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Oktob., abends 8 Uhr im„Kaiſerhof“; Auf vielſeitigen Wunſch nochmals Marianne ein weib abs gem Volze Drama in 1 Vorſpiel und 5 ſpannenden Akten. 1 1 e W Wir laden hierzu die verehrlichte Einwohnerſchaft freundlichſt ein und bitten um rechtzeitiges Erſcheinen, da präzis 8 Uhr ange— fangen wird. Spieldauer 4 Stunden. Eintritt àa Perſon 1 Mk. unnummerierte Platze. Kaſſenöffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Ende 12 Uhr. Kartenvorverkauf: Bei Friſeur Eg. Lang, im Kaiſerhof und — a wor 0 bei den Mitgliedern. 75, 6, e 6% e elleitu % Die Spielleitung. ebe,“ ee e ce Ahhh hh Ad hd, Abdi, ggf e, Ka 0 22 pan Aaken, e Medgna-Verbang, vergibt Vertretung. - Aualun, telnzig N. 33. Mernheim 1a. gelbfleiſchige Speiſe⸗ Die Mitglieder werden gebeten, 6 Rechnungen kartoffel bis zum 15.„Mech 1 Ad u verkaufen K 8 50 elben. abzugeben, zwecks Auszahlung de I. Wunderle 5 Luiſenſtraße 38 — 92 5 N Vorſtand 10 Ann ſämtlſche 1 D. J. K. — Sportplatz— Sonntag, den 13. Oktober Die große Doppelveranſtaltung! 4. Verbandstreffen. Halb 4 Uhr Mernneim!-lorschl 2. Handball. 3. Verbandstreffen: ¼3 Uhr Nlernpeim I. Tampertneim. (Bezirksmeiſter) Mernheim 3.— Lampertheim 2. 1 Uhr Fußball: Bensheim 1.— VMernheim privat Abfahrt 11,43 Uhr OE. Neiher 1.— Viernheim 3. 2½ Uhr Die Sportleitung. Sämtl. DIg-Mitglieder bekommen ihre Mit- gliedskarten zugeſtellt, die bei Betreten des Sport- platzes vorzuzeigen ſind, und ohne dieſe eine Er— mäßigung des Eintrittspreiſes nicht eintreten kann. 1. Fußball: Lokalkampf! 2½ Uhr Schöne N Schlafzimmer aus gutem Material verar- beltet und dabel noch zu Preisen, die Sſe gerne an- legen, das ist die Spezlall- tt von 5 Möbelhaus Hook Weinneimerstr. 43 Rathausstr. 13 Pald⸗ Sportplatz Sonntag, den 13. Okt. 3 Uhr 5. Verhandstreffen Viernheim 1.— Reudesheim 1. Vorſpiele: 2. Mannschaft 115 Uhr 3. Mannschaft 11.30 Uhr Zu dieſem Großkampftage laden wir die hieſige Sport— gemeinde aufs herzlichſte ein. Sonntag vorm. 10 Uhr: Schwarzweißelf— VfR. Privatm. Samstag in Mannheim halb 5 Uhr: Schüler- verbandsſpiel VfR.— Spogg. 09. Abf. 3,12 Oéck. Sonntag vorm. 11 Uhr in Mannheim Jod. Verbandsſpiel(1. Igd.) Spielogg. 07— Spygg. 09. Abfahrt 9,16 Uhr OE. Die Sportleitung. Bekanntmachung. Zugelaufen: Wertvoller ſchwarz-brauner deut— ſcher Schäferhund mit ſchwarzer Decke und grauer Bruſt. Der Hund iſt offenſichtlich dreſſiert. Intereſſenten wollen ſich umgehend bei uns melden. Viernheim, den 10. Oktober 1929. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Eine Striekmaschins ist für allein stehende Frauen u. Mädchen das beste Erwerbsmittel. — Bequeme Zahlungsbedingungen Unterricht wird gratis erteilt MARIIH DECKER, M 2, 12 Mannheim— Gutenberghaus sowie WORMS, Kämmererstraße 458. Zur Herbſtſaat empfehle ich Petkuſer Saatroggen 1. Abſ. durch die Landw.- Kammer Darmſtadt bezogen Frank's Original- Landweizen, ſehr ertragsreich ſowie alle Sorten Dünger zu den billigſt. Preiſen Alle Sorten Fnutterartikel billigſt Chriſt. 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Bisher aber hat kein Staatsmann von denen, die im Nachkriegsfrankreich eine aktive Rolle an der Spitze der Regierung geſpielt haben und viel⸗ leicht wieder einmal ſpielen können, die deutſche Reichshauptſtadt zur Tribüne für ſeine öffent⸗ liche Kundgebung gewählt. Herriot ſelbſt iſt zwar auch ſchon in Berlin geweſen, aber um Studien für eine der Politik entrückte Arbeit für ſein Buch über Beethoven zu machen. Herriot freilich iſt unter den franzöſiſchen Regierungschefs aus den letzten Jahren wohl derjenige, der am ungezwungenſten vor deutſchen Hörern ſprechen konnte. Iſt er doch mit keiner Kriegserinnerung und mit keinem Kriegs⸗ und Völkerhaß belaſtet. Scene furze Miniſterpräſidentſchaft vor 5 Jahren 1 der Verſtändigung in der Politik gewidmet. Der Kontakt war alſo ſchon hergeſtellt. Herrigt; ſprach auf Anordnung der 3 Paneuroväiſ chen Union über die Ziele der künftigen Organi- ſierung Europas, die er wirtſchaftliche Rationaliſierung anſieht. Die Vorläufer erblickt er in den ſchon beſtehenden Intereſſenverbänden und Kartellen. Politiſche und ſoziale Wirkungen ſollen nebenher erſtrebt werden. Er will alſo mög⸗ lichſt an das Beſtehende anknüpfen, natio⸗ nale Empfindlichkeiten ſchonen, auch die Weltmächte Amerika und England und ſelbſt Rußland beileibe nicht reizen. Keine umſtürzleriſche Idee, alſo, ſondern ein ſehr nüchterndes, bedachtes Herriots Vortrag in Berlin. Herriot ſpricht im großen Krollſaal über„Die Organiſation Europas“. Links Graf Coudenhove⸗ Calergi. Programm, das hat er entwickelt. Aber wie verſteht es der Franzoſe, dieſe an ſich zündende Angelegenheit zu vertreten? Jeder Ton, aus der Skala, und jede Stärke des Anſchlags vom Fortiſſimo bis zum Pianiſſimo iſt dem Virtuo⸗ ſen der franzöſiſchen Kammer vertraut. Es hilft romaniſcher Rhetorik zu ſprechen, und zwar deshalb nicht, nichts, dem gegenüber von weil auch die Engländer, wenngleich mit ganz anderer Methode, die politiſche Beredſamkeit als eine Kunſt pflegen. Man braucht weder engliſche noch franzöſiſche Art nachzumachen, die uns in ihrer Beſonderheit garnicht liegt, um doch der engliſchen und franzöſiſchen Auf⸗ ſaſſung ihre Beachtung zuzugeſtehen. Da dem Vortrag Herriots außer den füh⸗ tenden Vertretern der Diplomatie auch eine größere Zahl von deutſchen Miniſtern und Parlamentariern anwohnte, ſo iſt auch dieſen weſentlich als eine und begrenztes Gelegenheit geboten worden, ſich über dieſe Vorausſetzung ihres eigenen Berufes an einem beachtenswerten Vorbilde zu unterrichten. Trotzki bittet um Wiederaufnahme in die Partei Berlin, 11. Okt. Wie das„B. T.“ von gut unterrichteter Seite erfährt, hat Trotzki, zu⸗ ſammen mit dem früheren ruſſiſchen Botſchafter in Paris, Rakiwſki, Ende September von Konſtantinopel aus an die Leitung der ruſſi⸗ 1— N 2 N 1 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ſchen Kommuniſtiſchen Partei ein Geſuch um Wiederaufnahme gerichtet. Er fordert ſeine Anhänger auf, ſich ſeinem Schritt anzuſchließen, da ſich die heutige Politik Stalins gemäß den Loſungen der Oppoſition nach links entwickelt habe und grundſätzliche Differenzen kaum noch beſtünden. Die gegen die Oppoſition verfügten Verbannungen und Verhaftungen müßten aufgehoben werden. Trotzkis Geſuch iſt bis heute unbeantwortet geblieben. In der deutſchen Anhängerſchaft hat nach Mitteilung des obigen Blattes Trotz— kis Schritt eine Spaltung verurſacht, da ein Teil der Anhänger mit dieſer Kapitulation nicht einverſtanden ſei. Macdonald in U. S. A. . Macdonald auf der Brücke des Empfangsbootes der Stadt New York; in der Mitte Macdonalds Tochter Iſabell, rechts Polizeikommandant Wahlen. Zum erſten Mal iſt ein amtierender engliſcher Miniſterpräſident nach den Vereinigten Staaten gefahren. Dem Gedanken des Friedens und der Durchführung der Flottenabrüſtung dient der Beſuch Macdonalds, der mit Präſident Hoover eingehend alle die zwiſchen England und Ame⸗ rika ſchwebenden Fragen beſprach. Der e ee. Pelzmantel des Oberbürgermeiſters Auch Herr Boeß hat eine Pelzjoppe erhalten.— Der Mantel ſeiner Frau iſt mit 4000 Mark bezahlt worden. wtb. Berlin, 12. Okt.(Radio.) hören haben die Brüder Sklarek im Unterſuchungsgefängnis teidigern über die Pelzangelegenheit unter⸗ halten. Sie haben dabei erklärt, daß Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Boeß für ſich perſön⸗ lich eine Pelzjoppe geliefert erhakten hätte, die mit 400 Mark in Rechnung geſtellt worden ſei. Das ſei der Pelz, von dem in dem Kabel des Oberbürgermeiſters die Rede ſei und für den Dr. Boeß einen Betrag von 1000 Mark für wohltätige Zwecke verwendet hätte. Außerdem ſei noch ein Pelzmantel an Frau Boeß geliefert worden, der mit 4000 Mark berech⸗ net und auch bezahlt worden ſei. Das fünfte Telegramm an Dr. Büß. wib Berlin, 12. Oktober.(Radio). Das geſtrige Kabel, das Bürgermeiſter Scholtz an Oberbür⸗ germeiſter Böß nach Los Angeles geſandt hat, das fünfte in der Reihe der informierenden Te⸗ legramme, legt eingehend den jetzigen Stand der Angelegenheit Sklareks dar. Er berichtet über den Stadtverordnetenbeſchluß und die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung, über den Magiſtratsbe⸗ ſchluß und die Gründe, die den Magiſtrat frü⸗ her und jetzt zu ſeiner Haltung bewogen haben. Er informiert weiter über die Art der Unter⸗ ſuchungsführung und über den Stand der Un⸗ terſuchung, über die Stellung der Preſſe aller Wie wir ſich geſtern mit ihren Ver⸗ Parteirichtungen und teilt den Wortlaut der in Berlin veröffentlichten amerikaniſchen Inter— views mit. Der Diſziplinar⸗Anterſuchung srichter im Sklare'⸗Slandal Oberregierungsrat Tapolski wurde vom Oberpräſidenten der Provinz Bran⸗ denburg und von Berlin mit der Unterſuchung beauftragt, ob Beamte, deren Name in der Sklarek-Affäre genannt wird, ſich Handlungen zu Schulden kommen ließen, die ein Diſziplinar⸗ Verfahren nötig machen. f Der Noung⸗Plan im Nundfunt Berlin, 12. Okt. Nach der Ablehnung Ge⸗ heimrat Hugenbergs, im Rundfunk über den Doung⸗Plan zu ſprechen, hat ſich die„Deutſche Welle“ entſchloſſen, das Thema in eine wirt⸗ ſchaftliche und eine politiſche Seite des Rund⸗ funk⸗Zwiegeſprächs zu teilen. Es ſind neue Einladungen ergangen, u. a. an den Abgeord⸗ neten Grafen Weſtarp, aber auch Graf Weſtarp hat, wie er geſtern in einer Frankfurter Ver⸗ ſammlung mitteilte, das Angebot abgelehnt. 7 Celzle Telegramme Arteil im Oppeiner Theater⸗Prozeß wib Oppeln, 12. Oktober(Radio). Im Prozeß wegen der Oppelner Theaterzwiſchenfälle ver⸗ kündete um 1.15 Uhr Landgerichtsdirektor Chriſtian das Urteil. Es lautet gegen den Angeklagten Nalewaja auf 8 Mowate. Zenner und Nowak auf je 6 Mo⸗ nate und Patſado und Hampſt auf je 4 Monate. Polſter 3 Monate Gefängnis. Die jugendlichen Angeklagten Kaduk und Fink erhielten eine Ver⸗ warnung. Die übrigen 11 Angeklagten wurden freigeſprochen. Soweit Verurteeilung erfolgt tragen die Angeklagten die Koſten, im übrigen die Staatskaſſe. a 5 Die Eroberung Kabuls durch Nadir Khan Lundon, 12. Okt. Daily Mail erhielt geſtern abend ein Telegramm aus Peſhawar, das durch Kurier vom Stab Nadir Khans dorthin gebracht worden war und einen ausführlichen Bericht über die Einnahme Kabuls durch die Truppen Nadir Khans enthält. In dem Telegramm heißt es: Beim Einmarſch Schah Walis in Kabul am Sonntag um 2 Uhr nachmittags wurden nur einige Schüſſe gewechſelt. Bacha di Sakaos Stab wurde ſofort gefangen geſetzt. Er ſelbſt iſt wahr⸗ ſcheinlich in die Gegend von Jubbul Seraj ge⸗ flüchtet. Sofort wurden Befehle erlaſſen, in de⸗ nen Plündern oder Sabotage unter ſchweren Strafen verboten wird. Schah Wali hat zeitwei⸗ lig den Oberbefehl übernommen. Nadir Khan erwies aus Ali Khel eine vorläufige Proklama⸗ tion. in der er erklärt, daß er Afghaniſtan er⸗ obert habe und in der er die Stämme erſucht, die Kämpfe bis zur Errichtung einer neuen Re⸗ gierung einzuſtellen. Der Berichterſtatter der Daily Mail meldet, ſoweit bekannt ſei, herrſche Ruhe in Kabul. Nadir Khan werde heute dort erwartet. Er habe nicht die Abſicht, den Thron des Landes anzunehmen. Havarie der„Los Angeles“. wtb Paris, 12. Oktober.(Radio). Das ame⸗ ribaniſche Marineluftſchiff„Los Angeles“ ſoll nach einer Meldung der Pariſer Ausgabe des „New York Herald“ bei einer Fahrt über dem Meere Havarie Durchbruch eines Oelzufuhr— rohres erlitten haben. Das Schiff iſt von ſeiner Baſisfläche etwa 100 Meilen entfernt. Die Be⸗ ſatzung verſucht die Reparatur mit Bordmitteln durchzuführen. Eiſenbahnunglück bei Ulm wib Ulm, 12. Oktober(Radio). In der Sta⸗ tion Sentheim an der Brenz fuhr heute früh 6 Uhr ein Güterzug auf einen Perſonenzug auf. Mehrere Güterwagen wurden umgeworfen und entgleiſten. Vom Perſonenzug wurden mehrere Wagen ſtark beſchädigt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Von Ulm iſt ein Hilfszug nach Sont⸗ heim abgegangen. Wetterlage Wettervorausſage für Sonntag: Nach vorüber⸗ gehender Beſſerung und kühler Nacht wieder nente Wärme und ſpäter Regenneigung, auf⸗ friſchende ziemlich milde Südweſtwinde. Wetterausſichten für Montag: Fortdauer der unbeſtändigen Witterung, die nur von kurzer Aufheiterungsperiode unterbrochen wird. Rheinwaſſerſtand. Wormſer Pegel 12. Ok.— 0,87 m geſtiegen 0,03 m Waſſerwärme. 13 Grad Celſius. Central- Theater Viernheimer Filmpalaſt l. Die 3 Zirkus-Könige Des großen Erfolges wegen kommt oder: I Mädel und 3 Clewas Ein Prachtprogramm von ſeltener Schönheit und überaus ſpannender Handlung. Ein Beſuch überzeugt. id d heute Montag Abend e Weed bbs gun Laptnals due düfte —* 2. Der falsche Sheriff anden Nute Dar käse Gr Heute Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm zu ſehen. Lokale Hachrichten Sefſundheitsſchädliche Gewohnheiten Häßliche, die Wohlanſtändigkeit verletzende Gewohnheiten ſind gewöhnlich auch geſundheits⸗ ſchädlich. Eine verbreitete Unſitte iſt z. B. das Kratzen an den verſchiedenſten Stellen des eige⸗ nen Körpers. Die Fingernägel ſind ein gefähr⸗ liches Werkzeug. Sie erzeugen Verletzungen beim Kratzen, und die kleinſte, auch mit dem Auge nicht ſichtbare Verletzung der Haut, insbeſondere un⸗ ſerer Schleimhäute, kann verderblich wirken, ja zum Tode führen, wenn ſie nach iner Veletzung durch die unſauberen Nägel infiziert werden. Wer an einem Furunkel oder Karbunkel erkrankt hat ſich dies meiſt ſelbſt zuzuſchreiben. Auch die Geſichts⸗ oder Kopfroſe kann nicht entſtehen. wenn die Hautdecke unverletzt bleibt. Geſund⸗ heitsſchädlich iſt auch das Abreißen der Näg ee, wodurch dieſe nicht die normale Länge erreichen können, die zum Schutz des Fingerballeas erfor- derlich iſt. Gefährlich iſt weiter, die Haut ſeitlich von den Nägeln mit den Zähnen abzubeißen. Dadurch werden viele kleine Hautwunden ecr⸗ zeugt, welche die Eingangspforten für alle mög⸗ lichen Gifte in den Körper bilden. Es gibt noch andere ſchlechte Gewohnheiten, durch die ihr Be⸗ ſitzer ſich ſelbſt Verletzungen zufügt, die böſe Fol— gen haben können. Viele Leute beißen ſich un⸗ zählige Male in die eigenen Lippen, und noch mehr Menſchen eſſen regelmäßig mit dem Meſ—⸗ ſer, eine nicht nur unſchickliche, ſondern auch ge⸗ fährliche Angewohnheit, durch die im Munde Verletzungen entſtehen können. Man könnte vies Kapitel noch lange fortſetzen, aber wieviel der— gleichen törichte Gewohnheiten es auch gibt, ſie alle follten ſchon von den Eltern und Erziehern bei den Kindern mit Nachdruck bekämpft we ben. Denn nirgends zeitigt das Sprichwort:„Jung newohnt, alt getan!“ ſo ſchlimme Folgen als auf dieſem Gebiet. Auch bei einer Flaſche Wein muß man wiſſen, was man ſagt. An einem ſchönen Nachmittage des Monats Auguſt ſaß der Geſchäftsführer einer Kölner Firma bei einer Flaſche Wein in einem Gar⸗ tenreſtaurant im Siebengebirge. In ſeiner Nähe befand ſich eine Geſellſchaft von Damen und Herren, die ſich über die ſchlechten Zeiten und die große Arbeitsloſigkeit unterhielten. Eine junge Frau, die ſich lebhaft an der Unter⸗ haltung beteiligte, bemerkte kummervoll:„Auch mein Mann, der jahrelang als Buchhalter tätig war, ſoll abgebaut werden und wira Ende des Monats arbeitslos.“ Seufzend fügre ſie hinzu:„Wann wird er wieder eine neue Stelle haben?“ Der gutgelaunte Geſchäftsfüh⸗ rer verſicherte der Frau, daß in ſeinem Geſchäft ein Buchhalter benötigt werde. Am 1. Septem⸗ ber könne der Ehemann bei ihm eintreten und erhalte vorläufig ein Monatsgehalt von 300 Mark. Das wurde natürlich dankend akzep⸗ tiert und die Adreſſe der Firma in Empfang genommen. Am Morgen des 1. September ſtellte gung an. Es erſchien als Vertreter der Firm⸗ ver Geſchäftsführer, und nach Vernehmung der ſich der Ehemann der Firma als neuer Buch⸗ halter vor. Hier wollte man jedoch von einer Anſtellung nichts wiſſen. Der Buchhalter ſtrengte alſo am Kölner Arbeitsgericht eine Klage auf Zahlung von monatlich 300 Mart bis Ende des Jahres als Kündigungsentſchädr⸗ Ehefrau des Klägers als Zeugin meint Geſchäftsführer, daß man 120 16 nicht 1 0 die Worte feſtlegen könne, die man gelegentlich bei einer Flaſche Wein ausſpreche.„Doch, doch“ bemerkte der Vorſitzende„auch bei einer Flaſche Wein muß man wiſſen was man ſagt. Sie ſind als Geſchäftsführer berechtigt, Leute einzu⸗ ſtellen, und ſo ſind Ihre Worte der Frau des Klägers gegenüber bindend.“ Das Gericht machte aber einen Vergleichsvorſchlag, dahin⸗ gehend, daß der Geſchäftsführer dem Kläger „00 RMR. als Entſchädigung zahle, womit die weitergehenden Anſprüche ausgeglichen wer⸗ den. Hiermit erklärten ſich beide Parteien ein⸗ verſtanden und der Kläger erhielt den Betrag. Vom Sonntag. Der geſtrige Sonntag hat uns, wider alles Erwarten mit herrlichem Sonnenſchein überraſcht; ein ſelten ſchöner Herbſtſonntag war uns beſchieden. Unſere liebe Sonne meinte es nochmals gut mit uns und ſpendete angenehm erwärmende Strahlen. Viele wurden hierdurch zu einem ſchönen Sonn- tagsſpaziergang in Wald und Flur gelockt. Auf allen vier Sportplätzen wurden Wettſpiele ausge⸗ tragen, bei denen unſere Viernheimer Sportler recht gut abſchnitten. Die Reſultate finden Sie an anderer Stelle.— Viele waren auch nach Auswärts gefahren, ſo zur Meſſe nach Mannheim, zum Reit- und Fahrturnier nach Weinheim uſw., um ſich zu unterhalten.— Am Abend führte die Operetten⸗ und Theatergeſellſchaft nochmals das Drama„Marianne, ein Weib aus dem Volke“ auf und erntete wieder großen Beifall.— Das Herbſtſchauturnen der Turngenoſſenſchaft war wieder für jeden Freund der Turnerei ein beſonderer Genuß. Die Turngenoſſenſchaft hat wieder einmal in einem auserleſenen Programm gezeigt, daß ſie voll und ganz auf der Höhe iſt. Die Veranſtaltung iſt wohlgelungen.— In den Kinos war es auch ſehr gut beſetzt. Die gezeigten Filme, die angenehme Unterhaltung boten, werden heute Montag nochmals gezeigt.— In den Tanzlokalen herrſchte, wie immer, reger Betrieb; auch die üb⸗ rigen Gaſtſtätten waren recht gut beſucht. * Ein Auto brennt. Geſtern nachm. um 2 Uhr iſt am Hauſe der Geb. Rudershauſen, an der Tankſtelle das Auto eines hieſigen Herrn, der gerade tankte, infolge Kurzſchluß in Flammen geraten. Hierbei wurde der Motor und Kühler , in Mitleidenſchaſt gezogen. Wie wir erfahren, ſoll der Schaden nicht allzugroß ſein. e Auto-Unfall. Geſtern Abend um ¼8 Uhr paſſierte auf der Weinheimerlandſtraße an der Straßenkrümmung bei der Nachtweide ein Auto⸗ Unfall, der noch recht gut abgegangen iſt. Ein Metzgermeiſter aus Frankfurt machte mit Bekann⸗ ten eine Vergnügungsreiſe nach der Pfalz, die ein recht unliebſames Ende nahm. Der Führer des Wagens fuhr an der Straßenkrümmung auf dem Heimweg gen Weinhem zu in den linken Straßen- graben, wobei der Wagen umfiel und die Inſaſſen (3 Damen und 3 Herren) herausgeſchleudert wur- den. Eine Dame erlitt Gehirnerſchütterung, wäh- rend die Uebrigen mit leichten Hautabſchürfungen davonkamen. Der Wagen ſelbſt wurde ſchwer demoliert; die 2 Achſen ſind gebrochen uſw. und wurde derſelbe von der hieſigen Autoreparatur werkſtätte Franz Lahres abgeſchleppt. Die Inſaſſen wurden alle nach Weinheim gebracht von wo ſie die Heimfahrt per Bahn antraten. Auf die vielen aufregenden Meldungen die geſtern Abend unſeren Ort durchſchwirrten, war die hieſige Freiw. Sanitäts- kolonne, die von Weinheim und die Feuerwache von Mannheim zur Unfallſtelle geeilt; glücklicher⸗ weiſe ohne„Arbeit“ vorzufinden. Es iſt begrüßens⸗ wert, daß die Hilfsaktionen von allen Seiten ſo ſchnell eingeleitet wurden. Perſammlung unter freiem Him⸗ mel. Der heutige Vormittag brachte hier eine Senſation. Nach langer Pauſe halten die Kommu- niſten ſcheinbar ihre Stunde wieder für gekommen. um auch die hieſigen Erwerbsloſen für ihre Schach- züge einzufangen. Es fand auf dem freien Platze vor der alten Schule eine Verſammlung ſtatt, zu der man ſich die Erwerbsloſen ausgeſonnen und ein kommuniſtiſcher Abgeordneter zu dieſen geſprochen hat. Es gab Hiebe nach allen Seiten. Er wetterte gegen Monarchiſten und Republikaner, und was ſelbſtverſtändlich auch gegen Parlamente und Parteien. Heil ſei nur von den Kommuniſten zu erwarten. Daß man unſer Viernheim wieder zur Zielſcheibe hat geht ſchon aus einer Notiz hervor, die vergangene Woche in der„Arbeiter- Zeitung“ geſtanden hat. Nach dieſer haben die Kommuniſten eine Ortsgruppe hier gebildet, der fofort 13 Mitglieder beitraten. Auch hieß es ſchon, daß die Kommuniſten mit einer eigenen Liſte zur Gemeinderatswahl auftreten wollten. Vielleicht mag die heutige Verſammlung dazu ein Anlaß geweſen ſein. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl; 2 wegen Betrug; 1 wegen Körperverletzung; 1 wegen Beleidigung; 2 wegen Ruheſtörung; 1 wegen Milch⸗ fälſchung und 2 wegen Vergehen gegen die Straßen- verkehrsordnung. * Die 3 Cirkuskönige im Central Theater. Heute Montag kommt im Central- Theater letztmals das mit großem Beifall aufge- nommene Programm„1 Mädel und 3 Clowns“ und„Der falſche Sheriff“ und ein Luſtſtück zur Aufführung, das niemand verſäumen darf. Papſtfeier und Kirchen⸗ einweihung in Mannheim. Die Mannheimer Katholiken hielten geſtern im größten Saal der Stadt, im Nibelungenſaal, eine Papſtfeier ab. Veranſtaltet wurde dieſe aus Anlaß der Einweihung der neuen St. Peterskirche in der Schwetzinger Vorſtadt. Die Katholiken aus Mannheim und Umgebung, darunter auch zahlreiche Viernheimer Katholiken, waren in ſo großer Anzahl erſchienen, daß ſie der mächtige Nibelungenſaal kaum faſſen konnte. Den Mittelpunkt der Ver- anſtaltung bildete eine geiſtvolle Rede von Pater Friedrich Muckermann, die die Aufgaben der kath. Kirche und der Katholiken der Gegenwart zum Inhalt hatte. Ein Werben ſoll einſetzen für die Vernunft, für die Kirche, für den Altar. Wenn auch vieles nicht mehr da iſt, die Kirche blieb. Sport u. Spiel Dai K.⸗Sport Viernheim 1.— Lorſch 1. 3: Bensheim 1.— Viernheim Priv. 2: Handball: Viernheim 1.— Lampertheim 1. 1 3.— 1 Turner⸗Handball Viernheim 1.— Ketſch 1. Sport am Wieſenweg Viernheim 2.— Heddesheim 1. Waldſportplatz Die„Grünen“ ſetzten ihren Siegeszug fort und beſiegten in ſchönem, fairen Kampfe Heddesheim 3:0. Die übrigen Reſultate: Feudenheim— Rheinau Friedrichsfeld— Käfertal 1913 Mannheim— Weinheim Stand der Tabelle: Vereine Sp. gew. un. Viernheim 5 Phönix Mannheim 4 Weinheim 5 Feudenheim 4 Friedrichsfeld 4 5 4 4 vl. Tore P. 1 15:4 0 913 2.17:13 12:5 12:8 6:10 1 1 Heddesheim 1 2 4:8 3 4 1913 Mannheim Käfertal Rheinau 3:12 7.22 O-= 0 ——— 8—— 0— 0 Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 271 Stück Verkauft: 236 Stück Milchſchweine das Stück 20— 30 Mk. Läufer das Stück von 40— 72 Mk. Oer ist August Renner 22 — 0 2 Das verlorene Lied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. (32. Fortſetzung.) „Sie dankt für die Ehre, John Stanfords Schwiegertochter zu werden. Komm, berubige dich!“ Er ſtreichelte Theddys eiſigkalte Hand. „Wir fahren ſofort nach Hauſe. Die Standard⸗ Film⸗Company laſſe ich morgen auffliegen. War⸗ tet nur! Auf den Knien ſollt ihr noch zu uns rutſchen!“ Er drohte nach der Tür hin, hinter der er Gudden und ſeine Tochter wußte. „Nein, nicht doch, Papa“, flehte Theddy. „Dann kaufe ich alle Aktien auf und werfe Gudden hinaus. Du haſt dann den Park ganz für dich.“ Aber Theddy wollte die Hoffnung, Lore zu gewinnen, noch nicht ganz fahren laſſen, und bat ſeinen Vater, den Beleidigern noch eine Gnaden⸗ friſt zugewähren. Da gab der Alte nach; ja, er erklärte ſich auf Theddys flehende Bitten ſogar bereit, dem Tagesprogramm ſeinen Lauf zu laſ⸗ ſen, und zu tun, als ſei nichts geſchehen. Nur jetzt mit Guddens in ein und demſelben Wagen hinauszufahren, weigerte ſich der Alte entſchie⸗ den. Er begab ſich zurück ins Nebenzimmer zu Die Hände reibend, Gudden und deſſen Tochter. n trat er ein:„Hihihi! Ein guter Witz! Wirk⸗ lich ein guter Witz! Aber Sie machen ja ſo ernſt⸗ hafte Geſichter. Hihihi!“ Diesmal aber wußte Gudden nur zu genau, was er von der Heiterheit des Alten zu halten hatte. Es war nun auch höchſte Zeit geworden, nach Stanford und dem Atelierpark aufzubrechen. Sohn fuhren in Theddys Rennwagen voraus. Gudden und ſeine Tochter folgten in ihrem Auto. Und nun, da ſie allein waren, begann der Va⸗ ter ſofort, ſeinem mühſam zurückgehaltenen Zorn gegen Lore Luft zu machen.. „Weißt du, was du jetzt getan haſt?“ begann er mit drohender Stimme. „Da ich meine fünf Sinne beiſammen habe. weiß ich es.“ 199 ſcheint mir aber nicht!“ ſchrie Gudden uboſt.„Aber ich werde es, dir ſagen: Du haſi mich geſchäftlich vollſtändig ruiniert. John Stan⸗ ford wird ſich bitter rächen!“ N „Rächen? Ich möchte doch wiſſen, was er dir anhaben könnte?“ „Er wird mich mit ſeinem Gelde aus der Ge⸗ ſellſchaft hinausdrängen!“. „Nun, und— Ich glaube, wir werden dann, mit fünfunddreißig Millionen Vermögen, nicht verhungern. Oder wünſcheſt du, daß ich mich im Intereſſe einer unſinnigen Dollarjagd an einen Hanswurſt wie Theddy Stanford verkaufen laſſe, an einen abſolut unbedeutenden Menſchen?“ „Ein Menſch, der einmal eine Milliarde erbt, iſt nie und nimmer unbedeutend. Du haſt über Geld und Geldeswert gut die Naſe rümpfen, denn du biſt in Glück und Reichtum aufgewachſen. Ich aber habe den Unterſchied zwiſchen arm und reich am eigenen Leibe geſpürt.“ Ein paar Augen⸗ blicke ſchwieg Gudden verbiſſen. Dann aber brach er von neuem los:„Und das ſchlimmſte iſt; was du getan, iſt nicht wieder gut zu machen, wegen der dummen Ausrede, die du gebraucht haſt.“ „Welche Ausrede?“ „Daß dein Herz nicht mehr frei ſei“, ſagte er ſpöttiſch. N „Das war durchaus leine Ausrede. Es iſt die Wahrheit.“ So, nun war es heraus! N Ein ungläubiges Erſchrecken malte ſich auf Stephan Guddens Geſicht.„Wie? Du— du—“ „Ich bin verlobt.“ Gudden brach in ein dröhnendes Gelächter aus.„Verlobt! Hahaha! Das iſt nicht ſchlecht! Und der Vater der Braut weiß überhaupt nichts davon! Darf man vielleicht die ganz beſcheideue Anfrage tun, wer der Herr Bräutigam iſt?“ Eine brennende Röte war Lore in das zarte Geſicht geſtiegen, und trotzig ſchwieg ſie. „Nun, das muß ja ein feiner Bräutigam ſein, den du dich zu nennen ſchämſt.“ Da flammten ihre tiefblauen Augen zornig auf:„O, ich bin ſtolz, ihn nennen zu dürfen: Es iſt Joachim Dowſen, oder vielmehr: Joachim Sendow. Das iſt ſein wirklicher Name.“ Als hätte der Blitz neben ihm eingeſchlagen, ſo fuhr Gudden zuſammen.„Biſt du wahnſin⸗ nig geworden. Einen Menſchen willſt du hei⸗ raten, der keinen Knopf beſitzt, einen hergelaufe⸗ nen Burſchen der, Gott weiß, aus welchen trüben Gründen, noch dazu einen falſchen Namen führt! Ah, nun verſtehe ich auch den Eifer bei den Muſikſtunden! Alſo einem Glücksritter, einem Abenteurer habe ich mein Haus geöffnet!“ „Halt! Ich verbiete dir, in dieſem Tone von—“ „Du verbieteſt mir?“ donnerte Gudden.„Das wird ja immer beſſer! Aber da einſt den Ver⸗ ſtand verloren zu haben. Und ich habe dich bis⸗ her immer für ein beſonders kluges Mädel ge⸗ halten. Aber, nun ſehe ich, daß du dümmer biſt als alle anderen, über deren Albernheit du dich nie genug aufregen konnteſt. Nicht zu merken, daß es dieſer Menſch allein auf dein— auf mein Geld abgeſehen!“ „Joachim will kein Geld von dir. Keinen Cent! Er wird ſelbſt einmal genug verdienen, denn er iſt ein Genie, ein bedeutender Komponiſt, den einſt die ganze Welt nennen wird.“ „Vorzüglich! Ein bedeutender Komponiſt, der Herr Filmpotpourriarrangeur ein bedeutender Komponiſt! Wo ſind denn ſeine Werke, dieſe be⸗ deutende Werke, he?“. „Joachim hat eine große Oper komponiert. Aber—“ „Nun— aber?“ „Er hat ein furchtbares Unglück mit dieſem Werke gehabt. Die ganze Orcheſterpartitur iſt bei einer Feuersbrunſt verbrannt.“ Ein dröhnendes Gelächter unterbrach Lore. „Alſo das Werk des genialen Künſtlers iſt ver⸗ brannt! Und auf dieſen mehr wie plumpen Schwindel fällſt du hinein?“ Lore wollte etwas erwidern, aber der Vater vief barſch: Genug nun! Kein Wort mehr! Man wird dich nun behandeln, wie es dir zukommt, als ein überſpanntes und beſchränktes Geſchöpf, als eine dumme Gans! Mit dem Herrn Dowſen aber werde ich mich ſchon auseinanderſetzen. Und du wirſt von heute an kein Wort mehr mit ihm wechſeln. „Das wird ſich finden,“ ſagte Lore ruhig und feſt. Und damit war die Unterredung beendet. Den Reſt der Fahrt legten Vater und Tochter in böſem Schweigen zurück.—. Sofort nach Stanfords und Guddens Ankunft im Atelierpark begann die Probe. Sie fand in dem großen Glasatelier ſtatt. Die prachtvolle Dekoration ſtellt eine weite Halle in dem Palaſte der Göttin Circe dar. Der ganze Aufnahmeraum war durch hohe Gitter ab⸗ geſperrt. Nur die Schauſpieler befanden ſich innerhalb desſelben, während die übrigen Betei⸗ ligten und die Zuſchauer ſich außerhalb des Git⸗ ters aufhielten. Joachim ſaß ſchon an ſeinem Platz vor dem Flügel. Es entging ihm bei Lores Eintritt nicht, daß über dem ſonſt ſo heiteren Antlitz der Ge⸗ liebten eine tiefe Erregung lag. Aber das Zeichen zu Beginn der Probe erlaubte ihm beime weitere Beobachtungen. (Fortſetzung folgt.) Telegeamm U. T. Film-Palast Telegramm fue Mona Das große Geheimnis Parole: Jeder Herr hat das Recht eine Dame gratis einzuführen. Heute Montag, auf zum Volksabend im U. T. Fllm-Palast. Der tollkühne Wild⸗ weſtſchlager Reiter der Rache Verlängerung letzter Tag des einzigartigen Prachtſpielplanes Iwan Mosjukin in ſeinem Kunſtwerk. 8 Leppelins Sonntaesfunrt nach Holland Geſtern Abend wieder in Friedrichshafen Der Start des„Graf Zeppelin“ Friedrichshafen, 12. Okt. Nachdem ſich die Witterungsverhäliniſſe im Bodenſeegebiet zu— ſehends gebeſſert haben und der tagelange Weſt⸗ ſturm ſich gelegt hat, iſt das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ heute gegen Mitternacht zur Fahrt nach Holland aufgeſtiegen. Unter den Paſſagieren, die ſich ſchon frühzeitig in der Halle eingefunden hat— ten, herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung. Die Führung des Schifſes hatte Dr. Eckener. An der Reiſe beteiligten ſich 30 Paſſagiere, darunter zahlreiche Holländer, mehrere Damen und auch zwei Kinder. Um 11.15 Uhr nachts wurde das Schiff durch das Oſttor der Halle hinausgebracht, um 11.21 Uhr erfolgte der Auſſtieg, der glatt von— ſtatten ging. C; herrſchte geradezu ideales Start— weiter. Ohne die Motoren in Gang zu ſetzen, erhob ſich das Luftſchiff langſam bis zur Hallen— höhe und verſchwand dann über dieſe hinweg im Dunkel der Nacht. Graf Zeppelin fliegt. Köln, 13. Okt.„Graf Zeppelin“ paſſierte auf dem Rückfluge nach Friedrichshaſen kurz nach 2 Uhr von München-Gladbach kommend Neuß in Richtung auf Köln, erſchien um 2.25 Uhr nach— itttags über Köln, zog eine Schleife und verließ die Stadt in Richtung auf Bonn, den Rhein ent— lang fliegend. Neuſtadt a. d. H., 43. Okt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“, das von Köln kommend den Rhein entlang geflogen war, überflog die beſetzte Pfalz und erreichte unt 16,20 Uhr mittags Neu— ſtadt, wo es ganz niedrig fliegend geſichtet wurde. „Graf Zeppelin“ zurückgekehrt. Friedrichshafen, 13. Okt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt von ſeiner Hollandfahrt um 6.30 Uhr nach Eintreten völliger Dunkel- heit zurückgekehrt und nach einer kurzen Schlei— fenfahrt über dem Bodenſee um 6,51 Uhr glatt gelandet. Berlin, 13. Okt. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ das von Soeſt kommend um 7,05 Uhr unter Glockengeläute begrüßt in Emden eingetroffen war, erreichte holländiſches Gebiet eine halbe Stunde ſpäter bei der Stadt Delfzijlin der Provinz Groningen und flog von dort nach Apeldoorn, wo es über dem königlichen Palaſt Het Loo eine Schleife beſchrieb. Um 10,45 Uhr holl. Zeit war Rotterdam erreicht. Ueberall lockte das Dröhnen der Motore neue begeiſterte Maſſen Schauluſtiger ins Freie, gelegentlich wie in Breda ſogar aus dem ſonntäglichen Gottes- dienſt. um 11.30 Uhr holländiſcher Zeit wurde Amſterdam erreicht. Sechs holländiſche Flug— zeuge gaben dem„Graf Zeppelin“ über hol. Boden das Geleit. Von Nymwegen führte die Fahrt wieder heimwärts nach Deutſchland. Luftſchiff gelandet. Blinder Paſſagier feſtgenommen. Friedrichshafen, 14. Okt. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ war um 7,15 Uhr Sonn⸗ tag abend wieder in der Halle. Kurz vor dem Aufſtieg zur Hollandfahrt konnte im oberen Laufgang des Luftſchiffes ein blinder Paſſagier, ein junger Holländer entdeckt und feſtgenommen werden. der Nordpolfahrt des Luftſchiffes. Zu einem end⸗ gültigen Entſchluß iſt man noch nicht gekommen. Der Vorſtand der Aeroarktik zur geplanten Polarfahrt des „Graf Zeppelin“ wtb. Berlin, 12. Okt.(Radio.) Im Zuſam⸗ menhang mit der Haltung der Zeppelinmann⸗ ſchaft zu der geplanten Nordpolexpedition des Graf Zeppelin gibt der Vorſtand der Aero⸗ arktikt einem Vertreter des Wtb. folgende Er⸗ klärung: Der Vorſtand der Aeroarktik iſt von den ſeit kurzem aufgetretenen Preſſenachrichten nach denen die Arktisexpedition des„Graf Zeppelin“ durch die ablehnende Haltung der Luftſchiffbeſatzung gefährdet ſei, überraſcht. Dies iſt umſomehr der Fall, als vor einigen Tagen die Beſprechungen in Friedrichshafen einen höchſt zufriedenſtellenden Verlauf genori⸗ men haben. Der Vorſtand iſt der Anſicht, daß dieſe Meldungen auf Mißverſtändniſſe zurück⸗ zuführen ſind, da die Aeroarktik keinerlei Nach⸗ richt von dem Luftſchiffbau darüber erhalten hat. Im Gegenteil iſt ihr erſt geſtern abend ein Telegramm vom Luftſchiffbau zugegangen, in dem eine Beſprechung über eine techniſche Ein⸗ zelheit in der Fortführung der in vollem Gange befindlichen Expeditions vorbereitungen feſtge⸗ ſetzt wird. Es iſt beſtimmt zu erwarten, daß Vorſorgungsfragen die nur zwiſchen der Lei⸗ tung des Luftſchiffbaues und der Beſatzung zu regeln ſind, leicht zu beheben ſein werden und was auch die unzutreffenden Befürchtungen über beſonders große Gefahren, die dem Luft⸗ ſchiff und der Beſatzung in der Arktis drohen ſollen, ſich auf das richtige Maß zurückführen laſſen werden. Wie groß übrigens dieſe Ge⸗ fahren ſind, geht wohl am beſten daraus her⸗ vor, daß bereits neun Mitglieder der Aeroarktik darunter ſo weltberühmte Polarforſcher wie Nanſon und Sverdrup ſich endgültig bereit er— klärt haben, ehrenamtlich an der Fahrt teil⸗ zunehmen, obgleich ſie ausnahmslos Ehemänner und Familienväter ſind. Noch leine Einigung mit der Zenpelin⸗Beſatzung Friedrichhafen. 14. Okt. Im Luftſchiff⸗ bau Zeppelin fand Samstag vormittag unter Vorfitz von Dr. Eckener eine Sitzung ſtatt. an der faſt alle Mitglieber der Beſatzung des„Graf Zeppelin“ teilnahmen. Die Beſprechungen galten Lochen der Anleiheverhundlungen Kreuger will höhere Zinſen haben Berlin, 14. Okt. Die zwiſchen den deutſchen zuſtändigen Stellen und dem Chef des Schwe⸗ dentruſts, Kreuger, geführten Verhandlungen über die 500 Millionen⸗Anleihe ſind unter⸗ brochen worden und werden wahrſcheinlich erſt Ende der kommenden Woche wieder aufgenom— men werden. Der Grund zu dieſer Unterbrechung iſt die Nichteinigung über den Zinsſatz der An⸗ leihe. Kreuger fordert jetzt höhere Zinſen als ſie das Reich ihm urſprünglich zu zahlen bereit war. Kreuger iſt am Samstag abend nach London gereiſt und dürfte Donnerstag oder Freitag wieder in Berlin eintreffen. 5 Zu den Plänen des Reichsfinanzminiſte⸗ riums betreffend neu zu ſchaffende Bier⸗ und Tabakſteuermonopole erfahren wir, daß es ſich nur. wie beim Zündholzmonopol, um Ver⸗ triebsmonopole handelt. Die Erzeugung von Bier- und Tabakwaren ſoch nach wie vor pri⸗ vatwirtſchaftlich erfolgen. Die Erzeuger liefern ihre Produkte ausſchließlich an die Monopol⸗ verwaltung, die ſie dann zu den von ihr feſt⸗ geſetzten Preiſen an den Groß- und Kleinhan— del weitergibt. Der dadurch entſtehende Ge— winn ſoll hauptſächlich zum Abbau der drük— kendſten direkten Steuern verwendet werden. Negierung gegen Volfs begehren Der Aufruf der Reichsregierung. Berlin, 12. Okt. Der angekündigte Aufruf der Reichsregierung der zu dem Volksbegehren Stellung nimmt, wird morgen veröffentlicht werden. In dem Aufruf wird am Anfang darauf hin— gewieſen, daß es nach zehn Jahren ungeheurer Laſten, die durch den Verſailler Vertrag als Folge des verlorenen Krieges dem deuiſchen Volke aufgebürdet wurden, gelungen ſei, einen⸗ Umſchwung herbeizuführen. Endlich habe Enttäuſchende die Politik der Verſtändigung zur Rhein— landräumung geführt, zu einer erheblichen Herabſetzung der Reparatio— nen, zur Wiederherſtellung der Souverän tät der' deutſchen Finanzen und der deutſchen Wirtſchaft und zur Anbahnung von Verhandlungen, die das Saargebiet reſtlos wieder Deatſchland zufüh⸗ ren ſollen. Gewiß ſeien noch nicht lle Aufga⸗ ben erfüllt, aber der Weg, der freigemacht worden ſei, ſichere auch für die Zukunft der deutſchen Re— publik den Wiederaufſtieg Dieſer Politik ſoll nun durch das Volksbegehren ein Ende bereitet werden, denn was es veclange. ſei nichts weiter als eine grundſätzliche Abwehr von der bisheri- gen Politik der Verſtändigung. Der Aufruf ſetzt ſodann auseinander, welche Forderungen die Veranſtalter des Volksbegehrens erheben: Daß Deutſchland ſich losſagen ſolle von den Haager Verhandlungen, an den Dawesßge— ſetzen feſthalten ſolle und daß die dem deutſchen Volk verantwortlichen Staatsmänner mit Zucht⸗ hausſtrafen bedroht werden ſollen. Es wird da— rauf hingewieſen, daß die Losſagung von den Haager Abmachungen die Befreiung der Rheinlande auf unab— ſehbare Zeiten verhindern würde, daß ein Feſthalten am Dawesabiommen eine finanzielle und wirtſchaftliche Kataſtrophe her— beiführen würde, daß alſo mit einem Wort ein ſolcher Plan keine ernſte verantwortungsvolle Politik darſtelle. Trotzdem werde gewagt, ein ſolches Geſetz vorzuſchlagen. Das Volksbegehren ſei ungeheuerlich und müſſe als ein Verſuch ſchlimmſter Volksverhetzung gebrandmarkt wer— den. Das ganze Volksbegehren ſei auf offenkun⸗ diger Unehrlichkeit aufgebaut. Der Aufruf„An das Deutſche Volk“ ſchließt mit der Aufforderung zwiſchen Vernunft und Unſinn zu wählen. Miniſter Guerard über Rheinland und Volksbegehren. Köln, 14. Okt Reichsjuſtizminiſter von Gue— rard hielt am Sonntag abend im hieſigen Rund— funk eine Rede über das Thema„Rheinland und Volksbegehren“. Probefahrt des engliſchen Rieſenluftſchiffes London, 13. Okt. Das engliſche Rieſenluft⸗ ſchiff„R 101“. das geſtern morgen zu ſeinem erſten Probeflug aufgeſtiegen war, hat in faſt jeder Beziehung die geſtellten Erwartungen enttäuſcht. Zum Herausbringen aus der Halle mußten 400 Mann herangezogen werden. Die Stundengeſchwindigkeit. die 70 Meilen betragen ſollte, konnte nur auf 60 Meilen geſteigert wer⸗ den. Auch die Paſſagierzahl, die nach den Plänen 100 betragen ſollte, mußte auf 60 herabgeſetzt werden, um dem Luftſchiff den Aufſtieg über⸗ haupt zu ermöglichen. Die geſamte engliſche Preſſe äußert ſich über dieſen Mißerfolg im Hinblick auf die Zukunft des Luftſchiffes ſehr peſſimiſtiſch. Verſchiedene Blätter führen als Vergleich die glänzenden Fahrten des deutſchen Luftſchiffes„Graf Zeppe⸗ lin“ an. Das Luftſchiff, das fünf Motoren be⸗ ſitzt, und über 500 Mill. Kubikfuß Gas faßt, iſt das größte Luftſchiff der Welt. Seine Baukasten betrugen 10 Mil. Mark. —. Neueſte Telegramme Bluttat in einer Wählerverſammlung in Mexiko. Newyork, 13. Ok. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Mexiko berichtet das Blatt „La Prenſa“ aus Guadalajara: Bei den kürzlich erfolgten Gemeindewahlen in Terolotlan im Staate Jalisco feuerte eine Schar Landbewoh⸗ ner in eine Menſchenmenge, von über 2000 Per⸗ ſonen männlichen und weiblichen Geſchlechts, die ſich zur Stimmabgabe auf einem freien Platz verſammelt hatten. Acht Perſonen wurden getö⸗ tet. 138 ſchwer verletzt. Die Lage wird dadurch, daß es an Heilmitteln für die Verwundeten fehlt, noch verſchlimmert. Einweſhung der neuen Rheinbrütle Köln, 14. Okt. Die neue Rheinbrücke Köln⸗ Mülheim, die größte Hängebrücke des Konti⸗ nents, iſt geſtern von Reichsverkehrsminiſter Ste⸗ gerwald in Anweſenheit der Miniſter von Gue⸗ rard und Hirtſiefer ſowie der Spitzen der ört⸗ b Behörden feierlich dem Verkehr übergeben worden. Zum Fall Stlaret Telegramm des Oberbürgermeiſters Boeß. Berlin, 12. Okt. Soeben iſt das Antwort⸗ telegramm von Oberbürgermeiſter Boeß auf die geſtrige Mitteilung des Bürgermeiſters Scholtz aus Los Angeles eingetroffen. Ober⸗ bürgermeiſter Boeß telegrafiert:„Amerika⸗ kommiſſion tritt gemäß vorgeſehenem Reiſe⸗ plan Rückweg an. Vorzeitige Rückkehr nicht beabſichtigt, da ſachlich ſchädlich, techniſch ſchwie⸗ rig und wegen Vorbereitungen in Städten. Neues Interview falſch. Boeß hat ſtets betont, Vorgänge in Berlin ſeien ſehr wichtig, würden von ihm genau verfolgt. Bitte Berichtigung fordern.“ Das Interview, auf das ſich Oberbürger⸗ meiſter Boeß hier bezieht. war das geſtern von mehreren Blättern veröffentlichte Interview der Aſſociated Preß das in folgender Form in Berlin angekommen war:„Oberbürgermeiſter Boeß erklärte ausdrücklich, es ſei ihm ganz gleich, was in Berlin ſich abſpiele. Er ſelbſt ſei in keinen Skandal verwickelt und er habe die feſte Abſicht den urſprünglichen Reiſeplan durch⸗ zuführen.“ In dem Kabel. das Bürgermeiſter Scholtz geſtern nach Los Angeſes geſandt hat und das den augenblicklichen Stand der ganzen An— gelegenheit ſehr eingehend darlegte, war auch der Wortlaut dieſes Interviews mitgeteilt. Eröffnung des Kommungihogmtentages Mannheim. 12. Okt. Am Samstag morgen 9 Uhr wurde im dicht beſetzten Muſenſaal des Roſengartens in Mannheim durch Maagiſtratsrat Gutſchmidt-Berlin, den Vorſitzenden des Reichs⸗ bundes der Kommunalbeamten und Angeſtell⸗ ten Deutſchlands der ordentliche Bundestag eröffnet. Der Vorſitzende begrüßte die zahl⸗ reich erſchienenen Vertreter der Bundesorgani⸗ ſationen. ſowie die Ehrengäſte. In einer län⸗ geren Anſprache ging Magiſtratsrat Gutſchmidt auf die Stellung der Berufsbeamten und ihre Münſche ein. Er feierte den verſtorbenen Leiter der deutſchen Außenpolitik Dr. Streſemanns als vorbildlichen Staatsmann. Bei der Erwähnung des Namens Streſemann erhoben ſich die An⸗ weſenden von ihren Sitzen. Nach den eineinhalb Stunden dauernden Begrüßungsreden ergriff Bundesdirektor Ehr⸗ mann⸗Berlin das Wort zu ſeinem Thema „Das kommunale Berufsbeamten problem. Im Anſchluß an das Referat wurde eine Entſchließung angenommen, in der ausgedrückt wird. daß der Bundestag mit Befremden von den Beſchlüſſen des Deutſchen Städtetages be⸗ züglich der Abgrenzung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden Kennt⸗ nis genommen habe. Die Selbſtverwaltung dürfe nicht Selbſtzweck, ſondern müſſe Staats⸗ zweck ſein. Das Beamtenrecht müſſe für alle Beamten einheitlich geregelt werden. Nach der alen wurde der Goeſchäftsbericht vor⸗ gelegt. Drucksachen n feder gewünsenlen ausführung liefert prompt ſanber und billigſt Buchdruckerel Joh. Martin Rathausſtraße 36 Telefon 117 Empfehle Herbſtſaatgetreide (Prima erſtklaſſiges Saatgut) Anerkannte 1. Abſaaten der Landwirtſchaftskammer Petkuſer Winterroggen— Dickkopf Winterweizen Friedrichswerter Berg Wintergerſte Saatbeize Trocken- und Naßbeize Mein Beizapparat iſt zur unentgeltlichen Benützung i aufgeſtellt. Kalkſtickſtoff, Thomasmehl, ſchwefelſ. Ammoniak Kaliſalz. Kainit in nur höchſtprozentiger Ware. Alle Sorten Futtermittel, ſtets friſche Qualität zu den billigſten Tagespreiſen. Hühner-, Tauben⸗ u. Vogelfutter, jede Art u. Form Alois Malter Trauben, pfirſiſch, Iwetſchen, Bananen, Aepfel, Birnen, Kot⸗ u. Weißkraut Wirſingkraut Tomaten, Kartoffeln, Lebensmittelhaus Peter Roſchauer, z. Rebſtock 8 5 1 N 12 85 5 5 N e. G. m. b. H. 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