heute Freitag 1 1 ſtärkſten Filmwerk Als Einlage: Ein Harry Piel in ſeinem zur 27. Propaganda⸗ Vorſtellung kommen im Die geheimnisvolle Macht köstliches Lustspiel in 2 Akten. eine Freikarte. in 6 Harry Piel Akten. Ein Freitagsbeſuch des — Betr.: Unterhaltung des gemeinheitl. Faſelviehes. feln ſoll losweiſe auf dem Submiſſionswege ver⸗ geben werden. Oktober 1929, vormittags 11 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 abzugeben. Bekanntmachung. Die Lieferung von 70 Zentner Futterkartof⸗ Offerten ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, den 9.48, Viernheim, den 3. Okt. 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. gebr. mit 2 tür. Spiegel⸗ ſchrank Mk. 260,—, mit 3tür. Spiegelſchrank Mk. 350,—. Zimmer ⸗ Büffet 125, Schreibtiſche 28, 65, Diwan, Chaiſelongue 38, Waſchkommode 38— 75, Sekretär, Eiſen u. vollſt. Holzbetten v. Mk. 48, an, Küchenſchränke 28, 1 u. 2 tür. Schränke ete., ziehtiſche 28 wegen ſof. Räumung billig zu verk. 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Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem uner- forschlichen Ratschlusse gefallen, unseren lieben treu; besergten, unvergeßlichen Gatten, Vater, Grobvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Peter Schlosser 1. nach längerem, geduldig ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten an seinem 68. Geburts- —— S—— — fällige —— 09 gegen die gleiche — = — Junge hähnchen Geflügelzüchter gehunmann, Luchs. Mernheim— ah Maellagl- Verband i Die Mitglieder werden gebeten, Rechnungen bis zum 15. d. Mts. beim Geſchäftsführer Adler abzugeben, zwecks Auszahlung derſelben. tage, gestern Abend halb 8 Unr, in die Ewigkeit ab- zurufen. Um stille Teilnahme bitten Viernheim, den 4. Oktober 1929. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 5 Uhr vom Trauerhause, Mannheimerstr. 8, aus statt. ſämtliche ———— Der Vorſtand. SaAAA AA eee eee eee eee Geſchäfts⸗ Uebernahme u.⸗Empfehlung Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſonders auch den werten Ver⸗ wandten, Freunden, Bekannten, Nachbarn und den ſeitherigen Kunden die Hauſe betriebene Geſchäft mit Dach- Und Hondltorefwar en Gerhaut höfl. Mitteilung, daß ich das in unſerem ſelbſt übernommen habe und weiterbetreibe. kauf gebracht und wird hierdurch jedem Geſchmack Große Auswahl in Kaffee und alle Backwaren gewährt. ſtimmt Dauerkunde bleiben. Um gefl. Unterſtützung bittet Es werden nur erſtklaſſige und jeden Tag friſche Waren zum Ver⸗ Rechnung getragen. Teegebäck Zur beſonderen Einführung wird ein Nabatt von 5 Prozent für Machen Sie einen Verſuch und Sie werden be⸗ J. Klee, Lampertheimerſtr. 3 gegenüber der Schillerſchule. οονοννονοννονντνοοντντ ννοντ²⁰ο⁷õ²ο⁷ẽ²õ))οꝰε⁰ỹ⁰⁰⁰τν⁰νονꝰ⁷ꝰ²⁰õ)νõ¹)ꝰᷓ.νοᷓοννꝰ⁰ꝰνννννοτ Apfelwein Liter 30 Pfg. Alter Apfelwein Liter 40 Pfg. Lebensmittelhaus peter Noschauer „zum Rebſtock“ Männergeſangverein Unſer langjähriges treues Ehrenmit⸗ glied, Herr Peter Schloſſer 1. iſt aus dieſer Zeitlichkeit abgerufen worden. Behufs Teilnahme an der Beerdi⸗ gung verſammeln ſich die Mitglieder Samstag halb 5 Uhr im Vereinslokal. Der Vorſtand. Leeves Zimmer zu vermieten. Näheres Tivoli 12 geleeberinge. v 20 täglich. 8 frische Süssbücklinge Sonntag, den 6. Oktober 1929 Entſcheidungsſpiel in Ladenburg 1. und 2. Mannſchaft. Jugend ſpielt in Viernheim gegen Waldhof. Abfahrt wird im Lokal bekannt * gegeben. Freitag Abend punkt halb 9 Uhr Spieler⸗ verſammlung im Lokal. Die Leitung. eee ee Zur Kinderpflege empfehle: Kinderſchutzgürtel zum Befeſtigen der Kinder am Wagen und Bett Stck. 1,50 Kinderkräftigungswein (Tokayer) Fl. 1,25, 1,50 und 2,40 Neſtles u. Kufeke Dſ. 1,80 Leciferrin bei Blutarmut u. Schwäche Fl. 1,75 Gummibetteinlagen Kinderſchwämme und Seife Puder u. Wundſalbe in groß. Ausw. Rathaus ⸗Drogerie Peter Meskarr. 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Samstag Abend punkt halb Fleißiges ehrliches Mädchen für einige Wochen ge⸗ ſucht. Zu erfragen im Verlag d. Bl. Wie der Herr, 80 das Seschirr! Wer ſich einen Karſt von Qualität anſchaffen will, der gebe 20 Pfg. mehr aus und kaufe ihn bei Valt. Winkenbach, Weinheimerſtraße 53 . 1917 1 t e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bank und Spar kaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3 000 000 Veſorgung aller rr e Angelegenheiten 9 Uhr Singſtunde. Pünktliches u. vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.— Nach der Singſtunde ca. halb 11 Uhr findet eine Vorſtandsſitzung ſtatt, wozu alle Herren Vor- ſtände höfl. eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Radf. P. Amicitia. Samstag, 5. Oktober, abends 8 Uhr im Lokal Mitgliederverſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden alle Mitglieder gebeten vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Geſ.-V. Liederkranz. Samstag, 5. Oktober Singſtunde im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend notwendig. Der Dirigent. Radf.⸗V. Vorwärts. Samstag, 5. Oktob., abends halb 9 Uhr findet im Lokal z. Brau⸗ haus eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen Wich⸗ tigkeit wird ein jedes Vorſtandsmitglied dringend gleich ins erſucht, zu erſcheinen. Der 1. Vorſ. 2 tralverband der Arbeits invalid Waben, Wehe Nee ee eee Viernheim. Sonntag, 6 Okt., vorm. halb 11 Vom Guten das Beſte bekommſt Du Uhr findet in der Kanone eine Vorſtandsſitzung dort, drum iſt es für Dich der ſtatt. Nachm. 2 Ahr findet in der Goetheſchule richtige Ort. Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Vollzähliges Er⸗ Schlafzimmer ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Reichsbauner Schwarz-Rot-Gold(Schutz Wohnzimmer und ſportabteilung). Sämtliche Sportler haben am Kücheneinrichtungen Sonder- Angebot! la Malaga. 1.50 Rathaus⸗Drogerie P. Moskopp ZZ 1 doch lieber Sonntag morgen auf unſerem Sportplatz zu er, ſcheinen, wo u. a. eine Beſprechung ſtattfindet betr. der Schutzſportſchlußkämpfe in Ludwigs⸗ hafen am 13. Okt. Bei ungünſtiger Witterung am Dienstag Abend 8 Uhr Sportlerverſamm⸗ lung. Der Schutzſportleiter. J Amer und Auch 4 gierung das Beileid ausgeſprochen.— Auch Land⸗ kabinett das innigſte Beileid des heſſiſchen Land⸗ ſender veranſtaltete geſtern abend eine Gedächt⸗ viernheimer (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vie ruh eim Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feierta i ag onn⸗ ge.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mt. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſetige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich ei b ie ei 0 0 halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Heitungsiräger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117— Telegramme: Anzei i i legra j ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 232 3 20 Zum Tode Dr. Streſemanns Weitere Veileidskundgebungen Aus der ungeheuren Fülle von Beileidskund⸗ gebungen anläßlich des Todes Dr. Streſemanns ſeien nur noch folgende herausgegriffen: Beileidstelegramm der heſſiſchen Regierung. Darmſtadt, 3. Oktober. Staatspräſident Dr. Adelung, der gegenwärtig zu einer Länderbe⸗ ſprechung in Berlin weilt, hat der Reichsregie⸗ rung und der Witwe des verſtorbenen Reichs- außenminiſters namens der heſſiſchen Staatsre⸗ tagspräſident Delp hat an Reichskanzler Müller ein Telegramm gerichtet, in dem er dem Reichs⸗ tages ausſpricht. Heſſen hat ſich der Anordnung des Reichsin⸗ nenminiſters, anläßlich des Ablebens des Reichs⸗ außenminiſters die Gebäude der Reichsbehörden bis Sonntag einſchließlich der Trauerfeier zu be⸗ flaggen, angeſchloſſen. der König von England: London, 3. Oktober. Der Privatſekretär des engliſchen Königs hat vom Buckingham⸗Palaſt aus an den deutſchen Botſchafter Sthamer fol⸗ gendes Schreiben gerichtet: „Der König, der ſich in Sandringham befindet, wünſcht, daß ſich Eurer Exzellenz ſein Beileid zu dem großen durch den Tod Dr. Streſemanns erlittenen Verluſt ausſpreche, den Seine Mek jeſtät als einen Verluſt nicht nur für Deutſchland ſondern für ganz Europa betrachtet. Der König erinnert ſich gern ſeines Zuſammentreffens mit Dr. Streſemann, als dieſer in London war und hat die Trauerkunde mit einem Gefühl aufrich— tigen Bedauerns erhalten, das vom ganzen eng— liſchen Volk geteilt wird. Die Trilolore weht auf Halbmaſt Briands herzliche Teilnahme. Paris., 3. Oktober. Auf dem Gebäude des franzöſiſchen Außenminiſters weht ſeit heute mor— gen Frankreichs Fahne auf Halbmaſt. Die franzöſiſche Regierung nimmt offiziell teil an Deutſchlands Trauer über den jähen Heim— gang ſeines Außenminiſters. Briand, der zur Erholung auf dem Lande weilte und vom Quai d'Orſay gegen 8 Uhr telefoniſch benachrichtigt wurde, hat ſofort ſeinen Urlaub abge— broch en. Er iſt im Automobil nach Paris zu— rückgekehrt und hat ſich ſofort auf die deutſche Botſchafter begeben, wo er, wie gemeldet, dem in Vertretung des Herrn von Hoeſch die Ge— ſchäfte führenden Botſchaftsrat Dr. Rieth in tief— ſter Bewegung ſein und der franzöſiſchen Re⸗ gierung Beileid zum Ausdruck brachte. Sein Beſuch war mehr als nur eine formale Geſte internationaler Höflichteit Briand, dem man die Erſ chütterung, in die ihn die Nachricht ver— ſetzt batte, deutlich anmerkte, ließ ſeinen Gefüh— len freien Lauf. Er betonte. wie ſehr ihn per⸗ ſönlich das Ableben Streſemanns getroffen ha— be. mit dem ihn über die offiziellen Beziehun⸗ gen hinaus die Gefühle tiefſter Sympathie und aufrichtigſter Freundſchaft verbunden haben. * Weitere Beileidskundgebungen ſandten u. a. die Regierungen von Rußland, Ungarn, Spa⸗ nien. Holland, Dänemark. Jugoflawien, Polen, außerdem Macdonald. Henderſon, General Da⸗ wes, Staatsſekretär Stimſon, beſonders herzlich gedachte des toten„Freundes“ der Botſchafter der Vereinigten Staaten Schurmann. Rundfunk trauert um Streſemann Berlin, 4. Oktober. Der Berliner Rundfunk⸗ misfeier für Dr. Streſemann, die in ſämtlichen Sendern und auch im Weltrundfunkſender Deutſchlands übertragen wurde. Nach einer mu⸗ ſikaliſchen Einleitung hielt Abg. Dingeldey(D. Vp.) die Gedächtnisrede und ſchilderte Dr. Stre⸗ ſemann als Menſchen und Politiker. Der Red⸗ ner ſprach mit ſichtlicher Rührung davon, daß er treſemann noch vorgeſtern abend geſprochen und ihn auf ſeine erſchütternde Geſundheit auf⸗ merkſam gemacht habe. Streſemann habe aber nie auf ſeinen Körper Rückſicht genommen, ſon⸗ dern habe nur ſeinem Volke dienen wollen. Die Die letzten Stunden vor dem Tode . Ueber die letzten Stunden macht die BZ. noch folgende Mitteilungen: Wie wenig man auch im engſten Kreiſe Streſemanns auf eine nahe Kataſtrophe vorbereitet war, erkennt man daran, daß in die Villa, Friedrich-Ebert-Straße 17, auf den Nachmittag einige Freunde des Hau⸗ ſes zu einer Bridgepartie eingeladen waren. Streſemann ließ, als er ſich in ſein Schlafzim⸗ mer begab, das in der oberen Etage der Villa liegt, in guter Laune die Teilnehmer der Bridgepartie grüßen. Etwa um 22 Uhr wollte Dr. Streſemann ſich für die Nacht zurechtmachen, um möglichſt früh einzuſchlafen und für die heutige Konferenz der Miniſterprä⸗ ſidenten friſch zu ſein. Die Schweſter, die ſich ſtändig im Schlafzimmer aufhielt, um bei den leiſeſten Anzeichen eines ſchlechtern Befindens zur Hand zu ſein, reichte ihm Mundwaſſer und Zahnbürſte. Streſemann war gerade damit be— ſchäftigt, ſich die Zähne zu putzen, als ſich ſein Geſichtsausdruck plötzlich verzerrte. Er ließ die Zahnbürſte fallen, griff mit der rechten Hand in die Luft, machte einige Bewegungen, verſuchte zu ſprechen, vermochte aber kaum zu lallen und fiel röchelnd auf die Kiſſen zurück. Die alarmier⸗ ten Familienangehörigen riefen ſofort Profeſſor Dr. Kraus und Profeſſor Dr. Zondeck ins Haus. Als die beiden Aerzte eintrafen, ſtellten ſie einen Schlaganfall feſt. A — die Trauerkundgebung im Reichsrat Berlin, 3. Oktober. Zu Beginn der heutigen Reichsratsſitzung fand eine Trauerkundgebung für den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtatt. Reichsinnenminiſter Severing hielt, während . von Brahms ſchloß die ier. 5 8 ſich die Reichsratsmitglieder von ihren Sitzen Weg er (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchl ür i ö ed lung a 0 5. hluß für Inſerate und?. Gefen größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme 10 Antelgen in Ae eſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Veutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkei ückſichti Für di s. bor Anzeig h Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden n innenminiſter ergriff Staatsſekretär Dr. Weis— mann das Wort. Im Anſc daran fand die eigentliche Sitzung des Reichsrats unter Vorſitz des Staatsſekretärs Zweigert ſtatt. Angenommen wurdo das Geſetz zur Verlängerung der Gel— tungsdauer des Steuermilderungsgeſetzes um ein Jahr. Ferner wurde eine Novelle zum Scheck— geſetz und zum Wechſelſteuer-Geſetz angenom— men. wonach Mißbräuchen bei der Vordatierung von Schecks entgegengetreten werden ſoll. Albert Thomas zum Tode Streſemanns. Genf, 4. Okt.(Radio.) Der Direktor des in— ternationalen Arbeitsamts Albert Thomas ſandte an die Reichsregierung das folgende Beileidsteleggnamm zum Tode Dr. Streſe⸗ manns: „Erfahre mit Beſtürzung Ableben Dr. Streſemanns. Empfinde dieſen ſchweren Ver— luſt für Deutſchland wie für ganz Europa und wie für Politik internationaler Verſtän⸗ digung, deren Notwendigkeit er ſo ſtark empfand, der er mit allen ſeinen Kräften bis erhoben, die Traueranſprache. Nach dem Reichs- zur Selbſtaufopferung gedient und die er ſo 1 Reichsaußenminiſter Dr. Guſtav Streſemann, geboren am 10. Mai 1878 zu Berlin, geſtorben am 3. Oktober 1929. weittragend gefördert hat. Internationalem Arbeitsamt war er ſeit 10 Jahren ein treuer Anhänger wie mir ein perſönlicher Freund. Bitte Reichsregierung, Ausdruck unſeres tieſ⸗ empfundenen Beileids anzunehmen. gez.! Albert Tomas“. Trauerflaggen auf den Dienſtgebäuden der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden. wtb. Ludwigshafen, 4. Okt.(Radio. Sämtliche Dienſtgebaude der franzöſiſchen Be— ſatzungsbehörde Ludwigshafens und den an⸗ deren Orten der Pfalz haben aus Anlaß des Ablebens des deutſchen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann die Floggen auf Halbmaſt geſetzt ———— Neueſte Telegramme Macdonald in Waſhington g Waſfhington, 5. Oktober. Der britiſche Premierminiſter Mardonald iſt geſtern, von einer großen Volksmenge lebhaft begrüßt, hier ein⸗ getroffen und hat ſich ſafort zum Weinen Hauſe begeben. Macdonald wird begrüßt. Newyork, 4. Oktober. Premierminiſter Mac— donald hat gegen 5 Uhr MEZ. die„Berengaria“ verlaſſen und wurde nach einer Begrüßung durch die Behörden in feierlichem Zuge nach dem Rat— hauſe geleitet, wo die Ueberreichung der Ehren— bürgerurkunde erfolgte. Der engliſche Premierminiſter wurde auf ſei— ner Fahrt zum Rathaus von den dichtgedrängten Menſchenmaſſen begeiſtert begrüßt, Macdonalds Ankunft in Newyork. Newyork, 4. Okt. Premierminiſter Mac⸗ donald wurde im Rathaus von Bürgermeiſter Walker empfangen. Preſſevertretern gegenüber gab Macdonald eine Erklärung ab, in der er ausführte, der König habe ihm telephoniſch die beſten Wünſche für den Erfolg ſeiner Miſſton übermittelt. Er fühle inſtinktio, daß die Erfolge ſeiner Miſſion ſich weit über die Grenzen ſeines Landes günſtig auswirken erden. *. 5 8 709 8 0 Die Vaden⸗Badener Konferenz Baden-Baden. 5. Oktober. Das Organiſations⸗ komitee für die Internationale Zahlungsbank trat geſtern zweimal im Hotel Stefania zu Sitzungen zuſammen. Die Beratungen dauerten von 10.30 bis 12.45 Uhr und von 17 bis 18.30 Uhr. Man unterhielt ſich im weſentlichen noch immer über verhandlungstechniſche Fragen. Es wurde be—⸗ ſchloſſen, einen Unterausſchuß zu bilden. Er ſoll die Spezialfrage der Treuhandverträge behan⸗ deln, welche die Gläubigermächte mit der inter⸗ nationalen Bank abzuſchließen haben. Die Mit⸗ glieder dieſes Unterausſchuſſes werden noch nicht genannt, doch ſteht feſt. daß alle Delegationen in ihm vertreten ſein werden. Soweit über den Verlauf der geſtrigen Ver⸗ handlungen Einzetheiten bekannt werden, beſprach man eine Reihe von ſchriftlichen Vorſchlägen, die von verſchiedenen Delegationn für den Ent⸗ wurf des Statuts der Internatianalen Bank ein⸗ gereicht wurben. Dieſe Vorſchlüge ſollen vor ih⸗ rer Beratung einer genauen Ueberprüfung un⸗ terzogen werden, um einen Uebeulick über die bekannt gegebenen Wünſche zu erhalten. Die Konferenz wurde auf Montag vertagt. „Lam der Sowjet“ notgelandet. Seattle, 5. Okt. Zwei Wiitglieder der ſeit zwei Tagen vermißten Beſatzung des Flugzeuges„Land der Sowjet“ ſind in der Stadt Claig(Alasſa) angelangt. Nach ihrem Bericht ſind ſie in der Nähe von Faerfall, 200 Meilen von Setka, notlgelandet. Die Beſatzung ſei unverſehrt. Hohe Beſtechungsgelder Berlin, 5. Okt. Die weitere Unterſuchung des Stklaretk⸗Standals hat ergeben, daß zwiſchen den Brüdern Sklarek und Mitgliedern des Magiſtrats ſowie der ſtädtiſchen Verwaltung rege geſchäftliche Beziehungen beſtanden haben. Aus den beſchlagnahmten Konten geht hervor, daß Zahlungen der Sklareks an beſtimmte Perſonen erfolgt ſind, die in einigen Fällen die 10 000 Mark überſteigen. Die Brüder Sklarek dürften danach wohl mit Beſtechungen gearbeitet haben. In dieſer Hinſicht werden die Vernehmungen heute beginnen. Cedar Creek Hill gleiſten infolge Wagen eines Eiſenbahnzuges. wurden verletzt, darunter eine Perſon ſchwer. Zugentgleiſung.— 21 Verletzte. Newyork, 5. Okt. Bei der Ortſchaft im Staate Kentucky ent⸗ eines Schienenbruchs fün, 21 Perſonen Lokale hachrichten N In der geſtrigen Gemeinderats ⸗ ſitzung wurden eingangs derſelben einige Kom- miſſionsbeſchlüſſe bekanntgegeben wonach: die Er⸗ hebung der Filialſteuer zurückgeſtellt wurde.— Für die Kriminal⸗Abteilung, die vom Rathaus nach dem Möbelhaus Brechtel, Rathausſtraße, verlegt wird, ſollen 2 Oefen angeſchafft werden.— Die Kündigung der Totengräber wurde bis 1. Januar 1930 zurückgeſtellt.— Für die Freiw. Feuerwehr werden Rauchmasken und für die Gemeinde Schläuche angeſchafft.— In den Verträgen mit Turnerbund u. Turngenoſſenſchaft betr. der Sport- plätze wurde das Kündigungsrecht gewahrt. Zur Tagesordnung ſtand ein Punkt und zwar: Klage der Gemeinde gegen den Viernheimer Kreditverein; hier Abſchluß eines Vergleichs. Der Bürgermeiſter meint, da Namen und Summen mit dieſer Ange- legenheit verknüpft ſeien, dieſelbe in die geheime Sitzung zu verweiſen. Dieſem wurde, ohne Wider- ſpruch des Kollegiums, entſprochen.— Weiter wurde noch beſchloſſen, das Einkaufsgeld derjenigen Ortsbürger, die ſich in den Jahren 1918—1923 eingekauft haben, mit 50 Prozent aufzuwerten. Das Einkaufsgeld iſt heute 1000 Mk., ſodaß alſo die Aufwertung 500 RM. iſt. Kommunalpolitiſches. Nach Ver⸗ lautbarungen ſind Bürgermeiſter Lamberth und Ge— meinderat Brechtel wieder in die Zentrums— partei eingetreten.— Zu den bevorſtehenden Gemeinderatswahlen haben die Sozialdemo— kraten ihre Kandidatenliſte bereits aufgeſtellt.— Es ſind ferner wieder Beſtrebungen im Gange, eine überparteiliche Liſte herauszubringen. * J. Der Omnibus nach Bingen geht um 10 Uhr an der Drehſcheibe ab. Alle Teilnehmer mögen pünktlich erſcheinen.— Die 1. Elf trägt morgen Sonntag ihr 3. Verbandsſpiel in Bingen aus. Für die Spieler heißt es auf— paſſen und die Sache nicht ſo leicht nehmen, um nach Möglichkeit Sieg und Punkte mit nach Hauſe zu bringen. * Warianne, ein Weib aus dem Volke! Dieſes wunderſchöne Volksſtück, Drama in 1 Vorſpiel und 5 ſpannenden Akten wird am Sonntag, den 6. Oktober 1929, abends 8 Uhr von der Operetten- und Theatergeſellſchaft Viern- heim im Saale zum„Kaiſerhof“ zur Aufführung gebracht. Es wird hier das Lebensſchickſal einer armen Frau, ſowie einer reichen Frau gezeigt in der Großſtadt Paris. Daraus kann man erſehen, wie weit auch Mutterliebe führen kann. Das Stück iſt vollſtändig aus dem jetzigen Leben ge— griffen. Verſäume es niemand, dieſes Volksſtück anzuſehen. Wir erinnern nochmals daran und bit-⸗ ten das titl. Publikum rechtzeitig um ihren werten Beſuch, da punkt 8 Uhr angefangen wird. Nähe- res ſiehe Inſerat. * Man ſoll des Guten nicht zu viel tun, darum ſei wieder darauf hingewieſen, daß Maggi's Würze gerade bei ſparſamer Verwendung ihre vorzügliche Wirkung entfaltet. Wenige Trop- fen genügen, um ſchwache Suppen und Soßen überraſchend zu verbeſſern und den Geſchmack von Gemüſen und Salaten zu verfeinern. Auf dem Waldſportplatz morgen mittag Viernheim gegen Feudenheim! In einem ſchönen Fußballkampf um 2 wert— volle Punkte kämpfen die elf Grünen der Vereini⸗ gung gegen die ſpielſtarken Feudenheimer. Es wird ein ganz intereſſantes Spiel werden, da Feudenheim unter allen Umſtänden gewinnen will! Ihr Elf der Erſten, aufgepaßt, ſpielt von der erſten Minute ab auf Sieg, lauft, ſchießt, nur Tore entſcheiden! den Beſuchern Laßt vorn im Sturm die von früher her ſo be⸗ Berliner Bilderbogen Im Zeichen der Anti⸗Lärmbewegung. Ware gegen Arbeit.— Das Kaufhaus des Elends.— Ein Dauerſängerrekord. 15 Von unſerem Berliner Mitarbeiter. Das Tagesgeſpräch in der Reichshauptſtadt bilden zur Zeit die Anti⸗Lärm⸗Bewegungen. Wir dachten zuerſt, daß damit die wenig anſprechenden, ohrenbetäubenden Lärmſzenen der Jazzkapellen gemeint wären. Vielleicht auch mancher Lärm, der im Kintopp entſteht, wenn plötzlich das Licht angeht und man gewiſſe Ueberraſchungen erleben kann. Nichts von alle dem. Der Magiſtrat ſelbſt, der die Anti⸗ Lärm⸗Bewegung ins Leben gerufen hat. Durch ein„Anti⸗Lärm⸗Preisausſchreiben“. Der Sie⸗ ger iſt bereits ermittelt. Der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Charlottenburg wird ein„Forſchungs⸗ inſtitut für Lärmbekämpfung“ angegliedert werden. Berlin ſelbſt wird in„Lärmzonen“ erſter, zweiter und dritter Ordnung eingeteilt, die Schutzpolizei hat ebenfalls eine neue Funktion erhalten, indem in Zukunft nicht nur Verkehrspatrouillen das Straßenbild beleben, ſondern auch„Lärmſtreifen“ Alles ſoll ſtati⸗ ſtiſch, wie immer, erfaßt werden. was da ſingt und pfeift, hupt und kreiſcht, dröhnt und ziſcht. Lärm und nochmals Lärm! Was dabei herauskommen ſoll, wiſſen wir noch nicht. Vielleicht iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß wir nach Fertigſtellung der Statiſtik eines Tages mit einem„Anti⸗Lärm⸗Miniſterium“ auch noch überraſcht werden. Das könnte unter Umſtänden eine ganz ſegensreiche Einrichtung werden. Zu ſeinem Arbeitsgebiet würden wir kannte Komblnationsmaſchine laufen, dann wird auch dieſes Spiel wieder ein Ruhmesblatt für Euch und den Verein werden. Eure treuen und begei— ſterten Sportanhänger werden wieder in dichter Runde dem Sportplatz ein feſtliches Bild geben und Gool rufen! Meine Freud mein Alles Den Frauen wird es Angſt und bang, wenn Waſchtag kommt in Sicht, weil's wahrlich eine Schinderei mit dieſem Waſchen iſt. Doch nehmt die„Friedel“ mal in's Haus die wäſcht das ganze Jahr, die Waſch ſo ſauber und ſo rein wie ſie noch niemals war. Und ein's, das ſagt am nächſten Tag die Frau mit gutem G'wiſſen, ich möcht wahrhaftig lieber Mann die„Friedel“ nicht mehr miſſen. Adam Friedel. Filmſchau. Der Film⸗Palaſt im Zeichen der Großfilmſchau. Zum Anfang des Winterſpielplans zeigt man des Central-Theaters zwei ausge— zeichnete Spitzenfilmwerke, die wirklich in allen Zeitungen der Welt als eine Sehenswürdigkeit der Welt bezeichnet wurden. Beide Filmwerke haben Millionen ſchon begeiſtert und werden Millionen noch begeiſtern. Es iſt das Beſte was je über die Filmleinwand ging und der Erfolg wird wie überall auch in Viernheim nicht ausbleiben. Norma Talmagde, Amerikas größte Tragödin. ſehen Sie in„Die Stunde der Entſcheidung“, u. Gilda Gray die gefeierte Tänzerin Amerikas ſehen Sie in„Die Teufelstänzerin“. Man wird über die dieswöchige Darbietungen des Viernheimer Film Palaſtes zufrieden ſein und ein Beſuch ift beſon⸗ ders zu empfehlen. Das ſchönſte und billigſte Vergnügen iſt und bleibt ein Beſuch des Central— Theater. Ein Beſuch überzeugt. Im U. T. Filmpalaſt wird heute und mor— gen ein Meiſterwerk der Filmkunſt gezeigt und zwar„Der geheime Kurier“ Iwan Mosjukin der bekannte und beliebte Darſteller, allen Filmbe— ſuchern bekannt aus dem Film„Der Kurier des Zaren“, ſpielt die Hauptrolle. Es iſt eines ſeiner Meiſterwerke. Weiter wirkt noch die reizende Lil Dagover mit. Somit hat der Film eine erſtklaſ— ſige Beſetzung, die für die außerordentliche Schön- heit dieſes Films bürgt. Jeder ſollte ſich dieſes unüberbietbare Programm anſehen. Als Beipro— gramm noch zwei gute Filmſchlager. Darum alles auf in den U. T. Palaſt, das Haus der erſten und guten Filme. Sie ſehen bei uns immer die beſten Erzeugniſſe der Filmproduktion. Bekanntmachung. Betr.: Feldpolizei. Wir machen daranf aufmerkſam, daß das Stoppeln von Kartoffeln auf noch nicht ganz ab— geernteten Grundſtücken verboten iſt. Unſer Feld— ſchutzperſonal wird Zuwiderhandelnde ohne weiteres zur Anzeige bringen, da in der letzten Zeit durch ſogen. Stoppler mehrfach Entwendungen von Feld- früchten vorgekommen ſind. Viernheim, den 4. Okt. 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. eee. Uereins⸗Anzeiger %%%. 0. Männergeſang⸗ Verein. Samstag Abend pünktlich halb 9 Uhr Singſtunde. Lt. Vor⸗ ſtandsbeſchluß werden alle, die nicht erſcheinen und nicht bei den Liſtenführern entſchuldigt ſind, paſſiv geſchrieben. Der Präſident. Radf.⸗B. Eintracht. Mitglied der Deutſchen Radf.⸗Union. Samstag, 5. Okt., abends halb 9 Uhr im Nebenſaal des Gaſth. zur Vorſtadt wichtige Mitgliederverſammlung. Nach der Ver⸗ ſammlung gemütliches Beiſammenſein, wozu auch die Angehörigen frdl. eingeladen ſind. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. Sänger⸗-Einheit. Samstag Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde. Pünktliches u. vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.— Nach der Singſtunde ca. halb 11 Uhr findet eine Vorſtandsſitzung ſtatt, wozu alle Herren Vor- ſtände höfl. eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Radf. B. Amiritia. Samstag, 5. Oktober, abends 8 Uhr im Lokal Mitgliederverſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung werden alle Mitglieder gebeten vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Gel.-V. Liederkranz. Singſtunde im Lokal. iſt dringend notwendig. Samstag, 5. Oktober Vollzähliges Erſcheinen Der Dirigent. Radf.⸗B. Vorwärts. Samstag, 5. Oktob., abends halb 9 Uhr findet im Lokal z. Brau haus eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen Wich⸗ tigkeit wird ein jedes Vorſtandsmitglied dringend erſucht, zu erſcheinen. Der 1. Vorſ. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Dentſchlauds. Ortsgruppe Viernheim. Sonntag, 6 Okt., vorm. halb 11 Uhr findet in der Kanone eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Nachm. 2 Ahr findet in der Goetheſchule Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Vollzähliges Er- ſcheinen erwartet Der Vorſtand. Reichsbauner Schwarz-Rot-Gold Schutz. ſportabteilung). Sämtliche Sportler haben am Sonntag morgen auf unſerem Sportplatz zu er— ſcheinen, wo u. a. eine Beſprechung ſtattfindet betr. der Schutzſportſchlußkämpfe in Ludwigs— hafen am 13. Okt. Bei ungünſtiger Witterung am Dienstag Abend 8 Uhr Sportlerverſamm— jung. Der Schutzſportleiter. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim.) Des Großen Gebetes wegen, wird die 13. Programm- wanderung— Rheinheſſen 20. Oktober auf eine Woche früher verlegt. Der nächſte Klubabend iſt daher am Mittwoch, des 9. des Ats Abends 8 Uhr im Clublokal. Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Zu der am Sonntag, 6. Okt., nachm. halb 4 Uhr vom Fabrik- und Transportarbeiter-Verband im Gaſt— haus z. Löwen veranſtalteten Feſtlichkeit verb. mit Wimpelweihe, ſind die Mitglieder ſämtlicher Berufsverbände mit ihren Familienangehörigen recht herzlich eingeladen. Mit Verbandsgruß: Der Vorſtand. rechnen die ſämtlichen Theater, die Kinos, ganz beſonders aber die Parlamente. Denn was dort manches Mal als Lärm erlebt wird, übertrifft alles Erlebte auf den Straßen. Doch wir ſind nicht dazu da, ſchließlich zu verraten, wie eine ſolche Behörde arbeiten kann. Das ſollen die ſelbſt ausprobieren. Ob es ihnen gelingt, bleibt zweifelhaft. Vorläufig wird weiter gelärmt. 5 Die Volkswirtſchaftler finden ein dankbares Forſchungsgebiet in der Berliner Ackerſtraße. Im dunkelſten Winkel befindet ſich dort näm⸗ lich ſeit 50 Jahren die Geſchäftsſtelle bde— Vereins„Dienſt an Arbeitsloſen“. Der Berli⸗ ner aus dieſer Gegend nennt dieſe Geſchäfts⸗ ſteule die„Schrippenkirche“ oder„Bröcke“. Letzterer Name iſt verſtändlich, weil in dieſer Geſchäftsſtelle eine Brockenſammlung für die Aermſten der Armen iſt. Wer umzieht, oder ſich neu einrichtet, will gewöhnlich verbrauchte Möbel oder ad⸗ gelegte Kleider loswerden, ſchreibt dann an dieſe Geſchäftsſtelle, daß ſie einen Wagen ſchicken ſoll, um die Waren abzuholen. Es herrſcht ein großer Betrieb dort. Stunde für Stunde rollen die Wagen aus der Ackerſtraße nach allen Teilen Berlins, um die Trümmer einſtigen Wohlſtandes, die Reſte ehemaligen Glückes, ſchließlich auch unwillkommene Erb⸗ ſchaft, abzuholen. Am ſpäten Nachmittag dann treffen die vollbeladenen Wagen wieder ein und man iſt erſtaunt, was ſie alles mit ſich führen: Alte Tiſche, Vertikows, aufgeriſſene Betten und Matrazen, ausgelaſchte Stiefel in allen Formen, henkelloſe Taſſen, verbeulte Eimer. Das ſind nun die Waren für die Bröcke oder beſſer geſagt für das Warenhaus des Elends. 71 Nun wird man fragen, was mit dieſen Waren geſchehen ſoll, da ſie doch eigentlich Trümmer darſtellen. An der Tiſchplatte fehlt ein Stück. Die Stühle ruhen auf zwei oder drei Beinen, die Oefen ſind ohne Türchen oder Roſt, die Sofa ſind zerlumpt; den Stiefeln fehlen Sohlen. Das iſt eben das Geheimnis dieſes Warenhauſes. Alle dieſe Gebrauchsgegenſtände werden nämlich in beſonderen Werkſtätten ausgebeſſert und verkaufsfertig gemacht. In dieſen Werkſtätten wird tatſächlich künſt⸗ leriſch gearbeitet. Nicht die ſchlechteſten Kräfte ſind hier am Werke, wenn ſie aus zwei oder drei zerbrochenen Stühlen einen ſogenannten neuen machen, aus mehreren Stiefelabfällen ein paar gebrauchsfertige. Auch Kleider werden geflickt, ausgebeſſert. Die Matratzen auseinandergenommen und neugeſtopft. Denn die Kunden dieſes Warenhauſes ſind immee⸗ hin wähleriſch, wenn ſie auch nur für ein paar Pfennige ſich Ausgaben leiſten können. Die Armen ganz Berlins ſind auf den Beinen, obwohl die Bröcke keinerlei Reklame macht, weil ſie dafür kein Geld hat. Des Menſchen Bedürfniſſe ſind eben groß. Da hat einer end⸗ lich eine Wohnung, wenn auch nur von einem Zimmer, bekommen und braucht notwendig einen Ofen. Hier kann er ihn für zehn Groſchen glückt. Es fehlt der Kinderwagen. Auch der iſt für wenige Groſchen zu kaufen. Ein Braut⸗ paar kann endlich heiraten, hat aber noch keine Betten. Auch ſonſt fehlt noch vieles zur Einrichtung. In der Bröcke wird das ſpott⸗ billig erſtanden. Nun kommen auch Käufer dazwiſchen, die tein Geld haben, und die ſind in der Ueber⸗ zahl. Aber auch ihnen wird geholfen. Nicht durch gefährliche Zahlungserleichterungen in kaufen. Freund Adebar hat eine Familie be⸗ 255 Gottesdienſtord 9 einde Vheim der galt tischen ben de B' a 20, Sonntag nach ingſten. 27 Uhr hl. Meſſe. ö 18 0 hl. 1 mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Roſenkranz⸗Andacht. Nach der An⸗ dacht Verſammlung der Jünglings⸗Sodalität. 4 Uhr Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¾7 Uhr beſt. E. A. für Georg Mich. Baner, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 1/8 Uhr beſt. E.-A. für Jakob Niebler 3., Töchter Anna, Marg. und Kath., Schwieger⸗ ſohn Nik. Kempf 4., Enkel Jakob Kühner und Anverwandte. Dienstag: ¾ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Pet. Schloſſer 1. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Kathar. Wun⸗ derle geb. Illert, Kinder und Angehörige. Mittwoch:/ 7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.A. für Peter Schloſſer 1. Donnerstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſ. Dieter geb. Kempf. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Neudör⸗ fer, Ehefrau Barbara geb. Zöller, Tochter Eva und Schwiegerſohn Peter Bugert u. Angehörige. Freitag: ¼7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für für Eliſ. Dieter geb. Kempf. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für 5 Krieger Jakob Buſalt und Angehörige und 7 Krieger Martin Bauer und Angehörige. Samstag: ¾7 Uhr Requiem für die in Mann⸗ heim 7 Mathilde Neudörfer geb. Schubert. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Butſch und Lehrer Phil. Schröder und Ehefr. Maria Anna geb. Butſch und Angehörige. ¼8 Uhr beſt. Segensmeſſe für ff Krieger Adam und Matth. Heckmann u. Schweſter Eliſ. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe.. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der 1. und 2. Abteilung der Jung- frauen-Kong. u. gem. hl. Komm. der Schüler der Herren Lehrer A. Lipp, Baldauf, Beller und Frl. Regner. Beicht Samstag 2 Uhr. Heute Kollekte für die alte Kirche. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Bonifatius⸗Verein, die an der Kirchentür empfan— gen wird. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 6. Oktob. 1929. 19. Sonntagen. Tr. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Wee Transparente Leuchthuchstaben für Faſſaden in jeder Ausführung fertigt an flak. Ringhof, Nünnerstr. 19 ſſſacammmmmmunmmmmmmmmunnmmnnummmnmnmummmna . 5 ieee, fh 0 fag Form von Abſchlagszahlung. Bie Hröcke denkt volkswirtſchaftlicher. Sie verlangt Gegen leiſtungen und ſo arbeiten Frauen oder Männer einen oder zwei Tage in den Werk⸗ ſtätten der Bröcke oder auf dem Hofe. Als Entgelt für die Arbeit bekommen ſie dann irgend eine Ware, die ſie ſich auswählen dür⸗ fen, koſtenlos. Daneben erhalten dieſe ſogar noch ihre Verpflegung. Trotz des Elends, trotz der bitteren Armut, die wir in der Bröcke wahrnehmen können, iſt doch viel Segens⸗ reiches geſchaffen, was man nur in einer Großſtadt finden kann. O 4 Die Rekordverrücktheiten ſind wieder an der Tagesordnung. Kaum bat der Dauer⸗ klavierſpieler ſein Debut bern et, tritt ſchon ein„Dauerſänger“ auf den Plan. Ein ebenſo ſeltſames wie verrücktes Schauſpiel. Auf dem Podium im Saal der„Geſellſchaft der Freunde“ am Potsdamer Platz iſt ein elegantes Herren⸗ zimmer mit Schlafgelegenheit aufgebaut. Das ganze Leben eines eleganten Herrn ſpielt ſich hier ab, vom Aufſtehen bis wieder zum Schlafengehen. Alle Genüſſe werden gezeigt. Dieſer Herr verläßt nie das Zimmer, ruht ſich wohl aus, ſchläft aber nie und ſingt. ſingt. Was man hören will. Von der Operetle bis zur Oper, Märſche, Choräle und Kinder⸗ lieder, auch einfache Kehlübungen. Fünfzig · Stunden lang will er fingen. vielleicht auch ſechszig. Dabei niemals ein Geſangsſtück wiederholen. Drei Aerzte, ein Herzſpez laliſt und ein Halsarzt und ein gewöhnücher Ment⸗ ziner haben ſich neben der Jury t 8 Der Sänger mit dem ſchösten! Moſen will einen Weltrekord im Stugen aufſteſlen will den Ehrentitel„Welt⸗Dave range erobern. Es geht nichts iber die err adthen g Viernheimer Film⸗Palaſt— i Sams lab, Sonntag und Montag Die große Sehenswürdigkeit Viernheims. Das Spitzenprogramm Ziwei Standartfilmwerke 1. Ranges 1. Ein Millionenfilm. Ein Film der Millionen begeiſtert hat. Ein Film der noch Millionen begeiſtern wird. Ein Nieſenfilm in 9 Akten der Woche. 0 400 Dieſer Spitzenfilm mit„Norma Talmagde“, Amerikas größte Tra- ö elt erobert. Die größte Beſucherzahl im In⸗ und Auslande hat dieſes Spitzenfilmwerk erreicht. Ein Beweis daß es 5 ſchönſten Filmwerke der Gegenwart iſt. Im 2. Teil des Programms ſehen wir ebenfalls ein Spitzenfilmwerk von 1. Qualität in 8 Akten g gödin hat die ganze Welt erobert. Beſucher ſtellte die Damenwelt. . Telefon 27 N e und führende Filmbühne— . Unreines Geſicht Pickel, Miteſſer werden in einigen Tagen durch das Teintverſchönerungs⸗ mittel. Venus(Stärke A) unter Garantie be⸗ ſeitigt. Nur zu haben bei: Flora ⸗ Drogerie, E. Richter, Rathausſtr. 13 Schulentlaſſener Junge der ein Handwerk er— lernen will geſucht. 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Ein Film voll Senſationen und Spannung und Bilder aus Tibet, ö Tänze von ſeltener Schönheit, tibetaniſche Klöſter und eine Geſchichte von größter Spannung zeigt dieſ Das dieswöchige Programm iſt eines der Beſten, das je in Viernheim geboten werden kann.— Deswegen iſt ein Beſuch des Filmpalaſtes ganz beſonders zu empfehlen. ſich doppelt u. niemand wird ſich dieſe Sehenswürdigkeit entgehen Das ſchönſte und billigſte Vergnügen iſt ein Beſuch des Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab halb 8 Uhr, ab Sonntag mittag Extxa gr. 10 1.„Harry Piel: Die geheimnisvolle „Drei junge Adler“, 3. Ein Luſtſpiel: Blaue Jungens. Alle Kinder gehen wieder ins Central-Theater. dem rätſelhafteſten Lande der Welt. dieſer Film. laſſen. Filmpalaſtes. 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Minder-Vorstellung. 15 Akte. Macht“, 2. Zentral⸗Verband chriſtl. Fabrik- und Transportarbeiter( Sountag, rtsgruppe Viernheim den 6. Oktober, nachm. halb 4 Uhr findet im Gaſthaus zum Löwen die Wimpel-Feier fach der Jugendgruppe verbunden mit Vorträgen ſtatt. Referent: Gauleiter Ammann. Für ein abwechslungsreiches Programm iſt Sorge getragen. Hierzu ſind ſämtliche angeſchloſſene Berufsgruppen des Kartells ſowie Freunde der guten Sache herzlichſt eingeladen. Eintritt frei. Der Vorſtand. NB. Liederbücher mitbringen. eee Aedghenmeeenadesdanan dme Täglich friſchen weißen Lasfe 1 ſtets zu haben Martin Alter, Ein Heſuch lohnt e Milchholg., Waſſerſtraße Zwei Tulnaunen zu verkaufen florscherstr. 25 dunbbabern- Verein Heute Abend ¼ 9 Uhr im Tannhäuſer Ag. VerSammno N Wegen Wichtigkeit iſt es Pflicht eines jedes Mitgliedes, zu erſcheinen. Der Vorſtand. Trauben, Pfirſiſch, Fwetſchen, Bananen, Aepfel, Birnen, Kot⸗ u. Weißkraut Wirſingkraut Tomaten, Kartoffeln, Lebensmittelhaus Peter Roſchauer, z. Rebſtock Zur Herbſtſaat empfehle ich Petkuſer Saatroggen 1. 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Stück 1.75 255 Liebe Eltern! 2 8 U A Manche von Euch haben, ſo gut Ihr in ſchwerer Zeit vermochtet, aus Dank⸗ 0 Aiamer Ind Aue 0 che d, der Euch geiſtig und körperlich geſunde barkeit gegen den göttlichen Kinderfreun 0 Kinder 9285 gern ein Scherflein geſpendet für arme ſchwachbegabte Kinder, die eltern⸗ und heimatlos in der Welt herumirren und ohne andere Helfe ein Opfer der Verführung werden. Den ſo notwendigen Anbau konnten wir mit Gottes und Euerer gütigen Hilfe weiterführen, er iſt jedoch noch nicht halb fertig. Jeder Stein, zu vermieten. Von wem, ſagt die Expedition ds. Bl. der uns zur Vollendung noch fehlt und den Ihr uns beſchaffen helft, iſt in den Augen Gottes ein Edelſtein Euerer Barmherzigkeit u. Eures edelmütigen Opfergeiſtes. Gottes Wohlgefallen wird darum ganz beſonders auf Euch ruhen, und jedes Gebet, das aus dieſem Heim, dem Denkmal echt chriftlicher Diebe, zum Himmel emporgeſandt wird bringt Euch und Euren lieben Kindern ge⸗ wiß Gottes reirhſten Segen. Helft uns bitte, das Heim vor Winter unter Dach bringen! Für die kleinſte Gabe iſt dankbar im Namen der armen ſchwachſinnigen Kinder 5 Schweſter There ſia,„ Leiterin des Antoniusheims zu Bredenſcheid b. Hattingen-Ruhr. Unſer Poſtſcheckkonto: Eſſen 22300. 5 Die Unterſtützung des Antoniusheims zu Bredenſcheid, das ſchwachbegabten und für das Leben hilfloſen Kindern eine Heimſtätte bietet, empfehle ich hierdurch aufs Wärmſte. Der Biſchof: Kaspar, Paderborn. Mavier-Udler richt 2 mal wöchentlich in Viernheim Lissi Schlatter langj. Lehrerin an der Hochschule für Musik in Mannheim.“ Herrn Rektor Mayr —————————2 Für die anläßlich unſerer Vermählung in ſo reichem Maße erwieſenen Aufmerkſamkeiten u. Geſchenke danken herzlichſt Karl Müller und Frau Maria geb. Winkenbach Viernheim, im Oktober 1929. „ähel ss Hei u. im Brauhaus. Maorgen Sonntag Nn Nr. 232— 46. Jahrgang Politiſche Wochenſchan Auf dem Wege der Befreiung.— Die Ver⸗ ſtändigung bricht ſich Bahn.— Das tragiſche Ableben des deutſchen Reichsaußenminiſters. * Seit der Haager Konferenz ſteht das Rhein⸗ land unter dem befreienden Eindruck der abzie⸗ henden Beſatzungstruppen. In vorbildlicher Diſ⸗ ziplin hütet ſich die Bevölkerung des beſetzten Gebietes, irgendeinen Stein, und ſei es nur ein Steinchen, auf den Weg der abziehenden Trup⸗ pen zu werfen. Man weiß doch, daß jede Störung Aufſchub bedeuten würde, Repreſſaillen auslöſen könnte. Man iſt zufrieden damit, daß die Bajo⸗ nette verſchwinden, die Trikoloren herunterge— holt werden und erkennt dankbar den Erfolg und Sinn der deutſchen Befreiungspolitik an. Helfen wir varum dem Rheinlande, daß es nach ſeiner Befreiung auch die ſchweren bevorſtehenden finanziellen und wirtſchaftlichen Aufgaben zu meiſtern in der Lage iſt. Das ganze Deutſchland muß für das Rheinland eintreten, damit der Jubel über die Befreiung gleichzeitig Anſporn iſt zu Aufbautaten. D In Frankreich beginnt langſam die Ueber— zeugung Platz zu greifen, daß auch für die fran— zöſiſche Politik es ohne Verſtändigung nicht geht. Wohl hat ſich Frankreich durch den Kriegsaus— gang bereichern können. Aber ſeine Wirtſchaft befindet ſich trotzdem in ſchwankem Zuſtand, iſt ebenfalls auf die Zuſammenarbeit mit den übri— gen europäiſchen Wirtſchaftskreiſe angewieſen. Gerade Briand war es, der dieſe Momente in die öffentliche Diskuſſion brachte, als er ſich über ſeinen Plan von dem Pan-Europa verbreitete. Wir würden einer ſolchen Verſtändigung mit Frankreich gerne zuſtimmen, wenn daneben in der franzöſiſchen Politik insgeſamt eine Abkehr von den bisher geübten Gewaltmethoden verbun— den wäre. Wenn darüber Klarheit in der fran— zöſiſchen Außenpolitik geſchaffen wird, werden wir ganz ſicher weitere Erfolge in der Befrie— dung der Völker, in dem friedlichen Zuſammen— arbeiten zwiſchen Frankreich u. Deutſchland her— beiführen. Dasſelbe gilt von England. Auch dort iſt eine erfreuliche Umkehr in der engliſchen Außenpolitik zu verſpüren. Wohl iſt England nach wie vor be— ſtrebt, in feſter Verbindung mit Frankreich zu bleiben. Aber es verfolgt daneben doch einige Ziele. Man treibt jetzt eine zweckmäßige eigene Sonderpolitik, um auf dieſe Weiſe mit allen Staaten in ein zukunftsförderndes Zuſammen— arbeiten zu kommen. Wir begrüßen das, fordern aber gleichzeitig von England, daß es dann Schluß macht mit allen Ueberlieferungen des rührigen konſervativen Kabinetts. Dabei denken wir be— ſonders an das notwendige Entgegenkommen in den jetzt ſtattfindenden Freigabeverhandlungen über das während des Krieges beſchlagnahmte und bereits in weſentlichen liquidierte deutſche Eigentum. In der deutſchen Innenpolitik hat dieſe Woche die erſchütternde Nachricht von dem über— raſchenden Ableben des deutſchen Außenminiſters Dr. Streſemann gebracht.„In den Zielen“ iſt, wie ſo mancher vor ihm, dieſer Staatsmann und Parlamentarier geſtorben, nachdem er bis zur letzten Stunde ſeines Lebens im vorderſten Kampfe für ſein Volk und für ſein Vaterland ge— arbeitet hat. Umkämpft und bekämpft war ſeine Perſon, aber er hat gezeigt, daß er ſich nicht lei— ten ließ von parteipolitiſchen Erwägungen, ſon— dern frei und offen für die Politik ſich einſetzte. von der er überzeugt war, daß ſie zum beſten des Volkes und des Reiches ſich geſtalten muß. Die Trauer iſt allgemein. Die Geſchichte unſeres Vol— kes wird ſtets den Namen Streſemann mit Dankbarkeit und gebührender Hochachtung für alle Zeiten nennen. Sein Tod iſt gerade jetzt in den Tagen, wo die Befreiungspolitik endlich zu ſichtbaren Erfolgen führte, aufs tiefſte zu be⸗ dauern. Viernheimer Anzeiger ſie nimmer dem Rhein ein herzhaftes Geläch⸗ ter verargen, wo ein ſolches am Platze war.— Beginnen wir mit der beſinnlichen Geſchichte vom Einzug der Engländer in Köln. Wie benahm ſich der Kölner am erſten Tage der khakigelben Ueberſchwemmung? Dieſe Parole ging von Mund zu Mund, von Stamm⸗ tiſch zu Stammtisch:„Alſo vorn mache wir en janz fründlich Geſeech, aber hinte wird mit den Zahn getnirſcht!“ Was begab ſich ſonſt noch an dieſem denkwürdigen Wintertag von 19182 Der letzte deutſche Soldat war kaum über die Hängebrücke gezogen, Marktfrauen und kleine Jungen hatten noch die letzten Feldkanonen auf die rechte Rheinſeite in Sicher— heit gebracht, da ſtürmten(ſtürmten!) ſchon die engländer über die Luxemburger Straße hinein in die ehrwürdige Ara Übiorum. Das Wetter war hundekalt, wie froren die pathe— tiſchen Reiter, wie ſchwangen ſie den blanken Pallaſch, bis ſie merkten, daß ſie nur Windmüh— len waren, denn nirgendwo zeigten ſich Wider— ſtände, nur verhungerte Blockadegeſichter. Man ſprang allenthalben verblüfft aus dem Sattel, auf den Straßen zitterte u. zähneklapperte ein endloſes Heerlager, die eiſige Dezemberluft biß ins Fleiſch, aber Köln war jetzt erobert, ohne Blutvergießen ſogar. Wie die Khali— gelben da ſtaunten, wie ſie ſich warmſchlugen, und wie ſie immer noch zweifelten, ob nicht doch jeder Deutſche ein gefährlicher Kannibale ſei.— Aber jetzt meldete ſich die freie Seele des Rheins: Die Männer aus Köln, die geſtern noch fluchten, ließen es ſchmunzelnd geſchehen, daß aus tauſend Haustüren die deutſchen Mütter ſchlichen, den dampfenden Kaffeetopf unter der Schürze, denn die frierenden, ſtampfenden Tommys...., kurzum: eine gute Mutter iſt jedes Sohnes Mutter, die Gewärm— ten aus England alaubten an keinen Kanni balismus mehr, Köln hatte die Engländer erobert. Ach, in dieſer Umkehrung liegt viel die Mütter, die da einem friſch importierten Feinde heißen Kaffee aus freien Stücken reich— ten, hatten mehr zu ſagen, als je über die deutſche Seele geſchrieben werden konnte. Wie dann im übrigen der rheiniſche Humor alle fremde Tyrannei zu überwinden verſtand, möge belegt werden durch die heitere Geſchichte vom Zapfenſtreich um 9 Uhr! Das war ſo: In allen Zeitungen ſtand es, auf allen Litfaßſäulen: Punkt 9 Uhr hat alles zu Hauſe zu ſein, Zuwiderhandelnde wer— den mit Gefängnis beſtraft, Befehl des Towa— Majors! Na ſchön. Es gab Ausnahmen, frei— lich ganz wenige: Aerzte, Feuerwehr und Straßenreiniger durften zu verbotener Nacht— zeit geduldet werden, dieſe Vorgezogenen des Schickſals wurden mit Päſſen ausgerüſtet. Aber ſo leicht ließ ſich der Kölner ſeine übliche Sylveſterfeier nicht nehmen. Irgendwo ſang, trank und ſchelmte ſich alſo ein biederer Kegel— klub zu verbotener Nachtzeit ins neue Jahr hinüber, um 4 Uhr zog man heim, und da ſich jeder mit einem Beſen quaſi„nach Hauſe kehrte“, tat ihm kein böſer Engländer was. So prellte man hier fremde Diktatur; wie ſarkaſtiſcher iſt die Geſchichte von den verbotenen Lieder, die einige brave Arbeiter von der Ruhr zu ihren Helden hat. Die Franzoſen beſetzte die Kruppſtadt Eſſen, verboten wurde außer Schlafen, Speiſen und Trinken ungefähr alles. Auf jedem Pflaſterſtein ſtand ein Bajonett verboten war jeder irgendwie heimatliche Geſang, verboten„Wacht am Rhein“,„Deutſch— landlied“,„Strömt herbei“,„Goldne Abend— ſonne“, vermutlich wegen,„nie Kanone Wonne uſw.“— Was geſchah? Mitten in der Nacht ſtellte ſich ein Quartett von Grubenarbeitern unter das Fenſter desſelben Generals, dem mann dieſe ſtrengen Verbote zu verdanken hatte. Und was ſang das brave Quartett? Schlicht und feierlich den damals beliebten Schlager:... nur eine Nacht ſollſt du mir ge— hören!“— Endlich aus Mainz die Anekdote von der Silbernen Maus. In Mainz, wo es nicht nur ſchmackhaften Kümmelkäſe gibt, ſondern auch einge halb gotiſchen und halb romaniſchen Dom, hat man um dieſes bauliche Wunder in taufend Schick— ſalsjahren einige Sagen gesponnen; man dente nur an den Minneſänger Frauenlob, an Biſchof Willigis, oder an den Urvater aller Buchdruckerzünfte, den frommen Johan— nes Guttenberg. Aber die neueſte Sige lennt ihr noch nicht, die allerjüngſte, die zum Zu— ſtand der Zeit gehört, denn ſie verbindet ſo Gegenwart. In der Schatzkammer des Mainzer (Meenzer) Domes ſteht nämlich eine kleine ſilberne Maus! Dieſe ſilberne Maus wurde von den gläubigen Bürgern der Stadt vor vielen hundert Jahren als Weihgeſchenk und zur Ehre Gottes geſtiftet. Warum? In Mainz war einmal eine Mäuſeplage, eine ganz ſchreckliche ſogar, in der Nähe ſteht ja auch der berühmte Binger Mäuſeturm. Die ſilberne Maus ſollte den Zorn des Himmels beſchwören, damit endlich das„goldene“ Mainz ſeine Landplage zus werde. Im Jahre 1919 nun fragte ein franzöſiſcher Beſatzungsgeneral den Fremde“ führer des Doms, ob denn tatſächlich nach de: Stiftung dieſer ſilbernen Maus das Ungeziefer derſchwunden ſei. Der echte Meenzer Fremden⸗ führer aber zuckte bezweifelnd mit den Schul⸗ tern:„Herr General, ich glaube nicht, ſonſt hätten wir heute ſchon längſt einen ſilbernen Franzoſen aufgeſtellt!“— Feierlicher Nachruf. Ein altes Sprichwort mahnt, man ſolle dem fliehenden Feinde goldene Brücken bauen. Nun, ob ſilberne Maus oder goldene Brücke, was tuts, ſehen wir nicht allzu grimmig den Ani— formen auf den Rücken, die ſchließlich und end— lich am Rheine nie etwas anderes taten, als ſie verdienten. Dies möge ſich freilich jeder ſo auslegen, wie es ihm gut ſcheint.— Im Vanne der Poeſie. Ein poeſieloſer Menſch iſt im allgemeinen wenig beliebt; doch gibt es gottlob nicht viel Menſchen, die nicht eine gewiſſe Vorliebe für Poeſie hegten. Dieſe Neigung wird von ge— ſchäftstüchtigen Leuten weidlich ausgenützt, indem ſie ſich dem pp. Publikum als Gelegen— heitsdichter für alle paſſenden und unpaſſen— den Gelegenheiten empfehlen. Bei Jugend— ſpiel und Liebesluſt, bei Heirat und ſelbſt bei der ernſten großen Feier der Beſtattung, überall begleiten Dichterworte die Ereigniſſe. Ganz neu aber dürfte es ſein, daß man auch für Eheſcheidungen Sprüche und Gedichte vro— Samstag, 5. Okt. 1929 duziert. uus Amerika kommt uns die Kunde, daß der Präſident des Eheſcheidungsgerichts⸗ hofes von Chicago, Herr Joſeph Sabat, eine ganz beſondere Methode erfunden hat, um die „auseinanderlaufenwollenden“ Eheleute noch in letzter Stunde zu bewegen, von der Tren⸗ nung abzuſehen. Schön ſind dieſe Verſe ja nicht, und ihr Meiſter wird ſich keinen Ehren⸗ platz im amerikaniſchen Schrifttum damit ſichern, aber ſie wirken! Wir ſetzen hier einen zur Probe hin: „Ein bißchen mehr lächeln, Fort mit dem finſteren Blick; Und nicht immer ſchelten, Dann haſt du das Glück. Ein bißchen mehr„Wir“ Und nicht immer„Ich“ allein, Ein bißchen mehr Frohſinn Und weniger Gewein, Ein bißchen mehr Blumen, Die ſchönſten, die es gibt, Und ein paar auf das Grab Von dem, den du geliebt.“ Wenn die Trennungsluſtigen derartige vohlmeinende Verſe hören, die der Richter— Dichter ihnen mit Schwung vordeklamiert, ſe oll ihnen, wie man erzählt, meiſt das Waſſer nn die Augen kommen, ſei es über die ſchlechte Qualität der Verſe, ſei es vor wirklicher Ge— ührtheit, und viele ſollen ſich tatſächlich die Sache überlegen und ſchließlich es doch noch einmal verſuchen, miteinander auszukommen. Ind da reden wir von Verſtocktheit und Her— ensbhärte!— Lokales Tragen von Stichwaffen. Das Polizeiamt ſchreibt uns:„Daß man Schußwaffen ohne aus⸗ drückliche Erlaubnis, d. h. ohne Waffenſchein im beſetzten Gebiet weder tragen noch zu Hauſe im Beſitz haben darf, iſt wohl allgemein bekannt, »agegen ſcheint es nicht genügend bekannt zu ein daß das geltende Verbot ſich auch auf Hieb— und Stoßwaffen, insbeſondere auf feſtſtehen de Meſſer, Dolche uſw. erſtreckt. Es iſt uns wemg— ſtens von glaubwürdiger Seite verſichert wor— den, daß vor gar nicht langer Zeit hier in Worms von gewiſſen Leuten auf öffentlicher Straße feſtſtehende Meſſer ſichtbar getragen worden ſeien. Das Waffentragen ſtellt nicht nur nen Verſtoß dar gegen die Vorſchriften der Be— gatzungsbehörden, ſondern es iſt auch nach deut⸗ ſchem Recht verboten; eine heſſiſche Verordnung vom Dezember 1918 verbietet bereits das unbe⸗ fugte Tragen von Waffen aller Art, d. h. von Schuß⸗, Hieb- oder Stoßwaffen. Waffenſcheine zum Tragen von Waffen jeglicher Art im be— etzten heſſiſchen Gebiet ſind bisher an Privat⸗ verſonen nicht erteilt worden; die Beſatzungsbe⸗ hörde, deren Zuſtimmung es bedarf, lehnt es zrundſätzlich ab, ſolche Scheine zu genehmigen; Wir warnen daher die Einwohnerſchaft vor dem unbefugten Tragen von Waffen jeglicher Art. Die Polizeibeamten ſind angewieſen worden, ge— gen Zuwiderhandlungen künftig einzuſchreiten.“ Tagung des Süddeutſchen Eſperantoverbandes. Der Südweſtdeutſche Eſperanto-Verband, dem die Ortsvereine Frankfurt a. M., Wiesbaden, Mainz, Worms, Darmſtadt, Fulda, Haiger, Bin— gen Kaiſerslautern, Kreuznach, Bad-Münſter a. St. angehören, hielt in Bingen ſeine diesjährige Tagung ab, zu der aus 30 Orten Vertreter er— ſchienen waren. Die in der Welthilfsſprache Eſpe— ranto geführten Verhandlungen ließen erkennen, daß die Bewegung auch in Heſſen neben einer tark. Mitgliederzunahme über die Unterſtützung durch die Behörden berichten konnte. Auch in Lehrerkreiſen habe die Bewegung ſehr gute Er— folge zu verzeichnen. Stadtführer in Esperanto hätten ſich gut eingeführt. So habe z. B. die Stadt Wiesbaden bereits eine dritte Auflage Lern 15 0 Berlins Oberbürgermeiſter in Nem Nork dene Biel 0 22 5 i 1 9000 Stück) herausgeben können. Gelächter unterm Galgen. e 5 1 e Heſſ. Perſonal nachrichten. Ernannt wus⸗ Fröhliches aus rheiniſcher Beſatzungszeit. 75 a i. den: Am 25. September der Berſorgungsan⸗ Von Heinz Steguweit. wärter Georg Schüttrumpf zu Darmſtadt i N mit Wirkung vom 1. September 1929 an zum 9 ſagt und ſchreibt es überall, der Miniſterialkanzleiaſſiſtenten beim Miniſterium Rhein werde endlich frei,— als wären wir 10 77 2575 N 155 1 0 a 5. NN 4 8 5 7 1 1 f 4 0* im„Deutschen Kaiser“ wozu höflichſt einladet Danksagung. Für die uns bei dem Hinscheiden unserer lieben Gattin 1 Man und Mutter, Frau i 0 billige Karl Lamberth. Gärtner ⸗Seibert. 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Der Vorſtand Rheinländer jemals unfrei geweſen!— Dieſes Bekenntnis ſei kein niedliches Wortſpiel, kein hingeworſener Aphorismus, hinter ihm ſteht die Lebendigkeit der rheiniſchen Menſchen, oder wollen wir ſo ſchnell vergeſſen, daß ſich h vor Jahren tauſende von Arbeitern, Beamten, Induſtriellen, Bürgermeiſtern und Journaliſten für die geiſtige Freiheit des Weſtens einkerkern, prügeln, ausweiſen und nach Kaledonien verſchicken ließen?— Nun, das Bittere liegt hinter uns, nur der An; geſunde redet noch davon, der Geſunde er⸗ innert ſich aber gerne ſolcher Hiſtörchen, vie in zehn ſchweren Beſatzungsjahren immer wie⸗ der Bierbaums Theſe unter Beweis ſtellten: „Humor iſt, wenn man trotzdem lacht!“— Manches Köſtliche hat ſich ereignet, vor dem die polternden Kanonen der Poilus machtlos waren, man denke nur an die belgiſche Brücken⸗ wache von Oberkaſſel, die vor einem Feuer⸗ wehrwagen aus Düſſeldorf ſpornſtreichs ge⸗ türmt iſt, weil ſie den modernſten Typ einer Motorſpritze von einem feuerſpeienden Tank nicht unterſcheiden konnte. Dieſe Begebenheit war ſymboliſch für manches, nicht nur für das böſe Gewiſſen derjenigen, denen wir heute — der Befriedigung der Welt zuliebe— vieles vergeben wollen. freilich durften und dürfen Dr. Böß und ſeine Gattin bei der Ankunſt in Newyork. Rechts: Oberbürgermeiſter Walker. Die Ankunft des Berliner Oberbürgermeiſters und der Mitglieder des Magiſtrats in Newyork entbehrte nicht der Komik, da das amerikaniſche Empfangstomitee mit dem Newvorker Oberbür— germeiſter Walker nicht rechtzeitig bei der Lan dungsbrücke eintraf. Dr. Böß hatte ſchon das Schiff verlaſſen und mußte ſich mit der Zollbe hörde herumſtreiten, als endlich die Gaſtgeber ihn einholten. Er wurde auf das Schiff zurückgeſchl eppt, um den Photographen für zahlreiche Auf⸗ nabmen zu ſtehen. für Arbeit und Wirtſchaft.— In den Staats— dienſt übernommen wurde: Am 29. September der Graf-zu-Solms-Rödelheimſche Förſter Karl Ludwig Hübner zu Einartshauſen auf Hrund des Art. 4 des Geſetzes über die Er— mächtigung der Staatsregierung zur Neurege— lung der Dienſtbezüge ſowie zur Neueinteilung der Förſtereien vom 30. Juli 1920 unter Vor⸗ behalt der Regelung der Dienſtaltersgrenze unter der Amtsbezeichnung„Förſter“ mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 an.— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 26. September der Lehrer an der Volksſchule zu Oſſenheim, Kreis Friedberg, Ernſt Friedrich Schutt, auf ſein Nachſuchen vom 1. Januar 1930 an. Evang.⸗kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrverwalter Rudolf Froelich zu Bobenhauſen 2 die evangeliſche Pfarrſtelle zu Bobenhauſen 2, Dekanat Schotten, übertragen, und Pfarrer Landeskirchenrat Hermann Bernbeck zu Okarben auf ſein Nachſuchen und unter Aner⸗ kennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. November 1929 an in den Ruheſtand verſetzt.— Aus dem Staats⸗ dienſt entlaſſen wurde auf ſein Nachſuchen der Pfarrer Gottfried Weber zu Grüningen mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 an 11. 4. Süddeutſche Kegelſportwoche in Wiesbaden vom 6.—13. Okt. 1929. Der Südd. Keglergau im D. K. B. veranſtaltet ſeit einer Reihe von Jahren als Auftakt zu ſeinen Jahrestagungen eine Sportwoche großen Stils. Für dieſes Jahr wurde die Austragung dem Verband Wiesbaden zugeteilt, der ſie in ſeinem 4 Aſphalt⸗, 1 Bohlen⸗ und 1 Scherenbahn faſſenden Sporthaus zur Durchführung bringt. Das Sportprogramm weiſt eine Foge großer Kämpfe auf und zeugt von der führenden Stellung des Gaues im D. K. B. Im Vordergrund der Intereſſen ſtehen unzweifelhaft die Mannſchaftskämpfe um den Titel des Südd. Meiſters 1929 auf Aſphalt, die von Zehnermann⸗ ſchaften mit Start über 1000 Kugeln insgeſamt surchgeführt werden. Startberechtigt ſind infolge der Gauentſcheidungskämpfe die Verbänd“: Frankfurt a. M., Frankfurt⸗Schwanheim, Worms, Mainz, Darmſtadt, Aſchaffenburg, Bad⸗Nauheim, Bad⸗Homburg und Kaſſel. Offen für alle Ver⸗ bände ſind die Städtemannſchaftskämpfe(Aſphalt) über zuſammen 500 Kugeln. Dieſe Kämpfe gehen um den Ehrenwanderpreis der Stadt Wiesba— den, der als„Preis vom Rhein“ weit bekannt iſt. Verteidiger: Verband Schwanheim. Durch Wiesbadens zentrale Lage bedingt ſind während der Sportwoche faſt ſämtliche Verbände des Gaues mit ihren beſten Kämpen vertreten, wo⸗ durch Maſſenſtarts bedingt und erſtklaſſige Lei⸗ ſtungen zu erwarten ſind. Der Brunnen. Zum Brunnen meiner Heimatſtadt kam ich im Traume wandermatt und ſchöpfte in die Hand hinein den Labeborn wie Sternenwein. In einem erſten tiefen Zug 59 verwehte mir der Zeiten Trug. in einem zweiten Zug zerraunn der Nähe Zwang, der Ferne Bann. Doch als ich trank zum drittenmal, fiel ab von mir des Leibes Qual und meine Seele klang befreit im Tropfenfall der Ewigkeit. 5 Kurt Erich Meurer. . Vunte Zeitung. Im Zeichen der Abrüſtung. Frankreich beſitzt 666 945 aktive Truppen und 5 Millionen ausgebildete Reſerven, Ita⸗ lien 336 990 bezw. drei Millionen, Japan 210 000 bezw. zwei Millionen, Polen 240 000 bezw. eine halbe Million, Rumänien 266 500 bezw. 750 000, Südſlavien 142 000 bezw. 1 200 000, Tſchechoſlowakei 150 000 bezw. 1489 000, Rußland 658 000 bezw. 5 425 000 Türkei 119500 bezw. 250 000, Vereinigte Staaten 136 000 bezw. 291 000. Bonbons als Erſatz für Vielweiberei. Zu den Einrichtungen, die Jahrzehnte hindurch die Phantaſie romantiſch veranlagter Menſchen lebhaft beſchäftigen, gehörte neben den Harems der Türkei die Vielweiberei im Mormonenſtaate Utah, die von den Gründern der Sekte der„Hei— ligen der letzten Tage“ eingeführt worden war, um dieſer einen möglichſt ſtarken Nachwuchs zu chern. Zwar war die von den Häuptern des theokratiſchen Staates Utah im Jahre 1852 zum Geſetz erhobene Vielweiberei 1895 von der Re⸗ den ub der Vereinigten Staaten verboten wor- en, aber im Geheimen beſtand ſie auch danach weiter. Wie ein franzöſiſcher Journaliſt, der die— er Tage der Hauptſtadt des Mormonenlandes lt Lake City einen Beſuch abſtattete, feſtge⸗ llt hat, iſt die Vielweiberei auch heute noch nicht vollkommen ausgeſtorben, aber als allge⸗ meine Einrichtung gehört ſie der Vergangenheit an. Da und dort finden ſich ſpärliche Reſte auf 0 1 2 2 NA Bauernhöfen und zuweilen beſorgen ſogar lunge Männer aus glühender Anhänglichkeit an die Gründer der Sekte das Gebot der Vielweiberei. Im übrigen ſtellt aber das Mormonentum heute weniger eine religiöſe als eine ſehr erfolgreiche wirtſchaftliche Unternehmung dar. Salt Lake City iſt nur noch zur Hälfte momoniſch, aber die Mor⸗ monenkirche, der die meiſten Großgrundbeſitzer angehören, beſitzt einen großen Hotelpalaſt, ein Warenhaus und verwaltete bis vor wenigen Jahren das Kurhaus der Stadt. Das Hauptquar⸗ tier der Mormonengemeinde befindet ſich in ei⸗ nem prunkvollen Gebäude im Zentrum der Stadt, das wie der Palaſt einer Großbank wirkt. Utah aber, das ehedem durch ſeine Vielweiberei eine Sonderſtellung in den Vereinigten Staaten einnahm, ſtellt heute auf einem anderen Gebiet einen Rekord auf: Es iſt der Hauptverbraucher von Süßigkeiten; denn im Jahre 1928⸗29 wur⸗ den in Utah nicht weniger als eine Milliarde 600 Millionen Pfund Bonbons abgeſetzt oder 13 Pfund pro Kopf der Bevölkerung, d. h. 1 Pfund mehr pro Einwohner als im„nächſtſüßeſten“ Staat Nordamerikas, in Nevada. Abneigung gegen gewiſſe Speiſen. Ein gut Teil der erzieheriſchen Bemühungen ver Eltern richtet ſich darauf, den Kindern die gute Sitte beibringen zu wollen. daß ſie alles eſſen, was ihnen vorgeſetzt wird. Obgleich zuwei⸗ len, wenn es ſich um offene Unmanieren handelt, dieſe Behandlung zu Recht beſteht, ſo verdient ſie doch kein Lob, wenn ſie rückſichtslos ausge⸗ übt wird. Mag auch vielleicht die Mehrzahl der Menſchen ſo veranlagt ſein, daß nur Geſchmacks⸗ unterſchiede bei den einzelnen Speiſen für ſie be⸗ merkbar werden, ſo gibt es doch genug Leute. die bon Kindheit an eine gewiſſe Abneigung gegen beſtimmte Nahrungsmittel oder gegen beſtimmte Arten der Zubereitung einen unüberwindlichen Abſcheu haben. Es iſt durchaus nicht immer der Geſchmack, der die Abneigung gegen die Speiſe bedingt. Viel häufiger iſt es die Beſchaffenheit. Man kann aus den Erfahrungen, die über dieſen Punkt gemacht worden ſind. nur die Lehre zie⸗ hen, daß man in ſeinen Erziehungsmaßregeln beim Eſſen den Kindern gegenüber eine große Auſmerkſamkeit beobachten und ihnen gur einen gewiſſen Zwang zum Genuß von Speiſen auf⸗ erlegen darf. Reife Giftbeeren. In ſchöner Farbe und glänzendem Ausſehen »ifen jetzt die meiſten Giftbeeren heran und lok⸗ en unwiſſende Kinder im Walde zum Genuß. (gemein bekannt iſt die Tollkirſche. die an Wald⸗ indern und Chauſſeen häufig zu finden iſt. Die zeere iſt glänzend ſchwarz und ihr Saft iſt von mem ſchwachen Rot. An Hecken findet man oft inen Strauch mit hübſch ausſehenden Dolden und kleinen ſcharlachroten Beeren: den bitter⸗ üßen Nachtſchatten. Die Früchte enthalten einen u Anfang bitteren, dann aber im Nachgeſchmack jüßlich wirkenden Saft. Dieſe Beeren ſind ſehr gefährlich. Ein Verwandter dieſes Strauches iſt der ſchwarze Nachtſchatten, der in Gärten wild wächſt. Man findet ihn auch bisweilen auf Schuttplätzen. Seine Beeren ſind erbſengroß und vunkel. Eltern wird unbedingt empfohlen. ihre Kinder ſtrengſtens zu ermahnen. dieſe beſonders ſchön und wohlſchmeckend erſcheindenden Beeren zu meiden, da nach dem Genuß ſchwere Vergif⸗ tungserſcheinungen auftreten die bei nicht recht⸗ »eitiger Hilfe oft zum Tode führen. onb Aus dem Ried. 3. Okt.(Die Riedent⸗ wäſſerung eingeſtellt.) Ab 1. Oktober ſind die Arbeiten an der Riedentwäſſerung we— gen Geldmangels endgültig eingeſtellt worden, obwohl der Stand der Arbeiten durchaus noch nichts Vollkommenes darſtellt. ſbz Bürſtadt 2. Okt. Das 3 Jahre alte Söhn⸗ chen des in Bensheim wohnhaften Heinrich Hech⸗ ler fiel heute früh hier im Hauſe ſeiner Groß⸗ eltern in die Pfuhlgrube und ertrank. Der Fall iſt umſo tragiſcher, da das Kind ſich erſt ſeit ge⸗ ſtern wegen Umzug bei den Großeltern befindet. Den beiden hierdurch betroffenen Familien bringt man allgemeine Teilnahme entgegen. Aus Nah und Fern Odernheim, 4. Okt. Neue B'rücke. Die Erſtellung der neuen Glanbrücke an der Staats⸗ ſtraße Odernheim Staudernheim ſoll nunmehr in nächſter Zeit in Angriff genommen werden. Freinsheim, 4. Okt. 128 Grad Moſtge⸗ wicht. Der Winzerverein hat bei ſeiner dies⸗ 128 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt. Der 1929er wird doch ein feiner Tropfen werden. Speyer, 4. Okt. Eigenartig. Wie in den übrigen Orten der Pfalz haben auch in Speyer die franzöſiſchen Dienſtſtellen die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. Die Fahne am Platzkommando⸗ Gebäude iſt entgegen dieſer allgemeinen Uebung heute vormittag jedoch wieder hochgezogen wor⸗ den Speyer, 4. Okt. Einbruchs verſuch in den Speyerer Dom. Heute nacht wurde ein Einbruchsverſuch in den Dom verübt. Die Diebe hatten verſucht, die rechte Seitentür zu öffnen. Bei dieſem Verſuch iſt ihr Werkzeug abgebrochen. Das innere Lattengitter iſt zerſchlagen. Die Ein⸗ brecher ſind anſcheinend geſtört worden und ha⸗ ben ihren Verſuch nicht fortgeſetzt. Auch in dieſem Jahre ſind in unſerer Gemar⸗ kung wiederum empfindſame Wildſchweinſchäden feſtzuſtellen. Beſonders in den Kartoffeläckern fallen die Widſchweine ein und legen ganze Flä⸗ chen um. Bei einem in voriger Woche vorge⸗ nommenen Treiben wurden am Harztalerkopf 5 Tiere zur Strecke gebracht. Landau, 4. Ott. Militärgerichtsur⸗ teile. Das franzöſiſche Militärpolizeigericht ver⸗ urteilte am Freitag vormittag den Maſchinen⸗ heizer Friedrich Ultes aus Mehlingen und den Landwirt E. Catarius aus Erdesbach bei Kuſe“ od je 4 Tagen Gefängnis und 45 bezw. 50 Mart Geldſtrafe. Beide waren wegen unbefugten Waf⸗ fenbeſitzes angeklagt. Für die Freiheitsſtraſe wurde Bewährungsfriſt zugebilligt. Durch An⸗ ſchlag im Gerichtsgebäude wird bekanntgegeben, daß das Militärgericht Landau den Arbeiter Hans Alfons Wolf aus Mundenheim wegen Diebſtahls von Militärgut(abgeſchoſſener Ge⸗ wehrkugeln) im Abweſenheitsverfahren zu einem Monat Gefängnis verurteilt hat. Wolfſtein, 4. Okt. Ausgebrochen. Ein im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis in Unterſu⸗ chungshaft befindlicher Einbrecher, der vor eini⸗ ger Zeit mehrere Diebſtähle verübt hatte, iſt ausgebrochen. jährigen Weißtraubenvorleſe Moſtgewichte bis zu Hochſpeyer, 4. Ott. Wil oſchwen plage. Aus aller Welt Explosion.— 2 Tote. Marion, 4. Okt. In Marion(Indiana) ereig⸗ nete ſich aus unbekannter Urſache in einem Ver⸗ ſammlungslokal während einer Beſprechung zwi⸗ ſchen Glasarbeitern eine Exploſion, durch die 2 Perſonen getötet wurden. Ein Mann wurde ſchwer verletzt. Durch eine wildgewordene Kuh zu Tode 5 geſchleift. a Serrig, 4. Okt. Hier nahm ein Landwirt ſein kleines Söhnchen mit aufs Feld. Als der Vater ſich für kurze Zeit entfernt hatte, ſpielte der Knabe am Geſchirr des Kuhwagens. Die Kuh wurde dadurch wild und rannte davon, den Jungen, der ſich im Geſchirr verwickelt hatte, hinter ſich herziehend. Bergauf und Bergab rannte das ſcheue Tier. Als Hilfe zur Stelle war, konnte das Kind nur noch als Leiche aus dem Geſchirr befreit werden. Luſtige Ecke. Kaſernenhof⸗Erinne rungen. Unteroffizier: Warum iſt der Lauf des Gewehres 85 Zentimeter lang? Rekrut Müller: Erſtens, weil es Vorſchrift iſt, zweitens, warum denn auch nicht. 5 5 Unteroffizier: Womit putzt der Soldat ſein Gewehr? Einjähriger Schmitt: Mit Oel und Werg. Unteroffizier: Unſinn! Mit Luſt und Liebe. 1 bre nee. 0 N 7. ** Unteroffizier: In welcher Entfernung be⸗ ſteht die Reinigung des Gewehres? Musketier Kolb: In der Entfernung von Schmutz. * Anteroffizier: Wie muß der Soldat ſein, wenn er mit militäriſchen Ehren beerdigt 77 Sie könnten doch ſouiel ſunreu, uenn Sie immer, „Le gutbürgerliche Miſchung trinden würden— V Bohnen kaſſer und Rathreiner Lelblt. miſchen! Das ganze Pfund-Vakrt Kachrelner tit Das verlorene Lied. Copriabt by W. Vobach u Co. G. m b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, ! Literatur⸗Bütro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. (25. Fortſetzung.) Die Straße hatte ſich wieder mehr von dem See entfernt, und eine leichbe Steigung verſperr⸗ de den Wageninſaſſen für einige Minuten die Ausſicht nach vorn. Dann erveichte das Auto den Rücken der Bodenwelle, und die Landſchaft lag wieder ausgebreitet vor ihnen. „Sehen Sie dort! Der Atelierpark!“ rief Lo ve jetzt ihrem Begleiter zu zund deutete zun Seeufer hinab. „Wie? Welches denn? Doch nicht das ganze Terrain?“ fragte Joachim ungläubig und blickte auf das parkartige Gelände, aus dem zahlreiche Türme und Dächer, darunter ſolche abenteuer⸗ lichſter Bauart hervorragten. „Doch, doch!“ nickte Lore.„Sie werden ſchon moch mehr ſtaunen.“ Wenige Minuten ſpäter fuhren ſie durch das große Tor in den Atelierpark ein, in dieſe Welt von Trug und Schein, dieſe echt amerikaniſche Schöpfung, dieſes einzigartige Inſtitut, in dem die berühmten Films der S.⸗F.⸗C. entſtanden. Lore Gudden ließ den Wagen jetzt langſam laufen, und erklärte ihrem Begleiter den Zweck der einzelnen Gebäude, an denen ſie nun vorüber⸗ kamen:„Sehen Sie, in dieſen kleinen hübſchen Häuschen wohnen die Angeſtellten, die ſtändig hier draußen zu tun haben. Dieſes lange Gebäu⸗ de dort iſt das Hotel. Filniſchauſpieler, denen es nicht lohnt, eden Tag die weite Fahrt in die Stadt zurückzumachen, können hier gegen einen mäßzigen Pveis ilbevnachben. In dieſem Gebäude 1 hier iſt das Inſpektionsbureau: das wird Sie mehr intereſſieren. Kommen Sie!“ Sie ſtiegen aus und traten direkt in das Zim⸗ mer des Inſpektors ein. Er kannte natürlich die Tochter des Präſidenten der Geſellſchaft. Aber devote Verbeugungen und ſervile Dienſtbefliſſen⸗ heit waren hier nicht üblich.„Hallo, Miß Gud⸗ den!“ rief Inſpektor Janſen ungeniert.„Auch einmal wieder hier draußen?— Und wir kennen uns ja ſchon aus den Montagsverſammlungen. Wie war doch gleich ihr Name? Ach richtig: Herr Dowſen— muſikaliſche Abteilung nicht wahr?“ Er ſchüttelte Joachim kräftig die Hand.„Sie wollen wohl mal ein bißchen nach dem Odyſſee⸗ film ſchauen, Miß Gudden? Da gibt es heute gerade etwas Intereſſantes: die wilden Beſtien ſollen heute das erſtemal mitproben. Und dann wird nachher eine Szene aus dem Film„Ein weiblicher Sherlock Holmes“ aufgenommen, die Sie ſich anſehen müſſen. Fräulein O'Conora wird einen Sprung machen, wie er noch nicht auf dem Film geweſen iſt. Warten Sie mal.“ Er blickte auf eine Tabelle, die an der Wand hing und das Tagesdatum trug.„Ah, hier, um neun Uhr fünf⸗ undvierzig iſt die Aufnahme— unten am Waſſer⸗ turm. Verſäumen Sie das nicht.“ Der lebhafte Mann ſchien ganz in dieſer Filmwelt zu leben, die ihm zur zweiten Wirklichkeit geworden war. „Vielen Dank, Herr Janſen. Wir werden es uns mit Vergnügen anſehen. Aber wir wollten Sie auch noch bitten, uns ihren Betvieb hier ein bißchen zu erläutern. Herr Dowſen iſt heute das erſtemal draußen. Und hier in ihrem Bureau st ja gewiſſermaßen das Gehirn des Atelierparks.“ Sofort war Janſen bereit:„Aber mit Vergnü⸗ gen. Alſo geben Sie mal acht. Wie haben hier gewöhnlich drei große, abendfüllende Films und dreißig bis vierzig kleinere Films zugleich in Arbeit. Jeder Film wird von einem Reggiſſeur geleitet, und jeder Regiſſeur hat wieder ſeinen Operateur. mit dem er ſtändig zuſammenarbeitet. Nun aeht das natürlich nicht an, daß jeder Re⸗ werden ſoll? Musketier: Der Soldat muß tot ſein. * Schuhe, wovon? Musketier: Wovon das eine Paar immer gewichſt im Spind ſtehen muß. * der Soldat nicht über was laufen? über den Hausflur. wo, wie genannt. Musketier: Die Hauptleute bei der Kavalle⸗ rie bilden eine Klaſſe für ſich und werden Ritt— meiſter genannt. dat? Musketier: Mit Kernſeife. ſich mit entblößtem Oberkörper. Unteroffizier: Der Soldat hat zwei Paar Unteroffizier: Mit was, ohne was, darf Musketier: Mit der Pfeif ohne Deckel Unteroffizier: Wer bildet was, und wird Unteroffizier: Womit wäſcht ſich der Sol— Unteroffizier: Blödſinn. Der Soldat väſcht giſſeur nach Belieben für ſeine Films Dekoratio⸗ nen und Requiſiten beſtellt, über das Atelier oder die anderen Aufnahmelokalitäten verfügt, die Schauſpieler beordert und ſo weiter. Das würde bald die ſchönſte Kolliſion zwiſchen den Regiſſeuven ergeben. Alles das wird von bier aus verteilt und geregelt. Daß die Szenen eines Films durchaus nicht in der Reihenfolge aufge⸗ nommen werden, wie ſie ſich im Kinotheater ab⸗ ſpielen. das wiſſen Sie ja, nicht wahr?“ „Ich bin ein ganzer Neuling in dieſen Din⸗ 900 mußte Joachim geſtehen.„Ich dachte natür⸗ U—* 4 „Weiß ſchon was Sie ſagen wollen“, unter⸗ brach ihn Janſen.„Die Sache iſt natürlich ganz anders:„Alſo wenn zum Beiſpiel in dem Film „Späte Rache“ die erſte, achte, ſechzehnte und achtungzwanzigſte Szene in dem Salon der Gräfin X ſpielen, ſo werden dieſe Szenen natür⸗ lich gleich hinteveinander aufgenommen. Auf die⸗ ſe Weiſe ſparen wir viel Zeeit und Arbeit. Solche Szenerie erſcheint alſo dem, der den Inhalt des Films nicht kennt, ganz ohne Zuſammenhang, weil fortwährend Stücke der Handlung fehlen. Beſondere Proben werden nur für ſchwievige Szenen abgehalten. Gewöhnlich wird einmal oder zweimal durchprobiert und dann ſofort aufge⸗ nommen. Films, Szenenſerien und Rollen ſind alle numeriert, ſodaß der Filmſchauſpieler im allgemeinen nichts vorher zu wiſſen braucht als die ihn betreffenden Nummern.“ „Verzeihung, Herr Jauſen“, ſchaltete Joachim ein,„das iſt mir noch nicht recht klar. Der Schau⸗ ſpieler muß doch jedenfalls den Film vorher ganz genau kennen und ſich in ſeine Rolle hineinleben.“ „Um Himmels willen! Wo ſollte das hinfüh⸗ ren!“ Der Inſpektor lachte beluſtigt und unge⸗ niert.„Nein, nein, Herr Dowſen, das iſt ganz anders. Ich werde Ihnen mal ein kleines Beiſpiel geben: Der Filmſchauſpieler Ppſilon weiß, daß er im Film 371, Serie 23 die Rolle Nummer 9 zu ſpielen hat, weiter nichts. Auf den Tabellen, die draußen im Glaskaſten aushängen ſieht er nun, daß er ſich am 5. Mai, 10 Uhr 30 Minuten, in der großen Glashalle, Fach 16, zur Aufnahme einzu⸗ finden hat. Er geht nun eine halbe Stunde vor⸗ her zur Garderobenausgabe, nennt dort die Film⸗, Serien⸗ und Rollennummer und erhält nun das Koſtüm eines, nun ſagen wir mal, eines römiſchen Feldherrn. Das Koſtüm lag natürlich ſchon für ihn bereit und paßt ihm genau, denn in den Koſtümwerkſtätten ſind die Maße eines jeden unſerer Schauſpieler notiert. Nun begibt ſich Herr Ppſilon zum Friſeur, dem er wieder ſei⸗ we Nummer nennt. Der Fviſeur ſieht in ſeine Tabelle und ſieht unter der betreffenden Num⸗ mer: Römiſcher Feldherr, etwa 50 Jahre alt, verwittertes Geſicht, bartlos, kurzes, graues Haar“. Nach dieſen Angaben macht er den Schau⸗ ſpieler zurecht. Nun begibt ſich Herr Ypſilon in das Fach 16 der großen Glashalle, wo er den Regiſſeur, den Operateur und die übrigen Mit⸗ wirkenden antrifft. Nun ſagt der Regiſſeur etwa: „Sie, Herr Ppſilon, ſind ein römiſcher Feldherr, dieſe Herren ſind ihre Offiziere, dieſer Raum Ihr Arbeitskabinett. Sie crteilen den Offizieren Ihr Befehle und entlaſſen Sie dann. Nun kommt ein Sklave und bringt Ihnen einen Brief. Sie öffnen ihn und erſchrechen über den Inhalt, brü⸗ ten verzweifelt vor ſich hin. Nun tritt Ihre Toch⸗ ter ein. Schnell legen Sie den Unglücksbrief bei⸗ ſeite und ſtellen ſich heiter und ſorgenlos. So, ich bitte!“ Nun wird dieſe Szene ſchnell durchpro⸗ biert und wird natürlich, da ſte fehr einfach ist. ſofort klappen. Nun ruft der Regiſſeur:„Ach⸗ 1 tung! Aufnahme!“ Die Szene wird wiederholt und dabei ſogleich mit dem Apparat vom Opp 5 teur aufgenommen. .(Fortſetzung folgt.) Wenige Jropfen Mass, Würze verfeinern Suppen, Soßen, Gemüse, Salate. FFT7T7TTTFTTCCCCCTCTCT————— inter⸗Fahrplan Zl Ciernheimer Anzeiger Ausſchneiden! Gültig ab 6. Okt. 1929 Aufbewahren! Elektriſche Bahn von Viernheim nach Mannheim(Hauptbahnhof). Werktags 2 457“ 523E˙ 535 ⁰ 543 552 x- 559 617²²⁷ 62x 610 655 702 715 7 801 822 959 1118 1208 1232* 14% 15 154% 161 16˙8 17% 17 17⁹ 1828 194% 204% 2158 2246 1216 12315 1300 1316 133% 1416 14311516 1616 1716 125˙ nur Sa. 1328 134 nur Sa. 0 557 5, 33* 390* 316 339 16 216 16 6 Sonntags: 3* 5 6 616 N 6 g 1 8¹⁸ N 9 5 10¹5 111⁶ 1816 1828 1916 198 20˙ 20%, 21186 222. 2258 29ʃ 8c Zeichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur bis Neckarſtadt. Die mit nur im Oktober 1929 und ab 16. März 1930. Elektriſche Bahn von Mannheim(Hauptbahnhof) nach Viernheim. Werktage: 5„. 6*» i„ 8 9, 10% 12“ 12* nur Samstags 1259 13*“ nur Samstags 14 nur Samstags 14% 15 15* 16 rx 16“ 16“ 16“ 17 17 1788 1780 18% 18 19% 203 21 22“ 23⁰ ö Sonntags 2 8 6 15* 7⁰⁰ 8⁰⁰ 9⁰⁰ 10˙⁰⁰ 1 1⸗⁰⁰ 1 2⁰⁰ 12 13*˙ 1 3 9. 14* 14.* 1 5˙⁰⁰ 15 16⁰⁰ 1 1 50 18˙⁰⁰ 19⁰⁰ 19˙²ñ 00 0 10 i n Zeichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur ab Neckarſtadt. Die mit, nur im Oktober 1929 und ab 16. März 1930 Elektriſche Bahn von Viernheim nach Weinheim. Werktags: 4.5 5% 5˙3 540 6b 686 6s 7²⁵ 71 g 94% 115 12²⁷ 13˙⁰⁰ 17 18” 19¼ 19 21% 22e 232˙* 00% Sonntags: 4% 5 6 7“ 8. 9% 10“ 11“ 12“ 12 13 13˙%ß½% 14“ 145 13” nur Samstags 14 nur Samstags 14 15“ 16½ 16“ 17% 15% 15%ëꝗ4 16“ 17“ 18 19% 20% 20“ 21, 21“ 22“ Elektriſche Bahn von Weinheim nach Viernheim. Werktags: 5% 5 54% 60 62 645 70 74s 805 943 1102 1216 13 1400 200 214% 22300 23% 045 Sonntags: 4% 6 700 800 900 1000 10% 110 1200 1300 1359(14 1445 2100 2208 22% 2330 045 Zeichenerklärung: Die mit J verſehenen Züge verkehren nur im Oktober 1929 und ab 16. März 1930. 14 u. 1455 nur Bamstags 1551 1612 168 1721 1810 1830 1950 150 1600 17 18 18˙b 190 19% 2005 205 Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Weinheim. Mit der Staatsbahn von Weinheim nach Biernheim. 60 i gos 12% fa 16 W 168 17 20 4] 5058 6] 108 13 15²˙/ 1682 18% 20%/ 215“8 ab 1. 5. 30. Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Lampertheim(Worms). Mit der Staatsbahn von Lampertheim nach Viernheim. 5) ᷣ 5238 6 VYονNMο 1052 1326 15%u/ 17s 1828 203 218 ab 1. 5. 30. Zeichenerklärung: W bedeutet nur Werktags. S bedeutet nur Sonn- und Feiertags. 5¹⁵ 709 8⁴⁰⁷ 1225 1 35⁵⁵ 1 60 NM 16 38 1 725 200 Von Weinheim nach Heppenheim Darmſtadt— Frankfurt. 407 52100 559 627 7⁴³ 80⁴E 9358P 1007 1027 1140 12²⁴ 135⁷ 15083 15550 164⸗ 175 1850 1918 25 20⁰2 22 1 5 1 O 19D 2088 2022 7110D0 21538 22088 Ab Darmſtadt, Heppenheim, Weinheim nach Heidelberg. Ab Darmstadt: 4% 440 50 6 6%P 65 8% T 10 ᷣ 1088 10 11%⁰ 12 220 22160) 23% 06D Ab Heppenheim 1 4. 4,)) 558 e 7168 7368 850 1105 118 1238s 1425 15% 1611 1560 1739 1351 142 1525 15100 1650 1839 18100 19˙8 20˙⁰E 210 232 0ʃ „Ab Weinheim(Hauptbahn) nach Heidelberg: 4 SAN]”ο Ses 6b TW 7538 7,8 9 8160 11“ 1036 1258s 13220 1536 16 15590 175 195 18½D 20˙f 21 23 2200 0ʃ⁴⁸⁰ Mit der Staatsbahn von Weinheim nach Mörlenbach: 68 JA/ T*] 8008 808 9% dW 10¹68 13 135 16 ⁹.¹ 16. 0 178 18 20 ο⁹Wjõ. 2178 218 Zetchenerklärung: D- Zuſchlagspflichtiger Schnellzug. 8“ Beſchleunigter Perſonenzug, W— Werktags, 8= Sonn- und Feiertags. Die Rückfahrtszeiten erfahren die Reiſenden an den Bahnhöfen. Mit der Kleinbahn von Käfertal nach Heddesheim. Werktags 627 65 7% 95 10 125ů 1356 14 nur Samstags 158 16“ 170 17“ 18“ 20% 2042 Sonntags: 8˙˙O 102 125 1435 16855 1988 20“ 22, 000 232³ Mit der Kleinbahn von Weinheim nach Heidelberg. (Zwiſchenſtatlonen ſind folgende: Lützelſachſen, Großſachſen, Leutershauſen, Schriesheim und Doſſenheim) Werktages: 5% 6“ 74s ges 10 11786 114 128 140 15% 160 17 181 19 205 21“ 22“ Sontag: ies 8 90 10 115 1205 130 14% 15“ 16 17 180 190 205 215 22 28” nur bis Schetes helm