ermäßigten Eintrittspreis von 20 Pfg.(Siehe Inſerat.) * Im Silberkrauze. Morgen Sonntag feiern die Eheleute Jakob Hoock 7. und Frau, Anna Maria geb. Grab das Feſt der Silber— nen Hochzeit. Unſere herzlichſte Gratulation und Glückauf zur goldenen Feier! *Das güro der Kraukenkaſſo, das ſich ſeither im Hauſe Fiſcher, Ecke Lorſcher- und Friedrich Ebertſtraße befand, wird ab Montag, den 30. ds. Mts. in der Behauſung des Herrn Schuch— mann, Rathausſtraße 24 ſein. Intereſſenten, be— ſonders die Mitglieder der Allgemeinen Ortskranken⸗— kaſſe Heppenheim machen wir hierauf aufmerkſam. 22.⸗ Sportplatz. Morgen findet am Lorſcherweg einer der größten Verbandskämpfe der diesjährigen Saſſon ſtatt. Was zieht mehr als 2 2 5 2— Vörſenſchuitzel Von unſerem börſenpolitiſchen Mitarbeiter: Es hat ſchon zu einer förmlichen Panik an der Berliner Börſe kommen müſſen, ehe man bei den Großbanken ſich endlich einmal zu dem Bekenntnis aufraffte, daß etwas geſchehen müſſe. Gerade dieſe Untätigkeit der Berliner Banken, dieſe abſolute Führerloſigkeit an der Berliner Börſe, dieſe Willkür bei der Kursfeſt⸗ ſetzung, aber auch die Rückſichtsloſigkeit gegen⸗ über den geldgebenden Aktionären, den An⸗ leihe⸗ und Obligationsbeſitzern, die in der nachgerade zum Syſtem gewordenen Verlotte⸗ rung des Kurſes zum Ausdruck kam, all das hat das Publikum geradezu mit einem Schrecken vor der Börſe erfüllt. Die Banken haben ſchon garnicht allzu große Mühe ſich gegeben, eine Kurspflege für die Effekten zu betreiben; ein⸗ mal hatten ſie bei den Emiſſionen ſchon genü⸗ gend verdient, und zum zweiten haben ſie bei den Zinſen⸗ und Proviſionsgeſchäften lohnen⸗ dere Erträgniſſe im Laufe der letzten Jahre erzielt, als es bei den Effekten der Fall ge⸗ weſen wäre. Jetzt gibt man ſich wenigſtens den Schein, mals wollte man etwas tun, als ſollte etwas geſchehen! Man wird eine Kommiſſion ein⸗ ſetzen, man wird dieſe und jene Reſolution faſſen, aber im übrigen wird es doch beim alten bleiben. Es bliebe dann der ſtimmungsmäßigen Ausbeutung vorbehalten, aus dieſen welter⸗ ſchütternden Tatſachen den Antrieb für eine Kurserhöhung herzuleiten. So iſt es ja auch ſchon an der Börſe geſchehen. Aber eine durch⸗ greifende Aenderung der Verhältniſſe wird man ganz beſtimmt nicht erzielen. Dazu gehören ganz andere Vorbedingungen wirtſchaftlicher und perſönlicher Natur. ein ſolcher Kampf, wo es um wertvolle Punkte geht? Ein heißes Ringen ſteht unzweifelhaft be⸗ vor, deshalb ihr Viernheimer, kommt recht zahlreich auf den DI K.⸗Sportplatz um zu ſehen, wie die Viernheimer Mannſchaft gegen einen ſolch großen Gegner zu kämpfen verſteht. Spielbeginn 3 Uhr. Am Sonntagmorgen. Die Sonne geht auf ſo hell, ſo rein, Uebers ganze Land verbreitet ſie ſich Und an dieſem Sonnenſchein Da freuen die Menſchen ſich, Sind frei von Kummer und von Sorgen Und das iſt am Sonntagmorgen. Wenn die Lüfte wehen ſo ſtill, ſo leiſe Und die Vöglein ihre Lieder ſingen Und man auf wunderbarer Weiſe Sie überall hört erklingen, Da hebet und ſenket ſich unſere Bruſt Und wir ſingen mit, voll Sonntagsluſt. Und wenn man ſo frei iſt von den Sorgen Die uns am Alltag bedrücken, So kann das nur ſein am Sonntagmorgen Wo uns alles wird beglücken. Und am Sonntag morgen iſt es auch ſo ſchön Wenn die Sonne ſcheint und die Lüfte wehen. U. T. Filmpalaſt. Emil und Schlemil unter Menſchenfreſſer. Zum erſtenmal in Viernheim in ihrem erſten und neueſten Film. Emil der dünnſte Kerl von Amerika— Schlemil das geriſſenſte Köpfchen von U. S. A., eine Lachkanone erſten Ranges. Schlag auf Schlag folgen die Höhepunkte der Handlung. Ein Sturm auf hoher See, Schiffsbruch, Kampf mit Löwen und Alligatoren, Gefangenſchaft bei Kannibalen, Glückliche Rettung, das ſind die Ge— fahren von Emil und Schlemil unter Menſchen⸗ freſſer. Wollen ſie herzlich lachen, wollen ſie ihre Sorgen vergeſſen, dann beſuchen ſie Emil und Schlemil. Der größte Lacherfolg des Jahres. Das große U. T. Orcheſter gibt dem originellen Schlager die nötige Muſikilluſtration. Parole: Auf zu Emil und Schlemil. Auch dieſe Woche wartet das Unternehmen mit einem Spitzen⸗-Programm allererſten Ranges auf. Der vollbeſetzte Theaterſaal jeden Sonntag ſagt genug, daß hier nur erſte Filme geboten werden. Das große U.T. Orcheſter iſt ein Erfolg für ſich. Alles in allem, der U. T. Filmpalaſt ſteht an der Spitze aller Darbietungen. Hier kön- nen ſie Filmaufführungen miterleben, wie ſie in keiner Gemeinde gezeigt werden. Für heute und morgen Sonntag zeigt man wieder ein unüberbiet— bares Weltſtadt-Programm, den größten Lacherfolg des Jahres Emil und Schlemil unter Menſchen- freſſer. Sie lachen Tränen. Im 2. Teil zeigt man Tom Mix, den Cowboykönig in ſeinem beſten Wildweſttyp, Der Einbruch im Grandhotel, Tom Mix, Tonny das Wunderpferd überbieten ſich ſelbſt. Das Tagesgeſpräch der Woche: Ganz Viernheim geht zu Emil und Schlemil und Tom Mix. Halt, und zum erſten Kinborcheſter Viernheims. Wollen ſie einen vergnügten Abend erleben, dann gibt es nur eine Parole: U.⸗T. Filmpalaſt, das Haus der erſten Filme; die e des 1. Kinborcheſters. Morgen Mittag 4 Uhr auf 2000 Waldſportplatz: eine ſüddeutſche Klaſſemannſchaft der Bezirksliga „Phönix“ Ludwigshafen, ſpielt mit der kompletten 1. Mannſchaft gegen die Sportvereinigung! Wer es unſere Bankleute haben, namentlich die⸗ jenigen, die Aufſichtsratspoſten bekleiden, dann wird man es wohl verſtehen, daß ſie ſehr wenig Zeit übrig haben, um ſich um ihre eigenen Schützlinge, um diejenigen Papiere nämlich, die von ihren Banken ausgegeben und dem Publikum zur Zeichnung empfohlen worden ſind, zu kümmern. Der Frankfurter Verſiche⸗ rungsfall hat ja mancherlei nach dieſer Rich⸗ tung hin enthüllt. Obwohl im Aufſichtsrat der Frankfurter Allgemeinen führende Börſenge⸗ waltige ſaßen, haben ſie nichts gemerkt von den üblen Nebengeſchäften der Frankfurter Verwaltung und den Millionenverluſten, die dadurch erwachſen ſind. Gerade dieſer Fall iſt dem ganzen Börſengetriebe zur Kataſtrophe ge⸗ worden. Wenn ſchon etwas derartiges paſſieren kann in einem Betriebszweig, der nach allge⸗ meiner Annahme bisher als der vertrauens⸗ würdigſte und der bombenſicherſte galt, in einem Betriebszweig endlich, bei dem auch nur bei einigermaßen Gewiſſenhaftigkeit überhaupt kein Unglück geſchehen könnte, dann wird ſelbſtverſtändlich das Vertrauen Außenſtehender geradezu mit Knüppeln totgeſchlagen. Die armen, bedauernswerten Aufſichtsräte: Man nehme ſich nur einmal das Handbuch der Aufſichtsräte zur Hand, um feſtzuſtellen, wie es hier ausſieht. Da gibt es einen Berliner Bankier Goldſchmidt, der an die Hundert, nämlich 96 Aufſichtsratspoſten inne hat. Nach ihm kommt der Dresdner Bankier Weißenber⸗ ger mit 64, der Kölner Bankier Stein mit 60, der Bremer Bankier Schröder mit 59, der Bankier Sobernheim in Berlin ebenfalls mit 59, der Bankier Oppenheim in Köln mit 58, der Bankier Hagen in Köln mit 57 Mandaten und ſo geht es weiter. Etwa 50 Aufſichtsrats⸗ mandate nimmt der demokratiſche Reichstags⸗ Wenn man ſich allerdings überlegt, wie hart wollte bei dieſem hochinteteſſanten Spiel acht da⸗ bei ſein: zum erſten Male eine Pfälzer Bezirks⸗ ligamannſchaft auf Viernheimer Boden! Solch ein Spiel wird man ſo bald nicht mehr zu ſehen be⸗ kommen, daher muß einer den anderen am Sonn ⸗ tag mitnehmen auf den Waldſportplatz, dort, wo immer ein Klaſſefußball gezeigt wird, und erſt recht gegen einen ſolch erſtklaſſigen Gegner wie Phönix Ludwigshafen, die bereits gegen einen 1. F.C. Nürnberg um die Süddeutſche Meiſterſchaft geſpielt haben, einen Waldhof VfR und Neckarau ſchon ſo oft bezwangen. Werden ſie auch die Ver⸗ einigung ſchlagen! Ihr Grünen ſtrengt Euch mor⸗ gen noch mehr an als ſonſt: Ihr elf allein ſeid morgen dazu berufen, dem Namen Viernheim einen guten Namen zu verſchaffen! Süddeutſchland ſoll wieder aufhorchen wie vor fünf Jahren. Herzlich willkommen Ihr Phönixleute in Viernheim, zeigt uns Eure Kunſt, unſer großes Publikum wird Euch bewundern! Keiner fehle morgen auf dem Wald⸗ ſportplatz!— Gemeinderatsſichung. Dienstag, den 1. Oktober 1929 mit folgender Tagesordnung: 1. Bezeichnung der neuen Straßen am Tivoli. 2. Abhaltung von Steuerſprechtagen durch das Finanzamt. 3. Unterhaltung der Waſſermeſſer; hier Rücker⸗ hebung der Unterhaltungskoſten von den Grundſtückseigentümern. „Die vorläufigen Steuern der Gemeinde Viern⸗ heim für das Rj. 1928; hier deren Umwand⸗ lung in endgültige. 5. Ausſchlag der Gemeindeſteuern für 1929. Klage der Gemeinde Viernheim gegen den Kreditverein. „Beſteuerung der Allmendgrundſtücke und der Rezeßholznutzungen. . Aerztevertrag. N Anbiläumsſeſt heute und morgen im „Karpfen“. Zur Teilnahme wird auch an dieſer Stelle nochmals hein ae eingeladen. Siehe Inſerat. Die größte Filmſchau im Central⸗Theater. Dem Central-Theater iſt es gelungen, für dieſe Woche eines der ſchönſten und ergreifenſten Filmwerke der Welt ſeinen Beſuchern ab heute zur Erſtaufführung zu bringen„Hinter Kloſtermauern.“ Es iſt der einzig daſtehende Kloſterfilm, der in allen Weltteilen die größte Aufmerkſamkeit hervor- rief. Selten hat ein Filmwerk einen ſolchen Er⸗ folg zu verzeichnen wie:„Hinter Kloſtermauern.“ Die ganze katholiſche Welt ſteht hinter ihm. Es gibt faſt niemand der ſich das wunderbare Film⸗ merk nicht anſieht. Es iſt der Film der alle Her zen erobert, der zu allen Herzen ſpricht und alle Herzen zittern läßt. Allem in allem eine Film⸗ ſehenswürdigkeit von der ganz Viernheim ſprechen wird. Bayern mit ſeinen wunderbaren Wäldern, mit ſeinen herrlichen Klöſtern und dem beschaulichen Daſein hinter den Kloſtermauern lebt in dieſem ungemein feſſelnden Filmwerk. Im 2. Teil des Programms ſehen wir„Pat und Patachon“ die Könige des Humors in ihrem neueſten Großluſt— ſpiel in 8 Rieſenakten.„Pat und Patachon als Detektive.“ Der größte Lacherfolg. Motto: Lach dich geſund. Mehr brauch man von den beiden Lachkanonen nicht zu ſchreiben. Das dieswöchige Programm des Central⸗Theaters iſt der Auftakt diesjährigen Winterſpielplans und ein Beſuch wird Jeden, ſogar den Verwöhnteſten zufrieden ſtellen und für jeden ein Erlebnis ſein. Die ſchönſten u. billigſten Abendunterhaltungen bietet ſtets der Viern⸗ heimer Filmpalaſt. Gutlesdlenfordnn 25 katholiſchen Gemeinde Vhein 19. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Neff geb. Müller. Dienstag: ¾7 Uhr beſt. S.⸗A. für die Geſchwi⸗ ſter 7 Krieger Franz und Lorenz Roos. ¼8 Uhr beſt. Segensmeſſe zu Ehren des hl. Herzens Jeſu für Karl Joſef Hofmann und Sohn 7 Krieger Lehrer Karl Joſef Hofmann. Mittwoch: /¼7 Uhr beſt. Amt für Mich. Butſch, Ehefrau Maria geb. Hoock, Schwiegerſohn Joh. Renner und Angehörige. 8 Uhr beſt. F.⸗A. für Auguſt Werle, beider ſeitige Großeltern: Adam Werle 2., Ehefrau Cäcilia geb. Adler und Philipp Bergmann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Barth. Donnerstag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Thomas Träger, Eltern, Schwiegereltern und Kinder. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johannes Heck⸗ mann, Ehefrau Kath. geb. Haas, Kinder und Angehörige. Freitag: ¾7 Uhr beſt. Segensmeſſe zu Ehren des göttl. Herzens Jeſu für Jakob Filbeck, Ehefrau Magd. geb. Thomas, Eltern, Geſchwi⸗ ſter und Angehörige. i 3¼7 Uhr, geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Müller 4. und Joh. Müller 6. / 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Helbig 6., Elt. Schwiegereltern und Angehörige. Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Peter Grab, Ehefrau Maria Joſefa geb. Mandel, Schwie— gertochter Magd. geb. Sattig, Schwiegerſohn Georg Pfenning und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Mandel 3. und die f f Brüder Jakob und Matthäus Martin und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Georg Val. Hoock 1., Eltern, Schwiegereltern: Johs. Heck⸗ mann, Ehefrau Kath. geb. Haas, Kinder und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Donnerstag von ¼6 bis 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Freitag abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Das Roſenkranz-Gebet für Oktober findet: Montag, Mittwoch und Freitag abends halb 8 Uhr; Dienstag, Donnerstag und Samstag morgens 8 Uhr ſtatt. Am nächſten Sonntag wird das Roſenkranz⸗ feſt gefeiert. An dieſem Tage iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die untere Abteilung der Jüng⸗ lings⸗Sodalität; zugleich gemeinſchaftliche hl. Kom- munion für die Schulkinder der Herren Lehrer A. Lipp und Kumpa, Rektor Gillig und Fräulein Koob. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Die Kollekte am nächſten Sonntag iſt für die Renovierung der alten Kirche. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 29. Sept. 1929. 18. Sonntag n. Tr. Vorm. 9½½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und 1 8 4 abgeordnete Dr. Hermann Fiſcher ein. Zwiſchen 30 und 50 Mandaten haben etwa 40 Bankdirektoren, hauptſächlich in Berlin zu tragen, u. a. Solmſſen mit 47, Schwabach mit 39, Stauß, der Direktor der Deutſchen Bank, mit 34, Mamroth mit 33 Mandaten und der⸗ gleichen. Und dann folgen die armen Schlucker, die es„nur“ zu 20 bis 30 Aufſichtsratspoſten gebracht haben. Es ſind auch wieder etwa 60 Stück. Dieſe Häufung von Auſfſichtsratsſtellen in einer Hand iſt nicht nur perſönlich, ſondern auch wirtſchaftlich ein Unding. Es iſt phyſiſch vollkommen unmöglich, den Anforderungen ſolcher Poſten gerecht zu werden und erſt recht können die Betreffenden den geſetzlichen Er⸗ forderniſſen, die ſie zur Wahrnehmung der „Aufſicht“ zu erfüllen haben, keineswegs ge⸗ nügen. Dieſe Aufſichtsrats⸗Konzentration in den Händen doch verhältnismäßig weniger Einzelperſönlichkeiten, mit deren Namen man in den Geſellſchaften prunken will, iſt geradezu eine Farce auf Sinn und Weſen des Geſetzes. Wenn man zu einer Aenderung dieſer Dinge kommen will, muß man an eine gründ⸗ liche und grundſätzliche Reform unſerer ganzen Aktienrechtsgeſetzgebung herangehen. Die Bei⸗ ſpiele dafür, daß das nötig iſt und daß die beſtehenden aktienrechtlichen Verhältniſſe nach einer den tatſächlichen wirtſchaftlichen Bedürſ⸗ niſſen gerechtwerdenden Form ſchreien, haben ſich in den letzten 1 doch geraden häuft. 32 Vielfach ſind die Beiſpiele geweſen, die wir in Erörterung der Wirtſchaftsfragen der letzten Zeit an dieſer Stelle über die Verſumpfung des Börſengeſchäfts und über die Zerrüttung des Aktien⸗ und Anleihemarkts gemacht haben. Die Kursverluſte ſeit April 1927 ſind nun jetzt 115 ſtatiſtiſch eg Ae deen ee. kapitalwert der an der Berliner Börſe April 1927 gehandelten Aktien in Höhe 11 Milliarden Goldmark, ergab ſich zu diesen Zeitpunkt ein Kurswert von rund 22 Milliar⸗ den. Heute iſt der Nominalkapitalwert genau der gleiche, alſo 11 Milliarden Mark geblie⸗ ben. Der Kurswert aber beläuft ſich nur auf 16,5 Milliarden. 5 Es ſind alſo von April 1927 bis September 1929 nicht weniger als 5½ Milliarden RMk. allein an der Berliner Börſe verloren worden. In dieſer Summe ſind alſo nicht einbegrif⸗ fen die Verluſte an den übrigen deutſchen Bör⸗ ſen. Ja, noch nicht einmal die Verluſte an denjenigen Papieren, die außerhalb des offi⸗ ziellen Berliner Börſenverkehrs notiert wer⸗ den. Man wird gut und gern mit einem Ge⸗ ſamtkursverluſt ſeit April 1927 von mindeſtens acht Milliarden Mark rechnen können. Und nun erwäge man, was das nicht nur für die Wirtſchaft, ſondern auch für den gan⸗ zen Kapitalmarkt und für die Befriedigung laufender Kapitalbedürfniſſe der Induſtrie, des Reiches, der Länder und der Gemeinden ausmacht Und die Wurzel des Uebels? Sie liegt ein⸗ fach darin. daß man eine Zeitlang den Opti⸗ mismue bortrieben hat, während man in der o! zeit den Peſſimismus übertreibt. Noch zus hat man Maß und Ziel vergeſſen. In en Zeiten hat man ins Blaue hineingewirt⸗ ſchaftet, man hat den Kapitalmarkt überlaſtet, eine Emiſſion jagte die andere, und nun herrſcht grauer Peſſimismus, eine Zurückhal⸗ tung ohnegleichen, und das Schwinden des Vertrauens hat ſogar ſchon wieder zur Flucht von Kapitalien nach dem Ausland geführt. von deren Umfang ſich unbeteiligte Kro“ gar keine Vorſtellung machen, Gentral-Theater Viernheimer Filmpalaſt Telefon 27 Die erſte und führende Filmbühne Das grönte Filmereignis in Viernheim Mur 3 lage Samstag, 8 eee Eines der ſchönſten und erfolgreichſten Filmwerke, das je über eine Lichtbildbühne, ging. Es iſt das Spitzenfilmwerk der Emelka, des bayeriſchen Film⸗Konzerns. Ueberall die größten Erfolge, überall übervolle Häuſer. Auf das einzig daſtehende Kloſterfilmwerk ſind die Augen der Welt gerichtet. Es zählt zu den 5 beſten u. erfolgreichſten Filmwerken der Welt. L-Mauern Der Konflikt eines jungen Novizen, zwiſchen der irdiſchen und himmliſchen Liebe, wird in dieſem Film in prächtigen Bildern veranſchaulicht. Ganz Viernheim wird ſich dieſen wunderbaren und prächtigen Film anſehen. Tagesgeſpräch von ganz Viernheim werden. Auch wird es zum Im 2. Teil des Programms zeigt ſich: pat und patachon Die Könige des Humors in ihrem neueſten Großfilm. Größter Heiterkeitserfolg. Lachen ohne Ende. 8 Akte. Anfang Werktags ab 8 Uhr, 1 Sonntags ab halb 8 Uhr, ab 9 Uhr 2 nochmals das ganze Programm. me Mida Pre 15 Alte. 1. Pat und Patachon als Detektive. Alles beſucht dieſe Woche den Viernheimer Filmpalaſt. ai ducboe 4 2 SD — * 2 —— N 0 — 88 — NN 5 0 7 —— Doſetfibe rode Hande- Borsselang 2. Seine Hoheit der Dienſtmann. Der Beſuch iſt ein Erlebnis. 15 0 5 8 0 1 8. 1 8 1 1 8 5 5 D 8 2 Sn E Se eee D VJ N V J I J Seidenstoffe Kunstseiden Damassee ca. 85 em brelt, unsere vorziig- lich bewährte Speztalqu allt 2.65 Meſer Crèpe de chine dedruckt cn. 100 em breit, reine Seide, 3 90 moderne Muster.. Meter. Veloutine wone mit Seide ca. 100 om brelt. solide Klelder- ware in allen Farben Meter 4.25 Crèpe georgette reine Seide, ca. 100 em breit 5.25 in vielen Modefarben Meter 2 Taffeichifion ca. o em br. 8 100 ebe r das moderne Ainlei Meſer 8.30 Crèpe satin ca. 100 em breli 14775 f er A 8 N elderware in alle arb deer S. 90 Meler Crèpe marokko ca. 100 em breit. schwere reiu- seidene Qualität Meter 9.75 Crèpe satin Druck Sens e e ne neue Muster, gute reinsel- dene Ware. 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Ein Arbeitsloſer, der in der Nacht des Attentats wichtige Beobachtungen am Reichstag gemacht u. dieſe ſofort der Kriminalpolizei mitgeteilt hatte, erkannte bei einer Gegenüberſtellung Ernſt von Salomon als einen der Männer wieder, die er unter ſo verdächtigen Umſtänden am Reichstag beobachtet hatte. Genfs Begeiſterung über den Zeppelin witb. Genf, 27. Sept.(Radio.) Auch ber ſeiner weiten Schweizer Reiſe iſt der Zeppe⸗ lin, der diesmal von Kapitän Lehmann ge führt wird, wieder von ſchönem Herbſtwetter begünſtigt. In großer Höhe erſchien das Luft⸗ ſchiff mittags um 12 Uhr über Genf, von we es nach einer großen Schleife wieder die Rüa⸗ fahrt antrat. Die Blätter berichten über den begeiſterten Empfang, der dem Luftſchiff über au zuteil wurde. Der Empfang der Völkerbunds— ſtadt war beſonders herzlich. Zeppelin wieder gelandet. witb. Friedrichshafen, 27. Sept. (Radio.) Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute nachmittag auf dem Werftgelände glatt gelandet. Deutſcher Städtetag Frankfurt a. M., 27. Sept. Im Feſtſaate des Palmengartens wurde heute vormittag die Jahresverſammlung des Deutſchen Städte— bundes eröffnet. Präſident Mulert begrüßte die Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, insbeſondere den preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſkti, den preußiſchen Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff, den Oberpräſidenten Dr. Schwander und den Vertreter des Memellandes und erſtattete ſodann ſein Referat über„Sinn und Form der Selbſtverwaltung“. Anſchließend ſprach der preußiſche Innen— miniſter Grzeſinfki. Interparlamentariſche Handelskonferenz Berlin, 26. Sept. In der heute nachmittag abgehaltenen letzten Vollſitzung der interparla⸗ mentariſchen Handelskonferenz, an der auch Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding teilnahm, ſtand die Frage der Verbeſſerung der Lebens— bedingungen der Landwirtſchaft, insbeſondere das Problem der Bekämpfung der Landflucht, zur Erörterung. Der Beratung lagen die Entſchlie⸗ zungen zugrunde, die der Landdwirtſchaftliche Ausſchuß heute vormittag angenommen hat. Den Bericht über die Ausſchußverhandlungen erſtattete der polniſche Delegierte Senator Graf Lubinſki. Es folgte eine Ausſprache, worauf die vorliegenden Entſchließungen einſtimmig ange⸗ nommen wurden. Berlin, 26. Sept. Am Abend verſammelten ſich die Teilnehmer der Handelskonferenz auf Einladung der Reichsregierung in den Kroll⸗ Feſtſälen zu einem Abſchiedsbankett. Im Auf⸗ trage des Reichspräſidenten und der Reichsregie⸗ rung begrüßte Reichsernährungsminiſter Dietrich die verſammelten Cäſte u. wünſchte den der An⸗ mäherung der Völker u. dem Weltfrieden dienen⸗ den Arbeiten der Delegierten vollen Erfolg.. 16 jähriger Naubmörder Paris, 27. Sept. Das Schwurgericht von Ar⸗ ras hat einen jugendlichen Mörder von 16 Jah⸗ ren zum Tode verurteilt. Der Burſche hatte im Juni dieſes Jahres ſeine Arbeitgeberin und Wohltäterin, eine 65jährige Frau, auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Die Gräßlichkeit der Tat geht daraus hervor, daß der Mörder ſich drei Mal auf die alte Frau ſtürzte, ſie würgte und mit dem Meſſer wie wild auf ſie einſtach, bis ſie endlich von über 60 Meſſerſtichen getroffen kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich gab. Darauf ſtahl der Mör⸗ der die Summe von 300 Frs., die er im Hauſe verborgen wußte. Bei der Gerichtsverhandlung zeigte er wenig Reue. Die Geſchworenen bejahten alle Schuldfragen, verſagten dem Angeklagten mildernde Umſtände und verurteilten ihn trotz ſeines jugendlichen Alters zum Tode. Er wird auf einem öffentlichen Platze in Boulogne ſur Mer hingerichtet werden. Ans Nah und Fern Freinsheim, 27. Sepft.(Wein verkauf.) Der Winzerverein hat eine größere Partie Rotmoſt abgeſetzt zum Preiſe von 400 Marr pro Fuder. Das Moſthöchſtgewicht von Nor— wein beläuft ſich auf 90 Grad nach Oechſle. Speyer, 27. Sept. Das Pfalzprogramm des Reichs rates. Für die Reiſe des Reichs— rates durch die Pfalz iſt für Samstag, den 28. September, folgendes Programm feſtgelegt: Am Samstag fahren die Gäſte um 8.30 Uhr durch Kaiſerslautern und dann über Lam— brecht, Neuſtadt. Deidesheim, Forſt, Wachenheim nach Bad Dürtheim. Um 11.30 Uhr Beſichtigung der Kloſterruine Limburg; 12.30 Uhr Beſichtigung des Kurgartens. Anſprache des zweiten Vorſitzen— den des Pfälziſchen Weinbauverbandes, Bürger— meiſter Erat-Maikamemr. über die Verhältniſſe des pfälziſchen Weinhandls. Um 15 Uhr Weiter— fahrt nach Ludwigshafen. Ankunft dort 15,30 Uhr. Begrüßung im Stadtratsſaale durch Ober— bürgermeiſter Dr. Weiß. Nach einer Beſichtigung der Chemiſchen Fabrik in Oppau um 18 Uhr Studium der Verhältniſſe auf der Rheinbrücke. Um 21.35 Uhr Abfahrt nach nhof Mann— heim, von da um 22,10 Uhr Rückfahrt nach Ber— lin. Speyer, 27. Sept.(Der Reichsrat in der Pfalz.) Kurz nach 9 Uhr heute vor— mittag traf der Reichsrat in Speyer an der Schiffsbrücke ein, die eingehend beſichtigt wurde. An Ort und Stelle tauſchte man die Meinungen über die dortigen troſtloſen Ver— kehrsverhältniſſe aus. Am 9,30 Uhr trafen die Gäſte im Regierungsgebäude ein, wo ſie im Kreistagsſitzungsſaal empfangen wurden. Zugegen waren ſämtliche höheren Beamten der Regierung in Speyer mit Miniſterpräſident Dr. Held und Regierungspräſident Dr. Pfülf an der Spitze. Außerdem waren der bayeriſche Staatsminiſter Dr. Stützel, Ge— heimrat Jo la s-München in ſeiner Eigenſchaft als Pfalzkommiſſar, der bayeriſche Geſandte in Berlin Dr. v. Preger, Miniſterialdirektor Sperr(Bayerns Vertreter bei den kommen— den Saarverhandlungen) Miniſterialrat Dr. Mayer-Berlin vom Reichsminiſterium, ein gebürtiger Pfälzer), Miniſterialrat Badt⸗ Berlin und viele mehr anweſend. Oberbürger— meiſter Leiling⸗Speyer hieß den Reichsr namens des Stadtrates der pfälziſchen Kr hauptſtadt willkommen und dankte 165 Beſuch. ae 7 A ae g Stadt Berlin Der Millionenbetrug an der Zur Verhaftung der Gebrüder Sllarel Kein Verschulden der Stadtbankleitung? Berlin, 27. Sept. Wie das Polizeipräſidium mitteilt, entſtand vor einigen Tagen bei der Stadt Berlin der Verdacht, daß die Kaufleute (Kleidervertriebsgeſellſchaft) Gebrüder Sklarek durch umfangreiche Betrügereien die Berliner Stadtbank geſchädigt haben. Aufgrund einer von Bürgermeiſter Scholz geſtern nacht erſtatteten Strafanzeige wurden die Beſchuldigten heute m Polizeipräſidium verhört und, da die Hausſuch— ung belaſtendes Material ergab, ſofort feſtge— nommen. Zu der Verhaftung teilt das Nachrichtenamt der Stadt Berlin u. a. noch mit: Die Gebrüder Sklarek hatten aufgrund eines Vertrages mit der Stadt ein Recht auf Belieferung der ſtädtiſchen Dienſtſtellen. Anſtalten uſw. mit Bekleidung, Teg⸗ tilien und Schuhwaren. Dieſer Vertrag läuft noch bis 1935. Die Gebrüder Sklarek haben ſich ihre Forderungen an die Bezirksämter und An— ſtalten von der Stadtbank bevorſchuſſen ſaſſen. Die auf dieſer Grundlage gegebenen Kredite er— reichten im Laufe der Zeit einen Ampfang von mehreren Millionen. Daneben ſind dann von ſtädtiſchen Dienſtſtellen, als Kreditunterlage be— nutzt worden, wobei dem Schriftwechſel die Durch— ſchrift eines von zwei ſtädtiſchen Beamten un— terſchriebenen Beſtellnachweiſes beigefügt wurde. Die Prüfungen haben jetzt ergeben, daß dieſe Aufträge und Beſtätigungsſchreiben zum Teil fingiert gewefſen ſind wobei auf den Beſtellnachweiſungen die Unterſchriften der ſtädtiſchen Beamten gefälſch worden ſind, ſodaß für dieſe Aufträge Anſprüche und Forderungen der Gebrüder Sklarek on ſtädtiſche Dienſtſtellen und Anſtalten gar nicht beſtehen. Die vorläufige Unterſuchung bei zwei Bezirks— ämtern hat ergeben, daß den angeblichen Forde— rungen der Gebrüder Sklarek in Höhe von meh— reren 100 000„/ tatſächlich nur ganz geringe rückſtändige Zahlungen der Bezirksämter gegen— überſtehen. Hiernach beſteht die Wahrſcheinlich— keit. daß auch bei den angeblichen Forderungen an andere Bezirksämter Fälſchungen in großem Stil vorgenommen worden ſind. Der Vertrag der Stadt mit den Gebrüdern Sklarek auf Belieferung der ſtädtiſchen Dienſt⸗ ſtellen und Anſtalten mit Kleidung, Textilien und Schuhwaren geht zurück auf die Maßnah— men, ſie ſeinerzeit bei der Liquidation der ſtädt. Kleidervertriebsgeſellſchaft erfolgt ſind. Der Schaden, der der Stadt Berlin durch da— Treiben der drei Brüder entſtanden iſt, ſoll ſi wie gemeldet, auf 10 Millionen belaufen. wtb. Berlin, 27. Sept.(Radio.) Die 3 Brüder Sklarek ſind nach ihrer Verhaftung bis in die tiefen Nachtſtunden hinekn über die Art und die Höhe der Betrügereien vernommen worden. Die Sklareks haben bisher jede Schuld zu be— ſtreiten verſucht. Doch haben die Polizeibeam⸗ ten den drei Brüdern aus den Abrechnungen der Bezirksämter, die ſie inzwiſchen über die Stadtbank von dem Magiſtrat erhalten hatten, nachweiſen können, daß zwar einige Angeſtell⸗ ten der Sklareks um die Betrügereien gewußt haben müſſen, daß aber im weſentlichen die Angaben, die der Oberbuchhalter Lehmann er— halten hatte, um danach die Buchführung vor— nehmen zu laſſen, von den Inhabern der Firma Zeithen der Zeit Humor in der Politik.— Gelb allein macht auch nicht glücklich.— Bezahlter Erfolg und bezahltes Lachen. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: Auch in der Politik gibt es manches Mal Humor, wenn ſelbſt unfreiwillig. Das mußten Reichsaußenminiſter Dr. Steſemann und der frithere Preußiſche Staatsminiſter Fiſchbeck ver⸗ „ſpüren. Sie gehören beide derſelben ſtudentiſchen Verbindung an, die vor kurzem eine Zuſammen⸗ kunft hatte, bei der Streſemann und Fiſchbeck in Verkömmlicher Form Anſprachen hielten. Schon aber war das Bezirksſteueramt zur Stelle und erhob nachträglich Luſtbarkeitsſteuer. (Die ſtudentiſche Verbindung war natürlich züberraſcht und erhob Einſpruch mit der Begrün⸗ dung, daß die genannten Miniſter nur in An⸗ ſprachen zu den Anweſenden übliche Tagesfragen behandelt hätten. Das Bezirksſteueramt hat dar⸗ aufhin folgenden Beſcheid ergehen laſſen: Da die Reden der Herren Fiſchbeck und „Streſemann kein Vergnügen ſind, 8 wird die Steuer niedergeſchlagen.“ So geſchehen in Berlin in politiſch hochbe⸗ 8 Zeit. Manches Mal haben doch auch die Steuerämter ganz nette Einfälle. 0 180 Daß Geld allein auch nicht glücklich macht, haben wir jetzt wieder erfahren beim tragiſchen de des Mitgewinners des„Großen Loſes“, des nbahnarbeiters Rzepka aus Warmuntowiiſch. Vor einigen Tagen erſt hatte er im Glückstaumel gelebt, als er das„Große Los“ gewonnen hatte. Einen langjährigen Wunſch konnte er ſich jetzt erfüllen, ein Motorrad zu beſitzen. Schon die erſte Fahrt damit brachte ihm den Tod. Alſo war das „Große Los“ durch Zufall die Urſache ſeines Todes geworden. Aehnliche Fälle haben wir in der Vergangen— heit öfters zu verzeichnen, daß Menſchen, die früher arm geweſen ſind, mit ihrem plötzlichen Reichtum nichts anzufangen wiſſen, ja aus der vernünftigen Bahn des Lebens geſchleudert wer— den. Als ihnen über Nacht Fortuna reichſte Ga— ben in den Schoß ſchüttete, begannen ſie nach ih⸗ rer Anſicht ein neues ſchönes Leben, bis eines Tages der Traum zerrann, ſie nichts mehr be— ſaſſen und dann nicht mehr den Weg zurückfin⸗ den konnten. Wir kennen das Schickſal eines Berliner ehr— lichen, arbeitſamen kaufmänniſchen Angeſtellten, der ebenfalls einen Teil des Großen Loſes ge— wonnen hatte. Das ſtach ihm in den Kopf, er ging auf Reiſen, wollte ſich ausleben, dachte kei⸗ nen Augenblick daran, daß auch Hunderttauſend Mark in einer Stunde ein Ende nehmen können. Alle Freunde ließ er teilnehmen an ſeinem Glück, teilte reiche Geſchenke aus. Er ſelbſt hatte natür⸗ lich als reicher Mann ſeine Stellung aufgegeben. Eines Tages war die Herrlichkeit zu Ende. Er beſaß keinen Pfennig mehr, aber auch nicht die Energie, ſein früheres Leben wieder als einfa⸗ cher Angeſtellter fortzuſetzen. Damit begann die Tragödie ſeines Lebens. Da, wo er früher als reicher Mann verkehrte, borgte er ſich nun Geld zuſammen und als dieſe Quelle zu verſiegen drohte, verlegte er ſich auf Wechſel⸗ und Urkun⸗ denfälſchung, bis ihn der Arm des Geſetzes er⸗ reichte und er auf Jahre hinaus ins Gefängnis wandern mußte. Wie oft erleben wir es in Erſtaufführungen es Theaters, die entſcheidend ſind für das wei— tere Schickſal eines Stückes, daß ſchon beim erſten Abſchluß, ſtets aber beim Ende der Auf— führung die Kritik des Publikums überraſchend verſchieden zum Ausdruck kommt. Der eine Teil weiß ſich vor Begeiſterung kaum zu halten. Es iſt der Teil, der ſchon während der Aufführung durch lebhafte Beifallskundgebungen auffiel. Der andere Teil verhält ſich ablehnend. bleibt ſtill, iſt unzufrieden. Wenn wir der Urſache nachgehen, ſo finden wir, daß ſelbſt in der heutigen fortgeſchrittenen Zeit die Klaqueure nicht ausgeſtorben ſind. Im Gegenteil. Heute noch beſtehen eine große Anzahl von ſogenannten Klaqueur-Büros in faſt allen großen Städten, die mit vielen Erſtaufführungen während der Theaterſaiſon rechnen dürfen. In dieſe Büros wird für den Dichter wie für den Theaterdirektor wie für die Schauſpieler und Schauſpielerinnen gewinnbringend gearbeitet. Hier werden allerdings keine Theaterkarten ver— kauft, aber d. Erfolg, die Beifallskundgebungen, d. ſtürmiſche Applaus am Ende der Aufführung. Natürlich unter dem ſtrengſten Siegel der Ver⸗ ſchwiegenheit mit größter Geheimniskrämerei. De Oeffentlichkeit, in dieſem Falle das Theater⸗ publikum weiß nichts von der Exiſtenz ſolcher Büros. Ein Theaterdirektor, der für die Aufführung fürchtet, beſtellt zur Erſtaufführung in einem ſol⸗ chen Büro eine Anzahl Klaqueure, die genaue Vorſchriften erhalten, an welchen Stellen des ſelbſt ſtammten. Man nimmt an, daß die Kriminalkommiſſare die Unterſuchung ſoweit er Verd! ufleute fördern können, daß noch im Laufe des heuti⸗ Leo, Max und Willi Sklarek in Firma K. V. G. gen Tages die drei Brüder dem Vernehmungs⸗ richter im Polizeipräſidium vorgeführt werden, damit dieſer den Haftbefehl beſtätigt. An eine Haftentlaſſung der Feſtgenommenen iſt kaum zu denken, da alle drei wahrſcheinlich Fluchtverſuche unternehmen mürden. Dagegen iſt es fraglich, ob gegen den Buchhalter Leh⸗ mann ebenfalls Haftbefehl ausgeſprochen wer⸗ den wird, da nach den bisherigen Ermittelun⸗ den er ledigl. ein Werkzeug ſeiner Auftraggeber geweſen zu ſein ſcheint. Zwiſchen dem leitenden Beamten der Stadt⸗ bank und dem Magiſtrat findet heute vormittag eine Sitzung ſtatt, in der die Betrügereien der Sklareks ausführlich beſprochen und die Maß— nahmen erwogen werden ſollen, die dazu die⸗ nen, die Stadt Berlin vor einem Schaden zu bewahren. Es beſteht Ausſicht, den Verluſt den die Stadt Berlin erlitten hat, und der ſich nach den zunächſt allerdings nur oberflächlichen Berechnungen auf 6 bis 9 Millionen Mark beziffert, durch die Werte zu decken, die den Sklareks gehören. Die drei Brüder verfügen nachweislich in ihrem Abzahlungsgeſchäft und in ihrem Kleidervertriebsgeſchäft über ein Warenlager von rund 3 Millionen Mark. Der Rennſtall der drei Brüder dürfte einen Wert von mindeſtens 1 Million Mark repräſentieren. Ferner beſitzen die drei Brüder in Berlin 10 Miethäuſer, von denen ſie ſelbſt drei Häuſer bewohnen, die fürſtlich ausgeſtattet ſind und Kunſtſchätze aller Art bergen. Der Wert dieſer Gebäude wird von der Stadtbank auf insge⸗ ſamt 6 Millionen Mark veranſchlagt. Schließ— lich haben die Sklareks auch an die Stadt Ber— lin noch reelle Forderungen für Lieferungen in Höhe von mehreren Hunderttauſend Mark. Bei einer vorfi Berwertung dieſes Be— ſitzes iſt es al lich, den Schaden abzudek— len. Kein Verſchuld eu der stadtbankleitung Berlin, 27. Sept.(Radio.) Bürgermeiſter Scholz und der Stadtkämmerer Lange beriefen heute vormittag die Direktoren der Stadtbank zu einer Beſprechung über den Fall Sklarek zuſammen. Ueber das Ergebnis dieſer Beſpre⸗ chungen wird vom Nachrichtenamt der Stadt Berlin bekannt gegeben, daß ein direktes Verſchulden der Stadtbank an den Vorkommniſſen weder erwieſen, noch überhaupt wahrſcheinlich ſei. Direktor Schmidt, der Leiter der Berliner Stadtbank erklärt, einem Mitarbeiter der„B. 3.“ u. a.: Wir haben heute die Eröffnung des Konkurſes bea t und feſtgeſtellt, daß die Warenlager, welche die Brüder Sklarek unter⸗ halten, einen Mert von über 3 Millionen Mk. darſtellen. Wir haben ferner die zehn ſehr wert⸗ vollen Grundſtücke der Brüder Eklarek, die größtenteils unbelaſtet ſind, mit Beſchlag be⸗ legt. Wir hof bei langſamer Abwicklung 5 N den Perluſt der Stadtbank ſtark zu reduzieren. Textes ſie lachen oder Beifall zu ſpenden haben, welcher Schauſpieler vor die Rampe gerufen wer⸗ den ſoll, ob der Autor gefeiert werden kann. Die Bezahlung der Klaque entſpricht der Anzahl der Beteiligten. N Man denke nun nicht, daß die Klaque⸗Büros ſo einfach in den Tag hinein ihre Leute in die Theaters entſenden. Im Gegenteil. Sie wägen ſorgfältig ab und prüfen nach durch ſachver⸗ ſtändige Kritiker für Muſik, Oper, Operette oder Schauſpiel, um feſtzuſtellen, ob die Aufführung auch ohne ihre Klaque ſcheitern würde. Dement⸗ ſprechend nehmen ſie den Auftrag an oder lehnen ihn ab. Wiſſen ſie aber, daß die Aufführung gut iſt, daß der Erfolg auch ſicher wäre ohne die Klaque, dann greifen ſie ſofort zu und bringen es fertig, daß bereits im erſten Akt ein rauſchen⸗ der Beifall erzielt wird. In neueſter Zeit erſtreckt ſich ſogar die Tätig⸗ keit der Klaque auf die Filmpremieren. Mancher Kritiker draußen im Lande wird ſich ſchon ge⸗ wundert haben darüber, daß viele Filme, die er mit Recht als minderwertig bezeichnen muß, in der Großſtadt begeiſterte Aufnahme finden, daß Darſteller und Darſtellerinnen gefeiert wurden. die in keiner Form gefallen konnten. Das iſt eben die Arbeit der Klaque, die den Publikumsbeiſall herbeiführt durch eine gewiſſe Suggeſtion. Wir bedauern es, daß heute noch derartige Büros exiſtieren können. Denn die Klaque iſt und bleibt eine veraltete, ja ſogar gefährliche Ex⸗ ſcheinung. Für den Augenblick mag ſie das Pub⸗ likum verführen können. Auf die Dauer aber werden Autoren, Theaterdirektoren wie die Dar⸗ ſteller nur Schaden, wenn nicht verdienten Spott durch ſie finden. de N ad e ch ff dh& ffn d füh d h fd fh 0 Bestellungen auf nimmt entgegen Adolf Meſſer Bürſtädterſtraße 15 O ist der schnellste Eleffer, der je für Sie erdacht wurde! Sie sehen, wie rasch O das Fett auf- löst und strahlende, blitzende Sauber- keit zurückläßt, wenn Sie sehen, wie vielseitig diese neuartige Hilfe ist, die alles viel schöner und gründſiche- macht. als je ein anderes Mittel zuvor. Prüfen Sie bitte 4 . 3— 1555 S—— . 5 i g N . 99 wenn die Nebel leiſe wallen 5 Und das Lanb ſich purpur'n ſchminkt, Wenn vom Baum die Zwetſchen fallen Und der Stammgaſt Bitzler trinkt Das ist keine Ubertreibung l Sie wer- den es selbst bestätigen, wenn Sie G zum täglichen Geschirrabwaschen benutzen, wenn Sie O zur Reinigung aller stark verfetteten Haus- und Küchengeräte aus Glas, Porzellan, Metall, Holz undStein versuchen, wenn ESt Oaut 10 Liter heißes Wasser= ein Eimer. so etgie· dig u. sparsam 9 5 e e C Gachdaa dh S — n* Wenn Du Koks brauchſt und auch Nohlen Und dazu noch Deine Frau Färtlich flüſtert und verſtohlen: „Morgen, Mann, iſt Modeuſchan“. N Y 0 W 8 Z J 8 f. bt di 0 25 9 1 I- Nähmaschine beſte deutſche Schne* — neuerdings auch mit Zick zack Näheinrichlung lieferbar.— 8 Unverbindliche Vorführung ſämtlicher Modelle bei a fed d ffn Kn 5 n 8 Und wenn ſich das Mückenfangen a Immer weniger rentiert, Ach da kommt der Herbſt gegangen zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag. b ch-Spöl- und Reinigungsmitfel og Cöchengeröt oller Arr. ers Werken ih ded n Cegürt Nalf erhält 30 Jahre Befängnis 5 wib Rom, 27. Sept. Das Sondergericht für den Schutz des Staates verurteilte Geſare Noſſi gat 30 Jahren Gefängnis. Aus Nah und Fern ſbt. Auerbach, 27. Sept. Autounfälle. Ein in der Richtung nach Bensheim fahrendes Perſonenauto wollte in der Heidelberger Straße hierſelbſt, einem aus dem Herdweg kommenden Fuhrwerk ausweichen, geriet hierbei jedoch auf den Fußſteig und fuhr gegen einen der dorr ftehenden Lindenbäume ſo heftig an, daß der Kraftwagen ſtark beſchädigt wurde und ab— geſchleppt werden mußte. Die drei Inſaſſen er— litten durch die zertrümmerten Glasſcheiben zum Glück nur geringe Verletzungen. In der Darmſtädter Straße, in der Nähe des Geflüger⸗ parkes, fuhren zwei Autos ſo dicht aneinander vorbei, daß ſie ſich ſtreiften. Der eine Wagen ein kleiner Opel, wurde von dem größeren ſo gefaßt, daß er ſich einmal vollſtändig im Kreiſe herumdrehte. Beide Wagen erlitten Beſchädt— gungen, konnten aber bald ihre Fahrten forr— ſetzen. Die Inſaſſen kamen glücklicherweiſe mit dem Schrecken davon. ſha. Rüſſelsheim, 25. Sept.(Tödlicher Motorrabunfall.) Als der 20 Jahre alte Kaufmann Krämer von hier von einem Beſuche bei ſeiner im Odenwald zur Kur be— findlichen Mutter zurückkehrte, wollte er in der Nähe des Schönauer Hofes in raſcher Fahrt mehrere Radfahrer überholen. Dabei verlor er die Gewalt über die Maſchine und ſtürzte mit voller Wucht auf einen Steinhaufen. Die erlittenen Kopfverletzungen waren derart ſchwer, daß Krämer auf der Stelle verſtarb. Sein Soziusfahrer kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Krämer war der einzige Er⸗ nährer ſeiner betagten Eltern. ſha. Groß⸗Gerau, 24. Sept.(Motorrad⸗ unfall.) Auf der Chauſſee nach Nauheim rannte ein Motorradfahrer mit zwei Rad⸗ fahrern zuſammen. Der Motorradfahrer ſtürzte zwar, doch wäre der Sturz vermutlich weniger ſchlimm geweſen, wenn der Bedauernswerte nicht ausgerechnet mit dem Kopf gegen einen Das verlorene Pied. 5 ight by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Deipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendoorf. (19. Fortſetzung.) Der Angeredete, ein blonder bebvillter Herr, früher Dozent für Kultungeſchichte an einer deut⸗ Shen Univerſität, verbeugte ſich zuſtummeund und eines zu zeremoniell, was bei einigen der Ameri⸗ Amer eim leiſes Lächeln hervorrief. Kür Nauſikaa, Circe und die anderen anti⸗ em jungen Damen“, fuhr Gudden lächelnd fort, „wird Herr Formont hoffentlich ganz beſondere Schönheiten ausfindig machen.“ Ich dachte mir für die Rolbe der Circe Fräu⸗ dem Mac Lean, und für die Nauſikan Fran Flem⸗ mag“, erwiderte der Hauptregiſſeur. 5 Gndden wiegte den Kopf.„Om, hm! Das eitte mag gehen. Aber die Mac Lean als Circe — meim, da denke ich mir doch noch etwas ande⸗ res. Da müſſen Sie uns etwas ganz Beſonderes ringen! Und wie ſteht es mit einem Poly⸗ hem?“ Hob' ich ſchon!“ triumphierte der Regiſſeur. „Barnum leiht uns ſeinen Rieſen für ein bis 1 5 Molle.“ „Sehr gut!“ Stephan Gudden nickte zufrieden. „Und die Löwen und Wölfe und andeven Beſtien Für den Palaſt der Circe““ „Dafür werde ich den Dompteur Golowfki mit — Tieren engagieren. Die ſind famos dreſ⸗ Aber das genügt noch nicht. Haben Sie nicht noch mehr?“ e nen Wochen. Der Kerl iſt wie geſchaffen für die Paum geflogen wäre. So wurde der Fahrer ſchwer verletzt und ſtarb unmittelbar nach ſei— ner Einlieferung ins Krankenhaus. ſmz. Unter-Schönmattenwag. 26. Sept. (Tragiſcher Todesfall.) Der 17⸗jährige Sohn des aus hieſigem Orte ſtammenden Schmiedes Foshag iſt in dem etwa zwei Stunden entfernten Dorfe Altenbach verun— glückt. Der junge Mann war gebeten worden, wei einem Landwirte in Urfenbach Hilfe an ver durch eine Lokomobile betriebenen Dreſeh— maſchine zu leiſten. Foshag und fünf ande ne Männer wollten die Lokomobile umſtellen wobet deren eiſerner Schornſtein an die elektr. Kraftleitung anſtieß. Der ſofort einſetzende elektr. Schlag tötete augenblicklich den jungen Foshag; die anderen fünf Männer ſtürzten betäubt zu Boden, erholten ſich jedoch bald wieder. Unbeachtete Schönheiten aus der Verſteinerungskunde. Nicht die Wiſſenſchaftler, wohl aber viele Sammler, die— begeiſtert von der Schönheit der im Geſtein überlieferten vorzeitlichen Tier⸗ und Pflanzenreſte— ihre Schränke mit Am⸗ moniten, Muſcheln, Schnecken u. dergl. füllen, gehen an einer Welt reizvollſter Formen von überraſchender Mannigfaltigkeit in der Ge⸗ ſtaltung achtlos vorüber. Dies zeigt eine Arbeit der Preußiſchen Geologiſchen Landesanſtalt über Foraminiferen. Freilich ſind dieſe Ver⸗ ſteinerungen nicht immer leicht zu finden; vor allem für den nicht, der den Weg nicht kennt. Wer ſich jedoch mit der einfachen Technik, Tone und Mergel auszuſchlämmen, vertraut ge⸗ macht hat, der findet bei Betrachtung der Schlaͤmmrückſtände unter ſchwacher Vergröße⸗ rung eine Fülle ſeltſamer Mikrofoſſilien. Be jonbers aus den Meeresablagerungen der Soeren Kreidezeit, die in Nord- und Mittel⸗ beutſchland eine weite Verbreitung beſitzen, kennen wir eine ſehr große Anzahl ſolcher Urrierchen, vor allem Foraminiferen. Der Sammler beſitzt nunmehr durch die Arbeit der Geologiſchen Landesanſtalt Beſchreibungen und Abbildungen ſämtlicher aus der Oberen Kreide Norddeutſchlands bekannten Foramini⸗ eren⸗Arten. Die Foraminiferen haben nicht lur eine wiſſenſchaftliche, paläozoologiſche, ſon⸗ „In Amerika iſt Augenblicklich nur noch Gonza⸗ les mit ſeinen Löwen“, ſagte er dann zögernd. „Aber die ſind micht ganz ſicher, freſſen eventuell ein paar von unſeren beſten Filmſtars auf.— Uebrigens werden die Schauſpieler auch nervös, wenn die Tiere ſich bösartig zeigen, und das gibt ſchlechte Aufnahmen. „Dann telographieren Sie an Hagenbeck nach Hamburg, er möchte ſofort alle verfügbaren Raubtiernummern herüberſchicken“, entſchied Gudden.„Preis ſpielt keine Rolle. Das gilt na⸗ türlich nur für Sie; Hagenbeck gegenüber müſſen Sie ſoviel als möglich abhandeln—“ So ging es noch faſt zwei Stunden weiter, u. Joachim geriet aus einem Staunen in das ande⸗ re. Und zu dieſen Ueberfällen von Fidſchi⸗Inſu⸗ lanern, Giſenbahnunglücken, Löwen und Wölfen ſoll ich Muſik zuſammenſtellen oder gar kompo⸗ nieren! dachte er halb amüſiert, halb abgeſtoßen. Aber es kam ja nur darauf an, Geld zu verdie⸗ nen, und er wollte ihnen ſchon das richtige Pot⸗ pourri zurechtbrauen! Und in fünfzehn Monaten würde er dann den ganzen Kitſch beiſeitewerfen und wieder ſeiner geliebten echten Kunſt dienen dürfen! 9. Kapitel. Im eleganten Sportkoſtüm, ein weißes Filz⸗ hütchen auf dem Goldhaar, das Tennis racket in der reichten Hand, ſo trat Lore Gudden über die Schwelle.„Du haſt mich rufen laſſen, lieber Vater?“ „Ja, gleich, einen Augenblick, Lo—“ Stephan Gudden fuhr fort zu ſchreiben, legte erſt nach ei⸗ nem Weilchen die Feder aus der Hand und blick⸗ te auf.„Ah, du gehſt zum Tennis? Das wußte ich micht. Ich hatte dich nämlich bitten wollen, mich nach dem Standard⸗Building zu begleiten, um dein Urteil über einen Film zu hören, der mir heute vorgeführt wird. bern auch eine prarriſche Deoeutung. Bei bohrungen auf irgendeine Lagerſtätte, z. Petroleum, iſt es für den beratenden Geologen ſehr wichtig, wenn er jederzeit das geologiſche Alter der Schicht, in welcher die Bohrung ge⸗ rade ſteckt, angeben kann, wenn er alſo zu beurteilen vermag, ob das Oel in einer ge— ringen oder erſt in einer größeren Tiefe vor⸗ ausſichtlich angetroffen wird. Es iſt aber ein großer Zufall, wenn in einem Bohrkern größe; Nerſteinerungen gefunden werden, an denen dus Alter der Schichten zu erkennen iſt. Da— gegen können Foraminiferen zu Hunderten in einer Bohrprobe enthalten ſein; ſie bilden alſo oft ein bequemes Mittel, um ſolche für die Praxis wichtige Fragen zu beantworten. Die Ehefrau als Pfand. Eine höchſt amüſante Geſchichte hat ſich kürz⸗ uch in Rio de Janeiro zugetragen. Seraphim Carvalho war, erzählt die B. Z, aus ſeiner Hei— Sie möchten gerne Hohnenkaffee trinten Laber Sie dürfen es eigentlich nicht 2. Machen Sie s boch wie der ale in Nürnberg— der 3 Bolfnenkngee mit Rathreinez miſcht Das ſchmeckt ihm noch best, 1s Vohuenkaffee! ee E 0 ˙·. ⅛ↄ 2 Lore machte erſt ein recht erſtauntes Geſicht und brach dann in helles Lachen aus:„Wie?— Ich als Filmſachverſtändige? Das iſt ja das Neueſte! Wie komme ich denn zu dieſer hohen Ehre?“ „Es iſt eigentlich mehr dein muſikaliſches Sach⸗ verſtändnis, das ich in Anſpruch nehmen möchte. Ein junger Muſiker, den ich engagiert habe, um für jeden unſerer neuen Films eine beſondere Muſik zuſammenzuſtellen, will mir heute die erſte Probe ſeimer Tätigkeit vorführen. Und da hätte ich gern dein Urteil gehört, ob die Muſik auch der Handlung gut angepaßt iſt. Du verſtehſt da⸗ von vielleicht ein bißchen mehr als ich.“ „Ach ſo. Nun, natürlich komme ich mit, Vater, wenm ich dir damit einen Gefallen tue. Die Ten⸗ nispartie iſt wirklich wicht ſo wichtig.“ Sie klin⸗ gelte, und ſofort trat ein Diener ein, die ſich ſtets im Vorraum von Guddens Arbeitszimmer ſeiner Befehle gewärtig bereithielten.„Hören Sie mal, wenn Herr Theodor Stanford kommt, ſo ſagen Sie ihm bitte, daß ich meinen Vater in eimer dringenden Angelegenheit nach dem Stan⸗ dardehaus hätte begleiten müſſen. Er möchte niich für dieſes Mal entſchuldigen.“ „Sehr wohl“! Der Bediente verſchwand ſo⸗ fort wieder lautlos und mit ſteinerner Miene, wie er gekommen. 5 Stephan Gudden hatte, während ſeine Tochter mit dem Bedienten ſprach, ſchon angeſetzt, ſie zu n aber dann hatte er doch geſchwie⸗ gen. Erſt als der Diener das Zimmer wieder ver⸗ laſſen hatte, ſagte er:„Das wußte ich nicht, daß du dich mit Teddy verabredet hatteſt. Wir können die Filmvorführungen verſchieben.“ „Wegen Theddy Stanford?“ Lo ſchob die Un⸗ terlippe gevingſchätzig vor.„Der junge Mann dürfte wohl erſt in zweiter Linie kommen“. „Hm, aber wenn du dich doch verabredet haſt! Weißt du, gerade den Stanfords, möchte ich micht Alber ich muß Sicherheit warten. Und Seraphim und Albertina ſind nun mat Portugal ausgewandert, um in Braſilien ein Vermögen zu erwerben. Er ließ ſeine Ehefrau in Liſſabon zurück. Aber das Geldmachen war doch nicht ſo leicht, wie es ſich Carvalho gedacht hatte, und das Ergebnis nach einjährigem Aufenthalt war, daß der Portugieſe überhaupt nichts hatte zurücklegen können, ſondern ſe ganzes Einkommen für ſeinen Lebensunterhalt aufgebraucht hatte. Da entſchloß er ſich, in der Hoffnung, ſo mehr Mut zu bekommen, ſeine Ehe⸗ frau Albertina nach Rio de Janeiro nachkommen zu laſſen. Da er aber keine Mittel für die Ue⸗ berfahrt beſaß, bat er ſeinen Freund Manoel Pin- hero in Rio um ein Darlehen. Gern erklärte ſus, der gute Manoel dazu bereit und gab ihm die gewünſchte Summe. Als nach einiger Zeit der Dampfer mit Frau Albertina an Bord im Hafen von Rio de Janeiro eintraf, wartete Seraph' v n Kai freudig erregt auf ſeine Frau. Neben ihm ſtand ſein Freund Pinhero. Als Albertina die Lauſplanke herunterkam, eilte ihr Mann auf ſie zu. Aber Pinhero war ihm zuvorgekommen und umarmte die Ehefrau des Freundes, der ſtarr vor Entſetzen ſtehen blieb. Ehe er aber etwas äußern konnte, wandte ſich Pinhero zu ihm und ſagte ganz ruhig:„Du ſtaunſt gewiß über meine Handlungsweiſe. Es tut mir leid, wenn ich dich und deine Frau erſchreckt habe. für mein Geld haben dad behalte bis zur Rückgabe deine Frau als Pfand.“„Was!“ ſchrie nun Seraphim voller Wut.„Biſt du verrückt geworden?“ und ſtürzte ſich auf ſeinen Freund. Poliziſten trennten die beiden bisherigen Freunde und führten zur Auf⸗ klärung des Sachverhalts alle drei zum Polizei⸗ richter. In kurzer Zeit war der Fall geregelt. Manoel hat ohne irgend welche Sicherheit bis zum vereinbarten Termin auf ſein Geld 34 glücklich wieder vereinigt. Aber ein zweites Mal wird Seraphim ſeine Ehefrau hoffentlich nicht in die Verlegenheit bringen, als Pfand. nahmt zu merden 5 2 1 5 Die Amtsbezeichnung der heſſiſchen Lehrer. Vor einiger Zeit haben Landtagsabgeordnete einen Antrag auf Neuregelung der Amtsbezeich⸗ nung der an heſſiſchen Volksſchulen tätigen Lehr⸗ perſonen geſtellt. Der Kultusminiſter erklärte nun in ſeiner Antwot, daß es neue Amtsbezeich⸗ nungen für die Volksſchullehrer erſt einzufüh⸗ ren gedenke, wenn auch für die übrige Beamten⸗ ſchaft eine allgemeine Neuregelung der Amtsbe⸗ zeichnungen erfolgen werde. gern vor den Kopf ſtoßen, der Alte iſt etwas empfindlich.“ „Ach Vater, weshalb ſagſt du's denn nicht of⸗ fen: dem jungen Stanford, dem Theddy möchteſt du nicht vor den Kopf ſtoßen, wei—“ „Nun ſchön, dann komme alſo mit“, unterbrach Gudden haſtig. Und um ſeine Verlegenheit zu verbergen, zündete er ſich mit Umſtändlichkeit eine Zigarre an. Das Mädl hatte eine fatale Art, den Dingen auf den Grund zu gehen, dachte er dabei, halb ſtolz, halb ärgerlich auf Lo. Weshalb ſie nur ſeine Pläne mit dem Theddy ſo beſtimm! ablehnte? Er war doch ein guter Junge und der Sohn eines der reichſten Männer von Chikago! Na, man würde ſchon ſehen. Er ſchellte nach Hut umd Mantel. Zwei Diener waren ihm beim Anziehen be⸗ hilflich, ein dritter öffnete die Türen u. ein vier⸗ ter, der Mitfahrer des Chauffeurs, ſtand ſchon am Schlage des Autos, die koſtbave Pelzdecke über dem Arm, um ſie Gudden und ſeimer Tochter über die Knie zu breiten. „Im Vorführungsraum des Standardhauſes, der einem eleganten Kinotheaterſaal glich, war ſchon alles zum Beginn der Vorſtellung bereit. Eine Anzahl Herren der Standard⸗Film⸗Com⸗ pany, meiſt Regiſſeure, die in dieſem Falle be⸗ ſonders inteveſſiert waren, batten ſich als Zu⸗ ſchauer eingefunden. Joachim ſaß ſchon am Flü⸗ gel, und der Operateur ſtand neben ſeinem Pro⸗ jektionsapparat. Und kaum waren Stephan Gud⸗ den und ſeine Tochter eingetreten, da verloſch auch ſchon das Licht, und die Vorführung des Films begann; denn Seine Mafeſtät der Film⸗ könig liebte es nicht, auch nur einen Augenblick ſeiner Zeit durch unnötiges Warten zu verlieven. (Fortſetzung folgt.) ——— G. 2 a Worms— Am römiſchen Aaiſer 2, 4 u. 6 Möbel, Konfektion für Herren, Damen und Kinder, Wäſche, Manufaktur, Kinderwagen, wagen, Strickweſten, Und dann ſtehſt Du da— blamiert! All Dein Geld iſt ſchon geſchwunden Mantel, Kleid und wäſch' und Schuh' Werden mangelhaft befunden Menſch, o Menſch, was machſte nud Laß' den Kopf deshalb nicht ſinken, Momm getroſt nur mit mir mit Laſſe Dir das Glück nur winken Guttmann Worms gibt Dir Kredit! Und die Moral von der Geſchicht' Ohne Guttmann geht es nicht! 0 5 tt 11 ann Schuhe, Uhren, Puppen- Sprechapparate uſw Alles gegen leichte Teilzahlung. 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Melde- und Zahlstelle: Dewald, Rechner. ieee Gemüſe ſämereien für den Garten zu Wiuter⸗Spinat Winter-Kopfſalat Winter Kraut Winter-Rettich r Jetzt⸗Ausſaat: Feldſalat Karotten Mangold Am Grundſtücks⸗ verpachtung. Frühlinaszwiebe f— ee Mittwoch, den 2. Okt. d. Is. Blumenſämereien: Vormittags 8 Uhr 0 Stiefmütterchen, Vergißneinnicht, Schlüſſelblumen, beginnend, läßt die katholiſche Pfarrei hier, im Glockenblumen, Fingerhut, Schleierkraut, Nelken.[Saale des Gaſthanſes zum„Freiſchütz“ dahier: Holdlack, Gäuſeblümchen, Phlox(mehrjährig) das Pfarrbeſoldungsgut, ſowie die Beſol⸗ dungs⸗Allmend⸗Grnudſtücke, deren Pachtzeit Malven, Edelweiß uſw. Alles beſte eimifähige Sac ezter Neuzüchtunge a. 1 405 Alles beſte, keimfähige Saat letzter Neuzüchtungen nach der einfachen Aberntung 1930 abläuft, auf weitere 9 Jahre öffentlich verpachten. in⸗ und ausl. Züchter. Fachmänniſche Bedienung und Beratung. i 11 e 18 13 N Bemerkt wird ausdrücklich, daß: wer für einen anderen, auch Ehefrauen für Alois Walter g ihre Mänuer, bei der Verpachtung Gebote 7 iul ill, im Beſitze einer ortsgerichtlich Trauben, Pfirſiſch, ade denden a el Iwetſchen, das Gebot unberückſichtigt bleibt. Bananen, Aepfel, Birnen, 2. Alle diejenigen Pächter, die noch irgend welche Schuldigkeiten an die Kirchenkaſſe zu 2 KRot⸗ u. Weißkraut 2 Wirſingkraut bezahlen haben, vom Mitbieten ausgeſchloſſen Tomaten, Kartoffeln, werden. Lebensmittelhaus Peter Roſchauer, z. Rebſtock Winterkartoffel 1 1a gelbfleiſchige Induſtrie, aaraatiert handverleſene Ware, liefert frei Keller Hoh. Falter mann 5 Moltkeſtr. 15 Telefon 76. iich Beginn der Belieferung Mitte nächſter Woche. Beſtellungen können gemacht werden. 8888888888888 Für die Reiſe: Koffer Handkoffer, waſſerfeſte 70 em. 65 em. 60 em. 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Okt. 1929, wie folgt feſtgeſetzt: a) für Ziegen vormittags von 8— 10 Uhr b) für Schweine nachmittags von 1—5 Uhr c) für Großvieh von 8—10 Uhr vormittags u. 1—5 Uhr nachmittags. Viernheim, den 25. September 1929. Beſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. e e eee Vereins⸗Anzeiger 2 CCC Männergeſangverein 1846. Heute abend 8 Uhr Zuſammenkunft aller Sänger im Engel— ſaal. Erſcheinen iſt Ehrenſache. Der Präſ. Känger- Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr kurze Singſtunde. Anſchließend gemeinſamer Beſuch des Kommersabends bei unſerem Mit- glied Herbert. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Freiw. Kauitäts-Kolonne v. Rot. Kreuz. Sonntag, 29. Sept., nachm. 1 Uhr Uebung. Antreten im Goetheſchulhof. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen unbedingt notwendig. Be⸗ treffs Schlußübung. Die Führung. Odeuwaldklub. Ortegr. Viernheim. 11. Pflicht- wanderung am Sonntag, 29. Sept.: Hähnlein — Stettbach— Auerbach. Abf. 7 Uhr 26 Min. Staatlsbahnhof. Sonntagskarte Bensheim.— Zahtreiche Beteiligung erwartet Der Führer: Hans Weidner. Radf. Verein Eintracht. Sonntag, den 209. Sept., mittags 1 Uhr im Gaſthaus zum neuen Bahnhof, bei Mitglied Faltermann Vor— ſtandsſitzung. Zu dieſer Sitzung iſt der Ver— gnügungsausſchuß frdl. eingeladen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Sonntag, 29. Sept. beteiligen ſich die Kollegen ſämtlicher Berufsgruppen an der großen Kundgebung des chriſtl. Gewerkſchaftskartells Weinheim im Saale zur„Eintracht“ in Weinheim. Zu dieſer Ver— anſtaltung ſind bedeutende Redner gewonnen, u. a. Henrich, Karlsruhe. Abfahrt mit der OEG. 12,58 Uhr. Rege Beteiligung erwartet Der Vorſtand. Geſ.-B. Liederkranz. Wegen anderweitiger Inanſpruchnahme findet dieſe Woche die Sing- ſtunde ausnahmsweiſe am Sonntag um 1 Uhr ſtatt. Der Dirigent. Geſ.-Y. Flora. Samstag Abend Beteiligung beim Wirts- Jubiläum im Karpfen. Sonntag vorm. halb 10 Uhr Singſtunde. Um jeweils pünktliches und reſtloſes Erſcheinen bittet Der Vorſtand. K. u..-. Teutonia.(Schützenabteilung.) Sonntag von 3¼ Uhr ab auf dem Stand, wie am vorigen Sonntag und Vorbereitung zum 6. Oktober. Jungſchützen und auch die älteren Kameraden, die noch Uebungen einzu⸗ tragen haben, wollen die Schießbücher mitbringen. Der Vorſtand. Urtsgelberbevereln U heim Geſetzliche Geſellenprüfung. Die diesjährigen Geſellenprüfungen finden im Oktober ſtatt. Alle in Betracht kommenden Lehrlinge haben ſich bei dem Unterzeichneten zu melden, ſofern der Lehrmeiſter keiner Innung angehört. Die Prüfunsgebühr beträgt 7 Mark. Schluß der Anmeldung 6. Okt. Viernheim, 27. Sept. 1929. Der Prüfungsausſchuß: Zöller, Vorſitzender. * Seschells-Frbitnung u. Emplehlung i Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere den werten Holzhändlern zur gefl. Kenntnis, daß ich mir eine fahrbare Motorbandſäge angeſchafft habe und halte mich im Holzſchneiden beſtens empfohlen. Gute und reelle Arbeit 5 wird zugeſichert. 8 15 Indem ich bitte, mein noch junges Unter- nehmen unterſtützen zu wollen nehme ich be⸗ reitwilligſt Aufträge ſofort entgegen. 0 Hochachtungsvoll 5 Jakob Renner, Mannheimerſtr. 25, (neben der Stadt Mannheim) ö 5 Auch Smmt Aufträge entgegen: Phil. Fleiſchmann, Neuhäuſerſtraße Gg. Martin, Friſeur, Bürſtädterſtraße Adam Herſchel, Friedrichſtr. 32 und Mich. Beikert, zum halben Mond. Mavler Untericht 2 mal wöchentlich in Mernheim Lissi Schlalter langj. Lehrerin an der Hochschule für Musik in Mannheim.— Näheres bei Herrn Rektor Mayr u im Brauhaus. Billige Futtermittel kaufen Sie bei Chriſt. Adler 2., zur Traube Futter- und Düngemittelhandlung. Alte e le 4 J. Ein wickeln 1. nezienen eee zu haben in der