8 n 8⸗ er energiſch vom Leder, 8 ihm irgend jemand hemmend in den 8 1 ie ſo in 8 2 2 hn 13. fü 7 5 i den frau anpräſe öne Egger Eder, Schwiegerſohn Joh. oh. Faber 2. und Ehe An Aller⸗ oſef überall, Beide Film⸗ Die Mitglie- kath. Männer- u. Arbeitervereins herzlich als dringend gebeten, an Diözeſ der Verſammlung ſprechen. tes wie — * zen vor⸗ 22. Sonntag n. Tr. zeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Platzvorſchri Joſ. Krug, Schwie⸗ Ehefrau Sophie geb gehörige. Dieſe Ordnung gilt yr hl. Meſſe. izeiam zeile 60 Pfg., die Senſation des Tage Abenteuerluſtig u. ſch für 46. Jahrgang Gotlesdienſtorduung eſſe. Sonntag iſt Bezirksverſamm⸗ J ſugendverein und Mädchenbund. J ſt⸗Hetzbach. kt. 1929. Gottesdienſt. che Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernhei Sonntag, den 27. O 0 ein vollkommener Ablaß für die Große Spieltage im Viernheimer Trotz höherer Unkoſten keine Pre Daher verſäume niemand das erſtkl Abfahrt 1,26 Uhr. * 7 Uhr 1. S.⸗A. für Marg. Wiegand geb. Stumpf der unerſchrockenſte und tollkühnſte lung teilzunehmen. Inſerate und Noti d des Pol ten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Höch Kirchenbau in 4 N U Es wurde uns aus Hollywood berich Chriſt-Königsfeſt. 7/7 Uhr hl. Meſſe. Ab heute 5 ſigen 8 Uhr: 40 1 un 95 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für J Ehefrau Marg. geb. Faber 3., Eltern „dam Dienstag und Donnerstag bei barmh. Schweſtern um 7 U * Douglas Fairbanks, der vierte Mnsketier. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Filmpalaſt. Es wird heute ſchon darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß von Allerheiligen Mittag bis Aller- Am nächſten Donnerstag von 5— 7 und 8 ſeelen Abends 2 Uhr Roſenkranz-⸗Andacht, darauf Verſamm⸗ bis 9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. lung der Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl 7/18 Ahr hl. Meſſe mit Predigt. Fräulein 210 Uhr Hochamt mit Predigt. 7/210 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Am heutigen lung der kathol. Männer und Arbeitervereine in Lampertheim. 8 Wegen der Gedächtnisfeier für die Toten de Weltkrieges auf dem Ehrenfriedhof beginnt der geb. Bildſtein und Sehn f Krieger Nikolaus. Gottesdienſt ſchon 99 Uhr. unend verläßt man das Theater. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. Ehefrau Sophie geb. Hofmann, Schwiegerſo Friedr. Wilh. Pfenning und Gg. Kempf und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Mandel 1 Mittwoch:/ 7 Uhr 2., ½8 Uhr 6 feſſelnden und packenden Akten. werke ſind Spitzenfilme des Weltmarktes und von Eva Müller geb. Adler. Donnerstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Georg Hof gereltern Peter Pfenning, Grab, Großeltern und An Magd. geb. Helbig. ſtere Kirchl ürgermei Qualitätsprogramm des Viernheimer Filmpalaſtes Sta ochamt und Kinderm 1. Qualität. erhöhung. in Douglas Fairbanks in ſeinem neueſten Rieſenfilm auf den in Viernheim ſchon lange gewartet wird tet, daß er bei den Aufnahmen zu dieſem Film 16 Degen zerbrach. Douglas Fairbanks, der Meiſter aller Künſte auch in Viernheim zur Senſation des Tages. Douglas Fairbanks muß man geſehen haben. Als⸗ dann zeigt man noch den Großfilm„Razzia.“ E Abenteuer aus der Unterwelt. Die Geſchichte eines Montag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Barbara Werle man nach Empfang der hl. Sakramente die Kirche jungen mutigen Mädchens inmitten von Verbrechern beſucht und nach der Meinung des heiligen Vater betet. Es wird darum gebeten, ſchon am Donners Abenteurer aller Zeiten, der Liebling aller d Armen Seelen ſo oft gewonnen werden kann, als ihn einmal geſehen haben, wird tag die Gelegenheit zur hl. Beicht recht fleißig heiligen iſt der Gottesdienſt um 3/7, 8 u. 10 Uhr benützen. 9 Vorm. 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends „Der vierte Musketier“ Vorm. 9¾ Uhr: er Vorsitzende Frauen nachjagend zieht Dienstag zer des hie werden ebenſo dieſer Verſamm Prälat Eich wird in von jetzt ab. wenn ſi Weg ſtellt. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) nnahmeſchluß für . mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von An 2 5 mit auf kur Doumergue, das der Re der 3 de vor mon⸗ eſſin zeiger prin 9 * eiſen der und Kaltblütigkeit. ſchwierigen Art der Liſtenaufſtellung erſt an die⸗ hne 2 8 Humbert gekommen, brinzen gruppe bei beim nehmen nahmen . eil rt S T 5 hatte 1 1 des Elyſees ſchen B Ankunft Kron n beabſichtigt die inz Attentat gt den Augenblie hl auch 4 ſeine begehren einge O er, Heſſi ſige; ſowo ortgang dem f 8.9 die Hand. um ihn zu beglückwünſchen. — ſſe Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklame daß er heute nach⸗ Paris ſein könnte. Es wird bei weiteren cherheit Verlaſſen zur Verlobung mit F 7 0 i ſeiner und Motſchaft geſchleudert von 12,04 bis 12,30 Volk amtliche Ergebnis dalad 0 2 Dic 2 5 Radio.) D el reiſe: f ſſ den 9 eingegangen ſein. orkommni für das ( bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— da 361 i, ſeinen en Zeit bewahrte Kron D der Republik, fanzeige die rde durch da V 1 Bild zte Ruh 8 tſtehenden drückten für ſtattete die hie ſein. 1 3 1 0 t Kronprin wobei Revolverſchüſſe abgegeben wurden und ein Stra anwaltſchaft in Kiel als Beim gierung ers * 0 bert die grö N 1 Okt. Bis zum 6. November wer⸗ egen Ddladier tagt, zurückreiſen werde, und noch nicht wiſſe, 8 des Stahlhelms Staats * die ſchärfſten örſt vor einigen Tagen war e Anzeigen 8 ſe 8 9 0 der italieniſchen Botſchaft in Brüſſel zu De alen Parte begehren in den einzelnen Wahlkrei i dem Präſidenten die Daladier „Der Staatschef hat mich beauftragt, *. 1 f Grund der ſche Polizei, 1 i Pogramms präſidenten. Joſé mi 3 0 uf ffen. 2 tlichung der Namen derjenigen Beamten, die ch in die Liſten zeichnet haben, talien, der in Brü Tage möglich den ſich der König von Bulgarien Der Schuß auf den Kronpr Humbert 2 S 72 erklärte neue Kabinett zu bilden. Ich habe ihn ge⸗ beten, mich mit meinen politiſchen Freunden beraten zu dürfen. Ich werde ihm morgen nachmittag 3 Uhr die Antwort überbringen.“ witb. Paris, 25. Okt.( Daladier teilte weiter mit, de Brüſſels der Nad Berlin, 24. den beim Reichswahlleiter die Eintragungen für das Volk im Reich J Während der gan 2 3 ie Näc u tre mittag, nach Reims, wo der Radikale Parteitag ſtrationen wegen der Verlobung der Prin Ergebnis des Volksbegehrens am 6. November. ob er heute abend wieder i ſehene Programm kann. eine Unterredung, Steinhagel Uhr dauerte. Maria öffen ſi ſem Hum D belg. 3 8 8 f Feſtfreu — ol — S der Broqueville 1 Brüſſel begrüßt. zen Humbert von de Kronprinzen Humbert rollt an, neben ihm der D Ff tzt die Mu ſik mit der italieniſchen Nationalhymne ein, die Die in Wäre di Sekunden Polizei nicht energiſch eingeſchritten. Roſa wäre fan Gegen terie in Pa gten Ver durchgeführt. Auto 1 tand der Be önlichkeiten finden ſich ein. 5 Gra ſe 72 gung gerechnet, um entkommen zu können. Doch af, nde den Platz f ein. 7 1 f 1 9.20 Uhr: de in bekannten ihn. eintr eopold und Charles am Bahnho den Kronprinzen geſtört, vor dem Attentat. 5 . 8 60 * 0 Un 8 Das dere Perſonen ſind nicht getroffen. Totenſtille. chternes, dann an Die Polizei führt ſo daß das vorge⸗ Inſan 3 ſtreckt ihm lächelnd die ihm von ſeinem Botſchafter vorgeſtellt werden. Er tritt auf den Grafen de Broqueville zu. Tlcuf —— i „Vive l'Italie!“ 4 3 6 wie wir bereits berichtet haben. Un kt. Wegen der in der luſtrierte Kronpr f. chi ingen 0 . Samstag, den 26. Oktober 1929 eitung er i O 7 5 hen 3 tige Programm rabe de * 1 1 ktober 1929. Der Geſamtvorſtand Reichskanzler a. D. Dr. Marx, ſonne, umſaumen 5 daten. Bereits am frühen Morgen, bei ſtrahlen g de efeſſelt ab O Marie ruppen an, Nationalität. chiſen ahrplan ſowie einen Wand⸗ einif 1. Vorſitzender. Um das Volfshegehren fan e des am G Abſperrmaßnahmen Hohe und höchſte Per 63 — Bezugspreis monatl. das a Geſchäftsſtelle Rathausſtr. pi eimer Viernheimer Zeitung e Maſſen umr 2 — — der Kongreßſäule, an deren Fuß die ewige Flam me des Unbekannten Soldaten lodert. l. i Kronprinz Humbert 00) wird durch den König von Belgien( be d Neumünſter, 25. ent — * Eine Strafanzeige des Stahlhelms. Zum Emp zeſſin äter ſofort g der Prin 0 Werdet Mitglieder und Mitarbeiter Volksverein für das katholiſche Deutſchland — Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Gladbach, im wig⸗Holſt wöch einen 2 D Dann bricht die Wut des Volkes durch. Der Täter, ein italieniſcher Student namens Roſa, An der belgiſche Kriegsminiſter Graf i 0 0 Joh. Martin, wt. trifft ein, mit ihm kommen die verſchiedenen Kom⸗ mandeure des Platzes Brüſſel. Wenige Minuten verklungen, begrüßt der Kronprinz Humbert die die Hand zum Gruß entgegen. Das iſt der Au⸗ genblick, in dem ein fanatiſcher junger Menſch aus einem Revolver einen Schuß auf den Krun⸗ prinzen abgibt. Der Schuß geht fehl. Auch an hatte, wie er ſpäter erklärte, mit dieſer Aufre Neben der Grabplatte je drei Offiziere belgiſcher die Maſſen entblößten Hauptes anhören. Kaum radeuniform. 9.15 Uhr ſind von der Polizei die Wagen des italieniſchen Botſchafter vrazzo. Am Augenblick der Auffahrt ſpäter: Von fern erſt ein belgiſchen Perſönlichkejten, und italieniſcher ſchwellendes der Herbſt Uhr rücken die notwendigen en ich ſu zu ſpät . * * von ihnen zerriſſen worden. iernhe im Schle den T *. i⸗ i⸗ Sbeila jäh t i ü Einem erſtaunlichen Ge⸗ Der i halbjä ſteigerter Lebenshaltung auf der einen Seite ſteht Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim der Frei⸗ Die reli⸗ denker und Kommuniſten, der Anhänger einer giöſen Werte und ihre Erhaltung ſind in Frage geſtellt. t.— Grat g U teratur zwin⸗ Deshalb be⸗ trachtet der Volksverein als weitere große Auf⸗ umen gabe die Durchforſchung und Klärung der unſer . „Sterne und B Zur Vermei⸗ unabweisbare Pflicht der deutſchen Katholiken. Ihrer Erfüllung ſoll dienen i gramme: Anzeiger, V 2 faſſung aller deutſchen Katholiken. latholiſche Lager weiſt eine Vielgeſtal⸗ iſt tigkeit von Organiſationen auf, die nebeneinan⸗ die Katholiken aus mitwirken. zu alter Kraft und Wir⸗ ng in unſerem Volktsleben gelangen, um den ch mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Haus gebra zu löſen ſchwieriger ſind, als die Vorkriegszeit ſie dem Volksverein geſtellt Streben zum Ganzen, die dieſer Organiſationen zu ſammen i n ſerer Gegner, wie müſſen 0 U 1 0 tt int tä 1 a rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag Getreu ſeiner auf dieſe Gegen⸗ ſgaben eingeſtellten Satzung wird der cher 117— Tele che Zu Klärung der Geiſter. Die wirtſchaftlichen und ſozialen Umſchichtun⸗ ignet, dieſe den deutſchen Kathol der Volksverein. ſtlicher Kulturarbeit. Der Volksverein iſt auf Grund ſeiner in der Vergangenheit geleiſteten Arbeit, ſeiner Erfah⸗ Auf dem bewährten von ſeinen Gründern ge legten Fundamente und der erfolgreichen Arbeit 8, der Kunſt und k. 98 r.— tli i iß die großen katholiſchen Verbände zu kommt, da 5 f un Schlimmer noch als alles das iſt die i geiſtige und ſeeliſche Zerrüttung breiteſter Volks von Religion und Kirche. Der intenſive gegen Religion und Kirche ge⸗ ſer und Führer zu ſein. ino gee ken gemeinſamen Aufgaben zu übernehmen. H N ernſ ran rein an ſeinem Teil im Geiſte der Katho⸗ Glaube und Sitte ſchwinden. ſchen Aktion handeln. So will er durch die ver⸗ Sonnta kalende 5 E 1. rum ergeht an alle deutſchen Katholiten der on weiteſtem Umfang und zur tatkräftigen Staatsbürgerliche Bildungsarbei An der Pflege des deutſchen Volkstums und des Nationalbewußtſeins, am Aufbau des neuen deutſchen Staates Die Gärung in Wirtſchaft und Geſellſchaft 8, K erſchüttert und zerſetzt das Leben in Gemeinde Auseinanderſetzung mit den Gegnern ter 7 gen den Volksverein zu einer apologetiſchen Ar⸗ Das deutſche Volk lebt in ſchweren wirtſcha beit v lichen und geiſtigen Nöten. Dieſen Nöten zu ſteuern, Die einhe Das Förderung chr giöſer Verantwortung getragene Bildungsarbeit Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) deutſchen Katholiken in ſchweren und gefahrvollen Eingliederung in den Vorſtand des Volksvereins Zeiten Hel Da einem einheitlichen Handeln der deutſchen Katho⸗ rungen und Arbeitsmethode wie keine andere Or Mitträger ſeiner Ideen und Arbeiten durch ihre liken im öffentlichen Leben haben dabei gelitten. Der Volksverein ſoll die nebeneinander Wirken— menführen, um die Intereſſen der Allgemeinheit einheitlich und dadurch um ſo wirkſamer wahr⸗ zunehmen. alle Fragen, die dem Katholiken entgegentreten, ernſteſte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. dung von Irrwegen, zum Verſtändnis der Vor⸗ gänge in Staat und Wirtſchaft iſt in einem Volks⸗ ſtaate die grundlegende ſtaatsbürgerliche, von rel mus und Liberalismus, eine vielfach aller chriſt 2 10 Sittlichkeit hohnſprechende Geſtaltung des heg den ohne Schädigung der Sonderaufgaben zuſam⸗ einſeitigen und heidniſchen Körperkultur, die kul turelle Einſtellung weiter Kreiſe des Sozialis⸗ gen ſchaffen geiſtige Spannungen. des Volksvereins unentbehrlich. einte Arbeit aller wieder u Bille zur Einheit, da Zuſammenfaſſung all ihrem Geiſte heraus geworden ſind. richtete Kamp wartsau 1 0 ganiſation Volksve li uf: 22 — — — 2 — — 8 & D 8 — — G S Volk bewegenden und erregenden Lebensfragen. Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus, kurz techniſchen Fortſchritt folgen wirtſchaftliche und ſoziale Umſchichtungen, die manche emporheben, die Verarmung zahlreicher Volksgenoſſen gegen— vergangener Jahrzehnte aufbauend, muß er auch die Gegenwart meiſtern. Heute ſteht er vor Auf⸗ der für ihre beſonderen Ziele tätig ſind. 8 So muß der Volksverein den Fragen: Religion und Leben, Ehe und Familie, Erziehung und Bildung, Wirtſchafts⸗ und Geſellſchaftsordnung, viele aber auch in Not und Elend bringen. N gaben, die größer un und Staat. maſfen. über. n ter ſtark. Auf den Armen trägt er ihn weiter, er erwärmt Schultheiß dahier, Ritter der franzöſiſchen Ehrenlegion e wird in We. und des Großherzoglich heſiſchen Ludmgordens peter g en. ird i- ſten von dem Steilrand des Föhrenwalds und dem Lor⸗ ſcher See, im Oſten durch einen heute verſandelen Arm der Weſchnitz begrenzt. Er hat nach einer Notiz des um 1600 lebenden pfälziſchen Geographen Marguard Freher „Säuwörth“ oder„Hagenwörth“ geheißen:„Säuwörth“ wohl wegen ſeines Reichtums an Wildſchweinen,„Ha⸗ genwörth“ entweder nach dem auf ihm liegenden Kloſter Hagen oder nach einem Beftzer die es Namens, etwa nach dem um 1150 zu Worms lebenden biſchöflichen Mi⸗ niſterialien Hagen, oder auch nach dem Grenzhag des Lobden⸗ oder Rheingaues, der ihn im Norden umſchloß. und nach dem wohl auch das Kloſter Hagen genannt wurde. Am Südende dieſes Hagenwörths lag der Speſſart, in den Hagen den von Sigfrid beim Jagdimbiß ſo ſchmerzlich vermißten Wein verſehentlich geſchickt haben will. Hätte der Dichter etwa, als er Hagen ſeine hinter⸗ haltige Entſchuldigung:„da zem Spehtsharte den win den ſande ich dar“ vokbringen ließ, das mindeſtens zwölf Wegſtunden abliegende Speſſartgebirge oder auch den halbwegs dieſes Gebirges liegenden Speſſartskopf im Odenwald gemeint, ſo hätte dieſe Antwort eine von ihm ſicherlich nicht beabſichtigte grobe Verhöhnung Sig⸗ frids bedeutet. Nein, ſein Speſſart iſt der heute noch im Volksmund als„Spiſſert“(„am Spiſſert“,„Spiſſertswieſen“,„Spiſ⸗ ſertsäcker“ bezeichnete Waldbezirk am Oſtrande der Fore⸗ hahi, südlich vom Weiler Hüttenfeld. Dieſer Speſſart, der noch zum Wildbann des Biſchofs von Worms ge⸗ hörte, gibt erſt der Entſchuldigung Hagens einen Sinn. Denn er liegt nur dreivierlel Stunden ſüdlich von dem Orte, den wir als Treffpunkt der Jagdgeſellchaft anneh⸗ men müſſen, dem Dorfe Ottenhain. e Die kürzeſte Linie von Worms zum Odenwald ſchneidet das Hagenwörth nahe bei dem heutigen Seehof am Nord⸗ rande des Lorſcher Sees. Etwa fünf Minuten nordwärts vom Seehof auf dem Sachſenbuckel ſtand vordem der Wilddhub⸗ oder Hinkelſtein, der ößliche Eckstein der Gau⸗ grenze zwiſchen Lobden⸗ und Rheingau, die ſpäter auch die Grenze zwiſchen Lorſch(Kurmainz) und dem Bistum Worm, war. An dieſem merkwürdigen Punkte trafen ſich im Mittelalter drei Straßenzüge: der dem Grenzhag entlang führende Grenzpfad, ein alter von Worms über Bürſtadt herziehender Weg und die Nord⸗Süd⸗Straße Viernheim⸗Lorſch, die ein Teil der großen Straße Baſel⸗ Mainz war. 5 Den Grenzpfad oder noch eher den von Bürſtadt her⸗ kommenden, heute verwachſenen Weg mußte ein von Worms nahender Jagdzug benutzen, wollte er das Jagd⸗ gebiet des Hagenwörths erreichen, deſſen Nordſpitze nahe am Hinkelſtein lag. Hier hat der Jagdherr die Jagd an⸗ geſezt. Nahe bei ihm und beim Seehof ſuchen wir das Lager der Jäger, die i die„herbergen“ des Lieds das Dorf Ottenhain.. Der„Anger“, die Grasfläche, auf der man die Hüt⸗ ten und die Feldküche aufſchlug, lag im freien Felde: „nu rume ouch wir den tan!“ ruft Sigfrid ſeinen Leuten zu, als er zum Lagerplatz zurückreitet. Im freien Felde: denn hier begann die Gemarkung des Dorfes. deſ⸗ ſen Namen der Dichter mit der Ermordung Sigfrids ver⸗ knüpft hat, des Dorfes Ottenhain. Wie man den Waſchenwald des Lieds in den Vogeſen wiedererkennen wollte, wie mar ſeinen Speſſart am Main oder im Odenwald geſucht hat, ſo hat man auch bei Ot⸗ tenhai! an das zehn Stunden füdlich vom Hagenwörth liegende badiſche Odenheim 1 an das vier Stunden entfernte pfälziſche Edigheinm gedacht und daraus geſchloſ⸗ ſen, der Dichter ſei landesunkundig und deshalb land⸗ fremd geweſen. Nichts von alledem! Seine Landeskennt⸗ nis iſt vielmehr erſtaunlich groß. Auch ſein Ottenhain iſt nicht in der Ferne, ſondern in nächſter Nähe ſeines Speſ⸗ ſarts Hagenwörths und Waſchenwaldes zu ſuchen und zu finden. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß von den vielen Or⸗ ten namens Hagen oder Hain einzelne zur Unterſcheidung von benachbarten gleichnamigen mit dem Namen ihres Beſitzers oder Begründers oder auch mit irgend einer an⸗ dern Bezeinchung verbunden wurden(vergleiche Emmeri⸗ chenhain, Udenhain, Gräfenhain, Dreieichenhan), und daß in Urkunden für ſie bald der einfache, bald der zu⸗ ſammengeſethte Namen gebraucht wird. Wenn wir nun auf dem Hagenwörth„faſt genau auf der kürzeſten Linie Worms⸗Odenwald, wenige hundert Meter ſüdlich vom Seehof, eine mittelalterliche Siedlung namens Hagen oder Hain nachzuweiſen vermögen, ſo werden wir unbe⸗ denklich behaupken dürfen, daß wir in ihr das Ottenhain des Nibelungenlieds gefunden haben. Ottenhain könnte das Hain eines Otto(Odo) oder einer Otta(Oda) oder auch, da in mittelalterlichen Ur⸗ kunden in den mit dieſen Namen zuſammengeſetzten Orts⸗ bezeichnungen vielfach O mit U wechſelt, das Hain eines Udo oder einer Uda(Uta) ſein. Vielleicht hat auch der ſüdoſtdeutſche Schreiber des Nibelungenlieds, beeinflußt durch den Ottenwald des Verſes: a „Vor dem Ottenwalde ein dorf litt Ottenhain aus dem Utenhain der Arſchrift ſein Ottenhain gemacht. Die 1904 ausgegrabene Siedlung am Seehof beſtand aus dem um 1130 geſtifteten Kloſter Hain Cum Haune) mit ausgedehntem frühmittelalterlichen Friedhof und ei⸗ ner befeſtigten Anlage, die als ein auf den Reſten einer römiſchen Villa aufgeführter mittelalterlicher Edelhof er⸗ kannk iſt. Daß dieſem Edelhof und Kloſter ein Dörfchen gehörte, das ſeine Toten auf jenem Friedhof beſtattete, unterliegt keinem Zweifel. Edelhof und Dorf werden denſelben Namen Hagen oder Hain geführt haben wie das Kloſter und zur Unterſcheidung von benachbarten Orten gleichen Namens gelegentlich auch nach ihrem Be— ſitzer oder ihrer Beitzerin Utenhain genannt worden dein. Die in dem oben angeführten Büchlein aufgeworfene Frage, ob der Edelhof etwa zur Zeit der Kloſtergründung im Beſitze einer Uta von Schauenburg war, in der wir dann auch die Gründerin des Kloſters zu ſehen hätten, ſoll hier nur geſtreift werden. Daß dieſes Kloſter Ha— gen ze Lorſe, wie es gelegentlich auch genannt wird, und der dabei liegende Edelhof den Dichter veranlaßt hat, ſei— ner Königin Uote die Gründung der Reichsabtei Lorſch zuzuſchreiben und ſie den Reſt ihres Lebens auf dem Sedelhofe„ze Lorſe“ verbringen zu laſſen, dürfte wenig— ſtens eine hohe Wahrſcheinlichkeit für ſich haben. Das Ottenhain des Dichters lag„vor dem Okt walde“. Wer einmal auf der Stätte des ehemaligen K ſters Hain geſtanden und hinüber nach dem in faſt gr barer Nähe liegenden Odenwald geſchaut hat, begreift wie er zu dieſer Lagebezeichnung gekommen iſt. Ottenhain, Speſſart, Hagenwörth und Waſchenwald. mit dieſen Anhaltspunkten vermögen wir den Ort der Jagd des Burgundenkönigs einwandfrei feſtzulegen. Frei⸗ lich, darf man nicht denken, der Dichter hätte ſich in allen Einzelheiten an die räumlichen und Bodenverhältniſſe des Hagenwörths gehalten! Er hat Maße und Zahlen vielfach ins Phantaſtiſche geſteigert. Es ſei ber nur an Sigfrids märchenhafte Jagdbeute und an die vierund⸗ zwanzig Meuten des Burgundenkönigs erinnert. Ueber⸗ treibungen dieſer Art gehören eben zu den Stilmitteln der volkstümlichen mittelalterlichen Epik. Wir werden des⸗ halb auch unſerm Dichter nicht ſchulmeiſterlich mit der Meßkette die Größe ſeines Jagdfeldes nachmeſſen oder kritiſch den Kopf dazu ſchütteln, daß er ſeinen Helden trok⸗ kenen Fußes durch die Weſchnitz zur Linde laufen läßt, bei der er gemeuchelt wird. Trotz dieſer Abweichungen von der Wirklichkeit drängt ſich uns beim Leſen der 16. Aventiure unwillkürlich der Gedanke auf, der Dichter, dem zweifellos Worms und Umgebung gut bekannt waren, habe einmal einer Schwei⸗ nehatz auf dem Hagen⸗ oder Säuwörth bei ewohnt. Es 14 en⸗ lo⸗ eif⸗ , 6— 85 1 U Nun räumen auch wir den Wald(Tann)! —— it dach denkbar. daß Bilchof Buaao von. Morms aele⸗ ihn und teilt das wenige, was er gerade noch im Feld⸗ beutel hat; Brot war es ſicher keines! Der Prinz lebt langſam nach Tagen ununterbrochenen Rückzugs wieder auf und marſchiert, geſtützt von den braven Heſſen, weiter. Endlich öffnet er dankbar den Mund und fragt ihn fern der Heimat:„Kamerad, wie heißt Du?“— Der antwor⸗ fet:„Heinrich Schremſer“. 5 Friede war endlich wieder ins Land gezogen. Der große Kaiſer wohnte verlaſſen von ſeiner Garde und von einem Volke einſam ohne Krone auf Elba. In Bür⸗ ſtadt nimmt das Herrengericht im Jahre 1814 die jun⸗ gen Bürger auf, darunter Soldaten, die ſchon längſt Bür⸗ ger ſein könnten. Heinrich Schremſer, für die Rettung des Prinzen mit dem Ehrenkreuz der Ehrenlegion ge⸗ chmückt, iſt darunter. Da bringt ihm eines Tages der Bezirksbote einen Brief. Er geht, des Leſens unkundig, zum Chauſſeegelderheber beim Schlagbaum am Rathaus. den die Leute„Douant“ nannten.„Du kannſt Schulze werden“, ſteht in dem Schreiben von Darmſtadt“, ſagt der Leſer und Schreibkundige.„Und Du Keilmann mußt aber dann die Sachen ſchreiben“, antwortet der erſtaunte Schremſer. Obwohl in Bürſtadt ſeither nur Schultheiße waren, wird ihm der Titel Oberſchultheiß erteilt. Prinz Emil tut alles, um Schremſer ſeine große Dank⸗ barkeit zu zeigen. Jeden Tag ſeines Lebens ſteht ihm durch das fürſtliche Haus ein Gulden zu. Man über⸗ gibt ihm die Zehntſcheuer als Eigentum. Ja, er erhält ſogar das Anerbieten nach Darmſtadt an den Hof in die Umgebung des Prinzen überzuſiedeln. Heinrich Schremſer lehnt jedoch ab und meint, er paſſe mit ſeiner Frau nicht in die große Stadt. Die Gemeinde übergibt ihm zur Nutznießung die doppelte Allmend und die Oberförſterei Lorſch liefert ihm jedes Jahr Jo lange er lebt 8„Stek⸗ ken“ Holz. Heinrich Schremſer, der ein Vermögen von 15 000 Gulden hat, erhält auch als penſionierter Ober⸗ ſchultheiß großen Einfluß auf die Gemeinde durch die Zugehörigkeit zum Gemeinderat. Im Frühjahr 1856 ſchrieb der Schwiegerſohn Heinrich Schremſers, Schullehrer Kaſpar Hirt, in ſein Familien⸗ buch:„Am 16. April 1856, abends 11 Uhr, ging mein Schwiegervater Heinrich Schremſer, 1. Großherzogliche Klaſſe in das beſſere Jenſeits üher. R. J. P.“ Im Sterbebuch der Pfarrei heißt es: Er ſtarb an Alters⸗ ſchwäche, 74 Jahre, zwei Monate und 2 Tage alt. An ſeinem Grabe ſtanden 5 verheiratete Töchter und ein Sohn, der ſpäter Bürgermeiſter wurde. 5 5 Prinz Emil war nach den napoleoniſchen Kriegen in Darmſtadt lange politiſch tätig. Seit 1848 war er da⸗ gegen meiſt auf Reiſen. In Baden⸗Baden erlag er am 30. April 1856 einem Schlaganfall. Sein Lebensretter Heinrich Schremſer war alſo 14 Tage vor ihm heimge⸗ gangen. 5 Nur wenige der jungen Generation kennen dieſe Bege⸗ benheit. Dennoch iſt Heinrich Schremſer der Erinnerung wert. Iſt er doch eine markante Perſönlichkeit, deſſen Namen bekannter war, als je der eines anderen Bür⸗ ſtädters. Dafür haben die Aelteren und Alten ihm in der Erinnerung ein Denkmal größter Hochachtung geſetzt. Auch Prinz Emil iſt nicht vergeſſen. Daher Jollen zwei Begebenheiten dem Leſer nicht vorenthalten bleiben. die man ſich heute noch erzählt. 5. Heinrich Schremſer hatte als Oberſchultheiß ein altes Haus. Als er daher ein neues bauen wollte, wandte er ſich an die Oberförſterei in Lorſch. Dieſe genehmigte ihm jedoch das Holz in der angegebenen Menge nicht. Tags darauf marſchierte der Oberſchultheiß früh nach Darmſtadt und ging zum Palais. Die Wache präſen⸗ tierte, denn er war ſehr bekannt und konnte frei ein und ausgehen. Schremſer ſtellte ſeine Bitte vor und kehrte abends mit der Erlaubnis zurück, unentgeltlich ſo viel Holz holen zu dürfen, wie er brauchte. 5 Als in den 40er Jahren die Schiffsbrücke in Worms eingeweiht werden ſollte, kam Prinz Emil durch Bür⸗ ſtadt. Vor dem Hauſe des Oberſchultheißes hielt ſein Wagen und der Fürſt umarmte öffentlich ſeinen Lebens⸗ retler. Wie ſie nun ſo beieinander ſtanden kam dem Prinzen Schremſer, der übrigens wirklich von jehr langer Geſtalt war, übergroß vor. Er frug ihn daher, wieviel Schuh er denn habe. Der Oberſchulz, dem dieſe Frage ſehr ſonderlich vorkam, antwortete:„Ein Paar“ lein Schuh iſt bekanntlich ein Längenmaß von ungefähr 30 Zentimeter). d 8 Wo Sifrit erſlagen wart. Von Julius Reinhard Dieterich. Iſt es nicht töricht zu fragen:„Wo iſt Sigfrid erſchla⸗ gen worden?“ Als ob Sigfrid jemals Fleiſch und Blut geweſen und von Hagens Hand gefallen wäre! Man könnte doch höchſtens fragen:„Wohin hat der Dichter des Nibelungenlieds Sigfrids Ermordung verlegt? Welche beſtimmte Oertlichkeiten hatte er im Auge, als er die 18. Aventiure„Wie Sigfrid erſlagen wart“, ſchrieb?“ In dieſem Sinne iſt auch die Ueberſchrift unſerer Studie ge⸗ meint. Der Dichter des Nibelungenlieds! Es iſt noch nicht lange her, ſeit wir ungeſcheut von ihm reden dürfen. Das Nibelungenlied galt früher einmal als eine Samm⸗ lung von Liedern, dann als ein vom Volk ſelbſt„unbe⸗ wußt“ geſchaffenes Epos. Heute hält man es für eine in der Urzeit„entſtandene“, im Laufe der Jahrhunderte von Einzeldichtern mehrmals umgeformte, am Ende des zwölften Jahrhunderts in ihre jetzige Form gebrachte Dichtung. Erſt in jüngſter Zeit mehren ſich die Stim⸗ men derer, die in ihm das Kunſtwerk eines einzig über⸗ ragenden Dichters ſehen. Die Jagd, die dem Helden zum Verhängnis wurde, fand auf dem rechten Rheinufer, zwiſchen Worms und dem Odenwald ſtatt. Hier lag der ehemalige Reichsforſt Forehahi, der Föhrenwald, der zwiſchen dem Biſchof von Worms und dem Lorſcher Abte ſo ge-ilt war, daß die ute Gaugrenze zwiſchen Rhein⸗ und Lobdengau beider derung ſuchen wir den Waſchenwald, wohin das Lied den Jagdzug König Gunthers gehen läßt. 5 In dieſem Waſchenwald ſah man ſeither die Vogeſen, aus deren keltiſchem oder vorkeltiſchem Namen„Mons Voſagus“ ſpätere gelehrte Forſchung, wohl in Anleh⸗ nung an das Nibelungenlied oder eines ſeiner Tochterepen, einen Waskenwald gemacht hat. Unſer zweifellos rechts⸗ rheiniſcher Waſchenwald hat aber mit den Vogeſen nur eine zufällige Namensähnlichkeit gemein. Sein urdeut⸗ ſcher Name iſt desſelben Stammes wie die des benach⸗ barten Hofes Waſſerbiblos(im M. A. Waſun⸗, Wa⸗ ſen⸗, Waſchenbiblos) und des Odenwälder Waſchenbachs (im M. A. Waſenbach) und der umgelautete der Weſch⸗ nitz, die bis weit ins 16. Jahrhundert Weſchenz hieß. Auch der Waſchenwald wird urſprünglich Waſenwald ge⸗ heißen haben. Waſen aber dürfte eine alte Bezeichnung für das heutige Ried, Waſchenwald eine ſolche für einen mit Waſen, d bh. Raſenflecken durchſetzten Sumpfwald an der Weſchnitz geweſen ſein. Wir können die Lage des Waſchenwaldes genau be⸗ ſtimmen. König Gunthers Jagd fand„uf einen wert vil breit“, auf einer Inſel oder Halbinſel ſtatt, deren Lage zwiſchen Worms und Odenwald feſtſteht, und deren Ent⸗ fernung vom erſteren durch die in den Nachtſtunden des Mordtags vorgenommene Ueberführung der Leiche Sig⸗ frids beſtimmt iſt, alſo auf einer Inſel oder Halbinſel Jagdgebiete ſchied. Oeſtlich von Ihm in der Weſchnitznie⸗ der Weſchnitz. Der„wert vil breit“ die Weſchnitznie⸗ —— Cokale Hachrichten „Der HKeachtung empfohlen wird unſere heutige Heimatbeilage, die einen Artikel von Herrn Lehrer Dr. Seyfried enthält. Die letzte Gemeinderatswahl hatte folgendes Stimmen- und Mandats-Ergebnis: Zentrum 1646 Stimmen, 12 Mandate Volksblock 990 7 5 Soziald. 617 4 1 Arb.u. Kl. 162 1 1 Wirtſch.V 99 7 0 5 * Die Zentrumsliſte zur Gemeinderats⸗ wahl praͤſentiert folgende Kandidaten: 1. Zöller, Joſef 1., Gemeinderat; 2. Mandel, Michael 7., Gemeinderat; 3. Hofmann, Georg 13., Zimmer- mann; 4. Brechtel, Nik 3., Gemeinderat; 5. Kühl- wein, Mich., Gemeinderat; 6. Ecker, Joſeph 1., Gemeinderat; 7. Schloſſer, Franz Jak. 2., Ge⸗ meinderat; 8. Herſchel, Adam 1., Maurer; 9. Helbig, Franz 1., Gemeinderat; 10. Belz, Franz Peter., Landwirt; 11. Beikert, Johann 7., Bankkaſſier; 12. Müller, Peter Joſ., Fabrikarbeiter; 13. Bläß, Wilh. jr., Landwirt; 14. Gärtner, Gregor, Schrei- nermeiſter; 15. Brechtel, Adam 2., Landwirt; 16. Schmitt, Nik. 4., Maurer; 17. Kempf Joſ., Sattlermeiſter; 18. Hoock, Jakob 7., Landwirt; 19. Winkler, Joh. 16., Zimmermeiſter; 20. Hof— mann, Friedr. 2., Maurer; 21. Brechtel, Konr. 1. Bäckermeiſter; 22. Reinhardt, Mich., Schuhmacher- meiſter; 23. Müller, Karl, Lehrer; 24. Kühl- wein, Adam, Lageriſt. 5 Aeber die Arbeitsloſenverſamm⸗ lung, die am letzten Dienstag im„Kaiſerhof“ dahier ſtattfand, iſt in der Volksſtimme zu leſen: „Am Dienstag fand eine Arbeitsloſenverſammlung mit dem Thema:„Berichterſtattung von der Frank- furter Konferenz“ ſtatt. Man hatte zwei Redner der Kommuniſten herbeizitiert. Daß dabei gegen die Sozialdemokratie gehetzt wurde, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. An allem Elend, das in Deutſchland zurzeit herrſcht, iſt nach kommuniſtiſcher Auffaſſung die SPD. ſchuld. Selbſtverſtändlich verſucht man, Rußland als Muſterſtaat hinzuſtellen. Kein ver⸗ nünftiger Menſch glaubt die Hetzereien. Es iſt ein ſchlechtes Zeichen, wenn man auf dieſe Art und Weiſe Wahlpropaganda macht.“ So die„Volks- ſtimme“ und unſern Verlag hat man gebeten, das Inſerat zu dieſer Verſammlung koſtenfrei aufzu- nehmen, zu dem wir uns auch im Intereſſe der bedrängten Erwerbsloſen gerne bereit fanden. Daß kommuniſtiſche Propaganda getrieben werden ſollte, das konnten wir nicht wiſſen. In Zukunft iſt das anders. § Wahlpropaganda. Die bevorſtehende Gemeinderatswahl läßt es ratſam ſein darauf hin- zuweiſen, daß Wahlpropaganda gemäß einer Mit⸗ teilung des Zeitungsverleger-Vereins nur im An⸗ zeigenteil zuläſſig iſt. Wenn heute ein derartiger Wahlartikel erſcheint, ſo iſt das eine Ausnahme, weil die oben angeordnete Verfügung noch nicht der Oeffentlichkeit bekannt war. * Fportruhe am Totenſonntag und Buß und Bettag wurde von der Sportbehörde angeordnet. § Die Preßhefefabrik in Großſachſen, die ſchon ſeit einiger Zeit außer Betrieb iſt, ſoll verpachtet werden. Wer hat Luſt Fabrikant zu werden? Auf zum Waldſportplatz. Die Grü⸗ nen treten morgen mittag 3 Uhr gegen Rheinau an, ihr Spiel begeiſtert. Bleibe keiner daheim! Und ihr Elf: zeigt das Klaſſeſpiel wie letzten Sonn⸗ tag, flink am Ball und weg, Tore entſcheiden, das Torverhältnis muß beſſer werden. Aber zuerſt ſiegen und nicht ſich das Spiel aus der Hand nehmen laſſen. Es müſſen zwei Punkte in Viern⸗ heim bleiben. * gezirks⸗Tagung der kathol. Männer“ und Arbeitervereine findet morgen Sonntag nach⸗ mittag in Lampertheim im Gaſthaus z. Schwanen ſtatt. Redner iſt Hochw. Dibzeſanpräſes Eich. Abfahrt 13,26 Uhr am Staats bahnhof. * Jarmonie⸗Komert. Wir verweiſen nochmals auf das morgen ſtattfindende Konzert im „Engel“ und wollen unſeren Leſern noch folgende Kritik über den mitwirkenden Gaſt, Herrn Dr. Ebbecke aus Heidelberg unterbreiten, die das „Hamburger Fremdenblatt“ bringt:„Fremdenblatt“, 25. 11. 26. Der erblindete Lautenſänger Dr. Hans Ebbecke, dem von Süd⸗ und Weſtdeutſchland her ein ausnehmend guter künſtleriſcher Ruf vor⸗ ausgeht, weilt in Hamburg zur Veranſtaltung von 2 Konzertabenden. Der erſte fand am Mittwoch im ſehr gut beſuchten Theaterſaal des Konventgar⸗ tens ſtatt und beſtätigte das ſtarke und feſſelnde Können des Sängers. Am nachdrückkichſten war die Beobachtung, daß er, was ja gerade auf ſeinem Spezialgebiet von größtem Wert iſt, eine vorzüg⸗ liche Klaſſe als Vortragskünſtler repräſentiert. Seine ſtiliſtiſche Sicherheit und Reichhaltigkeit in ausgeſprochenen Dialektliedern iſt beachtenswert und ebenfalls ein Beſitz, der einem Lautenſänger ſtets künſtleriſche Zinſen trägt. Er kann ſchwäbiſch, ſchweizeriſch, bayriſch, ſächſiſch und ſchließlich, als Zugabe für die Hamburger plattdeutſch. Seine Lautenbegleitung iſt als beſondere Kunſt durchweg ſehr fein durchdacht und ausgeführt. Von Hemm- ungen durch ſeine Blindheit war im muſikabiſchen Vortrag nichts zu ſpüren. 5 Gvangeliſche Gemeinde. Wegen der Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges auf dem Ehrenfriedhof beginnt der Gottesdienſt ſchon um 9 Uhr. »Totengedenkfeier. Ein Gedenken ſür die Toten und eine Mahnung für die Lebenden ſoll die morgige Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges ſein, die der Reichsbund der Kriegsbe⸗ ſchädigte veranſtaltet. Nicht tot ſoll die Vergangen⸗ heit ſein, ſondern aus all dem Leiden des Krieges wollen wir neue Kraft ſchöpfen, aus den Opfer- flammen ſoll geiſtige Erneuerung erſtehen, dieſe Feier für dieſe Toten ſoll uns eine Feier des Lebens ſein. Gehen wir deshalb am morgigen Tage wieder hinaus auf den Friedhof und gedenken wir der großen Toten, die uns über all den ſozia- len Gegenſätzen ein ernſter Mahner zum Frieden ſind. Wie uns mitgeteilt wird, hält die Gedächt⸗ nisrede Herr Gemeinderat Neff, während Herr Bürgermeiſter Lamberth unter Beteiligung des Gemeinderats namens der Gemeinde einen Kranz niederlegt. Den geſanglichen Teil übernimmt der Geſangverein Flora und die Mufik wird von der Kapelle Hanf-Blank ausgeführt. Zu einem ge⸗ meinſamen Trauerzug finden ſich die Mitglieder des Reichsbundes, des Reichsbanners und Geſang— verein Flora nebſt der Muſik am Kriegerdenkmal um 3/11 Uhr zuſammen. § Dienſttuendor Arzt am morgigen Sonntag Herr Dr. Blaeſ. * JI... Filmpalast. Heute Samstag und morgen Sonntag kommt im U. T. Palaſt einer der beſten Filme der Saiſon„Die rote Tänzerin von Moskau“ zur Aufführung. Dieſer Film, der eine erſchütternde Tragödie eines Fürſten u. eines Mädchens aus dem Volke behandelt, in dem blu— tige Straßenkämpfe, die barbariſche Grauſamkeiten der Koſaken und die edlen Gefühle freiheitslieben⸗ der Menſchen, ſcharf gezeichnet ſind, iſt ein Werk, das ein jeder ſehen muß. Die muſikaliſche Illu⸗ ſtration wird von dem beliebten U.-T.⸗Orcheſter ausgeführt, ſodaß ein Kunſtgenuß ſeltenſter Art zu erwarten iſt. Darum auf in den U. T. Filmpalaſt. „Kein Tabahmonopol. Ein Tabak- monopol, handele es ſich um ein Handelsmonopol oder ſonſt eine Monopoliſierung, kommt, wie der „Süddeutſchen Tabakzeitung“ ſeitens des Reichs⸗ finanzminiſteriums in einem Schreiben beſtätigt wird, nicht in Frage. Man denke nicht daran, eine Tabaksmonopolvorlage auszuarbeiten.(Die Gerüchte, nach denen in Deutſchland ein Tabak- monopol zur Einführung gelangt, riefen unter den Tabakgewerbetreibenden große Beunruhigung hervor. Mit der vorſtehenden Notitz der„ST“ ſind ſie widerlegt. i Die Hofwirtſchaft in Muckenſturm wurde von Herrn Heinrich Faltermann 2. von hier übernommen. Aus Anlaß des Kirchweihfeſtes fin⸗ det daſelbſt muſikaliſche Unterhaltung ſtatt. Unſerm Landsmann wünſchen wir beſten Erfolg zu ſeinem Unternehmen. * Geflügelausſtellung. Der Club der Geflügelzüchter veranſtaltet ab heute Abend 7 Uhr im Fürſten Alexander eine Geflügelausſtellung mit Preisſchießen. Die Ausſtellung geht morgen Sonn⸗ tag weiter; der Montag iſt für die Schulen reſerviert. * Heſſ. Künſtlertheater. Die 2. Vor⸗ ſtellung, wobei das Luſtſpiel„Dover⸗Calais“ auf⸗ geführt wird, findet am Donnerstag, den 31. Okt. 1929 ſtatt. *Der Turnerbund lädt im Inſeraten⸗ teil zu ſeinem morgen Abend im„Freiſchützſaal“ ſtattfindenden großen Herbſtſchauturnen ein. In das reichhaltige Programm dieſer Veranſtaltung iſt dieſes Jahr eine beſondere Abwechslung hineinge⸗ legt indem u. a. ein prächtiges Singſpiel mit den ſchönſten turneriſchen Einlagen zur Auffführung ge⸗ langt. Eine Auswahl der ſchönſten Wanderlieder und anderer Volksperlen werden dem Ganzen eine Abrundung und Stimmung verleihen, die tiefen Eindruck auf jedes deutſche Gemüt hinterläßt. Die verſchiedenartigen turneriſchen Vorführungen werden nacheinander in den Zwiſchenpauſen erfolgen. Nie⸗ mand ſollte verſäumen dieſe ſchöne und ſehr be⸗ deutungsvolle Veranſtaltung, an der Jung u. Alt große Freude finden werden. zu beſuchen. „Moch bei den fünf. Das von den Deutſch⸗Nationalen angeregte Volksbegehren hat hier noch wenig Anklang gefunden. Bis heute Vormittag hatten 5 Einwohner ihren Namen ein⸗ getragen. »Die Zuckerrübenabnahme beginnt, wie Herr Agent Haas im heutigen Anzeigenteil be⸗ kannt gibt, am Montag, den 28. Oktober. Von der„Partei für Volns⸗ wohl und Körperpflege“ wird uns geſchrieben: Aus dem Namen:„Partei für Volkswohl und Körperpflege“ iſt zum Teil zu entnehmen, daß es ſich um hieſige Vereine handelt, die für den Begriff der Körperpflege ſeit Jahrzehnten eintreten. Dieſe Vereine und zwar Turn, Sport- u. Athleten⸗ vereine nuter Beteiligung der Sportanhänger aus anderen Viernheimer Vereinen ſowie Gönnern der Sportbewegung haben in der klaren Erkenntnis, daß ihre Intereſſen bisher im Gemeindeparlament nicht hinlänglich genug durch irgend eine auf dem Rathaus vertretene Partei gewahrt worden ſind, ſich zuſammengefunden und für dieſe Wahl zum Gemeinderat der Gemeinde Viernheim am 17. Nov. ds. Is. eine eigene Liſte aufgeſtellt. Die Berechtigung zu dieſem Schritt wird ſicherlich in der Oeffentlichksit nicht abgeſtritten werden können. All die früher und noch jetzt aktiven Turner, Fußballſpieler, Leicht- und Schwerathleten, all die Anhänger dieſer Leibesübungen und Förderer einer geſunden Jugend, werden zur Ueberzeugung kommen, daß ausgeſprochene Sachkenner als Vertreter im Gemeindeparlament der Bewegung der geſamten Viernheimer Verei ne mehr dienen und nützen kön. nen. a bl ve das Wohl der Vereine iſt gleichbedeutend mit Wohl des deutſchen Volkes.. Mit der Aufſtellung der eigenen Liſte ſoll keinesfalls gegen irgend eine politiſche Partei Stel⸗ lung genommen werden. Wir wiſſen aber, daß gerade aus dem Lager der Vereine viele Perſonen ſeit Jahren jeglicher Wahl fern bleiben, weil ſie ganz andere Geſichtspunkte verfolgen als die Par⸗ teien und weil ſie Turnen, Sport und die Kunſt als Ueberparteilich auffaſſen. Dieſe große Zahl der Nichtwähler wollen wir für unſere unpolitſche Liſte zu gewinnen ſuchen. Gelingt uns dies, ſo haben wir den Idealen des„Volkswohles und Körperpflege“ gedient. In allen anderen Fragen werden die er⸗ wählten Männer unſerer Partei an der Seite der Leute im Gemeinderat zu finden ſein, die für das Allgemeinwohl der Viernheimer Einwohner eintreten. F. B. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion außer der pretzgeſetzlichen keiue andere Verantwortung⸗ Der Getränke⸗Ausſchank an Kirchweihe. Man bittet uns um Veröffentlichung folgen⸗ der Zeilen: In abſehbarer Zeit wird in unſerem Städt⸗ chen Viernheim, wie alljährlich, wieder das Kirch- weihfeſt gefeiert werden. Es iſt ein alter Brauch und von altersher für das arbeitende und ſchaffende Volk beſtimmt. Das ganze Jahr freut ſich Alt und Jung auf dieſes Feſt und es iſt begrofflich, wenn nicht nur die Feſtplätze, ſondern auch unſere hieſigen Wirtshäuſer und Tanzſäle reichlich beſucht werden. Es wird auch begreiflich erfcheinen, daß in einer teuren Zeit, wie die unſrige, jeder danach ſehen wird, für möglichſt wenig Geld etwas ge⸗ boten zu bekommen. Wenn wir unſere nähere und weitere Um⸗ gebung zurzeit der Kirchweihfeſte beſuchen, finden wir, daß entgegengeſetzt wie bei uns, dort in den Wirtſchaften und Tanzſälen der Wein nicht in Flaſchen, ſondern als offener Wein in/ und ½ tr. ausgeſchenkt wird. Es iſt nicht zu begreifen, warum Viernheim in dieſer Hinſicht eine Ausnahme macht und hieſigen Gaſtwirte ihren Gäſten unbe⸗ dingt nur Flaſchenwein vorſetzen. N Eine Familie, die ſich den Aufenthalt auf einem Tanzboden leiſten will und naturgemäß auch etwas trinken will, iſt gezwungen, den teuren Flaſchenwein zu kaufen. Wäre es nicht am Platze, daß unſere hieſigen Gaſtwirte ſich auch dem Aus- ſchank des offenen Weines anſchließen würden. Die Gaſtwirte der anderen umliegenden Ortſchaften machten gewiß keine ſchlechteren Geſchäfte beim Ausſchank offenen Weines. Es haben ſich in letzter Zeit bereits ſehr viele junge Leute zuſammengeſchloſſen, um diejeni⸗ gen Wirtſchaften zu meiden, in denen nach wie vor, Flaſchenweine ausgeſchenkt werden ſollen. Es iſt hier in erſter Linie mit ſolchen jungen Leuten zu rechnen, auf die unſere Gaſtwirte in Bezug auf Beſuch der Tanzböden angewieſen ſind. Um unſere hieſigen Gaſtwirte vor Schaden zu wahren, wäre es ratſam, dem Wunſche des Einſenders inſofern Rechnung zu tragen, als daß dieſelben, wie oben erwähnt, bei unſerem diesjähr. Kirchweihfeſt, offene und nicht Flaſchenweine zun Ausſchank anbieten. Rn. Fleischbrühe N Zar Seren 500 Kochborndon. 3 cas beuge N rr f 0 Das verlorene Lied Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. Leipzig. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Literatur⸗Büro. Leipzig. Roman von Hans Poſſendorf. (43. Fortſetzung.) Fünf Minuten ſpäter ſtand er der an allen Gliedern zitternden Tochter in ſeinem Arbeits— zimmer gegenüber. „So alſo läßt du deine Ehre mit Füßen tre— ten?“ begann er.„Du überraſchſt deinen Ver⸗ lobten, eine andere Frau in den Armen haltend und liebkoſend, und dennoch—“ „Und dennoch glaube ich an ihn, an ſeine Treue.“ „Biſt du denn wahnſinnig?“ Gudden wußte ſich vor Erregung kaum zu faſſen.„Du glaubſt noch an ſeine Treue, und haſt doch mit eigenen Au⸗ gen geſehen—“ Er brach ab und griff ſich wie verzweifelt nach der Stirn.„Da— da hört mein Verſtand auf. Wie willſt du mir das erklären?“ „Ich weiß keine Erklärung, aber ich glaube an ihn.“ „Nun, dann— dann hilft es nichts, dann höre auch das letzte; ich hätte es dir gern erſpart: dieſe Schauſpielerin und Herr Dowſen ſind ein Schwindlerpaar. Einen Teil meines Geldes woll⸗ ten ſie durch Dowſens Heirat mit dir an ſich bringen. Durch einen glücklichen Zufall habe ich hr Komplott entdeckt und ſie dann entlarvt.“ ö„Das iſt nicht wahr! Schweige! Das iſt nicht wahr! Wie darfſt du es wagen, ſo einen ſchänd⸗ lichen Verdacht gegen Joachim—“ ö„Verdacht? Es iſt kein Verdacht, ſondern Ge⸗ wißheit. Ich habe bereits das Geſtändnis!“ ö Mit einem unbeſchreiblich wirren Ausdruck ſtarrte Lore ihren Vater an. Ihr Verſtand fand nichts mehr, dieſe beſtimmten Behauptungen zu widerlegen. Aber ihr Gefühl ſagte ihr mit unum⸗ ſtößlicher Gewißheit, daß der Geliebte kein ande⸗ rer war als der, deſſen Bild ſie unverändert in ihrem Herzen trug. Und die Hände abwehrend erhebend, ſchüttelte ſie mit wilder Entſchiedenheit das Haupt. Da packte den Vater eine grimmige Verzweif⸗ lung. Hatte ſeine Tochter denn ganz den Ver⸗ ſtand verloren? Sollte ſie denn dieſem Hochſtap⸗ ler, der ſeine Beute noch immer nicht freizugeben ſchien rettungslos verfallen ſein? Gab es denn gar kein Mittel, ſie aus den Klauen dieſes Aben⸗ teurers endgültig zu befreien?— Da kam ihm ein rettender Gedanke. Und ſchnell entſchloſſen ſagt er mit unbeugſamer Entſchiedenheit:„Noch heute nacht werden deine notwendigſten Sachen gepackt, und morgen früh fahren wir mit dem er⸗ ſten Expreß nach Newyork. Dort kannſt du noch deine notwendigſten Einkäufe machen, und über⸗ morgen reiſt du nach Europa ab. Da raffte ſich Lore noch einmal mit verzweifel⸗ ter Energie zuſammen:„Ich gehe nicht von Amerika fort, ich verlaſſe Joachim nicht! Ich glaube an ihn. Verſtoße mich, wenn du willſt, aber ich gehorche dir nicht!“ Einen Moment ſchien es, als ob Gudden ver⸗ ſucht wäre, die Tochter zu ſchlagen. Aber dann zwang er ſich mit übermenſchlicher Kraft zur Ruhe und ſagte nun, faſt gelaſſen:„Nun gut, du verweigerſt mir den Gehorſam. Du biſt mün⸗ dig und kannſt tun, was du willſt. Du haſt jetzt die Wahl: Entweder du reiſeſt morgen früh mit mir, wie ich beſtimmt habe, bleibſt in Europa, bis ich dir die Heimkehr geſtatte, und verſprichſt mir, jeden Verſuch, mit Dowſen wieder in Verbindung zu treten, zu unterlaſſen, oder ich laſſe dieſen Schwindler ſofort verhaften. Das Geſtändnis ſeiner Helfershelferin ermöglicht mir, den Be⸗ weis ſeine Schuld zu erbringen. Du haſt zwei Minuten Zeit, dich zu entſcheiden. Dann tele⸗ phoniere ich, falls du dich weigerſt, mir zu ge⸗ lag ihm fern, ſein ohnehin ſchon unglückliches horchen, an die Polizei. Der Herr iſt ja wahr⸗ ſcheinlich noch am Eingang des Douglasparkes zu faſſen.“ Da ſchwand die letzte Widerſtandskraft des ar⸗ men gemarterten Hivnes und des durch das Fie⸗ ber entkräfteten Körpers. Mit einem wehen Laut ſchlug Lore die Hände vor das Geſicht, und wie ein Hauch kam es von ihren bebenden Lippen: „Ich bin in deiner Gewalt. Tue mit mir, was du willſt. Ich gehorche dir. Aber ich glaube an ihn!“ Zwanzigſtes Kapitel. Im Palais Gudden kam man dieſe Nacht nicht zur Ruhe. Die Koffer wurden herbeigeholt und Lores Sachen von der Zofe gepackt. Einer der Diener mußte ſofort zur Bahn eilen, um einen Salonwagen für den Newyorker Expreßzug zu beſtellen. Gudden ſelbſt traf alle nötigen Anord⸗ nungen, ſuchte Adveſſen europäiſcher Freunde für ſeine Tochter heraus, ordnete die nötigen Papiere für dieſe Reiſe und regelte die erforderlichen Geldangelegenheiten. Zwiſchendurch ſah er wie⸗ derholt nach Lore, die ſich in ihrem Zimmer auf das Ruhebett gelegt hatte und alles apathiſch über ſich ergehen ließ. Auf die Fragen des Vaters antwortete ſie nur mit müdem Nicken oder mit gleichgültigem Achſel⸗ zucken. Nur als Gudden die Abſicht äußerte, eine Freundin des Hauſes, die weniger bemittelte Witwe eines verſtorbenen Geſchäftsfreundes, Lo⸗ re als Reiſebegleiterin mitzugeben und in ſeiner rückſichtsloſen Art noch in der Nacht dorthin ſchicken wollte, um das Einverſtändnis der Dame zu erfragen, da wehrte ſich Lore entſchieden. Sie wollte mit ihrem Schmerz allein bleiben. Der Gedanke an jede Reiſegeſellſchaft war ihr uner⸗ träglich. Da gab Gudden ihrem Wunſche nach, denn es Kind noch mit nicht durchaus nötigen Dingen quälen zu wollen. Er kannte ihre Selbſtändigkeit genug und war als Amerikaner hinreichend vor⸗ 1915 urteilsfrei, um nichts Ungehöriges davin zu ſe⸗ hen, die Tochter allein dieſe große Reiſe antreten zu laſſen. So entſchloß er ſich denn, ihr nur drei Perſonen als Begleitung mitzugeben: Zu ihrer Bedienung die Zofe Jane und einen Lakaien und — als eime Art Haushofmeiſter und Reiſemar⸗ ſchall— ſeinen Kammerdiener, den alten Bill, dem erſten und zuverläſſigſten Diener ſeines Hau⸗ ſes. Die Reiſe wurde pünktlich am nächſten Mor⸗ gen angetreben. Sie verlief recht trübſelig. Lore lehnte blaß und für alles intereſſelos in den Pol⸗ ſtern des Salonwagens und ſtarrte ſtumm und verzweifelt vor ſich hin. Stephan Gudden wurde es recht bänglich zumute. Er hätte nur zu gern ſeimen Entſchluß rückgängig gemacht oder wenig⸗ ſtens ſeine Tochter perſönlich nach Europa beglei⸗ tet. Aber beides ging ja nicht: Lore in Amerika zu laſſen, hieße ſie rettungslos dem Unglück preisgeben. Und er ſelbſt konnte nicht daran den⸗ ken, Chikago für längere Zeit zu verlaſſen; gera⸗ de jetzt, wo John Stanford ſeinen Vernichtungs⸗ feldzug gegen ihn beginnen zu wollen ſchien, hätte dies den ſicheren und vollkommenen Ruin ſeiner ganzen geſchäftlichen Exiſtenz bedeutet. Den nächſten Tag verbrachte man in Newyork. Lore war nicht zu bewegen, die noch notwendigen Einkäufe für ihre Reiſe ſelbſt zu machen. Sie überließ alles ihrer Zofe und blieb den ganzen Tag über beſchäftigungslos und verzweifelt vor ſich hinbrütend in ihrem Hotelzimmer. Gudden begab ſich ſelbſt zum Reiſebureau, um ſich über die nächſten Dampferverbindungen nach Europa zu orientieren. Aber es ergab ſich, daß der Dampfer nach Hamburg den Hafen von New⸗ vork ſoeben verlaſſen hatte, und daß der nächſte erſt fünf Tage ſpäter abfahren ſollde. Das am folgenden Tage nach England abfahrende Schiff war kein erſtklaſſiger Paſſagierdampfer. ö Fortſetzung folgt.; rere, derne Ind fnplsdlung, ae eeeededeeddnnamdeaanbened dee Der gehrten Einwohnerschaft von Viernheim, insbe- sondere Freunden und Bekannten zur gefl. Kenntnis, dag wir die Wirtschaft Zu den „Vier Jahreszeiten“ in Muckenſturm übernommen haben. 9090 e Entenſangen im Hotel- und Re- rationsbetrieb is r erstklassige Küch— pflegte Getränke stets gesorgt. 0 e A Um geneigten Zuspruch bittet Heinrich faulepmann 2. U. Frau. Zu dem morgen Sonntag und am Montag stattfindenden Kirchweihfest mit muſikaliſcher Unterhaltung laden wir herzlichst ein. Kue nd elde Montag, den 28. Oktober, abends halb 9 Uhr im Saale z. Freiſchütz in Viernheim Aufklärungs⸗Vortrag mit Filmvorführung. Eintritt frei. Nur Perſonen über 18 Jahren haben Zutritt. Wichtigſte Entſtehungsurſachen der Krankheiten. Mängel der heutigen Krankheitsbehandlung. 3. Naturheilbehandlung und ihre Bedeutung. Welches Mittel hat den erſten Anſpruch hierauf. 5. Erneuerung des Geſamtorganismus. Erhöhung der körperlichen und gei⸗ ſtigen Leiſtungsfähigkeit durch innere Körpervereinigung mittels galvaniſcher Feinſtröme. 5 5. Warum in der Heilbehandlung gerade Galvanoelektrizität? Welchen Einfluß hat die Anwendung der Galvanokur bei: Gicht, Iſchias, Rheumatismus, Hexenſchuß, Lähmungen, Neuralgien, Migräne, Nervenentzündungen, Muskeler⸗ ſchlaffung, bei Störungen des Blutkreislaufes, Beſchwer⸗ den der Wechſeljahren, Neuraſthenie, Schlaflofigkeit. Koſtenloſe Auskunft am Dienstag, den 29. Oktober, von 10—4 Uhr im Vortragslokal. Wohlnnth-IJuſtitur, Mannheim U 3, 23, Telefon 33577. eee ee sse Uereins-Anzeiger Seeed Geſangverein Flora. Samstag abend punkt halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal. Sonntag vorm. pünktl. halb 10 Uhr Zuſammenkunft aller Sänger im Lokal. Aus Anlaß der Totenge⸗ denkfeier iſt das reſtloſe Erſcheinen Ehrenſache. Heute punkt 8 Uhr Zuſammenkunft aller Sänger im Lokal betr. Trauerfeier und Austeilung der Vereinsabzeichen. Der Vorſtand. Rad-Sport Germania. Heute Abend halb 9 Uhr Vorſt.⸗Sitzung im Schützenhof. Der Vorf. Operetten u. Theaterges. Samstag, 9. Nov. 8 Uhr Generalverſ. im Kaiſerhof. Der Vorſt. Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Die Ortsgruppe beteiligt ſich wie alljährlich am Sonntag, 27. Okt. an der Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges auf dem Ehrenfried⸗ hof offiziell.— Treffpunkt um 3/11 Uhr am Kriegerdenkmal. Wir bitten die aktiven und paſſiven Mitglieder es als ihre Ehrenpflicht betrachten zu wollen und ſich zahlreich zu be— teiligen. Der Vorſtand. G.-B. Hängerbund. Samstag Abend halb 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal, zwecks Dar— bringung eines Ständchens; pünktlich erſcheinen! Sonntag, vormitag halb 10 Uhr Singſtunde. Der 1. Vorſitzende. Club der Gemütlichen 1915. Sonntag, 27. Okt., mittags 1 Uhr Mitgliederverſammlung mit ſehr wichtiger Tagesordnung. ö Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Heute Abend Singſtunde im Lokal. Ich erwarte, daß alles erſcheint. Auf pünktliches Erſcheinen bedacht ſein. Sänger⸗Ginheit. Heute abend 8 Uhr Sing— ſtunde. Der Vorſtand. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Zentral- verband chriſtl. Fabrik- und Transportarbeiter Deutſchlands, Ortsgruppe Viernheim. Dienstag, 29. Oktober, abends halb 8 Uhr im Gaſthaus zum„Löwen“ wichtige Mitgliederver ſamm- lung. Tagesordnung: 1.„Der Arbeitnehmer in der heutigen modernen Wirtſchaft.“ Referent: Gauleiter Ammann-Mannheim. 2. Betriebsan- gelegenheiten. 3. Verſchiedenes. In Anbetracht dieſer außerordentlich wichtigen Verſammlung iſt es Pflicht, daß jedes Mitglied zu dieſer Ver⸗ ſammlung erſcheint und hoffen wir daher, das letzte Mitglied in der Verſammlung begrüßen zu können. Für die Zahlſtelle Viernheim: Peter Müller, Vorſitzender. Reisevereinig. der Brleftaubenzüchter. Am 9. und 10. Nov. Sieger- u. Fliegerſchau im Saft⸗ laden. Meldeſchluß 30. Okt. Nächſten Mittwoch Vorſt.⸗Sitzung im Saftladen. Männer⸗ Gesangverein. Heute Abend halb 9 Uhr O das neue Spül- und Reini- gungsmittel der Henkelwerke zum Spülen, Aufwaschen und Reinigen! Nichts widerstehi der außerordent- lichen Reinigungskrafi dieses vor- trefflichen Elelſers! O reinigi so 0 0 rasch, so grundlidi, daſꝭ Sie Ihre helle Ereude haben an den blitzsauberen Ge- schirren! Alles Feu verschwindet gleich! Was Sie sich nur denken kõnnen: Glas, Por- zellan, Metall, Stein, Fliesen, Marmor, Hole usw. O madi alles schöner denn je! 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Oktober 1929 ſindet Die führende Filmbühne Viernheims 9 1 5 die diesjährige Hüuuuuabadubeceeeedebucbaaadaddaaadaadaaaaadaaaa der kath. Männer⸗ und Arbeitervereine Das kolaſſale Filmereignt e 1771 . 5 0 3 gnis f. Viernheim. Der Fox⸗Millionen⸗ N ſtatt. Redner: Dibzeſanprüſes Prälat Eich. Großfilm. Das glanzvollſte Rieſenwerk der Weltfilminduſtrie Abfahrt 13,26 Uhr Staatsbahn. g Der Vorſtand. Samstag, Sonntag und Montag Die neuſte u. größte Senſation, heute ſtartet der erſte u. neuſte Sonntag, den 27. Oktober, nachm. 2 Uhr Bezirks-Versammlung für die kath. Männer⸗ und Arbeitervereine Viern⸗ N heim, Lampertheim und Gernsheim. 1 — dringend eingeladen. Abfahrt 1,26 Uhr. Film der diesjährigen Saiſon. Douglas Fairbanks fechtend, wir ihn lieben, in 10 abenteuerlichen Rieſenakten. Ein Lä⸗- Morgen Sonntag cheln auf ſeinem Geſicht, die Freude in ſeinen Augen u. Liebe e g egg ſſcccgggggggagaggaagggaaggaagg Moderne Lichtspiele— Annastraße in Lampertheim im Gaſthaus zum Schwanen Ab heute Samstag u. morgen Sonntag Es wird um zahlreiche Beteiligung gebeten. Mathol. Urheiter-Verein Douglas iu Lampertheim im Gafthaus zum Schwanen Die Mitglieder der kath. Vereine ſind hierzu den, dangle dendeun dcn„um schunenhol' ſpringend, reitend, waghalſige Senſationen ausführend— wie in ſeinem Herzen, das iſt: großer Es ladet höflichſt ein Tauzſportkapelle. 1 ellaigal- Verband„ Hiernheim 10 0 Sonntag, 27. Okt., vorm. von 10—1 Uhr Auszahlung der abgelieferten Rechnungen. Um reſtloſe Abholung wird dringend gebeten.— Mitgliedsbuch iſt mitzubringen. Der Vorſ. N NM. 8 Die rote Tänzerin von Moskau 4000 Mitwirkende. Erſchütternde Bilder aus ruſſiſchen Ge⸗ fängniſſen, wo freiheitsliebende Menſchen, echte Patrioten, ge⸗ meine Verbrecher zuſammen gekettet unter den Knutenhieben barbariſcher Koſaken ſtöhnten. Die furchtbaren Kontraſte: Auf der einen Seite ein hungerndes Volk, auf der anderen ſchwel— gender und praſſender Reichtum. Dolores del Rio in Emil Fieger. 8 Der Liebling aller, die ihm einmal geſehen haben. Douglas Fairbanks übertrifft alles bisher dageweſene und überall iſt Maſſenandrang und übervolle Häuſer. Staunend verläßt man das Theater. Als 2. Teil des Programms kommt ein Spitzenfilm ein Meiſterwerk FJuckerrüben. Die Rübenabnahme beginnt Montag, den 28 Okt. Haas. 1 Morgen Sonntag AN2Z im„Deutschen Kaiser“ wozu höflichſt einladet Der Wirt: 0 Kapelle: „Karl Lamberth. Gärtner⸗Seibert. Empfehle Herbſtſaatgetreide (Prima erſtklaſſiges Saatgut) Anerkannte 1. Abſaaten der Landwirtſchaftskammer Petkuſer Winterroggen— Dickkopf Winterweizen Friedrichswerter Berg Wintergerſte Saatbeize Trocken⸗ und Naßbeize eee I«KKeatkſticgtoff, Thomasmehl, ſchwefelſ. Ammoniak Ein Abenteuer aus der Unterwelt in 6 packenden Akten. Der Kalifalz. Kainit in nur höchſtprozentiger Ware. 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Wir bitten ſchon heute die Vorſtellung zu be⸗ ſuchen, wegen des großen Andranges morgen.— Das große M. T.-Orcheſter gibt dem Werk die nötige Muſikilluſtration. Trotz enormen Unkoſten keine erhöhte Preiſe. Achtung Kinder Sonntag großſe Kinder Vorſtellung. Der fliegende Bräutigam, Löwenhotel, Stinktier, 15 Akten. Alles geht dieſe Woche wieder in den U. T.⸗Palaſt. nochmals das ganze Programm zu ſehen. Sonntag mittag Extra große Kinder⸗Vorſtellung 1. Douglas Fairbanks, der vierte Musketier 2. Rin⸗tin-tiu und die Goldgräber, zuſammen 16 Akten. Mränze, Astern, Pensee, zu haben bei FJaltermann, Waſſerſtraße 20 Politiſche Wochenschau Der Kampf um den Youngplan.— Der Sturz des Kabinetts Briand. * Wer glaubte, daß mit dem Abſchluß der Haager Konferenz die Reparationsfrage in ruhige Bahnen geleitet ſei, muß heute erkennen, daß die entſcheidende Stunde für dieſe Frage noch gar nicht geſchlagen hat. Dabei dürfte weniger an den Kampf zu denken ſein, der in Deutſchland über den Wert und Unwert des Youngplanes, über ſeine Annahme oder Ablehnung entbrannt iſt. Das wäre eine häusliche Angelegenheit des deutſchen Volkes geblieben. Viel bedenklicher muß⸗ te ſtimmen, daß die ſogenannten Komitee⸗ verhandlungen, die für den Poungplan den Unterbau liefern ſollten, nicht recht vom Fleck gingen. Was an Gerüchten über dieſe Verhandlungen ſo durch die Welt ſchwirrte,— mag alles wahr ſein, mag vieles oder gar das meiſte davon eben nur Gerücht ſein,— läßt doch immerhin vermuten. daß ſchon bei dieſen erſten und weſentlichen Feſtſetzungen erhebliche Schwie⸗ rigkeiten aufgetaucht ſind. Dies wieder läßt neue Schwierigkeiten für die vorgeſehene zweite Kon⸗ ſerenz erwarten. Alſo die Reparationsfrage ſchwimmt an ſich ſchon nicht in Butter. Es wäre deshalb beſſer geweſen, in Deutſchland wäre der Kampf um den Youngplan den parlamentariſchen Körperſchaften überlaſſen geblieben, bis es wirk— lich ſoweit war, daß ſich das Volk entſcheiden kannte. Bei klarer Sicht hätte dann das Volk für oder gegen Stellung nehmen können. So kämpfen beide Parteien in Deutſchland mit einem Nebel⸗ ballen. So werden Urteile angeführt und be— kämpft, denen noch jede Grundlage fehlt. Die Folge iſt eine gegenſeitige Erbitterung, die alles endere zeitigt als einen geſchloſſenen und ent⸗ ſchloſſenen Willen des geſamten deutſchen Volkes. Gerade einen ſolchen Willen hätten wir aber in Deutſchland zum Austrag der Endkämpfe um die Reparationsfrage bitter notwendig. 4 Hinzukommt, daß der langjährige Führer der teutſchen Außenvolitik nicht mehr unter uns welt, daß neue Männer den Gegenpartnern ent⸗ dedbnkretien mſtſſeri. Auch das bätte die größte Sammlung des deutſchen Volkswillen nötig ge⸗ matlit. An dieſe ſchou an fich nicht erfreuliche Situation platzt nun die Nachricht von dem Sturz des franzöſiſchen Kabinetts, das Briand leitete. Briand, der auf jeden Fall mithelſen wollte, das Werk des endgültigen Friedens zu vollen⸗ den, das von den Völkern aller Nationalitäten in nicht mißzuverſtehender Weiſe gefordert wird. Denn ſie haben genug von dem unfruchtbaren Hin und Her. Auch die anderen wollen klar ſehen, genau wie das deutſche Volk es will. Aber wird das neue franzöſiſche Kabinett den Kurs Briands weiter verfolgen? Briand ſelbſt hat erklärt, er werde die Bildung des Kabinetts nicht mehr übernehmen. Wird er von dem neuen Miniſterpräſidenten als Außenminiſter mit der Weiterführung ſeiner Politik betraut werden?— Wird Briand die⸗ ſes Amt, gleichgültig wie das neue Kabinett zufammengeſetzt iſt, auch übernehmen können und wollen?— Das ſind die Fragen, die zunächſt auftauchen. Das Kabinett Briand hat ſich von Anfang an nur als das Kabinett zum Abſchluß der mit Haag zuſammenhängenden Verhandlungen er⸗ klärt. Briand ſelbſt hat vor ſeinem Sturz die Kammer noch beſchworen, ihm wenigſtens noch einige Wochen Zeit zu laſſen, um der Kammer ein endgültiges Ergebnis, einen endgültigen Plan zur Abſtimmung vorzulegen. Die Kammer hat gegen ihn entſchieden. Und zwar ſowohl die Freunde ſeiner Politik wie ſeine Gegner. Die einen, die ganz wie Briand die endgültige Lö⸗ ſung der Reparationsfrage auf der Grundlage der Haager Konferenz ſchnell und abſchließend ſamt Rheinlandräumung erſtrebt, haben ihm wohl perſönlich das Vertrauen ausgeſprochen. nicht aber ſeinem Kabinett, ſeinen Miniſtergenoſſen. Sie müſſen wohl ihre Gründe dafür haben. Von einem Theatercrup hier zu ſprechen, dürfte wohl doch nicht am Platze ſein. Die anderen, denen die Politik Briands gar nicht behagt, die Rechtskreiſe Frankreichs, die Briand zwingen wollten, ſchon jetzt die Frage des Ergebniſſes vom Haag zur Diskuſſion zu ſtellen, gingen ganz offenſichtlich darauf aus, Briand Ungelegenheiten zu bereiten, den ruhigen Gang der Weiterentwicklung dieſer Verhandlungen zu ſtören, weil ſie mit den Er⸗ gebniſſen nicht einverſtanden ſind. Sollte es die⸗ ſen Kreiſen gelingen, die Regierung in die Hand zu bekommen, dann können wir von Seiten Frankreichs noch mancherlei Schwierigkeiten er⸗ warten. Ob die Linkskreiſe, bei denen die Mehr zahl der Anhänger für einen Ausgleich Frankreichs und Deutſchlands rückhaltlos eintreten, ſich zu einem feſten regierungsfähigen Block zuſam⸗ menſchließen können, um das Werk Briands zu vollenden, iſt noch fraglich. Ob es Daladier gelingen wird, eine Mehrheit zu finden, bleibt abzuwarten. Auch im Hinblick darauf iſt es bedauerlich, daß in Deutſchland nicht die Einigkeit in allen parteipolitiſchen Tonarten geprediat wird. ſondern das Gegenteil. Neden zum Vollsbegehren: Altreichskanzler Marx gegen das Volks⸗ begehren. Karlsruhe, 26. Okt. In einer ſtark beſuch. ten Wühlerverſammlung der Zentrumspartei be. faßte ſich der frühere Reichskanzler Dr. Marz beſonders mit dem Volksbegehren, das er als üußerſt töricht und verwerflich, ja geradezu ver⸗ brecheriſch bezeichnete. Es ſei eingegeben von der Kriſentheorie, die uns ſchon ſo oft ins Unglüch geſtürzt habe. Vaterlandsgefühl zeige ſich nicht in haltloſen Verdächtigungen, ſondern darin, dem zuſammengebrochenen Staatsweſen Opfer zu bringen. Der heſſiſche Innenminiſter über das Volksbegehren. Darmſtadt, 26. Okt. Bei der geſtrigen Provinzial. und Kreisdirektorenkonferenz im heſſiſchen Innenminiſterium machte der heſſiſche Innenminiſter Leuſchner längere Ausführungen über die politiſche Lage. wie ſie durch das Volks⸗ begehren und die in Verbindung damit wieder verſtärkt erwachende Agitation der rechtsradikalen Kreiſe gegeben iſt. Er teilte die Auffaſſung der Reichs⸗ und der preußiſchen Staatsregierung, daß es ſich mit dem beſonderen Treueverhüältnis. in dem Beamte zu Volk, Staat und Regierung zu ſtehen habe. nicht vereinbaren laſſe, wenn ein Beamter ſich öfſenlich zu der Auffaſſung bekennt. daß Reichsminiſter als Landesverräter mit Zuchthaus zu beſtrafen ſeien. Er ſei bereit und entſchloſſen, für die Beamten ſeines Geſchüftsbe⸗ reichs die notwendigen Konſequenzen zu ziehen. Prälat Kaas zur politiſchen Lage. Freiburg i. Br., 26. Okt. In einer großſen Zen⸗ trumswählerverſammlung ſprach hier der Partei⸗ vorſitende Prälat Dr. Kaas. Er zog einen ſchar⸗ fen Trennungsſtrich zwiſchen rechts und lints und erklärte, die Zentrumspartei denke nicht daran, eine Wendung vorzunehmen. Sie ſtehe auf dem Platze, wu ſie bisher geſtanden habe, wünſche aber, daß ſich möglichſt viele, die links und rechts von ihr ſtehen. zu bewußter ſtaatspolitiſcher Arbeit der Mitte nähern. Kaas warnte vor einer»ntimiſtiſchen Beurtei- lung des Poungplanes, ſtellte aber hinſichtlich des Voltsbegehrens ſeſt, es könne noch keinen fronta⸗ len Angriff gegen das Werk von Verſailles ge⸗ ben, ſondern nur ein langſamer Abban dieſes Diktats ſei jeizt möglich, wenn ſich nicht Vorgänge wie die Ruhrbeſetzung u. a. wiederholen ſollten. Abreiſe der Saardelegation verſchoben. Berlin, 25. Okt. Die deutſche Delegation für die Saarverhandlungen, die morgen nach Paris abreiſen ſollte, hat wegen der franzöſiſchen Regie- rungskriſe ihre Abreiſe vorläufig aufſchieben müſ⸗ en. 0*** Im Hoppegarten fand die Verſteigerung des Rennſtalles der Sklareks ſtatt. Es wurde ein Ge⸗ ſamterlös von 109 000 Mark erzielt. Zum fünften Weltſpartag! Am 30. ds. Mts. jährt wieder der Tag, der auf dem internationalen Kongreß für Spar weſen vor 5 Jahren zum Weltſpartag erklär: worden iſt. An dieſem Tag ſollen alle Völker auf den Sinn und die Bedeutung des Sparens hingewieſen werden. Sparſinn und Fleiß ſind die natürlichſten Grundpfeiler für die Wohl⸗ fahrt eines Volkes. Ohne die zwei Haupttugen— den iſt noch kein Volk groß geworden; und wenn eines aufhörte, dieſe Eigenſchaften zu pflegen, ſo war es dem Antergange preis— gegeben. Gehen wir einmal in aller Ruhe mit uns ſelbſt ins Gewiſſen und fragen wir uns ehrlich, ob wir ſeit den Jahren, die wir nach der In⸗ flation verlebten, nicht hätten beſſer ſparen können, als wir dies in Wirklichkeit getan haben? Waren wirklich alle Ausgaben, die wir ſeit der Stabiliſierung unſerer Mark gemacht haben, unvermeidlich geweſen? Haben wir nicht oft über unſere Verhältniſſe gelebt, all— zuſehr an das„Heute“ gedacht und die Sorge um das„Morgen“ in den Wind geſchlagen? Was iſt von all' dem, was wir über unſere Lebensbedürfniſſe und Notwendigkeiten hinaus verausgabt haben an Werten noch heute vor— handen? Vielleicht nichts mehr als die Er⸗ innerung an erlebte Genüſſe oder beim Ge— fühl der Reue, daß man ſein gutes Geld nutzlos vergeudet hat. Wäre man nicht beſſer gefahren, wenn man einen Teil ſeines ſauer verdienten Geldes der Sparkaſſe anvertraut hätte? Wie glücklich und zufrieden iſt heute wohl derjenige. der es getan hat. Ein Gefühl der Freude wird jeden umſchleiern, der einen Blick in ſein Spar⸗ buch tut, und ſich vergewiſſern kann, daß es vorwärts geht und er nicht ſpäter beſitz- und mittellos dazuſtehen gezwungen iſt. Wahrſchein⸗ lich es gäbe mehr Zufriedenheit im deutſchen Volke, wenn jeder die Wahrheit, daß Sparen glücklich macht, voll erfaſſen würde. Das Geheimnis des modernen Sparerfolges liegt in der rationellen Wirtſchaft des Einzel— nen wie der Geſamtheit begründet. Der Ruf nach Rationaliſierung geht heute durch alle Wirtſchaftskreiſe. Der Ausdruck bedeutet nichts anderes, als haushälteriſch wirtſchaften. Dies gilt nicht nur für unſere Staatswirtſchaft, ſon⸗ dern auch für jeden einzelnen Privatmann. Man muß trachten, daß die Ausgaben mit den Einnahmen nicht nur die Wagſchale halten, ſondern auch, daß ſich ein Ueberſchuß ergibt, der aufgeſtapelt werden muß, um für die Zei— ten eines evtl. Rückſchlages geſichert zu ſein. Das Wohl der Nation iſt auch das Wohl des Einzelnen und umgekehrt! Wenn wir dieſe Wahrheit richtig erfaſſen werden, dann müſſen wir in die Tat umſetzen, was unſer aller Streben iſt: Hochzukommen, gegen Not und Elend gefeit zu ſein. Der heurige Weltſpartag ſoll beweiſen, daß wir Ernſt machen wollen mit uns ſelbſt! Das Sparbuch ſoll das Zeichen ſein, daß wir über uns geſiegt! Die Bezirksſparkaſſe Lorſch nimmt Spar⸗ einlagen von 1 Mark an in jeder Höhe ent⸗ gegen und leiſtet gute Verzinſung hierfür. Un⸗ bedingte Sicherheit iſt geboten. In allen Ver⸗ mögensangelegenheiten bietet unſere Kaſſe koſtenloſe Aufklärung. Wir bitten. ſich ver⸗ trauensvoll an uns zu wenden. Volle Diskre⸗ tion iſt gewährleiſtet. ——— Sport im Herbſt Rauher Wind fegt mit Regenſchauern über die Stoppeln und zauſt das Laub der Bäume. Rötlich bunt heben ſie heute noch ihr Haupt, um morgen kahl und entlaubt da zu ſtehen. Herbſtzeit kam mit Sturm und Sonnenferne. Früher war dieſe Zeit den Menſchen unan⸗ genehm. Man graute ſich vor dem Winter, man fürchtete ihn u. hielt ihn für die ſchlimmſte Jahreszeit, während man Frühling und Som⸗ mer als die ſchönſte pries. Heute, wo ſich alle Werte umgeſtalten und man manches verwirft, was früher als koſtbar galt, manches ſchätzt, was man früher mißachtete, hat man auch Ver— ſtändnis für den Herbſt und den Winter, und die Zahl derer, die den Winter mehr ſchätzen als den Sommer, nimmt zu. Gerade dadurch, daß der Sinn für Leibes⸗ übungen geſtärkt worden iſt, daß eine neue Lebensauffaſſung ſich Herrſchaftsrecht erworben hat, und daß Sonnenſehnſucht, Freude an der Natur und Verſtändnis für ihre unbegrenzten Schönheiten ſich immer mehr verbreiten, iſt man auch der Schönheiten der Winterszeit bemußt geworden. Man huldigt dem Winter ebenſo ſo ſehr wie jeder anderen Jahreszeit, man freut ſich auf ihn und wünſcht, ſeine Herrlichkeiten auszukoſten. Winterſport! Das Wort iſt heut in aller Munde. In mannigfachen Formen hat er ſich in unſer Volksleben eingefügt. Winterzeit und Sommerzeit ſind in Bezug auf körperliche Betätigungsmöglichkeiten gleich vielſeitig. Dazu kommt aber, daß im Winter viel mehr Ruhe vorhanden iſt zu vernünftiger Ausbildungs— arbeit am Körpers Es fehlt das Haſten und Jagen der Wettkampfzeit. An die Stelle des Ringens um Sieg und Kranz tritt vom Herbſt ab die ſtetige ruhige Verrollkommnungsarbeit die jeder an ſich zu leiſten hat, wenn er Wett— kämpferziele erſtrebt oder auch ſchon, wenn er nur ſeinet Geſundheit wegen Leibesübungen treibt, um ch Nervenfriſche, Kraft und Ge— wandtheit zu erwerben. Deshalb ſollte während der Herbſt⸗ und Winterszeit nicht das etwas verllaubt an⸗ mutende Ideal des winterlichen Hockeus am wärmenden Kamin, ſondern der Geiſt der Neu— zeit obſiegen. der der Unbilden des Wetters lacht und ſich auſſchwingt zu geſundheitlich wertvoller Tat. Jalſchmünzerwertſtatt ausgehoben wtb Fürth, 25. Oktober. Eine Falſchmünzer⸗ werkſtatt wurde heute in d. Amalienſtr.77 entdeckt. Fünf⸗ Zwei- und Einmarkſtücke in der Höhe von 1000 Mark ſamt dem Herſtellungsmaterial wur— On beſchlagnahmt. Herſteller der Falſchſtücke— ver verheiratete 53jährige Gravieranſtaltsbeſitzer Georg Studrucker. Während der polizeilichen Durchſuchung der Räume nahm Studrucker Gift, das er in einem Gläschen bei ſich trug. Er wur⸗ de in das Krankenhaus Fürth verbracht, wo er bald darauf verſtarb. Viernheimer Anzeiger Jugend voran Eine ernſte Weltſpartagsmahnung. Wo es gilt, die Zukunft zu gewinnen, da iſt es die Jugend, die begeiſterungsfähige friſche, bei der die Entſcheidung liegt. In unſeren Tagen geht es um ein hohes Ziel, um Deutſchlands Erſtarkung und künftige Geltung, da kann die Jugend nicht tatenlos bei Seite ſtehen, da muß ſie ihre ſtarken unverbrauchten Kräfte in den Kampf werfen. Zunächſt gilt es, noch zu warten und ſich vorzubereiten. Aber von der Art der Vorbereitung hängt vieles, ja alles ab. Arbeitſamkeit und Sparſamkeit ſind die Waffen, mit denen unſere Jugend ſich rüſten muß, um den Lebenskampf zu beſtehen, um Sieger in dem Ringen um Deutſchlands Auf⸗ ſtieg zu werden. Das Ziel kann nicht im Sturm, es kann nur mit zuverläſſiger ſteter Arbeit und Sparſamkeit genommen werden. Niemand darf der Jugend ihr Recht ſchmälern, niemand ihr nur zurufen, daß wir ſie brauchen als Mithelfer, daß ſie ſich frühzeitig darauf beſin⸗ nen möge, ſich zu rüſten. Ein Menſch, der ſpäter große Aufgaben er⸗ füllen will, muß wiſſen, wie er mit ſeiner Kraft und ſeinen Gaben umgeht und frühzeitig lernen, ſie richtig zu gebrauchen und einzu⸗ teilen, nur dann wird er fähig ſein, ſie auf wirklich Weſentliches zu konzentrieren. Wer zu dieſer Erkenntnis gelangt iſt, wird nicht nur mit den ideellen, ſondern auch mit den mate⸗ riellen Gütern ſorgſam und überlegt umgehen, auch da macht er die Erfahrung, daß er das Kleine zuſammenhalten muß, wenn er Großes zuſtande bringen will. Selbſtüberwindung, frühzeitige Gewöhnung find beſonders dort notwendig, wo die Spar⸗ ſamkeit nicht im Charakter des Menſchen liegt, wo ſie gepflegt werden muß, um zu wachſen und zu erſtarken. Es iſt wichtig, ſchon in jungen Jahren Arbeitſamkeit und Sparſam⸗ keit zu üben, damit ſie beim Eintritt in den Lebenskampf widerſtandsfähige Waffen in der Hand des jungen Menſchen ſind, mit denen ge— rüſtet er den Wechſelfällen des Lebens furchtlos begegnet, die er zu führen verſteht im Dienſte des Volkes. Wenn auch die Jugend von heute gewohnt iſt, große Selbſtändigkeit zu üben, ſie wird im eigenen Intereſſe auf den Rat der Erfahrenen hören. Darum liegt heute bei den Erziehern im Elternhauſe und in der Schule eine beſon⸗ ders große Verantwortung. Eine vernünftige Erziehung zur Sparſamkeit und Wirtſchaftlich⸗ keit iſt ein gutes Stück praktiſcher Lebenskunde, die nicht nur dem Einzelnen zugute kommt, ſondern die nicht weniger dem Staat und der Geſellſchaft zufriedene, auf fich ſelbſt geſtellte Menſchen gibt. Das erſtrebenswerte Ziel jeder geſunden Staats- und Wirtſchaftspolitik muß ſein, daß möglichſt weite Kreiſe des Volkes eine ausreichende, ſichere Lebensgrundlage haben. Daß dieſes Ziel in Deutſchland wieder erreicht wird, hängt entſcheidend von dem Willen der jungen Generation zu einfacher, geſunder Lebenshaltung und zu vernünftiger Sp tigkeit ab. Der Weltſpartag weiſt eindring⸗ ich auf dieſe wichtigen Zuſammenhänge hin. Mögen alle Erzieher und Freunde der Jugend ſich ihrer ſchweren Verantwortung auch nach dieſer Richtung bewußt werden und bleiben. Ein engliſches Flugzeug vermißt. London, 5. Okt. Das dreimotorige Flugzeug Croyden-Kenya, das geſtern mittag den Kanal überflog, um in Le Bourget die erſte Landung vorzunehmen, iſt dort nicht eingetroffen. Man vermutet ein Unglück. Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags Darmſtadt, 24. Okt. Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages beſchäftigte ſich heute in, längerer Debatte mit einem Antrag der Deutſch— nationalen über die Amtsbezeichnung der Leh— rer an den Volksſchulen. Dem Erſuchen der Re— gierung, die Angelegenheit zu verſchieben, bis eine allgemeine Neuregelung für alle Beamten gemeinſam mit Reich und Ländern ſtattfinden werde, wurde abgelehnt. Unter Hinweis auf die Tatſache, daß für ſehr viele Beamtengruppen eine Neuregelung der Amtsbezeichnung ſeit 1918 vorgenommen wurde, wurde mit Mehrheit be— ſchloſſen, den Antrag der Regierung zur Berück— ſichtigung zu überweiſen, daß vorbehaltlich einer, Neuregelung den Lehrern in den Beſoldunss— gruppen 4b und 4a die Amtsbezeichnung Ober— lehrer zu geben ſei. Eine Reihe kommuniſtiſcher Anträge wurde abgelehnt, ebenfalls ein deutſch⸗ nationaler Antrag auf Einführung elner Betri-ds⸗ ſteuer. Tobe Gosdöge-Ausstolang am Sonntag, den 27. Ober im Fürst Hlexander. —ñ ů ann beute Samstag Abend 7 Uur Hub der Seflügelzüchter 1926 Viernheim. mit großem preisschielen 9.