Auf dem Friedhof wurde am vorletzten Montag eine braune Handtaſche Oereins-Anzeiger fiele dase%= Es wird gebeten, die⸗[ Turnerbund. Heute Abend 5 Uhr vollzählige ſelbe gegen gute Beloh⸗] Schülerturnſtunde. Alle Schüler müſſen unbe⸗ nung im Verlag d. Bl.] dingt erſcheinen. Der Turnwart. abzugeben. Zentralvevband chriſtl. Fabrik- u. Trans ⸗ portarbeiter. Ortsgr. V'heim. Mittwoch 175 Abend 8 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen 15. eine wichtige außerordentliche Mitgliederver- — ſammlung ſtatt. Es wird gebeten, daß alles reſtlos erſcheint. Für den Vorſtand: Müller P. 9 i. 6 , E 1 %.%, 9 ö 0 7 7 „ 7, * Zeitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. 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Im weſentlichen beſchränkt ſich die Reichsge⸗ ſetzgebung darauf, die Aufgaben der Gemeinde zu beſtimmen und zwar weniger in beſtimmten Vorſchriften als in einer Generalklauſel. Als Generalklauſel kommt in Betracht: Art. 17 und Art. 127 der Reichsverfaſſung. Art. 17 beſtimmt das demokratiſche Syſtem der Gemeinden, wonach auch die Gemeindewahlen in alloemeiner, glei⸗ cher, unmittelbarer und geheimer Wahl nach den Grundſätzen des Verhältniswahlſyſtems getätigt werden müſſen. Art. 127 gibt den Gemeinden den Inhat ihrer Aufgaben an und zwar in einem unbeſchränkten Umfareg, in Form einer General- vollmacht, in dem beſtimmt wird, daß die Ge⸗ meinden das Recht der Selbſtverwaltung inner— halb der Schranken der Geſetze haben. Aus die— ſem Recht erwachſen der Gemeinde Aufgaben auf dem Gebiete der Sozialpolitik, Kulturaufgaben und auf dem Gebiete der Finanzpolitik der Ge— moinde. An dieſen Kultur aufgaben muß jedem Zentrumswähler ſchon ein Begriff für die Be⸗ deutung der Gemeindewahlen aufgehen. Aber auch die Tatſache, daß die Gemeinde dem Um⸗ ſang nach dieſelben Aufgaben hat, wie Staat und Reich, beweiſt, daß die Gemeindewahlen nicht nebenſächlich ſind, ſondern mindeſtens dieſelbe Bedeutung haben wie Landtags- und Reichstags⸗ wahlen. Die Bedeutung der Einſchränkung des Art. 127 der Verfaſſung, Gemeinde-Selbſtver⸗ waltung innerhalb der Schranken der Geſetze, liegt alſo nicht auf dem Gebiete der Einſchrän⸗ lung von Aufgaben der Gemeinde. Sie hat aus⸗ ſchließlich Bedeutung auf dem Gebiete der Fi⸗ nanzpolitik der Gemeinden. Früher waren Staat und Gemeinden in der Steuerhoheit ſouverän. Das Reich bekam ledig⸗ lich Matritularbeiträge. Durch Art. 8 der Reichs⸗ verſaſſung und der Reichsfinanzgeſetze iſt dies grundlegend geändert worden. Danach hat das Reich die Geſetzgebung über die Aufgaben und ſonſtigen Einnahmen, ſoweit ſie ganz oder teil⸗ weiſe für ſeine Zwecke in Anſpruch genommen werden(Art. 8 der Verfaſſung). Die Reichsſinanzgeſetze haben dann die direk— ten Steuern wie Einkommen-, Körperſchafts⸗, Umſatzſteuer und Vermögensſteuer für das Reich in Anſpruch genommen, wobei Länder und Ge⸗ meinden nur Rücküberweiſungen erhalten. Die Gemeinden haben lediglich noch ein Steuerrecht auf dem Gebiet der Realſteuern, der Gewerbe⸗ ſteuer, der Steuer von Grund und Boden ſowie Luſtbarkeitsſteuer uſw. Ihre übrigen Einnahmen verſchaſſen ſte ſich auf dem Wege der Gebühren der Gemeindean⸗ ſtalten bei der Hergabe von Gas, Waſſer und Elektrizität, der Inanſpruchnahme vom Schlacht⸗ und Viehhof uſw. In der Gegenüberſtellung der unbeſchränkten Aufgaben der Gemeinde und der ſchränkten Einnahmen liegt ſeit der Geltung der neuen Verfaſſung die Not der Gemeinden. Wo Not, da Streit. Dieſe Verteilung der Laſten hat für den Mittelſtand, der uner⸗ träglich unter der Realſteuer leidet, die Wirt⸗ ſchaftspartei auf den Plan gerufen. Die Wirt⸗ ſchaftspartei verdankt ihre Entſtehung haupt⸗ ſächlich der Gemeindepolitik. Auch die Bauern⸗ varteien werden befruchtet durch das ungeheure Unrecht der erdrückenden Realſteuern. Dieſer Streit iſt in den Gemeinden nicht aus⸗ zuſechten. Die Wirtſchaftspartei und Bauern⸗ partei kann bet den Schranken der Geſetzgebung keinen Erfolg haben, durch Tätigkeit in der Ge⸗ meinde. Die Maßnahmen müſſen vom Reich aus einſetzen. In Betracht kommt hier in erſter Linie eine allgemeine Aenderung des Steuerſvſſems nach e Zenttunsparteilag in Mainz Feſtſetzung der endgultigen Reparationslaſten, wobei die Intereſſen der Gemeinden gerecht zu berückſichtigen ſind und ihre umfaſſenden Aufga⸗ ben mit ihrer Steuerhoheit in Einklang zu bringen ſind. Die Zentrumspartei hat Vorar⸗ beiten in dieſer Beziehung geleiſtet. Redner wies auf die durch den unglücklichen Krieg ver⸗ urſachte Steigerung der Ausgaben, ſowie die La⸗ ſten der Arbeitsloſenverſicherung hin. Die Frak⸗ tion des Zentrums hat bereits in Freiburg den Gedanken ausgeſprochen, daß die Arbeitsloſen⸗ Verſicherung ſich ſelbſt tragen müſſe, weil der Gedanke der Verſicherung ausſchlaggebend iſt. Alſo keine Reichszuſchüſſe. Ob dieſe ſich ver⸗ Leiden laſſen werden, ſelbſft wenn das Defizr ver Anſtalt durch das neue Geſetz nach Abſchaffung der Mißbräuche ausgeglichen wird, iſt mehr als zweifelhaft. Denn die Dutchſchnittsziffer der Arbeitsloſen für die letzten drei Jahre von jähr⸗ lich 1.1 Million iſt dem Abänderungsgeſetz zu Grunde gelegt. Die Berechnungen werden alſo durch jede kataſtrophale Zunahme der Arbeits— loſenziffer über den Haufen geworfen. In dieſem Zuſammenhang muß jedoch feſt— geſtellt werden, daß die Zentrumspartei ſich wi⸗ derſetzt, daß der Umfang der Arbeitsloſen-Unter— ſtützung abgebaut wird— abgeſehen von den Mißſtänden, weil dadurch wieder größere Bevöl rerungstlanen der Gemeindewohlfahrt zugeführt werden. 4 Im Reichstag hat nun der Miniſter der bes ſetzten Gebiete, Herr Dr. Wirth am 22. Juni ds. Js. bei der Behandlung ſeines Etats ein Weſtprogramm in kurzen Zügen aufgeſtellt, das im Reich nach Verabſchiedung des Poung⸗Plans in allen Ein⸗ zelheiten ausgearbeitet werden wird. Darin iſt ſowoh! in kultureller als wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung für das beſetzte Gebiet eine einſchnei— dende Hilſe zugeſagt. Es wird nicht mehr beſtritten, daß im beſetz— ten Gebiet und ſpeziell in Heſſen die Realſteuern von Land und Gemeinden unerrräglich hoch ſind und unverhältnismäßig höher ſind, wie in den anderen Ländern. Es wird auch nicht mehr be⸗ ſtritten, daß dies auf die Beſetzung zurückzufüh⸗ ren iſt. In den Denkſchriften der Länder und Gemeinden des beſetzten Gebietes. die zur Un— terlage des Weſtprogramms der Regierung ein— gereicht ſind, iſt dies nachgewieſen, iſt ferner nach⸗ gewieſen, daß die Wirtſchaft als Steuerquelle ge— ſehen, dezimiert iſt, mit Rückſicht darauf, daß ſie durch Wegfall der Abſatzgebiete der Saar, Elſaß und Luxemburg große Verluſte erlitten hat. Da⸗ nach konnte nicht Wunder nehmen, daß ganze Induſtrieen aus dem beſetzten Gebiete verſchwunden ſind, wie die chemiſche Induſtrie in Mainz Worms und Bingen, daß neue Induſtrieen nicht mehr hinzugekommen ſind und daß 5000 Handwerksbetriebe im heſſiſchen be— ſetzten Gebiet ihren Tod gefunden haben. Daß bei dieſer Notlage die Gemeinden nicht bloß die Bürgerſchaft und den Mittelſtand be⸗ ſonders durch unerträgliche Realſteuern zu ver⸗ nichten drohen, ſondern auch in der rigoroſen Beitreibung der Steuern ſich auszeichnen, iſt eine bekannte Tatſache. Wenn der Poungplan im Reichstag angenom- men wird, ſo ſollen die für das Etatsjahr evtl. freiwerdenden zirka 400 Millionen nach dem Be⸗ ſchluß der Zentrumsfraktion in Freiburg und Koblenz zum Abbau der Realſteuern benutzt werden. Das Weſtprogramm kann nur wirken, wenn es auf lange Sicht und zwar auch nach der Räumung der beſetzten Gebiete durchgeführ“ wird. Der Miniſter Wirth ſpricht von 8 Jahren. In ſeiner jüngſten Freiburger Rede gab er an, daß nach ſeiner Schätzung der Durchführung des Weſt⸗ programms zwei Milliarden erforderlich ſeien. Es handelt ſich alſo nicht mehr um Fonds, di⸗ an Einzelne verpufft wurden und bei der Ver⸗ teilung das Unrecht nur teilweiſe ausmerzen konnten, ſondern um einen großzügigen Plan des Abbaues der Wirtſchaft und der Kultur des be⸗ ſetzten Gebietes im Ganzen. Wir im beſetzten heſſiſchen Gebiet haben daher nicht bloß das Recht, ſondern die Pflicht. als volitiſche Anſtanz Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 2. Gktober 1% unſeres Landes unſere Anſpruche dem Weiniſter der beſetzten Gebiete zuzuleiten, damit ſie im Weſtprogramm in gehöriger Form berückſichtigt werden. Herr Landesſekretär Gahr gab einen Bericht über den Stand der Organiſation, der zeigte, daß am Ausbau derſeben eifrig ge— arbeitet wird. Hierauf referierte Verwaltungsdirektor Rei— nicke-Offenbach a. M. über „Wirtſchafts⸗, Sozial- und Finanzpolitik in den Gemeinden“. Der Redner warnte von einer Ueberſpannung des kommunalen Wirtſchaftsgedankens, bekannte ſich zur Abwehr der übertriebenen Wirtſchaftsbetriebe der öffentlichen Hand und betonte das unbeſtrit⸗ tene Recht der Gemeinden auf die ſogenannten Verſorgungsbetriebe. Für dieſe Betriebe iſt die rein kommunale Verwaltung das Richtige. Einen Uebergang von der Wirtſchafts- zur So⸗ zialpolitit bildet die Wohnungsfrage. Allmäh⸗ lich muß ein Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft erreicht und eine Mietberechtigungskarte einge— führt werden. Für die ſozial bedrohten Familien müſſen jedoch Reſerven geſchaffen werden. Bei der Sozialpolitik kommt es darauf an, daß die Grenzen der Fürſorge erkannt werden. Die Fi⸗ nanzpoliti! verlangt eine unbedingte Sparſam⸗— keit auf allen Gebieten. Zuletzt ſprach Stadtrat Diehl über „Zentrum und Wahlkampf“. Ir hob die Notwendigkeit hervor, den Wahl— kampf aus dem kleinlichen Intereſſenkampf her⸗ auszuheben und betonte die Herausſtellung einer Idee. Redner gab Richtlinien für die Aufſtellung der Kandidaten und die Durchführung des Wahl⸗ kampfes in den Gemeinden und ſchloß mit dem Appell an alle Zentrumswähler, am Wahltage ihre Pflicht zu tun und dem Zentrumsgedanken zum Siege zu verhelfen. N Im Anſchluß an dieſe Reden wurden die Re⸗ ſolutionen verleſen und angenommen, die in den Ausſchußkonferenzen als Ergebnis der Verhand⸗ lungen vorbereitet worden ſind, und die wir noch veröffentlichen werden. Am Nachmittag folgte die große öffentliche Kundgebung in der Stadthalle, die einen ſtarken Beſuch aufzu⸗ weiſen hatte. ee ee d ld S RMeichstagsabgeordneter Dr. Bockius begrüßte die Erſchienenen und wies darauf hür. daß die Kundgebung dadurch eine beſondere Bee deutung gewinne, weil wir an der Schwege de. Befreiung unſeres engeren Vaterlandes von der Beſatzung ſtetzen. Redner dankte für die troß des ſſchönen Weeters ſo überaus zahlreiche Beteili⸗ gung und begrüßte insbeſondere den päpſtlichen Protonotar Domkapitular Prälat May, den Generalvikar Mayer, Domkapitular Schner [der, Finanzminiſter Dr. Kirnberger, Ober. [bürgermeiſter Falk⸗Bonn und die Redner des Tages, Reichstagsabgeordneten Prälat Ulitz ka Ratibor und den heſſiſchen Geſandten Ruß. Auf die Reden, die mit großem Beifall auzor⸗ nommen wurden, kommen wir noch zurück. Im Schlußwort würdigte Reichstagsabgeordneter Dr. Bockius die beiden Redner, denen die Verſammlung in Weihe⸗ Stimmung gelauſcht hat. Sodann ſprach der Redner der rheinheſſiſchen Bevölkerung den Dank aus, die die Zeiten der Beſatzung ſo mann baft ertragen hat. Iſt denn Ausſicht vorhanden, daß unſer Gebiet geräumt wird? Zuerſt wu der Voungplan vom Reichstag angenommen werden. Wer aber glaubt, daß wir dann frei fein würden, befindet ſich in einem fundamentalen Irrtum. Gewiß, er verſklavt uns nicht in dem Maß wie der Dawesplan, denn der Youngplan enthält die Reviſions⸗Klauſel. Laſſen wir uns nicht von den gba den Deutſchnationalen und Völki⸗ ſchen irre machen. Das Zentrum berät den Ver⸗ trag in der Kommiſſion. Wird der Doungplan angenommen, ſo enthält Deutſchland nach außen ſeine Freiheit und wir dürfen die Hoffnung da⸗ ben, daß 1930 die letzten fremden Truppen den Rhein verlaſſen. Einſtimmig wurde von der Verſammlun ſu⸗ dann folgende Entſchließung angenommen: An den Miniſter der beſetzten Gedietr, Herrn Dr. Wirth, Berlin z. Jahrgang eee ee ee Entſchließung Der Parteitag der Heſſiſchen Zentrumspartei hat bei ſeiner heutigen Tagung in Mainz ein⸗ ſtimmig beſchloſſen. Ihnen, ſehr verehrter Herr Miniſter, ſeinen herzlichen Dank für Ihr: wir⸗ kungsvolle und mannhafte Arbeit an der Befrei⸗ ung des beſetzten Gebietes im Haag auszuſpre⸗ chen. Wenn das notleidende und bebdrückte heſſiſche Gebiet, dem wir für ſeine 10jährigen heldenmũ⸗ tigen Opfer ebenfalls aus tiefbewegtem Herzen danken, die Hoffnung haben kann, in nicht allzu ferner Zeit völlig frei zu ſein, ſo haben wir dies in hervorragender Weiſe Ihrer Mitarbeit zu verdanken. Gleichzeitig hat ſich die Tagung mit der unge⸗ heuren Not des beſetzten Gebietes befaßt. Da die Arbeitsloſigkeit im beſetzten heſſiſchen Gebiet höher iſt wie im Reich, da ferner ganze Induſtrien aus unſerem Lande verſchwunden ſind wie die chemiſche Induſtrie in Mainz. Worms u. Bingen, da 5000 Handwerksbetriebe in Heſſen ihren Tod gefunden haben, da Land wirtſchaft und Mittelſtand mit den drückendſten. durch die Be⸗ ſetzung verurſachten Realſteuern belaſtet ſind, da die Gemeinden eine rieſenhafte Steigerung der Fürſorgelaſten erfahren haben, da durch Abſchnei⸗ dung der Abſatzgebiete Saar, Elſaß und Luxem⸗ burg unſere Wirtſchaft geſchädigt wurde, ſo for⸗ dern wir für unſer ganzes heſſiſches Gebiet drin⸗ gende Abhilfemaßnahmen im Sinne Ihres Weſt⸗ programms. Als vordvinglich bezeichnen wir die Herbei⸗ führung der Emäßigung der Gütertarife der Reichsbahn. Durchführung des Erweiterungs⸗ baues der Mainzer Brücke, ferner Zurverfügung⸗ ſtellung von Mitteln zur Entlaſtung der Für⸗ ſorgelaſten unſerer Gemeinden, ferner Erſatz für die dem Staat und Gemeinden durch die infolge Beſetzung entſtandener Ausfälle an Steuern, ebenſo Erſatz für die in den entmilitariſierten Zo⸗ nen liegenden Garniſonſtädte, ſowie erhebliche Mittel zur Senkung der Realſteuern in Land und Gemeinden. Wir verlangen die Befreiung unſerer Brüder an der Saar. Die heſſiſchen Bürger ſind in Gefahr, durch die durch die Beſetzung verurſachte Not zu er⸗ iegen, wenn nicht ſofort geholfen wird. Eine patriotiſche Pflicht der Regierung iſt es auch, für die anderweitige Unterbringung der bei Räu⸗ mung der zweiten und dritten Zone überzählig werdenden Arbeiter und Angeſtellten der Reichs⸗ vermögens⸗Verwaltung, des Beſatzungsamtes u. der Feſtſtellungsbehörde ſowie den Wiederaufbau der ganzen Kultur des beſetzten Gebietes beſorgt zu ſein. l Redner ſchloß die glänzend verlaufene Ver— ſammlung mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das deutſche Volk. das treu die Wacht am Rhein gehalten habe und auf das Deutſche Vaterland. Aus aller Welt Ausſchluß der Brüder Sklarek aus der DSP. Berlin, 30. Sept. Die Brüder Willy und Leo Sklarek, die der SPD. ſeit Jahresfriſt angehörten, wurden durch einen am Samstag gefaßten Beſchluß des engeren Vorſtandes des Bezirksverbandes Berlin der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei ausgeſchloſſen. Geſtändnis des Mörders Gerlach. Bautzen, 28. Sept. Der wegen Verdachtes der Ermordung der ſiebenjährigen Magdalena Paſchke in Jeßnitz geſtern nachmittag in Dober⸗ ſchau bei Bautzen feſtgenommene und dem Bautzener Kriminalamt zugeführte Gelegen⸗ heitsarbeiter Gerlach hat ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis abgelehnt, das ſich im großen und ganzen mit dem an die Eltern des Kindes ge⸗ richteten Briefe Gerlachs deckt. Von Erbmaſſen verſchüttet. Köln, 28. Sept. Bei der Auffſtellung eines Maſtes für die Ueberlandhochſpannung bei dem nahen Leichlingen rutſchten plötzlich Erdmaſſen am Rande der für den Maſt angelegten Grube nach und begruben zwei Arbeiter unter ſich.— Zwei weitere Arbeiter konnten rechtzeitig bei⸗ ſeite ſpringen. Einer der Verſchütteten, der 23-jährige Arbeiter Wengewſki aus Wanno⸗ Eickel, konnte nur als Leiche geborgen werden. Der andere Arbeiter hatte ſchwere innere Ver⸗ letzungen erlitten und wurde ins Krankenhaus gebracht. Als Nah und dern Edenkoben. 1. Okt. Die erſten Weiß⸗ moſtpreiſe. An der Oberhaardt hat in ver⸗ ſchiedenen Orten, namentlich in Gäuorten, der Weißherbſt begonnen. Die am Dienstag vormit⸗ tag ermittelten Moſtgewichte belaufen ſich zwi⸗ ſchen 65 und 75 Grad nach Oechsle. Gleich dem Rotmoſt iſt auch der Säuregehalt der neuen Weiß⸗ weinernte ſehr gering und wird mit 8 pro mille angegeben. Die Preisentwicklung iſt noch ſehr ſchwankend. Man hört aus Orten im Gäu um Landau Preiſe von 13 Mark für die Hotte zu 40 Liter; aus Gebirgsorten, wie Frankweiler und Hainfeld werden Preiſe mit 15—16 Mark gemel⸗ 11 Der Handel hält mit dem Aufkauf noch zu⸗ rück. Sauſenheim, 1. Okt. Ein hieſiger Weinguts⸗ beſitzer ſtellte bei Oberlin⸗Trauben ein Moſtge⸗ wicht bis zu 116 Grad nach Oechsle feſt. Eine andere Lage wies ſogar 124 Grad nach Oechsle auf, ein deutlicher Beweis für die Güte des 1929 ers. Germersheim, 1. Okt. Franzoſen ver⸗ raſſen Germersheim. Das zweite Ba⸗ taillon des franzöſiſchen 171. Infanterieregiments wird noch im Laufe der nächſten 8 Tage, alſo er⸗ heblich früher wie bisher angenommen wurde, nach Beſancon zurückgezogen. Ein kleiner Trupp von 48 Mann unter Führung zweier Offiziere iſt ſchon heute dahin abgegangen. In den Kaſer— nen wird eifrig gepackt und täglich werden Hee— tesbeſtände abtransportiert. Ueber die von der Truppe bisher innegehabten Kaſernen Thoobald und Maſchinengewehrkaſerne, die damit frei wer— den, verlautet noch nichts. Eberbach, 1. Okt. Der Kuckucksmarkt in Eberbach. Zum Eberbacher Kuckucksmarkt hat auch der badiſche Miniſter des Innern, Or. . e. Remmele, ſein Erſcheinen zur Eröffnungs— ſeier am Samstag, den 5. Oktober ds. Is. zuge— agt. Darmſtadt, 1. Okt. 10 Jahre techniſche Nothilfe. Am 30. September blickte die Tech niſche Nothilfe auf ihr 10jähriges Beſtehen zu⸗ rück. Zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Be⸗ triebe waren in dieſen 10 Jahren 90 927 Not⸗ helſer mit einer Leiſtung von 58 Millionen Ar⸗ beitsſtunden, im Kataſtrophenhilfsdienſt 15 350 Nothelfer mit einer Leiſtung von 247 900 Ar⸗ beitsſtunden eingeſetzt. Frankfurt a. M., 1. Okt. Hauptverſamm⸗ lung der heſſiſchen Bürgermeiſter. Der Landesverband heſſiſcher Bürgermeiſter hielt am Montag in Frankfurt a. M. in Anweſenheit von etwa 150 Landgemeindebürgermeiſtern ſeine diesjährige 22. Jahresverſammlung ab. Der Landesverband, der ſeinen Sitz in Gonſenheim bei Mainz hat, umfaßt ſämtliche Bürgermeiſter heſſiſcher Gemeinden mit Ausnahme derjenigen von Städten. Bürgermeiſter Alexander-Gonſenheim eröffnete als Vorſitzender des Landesverbandes die Ver— handlungen und begrüßte die anweſenden Bür— germeiſter und Behördenvertreter. Nach kurzen Begrüßungsanſprachen von Miniſterialrat We⸗ ber vom Innenminiſterium in Darmſtadt und von Abg. Leuchtgens als Vertreter des heſſiſchen Landbundes erſtattete Oberbürgermeiſter a. D Dr. Herrfurth-Berlin ein Referat über„Der Landbürgermeiſter einſt und jetzt“. Die Aus⸗ ſprache brachte eine Billigung der Stellungnahme des Referenten und eine Zuſtimmung zum Jah⸗ resbericht des Vorſitzenden. Außerdem kam zum Ausdruck, daß dem Bürgermeiſter die Beamten⸗ rechte nicht vorenthalten werden dürften und daß die Beſoldung des Bürgermeiſters nicht hinter derjenigen des Leiters der Ortsſchule oder eines Bürgermeiſtereibeamten zurückbleiben dürfe. Mi⸗ ſterialrat Schwamm⸗Darmſtadt als Vertret⸗“ ves Innenminiſteriums ſtellte dagegen feſt, dap zwiſchen dem Bürgermeiſter und einem Bürger⸗ meiſtereiangeſtellten im Hinblick auf die Beam⸗ tenrechte ein Unterſchied zu machen ſei, da der Bürgermeiſter doch letzten Endes gewählt und nicht, wie der Beamte, angeſtellt werde. Zum Schlum nahm die Verſammluna einen Antraa —— 2 ———Ü•—— 2 VCC CCbCbobCboC ͤ Herbſtſtimmung im Part. Das letzte Viertel des Jahres hat begonnen. Noch ſtehen einige Tage die Wälder in herbſtlicher Farbenpracht, aber daun fangen ſchon die Blätter zu fallen an, und die Erde beginnt bis zum nächſten Frühſahr ihren Winterſchlaf. des Vorſtandes an, der den Beitritt zum Deut— ſchen Bürgermeiſterhund vorſieht Hambrücken(Amt Bruchſal), 1 Okt. Schwe— res Autoungück. Geſtern abend gegen 7 Uhr ereignete ſich hier ein ſchwerer Verkehrsun— fall. Das mit neuem Rotwein auf der Fahrt non der Pfalz nach Stuttgart befindliche Laſtau:“ er Firma Schön in Obertürkheim(bei Stuttgarr wurde, wie der Chauffeur ausſagte, von einem anderen Laſtwagen(wie der Oberrheiniſche Lan— desdienſt erfährt einem Mannheimer Wagen) an— gefahren. Der Chauffeur habe dadurch die Ge— walt über das Steuer verloren und das ſchwere Auto rannte gegen ein Haus. Hierbei wurde die 20 Jahre alte Eliſabeth Moosbrugger von dem Auto zu Boden geſchleudert und erdrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Mannheimer Laſtwagen, der anſcheinend das Unglück veru: ſacht hat, fuhr unbekümmert weiter. Eberbach, 1. Okt. Der Kuckucksmar! in Eberbach. Zum Eberbacher Kuckucksmark— hat auch der badiſche Miniſter des Innern, Dr. h. c. Remmele, ſein Erſcheinen zur Eröffnungs— 1 5 am Samstag, den 5. Oktober ds. Is. zugze⸗ agt. Neiſen, 28. Sept.(Schwerer Unglücks⸗ fall.) Ein hieſiger Landwirt, der mit Obſt⸗ brechen beſchäftigt war, lehnte ſich zu weit über die Leiter. Dieſe rutſchte und der Landwirt verlor das Gleichgewicht. Er ſtürzte aus be— trächtlicher Höhe zu Boden und blieb bewußtlos liegen. Angehörige brachten den Schwerverletz— ten nach Hauſe. Anſcheinend waren die Ver⸗ letzungen ſo ſchwer, daß innerliche Organe in Mitleidenſchaft gezogen waren. Denn kurz nach ſeinem Heimtransport verſtarb er. Bunte Zeitung. Die deutſche Zugſpitzbahn wird 1930 fertig. Die Bauarbeiten für die bayeriſche Zugſpitz⸗ bahn ſind infolge der günſtigen Wetterverhält⸗ hältniſſe in den letzten Wochen ſehr gefördert worden. Die erſte Teilſtrecke Garmiſch⸗Pa cten⸗ kirchen⸗Eibſee kann vorausſichtlich noch in die⸗ ſem Jahre im Nevember in Betrieb gelommen Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro. Leipzig. Roman von Hans Poſſensoorf. (22. Fortſetzung.) Alles was er für ſeine Tätigkeit benötigte bekam er ohne weiteres geliefert und eingerichtet. Ein großer, bequemer Schreibtiſch, ein zweiter Tiſch, um Bücher und Noten auszubreiten, ein präch⸗ tiger Steinway⸗Flügel, ſchalldichte Türen und Wände, durch die kein ſtörendes Geräuſch ein⸗ drang, ein hohes breites Fenſter, durch das eine Flut von Helligkeit und eine in dieſer gewalti⸗ gen Hö friſche und ſtaubfreie Luft herein⸗ ſt rente bas alles hätte dieſen Raum zu eimem Paradieſe für einen Komponiſten gemacht. O, wenn er hier nach Herzensluſt für ſich hätte ſchaf⸗ fen dürfen! Aber daran war gar nicht zu denken. Ununterbrochen hatte er von morgens bis abends für die Firma zu tun: Potpourris zuſammen⸗ zuſtellen, ſich neue Films vorführen zu laſſen, mit dem Operateur die fertigen Arrangements auszubrobieren, die Tätigkeit ſeiner Untergebenen zu überwachen. Ja, umſonſt zahlte man ihm nicht fünfhundert Dollar in Monat, und wenn ſein Tagewerk— ein Tagewerk in echt amerikaniſchem Tempo— hinter ihm lag, dann waren auch ſeine Kräfte ſo tüchtig ausgenutzt, daß ihm die zum Komponieren nötige Friſche nicht mehr zu Ge⸗ bote ſtand.— a Das elektriſche Läutewerk ſchlug an und ließ zugleich in allen zwanzig Etagen des Wolkenkrat⸗ gers ein ohrenbetäubendes Klingeln ertönen, das Zeichen, daß es ſechs Uhr war und die Büros nun Lippen. Aber das paßt zu meiner Töt Was bin ich denn hier auch anders als ein cher Fabrikarbeiter? Er ſtand auf und öffnete die Tür zum Neben⸗ wum.„Bitte, noch einen Augenblick, Herr Mil⸗ ler“ rief er dem jungen Korreſpondenten zu, der ſich anſchickte, das Büro zu verlaſſen.„Wollen Sie, bitte, hier die verzeichneten Klavierauszüge gleich morgen vormittag beſtellen.“ Er überreichte dem Angeſtellten einen Zettel.„Und dann wollte ich Ihnen noch ſagen, daß ich morgen vormittag wicht hier bin. Ich habe draußen im Atelierpark zu tun und werde vor zwei oder drei Uhr kaum zurück ſein. Wenn etwas dringendes vorkommen ſollte, können Sie mich ja draußen anrufen. Nun waren alle Anigeſtellten fort, und Joa⸗ chim ſchritt ein paarmal die Räume ſeiner Ab⸗ teilung auf und ab. Er ſchwankte, ob er noch hierbleiben oder gehen ſollte. Eigenlich war er froh, wenn er dieſen Betrieb für ein paar Stun⸗ den aus den Augen bebam. Aber auch der Ge⸗ danke, jetzt in das Menſchengewühl dieſer un⸗ ſauberen, häßlichen, lärmenden Stadt hinabzu⸗ ſteigen, hatte nichts Verlockendes. Wie verein⸗ ſamt er doch eigentlich unter dieſen maderiell veranlagben Menſchen war! Hatte er ſchon gleich bei ſeiner Ankunft in Amevika den Geiſt dieſes Landes als etwas ſeinem Weſen Feindliches und tief Widerſtrebendes empfunden: dieſe Stadt war das ſchlimmſte von allen! Geldverdienen ſchien hier den einzigen Lebenszweck, Gelbbeſitz den einzigen Maßſtab zu bilden. Wähvend der fünf Wochen, die er nun im Chikago weilte, hatte er auch noch nicht einen Menſchen kennen ge⸗ lernt, zu dem er ſich hingezogen fühlte, bei dem er tieferes Verſtändnis für ſeine Gedankemwelt vorausſetzen konnte. Wirklich keinen? Ein Paar unter Goldhaar ſchimmernder tiefblauer Augen tauchte im Geiſte vor ihm auf, und eine friſche, warme Stimme hörte er wieder fragen:„Hat werden. Wie Leit ege cipſee-Schneeferner jou im April 1930 und die kurze De. löuhnſtrecke vom Schneeferner zum Zugſpitzgipfe! im Mat 1930 folgen. Man wird vom Sommer 1930 ab alſo mit Hilfe der Bahn in einem Tage von München aus einen Zugſpitzbeſuch unternehmen können. Wie die deutſchen Roteiſenerze entſtanden ſind. Im Mitteldevon befand ſich im Raume des heu— tigen rheiniſchen Schiefergebirges ein warmes Waſſer, in dem Korallen ihre gewaltigen Bauten aufführten und Seelilien ihre trügeriſchen bun— ten Körper wiegten. Die träumeriſche Ruhe wur— de jäh unterbrochen: Gewaltige vulkaniſche Erup⸗ tionen ſetzten ein. Glutflüſſige Lavaſtröme wälz— ten ſich in einen Mantel von Dampf gehüllt, über dem Meeresgrund. Ungeheure Maſſen wur— den durch die Ausbrüche in die Luft geſchleudert und fielen als dichte Aſchenregen ins Meer zu— rück, alles Leben ringsum erſtickend.— Doch allmählich erloſch die vulkaniſche Kraft. Heiße Der Berliner At Dr. med. G. Halliei nes lrcicalloi, go bel Mienen.., Sehr richtig— err Dollor/ Quellen traten an Stelle der ſchmelzfluſſigen Maſſen, ähnlich den Eiſenſäuerlingen der Jetzt⸗ zeit. Durch chemiſche Umſetzungen mit dem ſauer⸗ ſtoffhaltigen Meerwaſſer trat eine Fällung von Eiſenoxydſchlamm ein. Und aus dieſem Schlamm entſtanden im Laufe der vergangenen geologi⸗ ſchen Zeiten die heutigen Roteiſenerze des Lahn⸗ Dill⸗ und Oſtſauerländer Erzbezirks. Ein brenzlicher Auftrag. Leiſegang betritt eines Morgens den Laden ſeines Freundes Motzkuſe, kann ihn aber nicht finden, denn Motzkuſe iſt zum Finanzamt gegan⸗ gen und das dauert bei ihm einige Zeit.„Ich habe ihm etwas wichtiges mitzuteilen“, ſagt Lei⸗ ſegang.„Vielleicht nehmen Sie Platz u. warten, bis er wiederkommt,“ ſchlägt der Verkäufer vor. Und Leiſegang wartet,— 1 Stunde, 2 Stunden, länger. Endlich wird ihm die Sache zu dumm und er erhebt ſich.„Vielleicht würden Sie Herrn Motzkuſe ausrichten, was ich ihm ſagen wollte?“ fragt er. Der Verkäufer iſt gern bereit. Was es denn ſei?„Ach,“ meint Leiſegang,„in Ihren Lagerräumen in der Gebhardtſtraße brennt es nämlich. Ich ſah die Flammen aus dem Dach ſchlagen, als ich vorhin vorüberging.“ Blutrache nach 17 Jahren Belgrad, 1. Okt. Auf der Landſtraße bei Ipek, unweit der albaniſchen Grenze überfiel eine Räuberbande eine Anzahl montenegrini⸗ ſcher Koloniſten, die ſich dort niedergelaſſen hatten, und metzelte acht von ihnen nieder. Bei den Leichen fand man einen Zettel mit den Worten:„Das iſt die Rache für das Jahr 1912“.— In dieſem Jahr hatten zwiſchen alba⸗ niſchen und montenegriniſchen Grenzſtämmen Kämpfe ſtattgefunden. Die Ermordeten waren ſämtlich Mitglied des montenegriniſchen Stam⸗ mes. Es wurde ſofort umfaſſende Nachforſchungen nach der Bande eingeleitet. Das Zugunglück im Mainzer Hauptbahnhof Mainz, 30. Sept. Bei dem bereits gemeldeten Zuſammenſtoß des D⸗Zuges mit einem ausfah⸗ renden Leerzug wurden ſieben Wagen des letz⸗ teren vollkommen zertrümmert. Die ſtarken Eiſenſchienen der Fahrgeſtelle wurden wie Streichhölzer geknickt und zu unförmigen Knäu⸗ eln zuſammengebogen. Die Unglücksſtelle zeigt ein Chaos von verbogenen Eiſenteilen, in den Boden eingewühlten Wagenrädern und zerſplit⸗ terten Holzteilen. Die Lokomotive und der Ten⸗ der des D⸗Zuges entgleiſten. Die Lokomotive legte ſich auf die Seite und ſetzte die Trümmer der Wagen in Brand. Ein Hilfszug, Sanitäter und Feuerwehr waren alsbald zur Stelle. Wäh⸗ rend der ſofort begonnenen Aufräumungsarbei⸗ ten mußten die immer wieder aus dem Trüm⸗ merwirrwarr herausſchlagenden Flammen ge⸗ löſcht werden. Der D-Zug mußte umgeleitet werden und traf mit etwa zweiſtündiger Ver⸗ ſpätung im Mainzer Hauptbahnhof ein. Die Aufräumungsarbeiten geſtalten ſich ſehr ſchwierig, da die ineinander verfilzten Eiſenteile mit Schweißapparaten voneinander getrennt verden müſſen. Die Strecke Mainz-Bingen dürf⸗ te wohl längere Zeit geſperrt bleiben. Glücklicherweiſe waren keine Menſchen in dem berunglückten Zug; das Unglück wäre ſonſt un⸗ abſehbar geweſen. Das Unglück ſcheint dadurch entſtanden zu ſein, daß der D-Zug das auf Halt ſtehende Einfahrtſignal überfuhr. Der Baha⸗ poſtwagen des D-Zuges, der an der Unfallſtelle zurückblieb, wurde nur wenig beſchädigt. Er war mit elf Beamten des Bahnpoſtamtes 15 in Worns beſetzt. Der Oberpoſtſekretär Schlitt hat hurch Anſchleudern gegen einen Verteilungs⸗ ſpind anſcheinend Bruſtquetſchungen und eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitten und iſt noch „Das haben Sie komponiert?“ Und ſpäter hatte ſie geſagt:„Schade, ich hätte ſo gern noch ein wenig mit Ihnen über Muſik geplaudert.“ Wie komiſch, daß er ſich heute, nach mehr als vierzehn Tagen, noch an jedes dieſer Worte ſo genau er⸗ innerte, dieſer paar liebenswürdig hingeworſe⸗ nen Worte, denen die junge Dame wohl ſelbſt kaum eine beſondere Bedeutung beigemeſſen. Und die Einladung zu ührem an jedem Dienstage ſtattfindenen Jourfix war wohl auch micht ſo ernſt gemeint geweſen. Oder doch? Gerade heute war ja Dienstag, und bis ſieben Uhr würde Fräulein Gudden ſicher empfangen. Man ging ja zu die⸗ ſen Nachmittagstees im Straßenanzug, und er war hinreichend elegant angezogen. Sollte er—2 Schließlich konnte man es ihm mit Recht übel⸗ nehmen, wenn er eine ſo liebenswürdige Ein⸗ ladung einfach unbeachtet ließ. Vielleicht war es auch für ſeine Gemütsſtimmung ganz gut, eini⸗ mal unter Menſchen zu kommen— und die Chi⸗ kagoer ſogemammte gute Geſellſchaft, von der man in ganz Amerika ſo wenig Rühmenswertes er⸗ zählte, einmal in der Nähe zu betrachten, war am Ende auch nicht unintereſſant! Und froh, ein paar Scheingründe gefunden zu haben, die ihm erlaubten, den wahren Grund ſeines Entſchluſſes ſich ſelbſt eingeſtehen zu müſſen, machte er ſich auf den Weg nach dem Palais des„Filmkönigs“. Ein paar Kilometer hatte Joachim erſt mit der Chikagoer Hochbahn zurückzulegen, dieſem ſchwarzen, polternden Ungetüm, dann waren noch ein paar Sbraßen zu Fuß zu durchqueren, und nun ſtand er vor dem anſpruchsvollen Prunk⸗ bau. Hier alſo wohnten Stephan Gudden und ſeine Tochter! Keiner dieſer beiden Menſchen ſchien Joachim dahineim zu gehören. Und unwillkürlich mußte er ſich den derben, vierſchrötigen Mann in einer anderen, viel paſſendeven Situation vor⸗ ſtellen: in Hemdärmeln, hohen Stiefeln, eine im mit einem ſpöttiſchen Lächeln auf den ö 1 wurden. Wie in einer Fabrik! dachte 17 Jes Sie ſehr verletzt, Herr Dowſen?“ Und dann: Pfeife im Munde, inmitten eines großen Bauernhofes— die feüne, ſchlanke Blondine aber in einer hübſchen bleimen Villa in einem der vor⸗ nehmen, ſtillen Viertel Münchens. 11 Im Vorgarten des Guddenſchen Palais hiel⸗ ten zahlreiche Automobile, und es war noch im⸗ mer ein fortwährendes Gehen und Kommen von Gäſten. Joachim war wohl der einzige, der hier zu Fuß eintraf. Die beiden Bedienten am Portal machten zwar etwas erſtaunte Geſichter, wieſen ihm aber danm auf ſeine Frage mit größ⸗ ter Höflichkeit den Weg nach den Geſellſchafts⸗ räumen. Zwei andere nahmen ihm oben Man⸗ tel, Hut und Stock ab. Dann bat Will, der erſte umd älteſte Diener des Hauſes, um ſeinen Na⸗ men, begleitete ihn zum Empfangsſalon und rief wie ein Marktſchreier von der Schwelle aus mit lauter Stimme in das Gedränge der Gäſte: „Miſter Joachim Dowſen!“ Das war die Manier, wie man hier eingeführt wurde. Sich jedem ein⸗ zelnen der Gäſte durch die Wirtin vorſtellen zu laſſen, wäre undurchführbar geweſen. a Von den Beſuchern, die in Gruppen umher⸗ ſtanden blickten ſich nur wenige flüchtig nach dem Eintretenden um und fuhren dann in ihrer Un⸗ terhaltung fort. Man ſprach meiſt ſehr laut und ungeniert. Endlich entdeckbe Joachim Lore Gud⸗ den in einem Kreiſe von Herren und Damen; über alle hinweg ragte Theddy Staufords kahler Vogelkopf. 5 „O, wie mett, daß Sie ſich eimmal ſehen laſſen! begrüßte Lore den Ankömmling und veichte ihm im ihrer natürlich⸗herzlichen Weiſe die Hand.„Ich hatte ſchon früher auf Ihren Beſuch gevechnet. Joachim endſchuldigte ſich mit überreichlicher Arbeit, und das gab Theddy Gelegenheit, den Umſtehenden mit wichtiger Miene zu verſichern: „Herr Dowſen iſt nämlich Künſtler, Komponiſt, Pianiſt und ſo. Ich garantiere Ihnen, Sie ha⸗ ben ſo etwas Phänomenales von Klavierſpiel t gehört. Alſo wirklich ſamos, ſage ich Gene 1 ortſetzung folgt) Einh der Geflügelzüchter 1926. ohne Bewußtſein. Der Poſtaſſiſtent Horn hat eine leichte Gehirnerſchütterung davongetragen. Bei⸗ de Beamten wurden ins hieſige Städtiſche Kran⸗ kenhaus übergeführt. Die übrigen Beamten ſind nicht verletzt. e. Die Feuersbrunſt in Schwichtenberg wtb. Friedland, Mecklenburg, 1. Okt.(Radio.) Die Feuersbrunſt, die am 23. September im Dorfe Schwichtenberg 51 Gebäude einäſcherte, hat nach den jetzt abgeſchloſſenen Feſtſtellungen einen Schaden von 1½ Million Reichsmark verurſacht. Außerdem haben die polizeilichen Ermittelungen nunmehr entgültig Brand⸗ ſtiftung als Urſache ergeben. Ein Schwichten⸗ berger Beſitzer konnte der Tat überführt wer⸗ den. Er hatte ſich dadurch verdächtig gemacht, daß er ſich der Vernehmung entzogen hatte. Er wurde dann in einem Verſteck aufgefundey, und dem Oberſtaatsanwalt zugeführt. gihwere Kohlenſtauberplofon in Darmſtadt f 4 Verletzte, einer davon bereits geſtorben. wib. Darmſtadt, 1. Okt.(Radio.) Durch das Geräuſch einer ſchweren Detonation wurde die Bevölkerung Darmſtadts heute Nachmittag kurz vor 3 Uhr aufgeſchreckt. In der Schrauben⸗ fabrik der Bahnbedarfs⸗A.⸗G., in der es erſt vor kurzem zu einem Brande gekommen war, war eine Kohlenſtaubexploſion eingetreten. Ueber den Gebäuden der Fabrik, deren Dachſtuhl in Brand geraten war, erhob ſich eine dichte, weithin ſicht⸗ bare Rauchwolke. Infolge des ſtarken Windes griff der Brand auch raſch auf die von der Ex⸗ ploſion berührte Schmiedehalle des Unternehmens über, die kurz darauf ebenfalls in hellen Flam⸗ men ſtand. Vier Arbeiter wurden mit ſchwe⸗ ren Brandwunden ins Kran⸗ kenhaus gebracht.— Einer von ihnen iſt ſeinen Verletzungen erlegen, während ein zweiter in äußerſter Lebensgefahr ſchwebt. Eine Stunde nach der Exploſion war trotz des Aufgebots aller verfügbaren Feuerwehrkräfte u. ubwohl ein heftiger Regen niederging der Brand noch nicht bezwungen. Lokale Hachriehten „Dam Verräter umgarnt“. Dieſes Ritterſchauſpiel, das am letzten Sonntag von der Jünglings ⸗Sodalität ganz hervorragend geſpielt und mit großem Beifall aufgenommen wurde, wird am nächſten Sonntag wiederholt werden. Der Vorverkauf der Eintrittskarten hat bereits be— gonnen und iſt die Nachfrage wieder äußerſt rege. Wer alſo am nächſten Sonntag einen gemütlichen und doch auch erhebenden Abend verleben will, möge ſich ſchon jetzt entſprechende Karten beſorgen. Die Vorverkaufsſtellen find im Inſerat dieſer Nummer angegeben. Die Polizei warnt vor einem etwa 25— 30 Jahre alten Betrüger, der unter der An- gabe Bilder vergrößern zu wollen, in die Familien ſich Eingang verſchafft und ſich Bilder und Vorſchüſſe aushändigen läßt, ohne ſich wieder ſehen zu laſſen. Arbeitsjubiläum. Morgen Donners- tag, den 3. Oktober feiert Herr Hans Niebler 5., Wilhelmſtraße Nr. 4, bei der Firma Brown Boveri ſein 25jähr. Arbeitsjubiläum. Wir gratulieren. UMNaoch iſt es Zeit, darum beſorgen Sie ſich rechtzeitig noch Eintrittskarten für in den Kaiſerhof, wo am Sonntag, den 6. Oktober das ſchöne Drama aufgeführt wird„Marianne ein Weib aus dem Volke“, 1 Vorſpiel u. 5 ſpannende Akten. Es lohnt ſich, dieſes Drama anzuſehen. Näheres ſiehe heutiges Inſerat. D. S. 3. Die Deutſche gau · und Siedelung, zinsfreies Bauen, hat ſeit 1926 allein in Heſſen 707 Wohnhäuser erbaut und zwar in Starkenburg 421 Häuſer mit 623 Wohnungen, in Rheinheſſen 51 Häuſer mit 76 Wohnungen und in Oberheſſen 135 Häuſer mit 151 Wohnungen. Intereſſenten erhalten jederzeit Aufklärung durch den Obmann der Ortsgruppe. Mitglieder leſen das heutige Inſerat. eee Oereins-⸗Anzeiger S e ee Jentralvevhand chviſtl. Fabrik · u. raus · partarbeiter. Ortsgr. V'heim. Mittwoch Abend 8 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen eine wichtige außerordentliche Mitgliederver- ſammlung ſtatt. Es wird gebeten, daß alles reſtlos erſcheint. Für den Vorſtand: Müller P. Radf.-. Verwärts. Samstag, 5. Oktob., abends halb 9 Uhr findet im Lokal z. Brau- haus eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen Wich⸗ tigkeit wird ein jedes Vorſtandsmitglied dringend erſucht, zu erſcheinen. Der 1. Vorf. N Unſere 9 onatsverſammlung findet am Donnerstag, den 4 Okt, abends halb 9 Uhr im Lolal z. gold. 5 tern ſtatt. Der Elub halt am 25.— 28. Ott. Das braune Wohnzimmer Vorrat ca. 60 Stück 1010. 943. 860. 620. 345.— 495. 480. F 4, 1.3 u. 20.21 E 4, 1 und E 3, 13 735. Gedlegen die form teich die Wirkung, dillig der preis Ein Angebot würdig unserer Bedeutung: Die blonde Wohnküche Vorrat ca. 120 Stücs 825.— 365. 480. 375. 340. 315. 230.— 1475. 447.— 393. 295. Dle Besichtigung unserer Groß- Schau ist ein Erlebnis Der Besitz aber schôfft wirélich Freude fürs Leben! Wöhrend der Nöbelschau gewöhren wit bei Ber trotz obiger Preise auf alle Möbel 12% Rabatt An Beamte und festengestellte evtl. ohne Anzahlung KUpFERMHANN e. Das große NMöbel- Kaufhaus Suddeutschlonds NANNH EIN Kostenlose Auto-Abhoſung zu/ecłs zu/angloser Besichtigung! Fordern Sie gratis Jubilsums-Hendketelog Nr. 26 Tellzahlung bis 24 Monate fel. 26807/ Kostenlose Lagerung Gegründet 1903 16 Schaufenster E Samstag, 3. Oktober teiertagshalber geschlossen! den Kreditverein. jährige Geflügelausſtellung ab. Es halb alle Mitglieder frdl. eingeladen. Der Vorſtand. .- u. g.. Teutonia.(Schützenabteilung). Donnerstag Abend halb 9 Uhr Verſammlung im Schützenhof. Bericht über unſere Schießer⸗ folge, Reichsverband-Ehrenzeichen, Preiſe uſw. Einteilung der Mannſchaften für nächſten Sonn⸗ tag in Lampertheim. Verſchiedenes. Alle Vor- ſtands⸗ und Mitglieder ſind hierzu frdl. einge- laden. Der Vorſitzende. ſind des- Pech. Von einer Münchener Loſeverſandtſtelle war einem Juſtizoberſetretär ein Los der Mün⸗ chener Kurpark⸗Lotterie zugeſchickt worden. Der Empfänger beachtete die Zuſendung nicht und zahlte trotz wiederholter Mahnungen nicht. Bei der jüngſten Ziehung fiel nun gerade auf dieſes Los der Hauptgewinn von 10000 Mark, der nun nicht zur Auszahlung kommt. Vorſicht vor Bettlern. Dieſer e wurde eine 37 Jahre alte Witwe in 1 6 bei Ludwigshafen von einem Bettler, den ſie abge⸗ wieſen hatte, tätlich angegriffen und durch einen Schlag mit einem harten Gegenſtand am Kopfe erheblich verletzt. Der Täter ging flüchtig. Man kann nicht vorſichtig genug ſein. Es bürfte ſich empfehlen, die Wohnungstür gar ni 1477 machen. astür gar nicht aufzu Wein billiger als Mineralwaſſer! Ein heite⸗ res Vorkommnis zu den heutigen Weinpreiſen berichtet der„Stadt⸗ und Dorfanzeiger“ in Neu⸗ ſtadt a. d. H. Iſt denn die Welt verrückt, ſo fragte am Samstag ein Reiſender, der in der Winzergenoſſenſchaft Musbach eingekehrt war. Er trank zwei Viertel„Neuen“(Portugieſer) und ſeinem Chauffeur gab er eine Flaſche Selters⸗ waſſer. Darauf die Rechnung: Zwei Viertel je 20 Pfg. ſind 40 Pfg., ein Waſſer 45 Pfg., zuſam⸗ men 85 Pfennig. Bin ich verrückt, oder ſind Sie verrückt, meinte der Gaſt zum Kellner. In der 4 man ſchreiben müſſen: Neun⸗ nhundertzwanzig und neun koſtet mehr als der Wein. e Bankenfuſion und Kaufmann! Dem Kauf⸗ mann und ſeinen Mitarbeitern wird gerade in dieſen Tagen wieder gezeigt, welche Bedeutung die Banken in unſerem Wirtſchaftsleben haben. Um jedem Kaufmannsgehilfen eine gute Einfüh⸗ rung über Weſen der Banken und der Kreditge⸗ ſchäfte zu geben, veranſtaltet die Kaufmanns⸗ ſchule des D. H. V. am 5. und 6. Oktober in Frank⸗ furt a. M. in ihrem Hauſe Savignyſtraße 43, einen Wochenendlehrgang:„Was der Kauf⸗ mannsgehilfe vom Bankweſen und der Finanzie⸗ rungspolitik wiſſen muß. Vortragende ſind die Herren Schäffner. Berlin, von der Reichsfach⸗ gruppe Banken im D. H. V. und Erwin Albrecht, Marburg. Anmeldungen auch von Nichtmitglie⸗ dern— werden noch angenommen. im Gaſthaus 59 Fürſten Alexander ſeine dies Druckarbeiten jeuer irt worden sanbher, schnell und biltie ausgetahrt Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 1. Oktober 1929. Das Plenum war faft vollzählig. Den Vor⸗ ſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth. das Pro- tokoll Herr Verw.⸗Inſp. Alter. Der Zuhörerraum iſt ſchwach beſetzt. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung gab Herr Beigeordneter Roos, der wäh⸗ rend des Urlaubs des Herrn Bürgermeiſters die Amtsführung innehatte, einige Kommiſſionsbeſchlüſſe bekannt, von welchen wir die wichtigſten anführen: Der Sickerbrunnen an der Zeppenwegtränke wird eingefriedigt, Koſten 400 Mark.— 50 Gasmeſſer wurden bezogen.— Die Jupplätze für Kirchweihe wurden vergeben u. zwar 1 Karuſſel für 950 Mk. 1 Schiffſchaukel für 825 Mk. und 1 Schießbude für 200 Mk. Zur Tagesordnung: N Punkt 1. Bezeichnung der neuen Straßen am Tivoli. Im Intereſſe der Heimatgeſchichte und deren Pflege wird beſchloſſen, die betr. Straße „Am Königsacker“ zu nennen. Punkt 2. Abhaltung von Steuerſprechtagen durch das Finanzamt. Damit die Steuerſprechtage die im Intereſſe der hieſigen Steuerzahler liegen, weiter abgehalten werden, wird beſchloſſen, die Koſten hierfür, monatlich 5.40 Mk. auf die Ge⸗ meinde zu übernehmen. Punkt 3. Unterhaltung der Waſſermeſſer; hier Rückerhebung der Unterhaltungskoſten von den Grundſtückseigentümern. Während des äußerſt kal⸗ ten Winters im letzen Jahre ſind ca 450 Waſſer- meſſer geſprungen, deren Herſtellung über 4000 M. koſten. Der Gemeinderat beſchließt nach ausge; dehnter Debatte, die Hälfte dieſer Koſten auf die Gemeinde zu übernehmen; die andere Hälfte haben die Grundſtückseigentümer zu tragen. Zugleich ſoll bekanntgemacht werden, daß künftig derartige Repa- raturen von den Hausbeſitzern allein zu tragen ſind. Punkt 4. Die vorläufigen Steuern der Ge⸗ meinde Viernheim für das Rj. 1928; hier deren Umwandlung in endgültige. Der Gemeinderat be— harrt weiter auf ſeinem ſchon gefaßten Beſchluß der Ablehnung der geforderten Umwandlung, da dadurch die Steuerzahler mit einem Nachtragsſteuerzettel pro 1928„beglückt“ werden würden, umſomehr, da der eigentliche Differenzbetrag ganz gering iſt. Punkt 5. Ausſchlag der Gemeindeſteuern für 1929. Die vom Gemeinderat geforderte Auf- klärung über die falſche Steuerfeſtſetzung, weswegen der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung eine Er⸗ mäßigung von 11 Prozent beſchloſſen hat, wird dadurch gegeben, daß das Kreisamt mitteilt, daß es die 11 Prozent Ermäßigung nicht anerkennen könne, da die Steuerfeſtſetzung extra ſo hoch ange- nommen worden wäre, da Ausfälle zu erwarten ſeien. Der Gemeinderat nimmt in einem gehar⸗ niſchten Schreiben hiergegen Stellung. Punkt 6. Klage der Gemeinde Viernheim geg. In dieſer Sache iſt ſchon Ter— min am 8. Okt. vor dem Einzelrichter angeſetzt. Der Gemeinderat beauftragt die Finanzkommiſſien in der heute Abend ſtattfindenden Sitzung mit dem Aufſichtsrat des Kreditvereins, der zu einer gütl. Auseinanderſetzung bereit iſt, einen annehmbaren Vergleich zu ſchließen u. den Termin zurückzuziehen. Punkt 7. Beſteuerung der Allmendgrundſtücke und der Rezeßholznutzungen. Der Kampf gegen die Doppelbeſteuerung geht weiter. Bezüglich der Rezeßholznutzungen wurde ein Teilerfolg erſtritten. Die Gemeinde zahlt aber immer noch 50000 Mk. Steuern, ohne hierfür eine Einnahme zu haben, ſie iſt wohl Eigentümerin der Allmend, kann aber hierüber nicht verfügen, alſo gilt ſie lediglich als Treuhänderin. Der Gemeinderat beſchließt ein⸗ mütig gegen die als ungerecht erachtete Steuern zu kämpfen. Punkt 8. Aerztevertrag. Der Medizinalver⸗ band erachtet einen 4. Arzt für notwendig und legt ein diesbezügliches Geſuch vor. Da die An— ſtellung eines 4. Arztes von der Anzahl der Ver— ſicherten abhängig iſt, wird die Bürgermeiſterei mit der diesbezüglichen Feſtſtellung betraut, worauf eine Kommiſſion mit der kompetenten Stelle des Verbandes der Kaſſenärzte Rückſprache nehmen ſoll. Punkt 9. Durchführung von Pfändungen. Auf die diesbezügliche Stellungnahme des Gemeinderats wegen den Pfändungstafeln auf den Tabakfeldern teilt das Kreisamt mit, daß der Vollziehungsbeamte gemäß ſeinen Vorſchriften, alſo richtig gehandelt habe. Hiervon wird Kenntnis genommen. Punkt 10. Wohnungszwangsmaßnahme. Der Gemeinderat beſchließt für evtl. zu exmittierende Mieter den Schulkeller nicht mehr zur Verfügung zu ſtellen.— Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Geheime Sitzung: Sparkaſſengeſuche. CCC Waldſportplatz. Wochenplan: Mittwoch 6 Uhr: 1. M. in Sport komplett erſch. Donnerstag 6 Uhr: 2. und 3. M. Training Freitag 6 Uhr: Schüler⸗Training „ 8„ Spielausſchuß Freitag halb 9 Uhr: 1. Mannſch. mit Erſatzleuten gymnaſt. Hallentraining im Vereinslokal in Sport und leichten Schuhen. Sonntag, 6. 10. 29.: 4. Verbandsſpiel im Kreis Unterbaden gegen Feudenheim. morgens halb 10 Uhr: Zuſammenkunft des Vor⸗ ſtandes auf dem Sportplatz.