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Der Vorſtand. Operetten- u. Theater geſellſchaft 1928. Mittwoch, den 9. Okt., abends 8 Uhr findet im Lokal zum Kaiſerhof eine wichtige Mitgkieder— ſammlung ſtatt. Wir laden hierzu alle Mit— glieder, beſonders die Spieler und Mitwirkende frdl. ein. Der Vorſtand. Reiſevereinigung d. Brieftaubenzüchter. Mittwoch, 9. Okt., abends halb 9 Uhr findet im Gaſthaus z. Erholung eine Vorſtandsſitzung ſtatt. Wegen wichtiger Tagesordnung iſt pünkt— liches und vollzähliges Erſcheinen der Vorſtände dringend notwendig. Der Vorſitzende. Auto- u. Mlotorradhlnb. Die 7. Pflicht- fahrt findet am kommenden Mittwoch halb 8 Ahr nach Worms ſtatt. Wir beſuchen den Wormſer Motorradklub und werden von dieſem auf der Rheinbrücke abgeholt. Clublokal der Wormſer iſt das Parkreſtaurant Kerber in Worms⸗Pfifflig⸗ heim. Gerade bei dieſer Ausfahrt iſt zahlreichſte und vor allen Dingen pünktlichſte Beteiligung unbedingt notwendig. Die Fahrt geht über Lorſch nach Worms. Gäſte ſind willkommen. Wertung 25 Punkte. Der Sportleiter. K. u. 5.-P. Trutonin. Donnerstag Abend halb 9 Uhr Vereinsabend im Lokal. Der Vorſtand. * Wo zehntauſend Lampen brennen. (Es können auch ein paar hundert mehr ſein.) Von A. H. Kober. Einundzwanzig Tage und Nächte hatten wir auf dem In unendlicher Weite und Denn der Kapitän liebte es, möglichſt weit Plötzlich leuchtete Südamerika die Hauptſtadt Uruguays, Atlantiſchen Ozean verbracht. Einſamkeit. von der Küſte zu bleiben. vor uns auf! Montevideo, Orcheſter leuchtet eine den Ställen flammen räume der Wagen. eine leuchtende Stadt. Das Spielzelt, zehntauſend Zuſchauer faſſend. wird erleuchtet von vierzehn Tiefſtrahlen, ausgerüſtet mit Fünf— zehnhundert-Watt⸗Lampen. Über jedem der Tauſend-Watt-Lampe. Scheinwerfer mit je einer Durchſchnittsleiſtung von vier bis fünf Kilowatt werfen ihr Licht in die Manege. ſechsundfünfzig Birnen, zweihundert ebenſo ſtarke beleuchten die Innen— Dieſer ganze Zirkus Saraſani iſt Der erfahrene Showman weiß beiden Sechs fünfzigkerzige In Auf der finden wir einen niſchen Betrieb. dreckten Flatz mit einem Schlage ein leuchtendes Feld ro— mantiſcher Herrlichkeit geworden iſt— in Eſſen beiſpiels— weiſe—, ſtaünen die Menſchen, und dieſes Staunen immer wieder hervorzurufen, iſt ein beſonderes Ver— gnügen des großen Showman, des wandernden Maaiers, Rückſeite dieſer abenteuerlichen Zauberwel. bis ins kleinſte durchorganiſierten tech⸗ Man bekommt eine Porſtellung von ſeiner Großartigkeit, wenn man ſich klar macht, daß es ſich hier ja um einen Wanderbetrieb handelt, um eine unſer Reiſeziel, ſtrahlte in weißen Lichtſchnüren tauſender elektriſcher Lampen. Nie iſt mir ein Land, dem ich zu⸗ ſteuerte, ſo märchenhaft ſchön erſchienen wie dies Monte— video im zauberhaften Glanze ſeiner gleißenden Lichter. Licht, wenn es nach langer Wanderung durchs Dunkel plötzlich vor uns auftaucht, iſt Erlöſung, Symbol wärmen⸗ der, ſchützender Menſchennähe. Lichtfülle, Maſſen von Lichtern, das iſt mehr, das iſt Jubel, kreiſchende, orgia— ſtiſche Luſt der Augen, phantaſtiſcher Taumel blendender, ſirrender Sehreize. Abſeits der großen Straße liegt— in einer deutſchen Stadt— ein öder Sandplatz. Heute abend, da ich auf ihn zubiege, ſchreit, brüllt, brandet er von hartem, knalligem Licht. übermächtigen dunklen Menſchenhaufen blenden unzählige Leuchtkörper, blitzen grell ſtechende Glühbirnen, flimmern, glitzern, ſchimmern Lichtgirlanden, ſtrahlen weißglühende Bogenlampen, funkeln vielfarbige Fackeln, zittern ſilbrige Lichtkegel, gießen rotierende Scheinwerfer leuchtenden, ſtäubenden Glanz in die Luft. Die Magie des Lichtes zieht, reißt die Menſchen zu ſich, ſie fliegen, drängen ſich, ſtrömen in ſeinen Bannkreis. Muſik ſchmettert, Fanfaren, Poſaunen, Blechgedröhn, Pauken⸗ gelnatter. Magie des Rummels. Der Zirkus iſt da! Achtzehn Meter hoch ſchwebt ein Leuchtſchild, fünfzehn Meter breit, zwei Meter hoch, mit vierhundert Lampen ſchreiend:„Sarraſani!“ Sechzehn Girlanden von je hundert Glühbirnen ſind kreuz und quer über das Dach des gewaltigen Rundzelts gezogen; zwanzig dazu noch über dem Eingang. Davor die„Faſſade“: eine Phantas⸗ magorie von fünftauſend Osramlampen und kreiſenden Scheinwerfern, eine groteske orientaliſche Architektur zuckender, ſprühender, glühender Flämmchen. Zehn hoch⸗ kerzige Tauſendwattlampen auf hohen Maſten ſind um das Zelt herumgezogen. Achttauſend Leuchtkörper ſugge⸗ rieren der Menſchheit: Tretet ein in die Tore der Schauluſt! die Suggeſtivkraft des grellen Lichtes richtig auszunutzen. Ein Schaugeſchäft wie der Wanderzirkus, der eine Stadt im Fluge nehmen und für ſich gewinnen muß, braucht das Propagandamittel der Flammenſchrift. Sarraſani ſelbſt iſt ein techniſch in allen Sätteln ge— rechter Mann. Er war der erſte, der 1912 die Fowler— traktoren in den Wanderzirkusbetrieb einführte, und er iſt der einzige, der ſich von der Eiſenbahn unabhängig gemacht hat dadurch, daß er ſein ganzes Unternehmen mit eigenen Automobilen(130) befördert. In ſeinem Sohn und in dem Ingenieur Bamdas hat Sarraſani ſich ausgezeichnete Techniker herangezogen, die beſonders in Südamerika, wo der gewaltige Zirkustroß den Eiſen⸗ bahnen ganz neue Aufgaben zumutete, ihre Erfindungs⸗ gabe und ihr Können bewährten. Gab es doch auf den braſilianiſchen Bahnen beiſpielsweiſe zahlloſe Tunnels, aber keine Profile, an denen die Ladehöhe abgemeſſen werden konnte, keine genügend hohen Wagen(Hohlglas— wagen) für die Elefanten, keine großen Rampen. Die „Rampa de Sarraſani“ in Rio de Janeiro wurde von den Zirkusleuten gebaut und zu ihren Ehren von der mit feinſter Höflichkeit begabten braſilianiſchen Bahnbehörde getauft. Auch ein Kapitel deutſcher Arbeit im Ausland!— Das Licht, der Beleuchtungszauber iſt immer eine be⸗ ſondere Liebhaberei Sarraſanis geweſen. Er lieht es, in den Städten, in denen er zum erſten Male erſcheint, Plätze zu nehmen, auf denen noch nie ein Zirkus ſtand. Wenn dann aus ſo einem verlaſſenen, ver⸗ Stadt auf Rädern, die heute hier, morgen da aufgebaut und abgebröchen werden muß. Ein ſolches Unternehmen braucht andere techniſche Mittel als ein ſtehendes, und ſei es noch ſo großartig. Sarraſani hat jetzt nach eigenen An⸗ gaben(wie immer übrigens) drei rieſige Beleuchtungs- wagen bauen laſſen, die eine originelle Spezialität dar ſtellen. Es ſind normale Daimler-Laſtautos, d. h. zu⸗ nächſt einmal Zugkraftmaſchinen. Sobald aber dieſe Wagen ſtationär ſind, wird durch ein paar einfache Hand⸗ griffe der Motor umgeſchaltet zum Antrieb der im Wagen befindlichen Dynamos, die nun Licht ſpenden: eine regel⸗ rechte elektriſche Zentrale mit Schalttafeln und Meßinſtru⸗ menten ſteht fix und fertig, um die geſamte Abendbeleuch⸗ tung zu beſorgen. Überdies befinden ſich in dieſen drei! Wagen noch Fächer zur Unterbringung von 3000 Lampen mit 240 Metern Leuchtgirlanden, die hier in Gummi ein⸗ gebettet ſind, daß beim Transport ſelbſt über ſchlechte Landſtraßen nur ein ganz kleiner Bruchteil an Bruch zu verzeichnen iſt. Insgeſamt leiſtet die Sarraſaniſche Licht⸗ zentrale etwa 210 Kilowatt. In einer kleinen mittel⸗ deutſchen Stadt hat ein Phyſiklehrer ſeinen Schülern nach dem Beſuche einer Sarraſani⸗Vorſtellung die Aufgabe ge— ſtellt, den Lichtverbrauch des Zirkuſſes zuf den der Stadt umzurechnen, wobei die— übrigens recht gut beleuch tete— Stadt ſchlecht wegkam. a Zum Zirkus Barnum und Bailey wurden früher o Pionieroffiziere abkommandiert, um dort moderne Techn kennenzulernen. Heute ſtehen die großen deutſchen Wan derzirkuſſe mit ihren techniſchen Einrichtungen zum min⸗ deſten den amerikaniſchen gleich. In mancher Hinſicht in der Gediegenheit der Sitzeinrichtung beiſpielsweiſe— ſind ſie ihnen überlegen. Es iſt bedauerlich, daß in Deutſch⸗ land außerhalb der Fachkreiſe von der Zirkustechnik noch ſo gut wie gar nichts bekannt iſt. Wir haben alle Urſache, auf ſolche Dinge, wie die techniſche Einrichtung eines Sar⸗ raſonis, ſtolz zu ſein und ihre Vorzüglichkeit vor alle: Welt zu künden. b — Ar. 236 Neueſte Telegramme Die Verhandlungen über die internationale Bank wib Baden⸗Baden, 9. Oktober. Die heutigen Vormittagsverhandlungen des Organiſations— komitees der Bank für den internationalen Zah— lungsausgleich brachten in Fortſetzung eine erſte Löſung der vorliegenden verſchiedenen Statuten— entwürfe für dieſe Bank. Die Erörterung der Frage des Gold-Clearing-Fonds bei der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich. Dieſer Fonds hat nach dem Voungplan dazu zu dienen, den Goldausgleich zwiſchen den einzelnen Län— dern zu erleichtern und die einzelnen Zeurral— notenbanken zu unterſtützen. Eine endgültige Feſtlegung des Statuts iſt in dieſer Frage, über die man an ſich einig war, noch nicht vorgenom— men worden. Ebenſo wenig erfolgte eine Feſtle— gung des Statuts bei der dann erörterten Frage des Verhältniſſes der Bank für den internationa— lan Zahlungsausgleich zu den einzelnen Zen— drulnotenbanken. Man war ſich aber auch hier im Prinzip einig darüber. daß das Einſpruchsrecht der einzelnen Zentralbanken bei der Betätigung der interna— tionalen Zahlungsbank gewahrt bleiben müßte, d. h. alſo, daß die Tätigkeit der einzelnen Noten— banken nicht durch Maßnahmen der internati— onalen Zahlungsbank lahmgelegt werden dürfte. * Baden Baden 10. Okt. Auch in der ge⸗ ſtrigen Nachmittagsbeſurechung des Orgauifa⸗ tionskomitees der Bank für den internatjonalen Zahlungsausgleich war die Frage des Einſuruch⸗ rechtes der Zentralnuten banken über die Betäti— gung der Bank Gegenſtand der Erörterungen Nach den hierzu gegehenen Mitteilungen beſtä— tigt ſich daß man ſich im Komjftee über die Frage in der Idee im meſentlichen einig iſt, daß aber die redaktionelle Feſtlegung noch nicht erfolgte. Das gleiche kann über die Fragen von Darlehen. Diskantierungen und Geldanlagen der Interna— tionalen Jahlungsbank geſaat werden. Man hat alſo geſtern nachmittag die Abteilung 6 der An⸗ lage 1 zum Nnungvlan ſehr eingehend heſprochen ud iſt den Geſchäftsgang der Bank im großen und ganzen durchgegangen. Dabei iſt man ſich darüber klar nemorden. daß man der Bank keine allzu engen Grenzen in den Statuten ziehen follte. um ihre Betätigung nicht zu hemmen. Da⸗ gegen erkannte man die Natmendigkeit an. daß in den Statuten diejenigen Gebiete, die der Bank nicht offen ſtehen, genau ſkizziert werden müſſen. Sy ſoll die Bank keine Nuten ausgehen und auch keine Geſchäfte machen dürfen. die ihre eigene Sicherheit gefährden. Gemeinlame Erklärung Hoover⸗ Macdonald Waſhington, 10. Okt. Die gemeinſame Erklä rung Hoovers und Mnedonalds über die hier ab⸗ gehaltene Beſurechung beſagt, daß ſich die Aus ſyrache hauptſächlich auf die engliſch⸗amerikani ſchen Beziehungen, wie ſie ſich nach dem Kellogg— paft geſtaltet haben, bezogen hat. Beide Regie— rungen erklären, daß nicht nur ein engliſch-ame— rikaniſcher Krieg undenkbar ſei, ſondern ſie ſind auch der Meinung, daß Mißtrauen und Arg⸗ wohn nicht weiter ihre nationale Politik beein— fluſſen dürfen.. Der Meinungsaustauſch über die Abrüſtung zur Sce hat beide Nationen ſo nahe an ein Ab⸗ kommen geführt, daß alle Widerſtünde. die bei der früheren Konferenz hervorgetreten ſind, jetzt tatſächlich beſeitigt ſind. Die Unterzeichner des Waſhingtoner Vertra— ges von 1922 ſind über den Verlauf der engliſch— amerikaniſchen Beſprechungen unterrichtet wor— den und ſoeben ſind die fünf Mächte zu einer Konferenz eingeladen worden. In der Zwiſchen⸗ zeit werden die britiſche und die amerikaniſche Regierung ihre Beſprechungen mit den anderen. intereſſierten Mächten fortſetzen, um alle etwaigen Schwierigteiten vor der Eröffnung der Konferenz zu beſeitigen. Angeſichts der durch den Kellogg⸗ pakt gewährten Sicherheit hoffen beide Regie⸗ rungen, daß auf Grund der durch das Abkommen feſtgelegten und auf alle Schifsgattungen bezoge⸗ nen Parität in Zutunft der Schiffsbauwettbe⸗ werb, der die Gefahr eines Krieges und der übermäßigen Inanſpruchnahme öffentlicher Gel⸗ der in ſich ſchlieſſt, niemals wieder in Erſchei⸗ nung treten wird. Donne See Beeinflußte Zeugen Auſſehenerregende Ausſagen im Oppelner Theaterprozeß witb Oppeln. 9. Oktober. Radio). Heute wur den im Theaterprozeß die polniſchen Zeugen wei— ter vernommen. Man hofft, ihre Anhörung heute beenden zu können. Eine Ballettänzerin hat nach ihrer Ausſage bei den Zwiſchenfällen eine Ver— letzung der Lippen davongetragen. Eine andere Zeugin will einen Nervenzuſammenbruch erlit— ten haben, worauf ein deutſcher Zeuge ihr er— widerte, ſie habe ſelbſt erklärt, das Nervenleiden ſchon vor ihrer Reiſe nach Oppeln gehabt zu ha— ben. Senſationell geſtaltete ſich die Vernehmung des Muſikers Wende. Der Zeuge erklärte unter ſeinem in deut ſcher Sprache abgegebenen Eid, daß er ſein Waldhorn erſt in Kattowitz auf Anord— nung des Orcheſters Kwiatomski zerſchlagen 0 habe, da er nach deſſen Ausſage bereits auf der Liſte notiert ſei. Wie er das Inſtrument hätte zerſchlagen müſſen, ſo hätte er auch zum Arzt gehen müſſen, um die⸗ ſem zu ſagen, daß er in Oppeln Verletzungen da— vongetragen habe. Der Zeuge erklärte weiter, auch andere Zeugen ſeien wie er beeinflußt worden. Er habe ein ärztliches Atteſt gehabt, wonach er 14 Tage nicht habe arbeiten können. Er habe für dieſe Zeit Krankengeld bezogen, aber dennoch Dienſt getan. Dieſe Aeußerung des Zeugen rief große Bewegung im Verhandlunsſaal hervor. Rechtsanwalt ion ſtellte ſofort den Antrag, den Orcheſterinſpektor Kwiatowski telegraphiſch laden. De natsanwalt erklärte. auch er wünſche die Eiſenbahnkataſtrophe in Polen Güterzug fährt auf Militärzug— 5 Tote, viele Verletzte witb. Warſchau, 9. Okt.(Radio.) Bei der polniſchen Stadt Sobolow in der Nähe der Sladt Domblin fuhr heute früh gegen vier Uhr ein Güterzug auf einen Perſonenzug in dem ſich auch zahlreiche Soldaten befanden. Bei dem Zuſammenſtoß wurden fünf Perſonen getötet, 18 ſchwer und mehrere leicht verletzt. Die Lokomotive des Güterzuges und mehrere Wagen wurden völlig zerſtört. Die Urſache des Unglücks iſt auf Unachtſamkeit des Lo⸗ komotipführers des Güterzuges zurück⸗ zuführen, der ſofort verhaftet wurde. Schwere Aberfälle auf Juden in Galizien wtb. Warſchau, 9. Okt.(Radio.) Polniſchen Preſſemeldungen zufolge überfielen am Sonn— tag ukrainiſche Bauernknechte in der Galiziſchen Stadt Ja ryzzow die jüdiſchen Synagogen— beſucher während des Feſtgottesdienſtes. Jedoch wehrten ſich die überfallenen Juden, wobei vier von den Angreifern verletzt wurden. Aus Rache überfielen geſtern die Ükrainer nochmals einige jüdiſche Kaufleute auf dem Wege zu einem Markt und verletzten einen davon lebensgefähr— lich. Die Unterſchleife beim Marineſperrdepot in Kiel witb. Kiel. 9. Okt.(Radio.) Die Unter— ſuchungen der Staatsanwaltſchaft in der An— gelegenheit der vor einiger Zeit ausgedeckten Schiebungen beim Marineſperrdepot in Kiel haben, wie die„Kieler Neueſten Nachrichten“ melden, ergeben, daß die Haupttäter, Angeſtellte des Sperrdepois. jahrelang, mindeſtens ſeit Jahre 192526, Marinegut in umfangreicher Weiſe geſtoh⸗ len und an Kieler Produktenhändler ſowie einige Kieler Geſchäftsleute verkauft haben. Es handelt ſich um Kupfer, Oele, Takleranzüge, Tafeltrommeln, Perſenninge, Drahtſeile und anderes. Die Hehler boten in vielen Fällen die Ware wieder dem Arſenal zum Kauf an, ſodaß das Arſenal tatſächlich ſein eigenes Gut wie— derkaufte. Den Gewinn teilten dann die Fir— men mit den betrügeriſchen Angeſtellten des Depots. Der Geſamtſchaden läßt ſich noch nicht überſehen, wird aber auf etwa 100000 Mark geſchätzt. Von den als Hehler überführten Ge— ſchäftsleuten hat einer ſofort freiwillig 4000 Mark an die Marine zurückgezahlt. Außer die⸗ ſen Schiebungen ſind auch noch Unterſchlagun⸗ gen bei der Kaſſe des Sperrdepots in Höhe von mehreren tauſend Mark feſtgeſtellt wor— den. Insgeſamt wurden 10 Perſonen ſofort verhaftet. Nachdem die Schiebungen nunmehr hinreichend geklärt find, ſämtliche Haftbefehle wieder aufgehoben. Es wird dem— Anklage er würden nächſt gegen etwa 30 Beſchuldigte hohen werden. Seplemberhericht des Neparationsagenter. wtb. Berlin, 9. Okt.(Radio.) richt des Generalagenten für die Reparations— zahlungen über die verfügbaren Gelder vom 1. September 1928 bis 30. September 1929 auf Grund des Sachverſtändigenplanes von 1924 beträgt die Geſamtſumme der verfügbaren Gel— der für den genannten Zeitraum 277,8 Millio— nen; die des vorgenommenen Transfers 2596.4 Millionen Reichsmark. Der Saldo per 30. Sept. 1929 beträgt demnach 174,4 Millionen RM. Die Verteilung des vorgenommenen fers ergibt u. a. für Frankreich 134 Millionen, für Großbritannien 566,9 Millionen, für Italien 188,4 Millionen, für Belgien 134,1 Millionen und für Amerika Reichsmark. Pic Ir F Nach dem Be Regierung und Volksbegehren Berlin, 9. Okt. Im Reichsinnenminiſterium begann heute vormittag um 141 Uhr unter Vorſitz des Reichsminiſters Severing die an— gekündigte Konferenz Lander. Die Konferenz, die eine ſtarke Betei— ligung aufweiſt, beſchäftigt ſich mit den ſchwe— benden politiſchen Fragen, die in das Reſſort der Innenminiſterien fallen, wie Volksbegeh— ren, Republikſchutzgeſetz und Bombenattentate. * Berlin, 10. Okt. Auf der Kunferenz der In neuminiſter der Länder wurde laut„Vorwärts“ einmütig die Auffaſſung vertreten, daß es nicht nur das Recht, ſondern die dringende Pflicht der Reichsregierung ſei, ſich gegen das Volksbegehren mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln zur Wehr zu ſetzen. In dieſem Sinne ſagten die In— nenminiſter der Reichsregierung weitgehende Un— terſtützung zu. Die Reichsregierung wird in Uebertinſtimmung mit den täglich ſe nach Bedarf auf Voltsbegehren-Preſſe durch Nundfunlkſender erwidern laſſen. Neichsinnen⸗ miniſter Severing hielt geſtern abend im Rundfunk eine Rede über das Volksbegehren. Die Sklarekaffäre Scholl telegraphiert an Boeß. wib Berlin, 9. Oktober.(Radio). Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wird Bürgermei⸗ Zukunft in Länderregierungen die Meldungen der ſämtliche deutſchen 101,6 Millionen der Innenminiſter der Tagesnachrichten 7 4 46. Jahrg 1 ang Der neue Leiter der Handelsvertrags⸗ verhandlungen mit Polen. Ulrich Rauſcher, der bisherige deutſche Geſandte in Warſchau. wurde anſtelle des zurückgetretenen Reichsmini— ſters a. D. Dr. Hermes Leiter der deutſchen De— legation für die Handelsvertragsverhandlungen mit Polen. ſter Scholl Oberbürgermeiſter Boeß über die ge— gen ihn erhobenen Anſchuldigungen in der Skla⸗ rekaffäre in San Franzisko telegraphiſch unter— richten und ihn um Rückäußerung bitten. Gleich⸗ zeitig wird Bürgermeiſter Scholl den Oberbür— germeiſter wegen einer Unterredung mit dem Vertreter der„United Preß“, in der Oberbürger⸗ meiſter Boeß behauptet haben ſoll, es handele ſich bei dem Falle Sklarek nur um einen Erpreſ— ſungsverſuch zur Diskreditierung der Stadtre⸗ gierung, befragen. Danttelegramm Frau Dr. Streſemanns an Prignd witb. Paris, 9. Okt.(Radio.) Miniſter⸗ präſident Briand hat von Frau Dr. Streſe— mann folgendes Telegramm erhalten: „Ich bitte Euer Exzellenz für die Worte hel zlie Teilnahme an dem Tode meines lieben zu tiefſtem Dank verpflich— 1 Ihnen in der Verfolgung und Verwirklichung hochſtehender und moraliſcher Ziele hurch innigſte Bande verbunden.“ tet. Er N Russland Saratzeanu zum Rachielger Buzdugans gewählt. Bukareſt, J. O':(Radio.) Der Rat öonshof Saratzeauu iſt mit 445 Stim- 1 rerſtortenen Buzdugans lerats gewählt worden Zeppelinſtart wieder verſchoben. Breslau, 10. Okt. Der Start des Luftſchif⸗ fes zur Schleſienfahrt iſt abermals um 24 Stun⸗ den verſchuhen worden. Schiffszuſammenſtoß auf der Weſer. Bremen. 10. Okt. Der von Norfolk heim⸗ kehrende Hapagdampfer„Hagen“ ſtieß auf der Weſer bei Brake mit dem nach Frankreich ausge⸗ henden Rolanddampfer„Orla“ zufſammen. Der Dampfer„Hagen“ wurde am Uchterſchiff leicht beſchädigt. Beide Schiffe konnten ihre Reiſe fort⸗ ſetzen. die Einnahme Kabuls. Kalkutta, 10. Okt. Die Einnahme Kabuls durch Nadir Khan iſt aus drei verſchiedenen Quellen gemeldet worden. Die Truppen Habib Ullahs ergriſſen die Flucht. Habib Ullah ſelbſt flouh an Burd eines Flugzeuges. Die Bevülkerung Kabuls ſoll halb verhungert ſein. Es ſei möglich daß Aman Ullah zurückberuſen werde. ——— Das Anheil des Königsberger Nücenleuers 130 Familien umquartiert.— 8 Familien obdachlos. wib. Königsberg, 9. Okt.(Radio.) Zu dem Großfeuer in der letzten Nacht wird ergänzend gemeldet, daß die Dachſtühle und Scheuern mit ihrem Inhalt völlig vernichtet wurden. Insgeſamt mußten 130 Familien aus den gefährdeten Wohngebäuden entfernt wer⸗ den. Acht Familien ſind obdachlos geworden. Die Einwohner haben durch Feuer und Waſſer rieſigen Schaden erlitten. Außerdem ſind acht neue Perſonenautomobile und 12 Laſtkraft⸗ wagen ein Raub der Flammen geworden. Zur Beſetzung des Feuers wurden 600 Mann be⸗ ordert. Elf Verletzte ſind zu verzeichnen, darun⸗ ter fünf Feuerwehrleute. Der Schaden iſt außer⸗ ordentlich groß. Aus Nah und Fern Mainz, 9. Okt. Militärpökizeigericht Mainz. Am 14. September wurden der Schloſ— ſer Karl Hofmann und der Taglöhner Wilhelm Müller, beide aus Griesheim bei Darmſtadt, in den dortigen Schießſtänden beim Sammeln von Bleikugeln durch franzöſiſche Gendarmen feſtge— nommen. Geſtern hatten ſie ſich vor dem franzö— ſiſchen Militärpolizeigericht zu verantworten, das ſie zu je 20 Mark Geldſtrafe verurteilte.— Bei dem Kraftwagenführer Oskar Riehel aus Gries— heim bei Darmſtadt war gelegentlich einer Haus— ſuchung eine Selbſtladepiſtole mit Munition vor— gefunden worden. Riehel erhielt wegen unbe— fugten Waffenbeſitzes vom Militärpolizeigericht 25 Mark Geldſtrafe. Waffe und Munition wur— den beſchlagnahmt. Mainz. 9. Oktober. Großfeuer in einer Mainzer Schellackfabrik. In der Rhei⸗ niſchen Schellackbleiche entſtand in der vergange— nen Nacht eine Exploſion eines Spiritusbehäl— ters, wodurch ein Feuer entſtand, das recht be drohlichen Umfang annahm. Ein Arbeiter erlitt bei dem Brande lebensgefährliche Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Man vermutet, daß die Exploſion durch elektri— ſchen Kurzſchluß entſtanden iſt. Bingen, 9. Oktober. Das Reichsehren— mal.— Auf der Suche nach ſeinem Standort. Die Komiſſion für das Reichsehren— mal iſt, nachdem Bad Berka und die Stadt Eiſen— ach mit ihren vorgeſchlagenen Plätzen beſichtigt worden waren, am Rhein eingetroffen. Bekannt— lich liegen in dem Abſchnitt zwiſchen Mainz und Koblenz drei Projekte vor. Die Kommiſſion be⸗ ſichtigte mit dem Regierungsdampfer„Preußen“ die vorgeſchlagenen Plätze. An ihr nahmen teil: Vertreer der Reichsregierung, des Landeshaupt⸗ mannes der Rheinprovinz, des Oberpräſidenten und der küſtleriſche Ausſchuß. Beſonders wurde das Projekt bei Lorſch beſichtigt. Nach dieſer durzen Informationsreiſe werden in den nächſten Tagen von der künſtleriſchen und praktiſchen Seite her die Projekte erneut einer Prüfung un— terzogen werden.. Gimmeldingen, 9. Okt. Der„Gimmel— dinger Naturwein“ Um nicht Firmen zu verdächtigen, die mit der Weinpanſcherei in Gimmeldingen nichts zu tun haben, veröffent— lichen wir jetzt in Ergänzung zu unſerer kürzlich gebrachten Meldung den Namen der in Frage kommenden Firma. Es handelt ſich um die Fir— ma Chriſtmann-Steigelmann, die im Verdacht ſteht, mindeſtens 600 Fuder gefälſchten Weines abgeſetzt zu haben. Bereits vor einem Viertel— jahr wurden bel der betreffenden Firma 100 Fu— der beſchlagnahmt N N. Neuer wtb Berlin, 9. Oktober.(Radio). Das„Tempo“ berichtet von einem eigenartigen Geſchäft, das die Berliner Verkehrs⸗A.⸗G. mit einer Kiesfirma betreibt, und das in ſeinen finanziellen Umfän⸗ gen vielleicht nicht weit hinter der Sklarek-Affai⸗ re zurückbleibt. Die bevorzugte Firma heißt nach dem„Tempo“ F. Butt u Co. und hat ihre Büros in Lichten⸗ berg, Rittergutsſtraße. Sie hat das Monopol für die Lieferung von Material für Straßenbahn— bauten, Kies, Schotter uſw. aber auch für die Durchführung der Bauten. Tatſache iſt, daß alle anderen Firmen bei Lieferangeboten immer wie— der dieſelbe Antwort bekommen:„Wir arbeiten nur mit Buß u. Co.“ Was den Skandal in ſeiner vollen Grüße beleuchtet, iſt. daß die Firma nicht nur das Ausſchließlichkeitsrecht beſitzt, ſondern daß, um ihr Millionenverdienſte zuzufüh⸗ Berliner Milonen-Luandul ren, überflüſſige Bauten uſw. vorgenom⸗ men wurden. Es wird ſich z. B. der Fall ereignen— und es iſt nur einer von den vielen—, daß man z. Zt. eine neu errichtete Straßenbahn nach Steglitz wieder aufreißt, um ſpäter die Untergrundbahn bauen zu können. Die Strecke, um die es ſich han⸗ delt, iſt etwa 3 km. lang, das bedeutet für die Firma Buß u. Co. einen Auftrag in Höhe von 1½% Millionen. Wie nun die Firma zu ihrer bevorzug⸗ ten Stellung gekommen? Bei der Verkehrs⸗A.⸗G ü iſt ein Herr Lüdiche Di⸗ rektor, Geſchäftsführer bei Buß u. Co. iſt auch ein Herr Lüdiche, ein Sohn des Verkehrsdirek⸗ tors. Die Firma Buß u. Co. war vor 10 Jahren ein unbedeutendes Haus, dem man kaum 10 000 Mk. kreditierte. Sie iſt durch den Vertrag mit der Stadt groß geworden. Hausſuchung und Verhöre in Sachen Sklarek Berlin, 8. Okt. Die Staatsanwaltſchaſt hat im Laufe des Dienstag bei fünf Berliner Firmen im Zuſammenhang mit der Angelegen⸗ heit Sklarek Hausſuchung abgehalten. Im Laufe des Tages wurden die Gebrüder Sklarek zum erſten Mal vernommen. Faſt in allen Punkten widerſprechen ihre Ausſagen denen des verhafteten Buchhalters Lehmann. Nach wie vor wollen die Gebrüder Sklarek von den Fälſchungen nichts wiſſen. Lehmann hat angegeben, daß die Brüder Sklarek in den letzten Tagen vor der Verhaf— tung annähernd 750 000 Mark beiſeite ſchafften, um das Geld bei einer anderen Firma unter— zubringen, um es ſo dem Zugriff der Behör— den zu entziehen. Der Unterſuchungsrichter hat angeordnet, daß die Brüder Sklarek nun— mehr dem Buchhalter Lehmann gegenüber— geſtellt werden ſollen. Auch die Unterſuchung über die Verbindun⸗ gen der Sklareks mit und zu Mitgliedern der ſtädtiſchen Körperſchaften und Geſell⸗ ſchaften werden vom Magiſtrat und vom Gericht fortgeführt. Die von der Staatsanwaltſchaft beſchlagnahm⸗ ten Kontenbücher der Brüder Sklarek füllen ein ganzes Zimmer. Im Hinblick auf die Information des Oberbürgermeiſters Böß ſagte Bürgermeiſter Scholz, er habe am Tage der Aufdeckung der Sklarekſchen Verfehlungen ein informierendes Kabeltelegramm an den Oberbürgermeiſter geſandt. Darauf habe Oberbürgermeiſter Böß geantwortet, er erſuche um ſchärfſtes Eingrei— fen. Leo Sklarek wiederholte bei der Verneh— mung vor dem Richter am Amtsgericht Mitte ſeine Behauptung, vom kaufmänniſchen Ge⸗ ſchäftsbetrieb der Firma überhaupt nichts gewußt zu haben. Max Sklarek hat am Diens— tag in ſeiner Eigenſchaft als kaufmänniſcher Leiter des Unternehmens vor dem Verneh— mungsrichter Bekundungen gemacht, durch die die Leiter der Berliner Stadtbank nicht un⸗ erheblich belaſtet werden. Dieſe ſollen völlig im Bilde geweſen ſein. Die Stadtbank habe in Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, ö Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendoorf. (29. Fortſetzung.) ö„Warum fragen Sie mich das?“ Tief und er⸗ wartungsvoll blickte er ihr in die Augen. Und was er da in dem glutübergoſſenen Mädchen⸗ antlitz las, das gab ihm die heißerſehnte, beſeli⸗ gende Antwort auf all die bangen Fragen, die ſein Herz ſeit Wochen bewegten. Und mit einem Jubelruf breitete er die Arme aus:„Lore, meine füße, geliebte Lo! Weißt du denn nicht, wie ich mich nach dir verzehre, daß nur du, du allein mei⸗ nes Lebens Glück und Inhalt biſt?“ Da ſank ſie ſelig an ſeine Bruſt, und in Won⸗ ne erſterbend flüſterten ihre Lippen:„Und du, Joachim, meines Lebens Glück und Stolz für ümmer— und vom erſten Augenblick an, da ich dich ſah—“ Dreizehntes Kapitel. ö Es war am Montagmorgen, und die wöchent⸗ liche Konferenz der Standard⸗Film⸗Company war in vollem Gange. „Nun alſo zu unſerem Odyſſeusfilm“, ſagte der Präſident, nachdem eine Reihe anderer Fra⸗ gen erledigt war,„Wie ſteht es mit don Aufnah⸗ men, Herr Formont?“ f„Die erſte bis dritte Szenenſerie ſind fertig aufgenommen.“ „Wann kann ich ſie ſeben?“ „Die Films werden eben entwickelt und ſind übermorgen vorführungsfertig“, erwiderte der Leiter der photographiſchen Werkſtatt. „Und wie ſteht es mit der Cireiſzene?“ „Die Reigen ſind fertig eingeübt.“ all den Jahren keine ernſthafte Prüfung der Rechnungen vorgenommen, ſondern die Millio— nen auf der Grundlage des Monopolvertrages verrechnet. Die Stadtbank ſcheint ſich auch über den Wert der Sklarek'ſchen Wechſel nicht im Klaren geweſen zu ſein, jedenfalls hat ſie keinerlei Informationen eingeholt. Sklarek erklärte, auf der Stadtbank ſei ihm geſagt worden, es handele ſich letzten Endes doch nur um notwendige Formalitäten.— Am Mittwoch dürfte vorausſichtlich die dritte der Brüder Sklarek vernommen weeden. Die Sklarek⸗ Angelegenheit Berlin, 9. Okt.(Radio.) Nach Erkundi⸗ gungen der„B. Z. am Mittag“ beim Magiſt⸗ rat ſind an Oberbürgermeiſter Boeß in Ameri— ka im ganzen drei Kabeltelegramme geſandt worden. Das erſte war eine kurze Meldung über den Fall Sklarek, das zweite betraf die ungünſtige Kaſſenlage, die zu den bekannten Einſchränkungsmaßnahmen geführt hat. Da— rin wurde der Fall Sklarek nur geſtreift. Schließlich iſt geſtern abend noch ein drittes Telegramm abgegangen. Eine Mitteilung darüber, ob dieſe Depeſche dem Oberbürger— meiſter nahelegt, ſeine Amerikareiſe abzu— brechen und nach Berlin zurückzukehren, hat das Blatt nicht erhalten können, glaubt aber vermuten zu dürfen, daß dies der Fall iſt Der Vorſitzende der Berliner Organiſation der Sozialdemokratiſchen Partei, der Reichs- tagsabgeordnete Franz Künſtler, erklärte dem Blatt, daß gegen ſämtliche Mitglieder der SPD., die in der Sklarekaffäre belaſtet wer⸗ den, eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet und rückſichtslos alle diejenigen aus der Partei entfernt werden ſollten, die ſich auch nur das Mindeſte haben zu Schulden kommen laſſen. Weiter erklärt das Blatt, man vertrete bei der preußiſchen Regierung noch immer den Standpunkt, daß es noch immer Sache der Selbſtverwaltung ſei, entſprechende Maßnah— men zu trefſen. 2 19 5 ade ee Wee Dr ereeenreeeeeereeeeeeeienn 2 ee eee 2 „Und die wilden Beſtien? Haben ſie noch kei⸗ nen von den Schauſpielern zum Frühſtück ver⸗ zehrt? Man muß wohl gar Waffen mitbringen, wenn man zuſehn will bei den Proben?“ „Die Tiere benehmen ſich ſo geſittet wie rou— tinierte Filmſchauſpieler. um den ganzen Aufnahmeplatz Gitter gelegt.“ „Haben Sie denn nun endlich für die Rolle der Circe eine geeignete Vertreterin gefunden?“ frag- be der Präſident weiter. „Ich glaube endlich die Richtige gefunden zu haben. Heute nachmittag ſoll die erſte Probe ſtatt⸗ finden. Wenn alles klappt, könnten wir auch gleich danach aufnehmen. Ich würde allerdings erſt gern Ihr Urteil hören, Miſter Gudden, ehe wir aufnehmen und ehe ich mit der Dame Kontrakt mache.“ „Schön, ich komme ſelbſt hinaus“, entſchied Gudden.„Wann iſt die Probe angeſetzt?“ „Um vier Uhr.“ „Sehr ſchön“. Der Präſident ſann einen Au⸗ genblick nach. Dann ſagte er:„Warten Sie mal, ich möchte doch erſt Herrn John Stanford be⸗ nachrichtigen. Er intereſſiert ſich ganz beſonders für dieſen Film. Vielleicht kommt er auch mit.“ Sofort ließ ſich der Präſident von ſeinem Platz aus mit dem Stanfordſchen Palais verbinden. Stephan Gudden bekam zur Antwort, daß Herr Stanford ſelbſt mit ihm zu ſprechen wünſche; der Präſident möge ſich einen Augenblick gedulden. Nervös trommelte Gudden mit den Fingern auf ber Tiſchplatte. Er war nicht gewöhnt, am Tele⸗ bhon zu warten. Aber hier half es ihm nichts. John Stanford war der Höhere von beiden: er beſaß dreißigmal ſo viel Vermögen wie der „Filmkönig“. Aber endlich kam der hohe Herr an den Apparat. Nach kurzem Geſpräch hing Gudden befriedigt den Hörer ab.„Alſo heute nachmittag, Herr For⸗ mont! Die Herren Stanford und Sohn kommen Uebrigens haben wir mit zur Probe. Hoffentlich legen wir Ehre ein mit Ihrer neuen Filmdiva.“ „Wenn ihr Spiel ſich als ebenſo verführeiſch erweiſt wie ihr Aeußeres, dann ſicher“, ſchmunzel⸗ te vielſagend der Hauptregiſſeur. „Nun, wir werden ja ſehen. Hat noch einer der Herren etwas vorzutragen?“ Niemand mel⸗ dete ſich.„Dann alſo: Schluß der Sitzung!“ Ste— phan Gudden erhob ſich, verließ eiligen Schrittes den Konferenzſaal und begab ſich mit dem Ex⸗ preßlift zum zwanzigſten Stockwerk in ſein Pri⸗ vatkontor. Kaum hatte er ſich an ſeinen Schreibtiſch nie— dergelaſſen und zu arbeiten begonnen, als ſich die Tür öffnete und ſeine Tochter eintrat. „Du, Lore!“ fragte er aufblickend.„Nun was gibt es Neues?“ „Nichts Beſonderes. Ich habe nur eben gegen⸗ über im Warenhaus Einkäufe gemacht und woll⸗ te mal nach dir ſehen“. Lore Gudden liebte be⸗ ſonders in der letzten Zeit dieſe kleinen Gelegen⸗ heitsbeſuche im Standard⸗Building. Hatte ſie doch ſtets die leiſe Hoffnung, hier den Geliebten zufäl⸗ lich zu ſehen; denn die Zeit zwiſchen den gemein⸗ ſamen Muſitſtunden wurde den Liebenden zur Ewigkeit. „Das trifft ſich ja gut“, fuhr Gudden fort.„So⸗ eben wollte ich dich nämlich anrufen. Theddy und ſein Vater kommen gegen 2 Uhr zum Frühſtück zu uns, und wir fahren dann zuſammen hinaus in den Atelierpark, um einer Probe zu einer Odyſſeusfilmſzene beizuwohnen. Du kannſt Bill, wenn du nach Hauſe kommſt, gleich wegen des Frühſtücks Beſcheid ſagen. Der Küchenchef kennt ja den Geſchmack vom alten Stanford, und der Kellermeiſter ſoll von dem feinen alten Chablis herausgeben. Die Wahl der übrigen Weine überlaſſe ich ihm ſelbſt. Und dann ſoll Jim außer unſerem kleinen Wagen auch den großen Vierſitzer bereithalten. Vielleicht wollen Stanfords mit uns zuſammen fahren.“ Zweibrucgen, 9. Okt. Auch in brücken wird abmarſchiert. An letzten Tagen und zwar während der Abendpſtun⸗ den war auch in Zweibrücken der Abmarſch ver⸗ ſchiedener Abteilungen von Reſerviſten des in Zweibrücken garniſonierenden 158. Inf.⸗Rgts, zu beobachten. Ein Transport führte Waſſen mit ſich, der größere in Stärke einer Kompagnie war ohne Waffen und wurde in der Sonntagnacht gegen 2 Uhr verladen. Auch Transporte von auswärts, ſo aus Richtung Landau, berührten auf der Fahrt nach Weſten den Zweibrücker Bahn⸗ hof. Für die nächſten Tage ſteht der Abmarſch eines Bataillons bevor, deſſen Verlegung nach Frankreich bereits angekündigt worden iſt. Pirmaſens, 9. Oktober. Vom Auto über⸗ fahren und lebensgefährlich ver⸗ Letzt. Heute vormittag wurde die 52 Jahre alte Eliſabeth Leiender, als ſie die Toreinfahrt einer hieſigen Schuhfabrik paſſieren wollte, von einem dort rückwärts ausfahrenden Laſtauto erfaßt und ſtherfahren. Die Räder gingen der bedeuernswer⸗ ten Frau über den Unterleib. Lebensgefährlich verletzt mußte ſie ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Wie wan hört, iſt die Frau ſchwerhörig und hat wohl dadurch das Sianal überbört. ſld. Lorſch, 8. Oktober. Der Turnverein Lorſch hielt am Sonntag ſein diesjähriges Abturnen ab. An den Wettkämpfen nahmen rund 80 Turner teil. Nachmittags bewegte ſich ein lleiner Werbezug durch die Hauptſtraßen des Ortes. onb. Lorſch, 9. Oktober. Der Gräberfund von Lorſch. Zu den bekanntgewordenen Auf⸗ findungen von alten Gräbern in der Pfarrkirche von Lorſch gelegentlich dort vorgenommener Bauarbeiten teilt Freiherr von Hauſen-Kaiſers⸗ lautern folgendes mit: Die Perſönlichkeiten der Beſtatteten ſind nun— mehr feſtgeſtell'. Und zwar handelt es ſich um acht Grabſtätten, in denen ruhen: 1. Karl Franz Wolfgang, Freiherr von Hauſen, kurmainzer Vi⸗ zeoberſtjägermeiſter und Kammerherr, geb. 1723, geſt. 1793.— 2. ſeine erſte Frau Erneſtine, geb. Gräfin von Eberſtein, geſt. im jugendlichen Al⸗ ter 1758.— 3. ſeine zweite Frau Sophie, geb. Freiin von Derſch zu Viermunden, geb. 1733. geſt. 1793.— 4. deſſen Sohn aus erſter Ehe Friedrich ſld. Waldmichelbach, 5. Oktober. Geſtern ſtürz— te hier eine ältere Frau beim Futterholen auf dem Heuſtock von der Leiter. Ein Handbruch und Verſtauchung des Rückens waren die Folgen. bke Eich, 8. Oktober. Schwerer Unglücks⸗ fall. Zur Zeit wird dahier die elektriſche Leitung umgebaut. Bei den Arbeiten ſtürzte heute Nach— mittag 12 Uhr der verheiratete Monteur Bern⸗ hard Wehming durch einen Fehltritt von der Scheune des Landwirts Widder in der Hinter- hofſtraße herab und erlitt einen ſchweren Schä— delbruch, dem er innerhalb einer Stunde erlag, obwohl ſofort ärztliche Hilfe vorhanden war. Der Unglückliche war erſt ſei 6 Monaten verheiratet. Das iſt der fünfte gewaltſame Tod in unſerer Gemeinde innerhalb 10 Monaten. bke Eich. 8. Oktober. Unfälle. Die hochbe⸗ tagte Frau Sely fiel von der Treppe herab und brach den Arm in komplizierter Weiſe.— Die Ehefrau des Landwirts Heck in der Gickelsgaſſe ſtieg vom Wagen herunter und ſtürzte dabei ſo unglücklich. daß ſie den Fuß brach. ſük. Hamm, 9. Okt. Die alte Unſitte, daß ſich Kinder an Laſtwagen hängen, führte hier abermals zu einem Unfall. Der 10jährige Sohn von Korbmacher Schneider hängte ſich an einen Wagen an, ſtürzte und erlitt ſchwere Verletzungen an den Armen und am Kopfe. ſük. Gimbsheim, 9. Okt.(Rohe Burſchen.) Die Arbeiterin Gröhl wurde Samstag abend zwiſchen Guntersblum und Gimbsheim von zwei Radfahrern, die ohne Licht und in ſchärf— ſtem Tempo fuhren, angefahren. Die Gröhl ſtürzte vom Rade und die Böſchung hinab. Sie erlitt ſchwere Verletzungen am Kopfe. Die Rad⸗ fahrer ſuchten ſchnellſtens das Weite. r „Gut, ich werde alles ausrichten. Aber dann will ich dich nicht länger aufhalten.“ Lore erhob ſich und klopfte ihrem Vater, der während der Unterhaltung weitergeſchrieben hat⸗ te und ſich nicht einmal ſo viel Zett nahm, die Feder aus der Hand zu legen, zum Abſchied zärt⸗ lich auf die Wange. Als der abwärtsfahrende Lift im ſechzehnten Stock hielt, konnte Lore der Verſuchung nicht wi⸗ derſtehen, auszuſteigen. Schnell huſchte ſie zu Joachims Arbeitszimmer, legte einen Augenblick das Ohr lauſchend an die Tür, und da ſie keine Stimmen vernahm, drückte ſie ſchnell entſchloſſen auf die Klinke und ſchlüpfte hinein. „Lo, Liebſte, du?“ Er eilte ihr entgegen und ſchloß ſie mit leidenſchaftlicher Zärtlichkeit in die Arme.„Aber ſage, iſt das nicht leichtſinnig von dir?“ fügte er etwas beſorgt hinzu. „Ich mußte dich ſehen, Joachim! Sollte ich bei dir vorbeifahren? Ich komme eben aus Papas Kontor.“ „O, wie glücklich bin ich über dieſe Ueberra⸗ ſchung. Und ich habe dir ſoviel zu erzählen. Al⸗ les ſcheint gut zu gehen!“ Er legte ſeinen Arm um ihre zarte Geſtalt und führte ſie zu einem Seſſel.„Aber was ſagen wir denn, wenn jetzt je⸗ mand kommt? Es kann jeden Augenblick hier je⸗ mand eintreten.“ „O, was macht denn das. Ich hole mir hier einfach ein paar Noten bei dem Herrn Muſikab⸗ teilungschef. Das iſt doch eine harmloſe Sache!“ Sie lehnte ſich übermütig lachend in den beque⸗ men Seſſel zurück.„Wir ſind hier ja im freien Amerika! Da brauchen wir jungen Mädchen nicht immer von einer Gardedame begleitet zu ſein.“ „Nun, das mit den Noten ſoll keine Lüge ſein!“ rief Joachim vergnügt und nahm ein Blatt vom Flügel. Hier ſind ſchon die Noten, die du dir zu holen kommſt: Ich habe dir geſtern das verlorene Lied aufgeſchrieben. Du wollteſt es ja ſo gern haben.“ ̃ i Lokale hachriehten Meiſtert den Kleinkram des Lebens Es iſt leider Tatſache, daß es Meuſchen gibt— und zwar ſehr viele—, die ſich und anderen das Leben verbittern können durch eine allzu klein⸗ liche Auffaſſung der Tagesvorkommniſſe. Schon der Alltag an ſich iſt mit ſeinen tauſend winzigen und nur zu oft ärgerlichen Vorfällen in der Re⸗ gel ganz dazu angetan, uns aufzureiben, oder wenigſtens eine ſtändige Quelle der Qual, der Verſtimmung abzugeben. Wie nun aber erſt. wenn wir es beſonders darauf anlegen, dieſe zahlloſen kleinen Stachel„in unſer Fleiſch“ zu drücken, wenn wir eine förmliche Virtuoſität in der Empfänglichkeit für die winzigen Bitterniſſe des Lebens an den Tag legen. Freilich gibt es in jedem Menſchendaſein Stunden. Monate. viel⸗ leicht auch Jahre, in denen das Schickſal es förm⸗ lich darauf anzulegen ſcheint, ein Füllhorn von Verdrießlichtkeiten. Enttäuſchungen und Fehl⸗ ſchlägen über uns auszuſchütten. Iſt es da ſchon ſchwer, für einen ſtark und groß veranlagten Charakter, ſtandzuhalten, um wieviel mehr erſt für einen, deſſen Widerſtandskraft den kleinen Reibungen des Lebens gegenüber ſchon vorher leichtſinnig und abſichtlich verſchwendet iſt! Sol⸗ chen Situationen erweiſt ſich nur ein Menſch gewachſen, der durch ſtändige. unermüdliche Ge— wohnheit große Uebung darin erworben hat, der alltäglichen kleinen Nadelſtiche möglichſt wenig zu achten von allen Dingen aber der. der zu ver⸗ geſſen ſucht und Troſt in jenen idealen Gütern findet, die wie Sterne am Nachthimmel auch in die dunkelſte Exiſtenz hineinleuchten... * Hernfung in die Fpielſuſtem⸗Kom⸗ miſſion des Hüdd Fußballverbandes. Line beſondere Ehrung iſt dem Sportleiter der Sport- vereinigung, Herrn Bender durch den Verbands- vorſtand des S. F. V. geworden, indem er in die Kommifſion zur Bearbeitung eines neuen Spiel— ſyſtems berufen wurde als Führer der ſüddeutſchen Kreisliga-A-B⸗Vereine. Wir gratulieren! Das Heſſiſche Künſtlertheater morgen Freitag in Viernheim im Saale zum goldenen Engel. Wie wir ſchon berichteten, gelangt morgen Freitag, den 11. Oktober 1929, um 8 Uhr im Saal zum goldenen Engel Björnſons Luſtſpiel „Wenn der junge Wein blüht“ zur Auf- führnug. Wenn draußen die Natur ſich bereits in ihren herbſtlichen Mantel hüllt, wird hier der ganze Zauber und Duft eines Sommertages noch einmal au den Augen der Zuſchauer vorüberziehen und ihre Herzen erwärntien. Björnſons Luſtſpiel iſt ein Sommerſtück, voll Sonne, voll Blütenduft und Fröhlichkeit. Der junge Wein blüht, es gärt im alten! Junge Mädcheu flattern wie Schmekter linge in wirbelnder Ausgelaſſenheit, in überſchäu— mendent Lebensmut. Reife Männer, welche das Leben keunen und Diſtanz gewonnen zu haben glauben, häufen ſich und geraten in die bunten Kreiſe der jungen Welt. Liebe iſt eine anſteckende Krankheit; und ſo ergreift der drängende Pulsſchlag der Jugend auch die Herzen der Alten. Sie flat— tern mit, ſie lieben mit, ſie leiden mit. Zieht auch manchmal eine Wolke am Horizont auf und droht das läudliche Idyll zu ſtören, zu guter letzt bricht doch die Sonne ſich Bahn und überſtrahlt alles 4 5775 9 5 ——— 1 15 E 5. 4 ö 115 ö 757 7 700 5 4 n. 0 6 77. 4 „ fe 0. 9 1 0 0 10 7271 7 0 0 7 ⁊ 5 5 7. 0 0 7. 5 a 55 1 n 55 „ 0 N 1 — —— Mannheim, an den Planken mit ihrem warmen Glanze. Ein Fortiſſimo der Lebensbejahung, ein Dank an das Leben! Wer die Schwere unſerer Zeit für ein paar Stunden vergeſſen und ein wenig Licht genießen will, der ſchaue ſich dieſes duftige Sommerſpiel an. Preiſe der Plätze: Im Freiverkauf Mk. 2,50, 1,75 und 1,20, im Abonnement Mk. 1,70, 1,15 und 0,80. Vorverkauf: Hofmann, Drehſcheibe. — Dacheinſturz.— Zwei Tote. witb. Rom, 9. Okt. Meſſina ſtürzte heute Arbeiterhauſes ein. Zwei Kinder wurden ge— tötet. Die anderen Kinder und die beiden Eheleute wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. In einem Dorf bei Nacht das Dach eines Eiſeubahnunglück in Rußland. Mosfau, 9. Okt.(Radio.) Bei Moskau ereig— nete ſich ein Eiſenbahnungtück. Bei der Entglei— ſung eines Zuges ſprangen die Lokomotive und 2 Wagen aus den Schienen. 1 Perſon wurde getötet und 7 ſchzwer verletzt. Wimpelweihe der Jugendgruppe Viernheim im Zentralverband chriſtlicher Fabrik und Transportarbeiter. Einen glänzenden Beweis des Auſſtieges u. Emporblühens der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewe— gung und ganz beſonders unſeres Verbandes bildet die Wimpelweihe der Jugendgruppe Viernheim in der Verwaltuugsſtelle Mannheim, die unter ſtarker Beteiligung der Jugendgruppen Neckarau, Mannheim Neckarſtadt und Seckenhein am Sonntag, den 6. Oktober in Viernheim ſtattfand. Ein wuchtiges Bekenntnis zu den Idealen der chriſtlichen Gewerk— ſchaftsbewegung ſtellt dieſe Wimpelweihe dar, denn wer die Scharen der Jungmannen und Jungmädels bei dieſer Feier geſehen hat, wird wiſſen, daß die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung unaufhaltſam vor- wärts marſchiert. Der Saal im Gaſthaus zum Löwen erwies ſich als zu klein, um allen Teil- nehmern Platz zu gewähren. Der Vorſitzende, Kollege Peter Müller begrüßte die Erſchiene⸗ nen. Ganz beſonders begrüßte er den Gauleiter, Kollegen Ammann, den Vertreter der Geiſtlich⸗ keit, Herrn Kaplan Frey und den Kollegen Hornung. Ein Prolog:„Auf Kollegen, ſchließt die Reihen“, vorgetragen von der Kollegin Emilie Sander, bildete den 1. Programmpunkt. Hier⸗ auf hielt Kollege, Gauleiter Ammann die Feſt⸗ rede mit anſchließender Wimpelweihe. Aus ſeinen Ausführungen, die den Mittelpunkt des Feſtes bil⸗ deten, ſei kurz das folgende entnommen: Mit befonderer Freude ſehen heute die Grün⸗ der unſeres Verbandes auf unſere jugendlichen Mitglieder, die mit Begeiſterung und Mut eintreten für unſere Bewegung. Sie freuen ſich, weil ihr die jungen Menſchen ſeid, denen Inhalt und Erbe unſerer Bewegung einſt in die Hände gelegt wer⸗ den kann. Auch der heutige Tag zeigt der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaftsbewegung, und den Führern des Verbandes, daß einſt ſie die Fahnen der Bewegung übernehmen und ſieghaft weitertragen werden. Der Referent erinnert die Jugend an die vielen Ver⸗ beſſerungen, die durch die Gewerkſchaften für die Arbeiterſchaft erzielt worden ſind, und erinnert ſie an die überaus lange Arbeitszeit, die Sorgen und Mühen und menſchenunwürdige Behandlung, unter denen Vater und Mutter ſo ſchwer zu leiden hatte. Dieſes Werk, das die Alten in der Be— wegung unter großen Opfern und unſäglichen Mühen geſchaffen haben, ſoll durch die Jugend wei— ter ausgebaut und vorwärts gebracht werden. Die Jugendgruppen im Verband ſind dazu geſchaffen, daß ſie den Stoßtrupp abgeben, die Gedanken und Ideengänge der chriſtlichen Gewerkſchaftsbewegung in die Oeffentlichkeit zu tragen und ſie dort mit Mut und jugendlicher Begeiſterung zu vertreten Als ſichtbares Zeichen der Zuſammengehörigkeit ſoll der Wimpel dienen. Als nun Kollege Ammann die Wimpel— weihe vornahm, konnte man ſo recht die ſtolze Freude der älteren Kollegen und Kolleginnen er— ſehen, aber auch aus den feuchtglänzenden Augen der Jugend konnte man den feſten Willen erkennen, daß ſie ſich der Uebertragung der Gewerkſchaftsauf— gaben würdig zeigen werden. Ueberaus reichen Beifall erntete der Redner für ſeine begeiſterten Ausführungen. Hierauf ergriff als Vertreter der Geiſtlichkeit, Herr Kaplan Frey, Viernheim das Wort und überbrachte Glückwünſche und Grüße der Geiſtlichkeit, welche mit freudigem Beifall aufge- nommen wurde. Ein ſchneidiges Theaterſtück„Lerne Ordnung, liebe ſie“ wurde von Mitgliedern der Jugendgruppe Viernheim aufgeführt und fand großen Beifall. Ein gemütliches Beiſammenſein mit humori⸗ ſtiſchen Vorträgen von Kollege Lenz⸗ Mannheim vereinte die Kolleginnen und Kollegen noch einige Stunden. Beim letzten Händedruck und Ausein- andergehen verſprach man ſich auf Wiederſeh'n bei der Wimpelweihe der Jugendgruppe Seckenheim am 10. November in Seckenheim. 8 Zwangs-Versteigerung. Morgen Freitag, den 11. Oktober verſteigere ich in V'heim, teilw. im Verſteigerungslokal, teilw. an Ort und Stelle, öffentlich zwangsweiſe, meiſt— bietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs- und Gebrauchs⸗ gegenſtände aller Art, darunter im beſon— deren 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Herrenzim⸗ mer⸗Einrichtung, 1 Schreibpult, 1 Sofa, Ferner: 1 Handwerker-Nähmaſchine, eine Schreibmaſchine, 1 Gramophon m. Platten und 1 Holznagelmaſchine. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus z. Pflug, Weinheimerſtv. Lampertheim, den 10. Okt. 1929. Köhler, Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Empfehle Herbſtſaatgetreide (Prima erſtklaſſiges Saatgut) Anerkannte 1. Abſaaten der Landwirtſchaftskammer Petkuſer Winterroggen— Dickkopf Winterweizen Friedrichswerter Berg Wintergerſte Saatbeize Trocken- und Naßbeize Mein Beizapparat iſt zur unentgeltlichen Benützung aufgeſtellt. Kalkſtickſtoff, Thomasmehl, ſchwefell. Ammoniak Kaliſalz. Kainit in nur höchſtprozentiger Ware. Alle Sorten Futtermittel, ſtets friſche Qualität zu den billigſten Tagespreiſen. Hühner-, Tauben- u. Vogelfutter, jede Art u. Form Alois Malter D. J. K. — Sportplatz— Sonntag, den 13. Oktober Die große Doppelveranſtaltung! 4. Verbandstreffen. Lokalkampf! Halb 4 Uhr Hernneim l- Lorsch. 2. Handball. 3. Verbaudstreffen: ¼3 Uhr Mernbeum 1.-BLampertheum 1. (Bezirksmeiſter) Mernheim 3.— Lampertheim 2. 1 Uhr Fußball: Bensheim 1.— Mernheim Privat 2 Uhr Weiher 1.— Viernheim 3. 2½ Uhr Freitag Abend Spielerver fammlung. 1. Fußball: Die Sportleitung. Uereins-Anzeiger K.- u. 5.-B. Teutonia. Donnerstag Abend halb 9 Uhr Vereinsabend im Lokal. Der Vorſtand. Odenwaldklub, Ortsgr. Viernheim. 13. Pflicht Wanderung mit der Wanderkapelle Birkenau am Sonntag, 13. Okt. Worms— Rheinheſſen. Abf. 10,52 Uhr Stb. Sonntagskarte Worms. Recht zahlreiche Beteiligung erwartet Der Führer. Reichsbanner Schwarz-Rot⸗Gold(Schutz ſportabteilung). Samstag Abend 8 Uhr Sport- ler⸗Verſammlung. Reſtl. Erſcheinen, insbeſondere der Handballmannſchaft iſt Pflicht.— Sonntag, 13. Okt. Handballſpiel gegen Ludwigshafen, au- läßlich der dortigen Schutzſportſchlußkämpfe im Ebertpark. Abf. 13,16 Uhr OCG. Der Schutzſportleiter. Kan u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag Abend 9 Uhr im Vereinslokal Monatsver- ſammlung. Tagesordnung wird im Lokal be⸗ kannt gegeben. Da noch wichtige Punkte über die Ausſtellung zu beſprechen ſind, werden die Ausſtellungsmitglieder um vollzähl. Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Turugenoſſeuſchaft 1893. Freitag Abend 9 Uhr Mitgliederverſammlung im Lokal. Ich erſuche die Vorſtandsmitglieder, daß ſie bei dieſer Verſammlung reſtl. anweſend ſein. Der Vorſ. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegs⸗ teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgr. Viernheim. Sonntag, 13. Okt., nachm. pünktl. um 3 Uhr im Gaſth. z. Karpfen(Ebertfälchen) Mitgliederverſammlung. Um vollzähl. u. pünktl. Erſcheinen aller Mitglieder wird gebeten Pald⸗ 5 Gportplat Sonntag, den 13. Okt. 3 Uhr 5. Verhands treffen Viernheim 1.— Heddesheim 1. Vorſpiele: 2. Mannschaft 1,15 Uhr 3. Mannschaft 11.30 Uhr Zu dieſem Großkampftage laden wir die hieſige Sport- gemeinde aufs herzlichſte ein. Sonntag vorm. 10 Uhr: Schwarzweißelf— VfR. Privatm. Samstag in Mannheim halb 5 Uhr: Schüler- verbandsſpiel Vfg.— Spogg. 09. Abf. 3,12 OEch. Sonntag vorm. 11 Uhr in Mannheim Igd.⸗ Verbandsſpiel(1. Igd.) Spielvgg. 07— Spogg. 09. Abfahrt 9,16 Uhr OCG. NB. Freitag Abend 8 Uhr im Lokal Zuſam⸗ menkunft der Jugendſpieler, die vor dem 31. Juli 1913. geboren ſind. Die Sportleitung. Turnerbund Viernheim Handball- Verbandsſpiele für Sonntag: 2 auf unſerem Platze: Miernneim 1.- T. Relsch l. Viernheim Igd.— 1846 Mannheim Igd. In Feudenheim: Viernheim 2.— Tv. Feudenheim Abfahrt und Beginn der Spiele wird im Lokal bekanntgegeben. Freitag Abend 9½ Uhr Verſammlung für ſämtl. aktiv. Turner, Sportler u. Handballſpieler, auch alle diejenigen, welche bei dem Gauturnfeſt in Schwetzingen aktiv mitgewirkt haben, wollen er— ſcheinen. Auch die Herren vom Spielausſchuß bitte ich anweſend zu ſein. Der 1. Vorſ. arme massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei 1. Mug. Uhrmachermeister 4— A Morgen Freitag von nachm. 4 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Läuferſchweine bei Jakob Knapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. Bauern-Uerein. Zur Herbſtſaat eingetroffen aus erſten Saatgutſtnelle Peikuſer Saatroggen Struber Dickkopfweizen] (Winterfeſt und ertragreich) Unſere Saatreinigungsmaſchine ſowie Beizapparat ſteht zur Verfügung. Uſpulun für Naßbeize Tillantin für Trockenbeize bei uns erhältlich. Alle Düngerſorten am Lager. Der Vorſtand.