Allen denjenigen, die uns bei dem Hinscheiden und bei der Be- erdigung unserer lieben Mutter ihre Teilnahme erwiesen haben, sagen wir unseren herzinnigsten Dank Im Namen der Geschwister: J. Adler, Pfarrer. Viernheim, den 16. Oktober 1929. Heute Donnerstag Abend 8⅛ Uhr Versammlung mit Vortrag im Kettelerſälchen. Der Vorſtand. duplat gute Lage, zu verkaufen. Hans Alter Schiller⸗ ſtraße, aus freier Hand Rathausſtraße 3 Morgen Freitag von nachm. 4 Uhr ab ſtehen erſtklaſſige Ferkel und Läuferſchweine bei Jakob Knapp Lorſcherſtr. 24 zum Verkauf. Müller, Weinheim. Todes-Anzelge. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem unerforsch- lichen Ratschlusse gefallen, gestern Abend um halb 10 Uhr unsere herzensgute, un vergebliche Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Frau Eva Mäller geb. Adler nach längerem. schweren Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 57 Jahren, zu sich in die ewige Heimat hinwegzunehmen. Wir bitten für unsere Ib. Verstorbene zu beten. VIERNHEI NM, den 17. Okt. 1929. Die tleftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Samstag nachm. um 5 Uhr vom Krankenhause aus statt. lld⸗ in Friedrichsfeld Lokal bekannt gegeben. Beteiligung. Gportplat BP Sonntag, den 20. Oktober 6. Verbandstreffen Viernheim 1.— Friedrichsfeld Abfahrtszeiten werden Freitag Abend Wir bitten unſere Anhänger um zahlreiche Die Sportleitung. im eee e e ee ee ſreundlichst einzuladen. lassung des Klubs auf: 5 G6eéeeseess eee Beginn 2,30 Uhr. Neben diesem zum erstenmale in Viernheim August Renner, eee ahrkanone Aus den Tageszeitungen war zu ersehen, Künstler auf seinem fahrenden Motorrad zeigt und leitung gelungen Viernheim etwas so erstklassiges Sache durch zahlreichen Besuch zu unterstützen. Der Eintrittspreis ist 50 J pro Person. zeigen entsprechender Ausweise die Hälfte. haben freien Eintritt gegen Vorzeigen der Teilnehmerkarte. Wir bitten die Zufahrtsstraben möglichst frei zu halten! 5 Auto- u. Motorradklub Viernheim. zu bieten. Einladung. Der unterzeichnete Klub gibt sich die Ehre die Bevölkerung Viernheims zu dem am Sonntag, den 20. Oktober im Stadion, Lorscherstr. stattfindenden Geschicklichkeits- Wettbewerb gezeigten Wettbewerb tritt auf Veran- aus Mutterstadt. welche hervorragenden Leistungen dieser nur unter groben Opfern ist es der Klub- Wir bitten deshalb die gute DIK-Mitglieder und Erwerbslose gegen Vor- Teilnehmer an der Zielfahrt und am Wettbewerb 2555595599999 9 3959599999 Wenssssssssssssssssssssss eee Untererhebſtelle. Wir erinnnern an die Abgabe der Voran— meldungen über den Umſatz im 3. Vierteljahr u. an Zahlung der Umſatz⸗ und Einkommenſteuer für das 3. Vj. 1929, ſowie Rentenbankzinſen der Landwirte. Auf die Holz- und Pachtgeldſchuldig⸗ keiten für 1929 können jetzt ſchon Abſchlagszah⸗ lungen geleiſtet werden. Kirchner. Empfehle Herbſtſaatgetreide (Prima erſtklaſſiges Saatgut) Anerkannte 1. 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Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus z. Pflug, Weinheimerſtr. Lampertheim, den 17. Okt. 1929. des Luftſchiffes oberſchleſiſchen Induſtriegebietes gemacht. (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) iern heimer Anzeiger Viernheimer e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Kr. Neueſte Telegramme Ein Wrack geſichtet Die Beſatzung ertrunken. witb. Kiel, 17. Okt.(Radio.) In der Kieler Bucht wurde am 15. Oktober das Wrack eines Segelſchiffes geſichtet, deſſen Maſten aus dem Waſſer ragten. Die Unterſuchungen durch einen Taucher ſtellten jetzt feſt, daß es ſich um den aus Hamburg ſtammenden Motorſegler„Martha“ handelt. Die Durchſuchung des Schiffes nach der Beſatzung blieb erfolglos, ſodaß mit dem Tode der Mannſchaft gerechnet werden muß. Das Schiff hatte eine Ladung Sojabohnen an Bord. Das Wrack liegt 19 Meter unter Waſſer und bildet ein gefährliches Schiffahrtshindernis. Die Arbeiten der Seemannskonferenz. Genf, 17. Okt. Nach dreitägiger Abweſenheit hat die Reedergruppe ihre Mitarbeit in der ſee— männiſchen Arbeitskonferenz und in ihren vier Hauptausſchüſſen wieder aufgenommen. Zeppelin wieder daheim Wieder im Heimathafen. Friedrichshafen, 18. Okt. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ erſchien geſtern abend 26.15 Uhr über dem Werftgelände. Trotz ſtarken Badennebels konnte die Landung um 21.03 Uhr glatt durchgeführt werden. Einen nachhaltigen Eindruck auf die Fahrgäſte hat die Begrüßung durch die Bevölkerung des effehhenerregende Erklärung Derlin, 18. Okt. Vei der Vernehmung r Stadtbankdirektoren dreht es ſich um die Frage, wer den Auftrag gegeben habe, die Kontrolle der eingereichten Rechnungen zu unterlaſſen, die die Sklareks als Unterlagen für die Kredite der Stadtbank gegeben haben. Geſtern hat nun einer der Beteiligten und war Abteilungsleiter Schröder die ſenſationell wir⸗ kende Auskunft gegeben, daß nicht er dieſe Maßnahme eingeführt habe, ſondern ſein Vor⸗ gänger Hirſch, der von der Stadtbank mit der Leitung des Kreditkontrollbureaus betraut worden war und in dieſem Frühjahr geſtorben iſt. Unter Hirſch ſoll die Kontrolle bereits auf⸗ gehört haben und Schröder habe im Sinne ſeines Vorgängers weitergearbeitet. Ob dieſe Angabe richtig iſt, wird noch weiter nachgeprüft. gerichtshoͤf an. 5 Die Deutſchnationalen rufen den Staats⸗ Berlin, 18. Oktober. Die deutſchnationale Preſſeſtelle teilt mit, daß die Landtagsfraktion gemäß ihrer Ankündigung den Staatsgerichtshof angerufen hat, um ein Feſtſtellungsurteil über das Recht der Beamten zu erwirken. ſich am Volksbegehren zu beteiligen. Mit dem Antrag iſt ein Antrag auf ſofortigen Erlaß einer einſtwei⸗ ligen Verfügung verbunden worden, durch die dem preußiſchen Staatsminiſterium ausdrücklich verboten werden ſoll. Beamten. die ſich in die Liſten für das Volksbegehren eintragen, irgend⸗ melche Nachteile anzudrohen. 0 Amtsenthebung eines Regierungsrates. Berlin, 18. Okt. Wie der Sozialdemo⸗ kratiſche Preſſedienſt mitteilt, iſt Regierungs⸗ rat Bierbach von der Düſſeldorfer Regierung vom Amte ſuſpendiert worden, weil er einen „von Gemeinheiten ſtrotzenden Aufruf“ zur Teilnahme an dem Volksbegehren unterzeichnet hat. Das Diſziplinarverfahren gegen Bierbach iſt bereits eingeleitet worden. Flugverſuch Paris Madagaskar. Paris 18. Oktober. Ein franzöſiſches Flug zeug mit einem Hauptmann und einem Serge⸗ anten an Bord iſt geſtern auf dem Fluchlatz Le Bourget geſtartet. um aufe raſcheſtem Wege eine Verbindung mit Madagaskar herzuſtellen. „Dox“ fliegt mit 150 Perſonen. Friedrichshafen. 18. Oktober. Das Rieſenflugboot„Dox“ ſteigt heute von Alten⸗ rhein mit 150 Perſonen auf, um einen Rekordflug zu verſuchen. Bisher wurde eine ſo große Perſo⸗ nenzahl von keinem Flugzeug oder Luftſchiff durch die Luft beförbert. Freit cee Zeitung Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 1 0 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. — Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 2 1 Ein SKlurek-Kupitel aus der Vorhriegszeit Alles ſchon dageweſen!— Die Staatsform iſt nicht ſchuld Man ſchreibt uns: Der Fall Sklarek hat berechtigter Weiſe die Gemüter des deutſchen Volkes in Erregung und Entrüſtung verſetzt. Es iſt höchſte Zeit, daß über— all mit ſolchen Skandalgeſchichten endgültig Schluß gemacht wird, daß die verantwortlichen Stellen durch Verſchärfung der entſprechenden Maßnahmen Wiederholungen für die Zukunft ſoweit es in ihren Kräften ſteht, unmöglich ma— chen. Grundfalſch iſt es, wie es in dieſen Tagen vielfach geſchah, für ſolche verwerflichen Erſchei— nungen die Staatsform alſo die Republik ver— antwortlich zu machen und ſo zu tun, als ob un— ter der Monarchie Skandale dieſer Art unmöglich geweſen ſeien. Wir brauchen nur an den Fall Tippels⸗ kirch“ aus dem Jahre 1907 zu erinnern. wo ſehr üble Zuſtände in unſerer Kolo— nialverwaltung aufgedeckt wurden. Ein ganzer Sumpf von Kolonlal-Korruption wurde enthüllt. Der Gouverneur der deutſchen Kolonie Togo wurde wegen fahrläſſiger Tötung — er hatte ſeinen ſchwarzen Boy zu Tode mar— tern laſſen— vor Gericht geſtellt und verurteilt. Der Gouverneur einer anderen Kolonie hatte „Ehrenanteilſcheine“ einer kaufmänniſchen Ge— ſellſchaft, die ſich mit den Erzeugniſſen ſeiner Kolonie befaßte, erhalten und angenommen. Der damalige Leiter des deutſchen Kolonialweſens war der Erbprinz von Hohenlohe, der außer ſei— nes ſehr hohen Gehalts noch einen Zuſchuß in Höhe von 24000 Mk. bezogen hatte aus dem kaiſerlichen Dispoſitionsfonds für Witwen und Waiſen. Das alles übertraf der Fall Tippelskirch. Dieſe Firma hatte verſchiedene Monopolverträge mit dem Reich zur ausſchließlichen Verſorgung der Koloniatruppen und der Polizei in den deutſchey Schutzgebieten. Es wurden Zuſtände aufgedeckt. die denen bei der Skarek⸗Affüre verzweifelt ähnlich ſehen. Auch dort wurden alle ſich bewerbenden Firmen ausgeſchloſſen, obwohl es bekannt war, daß die Firma Tippelskirch die zu liefernden Geräte und Waren größtenteils nicht ſelbſt herſtellte, ſondern erſt von Induſtriefirmen bezog. Mit einem Schlage kam Licht in das Dunkel. Der Vorſteher der Bekleidungskommiſſion beim Oberkommando der Schutztruppen, Major Fi— ſcher, wurde wegen Verdachtes der Annahme von Beſtechungsgeldern verhaftet. Genau wie bei Sklarek kamen freundſchaftliche Beziehungen zwi— ſchen den Geſchäftsmachern und den verantwort— lichen Beamten heraus, wurden„Darlehnsge— ſchäfte“ bekannt. Eine ganze Reihe von Beamten und Offizieren wurden in dieſen Fall ver— wickelt. Eigenartige und intereſſante Zuſammenhäng ehemaligen Generalleutnants und ſpäteren Poſt— ſtaatsſekretär von Podbielſki wurden aufgedeckt. Herr v. Podbielſki war früher Teilhaber bei Tip— pelskirch geweſen. hatte dann, als er Miniſter wurde, ſeine Anteile auf den Namen ſeiner Frau umſchreiben laſſen, damit wenigſtens die Gewinne in der Familie blieben. Die Regierung griff ei— genartiger Weiſe nicht ein, denn der Kaiſer ſchützte Podbielſki. Erſt im Jahre 1907 gelang es dem früheren Direktor der Darmſtädter Bank, Bernhard Dernburg, der in die Verwaltung berufen wurde, obmohl er in ſeiner Beamtenſtellung nur einen Bruchteil ſeines bisherigen Gehalts verdiente, in der Kolonialverwaltung gründlich aufzuräumen. Nachdem er die Kolonien bereiſt hatte, liquidierte er die bminiöſen Monopolverträge mit der Fir ma Tippelskirch. Das war ein Fall von den gro— ßen Korruptionsaffären aus der Vorkriegszeit. Eine noch böſere Erinnerung weckt die„Köln. Zeitung“ wieder auf. Sie ſchreibt in einem Ge⸗ denkartikel zu Eduard Lasker's 100. Geburtstag (Nr. 563 b) folgendes: „Laskers' Wahrheit und Rech führte ihn zu einem unbarmherzigen Kampf gegen jede Korruptionserſcheinung im öffent— lichen Leben. Das größte Aufſehen erregten im Jahre 1873 ſeine Enthüllungen über den Konſervativen und Intimus von Bismarck, Hermann Wagener. der ſich die Erteilung ei— ner preußiſchen Eiſenbahn⸗Konzeſſion mit vielen Hunderttauſend Mark Beſtechungsgel⸗ der hatte bezahlen laſſen. Durch jene Entlar— vung reizte Lasker nicht nur die Konſervati— ven, ſondern auch Bismarck.“ Es liegt alſo nicht an der Staatsform wenn ſich Korruptionsfälle ereignen. Denn alles iſt ſchon dageweſen. Das ſoll abſolut keine Entſchul— digung ſein, ſondern im Gegenteil Veranlaſſung zu ſchärfſtem Vorgehen und zu rückſichtsloſem Aufräumen mit ſolchen Skandalerſcheinungen. sfanatismus Reichstag erſt Ende November Berlin, 17. Okt. In parlamentariſchen Kreiſen wird jetzt damit gerechnet, daß der Reichstag früheſtens am 26. November wieder Grund für die zuſammentreten Verzögerung liegt darin, daß die Verhand— lungen der beteiligten Staaten über den Voung⸗-Plan für die parlamentariſche Beratung reif iſt. Volksbegehren und Beamte Der Reichsmiriſter des Innern an den Reichs— ausſchuß für das Volksbegehren. Berlin, 16. Oktober. Der Reichsminiſter des Innern hat das an ihn gerichtete Schreiben des Reichsausſchuß für das deutſche Volksbegehren vom 14. Oktober folgendermaßen beantwortet: Die Reichsregierung iſt bereit, die verfaſſungs— mäßigen Rechte der Beamtenſchaft vor jeder un— zuläſſigen Beeinträchtigung zu bewahren. Nach der Rechtsſprechung, des Reichsdisziplinarhofes muß ſich jedoch auch der Beamte bei der Aus übung ſeiner ſtaatsbürgerlichen Rechte innerhalb des gebotenen Anſtandes und insbeſondere der Strafgeſetze halten. Paragraph 4 des Volksbe— gehrens überſchreitet dieſe Grenze. Indem er die Tätigkeit von Reichspräſident und Reichsregie rung als Landesverrat zu hrandmarken ſucht enthält er eine Beſchimpfung der höchſten Organe des Reiches. Die erdrückende Mehrheit der deut ſchen Beamtenſchaft teilt übrigens die Rechts überzeugung der Reichsregierung, wie ſich aus den dankenswerten Aufrufen der Beamtenor ganiſationen ergibt. Die Reichsregierung iſt nicht in der Lage und nicht gewillt. Beamte. die durch Eintreten für dieſen Paragraph 4 des Volksbe⸗ gehrens die verfaſſungsmäßigen Grenzen über— ſchreiten, kann. Der Politiſa. witb. Berlin, 17. Okt. Geſtern abend wurden in Wilmersdorf etwa 10 Natio nalſozialiſten, die ſich von einer Verſammlung auf dem Heimweg befanden, von Kommuni— ſten überfallen. Es kam zu einer wüſten Schlägerei, wobei zwei Perſonen durch Meſſer— ſtiche in den Rücken und Siebe mit einem Totſchläger am Kopfe erheblich verletzt wur— den. Die Polizei hat 9 Teilnehmer feſtgenom— men. Im Anſchluß an die gemeldete Verſamm— lung im Kaffee Gärtner, bei der es zu einer ſchweren Schlägerei gekommen war, wurden Stahlhelmer die ſich auf dem Heimwege be— fanden, von Kommuniſten überfallen und mit Steinen beworfen. Außerdem fielen auch meh— rere Schüſſe, die aber, wie ſich ſpäter heraus— ſtellte, aus einer Schreckſchußpiſtole ſtammten. Der Beſitzer konnte feſtgenommen werden. Bei einem anderen der an dem Ueberfall Beteiligten wurde ein Dolchmeſſer gefunden. Hier hat die Polizei 14 Perſonen feſtgeſtellt. Insgeſamt hat die Polizei bei dieſen und anderen kleineren Zuſammenſtößen 28 Per— ſonen feſtgeſtellt, die der politiſchen Polizei übergeben wurden. (Radio.) Die Verſteigerung im Palais Schaumburg. Bonn, 17. Okt. Bei der geſtrigen Ver⸗ ſteigerung der Konkursmaſſe Zubkoff bildete das koſtbare Stück, das 400⸗teilige Speiſeſervice ir 24 Perſonen, ein Geſchenk der Stadt Berlin uus dem Jahre 1883 an das Kronprinzenpaar zur ſilbernen Hochzeit. Es ging für 30 000 Mk. mit 15 Prozent Aufſchlag in den Befſitz eines Berliner Privatmannes über. Dienſtenthebung der Berliner Stadtbank⸗ direktoren. 5 (Radio.) Die in der Angele- omittierten Direktoren der Schmitt, Hoffmann und Berliner Tageblatt zu ückſicht darauf, welchen Aus— erſuchung nehmen wird, rin ihr Amt zurückkehren, ſondern ih— ellung enthoben werden. Die drei Stellen direktoren ſind, wie das„B. T.“ heute zur Neubeſetzung ausge— Aus dem Kunterbunt des Lehens. 50 00% Dollar für einen Trickfilm.— Der Regen bringt es an den Tag. Erblaſſers. genartiger Trickfilm, der gegen— reinigten Staaten die Senfation det, iſt in Newyork vor einer zahl— zuermenge gratis geſpielt worden. elt es ſich dabei vorerſt nur um die Teilaufnahme eine Filmſtückes. deſſen Fort⸗ ſetzung ſich vor den Newyorker Gerichten ab— pielen dürfte, ſofern es der Polizei gelingen ſollte, der Atkeure dieſes prächtigen Filmaus— ſchnittes habhaft zu werden. Erſchienen da in der eleganten ing der Witwe eines reichen Zörſenman zu Lilly Workley, am hell⸗ nichten int gekleidete Herten und Der Trick des ing lungsſchreiben ein ſie von einem alten nde rau W̃ y erhalten hatten. Un— ſten ſich die beiden Herren, J ſtellten Empfeh⸗ ärten, daß ſie der Revolver unter die begreiflich zu machen, daß hre beſonderen Bemühun⸗ e der Dame zu richt. ri unwiderſtehliche Nei— n entflammt habe. daß ſie ohne den Herrlichkeiten die höchſt anheimelnde Häuslichkeit der Frau Workley keinesfalls zu ver— laſſen gedächten. Die peinlichen Direktiven der beiden Revolverläufe ließen alle Einwendungen der Dame verſtummen, ſo daß ſie ſich zu ihrem aufrichtigen Schmerze infolge der Aufdringlich— eit einer ſolchen Revolverſprache genötigt ſah, vor derartigen Empfehlungsſchreiben ihre eiſerne Kaſſe aufzuſchließen und der Leerung derfelbe durch die beiden ungebetenen Gäſte keinerlei Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Aber wenn die Not am größten iſt, iſt die Hilfe am nächſten. Und ſo erſchien unerwartet im Nebenzimmer als rettender Engel das Hausmädchen der Frau Workley, begriff ſofort die für alle Beteiligten unerfreuliche Situation. rief aus dem Fenſter ut um Hilfe und machte mit ihrem Geſchrei das ganze Haus rebelliſch. Nur die beiden Beſuücher eßen ſich auch nicht einen Augenblick aus der ghe bringen, und obſchon ſich infolge der Hilfe— fe um das Anto, in dem die Spitzbuben vor— f varyn, ein großer Menſchenauflauf ſeine Erben nach ſeinem Tode nur mit dem ge— bührenzen Wehrmutstropfen glücklich preiſen konnten. Dieſer weiſe Mann, der ſoeben ſich zu ſeinen Vätern verſammelte, hat in ſeinem Teſta— ment nämlich folgende Beſtimmung getroffen: „Da meine Neffen und einzigen Erben bekannte Langſchläſer ſind, und ich dieſe Untugend unge— mein haſſe, ſo ſollen ſie den Teſtamentsvollſtrek— kern genügende Beweiſe liefern, daß ſie künftig— hin früh am Morgen aufſtehen und ſich entweder mit Geſchäften befaſſen oder Leibesübungen in freier Luft vornehmen. Vom 5. April bis 10. Oktober ſollen ſie dies jeden Morgen durch drei Stunden tun, und zwar von 5—8 Uhr. vom 10. Oktober dagegen bis 5: April an jedem Morgen durch zwei Stunden, nämlich von 7—9 Uhr. In dieſer Lebensweiſe ſollen ſie 7 Jahre nach meinem Tode fortfahren, und die Teſtamentsvollſtrecker haben ſich davon zu verſchiedenen Zeiten ganz unvermutet zu überzeugen. Nur im Falle einer erwieſenen, nicht durch Unmäßigkeit herbeige— führten Krankheit ſind meine Neffen entſchul⸗ digt; ſobald ſie geneſen, müſſen ſie jedoch fort⸗ fahren. Wollen ſie das nicht tun, ſo ſollen ſie von meinem Vermögen keinen Pfennig erhal⸗ ten.“— Wenn die Neffen die ſieben mageren Jahre durchhalten, werden ſie ſich infolge dieſer geſundheitsfördernden Erziehungsmethode ſicher mehr als ſieben fetter Jahre erfreuen können. Larifari. . Links: Wilhelm Bruhn, Deutſchnat. Reichs⸗ tagsabgeordneter, den ſeine Fraktion vor— läufig aus der Fraktionsgemeinſchaft beur— laubte. Rechts: Bürgermeiſter Schneider, der aus der ſozialdemokratiſchen Partei ausgeſchloſſen wurde. Die Parteien, deren Mitglieder durch den Sklarek⸗Skandal kompromittiert ſind, räumen in ihren Reihen auf. Die Namen der erſten Opfer ſind bekannt, aber es werden wohl noch viele folgen müſſen. Aus Nah und Fern Inſel Mainau. 17. Okt. Abreiſe des ſchwediſchen Königspaares. Das ſchwe— diſche Königspaar hat am Dienstag nachmittag die Inſel Mainau verlaſſen. Die Königin wird für die nächſte Zeit ihren Aufenthalt in Rom nehmen. Ihr Zuſtand machte eine Ueberführung im Krankenauto zum Bahnhof Konſtanz notwen— dig Oberramſtadt, 17. Okt. Revolution im Ort. Eine hieſige Frau ſollte durch die Sani— tätswache nach der Heil- und Pflegeanſtal: God— delau transportiert werden. Als die Sanickler mit ihrem Auto vor das Spritzenhaus kamen, wo die Frau interniert war, erſchien plötzlich eine große Anzahl Menſchen, die von dem Sohn u. deſſen Frau zuſammengeruſen worden waren, mit Knüppeln, Piſtolen uſw. und verhinderten den Abtransport. Die Gendarmerie und die Ortspolizei waren machtlos, ſodaß die Sanitä ter unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten Von amtlicher Seite iſt eine Unterſuchung einge leitet worden. Bad Dürkheim, 17. Okt. Ehrun g. Zu ſei nem 80. Geburtstage erhielt der im Ruheſtand lebende Zimmermann Michael Lehmer ein Glück wunſchſchreiben des Reichspräſidenten von Hin denburg, worin er dem Jubilar als altem Mit kämpfer von 1870 kameradſchaftliche Grüße über mittelt. Dem Schreiben war die Photograph des Reichspräſidenten mit deſſen Unterſchri beigegeben. Pirmaſens, 17. Okt. A utobus-Ring linie. Man hat die Pläne zur weitere Ausgeſtaltung des Straßenbahnnetzes fallen la! ſen und ſtatt deſſen beſchloſſen, vom 1. Novembe ab eine Autobus-inglinie in Betrieb zu neh men, die alle Stadtteile berühren ſoll, denen di Straßenbahn fernbleibt. Zunächſt verſieht di Poſt mit kleinen. beauemen Omnibauſſen di Dienſt, doch win man ſpater auf eigene Rechnun“ und mit eigenen modernen Wagen die Ringlini betreiben. Mannheim, 17. Okt. Politiſche Schlä gere i. Geſtern abend entſtand in der Straß zwiſchen K 2 und 3 zwiſchen Kommuniſten un! Nationalſozialiſten eine Schlägerei, ſodaß di Straße durch das herbeigerufene Notrufkon mando geſäubert werden mußte. Mannheim, 17. Okt. Tödlicher Auto unfall. Heute vormittag gegen 10.15 Uhr ful ein von der Neckarbrücke kommender Laſtwage der Firma Freinsheimer die Breite Straße hen unter in Richtung Maktplatz. An der Kander ecke zwiſchen H. 1 und J. 1 wollte er in die Se— tenſtraße einbiegen. Der Chauffeur gab na Zeugenausſagen vorſchriftsmäßig Signal. Ein Frau wollte noch vor dem Auto mit ihrem Kin die Straße überqueren, der Chauſſeur wich aus die Frau hatte aber anſcheinend die Geiſtesge genwart verloren, ſodaß ſie, totzdem das Laſtaut bis zur linken Straßenſeite ausbog, erfaßt wurde Das Kind wurde ſehr ſchwer verletzt ins Städtiſet Krankenhaus gebracht, die Mutter kam mit leich teren Verletzungen davon. Der Zuſtand des Nie des iſt hoffnungslos. Wann kommt endlich dieſe 1,18 Minionen Kraftfahrzeuge zählte man am 1. Juli 1929 in Deutſchland. Ge⸗ genüber dem Vorjahr erfuhr der Reichsbeſtand eine Steigerung von 269 000 Kraftfahrzeugen um 29,5 v. H. gegenüber einer Zunahme von 203 300 Stück in der entſprechenden Zeit 192728. Da⸗ von entfielen am 1. Juli 1929 auf Perſonenkraft⸗ wagen 81 200 Einheiten, entſprechend einer Stei⸗ gerung um 23 v. H. Verhältnismäßig gering war der Zuwachs an Laſtkraftwagen(20 000 Stück oder 16 v. H.). Die Zahl der Motorräder iſt um 168 000 ganz außerordentlich ſtark geſtiegen; der Zuwachs erfolgte durch eine reichliche Verdoppe⸗ lung der Kleinkraſträder, während mittlere und ſchwere Maſchinen infolge der Abwanderung der kaufkräftigeren Schichten zum Kleinauto nur eine Zunahme um 15 bis 17 v. H. aufzuweiſen haben. Der Kraſtfahrzeugabſatz iſt in den Sommermo⸗ naten verhätnismäßig ſtark; in dieſen Tagen dürften daher bereits über 1,25 Millionen Kraft⸗ fahrzeuge in Deutſchland verkehren. Am 1. Juli verfügte jeder 56. und gegenwärtig etwa jeder 50. Einwohner über ein Kraftfahrzeug, und jeder 109. bzw. etwa jeder 100. über einen Kraftwa⸗ gen.„Demgegenüber entfielen in Deutſchland 1914 auf jeden 700., 1926 auf jeden 109. und am 1. 90 1928 auf jeden 69. Einwohner ein Kraftfahr⸗ ena. Voungplan und Auswanderung Das Märchen von dem Sklavenerport * In zahlreichen nationalſozialiſtiſchen Ver- ſammlungen der letzten Zeit iſt im Zuſammen— hang mit dem Volksbegehren wiederholt die Be— hauptung aufgeſtellt worden, der Dawesplan ver— lange eine Zwangsauswanderung der deutſchen Jugend. Dieſer Gedanke wurde ausdrücklich als Kernſtück des Youngplanes bezeichnet. Es wurde erklärt, daß von der Internationalen Repara— tionsbank Muſterungen deutſcher Jünglinge und Mädchen in Deutſchland veranſtaltet werden könnten. um dieſe auf ihre Exportfähigkeit zu unterſuchen. Durch die Bank werde dann beſtimmt wer⸗ den, wie viele deutſche Jünglinge und Mäd⸗ chen in unziviliſierten Ländern angeſiedelt werden ſollen. Durch ſolche Abgänge an Menſchen werde Deutſchlands Einfuhrbedarf geſenkt und durch Schaffung neuer Abnehmergemeinſchaften Deutſchlands Ausfuhr geſteigert werden. All— mählich werde dann das deutſche Volk zerriſſen und über den ganzen Erdball zerſtreut werden. Da, wo heute 62 Millionen Menſchen leben, wür— den etwa nach 50 Jahren vielleicht nur noch 20 bis 25 Millionen Deutſche leben. In weiten Kreiſen legt man ſich die Frage vor, welcher äu— ßere Anlaß dieſe Auffaſſung hervorgerufen ha— en könnte. Aus Aeußerung der Blätter, die für das Vollsbegehren eintraten, geht hervor, daß der Kern dieſer phantaſtiſchen Behauptungen nuf die allbekannte volkswirtſchaftliche Tat⸗ ſache zurückgeht, daß in Zeiten wirtſchaftlichen Niederganges die Auswanderung zuniuntent. In einem Artikel des bekannten Münchner Na— tionalökonomen Lujo Brentano wurde kürzlich auseinandergeſetzt, daß der für die Reparations— zahlungen Deutſchlands notwendige Export von Waren den Gläubigerländern auf die Dauer emp⸗ findlichen Schaden zufügen werde. Nur eine Aus⸗ ſuhr gäbe es, die die Geſchäftsintereſſen der Sie— gerlönder nicht unmittelbar bedrohen wüebe, nämlich die Ableitung der deutſchen Ausfuhr und der deutſchen Arbeit nach bisher unkulti— vierten Gebieten der Erde. Es war jedoch in dem Auſſatz Brentanos darauf hingewieſen worden. daß bei einem ſolchen Produktionsmittel- und Menſchenexport, der mit zwangsweiſer Evaku— ierung nichts zu tun hat, zum Schluß des Voung— planes dieſe Länder ſo ziviliſiert ſein würden, daß ganz Europa darunter leiden müßte. Von Muſterungen und Zwangsauswanderun⸗ gen kann ſomit keine Rede ſein. Geſetzt den Fall, daß Deutſchland, um ſeine Verpflichtungen aus dem Youngplan zu erfül⸗— len, zu einem ſolchen Produktionsmittel- und Menſchenexport nach bisher unkultivierten Län— dern gezwungen wäre, und von den Gläubiger— mächten in ſolchen Gebieten gewiſſe Vorrechte, wie ſie alle Kolonialmächte genießen, eingeräumt erhielte, dann würden ſich derartige Beſtrebun— gen mit den Forderungen derjenigen begegnen, die jetzt ſchon die Rückgabe der früheven deut— ſchen Kolonien als für die deutſche Volkswirt— ſchaft dringend notwendig betrachten. 0 Bekanntlich hat auch Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſeinerzeit in Paris mit Nachdruck die Forderung auf Erſchließung eigener Rohſtoff— gebiete für Deutſchland geſtellt. Der angeblich drohende zwangsweiſe organi⸗ ſierte Sklavenexport ſtellt ſich alſo in Wirk⸗ lichkeit als das Gleiche heraus, was Deutſch⸗ land in den vergangenen Jahrzehnten ſchon immer geleiſtet hat, nämlich wirtſchaftliche und kulturelle Pionierarbeit in der ganzen Welt, die nur dazu führen kann, die wirtſchaftlichen Möglichkeiten Deutſchlands in Ueberſee aus⸗ zugeſtalten und den Wiederaufbau der deut— ſchen Volkswirtſchaft zu beſchleunigen. Dieſe deutſche Pionierarbeit hat jedoch nichts mit der Zwangsarbeit zu tun. Denn, daß man mittels Zwangsarbeit keine Millionen hervor— zaubert, eine ſolche Erkenntnis dürfte auch auf Seiten der Gläubiger Deutſchlands verbreitet ſein. Aus dieſen Gründen iſt es völlig abwegig es ſo hinzuſtellen, als ob im YPoungplan Beſtim— mungen enthalten ſeien. die Deutſchland den zwangsweiſen Menſchenexport mit Ausmuſterun— gen uſw. vorſchreiben. 1 eos Ueberwinterung der Topfpflanzen. Allmäh⸗ lich bringt man alle in Töpfen ſtehenden Pflan⸗ zen in ihre Winterräume. Kakteen und weiche, weiterwachſende oder gar blühende Pflanzen ſtelle man ans helle Fenſter, Blattpflanzen, be⸗ ſonders ſolche mit lederartigen Blättrn, mehr in den Hintergrund. Vor dem Einbringen werden alle Töpfe gewaſchen und nachgeſehen, ob die Abzugslöcher in Ordnung ſind. Alle faulen oder gelben Blätter werden entfernt. Gummibäume ſind jetzt am ſchönſten; denn alle neuen Blätter. die im Laufe des Sommers wachſen, ſind jetzt ausgewachſen. Farne werden im Zimmer täglich überbrauſt, damit ihnen der Uebergang vom Garien ins Zimmer nichts ſchadet. Wiederſehenaſeier der Angehörigen des ehe⸗ maligen Reſerve⸗Infanterieregiments Nr. 118 am 3. November 1929 in Darmſtadt. Die im vorigen Jahre in Erbach i. Odenwald be⸗ ſchloſſene diesjährige Zuſammenkunft findet nunmehr am 3. November ds. Is. in Darm⸗ ſtadt ſtatt. Wir bitten alle Kameraden vom ehemaligen Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 118 und vom Erſatzbataillon, ſich den 3. November zur Fahrt nach Darmſtadt freizuhalten und in ihren Kreiſen für eine zahlreiche Beteiligung zu werben. Das genaue Programm für die Ver⸗ anſtaltung wird in den nächſten Tagen in die⸗ ſer Zeitung bekannt gegeben werden. Heſſ. Perſonalnachrichten. Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen.— Erledigt ſind: Die Stelle eines hauptamtlichen Fort⸗ bildungsſchullehrers an der Fortbildungsſchule in Viernheim, Kreis Heppenheim; Woh⸗ nung iſt vielleicht zu beſchaffen. Mit der Stelle kann das Amt eines Rektors verbunden wer⸗ den; eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Gambach, Kreis Friedberg; Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei. Warnung für Auswanderungsluſtige. Wenn auch der Beſchäftigungsgrad in den Vereinigten Staaten von Amerika während der Sommermo— nate höher als im Vorjahre war, ſo kann doch keineswegs von einer günſtigen Arbeitsmarktlage geſprochen werden. Im Gegenteil haben die Be— ſchränkung der Abſatzmöglichkeiten wie auch die immer mehr um ſich greifenden Rationaliſie- rungsmethoden gerade in jüngſter Zeit zu um- fangreichen Perſonalentlaſſungen geführt. So ſind nach der„Deutſch-amerikaniſchen Umſchau“ durch Einführung der Tonfilme tauſende von Muſikern und Schauſpielern brotlos geworden. Die Weichkohlengruben haben 250 000, die Eiſen⸗ bahngeſellſchaften 80000 Menſchen entlaſſen. Durch die Einrichtung von Verkaufsautomaten werden tauſende von Kaufleuten brotlos. Ange⸗ ſichts dieſer Tatſachen muß jede Auswanderung recht gründlich erwogen werden. Die rechtzeitige Inanſpruchnahme einer gemeinnützigen Bera— tungsſtelle, wie ſie u. a. vom deutſchen Auslands⸗ inſtitut in Stuttgart unterhaten wird, iſt daher unerläßlich. Sonntagstarten an Allerheiligen. Die Sonn⸗ tagskarten gelten: zur Hinfahrt: am Don⸗ nerstag, 31. Oktober, von 12 Uhr an. am Freitag, . November, am Samstag. 2. November, am Sonntag, 3. November. Zur Rückfahrt: am Freitag, 1. November, am Samstag, 2. Novem⸗ ber bis 9 Uhr, am Sonntag, 3. November, am Montag, 4. November bis 9 Uhr. Im übrigen finden die allgemeinen Tarifbeſtimmungen über die Sonntagsrückfahrkarten Anwendung. DNN 2 1—bm Das verlorene Tie d. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, f Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf (36. Fortſetzung.) g„Ja, ſie fragte nach ihm.“ ö„Recht eigentümlich. Was wollte ſie denn von ähm. Kennt ſie ihn denn?“ „Ich weiß es nicht, Miſter Gudden. Ich glaube aber nicht, denn Sie wußte ja nicht einmal ge— nau ſeinen Namen.“ „Nun, ich danke. Uebrigens haben wir Ihnen da wirklich eine vorgügliche Akquiſition zu dan⸗ ken, Herr Formont. Dieſe Vertreterin der Circe— rolle iſt eine der ſchönſten und eleganteſten Frau⸗ en, die ich je geſehen habe, wie geſchaffen zum Filmen. Ich werde ſie auf jeden Fall engagieren, was ſie auch verlangen mag.“ In äußerſter Erregung und Verwirrung hatte ſich Joachim auf dem ſchnellſten Wege in ſein Bureau begeben. Dort angekommen, ſchrieb er ſofort an Lore: Liebſte! Was iſt geſchehen? Du warſt blaß und erregt, als Du mit Deinem Vater und den Stan⸗ fords ins Atelier eintrateſt. Und nach Schluß der Aufnahme warſt du ſo erſchreckend bleich, daß ich Schlimmes zu ahnen beginne. Gib mir ſchnell Nachricht, denn ich vergehe vor Unruhe und Sor⸗ ge um Dich! Auch ich habe etwas Unglaubliches, Unfaßbares erlebt, eine wenig angenehme Ueber⸗ raſchung: die neue Schauſpielerin, die Eirce, iſt meine frühere Verlobte, Camilla de Bary, die Gattin meines Bruders! Ich kann es noch immer nicht begreifen. Allzeit und ganz der Deine Joachim. * MEI 2 nn Nr N Er nahm einen Briefumſchlag und ſchrieb Lo— res Adreſſe darauf. Doch da fiel ihm ein, daß es vielleicht unvorſichtig ſei, dieſen Brief jetzt an Lo abzuſenden, ehe er den Grund ihrer Erre— gung kannte. Vielleicht hatte Gudden auf irgend— eine Weiſe alles erfahren und würde nun jede ſeiner Nachrichten an die Geliebte abzufangen wiſſen. Wie unrichtig es doch von ihm geweſen, Lores Wunſch zu willfahren und eine Ausſprache mit Gudden ſo lange hinauszuſchieben! Unent⸗ ſchloſſen legte er den adreſſierten Umſchlag neben den Brief und ging dann ſinnend, was er nun tun ſollte im Zimmer auf und ab. Ein haſtiges Klopfen ſchreckte Joachim aus ſeinen Erwägungen auf. Er rief in ungeduldiges „Come in! Da öffnete ſich die Tür. Eine hohe, ſchlanke Frauengeſtalt trat auf die Swlle und lehnte ſich, wie vor Erſchöpfung wankend und die Augen für einige Sekunden ſchließend, an den Pfoſten. Dann aber hoben ſich ihre langen Wimpern, und ein verzehrender Blick traf Joachim aus dieſen Au⸗ gen, aus dieſen ſchönen, einſt ſo vertrauten und ge— liebten Augen. „Joachim! Du! Kannſt du mir verzeihen?“ Nur eine Sekunde hatte Joachim Sendow ge— zögert. Dann trat er auf ſie zu, reichte ihr die Hand und ſagte mit ruhiger, kühler Stimme: „Ich habe dir lange verziehen, Camilla, wenn ich dir überhaupt etwas zu verzeihen hatte. Du haſt mir ja kein Wort gebrochen. Ich habe damals deine„Bedingungen“ nicht erfüllt—.“ Ein leiſer Spott kräuſelte ſeine Lippen.„Da mein Werk verloren ging, konnte ich keinen Erfolg aufweiſen, und ſo wurden unſere„Abmachungen“ hinfällig.“ „O, du biſt bitter, Joachim!“ In ſchmerzlicher Bewegung ließ ſie das ſchöne Haupt auf die Bruſt ſinken.„Der Ton deiner Worte ſtraft ihren Sinn Lügen; du zürnſt mir nah! Ich fühle es wohl, meine Schuld iſt nicht verziehen, denn ſie iſt un⸗ verzeihbar.“ 1 ö e nem Unglück, ſoweit ich in meiner halsſtarrigen Phantaſie in dir durchaus etwas anderes ſehen wollte, als du warſt. Es iſt gut, daß alles ſo kam. Wir wären nicht glücklich geworden miteinander.“ „So haſt du es ganz überwunden? Es ſchmerzt dich nicht mehr? Du—“ Die Erregung hinderte ſie, weiterzuſprechen. „Du haſt dir keinerlei Vorwürfe zu machen, Camilla. Ich leide nicht mehr, ich bin ſogar glück⸗ lich. Aber komm, ſetzte dich und erzähle mir, wie du hierher kommſt.“ 5 Camilla hatte ſich, zitternd vor Erregung, in einen Seſſel ſinken laſſen, und Joachims Worte rauſchten faſt unverſtanden an ihrem Ohr vor⸗ über. Nur ihre Augen hingen unentwegt an dem Antlitz des einſt Geliebten und doch ſo ſchnöde Verratenen. Wie oft hatte ſie ihren Treubruch bereut! Der heißbegehrte Reichtum hatte ihr nichts von dem erwarteten Glücksgefühl gebracht. Später hatte ſie dann Schmerz und Reue in einem Taumel von Vergnügen zu erſticken verſucht und war immer verſchwendeviſcher und leichtſinniger geworden. Dann kam das ſchreckliche Unglück ihres Gatten. Aber ſtatt durch dieſes Ereignis geläutert zu wer⸗ den, gab ſich Camilla Sendow, nachdem ſie das erſte Entſetzen überwunden, nur um ſo zügelloſer ihrer Genußſucht hin. So hatte dieſe mit Schuld nomen: Albrecht Sendow hatte ſich eines Tages als Camilla den Beſuch des Herrn von Trebitz empfing, mit übermenſchlicher Anſtrengung von ſeinem Rollſtuhl erhoben und ſich an ſeinen Krük⸗ ken bis an die Tür ihres Zimmers geſchleppt: Nach einem erſchütternden Auftritt war Camilla dann aus dem Hauſe geflohen, und am gleichen Tage hatte ſie die Stadt und das Land verlaſſen und war nach Amerika gezogen. Da Camilla der engliſchen Sprache nicht genügend mächtig war, um ihren früheren Beruf wieder aufnehmen zu können, hatte ſie beſchloſſen, ihren f „Du irrſt, Camilla. Und die Schuld an mei⸗ halt als Filmſchauſpielerin zu erwerben. Unter ihrem Mädchennamen hatte ſie ſich an verſchie⸗ dene größere Filmfirmen gewendet. Und nun wollte eine ſeltſame Laune des Schickſals, daß ſie den einſt Geliebten hier bei der Standard⸗Film⸗ Company in Chikago wieder traf. „Aber ſo ſprich doch, Camilla, und erkläre mir das alles“, drängte Joachim, da ſie noch immer in ihrem Schweigen verharrte.„Du kannſt mir ru⸗ hig alles erzählen, was geſchehen. Hab' Vertrauen — ich bin ja nicht dein Feind. Eure Ehe iſt nicht glücklich geworden, nicht wahr?“. ge Sie nickte ſtumm d„Durch meines Bruders Schuld?“ fragte Joa⸗ him.— Camilla zuckte die Achſeln.„Er hat mich mit ſeiner Eiferſucht faſt zu Tode gequält!“ ſtieß ſie dann plötzlich erbittert hervor; aber ſogleich brach ſie wieder ab. Sie war feſt entſchloſſen, zu ver⸗ ſchweigen, daß ihr Leichtſinn die Hauptſchuld ge⸗ tragen. Und auch von Albrechts ſchrecklichem Schickſal ſagte ſie kein Wort, und auch nicht, was ſie dem hilfloſen Kranken angetan, und wie ſie dann feige geflohen. Denn die Kenntnis dieſer Vorgänge, das fühlte ſie, würde Joachim nur noch weiter von ihr entfernen. Und ſie wollte, ſie mußte ſeine Liebe wiedergewinnen! Von Minute zu Minute empfand ſie deutlicher, wie ihre alte Neigung zu neuem Leben erwachte. Dabei ließ ſie zufällig ihre Blicke über den Schreibtiſch gleiten und ſah einen adreſſierten Briefumſchlag liegen. Er trug die ihr wohlbe⸗ kannten zierlichen pittoresken Schriftzüge Joa⸗ chims.„Fräulein Lore Gudden“ las ſie. Und blitz⸗ ſchnell verſuchte ſie nun auch den danebenliegen⸗ den Brief zu entziffern:„Liebſte!“ Weiter kam ſie nicht, da ſich ihr Jvachim jetzt wieder zuwand⸗ te.— Jortſetzung folgt 1 hindern kann als ſchirmen. Abend 8 Uhr große öffentliche Verſammlung im Gaſthaus zum Löwen. Karſten Berlin ſpricht. Verſammlung wichtig. ſchädigt wurden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Das Spargirokonto im Dienſte 1 Mag dies Wort für viele infolge ſeines häufigen Gebrauchs auch wie Handel, ſteht ſeit Jahren unter dem unabweisbaren Zwaug, 1 den Betrieb rentabel zu geſtalten und ihn damit merkſprüche. Ein treuer Freund bleibt feſt, wenn der Ver⸗ ndte dich verläßt. * * Mißtrauen iſt eine ſchlechte Rüſtung, die mehr 9 Arbeits invaliden. Heute greitag Alles erſcheinen. Siehe heutiges Inſerat. „ Perkehrsunfall. Das Lieferauto einer hieſigen Firma ſtieß heute Vormittag auf der Landſtraße, bei Käfertal, mit einem anderen Per- ſonenwagen zuſammen, wobei beide Fahrzeuge be⸗ der Wirtſchaft. Von der hieſigen Niederlaſſung der Bezirks- parkaſſe Lorſch wird geſchrieben: Wir leben im Zeitalter der Rationaliſierung. ein Schlagwort klingen, der— jenige, der ſelbſt im Wirtſchaftsleben ſteht, weiß, was es bedeutet. Uuſere geſamte Wirtſchaft, Klein- und Großbetriebe, Gewerbe, Landwirtſchaft und durch planmäßiges Ueberlegen und Vor— gehen und ſyſtematiſche Herabdrückung der Unkoſten lebensfähig zu erhalten. Die Wege dazu ſind außerordeutlich verſchieden, je nach der Art des Wirtſchaftszweiges, aber verſchließen kann ſich dieſen Beſtrebungen niemand, der nicht in dem verſchärf⸗— ten Wirtſchaftstampf unſerer Tage auf die Dauer ins Hintertreffen geraſen will. Ein Gebiet, auf dem noch manches verbeſſert werden könnte, iſt der Zahlungs- und Geldverkehr. Es herrſchen hier auch heute noch weitgehend veraltete Metho— den, ſehr zum Nachteil der Beteiligten. Mancher wird dem entgegenhalten, daß innerhalb ſeiner ge— ſamten Wirtſchaftsführung dem Zahlungs- u. Geld- verkehr nicht ſo große Bedeutung zukommt. Das iſt aber nicht der Fall, denn die richtig verſtandene Rationaliſierung beſteht ja gerade derin, daß man alle Vorgänge, die irgend den Erfolg der eigenen Wirtſchaft bedingen, daraufhin unter die Lupe nimmt, wo noch Einſparungen und Verbeſſerungen geſchaffen werden können. Es iſt nämlich bei weitem nicht einerlei, wie beiſpielsweiſe ein Geſchäf'smann ſeinen ganzen Zahlungs- und Geſchäftsverkehr einrichtet. Hält er an veralteten Methoden feſt und verſchließt er ſich den ihm leicht zugänglichen Möglichkeiten der Ver— beſſerungen auf dieſem Gebiet, ſo läßt er damit gänzlich unnötigerweite und zu ſeinem Nachteil eine Quelle von Zeit- und Arbeitsverluſt und auch finanzieller Schädigung unverſtopft. Das Spargirokonto bei der Bezirks- ſparkaſſe iſt der gegebene Kaſſenführer, der laufend Zahlungen zu empfangen und zu leiſten hat, vor allem alſo der Geſchäftsmann, tut gut daran, ſich aller der damit verbundenen Mühe und zeit⸗ und geldraubenden Umſtändlichkeiten zu ent— ledigen, indem er ſich bei ſeiner Sparkaſſe ein ſo- genanutes Spargirokonto anlegen läßt, das dann für ihn gleichſam die Aufgabe eines Kaſſieres in zuverläſſigſter Weiſe übernimmt. Schon lange hat ſich für den Zahlungsverkehr die Erkenntnis durchgeſetzt, daß die bargeldloſe Form der Zahlung volkswirtſchaftlich geſehen und auch vom Standpunkt der am Zahlungsverkehr beteiligten Wirtſchaften dem überlebten und ſchwerfälligen Barverkehr weit überlegen iſt. Gerade in letzterer Hinſicht liegt ja der Unterſchied klar zutage. Wer den verelteten Barverkehr noch mitmacht, muß ſeine Zahlungen auf die verſchiedenſte Weiſe regeln und zwar oft NM ſo, daß für ihn Umſtändlichkeiten und Zeitverluſt damit verknüpft ſind, ganz abgeſehen von der Ge⸗ fahr des Verluſtes des Geldes. Das gleiche gilt für die Empfangnahme von Zahlungen. Oft wird dem Geſchäftsmann Geld ins Haus gebracht, wenn er vorübergehend nicht gerade Verwendung dafür hat oder auch des Abends nach Abſchluß der Ge⸗ ſchäftszeit, ſo daß er dann auch für die Sicherheit des Geldes Sorge haben muß. Ein Girolonto bei ſeiner Sparkaſſe enthebt ihn auf einfachſte Weiſe aller dieſer Mühen und Sorgen und bedeutet für ihn Bequemlichkeit und Sicherheit im Bezahlen und Koſtenerſparnis. Hin- zu kommt ein unmittelbarer finanzieller Vorteil da⸗ durch, daß die Girokonten auch verzinſt werden. Es leuchtet ein, daß ein ſolches Girokonto umſo beſſer ſeine Aufgabe erfüllt und dem Inhaber umſo wertvollere Dienſte leiſtet, je mehr er mög⸗ lichſt alle Zahlungsein⸗ und Ausgänge über dieſes Konto laufen läßt, das ihm ſo ſtändig einen guten Ueberblick über ſeine Kaſſenlage bietet. Für die Ueberweiſungen eines Kontoinhabers wird durch die Sparkaſſe keine Gebühr erhoben, ein erheblicher Vorteil alſo, der noch zu der Ver- zinſung hinzutritt. Filmſchau. Matiſte, der ſtärkſte Maun der Welt Im Central⸗Theater Achtung! Heute Freitag wartet Herr Fieger ſeinem Publikum wieder mit einem ganz ausgezeich⸗ neten Großſtadt⸗Filmprogramm auf, das ſicher alle Kinofreunde anſehen werden. Denn die Freitags- Darbietungen des Central-Film⸗Palaſtes ſind ſtets ein beſonderes Vergnügen und die Beſucherzahl wird immer größer. Ein Beſuch wird auch Sie überzeugen und Sie werden jeden Freitag wieder kommen. So zeigt man heute den neueften Maeiſte⸗ Großfillm„Maeiſte und die Tochter des Silber— königs“. Eine abenteuerliche Geſchichte in ſechs ſenſationellen Akten. Maeiſte, der ſtärkſte Mann der Welt iſt der Liebling aller Kinofreunde. Im 2. Teil kommt der Weltmeiſter der Frechheit: Glenn Tryon, der tolle Ozeanflieger“. Wenn einer Weltmeiſter der Frechheit wird, muß es wohl die größte ſein, die je begangen wurde. Dieſem Schau— ſpiel zuzuſehen, wird für jeden hochintereſſant ſein. Zum Schluß kommt Larry, die große Lachkanone in„Larry, der große Weiberheld“. Man lacht ſich krank, ſoll aber ſehr geſund ſein. Dieſes aus— erleſene Freitagsprogramm das wirklich nicht zu überbieten iſt, wird heute Freitag alle Kinofreunde im Viernheimer Film⸗Palaſt vereinen. Jeder Be— ſucher erhält beim Löſen einer Karte, eine Freikarte für nächſten Freitag. Heute gilt Nr. 19. Heute Freikarten-Abend im U. T.⸗Filmpalaſt. Harry Piel und„Er“. Heute Freitag bringt der Unternehmer ein Bomben-Programm zur Vorführung. 4 Kanonen. Die Senſation des Abends, Harry Piel in ſeinem 75. Film„Was iſt los im Zirkus Beely. Der beſte Harry Piel Film, der je gezeigt wurde in 10 Rieſen-Akten. Im Beiprogramm„Er“ Harold Lloyd iſt auch eingetroffen und zwar„Er“ als Feuerwehrmann,„Er“ als Empfangschef, zum totlachen. Als 4. Schlager zeigt man„Land— ſtreicher“, Groteske in 2 Akten. Kommen Sie früh, denn heute Abend ſehen Sie ein Schlager— Programm erſten Ranges. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte. Auf zu„Harry Piel“ und„Er.“ — Zur Herbſtſaat empfehle ich Petkuſer Saatroggen 1. Abſ. durch die Landw. Kammer Darmſtadt bezogen Frank's Original- Landweizen, ſehr ertragsreich ſowie alle Sorten Dünger zu den billigſt. Preiſen Alle Sorten Futterartikel billigſt Chriſt. Adler 2., zur Traube Futter- und Düngemittelhandlung. l Kochrezeyte für den Herbſt. Tomatenſalat mit Nahm. Zutaten: 1 Pfund Tomaten, Saft einer halben Zitrone, 1 kleine Zwiebel, Salz, ein Achtel Rahm, Pfeffer. Die geſchälten, in Scheiben geſchnittenen Tomaten und die fein⸗ geſchnittene Zwiebel werden mit den ange⸗ gebenen Zutaten vermiſcht. Zubereitungszeit: 20 Minuten. d. Apfelauflauf. Zutaten: 1½ Pfund Aepfel, 20 Gramm Zitronat, fein geſchnitten, 20 Gramm Roſinen, 30 Gramm Zucker, 3 Eßlöffel Waſſer.— Zur Creme: ½ Liter Milch, 2 Eigelb, 35 Gramm Kartoffelmehl, Zitronenſchale, 30 Gramm Zuk⸗ ker, Eiſchnee.— Zum Ueberſtreuen: 20 Gramm geſchälte, geſchnittene Mandeln. Die Aepfel ſchälen, halbieren, das Kernhaus herausnehmen, in eine Auflaufform bergig einſchichten, Waſſer, Zucker, Roſinen, Zitronat zugeben, im Backofen weichdämpfen. Milch, Kartoffelmehl, Zucker, Eigelb dick einkochen, wenig abkühlen laſſen, Zitrone, Eiſchnee unter— miſchen, über die Aepfel geben, die Mandeln darauf ſtreuen, hellbraun überbacken. Kochzeit 7 Stunde, Backzeit 10 Miguten. Entnommen dem„Süddeutſchen Milchkach⸗ buch“, erhältlich beim Reichsmilchausſchuß zum Preiſe von 10 Jig. je Stück. 1. Gemüſeſuppe mit Rahm. i Zutaten: Einzelnes ader gemiſchtes Ge— müſe(Blumenkohl, Spinat, Gelberüben, Schwarzwurzeln, etwas Lauch und Peterſilie u. Zwiebel, Weißkraut oder Wirſing), 50— 60 Kramm Mehl, ein Viertel Liter Fleiſch- oder Knochenbrühe. Kleine Gemüſe verſchiedenſter Art können verwendet werden. Sie werden nachdem ſie gewaſchen und klein geſchnitten ſind, mit Butter gedämpft, mit Mehl beſtreut und mit Fleiſchbrühe abgelöſcht. Vor dem An— richten wird der Rahm(evtl. mit Ei) ver⸗ guirlt an die Suppe gegeben. Die Suppe muß drei Viertel Stunden kochen. 2. Blumenkohl mit Käſe. Zutaten: 1 Kopf Blumenkohl, 40 Gramm Butter, Muskat, ½ Liter Milch, 40 Gramm Mehl, 2 Eier, Salz, 75 Gramm geriebener Käſe. Der Blumenkohl wird ſorgfältig geputzt und gewaſchen und in Salzwaſſer weichgekocht. Mehl wird mit Milch glatt gerührt, der ge— riebene Käſe, Salz, Mustat und Butter dazu— getan und alle Zutaten auf dem Feuer unter beſtändigem Rühren zu einem dicken Brei ge— kocht. Nun nimmt man die Maſſe vom Feuer, zieht ſie mit zwei Eiern ab und gießt ſie über den in einer feuerfeſten Form angerichteten Blumenkohl. Das Gericht wird in heißem Ofen ſchön gelb gebacken und kommt in der Forn: auf den Tiſch. — Traubenkuren Aehnlich wie die Frühjahrskuren, deren Hauptwert bekanntlich in einer, oft zweckmäßigen Anregung der Darmtätigkeit und einer Umſtel— lung der Koſt liegt, erfreuen ſich die Trauben— kuren, beſonders in den Weingegenden unſeres Vaterlandes, einer großen Beliebtheit. Man hat die Traubenkuren vielfach als ein Heilmittel für alle möglichen Krankheiten angeſehen, allein auch hier ſpielt vielfach Sage und Aberglaube eine große Rolle. Weintrauben ſind wie alles Obſt, reich an den, von der Ernährungswiſſenſchaft in neueſter Zeit als beſonders wichtig angeſehenen Vitaminen. Die Traube enthält ferner reichlich Zucker und eine Anzahl mineraliſcher Beſtandteile. Werden Trauben wie zu Kurzwecken, in großer Menge— man verzehrt kurgemäß 1½—3 kg. pro Tag— genoſſen, ſo üben ſie zunächſt einen, die Darm— tätigkeit beſchleunigenden Einfluß aus. zumo' Jeichen der Zeit Im Lebenskampfe.— Filmſpiegel des Elends. Schein und Wahrheit bei Frauenberufen. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter: In allen Städten fanden große Modeſchauen ſtatt. Die Frauenwelt war entzückt. Man weiß doch wieder, was man im Winter anziehen ſoll. Soweit das natürlich bei Frauen ja geſagt wer⸗ den kann. Sie haben bekanntlich nie etwas anzu⸗ ziehen. Nicht nur in den Großſtädten, auch die Modehäuſer in den kleineren Städten haben ſich für ihre Modevorführungen Mannequins ver⸗ pflichtet. Vielfach iſt die Auffaſſung vertreten, als hätten dieſe Mädchen, die die neueſten Modelle vorzuführen haben, ein feenhaftes Leben, wären ausgezeichnet bezahlt. Nichts von dem. Man muß ſie einmal geſehen haben auf dem Arbeitsnach⸗ weis, bei der„Gilde Berliner Mannequins“. Sie warten und warten Tag für Tag. Stunde für Stunde, einmal etwas verdienen zu können. Das Ueberangebot iſt kaum zu beſchreiben. Ungefähr 500 Mitglieder zählt dieſe Gilde, von denen kaum die Hälfte in eine Stellung gebracht wer⸗ den kann. Wie in anderen Berufen, ſo unterbie⸗ ten ſich die Kräfte ſelbſt, dazu kommt eine nicht verſtändliche Haltung verſchiedener Modehäuſer, welche kaum den Tarif einhalten. Und dieſer iſt ſchon lächerlich gering. Ein Mannequin hat zwi⸗ ſchen 135 und 200 Mark Verdienſt nach Tarif, erhält ihn aber nur in ganz wenigen Fällen. Denn man muß auch gerechterweiſe die Tätigkeit eines Mannequins nicht nur bei der Modenſchau. ſondern bei der Tagesarbeit im Modehaus ſelbſt enne ſich ein Urteil über Glanz und Elend ſten Modelle vorführen dürfen. Sonſt iſt das Leben bitter und hart, auch die Arbeit ſchwer. Stundenlang an- und ausziehen, wieder an- und ausziehen. Das iſt eine phyſiſche Arbeit. Man ſieht es auch den Mannequins nach Geſchäfts— ſchluft an, wie abgehetzt, wie körperlich zerſchla⸗ gen ſie ſind. Das Elend herrſcht beſonders bei den ſtel— lungsloſen, herrſcht bei denen, die arbeitslos ge— worden ſind, weil ſie nicht mehr jung und ſchön ſind und dann ſofort zur Entlaſſung kommen. Die genannte Gilde kann nicht für alle ſorgen. Täglich kommen neue Mannequins. überfüllen den Markt und helfen das Elend vermehren. Auch das muß man wiſſen, wenn man ſich bei einer Modeſchau freut und von den Darbie— tungen der Mannequins entzückt, wieder nach Hauſe geht. 8 4.* Noch einen Mädchenberuf müſſen wir aufzei⸗ gen, der uns tiefernſte Sorgen bereitet. Durch Inſerate werden in Kaffees, in Tanzpaläſten, in Barbetrieben, junge ſchöne Mädchen geſucht als „Tanzmädchen“ oder„Tiſchdamen“. Nun muß man in ſolchen Lokalen einmal ge⸗ weſen ſein. um das ganze Elend dieſer Mädchen kennen zu lernen. Für ein paar Mark am Abend ſitzen ſie an den Tiſchen herum warten auf„Ein⸗ ladungen“ vor ſich auf dem Tiſch ein Glas Waſ⸗ ſerx oder eine Zigarette in der Hand. Ihre Gar⸗ derobe zeugt von größter Aermlichkeit, meiſt bil⸗ lige Ausverkaufsware. Flitterfähnchen, wie man zu ſagen pflegt. Das ſind die ſogenannten„Tiſch⸗ damen“. Sie dürfen an den leeren Tiſchen ſitzen und warten. Kommt nun ein Gaſt, der keine„Ge⸗ ſellſchaft“ will, haben ſie ſich Glanz iſt nur vorhanden, wenn ſie die neue— wenn ſte mu Kernen und Schalen verzeyrt wer⸗ den. Letzteres verbietet ſich bei Perſonen, die an Magen⸗ oder Darmkrankheiten leiden, ganz von ſelbſt. Daher ſollte jeder, der ſich einer Trauben⸗ kur unterziehen will, vorher ſeinen Arzt um Rat fragen. Bisweilen aber kann auch ſonſt die Trau⸗ benkur durch ſtarke Inanſpruchnahme der Kau⸗ werkzeuge zu Erkrankungen des Mundes oder des Zahnfleiſches führen. Dem läßt ſich mit nahe⸗ zu gleichem Erfolge durch Genuß von ausge⸗ preßtem Traubenſaft vorbeugen. Durch ihren hohen Zuckergehalt und das, insbeſondere durch die leichte Quellbarkeit der Traube im Magen hervorgerufene Sättigungsgefühl eignen ſich Traubenkuren auch für Zwecke der Entfettung, zumal dann, wenn die übrige Ernährung dabei ſtark eingeſchränkt wird. Geſchieht dies nicht, ſondern werden Trauben in großer Menge neben Jer nahrhaften Koſt genoſſen, ſo können ſie nemgekehrt eine zweckmäßige Unterſtützung einer Maſtkur darſtellen. Man hat vielfach behauptet. daß man zur Durchführung einer Traubenkur in eine Weingegend reiſen müſſe. Das iſt durch⸗ aus nicht nötig, wenngleich auch, wie bei jeder Art von Kur, der Einfluß der Landſchaft, das Losreißen vom Beruf und den Sorgen des All- tags, natürlich eine willkommene Unterſtützung für den Kurerfolg bieten kann. Bedingung für eine Traubenkur iſt einzig und allein, daß die Trauben reif und in gutem Zuſtande, der na⸗ türlich von der raſchen Transportmöglichkeit ab⸗ hängig iſt, genoſſen werden. In keinem Falle unterlaſſe man, die Trauben gründlich am beſten mehrmals, vor dem Genuſſe zu waſchen, um alle ihrer Oberfläche anhaftenden Krankheifskeime nach Möglichkeit zu entfernen. Dr. C. K. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Auf flaue Berichte vom Ausland verkehrte die geſtrige Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12.30 Uhr in MH pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl. mit 26.25—26.50, ausl. mit 28.00— 32.50, Roggen inl. 19.50. Hafer inl. 18.25— 19.25, Braugerſte, bad. und heſſ. 21.50—22.50, pfälz. mit 22.50— 23.50, Futtergerſte 18.00—19.00. Mais mit Sack 20.00, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 38.50, dto. 2. Sorte 37.00, ſüdd. Roggenmehl mit Sack 28.00-32.00, Weizenkleie 11.00, Biertreber mit Sack 16.50—18.00. Leinſaat 48.00. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 17. Okt. Dem heutigen Kleinvieh⸗ arkte waren zugefahren: 88 Kälber, 74 Schafe, 503 Ferkel und Läufer.— Bezahlt wurden für ſrülber 72—88., für Schafe 52—56, für Ferkel bis i Wochen 25—30. über 4 Wochen 32—42, für Läu⸗ fer 14-58 /. Marktverlauf mit Kälbern lebhaft. geräumt, mit Ferkeln und Länuſern lebhaft. Landesgeologe Prof. von Linſtow ermordet. Prof. von Linſtow, der preußiſche Landesgeologe, wurde in Berlin— Grunewald von einem unbekannten Täter angeſchoſſen und erlag nach 1½-tägigem Ringen mit dem Tode ſeinen ſchweren Verletzungen fernen und wieder zu warten. Haben ſie endlich Glück. dann winkt ihnen vielleicht ein geringer Verdienſt, da ſie von den Getränken, natürlich nur Wein oder Sekt, gewiſſe Prozente abbekom— men. Hie und da wird auch ein Teddybär er— ſtanden, der nach Weggehen des Gaſtes wieder an den Verkäufer für ein paar Mark zurückge— geben werden kann. Iſt das noch Leben? Ebenſo iſt es aber auch bei den„Tanzmäd— chen“. Sie haben zu tanzen und wieder zu tan⸗ zen, ganz gleich, ob ſie jemand auffordert oder nicht. Und ſo ſieht man zumeiſt dieſe jungen Mädchen untereinander tanzen. Nur ſelten haben auch ſie Ausſicht., einmal etwas zu„verdienen“. In gleicher Weiſe wie die Tiſchdamen. Man ſage nun nicht, daß dieſe armen Ge— ſchöpfe zu den ſogenannten„Gefallenen“ gehö— ren. Ab und zu vielleicht. Der große Teil aber ſucht eben irgendwo und irgendwie Geld zu ver— dienen, um das bitterſte Hungergefühl zu über⸗ winden. Lebensfreude wohnt nicht in ihnen. Das Gezwungene ihres Lachens, die Härte ihrer Sprache, das Neidvolle ihrer Blicke, ſagen uns genug. Krank ſind ſie, an Körper und Seele. Wer kann ihnen helfen? Auch eine ernſte Frage un⸗ ſerer Zeit. **.*. Die Not des Lebens macht bitter. Wer nicht einen ſicheren ſeeliſchen Halt hat, gerät leicht auf Abwege, geht unter. Oft iſt man erſtaunt, auf welche Tricks ſogar Frauen verfallen, um ihre Mit⸗ menſchen auszubeuten, wenn ſie ſonſt nicht zu Verdienſt auf ehrliche Weiſe gelangen können. Vielfach kann man beobachten, daß gerade bei Erſtaufführungen in Theatern, wo ein großer Publikumsandrang erwartet wird, ſich ſolche Na⸗ turen„betätigen“, a Ein tatſächliches Vorkommnis. Bei einem der- artigen Gedränge in einem Theater drängt ſich ein junges Mädchen zwiſchen mehrere Herren, läßt ſich einklemmen, wirft plötzlich die Arme in die Luft mit dem Aufſchrei: Ich erſticke!“ Selbſt⸗ verſtändlich ſofort hilfsbereite Hände. Ein Herr trägt die anſcheinend Bewußtloſe in ein Auto, unterſucht ihre Handtaſche und findet auch dort die Adreſſe. Er bringt ſie nach Hauſe. Sie iſt im— mer noch bewußtlos. Kurz vor ihrer Wohnung kommt ſie zu ſich, fragt verwundert, wo ſie ſei und bedankt ſich dann in rührenden Worten für die große Gefälligkeit. Eine weitere Begleitung bis zur Wohnungstür lehnt ſie aber ab. Dafür wollte ſie ſich am nächſten Tage mit dem edel— mütigen Menſchen treffen. Dieſer fährt ebenfalls nach Hauſe, will ſein Auto bezahlen und entdeckt zu ſeiner Ueber⸗ raſchung, daß ihm Brieftaſche und Uhr geſtohlen find. Wer am nächſten Tage nicht kommt, war natürlich auch die vermeintlich Bewußtloſe. Ein Nachforſchen in der Wohnung ergibt, daß ein Mädchen dieſes Namens dort überhaupt nicht wohnt. Einige Wochen ſpäter. In einem anderen Theater. Wieder großes Gedränge. Wieder dieſes junge Mädchen. Dasſelbe Schauſpiel. Nur wird die„Ohnmächtige“ wohl ins Auto, nicht mehr aber nach Hauſe, ſondern direkt ins Polizeiprä⸗ ſidium gebracht. Vor Gericht will ſie leugnen, ver⸗ rät ſich aber ſelbſt, denn ſie erklärt, daß dieſer Herr ſie während der ganzen Fahrt geküßt habe. Für dieſe Bewußtloſigkeit, bezw. Ohnmacht, er⸗ hielt ſie denn auch einige Monate Gefängnis.— ach dem Geſetze jj e„ Un Central- Theater teuer⸗Großfilm in Viernheimer Filmpalaſt ae e aue e an 3 Achtung heute Freitag aeiſte der ſtär i i f N„ 22 2. 1. e Mann der 0 e neueſten Aben⸗„Maciste und die Toe Glenn Tryon der Weltmeiſter der Frechheit in ſeinem ganz hervorragenden Senſations⸗Schauſpiel in 6 packenden Akten 3. Larry die große Lachkanone in„Larry der Weiber pſohlen werden, denn ein Freitagsbeſuch des Central 9 Feind“, Ein köſtliches Luſtſpiel zum kranklachen, ſoll aber ſehr geſund ſein. Film⸗Palaſtes iſt ſtets was beſonderes. zur 29. Propaganda⸗Vorſtellun das alles ins Staunen verſetzt. hter des Silberkönigs“ Das muß man geſehen haben. „Der tolle Ozeanflieger“ Heute gilt Nr. 19. Ein Beſuch heute Freitag kann jedem Kinofreund nur em⸗ Jeder Beſucher erhält wieder eine Freikarte. Auf zu Maeiſte. chuh Baum 431, 1/2 Aktiengesellschaft Rathausſtraße 50 50 Lorſcherſtraße 8 0 2 Noldbein Breitestraße Zentralverband der Arbeitsinvaliden u. Witwen Deutſchlands, Gauleitung Heſſen Freitag, den 18. Oktober 1929, abends 8 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Löwen in Viernheim Oeffentliche verſammlung es ordnung Tag „Das ſoziale Elend und unſer Kampf. Referent: Kollege Ru d olf Rarſten, Berlin. Kollege Karſten iſt einer der beſten Kenner unſerer ſozialen Geſetzgebung und dürfte es im Intereſſe ſämtlicher Rentenbezieher aus der Invaliden- und Unfallverſicherung liegen, reſtlos in der Verſammlung zu erſcheinen. Zu dieſer Verſammlung laden wir alle Rentenbezieher, alle Sozialbe— dürftigen und die Arbeiterſchaft ergebenſt ein. Ortsgruppe Viernheim: N. Adler. Uler LA 30. 5 bds. lb. Schreiber, Turngenoſſenſchaft 1893. Fußball: 1. Mannſchaft in Aſchbach Abfahrt 12 Uhr per Auto 1. Jugend in Ladenburg, Abfahrt 3 Uhr per Rad Handball in Viernheim: 1. und 2. M. gegen die gleichen von Hemsbach. Freitag abend Spielerverſammlung ſämtlicher Sparten im Gaſthaus z. Erholung. Die Leitung. Treitag Frische det Jelsene Kabliau, Bratſchellfiſche, Fiſchfilet Süßbücklinge, Oelſardinen Bratheringe, Bismarckheringe, Rollmöpſe. Lebensmittelhaus Peter Roschauer 9 zum Rebſtock. IAH Neuheit für Kirchweihkleider NYC ⏑ο Y Toil Belladonna in vielen modernen Lichfarben Mk. 5.75 ſowie: Veloutine Crepe de chine in uni und gemuſtert Crepe Satin in großer Auswahl. Robert Steiert Billig! Fiſchmarinaden Delikat! Rollmops-Bismark- und Bratheringe 1 Ltr.⸗Doſe 857 ½ Ltr.-Doſe 484 10 Stück 95 5 Geleehering u. Kronſardinen Neue Vollfettheringe Pur Milchner Heringe„ 127 Marinierte Heringe mit Rahmdoſe„ 127 güßbücklinge ſtets friſch von der See kommend Oelſardinen, Räuſcherlachs, Sardellen, Capern Echter Weſtf. Pumpernickel in allen Packungen Feinſte Süßrahmtafelbutter/ Pfund 1,20 Schweizerkäſe/ Pfund 40 und 50 Edamerkäſe„ 204 Camembert Schachtel 25 und 30 Frühſtückskäſe Stück 10, 20 u. 304 Allg. Stangenkäſe J Pfund 174 Echte Bauernhandkäſe Stück 10 u. 124 5 Prozent Rabatt Alois Walter. TJabakhauverein. Nächſten Dienstag vorm. 8 Uhr werden die Vereins⸗Grumpen abgeliefert. Die Mitglieder werden aufmerkſam gemacht, nur trockene und ſaubere Ware zur Ablieferung zu bringen. Der Vorſtand. SSD eee eee Cereins-Anzeiger „eee eee Turnerbund. Wettſpiele für Sonntag: 1. M. u. 1. Igd. gegen die gleichen von Seckenheim. Abf. 1,16 Uhr OeEch. 2. M. gegen 2. M. 1 1846 in Mannheim. Abf. 12,16 Uhr OC. Der Spielwart. Freitag Abend 9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. Pünktl. Erſcheinen erwartet K.- u. 5. B. Teutonia.(Schützenabteilung). Freitag, 18. Okt., abends 8 ¼ Uhr Verſamm- lung im Schützenhof. Jäger, Mannheim⸗Rheinau, Ueberreichung der Meiſterſchaftsabzeichen, Verſchiedenes. Geſangverein Tiederkranz. Freitag, den 18. ds. Mts. abends /9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal„zum Morgenſtern.“ Da ſehr wichtige Tagesordnung bitte ich dringend, um vollzähliges und püuktliches Erſcheinen. Der Vorſitzende Samstag Geſamtſingſtunde im Lokal. Damit nun eine genaue Ueberſicht über die Stärke des Vereins gewonnen werden kann, ſoll jeder Sänger erſcheinen. Sonntag den 20. Okt. iſt Gelegenheit das Konzert unſeres befreundeten Vereins„Fidelitas“ Mannheim zu beſuchen (nachm. 4 Uhr). Der Dirigeut. Auto- u. Motorradklub. Freitag, 18. Okt., abends 9 Uhr außerordentliche Mitgliederver- ſammlung im Klublokal. Wir bitten alles drin- gend um pünktl. Erſcheinen. Einziger Punkt der Tagesordnung: Letzte Vorbereitungen zum Sonntag! Geſtiftete Ehrenpreiſe ſowie das an- geforderte Material müſſen unbedingt bis zur Verſammlung abgeliefert ſein. Die Sportleitung. Das Training findet ab heute Freitag nur noch auf dem DIK.Platz ſtatt. Die Geräte ſind ab heute abend zur Verfügung. G.. Sängerbund. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Wer glänzt durch Abweſenheit? Der Vorſitzende. garten. tag halb 9 Uhr bei Kamerad Beckenbach Gum grünen Laub) Verſammlung d. Aktivität. Zwecks Kameraden iſt unbedingt erforderlich. Der Kameradſchaftsführer. Zimmer u. per 1. junge Leute zu vermieten. Zwei a— Gemütlicher Aufenthalt im 9 7 Küche November an Schiller Cafe Hingstraße 118 D v d uspufssznenuv unfeqguuem unnunleg soansuos' nue Mell uszunw'usneidiſguog unn Gulsudspunzd s nzuv aesssq'usgüsinng q -S pio%% i Täglich friſches bei Verabreichung von nur guten Speiſen u. Ge- tränken unter billigſter Berechnung. Um ſtützung bittet J. Klee, Lampertheimerſtraße 3 gegenüber der Schillerſchule. Apfelkuchen Stack Unter⸗ Kaffee- u. Teegebäck in reichhaltiger Auswahl. 1 Mk. zu verkaufen Ein Acker Dichrüben abzugeben Hirschenstr. 14. 19 Hasen flollnestrane 91 (Tivoli) Aena nnumanndnnunnunng acm Transparente Leuchthuchstahen für Faſſaden in jeder Ausführung fertigt an Jak. inghol, Mühnerstr. 19 Vereinsbank Welaneim G. m. b. H. Aelteſte Bank 15 Platze Bauk und Spar kaſſe auf genoſſenſchaſtlicher Grundlage Gegen 3000 Mitglieder Geſchäftdanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3000 000.— Beſorgung aller. Angelegenheiten Vortrag des Kameraden F U. I.- Filmpalast utercpeebb arrange Großer Freikarten-Abend Heute Freitag— Nur 1 Tag In ſeinem 75. Jubiläumsfilm 8 eee, Was iſt los im Zirkus Beely! Sein größtes Meiſterwerk in 10 Akte Achtung „Er“ Harold Lloyd in„Er“ als Feuerwehrmann „Er“ als Empfangschef * 4. Schlager Landſtreicher Groteske in 2 Akten Heute Freitag auf zu Harry Piel und „Er“.— Jeder Beſucher erhält eine Freikarte.— Was kommt morgen? Dichtüben zu verkaufen Wasserstr. 28 Sehrelber Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 g 1 Turngenoſſenſchaft. Samstag, 19. Oktob.,. abends halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Roſen⸗ Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Sams- wichtiger Beſprechungen iſt das Erſcheinen aller 222222 Kaffee Dauplale gute Lage, Schiller⸗ ſtraße, aus freier Hand zu verkaufen. Hans Hiter Rathausſtraße 3 Tu perhaenen ODherlhek 4. Gewann Nr. 17. Brunnenacker 3. Gewann Nr. 26. Rleinerkeuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 7. aus täglich friſchen“ Röſtungen in reinſchmeckenden kräftigen Miſchungen in Paketen 5 J Pfund 5 7 90 1.0 7 Pfund ub lüb 220 Näheres Alolnst. ö. Kartoffel Gelbe Induſtrie zu verkaufen Mik. Guigerle 3. Hansſtr. 2 offen Pfund 239 U. 360 f rell aba! zerelber Gimarbeit schriftl. Vitalis Verl. München C4 Süßer Apfelwein Liter 50 Pfg. Alter Apfelwein Liter 40 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Roschauer „zum Rebſftyck“ Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viern⸗ heim; hier Faſelochſen Mittwoch, den 23. Oktober 1929, vormittags 11 Uhr wird auf dem Rathauſe dahier ein zur Zucht untauglicher, gut gemäſteter Faſelochſe an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Betr.: Verſteigerung von Weiden. Am Samstag, den 19. ds. Mts. um 11 Uhr werden im Sitzungsſaal des Rathauſes die Weiden von den gemeinheitl. Gräben und Gewaͤſſern ver⸗ ſteigert. Viernheim, den 18. Oktober 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. Lamberth. 1 7 g ein extra ausgeſuchtes Freitags⸗Programm 1 0 Autoriſierte Muſik⸗App ür Weinheim und Umgebung: Dgentliche Vauſparkaſſen Die Wohnungs⸗ und Kapitalnot unſerer Zeit gibt Veranlaſſung für die Finanzierung des Baues von Wohnhäuſern, beſonders von Eigen⸗ heimen, in Deutſchland einen Weg zu gehen, den man in anderen Ländern ſchon ſeit langem mit größtem Erfolg eingeſchlagen hat: den Weg des kollektiven Bauſparens. Von dem Grundgedanken des kollektiven Bau⸗ ſparens ausgehend, werden jetzt auf Veranlaſ⸗ fung des Deuſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverban⸗ des in Deutſchland gemeinnützige öffentliche Bau⸗ ſparkaſſen errichtet. In Heſſen und Heſſen⸗Naſ⸗ ſau ſind ſie den vorhandenen öffentlichen Bank⸗ anſtalten angegliedert: Für den Volksſtaat Heſ⸗ ſen der Heſſiſchen Girozentrale in Darmſtaot, für den Regierungsbezirk Kaſſel der Landeskre⸗ ditkaſſe in Kaſſel und für den Regierungsbezirk Wiesbaden der Naſſauiſchen Landesbank in Wu sbaden mit einer gemeinſamen Geſchäfts⸗ selle in Frankfurt a. M. Dieſe öffentlichen Bankanſtalten haften(ne⸗ hen der hu pothekariſchen Sicherheit für die gus⸗ gegel enen Darlehen) mit ihrem eigenen Vermö⸗ Hen und mit demjenigen der hinter ihnen ſtehen⸗ deg Fepährsverbände, ſo daß dem Bau:parer die Höchſtmgaliche Sicherheit gewährleiſtet iſt. Bei den öffentlichen Bauſparkaſſen können Verträge mit einer Geſamtvertragsdauer von 6, 9, 12, 15 oder 18 Jahren abgeſchloſſen werden. Die bis zur Auszahlung der Vertragsſumme zu leistenden Einzahlungen(die mit“ Prozent ver⸗ zinſt werden) und die Abzahlungen(von der Auszahlung der Vertragsſumme bis zum Ende der Vertragsdauer) betragen monatlich für je 1000 Mark bei Tarif 6 Einzahlungen 12.72 A., Abzahlungen 16.25; Tarif 9 E. 8.29. A. 11.62; Tarif 12 E. 6.01, A. 9.34; Tarif 15 4.66, A. 7.99; Tarif 18 E. 3.78, A. 7.11. Die eingezahlten Gelder werden mehrmals im Jahre unter die Bauſparer verteilt, und zwar entſcheidet unter Bauſparern mit gleicher Warte⸗ zeit aus Gründen der Gerechtigkeit allein das Los. Schon 3 Monate nach Vertragsabſchluß nimmt jeder Bauſparer erſtmalig an der Verlo⸗ ſung teil. Dieſes Syſtem ſchließt ein ſogenanntes Wettſparen aus. Durch Sonderzahlungen kann der Bauſparer aber ſeine Vertragszeit und damit ſeine reſtliche Wartezeit abkürzen. ohne daß die anderen Bauſparer dadurch zurückgedrängt oder benachteiligt werden. Bei der Auszahlung der ganzen Vertrags- ſumme wird für denjenigen Teil, den der Bau⸗ ſparer noch nicht angeſpart hat, und der ihm ſomit als Darlehen gegeben wird, eine unkünd⸗ bare Tilgungshypothek auf ſein neues Haus ein⸗ getragen, die keine Hypothek an erſter Stelle zu ſein braucht und bis 80 Prozent des Bau⸗ und Bodenwertes gehen darf. Die Abzahlungen des Bauſparers enthalten die Tilgung dieſer Hypo⸗ thek bis zum Ende der Vertragszeit und eine Verzinſung der jeweiligen Reſtſchuld mit nur Prozent. Durch die Uebernahme des kollektiven Bau⸗ ſparens als neues Arbeitsgebiet hoffen die öf⸗ fentlichen Bankanſtalten und Sparkaſſen die Finanzierung des Wohnungsbaues, und zwar beſonders des Baues bon Eigenheimen, zu för⸗ bern und damit auch ihrerſeits der großen ſozia⸗ len Aufgabe der Milderung der Wohnungsnot und Beſſerung den Wohnungsverhältniſſe zu dienen. eee eee eee eee Verlorenes Glück. Geſchildert von einem Deſerteur der Fremdenlegion welcher 4 Jahre unter afrikaniſcher Sonne, als geringer Söldner gedient hat, und ſich ſeit drei Wochen auf deutſchem Boden befindet: Durch Sorgen, Arbeitsloſigkeit und Uner⸗ fahrenheit, kam ich ſoweit, daß ich mich für fünf Jahre verkaufte und ging ohne etwas davon zu ahnen, dem Schickſal entgegen. Schon vom erſten Tage meiner Dienſtzeit an, bereute ich den Gang, den ich damals unternahm; aber ich mußte büßen für dieſen großen Fehler. Nach ſiebenmonatlicher Ausbildung in der Algerie, kam ich nach Marokko, wo die Riff⸗ kämpfe ſich abſpielten. Manche Nächte verlebte ich ſchlaflos und weinend, war es auf Poſten oder unter dem primitiven Zelt. Oft wollte ich das Sklavenband brechen und deſertieren, aber die Angſt vor Kriegsgericht und Travo-Force. hielt mich zurück von dieſem Wahn. Mehrmals ſah ich, wie Kameraden gebunden und halbtot zurückgebracht wurden, ſehr viele auch brachten ſie tot, was natürlich die Wilden vollbrachten und zwar für fr.:„Wenn ſie einen Flüchtigen nicht lebend bekommen, dann bringen ſie ihn ohne Rumpf, alſo nur den Kopf“. Es iſt eine feſtgeſetzte Prämie für den Mann ausgeſetzt und zwar lebend 10 fr. und tot 5 fr. Vor allen dieſen Schrecken fürchtete ich mich. Durch meine Verwundung, die ich mir wüßnend den Riffkämpfen zuzog, kam ich ins Lazarett. Nach meiner Geneſung, hatte ich meine zwei Jahre Marokko vollendet und wurde wieder nach der Algerie verſetzt in die Garniſonsſtadt Sidi⸗Abbes, wo ich 14 Tage blieb und nach der Sahara verſetzt wurde. In dieſer Hitze von 70 bis 75 Grad hielt ich natürlich nicht lange aus, ich bekam das Sumpffieber, worauf ich in das Hoſpital⸗Bandens nach Oran zurücktran« 1 stiert wurde. Hier lag ich acht volle Monars. während dieſer Zeit wurden mir über 200 Spritzen eingegeben und zuletzt wog ich nur noch fünfzig Kilogramm. Nur halb geneſen, wurde ich am 23. Februar 1929 entlaſſen und wieder zurück nach dem Süden befördert, wo es natürlich wieder von neuem losging. Um nun endlich aus dieſer Hölle herauszukommen, neldete ich mich für nach Syrien in Kleinaſien. Einen Monat ſpäter wurden die Freiwilligen meiner Compagnie nach Sidi-Bel-Abbes ver⸗ laden. Nach der Einkleidung verließen wir in der Stärke von 160 Mann, 2 Sergeanten und einem Leutnant die Garniſonsſtadt. Der 10. Auguſt 1929 brachte uns auf einen Fracht⸗ dampfer der Strecke Oran-Marſailles. Nach 48⸗ „zindiger Fahrt kamen wir in Marſeille an do wir einen Tag liegen blieben und aur nächſten Tage auf den franzöſiſchen Dampfer Pierre Lotti verladen wurden. Am ſelben Tag noch verließen wir den Hafen von Mar⸗ ſeille. Nach dreitägiger Fahrt paſſierten wir die Straßen von Meſſina. Auf beiden Seiten hatten wir Land, rechts Sizilien und links Italien. Mancher wäre gerne über Bord ge— ſprungen auch ich ſelbſt, wenn nicht der we⸗ danke gefiſcht zu werden geweſen wäre. Erſt ſpäter erfuhren wir vom Schiffskapitän, wel⸗ cher ſelbſt ein Franzoſe war, aber ein großer Feind der Fremdenlegion iſt, daß wir ruhig hätten abſpringen können, er hätte keine Ret⸗ tungsboote abgeſetzt, auch das Schiff nicht zum Stehen gebracht; aber es war ſchon zu ſpät; denn wir befanden uns ſchon wieder auf hoher See. Nur eine Gelegenheit war uns geboten, welche nach vier Tagen kam, im Suezkanal bei Port⸗Said. Morgens um ſechs Uhr liefen wir im Suez ein. Kaum hatten wir die Stadt Port⸗Said erreicht, als ſchon zwei Mann über die Reeling ſprangen, aber ertran— ken durch die Schiffsſchraube. Ungefähr eine Stunde ſpäter ſprangen noch 11 Mann, wo⸗ runter ich mich auch befand. Nach hartem Ringen kamen wir glücklich an Land an, ſtell⸗ ten uns in einer Front auf, ſo naß wir auch waren und grüßten zum letztenmal militäriſch, worauf wir kehrt machten und das Weite ſuch— ten. Am darauffolgenden Tage ſtellten wir uns dem deutſchen Konſul in Port-Said, welcher uns mit Freuden empfing und uns in ein Hotel überwies, wo wir unſere Heimreiſe ab— warteten. Ein Deutſcher Dampfer Karnck von der Hamburg-Amerika-Linie brachte uns in unſere Heimat. So waren wir endlich aus der Hölle der Fremdenlegion befreit.— i Lodesurteil gegen Vatermörder Ravensburg, 18. Okt. Der 25-jährige Land⸗ wirtsſohn Julius Zoll aus Zweifelsberg, Ober— amt Biberach, Wttbg., hatte ſeinen Vater, den 64⸗jaährigen Gemeindepfleger Franz Zoll, aus dem Hinterhalt erſchoſſen und die Leiche im Hofe verſcharrt. Das Schwurgericht Ravensburg verurteilte den Angeklagten, der zunächſt leugnete, auf Grund erdrückender Indizienbeweiſe nach zwei— tägiger Verhandlung zum Tode und zur Aber— kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. Wegen einer Unterſchlagung erhielt er außerdem eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Prinz⸗Carols Lievesaffären Kein neuer Prozeß Lambrino⸗Karol? Paris, 17. Okt. Der für heute vorgeſehene Beginn des Berufungsprozeſſes der Frau Lam— brino, der erſten Frau Karols, wird, wie das „Journal“ heute morgen verſichert, nicht ſtatt— finden. Der Rechtsvertreter von Frau Lambrino, der bekannte Pariſer Advokat Campinchi, habe zu verſtehen gegeben, daß eine gütliche Einigung zwiſchen den Parteien erzielt werden könne und der Prozeß daher niemals wieder vor das Gericht kommen würde. Der Rechtsbeiſtand des Prinzen Karol, Paul Boncour, habe ſich noch beſtimmter ausgedrückt. Dieſe Angelegenheit ſei endgültig beigelegt worden und er werde daher keinerlei Berufung gegen ein ſeiner Anſicht nach richtiges Urteil zulaſſen. Frau Lamb ſrino war 1918 in Odeſſa mit Ka— rol heimlich getraut worden: die Ebe wurde aber ſpater von den rumaniſchen Gerichten als nichtig erklärt, als Karol aus Gründen der Staatsräſon die Prinzeſſin von Griechenland heiraten ſollte. Zizi Lambrino beugte ſich dem Urteilsſpruch, ob⸗ wohl aus der Ehe ein Sohn Mirzea hervorgegan⸗ gen war, bis zu dem Augenblick, wo Karol ſeine neite Frau im Stiche ließ ung mit Frau L vesceu durchging. Für ihren Kohn Mirzea ver⸗ langt nun Frau Zizi Lambrino die Anerkennung des Familiennamens der Hohenzollern ſowie ein Kapital von 10 Millionen Franken. In der erſten Inſtanz war ſie abgewieſen worden, weil ſich das Gericht als unzuſtändig erklärt hatte. Geldſchrankeinbrecher am Werl wib. Berlin, 18. Okt.(Radio.) In der ver⸗ gangenen Nacht drangen Geldſchrankeinbrecher in die Geſchäftsräume der Baufirma Boswau und Knauer in der Mohrenſtraße ein. Die Verbrecher ſchweißten einen Geldſchrank älteren Syſtems, der im Lohnbüro ſtand, kunſtgerecht auf, nahmen die für die Lohnzahlung am Freitag bereitge— ſtellten Lohntüten heraus und ſtiegen damit, wahrſcheinlich, weil das Zimmer durch die Schweißarbeit erſtickend heiß war, ein Stockwerk tiefer in ein Zimmer, wo ſie in aller Ruhe am Tiſch Platz nahmen. Die Lohntüten wurden auf— geriſſen und das Papiergeld herausgenommen. Hartgeld ließen ſie zurück. Auch Beutel mit Sil— bergeld, die im Schrank ſtanden, haben ſie gar— nicht berührt. Sie erbeuteten ungefähr 140 000 Mark. Nach den Spuren, die man gefunden hat, ſcheinen die Einbrecher von einem Hauſe in der Taubenſtraße, das unbewacht iſt, heraufgekom— men zu ſein. Es iſt anzunehmen, daß ſie auch in den Morgenſtunden durch das Haus in der Taubenſtraße hinausgegangen ſind. So ſtehks im Rochbutz Aude den Kathreiner ſondern einige Nlimiten So kommt nümlich erſt der— richtige Kalhreiner geſchmack zur Geltung! Rathreiuers Maklcaffae Das verlorene Copyright by W. Vobach u Co. G. m b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. (37. Fortſetzung.) Camilla ſtockte der Herzſchlag.„Liebſte“ ſchrieb er an Fräulein Lore Gudden. Das konnte nie⸗ mand anders ſein, als die Tochter des Präſiden⸗ ten der Geſellſchaft, des Filmkönigs Stephan Gudden, die„Filmprinzeſſin“, wie man ſie drau⸗ ßen im Atelierpark genannt hatte. Joachim liebte ſie alſo und war mit ihr im Einverſtändnis. Und deshalb hatte er auch vorhin geſagt:„Ich bin glücklich!“ Und neu entfacht, loderte die alte Lei⸗ denſchaft für den einſt Geliebten in ihrem ſelbſt⸗ ſüchtigen Herzen wieder auf. Sie würde ihn ſei⸗ ner Filmprinzeſſin ſchon entreißen. *.** Stephan Gudden hatte nach Beendigung der Probe noch einige Zeit im Atelierpark zu tun gehabt. Dann war er mit ſeiner Tochter nach Chikago zurückgekehrt und fuhr einmal am Stan⸗ dard⸗Building vor. Aber keine Sekunde ließ er Lore aus den Augen. Er wollte ſchon verhindern, daß ſie ſich mit dieſem Burſchen noch einmal in Verbindung ſetzte. Sie mußte ihn in ſein Privat⸗ kontor hinaufbegleiten. Lore ahnte ſchon, was der Vater vorhatte. Doch ſie zwang ſich zur Ruhe. Mochte er nur Joachim zur Rede ſtellen. Der Geliebte würde ſchon wiſ⸗ ſen, was er zu antworten habe. Und wirklich verließ Gudden ſofort wieder den Raum, ſchloß hinter ſich ab, ſeine Tochter wie eine Gefangene zurücklaſſend, und eilte geradewegs zu Joachims Bureau. Da, ex wollte ſoeben die Hand auf die Klinke legen, hörte er eine Frauenſtimme Lied. aus dem Zlmme die Tür und hörte, daß man Deutſch ſprach. Neu⸗ gierig beugte er ſich zum Schlüſſelloch hinab und ſpähte hindurch. Da— er traute ſeinen Augen kaum— traf ſein Blick die ſchöne Darſtellerin der Eirce, Fräulein de Bary. Angeſtrengt verſuchte er das Geſpräch zu belauſchen. Aber die Unter⸗ haltung ſchien zu Ende, denn die Schauſpielerin machte ſpeben Miene, ſich zu verabſchieden. So viel hatte er aber doch noch gehört, daß die beiden ſich einander mit„du“ angeſprochen. Ein ſchlim⸗ mer Verdacht tauchte plötzlich in Stephan Gudden auf. Hier ging irgendein abgekartetes Spiel vor ſich, deſſen Opfer er und ſein Kind werden ſoll— ten. Sofort beſchloß er, die Unterredung mit Joachim aufzuſchieben und ſich zu ſtellen, als wiſſe er noch nichts von deſſen Beziehungen zu ſeiner Tochter. Vor allem aber mußte er Lore um jeden Preis hindern, dieſen Burſchen zu warnen. Den wollte er morgen ſchon faſſen. Morgen vormittag kam ja die de Bary in ſein Bureau. Da würde er mit wenig Scharfſinn ſchon herausbekommen, welche Infamie hier geplant wurde. Siebzehntes Kapitel. Die ganze Nacht hatte Camilla keine Ruhe ge⸗ funden. Das unverhoffte Wiederſehen mit Joa⸗ chim hatte ihr Inneres völlig aufgewühlt und der Wunſch, ſeine Liebe zurückzugewinnen, von ih⸗ rem ganzen Weſen Beſitz ergriffen, zumal der ihr angetraute Gatte doch nicht mehr lange zu leben hatte. Aber ſie fühlte nur zu deutlich, daß alles Ungeſtüm ſie nur noch weiter von ihrem Ziele entfernen würde, und ſo verſuchte ſie immer von neuem, ſich zu ruhiger Ueberlegung zu zwingen. Das Haupthindernis würde natürlich Joachims Liebe zu der anderen bilden. Dieſe Liebe mußte alſo zerſtört werden. Vor allem durfte Joachim auf keinen Fall ahnen, daß ſie durch einen flüch⸗ tigen Blick auf jenen Brief ſeinem Geheimnis auf die Spur gekommen war. Sie mußte ſich viel⸗ dringen. Er legte ſein Ohr an mehr ſtellen, als wiſſe ſie überhaupt nichts von der Exiſtenz eines Frl. Lore Gudden. Dann wür⸗ de zunächſt zu ermitteln ſein, ob der Vater dieſer Filmprinzeſſin von Beziehungen der Liebenden wußte und ihre Pläne billigte. War dies nicht der Fall, ſo war ſchon viel für ſie gewonnen. Die Ereigniſſe ſollten Camilla de Bary ſchnel⸗ ler Aufklärung bringen, als ſie zu hoffen ge— wagt. Wie verabredet, begab ſich die Schauſpielerin am nächſten Vormittag in das Standardhaus und ließ ſich bei dem Präſidenten melden. Stephan Gudden empfing ſie mit ſeiner ge⸗ wohnten kühlen und kurzen Höflichkeit. Ohne Umſchweife begann er ſogleich: „Würden Sie einen längeren Vertrag— ſa⸗ gen wir mal auf ein Jahr— bei unſerer Goſell⸗ ſchaft annehmen? Und wie ſind ihre Anſprüche?“ Dann g Einen Augenblick ſann Camilla nach. ſagte ſie: 4„Dies iſt mein erſtes Engagement beim Film. Ich kann daher nicht beurteilen, welche Anforde⸗ rungen an mich geſtellt werden. Machen Sie mir alſo ein Angebot.“ „Wir würden Ihnen eine von tauſond Dollar zahlen“, ohne Zögern. monatliche Gage erwiderte Gudden Nun batte Camilla einen Anhaltspunkt und forderte das Dveifache. Gudden tat etwas verblüfft, und plötzlich vom eigentlichen Thema abſpringend, warf er, wie nebenſächlich, ein: Sie kennen übrigens Herrn Dowſen von früher.“ Ein erſtaunter, faſt er⸗ ſchrockener Blick traf ihn aus Camillas Augen, und ſofort ſeine Ueberlegenheit wahrnehmend, ſetzte er hinzu:„Oder vielmehr Herr Sendow. Das iſt ja ſein eigentlicher Name“. Er hatte ſich arate Electrola⸗verkaufsſtelle Muſikhaus J. Metz, Hauptſtraße 135, Telefon 7. ———2—ũ2Z—— 2————— diefen Namen, als ihn Lore am Tage vorher auf der Autofahrt genannt, wohl gemerkt. Nur mit Mühe konnte Camilla ihr Staunen und ihre Neugier verbergen. So wußte alſo Gud⸗ den Joachims wahren Namen, wußte auch, daß ſie und Joachim ſich von früher kannten. Und von wem anders konnte er das wiſſen, als von ihm ſelbſt? So war Gudden alſo doch im Einver⸗ ſtändnis mit den Liebenden! Nun galt es klug und vorſichtig zu ſein und jedes Wort genau zu überlegen. Und ausweichend erwiderte ſie mit ei⸗ ner Gegenfrage:„Wie kommen Sie denn da⸗ rauf?“— „Das iſt meine Sache“. Gudden, in ſeinem Gi⸗ fer, einem vermeintlichen Komplott auf die Spur gekommen, vergaß ſich und vergriff ſich im Ton. „Ich dachte, wir wollten hier über geſchäftliche Dinge ſprechen, über mein Engagement“, parierte Camilla ſcharf und gewandt. Guddens Aerger ſtieg. Vielleicht dürfte aber Ihr Engagement von der Beantwortung dieſer Frage abhängig ſein; denn Sie haben ja hier noch andere Abſichten, mein Fräulein, als nur zu filmen.“ Er blickte ſie prüfend an. Nun muß ten ihre Mienen verraten, ob ſein Verdacht begrün— det war. Camilla aber glaubte nun ſicher, daß Jvbagum ſeinen zukünftigen Schwiegervater über ges orientiert habe, und daß nun auch Gubden fürch⸗ tete, ſie könne ſeiner Tochter den geliebten Mann abſpenſtig machen wollen.„O, fürchten Sie nichts, Herr Gudden,“ erwiderte ſie ſpöttiſch.„Ich denke nicht daran, den Gefühlen und Intereſſen Ihres Fräulein Tochter zu nahe treten zu wollen.“ Da ſprang Gudden erregt auf. Alſo harte ihn ſein Verdacht nicht getäuſcht. Dieſes Fräulein de Bary war die Vertraute des Herrn Dowſen⸗ Sendow! (Fortſetzung folgt.) out(ue zun) zee eee ppl 121% uus 5 ppl mpg mis, bitt zzubog nz uda aug bpoO ppl 12 que 10101015 pril pe uuns pl wuuszquloy Alen pb muleax uhu pIpi jn auusc piblt zdupolch Lusgß 0b Cs sz-) lug moch Lor inne) jeu duegs Lobt mus) jnus uuns 6 N zeſpo gave 5 ae= sduuvgod 12110 41](vt wiun agel) id en dere da nee) wee eee 5 Lobt vel los OLbIL pound w ꝙpunzgs OL wenne e ee a0 zd ud? a0% heb goſogz juuvu! ue udn enen mee 226 f 0 Ipo uehnbee onv eee e ene uuvuneumungd a(Fiaang) pomgog (nog une uud zen) diebe we „Bobu uns“ aue a0 (noqqpug uuns quvs mapl) app wa unuogpos (aue,f̃) ͤ aug a unvungs z 0 leu po 1 obne aupojch a fe Il wonach 1 uudulpncpg ad jnvog, (eng) zaang z sonaug pb ꝛ8 ppc md Lund uuvunemung z ulli? auudzq oy 10. uuvup np m uo pode ep e eee Lobf zh ννα ν˖tß(b ind ol use sd ue aebpa ssi Bunbulpcplog a a ub usbunucptelnz zunsguedd; (r adio pou u icon In sich o(islvſch) zsleich Pusch slv feln 2 50 5 aun uszuf vo 18 uaa nei -u us un pq aan ug(pie ec zol euuvus vf dun udp„ eee eee dünon poq d usopoq pi a bang queen 130 un by ple aun auge avgol abu un use 106 88 „Andree e een e aft knaneg nd Sunbiſſe s aun bunu ald inn usuchech uenan!e nv 9e zun usbuqn 100 16g Uezeggaß zn 0— 175 ⸗ pu cen een eue nee een g i ehe une ehnt uda unless dun uieqnps spa une 2 Bene gie müpe 36176 wfeid nne ere 1 ud ng rue ſp vob usdo g aaunzgusddc Inv zus! 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Bredow, Berliu W̃ FUR DEIN EIGENHE INA SPANE FENTII CHE BAUSPARKASSE FUN oM Volks SsTAATnu ESSEN b(as TEHLuNe ER HESSEN GROEZENTRALFHDIN DARMSTADT GF Auskunrr ouch Alt E öFFENTII HEN SPARKASSEN bei der Bezirkssparkasse Lorsch: 1 Aut Honkürregziosen Verͤfensimög. Hennenen(600 Ri. ung meur iſt an Herren zu vergeben, die bei 2 1 gut eingeführt ſind. Bew. X i. an: Langulrtschall. Vertrelung unentgeltliche 3. Oktober 1929, Krüppelfürſorge, hier, Beratungsſtunden. Bekanntmachung. — * Am Mittwoch, den 2 Betreffend unentgelil. Krüppelberatung vormittags 9 Uhr findet im Gaſthaus Menges am Bahnhof zu Weinheim ſtatt. eppenheim, den 1. Okt. 1929. Kreiswohlfahrtsamt— Jugendamt. H ie Sorge heit Ihres ein und Ihr nd bei Husten t Jahrzehnten ausmittel Kal- Brust- deren Nühry- kömmlichkeit sendfach nimmt 11 d esu Lieblings. 59 60 um die Schutz vor u sind das sel bewährte H ser's Caramellen. tau-/ ert und Be- sich ö hat. nisse. bewährt Zeu Pfg. Mehr als 15 Dose auchen des- halb auch Sie nur Kal ru Beutel 40 Tannen Zu haben bei: Apotheke O. Weitzel Sers en g Care 90 Pfg. Gebr Hathaus-Drogerie Peter Moskonn Flora-Drogerie Emil lichter und wo Plakate ſichtbar. Süßer 4 Apfelwein Liter 30 Pfg. Alter Liter 40 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Noschauer „zum Rebſtock“ * 1 1 5 8 1 a 1 Gegr. 1905 Sollen Lied Und Leben sein! Viernheim Jugendfrisch Harmonisch rein Gegr. 1905 CFP Männergesangverein Harmon! Sonntag, den 27. Oktober, 15 ¼ Uhr dont im Saale des„Goldenen Engel“ ——— 1 5 eee + 0 f 4 f * Ghee ee Ausführende: Chor Hauptmann a. D., Heidelberg (Lieder zur Laute) Herr Georg Müller, Viernheim(Vi 7 Der„Harmonie“ Herr Dr. Hans Ebbecke ſiernheim 7 oline) err Willy Winkenbach, H Am Flügel: Kolertleitung: Hook, Viernheim Herr Chormeister G. Der Kauf des Programms zu Mark 1,.— berechtigt zum Eintritt. A ft finn add odd af dd ſſdctd af pg affüdd ff affe fdp fh Alle Freunde des Deutschen Liedes, sowie die verehrl. Einwohnerschaft ladet hierzu höfl. ein Der Vorstand. ape üadan: dada Add Au A E U G be e GecẽCcCCCC(eG sessel Weccedsssscessess sse * Einladung. Der unterzeichnete Klub gibt sich die Ehre die Bevölkerung Viernheims zu dem am Sonntag, den 20. Oktober im Stadion, Lorscherstr. stattfindenden Geschicklichkeits- Wettbewerb in Viernheim gezeigten Wettbewerb tritt auf Veran- Beginn 2,30 Uhr. Zum erstenmale Neben diesem freundlichst einzuladen. lassung des Klubs auf: en dieser aus Mutterstadt. d ahrkanone August Renner, den 1 Aus den Tageszeitungen war zu ersehen, welche hervorragenden Leistung Klinstler auf seinem fahrenden Motorrad zeigt und nur unter großen Opfern ist es der Klub leitung gelungen Viernheim etwas so erstklassiges zu bieten. Sache durch zahlreichen Besuch zu unterstützen. Wir bitten deshalb die gute ceeceCcececeõcCe(CCE(CC eee inter egen Vor- im. iernhe Zielfahrt und am Wettbewerb Für den und W eécééé DJK-Mitglieder und Erwerbslose g Teilnehmer an der un Ua ee eee ebe ee e e e spec sv ö ne ung een e eee neee en neunen ee ca 1 de eee e ee eee eee q Luvb ꝙæpvu bunden aue uss unſos nz zd va eam nelle ze eren ec eee ne. uss un a enmefpuz sau? bunſlonzz 3: J 158 aun ssicvaocßz sv an Bunzzzueg 0 9 e eine zog ene Su Koe eue dun ud. pdufsulg Seid sed neu iuboch ue un ue 3.0 ohhsankuig une ane nr eee een een en e Spe ushegupgeg sed udlegz uca Bunnrcpeujz dauzegigl ade szudupflaeg sog aufe Speibne zibb gun ssqpngz 88 meg ud 1086 Jvi191 rulahng Sep eee beet use 200 e Aejeg uegund nu ssen 1128 usdnzz da aeg died luv sun nge Jeeusle aun mebeeuozg e. ee ebene une ie r pee dun ve un Gleis mes en; eure un naehe up peda neee een w Sunjpiaiugd z di ub ⸗unueeene eeeeee Bunquzplegß 10 jeg qed dun eu uscuennzea gun soo 200 dunppqplsnyz zopun epi Gessi selle sed npalnzz 1 gun bunu „cuz zit Jans n Zadebuv IAnchsg Seine steg Bunzgenavc dg At gings: seng fi 82) mssen une er ane ieee use i inch un? use 101 un vue e eee u qv Pius led ur nv zaun nbi ene en 5 1 uollvcpl ne Szeged ssd dun did an buncpſrg! 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Heute Samstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft Wir bitten unſere Anhänger um zahlreiche der Privat⸗M. im gold. Stern. Beteiligung. aus gutem Material verar- beitet und dabel noch zu Preisen, die Sie gerne an- legen, das ist die Speziall- tät von Möbelhaus Hook 22 Rathausstr. 13 Weinheimerstr. 43 Tabakbhauverein. Nächſten Dieustag vorm. 8 Uhr werden die Vereins⸗Grumpen abgeliefert. Der Vorſtand. Diejenigen, welche gemeinſam daublater und faba verkaufen wollen, mögen ſich am Samstag Abend halb 9 Uhr zwecks werden aufmerkſam gemacht, uur trockene und ſaubere Ware zur Ablieferung Die Mitglieder zu bringen. 3 Beſprechung chützenhof einfinden. — im S Mehrere Tabakbaueru. 5 ſertigt an Jak. Ringhof, Kühnerstr. 19 küdtnmumumuannmansuudunnunmnaenmntntantaütnuuttndttusanatduttutkird ta in Aſchbach Abfahrt 12 Uhr per Auto 1. Jugend in Ladenburg, Abfahrt 3 Uhr per Rad Transparente Leuchtbuchstahen für Faſſaden in jeder Ausführung Fußball: 1. Mannſchaft Turngenoſſenſchaft 1393. — ö ff — — eee eee eee Handball in Viernheim: M. bach. Die Leitung. gleichen von Hems gegen die 1. und 2. Sehr günſtiges Angebot in Mop nebst Politur 0 5 * 4,50 3 Rm. O-Cedar Mop 278 3,00 Dompfaff Mop 9 Spitzer Mop Politur 1,.— 0 N 9 219942„ 2 2424— 90 2 Nikolaus Effler Tel. 29 N Tel. 29 neben Rathaus