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Heute Nacht um halb 12 Uhr verschied nach 2, Mer Krankhelt mein lieber guter Mann, unser treusorgender Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Mauna arun 2. wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente im 70. Lebensjahre. Wir bitten für unseren Ib. Verstordenen zu beten. VIERNHEIM, den 28. Oktober 1929. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachm. 4 Uhr vom Trauerhause, Bürstüdterstr. 23 aus statt. Petkuſer Saatroggen. Struber Dichkopfweizenß (Winterfeſt und ertragreich) Unſere Saatreinigungsmaſchine ſowie Beizapparat ſteht zur Verfügung. Uſpulun für Naßbeize Tillantin für Trockenbeize bei uns erhältlich. Alle Düngerſorten am Lager. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Die am 2. d. Mis. abgehaltene Verpachtung der Pfarr⸗ beſoldungs-ſowie der Beſoldungsallmend⸗Grundſtücke der Ka⸗ tholiſchen Pfarrei Viernheim, Ist genehmigt und werden die Pächter gleichzeitig hiermit aufgefordert, innerhalb 14 Tagen vom nächsten Donnerstag ab, die vorgeschriebenen Bürg⸗ schaften zu leisten. 0 5 a a Sie ſtehen bald vor großer Geldaus⸗ Viernheim, am 28. Oktober 1929. ö gabe, denn Ihre Federn ſind verbraucht, Fir die natpoliszehe Prarrel Uiernbeim: c e e e Woll, Pfarrer Achtung! Ihre koſtbaren Betten ſind in Gefahren. aufarbeiten durch meine moderne eleltr. betriebene Belljedern ⸗ Reinigungs IId Desinfektions-Anlage Keine Hausfrau ſollte verſäumen, Ihre Bettfedern von Zeit zu Zeit reinigen zu laſſen. Die Betten können ſofort in Ihrem Beiſein fertiggeſtellt werden. Reinigungstage jeden Montag, Bienstagu mittwoch Franz Brechtel Polſtergeſchäft— Rathausſtraße 32 Vom 1. November ab iſt unſere Kaſſe geöffnet: jeden Wochentag laußer Samstag) nachm. von 2% bis 6 Uhr Samstag vormittags 8 bis 11 Uhr. Zweigstelle Viernheim der Bezirkssparkasse Lorsch. viernheimer 0 54 (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 10 10 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeitige illustriert Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan e Me Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchüftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt zeitung 9— (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pf i i zeigen Die ltig öfg., die Reklamezeile 60 5 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 1115 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 252 Neueſte Telegramme Selbſtmord eines Rechtsanwalts. Darmſtadt, 28. Okt. Einer der angeſehenſten Rechtsanwälte Darmſtadts, Rechtsanwalt W. Sar⸗ torius, hat im 50. Lebensjahr ſeinem Leben ein Ende gemacht. Die Urſache zu dem überraſchen⸗ den Schritt ſoll in ungünſtigen finanziellen Ver⸗ hältniſſen liegen. Wildweſt in Dortmund Dortmund, 29. Okt. In der Nacht zum Mon⸗ tag kam es in der Weißenburger Straße zu blu⸗ tigen Zuſammenſtößen zwiſchen Polizei und Row dies. Mehrere angetrunkene Männer ge⸗ rieten in einen Streit, in deſſen Verlauf dem Spediteur Volmer, der bereits auf einem Auge erblindet iſt, das andere Auge ausgeſtochen wurde. Als die Täter kurz darauf in einer Gaſt⸗ wirtſchaft von Poliziſten geſtellt wurden, drangen ſie auf die Beamten ein, die in der Natwehr den 19jährigen Joſef Trawinfki niederſchoſſen. Auch in der Schleswigerſtraße mußten Poli⸗ zeibeamte gegen verbrecheriſche Elemente mit der blanken Waffe vorgehen. Der-Rädelsführer, ein gewiſſer Richard Lührmann. wurde durch einen Schuß lebensgefährlich verletzt. U Arabiſcher Generalſtreik⸗Beſchluß. Jeruſalem. 29. Okt. Eine all⸗arabiſche Kon⸗ ferenz, an der mehr als 500 Delegierte eus allen Teilen Paläſtinas, Syriens und des Trauszyr⸗ danlandes teilnahmen, beſchloß ſcharfen Prnteſt gegen die neueſten Veränderungen an der Klage⸗ mauer zu erheben. die britiſche Regierung aufzu⸗ fordern, die Balfnur⸗Deflar⸗atinn aufzuheben und am kommenden Samstag. dem Jahrestag der Deklaratinn, den Generalſtreik zu verkünden. Päpſtliche Aus eicmung für Kardinal Segora. Stadt des Vatikans. 29 Okt. Der Mopſt hielt geſtern ein öffentliches Kunſiſtorium ab. in deſſen Verlauf er dem Kardinal Seagora. Erzbiſchof von Tuledo, der 1927 zum Kardinal kreiert wurde. den Purvurhut aufſette. Dem Kunſinnrium wuhn⸗ ten Kardinäle, Bitchüfe, andere Präſaten und 1 der ſnaniſchen Botſchaft beim Natikan ei. Nach dem öffentlichen Kanſiſturium hielt der Papſt ein peheimes Honſiſturium ab. in deſſen Verlauf er Segura den Hardinalsring überreichte. E** Das Bombendezernat bei der Altanger Pnlizei hat bisher keſtaeſtollt, daß die in der Preſſe be— heupteten Verbindungen der Bombenattentäter zu Kapitän Ehrhardt, nicht beſtehen. 8 Geſtern früh wurde Jülich von den heräumt. Für den 30. November i eln beiungsſeſer geplant. Zum Empfang der Berliner Magiſtratskom⸗ miſſion mit Oberbürgermeiſter Dr. Böß wird vor⸗ ausſichtlich Bürgermeiſter Scholtz am Donnerstag in Bremerhaven eintreffen. * „ Daladier begab ſich geſtern abend um 6 Uhr ins Glyfee, um dem Prüſidenten über den Stand der Regierungsbildung zu berichten. Die Links⸗ republikaner erklärten. daß ſie nicht gewillt ſei⸗ en, eine Regierung mit ſuzialiſtiſcher Beteilfgung zu unterſtützen oder mit ihm zuſammenzuarbei⸗ ten. Auch die Frage der Teilnahme der Pozig⸗ liſten iſt noch ungewiß. * Nach dem bisherigen Ergebnis haben bei den tſchechiſchen Wahlen die beiden ſozialdemokrati⸗ ſchen ſowie die tſchechiſche nationolſozialiſtiſche Partei einen ſtarken Stimmenzuwachs zu ver⸗ zeichnen. 1 Bei Waltersweiler im Saargebiet ſtürzte ein mit 55 Bergleuten beſetzter Poſtomnibus eine 2 Meter hohe Böſchung hinunter. Drei Perſonen wurden ſchwer, zahlreiche andere leichter verletzt. * An der Newyorker Effektenbörſe gaben die Kurſe geſtern wiederum bis zu 25 Dollar nach. CEE r 3 ienstag, de Bombenaffäre Höllenmaſchinen feſtgeſtellt wtb. Berlin, 28. Okt.(Radio.) Wie das Lan⸗ deskriminalamt Berlin mitteilt, ſind in Ham⸗ burg⸗Altona der 23jährige Kunſtmaler Herbert Schmidt, der 22jährige kaufmänniſche Angeſtellte Karro Schmidt und der 22jährige Kaufmann Er⸗ win Kaphengſt feſtgenommen worden. Herbert Schmidt iſt geſtändig, mit dem zur Zeit flüchti⸗ gen Elektrotechniker Alfred Kaphengſt zuletzt in Altona-Othmarſchen wohnhaft, die bei den beiden Anſchlügen in Schleswig⸗ Holſtein verwendeten Sprengkörper mit Zeit⸗ zündung angefertigt und außerdem den An⸗ ſchlag auf das Landratsamt in Niehühl mit Kaphengſt durchgeführt zu haben. Der an Ort und Stelle weilende Unterſuchungs— richter, Landgerichtsdirektor Dr. Maſur, iſt zurzeit mit der Nachprüfung der Vorgänge zwecks Ent— ſcheidung über Erlaß eines Haftbefehles be⸗ ſchäftigt. Der Panfower Sandal Haftbefehl gegen Stiehitz. wtb. Berlin, 28. Okt.(Radio.) Oberpoſtinſpek— tor Stiebitz aus Steglitz em Verneh⸗ mungsrichter im Polidei; vorgeführt worden. Gegen Stiehitz iſt Haftbefehl wegen paſ⸗ ſiver ſchwerer Beſtechung und Periſheung der Amtspflicht erlaſſen worden. Der Zmammen brut eren der Kieler Bank eber an! Die Bankleitung übernahm Suekulations⸗ verluſte der Angeſtellten. wib. Kiel, 28. Okt.(Radio.) Wie von gauſtän⸗ diger Seite mitgeteilt wird. hat ſich aus der Unterſuchung der Vorgänge. die zur Zahlungs- einſtellung der Kieler Bank geführt haben, erge— ben. daß zahlreiche Angeſtellte der Bank auf Koſten des Inſtituts ſich in Spekulationen einge⸗ laſſen haben. Die außerordentlich hohen Verluſte die ſie dabei erlitten hahen. wurden von der Bankleitung übernommen und in einem Sonder— konto geführt. Wie weit gegen dieſe Anocgoflten vorgegangen werden wird, läßt ſich ieeen⸗ hlick noch nicht üherſehen. Mi- der Unterlchlanungen ene⸗ Verliner Anwalts Bei der Staatsauwaltſchaft wird. wie die „Nachtausgabe“ berichet, eine neue Skandalaffäre eines Berliner Rechtsanwaltes unterſucht. Es handelt ſich um einen bekannten Zivilanwalt. der Unterſchlagungen in Höhe von etwa einer halben Million Mk. begangen haben ſoll. Im Antereſſe der Unterſuchung kann der Name noch nicht be⸗ kannt gegeben werden. Die Gelcäfte des Konkur⸗vermalters Cohn Breslau, 28. Okt. Nach Blättermelbdungen hat ſich bei der Prüfung des Geſchäfte des Kon⸗ kursverwalters Cohn der zunächſt zutage getre— tene Optimismus hinſichtlich der Finanzlage Cohns als unbegründet erwieſen, da ſich nach und nach große Defizite herausſtellen. die man zuerſt nicht vermutet hatte. Für die Befriedigung der Gläubiger kommen einzig und allein die Grund⸗ ſtücke in Betracht, die aber größtenteils über⸗ laſtet ſind. Die Sklaref⸗Angelegenheit Chemiſche Unterſuchungen. wib. Berlin, 28. Okt.(Radio.) In der Ange⸗ legenheit Sklarek iſt dieſer Tage, da der Verdacht entſtanden war, daß zwei von einem Beſchuldig⸗ ten überreichten Urkunden aus dem Jahre 1927 wahrſcheinlich erſt im Gefängnis hergeſtellt wor⸗ den ſeien, eine gründliche ſachverſtändige Unter⸗ ſuchung ſämtlicher den Sklareks im Gefängnis und Umſtänden erreichbarer Schreibmaterialen erfolgt. Der Verteidiger der Sklareks, Rechtsan⸗ Stützungsverſuche der Banken waren ohne Er⸗ folg. 8 L walt Punge, hatte zur Ermöglichung dieſer Prü⸗ Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes latzvorſchrifter i Anzeigen! Föali it berückſichti Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchrie 2 T2 Oktober 1929 enen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden C777]«?72! nf 8 Neue Ermittelungen in der Die Verfertiger der in Schleswigholſte fung ſeinen Fü alter freiwillig ausgelie⸗ fert, jedoch iſt, wi. dieſes Halters nice c e benutzte. Die chemi rſuchung der vom Rechtsanwalt Punge ſeiner⸗ it ohne Wiſſen der Gefängnisverwaltung mit⸗ gebrachten Gegenſtände hat na— Mitteilung der uſtizpreſſeſtelle nichts für den Verteidiger Be— ſtendes ergeben. — 7 2 G2 2 — 5 2 Die Landnolttnmulte in Neuwänſter 2 vor Gerin witb. N der die Kl Landvolkdemonſtration am! hat heute begonnen. handlung. die vorausſichtlich drei Tage in An⸗ ſpruch nehmen wird. iſt eine halbe Hundertſchaft Schupo aus Kiel eingetroffen. Insgeſamt ſind 107 Zeugen f zerteidiger für alle Angeklagten f Rechtsanwalt Lütgebrune⸗ Göttingen. Vorläufige Ueberſicht über das tſchechiſche Wahlergebnis Prag, 28. Okt. Nach den heute mittag vor⸗ liegenden Ergebniſſen des erſten Wahlganges aus 22 von 23 Wahlkreiſen(es fehlt lediglich der Uzhoroder Wahlkreis) erlangten Mandate: die Kommuniſten 16, die ungariſchen Chriſtlich-So⸗ zialen 6, die Deutſche Wahlgemeinſchaft 8, die deutſchen Sozialdemokraten 14. die polniſch⸗jüdi⸗ ſchen Parteien 1, die deutſche Nationalpartei 3. die tſchechoſlowakiſchen Sozialdemokraten 30. die Liga gegen die verbundenen Liſten 2.(die Spit⸗ zenkandidaten Strihrny und Goida ſind gewählt) die tſchechoſlowakiſchen Nationaldemokraten 4, die tſchechoſlowakiſche Volkspartei 18. die Republika⸗ ner 33. die deutſchen Chriſtlich⸗Sozialen 6, die Gruppe Hlinka der flowakiſchen Volkspartei 13. Spitz dchit gedrungen). d Jus Sloma en Volkspartei 0. 1 eumünſter, 28. Okt Te. Der große Prozeß. ärung der blutigen Vorgänge bei der Auguſt bringen ſoll. Zur Sicherung der Ver— on der Geſamtzahl de tandate ſind bisher 182 befetzt Die 7577 90 ahi Die Demiſſion des en Kabinetts. . yräſident Udr— to geſtern im Hinblick auf die Neu⸗ wahlen erwartungsgemäß dem Präſidenten der Republik in einem Schreiben die Demiſſion des 0„tts. Der Präſident der Republik hat die ſſion angenommen und Miniſterpräſident Udrzahl und die übrigen Reſſortminiſter mit der Fortführung der Regierungsgeſchäfte betaut, ko⸗ lange die neue Regierung noch nich wih. Pra zal überreichte Denn Facbildet it. meneral der Kayallerie non der Marwitz 7 wib. Stalp. 28. Okt. Im Alter von 73 Jahren ſtarb in Wundichow. Kreis Stolp. General der Kavallerie und Generalinſpekteur a. D. von der Marwitz. Im Weltkriege befehligte er die deut⸗ ſche Kavallerie durch Belgien. war ſpäter Korps⸗ führer in Maſuren und in den Karpathen und ſchlug als Armeeführer den engliſchen Großtank⸗ angriff bei Cambrai ab. Peſſedomski über ruſſiſche Nulſchyläne in Dentichland im Jahre 1923 Paris. 28. Okotber. Der ehemalige ſowjet⸗ ruſſiſche Botſchaftsrat in Paris, Beſſedowski, deſ⸗ ſen ſenſationelle Flucht aus dem Botſchaftsge— bäude noch in Erinnerung iſt, veröffentlicht im „Matin“ einen langen Artikel in dem er die Be— hauptung aufſtellt. die Somwjietregierung und die Komintern. die im Grunde dasſelhe ſeien, hätten im Jahre 1923 einen großen kommuniſtiſchen Putſch vorbereitet. Alle ſowjetruſſiſchen Auslandsvertretungen, ins⸗ beſyndere auch die Handelsvertretungen hätten die Weiſung erhalten, ihre Bemühungen auf die Vorbereitung dieſes Unternehmens zu konzen⸗ trieren. Insbeſondere ſei man beſtrebt geweſen, 3 Miniſterialdireltor Dilthey auf der Jagd tödlich verunglückt Miniſterialdirektor im Miniſterium für die be⸗ ſetzten G e, ſt in Pommern, wo er zu Beſuch welte. d J etötot worden. Miniſteriadir itete die politi⸗ war vorher 3 Umſtur⸗ in mög⸗ ind zu kon⸗ zentrieren. 2 na 0 nach Deutſch⸗ land entf 5%. h 5 ˖ arf⸗Rant⸗ zau in Maskan eine Demarche unternommen. jeben, über den Aufent⸗ be eks über ticht informiert zu ſein. Der deutſche Be r habe ſich jedoch nicht ab⸗ weiſen laſſen. Falls die Vertreter Sgggjetruß⸗ lands, ſo habe er erklärt. nicht auf dil Unart verzichten ſollten, zu verſchwinden ohne ihre Adreſſe zu hinterlaſſen, ſo werde man genötigt ſein, die Beziehungen zu Rußland abzubrechen. Es ſei in Moskau dann noch der Verſuch gemacht worden einen Dopvelgänger unter dem Namen Radek auf dem offiziellen Kongreß auftreten zu laſſen, dieſer Verſchleierungsverſuch ſei aber mißglückt, da in der Zwiſchenzeit der echte Ra⸗ dek in Deutſchland verhaftet worden ſei. Auch andere Vertreter der Sowietregierung hätten mit falſchen Päſſen ſich in Berlin aufgehalten, und den ganzen November hindurch auf die Somiatiſierung Deutſchlands gewartet. ö Beßſedomeki nennt 11 Namen. darunter Un⸗ schlicht. Piatakoff und Kriloff. Einer der 11 ſei dann in dem bekannten Leip⸗ ziger Tſcheka-Prozeß, wo er unter dem Namen Skoblewsky figurierte. zum Tode verurteilt worden. i Die Verhandlungen in Baden⸗Baden wib. Baden⸗Baden 28. Okt.(Radio.) Dem Organiſationskomitee für die Bank für interna⸗ tionale Zahlungen lag heute der ganze Satzungs⸗ entwurf für die Bank vor. der in 7 Kapitel ein⸗ geteilt iſt. Die Vollſitzung befaßte ſich heute mit der Beratung der erſten 3 Kapitel. Man hofft, in 3 Tagen die Beratung der Satzung beendet zu haben und bis Ende der Woche die geſamten Be⸗ ratungen über Satzungen. Gründungsurkunden und Truſtagreement abzuſchließen. Damit dürf⸗ ten jedoch die Arbeiten des Komitees nicht be⸗ endet ſein. denn ihnen fällt die Aufgabe zu, die Arbeiten bis zur erfolgten Gründung der Bank fortzuführen. Vankfuſion und Angeſtelltenſchutz Berlin, 28. Okt. Wie der Deutſche Bankbeam⸗ tenverein mitteilt, hat das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium die Führer der Angeſtelltenverbände zur Unterrichtung über die Ergebniſſe ſeiner Be⸗ ſprechung mit den beteiligten Bankleitungen auf e Donnerstag, den 31. Oktober, einge⸗ laden. halt Radeks u Langſtreckenflug eines Deutſchen. Paris, 29. Oktober. Auf dem Flugplatz Le Bourget ſtartet heute vormittag der deutſche Flieger Siebel zu einem neuen Rekord im Langſtreckenflug Weſt Oft ohne Zwiſchenlan⸗ dung. Er ſteuert ein Kleinflugzeug, das mit einem franzöſiſchen 40 PS⸗Motor verſehen iſt und weniger als 280 kg. wiegt. n Anregungen aus Virigententreiſen ſouen im— 1 f„ Muſikausſchuß beraten werden. Zum nächſten——— eee 99 f Letzte elegramme 11 0„ 1 0 0 1 55 9 1 Die unentgeltliche 1 niſſe in der Leitun es Deu en ü N Aae br Sängerbundes“(unterſchlagungen inner⸗ Beratungs tunde für Lungenkraube halb des Deutſchen Sängerbundes) referierte(Tuberkuloſe) fällt aus. Beratungsſtunde findet eingehend Herr Matern. Es wurden ſodann am nächſten Mittwoch, den 6. Nov., nachm. von noch erforderlich gewordene Satzungsänderun⸗2—4 Uhr im Krankenhaus ſtatt. gen vorgenommen. Bei Punkt Anträge wurden noch weſentliche Anregungen aus den Vereins⸗ Waldſportplatz. kreiſen laut, und durchweg intereſſante Fragen Die Sport⸗Vereinigung ſchlägt Rheinau 16: 6! Die Grünen nahmen den Rheinauern die 0 Zum fünften Weltſpartage! Eingedenk der hohen moraliſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung des Sparens wenden ſich die deutſchen Genoſſenſchaften am Weltſpaxtag an alle Schichten der deutſchen Bevölkerung und fordern ſie auf, durch ſparſamſte Wirtſchaft mit zu einer Geſundung unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe beizutragen. Der diesjährige Weltſpartag ſoll und muß wieder Anlaß zur Bil⸗ dung neuer Spareinlagen und damit zur Behebung der noch immer herrſchenden Kapitalnot werden. Zwar laſſen die ſtatiſtiſchen Nachweiſe eine erfreu⸗ liche Wiederbelebung des Sparſinns in den Jahren ſeit der Inflation erkennen. Auch unſere Währung iſt allen wiederkehrenden Inflationsgerüchten zum Vom Viernheimer Creditverein wird geſchrieben: Am 30. Oktober jährt wieder der Tag, der auf dem Internationalen Kongreß für Sparweſen vor fünf Jahren zum Weltſpartage erklärt worden iſt. An dieſem Tage ſollen erneut alle Völker auf den Sinn und die Bedeutung des Sparens hinge- wieſen werden. Nicht ein Tag des Ausruhens ſoll es ſein, ſondern ein Tag der Arbeit, an dem die Handlungen aller Menſchen von dem Ideal der Sparſamkeit erfüllt ſein ſollen, ein Tag, der der Vorbereitung diefes Ideals durch Wort, Beiſpiel und Bild geweiht iſt. Seit jeher war Sparſinn eine beſondere Eigenſchaft der Deutſchen. Zu einem erheblichen Schweres Gasunglück bei einem Vereinsfeſt. Berlin, 28. Okt. Am Sonntag abend ereig⸗ nete ſich bei einem Vereinsverbandstag in den Harmonjeprachtſälen in der Chauſſeeſtraße ein ſchwerer Unglücksfall. Aus einem Ofen war Gas ausgeſtrömt und rief unter den Vereinsmitglie⸗ dern ſchwere Vergiftungen hervor. Frauen. Män⸗ ner und Kinder brachen beim Tanz oder an den Tiſchen plötzlich zuſammen. 25 Perſonen wurden uhnmächtig und mußten durch die alarmierte Feuerwehr mit Sauerſtoff ins Leben zurückge⸗ rufen werden. Zwei Perſonen ſind ſo ſchwer er⸗ krankt, daß ſie ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Bombenattentat auf Italiener. grundſätzlichen Inhalts erörtert.— Der allgemeinen Tagung ging ein am Samstag abend ſtattgefundener Nheini⸗ ſcher Abend voraus, der gleichfalls gut beſucht war und die Erſchienenen lange bei⸗ ſammenhielt. Teil iſt dies auf die Tätigkeit der deutſchen Ge⸗ noſſenſchaften zurückzuführen. Dieſe haben es ſtets als eine ihrer vornehmſten Aufgaben angeſehen, den Sparſinn des deutſchen Volkes nachdrücklichſt zu fördern. Die Notwendigkeit des Sparens und damit der Neukapitalbildung ergibt ſich für das deutſche Volk in der gegenwärtigen Zeit in beſonderem Maße. Soll das deutſche Volk aus ſeiner Wirt— ſchaftsnot erlöſt und einer beſſeren Zukunft ent—⸗ gegen geführt werden, dann iſt in erſter Linie ſparſamſtes Haushalten eines jeden einzelnen erfor— derlich. Denn nur Sparſamkeit ſchafft die Mittel zum Wohlſtand und wirtſchaftlicher Freiheit. Sparen iſt deshalb das Gebot der Stunde. Die Spargelegenheiten ſind beim Viernheimer Kreditverein ſeines 50 jährigen Beſtehens einem großen Teil liche Not hinweggeholfen hat. zuleiten. Um dies auch weiterhin zu ermöglichen, iſt es Pflicht jedes Sparers die Spareinlagen reſtlos einem einheimiſchen Geldinſtitut, Trotz gefeſtigt, daß kein Sparer zu fürchten braucht, noch einmal um den Ertrag ſeiner Arbeit gebracht zu werden. Dennoch muß auf dem Gebiete der inneren Kapitalbildung im Intereſſe und zum Nutzen des deutſchen Volkes und ſeiner Wirtſchaft noch vieles getan werden. Der Weltſpartag ſei deshalb erneuter Mahnruf an alle Volkskreiſe, durch Sparen zur Beſeitigung der wirtſchaftlichen Not mit beizutragen. Wer ſpart, gibt der Wirtſchaft Kredit und hilft dadurch mit, die Not in allen Erwerbszweigen, in der Landwirtſchaft, in Gewerbe und Induſtrie, zu lindern. Ein blühendes Wirt- fchaftsleben kommt letzten Endes dem Sparer ſelbſt wieder zugute. für die eigene wie für die des geſamten deutſchen Volkes und ſeiner Wirtſchaft. gegeben, der ſeit der hieſigen Bevölkerung über manche wirtſchaft— dem Viernheimer Kreditverein zu⸗ 1 * 2 ö Der Helſiſche Bundesfängertag in Worms Worms, den 28. Oktober 1923 Der Bundesſängertag des Heſſiſchen Sänger bundes fand am Sonntag in unſeren Mauern ſtatt. Die eigentliche Tagung war am Sonntag vormittag 10 Uhr im Saale des Konzerthauſes „Zum Karpfen“. Aus allen 23 Gauen des Bundesgebietes hatten ſich hierzu die Sanges⸗ brüder und Freunde des veutſchen Liedes eingefunden. Mit dem Deutſchen Sängergruß, vorgetragen vom Wormſer„Liederkranz“, wurde die arbeits— reiche Tagung eingeleitet. Gauvorſitzender Meyer begrüßte die zahlreich Erſchienenen mit herzlichen Worten und wünſchte der Tagung einen erfreulichen Verlauf und vollen Exfolg. Nach einem Geſangsvortrag des„Liederkranz“ „Es klingt ein heller Klang“ ergriff der Bundesvorſitzende, Miniſterialraß Dr. Sie- gert, das Wort zu einem herzlichen Will— kommen. Er grüßte insbeſondere den Vertreter des heſſiſchen Kultusminiſteriums, Schulrat Haſſinger, den Vertreter des Kreisamts Worms, Regierungsrat Jourdan, Ober— bürgermeiſter Rahn als Vertreter der Stadt⸗ verwaltung, Freiherrn Ludwig von Heyl, den Verleger der Heſſiſchen Sängerwarte, Direktor Würthele und die Preſſe. Sein beſonderer Gruß galt ferner den Sängern des beſetzten Gebietes. Oberbürgermeiſter Rahn überbrachte dann die Grüße des Stadtverwal— tung und wünſchte der Tagung guten Verlauf. Nach weiteren Begrüßungsworten des Herrn Schulrat Haſſinger wartete die„Lieder— tafel“⸗Pfifflighheim mit einem prächtig zu Gehör gebrachten Chor auf. Es folgte ſodann die Ehruno der Jubilare. denen Miniſterialxa⸗ 1 Wer ſpart, ſorgt für die Zukunft, Jſich vereint um einen Tiſch geſetzt. ſionen annahm. r. Siegert ſur ihre langjährige Arbeit im Dienſte des deutſchen Liedes herzlich dankte und ihnen die entſprechende Anerkennung überreichte. Anſchließend daran hielt er Rück⸗ ſchau über das diesjährige Sängerbundesfeſt in Darmſtadt, das auf der ganzen Linie einen vollen Erfolg zu verzeichnen hatte. Bei Tieſer Gelegenheit nahm er auch die Ehrung aller derer vor, die ſich um das Gelingen des Sängerbundesfeſtes verdient gemacht haben. Mächtig rauſchte dann der von allen Anweſen— den aufgenommene Chor„Wo gen Himmel Eichen ragen“, unter Chormeiſter Wagner's Stabführung durch den Saal. Es folgte nun der Bericht des Bu n⸗ desvorſitzenden, Miniſterialrats Dr. Siegert, bei welcher Gelegenheit gleich— zeitig Beſchwerden über„Repräſentation“ und Konzerteintrittspreiſe ſeitens verſchiedener Ver⸗ eine vorgebracht wurden. Schatzmeiſter Bitter erſtattete hierauf den Kaſſenbericht, nach welchem am 30. September 1929 ein Barbeſtand von 2138,41 Reichsmark vorhan⸗ den war. Nachdem dem Schatzmeiſter Entlaſtung erteilt war, wurden die bisherigen Kaſſen⸗ reviſoren für das nächſte Jahr einſtimmig wiedergewählt. Es ſind dies die Herren Lud— wig Guthmann-⸗Alzey, Heinrich Rot h⸗ Kelſterbach, Heinrich Wendler-Bad Nauheim. Als Tagungsort für den nächſten Bundes⸗ ſängertag wurde Offenbach beſtimmt. Inzwiſchen war die Zeit auf 1 Uhr vorgerückt, weshalb hier die Mittagspauſe eingelegt wurde. Nach der Pauſe wurde zur Beratung des Arbeitsprogramms für das nächſte Geſchäftsjahr geſchritten. U. a. ſoll für das kommende Jahr eine groß angelegte Be— freiungsfeier aus Anlaß der Räumung der beſetzten Gebiete geplant werden. Weitere zum Punkt„Arbeitsprogramm“ eingegangene Zunte Zeitung Der Frack gilt zwar als die höchſte Form der geſellſchaft⸗ lichen Kultur, hat aber nebenbei die peinliche Eigenſchaft, daß ſo ein befrackter Kulturmenſch gelegentlich mit dem Kellner verwechſelt wird. So weiß das„Weinblatt“ über den Begrü⸗ ßungsabend des Offenburger Weinbaukongreſ— ſes eine nette Geſchichte vom verkannten Frack zu erzählen. Es herrſchte eine fürchterliche Hitze im Saal und die Moſel-Teilnehmer hatten In der fürchterlichen Enge lief den Aermſten der Schweiß in Bächen von der Stirn. Daß unter dieſen Umſtänden der Durſt gewaltige Dime. läßt ſich verſtehen. Plötzlich nahte ſich als rettender Engel ein Frackträger mit weit ausgeſchnittener Weſte und ſteuerte geradewegs auf den Tiſch der Verdurſtenden zu. Dieſen fiel beim Anblick des Befrackten ein Stein vom Herzen, und ſchon von weitem ſcholl ihm aus dem Chos der durſtigen Kehlen der Klageruf entgegen:„Ober! Kriegen wir denn überhaupt nichts zu trinken?“ Verdutzt und mit bedenklichen Falten auf der Stirn ſchaute der alſo Angeredete die Rufer an und fragte: „Sie wollen mich wohl uzen?“„Durchaus nicht, wir wollen Wein.“ Eine eigenartige Stille herrſchte in der Umgebung, alles ſchaute nach dem Tiſch und plötzlich vernahm man ſchaden⸗ frohes Kichern. Da ruft ein dabeiſtehender Badener:„Des is halt der Oberbirgermeiſch— ter von Offenburg.“ Handel und Induftrie Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim 28. Okt. Bezahlt wurden für Och⸗ ſen 38—59, Bullen 42—55, Kühe 16—50, Färſen 4461, Kälber 56—88, Schafe 52—56, Schweine 72—88, Arbeitspferde 8001800, Schlachtpferde 40—140, Ziegen 12—24 Mk. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueber⸗ ſtand, mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Arbeits- und Schlachtpferden ruhig. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 28. Okt. Man nannte gegen 12.30 Uhr in RMk. per 100 Kilo, waggonfrei Mann⸗ heim: Weizen inländiſchen mit 26.50, ausländ. mit 27.25—32.00, Roggen inl. mit 19.40 19.75. Hafer inländ. mit 18.00—19.00, Braugerſte, bad., württbg und fränkiſche 21.00— 22.50 pfälz. Gerſte mit 22.00— 23.25, Futtergerſte 18.00—19.00, Mais mit Sack 19.75, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null 37.75, 2. Sorte mit 36.25, ſüdd. Weizenauszugs⸗ mehl 41.75; ſüdd. Weizenbrotmehl 28.00, ſüdd. Roggenmehl 28.00— 32.90, Weizenkleie 10.25—10.50 Biertreber mit Sack 16.75—18.00, Leinſaat mit 47.00 Mark. Punkte in ſicherer Manier ab, wenn man auch mit dem Spiel in der zweiten Halbzeit nicht ganz zufrieden ſein konnte, da die Mannſchaft den Geg⸗ ner zu leicht nahm. Der Sturm arbeitete wieder einmal mit der Innenkombination und darunter mußte das raum- greifende Flügelſpiel Not leiden. Bei letztevem wären ſicher bedeutend mehr Tore gefallen. Das Spiel der Sportvereinigung ſteigt mit dem Gegner und wir hoffen, daß in dem Spiel gegen Phönix, Mannheim, die Grünen in der Form kämpfen wie gegen Friedrichsfeld. Die 2. M. war am Sonntag in Form und ſchickte Rheinau mit 5:1 ab und die 3. M. ge⸗ wann wie üblich mit dem Reſultat 7: 3. Die 1. Jugendm. unterlag im Verbandsſpiel geg. Käfertal erſatzgeſchwächt knapp 3:4. Heute Dienstag Abend 8 Uhr Hallentraining der Schüler und Jugend. Sonſt die Trainings- Abende wie üblich. Donnerstag halb 9 Uhr Vor- ſtands⸗ und Verwaltungsausſchußſitzung, am Frei⸗ tag halb 9 Uhr Spielausſchuß⸗Sitzung. Sonntag kommt Phönix⸗Mannheim. — Hamburg bekommt einen„Sportprofeſſor“. Mit Beginn des Winterſemeſters der Ham⸗ burgiſchen Univerſität wird die wiſſenſchaſtliche Profeſſur für Leibesübungen Wirklichkeit. Zum erſten deutſchen Sportprofeſſor iſt Dr. Knoll aus Aroſa nach Hamburg berufen worden. „ e eee ese Cereins⸗Anzeiger e eee eee Se Männergeſangvorein 1846. Dienstag abend halb 9 Uhr Singſtunde für 1. u. 2. Baß. Samstag abend 8 Uhr für 1. u. 2. Tenor, um 9 Uhr alle Stimmen. Der Präſident. Chriſtl. Gewerkſchaftskartell. Zentral- verband chriſtl. Fabrik und Transportarbeiter Deutſchlands, Ortsgruppe Viernheim. Dienstag, 29. Oktober, abends halb 8 Uhr im Gaſthaus zum„Löwen“ wichtige Mitgliederver ſamm- lung. Tagesordnung: 1.„Der Arbeitnehmer in der heutigen modernen Wirtſchaft.“ Referent: Gauleiter Ammann⸗Mannheim. 2. Betriebsan⸗ gelegenheiten. 3. Verſchiedenes. In Anbetracht dieſer außerordentlich wichtigen Verſammlung iſt es Pflicht, daß jedes Mitglied zu dieſer Ver⸗ ſammlung erſcheint und hoffen wir daher, das letzte Mitglied in der Verſammlung begrüßen zu können. Für die Zahlſtelle Viernheim: Peter Müller, Vorſitzender. V. f. Sp. u. R. 1896. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden ſtatt Mittwochs u. Sams- tags betr. der kommenden Serienkämpfe am 10. Nov., wozu die geſamte Aktivität zu erſcheinen hat. Der techn. Leiter. Copyright by W. Vobach u Co. G. m. b. H. big. Feuilleton⸗Vertrieb C. Handmann, Roman von Hans Poſſendorf. 5(45. Fortſetzung.) Noch am gleichen Tage verließ Joachim Chi⸗ kago, um ſeine frühere ruheloſe Wanderung von neuem aufzunehmen, zum zweitenmal betrogen tum all ſein Glück und all ſeine Hoffnung. Das verlorene Pied. f Einundzwanzigſtes Kapitel. Aus dem Briefwechſel Lore Guddens und dem des alten Bill. Genua, den 4. Auguſt 1.. 3. Lieber Vater! Heute morgen um ſieben Uhr iſt unſer Damp⸗ ſer in Genua eingetroffen. Was Dich vor allem intereſſieren wird, iſt, daß ich bei guter Geſund⸗ heit bin. Viel mehr weiß ich Dir auch nicht mit⸗ zuteilen. Das Wetter war während der ganzen Ueberfahrt gut. Ich glaube nicht, daß ich in dieſer lärmenden Hafenſtadt lange bleiben werde. So⸗ bald ich einen Platz zu längerem Aufenthalt ge⸗ wühlt habe, wird Dir Bill die Adreſſe kabeln. 175 Deine Tochter Lore. ** 1. Genua, den 4. Auguſt 1... N Dear Sir! Wir ſind gut hier angekommen. Miß Lore war während der ganzen Ueberfahrt nicht zu bewegen, die Geſellſchaft der übrigen Paſſagiere zu teilen. Sie hat die Mahlzeiten in ihrem Salon einge⸗ nommen und ſich meiſtens dort aufgehalten. Ich ſtens einige Stunden an Deck zubrachte. Auch ha⸗ be ich ſie wiegen laſſen. Sie hat auf der Reiſe zwei und ein halbes Pfund abgenommen, ſcheint ſich aber körperlich wohl zu befinden. Hier in Italien herrſcht zurzeit eine tropiſche Hitze. Ich hoffe, Miß Lore bewegen zu können, ſobald als möglich nach der Schweiz abzureiſen. Ihr treuer Diener Bill. *** Mailand, den 7. Auguſt 1. 3. Lieber Vater! Ich bin heute mittag in Mailand eingetroffen und habe im Hotel Wohnung genommen. Bill quält, daß ich nach Lauſanne weiterfahren ſoll. Ich werde es auch wohl tun. Es iſt ja ſchließlich auch ganz gleichgültig, wohin ich fahre. Uebrigens ſorgt Bill rührend für mich. Deine Tochter Lore. al** Mailand, den 8. Auguſt 1928. Dear Sir! Ich teile Ihnen hierdurch mit, daß es Miß Lore geſundheitlich gut geht. Aber leider iſt ſie trübſinnig und teilnahmslos und iſt bisher noch garnicht ausgegangen, obgleich es hier viel Inte⸗ reſſantes zu ſehen gibt. Es jammert mich, ſie kum⸗ mervoll zu ſehen, wo ſie doch früher immer ſo heiter war. Von klein auf, als ich ſie noch auf den Armen getragen, kenne ich ſie nur fröhlich. Und nun muß man das mitanſehen. Glücklicherweiſe hat ſie ſich entſchloſſen, heute abend wenigſtens einmal die Oper zu beſuchen. Morgen reiſen wir nach Lauſanne weiter. Ich hoffe, daß die Gebirgs⸗ luft ihren Nerven guttun wird. Denn hier herrſcht eine Gluthitze. g Ihr treuer Diener Bill. ** 1 4 * habe jedoch dafür geſorgt, daß ſie täglich wenig⸗ Mailand, den 9. Auguſt 1.. 3. Dear Sir! Miß Lore hat die Reiſe nach der Schweiz trotz meiner Bitten aufgegeben. Sie ſagte es mir plötzlich geſtern abend nach der Opernvorſtellung. Sie will in Mailand bleiben. Mehr kann ich vor⸗ läufig nicht aus ihr herausbekommen. Sobald wir eine feſte Wohnung haben, kabele ich die Adreſſe. Ihr treuer Diener Bill. *** Mailand, den 14. Auguſt 1.. 3. Kabeltelegramm an Miſter Stephan Gudden, Chikago, U. S. A., Standard⸗Building. Adreſſe bis auf weiteres: Palazzo Certoni, Mailand. Bill. *.**. Mailand, den 15. Auguſt 1.. 3. Lieber Vater! Ich habe mich entſchloſſen in Mailand zu blei⸗ ben und mich weiter im Geſang auszubilden. Du haſt mir ja bei meiner Abreiſe erlaubt, mich in Europa ganz nach Belieben zu beſchäftigen. Bill hat den Palazzo Certoni für mich gemietet: eigentlich eine unnötige Ausgabe, viel zu viel Räume für mich. Aber er tut es nun mal nicht anders. Für morgen habe ich mich bei dem be⸗ rühmten Geſangsmeiſter Scafati angemeldet. Hof⸗ fentlich nimmt er mich als Schülerin. Geſundheit⸗ lich geht es mir gut. Deine Tochter Lore. *** Chikago, den 16. Auguſt 1. 3. Liebes Kind! Heute erhielt ich Bills Kabeltegramm und ſehe zu meinem Erſtaunen, daß Du vorläufig in Mai⸗ land bleiben willſt. Welch ſonderbare Idee! Du kennſt ja beinen Menſchen dort. Ich hoffe, daß Du bald nach Hamburg oder Dresden oder nach Berlin oder London gehen wirſt, wo wir doch Freunde haben, die Dich mit offenen Armen emp⸗ fangen werden. Von hier iſt wenig Erfreuliches mitzuteilen. Gleich nach meiner Rückkehr hat ſich im Atelierpark ein tragiſcher Vorfall abgeſpielt, von dem ich dir ſpäter einmal erzählen werde. Mit dem alten Stanford habe ich großen Aerger. Er miſcht ſich jetzt in alles hinein, verdirbt, was er angreift, und droht, da er nun die Stimmen⸗ mehrheit hat, mir den Präſidentenpoſten zu kün⸗ digen. Alles das geſchieht natürlich in Form von liebenswürdigen Scherzen. Ich weiß nicht, was das werden ſoll. Ich hoffe, daß Dein Gemütszu⸗ ſtand ſich bald ſo weit geändert hat, daß ich Dich zurückholen kann. Gib mir genaue Nachricht über Dein Befinden. Es iſt vecht einſam um mich. Dazu habe ich nichts als Aerger und Sorgen. Dein treuer Vater. * E A. Mailand, den 17. Auguſt 1.. 3. Lieber Vater! Geſtern war ich bei Maeſtro Scafati und habe ihm vorgeſungen. Natürlich habe ich mich gehütet, ihm über meine finanziellen Verhältniſſe Beſcheid zu ſagen, da ich ein unbefangenes Urteil über meine Stimme und mein Können hören wollte. Zu meinem großen Erſtaunen ſagte mir Maeſtro Scafati, daß mein Stimmenmaterial ſelten ſchön und meine Ausbildung ſehr weit vorgeſchritten ſei. Er könne in ſechs bis neun Monaten eine erſtklaſſige Opern⸗ und Konzertſängerin aus mir machen. Die Stunde koſtet bei ihm hundert Lire. Ich werde dreimal wöchentlich zu ihm gehen. Hof⸗ fentlich haſt Du nichts gegen meine Pläne einzu⸗ ö wenden. Deine Tochter Lore. (Fortſetzung folgt.) Paris, 28. Okt. Ein neues Bombenattentat wurde geſtern abend in Cannet in der Nähe von Cannes, einige hundert Schritte von dem Ort entfernt, an dem am 18. September eine Bombe explodierte, die den Tod eines Italieners zur Folge hatte, verſucht. In einem Hausgang eines drei Schritte entfernten italieniſchen Reſtaurants wurde geſtern abend eine Bombe gelegt; dieſe wurde jedoch von dem Sohn des Wirtes entdeckt, der ſie geiſtesgegenwärtig an eine 15 Meter ent⸗ ſernte Mauer ſchleuderte, wo ſie zur Exploſion kam. Der Wirt und ſein Sohn erhielten Split⸗ ter in die Beine. Die Fenſterſcheiben der um⸗ liegenden Gebäude wurden zertrümmert. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Zum Landauer Beſatzungszwiſchenfall Landau, 27. Okt. Bei der ſtädtiſchen Polizei haben ſich vier weitere Deutſche gemeldet, die in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch eben⸗ falls von jenem franzöſiſchen Soldaten be— läſtigt worden, der den Lokomotivführer zu berauben ſuchte und zuſammenſtach. Die franzöſiſchen Behörden hatten inzwi⸗ ſchen einen Soldaten, der in der fraglichen Nacht vor dem Kaſernentor betrunken auf⸗ gefunden worden war; dem verletzten Loko— motipführer Vollenhals gegenübergeſtellt; die⸗ ſer hat den Soldaten jedoch nicht als Täter erkannt. Die Ermittelungen werden von den deutſchen und franzöſiſchen Stellen weiter⸗ geführt. Die tſchechoflowakiſchen Wahlen Prag, 27. Okt. Da die telegrafiſchen und telefoniſchen Verbindungen mit der Slowakei und Karthago Rißland infolge Unwetters teilweiſe geſtört ſind, laufen die Meldungen über die dortigen Wahlergebniſſe nur langſam ein. Aus den bisher bekannt gewordenen Teilergebniſſen ergibt ſich der Eindruck, daß die kommuniſtiſchen Stimmen ſtark zurück⸗ gegangenen ſind. Dagegen verzeichnet man ein ſtarkes Anwachſen der Stimmen der tſchechi— ſchen und der deutſchen Sozialdemokraten. Die Deutſchnationalen rechnen mit acht bis neun Mandaten. Tagesnachrichten Abſchluß der ſeemänniſchen Arbeitskonferenz. Genf, 26. Oktober. Die ſeemänniſche Arbeits— konferenz iſt heute geſchloſſen worden. Der Hauptbeſchluß der Konferenz betrifft die inter— nationale Einführung des Achtſtundentages an Bord. Gegen die Oppoſition der Reederg ruppe wurde beſchloſſen, auf der nächſten ſeemänniſchen Arbeitskonferenz, die früheſtens im nächſten Jahre nach der allgemeinen Arbeitskonferenz zuſammentreten kann, über dieſe Frage eine in⸗ ternationale Konvention aufzuſtellen. Zürgiebel zieht das Verbot der Beteiligung am Volksbegehren zurück. Berlin, 26. Oktober. Wie die Berliner Rechts⸗ preſſe meldet, hat der Polizeipräſident von Ber⸗ lin, Zörgiebel, ein Rundtelegramm an Alle er⸗ laſſen, das wie folgt beginnt: Das von mir er⸗ folgte Verbot der Teilnahme am Volksbegehren hebe ich auf. Ich weiſe lediglich auf die Erklärung des Miniſterpräſidenten hin.— Es folgt ein⸗ kurze Wiederholung der Stellungnahme des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun im Land⸗ tag, wonach die Beteiligung am Volksbegehren gegen die Pflichten der Beamten verſtoße. Reichskanzler von Bülow, bei einem ſeiner letzten Amtsgänge. Beileidstelegramm des Reichspräſidenten. wtb. Berlin, 28. Okt.(Radio). Anlüßlich des Ablebens des Fürſten Bülow hat der Herr Reichspräſident dem Bruder des Verſtor⸗ benen, in herzlichen Worten telegraphiſch ſein Beileid ausgedrückt. a * Nun iſt auch Bülow nicht mehr, er, der 9 Jahre lang die Geſchichte des Deutſchen Reiches in Händen hielt. Er hat ſich als Kanzler in der innerdeutſchen Politik das Ziel geſetzt, durch Zuſammenfaſſung der libe— ralen und konſervativen bürgerlichen Kräfte ſtabile Verhältniſſe zu ſchaffen und eine feſte Grundlage für ſeine Außenpolitik zu gewinnen. Wir erkennen es heute als eine de ſuliche Schickſalswarnung, daß dieſer geſchickte und erfolgreiche Leiter der deutſchen Außenpolitik die Zügel aus der Hand legen mußte, weil eine innerpolitiſche Streitfrage von wirklich geringfügigem Ausmaß im Jahre 1909 ſeiner erprobten ſtaatsmänniſchen Tätigkeit ein Ziel ſetzte, die Deutſchland niemals dringender hätte brauchen können, als in den darauf fol⸗ genden Jahren. Innerer Parteihader hat bei den tragiſchen Wendungen der deutſchen Ge— ſchichte immer ſeine Hand mit im Spiele ge— habt. Im Weltkrieg hat Fürſt Bälow ſich ſofort wieder zur Verfügung geſtellt und bis zur italieniſchen Kriegserklärung die deutſchen Botſchaftsgeſchäfte in Rom geführt. Er konnte den Eintritt Italiens in den Krieg in dieſem Stadium nicht mehr hindern. Aber er hat damals doch ſeine Bereitwilligkeit be— wieſen, ſeinem Vaterlande in Zeiten der Not und Gefahr auf verantwortlichem Poſten zu dienen. Seine Stunde ſchien gekommen zu ſein, als der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg nach dem Scheitern ſeiner geſamten politiſchen Tätigkeit zurücktreten mußte. Fürſt Bülow hütte zweifellos in dem Schickſalsjahre 1914 die Lage anders und beſſer gemeiſtert, als Beth— mann⸗Hollweg es verſtanden hat. Er hätte aber auch im Jahre 1917 noch manche Möglich— keit und manche Ausſicht retten können, die dann im Wirbel der Ereigniſſe untergegangen iſt. Viele, die damals die Notwendigkeit einer feſten und geſchickten politiſchen Hand am Steuerruder des Reiches erkannten, haben ſich für die Berufung des Fürſten Bülow eingeſetzt. Aber zum zweiten Mal war der fähigſte Staatsmann, den Deutſchland in der Zeit nach Bismarck beſaß, in einer Zeit zur Untätigkeit verurteilt, in der die beſte Kraft wahrlich nicht hätte müßig ſein dürfen. Villa Malta, das römiſche Heim von Bülows. Nun iſt ſein irdiſches Leben abgeſchlaſſen, in der deutſchen Geſchichte wird ſein Name mit Achtung genannt werden. Ein 5. Todesopfer des Neichelsdorſer Eiſenbahnunglütks web Nürnberg, 28. Oktober. Der Heizer des bei Reichelsdorf verunglückten Zuges D 39 An⸗ ton Galli, iſt geſtern abend wider alles Erwar⸗ ten infolge einer hinzugetretenen Lungenentzün— dung im Krankenhaus geſtorben. Wie der Lan⸗ desdienſt des WTB. erfährt, geht es den ande⸗ ren Verletzten gut. Der Lokomotivführer des verunglückten Münchener D-Zuges wurde be— reits geſtern aus dem Krankenhaus entlaſſen. Verzweiflungstat eine; Kriegsbeſchädigten Magdeburg. 27. Oktober. Der Invalide Roloff aus Weſteregeln ſtürzte ſich geſtern vormittag in einen Schacht, nachdem er vorher Gift ge— trunken hatte. Er konnte nur tot geborgen wer— den. Als man ſeine Wohnung öffnete, fand man ſein ſechsjähriges Töchterchen mit durchſchnitte— nem Hals tot vor. Das zweite neun Monate alte Mädchen, das ſchwer verletzt war, gab noch Le— benszeichen von ſich. Es beſteht jedoch wenig Hoffnung. es am Leben zu erhalten. Der acht— jährige Sohn des Invaliden, von dem man an— fangs annahm, daß ſein Vater ihn ebenfalls ge— tötet hatte, hat ſich ſpäter wieder eingefunden. Roloff war herzkrank und litt an Muskelrheu— matismus. Seine Anträge auf eine Militärrente ſind vom Verſorgungsgericht verſchiedentlich ab— ſchlägig beſchieden worden. Ein prügelnder Prinz Bukareſt, 27. Oktober. Hier erregt eine Skan— dalaffäre großes Aufſehen deren Held Prinz Nikolaus, Mitglied des Regentſchaftsrates, iſt. Der Prinz lenkte geſtern ſein Auto durch eine der Hauptſtraßen und ſtieß mit einem entgegen— kommenden Kraftwagen zuſammen, deſſen Füh— rer dem Prinzenauto nicht ſchnell genug aus— gewichen war. Prinz Nikolaus ſprang in großer Erregung aus dem Wagen und fiel über den Chauffeur her, den er jämmerlich verprügelte. Die Rettungsgeſellſchaft mußte den armen Chauf— feur ins Krankenhaus befördern. Die Nüumung der stadt Düren Düren, 27. Oktober. Die Dürener Beſatzung iſt in vollem Aufbruch. Geſtern nachmittag ſtat⸗ tete der Kommandeur Oberſt Lamoureux dem Oberbürgermeiſter ſeinen Abſchiedsbeſuch ab. Der größte Teil der franzöſiſchen Truppen wird morgen abtransportiert. Es bleibt nur noch ein Kommando von 150 Mann in der Stadt zurück. Die Freigabe der beſchlagnahmten Gebäude iſt bis auf das Militärlazarett, das am 28. Novem⸗ ber freigegeben wird, erfolgt. Die vollſtändige Räumung wird bis zum 30. November durchge- führt ſein. Redewettſtreit in Waſhington Der Deutſche belegt den zweiten Platz. Waſhington, 27. Oktober. Vor etwa 4000 Zu⸗ hörern fand geſtern abend der internationale Redewettſtreit ſtatt, an dem neun Gymnaſiaſten aus den Vereinigten Staaten, Deutſchland, Eng⸗ land, Frankreich, Canada, Cuba. Mexiko, Peru und Dänemark teilnahmen. Der erſte Preis fiel dem franzöſiſchen Canadier Roch Pinart aus Outremont zu; der zweite Preis dem deutſchen Primaner Herbert Schaumann⸗Inſterburg(Oſt⸗ preußen) der mit ſtarker Stimme und großer Eindringlichkeit über die Bedeutung des kultu⸗ rellen Programms in den Weimarer Verfaſ⸗ ſungsartikeln für die deutſche Jugend und über ihre Mitarbeit an der Sicherung des Weltfrie⸗ dens geſprochen hatte. Den dritten Platz belegte der mexikaniſche Redner. Todeserklärung der ſechs Vermißten der„Italia“ Rom, 27. Oktober. Auf Grund der Ausſagen der Militärperſonen, die die Kataſtrophe des Luftſchiffes„Italia“ im nördlichen Eismeer überlebt haben und gemäß Artikel 396 des B. G. B. ſowie auf Grund des Reglements zum Geſetzbuch der Handelsmarine. hat das Luft⸗ fahrtminiſterium den Schiffbruch des Luftſchif— fes am 25. Mai 1928 als erwieſen erklärt und andererſeits auch feſtgeſtellt, daß im Falle eines Schiffsbruches 6 Perſonen, die ſich nach dem erſten Abſturz im Luftſchiff befanden, verſchwun⸗ den ſind. Dieſe Todeserklärung wurde zu den zi— vilen Standesbehörden und der königlichen Prokuratur mitgeteilt. Aus aller Welt Luftverbindung Moskau— Newyork. Chicago, 27. Oktober. Anläßlich des Emp— fanges des ruſſiſchen Flugzeuges„Land der Sow— jets“ erklärte der Führer der ruſſiſchen Flieger, Scheſtanoff, der jetzige Flug ſei nur die Vorbe— reitung für eine dauernde Luftverbindung zwi— ſchen Moskau und Newyork. Banderolendiebſtahl. web. Güſtrow, 28. Okt.(Radio.) In der Nacht zum Sonntag wurden aus einem einge— mauerten Depotſchrank des hieſigen Zollamtes Tabakſteuerbanderolen im Geſamtwert von 866 225,50 Reichsmark geſtohlen. Von den Tä— tern fehlt jede Spur. Reichsbahnrat Arnold wieder aus der Haft entlaſſen. Berlin, 26. Okt. Der in Zuſammenhang mit dem Pankower Beſtechungsſkandal verhaftete Reichsbahnrat Arnold iſt heute mittag wieder aus der Haft entlaſſen worden. Hauseinſturz. Salerno, 2. Oktober. In einem Vorort von Salerno ſtürzte ein vierſtöckiges Haus ein. Ein Toter und zwei Verletzte ſind zu beklagen. Zwei Perſonen liegen noch unter den Trümmern. Mar. Jünglings⸗Sodalität. Führerbildung an der Reichslehrſtätte. Mit dem 1. Oktober ſchloß die Reichslehr⸗ ſtätte der Dig. in Münſter i. W. ihre Pforten für 1929. Das verfloſſene Halbjahr brachte reiche und, wie viele Anzeichen ſchon künden, fruchtbrin⸗ gende Arbeit. In 21 Lehrgängen wurden 510 Führer erfaßt und planmäßig ſowohl nach der techniſchen wie geiitigen Seite unterwieſen. Gymnaſtik, Leichtathletik, Turnen, Schwimmen und Raſenſpiele(Fuß-, Hand-, Fauſt⸗ und Schlagball) fanden gleichmäßige Berückſichtigung. Die bedeutſamſten Lehrgänge dürften wohl für Geiſtliche geweſen ſein, die erſtmalig ein⸗ gelegt wurden. Der Andrang war ſo ſtark, daß trotz zweier Kurſe nicht alle Wünſche erfüllt wer— den konnten und für das nächſte Jahr zurückgeſtellt werden mußten. Nicht geringere Bedeutung hatten die Lehrgänge für Theologieſtudierende und Junglehrer, die ebenfalls volle Beſetzung fanden. Die Kuvyſe zeigten Teilnehmer aus allen Be rufsſchichten: 191 Handwerker, Techniker und Me⸗ chaniker, 112 Kaufleute und Angeſtellte, 71 Geiſt⸗ liche und Theologieſtudierende, 41 Lehrer, 36 Ar- beiter, 25 Beamte, 20 Schüler höherer Lehran— ſtalten, 13 Studenten, 1 Landwirt. Sämtliche Kreiſe der DJK waren durch Teil- nehmer vertreten, wobei naturgemäß die beiden Kreiſe Rhein⸗Weſer und Niederrhein, welche Münſter am nächſten liegen, am meiſten die günſtige Gele⸗ genheit ausnutzten. Die Ueberſicht bringt folgen⸗ des Bild: Rhein⸗Weſer 210, Niederrhein 131, Niederſachſen 36, unſer Kreis Heſſen⸗Naſfau 2 4, Bayern 24, Rheinpfalz 15, Schleſien 11, die übrigen Kreiſe 4 bis 8 Teilnehmer. Sogar aus Ober⸗Oeſtereich, das ebenfalls unſerm Ver⸗ bande angeſchloſſen iſt, kamen 8 Teilnehmer. In den Unterricht teilten ſich 5 Turn- und Sportlehrer, 1 Geiſtlicher, 1 Arzt und der Lehr— ſtättenleiter. Auch Verbands- und Kreiswarte waren zeitweilig unterrichtlich tätig. Die einzelnen Kurſe folgten von April bis 1. Oktober ununter— brochen aufeinander. Im Winterhalbjahr können wegen der noch fehlenden Turnhalle nur 2 Lehr— gänge ſtattfinden(Bezirksleiter- und Preſſekurs.) Seit 3 Jahren, alſo ſeit dem Beſtehen der Reichslehrſtätte haben über 1500 Führer die Lehrgänge beſucht. Nach dem Bau der geplanten und für den Ausbau der Lehrgänge notwendigen Turnhalle dürfte der jährliche Beſuch eine weſent⸗— Steigerung erfahren, da dann die Möglichkeit be— beſteht, auch die Wintermonate voll und ganz aus— zunutzen Zeit haben. Im verfloſſenen Sommerhalbjahr konnten zum erſtenmale auch 2 Mitglieder der hieſigen DK an einem Kurſus in der Reichslehrſtätte teilnehmen. Wir hoffen, in den nächſten Jahren noch weitere Mitglieder nach Münſter ſenden zu können. Wochenplan Dienstag, 4 Uhr Schülerübungsſtunde a. d. Sportpl. 8 Uhr Turnſtunde im Eichbaum. Mittwoch, 3—6 Uhr Tr. für alle Sportler, die Donnerstag, 5 Uhr Schülerturnſtunde im Eichbaum 8 Uhr Tr. im Löwen: 1. u. 3. Fußballmſchft., 1. u. 2. Handball⸗ mannſchaft u. der Fauſtballer. 8 Uhr Tr. der Privatm. im Eichbaum. Montag, 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem Sport- platz. 8 Uhr Tr. im Löwen: Junioren, Fußball- jugend, 1. und 2. Handballjugend. Geſchäftliches. * Menn Sio krank ſind, den galva⸗ niſchen Strom als Heilmittel. Ein Aufklärungs⸗ Vortrag mit Filmvorführung über das Heilver⸗ fahren der Wohlmuth⸗Methode fand geſtern Abend im Freiſchütz ſtatt. Groß war die Zahl der er⸗ ſchienenen Intereſſenten, die ſich die Vielſeitigkeit der Wohlmuth⸗Apparate, was man alles durch ſie heilen kann, vor Augen führen ließen. Unzählige Krankheiten können durch den galvaniſchen Strom gemindert bezw. geheilt werden. Wie man hört, ſoll das Wohlmuth⸗Inſtitut, Mannheim U 3, 13, wo ſich jeder Rat holen kann, die Abſicht haben, die Vorträge in Abſtänden zu wiederholen. FFT . —— — ——