SARRAS Worms Festwiese am Jahnsplatz 28.31. Oktober Sarrasani kommt selbst! 1. Hans Stosch-Sarrasani ist nicht, wie immer wieder erzählt wird, auf der Ueberfahrt nach Amerika ertrunken, sondern gehörende einzigartige „Schönste Schau zweier Welten“, die er nun am Montag, den 28. Okt., abends halb 8 Uhr in Worms auf der Festwiese am Jahns- leitet noch persönlich die ihm allein platz eröffnen wird. Der Ehrentitel„Schönste Schau zweier Welten“ ist ehrlich erworben. 2. Die Bezeichnung„Schonste Schau zweier Welten“ ist ein Ehrentitel, den sich Sarrasani bei seinem zweijährigen Sast- spiel in Südamerika erwarb und der ihm allein zusteht. Sarrasani korarmt nicht 80 bald wieder nach Worms. 3. Sarrasani wird mit dieser„Schönsten Schau zweier Welten“, die in der jetzigen Vollendung nie mehr geboten werden kann, zum letzten Mal in Worms gastieren, da er schon in nächster Zeit eine mehrjährige Auslandsreise antritt. Nur 4 Abend- und 2 Nachmittags vorstellungen in Worrns. 4. ln Worms können nur, 4 Abendvorstellungen Beginn jeden Abend halb 8 Uhr, Programm in jeder Vorstellung gleich- und hochwertig. Erste Vorstel- Stattfinden, 12 wiehtige Punkte, deren Beachtung ihnen Herger erspart lung: Montag, den 28. Oktob., halb 8 Uhr. Außerdem finden in Worms Mittwoch, den 30. und Donnerstag, den 31. Okt. Nach- mittagsvorstelluugen statt, Beginn 3 Uhr. Zu diesen Machmittags- vorstellungen, in denen das gesamte unverkürzte Abendprogramm geboten wird, zahlen Kinder auf allen Sitzplätzen 2,20 Mk. auf- Ecke Lutherplatz, Filiale: Färbergasse N, Tel. 503. Zigarrenhaus A. Dinkelmann, Marktplatz, Tel. 75%6. Sillige Eintrittspreise. 8. Dem Volke darf der Circus nicht durch hohe Eintrittspreise vorrammelt werden. Sarrasani hat heute dieselben niedrigen Ein- trittspreise wie 1913. Für 1,10 Mk. schon wird man alle Wunder der Sarrasani-Schau erleben können. Der beste Logenplatz kostet bei Sarrasani nur 6, 60 Mk. trotz dreifacher Steigerung aller Un- kosten. Sollten im Vorverkauf gewisse Platzkarten nicht mehr vorhanden sein, dann bemühe man sich an die Abendkasse des Circus. Deutsches Wesen irn Circusring. 9. Sarrasani verwarf das amerikanische System der 5 Manegen, die deutschem Wesen und deutschem Schauen zuwider sind. Aber dafür hat er den Ring der alten 15 NMeter- Manege gesprengt und eine Riesenmanege geschaffen. In ihr bringt er Nassendarbietun- en, wie sie im alten NManegenringe nicht möglich waren. Deutsch, echt deutsch ist Sarrasanis Circusschau, eine Frucht deutschen Geistes und deutscher Arbeit. Un widerruflich nur 4 Tage. 10, Das Gastspiel in Worms dauert nur 4 Tage. Man miß- traue allen anderslautenden Gerüchten und sichere sich schleunigst Karten. Was Sarrasani in der Vorstellung bietet. 11. In allen Vorstellungen abends und nachm.: Alle Wunder der Weltteile. Darunter 2. B. echte Siouxindianer, die Sarrasani vor wenigen Tagen über den Atlantischen Ozean holte, in grober Wildwestszene und ihren heimatlichen Gebräuchen, Cowboys, Cowegirls aus dem Westen Amerikas. Indischer Akt Vergebung von Fihtleiſungen. Das Anfahren von 460 Tonnen Walzſchotter und Steinmehl für die Ortsdurchfahrt Viernheim (Lorſcherſtraße) ſoll vergeben werden. Die Be⸗ dingungen liegen in den Dienſträumen der Provin⸗ zialſtraßenbauverwaltung in Darmſtadt, Neckarſtr. 3 Zimmer 34 offen, woſelbſt Angebotsformulare zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden, die verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen, bis ſpäteſtens Montag, den 28. ds. ts. vorm. 10 Uhr hierher einzureichen ſind. Auskunft erteilt auch Herr Bauinſpektor Steinbrecher in Bensheim a. d. B. Darmſtadt, den 21. Oktober 1929. Piopinzialdirektion Starkenburg Tiefbau. Für Allerheiligen empfehle b ſehr ſchöne, blühende Peuſee in allen Farben u. Chrusauthemum ſowie Kränze in jeder Ausführung. Grau, Gärtner Sandhöferweg. FFF Silbernes Doppel⸗Jubiläum der Geſangvereine Harmonie u. Flora verbunden mit National. Geſangs⸗Wettſtreit Nachdem das zur Durchführung obigen Sänger⸗ feſtes nötige Komitee endgültig gebildet iſt, findet am Donnerstag, den 27. Okt. abends halb 9 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz eine wärts halbe Preise. Was bietet die Tierschau? 5. Tierschau findet nur Mittwoch, den 30. Okt., vorm. 10-1 Eintritt Ełwachsene 1 Mk., Kinder 50 Pfg. zeigt in seiner Tierschau z0ologische Reichtümer wie sie kein 200- logischer Garten der Welt aufzuweisen hat, u. a. 22 indische Elefanten, 16 Königtiger, 58 Löwen, IZ Polarbären, 200 Pferde aller Kassen usw. Ohne Extra-Eutree sind mit der Tierschau verbunden: NMassenkonzert der 100 Sarrasani-Muſiker und Vorführung der echten Siouxindianer, die Sarrasani aus Uhr statt: Amerika holte. Der ganze Sarrasani Kormrmt nach Worms. 6. Sarrasani spielt mit seinem ganzen, Absolut voll- Ständigen Unternehmen in Worms. eine„Teilung“ der Sarrasani-Schau sind unsinnig und falsch. Aus technischen Gründen wäre eine solche überhaupt unmöglich. Das ganze luventar, Tiermaterial, Personal und Was sonst zum übrigen Programm gehört, wird immer, erst nach Beendigung des Gast- spiels überführt. Deshalb wird auch Sarrasanis Abschiedsvorstel- jung stets in aller kuhe mit absolut ungekürzten Programm durch- geführt. Besorgen Sie lhre Karten im Vorverkauf. 7. Es ist noch keine Vorstellung ausverkauft, aber besorgen evtl. telefonisch. stellen: Circuskasse(täglich ab? Uhr morgens durchgehend ge- öffnet) Tel. 1911/12. Verkehrsverein Worms platz, Fel. 6 u. 600. Zigarrenhaus Peter Bernhard, Stephausgasse, Aller Losung muß nun heißen: AUF ZU SARARRASANI! Donnerstag, 31. Okt., nachm. 3 u. abends 8 Uhr Nur 4 ſage 22. 5 — Sie sich hre Karten rechtzeitig, Letzte Vorstellungen: n a. m. Ferner Sarrasani] TLeufelsgabeſjo Liebling aller macher, die Alle Gerüchte über JTOGR-STOSC Tiger. Ferne und noch viel kreise haben gehen lassen, Auslandsreise usw. sind von erkundige sick Vorverkaufs- E. V., Am Luther- mit 150 Pakiren, Schlangentänzerinnen, arabischen Akrobaten, u. Gauklern, Zopfakrobaten, tibetanischen Gladiatoren, mongolischen Chinesenmädeln. Schrägseilläufer. Altmeister Schuhmanm mit pferdemassendressuren. Burckhardt-Focoit. der Klassiker der Hohen Schule. Ferner: Meyer-Florio auf dem Schulkamel. Artonis und Kansas; den Doppelsalto vorwärts dreht. Ferner: Der kleine Francois, der Programm eine äuſterst heitere Note verleihen. ELEPAITEUI. Ferner: Für günstige Verkehrs möglichkeit zum und vorn 12. Die Bewohner der Umg. von Worms im weitesten Um- quem zu besuchen und sollten sich diese Gelegenheit nicht ent- tionsvorsteher, Post, Zeitungsverlag. „ Jahrmarkt in Pekinng mit 30 chinesischen ngleuren, Asiens beste Reckturner mit 60 tanzenden Ferner 22 Japaner, darunter die berühmten Ferner: Prunkbhalletts mit 80 Tänzerinnen. Ferner Ferner: Ferner: Lufttruppen, bei Artonis Elvira, die einzige Dame, die Kinder von Island bis nach ludien, zahlreiche Spaß- durch sprühende Witze und gesunden Humor dem Ferner: DlREK- H-SARRRASA ENI NT SEIbIER HEKDOE NDISCHER eutweder Polarbären oder Löwen oder r: Kapitän Frohns unübertroffene Seelöwen Dies e weitere Attraktionen in jedem Programm. Circus ist gesorgt. Gelegenheit Sarrasanis Vorstellungen in Worms be- da Sarrasani in den nächsten jahren infolge längerer nicht wiederkommt. Extrazüge, Extra- Omnibus, und nach jeder Richtung eingelegt worden. NMan bei den zuständigen Stellen: Bahnverwaltung, Sta- Konitee⸗Gitzung mit wichtiger Tagesordnung ſtatt. Es wird dringend um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Einzelladungen erfolgen nicht mehr. Der J. festnräsident: Mayr, Rektor. Miernheim Rathausstraße 50 Lorscherstraße 8 Gutes billiges Schwarzbrot 4 Pfund Leib 78 Pfg. Steinmetzdrot, Kölner Schwarzbrot Dr, Klopferbrot Jungbauern⸗ Verein. Zu der am Donnerstag abend halb 9 Uhr im Gaſthaus„zum Ochſen“ ſtattfindenden Verſammlung laden wir unſere Mitglieder höflichſt ein. Tages ordunug: Vortrag über die rationelle Geflügelzucht vom Tierzuchtinſtitut der Landesuniverſität Gießen. Freunde und Intereſſenten ſind herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Zu dem vom Jung- bauern⸗Verein am Don⸗ nerstag Abend ¼9 Uhr im Ochſen veranſtalteten über„Rationelle Geflügelzucht“ Club der Geflügelzüchter 1926 vortrag 22 werden Mitglieder gebeten zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. IU Uerpgcnen: 2 Zimmer u. Oberlück 7 Gewann Nr. Küche 17 Winterskiſte Nr. 1 zu erfragen ſofort zu mieten geſucht. Steinstr. 10] Von wem, zu erfrag. in der Geſchäftsſt. d. Bl Quitten Wohnung unſere zu werkanfen a 2 Zinner U. Küche Niaen von jungen Leuten. Weinheimerſtraße 15. Von wem, ſagt d. Verlag fol. frische örbienen 1 Slben 3 fg. 43 Proz. Rabat 1 Jchreide 3— r 77 ehr geehrte Hausfrau! Kommen Sie heute Abend zu unſerer letzten Vorführung um 8 Uhr im Fürchten Sie ſich vor Ihrer großen Wäſche 2 Das iſt unnötig, wenn Sie mit unſerem unverwüſtlichen Meſſing⸗Waſchkompreſſor waſchen. „Fürſt Alexander(Kleiner Saah. iernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Fei ag. onn⸗ eiertage.— Bezugsprei 1.5 115 frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſcktige inſerlerte 1 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich ei 5 albjährlich einen Fahrplan ſowie ei 5 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaſtbſtele u. Füim He kung Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117— Telegramme: Anzei i i legra ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Feanfuunt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Veschuftsſtelle Nathanlſtt Ar. 248 Donnerstag, den 2 Neueſte Telegramme Stürme im amerikaniſchen Seengebiet. Chicago, 24. Okt. Irn oberen Seengebiet hat ein Sturm erheblichen Schaden angerichtet und die Schiffahrt lahmgelegt. Mehrere Dampfer ſind aufgelaufen; der Etzdampfer„Exdulath“ iſt bei Gravel Island geſtrandet. Die 32köpfige Beſat⸗ zung iſt gefährdet. Die Güterwagenführe„Mil⸗ waukee“ iſt ſeit 15 Stunden überfüllig. Auch am Ufer⸗ Boulevard von Chieagn hat der karte Wellenſchlag großen Schaden verurſacht. Zulammenbruch der Kieler Bank Kiel, 24. Okt. Die Direktion der Kieler Bank hat große Verluſte, die aus dem Kreditgeſchäft und unlauteren Manipulationen entſtanden ſind,. durch Buchfülſchungen der Kontrolle des Auf⸗ ſichtsrates entzogen. Die Verluſte betragen nach vorläufiger Schätzung 3 Millionen Mark. Das Aktienkapital iſt als verloren anzuſehen; die Gläubiger erleiden erheblichen Schaden. Die Deutſche Bank hat angeſichts des ſchweren Vertrauensbruches der Direktion ihre Unterſtüt⸗ zung verſagt, ſo daß die Kieler Bank ihre Zah⸗ lungen einſtellen mußte. * Der italieniſche Kronprinz hat ſich Prinzeſſin Marie von Belgien verlobt. „Graf Zeppelins“ Spanienfahrt Graf Zeppelin über der Rhone⸗Mündung. wtb. Paris, 23. Okt. Das Luftſchiff Graf Zeppelin hat 12,30 Uhr franzöſiſcher Zeit Nimes in großer Höhe überflogen und wurde 13,40 Uhr franzöſiſcher Zeit über der Rhonemündung geſichtet. mit der Ueber Barcelona. wtb. Barcelona, 23. Okt.(Radio.) Das Luft⸗ ſchiff Graf Zeppelin wurde um 3,30 Uhr nachm. über der Stadt geſichtet. * Barcelona. 24. Okt. Das Luftſchiff Graf Zep⸗ pelin hat die Stadt um 16.30 Uhr geſtern nach— mittag überflogen. Beim Ueberfliegen der Gegend von Toulon hat Dr. Eckener in Erinnerung an die Aufnahme, die er bei der Notlandung des Luftſchiffes in Cuers gefunden hatte, an den Unterpräfekten von Toulon und an den Marinepräfekten Begrü⸗ ßungstelegramme gerichtet. Der Marinepräfekt hat Dr. Eckener durch Funkſpruch geantwortet: „Ich bin Ihnen für Ihre Erinnerung ſehr ver⸗ bunden und wünſche Ihnen gute Reiſe.“ Deutſches Reich Ein politiſches Flugblatt als Poſtwurſſendung. ö Berlin, 23. Okt. Reichsinnenminiſter Seve⸗ ring ſoll, wie man hört, beabſichtigen, ein Flug⸗ blatt gegen das Volksbegehren als Poſtwurf⸗ ſendung allen deutſchen Haushaltungen zu⸗ zuſtellen. Im allgemeinen läßt die Poſtordnung Mitteilungen politiſcher oder religiöſer Art als Poſtwurfſendungen nicht zu, jedoch unter- liegt das Reich als Hoheitsträger der Reichs⸗ poſt nicht den Beſtimmungen der Poſtordnung. Thüringens Regierung zurückgetreten. Weimar 23 Okt. Die Thüringiſche Regierung hat geſtern abend ihren Rücktritt erklärt. Die Landtagsauflöſung ſteht unmittelbar bevor. Als Termin für die Landtagsneuwahl werden der 1. bezw. der 15. Dezember genannt. Ausland Der Polflug des Zeppelins.— Amerika rüſtet. Waſhington, 23. Okt. Das Kriegsamt hat im Hinblick auf den nächſtjährigen Polflug des Zep⸗ pelins die Flugbehörde in Alaska angewieſen, dem Fafckene en dulstn wied del Graf deb belfr⸗ in a wir r„Gr in“ Brennſtoff einnehmen. f 275 1 1 f Höhe von 18000 RM., da Wirtz auch alle Neben⸗ (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt 1 ß fü. i 9 abg 6 5.— Annahmeſchluß für Inſerat i. Seſchäſtsstele größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme 915 tenden in e elle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Veutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei eic der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 5 0 ri* ei 2 ei 6 b li i 9 2 2 J Sir U 9 chkeit berü ſi i Für di Pla vor ch riften bei luz igen werden nach Mö 1 ick chti k. FUr die Au nahme an beſtimmt vor geſch riebenen Tagen kann edoch eine Gew äh* nicht übernommen Werbe 4. Oktober 1929 Darf ein Beamter für das Votesbegehren eintreten? Die Entscheidung des Licatsgerichtshokes Der deutſchnat. Antrag ank einstweilige Verfügung abgelehnt wib Leipzig, 23. gerichtshof hat in Sachen Volksbegehren folgende Okt.(Radio). Der Staats⸗ kurz nach 4 Uhr nachmittags vom Meichsgerichts⸗ präſidenten Dr. Buanke Beſchluß gefaßt: Der Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung wird zurückgewieſen. * verkündeten In der Begründung dieſes Beſchkuſſes heißt es, der Staatsgerichtshof habe in ſeiner bisheri— gen Praxis gegenüber Anträgen auf Erlaß von einſtweiligen Verfügungen große Zurückhaltung geübt. Er habe bisher erſt zwei ſolcher Verfü⸗ gungen erlaſſen. In einer Verfaſſungsſtreitigkeit innerhalb eines Landes ſei eine ſolche Anord— nung noch nicht erfolgt. Im vorliegenden Falle ſei der Erlaß deshalb ausgeſchloſſen, weil die Be— ſchränkung der einſtweiligen Verfügung auf die Regelung eines einſtweiligen Zuſtandes unmög⸗ lich ſei. Die Verſügung würde hier ſtets zugleich eine Entſcheidung über die Hauptſache enthalten. Die Beſugnis der preußiſchen Beamten, ohne Rückſicht auf ihre Beamtenſtellung ſich in die Ein⸗ tragsliſten für das Volksbegehren einzuzeichnen und ſpäter an der Volksabſtimmung teilzunehmen ſei Gegenſtand des Hauptklageantrages und bilde den eigentlichen Streitbunkt der Parteien. Es würde deshalb eine Verkürzung der Rechte des Antraagegners bedeuten, wenn ſchon jetzt in dem Verfahren über die einſtweilige Verfügung, die nicht mit den vollen Rechtsgarantien des Geſetzes über den Staatsgerichtshof und der dazu erlaſſe— nen Geſchäſtsordnung umkleidet iſt, der fachliche Streit entſchieden werden wird. Der Antrags- gegner kbune verlangen, daß ihm Gelegenheit ge— geben werde, die Einwendungen, die er der Kla— gebegründung gegenüber geltend machen will 5 D ori haf 2773 775 6 dem Staatsgerichtshof ausführlich darzulegen. ä 3. Der Streit über die Tragmeite der Ver⸗ faſſungsartikel, die den Beamten die Frei⸗ heit ihrer volitiſchn Geſinnung und ihrer Meinung gewährleiſteten. könne alſo jetzt noch nicht entſchieden werden. Damit er⸗ weiſe es ſich aber auch als unmöglich. die beantragte einſtweilige Verfügung, deren Zuläſſigkeit ſachlich von der Entſcheidung dieſes Streites abhänge, zu erlaſſen. Sich auf eine bloße vorläufige Prüfung der ge⸗ kennzeichneten Streitfrage zu ſtützen, würde we— der der Siellung des Staatsgerichtshofes ange— meſſen ſein, noch auch den Belangen der Antrag— e genügen. Denn damit würde an der Verwirrung in der Beamtenſchaft. deren Klä— rung ſie von der einſtweiligen Verfügung erhoffe nichts geändert werden. Der Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung müſſe daher ab⸗ gelehnt werden. Die Kubineitskrise in Franhreich wtb. Paris, 23. Okt.(Radio.) Staatspräſi⸗ dent Doumergue ſetzte heute ſeine Bemühungen um die Regierungsneubildung fort. Er empfing zunächſt den Senatspräſidenten Doumer und Bouiſſon erklärte beim Verlaſſen des Elyſee * 8 8— 1* N— f N 5 langwierig und werde nur ſchwer 85 öſt werden können, da die Lage undurchſichtig alsdann den Kammerpräſidenten Boniſſon. Schweres Einſturzunglück 14 Verletzte, 3 Tote, 1 Vermißter. witb Beuthen. 23. Okt.(Radio). Im Neubau des Städtiſchen Hallenſchwimmbades an der Pro⸗ menade ſtürzte heute nachmittag, vermutlich in⸗ folge einer plötzlichen Bodenſenkung, eine Mauer ein und riß eine Betonbecke mit in die Tiefe. Aus den Trümmern wurden 14 Verletzte gebor⸗ gen, darunter 4 Schwerverletzte. Mehrere Arbei⸗ ter befinden ſich noch unter den Trümmern. Ob ſie noch lebend geborgen werden können, ſteht N Beuthen 24. Okt. Aus den Trümmern der geſtern nachmittag zuſammengeſtürzten Schwimmhalle wurden bis Mitternecht drei Ar⸗ beiter als Leichen geborgen. Es liegt noch ein Vermißter unter den Schuttmaſſen. Im Krankenhaus befinden ſich drei Schwer⸗ und vier Leichtverletzte. Die übrigen ſieben Ver⸗ noch nicht feſt. letzten konnten bereits entlaſſen werden. Der Breslauer Bestechungssuundal Merkwürdige Submiſſionspraxis Breslau, 23. Oktober.(Radio). Ueber den be⸗ reits gemeldeten Aufſehen erregenden Korrup— tionsſkandal und über die Art der Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten an die Firma Wirtz melden die Blätter noch folgende Einzelheiten: Teils kamen freihändige Aufträge in Frage, teils Auf⸗ träge im Submiſſionsverfahren und teils Auf⸗ träge aufgrund eines Koſtenanſchlags. Im Sub⸗ miſſionsverfahren war zwiſchen der Firma Wirtz und den Beamten der Bauämter im allgemeinen folgende Praxis üblich: Die Firma wußte ſtets ſehr genau, wie niedrig das Angebot im Einzel- falle ſein mußte, damit ihr der Zuſchlag erteilt wurde. Mit dieſem Angebot konnte ſie natürlich nichts verdienen. f Daher ging ſie darauf aus. nach Erhebung des Zuſchlages und nach Beginn der Arbeiten den Auftrag im Einvernehmen mit den ihr befreundeten Beamten entſprechend zu erweitern. So betrug z. B. der Submiſſionsbetrag bei den Arbeiten im Eliſabeth⸗Gymnaſium 4500 M. Der endgültige Rechnungsbetrag erreichte jedoch eine arbeiten an ſich brachte. Bei einer Volksſchule be⸗ lief ſich die Submiſſionsſumme 2 9000 RM. der Rechnungsbetrag dagegen erreichte 12000 M. Bei einer anderen Volksſchule war der Submiſ⸗ ſionsbetrag mit 6000 RM angegeben, der Rech⸗ nungsbetrag belief ſich auf 13000 bis 14000 RM. Dazu kam, daß mitunter— z. B. bei der Volks⸗ ſchule an der Roſen- und Mathiasſtraße— die Arbeiten aufgrund privater Vereinbarungen ſchon längſt in Angriff genommen waren und erſt ſpäter Koſtenanſchläge gemacht wurden, die na⸗ türlich nicht niedrig ausfielen. Gegen Wirtz ſind nicht weniger als ſechs Strafanzeigen erſtattet. u. a. wegen Konkurs- betrugs und Pachtbruches. Die Unterſuchung gegen Breslauer Beamte. wib Breslau, 23. Oktober. Das Städtiſche Preſſeamt teilt mit: Die Ermittellungen über private Geſchäftsbeziehungen zwiſchen ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten techniſcher Dienſtſtellen und der Firma Kaſpar Wirtz liegt in den Händen des Obermagiſtratsrates Dr. Weiß. Zur Hilfe⸗ leiſtung iſt der von dem Oberbürgermeiſter bei 46. Jahrgang Schwere Erkramung d von Bülom e Fürſt Bernhard von Bülow, der jetzt 81⸗jährige ehemalige deutſche Kanzler iſt— wie gemeldet— in Rom, wo er den Minter verbringt, an einer ſchweren Influenza erkrankt, die bei ſeinem Alter zu Beſorgniſſen veranlaßt. der Stadt informatoriſch beſchäftigte Regierungs⸗ aſſeſſor Quabbe zugewieſen worden. Im übrigen muß bei dem gegenwärtigen Stand der Ermitt⸗ lung davor gewarnt werden, es als erwieſen an— zuſehen. als ob alle Beamten und Angeſtellten, die Privataufträge an Wirtz erteilt haben— von manchen Seiten iſt die Zahl 40 genannt worden — ſich in Verbindung hiermit disziplinariſch ſtraf— bar gemacht haben. Das ſoll ja erſt durch die Ermittlung feſtgeſtellt werden. Die Flucht Dr. Arons Berlin, 23. Okt. Die polizeilichen Ermitte⸗ lungen haben ergeben, daß die Flucht des Rechtsanwalts Aron und ſeiner Frau von langer Hand ſorgfältig vorbereitet war. Die beiden Dienſtmädchen waren an dem betreffen— den Tag grundlos beurlaubt worden. Während ihrer Abweſenheit hat das Ehepaar anſcheinend alles Wertvolle in die Koffer gepackt. Die Stadt Dresden iſt durch die Machen— ſchaften des Notars um 1 Million Mark ge⸗ ſchädigt. Das geſamte Beſitztum Arons iſt gepfändet worden, um die Anſprüche der Stadt Dresden ſicherzuſtellen. ö Berlin. 23. Oktober. Wie die weitere Unter— ſuchung der Angelegenheit Aron ergab, hat dieſer nur die Stadt Waldenburg außer Dresden, be— trogen. Der Schaden Waldenburgs dürfte ſich auf etwa 000 000 bis 800 000 Mark belaufen, während Dresden eine Einbuße von 100 000 bis 200 000 RM. erleiden dürfte. Die Unterfuchung gegen Dr. Aron. with Berlin. 23. Oktobr. Die weitere Unter— ſuchung zur Klärung der Veruntreuungen des Berliner Notars Aron hat ergeben, daß die Wert— papiere, die dieſer von den Gemeinden als Dek— kung für die von ihm gegebenen Kredite erhal⸗ ten und weiter lombardiert hat, nur in dem Fall der Stadt Waldenburg verſchwunden ſind. Dieſe Papiere hat Dr. Aron anſcheinend an verſchiedene Stellen verkauft. ſodaß der Stadt ein Verluſt von 600 000 bis 800 000 Mark erwachſen dürfte. In den anderen Fällen befinden ſich die durch meh⸗ rere Hände gegangenen Obligationen bei einer Berliner Großbank, wo ſie eingelöſt werden kön⸗ nen. Der Stadt Dresden dürfte nach einer Kor⸗ reſpondenzmeldung ein Verluſt von etwa 100 000 bis 200 000 Mark erwachſen, da Dresden den Reſt der durch Weiterlombardierung fällig geworde⸗ nen Kredite zahlen muß. Man nimmt an, daß Aron bereits über die Grenze entkommen iſt. Te. Tragödie im Grunewald. wtb. Berlin, 23. Okft. Im Grunewald wurden heute mittag die 29 Jahre alte Kran⸗ kenſchweſter Hanna Mihr tot und der 263jähr. Bureauangeſtellte Hans Arondt, beide aus Wittenberge, mit einer Kopfverletzung auf⸗ gefunden. Nach ſeinen Angaben hat die Mihr ihn zu erſchießen verſucht, und ſich ſelbſt getötet. oeh! bier üb r- die stlarelz lud uuvetbeſſerlich: (Ein Interview durch's Telefon. Um endlich mal Klarheit über den Berliner Kuhbandel 91 5 rief ich Böß an. Er be⸗ fand ſich ge 1 Lunch im Rathaus von Angeles. 2 alich etwas ungehalten über die Störung. Aber als er hörte wer zu ſprechen wünſchte, da hellten ſich ſeine Geſichtszüge wie⸗ der auf. „Hallo! Hallo! Miſter Böß! Ik bin here. Yes. Munich.“ „Ah, Sie ſind's, mein Beſter. Das iſt nett von Ihnen, daß Sie an mich denken. Doch was ſagt man drüben bei Euch über die großartigen Emp⸗ fänge, die mir der Pankee hier bereitet. Iſt doch einfach knorke, wat?“ „O, Miſter Böß! Wir ſind entzückt über die herzliche Aufnahme drüben; muß ja berauſchend ſein, ſich ſo feiern zu laſſen.“ „Allright!“ lachte Böß. „Während hier alles drunter und drüber gehi“ fuhr ich fort.„Sie wiſſen ja, lieber Freund die Geſchichte mit den Sklarekts“ „Ah ſo, hm, aber ganz richtig. Hätte faſt nicht mehr dran gedacht. Nun hören ſie zu, lieber Freund: Ich ſprach eben mit meinem Kollegen von Los Angeles darüber. Was der ſagte, wollen Sie wiſſend„Nun“, meinte er,„mein lieber Kollege Böß, ſie werden doch wegen ſo einer Bagatelle nicht einfach Hals über Kopf abreiſen und unſere ganzen Dispoſitionen über den Hau⸗ fen werfen. Das geht doch nicht. Denken Sie, daß der Golfelub Ihnen morgen Abend ein Soupe. gibt. Wollen Sie die Herren durch einen unüber⸗ legten Schritt denn um ein gutes Abendeſſen bringen? Und ſagen Sie ſelbſt: Was heißt es: 20 Millionen. Je nun. Man wird eben die Um⸗ lagen erhöhen. Ich ließe mir keine grauen Haare über die Angelegenheit eines Trinkgeldes wachſen. Blerhen Sie mein Beſter Böß. Tun Sie mir den Gefallen und bleiben Sie... Sie erkennen dar⸗ aus“, meinte Böß zu mir,„daß ich nicht vorzeitig von hier weg kann. Ich würde tatſächlich den Kredit Berlins ſchädigen, wollte ich mir den An⸗ 11 95 geben, baß die paar Millionen eine Rolle ſpielen.“ „Ja, aber die Geſchichte mit dem Pelzmantel.“ „Sehen Sie,“ ſagte Böß zu mir,„die Sache macht mir ſelbſt noch zu ſchaffen. Ich muß mal nach einer vernünftigen Ausrede ſuchen. Aber Sie verſtehen mich. O. dieſe Frauen ſind doch an allem Unglück ſchuld. Ich hab es ſchon immer ge⸗ ſagt: O, dieſe Frauen!— Aber abgeſehen davon: Es iſt auch techniſch nicht zu machen, daß wir früher abreiſen.“ „Gibt es denn keine Flugzeuge in Amed ikar“ wagte ich zu bemerken. „Wie?“ begehrte da der Oberbürgermeiſter auf. „Freund, wo haben Sie Ihren Verſtand gelaſſen? Glauben Sie denn ein Flugzeug koſtet nichtsd Was denken Sie, was mir der Magiſtrat erzäh⸗ len würde, wenn ich mit dem Flugzeug durch Amerika fahre? Wie können Sie mir einen ſol⸗ chen Luxus bei den teuren Zeiten zumuten, wo wir doch ſo wie ſo bedacht ſein müſſen, jeden Pfennig zu ſparen.“ „Man wird aber....“ „Allright“, unterbrach er mich,„ich werde beim Lunch vermißt!“ i Und weg war er. Aber mir ſchwant ſo etwas von einem netten Empfang des Stadtoberhaupts bei ſeiner Rückkehr. Hamar Aus Naß und Fern Worms., 23. Okt. Beſatzungstruppen verlaſſen Worms. Am letzten Samstag hat eine weitere Kompagnie Infanterie unſere Stadt verlaſſen. Sie wurde nach Kaiſerslautern verlegt. Für den nächſten Monat ſoll, wie wir hören, eine wei⸗ tere Verringerung der hieſigen Beſatzung vor⸗ geſehen ſein. Das verlorene Li ed. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Oiteratur⸗Büro, Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. (41. Fortſetzung.) Faſt erſchrocken trat Joachim einen Schritt zu⸗ vück. Dann ſagte er ruhig und kühl:„Ich habe dir geſtern verſichert, daß ich dir weder zürne, noch dir irgendwelche Schuld beimeſſe, Camilla, ctuch, daß ich nicht dein Feind bin. Wenn ich dir dienlich ſein kann, ſei es bei der Gründung deiner neuen Exiſtenz, ſei es in irgendwelchen anderen äußeren Lebensverhältniſſen, ſo findeſt du mich ſtets bereit. Aber über eines, Camilla, mußt du bir klar ſein: Von Liebe empfinde ich nichts mehr für dich, keinen Schatten mehr.“ Und da er die Tränen in ihren Augen aufſteigen ſah, reichte er ihr die Hand und fügte weicher hinzu:„Verzeihe, wenn ich dir weh tat. Aber dieſe Offenheit war ich dir ſchuldig.“ „So ſoll es für ewig zu Ende ſein? Niemals ſoll ich deine Liebe wieder erringen können?“ Es iſt zu Ende, Camilla.“ „Warum ſoll es denn zu Ende ſein? Sieh, ich will nur noch für dich leben, dir keine trübe Stunden im Leben je wieder bereiten. Um deine Liebe will ich dienen, bis du mich wieder an dein Herz ziehſt!“ Sie rang die Händ in wilder Ver⸗ zweiflung und machte Miene, ſich vor Joachim auf die Knie zu werfen. n Peinlich berührt wendete er ſich zur Seite. Da ſtreifte Camillas Blick ſchnell die elektviſche Ubr, die über der Tür an der Wand eingelaſſen war. Sie zeigte eine Minute vor ſechs. „Weshalb ſtößeſt du mich erbarmungslos und ohne Hoffnung zurückb“ begann ſie von neuem zu flehen.„Fühlſt du de ts, gar nichts mehr chon Wieder U Ein Verteidiger it diesmal der Schwussler witb. Berlin, 23. Okt.(Radio.) Im Unterſuchungsgefängnis Moabit iſt man einem neuen Fall von Spirituoſenſchmuggel an die Gebrüder Sklarek auf die Spur gekommen. Die Sklareks hatten Zellen erhalten, die als beſonders ſicher galten und von erprobten Be⸗ amten bewacht wurden, um neue Durch⸗ ſtechereien zu verhindern. Dieſe Hoffnung der Juſtizbehörden hat ſich nicht e rfüllt. Die Beamten ſtellten feſt, daß die Sklareks ſich im Veſitze von Cognac, Wein und von gewiſſen Medikamenten befanden. Der Fall erhält eine beſondere Bedeutung dadurch, daß die Wächter beobachtet haben wol⸗ len, daß a a einer der Verteidiger, und zwar Rechtsanwalt Nobert Punge, in der Aktentaſche ſeinen Mandanten dieſe Dinge in die Zelle gebracht habe. Die Staatsanwaltſchaft eder Alkohol in den wurde benachrichtigt, und eine ſofortige Durchſuchung der Unter⸗ ſuchungszellen ergab, daß die Brüder Sklarek tatſächlich über Cognac, Wein, ſowie über Medikamente verfügten. Dem Rechtsanwalt Punge iſt bis zum Abſchluß der Unterſuchung das Betreten des Unterſu⸗ chungsgefängniſſes verboten worden. Der Ueber⸗ wachungsdienſt vor den Zellen der Gebrüder Sklarek hat außerdem eine weitere Verſtärkung erfahren, und die Zusammenkünfte der drei Gefangenen mit ihren Ehefrauen und Vertei⸗ digern uſw. ſollen unter beſondere Kontrolle geſtellt werden. Wenn die Angaben der Gefängnisbeamten zutreffen ſollten, würde Rechtsanwalt Punge ſich nicht nur vor der Anwaltskammer, ſon⸗ dern auch vor den Juſtizbehörden zu rechtferti⸗ aen baben. W 55 92 858 52 88 8 8 N ee Böbingen b. Landau, 23. Okt.(Schießen de Einbrecher.) In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ſuchten vier Einbrecher den Ort heim. Sie hatten bereits in einigen Häuſern Geflügel, Kleider uſw. erbeutet, als ſie von Einwohnern entdeckt und verfolgt wurden. Da⸗ bei ſchoſſen ſie auf ihre Verfolger, trafen jedoch glücklicherweiſe niemanden. Im Verein mit der Gendarmerie von Oltdorf gelang es, die vier Burſchen in einem nahen Wald feſtzuſtellen. Es handelt ſich um Vorbeſtrafte aus Speyerhof. Landau, 23. Okt.(Die erſten Rekru⸗ ven in Landau.) Die vom Oberrheiniſch. Landesdienſt veröffentlichte Nachricht, daß 6 000 franzöſiſche Rekruten in die Pfalz kom⸗ men, erhält eine Beſtätigung durch die Tatſache, daß geſtern abend und heute früh am Landauer Bahnhof etwa 50 Rekruten aus Innerfrankreich angekommen ſind. Die mit dem Weißenburger Zug angekommenen Rekruten waren noch in Zivilkleidung. Beerfelden(Odenwald), 22. Okt. Bau einer katholi ſchen Kirche. Die katholiſchen Ein⸗ wohner des Städtchens Beerfelden und der Um⸗ gebung mußten ſeither ihren Gottesdienſt in der hieſigen Schule abhalten, da ihnen ein Gotteshaus fohlte. Durch eine hochherzige Spende von Herrn . S. Roſentahl⸗Newyork, eines geborenen Ber feldeners, iſt es nun möglich, eine katholiſche Kirche zu errichten, mit deren Bau jetzt begonnen wurde. Der Spender übernahm zwei Dritiel der Baukoften und ſtiftete außerdem zwei Glocken, die Altarausſtattung und den Betrag für eine Orgel. Offenbach, 23. Oktober. An Rauchvergif⸗ tung geſtor ben. Ein Mann, der ſich am ver⸗ gangenen Samstag in einem rauchigen Zimmer eine Rauchvergiftung zugezogen hatte und in das Krankenhaus geſchafft werden mußte, iſt am Mon⸗ a tag früh an der Rauchvergiftung geſtorben. Wie wir hören, handelt es ſich hier um einen Geiſtes⸗ kranken, der in eine Heilanſtalt untergebracht werden ſollte. Man nimmt an, daß er das Feuer ſelbſt gelegt hat. ſlt Heßloch. 22. Okt. Unfall. Ein 15jähriger Schüler von hier erlitt kürzlich einen Beinbruch. Als er jetzt mit ſeinem Gipsverband die Treppe zu ſeinem Schlafzimmer emporſteigen wollte, rutſchte er aus und fiel ſo unglücklich, daß er einige Zentimeter oberhalb des ſchon gut ver⸗ heilten Bruches einen neuen Beinbruch davon— Lokales Wenn die Gärten ſterben um die ganze Schwere der Tragik im Pflanzen⸗ leben zu erfaſſen... So iſt auch wohl uns zu⸗ mute, wenn die Sonne des Lebens kühler auf unſeren Wegen ſcheint. Wie froh waren die Pflanzen im Frühjahr erwacht, wie hatten Käfer, Schmetterlinge und die vornehmen Libellen um die lieblichen Blüten getanzt, werbend und lie⸗ bend. Die Menſchen ſangen Preislieder auf Blu⸗ men und Frühling und Sommer. Da hatte es ſich zu blühen gelohnt, denn die fleißigen Hände der Hausfrau oder des Mäd⸗ chens pflegten die Gartenzier, und mancher Vor⸗ übergehende, ar ſtehen geblieben und hatte die⸗ ſes Blühen der wieder erwachten Natur bewun⸗ dert. Nun aber will ſich keiner mehr die Mühe geben, die Spätlinge zu pflegen und zu gießen. Keiner fragt mehr, ob ſie hungern oder durſten, keiner kommt mehr ſtrahlenden Auges zu ihnen, um ſich ihrer zu freuen und anzunehmen. Der Sommer mit ſeinen Melodien und dem Geſang der Vögel iſt verſtummt. Alle die lustigen Sanger haben längſt ihr Abſchiedslied über die kahlen Felder geſandt und uns verlaſſen. Von den Blüten ſtarb eine nach der anderen, und eine neue Farbenwelt entſtand, eine ſtumme, aber nicht minder ſchöne. Noch ahnen die letzten Gar⸗ tenblumen nicht, daß ſie das Feierkleid abgeben, das die Natur vor ihrem Sterben noch einmal anzieht. Denn noch einmal will ſie unwiderſtehlich ſchön ſein, dieſe bezaubernde, in allen Lichtern brennende Welt des Vergehens. Hinter den Kuliſſen dieſer Farbenpracht aber lauern nach einem unerbittlichen Geſetz der Na⸗ tur bereits der erſte Froſt und eine kalte, weiße Sonne,— verſinkende Schönheit, verlöſchendes Glühen.— Kaltherzig gehen die Menſchen durch ihre Gärten,— es lohnt ſich nicht der Mühe, die ei, drei Spätlinge noch zu pflegen. ö 5 ö 6 35 Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats Gratis! 80 N W lelen ie Bedeutung der Geſti ellung für Heſſih Vom Club der Gef heim wird geſchrieben?n: 1996 Die Ausſtellungen find hauptſächlich und in hervorragender Weiſe ein Mittel, die Aufmerkſam⸗ keit der Behörde, fowohl wie weitere Kreife beſon⸗ ders die Landwirte, auf die Geflügelzucht und ihrer Bedeutung zu lenken. Es ſei nur kurz auf einige dieſer Punkte, nämlich auf die hier, wie für die Züchterarbeit hochanzuſchlagende belebende Wir⸗ kung, dann auf den belehrenden und erzieheriſchen Wert dieſer Einrichtung hingewieſen.(Reuerdings iſt nun neben die herkömmliche Ausſtellung, noch das Wettlegen getreten, als Hauptförderungsmitttel auf dem Gebiete der Geflügelzucht. Beide machen ſich keine Konkurrenz, ſondern ergänzen ſich nur. Die Heſſiſche Landesuniverſität in Gießen, als Forſchungsinſtitut veranſtaltet alljährlich ſolch ein Wettlegen, bei dem alle Wirtſchaftsraſſen beteiligt ſind, und Monats- ſowie Jahresberichte in den Landwirtſchaftlichen und Jachzeitungen bekannt.) Die Ausſtellung, die die Allgemeinheit auf die Geflügelzucht aufmerkſam macht, appeliert 1. an das Auge des Menſchen, an ſeine Gefühle für Schönheit der Farben und Formen, 2. ſie zeigt uns den Hochſtand der Zuchten, hinſichtlich des ſtandartmäßigen Aeußern der Tiere, denn wir kön⸗ nen nur durch Raſſezucht zur Leiſtungszucht ge— langen, 3. iſt ſie eine wirkſame Reklame für gute Zuchten, und macht auf evtl. Fehlſchläge den Züch⸗ ter durch anerkannte Richter aufmerkſam, daß man auf dem richtigen Wege iſt, zeigt die Bewertung. Es freut ſich jeder Züchter, wenn er unter den Erfolgreichen iſt. Es werden die weniger Erfolg⸗ reichen dazu erzogen, die von hervorragender Ab⸗ ſtammung gehaltenen Tiere durch rationelle Fütte⸗ rung und Haltung auf zweckentſprechende Aufzucht zu achten. Die Erfolgreichen wirken als Pioniere des Fortſchritts. Unter dieſen Geſichtspunkten wurde in den monatlichen Verſammlungen des Clubs der Geflügelzüchter 1926, Viernheim be⸗ ſchloſſen, eine Geflügelausſtellung am 26. bis 28. Oktober 1929 im Saale des Gaſthauſes z. Fürſten Alexander abzuhalten. Jedes Mitglied des Clubs wird bemüht ſein, dort ſein beſtes Tier zu zeigen. Der Club der jetzt über 170 eigene Ausſtellungs⸗ käfige verfügt und im Beſitze einer größeren Brut⸗ maſchine iſt, iſt wirklich auf dem Wege, die Ge⸗ flügelzucht zu fördern. Jedem Freund und Gönner der Geflügelzucht ſowie des Clubs empfehlen wir den Beſuch der Ausſtellung am Sonntag, den 27. Oktober, der Montag ſoll für die Schulen freige⸗ halten werden. Auch iſt Intereſſenten Gelegenheit geboten, ſich mit guten Hahnen und Hühnern für die nächſtjährige Zuchtperiode einzudecken. Bekanntmachung. Betr.: Wohnungsnot; hier die Erſtellung von Not- wohnungen. Die zur Erſtellung eines Schuppens erforder- lichen Maurer⸗, Zimmerer-, Schreiner- u. Schloſſer⸗ arbeiten ſollen öffentlich vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen auf un⸗ ſerem Baubüro zur Einſicht offen, woſelbſt auch Angebotsformulare erhältlich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis Dienstag, den 29. ds. Mts., vormittags 10 Uhr hierher einzu- reichen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt 14 Tage. f Viernheim, den 24. Oktober 1929. Heſſiſche Bürgermeiſterei. 2 La m b er th. von all dem Schönen und Tiefen, das du mir einſt geſagt?“ ö „Du ſelbſt haſt es zerſtört, Camilla“. „Nein, nein! Wenn je Liebe, wahre Liebe zu dir in deiner Bruſt gelebt hat, ſo kann ſie nie⸗ mals ganz vergehen. Oder— du liebſt eine an⸗ dere!“— Einen Moment noch zögerte Joachim. Dann wendete er ſich Camilla voll zu und ſagte mit feſter, ruhiger Stimme:„Ja, ich liebe eine andere, ich liebe ſie über alles auf Erden“. Ein wohes Aufſtöhnen entrang ſich Camillas Bruſt. Wie haltſuchend griff ſie um ſich, ſchloß die Augen, wankte, und wäre ohnmächtig zu Boden ge ſtürzt, wenn Joachim die Umſinkende nicht in ſeinen Armen aufgefangen hätte. 5 Im gleichen Augenblick aber— es war punkt ſechs Uhr— ſchlug das elektriſche Läutewerk, das den Geſchäftsſchluß verkündete an. *.*. In überſchwenglichem Glück war Lore zur ver⸗ abredeten Zeit nach dem Standardhaus geeilt.— Pünktlich ein Viertel vor ſechs war ſie in das U k ſchlug ſoeben an, als Gudden die Tür zu Joachims Büro vor ſeiner Tochter öffnete. Da weiteten ſich die oben noch glückſtrahlenden Augen Lores in jähem, unfaß⸗ baren Entſetzen. Vor ihren Blicken hielt der Ge⸗ liebte jenes ſchöne Weib, die Circe, umſchlungen. Nur ein einziger weher Laut wie von einem zu Tode getroffenen Tier war über Lores Lippen gedrungen. Dann ſank ſie wie leblos auf der Schwelle zuſammen. ö Neunzehntes Kapitel. Die Sonne ſtand ſchon hoch am Himmel, als Lore Gudden aus tiefem Schlaf erwachte. Noch ganz verwirrt ſchlug ſie die Augen auf und blick⸗ te um ſich. Da erſt merkte ſie, daß ſie ſich in der vertrauten Umgebung ihres Schlafgemachs be⸗ fand. und ein Seufzer der Erleichterung entrang ſich der gequälten Bruſt. Was für ſchwene, böſe Träume hatte ſie doch gehabt! Den Geliebten hat⸗ te ſie geſehen, wie er die Eirce, jene ſchöne Schauſpielerin, in ſeinen Armen bielt. Das kam von dieſen dummen Scherzen, die ſie mit Joachim Büro ihres Vaters eingetreten. Gubdden hatte ihr gewinkt, ſich zu ſetzen, denn er war noch mit Schreiben beſchäftigt. Die Minuten dehnten ſich der Liebenden zu Ewigkeiten; ſollte ſich ihr Glück noch in dieſer Stunde entſcheiden? O, ſie zweifelte nicht daran, daß auch ihr Vater von dem Werte Joachims ſich überzeugen würde, wenn er ihn erſt näher kann⸗ te. Die beiden Männer hatten ja bisher kaum ein Wort miteinander gewechſelt, das über das rein Geſchäftliche hinausging. Endlich— es war zwei Minuten vor ſechs Uhr— legte Gudden die Feder hin.„So, nun komm, Lo!“ ſagte er haſtig und ſchritt ihr vor⸗ aus zum Korridor. Schnell brachte der Fahrſtuhl die beiden im den ſechzehnten Stock. Es war punkt ſechs Uhr, aud über die Zaubergöttin Ciroe getauſcht, und die ſie nun im Traume narrten. ö Wie hatte doch dieſer ſchreckliche Traum nur begonnen? Mit Mühe ſammelte das gemarterte Gehirn die Gedanken: Joachim hatte bei einer Probe im Atelierpark am Flügel begleitet. Da war dieſe Zaubergöttin Eirce aus dem Hinter⸗ grund hervorgetreten, war langſam bie Stufen hinabgeſchritten, und faſziniert von ihver berkkk⸗ tenden Schönheit, hatte der Geliebte ſie mit einem unbeſchreiblichen Blick angeſtarrt. Aber nein, das war ja lein Traum, das war ja die Wirklichkeit geweſen! Sie hatte doch mit dem Vater und Stanfords dieſer Probe beigewohnt! Und das andere, das Schrecklichere, war das vielleicht auch kein Traum, ſondern—2 Mit einem Schrei fuhr Lore empor, und die ganze furchtbare Wahrheit ſtand mit einem ben Sie S Schlage wieder vor ihr. Verzweiſelt aufſcht: zend warf ſie ſich in die Kiſſen zurück. 5 Jane, die Zoſe, war erſchreckt zum Bett ih: Herrin getreten. Sie baugte ſich über bie Schlun zende.„Miß Gudden“, flüſterte ſie beſorgt,„ha⸗ Schmerzen? Kan ich etwas für Sie kun? Hören Sie mich nichts“ a N „Jae? Was machen Sie denn hiar? Was iſt mit mir geſchehend Wie bin ich denn geſteen abered nach Hauſe gekomman?“ fragte Laxe mit milder, matter Stimme, während ſich ihre Gedanken all⸗ mählich immer mehr entwiyrten. 5 „Sie ſind ſchon vorgeſtern abend nach aue gekommen, Miß Gudden. Sie ſind im Standarp⸗ Bullding ohnmächtig geworden. Miſter Gute wa hat Sie inn Auto mach Hauſe gebracht. Walen gat hohes Fieber, und der Arzt war oft har. Nun geſtern abend ſind Sie zum erſtemmal wieter richtig eingeſchlafen. Wi ten ſo ſehr, Sie mürden ſich geſund ſchlafen. Iſt Ihnen dau hen beſſer? Begreifen Sie denn wieder alles, was ſage?“. „Doch, Jane, ich begralſe alles. Ich bin gantz klar. Wo iſt denn mein Vater?“ „Mifter Gudden iſt im Burau. Er wollte ſchon um 12 Uhr wieder zurück ſein, wenn der Arzt kommt.“ ö „Der Arzt? O, ich brauch keinen Arzt mehr; ber kann mir nicht helfen.“ Ein Weilchen ſchwieg die Zofe nacht ö Daum ſagte ſie mit plötzlichem Weh Gudden, ich habe einen Auftrag an Sie. Ich wel nicht, ob ich vecht daran tue, ihn 0 n, Miſter Gudden hat ſtreng verboten, Ihn gendeine Nachricht auszuhändigen, ohne ber zu fragen.“ N 1 Mit einem Ruck batte ſich Lore aufgerichtet: „Sie haben eine Nachricht an mich? Won eiter Dowſen?“ ſtieß ſie atentlos Vervor und af (Fortſetzung folgt) das qrosse Nd bel kaufhaus Süd deutschlanc wie wie wie wie wie wie wie wie wie wie Z5 2 Dm NO CEN F 4, 13 u. 20/1 F 4. J und k 5, J NMANNH FEN plum des robhammännisshen in 3 Monaten 831 kinrichtungen 1 Wir verkauften im juni, August, September 1929 990 Sefflalzimmer de wonnnüchen 129 Wonn- u. Herrenzimmer Nessenumsgtz Bringt Verbilligung. Verbilllgung bedeutet Kundendienst. Kundendienst verschafft Empfehlung. Empfehlung schuf diesen Rekordumsdtz. Diesen Nehordumsdtz macht uns deiner nach, denn f Es gibt nur einen Rupfer mann. on. 400 Schlafzimmer, Mohnküchen Wohn- und Herrenzimmer Sehensw/ürdige Nodell-Grofschau zu Kupfer mann- Preisen. Wir verlängern unser Angebot und gewähren bis auf weiteres 12% Nabatt letzt nicht kaufen. Reit sich selbst schädigen! — Zeichen der Zeit Humor in den Parlamenten.— Niemand kann gegen die Natur.— Vom Stadtrat zum Generaldirektor.— Die literariſche Geſamt⸗ W produktion Deutſchlands. Bon unſerem beſonderen Berliner Mitarbeiter: Bei dem betrüblichen Bild, das wir heute zum größten Teil von den Parlamenten be⸗ kommen, iſt es gut, daß hie und da etwas Humor dazwiſchen kommt. So erlebten wir im Preußiſchen Landtag ein ganz luſtiges Inter⸗ mezzo, das auf die ſchon zuviel beſprochenen Sklarek⸗Vorgänge Bezug hatte. Ein Vertreter der Kommuniſten griff einen ſozialiſtiſchen Abgeordneten an und warf ihm Korruptionen vor. Es war der Abgeordnete Kuttner, der ſo„gefaßt“ werden ſollte. Er war aber ſchlagfertig, und ließ ſofort folgende Verſe vom Stapel: „Anton, ſteck' den„Degner“ ein, Laß mit der„Gaebel“ das„Piecken“ ſein Und kehre ſorgſam für und für Ohne„Rote Hilfe“ vor der eigenen Tür!“ Selten erlebte ein Parlament einen ſolchen Heiterkeitsſturm, wie bei dieſer ſchlagfertigen Apoſtrophierung. a ö * In letzter Stunde noch erwiſcht zu werden, iſt Pech. das mußte ein Langfinger vor kurzem am eigen 1 Leihe erfahren. Er wollte in dem Hauſe ens Geiftlichen auf Raub ausgehen, hatte ſich auc) ſchon verſchiedene Wertſachen kon kurenzſfãhiq preiswert —— Ausstellung Wiz KUPFERMANN Gegründet 1905 16 Schaufenster Kostenlose Auto-Abholun zwecks zwangloser Besſchtigunę Fordern Sie gratis qubiläumshandetalog Nr. 226 Teitzanlung bis 24 Monate- Telefon 268 87%8. Kostenlose lagerung ſheimkeh verſperrt. Er verkroch ſich unter einem Divan über beibehalten. Deutſchlands. wird ſchon noch bekannt. breitzumachen. ſtatt. führt wurde, wird am 0 N rheiniſchem erwarten iſt. im Kommen ſind. heim bedeuten. reichhaltiges und ſehr ſucher für einen frohen garantiert. Turnerbundes zu nehmen. cokale hachnehten Dis Gedächtuisfeier für die Toten des Weltkrieges findet am nächſten Sonntag Vor⸗ mittag um halb 12 Uhr auf dem Ehrenfriedhofe Es iſt Ehrenſache, daß ſich die geſamte Einwohnerſchaft hieran beteiligt. * Die Winzerlies l. rheiniſche Operette, die anläßlich des Wirtsjubi⸗ läums mit ſo großem Erfolge im Karpfen aufge⸗ nochmals gezeigt. Das Strauß'che Orcheſter Wein⸗⸗ heim hat wieder den muſikaliſchen Teil übernommen, ſodaß wieder eine glänzende Aufführung dieſer, von Humor überſprudelnden Operette, zu Wer alſo einen Abend bei lieblichen rheiniſchen Melodien verleben will, der komme am Sonntag Abend in den Karpfen. Rheinau auf dem Waldſportplaßz! Wieder werden die Vereinigungsſpieler der Viern- 7 ö f heimer Sportwelt nächſten Sonntag zeigen, was unüber trefflich ſie im Kampf um die Meiſterſchaft zu leiſten ver ö mögen, ſtellt ſich Rheinau zum Kampf, die ſtark Da heißt es aufgepaßt und nicht denken, daß es ſchon gewonnen iſt. dann gibt es Ueberraſchungen. ten ſich vor Augen halten, wo ſie jetzt ſtehen in der Tabelle und ſo auch weiter ſpielen. * Einen Glanzpunkt 1. Ranges wird das am nächſten Sonntag im„Freiſchütz“ ſtattfindende Schauturnen des Turnerbundes Viern⸗ Die vielſeitige edle Turnerei er— möglicht es, immer und immer wieder neuen Stoff und lebensfrohe Bilder zu zeigen. Turnerbund bei ſeinem bevorſtehenden Schauturnen in mehreren Abteilungen auftreten und ein ſchönes abwechslungsreiches Pro— gramm zur Ausführung bringen, das allen Be— Wer ſich für den kommenden Sonn— tagabend freimachen kann, ſäumen, das große Schauturnen zu beſuchen und einen Einblick in den erfreulichen Turnbetrieb des Dieſe wunderbare nächſten Sonntag Abend club ler Cellügelzüchter 1926 u dem Vort yast den der Jungbauern-Verein durch die Landwirtschaftskammer aden. heute Donnersta im Ochsen veranstaſtet, la darf fehlen. Es spricht Herr Dr. Lang vom Tierzuchtinstitut Gießen, Tema: Die Beilügelzucht im Allgemeinen Imst 1 Abend 8 Uhr den wir alle Mitglieder höfl. ein. Keiner Der Vorstand. NB; Alle Aussteller müssen morgen Freitag von 5-7 Uhr ihre Tiere, die am Sonntag ausgestellt werden, pünktlich einliefern. Die Ausstellungsleitung: Karl Hofmann. Gerade Die Grünen ſoll⸗ Freunde eingeladen. Jungbauern⸗ Verein. Zu der am Donnerstag abend halb 9 Uhr im Gaſthaus„zum Ochſen“ ſtattfindenden Verſammlung laden wir unſere Mitglieder höflichſt ein. Tagesordnung: Vortrag über die rationelle Geflügelzucht vom Tierzuchtinſtitut der Landesuniverſität Gießen. und Intereſſenten Süßer Apfelwein Liter 30 Pfg. Alter Apfelwein Liter 40 Pfg. Lebensmittelhaus peter Noschauer „zum Rebſtock“ ſind herzlichſt N Der Vorſtand. Schreiber So wird der idie diesjährige und genußreichen Abend der ſolle es nicht ver⸗ſtatt. (Siehe Juſerat.) probe. hof. Vereins⸗Anzeiger Turnerbund. Heute abend ¼9 Uhr im Lokal üben die Turnerinnen. Ar. u. 5. V. Teutonia(Schützenabteilung) Freitag Abend 8,15 Uhr beginnt die weiſung der Jungſchützen und der Winterbetrieb. Alle Mitglieder und ſolche, die es werden wollen, treffen ſich jeweils Freitags Abends im Schützen Aal. Muaamer. Herein Am Sonntag, den 27. Oktober 1929 ſindet n Lampertheim im Gaſthaus zum Schwanen Bezirks-Versammlung der kath. Männer und Arbeitervereine Redner: Diözeſanpräſes Prälat Eich. Es wird um zahlreiche Beteiligung gebeten. Abfahrt 13,26 Uhr Staatsbahn. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Die billigen Der Vorſtand. 9 Uhr Theater- 26. Oktober Die Leitung. Laubhüttenfeſt⸗Ende Morgen Nachm. Abend 27. Okt., Morgen 5 Nachm. „ Ausgang Unter⸗ Der Vorſtand. 1 Bauern-Verein. a Auf Lager iſt Sa atgetreide welches den Mitgliedern empfohlen wird. Wochentag⸗Abend Morgen Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 22. Tiſchri 4,45 Uhr 7,30„ und 10 Uhr 4,00 6,00 7,30 4,00 6,00 6,00 6,30 „ und 10 Uhr Der Vorſtand. Jum Loba Wachsbeize Dompfaff Edel⸗Mop 7„ Moppolitur Abbeizpulver 70 aus Drpgertg Telefon 198 Dompfaff, beſte Wachsbeize gelb, rotbraun, braun, Doſe 1.20 N Kauſtige Soda, zum Ablaugeu der Böden D. 40 Fußbodenlack, Spiritus und Bernſtein in allen Farbtönen Fenſterleder, Stahlſpäne, Putztücher empfiehlt in guten Qualitäten 2 3 3* frlsole 1.10 Ltr. 3.50 Fl. 50 u. 1.— Abbeizſalbe 1.— Pbeler Mosnang Telefon 198 3 Freitag Kabliau, Bratſchellfiſche, Fiſchfilet Süßbücklinge, Bratheringe, Bismarckheringe, Rollmöpſe. Lebensmittelhaus Peter Roschauer zum Rebſtock. 5 Oelſardinen eimarbeit ocvriftl. Vitalis Verl. München C4 nie. Dadurch war ihm jeder Rückweg im Herrenzimmer. ſein unfreiwilliges Quartier den ganzen Tag Da meldete ſich die Natur. Gegen ſie konnte er nicht ankommen. Im Sauſe⸗ ſchritt ſuchte er einen bekannten Ort und hatte dabei das Unglück, der Wirtſchafterin des Geiſt⸗ lichen in die Arme zu laufen. Mit einem Satz ſprang er aus dem Fenſter in den Vorgarten, aber das Hilfegeſchrei der Wirtſchafterin war ſchon gehört worden, die Paſſanten verfolgten den Flüchtling ergriffen und lieferten ihn der Polizei gus. 15 Stunden unter'm Divan! Trotzdem er⸗ wiſcht— wegen der Natur. Wie werde ich reich? Das ſcheint die Tages⸗ frage unſerer modernen Zeit zu ſein. Aufgerollt wurde ſie wieder durch die vielfach bekanntge⸗ wordenen Skandalgeſchichten in allen Städten Was noch nicht aufgedeckt iſt, Am ſchlimmſten ſcheint dieſe ungeſunde Sucht nach Reichtum ſich bei den Verwaltungen N Bleiben wir bei der Reichs⸗ hauptſtadt. Sie ſoll ja ohnehin in allem den Ton angeben. Warum nicht auch hier? g Wir ſchreiben beileibe nichts mehr von Sklarek. Es gibt noch ſeltſamere Berliner Ge⸗ ſchäfte. So wird jetzt die Verpachtung ſämtlicher Berliner Hafenanlagen und Ladeſtraßen, die im Jahre 1922 erfolgte, an die Wiener Spedi⸗ angeeignet, als plötzlich der Wohnungsinhaber Die Stadt gab (- den eigenen Stadtbeſitz, nämlich die Hafen⸗ eine eigene Geſellſchaft die„Behala“ ſonſt„Berliner Hafen- und Lagerhaus N.⸗G.“ genannt. In dieſer Geſellſchaft hat die Stadt Berlin nur ein Viertel der Aktien, iſt alſo wohl dividendenberechtigt, hat aber kaum fühl⸗ baren Einfluß auf die Geſchäftsgebahrung. So geſchehen im Jahre 1922. Auf 50 Jahre für insgeſamt 368 310 Goldmark überläßt die Stadt Berlin dieſer Geſellſchaft ein Hafen⸗ gelände, das einen jährlichen Pachtwert von mindeſtens 5 Millionen Mark, alſo 250 Mill. Mark für 50 Jahre hat. Die Stadt erhielt nur 368310 Goldmark. Es kommt aber noch beſſer. auch noch eine Anleihe von 4 Millionen zum Ausbau der Anlagen der Geſellſchaft. Sie erhielt dafür als Sicherheit anlagen. Wie iſt das möglich? Eine Aufklärung ge⸗ nügt. Der Vater des Vertrages, der frühere beſoldete Stadtrat und Dezernent für den ſtädtiſchen Binnenwaſſerverkehr Wilhelm Schü⸗ ling, iſt heute Generaldirektor der„Behela“! Während ein Teil, wenn auch nur ein ge⸗ ringer unſeres Volkes in Reichtum lebt, ob wohlerworben oder nur erworben, bleibt gleich— gültig, leiden die meiſten große Not, bangen vor der Zukunft. Die Zeiten ſind wirklich ſchwer, beſonders für den Mittelſtand und auch für die Wirtſchaft. Was gut und edel iſt, wird nicht mehr beachtet. Das zeigt ſich auch auf dem Buchmarkte. Gewiß lieſt unſer Volk noch gerne gute Bücher. Aber ſein Geſchmack iſt doch etwas Jahre hinaus für den lächerlichen Betrag von 368 310 Mark bekannt. Dieſe Firma gründete wieder ö Doch auch der Morgen brachte ihm noch, keine Fluchtmöglichkeit und ſo mußte der Dieb an Druckſchriften, welche nur an beſtimmte Sinne ſich wenden. Daher iſt es zu begrüßen, daß ſich die Buch⸗ verleger zuſammengeſchloſſen haben, um eine geſunden nur edlen Zwecken und der wirklichen Volksbildung dienende Propaganda einzuleiten und durchzuführen. Hier haben wir es in erſter Linie mit gedruckten Werbemaßnahmen zu tun. Ganz nach amerikaniſchem Muſter. Dieſe Pro⸗ paganda ſcheint die erhofften Erfolge zu haben. Denn von einer Werbebücherei iſt feſtgeſtellt worden, daß es ihr gelungen iſt, ihren Abſatz durch die gedruckte Propaganda um über das Doppelte zu ſteigern. Nun wird man fragen, ob eine ſolche Pro⸗ paganda für den Buchhandel überhaupt nötig iſt, ob nicht die Ankündigungen in den Zei⸗ tungen oder Fachblättern genügen und dazu noch die wirkſamen Auslagen in Buchhand⸗ lungen. Denn nehmen wir nur die Zahlen von 1927. Da wurden 31026 deutſche Verlagsver⸗ öffentlichungen, alſo nur Neuauflagen und Neuerſcheinungen auf den literariſchen Markt ge⸗ bracht. Daran waren 4850 Verleger in 982 Ver⸗ lagsorten beteiligt. In Deutſchland ſelbſt waren es 3991 Verleger in 704 Verlagsorten mit 27558 Neuerſcheinungen und Auflagen. Im übrigen Europa ſind bei 836 Verlegern in 210 Verlags⸗ orten 3438 deutſche Bücher und in außereuropä⸗ ſchen Ländern bei 23 Verlegern an 18 Verlags orten 90 deutſche Bücher eic lenen. An der literariſchen Geſamtproduktiar Deutſchlands iſt Preußen mit 50 Prozent, Sachſen mit 20 und Bayern und Württembdeeg mit nicht ganz 10 Prozent vertreten. Die Nn⸗ zahl der Verleger iſt in Berlin mit hey weitem tionsfirma Schenker u. Co. und zwar auf 50 verdorben worden durch die Ueberproduktion die größte, dann folgt Leipzig mit 401 Verſegee.