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Stu m D f„zum Rebſtock“ nach längerem, schweren Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von 71 Jahren, zu sich in die ewige Heimat hinwegzunehmen. Wir bitten für unsere lb. Verstorbene zu beten. VIERNHEIM, den 22 Okt. 1929. Die tieftrauernd Minterbliebenen. Bekanntmachung. Betr.: Reinigen der Schornſteine. Das Reinigen der Schornſteine in unſerer Gemeinde beginnt am Mittwoch, den 23. Oktober. Marine⸗ Bekleidung ca. 25000 Pakete bereits verſandt. Nur neue Ware. Beſtände aus der ehem. Marine und des Heeres wegen Einführung einheitlicher Farben gemuſtert. Marinehoſe, orig. Marineblau, M. 13 50, 27.50, Marine⸗Arbeitsanzug Mk. 11.—, Marine⸗Wollſocken, ſehr ſtark, Paar 1.20, 3 Paar Mk. 3.—, Wollſtrick⸗Fingerhandſchuhe, Paar 1.25, Fauſthandſchuhe, warm ge⸗ füttert, Mk. 1.50, 1.25, Wollſtrickjacken, grau, ſchwarz, dunkelgrün, blau, je nach Eingang, mit lang. 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Opfer der Arbeit, tretet reſtlos in die Reihen des Zentralverbandes der Invaliden und Witwen Deutſchlands ein, denn nur durch organiſatoriſchen Zuſammenſchluß, kann Eure Lebenslage erträg⸗ licher geſtaltet werden. Der Vorſtand. vermieten. Frau gg. Herschel wwe. Repsgaſſe 10 iern (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Vi ernh e i Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ Tg t. fe und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 7 29 1 8575 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ni 247 Mittwoch, den 23. Zum Abschlus der Tundholz-Anleihe Fehlbetrag des außerordentlichen Neichshaushaltes im weſentlichen gedeckt— Wichtigste Vorausſetzung für kommende Finanzreform * Der Anleihevertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem ſchwediſchen Zündholztruſt iſt, wie gemeldet, nun paraphiert worden. Der Rein⸗ erlös der Anleihe beläuft ſich auf rund 488 Mill. Mart. Damit iſt der Fehlbetrag des außeror⸗ dentlichen Reichshaushaltes im weſentlichen ge⸗ deckt und die wichtigſte Vorausſetzung für die kommende Finanzreform geſchaffen. Gemeſſen an den heutigen Kapitalverhältniſſen, iſt die Verzin⸗ ſung außerordentlich niedrig. Dafür hat das Reich ſich verpflichtet, die deutſche Zündholzwirt⸗ ſchaft, an der Ivar Kreuger als Beſitzer des größten Teiles aller deutſchen Zündholzfabriken ſtark intereſſiert iſt, zu reorganiſieren. Die ſchon vor mehreren Jahren unter Beteiligung und unter Kontrolle des Reiches gegründete deutſche Zünd holzver⸗ kaufs A.⸗G. erhält das alleinige Recht zum Verkaufe, ſowie zum Import und Export von Zündhölzern. Sämtliche deutſchen Zündholzfabriken auch die bisherigen Außenſeiter, treten der neuen Monopol⸗ geſellſchaft bei. Die Zündholzfabrik der Konſumvereine, ſowie die der katholiſchen Genoſſenſchaften, die beide gewiſſe Sondervorteile genießen, haben dem neuen Monopolplan zugeſtimmt. Durch den Bei— tritt der Außenſeiter zum Syndikat. ſowie dadurch daß das Monopol als alleiniger Importeur von Zundhölzern in Zukunft wohl keine ruſſiſchen Zündhölzer mehr einkaufen wird, dafür dürfte die Zündholz-Verkaufs-A.⸗G., die bisher mit Ver— luſt gearbeitet hat, jetzt rentieren. An dem Kräfteverhältnis zwiſchen deutſchen und ſchwediſchen Fabrikanten innnerhalb der Verkaufs-A.⸗G.(35:65) wird nichts weſentliches geändert. Von den elf Aufſichtsmandaten werden ſechs von der deutſchen Seite und fünf von ſchwediſcher Seite beſetzt. Das Recht der Preisbeſtimmung wird dem Aufſichtsrat genommen und auf die Reichsregierung übertragen. Preisänderungen ſind nur durch Geſetzesänderungen möglich. In dem neuen Monopolgeſetz iſt der Höchſtpreis für zehn Schachteln Zündhölzer billigſter Sorte auf 30 3 feſtgeſetzt worden gegen bisher 25 3 bei den privaten Erzeugniſſen und 28 3 bei den Konſumvereinen. Ein großer Teil dieſes Mehr— erlöſes kommt den deutſchen Groß- und Einzel⸗ händlern zugute. Die Fabrikanten, alſo die Aktio— näre der Verkaufs⸗A.⸗G., erhalten keine höheren Preiſe. Durch den Fortfall der ausländiſchen Konkurrenz werden ſie jedoch künftig ihre Fabriken beſſer ausnutzen können, ſo daß man ihnen eine Divi— dende von 8 Prozent auf das Aktienkapital von unverändert 1 Million/ garantieren zu kön— nen glaubt. Was die Verkaufsgeſellſchaft darüber hinaus verdient, fließt in eine beſondere Kaſſe, die alljährlich zunächſt zu gleichen Teilen zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Schwedentruſt aufgeteilt wird. Sollte jedoch im Laufe der Jahre durch ſteigenden Konſum oder durch techniſche Fortſchritte der Jahresbeſtand dieſer Kaſſe, der zur Zeit auf annährend 4 Millionen„ veran- ſchlagt wird, weſentlich ſteigen, ſo kann der An⸗ teil des Reiches dagegen bis auf 75 Prozent ſteigen. a Außerdem gewährt die ſchwediſche Gruppe der deutſchen Zündholz⸗Verkaufs⸗A.⸗G. einen 15jährigen Betriebskredit von 5 Millionen„ zu einem Zinsfuß von 8 Pro⸗ zent, womit die Geſellſchaft die weſentlich teueren Bankkredite, die ſie bisher in Anſpruch nehmen mußte, abdecken kann. Abgeſehen davon, daß die Intereſſen der Verbraucher durch das alleinige Preisbeſtimmungsrecht der deutſchen Regierung geſchützt ſind, wird die Geſchäftsführung der Zündholz⸗ Verkaufs ⸗ A.⸗G. fortlaufend durch Reichskommiſſare überwacht. a Sowohl die Transaktion der Anleihebegebung als auch das Zündholzmonopolgeſetz müſſen vom Reichstag genehmigt werden, ehe beides Rechts⸗ kraft erlangt. Schlaganfall des Fürsten Bülow Rom, 22. Okt. Fürſt Bülow iſt am vergange⸗ nen Dienstag, gegen halb 8 Uhr früh, als er ſich, wie gewöhnlich, erheben wollte, von einem leich⸗ ten Schlaganfall betroffen worden, der beſonders die linke Seite in Mitleidenſchaft gezogen hat. Der greiſe Fürſt hat aber dieſen erſten Schlag verhältnismäßig gut überwunden, und die Krank— heit nimmt einen normalen Verlauf zur Beſ— ſerung. Außerordentliche Sitzung des franzöſiſchen Parlaments Paris, 22. Okt.(Radio.) Kammer und Senat treten heute mittag zu einer außerodentlichen Ta— gung zuſammen. Die Regierung wird vorausſicht⸗ lich zu Beginn der Sitzung die Forderung ſtel— len, daß die Ausſprache über das Budget für 1930 ohne Unterbrechung durchgeführt werde. Die In⸗ terpellationen, die ſich auf die auswärtige und! Volksbegehren un Der Neichsausſchuß abgewieſen Leipzig, 22. Okt.(Radio.) Der Staats⸗ gerichtshof verhandelte heute über den Antrag der Deutſchnationalen um ein Feſtſtellungsurteil über das Recht der Beamten, ſich am Volks⸗ begehren zu beteiligen. Nach etwa 1½⸗ſtündiger Beratung verkündete der Staatsgerichtshoſ ſeinen Beſchluß dahingehend: 1. Die Entſchließung des Reichsausſchuſſes für das Volksbegehren zurückzuweiſen. Nach der ſtändigen Rechtsſprechung des Staats- gerichtshofes ſeien Verfaſſungsſtreitigkeiten innerhalb eines Landes nur ſolche Streitig⸗ keiten, die zwiſchen den Stellen des Landes entſtehen. Der Reichsausſchuß beſchränkt ſich aber nicht auf Preußen, ſondern erſtreckt ſeine Organiſationstätigkeit über das ganze Reich. Er ſei keine preußiſche Landesſtelle und könne deshalb keiner Verfaſſungsſtreitigkeit innerhalb eines Landes als Partei beitreten. 2. Ferner hat der Staatsgerichtshof be⸗ ſchloſſen. den Antrag der preußiſchen Regie⸗ rung auf Vertagung abzulehnen. Die Verhand⸗ lung dauert an. Lelzle Telegramme f Schweres Einſturzunglück. ö Paris. 22. Okt. Ein ſchweres Einſturzun⸗ glück ereignete ſich geſtere in Meknes(Marsoklo). Ein etwa 100 Meter langes Stück der noch aus dem 17. Jahrhundert ſtammenden acht Meter ho⸗ hen und einen Meter dicken Stadtmauer brach plötzlich zuſammen. Die Schuttmaſſen, rund 3900 Kubhilmeter, begruben acht an die Mauer ange⸗ baute Hänſer mit ihren Bewohnern. Bisher wur⸗ mer Zeitung eimer Anzei ger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Oktober 1929 allgemeine Politik beziehen, ſollen zurückgeſtellt werden. Dieſe etwa 20 Interpellationen, die ſich zum Teil auf die Rheinlandräumung. auf die Saarfrage, auf die Ergebniſſe der Haager Koa— ferenz, auf die Unterredungen des Abgeordneten Paul Reynaud mit Belgien, ſowie auf die Frage der Abrüſtung und des Verteidigungsſyſtems an der franzöſiſchen Oſtgrenze beziehen, ſollen bis zu dem Tage zurückgeſtellt werden, an dem das Geſetz über die Ratifizierung des Poungplanes zur Debatte ſteht. Man nimmt an, daß dies frü— heſtens in den erſten Dezembertagen geſchehen kann. Die beginnende Tagung dürfte alſo faſt ausſchließlich der Beratung des Budgets und der Ratifizierung der Haager Abkommen gewidmet fein. Schretkenstat eines Farmers Regina(Saskatchewan), 21. Okt.(Radio.) Ein hieſiger Farmer ermordete ſeine Frau und ſeine zwei Kinder, legte die Leichen in einen Heuſcho— ber und zündete dieſen an. Dann ſprang er ſelbſt in die Flammen. Die Leichen ſind inzwiſchen geborgen. 5 Siuatsgerichtshof den elf Leichen von Eingeborenen geburgen. Zwei Europäer wurden ſchwer verletzt ins Kranken⸗ haus(ingeliefert. Chineſiſche Seeräuber auf dem Jangtſe. Hongkong, 21. Okt. Auf dem Jangtſe ſind am Freitag von Bord des brftiſchen Dampfers „Kiawo“(1300 Tonnen) von Seeräubern 600 0090 Pfund Sterling geraubt worden. Europäer wa⸗ ren nicht ar Bord. gieben Feuerwehrlenie nerunglückt wib Güdingen, 22. Okt. Radio), Am Sonn⸗ tag abend wurde auf der Saar das Schiff „Avenir“. das Eiſenherde für die Völklinger Hütte geladen hatte, leck und drohte unterzuge— hen. Die Güdinger Freiw. Feuerwehr pumpte das Waſſer bis auf einen geringen Reſt aus dem Schiff heraus. Plötzlich brach das Schiff durch und die ſchwere Pumpe begrub ſieben Feuer⸗ wehrleute unter ſich. von denen einige ſchwer verletzt wurden. Ein Motorboot der Saarbrücker Strombauverwaltung kam dem Schiff zu Hilfe. Schwere Zuſammenſtöße bei einer national— ſuzialiſtiſchen Verſammlung. wtb. Leipzig, 22. Okt.(Radio.) Die natin— nalſuzialiſtiſche Arbeiterpartei hatte für geſtern abend eine Verſammlung nach dem„Heldenteller“ im Arbeiterviertel Plagwitz einberufen, in der der der frühere Reichstagsabgeordnete Wulle ſpre— chen wollte. Es hatten ſich in der Mehrzahl voli⸗ tiſche Gegner eingefunden. Als die Verſammlung nach dem Einmarſch der natinnalſazialiſtiſchen Sturmabteilung eröffnet werden ſollte, entſtand plötzlich eine allgemeine Schlägere? Das bereit⸗ ſtehende Ueberfallklummando räumte den Saal nnz die Verſammlung wurde von der Polizei ge⸗ Friede zwiſchen den 1 General Smuts, . der Burenführer im Weltkrieg. n Gegnern von geſtern 0 General von Lettaw⸗ Borbeck, der heldenmütige Verteidiger Deutſch⸗Oſtaftrikas. Anläßlich der gleichzeitigen Anweſenheit der Generale von Lettow-Vorbeck und Smuts in London wurde ein Bankett zur Verſöhnung der beiden Gegnern von Geſtern gegeben, die ſich während des Weltkriegs ſo erbittert bekämpften. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 46. Jahrgang ſchloſſen. W Perſonen wurden als leichtverletzt, 3 als ſchwerverletzt feſtgeſtellt. 2 von ihnen muß⸗ ten dem Krankenhauſe zugeführt merden. Der Abmarſch der Nationalſozialiſten vollzog ſich un⸗ ter polizeilicher Bedeckung. In den Nachtſtunden kam es noch verſchiedentlich zu Reibereien. Die Verhandlungen in Baden⸗Baden Die Sitzung des Organiſationskomitees. Baden⸗Baden. 21. Okt. Der geſtrige Tag der Baden-Badener Verhandlungen war ge— kennzeichnet durch intenſive Tätigkeit des Treuhänderausſchuſſes den das Organiſations⸗ komitee für den internationalen Zahlungsaus⸗ gleich ſchon bei der Aufnahme ſeiner Verhand- lungen eingeſetzt hat mit dem beſonderen Zweck, die Treuhänderaufgabe der Bank als Hinterlegungsſtelle des Zinſes der deutſchen Annuitäten ſtatutenmäßig zu formulieren. Dieſer Ausſchuß hat ſeine ſchwierige Aufgabe nunmehr im Rohbau fertiggeſtellt. Die Voll⸗ ſitzungen des Komitees dürften morgen wieder aufgenommen werden, bis zu welchem Zeit⸗ punkt man die Delegationsmitglieder wieder in Baden-Baden zurückerwartet, die über Sonntag Baden-Baden verlaſſen haben, um vermutlich mit ihren Regierungen Fühlung zu nehmen. Deutſches Reich 6000 franzöſiſche Rekruten kommen in die Pfalz. Landau, 21. Okt. Dem Oberrheiniſchen Lan⸗ desdienſt lag am Vormittag folgende Meldung vor: In den pfälziſchen Garniſonsſtädten Landau, Germersheim, Neuſtadt a. d. H. und Kaiſerslau— tern ſollen in den nächſten Tagen 6000 junge fran⸗ zöſiſche Rekruten eintreffen, die die in einzelnen Städten verminderte Stärke der franzöſiſchen Beſatzungsregimenter auffriſchen ſollen. Die Be— ſatzungsverminderung iſt nur durch die Heim- ſchickung in nächſter Zeit zur Entlaſſung kom mender Soldaten in die innerfranzöſiſchen Gar— niſonen erfolgt.“ . 5 Wechſel in der italieniſchen Butſchaft.* Berlin, 22. Okt. Der„Voſſiſchen Zeitung“ zu⸗ folge hat der italieniſche Botſchafter, Graf Mares-, cotti, einen Urlaub angetreten, von dem er auf ſeinen Poſten nicht wieder zurückkehren wird. Bis! zur Neubeſetzung des Botſchafterpoſtens führt der neuernaunte Botſchaftsrat Cicconardi die Ge- ſchäſte. Gleichzeitig mit dem Botſchafter ſind der bis— herige Botſchaftsrat Rocco und die drei Bot— ſchaftsſekretäre von Berlin abberufen worden. Der„Vorwärts“ will wiſſen, daß die Abbe— rufung des Botſchafters erfolgte, weil vor kurzer Zeit aus bisher ungeklärter Weiſe der geheime diplomatiſche Chiffre-Schlüſſel der italieniſchen Botſchaft entwendet wurde. Aus aller Welt Großfeuer. Großbundenbach, 21. Okt. In der Montag Nacht wütete hier ein Großfeuer gleichzeitig an zwei Stellen. Ein Wohnhaus und vier Scheu— nen wurden ein Raub der Flammen. Waſſerman⸗ gel verhinderte eine wirkſame Bekämpfung. In den Vormittagsſtunden traf die Zweibrücker Un— terſuchungsbehörde und die Gendarmerie hier ein, um die Unterſuchung einzuleiten. Ein im Ver⸗ dacht der Täterſchaft ſtehender Einwohner iſt flüchtig. Zurzeit finden ausgedehnte Streifen durch die Umgebung ſtatt, um den Flüchtling zu verhaften. Der Schaden iſt außerordentlich hoch, da die Scheunen mit Erntevorräten aller Art ange— füllt waren. Das Vieh konnte gerettet werden. Coſte und Bellonte in Schanghai. Schanghai, 22. Okt. Die franzöſiſchen Lang— ſtreckenflieger Coſte und Bellonte ſind geſtern nach— mittag 16.35 Uhr in Schanghai eingetroffen. Sie hatten Mukden vormittags verlaſſen. Wetterlage Mittwoch: Bewölkt, zeitweiſe auch auf⸗ heiternd, ziemlich kalt, zunächſt öſtliche Winde, Nachtfroſtgefahr, vorwiegend trocken. Wormſer Pegel: 22. Oktober— 0,80 Meter, geſtiegen 0,18 Meter. Waſſerwärme: 11 Grad Celſius. Der fluheede Netar Dr. Aron. Am Kheinfall Von F. L. Graf von Stolberg. Nahe bei Schaffhaufen iſt der Rhein ſehr rei⸗ ßend und rauſcht über Felſen. In früheren Zei⸗ ten ſchon ſtanden hier Häuſer, in welche Waren gelegt wurden, die von den höheren Gegenden, Bünden, Lindau, Konſtanz mit dem Strom ge— kommen waren und wegen des nahen Rhein— falls hier ausgeladen wurden. Dieſe Häuſer ga— ben nachher der Stadt ihren Namen. Denn in in ſchweizeriſcher, ſchwäbiſcher und öſterreichiſcher Mundart bedeutet das Wort„ſchaffen“ handeln, kaufen und verkaufen. Am Nachmittag beſuchten wir den Rheinfall. Wie könnte ich den beſchreiben! Er läßt jede Be— ſchreibung weit hinter ſich, jede Vorſtellung, ſelbſt die Erinnerung. Ich ſah ihn zum drittenmal, aber mit eben dem Staunen, mit welchem ich ihn das erſtemal geſehen hatte. Er überraſcht den Mann, wie er den Jüngling überraſcht hatte Ich ſcheine etwas zu ſagen und ſage nichts, wenn ich erzähle, wie der breite Strom zwiſchen hohen Felſen, die mit Laubholz bewachſen ſind, in einer ungeheuren Schaummaſſe, durch welche hie und da die grüne Farbe der gewölbten Flut ſchimmert, mit betäubendem Getöſe und fliegen— dem Ungeſtüm tief herabſtürzt; wie drei in un⸗ gleicher Entfernung mitten aus ſeinem Waſſer— fall hervorragende Felſen ſeinen Sturz teilen u. verherrlichen. In einem ſchmalen Nachen wird man dann unter den Katarakten vorbei auf tanzenden Wo— gen hinübergebracht nach der Zürcher Seite Hier iſt unter dem Schloſſe Laufen ein Gerüſt bis an den Waſſerfall hineingebaut. Vor einem Türchen, deſſen Schlüſſel im Laufener Schloß verwahrt wird, ſtehſt du ein Weilchen und hörſt mit Un⸗ geduld den Donner des Stroms, bis das Tür— chen geöffnet wird und du nun unmittelbar an dem ſtürzenden Strome ſtehſt. Hier ergreift dich das mächtigſte Staunen; es iſt, als müßteſt du hinuntergewirbelt werden in die Tiefe. Von der Eile, von der Kraft der ſtürzenden Wogen kannſt du dir keinen Begriff machen. Als der Dichter Lenz hier ſtand, fiel er auf die Knie und rief aus:„Hier iſt eine Waſſerhöhle!“ Die mit der Eile des Blitzes heruntergeſchmetterten Fluten ſpritzen hoch auf; ein Nebel, dick und weiß wie Rauch aus Schmelzhütten, verhüllt die Gegend; weitumher beben und träufeln alle Büſche der felſigen Ufer. Bei Sonnenſchein ſpielen alle Far⸗ ben des Regenbogens im Schaum und im auf⸗ ſteigenden Nebel. Kein Schauſpiel der Natur hat mich je ſo er⸗ griffen. Grauenvolles, doch ſeliges Staunen hielt mich wie bezaubert. Mit dem Gedanken an die geoffenbarte Macht und Herrlichkeit Gottes wan— delte mich die Empfindung ſeiner Allbarmherzig⸗ keit und Liebe an. Es war mir, als ginge die Herrlichkeit des Herren vor mir vorüber, als müßte ich hinſinken aufs Angeſicht und aus— rufen:„Herr, Herr, Gott, barmherzig und gnä⸗ dig!“(Entnommen Chriſtian Kellers„Muſter⸗ ſitz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth, das Protokoll Herr Verw.⸗Inſpektor Alter. Das Plenum war faſt vollzählig. Den Vor⸗ Vor Beratung der Tagesordnung wurden diverſe Kem⸗ miſſionsbeſchlüſſe bekanntgegeben, von welchen wir hier die Wichtigſten anführen: Für die Notwoh⸗ nungen an der Bürſtädterſtraße wird zwecks Er⸗ ſtellung einer Halle ſowie Anbringung von Läden der Betrag von ca 1000 Mark bewilligt.— Der Freiw. Feuerwehr wird für die beim letzten Brand übernommene Wache 80 Pfennig pro Stunde be— willigt.— Die Koſten für auswärtige Redner an⸗ läßlich der Verfaſſungsfeier im Betrage von 15 Mark wurden und werden künftig von der Ge— meinde übernommen.— Vom Miniſter d. Innern wird der Ankauf des Reinhard'ſchen Anweſen für Polizeiamt abgelehnt.— Betr. rückſtändige Miete in den Gemeindehäuſern wird zwei beſonders Säu— migen mit Exmittierung gedroht.— Den 2 Amts- gehilfen wird für einen Dieuſtanzug je 60 Mark bewilligt.— Für Umpflaſterung der Hydranten, die ſich geſenkt haben, wird ein Betrag von 450 bis 500 bewilligt.— Ein Landwirt, der einen Hydranten umgefahren hat, wird zu den Koſten von 101.60 Mk. herangezogen.— Den Waſſer⸗ abgabeſtellen wird pro Faß eine Vergütung von 20 Pfg gewährt.— Zur Tagesordnung: Punkt 1. Zuſchüſſe der Gemeinde mit ſtaatl. Ortspolizei zu den Koſten derſelben. Dem Ge— meinderat wird Kenntnis gegeben, daß ſich der Herr Innenminiſter in einer Beſprechung bereit erklärt hat, die Polizei von 20 auf 18 Mann zu verringern, ſowie die bereits bezahlten Koſten pro 1924 in Höhe von 21600 Mark ratenweiſe an die Gemeinde zurückzuzahlen. Punkt 2. Erſtellung eines Polizeiamts. Eine beſtimmte Feſtſetzung zum Bau konnte noch nicht gegeben werden; jedoch wird erwartet, daß das Polizeiamt im Jahre 1930 erſtellt wird. Punkt 3. Antrag der Gemeinde Viernheim auf Enteignung von Straßengelände zur Durch- führung des Ortsbauplans zwiſchen Molitor- und Rathausſtraße. Wegen Preisfeſtſetzung pro qmtr. ſoll noch das Gutachten des Vorſitzenden der Land- wirtſchaftskammer abgewartet werden. Punkt 4. Straßenwalzung. Die Lorſcherſtr. ab Walfiſch bis Bahnübergang, ſoll, wenn möglich im November ds. Is. noch hergeſtellt und gewalzt werden. Punkt 5. Ausſtände bei der Waſſerverſorgungs— anlage. Dieſe ſollen in einer Sitzung mit Herrn Hauck, der nochmals geladen wird, beſprochen werden! Punkt 6. Bildung des kath. Kirchenvorſtands. Infolge abgelaufener Wahlzeit iſt die Erſatzwahl von 2 Mitgliedern notwendig. Es werden fünf Herren des Gemeinderats beſtimmt, die mit dem Kirchenvorſtand gemeinſam die Wahl vorzunehmen haben. Punkt 7. Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges. Zu der am nächſten Sonntag Vorm. halb 12 Uhr auf dem Kriegerfriedhof ſtatt- findenden Gedächtnisfeier wird der Gemeinderat eingeladen. Die Gemeinde wird auch wieder einen Kranz niederlegen. Punkt 8. Milchverſorgung; hier Abſatz der Milch der hieſigen Landwirte an die Händler. Um dieſe Frage, die im dringendſten Intereſſe der Landwirtſchaft liegt, zu erklären, ſollen die Land- wirte angeben wieviel Milch ſie garantiert liefern können, damit mit den Händlern über die reſtloſe Abnahme der hieſigen Milch Rückſprache genommen werden kann. Punkt 9. Bekämpfung der Wohnungsnot. In einer mißlichen Lage eines Mieters im Hauſe Heylmann glaubt das Kreisamt der Gemeinde, ſchilderungen der Natur“, Köſel u. Puſtet). Das verlorene Pied. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendoorf. (40. Fortſetzung.) „Was bedeutet das?“ fragte Lore beſtürzt und Böſes ahnend. Leipzig. „Daß mich John Stanford von nun an ganz nach ſeiner Pfeife tanzen laſſen kann und wird. Daß er mich ruinieren will— vielleicht auch noch eine Weile mit mir ſpielen, wie die Katze mit der Maus. Und du, du biſt ſchuld daran!“ Und plötz⸗ lich ſchrie er unbeherrſcht und zornig:„Und das alles wegen eines—“ Da brach er erſchrocken ab. Beinahe hätte er ja ſeinen Trumpf aus der Hand gegeben, hätte das Wort„Schwindler“ ausgeſpro⸗ chen. Und wie gebrochen ſank er in ſeinen Stuhl zurück. Da trat Lore dicht zu ihm und ſtreichelte ihm in kindlichem Mitleid und in einem Anflug von Schuldbewußtſein die Wangen.„Vater“, fragte ſie weich,„hängen wir denn wirklich ſo ganz von die⸗ ſem Menſchen ab' Soll ich mich denn für mein ganzes Leben an einen ungeliebten und lächerli⸗ chen Menſchen wie Theddy Stanford binden?— Willſt du denn das wirklich? Verkaufe doch deine Anteile, und du haſt nichts mehr mit dieſem bos⸗ haften kleinen Schurken zu tun. Wir ſind dann ja immer noch ſteinreich; du kannſt ein neues Unternehmen gründen—“ „Und du kannſt Herrn Dowſen heiraten! Nicht wahr, das meinſt du doch?“ Gudden hatte es ru⸗ hig und mit einem ſonderbaren Lächeln einge⸗ worfen. Gemeinderatsbericht vom 22. Ollober 1929 müſſen. Hiergegen verwahrt ſich der Gemeinderat in geharniſchten Worten. Punkt 10. Feuerlöſchweſen. Der von der Gemeinde geſtellte Antrag um einen Zuſchuß bei der Brandverſicherungskammer wurde abgelehnt, da die Mittel zu beſchränkt ſeien. Da Lampert heim 600 Mark erhalten hat, äußert der Gemein⸗ derat ſein Befremden hiergegen, zumal Viernheim als leiſtungsſchwache Gemeinde vom Miniſterium anerkannt iſt. Punkt 11. Verguügungsſteuer. Dem Männer⸗ geſangv.„Harmonie“ wird auf Aatrag für ſein Konzert am nächſten Sonntag die Vergnügungs ſteuer erlaſſen, zumal der Ueberſchuß zur Sanierung des im nächſten Jahr ſtattfindenden großen natio- nalen Geſangswettſtreit, beſtimmt iſt. Punkt 12. Kanaliſation der Stadt Wein- heim. Die Stadt Weinheim beabſichtigt ihre Ab- wäſſer in den Landgraben zu leiten. Dem Ge⸗ meinderat werden Pläne vorgelegt und er wird nochmals um Stellungnahme gebeten. Das Plenum hält wegen den zu erwartenden Mißholligkeiten nach wie vor ſeinen Einſpruch hiergegen hoch. Punk 13. Bildung des Wahlvorſtandes für die vorſtehenden Kommunalwahlen. Die Bildung der Wahlkommiſſion ſowie des Wahlvorſtandes und der Stellvertreter für die 5 Wahlbezirke wurde aus Herren des Gemeinderats vorgenommen. Die Beiſitzer beſtimmt das Bürgermeiſteramt. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet; anſchließend geheime Sitzung. Beſtandene Geſellenprüfung. Der Metzgerlehrling Karl Kirchner, Sohn des Tünchers Herrn Peter Kirchner, Steinſtraße 30, hat in Reu'lingen ſeine Geſellenprüfung gemacht und dieſe mit„Sehr gut“ beitanden. Dem ſtreb⸗ ſamen Junggeſellen unſere Gratulation! *Die zweite Aufführung. Auch in dieſem Jahre wieder ſteht in Dover-Calais eine Menge Schwimmer bereit(Männlein u. Weiblein) um die Weltrekorde für die Ueberquerung des Kanals zu drücken. Von komiſchen Dingen hat man da ſchon gehört. Es iſt eine luſtige Be⸗ gebenheit zu dem charmanten Luſtſpiel von Julius Berſtl, das am Donnerstag, ven 31. Okt. 1929, abends um 8 Uhr im Saal zum„Freiſchütz“ ſtatt- findet. Preiſe der Plätze: Im freien Verkauf 1. Platz 2.50, 2. Platz 1.75, 3. Platz 1.20; im Abonnement: 1. Platz 1.70, 2. Platz 1.15, 3. Platz 80 Pfg. Karten⸗Vorverkauf: Hofmann, an der Drehſcheibe.— Diejenigen, welche ſich in einer Werbeliſte zu einem Abonnement der 6 Vorſtell- ungen verpflichtet haben, werden an ihre Pflicht erinnert, die Karten, die bereits bei Hofmann zu haben ſind, abzuholen, andernfalls die Vergünſtigung des verbilligten Preiſes wegfällt. Abonnements zu den verbilligten 5 Vorſteklungen können noch bei Herrn Hofmann angemeldet werden. SSS eee eee Uereins-Anzeiger ee eee eee dee eee Kr. u. 5. P. Teutonia(Schützenabteilung) Freitag Abend 8,15 Uhr beginnt die Unter- weiſung der Jungſchützen und der Winterbetrieb. Alle Mitglieder und ſolche, die es werden wollen, treffen ſich jeweils Freitags Abends im Schützen⸗ Deutſches Reich 6000 fränzöſiſche Rekruten kommen in die Pfalz. Landau, 21. Okt. Dem Oberrheiniſchen Lan⸗ desdienſt lag am Vormittag felder e vor: In den pfälziſchen Garniſonsſtädten Landau, Germersheim, Neuſtadt a. d. H. und Kaiſerslau⸗ tern ſollen in den nächſten Tagen 6000 junge fra⸗ zöſiſche Rekruten eintreffen, die die in einzelne. Städten verminderte Stärke der franzöſiſchen Beſatzungsregimenter auffriſchen ſollen. Die Be⸗ ſatzungsverminderung iſt nur durch die Heim⸗ ſchickung in nächſter Zeit zur Entlaſſung kom⸗ mender Soldaten in die innerfranzöſiſchen Gar⸗ niſonen erſolan“ Wodurch entſteht die Gicht? Ueber die Urſachen der Gicht und ihr Weſen iſt viel geſtruten worden. Man weiß. daß es bei ihr zu Stofſwechſelſtörungen kommt. zur An⸗ ſammlung von Stoffen im Blute, die ſich beim Geſunden nicht nachweiſen laſſen. Aber warum es zu dieſen Anſammlungen kommt, warum wie eine plötzliche Attacke der Gichtanfall, das„Zip⸗ perlein“, ſich einſtellt, weiß man noch nicht recht, wenn man auch ſtets eine unzweckmäßige Le⸗ bensweiſe, ein Zuviel im Alkohol- und Fleiſchge⸗ nuß dafür verantwortlich gemacht hat. Auf die Anſichlen der älteren Schule greift Dr. Klinkert aus Rotterdam zurück, der in der„Berliner Kli⸗ niſchen Wochenſchrift“ bemerkenswertes über die Gicht ſagt. Er ſaßt den Gichtanfall als nervöſer Natur auf, während er den geſtörten Stofſwech⸗ ſelerſcheinungen nur ſekundäre Bedeutung zuteilt. Dr. Klinker meint, daß die älteren Aerzte das Gichtproblem richtiger aufgefaßt hätten als die modernen, die nur auf die Erſcheinungen der Harnſäurezunahme im Blut während des An⸗ falls ſähen. Für die Richtigkeit ſeiner Anſchau⸗ ungen führt er mehrere Beiſpiele an. So wurde bei einem Bankier, der im Auguſt 1914 aus Ant⸗ merpen floh, ein heftiger Gichtanfall ausgelöſt. der beiderſeits die Gelenke der großen Zehe— edlen! Bei dieser geldknappen Zeit Hünstliche Gebisse(Markenzähne) von 6 Stück ab per Zahn RM. 3,50 ganze künstliche Gebisse, 28 Zähne„ 84.— Plomben(künstl. Zahnschmelz) für vordere Zähne ohne Wurzelbe- handlung von RM. Auf bauplomben in Metallen ohne Quecksilber von RM. Feingoldplomben 5 Goldkronen 20 kar. Goldkronen 22 kar.„ 14,—„ Weihgoldkronen„ 20.—„ Platinkronen„ 33.—„ Zahnziehen mit schmerzl. Mitteln RM. 1,80 Hrunp-Silherstahl und Hekolith-Flatten nach Vereinbarung ebenfalls billig lackel(Porzellan), HAronen, Brücken u. gebr. Porzell annlomhen in eigenem neuzeitlich ein- gerichtetem keramischen Laboratorim her- gestellt. Technisches Laboratorium für Kautschuk- und Goldarbeiten Garrecht Mannheim P 4, 16 am Strohmarłct Telephon 215 28 Bitte aufbewahren! ene 2,50 an 3.— 75 8.— 2 12.—. 5 Bel größeren Arbeiten kann Fahrgeld in Abzug gebracht werden. wegen zu wenig Abhilfe, Vorwürfe machen zu hof. Der Vorſtand. eee „Ich liebe ihr Da tat Gudden einen tiefen Atemzug, ſtand auf und brachte mit einer eigentümlichen, unſiche⸗ ren Stimme hervor:„Dann komm alſo um halb ſechs“— er ſann einen Augenblick nach—„nein, beſſer ein Viertel vor ſechs Uhr in mein Privat- kontor. Wir werden dann zuſammen Herrn Dow⸗ ſen in ſeinem Büro aufſuchen und uns mit ihm offen ausſprechen. Vielleicht gelingt es ihm, mich zu überzeugen, daß du deine Liebe keinem Un⸗ würdigen geſchenkt— Er wollte noch etwas hinzufügen, aber da hat— te Lore ſchon ihre Arme jubelnd um ſeinen Hals geſchlungen„Vater, wie ſoll ich dir das danken!“ Und in die Knie ſinkend ergriff ſie ſeine Hand, neigte ihr Haupt darüber und bedeckte ſie mit heißen, dankbaren Küſſen. Stephan Gudden aber wehrte ihr nicht. Brann⸗ ten dieſe Küſſe auch wie Feuer auf ſeiner Hand, die Tochter konnte ſo wenigſtens nicht ſein Ge⸗ ſicht ſehen, dieſes Geſicht, das von Schamröte glühte; denn niemals in ſeinem Leben war ſich Stephan Gudden ſo elend und ſogleich hilflos vorgekommen wie in dieſem Augenblick. Den ganzen Vormittag über hatte Joachim ſtündlich auf eine Nachricht von der Geliebten gehofft. Immer wieder ſtand ihm Lores todblei⸗ ches Geſicht vor Augen, ſo wie er ſie zuletzt im Atelier geſehen, und er ſuchte nach allen nur mög⸗ lichen Gründen für ihre tiefe Erregung. Aber als am Nachmittag noch keine Zeile von Lore ihm näheren Aufſchluß gebracht hatte, da wurde er ruhiger, denn er ſagte ſich, daß ſie ihm, ſalls wirk⸗ lich etwas Schlimmes geſchehen, ſicher geſchrieben hätte. So würde er ſich denn bis zur üblichen Muſikſtunde am folgenden Tage in Geduld faſſen müſſen. Aber neben der Sorge um die Geliehte erfüll⸗ ten Joachim heute auch mehr denn je die Gedan⸗ ten an die Heimat. Was batte dieſes plötzliche 2 0 r Auftauchen Camillas wieder alles in ihm aufge⸗ wühlt! Die Sehnſucht nach ſeiner geliebten klei⸗ nen Ruth und die ſchmerzliche Befürchtung, daß ihn das Kind wirklich ganz vergeſſen haben könn⸗ te, die alte Verzweiflung über ſein unwieder⸗ bringlich verlorenes Werk, Kummer über die Entfremdung von Albrecht... Nur von einem einſt ſo ſtarken Gefühl war auch nicht mehr der geringſte Reſt vorhanden: von der Liebe zu Ca⸗ milla. So gänzlich ausgelöſcht war dieſe Frau in ſeinem Herzen, daß er nach der erſten Erregung der Ueberraſchung ruhig und kühl, wie mit einem gleichgültigen Bekannten, mit ihr hatte ſprechen können. Er ſelbſt hatte ſogar Camilla gebeten, ihn doch bald wieder in ſeinem Büro aufzuſuchen, um ihm, wenn ſie ruhiger geworden, von ihrem Schickſal und von den Seinen in München zu be⸗ richten; denn am Tage vorher hatte er faſt nichts. aus ihr herausbringen können. So war Joachim freudig erſtaunt, als Camilla bereits an dieſem Tage ihr Verſprechen, wieder⸗ zukehren, erfüllte. Es war nach halb ſechs Uhr, als ſie ſein Büro betrat. 71 10 Heute war ſie redſeliger, als am Tage vorher. Sie erzählte die Geſchichte ihrer unglücklichen rem Bricht auf Albrechts Seite. Ueber die Tren⸗ nung von ihrem Gatten aber und ſhre Reiſe nach chende Antworten. Und da Joachim nichts ferner lag, als näher in dieſe Angelegenheit einzudrin⸗ gen, ſo ging man ſchnell über dieſes peinliche gen unzählige. mithungen, nie erringen können“, klagte Camilla. „Ruth hat vom erſten Tage an eine faſt kränken⸗ de Antipathie gegen mich gezeigt. Ich bin auch hier wirklich nicht der Schuldige“, verſicherte ſie. Ehe mit Albrecht. Aber alle Schuld lag nach ih⸗ Amerika gab ſie nur ſehr unklare und auswei⸗ Thema hinweg. Nur über Ruth waren ſeine Fra⸗ „Ich habe die Liebe des Kindes, trotz aller Be⸗ Ein leiſes, wehes Lächeln ſpielt um Joachims Mund. Er mußte daran denken, wie die kleine Ruth, als er ſie einſt gefragt, warum ſie denn „Tante Camilla“ nicht ebenſo liebe wie ihn und Paſcha, geantwortet hatte:„Weil ſie dich nicht genug lieb hat!“ f „Und hat denn Ruth nicht das Tagebuch be⸗ kommen, das ich ihr vor Jahren geſchickt habe? Und jedes Jahr zu ihrem Geburtstage einen Brief von mir?“ Camilla beſann ſich einige Augenblicke. Aber das war erheuchelt. Das Eintreffen dieſer weni⸗ gen Lebenszeichen von Joachim in dieſen ganzen Jahren waren aufregende Momente für ſie gewe⸗ ſen. Aber es hatte ſie erbittert, daß dieſe Lebens⸗ zichen nicht ihr, ſondern dem Kinde gegolten. „Doch, ich erinnere mich“, erwiderte ſie nun, „Sie hat alles bekommen. Aber wir wußten ja J nicht, von wo die Nachrichten kamen. Irgendein Unbekannter muß ſte in den Briefkaſten geworfen haben. Sie trugen keine Marke, keinen Poſtſtem⸗ pel, keinen Abſender und kein Datum. 0 „Das habe ich wohlweislich ſo eingerichtet, da⸗ mit eventuelle Nachforſchungen nach mir erfolg⸗ los bleiben ſollten. Ich wollte keinen von euch, außer dem Kinde, je wiederſehen.“ Da ſtand Camilla de Bary auf und trat dicht vor Joachim hin. Und während ſi bisher mit ei⸗ ner faſt unnatürlichen Ruhe geſprochen, ſtieß ſie jetzt die Worte in wild ausbrechender Leidenſchaft bervor:„Und doch, doch ſtehſt du mich nun wie⸗ der, wil ich dich wiederſehen wollte, well ich mich nach dir geſehnt mit allen Faſern meines Her⸗ zens!“ 1 9 5 1 9 lewöhnlich der Lieblingsſttz des Gichtanfalls— ergriff. Gleichzeitig trat bei dem Kranken ein Anfall von Verzweiflung auf, ohne daß dafür ein weſentlicher Grund vorhanden geweſen wäre. Solche Kranke ſind überempfindlich, ſie reagieren viel intenſiver und raſcher als normale Menſchen. Die Gichtleidenden ſind hauptſächlich unter den leicht erregbaren Intellektuellen zu ſuchen. Goethe z. B., ſelbſt Gichtiter, ſagte zu Eckermann:„Ich habe in meinen 75 Jahren keine vier Wochen „entlichen Behagens gehabt. Es iſt wie da „bige Wälzen eines Steins, der immer von neuem gehoben ſein wollte.“ Das Auftreten der Harn— ſäure im Blute iſt nach Anſicht des erwähnten Arztes auf das Wirken pſpchiſcher Einflüſſe zu⸗ rückzuführen. Die Gicht iſt alſo eine nervöſe Ent⸗ ladung. Beim akuten Anfall ſolle man daher nicht ſo viel dagegen tun. Das alte Rezept: „Flanell und Geduld“ ſei nicht das ſchlechteſte. Geiſtige Ruhe iſt das Wichtigſte. Aerzte und Opiumgeſetz. Vor dem erweiterten Schöffengericht in Köln fanden Verhandlungen im Zeichen des Opiumge- ketzes, das ſich durch die Reichsgerichtsentſche dun, zum Jahre 1926 in beſonderer Schärfe für die Aerzte auswirkt, ſtatt. Ein Arzt hatte ſeit 28 Jahren ein aallenſteinleidendes. jetzt 52jäbriges Fräulein veyandelt. Nachdem aue vefragren Chi⸗ rurgen es abgelehnt hatten, mit Rückſicht auf den körperlichen Befund, eine Operation vorzu⸗ nehmen, blieben bei den ſchweren Kolikanfällen nur die Morphiumeinſpritzungen des angeklagten Arztes als ſchmerzlinderndes Mittel übrig. Der Arzt wurde auch freigeſprochen. Der zweite Arzt hatte in mehreren Fällen größere Doſen Kokain verordnet und zwar einem Morphiniſten, den er nach der Methode eines Wiener Mediziners auf dieſe Weiſe vom Morphium zu entwöhnen ge⸗ dachte. Das Urteil ſagte, daß damals das neue Geſetz noch nicht ſo tief in die Aerztekreiſe ein— gedrungen war, dem Angeklagten ſei ſubjektiver guter Glaube beizumeſſen, ſodaß Freiſpruch er— folgte. Weiter war ein 74jähriger Sanitätsrat angeklagt, der einem Kokainiſten innerhalb von neun Monaten in 164 Rezepten 328 Gramm Ko⸗ kain verordnet hatte. Er erhielt 300 Mark Geld— ſtrafe. Ein junger Arzt ſckließlich mußte 30. Geldſtrafe zahlen, weil er eine zu hohe Doſis Ko— kain verordnet hatte. Das Kokain war nicht ver— abfolgt worden. Daneben wurden noch wegen verſuchten und vollendeen Vergehens gegen das Opiumgeſetz durch Erwerb und Vertrieb von Ko— kain einige Nichtärzte zu Gefängnis oder Geld— ſtrafe verurteilt. Neueſte Telegramme Neuer Rekord der„Bremen“ Newyork, 2. Okt. Die„Bremen“ hat ge⸗ ſtern 13.24 Uhr das Feuerſchiff„Ambros“ an der amerikaniſchen Küſte paſſiert und ſomit für die Ueberſeereiſe Europa— Amerika 1 Tage 17 Stun⸗ deir und 24 Minuten benötigt. Die Durchſchnitts⸗ geſchwindigkeit betrug 27,2 Knoten. Dieſe Lei⸗ ſtung ſtell einen neuen Rekord des Schiffes auf der kürzeſten Winterroute dar. An Bord befand ſich der deutſche Botſchafter Prittitz von Gaffron mit ſeiner Familie. der ſofort die Weiterreſſe nach Waſhington antrat. Eiſenbahnunglück. N Sevilla. 23. Okt. Der Schnellzug Baree⸗ long— Sevilla ſtieß mit einer Rangierlokomotive zuſammen Einige Wogen wurden beſchädiat der Zugführer und der Heizer ſchwer. fünf Rei— ſende leicht verletzt. Dr. Schätzel über das Volksbegehren. Be rlin, 22. Okt. Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel hielt heute abend im Berliner Rundfunk eine Rede über das Volksbegehren und erklärte u. n.: Wer den Nonnapſan ablehne, der ſchüttele damit nicht die Laſten ab, ſondern er kehre zu dem ſchweren Damnesvlan zurück. Wer aber beide Nläne und jede Tributhelaſtung ablehne, der treibe Kataſtynnbenvolitik und eröffne dem deut⸗ ſchen Nulle die Tore zur Verſklavung. Dann er⸗ hebe ſich die furchtbare Frage:„Was dann?“ Oꝛeanflua Amorika⸗ England mit dem Leichtflugze ng Harbour Grace(Neufundland. 23. Okt. Der Flieger Diteman aus Villings(Montana) ſtieg geſtern ohne vorherige Ankündigung zu einem transozeaniſchen Flug mit dem Ziel Landon auf. Er führt 740 Liter Gaſolin mit. Das Flug⸗ zeug mit dem Namen„Goldene Hirſchkuh“ iſt ein kleiner, offener Ganzmetall-Zweiſitzer mit einem Leergewicht von 640 engl. Pfund und einem 110 PS⸗Motor. Das Flugzeug hat eine Spannweite von 10 Meter und kann 150 Stundenkilometer entwickeln. Die Brennſtoffmenge reicht für 27 Stunden. Diteman, von Beruf Techniker, hat eine Flug⸗ erfahrung von nur 100 Stunden. Er hat Francis um 12.55 Uhr amerikaniſcher Zeit überflogen. Das amtliche Newyorker Wetterbüro erklärt, das Wetter auf dem Atlantiſchen Ozean ſei dem Fluge vorwiegend ziemlich günſtig. Die Klage vor dem Staatsgerichtshof Leipzig, 22. Ott. Vor dem Staatsgerichtshof ſuchte nach Eintritt in die Verhandlung über die Klage der deutſchnationalen Landtagsfraktion in Preußen gegen die preußiſche Staatsregierung der Vertreter der Kläger, Dr. Seelmann,Eggeber in einer längeren Betrachtung nachzuweiſen, der § 4 des Hugenbergſchen„Freiheitsgeſetzes“ ſei ausſchließlich auf die Zukunft gemünzt. Der Prä⸗ ſident machte vorſorglich darauf aufmerkſam, daß die Beratung wohl eine geraume Zeitſpanne be⸗ anſpruchen werde, ſo daß alſo die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes ſchwerlich vor morgen nachmittag verkündet werden dürfte. In der Abendverhandlung wurde nach Erklä⸗ rungen der Parteien beſchloſſen die Verhandlun⸗ gen auf Mittwoch vormittag 1020 Uhr zu ver⸗ tagen. f 5* Die Ruſſenkathedrale verſteigert. Berlin, 23. Okt. In dem geſtrigen erneuten Verſteigerungstermin wurde Generaldirektor Teſke von der A.⸗G. für Baunusführungen gegen 180 000„ Depot zuzüglich 480 000% Ablöſungs⸗ ſumme der Zuſchlag erteilt. Da das Grundſtück der ruſſiſch⸗griechiſch⸗ orthodoxen Pfarrei ſomit verloren gegangen iſt. hat die Kirchengemeinde die dringende Bitte an den Erſteigerer gerichtet mit ihr einen Mietver⸗ trag auf Benutzung des Gottes hauſes alzu⸗ ſchli ö Bei einer Sprengexploſion in der Nähe von f 8 n Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats Gratis! Deutſchlands beſter Gesandter Eine reiche Sammlung von Juſtizrequiſiten zu„Bürgerlicher Züchtigung“ aus dem 16. Jahr— hundert findet ſich an dem ſtädtebaulich intereſ— ſanten Markt der ſächſiſchen Kleinſtadt Oſchatz, der Stadt mit dem zärtlichſten deutſchen Städte— namen, an der Strecke Dresden—Rieſa-Leipzig. Hier ſind am Torturm des ſchönen Semperſchen Renaiſſance-Rathauſes zu ſehen: Der Pranger— gen ihrer Form„Steinerne Flaſchen“ genannt, die zänkiſchen Weibern um den Hals gehängt wurden. ferner der Pranger für Feld und Gar⸗ tendiebe, ein ſchmaler eiſerner Käfig von anno 1532. Unter den beiden ſteinernen„Brüderköpfen“ dem Wahrzeichen der Stadt Oſchatz, ſieht man den Schlußſtein des unterirdiſchen Natsgefäng— niſſes, der„Schwarze Sack“ geheißen. Kaum eine andere deutſche Stadt zeigt in voller Oeffentlich— keit heute noch eine gleiche Fülle Schandwerkzeuge mittelalterlichen Strafvollzuges. 1 * Mit wtb Paris. 22. Oktober.(Radio-Sonder— Depeſche). Das Kabinett Briand iſt heute abend 7.30 Uhr in der Kammer geſtürzt worden. Der Antrag der Madikalen, die Debatte über die au— ßenpolitiſche Interpellation auf den 15. Novem⸗ ber feſtzuſetzen, gegen den Briand die Vertrau— ensfrage ſtellte wurde mit 288 gegen 277 Stim- men angenommen. Das Kabinett iſt ſomit mit 11 Stimmen in der Minderheit geblieben und hat den Saal verlaſſen. Gegenwärtig iſt es mit der Abfaſſung des Demiſſionsſchreibens beſchäftigt, das Briand zweifellos ſofort dem Prüſidenten der Republik überbringen wird.— Paris, 22. Okt. Der überraſchende Sturz des Kabinetts Briand iſt auf ein einzigartiges und aus vollkommen diametralen Gründen erſolgtes Zuſammenwirken der Rechts- und Linksypynyſi⸗ tinn zurückzuführen. Gegen das Kabinett haben geſtimmt die geſamte Linke, Kommuniſten, Snzia⸗ liſten, Radikale und republikaniſche Sazialiſten. ſowie auf der anderen Seite die übergroße Hälfte der Gruppe Marin. In der Diskuſſion, die dem Mißtrauensvptum voranging, haben die Opppſitionsnarteien un zweideutig ihre Gründe für ihr feindſeliges Vo— tum erklärt. Der radikale Abgeordnete Manti— guy hatte betont, daß die Linksparteien zwar wohl Briand vertrauten, nicht aber ſeinem geſam⸗ ten Kabinett. Der Sozialiſtenführer Blum unterſtrich die Erklärungen Montignys noch dadurch, daß er feſtſtellte. wenn die Sozialiſten jetzt gegen das Ka⸗ binett ſtimmten, ſo dürfe das unter keinen Um⸗ ſtänden mit einer Mißbilligung des YDoungplanes und der Beſchlüſſe der Haager Konferenz inter⸗ pretiert werden. Für die Rechtsoppoſition ſprach der Abgeord⸗ nete Marin, der ſeit ſeiner Ausbontung aus dem Kabinett Poincare eine der Verſöhnungspolitik Berlin, 22. Okt.(Radio.) Die Berliner Kriminalpolizei hat einen Hinweis erhalten, nach dem es Rechtsanwalt Aron geglückt ſei, in der Nacht zum Donnerstag voriger Woche mit ſeiner Frau die deutſche Grenze zu über— ſchreiten. Es beſteht die Vermutung, daß er ſich entweder in Polen, der Tſchechoſlowakei oder Oeſterreich aufhält. Die Kriminalpolizei hat ſofort die Nachforſchungen aufgenommen. Auf die Nachricht von der Flucht Dr. Arons hat der Dresdener Magiſtrat ſofort einen Arreſt auf eine Million Mark über das Depot Arons bei der Commerz und Privat-Bank in Berlin verhängen laſſen. Gleichzeitig iſt der Kämmerer der Stadt Dresden nach Berlin ge⸗ kommen, um an Ort und Stelle nachzuprüfen, wie groß die Verluſte Dresdens ſind. Zum Falle Sklarel wtb Berlin. 22. Okt.(Radio). In einer„Klei⸗ nen Anfrage“ im Preußiſchen Landtag zum Falle Sklarek wurde das Staatsminiſterium gefragt, ob es bereit ſei, baldigſt einen Geſetzentwurf vor⸗ zulegen, der die Beteiligung der Städte an pri⸗ vatwirtſchaftlichen Unternehmen generell verbie⸗ tet, oder für den Fall der Verneinung dieſer Frage baldigſt einen Geſetzentwurf einzubringen, der den Städten verbietet, Steuermittel aller Art für Stammeinlagen. Geſchäftsanteile, Aktien⸗ kapitalien oder ſonſtige Anlagen zu verwenden. Wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt aufgrund der Antwort des Miniſters des Innern mitteilt, bezwecken beide Fragen eine Einſchränkung der Freiheit und Selbſtverantwortung der Selbſt⸗ verwaltung, die die Staatsregierung grundſätz⸗ lich ebenſo ablehnt, wie ſie bereit iſt, im Rahmen . 8 * 0 kamen ſechs Elektrisitätsarbeiter ums Leben. a 5 z nen. Ob Brjand im neuen Kabinett das Außen⸗ ſtein mit dem Schließeiſen, die Schandſteine, we— Kabinett Briand geſtürzt 288 gegen 277 Stimmen Briands immer feindlichere Haltung eingenom— men hat. Die Geſamtdemiſſion angenommen Paris, 23. Okt. Der Präſident der Republik hat die Geſamtdemiſſian des Kabinetts Vriand angenummen und den Miniſterpräſidenten und ſeine Mitarbeiter mit der vorläufigen Weiterfſüh— rung der laufenden Regierungsgeſchäfte betraut Um 19 Uhr verließen die Miniſter das Elyſee. Miniſtervräſiden“ Briand verweilte nach zehn Mi⸗ muten länger und verhandelte während n dieſer Zeit mit Präſident Dnumergue. e Zum Sturz des Kabinet's Briand. Paris. 23. Okt. In Pariſer politiſchen Kreiſen wird angenommen. daß aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach Briand wieder mit der Bildung der neuen Regierung beauftragt werden und den Auftrag auch annehmen dürfte. Eine ſolche Lö— ſung der Kriſe wird von Präſident Doumergue unterſtützt. Sollte Briand die neue Regierung bil⸗ den können, ſo kommt die gegenwärtige Koalition mit einer leichten Verſchiebung nach rechts in Frage, da die Rechtsparteien in der Kammer zur Zeit die abſolute Mehrheit haben und die Radi⸗ kalſozialiſten jede Regierungsbeteiligung ableh⸗ miniſterium beibehalten wird. ſteht vorläufig woch in Frage. Sollte er wider Erwarten das neue Kabinett nicht zuſammenbringen können wird mit der Betrauung Tardieus gerechnet. ö*«h* N Das Befinden Poincares. wtb Paris, 22. Oktober. Nach dem heute vor— 7 Rechtsanwalt Aron über die Grenze entkommen? der geſetzlichen Möglichkeiten Mißſtänden entge⸗ mittag ausgegebenen Aerztebericht ik der Zu⸗ ſtand Poincares voll befriedigend. a genzutreten. Die Staatsregierung könne ſich in dieſer Sellungnahme durch Einzelfälle nicht be⸗ irren laſſen. Vernehmungen in der Sklarekangelegenheit wib Berlin. 22. Okt.(Radio). Nachdem geſtern die Vernehmung des aus der K. P. D. ausge⸗ ſchloſſenen Stadtrats Goebel abgeſchloſſen wor— den iſt, vernahm die Staatsanwaltſchaft heute vormittag den ebenfalls aus der K. P. D. aus⸗ geſchloſſenen Stadtrat Degener. Die Verneh⸗ mungen erſtrecken ſich hauptſächlich auf die Fra⸗ ge, ob Degener von den Sklareks irgendwelche Zuwendungen oder Vermögensvorteile erhalten hat, die geeignet wären, ihn in ſeinen Dienſt— obliegenheiten zu Gunſten der drei Gebrüder zu beeinfluſſen. Die Unterſuchungskommiſſion für die Disziplinarverfahren gegen die drei Stadt— bankdirektoren iſt heute zur Vernehmung der Sklareks übergegangen, die unter Bewachung von Moabit ins Oberpräſidium nach Charlotten⸗ burg transportiert worden ſind.—; Berliner Belzfirma zuſammengebrochen Berlin, 22. Oktober. Die Pelzfirma A. Na⸗ mirowski u. Co. in der Jeruſalemer Straße, die im April ds. Is. gegründet wurde, iſt nunmehr nach dem Verſchwinden der Inhaber Namirowski und Naſchartyr zuſammengebrochen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind 25 Firmen ge⸗ ſchädigt, die Schadenſumme beläuft ſich auf 150 000 RM. In die Angelegenheit ſind weiter ein gewiſſer Helon und der Kaufmann Louis etwa 7 Uhr feſtgeſetzt. Riſt das Ziel Am das Vollsbegehren Suspendierung eines Amtsvorſtehers. witb. Glogau, 22. Okt. Wegen Ueberſchrei— tung ſeiner Befugniſſe und perſönlicher Belei— digung des Landrats des Kreiſes Glogau, Ge— heimen Regierungsrates Dr. Jerſchke, durch eine öffentliche Bekanntmachung zum Volks— begehren wurde Amtsvorſteher Major a. D. Fletſcher in Saliſch vom Landrat von ſeinem Amt ſuspendiert und gegen ihn das Diſziplinar— verfahren auf Entfernung vom Amt eröffnet. Austritt von drei Abgeordneten aus dem ſchleſiſchen Landbund. with. Breslau, 22. Okt.(Radio.) Die Reichs- tagsabgeordneten Dr. Perlitius. Pfarrer Wil— kens und Landtagsabgeordneter Volkmer haben ein Schreiben an den Vorſitzenden des ſchleſiſchen Landbundes Freiherrn von Richthofen gerichtet. in dem ſie ihren Austritt aus dieſem Bunde erklären, da der ſchleſiſche Landbund ſich dem Aufruf des Reichslandbundes angeſchloſſen hahe und für das Volksbegehren eingetreten ſei, und ihm auf dieſem Wege nicht zu folgen vermöchten. Fpanienfahrt des„Graf Zeppelin“ am Mittwoch wtb. Friedrichshafen, 22. Okt.(Radio.) Da ſich die Wetterlage inzwiſchen gebeſſert hat, wird die Fahrt des Luftſchiffes Graf Zeppelin nach Spanien nun doch vor Sonntag ſtattfinden und zwar iſt der Aufſtieg auf Mittwoch früh Wie bereits feſtſteht. der Fahrt die Ausſtellungsſtadt Barcelona. Das Luftſchiff wird den üblichen Weg dorthin über Frankreich einſchlagen. Am Donnerstag wird das Luftſchiff wieder nach Friedrichshafen zurückkehren. Hinhenhurg an Ediſon Newyork, 22. Okt.(Radio.) (Michigan) fand geſtern anläßlich des 50. Jahrestages der Erfindung der elektriſchen Bogenlampe eine von dem Automobilfabrikan— ten organiſierte Feier zu Ehren des Erfinders Ediſon ſtatt. Präſident Hoover hielt eine An— ſprache. Ford hat in Dearborn mit einem Koſtenaufwand von 2.3 Millionen Dollars ein Ediſon⸗Muſeum gegründet. Waſhington, 22. Okt.(Radio.) Bei der Ediſonfeier in Dearborn(Michigan) verlas Owen Poung auch ein Telegramm des deutſchen Reichspräſidenten, in dem dieſer dem gleich— altrigen großen Erfinder herzliche Glückwünſche zum goldenen Jubiläum der Erfindung der elektriſchen Glühlampe übermittelt. Drei Tote durch eine treibende Mine wib Kiel, 22. Oktober.(Radio). In Masholm an der Mündung der Schlei wurden heute drei Fiſcher durch eine explodierende Mine getötet und einer ſchwer verletzt. Die Fiſcher hatten die Mine, die auf hoher See treibend aufgefangen wurde, an Bord genommen. Als die vier das Boot an Land zogen löſte ſich die Zündung aus. Es han⸗ delt ſich bei allen um Familienväter. * Abberufung des Vertreters der Deutſchen Fraktion aus dem lettiſchen Kabinett. Aus Riga wird gemeldet: Die Deutſche Fraktion hat ihren Vertreter, den Juſtizminiſter Berent, aus dem lettländiſchen Kabinett abberufen. Die Abberufung erfolgt, weil trotz des Verlangens der Deutſchen Fraktion die geſtrige Koalitionsſitzung keine Klärung über die Haltung der Koalitionsparteien gegenüber dem deutſchfeindlichen Volksbegehren ergab. Das Volksbegehren fordert, wie gemeldet, die In Deaborn 95 e 1 Löwenthal verwickelt. die wegen Scheck⸗ bezw. Wechſelbetrug verhaftet worden ſind. —— Ausſchließung aller Angehörigen der baltiſchen . von der Zuteilung von Siedlungs⸗ and. a