—— „„„„ r e 7 4. 1 27 * EN 9. coe o- ſe SCO e F/ 9 Feen 9 K 5 1.50 Erſ l täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. — Bezugspreis monatl. i 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117— Lelegramme: An eiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru 1—— 2— Beängſtigender Niedergang Donnerstag, N E 1 2 der Wirtſchaftsmoral Neue Wirtſchaftsverluſte Von einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mitarbeiter. Nicht etwa als Folge einer ſich verſchlechtern— den Wirtſchaftslage, ſondern als Auswirkungen der gegenwärtigen Börſen- und Finanzkriſe ſind neue ſchwere Wirtſchaftsverluſte zu verzeichnen. Sehen wir uns die Verluſtliſte eines einzelnen Tliges, nämlich des letzten Montag an: eine ganze Reihe von Bankzuſammenbrüchen, von Inſolvenzen kleinerer und mittlerer Bankge— ſchäfte, Konkursanmeldungen, Liquidationen, Zahlungseinſtellungen uſw., um nur einiges daraus zu nennen. Die Handels- und Gewerbe— bank in Karlsruhe mußte ihre Zahlungen ein⸗ ſtellen. Getroffen ſind in der Hauptſache klei— nere und mittlere Exiſtenzen. Zuſammengebro— chen ſind die Mannheimer Bankfirma Reiſe u. Co, das Bank- und Effektengeſchäft Jakob Horn in Köln, das ſeit 60 Jahren beſtehende Berliner Bankgaſchäft Dienſtbach u. Moebius, die ſeit 78 Jahren exiſtierende Bankfirma Stephan Lehn⸗ heim Kommandit⸗-Geſellſchaft in Berlin und die Berliner Bankfirma Julius Cuno u. Co., der Inhaber hat ſich erſchoſſen, auch dieſe Firma be⸗ ſteht ſeit 64 Jahren. Wenn nun auch an der Börſe zur Beruhigung geſagt wird, daß es ſich um kleinere Firmen handle, deren Zuſammen⸗ brüche das Börſengeſchäft nicht erheblich be— rühre, ſo iſt das eine ſehr oberflächliche Be⸗ trochtung, denn gerade in ſolchen kleineren Fir⸗ men konzentrieren ſich die Intereſſen der wirt⸗ ſchaftlich ſchwächeren Bevölkerung, die unge⸗ heuer durch die Verluſte betroffen wird. Und das empfindlichſte iſt an der Sache, daß von wenigen Ausnahmen abgeſehen, dieſe Zahlungseinſtellungen und Zuſammenbrüche gar nicht hätten zu erfolgen brauchen. wenn nach ſoliden Grundſätzen, wie ſie früher üblich waren, gewirtſchaftet worden wäre. Denn die Verluſte ſind zum großen Teil durch un verantwortliche Effektenſpekulation entſtanden, und der kataſtrophale Zuſammenbruch des Kurs⸗ niveaus in der letzten Zeit hat auch innerhalb weniger Tage den Zuſammenbruch von Unter⸗ nehmungen bewerkſtelligt, die ſeit 60 und 70 Jahren exiſtierten und alle Stürme der Kriegs— und Nachkriegszeit überwunden hatten. Das ſollte doch eine ernſte Mahnung ſein zur Selbſt⸗ beſinnung und zur Einkehr. Aber es iſt ja nicht nur bei den Zahlungseinſtellungen von Bank⸗ firmen, von denen wir ja auch nur oben eine Ausleſe anführen konnten, geblieben, ſondern am gleichen Montag, und zwar auch an einem einzigen Tage wurden die Inſolvenzen noch wei— terer wirtſchaftlicher Unternehmungen gemeldet Es handelt ſich um Getreide- und Produkten⸗ firmen, um Textil⸗ und Konfektionsunterneh⸗ mungen, u. a. hat jetzt im Falle der weitere Kreiſe der deutſchen Konfektion betreffenden Zahlungseinſtellung der Firma Lewin in Ber⸗ lin der Konkursantrag geſtellt werden müſſen, und der in Leipzig eingetretene Konkurs der Schmelz-, Probier- und Scheideanſtalt deutſcher Goldſchmiede, die noch im letzten Jahre 10 Pro— zent Dividende zahlte, wirft ein beſonders cha— rakteriſtiſches Licht auf gewiſſe Zuſtände. Denn dieſes Unternehmen iſt zugrunde gegangen, weil es fich von ſeinem eigentlichen Zweck abkehre u. in ſpekulative Unternehmungen ſich einließ. die fehlgegangen ſind. Auch hier ſind wieder kleine Leute und insbeſondere kleine Handwerker be— troffen. Und hier iſt ein typiſcher Fall des fort⸗ ſchreitenden Niederganges der Geſchäfts⸗ und per⸗ ſönlichen Moral. Alle dieſe Vorgänge nötigen zu einer gründlichen und erbarmungsloſen Rei⸗ 9 5 der Wirtſchaft von unlauteren Elemen⸗ en. a 1 0 e Ae Ber 180 handlungen n in Baden⸗Baden Bapen⸗Baden, 29. Okt. Im Rahmen der Be⸗ der Beh über die Statuten der Bank gelangte der Otganiſationsausſchuß der Bant für den in⸗ ternationalen Zahlungsausgleich in ſeiner heuti⸗ n Nachmittagsſitzung zur Erledigung der 0 erichtsklauſel. Man hat ſich darauf be⸗ ſchränken können, dieſe Klauſel vom Geſichtspunkt der Erforderniſſe gegenüber der Kundſchaft der Bank zu formelieren, während es der zweiten Haager Konferenz vorbehalten bleiben muß, die gleiche Angelegenheit bezüglich des Verhältniſſes der Bank zu den einzelnen Regierungen zu re— geln.— Abgeſehen von der Entſcheidung über den Sitz der Bank und des 8 4, der die Zweck— beſtimmung der Bank regelt, ſind damit die Sta— tuten fertiggeſtellt. wib. Paris, 30. Okt. Vorſitzende des Ausſchuſſes Senator Clementel iſt vom Präſidenten der Republik mit der Kabinettsbildung beauftragt worden. Clementel hat den Auf⸗ trag grundſätzlich angenommen. 85 4 4. (Radio.) Der für Finanzen, Vor Eingang obiger Meldung lag uns noch Folgendes vor: * Briand ins Elyſee berufen. witb. Paris, 30. Okt.(Radio.) Der Prä⸗ ſident der Republik hat, nachdem er Daladier empfangen hatte, der die Kabinettsbildung ablehnte, Vriand ins Elyſee berufen. Wee Briands Unterredung mit Doumergue. witb. Paris, 30. Okt.(Radio.) Ariſtide Briand hatte mit dem Präſidenten der Nepu⸗ blik im Elyſee eine dreiviertelſtündige Unter⸗ redung. Er erklärte den Preſſevertretern: Ich habe überhaupt keinen Auftrag erhalten, ich habe mich dem Präſidenten der Republik ganz allgemein über die innerpolitiſche Lage und gewiſſe mein Reſſort betreffende laufende An⸗ gelegenheiten unterhalten. 55 eee Die deutſche Kanchanjanga⸗Expedition wtb. London, 30. Okt.(Radio.) Wie die Times meldet, iſt die Gruppe deutſcher Forſcher die verſucht hat, den zum Himalaya gehörigen Kanchanjanga(8580 Meter) zu beſteigen, nach heldenhaften wenn auch vergeblichen Bemühun— gen, wobei ſie eine Höhe von 7450 Meter er⸗ klommen, nach Darjeeling zurückgekehrt. Alle litten beim Abſtieg an Erfrierungen. Einer von ihnen Dr. Seipel ſo ſchwer, daß er ge— tragen werden mußte. Er befindet ſich jetzt im Krankenhaus in Kalkutta. 5 245 5 2250 Politiſche Schlägereien wtb. Düſſeldorf, 30. Okt.(Radio.) Zu Schlä⸗ gereien kam es geſtern abend anläßlich einer von den Nationalſozialiſten in der Tonhalle veran⸗ ſtalteten Wahlverſammlung. Der erſte Redner, ein Nationalſozialiſt, hatte kaum das Wort ge⸗ nommen, als die Parteianhänger des Redners und die ſtark vertretenen Kommuniſten aneinan⸗ der gerieten. Zwei Bereitſchaften Schutzpolizei ſtelllen die Ruhe wieder her. Die Kommuniſten wurden aus dem Saale gewieſen. Dabei wurden acht Perſonen ſiſtiert. Nach dieſem Zwiſchenfall konnte die Verſammlung in Ruhe zu Ende ge⸗ führt werden. ee e J Zwiſchenfülle während einer Opernvorſtellung Düſſeldorf, 30. Okt.(Radio.) Zu einem höchſt bedauerlichen Zwiſchenfall kam es geſtern abend 7. 8 55 ales Zeitung bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— an ober 1 e n Zufammenſtoß zweier Kriegsſchiſfe wib London, 30. Oktober.(Radio). In den chineſiſchen Gewäſſern ſtießen 2 engliſche Kriegs⸗ ſchiffe zuſammen. Das eine Kriegsſchiff wurde ſchwer beſchädigt. Der Zuſammenſtoß erfolgte bei der engliſchen Inſel Hongkong an der ſüd⸗ oſt⸗chineſiſchen Küſte. Hongkong iſt der Haupt⸗ ſtützpunkt des engliſchen Handels in China und Japan. Eee r Die Eintragungen zum Volksbegehren Bisheriges Ergebnis: 6.2 Prozent. Berlin, 30. Okt.(Radio). Nach den bis Mittag bei dem Reichswahlleiter vorliegenden Einzelmeldungen von rund/ der Wahlberech⸗ tigten haben ſich von 8218 562 Wahlbeteiligten 509 293 in die Liſten für das Volksbegehren Clementel mit der Regierungsbildung beauftragt eingetragen, alſo rund 6,2 Prozent. während der Vorſtellung„Die luſtigen Weiber von Windſor“ im Opernhaus. Während des 2. Aktes wurde eine Anzahl von Patronen in das Parkett hinuntergeworfen. In der dann folgen— den Pauſe wurden Rufe im Parkett laut:„Hier wird geſchoſſen!“ Darauf drängte alles zu den Ausgängen. Nur mit vieler Mühe gelang es, das Publikum zu beruhigen und eine Panik zu verhindern. Die Vorſtellung nahm dann bei er— leuchtetem Hauſe ihren Fortgang. Später wur— den abermals einige Wurfgeſchoſſe ins Publikum geſchleudert. Kriminalpolizei erſchien und nahm einige Verdächtige feſt. Eine Aufklärung der An— gelegenheit iſt jedoch noch nicht erfolgt. Die Vor— ſtellung als ſolche war eine der künſtleriſch beſten der diesjährigen Winterſpielzeit. in Newyork Bankier J. P. Morgan. r Dem ſchwarzen Donnerstag iſt an der New Yorker Börſe ein ſchwarzer Montag gefolgt. Die Großbanken, vor allem der Morgan-Konzern, ſchritten nur zögernd zu Stützungskäufen, da Morgan die künſtliche Hauſſe der letzten Jahre nicht weitergehen laſſen will. Die Newyorker Vaiſſe Newyork, 30. Okt. Eine neue Kataſtrophe, die gleich einer Sintflut von Tag zu Tag an⸗ wächſt iſt über die Newyorker Börſe herein⸗ gebrochen. Der geſtrige Tag übertraf alle ſeitherigen Rekorde, innerhalb der erſten drei Stunden ſeit Börſenbeginn wechſelten 12,5 Mill. Aktien ihren Beſitzer und am Ende war es die ungeheure Zahl von 16,419 Millionen Aktien die verkauft worden waren. Die dadurch ent⸗ ſtandenen Kursverluſte gingen auch geſtern iernheimer Anzeiger (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) V iernh eimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Ace e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ann. Generel n. d. Marwitz geſtorben 2 General George v. d. Marwitz, der bekannte deutſche Heerführer im Weltkrieg, iſt 7hlährig geſtorben. Er führte bei Ausbruch des Krieges das Kavallierkorps. deſſen Vorhut im September 1914 bis 30 km. vor Paris kam, übernahm dann die Fül g v. K s in den Ma⸗ ſuren und d ˖ d g 1916 die Bruſſilo k. die Weſtfront zurück, t tte er an der Offenſive bei Cam— brais weſentlichen Anteil. Unfall beim Untergrundbahnban wtb. Berlin, 29. Okt.(Radio.) Beim Bau der Antergrundbahn Alexonderplatz⸗Lichten⸗ berg ſtürzte heute Nacht eine ſchwere Feld— bahnlokomotive, in die 3 Meter tiefe Baugrube hinunter. Sie zerſtörte dabei ein Hauptleitungs⸗ rohr der Waſſerleitung. Das Waſſer ergoß ſich dabei in die bereits fertiggeſtellte Unter- grundbahnſtrecke. Der geſamte Verkehr mußte auf mehreren Stunden geſperrt werden, bis die Feuerwehr Abhilfe geſchaffen hatte. Der Führer und der Heizer der Lokomotive wurden leicht verletzt. Die neue Börſenkataſtrophe wieder in die Milliarden. Sie betragen ſeit Beginn der Börſenkriſe ſchon annähernd 50 Milliarden Dollars. Trotz der übermenſch⸗ lichen Anſtrengungen, die auch geſtern wieder die Großbanken gegen die Maſſenſuggeſtion der Hunderttauſende von Menſchen, die an den Börſen des ganzen Landes ſpielen, mach⸗ ten, laufen die Verkaufsordres in nie dage⸗ weſener Höhe ein. Die Induſtriepapiere gaben bis zu 50 Punkten nach. Das Mittel der Kurs⸗ rückgänge liegt bei 30 Punkten. Die großen Induſtrien werden ſchwer von dieſer Kata⸗ ſtrophe betroffen. Die Anited Stel Corpora⸗ tion z. B. die mit 19334 Dollars eröffneten, ſchloſſen mit 174,12 Dollars, nachdem ſie im Verlaufe bis 167 gefallen waren. Beſonders die Petroleumwerte ſanken rapide. Die Anſtrengungen der Großbanken ſind bisher erfolglos geblieben. Sie wurden dadurch noch erſchwert, daß das Gerücht, verſchiedene Wechſelbanken würden ihre Zahlungen einſtellen, dringlicher wurde. In der Tat hat als erſte Wechſelbank die Bell u. Co., Mitglied des Curb-Exchange, ihre Zahlungen eingeſtellt und den Bankrott an⸗ geſagt. Die leitenden Perſönlichkeiten der Börſe hielten geſtern eine Sitzung ab, die noch in der Nacht andauerte. Die Möglichkeit, am Samstag die Börſe zu ſchließen, wurde in Er⸗ wägung gezogen. Das Federal Reſerve Board hatte geſtern nachmittag gleichfalls eine Sitzung, der auch Schatzſekretär Mellon bei⸗ wohnte, eine Tatſache, die lebhaft kommen⸗ tiert wird und den Ernſt der Lage illuſtriert, denn es iſt ſonſt ſehr ſelten, daß der Schatz⸗ amtsſekretär dieſen Sitzungen beiwohnt. In offiziellen Kreiſen von Waſhington glaubt man, daß der Baiſſe bald geſteuert ſein wird und mißt ihr keine beſondere Bedeutung bei. immer lauter und 8 6, 15 Mannheim Tel. 280 65 Z- Kunst belze kauft man nur beim Fachmann! 12504 IUmpfehle mein reichhaltiges Lager in einfachen Pelzwaren aller Art, Besätze in allen Heuneſten Bekannt für gute Qualitäten, erstkl. Arbeit, bill. Preise Maßantartigung, Umarbeitung u. feparaturen in oigenon workstätten Lang, ähriger erster Arbeiter in ersten Häusern O wie eleganten Der Zentrumsſieg in Baden * Die Wahlſchlacht in Baden iſt geſchlagen. Bekanntlich kämpften nicht weniger als dreizehn verſchiedene Parteien um den Sieg bei dieſen Landtagswahlen, die immerhin in eine Zeit fie— len, wo die Leidenſchaften entfacht, wo alles da— rauf ankam, an die vernunftsgemäße Einſtellung der Wählerſchaft glauben zu dürfen. Dazu kam noch die erſte Erprobung des neuen badiſchen Wahlgeſetzes. In 22 Wa“ treiſen wa— ren die Kandidaten aufgeſtellt. Auf je 10 000 Stimmen oder einen Schlußreſt von mehr als 7500 Stimmen entfiel ein Abgeordneter. Die hier— nach in den Wahlkreiſen unberückſichtigt geblie⸗ benen Stimmen wurden für jede Partei durch das ganze Land zuſammengezählt und in der Reihenfolge der in einem Wahlkreis erreichten Höchſtſtimmenzahl zugeteilt. Soweit die Wahlreſultate bekannt ſind, darf man von einem eindrucksvollen Wahlſieg der Regierungsparteien ſprechen. Vielleicht wäre der Sieg noch größer ausgefallen, wenn nicht gerade die Sozialdemokratie in wenig anſtändiger Weiſe die früheren Koalitionsparteien bekämpft hätte. Das Zentrum darf mit dem Ergebnis, dem Siege, den es errang, vollauf zufrieden ſein. Die badiſchen Parteifreunde haben bewieſen, daß, e treu zur Fahne ihrer Väter ſtehen, daß ſie ſich mit Stolz zur Zentrumspartei beken⸗ nen, auch dann, wenn verſchiedene Standes⸗ part een in lukaler Weiſe um ihre Gunſt buh⸗ en— Die badiſche Zentrumspartei hatte den Kampf h allen Seiten hin zu führen. Ihre Macht— ſtellung im Staate gefiel den übrigen Parteien ſchan lange nicht mehr. Aber ſie mußten erfah— ren, daß bei auter Schulung der Wählerſchaſt die Werbekraft des Zentrumsgedankens immer noch ſtark iſt. Und ſo hat der Wahlausgang in Baden erneut bewieſen für uns ſelbſt, daß js Volk eine zielbewußte Führung verſteht und die— ſer Führung auch folgt. Unſere badiſchen Par— teifreunde haben dieſe Führung. Prälat Dr. Schofer hat eine treue Wähler— ſchaft hinter ſich, eine gut ausgebaute Vertrauensleute-Organiſa⸗ tion, er verſügt über zielbewußte Unterfſührer, über ſchlagfertige Redner, über eine ausgezeich— nete Preſſe. Alle dieſe Faktoren trugen dozu bei, daß in Baden kein Peſſimismus hochkam, ſondern daß freudigſter Optimismus unſere badi— ſchen Parteifreunde beſeelte und ſie vertrauens— voll um den Sieg kämpfen ließ Dankbar erkann- ten ſie die vom Zentrum im Reich und im Land betriebene geſunde Volks- und Staatspolitik an. Das badiſche Ergebnis muß im ganzen Reiche in Zentrumskreiſen aufecüztelnd wirken. Wir haben auch dieſe vom Volke gewollte und er— hoffte Führung im Reichszentrum. Wenn wir ihr folgen, wird unſere Partei wachſen und ihre ſegensreiche Tätigkeit noch mehr entfalten können. Ein allerdings trauriges Zeichen iſt die in Baden wahrzunehmende Radikaliſierung. Haben doch die Nationalſozialiſten auf den erſten Anhieb ſechs Sitze errungen. Man ſagt wohl, wer viel ſchreit und viel verſpricht, wird auch Erfolg ha⸗ ben. Richtig. Aber tief bedauerlich iſt doch dieſe Verwilderung der politiſchen Sitten und Ge— Kräuche. 0 Seltene Grahinſchriſten Wand'rer ſtehe ſtill und weine Vor dieſem Leichenſteine: Hier liegen meine Gebeine, Ich wollt', es wären Deine! (Doberan.) ** Wanderer, zieh' Deine Mütze, Es liegt ein Komiker und ſchlechter Schütze. In dieſem feuchten Loch. Die Witze, die er ſagte, Die Haſen, die er jagte, Die leben alle noch.(Wien.) . Hier ruht Pauline Rappen; Sie nähte Mützen und Kappen. Gott ſchenke ihr ewige Ruh.— Wer näht nu??(Paderborn.) * Hier unter dieſen Toten Ruht die Generalin von Poten. O Wanderer, fliehe ſchnell von hier, Sonſt ſteht ſie auf und walzt mit dir.“ (Hannover.) E Es liegt hier unter dieſem Stein, Ein ſpindeldürres Schneiderlein. Und ſtehen einſt die Toten auf, So hilf ihm, lieber Gott, herauf Und reich ihm deine ſtarke Hand, Denn er allein bringt's nicht zuſtand. .(Altmark.) Hier ruht der Organiſt Herr Krug, Der Orgel, Weib und Kinder ſchlug. (Mecklenburg.) 4. Hier in dieſer Gruben ruhen zwei Müllerbuben, geboren am Chiemſee, geſtorben am Bauchweh. 1(Chiemſee.) Hier liegen begraben, Vom Blitz erſchlagen, Drei Schafe, ein Kalb und ein Bua. Gott geb ihnen ewige Ruah!(Pitztal.) 22· Hier ruht das kleine Oechſelein, dem alten Ochs ſein Söhnelein; der Himmel hat es nicht gewollt, daß er ein Ochſe werden ſollt. (Offingen.) „Hier ſtarb Maria Weigl, Mutter und Näh. lerin von zwei Kindern.“(Salthaus.) E Hier ſiel Jakob Hoſenknopf Vom Hausdach in die Ewigkeit. (Zirl.) Hier ſtarb Martin Rauſch. Die Lawine traf ihn halt Auf den Leib und macht ihn kalt. Auch der Jörg, der war darunter., Aber heut noch iſt geſund er (Paſſetertal.) Heute 2 Blätter Allerheiligen. Der Allerheiligentag iſt der Tag des großen „Dennoch“. Darin liegt ſein Erfriſchendes, darin ſein Emporreißendes und jubelvoll Triumphie⸗ rendes. Haben wir dieſe Welt des Komplimentierens, des Nachgebens und Kompromiſſemachens nicht alle Tage ſatt bis über die Ohren? Wird uns nicht immer wieder elend zu Mute in dieſer Stickluft des Sich⸗nicht⸗getrauens, in der es— was ſag ich von Mut?— ein, nicht einmal mehr eine richtige Furcht, ſondern nur mehr ein Fürch⸗ teln gibt? Haben wir dieſe Welt nicht ſatt, die ganz und gar der Mittelmäßigkeit verfallen iſt und ſich von nichts mehr begeiſtern, von nichts mehr fortrei⸗ ßen laſſen kann und will und ſich nur vom Käl⸗ berſtrick ihrer eigenen, verdumpften und vermuff⸗ ten Leidenſchäftchen, die man feige noch zu Ehr⸗ barkeiten umzulügen ſucht, gängeln läßt? Haben wir dieſe Welt nicht ſatt, die der eige⸗ nen Niederlagen ſo gewöhnt iſt, daß ſie das Ge⸗ fühl triumphierender Ueberwindung nur noch aus Geſchichts- und Märchenbüchern kennt? Die müde auf dieſes Gefühl verzichtet und verzichten muß, es aber dafür aus neidiſcher Ohnmacht und Bosheit banal ſchimpft? Da iſt der Allerheiligentag wie ein Trunk aus einer Stahlquelle, wie ein Atemzug in geſunder, herbfriſcher Luft, wie ein Erlöſtwerden von der Verzweiflung an Welt und Menſchen. Trinken wir ſtark und atmen wir tief. Nichts nötiger tut, als Anſchluß ſuchen an heldiſchen Geiſt, der allein das Leben lebenswert macht, weil er auf ſeine wahre Sonnenſeite führt. Jodokus. * PRochkurs bei den Engl. Fräulein. Alle, die den Winterkochkurs oder Bügelkurs mit— machen wollen, werden gebeten, ſich im Laufe der nächſten Woche anzumelden. * Volksbegehren. In hieſiger Gemeinde kam es über die bereits gemeldeten„5“ nicht hinaus. Ueber 7000 Wahlberechtigte lehnten das „Volks“ begehren ab. * Gine viertel Stunde früher, alſo ſchon um ſiebendreiviertel Uhr, nimmt die Theater⸗Aufführung der Heſſ. Künſtlerbühne heute Donnerstag Abend ihren Anfang und zwar im Freiſchütz. Die Beſucher wollen in ihrem eigenen Intereſſe darauf achten. 8 Warnung. Ein Fuhrmann in Lam⸗ pertheim, der einen gefundenen Geldbetrag nicht zurückgeben wollte, kam zur Anzeige. Er wurde dieſerhalb vom Schöffengericht zu einer Geldbuße und zur Tragung der Koſten verurteilt. Allerhand Ausreden, die er gebraucht, wurden vom Gericht nicht geglaubt. * Geburtstagsfeſte. Unſer achtbarer Mitbürger Herr Johann Lammer 4., Waldſtr. 17, feiert am 1. Nov. ſeinen 71. Geburtstag, in noch körperlicher und geiſtiger Friſche.— Am gleichen Tage feiert eine Tochter des Herrn Lammer ihren 30. Geburtstag. Beiden unſere herzl. Gratulation! — Seinen 70. Geburtstag feiert ebenfalls morgen Herr Nik. Burkert 1., Alexanderſtr. 5, der ſich auch noch beſter Geſundheit erfreuen kann. Herrn Burkert, ein angeſehener Mitbürger, gleichfalls unſern beſten Glückwunſch! * Der Gräberſchmuck auf dem hieſigen Friedhof iſt beendet. Ein Gang durch den Gottes- acker zeigt uns die treue Liebe und Verehrung zu den Verſtorbenen. An Allerheiligen leben ſie mit uns. Bewahren wir dieſe Liebe! * Harry Liedtke im M.⸗T. Film⸗ palaſt. Morgen Freitag und am Samstag wer— den im U.⸗T. Palaſt 2 erſtklaſſige Filmwerke ge⸗— zeigt. Der erſte Schlager zeigt Harry Liedtke und Allerheiligen iſt das letzte große Feſt des Kir— cheujahres, iſt Gottes ſchönes und großes Ernte— Aeſt. Es iſt tiefinnerlich verwurzelt mit dem größ— ten Kirchenfeſte, mit Oſtern.„Ich bin die Auf⸗ ſerſtehung und das Leben, wer an mich glaubt, wird Leben, wenn er auch ſchon geſtorben iſt und jeder der lebt und an mich glaubt. wird nicht ſſterben in Ewigkeit.“ Dieſer feſte Glauben an die Auferſtehung nach dem Tode, an die Unſterblichkeit der Seele iſt die größte Verherrlichung unſeres katholiſchen Glaubensgrundſatzes, iſt der tiefſte Inhalt unſe⸗ rer Religion. Weil wir glauben, daß wir nach einem religiöſen Lebenswandel einſt aufſtehen werden, daß ſich alle unſere Mühen und Sorger and Leiden in der Ewigkeit lohnen werden, das macht uns den Kampf ums Daſein leicht, macht uns das Leben lebenswert. Die Gegner jeder Religion ſind im Gegen⸗ atze hierzu die Prediger und Verkünder der Diesſeitslehre. In menſchlicher Ueberheblichkeit lehnen ſie es ab, an ein Jenſeits zu glauben, an ein glückſeliges Fortleben nach dem Tode. Ihr Paradies iſt die Welt:„Macht das Leben hier auf Erden ſchön, kein Jenſeits gibt's, kein Wie⸗ derſehn“. So ſagen dieſe betörten armen Men⸗ ſchen, mit denen wir tiefſtes Mitleid haben. Die„aufgeklärte Welt“ will nicht an die Un⸗ ſterblichkeit der Seele glauben, agitiert mit hoh⸗ len Phraſen, will die Wiſſenſchaft, aber eine falſche ſprechen laſſen. Und doch fühlen wir ge⸗ rade in unſerer Zeit, mehr denn je in dieſen „aufgeklärten Kreiſen“ einen Zug zum Myſteriö⸗ ſem, Okkultem. Nur die Wege ſind verwaſchen, ihre Ziele phantaſtiſch und daher grundſätzlich zu CC ͤ K reer verwerfen. Aber wir haben als gläubige Chriſten deshalb umſomehr die Pflicht, uns dieſer Su⸗ chenden, Ringenden und Kämpfenden anzuneh⸗ men und ſie auf den Weg der Heilswahrheit zu⸗ rückzuführen. Auch in ſogenannten Freidenker⸗ kreiſen, wie überhaupt beim Sozialismus, iſt ein Erwachen im Gange, ein Sehnen fühlbar nach religiöſer Betätigung, nach religiöſer Zielſetzung. Die wohlfeilen Reden der ſozialiſtiſchen Utopiſten werden ſchon mitleidig belächelt. Man glaubt ih⸗ nen nicht mehr. Die Erkenntnis von der Unwahr⸗ haftigkeit der ſozialiſtiſchen Prophezeihungen iſt gerade in der werktätigen Bevölkerung ſchon weit fortgeſchritten. Sie hoffen, wiſſen aber noch nicht auf was, ſuchen Stützung, Aufklärung und Füh⸗ rung Man fühlt, daß der Glaube an die Un⸗ ſterhlichkeit der Seele etwas Erhabenes iſt, viel älter als die ſozialiſtiſchen Utopien eines gottlo⸗ ſen Erdenwallens. Sie fragen ſich, mit Recht, warum denn auch die Völker aller Zeiten Tempel zu Ehren ihrer Götter erbauten, ihren Toten Opfer darbrachten, wenn nicht ſie ein anderer Gedanke geleitet hätte, ein anderes Sehnen und eine andere Erkenntnis in ihrer Bruſt zu finden geweſen wäre, als ledig⸗ lich die Betreibung eines äußeren Kultus. Ihr Forſchen und ihr Suchen wird alle dieſe mit dem ihnen gepredigten Erdenglück Unzufriedenen auf den Glaubensweg führen, wenn wir ihnen hel⸗ fen, an ihrer Bekehrung mit tätig ſind, ſie durch unſer Gebet für den Glauben gewinnen, gewin⸗ nen um ieden Preis. Das Koſtbare will errungen und erkämpft ſein Das müſſen auch wir verſtehen, die wir im glücklichen Beſitze der religiöſen Segensgüter ſind. Stets müſſen wir an die Lehre von der Erbſünde denken, an all das durch ſie Verlorene, 755 Lolale nachrichten Maria Paudler, die beiden Lieblinge der Kinobe⸗ ſucher in dem Film„Großſtadtjugend.“ Als 2. Schlager„Der Lumpenkavalier.“ Alles muß wie⸗ der in den U.⸗T.⸗Filmpalaſt. 5 Gottesdienſtordnung der katholiſchen Gemeinde V' heim Feſt Allerheiligen. ½7 Uhr hl. Meſſe. 8 Ahr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Veſper, Predigt, kurze Aller⸗Seelen⸗ Andacht, darauf Prozeſſion nach dem Fried⸗ hof und Einſegnung der Gräber; die Pro⸗ zeſſion löſt ſich dann auf; darauf Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht. Von Allerheiligen Mit⸗ tag bis Aller⸗Seelen Abend kann, wie bekannt, ein vollkommener Ablaß für die armen Seele gewonnen werden. f f N Aller⸗Seelen. 6 Uhr hl. Meſſe. 5 ꝙ%7 Uhr 1. S. A. für led. f Louiſe Haas. 7/8 Uhr 1. S.-A. für Matth. Martin 2. 8 Uhr Requiem für alle f Krieger Viernheims 8 Uhr Requiem für alle f der Pfarrei in der alten Kirche. Von 7 Uhr an ſind hl. Meſſen bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. Nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler des Herrn Lehrer Schmuck, Frl. Hofmann, Erkert und Ingebrand. Am nächſten Sonntag iſt Collekte für den Kirchenbau Höchſt⸗Hetzbach. SSS eee eee eee Uereins-Anzeiger DSS eee eee sees K. u. S. U. Teutonſa— Schützen ⸗Abtellung. Wegen Feiertag iſt morgen, Donnerstag Abend, 8¼ Uhr Uebungsabend im Schützenhof. Hierbei Rollen⸗Verteilung für die Theaterſpiele. Pünktliches Erſcheinen wünſcht Der Vorſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtvereſn 1910. Sonn⸗ tag, 4. Nov., vorm. 9 Uhr, Monatsverſamm⸗ lung im Kaiſerhof. Da es die letzte Verſ. vor der Ausſtellung iſt, wird um reſtloſes Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Uerein„Eintracht“. Samstag, den 2. Nov., abends pünktlich 8 Uhr, im Nebenſaal der Vorſtadt Bezirks Generalverſammlung, wozu alle Mitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Gef.⸗B. Liederkranz. Samstag, 2. Nov. Geſamtſingſtunde im Lokal. Da bis dahin der neue Chor eingetroffen ſein durfte, ſo bitte ich, daß keiner fehlt. Jeder ſoll gleich vom Anfang eifrig mitlernen. Der Dirigent. Turugenoſfenſchaft 1893. Heute Donners⸗ tag Abend 8 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. Die Uebungsſtunden finden jetzt wieder regel— mäßig wie ſeither ſtatt. Da ſich der Verein am 17. Nov. am Bezirksſchauturnen in Weinheim beteiligt, darf niemand fehlen. Die techn. Leitung. Geſanguerein gäugerbund. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzählig und pünktlich erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Dentſchlands. Ortsgruppe Viernheim. Kommenden Sonntag Mittag 2 Uhr findet in der Goetheſchule Mitglieder- Verſammlung ſtatt. Ich bitte um pünktl. und vollzähl. Erſcheinen. Sollte das eine oder andere Mitglied nicht er— — aber auch au das was wir im Jenſeits wieder erlangen werden nach einem gottgewollten Le— benswandel, was uns durch Chriſti Erlöſungstod wieder erſchloſſen iſt. Und mit dieſem Glauben an das Jenſeits ſind wir allein imſtande, die tiefſten Lebensprobleme zu löſen, den erhabenen Sinn des Lebens zu verſtehen. Nicht mühelos fällt uns der Preis der ewigen Glückſeligkeit zu, wie das Leben Kampf iſt, ſo iſt auch unſer Stre⸗ ben nach dieſer Belohnung im Jenſeits Kampf gegen die menſchlichen Schwächen und Fehler, gegen die Sünde, gegen die Lebensverſuchungen. Unſer Kampf aber wird zu erlöſender Tat. Reiche Garben ſind ſchon eingebracht in die himmliſche Scheuer. Millionen und Abermillio⸗ nen heilige, gottähnliche Seelen ſind in das Reich der Seligkeit eingegangen. Sie haben mutvoll gekämpft und ſind Sieger geblieben, haben den triumphierenden Einzug in die heilige Gottes⸗ ſtadt halten können. Selig ſind ſie und unend⸗ An Allerheiligen gedenken wir dieſer Sieger im Lebenskampfe, bitten ſie, um ihren Beiſtand, daß auch uns einſt die Siegespalme winken möge. Allerheiligen wird aber jeden ernſten Chriſten auch zur Beſinnung rufen und ihn zum Nach⸗ denken veranlaſſen, daß auch alles ewig unverlier⸗ bar iſt, wie auf der anderen Seite ewig unwie⸗ derbringlich. Denn ſo wie die Ewigkeit der Se⸗ ligkeit erſt den Himmel zum Himmel macht, ſo die Ewigkeit der Strafen, die Hölle zur Hölle. Das ſoll uns zum Bewußtſein kommen, daß der Himmel nur für die Heiligen bereitet iſt. Er iſt auch für uns bereitet, uns verſprochen, wenn wir getreu unſerem Glauben leben, wenn wir als treue Kinder Gottes auf Erden wandeln. Er⸗ flehen wir darum lich die gi lich glücklich durch den Beſitz Gottes. Ewig ſelig!“ göttliche Gnade und die Verzeihung unſerer Sünden, danken wir dem Himmel für das uns bereitete göttliche Pa⸗ radies und faſſen wir den heiligernſten Entſchluß, den Himmel zu gewinnen, zu gewinnen durch treue Pflichterfüllung, gute Meinung, durch Wachſamkeit und Kampf. Das Leben des Menſchen erſcheint uns wie eine ſchwere Krankheit, in der man ſich nach Heilung ſehnt, nach Wiedererlangung der Ge⸗ ſundheit. Dieſe Geſundheit wird uns geſchenkt nach dem Leben, nach ſiegreich beſtandenem Kampfe. Die Menſchen bleiben ſich zu allen Zei⸗ ten gleich. Sie werden immer in Verſuchungen fallen, den Krankheiten der Sünde unterworfen ſein. Das ſind Prüfungen. Wer ſie beſteht, wird dafür belohnt. Wer ihnen unterliegt, iſt für alle Ewigkeit des ſeligen Lohnes verlüßtig erklärt. Darum bringen wir Opfer, bemühen uns, auf irdiſche Güter zu verſagen, wenngleich uns Ar⸗ mut und Not bedrängt, wenn wir verfolgt und verleumdet werden, wenn Kummer und Sorge unmſer Herz bedrücken. Richten wir unſere Blicke auf den Himmel und rufen wir mit der Mutter, die vor dem Bette des totkranken Kindes kniet: Herr hilf uns, lieber nimm mein Leben, als daß ich untergehe und mir das ewige koſtbare Gut verſcherze. Die Heiligen im Himmel werden uns ihre Hilfe nicht verſagen, wenn wir ſie darum bitten, wenn ſie ſehen, daß wir uns ernſthaft zum Le⸗ benskampfe und zum endgültigen Siege rüſten, der uns nach dem irdiſchen Tode winkt. Sie werden uns hilfreich die Hand bieten und uns in der Todesſtunde dann auch hinführen in das ewige Reich des Glückes, in die Gemeinſchaft al⸗ ler Heiligen und Gottes ſelbſt. 9 „te 2 n e bee ee, ecken sehen Sie jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit in größter Reichheltigkeit genz nach hren Wünschen im größten Spezialhaus. Sie finden in ellen Preislagen neue, solide, moderne schöne Decken, die, fachmönnisch ausgewählt, Spitzenleistungen von Preiswürdigkeit darstellen. Nd Nur eigene Fabrice mit Halbwyollfüllung, Seide 0 EM. 17.50 16.00 14.50 12.00 10.50 mit Wollfüllun 9 19*³⁰ EM. 32.50 27.00 22.50 295 KM. 45.00 35,00 3⁰⁰ 3⁰⁰ Größte Auswehl in allen Preislagen. mit Weiher Wollfüllung m. Weih. Schaſy/ollfüllung RM. 63.00 53.00 Daunensteppdecken EM. 95.00 85.00 75.00 65.00 Exira · Anterſigungen werden schnellstens vorgenommen. Aufarbeiten von Steppdecken billigst' Schlafdecken Einfarbige Decken 95 RM. 2.75 1.95 1.50 0 Jacquard- Decken 2* RM. 8.50 6.95 5.50 Ramelhaarf. 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Mannſchaft nach tapferer Gegenwehr mit einem 0— 3 beugen mußte, berlor die 1. Elf mit 1— 3. Trotz der Niederlagen muß doch die angenehme Feſtſtellung gemacht werden, daß das Spiel beider Mannſchaf— ten von Kampf zu Kampf reifer und ſyſtematiſcher wird. Bei etwas mehr Schußvermögen der Stür— merlinie werden Erfolge nicht ausbleiben. Ter nächſte Sonntag ſieht die Handballer auſ eigenem Platz gegen Turnerbund„Jahn“ Sandhofen käm⸗ pfen. Das Spiel findet nach dem Fußballſpiel ge⸗ gen Sandhofen ſtatt. Der Beſuch dieſer beiden in— tereſſanten Treffen iſt nur zu empfehlen. * Wormſer Nerbſtmeſſe vom 3. bis 10. Uov. Hallo! Die Wormſer Herbſtmeſſe in Sicht! 3 große Meſſeplätze mit den neueſten Schau⸗ ſtellungen aller Art, Verkaufsſtänden ete., Konzert, Tanz, Beluſtigungen in zahlreichen Reſtaurants und Kaffees der Stadt, Feſtprogramm in allen Kinos, die große Obſtausſtellung im Feſthaus, Funkaus⸗ ſtellung in den„Zwölf Apoſteln“, Gaſtſpiel der der Agnes Straub, Berlin mit ihrer Truppe im ſtädt. Spiel⸗ und Feſthaus, Verbandsſpiel Aleman⸗ nia— Wormatia, der hiſtoriſche Geſellentanz d. Zünfte u. a. m., das bietet die diesjährige beſonders groß aufgezogene Wormſer Herbſtmeſſe. Alles weitere wird durch Auzeigen in den nächſten Tagen bekannt⸗ gegeben. Schon heute ſei erwähnt, daß für die Rückfahrt durch Bahn und Autobuſſe nach allen Richtungen auf das beſte vorgeſorgt iſt. Alle An⸗ fragen bezw. der Meſſe-Karten Vorbeſtellungen ete. werden durch den Verkehrsverein, Worms erledigt. Weinproduzenten, die ihre Weine in Weinſtuben oder Zelten während der Wormſer Herbſtmeſſe aus- ſchenken wollen, ala Dürkheimer Wurſtmarkt mögen ſich unverzüglich mit der Stadtverwaltung, Worms wegen Erhalt eines Platzes in Verbingung ſetzen. * Phönir Mannheim kommt auf den Waldſportplatz! Am kommenden Sonn⸗ tag findet auf dem Waldſportplatz das große ent⸗ ſcheidungsvolle Treffen der Kreisliga im Kreis Unterbaden ſtatt. Beide Vereine liegen an der Tabellenſpitze. Phönix, die mit einem Extra-Zug kommen werden, wird ſeine Anhänger nicht ent⸗ täuſchen wollen und alle Regiſter ziehen, um die ſo umſtrittenen Pünktchen mit nach Mannheim zu 0 Ihr Grünen, es geht um die Tabellen⸗ fung, um die Meiſterſchaft! Sie muß dieſes nach Viernheim. Kämpft gegen Phönix wi „ Nn wie eine Mauer ſtehen, die Läuferreihe muß wie— der glänzend ſein im Zerſtörungsſpiel und Aufbau. Gebt die Bälle auf die Flügel! Der Sturm darf ſich nicht auf das Dreiinnenſpiel zuviel verlegen. Raumgreifendes Spiel mit ſchnellem Start verbun— den mit kräftigen Schüſſen und die Punkte werden in Viernheim bleiben. Spieler es geht um die Ehre Viernheims. Die ganzen Viernheimer Fuß— baller ſtehen hinter Euch. Sie wollen ſehen, daß Ihr ſo ſpielt, wie Ihr könnt. Viernheimer Fuß— baller gebt der Mannſchaft den moraliſchen Rückhalt! Auch Phönix kommt mit 400 Anhängern, die ihre Mannſchaft ſiegen ſehen wollen. Darum Viern— heimer einmütig hinter unſere Grünen, feuert ſie an. Tempobooo! Schußßß! Gooooool!!!! § Beſſ. Künſtlertheater. In der am Donnerstag, den 31. Oktober 1929, 7⅜ Uhr im Saal zum Freiſchütz durch das Heſſ. Künſtler— theater zur Darſtellung gelangende Aufführung „Dover— Calais“, Luſtſpiel von Berſtl ſind be— ſchäftigt: Die Dame: Elſe Hittorf, Die Herren: Ewald Allner, Fritz Haneke, Richard Kiſtenmacher, Paul Mehnert, Kai Möller, Paul Roland und Werner Siegert.— Die Inſcenierung beſorgte Dietrich Teluren; Bühnenausſtattung: Herrmann Gowa. Preiſe der Plätze: Im Freiverkauf Mk. 2.50, Mk. 1.75 und Mk. 1.20; im Abonnement Mk. 1.70, Mk. 1.15 und M. 0.80. Vorverkauf: Hofmann an der Drehſcheibe. Da das Perſonal am Donnerstag Abend wieder zurück nach Frank— furt muß, beginnt die Vorſtellung bereits 73/ Uhr pünktlich.. Filmſchau. Die grosse Fülmschau im Uiernh. Film- Palast „Die kleine Sklavin“ u.„Flieger in Flammen“ Zwei ausgezeichnete Großfilme zeigt man morgen Freitag(Allerheiligen) den Beſuchern des Central- Theaters. Es iſt zugleich die 31. Propaganda— Vorſtellung, die ſtets ſich eines großen Beſuches erfreuen. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte für nächſten Freitag. Zu diefer Vorſtellung gilt Nr. 21 Zuerſt zeigt man„Die kleine Sklavin“. Eine erſchütternde Mädchentragödie in 6 ergreifen— den Akten. Die Leiden eines unehelichen Kindes, das ohne Mutterliebe erzogen wird und ſpäter dem Mädchenhandel zum Opferſällt und als lebende Ware verfrachtet wird. Alle Eltern und ihre her— aureifenden Töchtern ſollten ſich dieſes Filmwerk unbedingt anſehen. Alsdann zeigt man:„Flieger in Flammen.“ Ein Senſationsgroßfilm 1. Ranges, der überall das größte Aufſehen erregte. Der Herzensroman eines amerik. Fliegeroffiziers. Ein Filu für jeden Freund des ſtarken Senſations— films. Dieſes auserleſene Propaganda-Doppel-⸗ Schlagerprogramm muß jeder geſehen haben. Zum 7. Jahrestag des Marſches auf Nom. Ein Reiterſtandbild Muſſolinis vor 2 8 dem Littorial in Bologna. Aus Anlaß des ſiebenten Jahrestages des Marſches der Faſeiſten auf Rom wurde vor dem Littorial in Bologna ein Reiterſtandbild Muſſolinis eingeweiht, das 5 Meter hoch iſt und den n ei 7. Wi U 1 AN 0 ſſen Poje zeigt. Un 15 7 N La Viernheimer Fülmpalast PEEP Spielplan für Freitag (Allerheiligenfeſt) 2 Großfilmmerle 1. Ranges Ein ergreiſendes Madcheuſchickſal in 6 rührenden Akten. Ein Film aus den Tiefen des Lebens. Die Tragödie eines unehelichen Kindes, das ohne Mutterliebe u. Freude ſeinen Lebens- weg gehen muß und ſchließlich ein 7 Opfer der Mädchenhändler wird.— Alle Eltern und ihre heranreifenden und erwachſenen Töchter ſollen dieſes Filmwerk ſehen. Ein Beſuch iſt be— ſonders zu empfehleu. Im 2. Teil des Programms zeigt man: Flieger in Flammen Benſationen, Tempo, Spannung vom erſten bis zum letzten Bild. Ein Film für jeden Freund des ſtarken Senſa- tionsfilms. Ein Filmwerk mit wuch— tiger Handlung, das überall großes Aufſehen erregte. Dieſes erfolgreiche und überaus ſchöne Programm läuft nur 1 Tag— Freitag Allerheiligen. Jeder Beſucher erhält eine Freikarte für nächſten Freitag. Zu dieſer Vor- ſtellung gilt die Freikarte Nr. 21. Drum auf zur 31. Propagandavor— iſtellung. Anfang halb 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals das ganze Programm. Nachmittag halb 4 Uhr Große Kinder- Vorſtellung. Fimmeröfen Keſſelöfen Röderherde ſowie alle Erſatzteile wie: Herdplatten, Schiffe, Röſte uſw. liefert prompt und billig Valt. Winkenhach, Weinheimerſtraße 53 Haushaltungswaren tüätsware illigſte!