3 e * * — 32323 122 SGsseceeesese (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl.* 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illustrierte 1 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 12 117— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Neueſte Telegramme Erdbeben. Bukareſt, 2. Nov. Die hieſige Stern⸗ warte zeichnete geſtern früh einen heftigen Erdſtoß auf, der von 8,58 bis 9,07 Uhr dauerte und ſeinen Herd in einer Entfernung von etwa 180 Kilometern hatte. Allenthalben enr⸗ ſtand paniſcher Schrecken, beſonders in den Schulen. Die Bevölkerung ſtürzte auf die Straßen; der Verkehr ſtockte einige Minuten lang. Burch ein herabſtürzendes Ornament wurde eine Frau, die ſich an der Kathedrale ausruhte töblich verletzt— Der Sachſchaden in der Stadt iſt gering. Die ruſſiſchen Flieger in Newyork gelandet. Newyort, 2. Nov. Das ruſſiſche Flug⸗ zeug„Land der Sowjets“ iſt geſtern nachmittag 4,13 Uhr auf dem Flugplatz Curtisfield gelan⸗ det. Die Muſik ſpielte die Internationale. Die 6 600⸗klöpfige Menſchenmenge, die zur Begrü⸗ zung gekommen war, durchbrach die Abſper⸗ rungslinien. Türdiens Vorbereitungen Paris, 2. Nov. Tardieu war Freitag abend beim Präſidenten der Republik, um ihm über ſeine Beſprechungen zur Regierungsbildung Be⸗ richt zu erſtatten.— Aus ſeiner Erklärung an die Preſſevertreter ging hervor, daß Barthon nus perſönlichen Gründen gegenwärtig am einer Regierung nicht teilnehmen will. Tardieu war insbeſondere bemüht, feſtzuſtellen, ob radiale Mitglieder des Senats und der Kammer ſich an der Kabinettsbildung beteiligen könnten. Eine Antwort hierauf kann er erſt im Laufe des heu⸗ tigen Vormittags erwarten. Tardieu hofft, heute Nachmittag zur Bildung ſeines Kabinetts ſchrei⸗ ten zu können. Das Voltsbegehren.— 9,78 Prozent Berlin, 2. Nov. Nach den beim Reichs⸗ wahlleiter bis Freitag abend 22 Uhr einge⸗ gangenen Meldungen ſtellt ſich das Ergebnis der Einzeichnungen für das Volksbegehren wie folgt: Zahl der Stimmberechtigten 38 117 837, Zahl der Eintragungen 3 729 205, mithin Be⸗ teiligung 9,78 Prozent.— Gemeſſen an der Geſamtzahl der Stimmberechtigten liegen die Eintragungsziffern aus 97,83 Prozent des Reichsgebietes vor. Ein Vorvertrag mit Polen Warſchau, 1. Nov. Der deutſche Geſandte und ber polniſche Außenminiſter Zaleſti unter⸗ zeichneten ein Abkommen, das nicht weniger, als eine Liquidation all ber großen eigentums⸗ rechtlichen Streitfrugen bedeutet, die als Kriegsfolge die deutſch⸗polniſchen Gegenſätze in den letzten zehn Jahren immer wieder auf⸗ gerührt und verwirrt haben. Die Pariſer Verhandlungen über die Reichsbahn Berlin, 2. Nov. Während die Verhandlun⸗ gen des Organiſationskomitees für die Inter⸗ nationale Zahlungsbant bisher einen günſtigen Verlauf genommen haben, ſcheinen ſich bei den Verhandlungen des Komitees, das über die An⸗ vnſſung des Reichsbahn⸗Geſetzes an den Houng⸗ Plan zu beſchließen hat, Schwierigkeiten zu er⸗ geben. Der vom Reichstag im Februar dieſes Jahres geforderten Einwirkung der Reichsregie⸗ rung, den Einfluß des Reiches auf die Reichs⸗ bahn zu verſtärken, ſcheint man in Komiteelrei⸗ ſen nicht entſprechen zu wollen. Sanierung der Veamtenbank Berlin, 2. Nov. Zur Sanierung der Bank für deutſche Beamte G. m. b. H., ſind Sanie⸗ rungsverhandlungen im Gange, die, wenn ſie er⸗ folgreich verlaufen, den Beamten die Auszah⸗ ian Gehälter in zunüchſt 50% iger Hühe rn. Die Deutſche Bank und die Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft haben ihre Bereitwilligkeit erklärt. unter Umſtänden die bei der Bank für deutſche Beamte geführten Beamtenkonten zu übernehmen und den Kontoinhabern durch Vorſchüſſe aus der Be⸗ drüngnis zu helfen. Viernhei —— Zeitung Sams Der Berliner Beamtenbankkrach Mißliche Lage für die betroffenen Beamten— Die Ruhe⸗ ſtandsbeamten beantragen Konkurs Die De⸗Di⸗Bank will eingreifen. Laut„Lokalanzeiger“ beſteht bei der Deut— ſchen Bank und Diskontogeſellſchaft, bei der Ver⸗ treter intereſſierter Beamtenkreiſe vorſtellig ge— worden ſind, die Neigung, die bei der Bank für deutſche Beamte ge⸗ führten Beamtenkonten zu übernehmen und den durch die Zahlungseinſtellung be— troffenen Beamten durch Bevorſchuffung ihrer Guthaben in gewiſſem Umfange zu helfen. Die mit Wahrnnehmung der Intereſſen der Geſchädigten beauftragten Beamtenvertreter ha— ben ſich heute vormittag mit dem Beamtenaus— ſchuß des Landtags ins Benehmen geſetzt. Sie wollen erreichen, daß der preußiſche Landtag das preußiſche Finanzminiſterium zu einer Ein vernünftiger Schritt: Böß beantragt außergewöhnlichen Hilfsaktion für die Geſchädigten veranlaßt. Ferner haben Vertreter der penſio— nierten Beamten im preußiſchen Finanzminiſte— rium verſucht zu erreichen, daß den völlig mittel— loſen Ruheſtandsbeamten und Witwen Vor— ſchüſſſe auf ihre Bezüge gezahlt werden. Vom preußiſchen Finanzminiſterium wurde dieſe Bitte abgelehnt, weil nach einem beſtehenden Brauch Vorſchüſſe an Penſionsempfänger nicht gezahlt werden dürfen. Auch ein Verſuch, bei Reichsbehörden eine Hilfsaktion für die Betroffenen einzuleiten. iſt erfolglos geblieben. Die Vertreter der Ruheſtandsbeamten haben daraufhin das Konkursverfahren gegen die Bank für deutſche Beamte und ein Veräuße⸗ rungsver be! beantragt. Diſziplinarverfahren gegen ſich und verzichtet vorläufig auf Amtsausübung Eine Erklärung Büß'. wtb. Berlin, 1. Nov.(Radio.) germeiſter Dr. Böß teilt mit: Nach meiner Rückkehr aus Amerika habe ich feſtſtellen müſſen. daß während meiner Ab⸗ weſenheit gegen mich in einem von mir bis⸗ her nicht gekannten Maße ſchwere meine Ehre berührende Angriffe erhoben worden ſind, ohne daß ich in der Lage war, mich dagegen zu verteidigen. Mit Rückſicht auf die Art der Anklage ſehe ich es als meine Pflicht an, die reſtloſe Aufklärung aller Vorwürfe im Diſ⸗ ziplinarverfahren herbeizuführen. Ich habe heute die Einleitung des Diſziplinar⸗ verfahrens gegen mich beantragt. Ich ſtehe weiter auf dem Standpunkt. daß es nicht angängig iſt, daß ich, während ein Diſzipli⸗ narverfahren wegen derartiger Angriffe ge⸗ gen mich ſchwebt, das Amt des Oberbürger⸗ meiſters der Reichshauptſtadt ausübe. Daher habe ich mich nach meiner Rückkunft jeder Amtsausübung enthalten u. den Oberpräſidenten gebeten, mich bis zur Beendigung des Diſziplinarverfahrens zu beurlauben. Oberbür⸗ Böß vorgeladen. Der vom Oberpräſidenten der Provinz Bran— denburg und Berlin eingeſetzte Diſziplinar-Un⸗ terſuchungsrichter, Oberregierungsrat Tapolſki, hat heute den von ſeiner Amerikareiſe zurückge— kehrten Berliner Oberbürgermeiſter Böß zur ſorfortigen verantwortlichen Aeußerung über die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen aufgefor— dert. Die Auftritte bei der Nücktehr des Verliner Oberbürgermeiſters wib. Berlin, 1. Nov.(Radio.) Im Polizei— präſidium und beim Kommando der Schutzpolizei haben einer Korreſpondenz zufolge heute Beſpre— chungen ſtattgefunden, in denen man ſich mit der Tatſache beſchäftigte, daß Böß geſtern ſowohl beim Verlaſſen des Bahnhofs wie vor ſeiner Wohnung von Anpöbelungen und Zurufen in peinlicher Weiſe beläſtigt worden iſt, während die polizeilichen Maßnahmen ſich als unzurei— chend erwieſen hätten. Die zuſtändigen Leiter des Polizeireviers und der beim Eintreffen des Oberbürgermeiſters eingeſetzten Polizeitruppe werden vom Kommandeur der Schutzpolizei ins— beſondere gehört werden. een Die Vorfälfe im polniſchen Seim Warſchau, 1. Nov.(Radio.) Nach den Berich⸗ ten der polniſchen Preſſe nahm die geſtrige Un⸗ terredung zwiſchen Marſchall Pilſudſki und dem Sejmmarſchall Daszynſki einen geradezu drama— tiſchen Verlauf. Marſchall Pilſudſki erſchien in Begleitung des Innenminiſters General Sklad— kowſki und des ihm zugeteilten Oberſtleutnant Beck bei dem ſozialiſtiſchen Sejmmarſchall und ſtellte an ihn in ſchärfſten Worten das Verlan— gen, die Sitzung zu eröffnen. Daszynſki antwor— tete, als Hausherr wolle er auf die beleidigenden Worte ſeines Gaſtes nicht mit beleidigenden Worten antwortem. Darauf verſetzte Pilſudſki: „Ich bin hier in amtlicher Eigenſchaft.“ Hierauf Daszynſki:„Ich ebenfalls“ Marſchall Pilſudſki: „Iſt das Ihr letztes Wort?“ Daszynſki, zwei— mal nachdrücklich wiederholend:„So iſt's! Un— ter der Herrſchaft von Säbeln und Piſtolen er— öffne ich die Sitzung nicht!“— Die geſtrigen Vorfälle im Sejm werden von der polniſchen Morgenpreſſe lebhaft beſprochen. Der ſozialiſti— ſche„Robotnik“ und die erſte Ausgabe der natio— naldemokratiſchen„Gazeta Warſzawſka“ ſind be ſchlagnahmt worden Entſchliezung der deuiſchen Bolts. partei zum Volksbegehren Voz. Berlin, 1. Nov.(Radio.) Die Reichs— tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei ſaßte in ihrer Sitzung vom 31. Okt. einſtimmig folgende Eniſchließung: Die Fraktion der DVP. ſtellt mit Befrie— digung feſt daß das deutſche Volk das Hugen— berg'ſche Volksbegehren richtig verſtanden und durch Stimmenthaltung von rund 90 Prozent der Stimmberechtigten dem nunmehr zur Ausſichtsloſigkeit verurteilten Unterfangen eine unzweideutige Abſage erteilt hat. Die Fraktion iſt der Auffaſſung, daß die Abſage noch ſtärker geworden wäre, wenn das Verbot des Stahlhelm für Rheinland und Weſtfalen, des weiteren aber auch jede Maß— regel unterblieben wäre, welche als Eingriff in das freie Abſtimmungsrecht der Beamten gedeutet werden kann. Eine Nachprüſung der rechtlichen Zuläſſigkeit der Maßnahmen iſt ge— boten, um die Gleichberechtigung aller Staats— bürger und die Rechte und Pflichten der Be— amtenſchaft klar und ſicher zu ſtellen und je— den Zweifel an dem freien Abſtimmungsrecht der Beamten auszuſchließen. Die Fraktion erſucht die Reichsregierung und die in der Regierung vertretenen Parteien, eine grund— legende Reform der Steuer-, der Finanz- und der Wirtſchaftspolitik herbeizuführen. Die Fraktion wird jeder Maßnahme zu— ſtimmen, wenn ſie geeignet iſt, der Landwirt⸗ ſchaft in ihrer verzweifelten Lage Hilfe und Erleichterung zu bringen. nzeiger (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Jahrga 46. ng Vazinſtadt, 30. Dit. Vom Sqhwurgericht wurde heute hier der Sattler und Tapezierer Georg Heinrich Knccht aus Lampertheim, der die einer Erbgemeinſchaft gehörige Scheune, an der er auch Anteil hatte, im März ds. Is. in Brand ge⸗ ſteckt hat, zu neun Monaten Gefängnis abzüglich ſieben Monate Unterſuchungshaft verurteilt. Der Haftbefehl wird aufgehoben. Miniſterialdirektor Dr. Schwarz in den Ruhe⸗ ſtand getreten. Darmſtadt, 30. Okt. Nach faſt 40 jähriger Tä⸗ tigkeit im Staatsdienſe tritt am 1. November Miniſterialdirektor Dr. Schwarz in den Ruhe⸗ ſtand. Der Vorſitzende des geſetzgebenden Aus— ſchuſſes ehrte den Scheidenden heute in einer Sitzung. Der Staatspräſident, der Juſtizmini⸗ ſter und der Landtagspräſident haben dem Schei⸗ denden in Handſchreiben ihren Dank ausgeſpro⸗ Hon Volksbegehren und 0 „Pater Naymundns Bei einem Rückblick auf das Volks⸗ begehren ohne Volk kann man nicht vorübergehen an einer beſonderen Seite der Agitation, die von der Gefolgſchaft Hugen— bergs betrieben wurde. Mit den gröbſten und unwahrhaftigſten Mitteln iſt verſucht worden, in den Reihen der deutſchen Katholiken Ver⸗ wirrung zu ſtiften, um ſie zum Eintreten für einen Feldzug zu bewegen, der ſich in ſeinen letzten Abſichten gegen den Staat ſelbſt, gegen den inneren und äußeren Fgden des deut⸗ ſchen Volkes richtete, und als deſſen eigentlicher Stoßtrupp ſich jene Hakenkreuzler bekannten, in deren Lager gerade die heftigſten Gegner des deutſchen Ke zismus am lauteſten den Ton angeben. Kardinal Bertram mit einem wohlüberlegten Wort der Warnung an die K iken ſich wandte, der ſich die anderen breußiſchen Oberhirten anſchloſſen, da begehr— ten bie Mannen Hugenbergs auf und machten ſogar ihre deutſchnationalen Katholikenaus— ſchüſſe mobil, um gegen jene Warnung, die ſie als„unzuläſſig“ bemängeln zu ſollen glaubten, Einſpruch zu erheben. Daß aber die preußtſchen Biſchöfe wahrſcheinlich Grund genug hatten, zur Orientierung der Gewiſſen ein ernſtes Wort zu ſprechen, beweiſt nicht nur die ganze Te und Methode des Feldzuges der Tendenz Hitler, Hugenberg und Genoſſen, ſondern ge— rade auch die Art, wie aus ihrem Lager her— aus mit den Mitteln grober Täuſchung katholiſcher Mitläufer einzufangen verſucht Die„Köln. Volksztg. Zuſammenhange auf ein„Pater Raymundus“ zu ſprechen, der in“ Kungsartikeln und Flug⸗ blättern es ſogar Jagte, den Satz zu ſchreiben: 040 tommt in dieſem „Keiner von uns, katholiſches Volk, möge es mit auf das Sterbebett nehmen, ſein Volk auf 67 Jahre verkauft zu haben.“ Sogar an den Kirchentüren hat man dieſe Flugblätter zu verteilen die Dreiſtigkeit gehabt. Die Frage, wer die Koſten einer derartigen Agitation getragen hat, mag hier nur geſtreift getragen hat, mag hier nur nebenbei geſtreift ſein; ein einzelner Geiſtlicher, und gar ein armer Ordensgeiſtlicher konnte ſie gewiß nicht tragen. Jetzt lüftet der Vorwärts das Geheim— Nis. Zirkulare, aus denen wörtlich die bezeich⸗ nendſten Stellen wiedergegeben werden. enthüllten, daß der„Pater Raymundus“ kein anderer iſt als der in Zentrumskreiſen als verbiſſener Gegner des Zentrums und rühriger Agitator ſchon ſattſam bekannte ehemalige Pfarrer Karl König in Nad Honnef. Da aus der Veröffentlichung des Vorwärts, der Herrn König als„Heldenpfarrer vom Rhein“ tituliert, geſchloſſen werden könnte, daß derſelbe noch amtierender Pfarrer, und zwar der Erzdiözeſe Köln wäre, müſſen wir ausdrücklich feſtſtellen, daß Herr König nicht Pfarrer von Honnef iſt und daß er überhaupt keiner rheiniſchen Diözeſe angehört, ſondern aus dem Bistum Paderborn ſtammt. Warum er ſich ſelbſt als Pater bezeichnet, und warum er ſich überhaupt unter einem Decknamen verbirgt, darüber kann nach der ganzen Art ſeines agitatoriſchen Geſchäftsbetriebes kein Zweifel beſtehen Vielleicht erinnern ſich die Teilnehmer am Kölner Reichsparteitag des Zen⸗ trums eines Zwiſchenfalls, der ſich zwar nicht vor den Ohren, aber vor den Augen der an⸗ weſenden Delegierten abſpielte. Der Chef des Rheiniſchen Zentrums verwies einen Herrn in geiſtlichem Kleide aus dem Verhandlungsſaal, weil er ſich zu Unrecht darin befand. Er hatte einen Ausweis vorgewieſen, der auf den Namen eines anderen Geiſtlichen lautete. Er hatte ſich aber auffällig gemacht, weil er über den Verlauf der Verhandlungen nach auswärts telephoniſche Berichte ge⸗ geben hatte— ſelbſtverſtändlich nicht an ein Zentrumsorgan. Dieſer Herr, der alſo ebenfalls unter einem Namen auftrat, der ihm nicht zukam und der ch in den Delegiertentag einer Partei ein⸗ chlich, die er aufs heftigſte befehdet, war Herr Pfarrer a. D. König aus Honnef. Aus Heſſen Die Eingemeindungen in Mainz. Mainz. 30. Okt. Dem Mainzer Stadtrat lagen heute die Verträge zwiſchen der Stadt Mainz und den einzugemeindenden Ortſchaften zur Ge⸗ nehmigung vor. Nachdem die in Frage kommen— den Gemeinden ihre Zuſtimmung zur Einge— Main; ace een hat der Stadtrat von Mainz gegen vier Stimmen die Eingemeindungs— verträge mit Bretzenheim, Weiſenau, Biſchofs⸗ heim und Guſtavsburg-Gensheim angenommen und die Durchſührung der in dieſen Verträgen beſchloſſenen Zuſicherungen genehmigt. Damit iſt Großmainz Wirklichkeit geworden. Die Ver— träge ttelen am 1. Januar 1930 in Kraft. Sie bedürfen nur noch der formalen Genehmigung des heſſiſchen Miniſteruims. Ebenſo hat der Stadtrat von Mainz den Ver— trag mit der Gemeinde Laubenheim genehmigt, Vorausgeſetzt, daß dieſer Vertrag von der Ge— meinde Laubenheim, wie mit Sicherheit zu er— warten iſt. in dieſer Woche angenommen wird. Der Antrag auf eine Zwangseingemenidung Vechtsheims wurde gegen vier Stimmen und mit Stimmenthaltung des Zentrums angenommen. Einſchließlich Laubenheims wird das neue Mainz eine Einwohnerzohl von 140 000 erhalten. g Heſſ. Perſonalnachrichten. Ernannt wur⸗ den: Am 22. Okt.: die Lehrer Friedrich Becker zu Hahn, Kreis Darmſtadt, Peter Funk zu Leng— feld. Kreis Dieburg, Leonhard Daum zu Bil— lings, Kreis Dieburg Philipp Göttmann zu Lin- ſtertei Apa * 0„ denfels, Kreis Bensheim, Leonhard Grünewald zu Fauerbach a. d. H., Friedberg, Otto Jakobi zu Friedberg, Karl Klee zu Deckenbach., Kreis Alsfeld, Wilhelm Pilger zu Rendel, Kreis Fried— berg, Heinrich Sang zu Heuchelheim, Kreis Gie— zen. Wilhelm Schuchmann Kreis Darmſtadt, Friedrich Stößinger zu Ober— Lais, Kreis Schotten, zu Lehrern an der Volks— ſchule zu Darmſtadt mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; die Schulamtsanwärten einrich Blitz aus Klein-Umſtadt, Kreis Di. burg, Franz Hardt aus Weißkirchen i. T., Hein— rich Matthes aus Darmſtadt. Hans Schütz aus Darmſtadt. Heinrich Uhrig aus Nieder-Klingen Kreis Dieburg, Otto Wettlaufer aus Darmſtadt, zu Lehrern an der Volksſchule zu Darmſtadt, mit Wirkung vom 1. November 1929 an; die Schulamtsanwärterinnen Eliſabeth Follenius aus Hamburg, Anna Langner aus Darmſtadt, Käthe Leeder aus Königsberg, Bertha Mangold aus Worms, Gertrud Matthäi aus Darmſtadt Käthe Sprenger aus Verden zu Lehrerinnen an der Volksſchule zu Darmſtadt, mit Wirkung vom! November 1929 an. * Forb ermüßigt Preis, „Detroit. 1. Nov. Wie der Sohn Fords mit⸗ teilt. wird der Preis für Ford-Automobile wei— ter ermäßigt und zwar ſchwanken die Herab— ſetzungen zwiſchen 20 und 200 Dollars. Neuer Probefing des N 10 mtb. Lon do n, 1. Nov.(Radis.) Das Luft⸗ a 95 101 iſt heute früh zu einem Prabeflug geſtiegen, bei dem die Hüchſtgeſchwindigkeit geprüft werden ſoll. e 1 0 Allerseelen Ich weiß nicht, immer wenn er wiederkehrt der Allerſeelentag, dann muß ich bei mir denken: „Die armen Verwandten“. Arme Verwandte ſind für die meiſten Menſchen eine peinliche Angele- genheit. Man erinnert ſich ihrer nur, wenn man muß. Man lädt ſie zu jenen ſeltenen Feſten ein, bei denen ſie nicht zu umgehen ſind, wie Taufe, Hochzeit, Beerdigung, um ſie danach wieder in Vergeſſenheit untertauchen zu laſſen. So denken wir wohl des Jahres einmal, wenn. auch nicht mit der gleichen Verſchämtheit, der armen Seelen, um hernach wieder, wie wir zu ſagen pflegen— und wir ſagen das mit einer gewiſſen Erleichterung— dem Leben ſein Recht zurückzugeben. Die Aehnlichkeit ſcheint mir verdächtig. Sie mund wirklich unſere armen Verwandten, die Ar⸗ menſeelen. Vielleicht iſt das mit ein Grund, wa⸗ rum über dem Tage eine ſo ſeltſam tiefe Melan⸗ cholie ſchwebt. Aber ein Unterſchied iſt auch da, ein ſehr bemerkenswerter. Der Reiche braucht der Regel nach nicht damit zu rechnen, einmal ſelber zu den armen Verwandten zu gehören— wenn auch das Schickſal hie und da einmal ſolch ein Warnzeichen auſſteckt— zu den armen Verwand⸗ ten des Jenſeits aber werden er und wir alle ſicher einmal gehören. Täten wir da nicht gut, dafür zu ſorgen, daß das Gedenken an ſie den einen Tag überdauert? Es könnte uns ſpäter zugute kommen! Cokale hachrichten * Eine Zoutrums⸗Verſammlung findet am Sonntag, den 10. November, nachm. halb 4 Uhr im„Freiſchütz“ ſtatt, worauf heute ſchon hin⸗ gewieſen ſei. Es ſpricht Herr Oberregierungsrat Knoll-⸗Darmſtadt. ] Der Volksuerein hält morgen ſeine diesj. Verſammlung ab. In Anbetracht der Wich⸗ tigkeit heißt die Parole: Alle Mann an Bord, in den Freiſchütz! * Fällige Steuern. Im eigenen Inte⸗ reſſe empfiehlt es ſich, die heutige Bekanntmachung der Untererhebſtelle beſonders zu beachten. * Ein Steuerſprechtag findet am 12. November dahier ſtatt. § Aerztlicher gonntagsdieuſt: Herr Dr. med. Günther. * Gin Einbruchsdiebſtahl wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei H. Georg Heckmann in der Weinheimerſtraße verübt. Ohne daß die Spitzbuben bemerkt wurden, konnten dieſe durch ein Fenſter, das ſie vorher heraus- nahmen, in ein Zimmer eindringen und daraus Kleidungsſtücke ſtehlen. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. a »Das Hef. Rünſtlertheater hat am Donnerſtag mit der Aufführung von Berſtl's Luſt⸗ ſpiel„Dover⸗Calais“ wieder vollen Erfolg gehabt. Der Freiſchützſaal war gut beſetzt, das Gebotene wurde beifällig aufgenommen. * Der N. T.⸗Filmpalaſt hat wieder ein ſehenswertes Programm aufgeſtellt. Näheres im Inſerat. * Reues Geſchäft. Die Geſchwiſter Beckenbach eröffneten ein Kurz⸗, Weiß⸗ und Woll⸗ warengeſchäft und bitten, wie aus dem Inſerat er— ſichtlich, um freundliches Wohlwollen. * Wir wollen nicht verſäumen, auf die Aufführung„Der Fremdenlegionär“, Schauſpiel in 3 Akten, die im„Kaiſerhof“-Saale morgen Abend geboten wird, nochmals empfehlend hinzu— weiſen. Beſuch iſt lohnend! * Central⸗Theater— Viernheimer Tilm⸗Palaſt. Wie aus der Voranzeige erſicht— lich, findet im Central⸗Theater am kommenden Mittwoch eine Sondervorführung des beſonders ſchönen Filmwerkes„Die hl. Thereſia vom Kinde Jeſu“ ſtatt. Es ſind dies die einzigen von Karmel in Liſſienxk, wo die Heilige lebte, als echt autori— Infolge ſeines ergreifenden Inhalts, war allerorts der Andrang zu den Auf- führungen ſo ſtark, daß viele Beſucher wieder um— kehren mußten. Lern ſtattfinden. zu Gräfenhauſen, Eine Wiederholung kann nicht * Schuhmacherinnung. Wir machen unſere Leſer auf das heutige Inſerat der Schuh— macherinnung aufmerkſam. Vom Schauturnen des Turner⸗ bundes. Mit einem eindrucksvollen Auftakt be⸗ gann am letzten Sonntag das große Herbſtſchau— turnen des Turnerbundes. Der Freiſchützſaal war dicht beſetzt als der 1. Vorſitzende, Herr Jean Lamberth wohlgemeinte Begrüßungsworte ſprach u. ſeinen innigſten Dank für den überaus guten Beſuch zum Ausdruck brachte. Anſchließend zeigte ſich die Aktivität des Vereins iu einem ſchönen buntfarbigen Bild zuſammengruppiert. Alsdann erfolgten die einzelnen Gruppenvorführungen, die einen Beweis für außerordentlich hohe Leiſtungs— fähigkeit der Schüler, Turner und Turnerinnen lieferten. Die einzelnen Vorführungen wurden, obwohl ſie teilweiſe ſehr ſchwierig waren, mit be— ſonderer Geſchicklichkeit in ſchönen Bewegungsformen ausgeführt. Als beſonders hervorragende Leiſtun— gen waren anzuſprechen: Die Kunſt- und Hand— ſtandspyramiden, welche mit der hohen Decke des Freiſchützſaales den Kontakt herſtellten, die leben— den Bilder in 3 Abteilungen, die von ſchönen, ſtimmungsvollen Volksgeſängen begleitet waren, ſowie die ſchön ausgeführten Freiübungen der Turner. Eine beſonders große Aufmerkſamkeit konnte bei den Turnerinnen beobachtet werden, die ihre Uebungen ſowie Keulen-, Langſtab⸗ und Frei⸗ übungen ſowie Volkstäuze durchaus beherrſchten und reichen Beifall ernteten; desgleichen auch Frl. Krauſe, die den Schmetterlingsjäger ſehr gefällig und charakteriſtiſch vorführte. Den Abſchluß des 1. Teiles bildete das Reckturnen. Die Muſterriege war infolge Krankheit bezw. beruflicher Verhinde— rung etwas ſchwach vertreten, aber ſie befriedigte vollſtändig. Sehr ſchwierige Uebungen wurden mit großem Wagemut und bewundernswerter Geſchick— lichkeit ſchön und ſchwungvoll ausgeführt. An dem guten Gelingen der Vorführungen hat auch die Kapelle Hanf-Blank durch ihre taktvolle Muſikbe⸗ gleitung einen gewiſſen Anteil. Ein munteres Tänzchen gab der Veranſtaltung mit der der Tur nerbund ſeine Exiſtenzberechtigung und ſeine geſunde Lebensfähigkeit bewieſeu hat, ihren Abſchluß. * Waldſportplatz. Die Sportvereini⸗ gung im Kampf um die Tabellenführung gegen den M. F. C.„Phönix.“ Zwei Altmeiſter treffen ſich. An die Spieler der Sportvereinigung ergeht der letzte Apell: Ruhig und fair, aber mit Wucht und Elan! Zeigt Euren Kampfgeiſt! Die Bälle ſchnell abgegeben auf den freien Raum. Vom Torwächter bis zum Außenſtürmer muß die Mann⸗ ſchaft wte aus einem Guß ſpielen, gekämpft mit der größten Aufopferung und die beiden Punkte werden in Viernheim bleiben. Viernheimer Fuß⸗ baller erſcheint in Maſſen zu dieſem wichtigen Treffen der Saiſon. Steht geſchloſſen hinter den Grünen! Der moraliſche Rückhalt ſtärkt die Mann⸗ ſchaft und darum muß jeder Fußballer auf den Waldſportplatz! 2.⸗Sport. Die Fortſetzung der Ver⸗ bandskämpfe. Nach Zwöchentlicher Ruhepauſe ent⸗ brennt von neuem das Ringen um die Punkte. Die 1. Fußballelf fährt nach Rüſſelsheim.(9,43 Uhr OEG.) Die Einheimiſchen werden vorausſichtlich keinen ſchweren Kampf zu beſtehen haben. Trotz⸗ dem wollen wir mit größter Vorſicht in den Kampf gehen, denn auf fremden Plätzen iſt nicht zu ſpaſſen. Friſch gewagt iſt halb gewonnen! In den Mauern Viernheims dominiert morgen auf dem DiK⸗Platz der Handballſport. Die 1. Elf hat Berbandskampf, die Bürſtädter als Gegner. Bürſtadt gilt dieſes Jahr als Meiſterſchaftsanwärter in der Bezirks- klaſſe Südheſſen. Spielen die Viernheimre ſo wie gegen Lampertheim, dann iſt eine Ueberraſchung möglich, natürlich nur, wenn die Stürmer einen ſaftigen Schuß aufs Tor ſetzen. Das Spiel be— ginnt um halb 3 Uhr. Für Intereſſenten des Handballſports iſt dieſes Spiel eine Delikateſſe. Die Schönheit dieſer deutſchen Sportart kann in ihrer Vollkommenheit von keiner anderen Sportart für Raſenſpiele übertroffen werden. Drum ihr Sportler, kommt morgen auf den DIK-Sportplatz, wo an euren Augen ein reizendes Spiel vorüber⸗ ziehen wird. » Tanzmuſik non den weltberühm⸗ ten Tanzkapellen. Marek Weber, Jack Hyl⸗ ton, Paul Whiteman und Savoy Havana Band und anderen Orcheſtern geſpielt, bringt Clectrola, das neueſte Muſikinſtrument, in jedes Heim. Nie- mand kann die Tonreinheit und den faſcinierenden Rhythmus dieſer Wiedergaben hören, ohne zugeben zu müſſen, daß Tanzplatten in ſolcher Vollendung bisher in Deutſchland noch nicht zu hören geweſen find. Die Firma J. Metz, Weinheim bringt eine ganze Serie neueſter Electrola-Inſtrumente in allen Preislagen und eine große Anzahl Tanzplatten zur Ausſtellung. Gottesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V'heim 24. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Ahr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 1½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jüuglingsſodalität. 4 Uhr Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Wiegand geb. Stumpf. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Joh. Leonhard Kirchner, beſt. von ſeinen Schulkameraden. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Sebaſtian Müller, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Mittwoch:/ 7 Uhr 2., ½¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Georg Hofmann 9. Donnerstag: ¾7 Uhr 2., ½¼48 Uhr 3. S.⸗A. für ledige Luiſe Maas. Freitag:/ 7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Matth. Martin 2. 3/7 Uhr geſt. heil. Meſſe für Familie Jakob Lammer und Familie Matthäus Kamuff. Samstag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Cäcilia Sams- tag geb. Buſalt. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig f Georg Stahl, beſt. von ſeinen Schulkameraden. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Joh. Bapt. Kempf und Familie Joh. Kempf. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In dieſer Woche find abends halb 8 Uhr Allerſeelen⸗Andachten. Die Collekte an den Kirchentüren iſt für den Kirchenbau Höchſt⸗Hetzbach. Am nächſten Sonntag iſt Kollekte für den Martinusverein. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 3. Nov. 1929. Reformationsfeſt. Vorm. 10 Uhr: Reformationsfeſtgottesdienſt. Kollekte für den Guſtav⸗Adolf⸗Verein und die Heidenmiſion. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Familienabend im Löwen. Montag, den 4. November Abends 8½½ Uhr Uebungsſtunde des Frauchenchors. Filmſchau im Viernheimer Film⸗Palaſt. „Die Fahrt ins Feuer“—„. aber das Fleiſch iſt ſchwach“ Zwei Spitzenfilmwerke in einem Pro⸗ gramm von 18 Akten. Wiederum zeigt man im Central⸗Theater zwei hachwertige Spitzenfilme die eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges iſt. Zwei Erfolgsfilme die überall großes Aufſehen und aller Orts Record⸗Beſucherzahlen aufſtellten. So wird das Central⸗Theater einen großen Beſuch haben und die Beſucher eine große Freude an den beiden wirklich fabelhaften Großſilmen. Selbſt der ver⸗ wöhnteſte Kinobeſucher kommt auf ſeine Rechnung. Ueber die beiden Filmwerke näheres zu ſchreiben iſt in Worten nicht auszudrücken, dies, ſehen heißt was erleben. Den Beſu Viernheimer Filmpalaſtes über dieſe Tage, ſtehen erbauungsvolle und ſchöne Stunden bevov. Man möge die Werktagsvorſtellungen möglichſt beſuchen, da am Sonntag mit einem überfülltem Haus zu rechnen iſt. Ein Beſuch erfreut und hat noch nie⸗ mand gereut. allo Zur Wormser Messe. Menſch, o Menſch beſinn' Dich nicht Setzeauf ein froh' Geſicht Eil' Dich! Fahr' nach Worms am Rhein Einmal ſollſt Du fröhlich ſein! Los nach altbewährter Regel, Los mit Mutter, Kind und Kegel, Nimm das Baby Hnkepack Stecke Kleingeld in den Sack, Deine Sorgen laß' zu Haus', Und kurier' in Worms Dich aus! Klemm' in Arm Dir Deine Bobb, Friſch raſiert am Buwikopp, Schlepp' aach mit Dei' Schwiegermutter, Die werd weech in Worms wie Butter! Gleich hott die en Kavalier Und dann biſch' de ohne ihr! Haſt Du auch noch eine Tante, Bring' ſe mit erein vom Lande, Nor kaa' Angſcht und nor kaa Forſcht Aach die Tante werd verſorgt; Denn hier, wie überhaupt hinieden, Sind die Geſchmäcker ganz verſchieden! Biſt Du aber unbeweibt, E' Bobb vun Worms Dir Zeit vertreibt. Die Wormſer Bobbe, ach wie ſchää', Mit dicke und mit dünne Bää', Mif allem Drum und Dra'— adrett— Drum nix wie her— genier' Dich net! Dehaam do kannſchte nor verroſchte, Bei uns kummſcht uff Deine Koſchte, Hier iſſes ſauwer, knorke, keß In Worms uff der November⸗Meß'! Otto Probſt. Zeichen der Zeit In zehn Stunden von Konſtantinopel nach Berlin.— In Konſtantinopel gefrühſtückt, in Berlin zu Mittag gegeſſen. Ein Aben⸗ teuerer im großen.— Im Strudel der Korruptionen. Von unſerem beſonderen Mitarbeiter. 5 Am Dienstag um 1,10 Uhr landete auf dem Flughafen Tempelhof das Spezialpoſt— und Frachtflugzeug, Typ Arado 1, unter Führung von Flugkapitän Albrecht und Joa⸗ chim von Gröder, dem Prokuriſten der Luft⸗ hanſa und Leiter der Fernflug-Unternehmun⸗ gen, nach einem zehnſtündigen Fluge von Konſtantinopel nach Berlin. Lachend erzählte die Beſatzung, daß ſie in Konſtantinopel ge— ſrühſtückt und nun in Berlin zu Mittag eſſen würde. Der Flug diente der Vorbereitung des regelmäßigen Luftweges über den Balkan nach Kleinaſien und beförderte Poſt, Zeitungen und Fracht aus der Türkei nach Deutſchland. Eine hervorragende Leiſtung, wieder ein Schritt vorwärts im Luftverkehr. Ein Hochſtapler wie man ihn nur noch ſelten findet, wurde jetzt vom Schickſal ereilt. Man kann bei ihm mehr von einem Abenteurer ſprechen, der es vortrefflich verſtand, die nie alle werdenden dummen um ihr Geld zu prellen. Es iſt der Weltbankier Margolin in Berlin, der durch ſeine Betrügereien Berliner Kauf— leute um die runde niedliche Summe von einer Million geſchädigt hat. Der jetzt 61 Jahre alte Abenteuerer hatte ſchon vor dem Kriege eine bekannte Rolle geſpielt. Mehrere Jahre ſeines Lebens mußte er in Folge Betrügereien hinter den ſchwediſchen Gardinen verbringen. Das geregelte Leben gefiel ihm aber nicht. Er, der flottes Geldausgeben gewohnt war, warf ſich wieder in den Strudel der Speku⸗ lationen, leiſtete ſich die unglaublichſten Manö⸗ ver und fand immer Perſonen, die ſich ſchröpfen ließen. g Wohl zum letzten Male ereilte ihn der Arm der Gerechtigkeit. Denn eine ſchwere Straſe ſteht ihm bevor, nach deren Verbüßung er als alter gebrochener Mann wohl wieder froh iſt, die letzten Lebenstage als ordentlicher Menſch verleben zu können. ö Pelze und koſtenloſe Autofahrten ſind in Deutſchland die beliebteſten Geſprächsthemas geworden. Bezieht ſich natürlich alles auf die Sklareks. Eigentlich traurig, daß wir heute über dieſe unerhörten Korruptionen noch lachen können, Witze reißen. Empören müßte uns die tägliche Meldung von ähnlichen Korruptionen, von Unterſchlagungen, Ueberfällen. Doch wie abgebrüht ſind wir. Wir leſen es, ſind für den Augenblick vielleicht darüber entſetzt, vergeſſen es und denken nur an das Heute. Das iſt der moderne Zug des übermodernen mat rialiſti⸗ ſchen Menſchen. Wann wird er wieder ver⸗ ſchwinden und Lauterkeit und Ehrlichkeit im Berufs- und Verwaltungsleben einkehren? Eckfenster 0 Müller H 3, 1 wird von heute ab der größte Anziehungspunkt für die flerren bedeuten, denn dort sind die 50 Mark-Mäntel ausgestellt. A. Serie undder bare Neuehgsnge, ruf und Obe Seiden Steppfuffer Jeder Uls fer qdurchweg ftir Ni. Serie II Ad rieblaue, faubepgraue u. Alle And. 685 90 NModefœr her.. Serie III Jecler Maphfel für EMI. Forbige ud fiefschwerze Manfel, die 80 SODSH ICO. UA mehr KOSf SH fUr ENI. Der Name 9 225 8 70 7 NMannheim soll die alte Volkstümlichkeit durch seine billigen Preise aufs neue beweisen. Wer sich das grobe ECKfesfer SDsie f SSOf, VO Sel Ds: Mehr K Anm nichf geleis lei Werden! 2 er Cereins-Anzeiger FFF Kaninchen- u. Geflügelzuchtvereſin 1016. Sonn⸗ tag, 4. Nov., vorm. ¾9 Uhr, Monatsverſamm- lung im Kaiſerhof. Da es die letzte Verſ. vor der Ausſtellung iſt, wird um reſtloſes Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Uerein„Eintracht“. Samstag, den 2. Nov., abends pünktlich 8 Uhr, im Nebenſaal der Vorſtadt Bezirks Generalverſammlung, wozu alle Mitglieder eingeladen ſind. Der Vorſtand. Gef.⸗Y. Liederkranz. Samstag, 2. Nov. Geſamtſingſtunde im Lokal. Da bis dahin der neue Chor eingetroffen ſein dürfte, ſo bitte ich, daß keiner fehlt. Jeder ſoll gleich vom Anfang eifrig mitlernen. Der Dirigent. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands. Ortsgruppe Viernheim. Kommenden Sonntag Mittag 2 Uhr findet in der Goetheſchule Mitglieder-Verſammlung ſtatt. Ich bitte um pünktl. und vollzähl. Erſcheinen. Sollte das eine oder andere Mitglied nicht er- ſcheinen können, ſo wolle man ein Familienan— gehöriges ſchicken, da ſehr wichtige Fragen be— ſprochen werden! Adler, Vorſ. Geſ.⸗B. Flora. Sonntag vorm. halb 10 Uhr vollzählige Singſtunde mit wichtiger Beſprechung. Keiner fehle. Der Vorſtand. Turngenossenschaft 1393. Hente Samstag, abds halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung in der Erholung Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Schutzſportab⸗ teilung) Heute Abend 8 Uhr Sportler-Ver⸗ ſammlung. Handballer! Wer unentſchuldigt fehlt, kann für morgen Sonntag nicht geſtellt werden. Der Schutzſportleiter. Sänger⸗Einheit. Heute Abend punkt 8 Uhr Sing⸗ ſtunde. Keiner fehle! Der Vorſtand. Odenwaldkuub. Morgen Sonntag, den 3. Nov. beſucht uns die Ortsgruppe Lampertheim. Wir geben hiermit unſeren Mitgliedern hiervon Nach⸗ richt mit der Bitte, ſich recht zahlreich um 15 Uhr im Klublokal einzufinden. Wer ſich frei machen kann, trifft ſich um 14 Uhr am Be⸗ amtenhaus Kirſchenweg, um der Ortsgruppe Lampertheim entgegen zu gehen. Am ſelben Tage iſt auch eine Sternwanderung nach Nieder⸗ Liebersbach. Es treffen ſich die Ortsgruppen Birkenau, Laudenbach und Viernheim. Zu⸗ ſammenkunft um 15 Uhr in Nieder-Liebersbach bei Bürgermeiſter Emig. Der Borſtand. Turnerbund. Heute abend 7 Uhr 30 Abfahrt Gau Mannſchaftskampf in Mannheim Turnhalle 46er. Zuſammenkunft im Lokal. Kar- ten im Vorverkauf von Turnwart Roſchauer 9 Uhr Zuſammenkunft der älteren Turner, welche am Sonntag nachmittag bei der Altersturnerver— ſammlung des Turnganes Mannheiut zugegen ſein möchten, zwecks Beſprechung. Montag abend 8 Uhr Turnſtunde für alle Turnerinnen. Neuan⸗ meldungen können gemacht werden. Die Leitung. Deltenzene wänlerversammlung. Am Dieustag, den 5. Nov., abends 8 Uhr beginnend, findet im „Karpfenſaal“ eine öffentliche Wählerverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Die bevorſtehenden Gemeinde-, Kreis- und Pro- vinzialwahlen. Referent: Bürgermeiſter Ritzel, Michelſtadt. Da der vorſtehende Referent auf dem Ge— biete der Kommunalpolitik eine Kapazität, u. auch in Anbetracht der außerordentlich verworrenen politiſchen Lage, Orientierung von unbedingter Notwendigkeit iſt, laden wir ſämtliche Wählerinnen und Wähler Viernheims zu dieſer Verſammlung recht herzlich ein, damit jeder Zweifel, welcher Partei man ſeine Stimme am zweckdienlichſten und vorteilhafteſten geben muß, behoben iſt. Freie Ausſprache wie immer zugeſichert. Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Viernheims. Piano, Flügel Harmonium — erſte Marken— Gebrauchte Pianos in Tauſch. Stimmungen und Reparaturen. Lager und Piano⸗Reparaturwerkſtatt. J. Metz, Weinheim, aan Turnerbund Viernheim Handball-Verbandsſpiele für Sonntag: auf unſerem Platze: 8* 1 heim 1. ger manta m elm. 4 Beginn 3 Uhr Viernheim 2.— Germania M'heim 2. 10 Uhr vorm. Mannſchafts⸗Aufſtellung im Lokal ausgehängt. Die Spielleitung. Quitten, Birnen, fortdauernd Schwarz⸗ wurzel, Spinat, Mangold, Ca⸗ rotten, Rotrüben und ſonſtige Gemüſe verkauft Ehatt. Ee beſteht aus 10 Zimmer mit Neben ⸗ Gebäude, Stallung, Waſchküche u. etwas Garten. Zu er⸗ fragen in der Geſchäfts— ſtelle des Blattes. Am Donnerstag Abend auf dem Fritung! meine kleine Gartenha— cke ſtehen gelaſſen. Um gefl. Rückgabe geg. Be— lohnung b. Herrn Schuſter auf dem Friedhof wird gebeten. Das billigste fac f- HUS R. Maus welches alles hat, ist in Mannheim Schwetzingerstr. 49 Seste Bezugsquelle f. Scehörden, Vereine und Wiederverkäufer. Gegr. 1904. Sroßg- u. Kleinverkauf. üten Sie sich vor Nieren- und Blaſen⸗ leiden. Jeder Einſich— tige trinkt regelmäßig „ee Phases“ zur dauernden Geſunderhal— tung d. lebenswichtigen Organe. Rathaus- Drogerie Moskopp massiv Gold ohne Lötfuge kaufen Sie am billigsten bei L. Mul, Uhrmachermeister Reue möge? Nein! Die alten sind aufgefrischt mit Dr Erfle's Möbelputz „Aundersehön“ Rathaus-Drogeriafoskopp Gebr. Schlafzimmer Eiche mit 2tür Spie- gelschrank% 230, Sekretär schreibtisch 25-, Kommode 55, Waschkommode von 28, 65, Vertiko 1 u. 2tür., neue Schränke v. 28 an, Küchenschr. v. 28, 38, vollst. Bett. 45, Diwan 28, Chaise- longue, Matr. usw. billig zu verkaufen. nlannneim H 3. 14 Im Hol Süßer Apfelwein Liter 30 Pfg. Alter Apfelwein Liter 40 Pfg. Lebensmittelhaus Peter Noschauer „zum Rebſtock“ Diernheſmer Film⸗ Palast Central⸗Cheater eee 9 un 405 n Das wunderbare Doppel⸗Schlager⸗Programm Samstag, Sonntag und Montag 2 ausgeſuchte Großfilme 1. Qualität oder: Es war einmal ein treuer Ulan Zum Entzücken des weiblichen Publikums, zur Freude der Männerwelt, zugleich ein großer Erfolg überall.— Ein präch— tiges Filmwerk wie es nur wenige gibt.— Ein ganz fabel⸗ hafter Film in 9 Akten, den ſich jedes anſehen muß.— Allen wird er ſtets iu Erinnerung bleiben. Im 2. Teil kommt ebenfalls ein Großfilm 1. Klaſſe n 2 oder: Sind alle Männer gleich? Ein Millionenfilm der alles in ſeinen Bann ſchlägt, 9 Akte hindurch. Der Kampf zweier Männer um eine Frau. Wer Sieger bleibt haben ſchon Millionen geſehen, und Millionen werden es noch ſehen wollen. Dieſes hochwertige Programm ſteht wiederum an der Spitze aller Darbietungen. 2 erſtkl. Qualitätfilme in 18 Akten. Dieſe Sehenswürdigkeit ſollte ſich niemand entgehen laſſen. Werktags ab halb 8 Uhr, Sonntag ab 7 Uhr, ab 9 Uhr iſt immer nochmals alles zu ſehen. Sonntag mittag gr. Kindervorſtellung Harry Piels ſchwerſter Sieg und 2 Luſtſpielſchlager. Alle Kinder gehen in den Viernheimer Film-Palaſt. Se εεεεεεαετεα E Schiller Cafe See SSeécé ECCces(Cee CCC CCC Ce Gemütlicher Iufenthalt im an Sonntagen bei Verabreichung von nur guten Speiſen u. Ge— tränken unter billigſter Berechnung. Um Unter⸗ ſtützung bittet Lampertheimerſtraße 3 J. Klee, gegenüber der Schillerſchule. Täglich friſches Kaffee⸗ und Teegebäck in reichhal⸗ tiger Auswahl. Apfelkuchen Stäck 1 Mk. Wessssssss sse