der Berliner Verliner Bilderbogen Eine regenreiche Geſchichte.— Die Weih⸗ nachtsgans auf„Stottern“.— Moment⸗ bilder aus der Großſtadt. Von unſerem beſonderen Berliner Mitarbeiter. Die Geſchichte kann überall paſſieren. Sie handelt von einem Regenſchirm, der auf Reiſen geht. Wohl eine der wenigen Erfindungen irgendeines Menſchen, den wir nicht kennen, dem wir aber trotzdem dankbar ſind. Es regnet. Wir fahren mit der Eiſenbahn. An einer Station ſteigen mit näſſetriefendem Regenſchirm Mitreiſende ein. Wohin mit dem Schirm. Man legt ihn verſuchsweiſe ins Ge⸗ päcknetz. Langſam tropft es durch, ausgerechnet einem anderen auf die Naſe. Der Schirm muß weg. Man hält ihn ängſtlich vor ſich. Mit einem Male ſchimpft der Nachbar. Seine Hoſe iſt ſchon ganz naß. Alſo wieder nichts. Anderer Verſuch. Wir fahren in der Straßenbahn, wittern kein Unheil, aber es kommt. Eine Dame ſteigt ein mit einem naſſen Regenſchirm. In der einen Hand die unausbleibliche Aktentaſche odet das noch unentbehrliche Stadtköfferchen, in dem außer einem Taſchentuch gerade noch die Puderquaſte, der Lippenſtift, ein Kamm und ein Spiegel Platz machen. Der Wagen iſt überfüllt. In unſerer Zeit iſt das Platz-machen leider aus der Mode gekommen. Behend er— greift die Dame den Haltegriff, um während der Fahrt nicht umzufallen. Mit der anderen Hand läßt ſie den naſſen Regenſchirm ſeelen— ruhig hin und herpendeln, ſodaß ſich die Um— ſitzenden über die auf Rock und Kleider fallen— den Tropfen beluſtigen können oder ſchimpfen. Noch ſchlimmer, wenn der Schirm unſanft unter den Arm geklemmt wird und den Dahinter— ſitzenden die Naſe»der die Wange verſchönern hilft. Aber auf der Straße richtet ein ſolcher Regenſchirm viel Unheil an. Kann es wenig⸗ ſtens. Vor einem Schaufenſter dichtes Ge— dränge, die Neugierigen— wir ſagen abſicht⸗ lich nicht damen— voran. Der Regenſchirm wird zugeklappt und dann geht das Geſtoße los. Ja, ſie hat etwas auf ſich, die Geſchichte von dem Regenſchirm. Es kann ſie jeder erpro ben und erleben. Auf Kredit, auf Kredit! ſo leſen wir jet vor Weihnachten in rieſengroßen Lettern a den Schaufenſtern aller nur erdenklichen Ge ſchäfte. Das brachte einen findigen Berliner au den Gedanken, es auch mit einer anderen Weihnachten ſehr beliebten Ware zu verſuchen Es war ein Geflügelhändler. Er hörte von de guten Geſchäften, die man beim„Stottern“, wi ſagt, machen kann. Er häng; einen Zettel in ſein Schaufenſter, verkünde: außerdem durch Anzeigen, daß er jedem Ben liner, der nicht gleich bar bezahlen kann, ein Weihnachtsgans auf Stottern verſchaffen wolle Jede Woche wird eine kleine Rate bezahlt und dann Weihnachten prangt dann auf dem Feſt tiſch die braungeſchmorte Weihnachtsgans Und der Mann soll jetzt ſchon ein rieſiges Ge ſchäft aisen. .* 515 Der waſchechte Berliner iſt mitleidsvoll und gutmütig. Vor kurzem war ein großer Stra— ßenauflauf. Ein ſechsjähriges Mädchen, einen Einholekorb am Arm, weinte herzzerbrechend und ſuchte mit verlorenen Blicken den Bürger— ſteig ab. Nach was? Mit tränenerſtickter Stim— me erzählte es einem mitleidigen zugetretenen Zeitungsverkäufer, daß die Mutter ihm 5.— Mark mitgegeben habe, um in der Apotheke Arzneien für den kranken Vater zu holen. Im Gedränge hatte es ungewollt das 5-Mark-Stück fallen laſſen und trotz allen Suchens jetzt nicht mehr wiedergefunden. Eine Stimme im Hintergrunde meinte:„Ja Kindchen, det 5-Mark⸗Stück hat ſicherlich ſchon Beene jekriegt!“ Aber gleichzeitig nahm er ſeinen Hut, warf einige Groſchen hinein und ſammelte bei den neugierigen Umſtehenden für die Kleine. So kam das arme Kind wieder zu ſeinem Geld und glückſtrahlend dankend machte es ſich auf den Weg zur Apotheke. * Weil wir gerade beim Zeitungsverkäufer ſind, er bildet eine Berliner Klaſſe für ſich. Ganz gleich, wo er ſteht, weiß er das Intereſſe des Publikums auf ſich, vielmehr auf die Zei⸗ tungen zu lenken, die er groſchenweiſe loshaben will und muß. Denn es iſt ja ſein Handwerk. Ueber alles weiß er Beſcheid, obwohl er wahr⸗ ſcheinlich ſelber die Zeitung nicht geleſen hat, die er verkauft. Mit weithin hallender, oft auf die Nerven gehender Stimmenwucht ruft er die Ereigniſſe in der Politik, in der Wirtſchaft aus. Er ver⸗ kauft ja alles. Er iſt Geſchäftsmann. „Wie meinen Sie, Herr Doktor? ob ſich der neue Berliner Oberbürgermeiſter ſchon gemel⸗ det hat? det wees ich nich, Politik ſchaltet bei mir aus.(Zu dem kleinen Jungen, der neben ihm ſteht:) Geh heim zu Muttern, ſie ſoll dir det karierte Taſchentuch jeben, ick habe wieder ſtärkern Schnuppen!... Aber Bitte ſehr, gnä⸗ dige Frau, rinkieken dürfen Sie ſchon mal, nur nich alles rausleſen, det koſtet n'en Iro⸗ ſchen.. Wat. det Schnellblatt wollen Ste. det iſt verboten, det kommt erſt wieder mit dle neue Regierung vonwegen Hitler und ſo Was ſe jetzt in Moskau machen? Warum aus⸗ gerechnet Moskau? Hier ham mer die Soree, det jilt...“ Daneben geht es immer weiter mit der Titelankündigung der reihenweiſe in ſeiner Mappe ruhenden Zeitungen. * Eine Type im Berliner Straßenleben iſt auch die mit unverwüſtlichem Humor ausge⸗ ſtattete Blumenfrau.„Letzte Roſen, langſtielige for det Frollein Braut Herr Graf nicht ver⸗ geſſen, Nur finf Groſchen der Strauß!(Spricht zur benachbarten Blumenfrau:)„Wat Sie nich ſagen Frau Schulze, die kleine Lieſe, nee. aber ſo wat... Schöner Herbſtſtrauß gnädige Frau... Letzte Veilchen, allet friſche Ware..! Ja, wie hat ſie denn det jemacht? Die Mut⸗ tern is doch ſo ehrlich. Habm ſe ſe ſchon abje⸗ führt? Det ſollte mir mit meine Kinda paſſie⸗ ren... Nee Herr Baron, billiger kann ick de Veilchen nich laſſen, der Duft koſt' ja ſchon ſo viel alleene. Wat, die duften nich? So ſcheen wie Sie duft'a alle Tage!... Dummer Junge, ſcheer Dir weg, verſperrſt mir die fanze Schaufenſter... Ja, die Lieſe, da hätt ſe lieber Blumen verkoffen ſollen, aber hoch hinaus und in der Kellerluke wohnen, det jeht nun mal nich... Feierabend meine Herrſchaften, letzte Jelegenheit, immer friſche Veilchen, prima Duft und ſoooo billig!“ ee nden ade Frau im Herbſt Der Tag, da du dich leicht verfärbſt, geliebte Frau, er bringt den Herbſt. Nun ſtehſt du wieder ganz umlohnt, begnadet in dem Abendbrot, bis alle wilde Glut erliſcht und kühl ſich Wind mit Dunkel miſcht. Dann ſuchſt du zagend meine Hand: Ein Stern erglüht am Wolkenrand. Hellmut Schwabe. ene uaggnaanaggnng g Tagesnachrichten Selbſtmord des Premierminiſters des Irak. London, 14. Nov.(Radio.) Der Premier⸗ miniſter des Irak, Sir Abdel Muhſin, der, wie gemeldet, erſchoſſen aufgefunden wurde, hat während eines Familienrates Selbſtmord verübt. Verhaftung der Tochter des Konkurs⸗ verwalters Cohn. wib Breslau. 14. Nov.(Radio). In der An⸗ gelegenheit des Konkursverwalters Cohn iſt deſ⸗ ſen Tochter Frau Apothekenbeſitzer Kadlikowa aus der Tſchechoſlowakei geſtern Abend 19,30 Ahr in Breslau verhaftet worden, gegen die Eröff— nung der Vorunterſuchung aus§ 242 der Kon⸗ kursordnung beantragt wurde. Sie iſt beſchul⸗ digt, nach der Zahlungseinſtellung ihres Vaters Wertſtücke im Werte von 30000 Mark beiſeite gebracht zu haben. Steuerermäßſigungen in den Vereinigten Staaten. Waſhington. 14. Nov.(Radio.) Nach länge⸗ cer geheimer Beſprechung zwiſchen dem Präſiden⸗ ten Hoover, dem Schatzſekretär, dem ſtellvertreten— „en Schatzſekretär und dem Leiter der Bundes- reſervebehörde, die, wie verlautet, ſich mit der Wirkung der ſtarken und anhaltenden Börſenver— luſte auf die Kaufkraft des Mittelſtandes befaßte. Heute 2 Blätter gab der Schatzſetretär vetannt, daß die Regierung im Einverſtändnis mit den Führern beider Par⸗ teien alsbald nach Beginn der ordentlichen Kon⸗ greß-Seſſion eine Steuerermäßigung von 160 Millionen Dollar für das nächſte Etatsjahr vor⸗ ſchlagen werde. Schweres Automobilunglück. Paris, 14. Nov. Bei Toulouſe ereignete ſich ein ſchweres Automobilonglück, bei dem zwei Soldaten getönt und dre ſchwer verletzt wurden. Ein Laſtwagen, auf dem ſich die fünf Soldaten befanden, fuhr in einen Güterzug hinein und wurde vollſtändig zertrümmert. Die Rache ves Entlaſſenen. Hayingen(Lothringen), 14. Nov. Ein wegen unregelmäßiger Arbeit aus dem Hüttenwerk ent⸗ laſſener Pole drangen einem Revolver in das Bureau des Meiſters sques ein und gab aus Rache fünf Schüſſe geen ihn ab, die Vesques ſofort töteten. Der Ermordete hinterläßt Frau und drei Kinder. Der Täter konnte ſpäter ver⸗ haftet werden. Drei Fiſcher ertrunken. Paris, 14. Nov. Im Kanal, und zwar bei St. Valery⸗en⸗Caux iſt eine Fiſcherbarke, die den Hafen verlaſſen hatte, aber wegen des herrſchen⸗ den Sturmes wieder umkehren wollte, gekentert. Die drei Fiſcher ſind ertrunken. Lolales November⸗s5ternſchnuppen Gewöhnlich ſieht man in klaren Nächten nur verhältnismäßig ſelten, meiſt rein zufällig, eine Sternſchnuppe am Himmel aufblitzen. In den Nächten vom 12. bis 15. November kann man nun häufiger dieſe ſtillen Himmelsraketen beobachten. Namentlich nach Mitternacht erſcheinen dieſe leuchtenden Sternchen in vermehrter Zahl, vor⸗ wiegend im Oſten des Firmaments, wobei ſie zu⸗ weilen einen langen farbigen Schweif haben. Da dieſe Sternſchnuppen vom Sternbild des Löwen auszuſtrahlen ſcheinen, der den aſtronomiſchen Namen Leo führt, nennt man dieſe Art Novem- ber⸗Sternſchnuppen Leoniden. Die Leoniden wurden von den Chroniſten zum erſten Male im Jahre 1702 erwähnt. In neuerer Zeit haben ſie ſich wiederholt in außerordent⸗ licher Menge als ein Rieſenfſeuerwerk am Himmel gezeigt, und zwar beſonders in den Jahren 1799, 1833 und 1866. Die Leoniden gehören einem ſich um die Sonne bewegenden Meteorſchwarm an, den die Erde alljährlich um die Mitte des No— vember kreuzt. *„*. Die behelfmäßigen Wagen 2. Klaſſe werden zurückgezogen. Wie die Reichsbahn-Hauptver⸗ waltung mitteilt, werden die vorübergehend auf verſchiedenen Strecken in Dienſt geſtellten behelfs— mäßigen Perſonenwagen 2. Klaſſe nach und nach aus dem Verkehr gezogen, da die Anlieferung der neuen 2. Klaſſe-Wagen gute Fortſchritte macht. Es iſt damit zu rechnen, daß bereits im Frühjahr 1930 alle behelfsmäßigen Wagen wie⸗ der in 3. Klaſſe-Wagen zurückverwandelt worden ſind. f Achtung! Froſtgefahr! Jeden Tag kann ein erheblicher Wetterumſchlag dahin eintreten, daß wir Froſtwetter bekommen. Man ſorge daher rechtzeitig für den Schutz der Waſſerleitungen. So ſind z. B. Waſſermeſſer nach allen Seiten hin mit Sägeſpäneſchicht von mindeſtens 20 Ztm. zu umgeben; ferner die Waſſerrohre entſprechend vor Kälteeinwirkungen zu ſichern. Während der Froſtzeit werden am beſten die Haupthähne ab— geſchloſſen und das in den Rohren zurückblei⸗ bende Waſſer abgelaſſen. Schäden, die durch Unachtſamkeit der Bewohner geſchehen, müſſen von dieſen erſetzt werden. ä—— Ver Jahrestag der Revolution in Moskau p Feſtparade vor den neuen Machthabern der Sowjetunion. Als erſter von links General Syrzow, der Vorſitzende des Rats der Volkskommiſſare. Der Jahrestag der bolſchewiſtiſchen Novemberrevolution iſt in Rußland kein Feſttag, ſon⸗ dern ein Kampftag. Die Truppen rücken in voller dröhnt der Rote Platz in Moskau von den vorbeifahrenden Nieſentanks und die oberſten Machthaber der Sowjetunion verkünden immer wieder, daß es kein Ende der Nevolutlon geben dürfe, daß ſchwere Kämpfe im Innern wie auch Außen bevorſtänden und daß die Sowjetunion nur bei Einſatz aller Kräfte beſtehen bleiben könne. i Kampfausrüſtung aus, ſtundenlang 1 1 1 en Alen, SAM Schwelxerpf len 6 Fehsehrer Nn: ix AAM AA KT. baer te e Er fran — Für 1 Million 51lorelſteiſchungen ſm Vezirk Wilmersdorf Berlin, 14. Nov.(Radio.) Auf eine Anfrage der Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei in der geſtrigen Bezirksverſammlung Wilmers— dorf, wie hoch ſich die Verluſte belaufen, die der Bezirk durch die Fälſchungen der Sklareks er⸗ litten habe, teilte der Bürgermeiſter Dr. Franke der Verſammlung mit, daß die Sklareks auf das Konto des Bezirks für 1007000 Mark Quittun⸗ gen gefälſcht haben, ohne daß das Bezirksamt von dieſen Fälſchungen informiert wurde Bür⸗ germeiſter Dr. Frank betonte, daß keiner der Be⸗ amten und Angeſtellten des Bezirksamts etwas mit der Angelegenheit Sklaréks zu tun habe. Aus Nah und Fern Frunkenthal, 14. Nov.(Preisſenkung für Dickrüben.) Die Preiſe für Dickrüben ſind zurückgegangen. Hier koſtet der Zentner erſtklaſ— ſiger Rüben 1.10„ ab Miete, 1.30/ ab Station Frankenthal. j a Edenkoben, 14. Nov.(Der verſchwun⸗ dene Kranz.) Der am 9. November anläßlich der Gefallenen-Ehrung an unſerem Gefallenen⸗ Denkmal niedergelegte Kranz mit Schleife der nationalſozialiſtiſchen Partei iſt ſeit voriger Nacht ſpurlos verſchwunden. Es wird vermutet, daß der Kranz von politiſchen Gegnern entwendet worden iſt. Erzweiler, 14. Nov.(Großfeuer.) Das Anweſen des Landwirtes Ludwig Menſch iſt von einem Brand heimgeſucht worden, der raſch um ſich griff. Stall und Scheune wurden in Aſche gelegt, das Vieh und das Wohnhaus konnten gerettet werden. Es iſt noch nicht be⸗ kannt, ob Menſch verſichert iſt. Bad⸗Kreuznach, 14. Nov.(Eiferſuchtstragödie) In Merxheim bei Kreuznach ereignete ſich ge⸗ ſtern eine ſchwere Eiferſuchtstragödie. Der Dienſtknecht Geiſinger, in Schwedelbach in der Pfalz gebürtig, hatte mit der Frau ſeines frühe⸗ ren Dienſtherrn, einem Spediteur Skar, ein Verhältnis angefangen. Dieſe beiden verabrede⸗ ten ſich brieflich. Einen dieſer Briefe fing der Ehemann auf und kam ſo hinter den Plan, den die beiden für einen Abend verabredet hatten. Er lauerte nun heimlich dem früheren Dienſt⸗ knecht auf und überfiel ihn. Der Neffe des Spediteur leiſtete ihm Hilfe. Geiſinger wurde mit Meſſerſtichen und mit ſchweren Eiſengegen⸗ ſtänden ſo behandelt, daß er an den Folgen ſtarb. Der Täter erlitt nur leichte Verletzungen. Er wird ſich wegen Totſchlags zu verantworten haben. 5 Mainz, 14. Nov. Verurteilter Gau⸗ ner. Ein raffinierter Gauner, der lange Zeit das Rheinland, Baden und die Pfalz unſicher ge⸗ macht hatte, hatte ſich wegen Betrügereien vor dem Mainzer Gericht zu verantworten. Während des vorigen Jahres liefen eine Menge Anzeigen aus Heidelberg, Mannheim, Köln., Mainz und Wiesbaden ein wegen Geldbetrügereien. Ein ges wiſſer Kiſſel aus Köln hatte es verſtanden, in Geſchäften und bei Privaten ſich auf raffinierte Art und Weiſe kleine Geldbeträge zu erſchwin— deln. In Finthen bei Mainz wurde er gefaßt. Wegen des raffinierten Vorgehens und der Schä⸗ digung beſonders kleiner Leute wurde er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt Bad⸗Nauheim, 14. Nov. Baubeginn des Kerckho'ſf⸗Inſtizuns. In der erſten kon⸗ ſtituierenden Kuratoriumsſitzung der William⸗G. Kerckhoff Stiftung iſt als drittes Vorſtandsmit⸗ glied Bürgermeiſter Dr. Ahl-Bad⸗Nauheim ge⸗ wählt worden. Mit dem Bau des Inſtituts, das im Rahmen der 4.5 Millionen-Stiftung einen Wert von 1.5 Millionen darſtellen wird, ſoll ſo⸗ fort begonnen werden, nachdem die Pläne von Baurat Metzger vom Kuratorium gebllligt wor⸗ den ſind. Winzeln, 14 Nov. Streit um den Milch⸗ preis. Zwiſchen hieſigen Händlern und der Bauernſchaft iſt wegen des Milchpreiſes ein Kon⸗ flitt ausgebrochen. Die betreffenden Händler weigern ſich, den zwiſchen Handel und Erzeugern vereinbarten Preis zu zahlen. Von Erzeuger⸗ ſeite wird dazu mitgeteilt, daß die fraglichen Händler einen billigeren Erzeugerpreis dadurch zu erzwingen ſuchten, daß ſie auswärtige Milch am Ort verkauften, während die hieſige Erzeu⸗ gung ohne Abſatz bleibe. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 14. Nov. Weizen inländ. 25.25 25.50, ausländ. 26.50— 32.00, Roggen inld. 19.00, Hafer inländ. 18.00— 19.00, Braugerſte, bad. und württbg. 20—21. pfälzer 21.50— 23.00, Futter⸗ gerſte 18.00 18.60, Mais mit Sack 18.50 19.00, ſüdd. Weizenmehl 37.25, 2. Sorte 35.75, ſüdd. Roggenmehl 28.50 31.25, Weizenkleie, feine 9.50, Leinſaat 47, Biertreber 16.25 Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 14. Nov. Bezahlt wurden für: Kälber 60—80, Schafe 52—56, Schweine nicht notiert, Ferkel bis vier Wochen 22—28, über vier Wochen 3038, für Läufer 4256.— Markt⸗ verlauf mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Ferkeln und Läufern ruhig. renhenerſ ele Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) frei ins Haus gebra Viernh eimer Zeitung(Siernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis 5 1 08 ch 0 7 8 zugspreis monatl. t.— Fratisbeilagen: wochentl. das achtſeitige illustrierte Sonntags latt„Sterne unb Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 8 5 117— Lelegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ran Nr. 267 Alexander Zubloff auf der Fahrt zur Veiſetzung ſeiner Frau verhaftet Alexander Zubkoff, der noch nicht geſchiedene Gatte der verſtorbenen GEchweſter des Ex⸗Kaiſers, wurde in Bonn in dem Augenblick verhaftet, als er den Zug nach Frankfurt a. M. beſteigen wollte, um an den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Cronberg teilzu⸗ nehmen. Reueſte Telegramme Todesopfer eines Drucke re brandes. Berlin, 16. Nov. Im Anſchluß an eine Basexploſion entſtand geſtern in der Buch⸗ bruckerei Schole m, Eliſabethufer 53, ein Brand. Der 54 Jahre alte Buchdruckereibeſitzer Max Scholem kam dabei ums Leben. Der Por⸗ lier mußte mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus geſchaſſt werden. Der Sachſchaden iſt nicht erheblich. U 5 5 Anſchluß der VBeamtenbanken an die Preußenkaſſe. Berlin, 16. Nov. Nachdem die Verein⸗ heitlichung der genoſſenſchaftlichen Beamten⸗ banken entſcheidend gefördert und beſchloſſen worden iſt, für ſämtliche 77 dem Deutſchen Beamtengenoſſenſchaftsverband angeſchlaſſenen Beamtenbanken eine Geldzentrale zu ſchaffen, iſt die Vorausſetzung für den Anſchluß an die Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe erfüllt. Ein Abkommen zur Schaffung eines entſprechen⸗ den Kreditrückhaltes iſt bereits geteoffen. Die Auffindung des letzten Mordopfers. Düſſeldorf, 16. Nov. Die Auffindung der Leiche der ſeit Mitte Auguſt d. Is. vermiß ten Hausangeſtellten Maria Hahn aus Bremen heſtätigte genuu die Angaben bes Briefſchrei bers, der ſomit der mutmaßliche Mörder iſt. Be bers der ſomit der mutmaßliche Müördet iſt. Bez den Nachgrabungen in ber Nähe des Gutes Pa pendell fanß man geſtern nachmittag zunächſ⸗ Bobenteile die grau gefärbt waren. Man hatt⸗ zu dieſer Stelle vom Waldrande her eine Ar Graben vun ſehr geringer Tiefe gezogen. um nicht ſofurt den ganzen Boden durchwühlen zu müſſen. Dabe 1112 man auf die Verfärbung der Gude. Muth mfiachte ſich ſtarker Verweſungsgeruch bemerkbar. Dann fand man einzelne zerfetzte Kleidungsſtücke. Mit größter Vorſicht wurde der Boden weiter ausgehölt. Dabei fand man zu⸗ nächſt zwei Schuhe und kurz darauf bie Leiche ſelbſt. Sie wies auf der Bruſt Stich⸗ und Schlag. verletzungen auf. Weitere Einzelheiten über hen Mord muß die Leichenöffnung ergehen. Naubüberfall auf Kaſſenboten. Newy or k, 16. Nov. Auf der üherfüllten Untergrundbahnſtation Ecke Broadway und Wallſtreet überfielen geſtern zwei Vanditen ie Boten einer Maklerfirma und raubten ihnen mit vorgehaltenem Revolver 14 000 Pol⸗ lar in Bargeld, Wertpapieren und Stheſſs, Die Räuber entkamen. furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen bor⸗ vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pla vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 16. Kovember 1929 9 15 Erltlürung. Die Partei für Volkswohl und Körperpflege iſt in den letzten Tagen wiederholt mit einem Wahlaufruf in den hieſigen Zeitungen hervorgetre⸗ ten, in dem behauptet wurde, daß der Viernheimer Gemeinderat bisher gegen die Sport- und Geſang⸗ vereine geweſen ſei und ihre Exiſtenz gefährdet hätte. Demgegenüber muß ſcharf hervorgehoben werden, daß gerade der derzeitige Gemeinderat die Intereſſen ſämtlicher Sport⸗ und Geſangvereine in denkbar günſtigſter Weiſe gefördert hat. So wurde beiſpielsweiſe den nachfolgenden Vereinen das Sportgelände von der Gemeinde zur Verfügung geſtellt und zum Teil auf Antrag mit Licht und Waſſer verſehen: 1. Sportvergg. Amicitia 09 Viernheim 17290 qm 2. Turngenoſſenſchaft 13400 qm 3. Reichsbanner„Schwarz-Rot⸗Gold“ 7600 qm 4. Turnerbund 5000 qm Viele Großſtädte haben prozentual bedeutend weniger Sportplatzgelände! Wie man angeſichts dieſer Sachlage behaup⸗ ten kann, die Gemeinde habe für die Sportvereine nichts getan, iſt wirklich unerfindlich. Dieſe Be⸗ hauptung muß die ſchärfſte Mißbilligung der Ge— e 2 meinde und der Gemeindevertretung hervorrufen. Hat die Gemeinde der Sportvereinigung 09 für die Ortsmeiſterſchaften nicht auch ſchon Ehren⸗ preise zur Verfügung gestellt? In ähnlicher Weiſe wurden auch die Ge⸗ sangvereine berückſichtigt, in dem die Gemeinde⸗ Vertretung bei großen lokalen Veranſtaltungen die Luſtbarkeitsſteuer erlaſſen hat.. Was aber ſchärfſtens verurteilt werden muß, iſt die Behauptung, als ob dunkle Kommissſons-⸗ arbeit geleiſtet und der Oeffentlichkeit vorenthalten worden ſei. Sämtliche Kommiſſionsbeſchlüſſe wur- den in der darauffolgenden Gemeinderatsſitzung öffentlich zur Kenntnis gebracht, worüber die Preſſe- berichte am beſten Aufſchluß geben. Wir erblicken in dieſer, jeder Wahrheit hohnſprechenden Dar— ſtellung eine Aufreizung der Wählerſchaft, die in dieſen ernſten Zeiten unter allen Amſtänden ver— mieden werden muß. Jeder einſichtige Wähler und und jede Wählerin wird dieſen Wahlaufruf als Geflunker und plumpe Wahlmache auffaſſen und ſich durch denſelben nicht beirren laſſen. Die Beſchlüſſe der Kommiſſionen und des Gemeinderats haben das Licht der Oeffentlichkeit nicht zu ſcheuen. Lamberth, Bürgermeiſter. Für die Zentrumspartei: Georg Klee Gemeinderat. 2 Für den seitherigen Volksblock: Dik. Brechtel Gemeinderat. Für die Sozjaldem. Partei Emil Schneider Gemeinderat. 1 An dle Zentrums-Waäbler! Vor 4 Jahren zog die Zentrumsfraktion als stärkste Fraktſon auf dem Rathauſe ein. Das Vertrauen der Wählerſchaft hatte ſie zur Führung berufen. In hohem Verantwortungsgefühl, im Bewußtſein, damit der Allgemeinheit zu dienen, ging ſie an die Lösung schwerster probleme heran, die teilweiſe ſeit Jahren, ja ſchon ſeit Jahrzehnten auf ihre Löſung gewartet hatten.(Z. B. Waſſerverſorgung, Fernglasleitung, Straßenbau, Herſtellung von Bürgerſteigen, Erlaß der Tilgungsrente, Herabſetzung der übermäßigen Steuern auf die Waldnutzung und die Allmende, Erkämpfung der 11% igen Steuerherabſetzung, Ermäßigung der Polizeilaſten). Von der Zentrums fraktion ging die Anregung zur Lösung dieser Fragen aus, richtungweisend und führend war das Zentrum detelligt Möge mancher dieſes oder jenes zu tadeln haben; ſo lebt doch in uns allen das Bewußtſein: Unter der Führung der Zentrumsfraktion ist tüchtige Arbeit geleſstet worden! Es ist vorwärts gegangen! So darf das Zentrum mit Recht erwarten, dass ihm die Wählerschaft die alte Treue wahrt, dass seine starke Stellung aueh im neuen Gemeinderat erhalten bleibt, damit es seine fruchtbringende Arbeit zum Wohle der Gemeinde fortsetzen kann. Darum, Freunde, kämpft gegen die Zersplitterungssucht und Wahlmüdigkeit— trotz Kirchweih! Freunde, auf zum letzten Sturm! Jeden ruft die Pflicht! Auf zur Tat! Auf zum Sieg! Der Vorstand der Zentrumspartei. Aus aller Welt Der Tod im Walzwerk. Berlin, 15. Nov.(Radio.) Im Röhrenwalz⸗ werk des Bochumer Vereins ereignete ſich nach einer Meldung des Berliner Tageblattes ein gräßliches Unglück. Beim Abgießen einer Pfanne wurden 2 Arbeiter mit flüſſigem Stahl über⸗ ſchüttet. Einer wurde ſofort getötet, der andere mußte in hoffnungsloſem Zuſtande nach dem Krankenhaus überführt werden. Ausland Anerkennung der Regierung Nadir Khan durch England. wtb. London. 15. Nov.(Radio.) Der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen Henderſon hat an die afghaniſche Regierung ein Telegramm gerichtet, in dem er im Namen der britiſchen Regierung und der Regierungen der Dominions die Regie⸗ rung Nadir Khan anerkennt und die Hoffnung ausſpricht, daß die freundlichen Beziehungen be⸗ ſtehen bleiben. Aus Nah und Fern Mainz, 15. Nov. Entlaſſungen aus dem franzöſiſchen Gefängnis. Auf Grund von Verhandlungen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Behörden wurden heute morgen eine Reihe von jungen Leuten aus dem franzö⸗ ſiſchen Militärgefängnis Mainz entlaſſen, die in den vergangenen Jahren wegen angeblicher Spio⸗ nage zu ſchweren Gefängnisſtrafen verurteilt worden waren. Gegen die Inhaftierten ſind Strafen bis zu 10 Jahren Gefängnis ausgeſpro⸗ chen worden. Ein Grund der Enthaftung wurde nicht angegeben. Man nimmt an, daß es ſich um ein Austauſch-Verfahren handelt, bei dem auch in Deutſchlud feſtgenommene franzöſiſche Spione freigelaſſen worden ſind. Die Verhaftungen ha⸗ ben größtenteils ſtattgefunden im Zuſammen⸗ hang mit den Vorgängen während des Ruhr⸗ kampfes. Bei einem Teil der damals Verhaf⸗ teten war keine Schuld nachzuweiſen. Trotzdem e ſie bis heute mehrere Jahre gefangen ge⸗ halten. . Bad Kreuznach, 15. Nav. Unregelmä⸗ bigkeiten eines Bechmten. Gegen den Verſicherungsinſpektor Mudersbach beſtehen ſchon ſeit langer Zeit Verdachtsgründe wegen Unre⸗ gelmäßigkeiten und Unterſchlagungen im Amt. Die Verdachtsgründe haben ſich im Laufe der Zeit ſo ſehr verdichtet, daß auf Veranlaſſung des Landrats des Kreiſes der Beamte ſeines Amtes enthoben worden iſt. Er befindet ſich vorläu⸗ fig in Urlaub. Ihm wird zur Laſt gelegt, daß er Quittungskarten und Verſicherungspapiere zu ſeinen Gunſten gefälſcht hat. Die Gerichts behörde wird die Urlaubszeit des Beamten benutzen, um die Anklagepunkte einer genauen Unterſuchung zu unterziehen. Maxdorf, 15. Nov. Vom fallenden Baum erſchlagen. Der 52 Jahre alte ver⸗ heiratete Arbeiter Georg Levan aus Maxdorf arbeitete für die Gemeinde beim Baumfällen. Ein gefällter Baum ſchlug beim Sturz Leva ſo ſchwer ins Kreuz, daß er mehrere Rippen brach und das Rückkrat verletzt wurde. Der Bedau— ernswerte erlag am Nachmitatg ſeinen ſchweren Verletzungen. Haßloch, Pfalz, 14. Nov. Alkohol als Todesurſache. Die Obduktion der Leiche des am Sonntag ums Leben gekommenen Reit— knechts Brehm ergab als wahrſcheinlichen Tod Alkoholvergiftung; Erſtickung dürfte nur in kleinem Maße mitgewirkt haben. Darmſtadt, 14. Nov. Der neue Direk⸗ tor des heſſiſchen Staatsarchivs. Der Direktor des heſſiſchen Staatsarchivs, Ani⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Dietrich, iſt am 1. Novem⸗ ber infolge Erreichung der Altergrenze in den Ruheſtand getreten. An ſeine Stelle wird der ſeitherige Staatsarchivar, Archivrat Dr. Her⸗ mann zum Direktor des Staatsarchivs ernannt. Dr. Hermann iſt 1871 in Guntersblum in Rheinheſſen geboren, war zuerſt im Pfarrdienſt dann im Schuldienſt tätig und trat ebenſo wie Dr. Dietrich im Jahre 1911 in das Amt des Haus- und Staatsarchivs mit dem Charakter als Archivrat ein. heute 3 Blätter Lokale Nachrichten * Die nächſte Ausgabe unſerer Zeitung erfolgt am Dienstag, den 19. November. Auf dem Marktplatz iſt bereits die Zeltſtadt aufgebaut. Dieſes Jahr iſt der Andrang von Buden und Schauſtellern beſonders groß. Im Haushalt hat das Mütterchen die Leckerbiſſen be— reits fertig. Die Zimmer verraten Ordnung und Sauberkeit. Unſere Wirte haben die Gaſtſtätten entſprechend hergerichtet. Das Tanzbein gleitet über die glatten Tanzflächen. Es iſt eine Luſt zu leben. Hoffentlich zeigt der Himmel ein holdes Geſicht. Und noch eins: Macht euern Geldbeutel recht weit auf, geht hinaus und feiert Kerwe und laßt allen Grisgram zu Haus. Dann erſt wird richtige Kirchweihſtimmung kommen, und hierzu allen recht„Viel Vergnügen!“ * Auf zur Wahl! So hallt es morgen Sonntag durch den Ort. Morgen iſt hier viel los. Und wer würde da zu Haus bleiben. Der Geſang und Klang, der morgen in allen Gaſſen laut ertönen wird, muß die Gleichgültigen aus ihren Verſtecken herausholen. Von über 7000 Wahlberechtigten müſſen unbedingt ca. 6000 ab- ſtimmen, umſo ſchöner wird dann das Ergebnis ſein! Heran an die Wahlurne, kämpft allſeits mit Achtung und Würde. Dann wird auch die morgige Wahl ohne Störung verlaufen. * Der ärztliche gonntagsdienſt wird morgen Sonutag von Herrn Dr. med. Blaeß ausgeübt. * M. T. Filmpalaſt. Während den Kirch- weihtagen werden im U. T. Palaſt erſtklaſſige Filme vorgeführt. Der Unternehmer, Herr Wammſer hat 2 Programme zuſammen geſtellt, die erſte Leiſ— tungen der Filmkunſt enthalten und unüberbietbar ſind. Wer an Kirchweih ſich ein billiges Vergnügen machen will, wer etwas beſonders Erleben will, der muß in den U. T. Palaſt kommen in das Haus der guten und ſchönen Filme, in die billigſte Vergnüngsſtätte Viernheims. * 30 Jahre Fürſt Alexander. In dieſem Jahre auf Kirchweihe beſteht das Gaſthaus zum Fürſten Alexander 30 Jahre. Zu dieſem ſchönen Jubiläum dem Beſitzer unſeren Glückwunſch. »Eine Zoo⸗gchau iſt auf dem Juplatz zur diesjährigen Kirchweihe eingetroffen. Es iſt erſtkl. Tiermaterial und Staunenerregende Dreſ— ſurvorführungen zu ſehen. Ein Beſuch lohnt ſich. * Geſellenprüfung. Der Junggeſelle Jokob Richter hat ſich dieſer Tage der Geſellen- prüfung im Schneiderhandwerk unterzogen und die— ſelbe mit„Sehr gut“ beſtanden. Dem ſtrebſamen Junggeſellen zu dieſer ſchönen Leiſtung unſeren herz— lichſten Glückwunſch u. die beſten Wünſche für ſei⸗ nen ferneren Lebensweg. * Was jeder wiſſen muß. Morgen iſt Rirchmeihe. Ueberall iſt Tanz— Komiker und Kicchweih⸗ Rummel. Ueberall iſt es ſchön d. h. wenn man das uötige Kleingeld dazu hat. Am ſchönſten aber iſt ein Beſuch des Viernheimer Film⸗Palaſt, das über die Kirchweihtage ganz aus— erleſene Weltſtadtprogramme zur Aufführung bringt. Ein Beſuch bringt Ihnen große Freude und zwar doppelt Freude. 1. haben Sie 3 Stunden lang vorzügliche Unterhaltung u. Muſik, 2. ſehen Sie ein wunderbares Kirchweih-Programm wie Sie noch nichts ſchöneres geſehen haben. 3. verlaſſen Sie mit großer Freude den Viernheimer Film-Palaſt, denn Ihr Geldbeutel hat kaum etwas davon ge— merkt, ſomit haben Sie richtig gewählt.— Die Kirchweihfeſtprogramme ſind folgende: Samstag u. Sonntag 1. Douglas Fairbanks in„Die eiſerne Maske“. 11 Akte. Der Name Douglas Fairbanks ſagt alles. 2. Das ſchönſte Großluſtſpiel d' J. Bobby der Benzinjunge 7 Akte. Einlage nach Bedarf. Montag und Dienstag 1.ũ Fanfaren der Theater). Nach der Vorſtellung kann man noch genug Geld los werden. Ein Beſuch überzeugt. Ein neuer Roman kommt heute zum Abdruck! N 5 „Laß mir mei Ruh!“ So ſprachen bei den Wahlen der letzten Jahre nur allzuviele Wahlberechtigte.„Laß mir mei Ruhl Es werd doch nicht beſſer!“ Es ſind meiſtens ſolche Leute, die am Biertiſch das ganze Jahr ſchimpfen und kritiſieren, die alles ſelbſt viel beſſer machen würden. Ernſter ſind diejenigen zu nehmen, die wegen der drücken⸗ den wirtſchaftlichen Verhältniſſe oder wegen der ſchweren Steuerlaſten verbit⸗ tert und verſtimmt ſind. Sie haben die Hoff⸗ nung auf eine Beſſerung der Zuſtände verloren und beteiligen ſich nicht an der Wahl. Sie mer⸗ ken nicht, we il ſie durch ihre vermeint⸗ liche Wahlenthaltung doch wählen, und zwar ihre eigenen Feinde, denen letzten Endes ihre Stimmenthaltung zugute kommt! Freund, überlege wohl, was Du tuſt, ſei Dir darüber klar, wem Du durch Dein Nichtwählen hilfſt! Das Zentrum macht keine halt⸗ loſen Verſprechungen; denn von ſolchen wird niemand ſatt. Es verſpricht nicht, die wirt⸗— ſchaftlichen Zuſtände von Grund auf zu ändern; es verſpricht nicht, die hohen Gemeindeſteuern um die Hälfte herabzuſetzen. Das sind Dinge, an denen auch 1o neue Partejen nichts ändern können, weil es Folgen des Kriegs und der In- flation ſind, die wir nicht ungeſchehen machen kön- nen. Aber was in der macht von gewissen⸗ haften menschen steht, das geschieht von Seiten des Zentrums. Nur ein Beiſpiel aus der letzten Zeit: Der Gemeinderat hatte den Voran— ſchlag nach allen Sparmöglichkeiten durch— forſcht und die Gemeindeumlage um 12000 Mark herabgeſetzt. Von Seiten der Behörde wurde jedoch angeordnet, eine um 18000 Mk. erhöhte Umlage zu erheben, ſo daß die roten Steuerzettel noch ſaſtiger ausfielen als vori— ges Jahr. Die Zentrums fraktion war es nun, die den Streich der Behörde aufdeckte und den Antrag auf die m/ tige Herabsetzung der Gemeindesteuern einbrachte. Als nun die Be⸗ hörde mit dem Verwaltungsſtreitverfahren drohte, war wiederum ein Mitglied der Zentrums⸗ fraktion, das gemeinſam mit der Bür⸗ germeiſterei die Angelegenheit zu Ende führte. is ooo Mark bleiben nun in den Taschen der Steuerzahler! Iſt dieſe Summe ein Pappenſtiel?— Das war Arbeit fürs Volks⸗ wohl! Freund, was wäre wohl aus der Sache ge— worden, wenn in dem Gemeinderat etwa Kom— muniſten, Nationalſozialiſten u. Ver- einsredner die Mehrheit gehabt hätten? Daun dürftest Du ruhig die 1% blechen! Darüber brauchen Dich alle großen Worte und feierliche Be— teuerungen nicht täuſchen. Dieſe Parteien, die ſich ja auch ſchon in anderen Gemeinden und Städten als Retter angeprieſen haben, haben noch nirgends— wo etwas geleiſtet. Und wenn ſich in ihren Reihen Kandidaten finden, die früher ſchon im Gemeinde- oder Stadtrat Mit- glied waren, ſo wird ihnen aus ihrer ein— ſtigen Tätigkeit kein Ruhmeskranz gewunden. Freund, wenn Dir ein gerechter Sinn zu eigen iſt, ſo wirſt Du anerkennen, daß noch in keiner Wahlperiode ſo erfolgreiche Arbeit geleiſtet worden iſt, wie in den letzten 4 Jahren. Es wurde da oben im Rathaussaal nicht gequas⸗ selt, sondern gearbeitet zum Wohle der Ge⸗ meinde und des Steuerzahlers! Das geſchah Liebe“ 9 Akte. Ein Spitzenfilm der Weltproduktion. Eine Sehenswürdigkeit 1. Ranges, 2. Milton Sills in ſeinen neueſten Abenteuer-Großfilm.„Seine Ge— fangene“ in 8 Rieſenakten. Einlage nach Bedarf. Dieſe Kirchweihfeſtprogramme werden für jeden das ſchönſte und billigſte Vergnügen ſein. Parole: Erſt in den Viernheimer Film-Palaſt(Central⸗ unter der Führung und we ſentlichen Mit⸗ arbeit der Zentrumsfraktien. Deine mora⸗ lische Pflicht ist es nun, Deine Anerkennung auszudrücken, indem Du mit dem Stimmzettel in der Hand für das Zentrum eintrittst! die Inter eſſenpolitik einiger Leute förderſt. beutel noeh schwindsilehtiger, Steuerrertel aaküf aber um ec teuer wuaz Quaßlern zu Mandaten verhilfſt! Sei Dir klar, daß Du den perſönlichen Ehrgeiz und Wundere Dieh dann nieht, wenn Dein Geld- Dein foter Darum wirf alle Wahlmüdigkeit und Ver⸗ ſtimmung hinter Dich und wähle für Provinz, Kreis und Gemeinde Zentrum, Liste Nr. 21 Gottesdienſtorduung 26. Sonntag nach Pfingſten. Kirchweihfeſt. 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Ahr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Veſper. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½8 Uhr hl. Meſſe; die hl. Kommunion wird vor der hl. Meſſe ausgeteilt. Pfarrei. Dienstag: ¾7 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Brechtel geb. Butſch. 1/8 Uhr 3. S.A. für ledig 7 Gg. Hch. Hoock. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Adam Weid- ner 4., Ehefrau Eliſ. geb. Brechtel und Enkel Karl und Walter Schweikart. 8 Uhr beſt. Amt für Joſ. Friedel, Tochter Anna geehl. Müller und Schwiegerſohn 1 Kr. Karl Benz. Donnerstag: ¾7 Uhr beſt. E.⸗A. für Jak. Weid⸗ ner 6., Ehefrau Barbara geb. Adler, Tochter Barbara geehl. Benz u. f Kr. Albert Keller. ½8 Uhr beſt. E.-A. für Val. Winkler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi u. Jak. Gumbel, Ehefrau Kath. geb. Winkler. Freitag: 7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Brechtel geb. Ringhof und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jak. Brechtel 3., Ehefrau Kath. geb. Mandel, Töchter Barbara geehl. Mandel und Eliſ. Mandel geb. Brechtel. 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Schloſſer geb. Knapp und Schwiegervater Nik. Schloſſer und Angehörige. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Mich. Rein⸗ hardt, beiderſeitige Großeltern Jakob u. Lorenz Reinhardt, Schweſter Oneſia geb. Reinhardt und Angehörige. 3¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Mandel 5. und Joh. Jak. Butſch und Mich. Winkenbach. 7/8 Uhr beſt. Amt für Heinrich Jakob. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Spengler, Höllfritſch und Frl. Sax. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 17. Nov. 1929. Erntedankfeſt Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für den Frauenverein. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Freitag, den 22. November Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Frauenchors. , quntemmieulian , zr die ochzeit ber abi. unnen Zeschlen ie ces, 8 Uhr Requiem für alle Verſtorbenen der » emeinderatsſitzung am Freitag, den 22. Nov., abends 8 Uhr mit folgender Tages ⸗ ordnung: 1. Waſſerverſorgung der Gemeinde Viernheim; 2. Die vorläufigen Steuern f. 1928, hier deren Umwandlung in endgültige; 3. An⸗ ſtellung eines 4. Arztes; 4. Doppelbeſteuerung der Allmend; 5. Aufwertung des Einzugsgeldes für aufgenommene Ortsbürger während der Infla⸗ tionszeit; 6. Prozeß der Gemeinde gegen den Kreditverein, hier Abſchluß eines Vergleichs. l Vereins-Anzeiger eee Sänger⸗Einheit. Heute abend punkt 8 Uhr Sing⸗ ſtunde. Alles zur Stelle! Der Vorſtand. Mmännergesang-Uerein. Heute abend ½9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet Der Präſident. Gesangverein„Flora.“ Kirchweih⸗Sonntag vor⸗ mittags ½ 10 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Auto- und Motorradklub. Die Plaketten für die Veranſtaltung vom 20. Okt. ſind eingetroffen und können im Lokal abgeholt werden. Der Vorſtand. Turngenossenschaft 1393. Sonntag 124 in Mannheim auf der Sellweide Fußballent⸗ ſche id ungsſpiel um den Bezirksmeiſter Abfahrt 1116 O. E. G. Samstag abend vollzählige Spielerverſamlung im Lokal. Jeder Spieler muß erſcheinen. Die Leitung. Odenwaldklub. Kirchweih Dienstag 20 Uhr Klubabend im Klublokal. Um zahlreiches Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. Club der Geflügelzüchter 1916. Mit⸗ lieder, die am Sonntag die Ausſtellung in Worms beſuchen, treffen ſich am Staatsbahnhof um ½11 Uhr. Abfahrt 10,53 Uhr. Der Vorſtand. V. f. Sport u. Körperpflege 1896. Wir machen unſere Mitglieder darauf aufmerkſam am Sonntag, 17. Nov. reſtlos an der Wahl- urne zu erſcheinen und für die Nummer 17 der Partei für Volkswohl und Körperpflege ihre Stimme abzugeben. Der Vorſtand. Geſ.⸗V. Liederkranz. Samstag Singſtunde im Lokal. Keiner darf fehlen. Pünktlich er⸗ ſcheinen. Der Dirigent. Neu hinzutretende Abonnenten erhalten den„Viernheimer Anzeiger“ bis zum Ende dieſes Monats Gratis Aufklärung Der Einwohnerſchaft bringen wir hierdurch zur Kenntnis, daß wir poli- tiſch neutral ſind, und überlaſſen es unſeren Mitgliedern nach dem Gutdün⸗ ken des Einzelnen abzuſtimmen. Arbeler-Samarfler-Aolonae. NB. Die Mitglieder treffen ſich über die Feiertage mit ihren Augehörigen zu einem gemütl. Beiſammenſein im„Waldſchlößchen“. Der Vorf. ois ſochanuvisung. Bleibſt Du aber zu Hauſe, ſo ſei Dir klar, daß Du damit lediglich Schönrednern und J un Mangan Ailumnuumammummnimeuu nnen une mmm knn unumnumantgunünt Wegen Aufgabe unserer Naturlas. KücHuhen Eichen wein Lt. 0,70. Um geneigten Zuſpruch bittet Gg. Kühlwein, busen 18 Zur Kirchweih! Unterzeichneter bringt ſeine Wein ⸗Verkaufsſtelle in empfehlender Erinnerung.— gelangen prima Pfälzer Weine: Alter Weißwein Lt. 1,20, Neuer Weißwein Lt. 0,75, Alter Rotwein Lt. 1,—, Neuer Rot⸗ Geeignetes Zimmer für Büro zu mieten geſucht. Preisangebote unter F. W. 100 an Verlag. Zum Verkauf Huſten Sie? Schützen Sie ſich davor durch Emeucal Menthol Eucalyptus Bonbons Beutel 30 und 60 Pfg. Huſtentee, Feuchelhonig, Wybert ſowie alle Artikel zur Kinder⸗ u. Krankenpflege empfiehlt gehen morgen Sonntag geſchloſſen c ch h dg e 0c) hp h g Speisezettel ur Gemeinderatswahl. Wie sie fauchen, wie sie zischen d Glatt wie ein Aal und Euch Märchen auftischen — und erst nach der Wahl? Wo sind dann diese Präsidenten! Sind sie für Stimmvieh noch da? O Gott bewahr! Und erst das Verständnis für den Sport: sich fort! Schwimmbad! Für wen und für was: da wird man ja naß Das muß man erlernen, Kopfnicke 15, Pinstir en 0 Und das End? f n auch? Einstimmig zu 98% Den Vereinen gekts gut! Sie führen keine Prozesse— und sparen, um den zu bezahlen! Ihr redet von Turnern und denkt nie an sie: Aber an sie als Stimmvieh! Warum reden die„Alten“ nicht von den Taten: Für Turnen und Sport, für Gesundheit und Jugend Das ist der Vereine Tugend! N Christliche Grundsätze sind uns immer eigen Wir sind genau so christlich wie Ihr. Nur daß wir dies nicht öffentlich zeigen! Splitterparteien! Wart Ihr doch früher auch, N Nur wegen Euch ist es jetzt nicht mehr Brauch! Wären alle Männer im Gemeinderat so wie wir: Mitbürger! Es ging besser Dir! Nicht Ehrgeiz beseelt die 6 Mann in der„17“ der Liste! Fürchtet Euch nicht, Männer und Frauen: f Auf diese 6 Männer könnt Ihr vertrauen! Sie schaffen für Viernheims Wohl! Und für alle Vereine! Laß Dich durch anderes Parteigeschwätz nicht trüben! ö Wähle Mr. 17 Diese Männer sind Euch immer treu geblieben! S e e e e g h d e hehe c JJV . Statt Karten! Ihre Verlobung geben bekannt: ö Erna Blaeß ö Matthias Mandel. Viernheim Uirchweihe 1029 Weinheim 5 5 f f * Se ο,“ͤ e ο οοοοπ e οεοο r Herzlichen Dank all denen, die uns anläßlich unſerer Vermählung mit Glückwünſchen und Geſchenken beehrten. Franz Joſef Adler u. Frau Anna geb. Haas 3 werbeordnung darf deshalb an Arbeits invaliden u. Witwen, Hriegsbeſchädigte und Hinterbliebene zur Wahl und geben ihre Stimme dieser Partei, welche sich in den ge- der hilft ja von selbst anbpbabepn. Deren roten Zettel“ all Arholte- herein Die Zentrumsliſte Nr. 2 enthält 7 unſerer Mitglieder. Darum reſtlos zur Wahlurne! Der Vorstand. mmm — Unſere diesjährige Kerwe⸗Feier findet am Dienstag Abend punkt 8 Uhr im Saale des„Fürſt Alexander“ ſtatt, wozu wir unſere Mttglieder nebſt Angehörigen und Freunden herz- lichſt einladen. Der Vorſtand. ud mamma Pisa Wo kommen die Intereſſen der Landwirtſchaft zur Geltung? vor allem in dem Gemeinderat. Darum, Bauern und Jungbanernl! Zeigt am Sonntag, daß Ihr es ernſt nehmt mit Eurem Bürgerrecht! Es ſtehen Männer im Kampf, die nach Ueberzeugung handeln, für das Wohl aller Bürger Viernheims ſorgen, die auch verantwortungsvoll für unſere be— rufliche Kriſis arbeiten. 0 Darum, wählt Liſte 2 e Bekanntmachung. Betr.: Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Nach§ 105 der Gewerbeordnung in der Faſſung von Art. 1 der Verordnung der Reichs— regierung vom 5. Febr. 1919, dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter an Sonn- und Feiertagen nicht beſchäftigt werden. Nach 8 41 a der Ge— dieſen Tagen in offenen Verkaufsſtellen ein Gewerbebetrieb nicht ſtattfinden. Hiervon ſind in Viernheim folgende Ausnahmen zugelaſſen: 1. Bäcker, Konditoren und Metzger dürfen an allen Sonn- und Feiertagen mit Ausnahmen der erſten Weihnachts-, Oſtern u. Pfingſtfeiertage von 7— 9 Uhr vorm. die Läden offen halten und verkaufen. Außerdem dürfen Metzger in dem Sommerhalbjahr und zwar in der Zeit vom 1. Wahlaufruf! Sehr geehrte Wähler u. Wählerinnen! ö Der morgige Sonntag iſt für unſere Heimatgemeinde wieder ein bedeutungsvoller Tag. Die Wähler ſollen ent—⸗ ſcheiden, wem für die nächſten 4 Jahre das Gemeindeparlament anvertraut werden ſoll. Die Entſcheidung dürfte diesmal nicht leicht ſein, da eine ganze Anzahl Parteien um die Wähler⸗ ſtimmen werben. Unſere Gemeindebewohner ſind auf jeden Fall gut beraten wenn ſie ihre Stimmen auf unſere Kandidaten vereinigen. 5 Die Wähler haben heute die Pflicht, darüber zu wachen daß nicht engherziger Parteigeiſt als Triumphator aus 0h Wahl hervorgeht. In religiöſer Hinſicht iſt unſere Liſte völlig neutral. Sie wird aber auch darüber wachen, daß die reli⸗ giöſen Gefühle unſerer Ortseinwohner nicht gekränkt werden. Unſere Kandidaten ſollen Mittler in der Parteien Streit ſein. Sie ſollen gemahnen, treue Hüter unſerer Gemeindeintereſſen zu ſein. Nicht nach links, nicht nach rechts wird unſer Blick gerichtet ſein, ſondern ſtets geradeaus, keinem zuliebe u. keinem zuleide. Mit dieſem, unſerm Grundſatz hoffen wir, uns mit der übergroßen Mehrzahl unſerer Bevölkerung einig. Piele Ver⸗ ſprechungen ſind in unſerer troſtloſen Zeit eine gewagte Sache. Aber verſichern wollen wir, daß, wenn das Vertrauen unſerer Gemeindebewohner uns ins Ortsparlament beruft, wir mit Energie für dieſe eintrteten. Unbekümmert vom Parteigeiſt ſteht uns das Wohl der Ortsbürger höher. Wir appellieren an die Wählerſchaft, ſich nicht beirren zu laſſen, und ihre Stimmen auf unſern unabhängigen Wahl- vorſchlag, für den Gemeinderat und Kreistag, auf Liſte Nr. 14 zu vereinigen, beginnend mit den Namen: Ph. Lahres l., Heinr. Nik. Reinhard, Hermann Seigel. Ignatz Riehl. Nochmals: Heraus zur Wahl, das Kreuz in den Kreis Nr. 14 Der Wahlausſchuß der Vereinigten Bürger⸗Partei. f Sed bh aha ald llladdd hm allo lh dünn dallladen zum granen Laub- duenne KRirchweihtage— Sonntag u. Montag gutbeſetzte . 5.— Kirchweih⸗Dienstag Stimmungs⸗Ronzert Für gute Speiſen und ff. Weine iſt beſtens geſorgt. Es ladet freundlichſt ein I. Familie Beckenbach. Kapelle Hanf⸗-Blank. N un uin ulmy dip o ij un u vn o u 5088888 88888885 Gaſthaus zum Kaiſerhof a hp Afdhghnpadddddhg Jgddepp dg gag ad hee us d Uu nm U x April bis 30. Sept. an Sonntag Nachm. von 7—8 Uhr ihre Läden offen halten und verkaufen. 0 2. Friſeure und Barbiere dürfen an allen Sonn- und Feſttagen mit Ausnahme der erſten Weihnachts-, Oſtern- u. Pfingſtfeiertage ihre Läden bis 12 Uhr offenhalten und darin arbeiten. Ein Verkauf von Waren darf in dieſer Zeit nicht ſtattfinden. 3. An den letzten 3 Sonntagen vor Weih⸗ nachten, ſowie an Kirchweihſonntagen dürfen Afahagdanggdnamnumnmnnammmüummmmnmnumnmmmmmmmmmmm anna Ueber die Kirchweihtage findet bei Unterzeichnetem gutbeſetzte 0 Speise- und Schlafzimmer geben wir den Lagerbestand in genannten Möbeln außergewöhnlich preiswert ab Hirsch 8 Derschum MANN KEIN P 6, 20 neben Cafasö alle Verkaufsſtellen von 11—6 Uhr nachm. für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Weitere Ausnahmen ſind hier nicht zugelaſſen. Setzgebenden Körperschaften für ihre lnteressen eingesetzt hat. Jede Stimme der sozialde- mokratischen Partei. Auf allen 5 Setteln Liſte Nr. 1. An die Mitglieder der hieſigen Geſang⸗ Vereine! Die Geſangvereine erklären hiermit, daß ſie mit der ſog.„Partei für Volkswohl und Körperpflege“ nichts zu tun haben, und daß ſie niemand er⸗ mächtigt haben, in ihrem Sinne zu wirken. Wir ſtellen es unſern Mitgliedern frei, ihren politiſchen Bekenntniſſen entſprechend, ihre Stimme abzugeben. Anderslautende Angaben in Wahlinſeraten oder Flugblätter beruhen auf Unwahrheit. 4 4 Die Gauleitung. ſtatt, für ein erſtklaſſiges Tanzorcheſter, ſowie fü i Getränke iſt beſtens geſorgt. e e ee Kirchweih-Dienstag Unterhaltungsabend bei ſreiem Eintritt Betr.: Straßenſperre. Während der Kirchweihtagen wird am 17., 18., 19. und 24. Nov. 1929 die Rathaus⸗ ſtraße von der Hügel⸗ bis zur Holzſtraße für den öffentlichen Fuhrwerksverkehr geſperrt. Viernheim, den 8. November 1929. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Wald- Sportplatz! Es ladet höflichſt ein Mich. Froschauer. Morgen Sonntag, den 17. Nov. Verbandsſpiel Lateral— Harabeim Abfahrt/ Uhr ab„Stern.“ Telefon 21477